4 Haupiſchriftleitung: Dr. Pritz Goldenbaum. Verantwortſich für Polttik: J..: R. 5 Schön r 2 Anzeigenpreiſe: Die Iſpalt. Kolonetzeile 50 Fnzeigen von f JJ.0 ͤ feader ſur Badiſche Neueſte Nachrichten Ggeulehaften ds pf Refamen ft S0 eeeeda aledetnorng hge besdbl Handel: Franz Vircher, für Knzeigen Anton eſer. Drück und Verlag; Pruckerei Dr. Haas Mann⸗ 225 mictags 2½ Uhr. Ar Anzeigen an beſtimmten U Stellen und usgaben wird keine Verantwortunz heimer General⸗Anzeiger G. m. b.., ſamtlich in Mannhelm. Praht⸗ör.: General⸗Angeiger Maunheim. Amtliches VB leñ di bl. Ubernommten. ugspreis in MRannheim und l ebung monatlich mt..50 mit B Doderkkente H. 17530 Harlernde in Baben.— Ferripradker Aum Hiannhein Hr. Ned—84. erkundigungs alt Pendezng: Bierbelf M..52 dinſchl. Sutelkangsgebübr. Bel ber Peſt abgenel..20 Sungel g 10Pf 0 Der inkernakionale Generalſtrell. Die Streikbewegung im Ausland. 2 Paris, 20. Juli.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Die Meldungen über die Streikbewegungen im Ausland werden hier mit beſonderem Intereſſe verfolgt, da das Land vielleicht am Vorabend des General⸗ ſtreiks + Nach ſoeben eingelaufenen Meldungen ſollen die Sozialiſten erbittert an der Ausführung des Gene⸗ ralſtreiks feſthalten, während andererſeits die italie⸗ niſche Regierung entſchloſſen ſei, Ordnung und Ruhe um jeden Preis aufrechtzuerhalten. Ebenfalls beunruhigend wirken die letzten Streikmeldungen aus den Vereinigten Staaten, denen zufolge im Hafen von Newyork allein über 400 Schiffe wegen eines Streiks der Maſchiniſten und Heizer nicht ausfahren können. Auch dieſe Bewegung hat dadurch internationale Note, daß ſie von den amerikaniſchen auch auf die däniſchen, norwegiſchen, holländiſchen und ſchme⸗ diſchen Schiffe übergegriffen hat. Die Stkreiklage in Frankreich. Paris, 20. Juli.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Die Gefahr des Generalſtreiks in Frankreich, welcher bekanntlich für morgen angeſetzt war und internatio⸗ nal ſein ſollte, ſchien der franzöſiſchen Regierung ſo groß, daß Clemenceau ſelbſt in einer Beſprechung mit den Führern der C. d. T. alles aufgeboten haben ſoll, um wenig⸗ ſtens eine Verzögerung zu erzielen. Seine Bemühungen waren zum Teil von Erfolg gekrönt, denn, obwohl geſtreikt werden ſoll, ſei man jedoch von der Ausführung eines inter⸗ nationalen Generalſtreiks vor der Hand abgekommen. Hierzu beigetragen haben auch die Verhältniſſe in Italien, wo man mit den Vorbereitungen anſcheinend noch nicht zu Ende iſt. Weiter iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die Demiſſion des Er⸗ nährungsminiſters Borreth, die von der Kammer er⸗ zwungen wurde, mildernd auf die geſpannte Lage eingewirkt hat. Daß Vorreth in dieſem Augenblick fallen mußte, iſt natürlich kein Zufall, dagegen ein Beweis für die Regierungs⸗ kunſt einesClemenceaus, der entgegenzukommen bereit ſcheint, ohne ſich ſelbſt bloßzuſtellen. Die geſamte bürgerliche Preſſe almet infolge dieſer teilweiſen Entſpannung erleichtert auf, dennoch wäre es falſch, an eine völlige Beilegung zu glauben. Es wird in Frankreich geſtreikt werden, wenn auch nicht in derjenigen Form, die vorgeſehen war. Aufge⸗ ſchoben ſei nicht aufgehoben, verſicherte mir einer der Fühper der radikalen Strömungen der franzöſiſchen Arbeiterpartei, um noch hinzuzuſetzen: Um unſere Kräfte zum entſcheidenden Sprung zu ſammeln, dazu bedarf es noch längerer Zeit. Sicherheilsmaßnahmen Italiens. Bern, 20. Juli.(WBB.) Die italieniſche Regierung hat um⸗ faſſende Sicherheitsmaßnahmen für die kommenden Tage getroffen. In Rom ſteht ein ſtarkes Truppenauf⸗ gebot bereit. Der private Telephonverkehr iſt unterſagt. Die Amtsſtellen wurden durch drahtloſen Ver⸗ kehr für das ganze Land in Fühlung gebracht. Die Beamten ſind auch am Sonntag auf ihrem Poſten. nach der Unkerzeichnung des Friedens. 200 Milliarden Kriegsentſchädigung. Verſailles, 20. Juli.(WB.) In der geſtrigen Sitzung des Friedensausſchuſſes der Kammer berichtete Dubois über die Wiedergutmachungsklauſel des Friedens⸗ vertrages mit Deutſchland. Er berechnete die Schaden⸗ ſumme. die Deutſchland bezahlen müſſe, auf 200 Milliarden, die ſich zuſammenſetzt aus 119 Milliarden für materielle Schäden, in denen 23 Milliarden für ent⸗ gangene Gewinne durch Stillegung der Induſtrie einbegriffen ſind. Die Summe der kapitaliſterten Militärpenſionen be⸗ zifferte er auf 43,51 Milliarden. Für die Entſchädigung min⸗ derjähriger Kinder berechnete er 6,920 Milliarden; für mili⸗ täriſche Unterſtützung nach dem Geſetz vom 5. Auguſt 1914 13,275 Milliarden; für Unterſtützungen an Hinterbliebene 2,519 Milliarden; für Unterſtützungen an Witwen und Ver⸗ wundete rechnete er 6 Milliarden und ſchließlich für die Zu⸗ wendungen an Kriegsgefangene 153,6710 Mill. Frs. Dabei ſind die Kriegskoſten nicht mit einbegriffen, die Belgien allein mit 5,266 Milliarden zurückerſtattet würden. Davon entfallen auf Frankreich 1,993 Milliarden. auf England die gleiche Summe und auf Amerika 1,300 Mil⸗ fortſetzen. Die Abergabe des Friedensvertrages an die öſterreichiſche Delegakion. Paris, 20. Juli.(W..) Havas. Heule gegen mittag begab ſich Generalſekretär Dutaſta nach St. Germain, wo er Renner mit⸗ teilke, daß der Friedensvertrag mit Oeſterreich fertigge⸗ ſt'ellt ſei. Dutaſta übergab der öſterreichiſchen Debegatton eine An⸗ zahl der Exremplare des Friedensvertrages. Der Bertraa iſt mit einem Begleitſchreiben von Clemenceau verſehen, der der öſter⸗ veichiſchen Delegation 10 Tage Friſt gewährt, damit ſie ihre Be⸗ dingungen ſchriftlich einreichen kann. Das Schreiben macht die Oeſterreicher gleichzeitig barauf aufmerkſam, daß der Vertrag auf alle in den Noben der Oeſterreicher enthaltenen Bemerkungen antwortet. Die Uebergabe des Vertrages geſchah obne ſedes Zeremo⸗ niell!. 5—— Bom Oberſlen Wirtſchaftsral. Amſterdam, 20. Juli.(WB.) Nach einer Reutermeldung aus Paris ordnete der Oberſte Wirtſchaftsrat an, daß Ant⸗ werpen einer der Häfen für die Löſchung von La⸗ plata⸗Weizen für Deutſchland ſein ſoll. Der Rat empfahl den Alltierten, die ruſſiſchen Gefangenen in Deutſch⸗ land mit Lebensmitteln zu verſorgen. Er ernannte ferner einen Unterausſchuß, der die Wiederaufnahme des Poſtverkehrs Deutſchland in Erwägung ziehen ſoll. der Handel uut Deulſchland. Aſmmſterdam, 20. Juli.(WB.) Laut Preſſebüro Radio ſind in Amerika 68000 Tonnen Schiffsraum für den werden Baumwolle führen. Alle Schiffe fahren Ende dieſes Monats oder Anfang Auguſt nach Deutſchland. Verminderung der engliſchen Nheinarmee. Amſterdam, 20. Juli.(WB.) Den engliſchen Blättern zufolge teilte Churchill mit, daß die engliſche Truppen⸗ ſtärke in Aegypten und Indien nicht herabgefetzt werden könne, da afghaniſche und bolſchewiſtiſche Elemente in dieſen Ländern tätig ſeien. Die engliſche Rheinarmee, die augenblicklich aus 10 Diviſionen beſteht, werde im Spätherbſt auf zwei vermindert werden. General Smuls über die europäiſche Politfik. Amſterdam, 20. Jull.(WB.) General Smuts, der am Freitag nach Südafrika abgereiſt iſt, riet, den engliſchen Blättern zufolge, Rußland in Ruhe zu laſſen, die Blockade aufzuheben und eine Politik von freundſchaftlicher Neutralität allen Parteien gegenüber zu verfolgen. Vielleicht ſei ein ge⸗ reinigtes Sowjetſyſtem die einzige Hoffnung, die Rußland geblieben ſei. Ein ſolches Syſtem ſei vermutlich viel beſſer, als der Zarismus, zu dem die gegenwärtige Politik Englands zu führen ſcheine. Wenn die iriſche Frage nicht nach den roßen Grundſätzen, die die Grundlage des britiſchen Reiches ilden, geregelt werde, müſſe dieſes Reich aufhören zu be⸗ ſtehen. Es könne kein ſtabiles Europa geben ohne ein ſtabiles Deutſchland, und kein ſtabiles, in glücklichen Verhältniſſen lebendes Großbritannien, ſo lange in Europa Durcheinander und Unruhe herrſche. Für unſere auf die Beruhigung Europas Politik, erklärte Smuts, iſt die Verſöhnung eutſchlands von weſentlicher Bedeutung. Wir haben in Deutſchland eine gemäßigte Republik, die meiner Anſicht nach Ermutigung und Unterſtützung von dieſem Lande ver⸗ dient; Ebert verdient von uns ermutigt und unterſtützt zu werden. Wir dürfen mit Ebert nicht ebenſo verfahren, wie mit Kerenſki und Karolyi. Churchill warnt vor dem Bolſchewismus. Amſterdam, 20. Juli.(WB.) Den engliſchen Blättern uſſtch. hielt Churchill auf einem Abendeſſen des britiſch⸗ ruſſiſchen Klubs eine Rede, in der er erklärte, die militäriſche Lage in Rußland mache eine geſpannte Phaſe durch. Die nächſten Wochen würden wahrſcheinlich entſcheiden, ob die Er⸗ folge Demikins den Druck, der auf Koltſchak ausgeübt wurde, beſeitigen und es Koltſchak ermöglichen würden, ſich zu er⸗ holen. Churchill ſagte weiter: Die ſiegreichen Nationen rückten ab, die Bolſchewiſten dagegen täten das Gegenteil. Der Bol⸗ ſchewismus entwickle ſich zu einer Militarmacht, die in der Lage ſein würde, mit Deutſchland zuſammen⸗ zugehen. Er ſei gezwungen, darauf hinzuweiſen, da ſich von China bis zum Rheine eine große Maſſe Be⸗ waffneter bilden könnten, die vom Haß gegen die Entente⸗ mächte durchdrungen und von der Ausſicht auf Raub und Rache getrieben ſind. Anflimmigkeiten zwiſchen Italien und Griechenland. Bern, 20. Juli.(W..) Nach dem Temps“ iſt es zwiſchen Grie⸗ chenland und IJtalien bei der Abgrenzung der kleinaſiatiſchen Beſetzungszone zu Unſtimmigkeiten gekommen ſodaß General Allenby vom Fünferrat mit der Regelung der griechiſchen und italieniſchen Truppenbewegungen betraut worden iſt. Titto'ni und Veniſelos haben dieſe Regelung augenommen. Auflöfung des franzöſiſchen Hauplquartiers. Verſailles. 20. Juli.(WB.) Nach dem„Matin“ wird das franzöſiſche Hauptquartier am 4. Auguſt auf⸗ gelöſt. Das Londoner Siegesfeſt. Amſterdam, 20. Juli.(WB.) Geſtern wurde, wie die Blätter melden, in London mit großem Pomp das Siegesfeſt gefeiert. Eine ungeheure Menſchenmenge beobachtete den Marſch der alliterten Truppen, die unter Führung von Haigh, Beattyh, Perſhing und Foch in die Stadt zogen. Exkaiſer Karl reiſl nach England. Wien, 20. Juli.(WB.) Der„Neue Tag“ meldet: In diplomaͤtiſchen Kreiſen verlautet, daß der ehemalige Kaiſer Karl demnächſt den König von England auf deſſen Einladung beſuchen werde. Es ſcheint ſich um die Rege⸗ lung finanzieller Fragen und die Möglichkeit der Ueber⸗ fiedelung des Kaiſers nach England zu handeln. demolratiſcher Parkeitag. 5 2„ Sch. Berlin, 19. Juti. ſiarden. Der Berichterſtatter wird am Dienstag den Bericht 1 erlin Der erſte Parteitag der Deutſchen demokratiſchen Partei trat heute nachmittag 4 Uhr in Berlin im großen Saal der Philharmonie zuſammen. Die Beteiligung war außerordenc⸗ lich groß. Miniſter Fiſchbeck eröffnete im Namen des bisheri⸗ gen einſtweiligen Vorſtandes den Parteitag. Die neue demokra⸗ tiſche Partei ſei aus der Revolution geboren, habe ſich ſofort auf den Boden der neuen republikaniſchen Staatsform geſtellt und alle Macht für das ſouperäne Volk gefordert. Der Wille des Volkes, des ganzen Volkes ſollte entſcheiden. An die Stelle der einen Klaſſe ollte nicht die einſeitige chaft einer anderen Klaſſe treten. Der beuf zum Wiederaufbau des Vaterlandes auf demokratiſcher Grund⸗ lage eine neue Partei zu bilden, fand im November ein tauſend⸗ aches Echo im Lande. Wir drängten auf Wahlen zur National⸗ verſammlung, damit der Wille des geſamten VPolkes ſich kundtue und entſcheiden ſolle. Im Reich und in den Einzelſtaaten iſt die Partei zu einer Stärte gelangt, die beſtimmenden Einfluß auf die Beſetzung der Regierung nehmen konnte. Aeußere widrige Um⸗ ſtände haben es verhindert, daß der Parteitag früher abgehalten wurde. Der ſtarke Beſuch zeigt, daß die Behaupcung unſerer Geg⸗ ner, die demokratiſche Partei verfalle, unwahr iſt. Wir ſehen hier manchen Kampfgenoſſen, deſſen Heimat von unſerem Vaterland losgeriſſen worden ſind. Sie wollen hier für ihr Deutſchtum zeugen (lebhafter Beifall). Wir glauben an den Tag, an dem die Feinde das an uns begangene Unrecht einſehen und der Gerechtigkeit wie⸗ der eine Stätte bereiten werden.(Lebhafter Beifall.) Und nun Glück auf zur Arbeit. Namens des vorläufigen Vorſtandes lege ich die Befugniſſe, die wir bisher hatten, in Ihre Hände.