Abend⸗Ausgabe. ll tſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Derantwortſich für Peuftkten: f. B. Bf. ff olttik: J..: R. Schönfelder, für 2 aderno, für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: R. Schönfelder, für Handel: Franz Mircher, für Knzeigen: inton Grieſer. Drück und Verlag: Druckerei Dr. Hhaas Mann⸗ heimer General⸗finzeiger G. m. b.., ſamtlich in Mannheim. Draht⸗KAKdr.: General⸗fingeiger Mannheim. Poſtſcheck⸗RKonto Nx. 17590 Narlsruhe in Baden.— fernſprecher Amt Rannheim Ur. 7940—7946. Badiſche Neueſte Nachrichten Amtliches Verkündigungsblatt ernommen. eis in Mannh Poſtbezug: Viertelf bi. 7³³ einſchl. ere de. Bei der Poſt abgeholt M. 7. 20. Einzel⸗Rx. 10 Pig. . Die Ifpaft. Nofonelgeile 50 Pf., Finanz⸗finzeigen und eigen von Verſicherungs⸗ en Reklamen M. 2 50. Annahmeſchluß: Mittagblatt* 80% r. abetbitt—5— Ulſcka —— 2½ Audr Nie kinzeigen an beſtimmten 2 2 Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung in Umgebung monatlich M..50 mit Bringerlohn. Die Vorlage über die Erbſchaftsſteuer. Rechtsanwalt Dr. Max Homburger, Karlsruhe. Die Nachlaßſteuer bildete 1908—1909 im Reichstag den Anlaß zu erbittertſten Kämpfen. Sie war mit Grund zur Bildung des ee Blocks, der ſie zu Fall brachte. Jetzt iſt ſie in einer Geſetzesvorlage der Nationalverſammlung zugegangen, verbunden mit einer erweiterten Erban⸗ fallsſteuer auf Ehegatten und Kinder und mit einer eben⸗ falls erweiterten Schenkungsſteuer. Die amt⸗ liche Begründung zu dieſer Vorlage führt über die Erweiterung der Erbanfallsſteuer u. a. Folgendes aus: Nach der bisherigen Erbſchaftsſteuer blieb der Erbanfall der Ehegatten und der Kinder ſteuerfrei. Nach den Berech⸗ nungen entfallen 7 aller vererbten Beträge auf Ehegatten und Kinder, ſodaß dieſe Summe dem Steuerzugriff entzogen war. Des Reiches Finanzlage mache aber die Erfaſſung dieſer 45 erforderlich. Der früher erhobene Einwand, wonach die Ausdehnung derSteuer auf Gatten und Kinder den Familien⸗ ſinn und Familienbeſtand gefährde, könne dadurch behoben merden, daß die Steuer ſich in angemeſſenen Grenzen halte. Die früher ebenfalls vorgetragene Befürchtung, daß die Erb⸗ ſchaftsſteuer für Ehegatten und Kinder zu ſehr in die inneren Familienverhältniſſe hineinblicken laſſe durch den Zwang zur Offenbarung des ganzen Vermögens, ſei jetzt ebenfalls über⸗ holt. Es ſei nämlich künftig Sorge zu tragen, daß jeglicher Vermögensbeſitz zu den Steuern herangezogen und daß zu dieſem Zwecke eine umfaſſende Offenlegung aller Vermögens⸗ verhältniſſe fortlaufend geſichert wird. Die amtliche Begründung führt weiter aus, die Einfüh⸗ rung der Nachlaßſteuer verfolge nicht allein den Zweck, dem Reich eine Einnahmequelle zu eröffnen, ſie ſoll vielmehr dazu dienen, dem Fiskus eine Kontrolle für alle anderen Steuern aus Einkommen und Vermögen zu verſchaffen. Wenn Erblaſſer bei Lebzeiten wiſſen, daß nach ihrem Tode der ganze Nachlaß vor der Teilung einer eingehenden ſteuerlichen Nach⸗ prüfung unterliegt, ſo wird das beſtimmt in dem Sinne auf ſie wirken, daß ſie von allen Steuerhinterziehungen abſehen. Aus dieſen Bemerkungen der amtlichen Begründung und aus dem ganzen Aufbau des Geſetzes ergibt ſich deſſen gewaltige Bedeutung. Es handelt ſich hierbei nicht um eine einmalige Steuer, wie dies bei den Kriegsſteuern und der großen ein⸗ maligen Vermögensabgabe der Fall iſt. Es handelt ſich viel⸗ mehr bei dieſem Geſetz um Beſtimmungen, die für unſere ganze nächſte Zukunft ihren gewaltigen Einfluß auf das Pri⸗ vateigentum ausüben werden. Es iſt auch mit Sicherheit da⸗ mit zu rechnen, daß die kommende Reichsabgabeordnung alle Maßnahmen ergreifen wird, um für eine genaue und wahr⸗ heitsgemäße Offenlegung der Vermögen zu ſorgen. Schon der vorliegende Entwurf verpflichtet Gerichte, Notare, Stan⸗ desämter, Vermögensverwaltung und Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften, die Steuerbehörde von allen wichtigen Vermögens⸗ veränderungen in Kenntnis zu ſetzen, die bei ihnen in Er⸗ ſcheinung treten. Ebenſo