Hauptſchriftleitung: Dr. Pritz Goldenbaum. Verantwortlich für Feuilleton: i..: f. Handel: Franz Kircher, für Anzeigen;: Anton Grieſer. Druck und Verlag: Druckerei Dr der Vechſel im Reichswirkſchaftsminiſterium. Bekanntlich iſt der Rücktritt des Reichswirtſchaftsminiſters Wiſſell notwendig geworden, weil er in der Durchführung der vom Unterſtaatsſekretär von Moellendorff eingeleiteten Planwirtſchaft keine Unterſtützung im Kabinett fand. Wiſſells Rücktritt iſt aber nicht aur für die Frage der Sozialiſierung unſerer Wirtſchaft von Bedeutung, ſondern auch für die Frage unſerer Verſorgung mit Lebensmitteln und unentbehrlichen Gebrauchsgegenſtänden. Und in dieſer Beziehung verdient die Entſcheidung über die Perſon ſeines Nachfolgers Begch⸗ tung. Man wird ſich der ungewöhnlich heftigen Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen dem Wirtſchaftsminiſter Wiſſell und dem Ernährungsminiſter Schmidt auf dem ſozialdemokratiſchen Parteitag erinnern. Sie drehte ſich um die Frage der Ein⸗ fuhr von Lebensmitteln. Wiſſell wollte zum Schutze unſerer Baluta die Einfuhr von Lebensmitteln auf ein möglichſt ge⸗ ringes Maß beſchränken. Dieſer Standpunkt wird nahezu von allen maßgebenden Wirtſchaftspolitikern als abwegiß ab⸗ gelehnt, weil wir einmal bei dem Hereinſtrömen fremder Waren über die Weſtgrenze auf den Stand unſerer Valuta nahezu keinen Einfluß haben und weil außerdem die Er⸗ fahrungen der letzten Jahre gezeigt haben, daß die politiſche Luge auf die Bewertung der Reichsmark im neutralen Aus⸗ lande von erheblich größerem Einfluß iſt, als die Geſtaltung unſerer Zahlungsbilanz. Im übrigen muß man eine reich⸗ lichere Verſorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln nicht nur aus geſundheitlichen Rück⸗ ſichten, ſondern auch im Intereſſe der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung für die wichtigſte Aufgabe der Regierung halten. Dieſen Standpunkt vertrat der Ernährungsminiſter Schmidt in ſeiner ſcharfen Polemik gegen Wiſſell. Er er⸗ klärte, wir hätten nicht zu viel, ſondern noch viel zu wenig Lebensmittel eingeführt. Wenn nun jetzt die Leitung unſeres Wirtſchaftsminiſteriums an Herrn Robert Schmidt übergeht, ſo iſt damit zu rechnen, daß die bisherigen Hemmungen in der Einfuhr ausreichender Mengen von Lebensmitteln fork⸗ fallen werden. Aber nach den halbamtlichen Verlaukbarungen zu Wiſ⸗ ſells Rücktritt iſt auch damit zu rechnen, daß die Einfuhr von Erzeugniſſen, an denen die Bevölkerung ſeit Jahren Mangel leidet, eine freiere wird. Der Kredit, den usland genießt, ſoll für unſere Verſorgung mit Lebenmitteln, Rohſtoffen und Erzeugniſſen der deutſche Kaufmann im nutzbar gemacht werden. Zur Unterſtützung ſoll eine korpo⸗ rative Kreditgewährung an einzelne Induſtriezweige und eine ſtaatliche Bürgſchaft herangezogen werden. Grundſatz, Fertigfabrikate im Intereſſe der heimiſchen Induſtrie möglichſt ganz von der Einfuhr auszuſchließen, war nur ſoweit richtig, als die Induſtrie über Rohſtoffe ver⸗ fügte und infolgedeſſen arbeiten konnte. Soweit dies aber nicht der Fall iſt, bedeutete die Einfuhr von Erzeugniſſen keine Schädigung unſerer Induſtrie. Wir werden deshalb beiſpielsweiſe Schuhwerk zur Einfuhr zulaſſen, weil unſere Schuhinduſtrie aus Mangel an Leder den vorhandenen Be⸗ darf bei weitem nicht decken kann. Es iſt aber auch damit zu rechnen, daß der neue Leiter des Wirtſchaftsminiſteriums auf einem anderen Gebiete die Frage der Einfuhr ohne Eng⸗ herzigkeit entſcheiden wird, nämlich auf dem Gebiete der Ver⸗ ſorgung mit Tabakerzeugniſſen. Nach Anſicht von Nichtrauchern ſind Zigarren und Zigaretten entbehrliche Ge⸗ nußmittel. Aber in Zeiten, wie wir ſie jetzt durchleben, wo die Stimmung der Maſſen von größter Bedeutung auf die innere politiſche Lage iſt, darf man einen ſolchen Standpunkt nicht als ausſchlaggebend anſehen. Ein Volk, das ſo lange Jahre Entbehrungen aller Art erlitten hat, verlangt nach einer Rückkehr zu den Gewohnheiten, die dem Leben ein ge⸗ wiſſes Maß von Behaglichkeit geben. Dazu gehört auch der Rauchgenuß. Es iſt nicht angängig, daß der Minderbemittelte Tag für Tag ſieht, wie ſich nur der Wohlhabende Zigarren und Zigaretten für teueres Geld kaufen kann, während er ſelbſt ſich im beſten Falle mit übelriechenden Erſatzmitteln be⸗ gnügen muß. Es kommt hinzu, daß ein einſt blühendes Ge⸗ werbe, das Tabakgewerbe, völlig zu erliegen droht, wenn wir nicht bald Rohtabak aus dem Auslande einführen. Die Blok⸗ kade iſt aufgehoben, der holländiſche Tabakmarkt wird dem deutſchen Kunden wieder offen ſtehen. Darum iſt damit zu rechnen, daß ſich die freiere Richtung in der Frage der Ein⸗ fuhr auch auf unſere Verſorgung mit Rohtabak erſtrecken wird. npt. Wiedtfeld lehnt die Berufung zum Ankerſtaalsſekretär im Reichswirtſchaftsamt ab. Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Bürv.) Wie die P..N. von unterrichteter Seike erfahren, hat der als Nachfolger des Staatsſekretärs von Möllendorff in Aus⸗ ſicht genommene Geheimrat Wiedtfeld die Berufung abgelehnt. die Flreilbewegung. Die Lage im Landarbeiterſtreik. EBerlin, 16. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir von zuſtändiger Seite über die Bewegung unter den Land⸗ arbeitern erfahren, ſind die Nachrichten der Preſſe zweifellos etwas übertrieben. Die Streikbewegung untee den Landarbeitern wird kaum einen größeren Umfang er⸗ reichen, lediglich aber iſt ſie geeignet, die in etwa 14 Tagen bis 3 Wochen zu erwartende Ernte ernſtlich zu ge⸗ fährden. Vorerſt beſchränkt ſich der Streik in der Haupt⸗ ſache erſt auf die Provinz Pommern. Während der ganzen Streikperiode, die ſeit Januar dieſes Jahres angedauert hat, haben überhaupt nur—6000 Arbeiter geſtreikt. Zur Zeit ſind im ganzen höchſtens 10 000 Arbeiter im Vusſtand. Es handelt ſich um einzelne Kreiſe, in denen wiederum nur ein⸗ zelne Ortſchaften von Streiks betroffen ſind. Zur Zeit haben im Kreiſe Janzig⸗Höhe, Franzburg und Schievelbein und in den Kreiſen außerhalb der Provinz Pommern, in Angermünde, Ober⸗ und Nieder⸗Barnim, ſowie im Lansfelder Seekreiſe Ausſtände der Landarbeiter ſtattgefunden, die zum Teil wieder beigelegt worden ſind. In Pommern iſt als Vertretung olitik: J..: R. Schönfelder, Maderno, für Sokales und den übrigen redaktionellen Ceil: R. Schenſeder. 5 gHaas Mann⸗ heimer General⸗ finzeiger G. m. b. B. famtlich in Mannheim. Praht⸗fldr.: Mannheim. Pontſcheck⸗ Nonto Nr. 17590 Karlsruhe in Baden.— Fernſprecher Amt Mannhein Mr. 7940—7940. Wiſſells Badiſche Neueſte Nachrichten Amtkliches Verkündigungsblatt der Landarbeiterſchaft der Pommerſche Landbund von großem, Einfluß. Er lehnt es durchaus ab, mit den Arbeitgebern nach der üblichen gewerkſchaftlichen Methode zu verhandeln und iſt überhaupt ein Gegner der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerver⸗ bände. Sein Vorſchlag geht dahin, Schlichtungsausſchüſſe, die paritätiſch zuſammengeſetzt ſind, zu errichten. Dagegen lehnt er Tarifverträge grundſätzlich ab. Man muß allerdings ſagen. daß gerade in Pommern das ſchroffe Verhalten der Gutsbeſitzer und die politiſch unzweckmäßige Maßnahme der Verhängung des Belagerungszuſtandes nur dazu beigetragen haben, die Bewegung anwachſen zu loſſen. Die Solidarität mit der Ar⸗ beiterſchaft iſt ganz augenſcheinlich und auch das militäriſche Eingreifen dürfte nur geeignet ſein, den Widerſtand der Land⸗ arbeiter zu vermehren. greifen der Regierung iſt dringend nötig, um die Lage, die zur Zeit noch bedrohlich iſt, nicht ſchlimmer werden zu laſſen. Generalſtreik in Steltin. DE Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Stettin wird gemeldet: Der Streik iſt inzwiſchen allgemein geworden. Gas⸗, Waſſer⸗, Elektrizitäts⸗ werke, Straßenbahnen uſw. liegen vollſtändig ſtill. Die Ar⸗ beiter, die heute morgen noch zur Arbeit erſchienen und ſich über die Aufnahme des Streiks noch im Unklaren waren, haben ſich inzwiſchen faſt überall dem Ausſtande angeſchloſſen. Allerdings macht ſich unter den Arbeitern eine ziemliche Un⸗ zufriedenheit darüber geltend, daß man vor der Erklärung des Generalſtreiks nicht erſt den Beſcheid der nach Berlin entſandten Kommiſſion, die die Aufhebung des Belagerungs⸗ zuſtandes vom Reichswehrminiſter verlangen ſollte, abge⸗ wartet hat. Sonſt iſt die Lage noch ziemlich ungeklärt. Wie es heißt, ſollen die wichtigſten Betriebe, wie Gas⸗ und Elek⸗ trizitätswerke uſw., ihren Betrieb mit militäriſcher Hilfe wieder aufnehmen. Beſprechungen Eberts und Noskes in Hamburg. Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei der Sitzung des Reichspräſidenten Ebert und des Reichsminiſters Noske am Montag in Hamburg, die ſtark geheim gehalten worden war, handelte es ſich hauptſächlich um Beſprechungen über die zukünftige Regelung der Einwohnerwehr beziehungsweiſe Volkswehr in Hamburg und um die Dauer der Sicherung des Ham⸗ burger Freihafens und der Lebensmittelſchiffe. In Begleitung von Ebert und Noske befand ſich auch der preußiſche Land⸗ wirtſchaftsminiſter Braun. Die Beſprechungen hatten ein vollkommen befriedigendes Ergebnis. Die Lage im Oſten. Die Lage an der polniſchen Grenze. Breslau, 15. Juli.(WB.) Von wohlunterrichteter Seite wird mitgeteilt: Die polniſchen Organiſationen zur Beſitznahme Oberſchleſiens arbeiten unent⸗ wegt mit allen Mitteln für die Erreichung ihrer Ziele. Mit ihrer Propaganda verbinden ſie den Plan, durch Gewalt⸗ tätigkeiten in Verkehrsmitteln, wie Eiſenbahn, Poſt und Tele⸗ aph, Sabotage zu üben. Hiergegen konnte der Grenz⸗ ſchutz in den meiſten Fällen rechtzeitig eingreifen. Die ver⸗ öffentlichten Beſtimmungen über die beoorſtehende Abſtim⸗ mung ſtärken die Hoffnungen der Polen. ITſchechiſcherſeits ſcheint nicht der Wunſch zu beſtehen, auf neue Unterneh⸗ mungen auszugehen, ſodaß ſich die Verhältniſſe an der tſchechiſchen Grenze weiter im allgemeinen entſpannen. Zur Abtretung Thorns. Berlin, 16. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Heute trifft hier eine polniſche Kommiſſion ein, der Knorfanty, Seyda und Luchnewsky angehören, um mit den deut⸗ ſchen Behörden, an deren Spitze Oberpräſident Schnacken⸗ burg ſteht, wegen Uebernahme Thorns und der Provinz zu unterhandeln. Nach Mitteilung der zuſtändigen militäriſchen Stelle in Danzig wird die endgültige militäriſche Räumung des an Polen abgetretenen Gebietes früheſtens Ende Auguſt oder Anfang September erfolgen. Koltſchaks bedrängte Lage. E Berlin. 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber Stockholm wird gemeldet, daß die roten Truppen einen neuen Sieg gegen Koltſchak errungen haben und bis zum Kamafluß vorgedrungen ſeien. Im Entente⸗ hauptquartier in Archangelsk iſt ein Vertreter Koltſchals erſchienen, welcher um Entſendung von Entententruppen bat, um Koltſchaks rechken Flügel zu entlaſten. Da aber das Gros der britiſchen Truppen von Archangelsk ſich bereits auf dem Rückweg nach England befindet, konnte dieſem Erſuchen nicht Folge geleiſtet werden. Man nimmt an, daß Koltſchak nichts anderes übrig bleiben dürfte, als ſich rückwärts gegen Perm zu wenden und zu verſuchen, vor allem dieſen wichtigen den bolſchewiſtiſchen Truppen wieder zu ent⸗ reißen. Verſtaaklichung der ruſſiſchen Induſtrie. Amſterdam, 15. Juli.(W..) Das Preſſebüro Radio meldet: Das ruſſiſche Informationsbüro in Newyork veröffentlicht eine Mitteilung über die Verſtaatlichung der ruſſiſchen Induſtrie durch die Bolſchewiſten. Darin wird hervor⸗ gehoben, daß ſo gut wie die geſamte Induſtrie lahmgelegt ſei, weil die Mittel zur Bezahlung der Arbeiter fehlen. Nach der Aufhebung der Blockade. Der Handel zwiſchen Amerika und Deutſchland. Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Wie die„National Tidende“ aus London berichtet, wollen die Amerikaner mehrere Schiffe in die wieder zu eröffnende Schiffahrt zwiſchen ameri⸗ kaniſchen Häfen und Hamburg und Bremen einſetzen. Einige dieſer Schiffe ſind bereits mit Baumwolle und anderen Waren beladen. Es könnte ſich jedoch vorläufig nicht um einen Vorkehr größeren Stils handeln, teils aus Tonnagemangel, teils wegen der Bezahlungsſchwierigkeiten, da Deutſchland keine Guthaben in Amerika habe. Der ameri⸗ kaniſche Export nach Deutſchland werde hauptſüchlich aus Kupfer, Baumwolle und Lebensmitteln be⸗ tehen. Ein kluges und unparteiiſches Ein⸗ dort dauern die Unruhen fort. einer Volkskundgebung in Udine zu einem Zuſammen⸗ ſtoß mit Truppen, die Maſchinengewehrfeuer abgaben, wo⸗ Anzelgenpreiſe: Die iſpalt. Kolonelzeile 58 Pf., Finanz⸗Hnzeigen und Anzeigen von Verſicherungs Saeee 65 Reklamen M. 2 50. Annahhmeſchlucß: Mittagblatt vormitt. 80% Uhr,— nach · mittags 2½ Uhr. übernommen. 1 ugspreis in m ei Poſtbezug: Viertell. M..92 einſchl. Zuſte ir Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine VDerantwortung 0 und Umgebung monatlich M..50 mit Bringerlohn. Aungsgebühr. Bei der Poſt abgeholt M..20. Einzel · Rr. 10 Pfg. Eine Beſchwerde rheinländiſcher Induſtrieller. Berlin, 16. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Im beſetzten Rheinland haben zahlreiche Induſtrielle Beſchwerde darüber erhoben, daß An⸗ gehörige der Verbandsſtaaten auf Grund von Erlaubnis⸗ ſcheinen britiſcher Offiziere Einlaß in die Fabriken forderten. Der Militärgouverneur gibt daher be⸗ kannt, daß nur ſolche britiſche Ziviliſten Fabriten beſichtigen dürfen, welche einen von dem britiſchen Militärgouverneur ausgeſtellten Erlaubnisſchein beſitzen, welcher nur ausnahms⸗ weiſe an ermächtigte Perſonen erteilt wird.. Troſiloſe Wirkſchaftsverhältniſſe in Jalien. Rolterdam, 15. Juli.(WB.)„Daily Telegraph“ meldet aus Mailand vom Sonntag: Die Auflehnung des Volkes gegen die Teuerung der Lebensmittel und die heftigen Unruhen, die bei dieſer Gelegenheit ſtattfanden, brachten Italien in eine ſehr ſchwierige Lage. In hunderten von Städten fehlen die Vorräte. Die Regierung bemüht ſich ſehr, die Lage zu beherrſchen. Miniſter⸗ präſident Nitti richtete ein langes Handſchreiben an die Präfekten und örtlichen Behörden. In ſämtlichen Städten und Dörfern ſind die Gemeinderäte Tag und Nacht damit beſchäftigt, eine Löſung für die ſchwierigen Probleme zu finden, insbeſondere wie die rieſigen Löhne herabgeſetzt wer⸗ den können. Die ſozialiſtiſchen Organiſationen vermehren dadurch, daß ſie gegen die Herabſetzung der Löhne ſind, die Schwierigkeiten. Eine ganze Anzahl von Betrieben ruht voll⸗ ſtändig. In ganz Italien kann man kein Paar Schuhe mehr kaufen, alle Schuhläden ſind ausverkauft oder leergeplündert. In den Kaffees und Schankwirtſchaften Mailands kann man kein Bier mehr bekommen, da die Wirte ſich weigern, das Bier zum halben Preiſe zu verkaufen. Die Kleidermacher weigern ſich, die Anzüge zuzuſchneiden, da die Arbeiterbörſe die Herabſetzung der Schneiderlöhne nicht geſtattet. Die Bauern wollen ihre Erzeugniſſe nicht mehr zur Stadt bringen, da ſie bei den herabgeſetzten Preiſen die Arbeitslöhne und ſonſtigen Unkoſten nicht mehr beſtreiten können. Anderer⸗ ſeits bleiben die Preiſe für alle Regierungswaren unver⸗ ändert. Die Regierungspreiſe ſind am höchſten. Die Regie⸗ rung führt rieſige Mengen von Fleiſch und anderer Waren aus Amerika ein und will ſie nur zu den von ihr bezahlten Preiſen weiterverkaufen. Ueberall herrſcht Durcheinander. Die Preſſe weiſt darauf hin, daß die Wirtſchaftsverhältniſſe des Landes nicht in vierundzwanzig Stunden durch ein⸗ ſchneidende Maßregeln geändert werden können. Hier und Am Freitag kam es anläßlich bei 4 Perſonen getötet wurden. Baden. Die Aufnahme der Elſaß⸗Lothringer in die Skaalsangehörigkeit der deutſchen Gliedſtaaten. Die Abtretung von Elſaß⸗Lothringen wird mit dem Untergang des dortigen Staatsweſens auch das Aufhören der elſaß⸗lothringigen Landesangehörig⸗ keit und damit für die Elſaß⸗Lothringer, die nicht zugleich die Staatsangehörigkeit eines deutſchen Gliedſtaates beſitzen, den Verluſt der deutſchen Reichsangehörig⸗ keit zur Folge haben. Soweit dieſe Perſonen rein elſaß⸗ lothringiſcher Abkunft ſind, werden ſie nach Artikel 53 der Friedensbedingungen und§ 1 des Anhanges ohne weiteres mit dem Inkrafitreten des Friedensvertrages die franzö⸗ ſiſche Staatsangehörigkeit erwerben. Eine Option für die deutſche Reichsangehörigkeit iſt ihnen nicht freigeſtellt. Es beſteht daher für ſie die Gefahr, daß ſie, auch ſoweit ſie in den picht abgetretenen Teilen des Reichsgebiets wohnen und ſogar ſoweit ſie in Dienſten des Reiches ſtehen, durchckntſcheidung der franzöſiſchen Behörden für franzöſiſche Staatsangehörige erklärt und daß hieraus Folgen für ſie her⸗ geleitet werden, die um ſo bedenkliler ſein können, als der Erwerb der franzöſiſchen Staatsangehörigkeit mit rück⸗ wirkender Kraft zum 11. November 1918 eintritt. Um dieſe Folgen zu vermeiden, bietet ſich, ſo ſchreibt die „Karlsruher Zeitung“ amtlich, den vom Verluſt der Reichs⸗ angehörigkeit Bedrohten nur der Ausweg, noch vor dem In⸗ krafttreten des Friedensvertrages ihre Aufnahme in die Staatsangehörigkeit eines deutſchen Glied⸗ ſtaates zu erwirken und danach ihre Entlaſſung aus der elſaß⸗lothringiſchen Landesangehörigkeit bei der diesſeitigen zuſtändigen Stelle zu beantragen. Es iſt zu vermuten, daß aus dieſer Erwägung Anträge auf Aufnahme in nächſter Zeit von einer erheblichen Zahl in Heutſchland anſäſſiger Elſaß⸗ Lothringer bei den zuſtändigen Behörden der Gliedſtaaten, in deren Gebiete ſie wohnen, geſtellt werden. Da der Zweck dieſer Anträge nur erreicht werden kann, wenn die Ent⸗ ſcheidung vor dem Inkrafttreten des Friedensvertrages er⸗ geht, das nach der Schlußformel der Friedensbedingungen mit der Hinterlegung der Ratifikationserklärung Deutſchlands und dreier von den feindlichenHauptmächten eintreten ſoll, hat das Reichsminiſterium des Innern die zuſtändigen Behörden der deutſchen Gliedſtaaten um beſchleunigte Erledigung der⸗ artiger Anträge erſucht. Die nächſte Pleuarſitzung des Landkags. )( Karlsruhe, 15. Juli. Wie wir hören, wird vorausſichtlich in der nächſten Woche der Landtag zu einer Plenarſitung zuſammentreten. Die Arbeiten dürfte unſer Landesparlament nicht vor Anfang Auguſt zu Ende geführt haben. Die Durchführung von Kulkurverbeſſerungen in Baden. X Karlsruhe, 16. Juli. Der Ausſchuß für Juſtiz und Verwaltung des Badiſchen Landtags beſchäftigte ſich geſtern in mehrſtündiger Sitzung mit dem Geſetzentwurf über die⸗ Durchführung von Külturverbeſſerungen. Bei der Durchführung dieſer„Ergänzung zum Waffergeſetz“ geſteht die drei⸗ fache Abſicht: Den Boden erkrägsfähiger zu geſtalten, für die immer nock in großer Anzahl vorhandenen Ekwerbsloſen Arbeit zu be⸗ ſchaffen und ſchließlich aus vorhandenen Moorländereien Brennſtoff zu gewinnen. Es ſollen die betr. Eigentümer zunächſt zwangsweiſe in dieſe zu bildende Waſſergenoſſenſchaft(zur Entwäſſerung von 2. Seite. Nr. 321. Maunheimer Geueral-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) Mittwoch, den 10. Juli 1919. Wieſen uſw.) eingeordnet werden. Das Geſetz ſoll als Uebergangs⸗ geſetz bis zum Jahre 1921 beſtehen bleiben und dann das Wasſer geſeß entſprechend erweitert werden. Weiter wurde der Entwurf einer Verordnung des Staats⸗ miniſteriums für die Kommunalverbände. Nach einer Erklärung des Miniſteriums des Innern ſollen die Wege des Abbaues beſchritten werden, ſobald ſich Anfrage mit Angebot stwas ausgleicht. Die Kompetenzen der Kommunalverbände ſollen —— noch für einzelne Produkte Zwangswirtſchaft erforderlich ſt, auf die Bezirksräte übergehen. Diriſchaftliche Maßuahmen. Neue wirkſchaftliche Maßnahmen der Regierung. Bei der Beratung des machte der preußiſcheEiſenbahnminiſter Oeſer unter Beifall des Haufes Mitteilungen über Abſichten der Regierung zum Zwecke eines weiteren Abbaues der Preiſe. Da die Maßnahmen zur Senkung der Lebensmittelpreiſe bereits den Erfolg ge⸗ daitgt haben, daß die Schleichhandelspreiſe für gewiſſe Be⸗ arfsartikel ſtark heruntergedrückt worden ſeien, beabſichtigt die Regierung, die ſehr großen noch vorhandenen Beſtände der Militär⸗ und Marineverwaltung an Kleidungsſtoffen und der Bepölkerung zuzuführen. Es ſeien etwa 41 Millionen Meter Klelderſtoffe und große Mengen Rohſtoffe, die zurzeit der Textilinduſtrie fehlen, vorhan⸗ den. Ferner ſoll Schuhwerk zu billigem Preiſe abgegeben werden. Der Miniſter wünſcht, daß bei der Verteilung dieſer Gegenſtände in erſter Linie die kinderreichen Familien, beſonders der Beamten und Arbeiter, berückſichtigt werden; er hofft, daß die Reichsregierung ſeinen Standpunkt teilt. Troßdem werde aber auch das ganze Volk in weitem Maße hieran teilhaben, denn wenn ſo große Mengen dieſer jetzt ſehr begehrten und notwendigen Bedarfsartikel zu billigen Preiſen 250 den Markt geworfen werden, ſo werden auch die Preiſe der in Privathänden befindlichen Kleiderſtoffe und Schuhe erheblich ſinken. Der Miniſter will ferner die hohen Gehälter und Löhne der Beamten und Arbeiter nicht ſofort mit dem Herabgehen der Preiſe wieder abbauen, ſondern, ſoweit es die Finanzen geſtatten, nocheine Zeitlang beibehal⸗ ten, um den beteiligten Volkskreiſen die Möglichkeit zu bieten, nach den ſchweren Kriegsjahren finanziell zu geſunden Er erklärte, daß das preußiſche Finanzmini⸗ terium ſeinen Abſichten bereits zugeſtimmt habe, und er habe guch bereits vom Reichspoſtminiſter Giesberts aus Weimar die Zuſicherung erhalten, daß er für die Beamten und Ar⸗ beiter ſeines Reſſorts dieſelbe Anſicht vertrete.— Die Redner der Parteien erklärten ihr Einverſtändnis mit den Ausfüh⸗ rungen des Miniſters. Handwerksgenoſſenſchaften und Ernährungswirtſchaft. Das Miniſterlum des Innern hat nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr. 3 0 die Bezieksämter angewieſen, die nachſtehenden Grundſatze des Reichswirtſchaftsamts über die Behandlung der Ge⸗ —9 des Handwerks auf dem Gebiete der Ernährungs⸗ wirtſchaft entſprechend anzuwenden: Jur Verteilung zentralbewirtſchafteter Rohſte ffe und Haldfabri⸗ kate iſt der Handel zugelaſſen worden, ſoweit er beteits vor Beginn des Krieges oder* vor Beginn der zentralen Bewirtſchaf⸗ ung der einzelnen Stoffe mit der gleichen 10 Handel ge⸗ trieben hatte. Dem Handel murden hierbei die Warengenoſſen⸗ ſchaften des Handwerks Nee anene Gegen dieſe Beſtimmung häben die Genoſſenſchaften des Handwerks von Anſang an Einſpruch erhoben. Sie machten geitend, daß die Gründe die eine Beſchrän⸗ kung einzelner Handelsfirmen zur Ausſchaltung ſpekulgtiver und un⸗ geeigneter Elemente rechtfertigen, für die Genoſſenſchaften wegen ihres gemeisnützigen Charakters nicht gelten könnten. Der wirtſchaft⸗ liche Zuſammenſchluß von Regierung und Volksvertretung ſei dem Handwerk als das Mittel zur Aufrechterhaltung ſeiner wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit enpfohlen worden; die Regierung müſſe deshalb den Genoſſenſchaften des Handwerks die nötige Bewegungsfreiheit ſichern, zumal ſich das Handwerk gerade während des Krieges ange⸗ ſichts der günſtigen Erfahrungen mit der genoſſenſchaftlichen Ueber ⸗ nahme von dache Beſchründer ſtark genoſſenſchoftlich organiſiert hat. Die zeitliche Beſchräukung der Zulaſſung der Genoſſenſchaften Handel m alen afen Stoffen wird der wirtſchaft⸗ Bedeutung der nicht gerecht Wie Handel und Induſtrie durch Zuſammenſchluß zu Kartellen, Syndikaten uſw. ihre wirtſchaftlichen durchſetzen, ſo muß auch den Genoſien⸗ ſchaften des Handwerks die Möglichkeit gemeinſamer Tätigkeit ſar guünſten der Standesgenoſſen belaſſen werden. Das Handwerk erbllckt in den Genoſſenſchaften das einzige Mittel, ſeine gänz ⸗ liche wirtſchaftliche Verdrängung für dle Zukunft hintanzü. halten. Demgegenuüber müſſen die Bedenken des Handels gegen die unbefriſtete Zulaſſung der Handwerker⸗Rohſtoffgenoſſenſchaften bei der Verteilung zentralbewirtſchafteter Rohſtoffe r Die dem Reichswirtſchaftsamt unterſtehenden Kriegsgeſellſchaften und Kriegs⸗ organiſationen wurden angewieſen, die Genoſſenſchaften des Hand⸗ werks fortan zur Verteilung von zentralbewirlſchafteten Stoffen zu ⸗ zulaſſen, ohne Rückſicht auf den ZJeitpunkt ihrer GBründung, lediglich unter Prüfung der talſächlichen Verhältmiſſe der 92 Dabei iſt zunächſt zu prüfen, ob eine Genoſſen⸗ ſchaft als Groß⸗ oder Kleinhändler zu gelten hat, wobei grundſätzlich die Zentralgenoſſenſchaften als Großhändler anerkannt werden müſſen. Die Nichtzu aun einer Genoſſenſchaft zur Warenvertellung iſt nur begründet, wenn die Genoſſenſchaft die für eine geordneie erin Geſchäftsführung erforderlichen Voraus⸗ ſetzurgen nicht erfüllt. en Der Verkehr mit Hen und Stroh freigegeben. Berordnung des Reichsminiſters vom 26. Juni 1919 die Verordnungen über den Verkehr mit Heu, Stroh und cſel aus der Ernte 1918, ſowie über die Preiſe über dieſe Futter⸗ mittel mit Wirkung vom 1. Jull aufgehoben worden. ffür Heu und Stroh der Ernte 1919 werden keine Verkehrs⸗ oder reisbeſchränkungen erlaſſen werden. Da darnach auch das Rauhfutter alter Ernte vom 1. Juli 1919 ab die bisher gel⸗ ſenden Höchſtpreiſe aufgehoben worden ſind, iſt nunmehr der Handel mit— Stroh und Häckſel vollkommen freigegeben. Unzuläſſigen 8 sſteigerungen kann und wird im Wege der allgemeinen Be⸗ —— gegen Preiswucher entgegengetreten werden. Nalionalverſammlung. WB. Weimar, 16. Juli. Präſſdent Fehrenbach eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 35 Minuten. e Fortſ der Verfaſſungsberatung bei Artikel 113. Es liegt Ange Spe Wee en vor auf Einfügung des Ar⸗ tikel 113a: Die iſt abgeſchafft. Mit der Beratung dieſes Artikels verbindet der Präſident die Beratung über einen unab⸗ banq en Antrag zum Artikel 115 desſelben alts. g. Dr. Sinsheimer(Soz.) führt aus, daß die Abſchaffung der Todesſtrafe eine alte Forderung freiheitlicher Geſinnung iſt. Es iſt Aufgabe des Staates, die Mißachtung des menſchlichen Lebens zu Beſeitigen. Er muß den Grundſatz praktiſch vertreten, daß das Menſchenleben an ſich unperletzlich iſt. Heute iſt der richtige Augen⸗ blick für die Verwirklichung der alten Forderung gekommen. Regierungskommiſſar Dr. Preuß: Ich bitte die Auſcaffung der To—2 895 nicht in die Verfaſſung aufzunehmen, darüber wird in der unbedingt notwendigen Reform des Strafrechts entſchieden werden müſſen. Ich glaube, daß die Entſcheidung über die Todes⸗ ſtrafe 11 im Sinne des Antragſtellers erfolgen wird. A80 üringer(.