(Lebhafter Beifall) In die Mandatspri mmiſſton wurden gewählt die Herren Dr. Marwitz, Janſen und Koch⸗Stadthagen. Jum Vorſitzenden des Partettoges wurde Oberbürger⸗ meiſter Koch⸗Kaſſel gewählt, zu Stellvertretern mit gleichen Rech⸗ der Viqepräſident der Preußiſchen Land ng Dr. Bäumer, Oberlandesgerichtsrat Prof. Dr. Gerland und Abg. Dr. Dirr⸗München. Zu Beiſitzern wurden gewählt Merten⸗ Berlin, Pick aus dem Saargebiet, Abg. Schmidthals, Dr. Herrmann⸗Danzig und Abg. Herrmann⸗Reutlingen. Zu Schriftführern wurden gewählt Geheimrat Dr. Schreiber und Dr. Ißberner. Oberbürgermeiſter Koch wies nach Uebernahme des Vorſitzes auf die große Arbeit des Parteitages hin, der in drei kargen Ta⸗ gen, in einer Zeit hochgehender politiſcher Strömungen der Partet Richtung, Programm und Satzung geben ſoll. Die Partei ſei zum Aufbau der Zukunft unſeres Vaterlandes in erſter Reihe berufen. Dieſe Zukunft kann nicht von Parteien geſtaltet werden, die hyp⸗ notiſiert auf die Vergangenheit ſtarren(Sehr richtigl), nicht von 3 die unter dem Druck eines religiöſen oder wirtſchaftlichen ogmas ſtehen und hierron in ihren Entſchließungen beherrſcht werden, auch nicht von Parteien, die ſich einſeitig aus einer Klaſſe der Bevölkerung zuſammenſetzen, ſondern von einer Partei, die ihre Wurzeln in allen Schichten hat, die auf der Grund⸗ lage demokratiſcher, nationaler und ſozialer Geſinnung zuſammen⸗ arbeiten. Uns trennen wohl Nüancen der Auffaſſungen, nichts Grundſätzliches. Unſere Partei kann ihre Aufgaben nur löſen, wenn ſie als große Partei zuſammenhält und ohne Anlehnungs⸗ dürfnis ihren Weg ſich ſuchen kann. Eine kleine Partei iſt ein⸗ flußlos. Wer ſich grollend von der Partei trennt, braucht Anleh⸗ nung. Wir wollen Meinungsverſchiedenheiten, die unter denkenden Menſchen unausbleiblich ſind, hier austragen, aber die große ein⸗ heitliche Linie feſthalten.(Beifall und Händeklatſchen.) Direktor Merten⸗ Berlin begrüßt die Delegierten im Namen der Berliner Parteifreunde, die ſich freuen, daß der erſte Parteitag in den Mauern Berlins ſtattfindet. Die Verhandlungen mögen ge⸗ 5 25.— Geiſt e 0 58 7— und dem efühl der Verantwortlichkeit gegenüber un wergeprüften Vaterlande.(Beifall.) Geſchäftsbericht der Parteileitung. Abg. Nuſchke erſtattet darauf den Geſchäftsbericht der Partes⸗ leitung. Er geht zunächſt auf Zeit und Umſtände der Gründung der neuen Partei ein. Das Streben nach einer großen einflußreichen liberalen Partei machte ſich in allen großen Städten bemerkbar. Am 16. November v. J. wurde der demokratiſche Aufruf veröffentlicht. Die Verhandlungen nach Veröffentlichung des Aufrufs zogen ſich längere Zeit hin. Die Fortſchrittliche Volkspartei erklärte ſich zum Beitritt bereit, die Nationalliberalen ebenfalls. Aber ſie vollzogen unter Führung Streſemanns, der die Grundſätze des Aufrufs an⸗ erkannt hatte(Hört, hörtl), eine Schwenkung. Streſemann gründete aus perſönlichen Motiven die Deutſche Volkspartei, doch die Auf⸗ rechten jener Partei kamen zu uns, ebenſo die demokratiſche Ver⸗ einigung und die Jungliberalen. Es entſtand eine völlig neue Par⸗ tei, während die Deutſchnationale Volkspartei nur die Fuſionterun der Konſervativen mit antiſemitiſchen Gruppen jſt. Was Für Talleyrand vom Ruſſen ſagte, man brauche nur ein wenig zu kratzen und der Tartar kommt zum Vorſchein, gilt auch hier. Man braucht bei ihr den Kulturfirnis nur etwas zu ritzen und der alte konſer⸗ vative Sünder ſteht in ſeiner Blöße vor uns.(Beifall.) Die Deutſche Volkspartei iſt nur die Nachfolgerin der ſchwerinduſtriellen annexio⸗ niſtiſchen Nationalliberalen. Ihr Name iſt anſpruchsvoll. aber ſie hat bei den Wahlen nur 4,4 Prozent der abgegebenen Stimmen auf ſich vereinigt. 2 Der Redner ging dann auf die Wahlen und Wahlvor⸗ bereitungen ein. Die Wahlkreiſe durften ſelbſtändig ihre Kan⸗ didaten aufſtellen, ſie ſollten nur ihre Vorſchläge vorher mit der Parteileitung beſprechen. Nach Anſicht des Referenten ſollte dieſes Selbſtbeſtimmungsrecht der Wahlkreiſe auch fernerhin beibehalten werden.(Lebhafter Beifall.) Der Redner bedauerte, daß nicht alle Wahlkreiſe eine Liſtenverbindung mit den Reaktionären abgelehnt haben. Die Arbeiten der Reichsgeſchäftsſtelle waren außer⸗ ordentlich ſchwer, ſie wurden gehemmt durch die Verkehrsſchwierig⸗ keiten, die Unruhen in Berlin, die das Perſonal an geordneter Arbeit hinderten. Hunderttauſende unſerer Flugblätter wurden von den Spartakiſten verbrannt. Im Reich wurden demokratiſche Kan⸗ didaten ſogar von Links⸗Sozialiſten verhaftet. Die Parteti muß durch die Organiſationen finanziell ſo geſtärkt werden, daß ſie nicht in die Abhängigkeit wohlmeinender Kapitaliſten oder gar Intereſ⸗ ſenten gerät.(Lebhafter Belfall) Wir haben 30 Flugblätter all⸗ gemeinen Inhalts in einer Auflage von 10 670 000 und 33 Flug⸗ blätter an die Frauen in einer Auflage von 48 000 000 verbreitet. Bei den Wahlen zur Nationalverſamlung erhieſten wir 5 641 825 Stimmen und 74 Mandate. Dazu kam ein Hoſpitant. In Wahr⸗ heit iſt die demokratiſche Partei die ſtärkſte bürgerliche Partei. Nur dadurch, daß in den Zentrumsſtimmen auch die welfiſchen enthalten ſind und die Partei Liſtenverbindung einging, hat ſie mehr Mandate. Die Zuſammenſetzung der Fraktionen zeigt, daß wir in allen Schichten vertreten ſind. Die Partei beſitzt jetzt.042 Ortsgruppen und ꝛ3 Kreis⸗ und 10 Be⸗ zirksverbüände. Ihre Mitgliederzahl beträgt 787.946 Mitalieder. Es fehlen noch zum größten Teil die Augaben aus den beſetzten Gebteten. Man darf mit rund 900.000 organiſterten Mitgliedern rechnen(Bravo) Das iſt bei 5½ Millionen Wählern viel zu wenig. Die Mitgliederz muß verdoppelt und verdr'eifacht werden durch intenſtwe geordneten Dr. von Delbrück auf dem Parteitag der Deutſch⸗Nattona⸗ len zu varlieren die Reaktion dauernd unter den Füßen der Frei⸗ heitsparteien bleibe(lebhafter Beifall.) Wir bitten Sie nunmehr um Idemnität, dem konſtituierenden Parteitag kommt es jetzt zu, ſeine darf zurückbleiben.(Lebhafter Beifall und Händeklatſchen.) Den Bericht der Fraktion der Nationalverſammlung erſtattet Peterſen⸗Hamburg. Er führt aus: Die Politik iſt noch niemals ſo ſehr be Politik—5 Möglichen und Nützlichen geweſen, wie in den erſten Monaten der Nationalverſammlung. Die National⸗ verſammlung hatte zwar das höchſte Recht, aber geringe Macht. Die Machtzentren der Revolutionäre und Kommuniſten hinderten ſie eine unitariſche Verfaſſung in großem Wurf zu ſchaffen. Von der deutſchen Armee, die einer Welt Widerſtand geleiſtet hatte, war auch nicht eine Kompagnie zurückgeblieben, auf die ſich die Regierung ver⸗ laſſen konnte. Man war auf Kompromiſſe mit den Tatſachen, mit den Parteien angewieſen. Auf ſolchem Boden kann keine großzügige Politik getrieben werden. Wir haben vielfach Kritik erfahren, be⸗ ſonders in 3 Punkten: Notverfaſſung, Sozialiſierungsgeſetz, Mai⸗ eiertag. Zur Zeit, als wir die Notverfaſſung zuſtande bringen mußten, war ein Balanzieren notwendig. Der Partikularis⸗ mus war ſtark. Ein Eiener z. B. hätte auf eine unitariſche Ver⸗ faſſung gepfiffen. Aber die Ideen unſeres Parteifreundes Preuß nahmen jetzt wirkliche Geſtalt an. Was das Sozialiſierungs⸗ geſetz anlangt, ſo hat es Mühe gekoſtet, die Beſtimmung hinaln⸗ zubringen, daß das Eigentum nur gegen Entſchädigung expropriiert werden darf. den erſten Mai als Feiertag hak niemand von uns gern bewilligt. Aber wir wollten vermeiden, daß dieſer Feiertag gegen das Geſetzerzwungen wurde. Den Kritikern gegenüber bekenne ich, daß wir neuen Parlamentarier den erf renen alten Abgeordneten, die die der Menſchen⸗ und dehandlung klugz urnd weiſe übten, großen Dank ſchulden. Beifall.) 110 Demokratiſche Partei hut den unitariſchen Ausbau des Reiches gefördert, in emſiger Arbeit, durch Ausbau der Orgauiſation, damit, um das Wort des Ab⸗ Leitung zu wählen, wir haben Rieſenaufgaben zu exfüllen. Keineg 1104 —4 10 2. Seite. Nr. 328. Mannheimer General-Anzeiger.(Miltag⸗Ausgabe.) Montag, den 21. Jut 19010. ſtagten haben wir allerdings beachtet. Unſere Verfaſſung wird die freiheitlichſte der Welt ſein. Für die 5jährige Legislatur⸗ periode war die Erwägung maßgebend, daß die neue Demokra⸗ kiſche Partei ſich Führer im Parlament heranbilden müſſe. Hierfür 1 eine längere Periode von größter(Teilweiſer Wider⸗ pruch.) Es fällt kein Meiſter vom Himmel. Die Parlamentstätig⸗ keit muß gelernt werden. Ob fünf⸗ oder dreijährige Legislaturperiode, das iſt keine Parteifrage, ſondern eine Frage der Opportunität. (Widerſpruch.) Der alte Reichstag war eine Schwatzbude, nach den Worten Naumann's eine Halle der Wiederholungen. Da war alle drei Jahre eine Aufrüttelung des Volkes notwendig. Der neue Reichstag iſt berufen, die Regierung zu ſtellen und maßgebenden Eimfluß auszuüben. Hier iſt die fünffährige Legislaturperiode das richtigere.(Teilweiſer Widerſpruch.) Vergeſſen Sie nicht, daß bei jeder wichtigen Frage das Volksreferendum begehrt werden kann. Der Redner begründet dann die Haltung der Partei in der Frage der FIrtedensunterzeichnung. Die Auslieferung Milltionen guter Deutſcher ohne Selbſtbeſtimmung, die eigene Anerkennung der Alleinigen Schuld am Kriege, die Ueberantwortung von Deutſchen an ein feindliches Gericht, die Verſklavung des deutſchen Volkes durch ungeheuerliche Schadensrechnung ohne Angabe feſter Ziffern, die ſede perſtändige Finanz. und Wirtſchaftspolitik verhindert, das hat n Friedensvertrag für uns unannehmbar gemacht.(Leb⸗ pafter Beifall.) Auf unſer einmütiges Drängen iſt von der Re⸗ g das Unannehmbar ausgeſprochen worden(Stürmiſcher Vei⸗ „“unter der ehrlichen 1— Zuſtimmung der National⸗ verſammlung. Nachher iſt, obwohl der Vertrag nur unweſentlich verändert wurde, das Unannehmbar von den anderen Mehrheits⸗ parteien fallen gelaſſen worden. Wir ſind aus ſittlicher Pflicht als Deutſche beim Unannehmbar geblieben.(Lebhafter Beifall.) Wir konnten auch nicht in einem Kabinett bleiben, das dieſen Frieden Aunterzeichnet, ohne Schaden an unſerer Seele zu nehmen und ohne das Nein der Partei zu ſchwächen. Die Fraktion hat eine authen⸗ liſche Erklärung über den Grund des Austritts aus der Koalitions⸗ 5 abgegeben. Herr Schiffer hat nichts anderes getan. pruch.) Sie verwechſeln Grund und Folgen des Austritts. richtig!) Ich kann erklären, daß die Partei ein Zuſammen⸗ arbeiten mit der Sozialdemokratie will, um ein Deutſchland herbeizuführen.(Stürmiſcher Beifall und Hände⸗ ſchen.) Daran wird nichts geändert, wenn wir eine zeitlang nicht in der Regierung zuſammen arbeiten. Wir wollen die Sozialiſierung!(Zuruf: Tatenh Wenn es mit dem Reden nur immer aingel Wenn es mit Schlagworten allein etan wäre!(Lebhafte Zuſtimmung!) Die Partei, die den Reichsprä⸗ euten, den Miniſterpräſidenten ſtellt, die die Mehrheit in der Re⸗ erung bat, läßt es in der Soztaliſterungsfrage an Klarhelt und eſtigkeit ſehlen.(Zuſtimmung.) Sie iſt keine zuverläſſige Führerin Einer ſozialen Wirtſchaftspolitik. Sie koketiert mit den Radilalen, wir n ein Stammeln nach Wahrheiten, das nur verdeckt wird durch die alten Schlagworte des längſt zuſammengebrochenen Erfurter Pro⸗ gramms. Mit dem bloßen Wort: es muß ſozialiſiert werden, kann man wenig anfangen.(Sehr wahr.) Die Sozialdemokratie hat die Friegswirtſchaft, ſie hat jetzt die Planwirtſchaft des Herrn Wiſſell 4 Sozialismus erktlärt. Sle ſchwankt hin und her. Ihr Verharten den Einzellanötagen und Kommunen gegenüber dem Pateſyſtem N nicht Demokratie, iſt das Gegenteil Lebhafter Beifall,) iſt Klaſſen⸗ Jerrſchaft des Proletariats. Wir haben nicht die Demokratiſche Partei gegründet damit wir aus der Klaſſenherrſchaft der oberen in die der Anteren verfallen!(Lebhafter Beiſall.) Nach dem Ausſcheiden aus der Negterung kann unſere Stellung klarer und entſchicdener ſein. Die Eimwirkung auf die Koalitionsregierung verlieren wir nicht. Ohne die Anterſtützung durch die Dempkratie geht es auf die Dauer in Deutſch⸗ land nicht. Es heißt, deu geſchichtlichen Moment kklug u. ſchweiaſam ab⸗ Warben, in dem man zu uns kommen wird mit der Frage, ob wir be⸗ Telt ſind, wieder in die Negierung einzutreten. Dann werden wir die Berückſichtigung unſerer Grundſätze ver⸗ zangen. Stürmiſcher Beifall.) Bei jeder wirklichen vemokratiſchen ſorderung, bei jeder wirklichen fogialpolitiſchen Maßnahme werden Sozialdemokraten unſere Unterſtützung haben.(Bravo.) Aber die Hare Ausarbeitung unſerer Gedanken und Ideen wollen wir uns — durch die Rückſicht auf die Koalitionsreglerung beeiufluſſen en. Die Mehrheitsſozialdemokratie hält noch immer an ihrem Klaſ⸗ lenkanbpunkt ſeſt, obwobl dieſer in einem demokratiſchen Sdant Ding der Unmöglichkeit und von ungeheurer Gefahr iſt. Gegen die Unabhängigen und Kommuniſten muß eine feſte Grenze gezogen werden.