iſt bei Vermeidung von hohen Strafen für den Beſchenkten und den Erbſchaftserwerber die Verpflichtung ausgeſprochen, daß ſie binnen 3 Monaten dieſe Steuerfälle der Steuerbehörde anmelden müſſen. Das Vorhandenſein eines ſteuerbaren Nachlaſſes mu in der Friſt die für den Nachlaß ſteuerpflichtige Per⸗ ſon zur Anmeldung bringen. Beſteuert werden ſoll nach dem Entwurf: 1. Der Nachlaß eines Verſtorbenen(Nachlaßſteuer); 2. Erwerb von Todeswegen Erbanfallſteuer), 3. Zuwen⸗ dungen unter Lebenden ohne entſprechende Gegenleiſtung (Schenkungsſteuer). Im einzelnen führt der Entwurf hier⸗ zu aus: I. Die Nachlaßfteuer. „Die Nachlaßſteuer iſt eine Steuer vom Nachlaß als jolchem, ohne Rückſicht auf die Perſonen, auf die er im Weg der Vererbung übergehi“. Als Nachlaß gilt das beim Tod des Verſtorbenen vor⸗ handen geweſene Geſamtvermögen. Dieſes ſetzt ſich zuſammen aus Grundvermögen, Betriebsvermögen und allen übrigen Vermögen(Kapitalvermögen). Was ſeweils zu den einzelnen Vermögenswerten gehört, und wie dieſe zu bewerten ſind, iſt im einzelnen dargelegt. Im großen Ganzen ſchließen ſich die Beſtimmungen dem Beſitzſteuergeſetz an. Möbel, Hausrat und ähnliches gehören nicht zum ſteuerbaren Nachlaß. Dem tatſächlich vorhandenen Nachlaßvermögen müſſen zur Er⸗ mittelung der ſteuerbaren Höhe gewiſſe Schenkungen und Zu⸗ wendungen zugerechnet werden, die der Verſtorbene bedingt ſchon vor ſeinem Tode gemacht hatte. Andererſeits dürfen vam Nachlaßvermögen zurErrechnung ſeiner ſteuerbaren Höhe abgezogen werden: die vom Erblaſſer herrührenden Schulden, die Peſtattungskoſten und die Gerichtskoſten aller Art, die mit dem Nachlaß zuſammenhängen. Die Nachlaßſteuer ſelbſt gilt nicht als Nachlaßverbindlichkeit. Der Nachlaß unterliegt inſoweit der Steuer, als er den Betrag von Mk. 20 000.— überſteigt. Die erſten Mk. 20 000.— ſind alſo ſteuerfrei. War der Erblaſſer ein Deutſcher, ſo iſt ſein ganzer Nachlaß ſteuer⸗ bar. War er Ausländer, mit dem Wohnſitz oder Aufenthalt im Inland, ſo ſind die inländiſchen Nachlaßteile ſteuerbar. Endlich beſteht die Steuerpflicht ohne Rückſicht auf die Stagtsangehörigkeit und den Wohnſitz des Erblaſſers kür alles inländiſche Grund⸗ und Betriebsvermögen, das zum Nachlaß gehört. Die Nachlaßſteuer ſteigt im Weg der Durchſtaffelung von 1(bei einem Wert von 20 000) bis 5%(bei einem Wert von über eine Million). Das Syſtem der Durchſtaffelung bedeutet, daß der höhere Steuerſatz nicht für die geſamte ſteuerbare Summe zugrunde gelegt wird, ſondern jeweils nur für die die einzelnen Stufen überſteigenden Beträge. Dieſes Syſtem war ſchon bei den Kriegsſteuern angewandt. Es be⸗ trügt beiſpielsweiſe die Nachlaßſteuer bei einem Nachlaß von 600 000„: 10 400, die ſich folgendermaßen berechnen: a) 20 000„ ſteuerfrei b) 200 000% 15 2 000. e) 300 000 4 275 5000 d) 80 000 355 2 400. Summe des Nachlaſſes: 600 000 4 Steuer: 10 400 Die Nachlaßſteuer iſt aus dem Nachlaß zu entrichten. Die Erben, deren geſetzliche Vertreter und Bevollmächtigte, Teſta⸗ mentsvollſtrecker, Nachlaßpfleger und Nachlaßverwalter haften dafür, daß die Steuer vor Ausfolgung des Nachlaſſes bezahlt wird. II. Die Erbanfallſtener. Die Erbanfallſteuer iſt eine Steuer auf die durch Erwerb von Todes wegen eingetretene Bereicherung einer Perſon. Als„Erwerb von Todes wegen“ gilt jeder Erwerb durch Erb⸗ ſchaft, Vermächtnis, Nachfolge in Stammgut, Fideikommis u. d. Ver⸗ hältniſſe. Der Vorerbe gilt als Erbe. Die perſönliche Steuerpflicht des Erben richtet ſich nach ſeiner Staatsangehörigkeit, ſeinem Wohn⸗ itz und ſeinem Aufenthalt. Der geſamte Erbanfall iſt aber immer teuerpflichtig, wenn der Erblaſſer ein Deutſcher war. Die Steuer wird von dem Betrag berechnet, um den der Exwerber durch einen Erbanfall bereichert iſt. Deshalb dürfen die Nachlaßkoſten vorher abgezogen werden. Um eine gerechte Beſteuerung zu ermöglichen. bei der die nächſten Verwandten als Erben bedeutend weniger Steuer bezahlen müſſen, wie weitläufige Verwandte und fremde Perſonen als Erben, ſieht der Entwurf 