Abend⸗Ausgabe. riftleitung: Dr. Fritz ——*.5 m Handel: Franz Kircher, für. e in Manngelm. Praht⸗Adr.: G Goldenbaum. Derantwortlich für politik: J..: R. Schönfelder, für : H. Maderno, für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: R. Schönfelder, für Anton Grieſer. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas Mann⸗ heimer Generdi⸗Anzeiger G. m. b.., ſämtli Poitſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe in Baden.— Fernſpre Zeig geim. Amt mMaunheim Ur. 7040—7948. Amtliches Verkündigungsblalt 1 2 2 Auzelgenpreiſe: Die iſpalt. Rolonelzeile 50 Pf., Finanz-Anzeigen und Kinzeigen B E Nen Nach Beſenſchaft Refiamen It. 2 50. Knn luß: Mittagblatt vormitt. 8„Abendblatt nack⸗ ad iſch eſte richten N uud N Augeigen Fanee uagun e 5 beln——5 n übernommen. Oezugspreis in Mannheim und Umgebung monatlich..50 mit 5. Poſtbezug: Viertelj. M..92 einſchl. Zuſtellungsgebühr. 84 der poſt abgeholt M..20. Tuagel- g 109g. Belhmanns Bekeuntnisbuch. Von Richard Bahr. Das Buch, das Herr v. Bethmann⸗Hollweg vor ein paar Wochen der deutſchen Oeffentlichkeit vorgelegt hat, gehört zu den anziehendſten Erſcheinungen der politiſchen Literatur. Nicht nur wegen ſeines perſönlichen und, wie ich im Gegenſatz zu manchen anderen Beurteilern meine, männlichen Stils. Mehr noch wegen ſeines— eine Oaſe in dieſen Zeitläuften all⸗ gemeiner Verkommenheit— ſtarken ſittlichen Gehalts. Natür⸗ lich hat der frühere Kanzler, indem er ſeinen Anteil an dem Weltkrieg, der uns zum Unheil wurde, darzulegen verſucht, auch das Beſtreben gehabt, ſich rechtfertigen. Als ein Schmeigender iſt der in ae nen Er⸗ zogene und noch heute in ihnen Wurzelnde, von Haß und allzu blinder Leidenſchaft verfolgt, von keiner gerecht abwägenden Würdigung begleitet genau vor zwei Jahren aus ſeinen Aem⸗ tern geſchieden. Als ein Schweigſomer hat er ſeither in ſeiner märkiſchen Gutseinſamkeit von Abſtand zu Abſtand die Kata⸗ ſtrophe ſich abrollen ſehen, deren Unabwendbarkeit er wohl damals ſchon ahnte, wie wir anderen auch, die ab und zu in die Welt da draußen hinaushorchen durften. Nun, da es nichts mehr zu verhüllen gibt, da ſtmmm dul⸗ dender Gehorſam keinem zu nützen, offene Ausſprache nichts mehr zu verderben vermag, treibt ihn der Wunſch, von dem Volk, dem er auf ſeine Weiſe und nach Maßgabe ſeiner Kräfte mit redlichem Eifer und aufopfernder Hingabe gedient hat und dem er als preußiſcher Miniſter, als innerer Staatsſekretät wie als Kanzler doch immer fremd geblieben iſt, noch einmal gehört zu werden Er will— wenigſtens in dem erſten Band“). der bisher vorliegt— erzählen, wie das alles ſo kum, wie das von Theobald v. Bethmann geführte Neich nicht etwa in den Weltkrieg„hineingeſtolpert“ iſt, ſondern mie uns von aller Welt mit Argwohn und kalter Feindſeligkeit umlauert, von der Donaumonarchie allein noch geſtüzt, die wir um deswillen nicht noch fallen laſſen durften, keine andere Wahl blieb, als den Handſchuh, den das von verruchten Spielernaturen ge⸗ ſeitete Rußland uns zuwarf, aufzuheben und von uns aus, ſelber zuvorkommend. den Krieg zu erklären erſt dem Zaren⸗ reich, dann den Franzoſen, bis nach dem als willkommenen Anlaß benutzten Einmarſch in Belgien, vnn Alliancen und Abſprachen gebunden, England automatiſch mit eingreift und wegen des Haders zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien, der vielleicht ſich lokaliſieren ließ, der aber für den Kenner ſüd⸗ und weſtſlawiſcher Dinge und ihrer Zuſammenhänge mit den das zariſtiſche Rußland beherrſchenden Strömungen ſchon von Anbeginn wohl mehr war, als ein nur örtlicher Streit, vom Eismeer bis an den Balkan, von den britiſchen Inſeln bis zur Alpengrenze Europas nun in Flammen ſteht. Ich kenne manchen in den Geſchäften der großen Politik erfahrenen Mann— die Welt, die ſich heute mit Dilettanten behilft, pflegt ſie ein wenig abſchätzig Routiniers zu heißen—, der dieſe Deutung, die zugleich doch auch(ſtreiten wir uns nicht um Worte) Rechtfertigung und Entſchuldigung ſein ſoll. nicht gelten laſſen will. Der erklärt: es hätte, wenn nur ge⸗ ſchicktere Hände des Steuerruders walteten, ein Ausweg ſich finden müſſen, noch in zwölfter Stunde das Schiff, wenn auch unter Aechzen und Stöhnen, herumgeworfen werden können. Als Serbien alle Punkte des öſterreichiſchen Ultimatums bis auf zwei zu befriedigen zugeſtand. wäre dazu der Moment, der letzte vielleicht, geweſen. Gut: Rußland hätte gerüſtet und in Jugoſlawien den Boden unterwühlt und den Brand ge⸗ ſchürt. Und als Präſidenten der Revanche hätte den Loth⸗ ringer Raymond Poincare Frankreich ſich erkoren, das die Laſten der dreijährigen Dienſtzeit unmöglich auf lange Sicht zu tragen bereit war, das endlich auch einmal die Früchte des Jahr für Jahr für die ruſſiſche Erzbereitſchaft oſtwärts wan⸗ dernden Sparkapitals ſehen wollte. Aber wer hätte dafür ſich verbürgen dürfen, daß dieſe Konſtellationen ewig dauer⸗ ten? Wer vorauszuſehen wagen, daß, wenn die Pandora⸗ büchſe nur diesmal noch von beherzten Männern geſchloſſen ward, die Spannungen nicht inzwiſchen ſich löſten, das Wetter nach und nach ſich wieder aufheiterte? Zeit gewonnen, alles gewonnen. Wie oft, ſeit der Mitte der ſiebziger Jahre, hätte der Alarmruf„Krieg in Sicht“ das nun zerſtörte Reich durch⸗ hallt und wäre doch durch vier Dezennien Friede geblieben. Wenn aber ſchon um jeden Preis gefochten werden ſollte, dann hätte reife oder(wie man will) gewitzigte ſtaatsmän⸗ niſche Kunſt darauf bedacht ſein müſſen, Italien und Rumä⸗ nien, ſelbſt unter Opfern, beim Bündnis feſtzuhalten. Durch kluge Ausnutzung der Situationen oder dch ioſch neuer, die mit einem Fuß bereits draußen Stehenden wieder hinein⸗ zuzwingen. Im letzten Einwand ſteckt ohne Frage ein wahrer Kern. Es ſcheint auch, als ob Herr von Bethmann, der ihn ſicher mehr als einmal vernahm, dasſelbe fühlte. Er beſtreitet zwar, daß man einen Verteidigungskrieg anders hätte inſzenieren können, aber dann fügt er doch wie ſeuſzene hinzu— und es gibt mehr ſolcher Seufzer in dieſem Buch—: er ſei ſich wohl bewußt, der Mittel der Regie nicht fähig zu ſein. Das ehrt den Menſchen und wäre. wenn wir politiſch in einer moraliſchen Atmoſphäre lebten, unbedingt als Tugend anzu⸗ ſprechen. Für die Aufgaben ſeines Amtes und die beſonderen der ſturmgepeitſchten Zeit, war es doch wohl ein Manko. Dieſer Theobald von Bethmann⸗Hollweg, der mit ſo ſchwe⸗ rem und wuchtigem Ernſt mit den Dingen und den enſchen rang, erinnert in manchem Stück an die liberalen Utopiſten der Aufklärungsepoche, die ſich einredeten, es wäre ein Leich⸗ tes, die Menſchheit auf die rechte Bahn zu führen, wenn man ſie nur die lautere Wahrheit erkennen lehrte. Es klingt bei⸗ nahe wie ein Vorwurf, wenn Herr von Bethmann⸗Hollweg an einer Stelle anmerkt: Erſt am 6. Auguſt 1914 hätte der politiſche Praktiter“ Aſquith mit den zwei Sätzen:„Wir kämpfen für die— Neutralität und den Schutz der klei⸗ nen Nationalitäten“ die gemeinverſtändliche und zugleich die hinreißende Formel gefunden, die dem Mann auf der Straße den Eintritt Englands in den Krieg plauſibel machte.„Um dieſe beiden Brennpunkte 29 fortan die engliſche Kriegs⸗ propaganda geharſam ihre Bahn. Indes der politiſche Praktiker“ zwang damit die ganze Welt, auch die neutrale, in ſeinen Bann. Und Bethmanns eifernder Wahrheitsdrang weckte nicht einmal daheim Widerhall, geſchweige denn in der Fremde. Die anderen aber, die hinterher die deutſche Kriegs⸗ propaganda in die Hand nahmen, die ſtärkeren und robuſte⸗ ren Naturen, beileibe nicht die klügeren und polltiſch einſich⸗ tigeren, Aehate dann auch noch die Wahrheit. Daran iſt Bethmann⸗Hollweg zerbrochen und wir mit ihm. Natürlich nicht nur daran allein. Ich bezweifle über⸗ haupt, ob 1914 das Verderben noch abzuwenden war. Schon möglich— wer vom Rathaus kommt, pfbegt freilich gemein⸗ hin weiſer zu ſein—, daß für den Augenblick die Kataſtrophe noch einmal zu beſchwören geweſen wäre. Das finſtere Ge⸗ wölt, das ſeit Jahren den Horizont verdüſterte, hätte dennoch von neuem ſich zuſammengeballt. Zu tief waren die uns gegenüberſtehenden Mächte in Koalſtionen und Verabred⸗ ungen verſtrickt, zu ſehr wir ſelber und zu lange ſchon verein⸗ ſamt, hüben wie drüben die brutalen Machtinſtinkte zu auf⸗ gepeitſcht, die nationalen und auch die nur nationallſtiſchen Leidenſchaften zu hemmungslos entwickelt, als daß nach lückhaft überwundener Kriſe ein Beſinnen über die Völker bätte kommen können, eine metanoia, ein allgemeiner Wandel der ee Etwas von den Schauern, die ehrfürchtige Menſchen packen, wenn ſie über dem Abgrund hingen und durch ein 95. waltendes Geſchick dann doch noch vor dem Sturz in die Tiefe bewahrt wurden. Gerade von ſolcher innerlichen Verſtrickung der Nationen und Staaten, die ſie alle längſt hat unfrei werden laſſen und ſie darum in der Schickſalsſtunde der Entſcheidung, die meiſten vielleicht wider Willen, an Händen und Füßen gebunden, dem Verhängnis überliefert, gibt das