(Zuſtimmung.) Nicht wegen ihrer Rüpeleien und Aufhetzung der Arbeiter, ſondern programmatiſch. Die Sozialde⸗ Nokraten ſehen noch heute in jedem Unternehmer einen Schädling. Das iſt nicht unſer Standpunkt. Der Unternehmer iſt zum mindeſten Ein gleichberechtigter Träger der Wirtſchaftsordnung. Er iſt kein Räu⸗ Ber des Kapitalismus, ſondern ein Verwalter des Lebenselements Aunſerer Wirtſchaft. Natürlich ſind nicht alle Kapttaliſten Engel und Fir verdammen aufs Schärſſte alle Kriegsgewinner. Die Voraus⸗ für jede Sozialpolitit iſt ein ertragsreiches Wirtſchaften. Ohne 1 iſt eine Durchführung der Sozialpolitik unmöglich. In diefen ahren haben wir gebernt, daß der Trieb der Selbſterhaltung, der etemus, der ſtärkſte iſt. Im Intereſſe der Wirtſchaftsträger erhält Ad treibt die Wirtſchaft vorwärts. Alles was die Geſundheit dieſer Birtſchaft untergraben will, müfſen wir bekämpfen, ſo auch die Plan⸗ Airiſchaft des Herrn Wiſſell— aus ſozialem Sewiſſen, weil wir die Ar⸗ ſchaft und Angeſtellten beſſer in die Wirtſchaft hineinſtellen wol⸗ als bisker. Das Erfurter Programm iſt zufammengebrochen. iter und Angeſtellte ſind nicht verelendet. Sie ſind in der kapi⸗ kaligiſchen Wirtſchaft gut vorwärts gekommen. Es iſt auch nicht wahr, D5 der Mittelſtand aufgerieben wird. Er iſt eine Hauptſäule der Alrtſchaft und des ganzen Stagtzs. Den unabhängigen Mittelſtand Dürfen wir niemals untergehen laſſen(Beifallj. Das kapitaliſtiſche Wirtſchaftsſyſtem wollen wir ſozilaliſtiſch ausgeſtalten(Lebhafte Zu⸗ immung). Die ſoziale Geſetzgebung iſt der Schutz der Schwachen. eſer Schutz muß in geſteigertem Maße durchgeführt werden. Aber Dir wollen nicht nur ſchützen, ſondern ſie auch als Mitträger der Dutſchaſt anerkennen. Durch Ausſchuſſe der Arbelter und Angeſtellten müſſen ſie mit mitherangezogen werden als Sub⸗ lekte, nicht allein als Obiekte der Geſetzgebung. Hauptſache aber muß der Betrieb ſelbſt bleiben, ſein Erfolg darf nicht untergraben werden. Wir hoffen und wollen darauf hinarbeiten, eine Reviſion des Frie⸗ vertrages herbeizuführen. Wir dürfen uns nicht auf die materiell gerichteten Organiſationen der Arbeiter verlaſſen, die weder den Krieg Verhinderten, noch dieſen Frledensſchluß. Aus dem internationalen Streik am 21. Juli wird wahrſcheinlich auch nichts werden. Wir De⸗ mokraten wollen alle Menſchen der Welt, die guten Willens ſind, der Gerechtigkeit und der wahren Demokratie zu dienen, zuſammenführen gegen das Unrecht, das dem deutſchen Volke auferlegt worden iſt. Wir 5 ieren an alle Gerechten in der Welt!(Stürmiſcher Beifallj. eber den Satzungsentwurf berichtete der Leiter der Rei Selchäftetelle, Gebeimrat Peofeſſor Dr. Schrelber. Er hob— meiſten umſtrittenen Puukte hervor: Die Anerkennung der nicht ört⸗ lichen Organiſationen, die Zuſammenſetzung der oberſten Partekinſtan⸗ u, des Parteitages, des Hauptvorſtandes und des Geſchäftsführenden Sſchuſſes, ſowte die Form der Wahl des Hauptvorſtandes und des Geſchäſtsführenden Ausſchuſſes durch den Parteltag direkt oder mittel⸗ bar durch die Wahlkreiſe, die Zuſammenſtellung der Kandidaten bei den Wahlen zu den geſetzgebenden Verſammlungen, wobei in Betracht kommt, wie weit der Partekleitung ein Einfluß auf die Auswahl der Kondidaten eingeräumt werden ſoll. Auf Vorſchlag des Referenten wird eine Kommiſſion gewählt, die dem Parteitag am Montag Bericht erſtatten ſoll über die Behandlung der Anträge zum Satzungs⸗ entwurf. Ebenſo wird eine Kommiſſion eingeſetzt, die bis Montag dem Parteitag Vorſchläge über die Behandlung der zahlreichen An träge 175 Prorammentwurf machen ſoll.„In der Stunde des erzwungenen bſchiedeß von unſerem Vaterlande“ haben die Deutſchen in Memel dem Parteitaa telegraphiſch das Gelöbnis geſandt, das Deutſchtum zu Hewahren:„Im Herzen bleiben wir immer Deutſche.“ Der Parteitag Dankte den Deutſchen in Memel mit der Verſicherung:„Deutſche Schweſtern und Brüder, wir werden Euch nicht vergeſſen, es wird micht gelingen, Herzen von Herzen zu(rennen.“ * Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der erſte Delegiertentag der Deutſchen Demokratiſchen Partei fand am Samstag ſtatt, ihm kommt beſondere Bedeutung bei. Es handelt ſich darum, der neuen Partei, die in den Stürmen der Revolution entſtanden iſt und ſich zunächſt einmal auf Grund revolutionärer Rechte konſtituiert hat, verfaſſungs⸗ mäßig gewählte Organe zu geben. Am Samstag hörte die Berſammlung, die ſehr ſtark beſchickt war— auch aus Suüd⸗ deutſchland und Baden— den Geſchäftsbericht, den der Abg. Ruſchke erſtattete, und den Bericht der 5 der Natio⸗ ammlung, den Abg. Dr. Peterſen⸗Hamburg vor⸗ trug. Dr. Peterſen entledigte ſich ſeiner Aufgabe mik nicht — redneriſchen Geſchick und großer politiſcher Klug⸗ Ex legte dar, warum in den am maiſten umtrittenen — Fragen der Nichtunterzeichnung des Friedens, des Ausſchei⸗ dens aus der Koalition und der Zuſtimmung zu der Hjährigen Legislaturperiode die Fraktion den von ihr eingeſchlagenen Weg gegangen iſt. Ueber die geſtrige zweite Sitzung des Parteitages geht uns von unſerm Berliner Büro folgendes Stimmungsbild zu: Die konſtituierende Delegiertenverſammlung der Deutſch⸗ demokratiſchen Partei hat geſtern eine zehnſtündige Sitzung abgehalten. Ein Arbeitstag von ſolcher Menge iſt dies dur die Revolution gegangene Volk kaum mehr gewöhnt. Da die Vertreter aus dem Lande und die Abgeordneten beider Fraktionen dennoch bis in die ſpäte Abendſtunde in dem über⸗ hitzten Saale aushielten, beweiſt am beſten den leidenſchaft⸗ lichen Willen, der in allen Schichten der Demokratiſchen Partei lebt— ob ſie nun mit der Führung der Parteigeſchäfte zu⸗ frieden ſind oder in Oppoſition zu ihr ſtehen—, ſich zur Klar⸗ heit durchzuringen. Am Morgen dieſes Tages ſtand das Referat des Grafen über die auswärtige Polititk oder beſſer: über die Möglichkeiten, die ſich für 5 zuſammen⸗ gebrochenen Staat bieten, in Zukunft langſam wieder eine aktiwere Rolle in ihr zu im Vordergrunde. Dann hub die Ausſprache an über die Berichte des Samstag, vornehm⸗ lich über den der Nationalverſammlung. Und von nun ab ſtand die große Frage der Vergangenheit, die doch unſere Gegenwart befaßt und die Zukunft nicht minder befaſſen wird, im Vordergrunde: Sollten wir nicht doch lieber oder war es recht, daß wir in die Oppoſition gingen Den Höhepunkt dieſer Debatte, die der Jenaer Profeſſor Gerland eingeleitet hatte, bildete ein Zweikampf zwiſchen dem Freiherrn ö. Richthofen und Friedrich Naumann, bei dem in der Verteidigung der Haltung der Fraktion Nau⸗ mann ſtärker und heftiger wurde, als es ſonſt ſeine Art iſt. Auch die Nachmittagsſitzung war zunächſt von demſelben Thema beherrſcht. Die Nachmittagsſitzung war zunächſt von demſelben Thema be⸗ —+. doch fragte Schiffer, von ſich aus unterſtreichend und es hr authentiſch interpretierend, was geſtern Peterſen über ſeine viel angefochtene Rede beim Scheiden aus der Koalition geſagt hätte. Doch auch Gothein, der einer der Väter„des Unannehmbaren“ war und überzeugend und ergreifend ſprach, erklärte, daß dieſer Politik des Kabinetts von einem Mitglied derſelben Regierung in zielbe⸗ wußter Unterminierungsarbeit das Rückgrat gebrochen worden war. Dann wurde der Gegenſtand der Erörterung gewechſelr und nun trat unter Führung des Breslauer Profeſſors Obſt der Seurm der unzufriedenen Jugend los. Darüber vergingen drei weitere Stun⸗ den. Dann war die Aufnahmefähigkeit dieſer Verſammlung er⸗ ſchöpft und man ging auseinander. Es iſt nicht ganz leicht, aus einem ſo langen Arbeitstag den bewegenden und beſtimmenden Geſichtspunkt berauszuſchälen: auch nicht einmal leicht, mit Sicherheit zu ſagen, wohin denn eigentlich die Mehrzahl der Anweſenden mit ihren Meinungen und Sympa⸗ thien neigten. Aus dem Beifall allein läß: ſich das auch nicht feſt⸗ ſtellen; denn als Herr v. Richthofen mit überaus gewandtem Dialekt nachwies:„Wir hättenſt unterzeichnen und niemals die Hoalition verlaſſen ſollen“, brauſte ihm aus dem Saal ein ſtarker Beifall entgegen. Aber dieſer Beifall war nicht weniger ſtark, als riedrich Naumann ſich mit dem zanzen Gewicht ſeiner Perſön. lichkeit für das Gegenteil einſetzte. Die Tyemas, die heute nach und nach geſtreift wurden, waren doch zu vielgeſtaltig, um ohne wei⸗ teres eine einheitliche Stimmung feſtſtellen zu können. Von der Sozialpolitik redete mit feingeſchliffenen Sänen Gertrud Bäumer, von dem Herzen der Demokratie für die Landwirtſchaft Wachhorſt de Wente, Handelsminiſter Fiſchbeck verfocht mit auten Grün⸗ den das Daſeinsrecht des neuen Preußens, von dem man wirklich nicht ſagen kann, daß es noch partikukariſtiſch geſiant iſt und aus dem er Dr. Dirr und dem Wüciteuberger Elſas ſprach der Wunſch des deutſchen Süden, ihre ſtammelsgenöſſiſche Eicenort nicht ohne weiteres unitariſchen Träumen zu opfern Zwiſchendaurch meldeten ſich dann noch Mäaar und krauen aus den beſegten Ge⸗ bieten und aus denen, die wir ſchon verloren haben oder demnächſt noch verlieren ſollen. 1 Auf eine vielfach herzergreifende Weiſe wurde dadei zum Aus⸗ druck gebracht, daß man die ſtarke und einſeitige Anhänglichkeit dem aus tauſend Wunden blutenden Deutſchland, das ſie in früheren Jahren nicht immer verſtanden habe, nach wie vor bewahren wolle. Wenn man trotzdem den Verſuch machen will, den Ergebniſſen des heutigen Tages und des Dienstags vorzugreifen, die Mehrheit des Parteitages ſchon jet 81 erforſchen, ſo kann man vielleicht ſagen: die Mehrheit iſt doch wohl der Ueberzeugung, daß die Fraktion der Nationalverſammlung recht gehandelt hat, und von ſtarkem demo⸗ kratiſchem Empfinden iſt dieſer ertretertag durchzogen, und ſtark und erhebend ſchlägt das ſoziale Gewiſſen, aber noch ſtärker ſind die nationalen Momente, die die demokratiſche Partei durchziehen. Nationaliſtiſch iſt die Partei nicht?: aber in ihrem Innern deutſch — vielleicht darf man ſogar hinzufügen großdeutſch— empfun⸗ den, läßt ſich die Partei von keiner anderen übertreffen. Das gilt auch von der Jugend, die mit lauten und heftigen Worten gegen die Führung der Partei und die Weimarer Fraktſon frei zu Felde zog. Es iſt noch viel Unklarheit in dieſer Jugend, viel Moſt, der ſich ubſurd gebärdet und noch nie gedachte Gedanken zu produzieren glaubt, wenn er Phraſenſchwälle vor den Hörern ausſprudelt. Der Unterſchied zwiſchen den Alten und den Jungen iſt in Wohr⸗ heit doch nur der, daß man mit 40—50 Jahren durch die Brillen⸗ gläſer der Erfahrung ſieht und ſich dem Nauſch des Kinderwortes nicht ſo leicht hingibt als mit 20 und 25 Jahren. Aber auch die Jugend iſt deutſch, unbedingt deutſch ſogar, denn alſo formolierte der Vorſitzende des am Samstag gebildeten Jugendbandes, Herr Wies⸗ ner, deſſen Tendenzen. Deulſches Reich. Aus dem beſetzten Hanauerland. Bei der fran öſiſchen Nationalfeier im Hanauer Land wurde die Bevpölkerung von der Beſatzungsbehörde aufgefor ⸗ dert, das nötige Geflügel für den Feſtſchmaus zu liefern. Wer 50 Haus nicht beflaggte, wurde mit einer Geldſtrafe von 2004 elegt. Wie bereits berichtet, laſſen die Franzoſen ihrer Willkür in den letzten Wochen ſeit Unterzeichnung des Friedens freie Zügel 1385 en. Zwei Urloffer Bürger begaben ſich zu einer in er Nähe der beſetzten Zone ſtattfindenden Verſteigerung, die wegen des ſchlechten Wetters aber unterblieben war Wäghrend ſich die beiden über das Steigerungsobjekt unterhielten, kam ein franzöſiſcher Poſten mit a en Seitengewehr auf ſie zu und zwang ſie, mitzugehen nach Legelshurſt. Dort wurden ſie des Schmuggels beſchuldigt und ſofort zu einer Geldſtrafe von 200 verurteilt. Alle Einwendungen der Beſchuldigten halfen nichts. Das Bürger⸗ meiſteramt Urloffen hat gegen den Uebergriff beim Kommandanten Verwahrung eingelegt. Es iſt, nach Klagen aus dem ee bad Gebiet zu urteilen, unbeſchreiblich, mit welchen Schikanen die Leute ſeit Friedensſchluß von den Franzoſen behandelt werden. Es iſt, als ob die Franzoſen eine förmliche Wut hätten, daß ſie nicht ein⸗ marſchieren konnten. Von anderer Seite wird der Badiſchen Landeszeitung berichtet: In unſerem Ort feierten unſere Feinde mit dem denkbar größten Ge Zur Ausſchmückung der Straßen und Plätze wurden unſere ſchönen Waldungen von den Soldaten recht übel zu⸗ gerichtet. Junge Tannen, Birken, Eichen ſind für die en den Säbelhieben der Araber zum Opfer gefallen Die Einwohner mußten dieſes alles tiefbetrübt mit anſehen und zu der ganzen Komödie noch gute Miene machen. Mit den auf unſerer Kirche noch vorhondenen beiden Glocken wurde am Feſttag morgens 4 Uhr das hohe Feſt eingeläutet. Zur Reveille donnerten 101 Ka⸗ nonenſchüſſe über unſer ſonſt ſo friedliches Dorf hin. Ueberdies wurden den ganzen 157 in allen Ortsſtraßen Gewehrfalven abge⸗ — + ſo daß die Schießeret ans Unglaubliche grenzte. Um.80 Uhr h wurden die Offiztere und Mannſchaften mit zahlreichen Autos zur groaßen Parade nach Straßburg abgeholt, woſelbſt vor dem Kaiſerpalafſt in Gegenwart der Generalität und der Offiziere der Straßburger Garniſon die Grande Revue ſtattfand. Am Abend rünckten unſere Schwarzen Spiel wieder bei uns ein * Wie wir vernehmen, ſoll unſere ſchöne neue Realſchule nebſt Turnhalle in eine Knaſerne umgewandelt werden, ſo daß ſie demnächſt geräumt werden muß, was uns ſchwere Sorgen be⸗ reite, um ſo mehr, als durch die Beſetzung geeignete Räumlich⸗ keiten zur Unterbringung des Inventars und der wertvollen Bücherei nicht mehr vorhanden ſind. Die Gemeindevertretung beabſichtigt, bei den maßgebenden in Karlsruhe, beſonders auch bei un⸗ ſerem Abgeordneten, Miniſter Dietrich, vorſtellig zu werden, damit uns wenigſtens die Schule, die nunmehr auf eine 110jährige Ver⸗ gangenheit zurückblicken darf— ſie wurde 1809 gegründet und konnte 880 100jährige Jubiläum ihres Beſtehens feiern— erhalten eibt. Die Begünfligung der Abſonderungsbeſtrebungen in der Pfalz Aus der Pfalz. 