6 Klaſſen vor. In dieſen ſind dem Grad der Verwandtſchaft zum Erblaſſer die Erben ftaffelk ie Steuer ſelbſt iſt nach der Höhe der Erbſchaft durchge⸗ taffelt. In die erſte Klaſſe gehören Ehegatten und Kinder des Erb⸗ laſſers. Die Steuer für ſie beträgt 47(Erbſchaft bis 20 000), bis 2075(Erbſchaften über 1000 000). Zur zweiten Klaſſe gehören die Enkel des Erblaſſers. Die Steuer ſtaffelt ſich hier von—257. In der dritten Klaſſe(Eltern und Geſchwiſter des Erblaſſers) ſtaffelt ſie ſich von—30). So geht es weiter bis zur ſechſten Klaſſe. In dieſe fallen entfernte Verwandte und fremde Perſonen. Die Steuer beträgt da 15—5077. Sind nahe Verwandte Erben, ſo bleiben 5000% ſteuerfrei, bei allen anderen Erben nur 500. Die Erbanfallſteuer erhöht ſich aber bedeutend, wenn der erwerbende Erbe ſchon vor dem Erbanfall mehr als 100 000/ eigenes Vermögen beſaß. Der Zu⸗ ſchlag geht von 107 des Steuerbetrags leigenes Vermögen des Erben von 100 000) bis 502(eigenes Vermögen des Erben über 1000 000). Der Wert des Vermögens iſt auf den Zeitpunkt des Erbanfalls nach beſtimmten Vorſchriften feſtzuſtellen. Auch das Aus⸗ landsvermögen iſt ſteuerbar. Die Steuer muß der Erbe entrichten; kann ſie von ihm nicht eingezogen werden, ſo muß der Nachlaß dafür aufkommen. Von der Erbanfallſteuer ſind befreit Zuwendungen an das Reich und die Gliedſtaaten und ſolche für deren Zwecke. Außerdem find aus ſozialen und wirtſchaftlichen Gründen gewiſſe Erbanfälle ſteuerfrei, mit Rückſicht auf die perſönlichen Verhältniſſe des Er⸗ werbers. Es ſind auch Ermäßigungen für derartige Fälle vorgeſehen. Vorausſetzung für die Steuerfreiheit und Ermäßigung iſt allerdings neben andern perſönlichen Bedingungen, daß der Erbe insgeſamt nicht mehr als 50 000 eigenes Vermögen hat. Für Zuwendungen an Gemeinden, Stiftungen und Kirchen für mildtätige, ſoziale und kirchliche Zwecke beträgt die Steuer 105. Die Steuer wird nicht be⸗ rechnet für den Erwerb von Möbeln und Hausrat durch den Ehe⸗ 88 die Kinder und die Enkel des Erblaſſers. Für entfernte erwandte bleibt unter gewiſſen Bedingungen der Erwerb von Klei⸗ dern und Kaushaltgegenſtänden ſteuerfrei, wenn deren Wert im ein⸗ zelnen Fall 5000/ nicht überſteigt. Mit Rückſicht auf die bedeu⸗ tende Einwirkung der ganzen Steuern auf das Privatvermögen iſt eine Uebergangsvorſchrift vorgeſehen: „Bei einem Erwerb, der vor dem 1. April 1940 an⸗ fällt, wird die Steuer für jedes volle Jahr vor dieſem Zeitpunkt um 2% ihres Betrages ermäßigt.“ Folgendes Beiſpiel möge die Berechnung erläutern: Ein Nach⸗ lafß von 600 000 fällt im Jahr 1935 an den Vater des Erb⸗ laſſers, der ſchon ſelbſt ein Vermögen von 300 000 beſitzt. Der Erbe gehört in die Steuerklaſſe 3. Durch die Höhe des Nachlaſſes beträgt die Erbanfallſteuer 99 350. Sie erhöht ſich um%, da der Erbe ſchon vor dem Erbanfall ein Vermögen von 300 000 1 beſeſſen hat, ſomit um 19 890 auf 119 220„1. Für die 5 Jahre vor dem 1. April 1940 ermäßigt ſich der Steuerbetrag um fünfmal 2% gleich 10%; ſomit um 11 922 auf 107 298. III. Die Schenkungsſteuer. Der gleichen Beſteuerung, wie der Erwerb von Todes wegen, unterliegen alle Schenkungen und Vermögensübergaben unter Lebenden. Ausſtattungen, die Eltern ihren Kindern zur Einrichtung eines Haushalts geben, gelten nicht als Schenkungen. Die Steuer⸗ pflicht tritt bei Vollzug der Schenkung ein, nicht ſchon beim Schen⸗ kungsverſprechen. Beſchenkter und Schenker haften gemeinſam für die Steuer. Gewiſſe Schenkungen bleiben ſteuerfrei wie die zu mild⸗ tätigen, kirchlichen und ſozialen Zwecken. Ferner Aufwendungen für Unterhalt und Ausbildung, Ruhegehalt und Gelegenheitsgeſchenke. Endlich Schenkungen beweglicher Sachen, bis zu 5000 an ent⸗ ſornte Verwandte, wenn die Gegenſtände zu deren perſönlichem Ge⸗ brauch dienen. Nach dem Entwurf ſoll die Schenkungsſteuer rück⸗ wirkende Kraft haben bis 31. Dezember 1916. Dieſer Zeitpunkt iſt gewählt, weil er der Stichtag war für die erſte Veranlagung zur Beſitzſteuer und für die erſte Kriegsſteuer. Der inlernalionale Generalſtrell. Maßznahmen gegen Demonſtranten in Berlin. Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die P..N. melden, paſſierte nach 1 Uhr ein Zug von ungefähr 5000 Unabhängigen die Linden. Die Wilhelmſtraße wurde raſch abgeſperrt und eine Tafel„Wer weitergeht, wird erſchoſſen!“ warnte die Demonſtranten. Ein Teil der Demon⸗ ſtranten zog ſich durch das Brandenburger Tor zurück, der Reſt des Zuges wurde zurückgedrängt ind mußte unter dem Druck der herbeigeeilten Freiwilligen ſein Vorhaben aufgeben. Die Lage in München. München, 21. Juli.(Priv.⸗Tel.) Hier läßt ſich der heutige Tag, bezüglich deſſen man ſehr ernſte Befürchtungen hegte, bis jetzt völlig ruhig an. Geſtreikt wird nir⸗ gends, auch haben die beiden ſozialdemokratiſchen Parteien ausdrücklich alle angekündigten und Veran⸗ ſtaltungen für dieſen Tag wieder abgeſetzt. Militäriſcherſeits ſind umfangreiche Vorkehrungen getroffen. Die Garniſon hat Bereitſchaft, auch die Einwohnerwehr, die über 20 000 Mann ſtark iſt. iſt alarmbereit. Für den Fall eines Streiks war ein Bürger. und Beamtengegenſtreik bereits ein⸗ hellig beſchloſſen und bis ins Kleinſte vorbereitet, und der Verkehrsrat des bayeriſchen Verkehrsperſonals hatte bekannt gegeben, das bayeriſche Verkehrsperſonal halte ſich von dem am 21. Juli beabſichtigten Generalſtreik fern. Die Abſicht zu einem ſolchen hat zweifellos in den radikalen Kreiſen eine zeitlang beſtanden, ſcheint aber unter dem Druck der Gegen⸗ maßnahmen fallen gelaſſen worden zu ſein. Die Lage in Halle. Halle, 21. Juli.(WB.) Die Arbeiter der ſtädtiſchen Gas⸗ werke und der ſtädt. Elektrizitätswerke ſtreiken. Der Betrieb des Waſſerwerkes wird aufrecht erhalten Der Straßenbahnverkehr ruht. Am Vormittag fand ein großer Kundgebungsumzug der Ausſtändigen ſtatt. der Jriede mil Dentſch-Oeſterreich. Verſailles, 20. Juli.(WB.) Die Abendblätter geben Auszüge aus dem Friedensvertragsentwurfe für Oeſterreich wieder, von dem größere Teile bereits bekannt ſind. Oeſterreich darf eine Armee von 30 000 Mann unterhalten und muß ſich, wie Deutſchland, grund⸗ ſätzlich für alle aus dem Krieg entſtandenen Verluſte und Schäden verantwortlich erklären. Die Wiedergut⸗ machungskommiſſion ſetzt unter faſt gleichen Bedingungen wie für Deutſchland eine bis zum 1. 5. 21 zu zahlende Ent⸗ ſchädigungsſumme feſt. Die Kommiſſion ſetzt eine Unterkommiſſion ein, die ſich mit den öſterreichiſchen Ange⸗ legenheiten beſchäftigt. In ihr ſind vertreten: Amerika, Eng⸗ land, Frankreich, Italien, Griechenland, Polen Rumänien, der ſerbiſch⸗kroatiſch⸗floweniſche Staat u. Tſchecho⸗Slowakjen. Die vier erſten Mächte ernennen je einen Delegierten mit zwei Stimmen, die fünf anderen Mächte beſtimmen jede ſe einen und gemeinſanien Delegierten. Die Vorkriegsſchuld Oeſterreich⸗Ungarns wird von allen Sukzeſſtonsſtagten von Oeſterreich getragen. Der Anteil, den jeder Staat an dieſer Schuld haben wird, wird von der Wiedergutmachungskom⸗ miſſion feſtgeſetzt. An der Kriegsſchuld nehmen die Sukzeſ⸗ ſionsſtaaten nur bis zu einem Betrage von 1500 Gold⸗ franes teil. Hiervon entfällt die Hälfte auf Tſchecho⸗Slowakien, die andere Hälfte wird gemeinſam von Polen, Rumänien und Südſlawien getragen. Die Sukzeſſionsſtaaten kommen ferner für die alten Banknoten auf, die auf dem Gebiete zirkulieren. Außerdem müſſen ſie die produktiven Domänen des ehe⸗ maligen öſterreichiſch⸗ungariſchen Staates und der Exdynaſtie, die auf ihrem Gebiete liegen, zurückkaufen. Der„Temps“ be⸗ tont, daß die Anforderungen, die an Oeſterreich geſtellt wer⸗ den, ſo groß ſind, daß ſeine Zahlungsunfähilgkeit klar zutage tritt. Die Alliierten und Aſſoztierten müßten alſo einen Plan für die Reorganiſation aufſteillen und die Kon⸗ trolle 8des geſamten wirtſchaftlichen und finanziellen Lebens in Oeſterreich übernehmen. Belriebsratsgeſetz und Bankgewerbe. Die ernſten Bedenken des geſamten Bankgewerbes gegen den Betriebsrats⸗Geſetzentwurf des Reichsarbeitsminiſteriums legt der Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes in einer Eingabe an das Reichsminiſterium eingehend dar; er betont dabei, daß ihn micht einſeitige Arbeitgeberintereſſen leiten, da er ſich in den 18 Jahren ſeines Beſtehens mit Fragen des Verhältniſſes zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ſtets nur zum Zwecke des Ausgleichs gegenſätzlicher Intereſſen zum Wohle des geſamten Berufsſtandes beſchäftigt habe. In Vertretung dieſes gemeinſamen Intereſſes aller Angehörigen des Bank⸗ gewerbes erhebt der Verband vor allem grundſätzlichen Ein⸗ ſpruch dagegen, daß Befugniſſe ſo verantwortungsvoller Art, wie das Mitbeſtimmungsrecht bei Einſtellungen und Entlaſ⸗ ſungen— und zwar auch von Beamten in gehobenen, leiten⸗ den oder ſonſt beſondere Zuverläſſigkeit beanſpruchenden Stellungen— ſowie die in dem Entwurf vorgeſehenen Kon⸗ trollrechte Perſonen anvertraut werden, die nicht einmal das Volljährigkeitsalter des..B. erreicht zu haben brauchen, die dem Betriebe nicht mehr als 6 Monate angehören müſſen, die von ſämtlichen mehr als 18jährigen Arbeitnehmern auf die kurze Dauer eines Jahres gewählt werden und auch vor Ablauf dieſer Friſt durch ein Mißtrauensvotum der Mehrheit wiederum aus ihrem Amte entfernt werden können. Wenn einem ſo organiſterten Betriebsrat eine entſcheidende Mit⸗ wirkung bei der Perſonalausleſe übertragen werde, ſo ſei dies für das Bankgewerbe von verhängnisvollerer Bedeutung als für irgend einen anderen Erwerbszweig, denn die Grundlage jedes bankgewerblichen Betriebes iſt das Vertrauen der Kund⸗ ſchaft in die Tüchtigkeit und Intelligenz, in die Sorgfalt, Ge⸗ wiſſenhaftigkeit und Verſchwiegenheit des Bankiers, und von einer ſorgfältigen Perſonenauswahl hängt nicht nur Ruf und Anſehen, ſondern auch— angeſichts der unbedingten Haftung des Prinzipals für ſeine Angeſtellten— die vermögensrecht⸗ liche Exiſtenz der Firma ab. Für den Fall der Annahme des Geſetzes erachtet der Verband deshalb eine Zuſatzbeſtimmung folgenden Inhalts für unerläßlich: „Soweit der Arbeitgeber nach geſetzlicher Beſtimmung (8§ 278, 831...) ſür ein Verſchulden des Arbeit⸗ nehmers dritten Perſonen gegenüber haftet, kommt dieſe Haftung in Wegfall, wenn er durch Einſpruch des Betriebs⸗ rats an der Entlaſſung des Arbeitnehmers gehindert oder, infolge Einſpruchs gegen die Einſtellung anderer Arbeits⸗ kräfte, zu ſeiner Einſtellung genötigt oder an derEinſtellung genügender und geeigneter weiterer Arbeitnehmer verhin⸗ dert worden iſt. Die Mitglieder des Betriebsrats ſind dem Dritten ihrerſeits verantwortlich, es ſei denn, daß ihnen bei Erhebung des Einſpruchs ein Verſchulden nicht zur Laſt fiel.“ So ſehr eine Einſchränkung der Haftung der Bank für ihre Beamten den Intereſſen der einzelnen Kunden, der Ver⸗ kehrsſicherheit und dem Rufe des deutſchen Bankgewerbes im In⸗ und Auslande abträglich ſein werde, ſo laſſe ſie ſich doch bei Annahme des Geſetzes nicht umgehen, da andernfalls dem Unternehmer aus den Handlungen unbrauchbarer, aber dant der Gunſt des Betriebsrats in ihren Stellungen beholtener oder bei der Einſtellung vor geeigneteren Bewberbern bevor⸗ zugter Angeſtellten Regreßverpflichtungen von unüberſeh⸗ barem Umfange erwachſen, und ſelbſt leiſtungsfähige Banken binnen kurzem in Vermögensverfall und Konkurs geraten könnten.— Die Eingabe legt des ferneren dar, daß den An⸗ geſtellten des Bankfachs durch den Entwurf das Recht der Freizügigkeit verkümmert und daß im Widerſpruch mit den Forderungen der Zeit gerade den tüchtigſten unter ihnen der — ————— 2. Seite. Nr. 329. Maunheimer General-Anzeiger. (Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 21. Juli 1919. zufſtieg erſchwert wird. Das Syſtem des Entwurfs habe mit Temokratie nichts zu tun, ſondern ſei eher einer veralteten hürokratiſchen Gedankenwelt angepaßt; es eigne ſich für keinen kaufmänniſchen Betrieb und bilde eine ganz beſondere Gefahr für den Privatbankierſtand, dem durch die Beſchrän⸗ kung der Perſonalausleſe ſowie ſeines Bilanzgeheimniſſes weſentliche Grundlagen ſeiner Da⸗ ſeins⸗ und Konkurrenzfähigkeit entzogen werden.