Bethmannſche Buch ein Bild von er⸗ Anſchaulichkeit. Es iſt ergreifend zu ſehen, wie ieſer Bethmann⸗Hollweg, bei dem der Intellekt immer ſtär⸗ ker war, als die geſtaltende Kraft, vom erſten Augenblick ſeines Amtsantritts ſich der Gefahren bewußt iſt, die uns um⸗ drohen und wie er raſtlos, ſchier keuchend ſich abmüht. Brücken zu ſchlagen und Fäden zu knüpfen und dann ſchließ⸗ lich doch ein Verſuch nach dem andern ſcheiterte. Weil es zu 5 iſt, England nicht mehr frei iſt und wir auch nicht. ielleicht auch nicht zum Letzten: weil die Sünden, Fehler und Unterlaſſungen der Jahrzehnte zuvor inmitten der Sturmzeit, die mit dem Beginn des 2. Jahrzehnts einſetzt, einfach nicht mehr zu reparieren ſind. Vieles an dem Buch mag perſönlich gefaßt ſein und von den Stimmungen und Wünſchen des Schreibenden gefärbt, der doch ſelber ein Mithandelnder war. Dies bleibt ein ob⸗ jektiver Wahrheitskern:„Gefühl für kollektive Menſchgeits⸗ verantwortung lag den Kabinetten fern. Gewiß wird Macht auch dann noch das Kennzeichen nationalen Lebens bleiben. wenn einmal im Wechſel der Zeiten geiſtige Kraft materielle Gewalt überbieten ſollte, und die Urkräfte des ganz zu bändigen, iſt den Völkern ſo e. beſchieden, wie den einzelnen Menſchen. Daß aber die Natſonen bisher ernſthaft nicht einmal verfucht haben, das internationale Leben zu er⸗ neuern, ſondern daß ſie in gerade entgegengeſetzter Richtung marſchiert ſind, bleibt der getzte Grund für das Verhängnis, das ſich über der Welt enkladen hat“. Das iſt es, was ich den moraliſchen Gehalt der Schrift nennen möchte. Und darum wünſche ich ihr gerade in dieſen Zeitläuften, wo die einzigen Sieger und Ueberwinder bei uns wie anderswo die Mächte der Frivolität und der Dummheit ſind, viele und nachdenkliche Leſer die Genugkuung für die Ermordung Mannheims. Paris, 17. Juli.(WB.) Freiherr von Lers ner hat ein Handſchreiben an die franzöſiſche Regierung gerichtet, durch das er ſein Bedauern über die Trmordung des franzöſiſchen Unteroffiziers in Berlin ausſpricht. Er führte aus, daß der franzöſiſchen Regierung dafür Ge⸗ nugtuung geſchehen werde. Die franzöſiſche Regierung hat auf dieſes Schreiben noch nicht geantwortet. Die Note des Marſchalls Foch. [ Berlin. 17. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Note des Marſchalls Foch im Falle Mannheim, die ich mit dem Inhalt der bereits bekannten Havasnote deckt, enthält folgende Bedingungen: 1. Die deutſche Regierung wird das Gerichtsver ⸗ 1075 zwecks Nufklärung der Mordtat tunlichſt be⸗ chleunigen. 2. Es wird wegen des Vorfalles eine formelle Ent⸗ ſchuldigung von der franzöſiſchen 2 gierung verlangt. 3. Die Koſten der Beſtattung des Ermordeten werden deutſcherſeits getragen. 4. Es wird eine Entſchädigung von 100000 Francs an die Familie des Ermordeten gezahlt. 3. Die Stadt Berlin zahlt ferner eine Buße von 1 Million Francs an die franzöſiſche Regierung. Von zuſtändiger Seite erfahren wir hierzu, daß die deutſche Regierung für eine ſchnelle Eröffnung des Verfahrens Sorge tragen wird. Ebenſo hat bereits nach der Tat Herr von Haniel bei der Botſchaft, die einſtweilen noch die franzöſiſchen Intereſſen wohrnimmt, ſein Be⸗ dauern ausgeſprochen. Herr v. Lersner hat weiterhin eine Entſchuldigungsnote an Clemenceau ge⸗ richtet. Die deutſche Regierung wird ſelbſtverſtändlich die Koſten der Beſtattung übernehmen. Was die Entſchädigungs⸗ forderung anbetrifft, ſo wird dieſelbe heute im Kabinett beraten und das Ergebnis an Clemenceau durch eine Note mitgeteilt werden. Sitzung der franzöſiſchen Friedenskommiſſion. Paris, 17. Juli.(WB.) Havas. In der Friedens⸗ kommiſſion der Kammer ſetzte am Mittwoch Charles Bonodit ſeine Berichterſtattung fort. Er führte aus, daß in Bezug auf das Saarbecken außer der Volksabſtim⸗ mung nach 15jähriger Beſetzung keine territor! alen —5 nkti 1 ne e 8 Fall, daß 5 chadene ni ur. n Bezug Klau übet Elſaß⸗Sochenngen führte er aus, daß er dauern müſſe, daß Landau den Deutſchen ver⸗ bleibe und daß der Vertrag Frankreich nicht die Grenzen von 1814 zuerkenne. Er ſtellte feſt, daß die Rückkehr Elſaß⸗Lothringens ohne Proteſt erfolgt ſei. Was Oeſterreich betriſfſt, ſo ſei es von Bedeutung, daß Deutſch⸗ land die unbedingte Unabhängigkeit der öſter⸗ reichiſchen Grenzen anerkenne. Er erkennt ebenfalls die un⸗ bedingte Unabhängigkeit der Tſchecho⸗Slowakei an. In Be⸗ endigung ſeines Berichtes ſagte Bonoit, daß die Fe e der öſterreichiſchen Grenzen gegen Polen noch nicht erfolgt ſer Ein unabhängiges Polen wird als Barriere zwiſchen den Mittelmächten und dem ruſſiſchen Reich eine günſtige Bedeutung erzielen. Die Kommiſſion führte nachher einen Bericht über die Seehäfen, Schiffahrtswege, Eiſen⸗ bahnen und den freien Tranſit durch Deutſchland und über die Gleichberechtigung der Alllierten an. Die alliierten Staats⸗ angehörigen erfreuen ſich der gleichen Vorteile wie die Deut⸗ ſchen. Gewiſſe Klauſeln werden durch den Völkerbund reri⸗ diert werden müſſen. Neue Noten Oeſterreichs und Deulſchlanda. Paris, 17. Juli.(MB.) Havas. Diplomatiſcher Situoffons⸗ bericht. Der Oberſte Rat der Alllierten führte Venizelos ein, der über die Beſetzung von Aidin referierte. Die öſterreichtſche Delegation hat zwei Noten übermittelt. Die erſte verlangt die Verſorgung ODeſterreichs, welche Ende Juli zu Ende gehen ſollte, bis Ende September. Die zweite macht Bemerkungen über die Schiffahrts⸗ und Luftſchiffahrtsklauſeln des Friedensvertrags. Die deutſche Delegation ſandte eine Note, in der ſie fragt, welches die Aufgaben der alliierten Kom⸗ miſſare ſein ſollen, die in Memel gelandet ſnd. Sajonai wird Paris am Donnerstag verſaſſen und ſich nach Japan einſchiffen. Falſche Gerüchte über Deulſchland und Japan. Hhaag, 17. Jull.(WB.) Nach dem Niederländſſchen Korreſpondenzbüro teilt die japaniſche Geſandt⸗ ſchaft im Haag mit: Die Blätter verbreiteten unlängſt das tendenziöſe Gerücht, daß Deutſchland während des Krieges verſchiedene Verſuche unternahm, um Japan von den Alliierten loszutrennen. Deutſchland ſoll u. a. Japan freie Hand gegenüber den nieder⸗ ländiſchen Kolonien angeboten haben. Der japaniſche Geſandte iſt ermächtigt, dieſe jeder Grundlage entbehrende Gerüchte aufs beſtimmteſte zu dementieren. 72 Aufhebung des allgemeinen Wirtſchaftsabkommens zwiſchen Holland und der Entente. Bern, 16. Juli.(W..) Das allgemeine Wirt⸗ ſchaftsabkommen zwiſchen der niederländiſchen Regierung und den aſſoziierten Regierungen ſowie ſämtliche Anſchlußabkommen, abgeſehen von 8 Finanzabkommen, iſt mit Wirkung von heute außer Kraft getreten Die holländiſchen ſtaatlichen Aus⸗ fuhrverbote bleiben vorläufig noch in Kraft; Aus⸗ fuhrbewilligungen werden aber von der Exportzentrale ohne weiteres erteilt, ſoweit der holländiſche Bedarf es zuläßt Vormarſch der Polen in Oſtgalizien. Wien, 17. Juli.(WB.) Lemberger Blätter berichten, daß die polniſchen Truppen am 15. Juli in Tarnopol ein⸗ gezogen ſeien, ſowie daß die Truppen Demikins weiter nach Oſten vorgingen, um noch vor Herbſt die ganze Ükraine zu beſetzen. Seine Armee von etwa 200 000 Mann wachſe beſtändig. Nach Krakauer Blättern ſoll Oſt⸗ galizien in der Form Autonomis erhalten, daß ein eigenes Parlament die Angelegenheiten der Kultur, des Verkehrs und der örtlichen Selbſtverwaltung uſw. regelt und daß die ukrai⸗ niſche neben der polniſchen Amtsſprache wirkt. Nalionalverſammlung. 59. Sitzung. WB. Weimar. 17. Juſt. Am Regierungstiſch Dr. Preuß, Giesberts, Schul Präſident Fehrenbach eröffnet die Sitzung damit. er auf die Geſchäftsordnungsbeſtimmung hinweiſt, und daß das Ver⸗ leſen von ſchriftlich abgefaßten Reden nur den Mitgliedern des Hauſes Aeatset iſt, die der deutſchen Sprache nicht müchtig ſind. GHeiterkelt.) Die Beratung des Verfaſſungsentwurfes wird mit der Abſtim⸗ mung über die Artikel 118 und 11) fortgeſetzt. Inbezug auf die Ehe wird nach dem 5 der demokratiſchen Partei beſchloſſen:„Die Ehe ſteht unter dem Schutz der Verfaſſung Die Mutterſchaft hat Anſpruch auf den—— und die Furſorge des Staates.(Die Vorlage ſagt über die Mutterſchaft nichts.) Der An⸗ trag der Unabhängigen, daß die Mutter des Kindes den Anſpruch hat, auch im amtlichen Verkehr als Frau bezeichnet zu werden, wird mit 138 gegen 133 Stimmen angenommen, ferner der Antrag der Demokraten:„Den unehelichen Kindern ſind durch Ge⸗ ſetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche, ſeell che und geſellſchaftliche Entwicklung zu ſchaffen, wie den ehelichen Kindern. Gleichfalls auf Antrag der Demokraten wird die Beſtimmung über die Förderung der Familie in folgender Faſſung angenommen: „Die Geſundung und die ſoziale Förderung der Familie ſind Auf⸗ gabe des Staates und der Gemeinde. Kinder reicher Familien haben Anſpruch auf ausreichende Fürſorge, ferner wird die vom Ausſchuß beantragte Entſchließung angenommen, einen Geſetzentwurf vor⸗ zulegen, der die rechtliche und ſoziale Stellung des unehelichen Kindes in dem beſchloſſenen Sinne neu regelt. Artikel 12 c beſtimmt: Die Jugend iſt gegen Ausbeutung ſowie egen ſittliche und geiſtige oder körperliche zu chützen. Die Länder haben die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Fürſorgemaßregeln wegen des Zwanges können nuy auf Grund des Geſetzes angeordnet werden. Ein ſozialdemokratſſcher Antrag Frau Kähler und Genoſſen will den Juſatz eingefügt wiſſen, wonach die Leitung der Fürſorge⸗ 9 nur erzieheriſch gebildeten Perſonen übertragen werden arf. Ein Antrag Agnes und Genoſſen(Unabh.) verlangt den Zu⸗ ſatz:„Wegen politiſcher oder religiöſer Ueberzeugung und Be⸗ tätigung der Erziehungsberechtigten darf eine Fürſorgem nicht aßgeändert werden.