⸗N.): Die beſten Theoretiker und Prak⸗ tiker haben ſich für die Belbehaltung der Todesſtrafe a 8 758 e Frage gehört auch nicht in die Verfaſſung. An⸗ ſcheinend ſind die n Anträge auch nur aus parteſpolitiſ ründen worden. Die überwiegende Mehrheit des deulſchen Volkes gegen eine Annahme.(Unruhe und Lärm links) Abg. Dr. Kahl(D. VPp.): Der Antrag iſt zweifellos vom Idealismus eingenommen, aber Ort und Zeit für ihn iſt nicht richtig gewählt. Nicht bloß die bekannteſten, ſondern auch erſte Namen unſeres Na Lebens halten die Todesſtrafe für 915 4 4 Der richligſte Zeitpunkt iſt die Reform des Strafrechts. Bei ihr wollen wir Gründe und Gegengründe ſachlich abwägen. In der heutigen Zeit iſt, wie immer nach einem Krieg, die Kriminalität Nlroden. Da kann der Staat gegen eine beſtimmte Gattung der erbrechen auch auf dieſe Macht nicht verzichten. Abg. Cohn(Unabh. Soz.): Was wir beantragten, iſt ein Teil der Buße, die das deutſche Volk ſich auferlegen muß in einer an⸗ dern Wertſchätzung des menſchlichen Lebens. In höchſtem Maß han⸗ delt es ſich um eine morallſche und politiſche Frage. Abg. Haußmann Wir werden, um die Perfaſſung 8 t noch zu belaſten, dieſen wie alle neuen Anträge ab⸗ ehnen. e Verfaſſung. Diejenigen haben nicht das Recht, Abſchaffung der Todleſtea e zu verlangen, die fortgeſetzt an die Gewalt appellleren und die Handgranaten für das beſte Mittel erklären, auch diejenigen nicht, die Geiſeln erſchießen laſſen oder Offtzlere, die ihre Pflicht tun, beim Schwimmen kotſchießen und ertränken.(Lärm kinks.) Abg. Dr. Kolhſch(D..): Gefühlsmomende ſprechen für die Abſchaffung der Todesſtrafe, aber es gibt ſchon einmal Verbrecheg. die nur dadurch geſühnt werden können, daß der Verbrecher das letzte, was er hat, hergibt, ſein Leben. Gerade der ſetzige Zeit⸗ —5 der Revolution iſt der ungeeignetſte Moment, um die Todes⸗ trafe aa egee(Unruhe und Lärm bei den Unabhängigen.) Damit ſchließt die Beſprechung. Der ſozialdemokratiſche Antrag auf Aufhebung der Todes⸗ ſtrafe wird hierauf in namentlicher Abſtimmung bei zwei Stimm⸗ enthaltungen mit 154 gegen 129 Stimmen abgelehnt. Artikel 117 ſpricht das Recht der freien Meinungs⸗ äußerung aus und beſtimmt dann weiter: Eine Zenſur findet nicht ſtatt, dach können für Lichtſpiele durch Geſetz abweichende Be⸗ ſtimmungen getroffen werden, auch ſind zur Bekämpfung der Schmutz⸗ und Schundliteratur, ſowie zum Schutze der Jugend bei Ai Schauſpiclen und Darbietungen geſetzliche Maßnahmen zuläſſig. Ein demokratiſcher Antrag will die Möglichkeit der Fülmzenſur dadurch beſeitigen, daß er nur geſetzliche Maßnahmen zum Schutze der Jugend gegen den Schund in Wort, Schrift und Bild, ſowie bei öffentlichen ee den Darbietungen und Lichtſpielen zuläßt. Abg. Nuſchke(Dem.): Mein Antrag will den letzten Reſt der Zenſur, nämlich die Möglichkeit einer Fülmzenſur, beſeitlgen und da⸗ mit die Verfaſſung entlaſten. Zur Bekämpfung der Entartungen reichen die beſtehenden Geſetze vollkommen. Abg. Könen(Unabh. Soz.) begründet den unabhängigen An⸗ trag. Als er am Ende ſeiner Rede erklärt, es handel ſich bei dem Antrag um eine praktiſche Maßregel im Intereſſe der Jugend⸗ erziehung und wenn dieſes Haus auch nur einen Funken von Ver⸗ ſtändnis für dieſe wichlltige Frage habe, ſo muß es dieſem Antrag zuſtimmen, bemerkte Präſident Fehrenbach, daß er dieſes Be⸗ merkte, das er für ſeinen Teil nicht hinnehmen könne, entſchie⸗ den zurückweiſen müſſe.(Schluß folgt.) Letzte Meldungen. Noch keine Schritte zur Auslieferung des Kaiſers. er Paris, 15. Juli.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Der interalliierte Oberſte Rat, deſſen Sitzung erſt morgen hätte ſtattfinden ſollen, trat bereits heute Nachmittag zuſammen. Er beſchäftigte ſich mit der Frage der Aburteilung des Exkaiſers und beſtätigte, daß bei der holländiſchen Regie⸗ rung in dieſer Angelegenheit noch keine Schritte unternom⸗ men wurden. 5 Die Kommiſſion für die bulgariſchen Angelegen⸗ heiten fuhr mit der Prüfung derfFriedensbedingungen fort, die den bulgariſchen Bevollmächtigten bei ihrer Ankunft in Frankreich mitgeteilt werden ſollen. Verherrlichung der franzöſiſchen Armee. Paris, 15. Juli.(Eigener Drahtbericht, indir.) Anläßlich des ſban 0 National⸗ und Siegesfeſtes richtete Präſident Poincars an den Miniſterpräſidenten und Kriegsminiſter Clemenceau einen Brief, in weſchem er dieſen bittet. der franzöſiſchen Armee den Ausdruck der öffent ⸗ lichen Dankbarkeit und Bewunderung zu ſibermitteln. Cle⸗ menceau übermittelte dieſen Brief dem Marſchall Petain und fügte ein Glückwunſchſchreiben bei. Auch on Marſchall Foch richtete Clemenceau ein Schreiben mit der Bitte, dem Kom⸗ mando der alliierten Kontingente, die geſtern morgen an dem Vorbeimarſch teilgenommen hatten, die herzlichſten Glück⸗ wünſche der franzöſiſchen Republik zu übermitteln. Die belgiſche Front- Partei. Berlin, 18. Jult.(Von unſerm Berliner Bitro.) Bei der Feier des Gülden Sppren⸗Feſtes in Belglen iſt die bergiſche Frontpartei, die ſich aus den aktiviſtiſchen Elemenſen zuſammen⸗ ſetzt, zum erſten Mal politiſch in die Oeffentlichkeit getreten. Sie bat mehrſache Umzüge veranſtaltet, und dabei iſt es denn auch an verſchie⸗ denen Orten, wie in Antwerven und Brüſſel, zu Zuſammen⸗ tößen gekommen, bei denen die Polizei nicht imſtande war, der Be⸗ wegung Herr zu werden. Das läßt erkennen, daß die Frontpartel über eine ſtarke Anhängerſchaft verfügt. Die Regierung wird mit der Partei bei ben kommenden Wahlen rechnen müſſen. Exploſion in Hohenſchönhauſen. IBerlin, 16. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Eine 411 Exploſion hat ſich heute morgen in chönhauſen ereignet. Zwei Schuppen der Deutſchen Berghüttengeſellſchaft ſind infolge des Brandes in die Luft fateggen. Die Wirkung der Exploſion war ſo ſtark, daß im mkreiſe von mehreren Kilometern die Fenſterſcheiben 1175 trümmert wurden. Menſchenleben ſind nach disherigen Feſtſtel⸗ lungen nicht zu beklagen, allerdings wird die Wache von Köpfen bis jetzt vermißt. Die Exploſjon iſt anſcheinend auf verbrecheriſche Brandſtiftang zurückzuführen. ** Teplitz, 16. Juli.(WB.) Die Landespartei der deutſchen Sozialdemokraten Böhmens erließ einen Auf⸗ ruf an die Arbeiterſchaft Deutſch⸗Böhmens, in dem dieſe aufgefordert wird, ſich am Montag, den 21. 