— Im Hin⸗ blick auf die Tatſache, daß in der ſetzigen Lage unſeres Vater⸗ landes der Kredit der deutſchen Vol⸗swirtſchaft im Auslande in einem bisher nicht dageweſenen Maße auf den Kredit der deutſchen Banken, auf das Vertrauen in die Zuverläſſigkeit ihrer Leitung gegründet iſt, warnt der Verband vor in ihren Jolgen unüberſehbaren Eingriffen und erwartet eine reifliche Prüfung und Erwägung der von ihm und anderen Ver⸗ tretungen des Handels und der Induſtrie erhobenen Bedenken. Deulſches Reich. Vas koſtet uns der Friede von Verſailles? Im Verlage von J. F. Lehmann in München iſt eine kleine Schrift„Was koſtet uns der Friede von Verſaflles“ er⸗ ſchienen, in der Paul Dehn den Verſuch macht, ziffernmäßig die Koſten und Laſten zu berechnen, die dem deutſchen Reich und Volk aus dem Verſailler Frieden entſtehen. Nach dieſer Schrift ſind zu berechnen: die von den Feinden geforderte vorläufige Kriegsentſchädigung mit 100 Milliarden Gold⸗ mark= 325 Milliarden in Papier, die Koſten der Beſetzung des linten Rheinufers mit 60 Milliarden, die Schäden der Blockade nach dem Waffenſtillſtand 13 Milliarden, ferner die Abtretung Poſens, Weſtpreußens, Oberſchleſiens und kleinerer Bezirke an Belgien, Dänemark und Tſchechien mindeſtens mit demſelben Betrag. Dazu käme noch die Auslieferung aller militäriſchen Vorräte der Land⸗, See⸗ und Luftſtreitkräfte in Höhe von Milliarden und die Verluſte infolge der Nichtheran⸗ ziehung der abgetretenen Provinzen und Bezirke zur Ueber⸗ nahme eines entſprechenden Teiles der deutſchen Kriegsſchuld und Kriegsentſchädigung, endlich die Verluſte an den ver⸗ ſchleuderten Auslandswerten, infolge der Internationaliſie⸗ rung der deutſchen Ströme, Eiſenbahnen und Häfen uſw. Dieſe und andere Verluſte laſſen ſich vorläufig noch nicht be⸗ ziffern. Um Deutſchland niemals in Ruhe kommen zu laſſen, behalten ſich die Feinde vor, ihre Entſchädigungsforderung von 100 Milliarden Goldmark noch zu erhöhen, nach den An⸗ deutungen leitender Miniſter um weitere 100 bis 200 Milliar⸗ den Goldmark. An der ungeheuerlichen Schuldlaſt von 250 Milliarden Mark, einer Summe, die das derzeitige eigene Nationalvermögen weit überſchreitet, wird Deutſchland in den nächſten Menſchenaltern ſchleppen müſſen. sk. Gegen den Wucher bei Wohnungsvermitflung. Berlin, 21. Juli.(Lon unſerem Berliner Büro.) Wie als Weimar berichtet wird, findet heute eine Kabinetts⸗ ſizung ſtatt, in der über eine Verordnung gegen den Wucher bei Vermittlung von Mietwohnungen be⸗ raten werden wird. Desgleichen wird ein Geſetz über die In⸗ nalidität auf Grund von Militärrenten erwogen Ireier Handel mit Salzheringen. Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Von zuſtändiger Seite wird bekannt gegeben, daß die Reichs⸗ ſiſchzentrale vom 1. Auguſt ab ihre großen Beſtände an Salzheringen im freien Handel abſetzen wird. Die Einfuhr liegt nach wie vor in den Händen der Reichsfiſchzentrale und der ſeitherigen Einfuhr⸗Geſellſchaft m. b. H. Letztere iſt die Organiſation der Herings⸗Großhändler. Demokraliſcher Parkeilag. EHBerlin, 21. Juli.(Von Berliner Büro.) Der Ver⸗ kehrsſtreit hat ſeine Schatten auch auf den Parteitag geworfen. Man wird, da das Hin⸗ und Herfahren heute wieder einmal eine Qual iſt und außerdem bis 8 Uhr abends der Berliner der elektriſchen Be⸗ ſtrahlung entbehren muß, heute durchtagen, d. h. man wird vom frühen Vormittag bis 4, rielleicht auch bis 5 Uhr zuſammenbleiben. Der Saal iſt bis auf den letzten Platz gefüllt. Aber die Kampf⸗ ſtimmung, die geſtern Abend bisweilen bedenklich wurde, hat, ſo ſcheint es wenigſtens, nack gelaſſen. Zunächſt haben die Referenten ihr Schlußwort abgeliefert. Das geſchieht bei Nuſchke und bei Graf Bernſtorff in wenigen Sätzen. Peterſen redet etwas ausführlicher, ſeine Ausführungen vom Samstag im einzelnen korrigierend, unterſtreichend, erläuternd, bisweilen auch wohl retouchierend. Dann faßt noch einmal in zur Berſöhnung mahnenden Sätzen der Vorſitzende Koch den Inhalt der bisherigen