„Weiter verlangt er, daß„Staat und Gemeinde“ icht die Länder) d der J. er⸗ forderlichen Aasg nge(alſo*— 280855 ——— 11 4 1 — 4 0* 2. Sette. ↄcr. Jgd. Naunheimer General- Augeiger. ¶ Abend · Ausgabe.) Donnerstag, den 17. Juſt 1919. Abg. Frau Kähler(Soz.): Unſer Antrag iſt notmendig, um ungeeignete Elemente aus der Jugenderziehun fernzuhalten. Wir ſtimmen dem Antrag daher zu, weil die nwendung der Zwangserziehung vielfach mißbraucht worden iſt. Staatskommiſſar Dr. Preuß: Ich bitte die Abänderungs⸗ l g. Frau Neuhaus(Zentr.) weiſt die Angriffe der Frau Kähler wegen konfeſſioneller Erziehung zurück. Aßg. Koch⸗Kaſſel(Dem.): Die Verfaſſung iſt nicht der richtige Ort, um irgendwelche angebilche oder wirkliche Mißbräuche, die jemand entdeckt zu haben glaubt, abzuſtellen. Wie kommt man außerdem dazu, in einer Zeit, wo man Miniſter und Oberpräſiden⸗ den ernennt, ohne nach ihrer Vorbildung zu fragen, nun gerade im der Verfaſſung für die Leiter für Gretefungsanfialten eine be⸗ ſondere Vorbildung vorzuſchlagen.(Sehr gut, lebh. Beifall.) (Schluß folgt.) deulſches Reich. Der Jentralverband des Deulſchen Großhandels und die neuen Steuervorlagen. Der Zentralverband des Deutſchen Großhandels Kelceminſier der Finanzen Erzberger das Erſu den berufsſtändigen Organiſationen des gewerblichen Lebens Deutſchlands, Induſtrie, Handel und Landwirtſchaft, Gelegenhelt zur e Durchberatung der Steuern zu eben. Der Miniſter hat dem Zentralverband daraufhin folgendes ntworrſchreiben zugehen laſſen: Auf die Eingabe vom 2. Jult erwidere ich ergebenſt, daß die der Nationalverſammlung vorgelegten neuen Steuergeletze wie das nichtig angeführt wird, im Hinblis auf die Bedürfniſſe der Reichs⸗ finanzverwaltung mit größter Beſchleunigung zur Verabſchiedun gebracht werden müſſen. Die unmittelbar beteiligten Kreiſe ſind bei der Ausarbeitung der einzelnen Geſetze, ſe weit es angängig er · ſchien, gehört worden. Zu einer weitergehenden Erörterung, wie ſie dort gewünſcht wird, fehlte es dagegen diesmal an der erforder⸗ lichen— es muß daher die Vorbringung von Anregungen und Wünſchen den Beratungen in der Nationalverſammlung über⸗ laſſen bleiben.“ Bayeriſcher Proteſt gegen die neue Reichs finanzverwaltungsplãne. Bamberg, 16. Juli.(W. B) Der Finanzausſchuß des le Landtags beſchäftigte ſich heute mit der nom Fimanzmini ter Speck mitgeteilten Finanzlage. Finanzmini⸗ ſter Speck ergänzte ſeine Darlegungen und erklärte, der Reichs⸗ ſinangmin'ſter begoſichtige auch eine Kaplral Bertragſteuer in Höhe von 30 Proz. zu erheben. An die Ausführungen des Mi⸗ niſters knüpfte ſich eine rege Ausſprache. Schließlich wurde vom zweiten Vorſitzenden des Iinanzausſchuſſes folgende Entſchließung Borgeſchlagen, die den Fraktionen zur Beratung vorgelegt wird: Der Finanzausſchuß proteſtiert mit aller Entſchiedenheit gegen die neuen Reichs.Finanzverwaltungspläne, wle ſie in der Miniſterkonſerenz vom 13. 7. in Weimar bekannt gegeben wur⸗ den. Er ſieht in ihnen den Untergang der finanziellen wie politi⸗ ſchen Selbſtändigkeit der Einzelſtaaten, auf deren Blühen und Ge⸗ deihen das Blühen und Gedeigen Deutſchlands begründet iſt. Ex erwartet Einhalt in allen Mediatiſierungsplänen gegen die Einzelſtaaten, da er hierin eine ſchwere politiſche Gefahr für das Reich und ſeinen Beſtand erblickt. Bon Finanzminiſter Speck wurde dem Ausſchuß noch nahegelegt, ob er den Plänen für den — 4 5 Gegenvorſchlag zur Ausmerzung der arößten Härten in dem Finenzplan ſeine Unterſtützung geben wolle; dann müßten aber auch die bayeriſchen Abgeordneten in Weimar geſchloſſen hinter der Bayeriſchen Regierung ſtehen. Der Ausſchuß wird ſich noch mit der Angelegenheit beſchäftigen. Das Urteil im Prozeß Toller. Mäünchen, 17. Juli.(Priv.⸗Tel.) Im Prozeß Tolter Wurde heute nachmittag 2 Uhr das Urteil verkündet. Der Angeklagte wurde vom Standgericht des Verbrechens des Hochverrats für ſchuldig erklärt und zu der geſetzlichen Min⸗ deſtſtrafe von 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Es konnte nicht feſtgeſtellt werden, daß er aus ehrloſer Geſinnung gehandelt habe: auch habe er verſucht, den Geiſelmord zu verhindern: Umſtände, die als ſtrafmildernd geltend gemacht werden konnten. Die Skekliner Streiklage. DBerſin, 17. Jull.(Von unſerem Berliner Bürb.) Wie die„B..“ aus Stettin erfährt, werden die Ver⸗ zwiſchen dem von der Regierung entſandten ommiſſar einerſeits, den Vertretern der Bürgerſchaft und der gusſtändigen Arbeiterſchaft andererſeits im Stettiner Rat⸗ hauſe erſt heute Nachmittag beginnen. Man erwartet von ihnen ein günſtiges Ergebnis und eine raſche Be⸗ endigung des Ausſtandes. Uebernahme der Großen Berliner Straßenbahn durch den zIweckverband Groß⸗Berlin. Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berſiner Bllro.) eute ſpielt ſich der letzte Art der Uebernahme der Großen Berliner Straßenbahn durch den Zweck⸗ verband Groß⸗Berlin ab. Um 11 Uhr vormittags hat im Kaiſe⸗ſaal des„Rheingold“ die Generalverſammlung der Großen Berliner Straßenbahn begonnen, in der nun auch noch die Aktionäre ihre Zuſtimmung zu dem bereits unter Vorbehalt abgeſchloſſenen Verkaufsvertrage geben ſollen. Baden. Jur Frage der bundesſiaatlichen Selbſländigkeit. Die badiſche Regierung und die großſchwäbiſche Idee. (Eigener Berichr.) 6 Karlsruhe, 16. Juli. Bei ihrer Stellungsnahme die von der Reichsregierung vertretene Idee einer vökli gen Zentraliſiexung der Finanzverwaltung des Reichs, der Bundesſtaaten und Gemeinden iſt die badiſche Regierung von der ja zweifellos zutreffenden An⸗ 55 ausgegangen, daß eine derartige Zentraliſterung die Selbſtändigkeit der Bundesſtaaten überhaupt aufheben müſſe, und daß dies im Intereſſe der Reichseinheit nicht wünſchens⸗ wert ſel, da die Bepölkerung der ſüddeutſchen Bundesſtaaten einer Regierung und Verwaltung des ganzen Reiches von Berlin aus verſtands⸗ und gefühlsmäßig ableyhnend egenüberſteht. Die 17 Regierung iſt dabei alſo der inung, daß die Bevölkerung auch Badens den Plan der Reichsregierung, ſoweit er über das rein Finanz⸗ politiſche hinausgeht und einſchneidende ſtaats⸗ und verwal⸗ an den n gerichtet, egen tungsrechtliche Aenderungen, d. h. Aenderungen in der bis⸗ herigen föderaliſtiſchen Struktur des Reiches verla keines⸗ wegs billigt. Ob ſie mit dieſer Auffaſſung Recht hat, wird ſich zeigen. Der Zweck der geſtrigen Rede des Finanzminiſters war es u.., eine Erörterung über dieſe Angelegenheit her⸗ deizuführen und ſo feſtzuſtellen, wie man in Baden darüber denkt. Gleichzeitig wird im Anſchluß an eine Rundfrage der „Süddeutſchen Zeitung“ wieder einmal der Gedanke einer Bereinigung zwiſchen Württemberg und Baden, der Gedanke an einen„großſchwäbiſchen Freiſtaat“, von einem Teil der Preſſe beſprochen. Was die Stellung der badiſchen Regierung zu dem Profekt betrifft, ſo iſt ſie nach wie vor eine und ab⸗ wartende. Sie darf ſich ſtützen auf die Tatſache— die auch durch dieſe Rundfruge wieder beſtätigt wurde—, daß bei uns in Baden, ganz im Gegenſatz zu Württemberg, ſehr gewich⸗ noe Bedenten gegen den Gedanten geltend gemacht werden. Es iſt nach Anſicht der Regierung ſonach offenbar nicht rat⸗ ſam, die Löſung einer Frage zu foreieren, wenn von vorn⸗ herein anzunehmen iſt, daß womöglich die Mehrheit der Be⸗ völkerung die der ganzen Frage zu Grunde liegende Idee ver⸗ wirft, und wenn zur Zeit ganz andere Fragen der Löſung harren, Fragen, deren Beantwortung für unſer Land eine ungleich höhere Wichtigkeit beſitzt. Ob die Annahme der Re⸗ gierung, daß die Mehrheit der badiſchen Bevölkerung gegen eine ſolche reſtloſe Vereinigung von Württemberg und Baden iſt, richtig iſt, kann natürlich, ſolange eine Volksabſtimmung nicht vorliegt, zweifelsfrei nicht geſagt werden. Daß ſich ſtarke Widerſtände gegen die Sdee geregt haben und noch regen, ſteht aber feſt. Mehrheitsſozigliſten gegen die Militärgerichtsbarkeil. (Raſtatt, 16. Juli. In einer Verſammlung des hieſigen ozlaldemokratiſchen Vereins wurde nach einem ortrag des Miniſters Remmele folgender Antrag ange⸗ nommen: Die Genoſſen in der Regierung werden erſucht, mit aller Kraft dahin zu wirken, daß gegen reaktionäre Offiziere und Beamte rückhaltslos vorgegangen wird, 7⁴ daß die noch immer beſtehende Militärgerichts⸗ arkeit aufgehoben wird.