18. Juli. Zwei Beamte der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, Rues und Keller, wurden wegen „Verbreitung von beleidigenden Flugblättern gegen Förderer der Unabhängigteitsbeſtrebungen in der Pfalz“, wie es im Urteilstenor heißt, zu je 6 Monaten Gefängnis vom Polizei⸗ erichte in Ludwigshafen verurteilt. Das Flugblatt, deſſen wir rüher ſchon einmal beiläufig Erwähnung getan hatten, charak⸗ teriſierte die Haaß⸗Trabanten in vernichtender Weiſe. Man 5575 alſo die Unparteilichkeit, mit welcher die Beſatzungs⸗Be⸗ örden ihres Amtes walten. General Gerard und ſein Adju⸗ tant Wimpfen verkünden öffentlich, daß ſie ſich in die inner⸗ pfälziſchen Verhältniſſe nicht einmiſchen. Dann hätten ſie es aber auch den Gebrandmarkten überlaſſen müſſen, vor dem uſtändigen Richter Recht zu ſuchen. Einen Rechtstitel für ihr orgehen hat die franzöſiſche Behörde nicht zur Seite. Wie würde ſie gehandelt haben, wenn der Landauer Klüngel in der gleichen Weiſe Flugblätter gegen die Gegner ſeiner Be⸗ ſtrebungen verteilt hätte? 2 Daden. Die nächſte Sitzung des Candlages. klartsruhe, 19. Jull. Die nächſte Sitzung des Radiſchen Land⸗ tags wird am kommenden Dienstag, den 22. nachmittags, ſtattfinden In dieſer Sitzung ſoll die Stellung der Regierung und der Parteien ausführlich zu den Reichsſteuerplänen dargelegt werden Im Anſchluß daran wird an den folgenden Tagen die Beratung der neuen badiſchen Steuervorlagen erfolgen. Danach ſteht noch der 5. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag zur Beſchlußfaſſung. Gründung eines Ausſchuſſes zur Beſichtigung von ſtaallichen Anſtalten. & Karlsruhe, 19. Juli. Der Badiſche Landtag hat aus ſeinen Neihen einen Ausſchuß gebildet und ihm die Aufgabe zugewieſen. die ſtaatlichen Zwangserziehungsanſtalten, Gefängniſſe. Kranken⸗ häuſer uſw. zu beſuchen und etwaige Mängel an Bau und Verwal⸗ tung feſtzuſtellen. Der Ausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus den Abgg. Fehn(Dem.), Karl(DiN), Rauſch(Sozd.), Schneider Jentr) Seu⸗ dert(Zentr.) und Weißmann(Sozd.). Der Ausſchuß wählte zu ſeinem Vorſizenden den Abg. Seubert(Ztr.), zu deſſen Stellnertreter den Abg. Weißmann(Sozd.), zum Schriftführer den Abg. Fehn (Dem.). Die Beſuche des Ausſchuſſes werden unvermutet, nach freier Wahl gemacht. Letzte Meldungen. Sturz des Kabinefts Clemenceaus? Verſailles, 20. Juli.(WB.) Miniſterpräſident Cle⸗ menceau hat die Note des Ackerbau⸗ und Ernährungs⸗ miniſters Boret im Verfolg der Abſtimmung der geſtrigen Kammerſitzung angenommen und zu ſeinem Nachfolger den ehemaligen Botſchafter in Petersburg, Noulens, ernannt, den er bereits vormittags dem Präſidenten der Republik vor⸗ ſtellte. In den Wandelgängen der Kammer ſagten einige ozialiſtiſche Abgeordneten, wie„Populaire“ mitteilt, für Dienstag den Sturz des Kabinetts Clemenceaus voraus. Ueberwachung und Ernennung der deutſchen Geſandten. Amſterdam, 20. Juli.(WB.) Engliſchen Blättern zu⸗ folge fragte Bottomley in einer Sitzung des Unterhauſes am 17. ds., ob die allüierten Regierungen ſich das Recht der Ueberwachung und Ernennung deutſcher Ge⸗ ſandten in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern vorbehielten, und wenn dies der Fall ſei, ob die Regierung ſich dann das Vetorecht vorbehalten werde. Harmsworth verneinte den erſten Teil der Frage und erklärte: Soviel ich weiß, brachte keiner der alli⸗ terten Regierungen dieſe Frage zur Sprache. Was England anbetrifft, ſo ſteht es dem Herrſcher jederzeit frei, auf den Rat ſeiner Miniſter die Annahme einer als Vertreter eines frem⸗ den Staates am Hofe von St. James vorgeſchlagenen Perſon zu verweigern. Erneuerung des wirtſchaftlichen Lebens Verſailles, 20. Juli.(WB.) Pertinax beſchäftigt ſich iot Echo de Naris nrit der Teuerungskriſe und tritt für eine interalliierte Altion ein Er erklärte, daß am Tage der Unter⸗ eichnung des Friedensvertrages zwiſchen den Alliierten ein Ab⸗ ommen getroffen wurde, nack dem die verſchiedenen ꝛuteralliierten Kommiſſibeien neuerlich zuſammengerufen werden könnten, wenn die Umſtände es erfarderten. Dieſer Zeitpunkt ſet nunmehr ge⸗ kommen. Es bandle ſich nicht darum, das während des Krieges geſchaffene Wirtſckaflsſſtem wieder aufzurichten, ſondern dirs wirtſchaftliche Leben, das durch anormale Kriegsverhalt⸗ niſſe gefälſcht wurde und das die einzelnen Regierungen und Individuen nicht wieder normal machen koönnten, wieder normal zu geſtalten. Das Endziel der Beſtrebungen müſſe die Handelsfreiheit ſein. Von den rufſiſchen Kriegsgefangenen. Vern, 20. Juli.(W..) Der„Newyork Herald“ glaubt, daß die noch in Deutſchland befindlichen rpuiſiſchen Kriegsgefange⸗ nen, die Deutſchland aus Furcht vor bolſchewiſtiſchey Propaganda nicht länger behalten wolle und von denen andererſeits der Fünferrut eine unwillkommene Verſtärkung der Sowjfetarmee befürchtet, der Armee Demik in zur Verfügung geſtellt werden würden. Die iriſche Frage. Amſterdam, 20. Juli.(WB.) Der amerikaniſche Ar⸗ beiterführer Gomberts erklräte in einer Unterredung mit dem Korreſpondenten der„Daily News“: In den Vereinigten Staaten herrſche allgemein die Anſicht, daß die iriſche Frage geregelt werden müſſe, beſonders da dem Völker⸗ bund zufolge alle Nationen das Selbſtbeſtimmungsrechte be⸗ ſitzen ſollen. Neubildung des ſpaniſchen Kabinetts. Madrid, 20. Juli.(WB.) Das neue Kabinett murde gebildet. Miniſterpräſident iſt Sanchez Toca. Der Eſſener Straßenbahnerſtreik unterbrochen. Eſſen. 29. Juli.(WB.) Der Ausſtand der Straßen⸗ bahner iſt einſtweilen wieder eingeſtellt worden. Die Straßenbahner warten zunächſt die Verhandlungen mit dem Reichsarbeitsminiſterium ab, die am 27. 7. in Berlin ſtatt⸗ finden. Vorbildung der Reichafinanzbeamten. Weimar, 20. Juli.(WB.) Heute ſind hier eine Anzahl von Profeſſoren und Dozenten der Staatsberatung und der Privatwirtſchaft auf Einladung des Reichsfinanzminiſters zu⸗ ſammangetreten, um über die Vorbildung der künftigen Neichsfſiug uanzbeamten zu bergqten —— 5 Maunheimner General-Anzeiger. Mitug-· Auggabe.) Nr. 328. 8. Serte. Aus Stadt und Land. Die heulige Arbeilsruhe infolge des bekannten ſehr vernünftigen Beſchluſſes der Mehr⸗ iſt heitsſozialdemokratie, am heutigen Montag nicht zu feiern, ſondern kediglich heute abend im Nibelungenſaal eine Proteſtkundgebung en den Verſailler Gewaltfrieden zu veranſtalten, nicht voll⸗ Fandig. Wo die Anhänger der U. S. P. und die noch weiter ſtehenden Elemente die Oberhand haben, mußten die Betriebe gelchloſſen bleiben. Die aus Frankreich einlaufenden Nachrichten jaſſen übrigens wieder einmal erkennen, daß die Spekulation auf die„Einigkeit des internationalen Proletariats“ ein Schlag ins Waſſer iſt. Die kluge Taktik Clemenceaus hat eine Breſche in die geſchloſſene Phalanx der franzöſiſchen Arbeiterſchaft gelegt. Es wird deshalb heute in Frankreich ſicherlich zu keinem allgemeinen Streik kommen. Von neuem zeigt ſich, daß der franzöſiſche Arbeiter bei allen Beſchlüſſen der nationalen Geſichts punkte in den Vor⸗ dergrund ſtellt. Die Internationale kommt erſt in zweiter Linie. Wird der ganz radikale Flügel der deutſchen Arbeiterſchaft aus dem Verlauf des heutigen Generalſtreiks die nötigen Folgerungen ziehend Wir bezweifeln es. Wie wir erfahren, feiert die Arbeiterſchaft aller großen Betriebe der Metallinduſtrie. In einer Reihe von kleinen Betrieben wird gearbeitet Bemerkenswert iſt, daß bei Benz auch die Beamten und Angeſtellten weggeblieben ſind. In den anderen Großbetrieben der Metallinduſtrie haben ſich die Be⸗ amten und Angeſtellten der„Demonſtration des internationalen Proletariats“ nicht angeſchloſſen. Ausſtand der Aushilfsangeſtellten. Die ſtädtiſchen Aushilfsangeſtellten befinden ſich, wie aus der im Anzeigenteil wiedergegebenen Kundmachung an die Einwohner. ſchaft Mannheims hervorgeht, ſeit heute morgen wegen Gehaltsdiffe⸗ renzen im Ausſtand. Den Anſtoß zu der Arbeitsniederlegung gab der Beſchluß in der letzten Stadtratsſitzung, den Vorſchuß auf die Aus⸗ leichszulage nicht zu gewähren, vielmehr mit der Regelung der Ein⸗ ommensverhältniſſe der Aushilfsangeſtellten zuzuwarten bis dieſe Regelung für das geſamte Perſonal getroffen werden kann. Der Stadtrat hat das größte Intereſſe daran, daß dies ſo bald als möglich geſchieht. Man darf deshalb hoffen, daß ein Modus gefunden wird, der den Ausſtand der Aushilfsangeſtellten aus der Welt ſchafft. Man darf ſich immerhin der Einſicht nicht verſchließen, daß dieſer Ausſtand die ſchlimmſten Konſequenzen haben kann, da ſich die ſtädtiſche Ar⸗ beiterſchaft ſchon vor einiger Zeit mit den Aushilfsangeſtellten ſoll dariſch erklärt hat. Luflpoſt. Von jetzt an können zur Beförderung auf den im Betriebe de ⸗ findlichen oder noch einzurichtenden Flugſtrecken verſuchsweiſe Flug⸗ poſtſendungen bei allen Reichspoſtanſtalten angenommen werden. Zur Flugbeförderung ſind zugelaſſen: gewöhnliche und eingeſchrie⸗ bene Poſtkarten und Brieſe ſowie Pakete und Zeitungen. Ge⸗ bühren: Außer der gewöhnlichen Poſtgebühr iſt zu entrichten: für Poſtkarten: eine Fluggebühr von 10 Pfg., für Briefe: eine Fluggebühr von bis 20 Gramm 10 Pfg., über 20—50 Sramm 40 Pfg., über 50—100 Gramm 80 Pfg., über 100—250 Gramm 120 Pfg. Wenn Eilbeſtellung gewünſcht wird, wird die gewöhnliche Eilbeſtellgebühr dafür beſonders erhoben. Flugpoſtpakete: Gebühren wie⸗ für ein dringendes Paket, außerdem iſt eine Fluggebühr von 5„ für jedes angefangene Kilo⸗ gramm zu entrichten. Meiſtgewicht 20 8 ilogramm, größte Ausdeh⸗ nung 60 Zentimeter in jeder Richtung. Freimachungszwang. Zur Entrichtung ſämtlicher Gebühren ſind bis zur Herausgabe beſonderer Flugpoſtmarken die gewöhnlichen Freimarken zu verwenden. Flug⸗ poſtzeitungen: Die Zeitungsverleger können für die von ihnen der Poſt überwieſenen Zeitungen die Flugbeförderung auf den eingerichteten Flugpoſtſtrecken beantragen. Auch dem Zeitungs⸗Be⸗ zieher ſteht ein ſolches Antragsrecht zu. Für die Flugbeförderung wird außer dem gewöhnlichen Bezugspreis eine beſondere Flug⸗ gebühr erhoben, die ſich nach dem Jahresgewicht der beſtellten Zei kung richtet und bei den Poſtanſtalten erfragt werden kann. „ Ernannt wurde der vortragende Rat im Juſtizminiſtertum, Geheimer Oberregierungsrat Dr. Ernſt Kärcher, zum Landge⸗ richtspräſidenten in Konſtanz. * In den Ruheſtand verſetzt wurden Baurat Friedrich Wag⸗ ner, Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Karlsruhe, die Oberrechnungsräte Karl Kirſch, Auguſt Jouch und Valentin Krieg bei der Oberrechnungskammer auf Anſuchen und Rech⸗ nungsrat Friedrich Askani beim Bezirksamt Baden auf An⸗ ſuchen wegen vorgerückten Alters. Aebertragen wurden unter Ernennung zu Vize⸗Poſtdirek⸗ koren(Bize⸗Poſtdirektorſtellen) den Poſtinſpekroren: Karl Frank aus Nordweil beim Poſtamt in Bruchſal, Hermann Neuſchäfer aus Karlsruhe beim Poſtamt in Heidelberg, Albert Leutner aus Herbolzheim beim Poſtamt 1 in Mannheim, Valentin Gries aus Mannheim beim Bahnpoſtamt 27 in Manaheim, Philipp Kühler aus Waldshut beim Bahnpoſtamt 27 in Mannheim, Alfred Schweikert aus Mannheim beim Bahnpoſtamt 27 in Mannheim, Albert Wild aus Steinmauern beim Poſtamt in Pforzheim, Emil Bach aus Wertheim beim Poſtamt in Pforz⸗ zeim und Karl Heiß aus Mosbach beim Poſtamt in Raſtatt; unter Ernennung zu Vize⸗Telegraphendirektoren den Telegra⸗ pheninſpektoren: Karl Hirn aus Kehl beim Telegraphenamt Karlsruhe 6% Wilhelm Uebelhör aus Freiburg beim Tele⸗ graphenamt Karlsruhe(), Auguſt Reinhard aus Sennheim beim Telegraphenamt Mannheim, Ernſt Fürſt aus Donau⸗ eſchingen beim Telegraphenamt Mannheim, Joſeph Habich aus Sasbach beim Telegraphenamt Maannheim und Franz Neinin⸗ ger aus Karlsruhe beim Telegraphenamt Heidelberg. Ausszahlung von Quartiergeldern. Dem Generalkommando 14..⸗K. ſind zahlreiche Beſchwerden darüber zugegangen, da die Quartiergeber in den mit Militär belegten Orten ungewöhnli lange auf die Auszahkung des Quartkerſervices warten müſſen oder denſelben bis jetzt überhaupt noch nicht erhalten haben. Das Generalkommando verkennt nicht, daß unter den heuti Ver⸗ hältniſſen jede Einquartierung, beſonders aber ſolche, don längerer Dauer, für die Betroſſenen eine ſchwere Laſt bedeutet. Es war daher darauf bedacht, nach Möglichkeit alle Truppen und Behörden in militäreigenen Räumen unterzubringen. Das Be⸗ ſtehen der neutralen Zone ließ es aber micht vermeiden, daß auch Orte ohne Garniſoneiurichtungen monatelang mit Einquartierung belegt werden mußten. Wenn nun die Quartiergeber auf die ihnen geſetzlich zuſtehende Vergütung monatelang vergeblich warten müſſen, iſt es begveiflich, daß ſte die Quartierlaſt doppelt läſtig empfinden und daß die dadurch hervorgerufene Verſtimmung auch das Verhältuis zwiſchen Einwohnerſchaft und Truppenteil ungünſtig beeinflaßt, obwohl die Truppen an der Verzögerung unſchuldig find Denn es iſt in mehreren Fällen feſtgeſtellt wor⸗ den, daß die Bürgermeiſterämter es an der notwendigen Beſchleu⸗ nigung fehlen ließen, daß ſie die Vergütungsamſpruche, anſtatt ſie allmgnatlich dem Bezirksamte anzumelden, für—4 Monate zu⸗ ſammenkommen ließen. Werden dann noch e. erforder⸗ lich, 8 dauert es noch weitere Wochen, bis die Liquidationen nur zur Feſtſtellung e ron dem weiteren Verfahren bis zur Einlöſung gang abgeſehen. Auf dieſe Vorſtellungen des General⸗ kommandos hin hat nach einer amtlichen Mitteilung der ⸗Karler Ztg.