7. abends zur Begründung der internationalen Solidarität zu Maſſen⸗ verſammlungen einzufinden, um gegen den Pariſer Gewaltfrieden und den Imperialismus zu proteſtieren. —— im Derbſt⸗ Handel und Industrie. Der Cenlralverband des Deulſchen Bank⸗ und Bankier⸗ gewerbes(E. B. richtete unterm 12. Juli an die Nationalverſammlung in Weimar betreffs des ene e der ſozialdemokratiſchen Fraktian zum Geſetzentwurf über Einlöſung von Zins⸗ und Dioidendenſchelnen eine längere Eingabe, der wir u. a. nachſtehende Ausführungen entnehmen: ſe ſazialdemokratiſche Fraktion der Natlonalverſammlung hat laut Zeitungsnachrichten die Erlaſſung eines Geſetzes beantragt, noch welchem künftighin die Einlöſung von Kupons börſenfäöhiger e ee und Inhaber⸗Papiere von den Schuldnern und deren Beauftragten nur unter Vorweiſung der vollſtändigen Schuldverſchreibungen, Aktien, Pfandbriefen, Küxe in der Geſtalt darf, wie ſie die V des Börſe els bildet, e eec Bellfd dur Snlling der Anz, Frage iſt eine Kulturfrage, gehört aber nicht in die Vertrauen auf deren Einlösbarkeit an ihrem ſolcher Papiere nicht berechtigt werden dürfen. Wir nehmen an, den an ſich billigenswerten Zweck hat, die daß dieſer Antra en e eee ns Ausland zu verhindern. Steuerflucht deut Wir halten uns indeſſen für verpflichtet, unſerer Ueberzeugung da⸗ hin Ausdruck zu geben, daß der ſozialdemokratiſche Geſetzentwurf ur Erreichung dieſes Zwecks völlig falſche Wege einſchlägt. urch die vorgeſchlagene Maßnahme wird die Steuerflucht keines⸗ wegs verhindert, wohl aber werden wichtige Intereſſen der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaftl geſchädigt und werden in völlig zweckloſer Weiſe die Ef eltenbeſſger mit vermehrten Riſiken und Koſten, die Banken und die Bankgeſchäfte ſowie die Emittenten mit einer tech⸗ niſch garnicht durchführbaren Arbeit belaſtet. In der Begründung der beantragten Ablehnung des ſozial⸗ demokratiſchen Initiativantrages wird ausgeführt: o zweiſethaft die Vorteile ſind, die für den mit der Verwirklichung des vorliegenden geſetzgeberiſchen Vorſchlages verbunden wären, ſo unzweifelhaft und ſicher ſtehen die außerordentlichen Schädigungen einer ſolchen Maßnahme für unſere Volkswircſchaft feft. Die Er⸗ des Zinſen⸗ und Dividendenbezugs durch Einreichung des vom Wertpapier abgetrennten Kupons ſſ der weſentliche Grund für die Beliebtheit der Kapitalanlage in Wertpagieren. Fällt dieſe Erxleichterung fort, ſo würde dies unfehlbar auf den Kürs ſämt⸗ licher inländiſcher Wertpapiere und namentlich auf denjenigen der Krlegs⸗und inländiſchen öffentlichen Anleihen eine über⸗ aus nachteilige Wirkung haben. Die gegenwärt. Zeiten ſind wahr⸗ lich nicht danach angetan, den Beſitzern dieſer Werte zu den Ver⸗ luſten, die ſie infolge des unglückllchen Ausgangs des Krieges be⸗ reits erlitten haben, ohne zureichenden Grund noch neue aufzu⸗ bürden. Noch ſchwerer fällt ins Gewicht, daß die im Intereſſe un⸗ ſerer Rohſtoff⸗ und Lebensmittel⸗Einfuhr, im Intereſſe der Ver⸗ beſſerung des Standes unſerer Zahlungsbilanz und damit unſerer Währung ee, wichtige und erwünſchte Ausfuhr deut⸗ cher Wertpapiere ins Ausland angeſichts der dem ausländiſchen 90— auf dieſe Weiſe erwachſenden Beläſtigungen nahezu un⸗ möglich gemacht werden würde. Noch mehr: es ſtünde ſogar zu erwarten, daß ſolche deutſchen Wertpapiere in ausländiſchem Be⸗ ſiz, welche nicht unter die im 8 4 des Entwurfs vorgeſehene Aus⸗ nahme fallen, alſo insbeſondere die ins befreundete oder neutrale Auskand verkauften deutſchen Kriegsanleihen, angeſichts der er⸗ 3 Kuponeinlöſung ins Inland zurückſtrömen und ein auf en Kurs drückendes Angebot verurſachen werden. Das Verboi der Errichtung ausländiſcher Zahlſtellen für inländiſche Emiſſionen würde dieſe nachteiligen Wirkungen noch verſtärken; ſollte es nach dem Willen der Antragſteller mit rückwirkender Kraft ausgeſtattet werden, ſo läge hierin überdies ein unzweifelhafter Rechtsbruch gegenüber ausländiſchen ⸗Beſitzern, welche deutſche Papiere im ohnorte erwor⸗ ben haben. Nach allem hier Ausgeführten ſind die Grundauffaf⸗ ſungen, von denen der Entwurf ausgeht, dermaßen verfehlt, daß es uns unmöglich ſcheint, ihm durch irgendwelche Aenderungsnor⸗ ſchläge eine 17 1 Geſtalt zu geben. Wir glauben aus dieſem Grunde an die Nationalperſammlung ledigli die Bitte richten zu ſollen, dem Antrage der ſozialdemokratiſchen Fraktion in allen ſeinen Tellen die Zuſtimmung zu verſagen. Die Lage des Arbeitsmarktes. Man ſchreibt der„Karls. Ztg.“: Die Lage des Arbeitsmarktes hat ſich auch in der Woche vom 29. Juni bis 5. Juli bedauerlicher⸗ weiſe weiter verſchlechtert. den andauernden Kohlen⸗ und Rohſtoffmangel und die damit zuſammenhängenden Betriebs⸗ und ⸗Schließungen, ſowie die Auflöſung von mili⸗ täriſchen Betrieben iſt in abſehbarer Zeit mit einer Beſſerung der Lage nicht zu rechnen. Eher noch dürfte die Arbeitsloſigkeit durch die Rückkehr unſerer Kriegsgefangenen erheblich verſtärkt werden, ſodaß die Beſchaffung weiterer Arbeitsgelegenhe arbeiten notwendig iſt. Die Zahl der Erwerbsloſen ſtieg in der Be⸗ richtswoche von 11 739 auf 11 919; ſie hat ſich alſo gegenüber der Vorwoche wieder um 177 erhöht. Erwerbsloſenunterſtützungen wur⸗ den im Bereiche der Landesſtelle für Arbeitsvermittlung bezahlt: in der Berichtswoche 509 091., in der Vorwoche 430 837., ins⸗ eſamt ſeit November 1918: 20 386 737., für Arbeitszeitver⸗ ürzung wurden in der Berichtswoche 57 085 M. bezahlt. Arbeits⸗ gelegenheit beſteht bei der bevorſtehenden Einbringung der Ernte in der nächſten Zeit, ganz beſonders für landwiriſchaftliche Arbeiter und Arbeiterinnen, Steinhauer, Steinbrecher, Küfer, Möbelſchreiner, Wagner, Schneider, Schuhmacher, Zimmerleute, Maurer und weib⸗ liches Haus⸗ und Küchenperſonal werden ebenfalls in großer Zahl geſucht. Ueberangebote an Arbeitskräften iſt dagegen in der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie, in den Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerben, im Vervielfältigungs⸗, im Gaſt⸗ und Schank, im Handelsgewerbe und bei ungelernten Arbeitskräften feſtzuſtellen. Wegen Kohlen⸗ mangels mußten wieder verſchiedene ſo in Achern, N Oberſtad, wodurch im ganzen 600 Männer und Frauen arbeitslos wurden. Weitere Einſchränkungen ſtehen bevor bei induſtriellen Unternehmungen in Hauſach. Durlach, Tairn⸗ bach. Mit Notſtandsarbeiten wurden in der Berichtswoche 6805 Erwerbsloſe beſchäftigt gegen 6978 in der Woche vorher. Erhöhte Kohlenpreiſe.„ Berlin, 16. Jull. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat geſtern den der oberſchleſiſchen Kohlenkorpention angeſchloſſenen Zechen eine Erhöhung des Preiſes um 5 Mark für die Tonne Roh⸗ kohle ohne Steuer bewilligt, die am 15. Juli in Kraft tritt. Damit ſind die oberſchleſiſchen Werke mit denen des Ruhrbezirkes unge⸗ fähr gleichgeſtellt, und ſie ſind im Intereſſe einer Produktionsſteige · rung in der Lage, die Löhne der unterm Tage beſchäſtigten Berg⸗ arbeiter zu erhöhen.(W...) Frankfurfer Wertpapierbörſe. Frankfurt, 16. Juli.(Pr.⸗Tel.) An der Börſe war auch heute der Grundton feſt, da Märkten Kaufluſt einſtellte, die a 10 der Allgemeinſtimmung einen Rückhalt boten. Eine größere Bewegung waeag ſich am Rentenmartt in Kriegsanleihen, welche gegen den Abendkurs mit 846 höher ein⸗ ſetzten, jedoch Schwankungen unterlagen. Auch die verſchiedenen Schaßanweiſungen, ſowie ältere heimſſche Anleihen wurden höher bewertet. Das 10 0 weiches lephaft war, lieh ſpoöter auf dleſem Gebiet etwas nach und übertrug ſich auf das Gebiet der Montan⸗ apiere, von denen jedoch nur Gelſenkirchener, Oberbedarf und arpener etwas mehr beachtet wurden. Gelſenkirchener erzielten im Verlauf eine weſentliche Beachtung, ſo daß der Kurs zirka 2765 anzog. Ungleichmäßig geſtaltete ſich die Stimmung in chemiſchen Aktien. Gold⸗ und Silber⸗Scheideanſtalt, welche bereits geſtern in liattem Angebot ſtanden, ſind auch heute wieder niedriger im Kurs. nter den Anilinwerten ſind Farbwerke Sch und Anilin etwas ſchwächer. Sonſt iſt im allgemeinen das Geſchäft in dieſen Aktien ruhig. Daimler eröffneten 355 nledriger. Benz 214 ge⸗ nannt. Heldburg⸗Aktien 1 108% angeboten. Zellſtoff Waldhof wiederum ſchwächer. Elektrowerte waren wenig verändert. In Schiffahrtsaktien trat Abgabenel 5 hervor, was auf die Kurſe owohl Norddeutſcher Llond wie 155—4— drückte. Schantungbahn ehauptete den Kursſtand. Canada Paeiſie 396—398 etwas ſchwä⸗ cher. Reges Geſchäft 125 in Lombarden ſtatt, welche den Kurs mit 2074 7½½ höher eröffneten. Petroleumwerte waren bei beſcheidenem melche behauptet. Am Markte der mit Einheltswerten notierten Papiere üb geſamten Tendenz die Kürsbeſſerungen, Holzverkohlung waren niedriger angeboten. Die Börſe ſchloß gut behauptel. Kriegsanleihe etwas ſchwächer 84.05. Privatdiskont 3 5. Berliner Wertpaplierbhrase. Berlin, + Devisenmarkt.) Auszahlungen f 7 10. QGeld Briel Geld Brief Konstantinopel—————— Holland 100 Qulden 370.00 570.50 570.00 570.50 Dänemark 100 Kronen.. 339.00 339.50 339.00 339.30 Schweden 100 Kronen. 307.00 367.50 367.00 367.50 Norwegen 100 Kronen. 358.00 358.50 358.00 338.50 Schweiz 100 Franken 268.00 268.25 268.00 264.25 Oest.-Ungarn 100 Kronen 44.95 43.05 44.98 48.03 Spanen 281.— 282.— 21.— 282.— Bulgarien 100 Leva————.— Helsingfors 9925 100. 100² durch Notſtands⸗ triebe eingeſchränkt werden, erwogen heute in Uebereinſtimmung mit der —— Mittwoch, den 18. Jult 1919. maunhelmer General ·Anzeiger.