“ 25. Slädlelag der mitlleren Slädle Badens. &Säckingen, 14. Juli. Der Städtetag wird vormittags 9 Uhr durch Bürgermeiſter Trunzer eröffnet, der als Bürgermeiſter der Tagungsſtadt atzungsgemäß den Porſitz übernimmt. Vertreten ſind 47 Städte. SGäſte ſind erſchtenen: Herr Dberamtmann Schwoerer, Herr Realſchuldirektor Dr. Vroßmer und andere Herren aus Säckingen. Nach Austauſch von Begrüßungsanſprachen wird in die Tagesordnung eingetreten. Der Vorſitzende des geſchäftsführenden Ausſchuſſes, Bürger⸗ meiſter Dr. Weiß⸗Eberbach, erſtattet zunächſt den Geſchäfks⸗ beticht. Von den Beſchlüſſen des vorigen Städtetages wurde der⸗ jenige wegen Geſtaltung der Arbeitsloſenfürſorge durch⸗ kreugt durch die vom Reiche getroffene Ordnung für die Erwerbs⸗ loſenfürſorge, aber doch nur hinſichtlich der Organiſation und teil⸗ weiſe auch der Koſtentragung, während die Fürſorgegrundſätze ſelbſt, ſo wie ſie vom Reithe aufgeſtellt ſind, ſich weſentlich mit den im Vorjahr aufgeſtellten decken. Die vorfährigen Verhandlungen über Jugendfürſorge gaben die Grundlage für eine Stellungnahme gegenüber den auf dem Berliner Jugendfürſorgetage gemachten Vor⸗ ſchlägen über die Organiſotion dieſer Fürſorge und insbeſondere über die Einrichtung von Jugendämtern. Es wurde nachdrücklich Stellung genommen gegen eine Einengung des Selbſtverwaltungs⸗ rechtes der kleineren Städte auf dieſem Gebiete und namenil egen den Vorſchlag, nur Städten mit über 10 000 oder gar 20 inwohnern die Einrichtung eigener Jugendämter zu geſtatten. Der Beſchluß des vorigen Städtetages, dem Einkauf ſuͤdweſtdeutſcher Städte eine Mitwirkung bei dar Rohſtoffverſorgung in der Uebergangszeit nahezulegen, fand in etwas veränderter Weiſe eine praktiſche Folge durch die Einſchaltung dieſer Geſellſchaft in die Or⸗ ganiſation für Verteilung freigewordener Heeresmaterialien. Von den Fragen, die während des Jahres neu auftauchten, ſtand im Vordergrunde die der Sicherung der Rechte und Frei: hetten der Städte im neuen Staate. Die Verhand⸗ lungen, die zunächſt auf die Erhaltung einer parlamentariſchen Ver⸗ tretung der Städte und dann auf Erſatz derſelben durch eine verfaſ⸗ ſungsmäßige Sicherung ihrer Rechte gerichtet waren, hatten wenigſtens den Erfolg, daß das Selbſtbeſtimmungs⸗ und Selbſt⸗ verwaltungsrecht der Gemeinden eine Verankerung in der Verfaſ⸗ ſung fand, wenn das auch nicht als ein vollſtändiger Erſatz für die verlorene Vertretung betrachtet werden kann. Gegen das neue Gemeindewahlgeſetz hatte man nichts Erhebliches einzu⸗ wenden, nachdem ſchon auf dem vorigen Städtetage die Abſchaffung worden war und die Ausdehnung des Wahlrechtes auf die Frauen im Staate ohne erkennbare üble Folgen zur Tatſache geworden war. Eine Notwendigkeit war die Neufaſſung des 8 26 der.⸗O., deren Zuſtandekommen begrüßt wurde, und höchſt erfreulich war der Ent⸗ beuuß der RNegierung, auch die weiter erforderlichen Aenderungen Gemeinde⸗ und Städteordnung unverweilt in die Hand zu nehmen. Die vom Verbande hierfür geleiſteten Vorarbeiten wurden dem 1 Miniſterlolrat ernannten Herrn Bürgermeiſter Dr. Ben⸗ der in Bühl in die Hand gegeben. Die Löſung, die die Frage der Kreiswahlen fand, entſprach nic“, den Wünſchen der Städte, die ſich bekanntlich dafür ausgeſprochen hatten, daß die Kreiswahlen durch die Gemeindevertretungen vorzunehmen ſeien. Weftere Gegen⸗ ſtände, die den Ausſchuß beſchäftigen, waren vorbereitende Schritte wegen der Reviſion des Fürſorgegeſetzes, Vereinbarung eines Müſtertarifvertrages für Stadtarbeiter, Aus⸗ der Mittelſtandshilfe, Durchführung des Bürg⸗ ſchaftsſicherungsgeſetzes und der Grundſätze für Bau⸗ koſtenzuſchüſſe bei Kleinwohnungsbauten, ebenſo wie ſonſtige Maßnahmen zur Förderung von Wohnbauten und Sie⸗ delungsunternehmungen, ſodann Begutachtung des Entwurfes einer Fürſorgeerziehungsordnung, Stellungnahme zu verſchiedenen Schul⸗ fragen, Bekämpfung der Tuberkuloſe und des Alkoholismus und ſelbſtperſtündlich auch, wie in den Vorjahren, eine Reihe von kriegs⸗ wirtſchaftlichen Fragen. In Anknüpfung an die Bemerkungen des Berichts über das Gutachten wegen der Fürſorgeerziehungsordnung be⸗ antragt der Berichterſtatter, der Städtetag wolle beſchließen, noch⸗ mals nachdrücklich bei der Regierung vorſtellig zu werden, damit das Recht zur Errichtung eigener Jugendämter den Städten ohne Nückſicht auf ihre Einwohnerzahl gewährt werde. In der weiteren Erörterung wünſcht Herr Dr. Thorbecke Aus⸗ dehnung der Miktelſtandshilfe auf Fälle, in denen Mittelſtandsperſonen jetzt erſt ſich ſelbſtändig machen. Er berichtet ſodann über die Tätigkeit des Baubundes, wendet ſich gegen den Entwurf eines Heimſtättengeſetzes und berichtet ferner über das Kinderheim Wolfsberg. Herr Bürgermeiſter Bleſch bringt Bedenken Nepen die von der Siedelungsabteilung der Landbank eingeſchlagenen Wege, empfiehlt aber gleichwohl Be⸗ telligung der Städte. Herr Dr. Wettſtein berührt Fragen der Säuglingsfürſorge, Herr Dr. Lehmann ſolche der Für⸗ und der Zuteilung der Baukoſtenzuſchüſſe. Herr ürgermeiſter Mayer ſtellt eine Anfrage wegen Erwerbsloſen⸗ unterſtützung für ausgewieſene Elſäſſer, die Herr Dr. Gugel⸗ meier beantwortet. Die verſchiedenen zutagegetretenen An⸗ regungen werden dem Ausſchuſſe zur Weiterbehandlung überwieſen. Zum zweiten Tagesordnungspunkt: Reviſion der Ge⸗ meinde⸗ und Städteordnung beantragt der Ausſchuß, der Städtetag wolle ihn ermächtigen, bei der Reviſton der Gemeinde⸗ und Städteordnung die vom Verbande bisher aufgeſtellten For⸗ derungen weiter zu vertreten und entſprechend derſelben auch zu neuen Vorſchlägen, die etwa von andern Seiten gemacht werden, Stellung zu nehmen. Dieſe Ermächtigung ſcheint notwendig, well der Enkwürf der von der Regierung eingeſetzten Kommiſſion noch nicht vorliegt und im Verlaufe der weiteren Entwickelung der Sache raſche Entſchließungen notwendig werden können. Ueber den der⸗ zeitigen Stand der Frage geben die Berichterſtatter Dr. Thor⸗ becke und Dr. Weiß ſowie die Herren Renner und Dr. Gugelmeier nach Möglichkeit Aufſchluß. Speziell wegen Ueberlaſſung der Baupolizei an die Städte be⸗ richtet im Zuſammenhang mit dem vorſtehenden Gegenſtand namens des Ausſchuſſes Bürgermeiſter Dr. Gugelmeſer und beantragt, u verlangen, daß die Baupolizei und das Genehmigungsverfahren ſür Bauten allen denſenigen Städten übertragen werden, die eigene Stadtbauämter eingerichtet haben oder einrichten. Die Anträge der Berichterſtatter werden angenommen. Ueber die Errichtung von Elternbeiräten an den Schulen liegt ein Antrag des Ausſchuſſes vor, der ſich dafür aus⸗ ſpricht, an den Mittelſchulen eine ausreichende gewählte Eltern⸗ vertretung in den Beirat einzufügen und dieſem das Recht zu geben, durch einen Vertrauensmann von den Unterrichtsleiſtungen der Schule ſich überzeugen, ſodann an den Volksſchulen die Schul⸗ E buuch een Beirat gleicher Art zu Aeben und die der Klaſſenwahl als unabweisbare Forderung der Zeit gutgeheißen Rechte und der Gemeinden inbezug auf die Schulen, ſoweit ſie nicht für den Beirgt ſich eignen, der Wahrnehmung durch die Ge⸗ meindeverwaltung ſelbſt zu überlaſſen. Nach den Darlegungen de⸗ Berichterſtatters Bürgermeiſter Dr. Weiß und fachmänniſchen Aus⸗ führungen der Herren Direktor Dr. Bergmann und Direktor Dr. BZBroßmer erfolgt einſtimmige Annahme. Bürgermeiſter Renner berichtet ſodann über eine vom Landesverband der Gewerbe⸗ und Handwerkervereine mitgeteilten in der eine neu⸗ zeitliche Verbeſſerung des Verdingungsweſens für ſtädtiſche Arbeiten und Lleferungen gewünſcht wird und gelangt namens des zu dem Antrage, es möge den Städten empfohlen werden, dieſer Entſchließung tunlichſt Rechnung zu tragen. Der Antrag wird ohne Diskuſſion an⸗ genommen. Ein von Bürgermeiſter Dr. Gugelmeier vertretener wei⸗ terer Antrag betrifft die Seann neuer Steuer⸗ quellen für die Gemeinden. Die Regierung ſoll im Hin⸗ blick darauf, daß Reich und Staat künftig in viel ausgedehnterer Weiſe Steuern vom Vermögen und insbeſondere den Kriegsgewinnen nehmen und dieſe Vermögen ſelbſt ſchmälern und damit den Ge⸗ meinden erhebliche Steuereinnahmen entziehen werden, gebeten wer⸗ den, den letzteren die Möglichkeit eines anderweitigen Erſatzes zu eröffnen. Der Antrag des Berichterſtatters, der ſowohl auf die Be⸗ teiligung der Gemeinden an Reichs⸗ und Staatsſteuern, wie auch auf die Erſchließung ſelbſtändiger neuer Steuerquellen ſich richtet, wird angenommen und nähere Ausführungen, die Herr Amtmann Dr. Pottyka dazu macht, dem Ausſchuß zur Behandlung überwieſen. Ueber das Thema badiſche Gemeinde⸗ gerichte und mittlere Städte Badens“ berichtet Bürger⸗ meiſter Dr. Wettſteln. Er bezweckt, daß durch Badiſchen Regierung an die Deutſche Nationatverſammlung die Bſtte gerichtet werde, durch ein Rahmengeſetz die verſchiedenen Einigungs⸗ amtsarten, einſchließlich der Gemeindegerichte, auf eine gemeinſame ſichere Rechtsgrundlage zu ſtellen, wozu er eingehende Porſchläge macht und begründet. Der Antrag wird angenommen und der Aus⸗ ſchuß mit der Weiterbehandlung beauftragt. Es folgen noch geſchäftliche Beſchlüſſe. Die Geſchäftskoſten⸗ abrechnung für das letzte Jahr wird gutgeheißen, die Umlage für das neue feſtaeſetzt und als Tagungsort für das nächſt⸗ Jahr wird Raſtatt beſtimmt. Schließlich wird noch die Wahl des geſchäftsführenden Ausſchuſſes vorgenommen, wobei nun an Stelle der ausgeſchiedenen Mitglieder neu gewählt wurden die Herren Dr. Wettſtein, Dr. Thorbecke und Trunzer. Die nach langjähriger treuer Mitarbeit infolge Rücktrittes von ihrem Ge⸗ meindeamte ausſcheidenden Herren Betz, Dr. Nikotlaus und Schill werden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Letzte Meloungen. Die engliſche Bergarbeiterkonferenz gegen den Skreif. Amſterdam, 17. Juli.