“ das Miniſterium des Innern die irksämter beauftragt. die Gemeinden anzuweiſen, ihre Anſprüche jeweils im Lauſe des der Leiſtung ſolgenden Monats anzumelden. Auch wird den Ge⸗ meinden empfohien, in allen geeigneten Fällen die vorſchüßliche Zaßlung der Verguütungen nach 3 7 des Kriegsleiſtungsgeſetzes vor⸗ zunehmen. Eine Gedächtnisfeier veranſtaltete der Soztialdemokra⸗ tiſche Verein Mannheim geſtern vormittag im Nibelungen⸗ ſacle zu Ehren ihrer im Weltkrieg gefallenen und ihren Verwun⸗ dungen erlegenen Genoſſen. An dem feierlichen Gedächtnisakt nahmen etwa 3500 Perſonen teil. Er wurde ſtimmungsvoll einge⸗ leitet durch einen von Arno Landmann geſpielten„Trauermarſch auf den Tod eines Helden“ von L. v. Beethoven. Das Arbeiter⸗ ſänger⸗Kartell ſang dann unter der feinfühligen Leitung des Herrn Bartoſch den Chor„Ueber allen Wipfeln iſt Ruh“. Die Ge⸗ dächtnisanſprache hielt Pfarrer Stelz⸗Neunſtetten. Variationen über eine Thema von Bach, von Franz Liſzt leiteten über zu dem in kräftiger Steigerung aufgebauten Chor„Tord Foleſon“ von G. A. Uthmann, der eine norwegiſche Sage behandelt und von den Ar⸗ beiterſängern in vollendeter Weiſe geſungen wurde. Damit endete die harmoniſch verlaufene, weihevolle Gedenkſtunde. Polizeibericht vom 21. Juli. Selbſtmord. Aus noch unbekannter Urſache hat ſich am 20.—— nachmittags 7 Uhr, ein 16 Jahre alter Sekundaner in ſeiner elterlichen Wohnung in der Altſtadt durch einen Revolver⸗ ſchuß in das Herz das Leben genommen. vereinsnachrichten. Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Kriedensgeſellſchaft und Geſchäftsſtelle Mannheim des Deutſchen Zweigs der internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit. In der am letzten Mittwoch abgehaltenen gemeinſamen Mitgliederverſammlung dieſer beiden Vereinigungen berichtete Herr Dr. v. Völlnitz⸗ Heidel⸗ berg und Frl. Luß⸗Mannheim über die vor kurzem in Verlin bezw. Frankfurt a. M. ſtattgefundenen Tagungen der beiderſeitigen Haupt⸗ organiſationen. Beide Referate boten ſehr viel Intereſſantes und legten Zeugnis dafür ab, daß die pazifiſtiſche Bewegung trotz des Gewaltfriedens von Verſailles keine Urſache hat, an dem endgültigen Erfolg ihrer Idee zu vergweifeln, zumal gerade in Deutſchland der Boden für dieſelbe durch die Revolution entſchieden günſtiger gewor⸗ den iſt. Nach Ablauf der bevorſtehenden Ferienzeit iſt beabſichtigt, mit einer großen Verſammlung in die Oeffentlichkeit zu treten, in welcher der heſſiſche Kultusminiſter Dr. Strecker aus Darmſtadt über das Thema„Der Gewaltfrieden und Deutſchlands Zukunftsauf⸗ gaben“ ſprechen wird. 8 Deulſcher Bankbeamten⸗Verein. Wir weiſen auch an dieſer Stelle auf die im Anzeigenteil erfolgende Bekanntmachung hin. Bei der Wichtigkeit der zur Beſprechung ſtehenden Angelegenheiten wird vollzähliges Erſcheinen dringend gewünſcht. Kolleginnen und Kollegen, die der Organiſation noch nicht angehören, ſind zur Teil⸗ nahme an der Verſammlung berechtigt, wenn ſie zu Beginn ihre Einzeichnung vollziehen. Evang. Jugendverein Lindenheſ. Am Mittwoch abend fand im Vereinsſaale ein Vortrag über„Wilhelm I1 und ſeine Zeit“ ſtatt, der einen ſehr würdevollen und ſeinem Zweck ent⸗ ſprechenden Verlauf nahm. In der Diskuſſion waren alle jugendlichen Redner der Ueberzeugung, daß an Wilhelm II. Deutſchland einen edlen und idealen Herrſcher verloren hat. Mannheimer Strafkammer. Ein gefährlicher Hoteldieb hatte ſich in der Perſon des 24 Jahre alten Goldſchmieds Ottco Hohinger aus P heim zu verantworten. Am 26. Mai ſtahl er im Horel Erbprinzen in Karlsruhe einem anderen Reiſenden, in deſſen Zimmer er ſich einſchlich, einen Koffer mit Inhalt. Am Tage darauf nahm er in Mannheim unter falſchem Namen im Pfälzer Hof ein Zümmer und verbarg ſich im Nachbarzimmer unter dem Sofa, um die Heimkehr des Gaſtes abzuwarten und dieſen dann zu beſtehlen. Was dieſem unter Umſtänden hätte begegnen können, läßt ſich vermuten, wenn man weiß, daß Holzinger im Jahre 1916 auf dieſe Weiſe in Her⸗ bolzheim einen ſolchen Ueberfall ausführte und dann vom Schwur⸗ gericht wegen räuberiſchen Diebſtahls zu einer Gefängnisſtraſe von 1 Jahr 9 Monaten verurteilt wurde. Holzinger reiſte m Bijouteriewaren, will aber nicht genug verdient haben. Das Ge⸗ richt ſchätzte ſein Treiben als höchſt gemeingefährlich ein und er⸗ kannte auf 3 Jahre Zuchthaus. Bürgerausſchuß Weinheim. Weinheim, 20. Juli. Unter Vorſitz des Bürgermeiſter⸗Stellvertreters Karl Ficht⸗ ner(Soz.) fand hier die erſte Sitzung des neuen Bürger⸗ ausſchüſſes ſtatt, wozu ſich 82 Mitglieder beider Körperſchaften einfanden. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung betraf die For⸗ derung der Bereitſtellung eines Kredits an den Kommunalverband Weinheim⸗Stadt zut Verbilligung der Auslandslebensmifkel. Die Redner der verſchiedenen Fraktionen ſtimmten der Vor⸗ lage, ſoweit ſie ſich auf die Bewilligung der Mittel bezog, grund⸗ ätzlich zu, wogegen der zweite Teil der Vorlage betr. Aufbringung ſer Mittel durch Kapitalaufnahme allſeitige ſcharfe Ab⸗ lehnung erfuhr. Die Fraktionen ſtimmten in der Anſicht überein, daß man eine beſondere Umlage ſerheben ſolle, um die Mittel zu decken, anſtatt durch Fortſetzung der Schuldenwirtſchaft die ſpä⸗ teren Generationen zu belaſten. Weſentlich beſtärkt wurde der Bürgerausſchuß in dieſer Ueber⸗ zeugung durch ein finanzpolitiſches Expoſé des demokratiſchen Ge⸗ meinderates Richard Freudenberg, der mit ſchonungsloſer Offenheit die wirtſchaftliche Lage der hieſigen Kommune enthüllte In ſeinen Darlegungen, die vom geſamten Bürgerausſchuß mit der größten Aufmerkſamkeit angehört wurden, erachtete er es für eine ſelbſtverſtändliche Forderung, jetzt noch an Schulden abzutragen, was irgend möglich iſt. Im Augenblick ſeien die Vermögen und Geldmittel noch vorhanden und eine große Steuerbelaſtung würde verhältnismäßig leicht noch ertragen werden. Wenn aber das Reich die Vermögen und die ſen Einkommen zerſchlagen hat, dann werde es nicht mehr mögl 20 ſein, die Umlage in derjenigen Höhe aufzu⸗ bringen, wie es die Ausgaben der Stadt erfordern. Der auf 175 Millionen berechnete Umlage⸗Ertrag für das laufende Rechnungsjahr werde bei weitem nicht ausreichen, die laufenden Ausgaben des Jahres zu decken. Denn außer den heute verlangten 200 000 kommen in nächſter Jeit hinzu der Mehraufwand an Löhnen und Gehältern in Höhe von 350 000 bis 400 000 4, ſowie die Auf⸗ wendung für Schaffung von Notwohnungen in Höhe von 150 000 bis 200 000 4. Aller Vorausſicht nach werde berefts der Voranſchlag 1919 um eine Summe von annähernd 890 000 überſchritten werden. Redner wendet ſich ganz entſchieden gegen den Gedanken, dieſe Ueberſchreitungen durch Kreditamfnahmen zu decken, ſondern erachtet es für notmendig, durch einen einmalig zu erhebenden Umlagenachtrag dieſe Ueberſchreitung möglichſt aus kaufenden Mitteln zu decken. An der Hand des Vermögens⸗Zu⸗ wachsſteuergeſetzes werden die Vermögen, die während des Krieges auch hier in Weinheim anſehnlich geſtiegen ſind, wieder annähernd auf den Stand des Jahres 1914 zurückgeführt, woraus der Redner einen Umlage⸗Ausfall von 131 000 berechne. Was das ſteuerbare Einkommen anbelangt, ſo rechnet Gemeinde⸗ rat R. Freudenberg bei gleichen Steuerſätzen mit einem Ausfafl an Einkommenſteuer von M. 323 000. Dazu ſei aber noch die Wirkung des Kriegsnotopfers hinzuzurechnen. Bei vorſichtigfter Berechnung bohn Herr Freudenberg den Abgang des Weinheimer Vermögens durch das Kriegsnotopfer auf 25 Millionen feſt. Das laßt vom übernächſten Jahre ab einen weiteren Ausfall an Vermögensſtener von 332 500 M. erwarten. Bei dieſen trüben finanziellen Ausschten für die nächſten Jahre ſcheine es unverantwortlich, die Schmdenkaſt der Gemeinde in einem Augenblick ſteigern zu wollen, ws es noch möglich wäre, die Ueberſchreitung ganz oder teilweiſe zu dechen Um ſomit den Voranſchlag von 1919 in Höhe von 1% Miionen zu decken, müſſe die Umlag e in den kommenden Jahren verdop⸗ pelt oder nerdreifacht werden. Je höher man aber die Schulden treibe, deſto mehr werde man ſpäter die Steuerſchraube anziehen müſſen. Deshalb ſchlägt Redner vor, die Umlage auf Be⸗ triebs⸗ und Liegenſchaftsvermögen von 50 auf 60 Proz. und den Einkommenſteuerſatz von 100 auf 150 Proz. zu erhöhen. Loßer 155 eine Erhöhung des Steuerſatzes des Kapftalvermögens durch andesgeſetz nicht möglich. Aus den gencumten Steuermaßnahmen berechnet Gemeinderat Freudenberg eine Geſamtmehreinnahme von 500 000 M. Doch ſelbſt mit dieſer Mehreinnahme würde man die Mehrausgabe des Jahres 1919 nur zum Teil ausgleichen können. Fabrikant Leinenkugel ſprach Herrn Freudenberg für ſeine Ausführungen den Dank des Bürgerausſchuſſes aus. Es wurhe darauf einſtimmig beſchloſſen, die angeforderten 200 000 N. Ar Verbilligung der Lebensmittel zu bewilligen, zugteich eher den Ge⸗ meinderat zu beauftragen, dem Bürgerausſchuß behufs Aufbringung Geſunkenl“) Von Friedrich Albrecht. Deutſchland, wie ſchwer liegſt du darnieder! Verſchollen ſind all die Ruhmeslieder, Die deine Siege verkündeten, 5 1 Die du durch große Schlachten errangſt Gemeinſam mit deinen Verbündeten. Deutſchland, wie ſchwer liegſt du darnieder! Verſchollen ſind all die Ruhmeslieder. Da du dem Schickſal nicht entgingſt— Deutſchland, raffe dich auf in der Stunde, In der du mit dem Untergang ringſt! Koſeggers Mahnung an die deutſche Jugend.“) „Die gegenwärtige Zeit des Blutens und des Zerſtörens wiüre kaum zu ertragen, wenn wir in ihr nicht unſere Erzieherin ſeſeſ dürften. Um das, was jetzt zugrunde geht, wollen wir uns ſelbſt wertvoller machen. Denkt einmal nach, wo die größten Fehler ſtecken. Iſt nicht die Fahrigkeit der Menſchen, ihre Großmannsſucht, ihr Ins⸗ Ferne⸗Streben, ihr Alles⸗Haben⸗Wollen, ihre Genußgier eine Mit⸗ ürſache dieſes völkermordenden Krieges? Wenn dieſe Laſter ſchon ganze Völker ins Verderben ſtürzen, um wieviel mehr den einzelnen Stand, den einzelnen Menſchen! Ihr lieben, jungen Freunde! Ihr wollet beſtehen auf dieſer harten Welt, wollet zufrieden und glücklich werden. Dazu muß jeßt ein Leben ernſter Einfachheit und Sparſamkeit anfangen. Schon morgen, ſchon heute im Alltäglichen und Kleinen. Wer im Großen will ſparen können, muß es erſt im Kleinen lernen. Nichts verlangen, was ent⸗ behrlich iſt, nichts vergeuden, was nötig 10 beſonders an Nahrung. Eſſet nicht gleich bei jeder Gelegenheit, eſſet nur, wenn ihr Hunger habt, und ihr werdet ſehen, um wieviel 8 es euch ſchmecken, um wieviel wohler es euch bekommen wird. Viel aſſen heißt nicht, ſich gut nähren, es heißt eher, die Gefundheit ſchädigen. Strenge Müßig⸗ keit erhält den Magen geſund, und man wird ſtark dabei und lebens⸗ freudig; man erſpart, macht ſich dadurch unabhängig und kann auch etwas austeilen an ſolche, die trotz Bravheit und Fleiß jetzt weniger zu eſſen haben, als zur Erhaltung nötig iſt. Wenn ſhr's doch alle J Der Verfaſſer iſt ein funzehnjähriger Seerlehrking. ) Aus ſeinem im Verlaa L. Staackmann ſoeben erſchlenenen nachgelaſſenen Werk„Abenddümmerunnn 25 Kraft. wüßtet, was aus vernünftiger Einſchränkung und Genügſamkeit für Segen kommt. Weniger Bedürfniſſe, weniger Zerwürfniſſe. Mehr haſtloſes, harmloſes— ſchuldloſes Lebenglück. Schon beim Kinde muß man anfangen. Wer von den Kleinen ein Spielzeug kaufen möchte, der lege die Krone in ſeine Kaſſe und mache es ſich ſelber. Es wird ihm lieber ſein als das gekaufte. Wer zwei Aepfel hat, der ſpare einen auf morgen. Wer zwei Röcke hat, der laſſe ſich keinen dritten machen. Wer ein großes Stück Brot hat, der ſchaue einmal, ob in ſeiner Nähe nicht ein würdi Mit⸗ menſch hungert. Wenn ja, dann breche er ſein Brot in zwei Stücke. Von unſerem Heiland ſteht geſchrieben, ſeine Jünger hätten ihn— am Brotbrechen erkannt Wenn wir ſo leben, werden die ungeheuren Verluſte. die der Krieg bringt, bald wettgemacht ſein. Und wir ſtehen in verjüngter Trauerfeier für Philipp Wolfrum. I. Heidelberg, 19. Jult. In der Peterskirche, wo der verſtorbene Heidelberger General⸗ muſikdirektor Dr. Wolfrum ſo viele Werke der klaſſiſchen und neueren Muſikliteratur zu tönendem Leben erweckte, vor allem Kantaten und Orgelwerke des von ihm hochverehrten Altmeiſters J S. Bach, aber auch ſolche Regers und ſein bekannteſtes Eigen⸗ werk, das„Weihnachtsmyſterium“, das von hier aus ſeinen Weg in viele Konzertfäle(leider nicht in unſere Mannheimer) gefunden der begann am Samstag die Trauerfeier für den um das Heidel⸗ erger Muſikleben hochverdienten Künſtler und Muſikgelehrten mit einem Chor- und Orcheſterkonzert. Zwei Bachſche Kan⸗ taten, in Bearbeitung Philipp Wolfrums, die herrliche Trauer⸗ mufik(Tombeau), die