(Abend ⸗ Ausgabe.) Nr. 321. 3. Seſte. Nus Stadt und Land. Einheitliche Gemüſe⸗ und Obſtpreiſe im Klein⸗ handel. Die A Verhältniſſe auf dem Gemüſemarkt und die teilweiſe unerſchwinglicher Preiſe für das von der Bewirtſchaftung freigegebene Obſt haben, ſo ſchreibt die„Karlsr. 95 amtlich, dazu Veranlaſſung gegeben, eine einheitliche Preſsfeſtſetzung für Gemüſe und Obſt durch die Kommunalverbände der größeren Städte des Mittel⸗ und Unterlandes herbeizuführen, die auch als Unterlage für die Preisfeſtſetzung im ganzen Lande dienen ſoll Daß es gelungen iſt, ein ſolches der Kom⸗ munalverbände der großen Städte zu erreichen, darf mit beſonderer Genugtuung begrüßt werden, nachdem gerade die Bevölkerung der Großſtädte unter der gegenſeitigen Preistreiberei die ganze Zeit her beſonders ſchwer zu leiden hatte. Die Preiſe werden wöchentlich in einer gemeinſamen Sitzung von Vertretern dieſer Kommunal⸗ verbände, des Landespreisamts und der badiſchen Obſt⸗ und Gemüſe⸗ verſorgung ſowle unter Mitwirkung von Sachverſtändigen. Mit⸗ gliedern der Verbraucher⸗, Hausfrauen⸗, der Marktvereinigungen, ſowie des Groß und Kleinhandels vereinbart und alsdann nach Prüfung durch die zuſtändigen Preisprüfungsſtellen und Kom⸗ munalperbandsausſchüſſe in den einzelnen Städten veröffentlicht. Am Ende jeder Woche wird ein Exemplar dieſer Preisbeſtimmungen, wie ſie die Preisprüfungsſtelle Karlsruhe Stadt auf Grund der Ver⸗ einbarungen als Verkaufspreiſe veröffentlicht, auch den anderen, nicht bei der Preisvereinbarungen unmittelbar heteiligten Kom⸗ munalverbänden von der badiſchen Obſt⸗ und Gemüſeverſorgung zur Benützung bei ihren Preisfeſtſetzungen mitgeteilt werden. Die Preiſe werden ſo bemeſſen ſein, daß ihre Einhaltung über⸗ all im Lande moͤglich iſt, denn ſie werden auch den Verhältniſſen ſolcher Abſatzgebiele Rechnung tragen, in denen die Zufuhr von Ge⸗ müſe und Obſt beſonders erſchwerk iſt. In vielen Bezirken werden natürlich erheblich ee Preiſe feſtgeſetzt werden können. Die Preiſe, die als Kleinhandelspreiſe gelten, hedeuten alſo nur die außerſte Grenze, bis zu der bol Feſtſetzung von Richt⸗ und Höchſt⸗ preiſen durch die zuſtändigen Kommunalverbände gegangen werden darf. Die Ueberſchreitung dieſer Preiſe im Kleinhandel; ſei es auf Märkten oder im Ladenderkauf, müßte als übermäßige Preis⸗ ſteigerung bzw. Höchſtpreisüberſchreitung 5 1 791 und ſtrafrecht⸗ lich verfolgt werden. Erträgliche Verhältnilſe in der Ge⸗ müſe⸗ und Obſtuerſorgung können nur dann erreicht und an einen Abbauder Preiſe kann nur dann gedacht werden, wenn ein einheitliches Vorgehen erfolgt. Dazu bedarf es aber nicht nur einer gemeinſamen Feſtſetzung der Preiſe auf dem Papier, ſondern auch einer gleich ſtrengen Durchführung in allen Gegenden des Landes. Im Antereſſe einer ausreichenden Verſorgung der Bevpöl⸗ kerung mit Gemüſe und Obſt zu erſchwinglichen Preiſen und zur Vermeidung von Preistreiberelen wurden die Kommunalverbände von der badiſchen Obſt⸗ und Gemüſeverſorgung veranlaßt, hiernach bei Feſtſetzung der Preiſe und Ueberwachung des Verkehrs mit Ge⸗ müſe und Obſt vorzugehen. In dicſem Zuſammenhang dürfte folgende Zuſchrift der Ba⸗ diſchen Landwirtſchaftskammer intereſſieren: Anläßlich der Zurückhaltung von Obſt und Gemüſe auf dem Karlsruher Markt infolge Einſchreitens der Volkswehr und anläßlich der Verſammlung der Karlsxuher +48 und Gemüſehändler vom 28. Juni ſind auch gegen die Geſchäftsſtelle der Badiſchen Obſtverſorgung grobe Vorwürfe erhoben worden. Die Vor⸗ Würſe, die Landwirtſchaftskammer ſei an der Zurückhaltung von Ge⸗ müſe ſchuld, ſind gänzlich unbegründet. Die Landwirtſchaftskammer fördert nur den Anbau von Gemüſe, mit An⸗ und Verkauf desſelben und mit der Gemüſebeſchickung des Marktes hat ſie nicht das Ge⸗ kingſte zu tun. Aus gleichem Grunde müſſen auch die Vorwürfe, die Landwirtſchaftskammer ſei an den hohen Gemüſepreiſen ſchuld, zurückgewieſen werden. Ueberhaupt iſt es eine falſche Auffaſſung des Publitums, daß die Landwirtſchaftskammer die Preiſe für land⸗ Wirtſchaftliche Markterzeugniſſe feſtſetze und daß ſie demnach dafür verantwortlich gemacht werden mülſſe. Soweit Preiſe feſtgeſetzt werden, geſchieht dies ſeitens der Regierung und dieſe wieder be⸗ ſtimmt Höchſtpreiſe, um eine unnötige Verteuerung auszuſchalten. Die Behauptung eines früheren Angeſtellten der Landwirtſchafts⸗ kammer, daß die Obſtverſorgungsaufkäufer die Verſorgung der Stadt Karlsruhe mit Obſt unmöglich machen, iſt grundlos. Trotz der knappen Kirſchenernte iſt es bis ſetzt der bſtperſorgung ge⸗ lungen, 10 000 Zentner Kirſchen auf den Markt zu bringen, davon allein nach Karlsruhe 2000 Zentner. Für die Ueberſchreitung des Höchſtpreiſes von 75 Pfg. auf den Wochenmärkten kann dabei die Sbſtverſorgung ebenſowenig verantwortlich gemacht werden. Ihre Aufgabe beſteht in der Exfaſſung des Kirſchenobſtes zu dem Er⸗ zeugerhöchſtpreis von 55 Pfg. zur Weiterlieferung an Groß⸗ und Kleinhandel auf den Markt. Daß ſie dabei auf eine Verteuerung der Kirſchen einwirkt, iſt gleichfalls unrichtig. Ihr ganze Vergütung ſind 5 Pfg. Erfaſſungsgebühren. Daraus heſtreitet ſie ihre ſämtliche Unkoſten(Aufkäufer, Berlader, Aufſichtsbeamte, Verwaltungs⸗ und Geſchäftsunkoſten u..), Die Angriffe des früheren Angeſtellten der Badiſchen Landwirt⸗ ſchaftskammer, Herrn Kaufmann Hund, ſind dieſelben wie im Jahre 1917. Nachdem Ferr Hund vor Vertreter der Regierung und anderen einwandfreien Zeugen erklärt und auch ſchriftlich beſtätigt CPpCpCCC ·ðw VWVWVᷣWmw,—8 hat. daß er alle ggen die Geſchäftsſtelle der Badiſchen Obſt⸗ verſorgung und die Landwirtſchaftskammer gerichteten ſachlichen Vorwürfe und Angriffe zurücknehme, hat es bisher die Landwirt⸗ unterlaſſen, zu den Darlegungen des Herrn Hund in erſammlungen und in der Preſſe Stellung zu nehmen. Indem Herr Hund neuerdings ſeine Angriffe wiederholt, en wir uns ver⸗ anlaßt geſehen, über den wahren Sachverhalt aufzuklären. Be⸗ züglich der perſönlichen Angriffe wird Herr Karmann gegen Herrn Hund Privatklage anſtrengen. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Amtsgerichtsdirektor Karl Oeſterle in Pforzheim, ſeinem Antrag entſprechend. Ernannt wurde Betriebsaſſiſtent Heinrich Barthlott in Karlsruhe zum Eiſenbahnſekretär. *Abertragen wurde dem Oberpoſtſekretär Vitus Kern aus Langenenslingen eine Oberpoſtſekretärſtelle beim Poſtamt in Heidelberg. Verliehen wurde den Oberpoſtaſſiſtenten Karl. m Konſtanz, Adolf Renner in Triberg, Rupert Stiſi in Villingen, Hugo Streibert in Konſtanz und Leonhard Bach in Oſſenburg der Charakter als Poſtſekretär. Ju Mitgliedern des Eſſenbahnrats wurden vom Finanz⸗ miniſterlum ernannt: Geheimer Kommerzienrat Emil Engelhard in Mannheim, Profeſſor Alois Endres in Neckargemünd, Kom⸗ merzienrat Auguſt Reuhaus im Schwetzingen, Fabrikant Emil Göhring in Freiburg, Kaufmann Lothar Mager in Heidelberg, Stadtrat Robert Oſtertag in Karlsruhe, Kaufmann Heinrich Graf Il in Mannheim, Landes⸗Parteiſekretär Karl Hahn in Mannheim, Gauleiter Chriſtian Schneider in Karlsruhe und Uhrmacher Alex Lauterwaſſer in Freiburg; zu Erſatzmännern für dieſe Mitglieder wurden ernannt die Herren: Direktor Heinrich Knecht in en Profeſſor Dr. Kunzemüller in Tauber⸗ biſchofsheim, Schloſſermeiſter Joh. Ignaz Görlacher in Villingen, abrikant A. Odenwald in Pforzheim, Bürgermeiſter K. chöpfle in Langenſteinbach, Stadtrat Viktor Daumſtädter in Mannhbeim, Kaufmann Karl Baden in Freiburg, Schriftſetzer Chriſtian Volz in Konſtanz, Gewerkſchaftsbeamter Eduard Kluge in Pforzheim und Dreher Johann Rebſtock in Villingen. Beſchleunigte Auszahlung des Eutlaſſungsgeldes. Der Kyff⸗ häuſer Bund der deutſchen Landes⸗Kriegerverbände war bei dem Reichsarbeitsminiſterium vorſtellig geworden. die Abfertigun; der Kriensbeſchädigten mit Entlaſſungsanzugen und Entlaſſungsgeld, die vtelſach in einer Weiſe geſchehe, welche für die Betreffenden koſtſplelig und zeitraubend ſei, zu beſchleunigen. Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr geantwortet, daß er die Wünſche des Kyffhäuſer⸗Bundes, dem in der Angelegenheit zuſtändigen Krisgsminiſterium mitgetellt babe. Auch er bezeichnet es als ſehr wünſchenswert, daß eine Be⸗ ſchleunigung des Verfahrens veranlaßt werde. * Polizeiſtundenverlängerung. Amtlich wird der„Karlsr. Ztg.