(WB.) Wie der„Telegraf“ aus London meldet, lehnte die Bergarbeiterkonfe⸗ renz geſtern den Antrag ab, der forderte, die Leitung der Konferenz zu ermächtigen, im Notfalle ohne vorherige Abſtimmung unter den Mitgliedern des Bergarbeiterver⸗ bandes den Streik auszurufen. Der Antrag zielte offenbar darauf ab, den Proteſtſtreik vom 21. 7. zu ermög⸗ lichen. Heute wird die Konferenz über die Erhöhung der Kohlenpreiſe und über das Angebot Bonar Laws im Unterhaus verhandeln. Ulemenceau ermordet? Berſin, 17. Juli.(Von unſerem Berlmer Büro.) Aus Genf wird gemeldet: In Genf verbreitete ſich heute Vormittag das unkontrollierbare Gerücht, daß Clemen⸗ ceau ermordet worden iſt. Irland wehrt ſich gegen die Homerule. Amſlerdam, 17. Juli.(WB.) Dem zufolge hielt Sir Edward Carſon in Belffaſt eine Rede, in der er ſcharf gegen die iriſche Homerule Stellung nahm. Er ſagte, es gebe nur zwei politiſche Richtungen für Irland. Die eine ſei die Beibehaltung der Union und die Treue an den König, die andere die iriſche Republik. Wenn die Lon⸗ doner Regierung trachten ſollte, Homerule einzuführen, ſo würde er, wenn es ſonſt niemand tun werde, nochmals die vorläufige Regierung einberufen, um die vorgeſchlagene Homerule zu bekämpfen. Er würde dabei alle loyalen Männer von Ulſter hinter ſich haben. —* Bern, 16. Juli.(WB.) Stefanf. ſandtſchaft in Brüſſel iſt zu einer worden. Die ſtaſteniſche Ge⸗ Botſchaft—2 5 Handel und Industrie. Maunheimer Effektenbörſe. Begehrt blieben heute: 11 Bank⸗Aktien, Nhein. Hypotheken⸗ bank und Südd. Disconto⸗Geſe ſchaft⸗Aktien. Ferner Mannheimer Verſ.⸗Aktien zu 810 pro Stück(850.). Induſtrie⸗Aktien ruhiger, gusgenommen Mannheimer Gummi. und Aſbeſtfabrik⸗Aktien. In — 5 Aktien vollzogen ſich einige Abſchlüſſe zu weſentlich höheren rſen. Frankfurter Wertpapierborſe. Frankfurt, 17. Juli.(Pr.⸗Tel,) Der feſte Grundton, der in den letzten Tagen bemerkbar geworden wär, hielt heute—50 auf allen Märkten an. Die Unternehmungsluüſt ließ etwas nach, was ſich beſonders auf dem Rentenmarkte bemerkbar machte. Die deutſchen Kriegsanleihen konnten den 0 uan Abendkurs ziemlich behaupten und eröffneten 8374, um ſich auf 83% zu ermäßigen. Sonſtige deutſche Kriegsanleihen lagen etwas ſchwächer. Schwache Haltung zeigten deutſche een und Schuldverſchrei⸗ bungen, wo die Kurseinbußen ſ is 295 erſtreckten. In Montan⸗ papieren trat keine erhebliche Aenderung ein, abgeſehen von Gelſen⸗ kirchener, die 175 und Harpener, die 124 höher umgingen. Schiff⸗ fahrtsaktien verkehrten bei ſchwacher Tendenz. Norddeutſcher Plond eröffnete 377 niedriger. Im Verkehr der chemiſchen Werte war Badiſche Anilin 23% beſſer bezahlf. ebenfalls ge⸗ beſſert, während Holzverkohlung im Angebot blleben. Elektrizitäls⸗ werte ſind nur unweſentlich verändert. Schwache Schantungbahn und Lombarden ermäßigten den Kursſtand. Sehr 25 ging es in Autoaktien her. Daimler Motoren, Held⸗Aktien ellten Für Rumplerwerke Berlin erhielt ſich weiteres Intereſſe, ſpäſer ließ die Nachfrage nach, was zur Abſchwächung Anlaß gab. Deutſche Petroleum 8 bei erhöhtem Kurs im Vordergrund. Am Kaſſa⸗ markte für Induſtriepapiere war die Haltung aeg behauptetem eſt Kurs. Der Kupfermarkt brachte eine weitere Befeſtigung für rumä⸗ niſche Coupons. Der Schluß geſtaltete ſich 0 Montanpapiere zeigten feſte Haltung. Schiffahrtsaktien ſtark realfſtert. Hamburger Paketfahrt verloren 274 B. Kriegsanleihe bis 83.40. Privatdiskont 3 5 10 Rerliner Wertpapierdurse. Berlin, 17. Iuli. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 16, HN. Oeid Brief Geld Brie Konstantinopeeteel——— Holland 100 QJulden.. 370.00 570.30 57000 370.50 Dänemark 100 Kronen. 339.00 339.30 339.00 339.50 Schweden 100 Kronen. 367.00 367.50 367.00 367.50 Norwegen 100 Kronen.. 338.00 358.50 358.00 338.50 Schweiz 100 Franken 7068.00 268.28 268.00 268.25 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 44.95 45.05 44.95 43.05 Spaninn 281.— 282.— 281.— 282. Bulgarien 100.rri——:T— Helaingfors. dann 100 1022 Haltung zeigten ch niedriger, auch Adlerwerke Kleyer verloren zirka 2 2*— Dannerstag. den 17. Juſt 1919. maunnheimer Geuerul·Auzeiger.(Abend· Ausgabe.) Nr. 323.. Seſte. Nus Stadt und Land. Klͤleines Kursbuch. Das ſich überall großer Beliebtheit er⸗ freuende„Kleine Kursbuch“ für Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen⸗Heidelberg⸗ Weinheim iſt mit dem heutigen Tage in dem Verlage der Buchdruckerei Dr. Haas, Mannheim, erſchienen. Die Herausgabe des Kleinen Kursbuches Mitte Juli hat ſich infolge der in der letzten Zeit erfolgten Zugsveränderungen als eine dringende Notwendigkeit ermieſen. Der Verlag hat dieſem Rechnung getragen und das Erſcheinen des Kursbuches, das infolge ſeines handlichen Taſchenformats immer gern benützt wird, noch zum Ein⸗ keitt der Neiſeſaiſon ermöglicht. Trotz der gegenwärtigen wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe iſt die Ausſtattung des Kursbuches wiederum eine ſehr gediegene und die Ueberſichtlichkeit eine außerordentlich zweck⸗ müßige, ſodaß das Aufſuchen der einzelnen Strecken ebenſo raſch wie ſicher erfolgen kann. Die Neuausgabe erfuhr wiederum eine ſehr wertvolle Bereicherung, indem ſämtliche Zugverbin⸗ dungen bis 15. Juli dieſes Jahres berückſichtigt wurden. Die vorausſichtlich am 20. Juli in Kraft tre⸗ tenden Anſchlüſſe nach der Schweiz ſind gleichfalls in der Neuausgabe enthalten. Von beſonderem Lokalintereſſe iſt der Fohrplan der Rhein⸗Haardtbahn wie der Pfälziſchen Bahnen. Das Kleine Kursbuch iſt daher nicht nur für den Nah⸗, ſondern auch für den Fernverkehr in gleich vorzüglicher Weiſe ausgearbeitet und in⸗ folgedeſſen ein unentbehrlicher Begleiter für jeden Reiſenden. Die Neuausgabe weiſt wiederum alle Vorzüge auf, die man an ein gut re⸗ digiertes Kursbuch ſtellen kann. Unſere Geſchäftsſtelle, ſowie die Agenturen und Zeitungsfrauen nehmen jederzeit Beſtellungen auf das Kleine Kursbuch(Verkaufspreis 40 Pfg.) entgegen. * Ernannk wurde Landgerichtsdirektor Karl Freiherrn von Babo in Karlsruhe zum Landgerichtspräſidenten in Waldshut. * Jurückgenommen wurde die Verſetzung des Verwaltungsſekre⸗ taͤrs Deiß beim Bezirksamt Konſtanz zum Arbelteminlfterum iDie Auszahlung der Renten durch Poſtanweiſung. Der Kyffhäuſer⸗Bund der deutſchen Landes⸗Kriegerverbände hatte an das Reichsarbeitsamt, an das Preußiſche Kriegsminiſterium und an das Reichspoſtminiſterium eine Eingabe gerichtet, künftighin den Renten der Kriegsbeſchädigten, der Kriegertinterbliebenen ſowie die Renten aus der Sozialverſicherung den Rentenempfängern direkt durch eee auszahlen zu laſſen. Darauf iſt nachſtehende Antwort des egsminiſteriums eingegangen:„Die Auszahlung der Militärverſorgungsgebührniſſe an alle Empfänger durch Brief⸗ träger hat ſich aus poſttechniſchen Gründen leider nicht ermöglichen laſſen. Das gedachle Verfahren ſoll aber künftig auf dieſenigen Empfänger von Militärverſorgungsgebührniſſen in den Ortsbeſtell⸗ bezirken Anwendung finden, welche der zuſtändigen Poſtanſtalt durch eine Beſcheinigung der Ortsbehörde, der amtlichen Fürſorge⸗ ſtelle oder der Polizeibehörde nachweiſen, daß infolge ſchwerer Kriegsbeſchädigung, insbeſondere wegen Beinverletzung oder aus ſonſtigen zwingenden Gründen ihre Verſorgungsgebührniſſe von der Poſtanſtalt nicht ſelbſt abholen und auch durch Familienangehörige nicht abholen laſſen können.“ „ Sammlung für die badiſche Arſegsgefangenenfürſorge. Von zuſtändiger Seite wird der„Karlsr. Ztg.“ geſchrieben: Dem Bad. Landesverein vom Roten Kreuz wurde zu der zugunſten der bad. Gefangenenfürſorge mittels Aufrufs beabſichtigten Sammlung von Geldſpenden vom Miniſterium des Innern Genehmigung erteiſt, Das Miniſterium iſt damit einverſtanden, daß anläßlich der Samm⸗ ung je nach den örtlichen Verhältniſſen Haus⸗ und Straßenſamm⸗ lungen, ſowie Verkauf von Poſtkarten ſtattfinden. * Die Beurkeilung der ſchrifilichen Schularbeiten. Das leider noch an manchen Anſtalten geübte Verfahren, die in der Verbeſſe⸗ rung einer ſchriftlichen Arbeit gemachten Fehler auf die nächſte Ar⸗ beit anzurechnen, iſt durchaus verwerflich und unſtarthaft. Ebenſo kann es, nach einer amilichen Auslaſſung der„Karlsr. Itg.