Ausſprache zuſammen. Man ſollte es den Führern und Parſamentariern nicht zu ſchwer machen und bei der Kritik nicht vergeſſen, daß ſie in Weimar ſo gut wie unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit arbeiteten, nicht nervös auf den Wiedereintritt in die Koalition drängen, der zu gegebener Friſt ſchon erfolgen werde. Man ſoll auch nicht zuviel verlangen. Das demokratiſche Idenl würde ſchon noch zum Ziele führen, aber natürlich nicht binnen weniger Monate. Die Friedensfrage oder vielmehr die Stellung zu ihr, ſolle die Parteifreunde nicht ſcheiden, dürfte vor allem nicht in den Wahlkampf hineinſpielen. Dann hebt das Abſtimmungsgeſchäft über die zahlreichen Ent⸗ ſchließungen an. Im Vordergrunde ſteht die von der Re⸗ ſolutionskommiſſion eingebrachte Entſchließung, in der die Haltung der Fraktion und der Parteileitung gebilligt und noch einmal betont wird, daß mit dem Austritt aus der Koalition keine Annäherung an die Rechte verbunden werden ſoll. Die Entſchließung faßt dann noch einmal die Hauptrichtlinien der Demokratiſchen Partei zuſammen und ſchließt mit einem Appell an die Jugend, in dem großen Kampfe um Deutſchlands Zukunft die Reihen der Demokratie zu ſtärken. Bei der Abſtimmung wurde ein von der Minderheit beantragtes Mißtrauensvotum wegen des Ausſcheidens aus der Koalition abgelehnt und ein Vertraunensvotum angenommen, das das Verhalten der Fraktion in der Friedensfrage billigte. Da⸗ nach wurde die inn der Reſolutionskommiſſion, die unter dem Namen Gerland⸗Fiſcher ging, mit einem Frank⸗ furter Amendement angenommen, das denjenigen Partei⸗ und Fraktionsangehörigen, die für das Unterſchreiben waren und noch ſind, entgegenkommen ſollte. Schließtlich wurde auf dem Wege des Hammelſprungs eine Anregung, die Fraktion zu nöligen, bei der 3. Jeſung ſich für ie drerjährige Legislaturperiode zu erklären, mit 350 gegen 203 Stimmen abgelehnt, dagegen ein Antrag angenommen, der der Frgktion nahelegt, zu erwägen, ob ſie dieſe ihre Haltung nicht doch noch ändern wollte. Die überwinden wir die Kohlenkalaſtrophe? Erſt Jement und Jiegel— dann Kohle? Die Kohlenkataſtrophe für den Winter ſcheint unabwend⸗ bax. Die durch und Arbeiterverminderung Kaddeg der Kriegsge a Fede eingetretene Reduzierung der Henförderung, die im densvertrag erzwungenen ge⸗ waſtigen Kohlenlieferungen an die Entente und die Loslöſung 1 Förderungsgebiete vom Reich werden uns zwingen, entweder den Hausbrand noch mehr einzuſchrän⸗ ken oder die Belieferung der Induſtrie zu per⸗ kürzen, was eeee mit Steigerung der Arbeits⸗ oſigkeit und des wirtſchaftlichen Elends wäre. Wenn das Reichswirtſchaftsminiſterium des Herrn Wiſſell ſeine Haupt⸗ kraft darauf verwendet hätte, planmäßige praktiſche Arbeit zum deutſchen Wiederaufbau zu leiſten, anſtatt ſeine Zeit in durch die Durchbrechung unfruchtbarer Theorieſpielerei zu verſchwenden, ſo hätte es längſt den Hebel zur Vermeidung der kommenden Kohlen⸗ kataſtrophe anſetzen können. Die Kardinalforderung heißt: mehr Arbeiter in die Gruben zu bringen. Ar⸗ beitskräfte würden wohl zu finden ſein. Die geringe Arbeits⸗ zeit, die hohe Bezahlung und die dem Kohlenarbeiter zuge⸗ ſprochene reichlichere Lebensmittelverſorgung wären wohl ge⸗ eignet, einen Anreiz auf zahlloſe Arbeitskräfte auszuüben, be⸗ ſonders, ſeitdem die Hauptperiode der Arbeitsunluſt vorbei iſt; denn darüber ſind ſich alle Induſtriefachleute einig, daß die Arbeitsfreudigkeit im deutſhen Nolke ſeit einiger Zeit wieder gewachſen iſt. Nun beſteht hier allerdings noch eine Hauptſchwierigkeit: in dem Kohlengebiet fehlt es zur Zeit noch an Unter⸗ bringungsmöglichkeiten für eine größere Arbeiter⸗ acl. Sie zu ſcollen wäre die erſte Vorausſetzung für die ehebung der Kohlenſchwierigkeiten. Hier hat das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium Ungeheueres verſäumt. Heute redet es ſich darauf hinaus, daß es an Zement und Ziegeln für die neuen Arbeiterunterkünfte gefehlt habe und immer noch fehle. Da die Kohlenfrage die Elementarfrage unſerer