letztmals am 22. Juni 1913 im Bach⸗Reger⸗ 1 unter Meiſter Wolfrum in Kealberg erklang und die Kantate er das Lied„Wachet auf, raft uns Jie 8 em nfe“ bil⸗ deten die Eckpfeiler des Programms. Dazwiſchen ſtanden zweil ſinnig gewählte ie künſtleriſche hatte Herr Dr. M. Voppen üßer⸗ nommen, der ehemelige Schüler und Aſſiſtent Wolfrums, und or ſetzte auch diesmal ſeine ganze künſtleriſche Kraft ein, die Feier zu einer würdigen zu geſtalten. Und wenn die Schwierigkeiten diesmal nicht reſtlos gemeiſtert wurden, ſo lag es wohl daran, daß dem Dirigenten, der ſeinen bn vnf 1 hat, 1* nötigen e re 7* achtig harmon o5 er Trauermuftt, die Nauttc Aerng⸗ und Schlußchor, ſomie drei Arien mit der verlorengegangenen Marcuspaſſion ge⸗ In der Einlettung des Eröſfnungswerkes zeigten ſich — kleine Unſtimmigkeiten in den Holzbläſern. Der reichfigurierte h⸗ moll-Chor(„Laß, Höchſter, laß der Hoffnung Strahl“), der f gese Chor„Von dir, du Vorbild aller Frommen“ u. der herrliche Sgg⸗ chor der„Trauermuſik kamen in anerkennenswerter Ausgeglichen⸗ heit zu Gehör, ebenſo die Chorſätze der Kantate„Wachet auf Auch bezüglich der Soliſten gab es infolge Abſage der Stutt⸗ garter Altiſtin Frau Hoffmann⸗Onergin, welche die Altpartſe auch in der erwähnten Aufführung 1913 übernommen hatte, Hinderniſſe und Schroierigkeiten. Fräulein Dora Poppen ſprang in hilfs⸗ bereiter Weiſe ein und verdient daher den Dank der Hörer. Frau Lobſtein⸗Würz hielt ſich ſowohl in den Sologeſängen wie im Beſſch Wechſelgeſang(Jeſus und die Seele) muſtkaliſch vor⸗ trefflich, wenn gleich ihr Sopran in der Hochlage gelegentlich eine kleine Schärfe zeigte. Das Organ von Julius Krämer kang etwas trocken, doch entledigte ſich auch dieſer Sänger ſeiner Auf⸗ 1125 durchaus lobenswert. Als Oratortenfänger, der neben ſchönen itteln über gereifte Vortragskunſt und Stilgeühl verfügt, bewährte ſich der Baſſiſt Alfred Stephanie. Er ſang das Rezikalid O große Lieb“ ausdrucksſchön, das Arioſo„Soweit der Himmel pannt“ aufs innigſte belebt. Oskar Deffner, Wolfrums fetter amulns, ſpendete Bach's letzten Orgelchoral„Vor deinen hrontret ich hiermit, o Gott“, den der erbkindete All⸗ auf ſeinem Sterbebett dem Schwiegerſohn Altnikel diktierte, owie den Orgelchoral„Herzlich tut mich verlangen“, über achs Vieblingsweiſe. in feinſter Farbengebung, und ſo hinter⸗ ließen dieſe verhältnismäßig einfachſten Stücke den tiefſten nach⸗ haltigſten Eindruck der kirchlichen Trauerfeſer. II. Heidelberg, 20% Jull, Im Mittelpunkt der Gedächtnisfeter, die am Sonntag, vormittag im neuen Kollegienhaus ſtattfand, ſtand eine tiefempfun⸗ dene, nach Inhalt und Form gleichvollendete Gedächtnisrede von Stadtpfarrer Profeſſor D. Dr. Frommel. Nicht ein Lebensbild will der Redner zeichnen, ſondern nur den Gefühlen der Dankbarkei Ausdruck geben in dem Raume, in dem Ausgang und durch merk würdige Fügung auch der Abſchluß von Wolfrums Werken ſtatt and. Im. 1886 nahm Philipp Wolfrums khuſtlor ätigkeit hier ſeinen Anfang mit der Wiedergabe von Beetho E dur Meſſe und einer Bachſchen Kantate, in welcher beſcheidenen Aufführung der neugegründete Bachverein erſtmals in Aktion trat, Die muſikaliſchen Darbietungen der Jubiläumsfeſtlichkeiten Ruperta Carola ergaben dann einen erſten Höhepunkt. Wolfrum in erſter Ninte Kirchanmuſſker, aber nicht im engherzigen Sene. A Birigent des Landeskirchenvereins und Nitarbeiter kirchenmiſſikan ſcher Bücher erwarb er ſich große Verdieuſte. Die Heidelberger Unt itsgottesdienſte reulden vorbitdliche kultiſche Akte, Neben 04 —— 1 Seite. Nr. 328. Mannheimer General · Anzeiger. (Mitkag-Ausgabe.) Meontag, den EI. du der erforderlichen Mittel durch eine beſondere Umlage eine neue Vorlage zu unterbreiten. Die übrigen Punkte der Tagesordnung betrafen außer Terrain⸗ jachen noch die Erwerbsloſenfürſorge, Schulangelegen⸗ ten, Gewährung einer Entſchädigung an die Gemeinderäte, Feſt⸗ etzung des Gehalts für den Bürgermeiſter⸗Stellvertreter uſw. 13 Aus dem Lande. -Baden, 18. Juli. Die Höhere Mädchenſchule be⸗ ſteht ſetzt ze Jahre lang. Dieſes Jubiläum ſoll dun ene eier am 30. Juli für die Angehörigen der Schüleriunen und für die ladenen Gäſte und durch eine zweite Feier für die jetzigen ülerinnen am 51. Juli gedacht werden. * Hauſach, 18 Juli. Der 1 Landwirtsſohn Gott⸗ ed Weißer aus Brigack wurde in der Nähe des hieſigen Bahn⸗ ßs bon éeinem Zug überfahren und ſofort getötet. Es dürfte ein Unglücksſall vorliegen. FJalkan bei Neuſtadt i. Schw., 19. Juli. Beim Feuer⸗ anzünden mit Petroleum entſtand eine Exploſion, wobei die Ljährige Tochter der Straßenwartswitwe Steiert ſchwere Ver⸗ brennungen erlitt. Durch die Exploſion geriet das Wohnhaus in Brand und wurde in Schutt und Aſche gelegt. Kadolfzell, 18. Jult. Ein Kirſchenſegen, der die Er⸗ des Blütenreichtums noch bei weitem übertrifft, hat ſich in den benachbarten Ortſchaften von Ludwigshafen am See bis UHeberlingen und bis nach Heiligenberg eingeſtellt. Seit Beginn ber Kirſchenernte hat die Bodenſeegürtelbahn eine geradezu un⸗ geheurt Aufgabe zu löſen, denn es iſt eine Tag für Tag andauernde teine Bölkerwanderung, die ſich in dieſe Orte ergießt und an den Sonntagen ihren Höhepunkt mit jeweils Tauſenden von Menſchen erreicht. Ganz beſonders ſind es Ludwigshafen, Sipp⸗ lingen und Süſſenmühle, wohin ſich der ungeheure Strom richtet. Ein ezu ungeheurer Abſatz iſt die Folge dieſer dauernden uche, und dabei iſt leider die Tatſache zu konſtatieren, daß die ſchenkäufer ſelbſt und darunter namentlich Leute aus Konſtanz 28* die Kirſchenpreiſe außerordentlich in die Höhe treiben, indem ſie den Obſtzüchtern 1 A,.50, ja bis zu 3„ für das Pfund Kirſchen bieten. Zur Ehre der Obſtzüchter ſei geſagt, daß es noch immer ſolche gibt, die nicht mehr als die Höchſtyreſſe verlangen. Wie die Einnahmen aus dem Kirſchenreichtum ſind. geht daraus or, Obſtzüchter für den Ertrag eines einzigen Kleſchbaumes 1000 bis 1100 A gelöſt haben. Pfalz, heſſen und Umgebung. EZweibrücken, 16. Jull. Ein weiterer verdienter Beamter, Her des Zweibrücker Gymnaſtums, Oberſtudienrat Dr. tich, ſcheidet nach jahrzehntelanger erfolggekrönter Tätig⸗ em Gebiet der Jugendbildung demnächſt aus ſeinem Amte: Abſchiedsgeſuch wurde ihm auf den 1. Januar 1920 genehmigt, doch wird er vorausſichtlich mit Ende des Schulfahres bereits Amtstätigkeit niederlegen. Von Nürnberg 0 krat er bereits im Jahre 1872 ins Lehrerkollegium des Gymnaſiums ein, an deſſen Spitze er als Rektor ſeit 1902 wirkte. or zwel Jahren konnte er auf eine 40jährige Tätigkeit im bayer. —— Lehramt zurückblicken. Unter ſeiner Amtsleitung beging de von ihm geführte Anſtalt im Jahre 1909 ihr 350jähriges Jubi⸗ Num, 1* Dr. Stich die Feſtſchrift den aus allen Teilen des Reiches zuſammengeſtrömten ehemaligen Schülern widmete. Auch ſonſt machte er ſich als wiſſenſchaftlicher Schriftſteller einen Namen, Au. a. von Arbeiten über Mark Aurel, Ueber⸗ ktets, der Poetik des Ariſtoteles. Geſchätzt iſt ſein oft 2 1 edey ee—— 89 ger wir nrektor des Gymnaſiums Pirmaſens, Daruflehl, J0. Jall) el Bechher +. Darmſta Juli. Be erſtellungsarbeiten ſind geſtern ——— Spenglerlehrlinge von hier a bge ſt ü 5 t. eenhe erlitſen ſchwere Schädelbrüche. Der eine, namens J RNuppert, iſt Nacht im ſtädt. Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen, gubere ſchwebt in e Stuttgart, 17. Julti. Se Zeit beſchäftigt man ſich mit der Frugg was wohl mit dem zum Privatbeſitz des Herzogs o n ürttemberg gehörigen Wilhelms⸗Palaſt oberen Neckarſtraße geſchehen werde. Man ſprach von Ver⸗ und knüfte daran allerhand Kombinationen. Nunmehr hat lt. St Tagbl.“ die Schwäbiſche Treuhand⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft, die vor einiger Zeit in Stuttgart gegründet wurde, ihren in dieſem Schloſſe aufgeſchlagen. Sie mictete die im Erdgeſchoß des linken Flügels gelegenen Räumlichkeiten, die von dem früheren Nönig als Wohnung benutzt wurden. Dagegen wurde das dem 1 Wilhelm von ÜUrach gehörige Palais Weimar, gegen⸗ Aber Gemäldegalerie, vollſtändig vermietet, während der Herzog in das auf der anderen Seite der Neckarſtraße gelegene und von ſeinem Bruder bewohnte Gebäude übergeſiedelt iſt. Das Palais Wei⸗ mar wurde in ſeinem Geſamtkomplex von der Firma Ernſt Grothe, langem den Ruf für erſtklaſſige Erzeugniſſe in der Hutmanu⸗ nießt, gemietet. Unter dem Namen Württembergiſche anufaktur Ernſt Grothe wird die Firma den Palaſt Weiſe ähnlich benutzen, wie es in grußem Stile der Han⸗ delsof mit dem Kronpringenpalaſt zu tun beabſichtigt. Urſprünglich ſich Staot und Stadt an den Beſitzer wegen Einrichtung von e gewandt, doch iſt das Notwohmungsamt zur Annahme getommen, bie ſeit Part. in aß ſich die Räumlichkeiten zur Einrichtung von Not⸗ woh en nicht eignen. Die Firma denkt tun, ohne den Charakter der ume zu ſtören oder zu verletzen, die Säle für ſtändige Ausſtellungen ſhrer Erzeugniſſe zu rerwenden. Während das Erdgeſchoß und der erſte Stock geſchäftlichen Zwecken dienen ſoll, im den oberen Stockwerken Wohnungen eingerichtet. So müſſen ſich auch die Paläſte dem Geſchick der Zeit fügen. Der Wil⸗ Spalaſt wurde unter König Wilhelm 1 1834 bis 1840 nach jen Saluccis von Oertle gebaut. Der König hatte ihn ur⸗ * für ſeine Töchter, die Prinzeſſinnen Marie und Sophie. Seit ſeiner Thronbeſteigung im Jahr 1891 bewohnt ihn lag anfangs beſonders der Spätromantiker Brahms, dem er erſte Orgelſonate widmete, am Herzen, ſpäter wandie er Berlioz. Wogner und Lifzt zu und Heidelberg wurde eine 25 muſtcaliſchen Fortſchrittes. Pan erlebte muffkulijche Felte in O von internationalem Gepräge. Zum Schluß ſtreifte dos Freundſchaftsverhältnie mit Max Reger, den 92 5 nur drei Jahre überlebte. Alle ſeine markandeſten Eigen⸗ zuſammenfaſſend, dem raſtloſen Fleiß, die zähe Energie, Kunſtbegeiſterung, Unerbitt ichkeit, Herbheit, die ſich Zur Schrof feigerte, pries Frommel den als eine ganze als einen Künſtler von der Fußſohle bis zum Scheitel und ſchloß mit dem Wunſche, daß es Heidelberg duie ſolchen Mämern fehlem möge. Nuftkaliſche Gaben umrahmten die Gedächtnisrede, und es darf ſec geſagt werden, daß die Veranſtaltung auch rein künſtleriſch über der erſten ſtand. Dr. H. P eröffnete und beſchloß die Feier mit dem 1. Saß der B⸗moll⸗Orgelſonate und„In memoriam“ don Mhlltpp Wolfrum die er beide techniſch ſubtil und in charakteri⸗ ſchen Farben zur Geltung brachte. Unter Oskar Deffners —— der gemiſchte Chor des Bachvereins und Akad. Geſang⸗ pereins ndl's„Ecce quomodo moritea und das Tenebrae factae non Dr. Perez ſehr ousdrucksinnig, ausgeglichen und tonſchön. au Lobſtein⸗Wirz zeigte mit der ſtimmungserſchöpfenden ied dreier Wolfrumſcher Lieder, von denen„Mainacht“ mit der en Klavierſtimme Verbreitung verdient, wo ihr — gabungsgebiet liegt. In zwei a dng e bekun⸗ Poppen viel Vortragsgeſchmack und ſicheres Ver⸗ ſtand und Alfred Stephanſe erwies ſich in Schuberts Nackſſtück“ aufs neue als Sänger von ſeltenen Qualitäten. Herr Poppen begleitete feinſinni een am Flügel. Schlicht und ig, gangz dem Weſen Wolfrums entſprechend, verltef die— N für den Verſtorbenen, deſſen Scheiden eine Lücke künterläßt, nicht ſo leicht lo erden dürfte. 4* Waieſen aab ehe e dem Mannheimer Kunſtleben. 2 Operettenſpiele) Heute Montag. 21. ds., abends 8 gelangt als Volksvorſtellung zu bedentend ermäßigten ſen„Die Glocken von Corneville“, komiſche Operette in 3 Akten Bilder)— Aufführung. Dichtung von Claireville und Cabet,. 2¹ 1— auquetts. Zu der Nolle des Gaapard daltiext * König Wilhelm II. der ihn von Prinzeſſin Marie geerbt hatte. Das ſogenannte P alais Weimar wurde ebenfalls unter König Wil⸗ helm I. 1854 von Leins gebaut, ging 1858 an den Prinzen Weimar und ſpäter an den Herzog Wilhelm von Urach über So waren die Gebäude als die Wohnſtätten der königlichen Famille mit der neueren Geſchichte des Landes enger verknüpft. Jetzt hat die fort⸗ ſchreitende Demokratiſierung der Zeit auch von ihnen Befitz ergriffen. Sportliche Kundſchau. Dritte Karlsruher Nuder⸗Regafta. (Eigener Bericht.) sp. Karlsruhe, 20. Juli. Die erſte Karlsruher Regatta ſeit 5 Jahren, die heute ſtattfand, nahm bei guter Beteiligung von 17 Vereinen aus Berlin, Halle, Breslau und ganz Süddeutſchland einen glänzenden Verlauf. Mehr als 10 00⁰ Zuſchauer wohnten den ſpannenden Kämpfen, die bei 225 Witterung ſtattfanden, bei. Die techniſchen Einrichtungen lappten tadellos. In ſportlicher Hunſcge iſt beſonders das erfolg⸗ reiche Abſchneiden von„Wratislavia“⸗Breslau zu erwähnen, für den der deutſche Meiſter Rennart ſowohl den Senior⸗Einer, als auch mit ſeinem Klubkameraden John zuſammen üherlegen den gewann. Cbenfalls 2 Siege holte ſich die Heidelberger Nuder⸗Geſellſchaft, die ſowohl den Hochſchul⸗Vierer als auch den Senior⸗Achter in guter Form gewinnen konnte. Der Mannhei⸗ mer.⸗V.„Amicitia“ gewann den Schüler⸗Vierer gegen die Mannheimer.