“, nicht gebilligt werden, wenn in jedem Falle eine ſchriftliche Arbeit vor⸗ zeitig abgeſchloſſen und für ungenügend erklã wird, weil der be⸗ kreffende Schüler bei der Anfertigung mit ſeinem Nachbar verkehrt hat. Da die Klaſſenarbeiten in erſter Linie Uebungs⸗ arbeiten ſein ſollen, hat der Schüler die Arbeit zu beenden, und die Beurteilung hat nur dann zu unterbleiben, wenn nicht einwand⸗ frei feſtgeſtelln werden kann, was fremdes Eigentum iſt. Eine Be⸗ ſtrafung des Schülers mit einer der vorgeſehenen Schulſtrafen iſt natürlich nicht ausgeſchloſſen. * Die Ueberwachung des Verkehrs mit Jleiſch. Zur Verhin⸗ derung von Gefundheitsſchädigungen durch den Genuß von beſchlagnahmtem Fleiſch, das aus Schwarzſchlach⸗ tungen ſtammt oder im Schleichhandel vertrieben wird, ſind nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsruher Zeitung“ alle mit der Ueberwachung des Verkehrs mit Fleiſch oder Fleiſchwaren betrauten Stellen und Perſonen angewieſen, im Falle der Be⸗ ſchlagnahme von friſchem oder zubereitetem Fleiſch dieſes zu⸗ nächſt der Beſchau durch den zuſkändigen Fleiſchbeſchauer oder Tierarzt zu und erſt dann an Anſtalten abzugeben oder Beſe in Verkehr zu bringen, wenn dies nach dem Gutachten der eſchauſtelle angängig erſcheint. Der Verkehr mit Zucker. An die Bezirksämter iſt nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ durch das Miniſterium des Innern die folgende Anweiſung ergangen: Durch Verordnung des Reichsminiſteriums vom 3. Juli 1919 iſt der Preis für gemah⸗ lenen Melis beim Verkaufe durch die Verbrauchszuckerfabriken um .50 M. für 50 Kg. ohne Sack ab Magdeburg einſchließlich der Ver⸗ brauchsſteuer mit Wirkung vom 1. Juli 1919 erhöht worden. Dem⸗ entſprechend iſt durch Bekanntmachung des Reichsernährungsmini⸗ ſteriums vom 4. Juli 1919 beſtimmt worden, daß ſich, ebenfalls mit Wirkung vom 1. Juli 1919, auch die Verbrauchszuckerpreiſe ſe um .50 M. für 50 Kg. erhöhen. Die Erhöhung iſt durch die erhebliche Steigerung der Fabrikationskoſten, vor allem der Ausgaben für Löhne und Kohlen, begründet. Infolge dieſer Erhöhung des Fabrik⸗ preiſes für Verbrauchszucker ſind auch die Großhandelspreiſe und die für den Verkauf des Zuckers an die Verbraucher feſtgeſetzten Höchſt⸗ preiſe(Kleinhandelspreiſe) entſprechend zu erhöhen. Die neuen Preiſe ſind dem Landespreisamt unter Beifügung einer genaquen Berechnung zur Nachprüfung galsbald vorzulegen. * Freiſtett— nicht Altfteiſtett. Während des Krieges haben ſich für die Bewohner von Freiſtett viele Schwierigkeiten, dadurch ergeben, daß der Ort an manchen Amtsſtellen als Altfreiſtett ge⸗ führt wurde. Das Bürgermeiſteramt Freiſtett bittet, daß künfti die Bezeichnung Altfreiſtett wegfällt und ſtets Freiſtett adref⸗ ſiert wird, da der Ort auch früher nicht anders bezeichnet wurde. sk. Dauer⸗„Kater“ als Grund kündigungsloſer Eutlaſſung. Ein Angeſtellter kann ſich nicht bloß durch Untrene, Dienſtverweigerung und ähnliche ſchwere Verſtöße, ſondern auch durch ſein perſönliches und geſellſchaſtliches Verhalten, ſpezlell auch in Alkoholicis, des Ver⸗ trauensmibbrauches ſchuldig und ſo ſich unmöglich machen. In ſolchen 155 liegt der vom Geſetz verlangte„wichtine Grund“ vor. Der rinzipal kann dem Betreffenden fristlos kündigen. In einem kürz⸗ lch vom Neichsgericht entſchiedenen Falle(Ürt. v. 11. April 1919) han⸗ delte es ſich um einen höheren Privatbeamten, der öfters in angehei⸗ tertem„verkatertem“ Zuſtande ins Geſchäft gekommen war, in den Kneipen zu Tätlichkeiten ausartende Auftritte hatte uff. Vor allem aber hatte er eines Abends in angetrunkenem Zuſtande durch Fern⸗ ſprecher verlangt, man ſolle ihm die Geheimpoſt zur Erledigung in eine Weinwirtſchaft kommen laſſen. Dadurch habe er, urteilt das Reichsgericht, das zur Fortſetzung des Dienſtverhältniſſes erforderliche Vertrauen erſchüttert. Seine ſonſtige geſchäflliche Tüchtigkeit gebe dem Entlaſſenen keinen unbeſchränkten Freibrief.“ Auf ſeine Neura⸗ ſthenie könne er ſich nicht berufen, dena das Kündigungsrecht ses Dienſtherrn ſetze überhaupt kein Berſchulden des Angeſtellten voraus, pielmehr ſei allein entſcheidend, ob„nach Lage der Umſtände dem Dienſtherrn die Fortſetzung des Dienſtverhältniſſes noch zugemutet werden könne.“ * Ju der ſchweren Verletzung des Krafkwagenführer⸗ Skammer wurde uns von der Frau desſelben mitgeteilt, daß ihr Mann nicht in Landau, ſondern auf dem Lußheimer Hof auf badiſcher Seite ge⸗ fahren ſei. Er beſand ſich ungefähr 10 Meter von dem Drahtverhau an der Brücke bei Speyer entfernt, als er bemerkte, daß ein fran⸗ zöſiſcher Wachtpoſten das Gewehr auf ihn anlegte. Stammer ſprang 50 Meter zurück auf einen Gaſthof zu, wo er voͤn der Kugel getroffen wurde Von den Inſaſſen des Gaſthofes wurde der Schwer⸗ verwundete in das Auto gehoben und zunächſt nach Schwetzingen gefahren, wo ihm ein Notverband angelegt wurde. Alsdann wurde Stammer in ſeinem Auto nach Mannheim verbracht und ins All⸗ gemeine Krankenhaus eingeliefert. Sein Befinden iſt tmmerhin noch etwas bedenklich. Polizeibericht vom 17. Juli 1919. Zimmerbrände. Am 16. ds. Mts, abends zwiſchen 7 und 8 Ühr entſtand in einer Wohnung im Hauſe Obergaſſe 6 in Sandhofen ein Zimmerbrand, wodurch dem ein Schaden in Höhe von 600 Maxk verurſacht worden iſt. Der Brand, deſſen Entſtehungsurſache noch nicht zweifelsfrei feſt⸗ geſtellt werden konnte, iſt durch Hausbewohner gelöſcht worden. unfälle. Geſtern nachmittag gegen 194 Uhr fiel das 3 Jahre alte Töchterchen eines im Hauſe Meßplatz 2 wohnhaften Wirtes beim Spielen unter der Friedrichsbrücke in den Neckar und wurde von der Strömung erfaßt und ungefähr—3 Meter vom Ufer weggeriſſen. Von dem 22 Jahre alten Dreher Hans Sitig, wohnhaft Meßplat 4, aufgefiſcht und ans Land gebracht, wurde das Kind in bewüßtloſem Zuſtande von einem Berufsfeuerwehr⸗ mann nach dem Allgem. Krankenhaus überführt, wo es das Be⸗ wußtſein nach einiger Zeit wieder erlangte und von den Eltern ab⸗ Jhee wurde.— Am 15. Juli, vormittags 11%ĩ Uhr, erlitt ein 22 ahre alter Schloſſer, wobnhaft Jungbuſchſtraße 32, eine Quet⸗ ſchung am linken Fuß dadurch, daß er eine Lagerbüchſe an einem Zahnrad auf ſeiner Arbeitsſtelle Werftſtraße 24 einſeßen wollte, wobei das Zahnrad rutſchte und dem Verletzten auf den linken Fuß fiel. Mittelſt Kranzenhandwagens ins Allgem. Krankenhaus ver⸗ bracht, mußte er daſelbſt Aufnahme finden. Verhaftet wurden 30 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kernmacher von Schillingſtadt we⸗ en Diebſtahls, ein Dienſtmädchen von hier und ein Schloſſer von annheim wegen Erpreſſung bezw. Diebſtahls, ein Metzger von Hottingen, ein Kaufmänn und ein Schloſſer von Mannheim, ein Wirt von Hambach, ein Kaufmann von Nußloch, ein Ingenieur vom Waldhof und ein Möbelhändler von hier, ſämtliche wegen Schleich⸗ handels mit Tabak, ferner ein von dem Amtsgericht Stuttgart aus⸗ geſchriebener Photograph wegen Meuterei und ein vom Amts⸗ 12— Ludwigsburg wegen Diebſtahls verfolgter Küfer von Stutt⸗ gart. vereinsnachrichten. Landesverſammlung des Badiſchen Ratſchreibervereins. Die in Hauſach Tanpchret 31. F des Badiſchen Ratſchreibervereins war aus allen Gauen Badens äußerſt zahlreich beſucht. Die Regierung war durch Amts⸗ vorſtand Dr. Hofheinz vertreten. Ferner war dazu auch Land⸗ tagsabgeordneter Amtsrichter Straub erſchienen. Nach Erſtattung des Geſchäftsberichts durch den Vereinspräſidenten Perſon und Erledigung einiger anderer geſchäftlicher Angelegenheiten befaßte ſich die en mit dem Fürſorgegeſetz, deſſen endgül⸗ tige und zeitgemäße Ausgeſtaltung im Landtag von 1920 von der Verſammlung dringend 1 verlangt wurde, nachdem die ere Regierung und die Landſtände des öfteren die Abänderung bereits auf 1. Januar 1917 zugeſagt hatten. Ueber die Schaffung eines Gemeindebeamtenrechts und die Berückſichtigung berechtigter Wünſche der Gemeindebeamten bei Abänderung der Gemeindeordnung ſprach Oberſtadtrechnungsrat Weiler aus Karlsruhe. Seine Ausführungen fanden den Beifall der Ver⸗ ſammlung. Der Zuſammenſchluß ſämtlicher badiſcher Gemeinde⸗Be⸗ amten als„Gemeindebeamtenbund“ wurde als ein Gebot der Stunde allſeitig anerkannt und einſtimmig beſchloſſen Nach⸗ drücklich wurde dabei dem Verlangen Ausdruck gegeben, daß be allen wichtigeren, die Gemeindebeamten berührenden Fragen dieſe Beamten durch ihre Vertretung gehört werden, daß ihnen alſo in dieſer Hinſicht ein Mitbeſtimmungsrecht eingeräumt wird. Zum Vereinspräſidenten wurde Grundbuchamtsvorſtand Perſon von Durlach wiedergewählt, ebenſo die Verwaltungsräte Götz. Leiſer, Merkt und Schüßler. Neu dazu berufen wurden die Ratſchreiber Bertz⸗Leimen und Jäger⸗Ettenheim. Zum Vereinskaſſier wurde Ratſchreiber Rotweiler von Sulzfeld beſtellt. Zu Ehrenmtt⸗ liedern wurden die langſährigen Verwaltungsräte Kaſtner⸗ aſtatt und Stübe⸗Donaueſchingen ernannt. Zum Ort der nächſten Tagung wurde Neckargemünd beſtimmt dDer Badiſche Bündenverein gibt in ſeinem Vereinsbericht für das Jahr 1918 einen Ueberblick über die Vereinsarbeit in dem ver⸗ angenen