“ mitgeteilt: Die Bezirksämter ſind ermächtigt, an Samstagen und Sonntagen für größere Vereinsveranſtaltungen oder bei ſonſtigen 4 Anläſſen, die eine Ausnahme be⸗ rechtigt erſcheinen laſſen, Polizeiſtundenverlängerung bis 1 Uhr zu bewilligen. Veranſtaltungen. die überwiegend als Terpeetatsae anzuſehen ſind, können dabei nicht berückſichtigt werden. Lohnpfändungen. Durch Verordnung des Reichsminiſtertums vom 22. Juni 1919 ſind die VPorſchriften über die Zuläſſigkeit von Lohnpfändungen erneut geändert worden. Danach giüt vom 1. Juli dieſes Jahres an folgendes: Ein Arbeits⸗ oder Dienſtlohn, der den Betrag von 2000 M. überſteigt, iſt zu einem Fünftel des Mehr⸗ betrags der Pfändung nicht unterworfen. Hat der Schuldner ſeinem Ehegatten, früheren Chegatten, Verwandten oder einem unehelichen Kinde Unterhalt zu gewähren, ſo tritt an die Stelle des Betrags von 2000 M. der Betrag von 2500 M. Der unpfändbare Teil des Mehr⸗ betrags erhöht ſich für jede Perſon, der der Schuldner Unterhalt 1 gewähren hat, um ein weiteres Zehntel, hoͤchſtens jedoch auf ſechs Zehntel des Mehrbetrags. Als Verwandte, denen der Schuldner Unterhalt zu gewähren hat, kommen nur Verwandte in gerader Linſe, alſo neben den Abkömmlingen die Eltern und Voreltern, in Betracht. Gegenüber Geſchwiſtern und andern Verwandten der Seitenlinſe be⸗ ſteht hkeine geſetzliche Unterhaltepflicht. Soveit der nicht pfändbare Teil des Lohnes den Vetrag von 3000 M. bezw. den Betrag von 4500 Mark überſteigen würde, unterliegt die Pfändung keinen Beſchrän⸗ kungen. Die Vorſchriften finden entſprechende Anwendung auf die Pfändung des Ruhegeldes der Perſonen, die in einem peivaten Ar⸗ beits⸗ oder Dienſtverhältnis ſtehen, und auf Geldrenten, die wegen Verletzung des Körpers oder der Geſundheit zu entrichten ſind. Kuchenbackverbot. Aus Bäckereikreiſen wird uns geſchrieben: In Ihrer Nr. 318 vom 15. Juli brachten Sie die Notiz, daß das Miniſterium das Kuchenbackverbot 15 Vöckereien in i Baden nicht aufhebe„nach eingehender Prüfung und in Ueverein⸗ ſtimmung mit dem parlamentariſchen Ernährungsbeirat“ Man iſt halt heute in Karlsruhe noch gerade ſo klug wie unter dem alten Regime. Seit über einem Jahre werden in Mürtteneherg Kuchen in Bäckereien hergeſtellt und gegen Reiſebrotmarken verkauft. In Worms, Köln, Frankfurt, Darmſtadt, Nürnberg und vieleg anderen Städten werden Kuchen und Brötchen verkauft gegen Reiſebrotmar⸗ ken. Nur in Baden geht ſo etwas nicht. Hat man in Württemberg, Heſſen, Bayern und Preußen den Frühdruſch nicht! Oder waren dieſe Staaten nicht auch blackiert? Nein, man iſt eben in Karlsruhe preußiſcher als in Berlin und päpſtlicher als in Rom. Wie lange F Nus dem Mannheimer Kunſtleben. —(689. Orgelkonzert von Arno Sandmann.) Das Programm des dieſen Sonntag, den 20. Jull, ahends 8 Uhr, in der Chri⸗ ſtuskirche ſtattfindenden Orgelkonzerte iſt folgendes: Bach, Fan⸗ raſte er Fuge D⸗dur 1 vinace) Toccata und Fuge Demoll, A. Vivaldi Orgelkonzert D⸗moll bearheitet von J. S. Bach, Geſänge von Bach und Händel(Frl, Roſa Gerber). Eintritt frei. — Das 90. Orgelkonzert findet nach den Sommerferien vorausſicht⸗ lich Sonntag, den 28. September ſtatt.— 5 —(Eurychmiſche Kunſt.) Eine Darſtellung in Eurythmiſcher Kunſt, dle— der Hochſchlle für Geiſteswiſſenſchaft Gostheg⸗ mum“ in Dornach ausgeht, wird am Sonntag, den 27. Juli. 11 Uhr vormittags, im Muſenſaal des Roſengarten ſtattfinden. Dieſe Kunſtform ſtellt ſich neben andere ähnliche Formen von Bewe⸗ gungskunſt als etwas ſelbſtändiges und neues dadurch hin, da ſie auf den inneren Kunſtimpulſen des menſchlichen Körpers ſelbſt berütht, die ſie durch intutives Erfaſſen der Menſchennatur zu er⸗ lauſchen ſtrebt und die ſie in einer, dem mobernen Kunſtempfin⸗ den entſprechenden Fortbildung der Goetheſchen Anſchauung zur Ofſenbarung bringen will. In ihr ſiegt der Verſuch vor, den in künſtleriſche Bewegung verſetzten ee und Menſchen⸗ gruppen ebenſo zum ſichtbaren künſtleriſchen usdruck des Seeli⸗ ſchen zu machen, wie dies in der Dichtung mit dem Worte, in der Muſik durch den Ton geſchieht, mit denen ſie in ihrer Darſtellung zuſammenwirken und ſo eine Erweiterung, der in dieſen liegen⸗ den Kunſtoffenbarungen bieten will. —(Vortrag— Dr. Rudolf Steiner.) Am 25. Jult wird im Ribelungenſaal ein Vortrag aus dem Gediete der Geiſteswiſſen⸗ ſchaft, am 28. Juli ein Vortrag über die Kernpunkte der ſozlalen Frage von Dr. Rudolf Steiner gehalten werden. Nöheres wird tioch bekannt gegeben. Kunſt und Literatur. —(die Offenbach⸗Oper„Der Goldſchmied von Toledo“), Text non a Georg muſikaliſche Bearbeitung von Julius Stern und Alfred Zamara, welche vor einigen Monaten am Mann⸗ heimer Nationaltheater einen geradezu ſenſationellen Erfolg erzielt hat, ift von Direktor Felix Weingartner für die Wiener Volksoper erworben worden und gelangt dafelbſt im Monat Oktober als erſte Novität zur Aufführung. Warum d' Leut keine Kinder welle. Der bekannte Karlsruher Mundartdichter Diehm, dem auch Sächelchen 10 Zandeu elingen, 5 3 Titel ein 9 6i kaſen u er im Verlag 6 5 Gutſch Karlsruhe 39 5 der⸗Kriege un ⸗Ziege“ geſchildert, die vielen Koſten, die das ver⸗ urſacht und die Not der Eltern,„wo ganze Reihe von gſunde Freſſer ſin om Eltre⸗Tiſch“. Die wehmütig⸗humoriſ 16— Betrach⸗ tungen ſchließen mit einer derben Zeit⸗Kritik und dem Wunſche nach bald beſſer n Zeiten.„Dann ſin willkomme alle deutſche Kin⸗ der, un d' Sorg entſchleiert ſich zur gute Fee!“ A. M. —(80 Sache.) Gſchichtelcher un Gedichtelcher von Lina Sommer. Evangeliſcher Verlag, Heidelberg, 1919.— Wieder ein neues Büchlein von der ausgezeichneten pfälziſchen Mundartdichterin. Allzu anſpruchslos wie immer triit ſie auch diesmal vor ihren großen Leſerkreis, nur ein bischen will ſie Kranke und Betrübte lachen machen; gar nicht mehr. Du lieber Himmel, ſind wir denn nicht alle krank und betrübt in dieſen Tagen? Lechzt nicht jedes von uns nach Aufheiterung? Für uns alle, denen in der heimiſchen Mund⸗ art zu leſen Vergnügen bereitet, hat Lina Sommer ihre kleinen, be⸗ neidenswert luſtigen Geſchichten und ihre vortrefflich pointierten Ge⸗ dichte zu einem Bändchen vereinigt, über dem es ſchon wie die Sonne liegt, wenn wir es nur anſehen. Und hell heraus muß man lachen, wenn man die erſte Geſchichte lieſt, die von der Schöpfung handelt.„Erſcht war's ganz, ganz dunkel uf der Welt, un s war nix do als lauter Waſſer, un Waſſer un widder Waſſer, un der liewe Gott is alsſort owwedruf rumgſchwumme. HDanach kann man ſich ja beilaufig einen Begriff davon machen, welch eine luſtige Be⸗ gebenheit der Schöpfungsakt geweſen ſein muß. Am llebſten ſchriebe ich das ganze Büͤchlein hler ab. Da ich aber ſelber Bücher— 5 und weiß. daß einen die Geſchichte erſt dann richtig freut, wenn die Leute die Bücher auch kaufen, ſo laſſen ſich ſämtliche Buchhandlungen den Leſern Lina Sommers durch mich beſtens 1 17 M a no. —(Neue Romane.) Hanns Johſt läßt im Delphin⸗Verlag zu München einen„Der Anfchng⸗ erſcheinen. 5 elnen geſunden und kräftigen Charakter aufweiſende, autohlographiſche Werk ſchildert, mit der Reifeprüfung beginnend, die erſten Sturm⸗ und Drangſahre eines reifenden Menſchen. Mancherlei Liebes⸗ erleben iſt ihm beſchteden, innerlich unbefleckt geht er aus allen Kämpfen hervor. Johſt beweiſt auch mit ſeinem Roman, daß er, den man vielleicht als gemäßigten Expreſſioniſten bezeichnen kann, verſteht, ein reiches Innenleben in farbenſatte, feſſelnde Bilder zu faſſen und beſonders dramatiſch bewegtes Geſchehen überzeugend zu geſtalten.