⸗G. Bereits die Vorrennen am Vormittag brachten bei ſehr gutem Beſuch und gutem Wetter ausgezeichneten Sport. In einigen Rennen trafen ſchon die ſtärkſten Gegner auf⸗ einander und kämpften ſcharf um den Sieg. Die Mannheimer Vereine konnten dabei mit ihren Mannſchaften vorzüglich ab⸗ chneiden. So gewann der.⸗V.„Amicitia“ den Vorlauf im ungmannen⸗Achter gegen den Karlsruher Rheinklub„Allemania“, der zuerſt ſicher in Führung liegend, infolge Verlieren des Rollſitzes, das Rennen verloren geben mußte. Dagegen mußte die Mann⸗ —— Ruder⸗Geſellſchaft im gleichen Rennen infolge bſens aufgeben und den Sieg dem Frankfurter Ruderverein von 1865 überlaſſen. Die Vorläufe im Senior⸗Vierer ſahen die beiden Mannheimer Vereine„Amicitia“ und„Ruder⸗Klub“ im gleichen Lauf zuſammen, den„Amicitig“ ſicher mit 2 Längen gewinnen konnte. Auch der Jungmannen⸗Vierer brachte den.⸗B. „Amicitia“ in den Endlauf, während die Mannheimer.⸗G. im Vorrennen aufgab. Den ſchönſten Kampf der Vorrennen bildete der Vorlauf im Achter, den die Heidelberger.⸗G. nach wunderbarem Kampf gegen den Mannheimer Ruderklub gewinnen konnte. Die Hauptrennen am Nachmittag ergaben 5 Ergebniſſe: 1. Senſor⸗Einer(2 Teilnehmer): 1. E. Rennart, „Wratislavia“ Breslau,.47; 2. E. John,„Wratislavia“ Breslau“, .49(außer Konkurrenz). 2. Jungmannen⸗Achter(8 Teilnehmer): 1. Frank⸗ furter Ruderverein von 1865.09; 2. Mannheimer.⸗ B.„Amicitta“(Meurer, Menger, Walliſer, Gromer, Engler, Gropp, Reichert, Hauſen, O. Gerber).1376; 3. R. V. Heilbronn von 1908 .176. Im Endſpurt gewonnen. 3. Schüler⸗Vierer(4 Teilnehmer): 1. Mannheimer .⸗V.„Amicitia“(Streckfuß, Battenſtein, Remy, Hermann, Fauth).49 76; 2. Mannheimer.⸗G.(Kuhn, Schilling, Wolſchen⸗ dorf, Gaſteiger, Klusmann).55 75. 4. Anfänger⸗Vierer(beſchränkt auf die Karlsruher Vereine, 2 Teilnehmer): 1. Karlsruher Ruderverein .28356; 2. Rheinklub„Alemannia“.30. 5. Jungmannen⸗Einer(5 Teilnehmer): 1. O. Schubert, Halleſcher.⸗V. Boellberg 1884.2776; 2. H. Stutzmann, Mannheimer.⸗G..3026 6. Senior⸗Vierer(65 Teilnehmer): 1. Würzburger .⸗V. 1875.35%5; 2. Mannheimer.⸗V.„Amicitia“(Kumpf, .Barber, Bitterich, Hüblein, Apfel).42 6. Sicher gewonnen. 7. Hochſchul⸗Vierer(2 Teilnehmer): 1..⸗G. Heidel⸗ erg.5275; 2. Akad..⸗Kl. Karlsruhe.576. Karlsruhe führt is 200 Meter vorm Ziel. 8. Jungmannen⸗Vierer(11 Teilne: 1. Lud⸗ igshafener Ruderverein.3376; 2. Heilbronner.⸗G. aben“.47; 3. Mannheimer.⸗V.„Amicttia“ aufgegeben. on Ludwigshafen im famoſen Stil gewonnen. 9. Zweier mit Steuermann bbeſchränkt auf die 3 Karls⸗ ruher Vereine, 2 Teilnehmer): 1. Rheinklub„Alemannia“ .4776; 2. Karlsruher Ruderverein.03. 10. Schüler⸗Achter(3 Teilnehmer): 1. Karlsruher Ruderverein.3976; 2. Heidelberger.⸗G..41; 3. Mann⸗ heimer Ruderklub.45. 11. Doppelzweier(8 Teilnehmer): 1.„Wratislavia“ Breslau.0796; 2. Karlsruher Ruderverein.3275. 12. Zweiter Jungmannen⸗Vierer(6 Teilnehmer): 1. Heilbronner.⸗G.„Schwaben“.35: 2. Karlsruher R. V..3576. Wunderbarer Endkampf, den Heilbronn mit 7 Sek. Vorſprung gewinnt. 13. Achter(4 Teilnehmer): 1. Heidelberger.⸗G. .53 76; 2. Frankfurter.⸗V..5526. sp. Die Endſpiele um die Meiſterſchaft im Bezirk 1 des Gaues Mittelbaden Rane das Treffen am letzten Samstag Karlsruher Fußballverein gegen.⸗C. Mühlburg zum Abſchluß..⸗C. Mühl⸗ burg gewann mit:0 Toren und erhielt dadurch die Führung mit 19 Punkten. Es folgt der Meiſter.⸗C. Phönix⸗Karlsruhe mit 17 Punkten und.⸗V. Beiertheim mit 14 Punkten, während der Karls⸗ ruher Fußballverein mit 11 Punkten erſt an vierter Steile ſteht. Erfolgloſe Anfechtung eines Zigarrenkaufs. sk. Leipzig, 17. Juli.(Nachdr. verb.) Nach HGB. hat beim Handelskauf der Käufer die Ware nach der Lieferung unver⸗ züglich zu unterſuchen und etwaige Mängel dem Verkäufer mitzu⸗ teilen. Allerdings kann ſich der Verkäufer auf dieſe Beſtimmung nicht berufen, wenn er einen Mangel 1— 1 1* egen hat. Im September 1918 kam der Kaufmann B. aus Mannheim n Bonn, um bei dem Kaufmann C. Zigarren einzukaufen. Ohne ſi eine Probe geben zu laſſen und ohne die Ware geſehen zu haben, kaufte er 28 200 Stück zu 41 820„1; C. hatte ihm nämlich zu⸗ geſichert, daß es ſich um ſchöne, preiswerte Stgerng. handle, und daß B. ſich auf ihn verlaſſen könne. Am 21. September wurden die igarren an den Spediteur L. in Bonn ausgeliefert, worauf die ahlung des Kaufgeldes Am 30. e kam die Ware in Mannheim an;: am 14. Oktober beanſtandete B. die Lieferung, da es Markedenterzigarren ſeien, für welche die Heeresverwaltung ſei⸗ nerzeit nicht mehr als 170„ per Mille ausgegeben habe. Am 18. Oktober teilt C. mit, die Angelegenheit finde ihre Erledigung durch den Lieferanten; er ſelbſt wollte die Qualität der Zigarren nicht ge⸗ kannt haben. da nichts weiter geſchah, erhob B. Klage gegen C. auf Rückzahlung der 41 820 und Abnahme der Zigarren. Das Landgerichkt Mannheim verurteilte den Beklagten antrags⸗ gemäß, da er durch ſein Schreiben vom 18. Oktober 1918 zugegeben habe, daß die Zigarren nicht von handelsüblicher Art und Güte waren. Das Oberlandesgericht Karlsruhe wies dagegen die Klage ab, und zwar aus den folgenden Gründen: Nach§ 577 HGB. hätte B. dafür ſorgen müſſen, daß die Zigarren bereits in Bonn unterſucht wurden. Wenn er abwefend war, konnte er einen Dritten damit beauftragen. Aber ſelbſt wenn die Unterſuchung baß in Mannheim erfolgen brauchte, ſ hätte B. bewirken müſſen, da ſte ſofort nach dort weitergingen; in Wirklichkeit ſind ſie erſt am 24. September von Bonn abgegangen. Als ſie dann am 30. September ankamen, weigerte B. zunüchſt die Bezahlung der Nachnahme, ſo⸗ daß die Ware einige Zeit beim Spediteur liegen blieb. Die ſodann erſt am 14. Oktober erfolgte Rüge iſt als verſpätet anzuſehen.— Nun machte B. aber weiter geltend, C. habe argliſtig gehandelt. Worin dieſe Argliſt beſtehen ſoll, iſt nicht näher dargelegt; es wäre dies aber umſo geweſen, als C. die Zigarren garnicht ge⸗ kannt haben will. Kläger behauptet, die Zigarren ſeien im Ver⸗ hältnis zum Preiſe geringwertig geweſen; er hat aber nicht dar⸗ 8 4 zutun vermocht, daß ein Handelsbrauch beſteht, wonach dem ge⸗ hlten Preiſe eine beſtimmte Qualität entſprechen mußte. Es war em Kläger offenbar auch garnicht darum zu tun geweſen, eine be⸗ ſtimmte Sorte zu bekommen, ſonſt hätte er ſich ſicher die Zeit ge⸗ nommen, die Ware anzuſehen. Er wollte die Zigarren übernehmen, ſo wie ſie beſchaffen waren. Die gegen dieſes Urteil eingelegte Re⸗ viſion wurde vom Reichsgericht zursckgewieſen. * Or. jur. Aamroth eeeee, ee — Handel und Industrie. Akliengeſellſchaft für Kinematographie und Filmverleih Mannheim(früher Straßburg). Unſerm im Samstag⸗Abendblatt enthaltenen Bericht über die Generalverſammlung obiger Geſellſchaft tragen wir noch ſtehende Ausführungen des Vorſtandes aus dem Geſchäftsb 1918/9 nach:„Zum neuntenmale tritt unſere Geſellſchaft mit dem Jahresbericht an die Oeffentlichkeit, denn 9 Jahre ſind ſeit der Gründung unſerer Geſellſchaft verfloſſen. Erfreulich iſt es daher, daß wir eine Jahresabrechnung vorlegen, die wir, wenn auch nicht anz glänzend, doch immerhin als annehmbar bezeichnen können. Auf⸗ allend dürfte das Anſchwellen der Zahlen ſowohl in den Einnahmen wie Ausgaben ſein. Letzteres wird bedingt durch die exorbitant 1 Filmmieten, Arbeitslöhne ete. Die Luſtbarkeits⸗ bzw. Billet⸗ teuer hat eine ſolch enorme Höhe erlangt, daß dieſe im Verhältnis es Aufwandes und Verdienſtes in gar keinem Augsleich mehr — zahlten wir doch mehr denn 200 000 an Luſtbarkeitsſteuern. n Köln haben wir den dritten Teil unſerer Einnahmen für Billet⸗ ſteuer abzugeben. Für Anſchaffung neuer Films wurden 174 454 verausgabt. Die Filme ſind im Laufe des Geſchäftsjahres vollſtän⸗ dig abgeſpielt, ſo daß die Abſchreibung von 151 865 notwendig und ſomit berechtigt war. Wenn wir den Beſtand unſeres Film⸗ lagers noch mit 40 000„ bewerten, ſo iſt dieſe Summe reichlich hoch bemeſſen. Einen empfindlichen Verluſt hat unſere Geſellſchaft durch den unglücklichen Ausgang des Krieges erlitten. Wir haben den Verluſt unſerer zwei Theater in Kolmar und Straßburg zu beklagen; namentlich der Verluſt des letzteren trifft uns a hart!l Die Theater ſind uns kurzerhand ſeitens der franzöſiſchen Ver⸗ waltung abgenommen und anderweitig vermietet worden. Nach dem Wortlaut des Friedensvertrags hat uns die deutſche Regierung für den Ausfall Vergütung zu leiſten; ob und inwieweit Schadlos⸗ haltung ſtattfindet, muß die Zukunft lehren. Daß wir daher die Einrichtung in Straßburg und das vorhandene Barvermögen als Verluſt verbuchten, war berechtigt. Für Kolmar war ein Verluſt nicht zu verbuchen, da dieſes Theater in früheren Jahren vollſtändig abgeſchrieben wurde. Ueber den Verluſt Straßburgs ſind wir voll⸗ ſtändig orientiert, während wir über die VPerhältniſſe in Kolmar noch keine genaue Kenntnis haben; wir wiſſen nur, daß auch dieſe⸗ Theater für uns verloren iſt! Kurz vor Schluß des Geſchäftsjahres haben wir das Etabliſſement„Coloſſeum“ in Worms käuflich er⸗ worben und hoffen wir, daß uns dieſes einigermaßen für den Verluſt unſeres Palaſt⸗Theaters in Straßburg entſchädigen wird. Einen vollen Erſatz bietet uns dasſelbe nicht, da Worms eine Stadt von 50 000 Einwohnern iſt. Auch hat das neuerrichtete Lichtſpielhaus nicht die Vedeutung des Straßburger Theaters. Die Zukunft unſerer Geſellſchaft hängt mit der wirtſchaftlichen Zukunft des deutſchen Volkes zuſammen und hoffen wir, daß die über Deutſchland lagernde wirtſchaftliche und politiſche Schwüle ſich ohne zu große Schä⸗ digungen verzieht und wir einer beſſeren Zukunft entgegengehen, als heute allgemein angenommen wird. Rheinſchiffahrt. Zu den Gewerbezweigen, die durch die außenpolitiſchen wit innerpolitiſchen Verhältniſſe unmittelbar und meſentlich berührt wer⸗ den, gehört auch die Rheinſchiffahrt und das Rheinhafenweſen. Schon während des Waffenſtillſtandes haben die Rheinſchiffahrtsbetriebe in · folge der Beſetzung der Rheinlande, insbeſondere durch die ſoge⸗ nannte Kontrolle der Rheinſchiffohrt, ſchwere Tage erlebt. Des⸗ leichen enthält der Friedensverteag eine Reihe von Beſtimmun bdie teils den Schiffsbeſtand der Rheinflotte, teils die internationale Rheinſchiffahrtsakte und auch ſonſt noch die Rheinſchiffahrt in ſehr weſentlichen Beziehungen berühren. Auch innerpolitiſch ſtehen da⸗ Rheinſchiffahrts⸗ und das Rheinhafenweſen in verſchiedener Hinſicht vor neuartigen Verhältniſſen. Infolgedeſſen dürfte der außerordent⸗ lichen Zuſammenkunft, zu der der Verein 5 Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen, Sitz Duisburg, auf den 23. Juli, nachmittags, nach Eſſen eingeladen hat, beſondere Bedeutun innewohnen. er Verein hat in den vergangenen Monaten 5 der Durchführung des Waffenſtillſtandes ſowie während der Friedens⸗ verhandlungen die Intereſſen der Rheinſchiffahrt und des Rhein⸗ hafenweſens in engſtem Zuſammenarbeiten mit allen zuſtändigen Be⸗ hörden führend vertreten. Seine Verhandlungen dürften daher nicht nur über die jüngſte Vergangenheit, ſondern auch über wichtige Rheinſchiffahrtsfragen der Zukunft mancherlei wertvolle Beſchlüſſe geben. Neue Richtpreiſe für Ledertreibriemen. Es wurden neue Richtpreiſe feſtgeſetzt für Lebertreibd⸗ riemen. Dieſe lauten: Für Lebertreibriemen nicht naß geſtrickt (lohgar) 87, Ledertreibriemen naß geſtrickt(lohgar)& 42, Spezial⸗ riemen(lohgar) 47, Ledertveibriemen(chromg.)„ 44, Schlagriemen 82, gewöhnliche Ledergliedriemen J 13, Näh⸗ und Bindriemen (chrom⸗ und alaung.)„ 25, Näh⸗ und Binderiemen, Transparentleber (wenn aus Narbenleder 28.50), Näh⸗ und Binderiemen Transpa⸗ rentleder(wenn aus Spalt)& 18. Die Preiſe haben Gültiareit mu Wirkung ab 14. ds. Mts. Verband Deulſcher Dachpappenfabrikanten E. B. Infolge der dauernd weiter geſtiegenen Löhne und Rohſtoffpreiſe hat der Verband Deutſcher Dachpappenfabrikanten die folgenden neuen Richtpreiſe herausgegeben: Für Dachpappe mit Sber pappeneinlage M..—, 100er M..70, 150er M..40, 200er M..10 ür den Qm. frei Eiſenbahnwagen auf den Verladebahnhof des Ver⸗ käufers geliefert gegen gleiche Barzahlung ohne Abzug. Höhere Preiſe für Sulfat. Wie wir erfahren, erhöhte die Sulfatverteilungsſtelle mit Wirkung vom 1. Juli d. Is. ab die Preiſe für ungemahlene Ware von 11 1 auf 24,50 4, für gemahlene von 12 4 auf 100 Kilo. obſr. E Aus der Pfalz, 18. Juli. Der Hauptverkehr in Kirſchen er⸗ ſtreckte ſich auf den Handel mit Einmachſorten, die mit 70—90 der Zentner bewertet wurden. Ferner wurden gezahlt für Johannis⸗ und Stachelbeeren 50—60 4, Frühbirnen 70—75 4, Früͤhpfirſiche 125—140 für die 50 Kilo. eee Wasserwürme des Rheius 180 0. Mitgeteilt von Bade-Anstalt Herweck. Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Fegelstatlon vom Datum 5 belenzeſn W. Iu 1 J 18. 20. 21. erEaaten Sobusterinse!.290.20 293 20.78.74 Abende 6 Un ehl 20 400 7 2% 2½ Lachm. 2 1 MHaxau„„„%„%%.84.55.89.64.51.43 NMachm. 2 UDat Hannbelm„ 4%%„„.72 44.68.5 4..78 Horgene 7 Ubr n Nein Aachbm. 