Jahr, die unter ſchweren wirtſchaftlichen Verhältniſſen ſtand. Erfreulicherweiſe ſind dem Blindenverein bedeutende Stif⸗ kungen in Höhe von 50 000 zugegangen, welche größtenteils der baulichen Erweiterung des Blindenheims in Mannheim dienen ſollen. Der genoſſenſchaftliche durch die Gründung der Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft badiſcher Blinder verſpricht bei ſeiner weiteren günſtigen Entwicklung recht Gutes. Es wird dadurch möglich ſein, die Blinden mit Rohſtofen zu verſorgen und den Abſatz der Waren aller erwerbstätigen Blinden zu verwirk⸗ lichen. In Offenburg und Mannheim iſt die Gründung von Bezirksgruppen in Ausſicht genommen. In den Voranſchlag für 1919 wurden zu Beihilfen bei Anſchaffung von Führerhunden für die blinden Miiglieder des Vereins 2000 eingeſtellt. Die geſamten ür die blinden Mitglieder aufgewandten Mittel belaufen ſich auf ährlich gegen 14 000 K. Das Geſamtvermögen des Badiſchen 5— an ſehenden und n unterſtützenden rn zu verzeichnen hat, beläuft ſich nahezu 200 000 K. 5 855 *Eine Landesvereinigung aller nichtetatmäßigen wiſſenſchaft⸗ lich geblldeten Beamten Badens“ wurde vor einigen Tagen ge⸗ et(Vorſitzende: Lehramtspraktikant W. Armbruſter, Re⸗ ierungsbaumeiſter Dr. Waffenſchmidt und Gerichtsaſſeſſor autin— 44— ſämtliche in Karlsruhe) und ſofort erweitert zu einer Arbeitsgemeinſchaft mit den anderen unſtändigen Akademikern z. B. Privaldozenten, Aſſiſtenten uſw.), als deren Vertreter Herr r. Reiß zugezogen wurde. Badiſcher Pfalsganſängerbund. Mit einer vollzäblig beſuchten Lorſandsſitzung am Sonntag, den 13. ds. Mis. in der Wirt⸗ ſchaft„zur Vergſtraße in Lützelſachſen hat der 42 Vereine zäh⸗ kende Bund ſeine, durch die Kriegszeit unterbrochene Tätigkeit wie⸗ der aufgenommen. der erſchöpfenden. Ausſprache kam der ein⸗ mütige Wunſch lebhaft zum Ausdruck, die Ziele des Bundes in un⸗ veränderter Weiſe weiter zu verfolgen. Die ſatzungsgemüße Mit⸗ gliederverſammlung, der u. a. die Beſtimmung der Sänger⸗ tage und Sternausflü ze obliegt, findet Sonntag, den 14. September ds. Is im Kaiſerhof in Seckenheim ſtatt. In Verbindung mit der Miigliederverſammlung werden die Seckenheimer Sangesbrüder mit verſchiedenen Chören aufwarten, auch haben andere Bundes⸗ vereine ihre Beteiligung ſchon zugeſagt, ſodaß ein genußreicher Tog auf geſanglichem Gebiete in Ausſicht ſteht. Weitere Betefligung iiſt ſehr erwunſcht. Nus dem Lande. Bruchfal, 16. Juli. Die„Bruchſaler Itg.“ berichtet von einem eigenartigen Erlebnis, das ein Bruchſaler Bürger in der letzten Woche in dem von den Amerikanern beſetzten deutſchen Gebiete hatte. Därnach verlangte auf dem Hauptbahnhofe in Kob⸗ lenz in fließendem Deutſch ein amerikaniſcher Soldat von dem Brüchſaler den Reiſeausweis. Als der Amerikaner den Geleitbrief, den das Bezirksamt in Bruchſal dem Reiſenden ausgeſtellt hatte, prüfte, ſtrahlte das Geſicht des Soldaten plötzlich vor Freude und mit faſt weinerlicher Stimme ſagte er:„Sie ſind von Bruchſal, ich bin auch von dort, mein Vater ſtammt dort her, ich heiße Kroppein und habe noch Verwandte in Bruchſal.“ Der Soldat bat ſeinen Verwandten Grüße zu beſtellen. Da jedoch das Abfahrts⸗ ſignal gegeben wurde, mußte die Unterredung beendet werden. (Baden-Baden, 16. Juli. Der hier lebende frühere ruſſiſche Geſandte Baron von Knorring, ein aufrichtiger Freund Deutſchlands, der bereits während ſeiner Amtstätigkeit ſtets für gule Beziehungen zwiſchen Rußland und Deutſchland eingetreten war, iſt nach Berlin herufen worden, um an den Arbeiten einer dort eingetroffenen ruſſiſchen Delegation teilzunehmen. X* Brei 16. Juli. Anläßlich des franz. Nationalfeſtes waren die Rheinbrücken bekränzt und beflaggt und wurden abend⸗ bengaliſch beleuchtet. Aus den elſäſſiſchen Orten vernahm man „Glockengeläute. * Neuſtadt l. Schw., 17. Juſi. Auf Antrag der hieſigen Ar⸗ beiterſchaft wurde bei einer Firma und in mehreren Bauernhöfen eine Lebensmittelſuche veranſtaltet. Dabei fand man u. a⸗ über 2000 Pfund Zucker, über 200 Pfund Bohnenkaffee, nahezu einen Zentner Honig, ferner 134 Zentner Käſe uſw. —— 0 von der grau Armut. Aus dem Flämiſchen ⸗überſetzt, von Erika Goeßz. Es lebte einmal ein armes, altes Frauchen, das hieß Armut. Sie beſaß nichts als einen Birnbaum und einen aͤlten Hund, den ſie Faro nannte. An dem Baume hatte ſie aber mehr Verdruß als Freude, denn kaum waren die Birnen reif, ſo kamen die Tauge⸗ nichtſe aus der ganzen Nachbarſchaft herbei, um ihr die ſchönſten Früchte ſeageeer Das hatte bereits lange Zeit ſo gedauert, als eines Tages ein altes Männchen an ihre Tür klopfte. „Ach, d eſenl bat er,„ich hab ſolchen Hunger! Gib mir doch ein menig zu eſſen!“ „Du ſcheinſt mir auch ſolch unglücklicher Tropf zu ſein“, ſagte das Frauchen, das, ſo arm es war, doch Mitleid mil anderen armen Leuten fühlte.„Sieh, hier iſt ein halbes 0 7 Es iſt alles, was ich habe. Iß es nur ruhig auf und woh bekomm es Dir! Für mich und meinen Hund werde ich ſchon noch etwas finden.“ „Weil du ſolch ein gutes Herz haſt,“ ſagte das Männchen, „darfſt du einen Wunſch ausſprechen! „Ach,“ ſprach das Frauchen, ich wünſche mir nur eins: daß ein jeder,—7 Nlnen Birnbaum anfaßt, an ihm kleben bleibt, bis 55 ihn ſelbſt wieder losmache. Es iſt gar zu arg, wie ſie mich eſtehlen.“ „Es ſoll dir gewährt ſein,“ ſprach das Mönnchen und zog von annen. Zwei Tage ſpäter ging Frau Armut ihren Baum an chauen. Und ſiehe... Er hing valler Kinder, und voller Mütter und Mägde, welche die Kinder leten retten wollen, und voller Väter, die ihren Frauen hatten helfen wollen; und Vögel und Hunde waren da und die Gendarmen, die all die andern hatten ins Loch ſtecken wollen. Als ſie das ſah, brach ſie in kautes Lachen aus und rieb ſich vergnügt die Hände. Ein Jahr lang mußten alle am Baume hängen bleiben, ehe das ſie wiedet freiließ: nun hatten ſie das Virnenſtehlen gründ⸗ ich verlernt. Nach einiger Zeit ward wieder an unſeres Frauchens Tülr Hereinl“ rief ſie. Und ratet einmal, wer es war?— Der Gevatter Tod! „Höre, Mütterchen“, ſagte der Knochenmann,„ich finde, daß du und dein Hund lange genug gelebt haſt und kamme euch holen!“ C noch eine letzte Freude! Auf jenem Baume dort wachſen die leckerſten Birnen, die du ſe gekoſtet haft... Süß wie Wein! Wäre es nun nicht eine Sünde, ſie ſo ſtehen zu laſſen, ohne auch nur eine einzige mitzunehmen?“ „Weil du ſo beſcheiden fragſt...“ ſagte der Gevatter, der ſelber Luſt danach verſpürte, und ging in den Garten. Aber der Arme blieb mit ſeiner Knochenhand am Baume hängen und konnte nicht mehr von der Stelle. „Sieh“, ſagte das Frauchen,„da bleib' hübſch zum Trocknen hängen, du Menſchenwürger!“ Und was geſchah nun? Es ſtarben keine Menſchen mehr! Sie fielen ins Waſſer und ertranken nicht! Wär' dir ein Bierwagen über den Leib gefahren, du hätteſt nicht das Mindeſte verſpürt. Und 155. dir den Kopf abgeſchnitten, ſo wärſt du dennoch am Leben geblieben. Als der Gevatter Tod nun volle zehn Jahre, Winter und Sommer, bei gutem und ſchlechtem Wetter zum Trocknen gehangen hatte, bekam das Frauchen Mitleid mit ihm und ließ ihn wieder frel. Sie hatte ihm aber eine Bedingung geſtellt, und die war: daß ſie und ihr Hündchen ſo lange leben bleiben dürften, als ſie wollten. Gevatter Tod unterzeichnete den Pakt, und ſo kommt es, daß die Menſchen wieder wie die Spatzen ſterben, und daß Frau Armut noch aetdt in der Welt lebt und in ihr wohl bleiben wird, ſolange dieſe eht. 5 (Aus der Sammlung Pol de Mont und Alfons de Cock entnonmnen.) National⸗Theater Mannheim. Fidelio. Herx Kapellmeiſter Wilhelm Furtwängler erſucht uns unter Bezugnahme auf die kritiſchen Ausführungen unſeres Opernbericht⸗ erſtatters über die Fidelio⸗Aufführung im Montag⸗Mittagblatt um Aufnahme folgender Erwiderung: Laut meines Vertrages werde ich auch nächſtes Jahr nach wie vor als 1. Kapeumeiſter ſtändig hier tätig ſein: durch vorüber⸗ gehende Gaſtreiſen nach auswärts(Wien), die ich nur inſoweit an⸗ nehmen kann, als ſie ſich mit meiner hieſigen Tätigkeit vereinbaren laſſen, wird dieſelbe in keiner Weiſe berührt werden Daher dürfte die Art, wie Ihr Referent die Beſprechung von Fidelio zum Anlap eines„wohlgemeinten Nachrufes“ nahm, nicht am Platze ſein; wie auch ſeine Behauptung, ich würde nächſtes Jaht mich mehr in Wien als in Mannheim aufhalten, völlig aus der Luft gegriffen iſt. Weiter möchte ich mir noch die Bemerkung erlauben, daß bei aller ſchuldigen Ehrfurcht vor der Unterrichtetheit Ihres Heren Referenten derſelbe doch nicht in der Lage ſein dürfte, anzugeben, wo meine gruße Eiebe“ zu ſuchen iſt, im Konzert oder im Thecter. Einzig der Oeffentiichtelt wegen ſehe ich mich veranlaßt, ſeine Behauptung, dieſe meine„Liebe“ gehäre vormiegend dem Konzertſaal, energiſch ckzuweiſen. aaee Wilbelm Furtwängler. Orientierung unſerer Leſer geben wir nachſtehend die kriti⸗ Bemerkungen, die zu der Erwiderung Veranlaſſung gaben. nochmals wieder: „Mit ſeiner ſymphoniſch ſtiliſterten Fidelio⸗Elnſtudierung trat Herr Wilhelm Furtwängler im September 1915 ſein Amt an, mit einer akademiſch⸗vornehmen Orcheſterleiſtuno ſchloß geſtern die Spielzeit 1918/19 ab. Und mich dünkt, wir baben geſtern Herrn Furtwängler als ſtändigen erſten Kapellmeiſter zum letzten Male geſehen und gehört. Er kehrt zu ſeiner großen Liebe, zum Konzertſaale zurück, wird mehr in Wien als in Mannhelm ſein und folglich noch mehr dem Epos als dem Drama zuneigen. Die Zukunft unſerer Oper iſt ſchon aus dieſem Grunde dunkel.