— Ludwig Gorm gibt in ſeinen Kindern von Genf“(Delphin-Verlag, München) einen reichbelebten Ausſchnitt aus dem im Zeichen Calvins ſtehenden Genf. Kulturhiſtoriſch iſt der Roman von Wichtigkeit, wenn auch ſtiliſtiſche Unebenheiten und zuweilen ſtockender Gang der Handlung den Genuß etwas beeinträch⸗ ligen. Doch hiſtoriſche Uomane pflegen ſa meiſt epiſch breit an⸗ gelegt zu ſein— die Fülle des Stoffs bringt das mit ſich— und ſollen ja nicht nur dem angenehmen Vertreib einer belangloſen Stunde, ſondern auch der Belehrung dienen. In rechte Hönde gelegt, wird Gorms Roman nur erfreulich wirken. bee das Bäckerelgewerbe und die Bürgerſchaft das noch ge⸗ it dem weiter beſtehenden Backverbot iſt zugleich auch das usbacken von Kuchen aus amerikaniſchem Mehl beim Bäcker ver⸗ boten. Was ſoll alſo die Bürgerſchaft mit dem Auslandsmehl machen? Die Bekämpfung des Schleichhandels wird verlangt. Mit dieſen Verboten iſt er großgezogen worden und foll ſcheints auch erhalten bleiben. Gebacken werden keine Kuchen, aber Fladen und ſonſtiges, wie man in Mannheim an allen Ecken ſehen kann Vielleicht kommt auch das badiſche Bäckergewerbe einmal zur Vernunft und ſchüttelt dieſe ungerechte Bevormundung ab. *Der Vorfall, welcher ſich, wie mitgeteilt, geſtern ahend am Schloß ereignete, gibt uns Veranlaſſung, von neuem darauf hin⸗ zuweiſen, daß Umzüge und Anſammlungen vor öffent⸗ lichen Gebäuden unbedingt unterbleiben müſſen, da Mißverſtändniſſe vorkommen können, die für die Beteiligten von den ſchwerſten Folgen ſein könnten. * Schwierige Derhaftung. Ein von der Staatsanwaltſchaft Speyer wegen ſchweren Diebſtahls verfolgter Schreiner don Speyer wurde heute Nacht von hieſigen Kriminalbeamten im Warteſaal des Hauptbahnhofs mit ſeiner Frau betroffen. Er wurde verhaftet, ent⸗ ſprang aber während dee Transportes. Ein Schutzmann gab einige Schüſſe ab, die ihn jedoch nicht verletzten. Der Ausreißer konnte wieder feſtgenommen werden. * Schwe inediebſtahl im Großen. In der Nacht zum 15. Juli wurden aus dem Straßenheimer Hof ſieben ſchwere Schweine entwendet und an Ort und Sbelle abgeſchlachtet. In einem Auto ſollen ſie in der Richtung Mannheim forrgebracht worden ſein Von den Tätern hat man noch keine Spur. vereinsnachrichten. ch. Die Ortsgruppe Mannheim des Vereins ſeſbſt. Gärtner Badens hielt geſtern abend in ihrem Vereinslokal„Bellepuekeller“ unter dem Vorſitz des Herrn J. Tilleſſen eine Verſamm⸗ lung ab. Zur Beſprechung die von der Ein⸗ und Ver⸗ kaufsgenoſſenſchaft ſelbſt. bad. Gärtner, Sitz Karlsruhe, vorgelegten Preisangebote über verſchiedene gärtneriſche Bedarfsgegenſtände, über we ch ein ſehr lebhafter Meinungsaustauſch entwickelte. Im Verlauf der Verſammlung wurde gerügt, daß der letztjährige Bezug von holländiſchen Blumenzwiebeln, der durch die Berliner Zemrralſtelle geletitt wurde, kein einheitlicher war und anſcheinend r nath dem Belieben dieſer Stelle gehandhabt wurde. Da nun ur 8 Jahr die Einfuhr holländiſcher Blumenzwiebeln freige⸗ eben iſt, ſo wird der Bezug durch die Genoſſenſchaft erfolgen. inter dem Punkte„Verſchiedenes“ wurde darauf verwieſen, dez die hieſigen Gärtnereibeſitzer von der Stadtgemeinde wlederholt hei der uirlanden übergangen und die dies⸗ ieſeru al von bezüglichen Beſtellungen nach auswärts vergeben wurden. Die Verſammlung nahm hiergegen entſchieden Stellung und beauf⸗ 88 den rſtand, gegen dieſes unzeitgemäße Verhalten der Stadtgemeinde Einfprucch zu erheben und die Beſeitigung die⸗ ſes Mißſtandes zu erwirken. Als Steuerzahler der Stadt könne man verlangen, daß man bei Arbeiten für die Stadt berückſichtigt werde. Der Vorſitzende machte dann noch bekannt, daß am Sonn⸗ 5 den 27. Juli der Geſchäftsführer der Ein⸗ und Verkaufs⸗Ge⸗ no 10lah ſelbſt. Gärtner in der Ortsgruppe dahier einen Vor⸗ trag ſe und erſuchte um zahlreichen Beſuch. Nus Luòwigshafen. Beendigung der Differenzen bei der Anilinfabrik. Wie e letzt bekannt wird, ſind die Differenzen, die zwiſchen der Pirertton und der Arbeiterſchaft der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik enk⸗ ſtanden, bereits Ende voriger Woche beigelegt worden. Die ge⸗ famte Axrbeiterſchaft der Firma erklärte ſich mit den Kol⸗ legen des Oppauer Werkes ſolidariſch und beſchloß, Freitag mittag 12 Uhr die Arbeit niederzulegen, falls die Angs⸗ legenheit bis dahin nicht geregelt ſei. Durch Vermittlung des Ve⸗ fand daraufhin am Donnerstag eine nochmalige Beſprechung der Direktion mit dem Arbeitergusſchuß des Oppauer Werkes ſtatt, die zu folgender Einigung führte: Der Schloſſer Hinz, welcher ſich als Obmann des Arbeiterausſchuſſes die Leſtung des Oppauer Werkes nach der Stillegung anmaßte, bleibt beurlaubl, bis durch den 5 eineg unparteiiſchen Schlichtungsaus⸗ 1 es ſeine uld oder Unſchuld erwieſen iſt. Erſt wenn ein ſchuſden 0 7 tellt iſt, darf die Entlaſſung ausgeſprochen werden. Ein gleiches g r die 25 Arbeiter, welche den ebenfalls beurlaub⸗ ten Ingenieur mißhandelt haben ſollen. Nach der Annahme dieſes Vorſchlages wurde das Oppauer Werk, das allein über 3000 Ar⸗ beiter beſchäftigt, wieder in Betrieb geſetzt. Noch am gleichen Tage —28— lünſ— 5 Die übrigen 6000 Ar⸗ eiter nilinfabrik zogen daraufhin ebenfalls den Beſchluß der Arbeitseinſtellung zurück. Nus dem Lande. J Heildelberg, 15. Juli. Bei dem Brande der Hefftſchen Kunſtmühle ſn Bammental wurden etwa 10 000 Sack ameri⸗ Getreides vernichtet. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf 2 Millionen Mark. Das Feuer ſoll im fünften Stockwerk enf⸗ ſtanden ſein. Das Mühlenwerk iſt vollſtändig ausgebrannt. Durch 5 verliert die Gemeinde ein Fünftel ihres Einkommens aus r Umlage. Oſterburken, 16. Juli. Einen ſehr ſtürmiſchen Verlauf nahm eine hier abgehaltene, von über 800 Landwirten des badiſchen Bau⸗ landes beſuchte Verſammlung, die nach einem Refergt des Geſchäftsführers des badiſchen Bauernbundes, Füller⸗Karls⸗ 58 einer ſehr lebhaſten Ausſprache ein Telegramm an das Miniſterium des Innern zu richten beſchloß, in welchem die Weg⸗ verſetzung dez ſucſe Oberamtmanns Freiherr von Rotberg und Koammunalverbands⸗Geſchäftsführers Reviſor Heild von dem Abdelsheimer Bezirksamt verlangt wurde, da ſich Freiberr von Rotberg für den landwirtſchaftiichen Bezirk als unbrauchbar erwieſen habe. Fernerhin wurde beſchloſſen, an den Reichsernährungs⸗ miniſter ein Telegramm zu ſenden, in welchem die Frelgagbeder Grünkernernte des Jahres 1919 gefordert wird. Aus dem weiteren Verlauf der Verſammlung iſt noch zu erwähnen, daß N ertle⸗Sachſenflur die Zufſammenſeßung des parlamentariſchen Ernährungsbeirats kritt⸗ ſierte und die 45 ige Vertretung von Produzenten und Konſu⸗ menten(bisher ſe onſumenten und drei Produzenten) wünſchte. Ne 14. Juli. ae Diebſtahls von Schmuckwaren im rte von 10 000 Mark wurde der 22jährige Mechaniker Wil⸗ helm Freiburger, der 75 e Goldarbeiter Auguſt Kunzmann und der 2alährige Mechaniker Muguſt Beier feſtgenommen. en 4 70 15. Juli. Zu dem Doppelmord verſuche und dem S elbſtmord des Reallehrers Huber erführt die „Freib. 899„daß Frau Huber und der angeſchoſſene Abiturient ſich aüf dem Wege der Beſſerung befinden. Lebensgefahr beſteht nicht —24 5 Der A4jährige Reallehrer Huber, der ſich durch einen Schuß in die Bruſt tötete, litt ſeit einiger Zeit an Nervoſität. * Komſlanz. 15. Jull. Das hier verhaftete Mitglied der Mſnchner Nätereglerung, Seeger, war, wie die Unterſuchung er⸗ — 75 hat, während des Krieges wegen Kuppelei und Zuhälterei in en in Unterſuchungshaft geſeſſen und dreimal wegen Betrugs vorbeſtraft. Bei Errichtung der Räterepublik in München war er *— der Wirtſchaftskommiſſton; dabei ſoll er große Schiebereien in Heeresgut verübt n. * Waldshut, 14. Jull. Der Mord, an dem Hlilfsgrenzauf⸗ ſeher Glöckle in e noch nicht aufgeklärt. Die hieſige Staatsanwaltſchaft für die Ermittelung der Mörder eine Be⸗ lohnung von 1000 ark ausgeſetzt; ferner hat ſie Schmugglern, die durch zweckdienliche Meldungen etwa ſelbſt des Schmuggelns ezichtigen müſſen, Strofloſigkeit auf dem Gnadenmege zugelherg — vermutliche Täter ſind zwei Männer in Haft genommen worden. pfalz, Heſſen und Umgebung. heppenheim. 15. Juli. In der hleſigen katholſſchen Kirche wurde morgens ein Mann ſchlafend im Beichtſtuhl rorgefunden. Der remde halte, wie ex eingeſtand, das Tabernakel erbrochen und onſtranz und Kelch geſtohlen und dieſe Gegenſlände be⸗ reits in ſeinen Ruckſack gepackt. Der Täter iſt in Haft genommen, Es iſt der Z7jahrios verhelratete Schloſſer Wilhelmp aus Frant⸗ 8. ———— 4. Seite. Nr. 321. Mannheimer Genueral- Ruzeiger.(Abend⸗Ausgabo.) Jafband Peutscher Zahntechniker (Gehilfen- Organisation) Zweigverein Hlannheim. Versammlung Freitag, den 18. Juli 1919, abends 8 Uhr, im Vereins- lokal Hotel Leuchtweis, L 13, 22 Dem Verbande noch fernstehende Kollegen und Kolleginnen sind willkommen. Der Vorstand. B5027 *0 Freitag, den ſergteggrüng. 18. Juli 1919, nachmittags 2 Uhr verſteigere ich in. 13, 24 lil im Auf⸗ trage des Vormundes die nachbenannten, zum Nachlaß der Prokuriſt Werner Pauels Wwe. Martha geb. Richard gehörigen Fahrniſſe meiſt⸗ bietend gegen Barzahlung: 6 Schränke, 1 Spiegelſchrank, 2 Waſch⸗ tiſche m. Marmorpl., 1 Kommode, 4 komplette Betten, 3 Nachttiſche m. 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