2 Bur vom Neekar: N l 458.72.78.08 Vorm. 7 Uhr Helbraas:: 222 20 d8 ds 0 Jecg 7 d8. + 12⁰ Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 2. Juli: Wolkig, Sonne, ſtrichweis Regen. Temperatur weni veränder ——— Wltterungsberlcht. Baro- 8 Höchste meter-——. Henp. Weder- Temp. denerkrotes stand morgene] in der soblag ſdes vor- ür Unr wacht Uiter auf 1 Wad dewdl- grad O. Grad d. den am grad. kung 18. Juli 75³,%7 11.⁰0 105 17 802 bedeekt 16. Jull 7880 9³ 654 85 15.0 14 holter 17. Jufl 760.4 9,8 86— 1842 82 bdegeokt 18. Jull 758.0 174 13.— 22³5⁵ Stll! heiter „ AM eeeeenee D u maagn Auhn lut in l U co. 11 R Modernes tagengeschäft für gediegene Manufakfturwaren. o EKeine Schaufenster.— Verkauf 1 Treke hoch. Amtliche Verüffentlichungen der Stadtgemeinde Dieustag. den 22. Juli gelten folgende Marken: I. Für die Verbraucher. Dutter; Für ½ Pfund Butter die Buttermarke 85 in den Butterverkaufsſtellen 621—700. Der(Verbraucherpreis beträgt M..88). Speiſeöl: Für ½ Liter zu M..70, die Kolonialwaren⸗ — in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen 85, Seife: 1 Stück von ca. 1 Pfund zu M..50 für die ab⸗ eſtempelte Kolonialwarenmarke 158 in den Kolonial⸗ Verkaufsſtellen 898—1109. Kindernährmittel: Für die Kindernährmittel⸗Marke 35 je nach Belieferung der Verkaufsſtellen 1 Doſe Malz⸗ akt zu M..50 oder 1 Doſe Malzextrakt zu .85 oder 1 Doſe Liebigsſuppen zu M..— oder 1 Doſe Nährzucker zu M..80 in den Kindernährmittel⸗ Verkaufsſtellen—84 und 86. eigwaren und Graupen:(als Kartoffel⸗Erſatz). Die Be⸗ lieferung der Kartoffelerſatzmarke 22 wird ſich in eini⸗ en Verkaufsſtellen etwas verzögern, da die Ware in olge Transportſchwierigkeiten verſpätet eingelaufen iſt. Brot: Für je 750 Gramm Brot die Brotmarken—3. Mehl: Für 200 Gramm Mehl die Mehlmarke 2. Mager- oder Buttermilch: Für ½ Liter die Marke 36. Roßfaffee: 100 Gramm zu M. für die Kolonial⸗ 182 in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen werden in den Verkaufsſtellen 85 und 88—210 eute, Montag Nachmittag und Dienstag zum Preiſe von 75 Pfg. per Pfund abgegeben, gegen Obſtmarke Nr. 3 für 1 Pfund auf den* Was Dienstag bis 4 Uhr nachmittags in den Verkaufsſtellen nicht abgeholt iſt, darf 75 Höchſtpreis von 75 Pfennig per .— Pfund frei verkauft werden. II, Für bie Verkaufsſtellen. Zur Abgabe ſind bereit: Butter: Jür die Butterverkaufsſtellen 701—800 am Diens⸗ tog, den 22. ds. bei der Milchzentrale und Molkerei⸗ Franbenſedel vormittags von 12 Uhr. Der(Ver⸗ raucherpreis iſt M..88). Kleingeld mitbringen. Speiſeöl: ¼10 Liter,(Verbraucherpreis M..70) für die olanialwaren⸗Verkaufsſtellen 600—750. bzuholen und zahlbar gegen Ausweis am Dienstag, den 22. ds. bei Georg Jakob, Oelhandlung, Seckenheimerſtr. 64. Gefäße ſind mitzubringen. en: Die Verkaufsſtellen 85 und 88—210 haben heute 10 nachmittag ihre Kirſchen zu bezahlen und ab afſ en. aſſe und Abholeſtelle: Lindenhof(Lager Oelfabritk), Meerſeldſtraße 1. Kaſſenſtunden—5 Uhr nachmittags. Lebensmittelverſorgung des Fremdeuverkehrs betr. Zu Beginn der Reiſezeit ſeien hier die für die Lebens⸗ mittelverſorgung des Fremdenverkehrs geltenden Beſtim⸗ mungen kurz dargeſtellt: Bei einer Abweſenheit bis d0 14 Tagen iſt lediglich der Umtauſch der Kommunalverbandsbrotmarken in Reiſe⸗ brotmarken nötig.(Abmeldung für dieſe Zeit iſt unſtatt⸗ un Der Umtauſch geſchieht bei unſerer Kartenſtelle, ntags bis Freitags nvon ½8—2 Uhr, Samstags von ½28—12 Uhr und 923—5 Uhr, außerdem auf den Ge⸗ meindeſekretariaten und unſerer Zweigſtelle Waldhof, Sandhoferſtr. 22 und im Verkehrsverein zu den üblichen Geſchäftsſtunden. Die Fleiſchkarte ift mitzunehmen, da ſie um ganzen deutſchen Reiche gilt. Bei einer Abweſenheit von mehr als 14 elder iſt die Abmeldung aus der Mannheimer Lebensmittelverſor⸗ gung bei unſerer Kartenſtelle nötig. Dabei ſind die Ko⸗ lonialwarenkarten, die Butterkarte, die Eierkarte, die Fett⸗ karte, die Kartoffelkarte, die Kindernährmittelkarte, die Kartoffelerſatzkarte, die Obſtkarten, bei 160 nach Orten außerhalb Badens auch die Milchkarte zurückzugeben und rotmarke in Reiſebrotmarken umzutauſchen. Die Reichsfleiſchkarte wird dem Anmeldenden belaſſen und iſt mitzunehmen, desgleichen die Seifenkarten, Reiſebrotmar⸗ ken müſſen bis zur Dauer von Monaten nachgeſandt werden. Die Fleiſchkarten müſſen von der eriode ab bei dem Kommunalverband des vorübergehenden Auf⸗ enthaltsortes enmnommen werden. Bei längerer Abweſen⸗ heit als 1 Monat wird für jeden Kalendermonat der Ab⸗ weſenheit eine Zuckerumtauſchkarte ausgeſtellt, die der Kommunalverband des vorübergehenden Aufenthaltsorts in eine dort giltige Zuckerkarte eintauſchen muß. Für die verbleibende Zeit wird dem Abmeldenden eine Anweiſun um ee Der Bezug von Milch au en vom eneen en iſt nicht ſtatthaft. Milchverſorgung. Die Milchlieferung an die Verkaufsſtelle Nr. 218, Geor iefenbach, Käfertal, Kurze Mannheimerſtr. 5, wird dur Beſchluß des zuſtändigen Kommunalausſchuſſes ab Diens⸗ tag, den 22. ds. Mits., eingeſtellt. Die bisher von dieſer Verkaufsſtelle bedlenten Bezugsberechtigten werden auf folgende Milchverkaufsſtellen verteilt: Mannheimerſtraße 38—54 zur Verkaufsſtelle Nr. 212, Sponagel.Mannheimerſtraße 52, Kurze Mannheimer⸗ traße—39 zur Verkaufsſtelle Nr. 217, Galle, Kurze eimerſtraße 12. Städtiſches Lebeusmittelamt C 2. 10/18 Mit Wirkung ab den 21. Juli werden die Vezugsſcheinſtellen P' 3, 5, Luiſenſchule und Dieſterweg⸗ ſchule aufgehoben und mit derjenigen in N 8 3,(a —— vereinigt. Die Bezugsſcheine für die Bezirke der inneren Stadt nebſt Jungbuſch und Neuoſtheim, ſowie der Schwetzingerſtadt und Lindenhof ſind demnach nur noch in der Bezugsſcheinſtelle alte Reichsbank N 2, 35 12 Deffnungszeiten von—12 und—½6 Uhr, Sams⸗ tags nachmittags geſchloſſen. Prüfungsftelle. Werkführerschule Mannheim. Das neue Schulfahr beginnt am Montag, den 15. September d.., vormittags 8 Uhr. Die Schule hat den Zweck, gut befähigte Mechaniker und Maſchinenſchloſſer mit genügender Vorbildung und Werkſtattpraxis zu tüchtigen Werkführern und Betriebs⸗ beamten heranzubilden bezw. ſie zu befähigen, Werkſtätten, kleinere Betriebe und Abte en größerer Fabriken ſelbſt⸗ —9 zu leiten. Es ſindet uuk Tagesunterricht ſtatt. sdauer 10½ Monate. Schulgeld 30 Mk. für das Jahr. Oeſuche um Aufnahme unter Anſchluß der Schul⸗ und — niſſe ſind ſofort an die Kanzlei der Gewerbe⸗ ſenle C 6— zu richten. St140 Wir machen deſon ers dle Mr Kriegsbeſchü⸗ e erkſam. Bel Be e für Badener ein Zutu bes bab. Heimatdankes Karts⸗ ruhe oder der Kriegsbeſchädigtenfürſorge Mannheim in Ausſicht.— Weitere Auskunft erteilt die Kanzlei der Ge⸗ werbeſchule— C 0. Mannbeim, in Aull 100. Der Motlot. Aus der Dr. C. Weyl ſchen können an be⸗ fähigte und würdige Söhne minderbemittelter hieſiger Ein⸗ wohner für das Winlerhalblahr 1919%0 zum Beſuch der Ingenieurſchule, der Werkführerſchule und ausnahmsweiſe u der Kunſtgewerbe⸗ oder Baugewerkeſchule in Karls⸗ ruhe, ſofern ſie die ſtaatliche Werkmeiſterprüfung beſtehen wollen, Studienbeihilfen verliehen werden. Vorausſetzung iſt erfolgreicher Beſuch der 8. Klaſſe der Volks⸗ oder ule, Beſitz der deutſchen Reichsan⸗ Wan 55 und mindeſtens dreijähriger Aufenthalt in annheim. Bewerbungen ſind innerhalb 14 Tagen unter Anſchluß der Schulzeugniſſe(Volksſchul⸗, Gewerbe⸗ ſchulzeugniſſe) ſowie der Lehr⸗ und Arbeitszeugniſſe einzu⸗ reichen. Die bisher berückſichtigten Bewerber haben nur ein Schulzeugnis für das Sommerhalbjahr 1919 vorzu⸗ legen. St.18 Mannheim, den 14. Juli 1919. Bürgermeiſteramt. Heſenl. Berſelgerung gem. 8 575.⸗G.⸗B. Diensiag, den 22. Juli 1019, nachm. 2 Uhr werde ich in Mannheim im Verſteigerungs⸗ lokale Q 6, 2 gegen bare Sahlung für Rechnung deſſen den es angeht, meiſtbietend verſteigern: 3 feue Klaviere. Ningel, Gerichtsvollzieher. Nachah-Verstegering. Im Auftrage der Erben verſteigere bezw. verkaufe ich am Dienstag, den 22. Juli 1919, nachmittags 2 Uhr in N 13, 24 Ill die nachbenannten Fahr⸗ niſſe meiſtbietend gegen Barzahlung: Ein Herrenzimmer: 1 Tiſch, 4 Stühle, 1 Seſſel, 1 Zierſchrank.1 Paar ſeid. Vorhänge. Einzelmöbel: Mehrere 1⸗ u. 2tür. Schränke, Weißzeugſchränke, Waſchkommoden, Nachttiſche, bompl. preſſe, Regale, Bilder, 6 Lüſter, Spiegel, 2 Blumeutiſche, 2 Staffeleien, 1 Spinnrad, 2 Säulen, 1 Kokosläufer, 2 Blumenbäuke, 1 Nähtiſch, 1 großer Pfeilerſpiegel, 1 Spiegel, I Vitrine, 1 Wandbücherſchrank, 1 Regulator, 2 Sofatiſche, 1 eiſerne Bettſtelle, 1 Kaſſenſchrank, mehrere Tiſche, 1 pol. 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EUAEAAESEBEEAAESZZEEEEEAN 4378 etten, 1 Glasſchränkchen, 1 Ausſtell⸗ kaſten, Stühle, 2 Eisſchränke, Dielemöbel (Tiſch, Seſſel, Stühle aus Rohr), Kopier⸗ Telephon 7809. E1CCCͤ ²˙A NUEEHUEUNAIINEDEKAEEAAWAnETEEAA In dem Konkurs Otto Ehmüller in Mannheim ſoll] die Schlußverteilung erfolgen. Dazu ſind Mk. 1868.04 ver⸗ fügbar und Mk. 281710.86 unbevorrechtigteßorderungen zu berückſichtigen. 4727 Mannheim, 19. Juli 1919. Der Konkursverwalter Dr. Geiler, Rechtsanwalt, 3, 14. Eresse Versteigerung. Am Dienstag, den 22. Jull, nachmittags 2 Uhr ver⸗ ſteigere in 27 13. Eine große Partie Wäſche, all. Art Teppich, Haus⸗ und K Nippſachen, Beſtecke, Uhren, Bilder, Spiegel, Kleider, Stiefel, 1 Erker, elektriſche Lampen, Lüſter u. anderes. Ferner zum Taxations⸗ preis 1 Büfett, Schreibtiſch, Kanapee, Tiſche, Nähtiſch, 1 ſchöne Bank und anderes. M. Arnold Auktionator und Taxator Tel. 6219 0 3, 4. 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Juli, nachmittags Sohn und Bruder Werner Untersecundaner d. G. im Alter von 15 Jahren entrissen. In tiefem Leid: F. Haag, Pfarrer und Frau Anni Haag Fritz Haag Mannheim(F 7, 20b), den 20. Juli 1919. herzlich von Besuchen abzusehenl! Durch einen plötzlichen Tod wurde uns, unser lieber 4468 Die Beerdigung findet in der Stille statt und bitten wWir übernimmt Kaftee zxum Nösten. Ausust Rocks KRaffgeròsterei mit elektr. Betrieb Bürgerliel Mittag- und Abe für beſſere Herren ., 4 3. St. r. aer. Uält'gel empfiehlt B 4830 rTel. 5171 6, 3 85593 gleich welcher Art. Junge Frau(Kontoriſtin) ſucht Jahllktche dedenarbelt B5488 Zuſchriften unter B. V. 61 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. OOOOοοοοο,mοοοοοοαð 0οοοõcO οοοοοοοοοοοꝓοõοοοονDοοꝓõỹοοοονονονοðõjõdoοο Infolge der grossen Nachfrage sehen wir uns verenlesst, einen Nachdrud des Mannheimer I. Teil enthaltend das elphab. Einwohner- u. Firmenverzeichnis vorzunehmen. Bestellungen auf das Adressbuch J. 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Auli 1919 mit dem Bemerken abzulehnen, daß die Regelung auf Grund des angezogenen Candestarifes zur Zeit mangels Unterlagen nicht möõglick ſei. Die wohlerwogenen Gehaltsforderungen der Aushlilfsangeſtellten, die ſich mit den Lahnſätzen der Arbeiter der Privatinduſtrie nicht meſſen können und beträchtlich niedriger ſind wie die Gin⸗ kammen der Angeſtellten der Privatinduſtrie, fanden aber nicht die Billigung ſeitens des Stadtrates, obwohl der vom badiſchen gtaat 0 tarif zur Neuregelung der Gehälter der ſtändigen ftädt. geamten zu Grunde gelegt werden ſoll. Es wird wohl jedem vernünftig denkenden Menſchen ohne weiteres klar ſein, daß Arbeiter oder Angeſtellte mit dem im ver⸗ gangenen Frühfahr feſtgelegten Einkommen, das ſich durch⸗ ſchnittlich auf monatlich Mk. 280.— bis Mk. 300.— belief, jetzt nicht mehr leben können, umſoweniger als der weitaus größte Teil der Aushilfsangeſtellten erſt im November und Dezember aus dem Teld zurückkam und einige Seit erwerbslos war, ſowie auch während des Krieges und bis auf den heutigen Tag außer den notwendigen Lebeusmitteln keinerlei Anſchaffungen für Rleidung, Wäſche und dergl. machen konnte. Wenn trotzdem die Stadtverwaltung die Ge⸗ haltsangelegenheit weiter verſchleppen und die Angeſtellten dadurch zum Hungerleiden oder Schuldenmachen verurteilen will, ſo iſt den An⸗ geſtellten weiter nichts übrig geblieben als zum äußerſten Mittel zu ſchreiten, zumal die Angeſtellten nachweislich alles haben, um die Angelegenheit in Ciite beizulegen. Die Einwohnerſchaft Mannheims wird daher den Kngeſtellten ihre Sympathie nicht verſagen können und die ganze Schuld bezw. die Folgen des Ausſtandes dem Stadtrat zuſchreiben müſſen. Die Streikleitung. für die Staatsheamten auerkaunte abenerwähnte Landes⸗ ——— nenes Theater + Wiener Opereitenspiele —— Delioniicher U. Volks-Vorstellung zu etmäßigten Preiſen St 107 enstag, den 22. Juli 1019, abends ½8 Uhr im grossen„Nibelungensaal“ Die Slocken von Corneville dabene del Cgiie a ee „Hnarchischer Zusammenbruch cl. Solidarischer Aufbau?“ Ielelant. Dr. Stadler, Berlin, Nobert Planquette. Eude 10 ½ Uhr. Generalsekretär des Sekretariats zum Studium des Bolschewismus. Apollo-„Thealer Eintriit freil Freie Aussprachel Liga zum Schutze der deutschen Kultur. Nufang 7 Uhr. —. 1 Die selbsſhergestellten Rlm-Aufnabmen anlässlidi des PromenadenKonzerts ler-.-Kapelle aàm Wasserturm gelangen ab heute nadumitieg zur Vorführung. Sonntag nachm.— u. abends 7½ Uhr Der Hias Bayr. 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