“ Wir haben die Se e Herrn Furtwängler unſerem Opernderichterſtatter, Herr Muſikdlrektor Bla ß. vorgelegt. Er be⸗ merkt hierzu, daß er noch niemals er ſeiner langjährigen künſt⸗ leriſchen keit auf irgendwelche 15 erwidert babe und daß er auch in dieſem Falle von dieſem G atze nicht abweichen wolls * — ddie Akad. Trauerſeler für die Toten des Kris⸗ ges der Untverſilät) fand geſtern vormittag in der Petersklrche ünter großem Zudrang von Bürger⸗ und Studentenſchaft ſtatt⸗ Das ſtädt. Orcheſter brachte unter Radigs Leitung den Trauer⸗ marſch aus der Götterdämmerung und die Egmontouvertütte zum Vortrag. Der Bartholomae teilne mit, daß in der Univerſttät eine ne Ehrentafel für die bisher gemel, deten 496 Toten des Krieges der Univerſttät Heidelberg errichtet werden ſoll Als Vertreter der Studentenſchaft ſprach ſtud. hiſt⸗ Mittelſtraß aus Weinheim. Aus der Gedüchemisrede Prof⸗ Dr. Onekens ſei beſonders der Abſchnitt hervorgehoben, wo der Redner an Fichte und ſeine Reden an die deutſche Nation erinnerte. Als unverzagte Pioniere einer neuen Zeit müßten wir, da die alte Form nun die Toten ehren durch treues Gedenken und ein neues Leben. Wir dürften nicht vergeſſen, wieviel unerſetzliche Werte im Vergangenen lägen. Der Frieden der Entehrung ſoll uns nicht zur Reſignation führen. Die Freiheic müßte in erſentek⸗ tem Geiſte errungen werden. Die ſozialen Ideale ließen ſich nur in einem Staate verwirklichen, der national unabhängig ſei. Wir würden lernen müſſen zu und zu pflanzen, ohne die Früchte zu ſehen. ————— —— 4. Seite. Nr. 323. Maunheimer Geueral· Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Donnerskag, den 1I. Jull 191. Mannheimer Schöffengericht. Weil das Druſchergebnis bei dem Landwirt Jakob Scharf von Avesheim nach ſeiner Angabe auffallend gering war, wurde eines Tages auf Anordnung des Bürgermeiſters durch den Gendarmen Man fand auf dem Fruchtſpeicher eine Kontrolle vorgenommen. den nach dem Druſchergebnis normalen Beſtand: Ge ſuchte. Dort lag ein betrãchtliches Getreidequantum kte einen Strafbefehl von 100 M. etreidebeſtänden erhalten. Auf dieſe Aaserlch gemacht. darm ſteuerte aber nach einer Rumpelkammer, von der ihn die Haustochter vergebens durch allerlei Redensarten abzuhalten ver⸗ wegen Verheimlichung von Die Verhandlung der Sache vor dem Schöffengericht gab keinen Anlaß, an der Strafe etwas zu ändern. Sonderbare Rechtsauffaſſungen bringen alle Angeklagten mit, die das Schöffengericht gegen einen Strafbefehl wegen Ueberſchrei⸗ tung der Höchſtpreiſe anrufen. Sie glauben alle ſtraffrei zu ſein, wenn ſie die Ware ſchon über dem Höchſtpreis einkaufen und wenn der andere nicht Beſtrafte ebenfalls über den Höchſtpreis verkauft. Weiſe würden die geſetzlichen Beſtimmungen noch völlig Mit der gleichen Anſchauung erhob auch der Meßzgermeiſter Heinrich Marx von hier Einſpruch gegen einen Strafbefehl in Höhe von 100 M. und Einzug des Mehrerlöſes von 272.80., weil er die zwei Ziegen zu 400 M. gekauft haben will, deren Fleiſch er zu 6 M. anſtatt zu.80 M. das Pfund verkaufte. Nur durch die Häute der Ziegen konnte er noch mit den Koſten und der neugierige verſteckt. Scharf —* Geldſtrafe auf 50 M Nage der Aepfel das Pfund zu 80 Luiſenpark. 8 Mark Gewinn Das Schöffengericht ſetzte die herab und ſtrich den Einzug des Mehrerlöſes, da er ja tatſächlich nichts verdient halte. Die gleichen Gründe machte der Händler Anton Kirchberger 2 Mark verkaufte, obgleich der 60 Pfg. beträgt. Er 815 die Aepfel in einem anderen u.80 M. gekauft. Er behauptet, die Stadt verkaufe ſelber —2 Obſt über den Höchſtpreis, wird aber von dem Vorſitzenden des Schöffengerichts belehrt, daß dies in Verkaufsſtellen wo die Stadt direkt als Verkäufer auftritt, nicht der Fall ſei. von 25 Mark wurde aufrecht erhalten. Eine Gedächtnisauffriſchung erhielb eine Zeugin, auf die es an⸗ kam in einer Verhandlung gegen einen 41 Jahre alten verheirateten Kaufmann von hier wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes im Die Sache mußte infolge ihres Nichterſcheinens zum Termin vertagt werden und es wurden ihr außer 20 M. Geldſtrafe auch die Koſten des Termins ſamt den Gebühren für den ärztlichen Sachverſtändigen und die Zeugen auferlegt. Der Pfläſterer Georg Fiſcher von hier hatte mit dem Tag⸗ Schweinſtätter wegen eines Henbelsgeſchaſtes Speck einen Juſammenſtoß, wobei Fiſcher eine Ohrfeige ſeines ——— mit einer noch ſtärkeren Schlagfertigkeit mittels einer Dolch⸗ ſcheide quittierte. Der bereits vorbeſtrafte Angeklagte wurde wegen Körperverletzung zu einer Gefängnisſtrafe von 14 Tagen verurteilt. Taver S Der Sxrafbefehl das Fleiſch im Der Metzger Friedr. Ulmrich von dier erbielt von ſeinem Bruder Wilhelm ein halbes Pferd zum Verkaufe. Er ſuchte gel⸗ tend zu machen, er habe verkauft, das Gericht ſieht aber darin ein ſelbſtändiges Geſchäft. das einer Genehmigung bedarf, die aber Friedrich Ulmrich nicht beſaß. Das Urteil lautete auf 100 M. Geldſtrafe. Auftrage ſeines Bruders Aus Cuòwigshafen. 55 Die Höchſtpreiſe ſür 1918er pfälziſche Weißweine und das Ausfuhrverbol wurden, wie mitgeteilt, von der Kreisregierung dieſer Tage mit ſofortiger Wirkung ben. Die Wirkung dieſer ſeit Anfang Februar ds. Js. in Kraft eine völlig negative, was die Höchſtpreif hielten ſich durchweg nicht an die angeſt ihnen zu niedrig dünkenden Sätze, und der Handel mußte deshalb mitmachen. Die Folge war, daß die Beſtimmungen nur auf dem Papier ſtanden und die Schlußſcheine, welche üder jeden Kauf aus⸗ uſtellen und einzureichen waren, niemals den wahren bezahlten Prels aufwieſen. Die Verordnung war ein Schlog ins Waſſer und wurde von der Regierung, die wußte, daß ohne Zuſammenwirken der ſämtlichen beteiligten Weinbaugebiete nichts Durchgreifendes erreicht werden könne, nur mit Rückſicht auf das ſtetige Drängen von ſozie · liſtiſcher Seite überhaupt erlaſſen. geweſenen Verordnung war e anbelangt. chts der rieſigen Nachfrage Die Erzeuger Statt besonderer Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß meine liebe Gattin, unserè gute treubesorgte Mutter, Fran geb. Friederieke Hrumbein be, gestern morgen um 11 Uhr 20 Min, sanſt ent- Schlafen ist. B3198 MANNHEIM, den 17. Juli 1919. In fieſer Trauer: Friedr. Krumbein u. Kinder. Familie H. Erber. Die findet am Freitag, den 18. Jull, nachmittags I½ Uhr, von der Leichenhalle aus, statt. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem uns so schwer betroffenen Verluste unserer lieben Tochter 88243 sagen wir allen Anteilnehmenden, sowie Herrn Stadtpfarrer Dr. Hoff für die tröstenden Ammliche Veröffentlichungen der Stadtgemeinde In der Woche vom 14 bis 20. Juli 1919 werden Fleiſchmengen ausgegeben: 1. Für die in den Verkaufsgeſchäften eingetragenen Kunden der Innenſtadt auf eine ganze Fleiſchkarte 200 Gramm Friſchfleiſch ee Wurſt. 2. Für die in den Verkaufsgef Kunden der Außenſtadt(Neckarſtadt, Waldhof, Käſertal, Feudenheim, Lindenhof, Neckarau Rheinau) auf die eine Hälfte der Fleiſchkarte 200 Gramm Friſchfleiſch, auf die Hälfte der Fleiſchkarte 125 Gramm ausländ. und Hammelfleiſch. Dieſe Zulage von 125 Gramm Gefrierfleiſch ſoll bei nächſter Gelegenheit 91 1 die Innenſtadt werden. Das Gefrierfleiſch muß am Donnerstag und Freing in den äften abgeholt werden. Spätere An⸗ er Preis beträgt für ½ Pfund Ge⸗ Mannheim, den 17. Juli 1919. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u. Viehhofes. ſprüche verfſallen. frierfleiſch Mark.10. Zum Eintriit per Aug. 1910 wird von einer hieſigen Groß⸗ mühle ein junger Mann aus guter Familie mit guter H Schulbildung als Lehrling geſucht. Schriftliche An⸗ gebote mit Lebenslauf unter L. M. 682 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl. erbeten. E64⁴ Mädchen für Hausarbeiten ſofort geſ. D. Wellenreuther chäften eingetragenen Sandhofen, Gefrier⸗, Rind⸗ Tacdente eeneenen D D 1, 13. 35183 Tüchtiges ordentliche⸗ Dienstmädchen ſofort geſucht. B5228 Wolfsschlucht B 5, 8. Vertreter für Maunbheim, Karisruhe, bforzheim oder Umgebung: Walliser& Lelbach, Mannheim. Braves Katholisches Mädchen das Liebe zu Kindern hat für dauernd in gute Stellung E52 Worte, dem Luiseninstitut für den erhebenden Grabgesang, und für die reichlichen Blumen- spenden unsern tieffühlenden Dank aus. 7 Maria Famille Ludwig Ch. Fesenbeck. Konſtruktion, Kataloge und Ingenieure mit mit der Induſtrie, erfolgreicher Erfahr ung auf dem Gebiet der wertung. 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