Zu⸗ kunft iſt, hätte eine Bevorzugung der Zement⸗ und Ziegel⸗ induſtrie in der Belieferung mit ihren nötigſten Bedürfniſſen zurzeit eben im Vordergrund unſerer geſamten Wirtſchafts⸗ fürſorge zu ſtehen! Deutſchland hat während des Krieges unter viel ſchwierigeren Verhältniſſen noch ganz andere Schwierigkeiten überwunden, als es die Aufgabe wäre, in den Kohlengebieten noch Wohnmöglichkeiten für einige hundert⸗ tauſend Bergarbeiter zu ſchaffen. Aber hier, wo es ſich wirk⸗ lich darum gehandelt hätte, in der wichtigſten Lebensfrage unſerer Wirtſchaft planmäßig vorzugehen, hat das unſelige Wiſſell'ſche Planwirtſchaftsminiſtertrum vollſtändig verſagt. Menn wir die Kohlenkataſtrophe bekommen, ſo werden wir wiſſen, wen wir in erſter Linie dafür verantwortlich zu machen haben. Gelingt es nicht, die hejmiſche Zement⸗ und Ziegel⸗ induſtrie ſofort zur höchſten Leiſtungsfähigkeit zu ſteigern, ſo muß ehen für Import von Zement und Ziegeln aus dem Auslande geſorgt werden. Möglichkeiten laſſen ſich finden, ſoweit man nur ernſtlich will und die wichtige Frage aus den Händen der Bürokraten löſt. Es müſſen ſich auch Mittel finden laſſen, die Schwierigkeiten zu meiſtern, die von den jetzigen Zechenbeſitzern gemacht werden, die ſich in der Be⸗ ſchaffung von neuen Arbeiterunterbringungen einer paſſiven Reſiſtenz befleißigen, weil ſie dafür zunächſt erhebliche Opfer bringen müßten. Sollte es ſich wirklich herausſtellen, daß die Zechen das notwendige Baukapital nicht flüſſig machen kön⸗ nen, ſo muß das Reich Vorſchüſſe leiſten. Aber was geſchehen kann, muß ſchnell geſchehen. Jeder Tag, den wir jetzt im Sommer unnütz verſtreichen laſſen, bringt uns grauenvolle Wochen ungeheuren Winterelends B. R. Baden. Die Durchführung von Melioriſierungsarbeiten in Baden. ftlarlsruhe, 20. Juli. In dem Vericht über die Beratungen des Haushaltausſchuſſes des badiſchen Landtags zu den Anforderungen des Arbeitsminiſteriums für Melioriſierungs⸗ arbeiten(insgeſamt 500 000) war mitgeteilt worden, daß ſich der Ausſchuß auf den Standpunkt geſtellt habe, dieſe Arbeiten ſollten den badiſchen Kulturinſpektionen vorbehalten bleiben; die dafür be⸗ ſonders eingerichtete Abteilung der Landwirtſchaftskammer dürfe ſich damit nicht befaſſen. Dieſer Bericht gab nur die Meinung eines Abgeordneten wieder. Von anderer Seite hat man ſich dagegen ge⸗ wehrt, daß auf dieſem wichtigen Gebiet Kräfte nutzlos verbraucht werden und hat den zwiſchen Oberdirektion und Landwirtſchafts⸗ kammer feſtzuhaltenden Dualismus bekämpft. Man war ſich einig, daß eine ehrliche Auseinanderſetzung über Teilung der Arbeits⸗ gebiete nötig ſei, daß aber die Landwirtſchaftskammer, die über die nötigen Mittel verfüge und die früher auf dieſes Gebiet ſogar ver⸗ wieſen worden ſei, überall da, wo ſie ſelbſt ſchon die nötigen Vor⸗ arbeiten geleiſtet habe, nicht verdrängt werden dürfe. Darüber war man ſich am Schluß der Ausſprache allerdings auch einig, daß die Landwirtſchaftskammer nicht über den großen Apparat verfüge, wie die techniſchen Staatsſtellen, ſich alſo beſchränken müſſe. Was der Oberdirektion vorbehalten wurde, ſind die im Kulturgeſetz vor⸗ geſehenen Melioriſierungen durch die Waſſerzwangsgenoſſenſchaften. Dieſer Vorbehalt iſt in den Berichten über die betr. Ausſchußſitzung verſehentlich auf die geſamten Kulturverbeſſerungen übertragen worden. Der Haus haltausſchuß des Londtags hielt auch am Samstag eine Sitzung ab. In ihr wurde derjenige Teil des 5. Nachtrags zum Staatsvoranſchlag, der ſich mit den Anforderungen des Miniſteriums der Finanzen befaßt, erledigt. Es wurde u. a. betont, daß in Baden zu wenig Beamte für die gründ⸗ liche Steuerveranlagung vorhanden ſeien. Man mache die Wahrnehmung, daß beſonders auf dem Lande Papiergeld in hohem Maße gehamſtert bzw. in den einzelnen Haushaltungen auf⸗ bewahrt werde, natürlich mit dem Hintergedanken, es der Be⸗ ſteuerung zu entziehen. Viele Millionen Mark Steuern gingen dem Staat und den Gemeinden dadurch verluſtig. Die Tauſendmark⸗ noten ſeien durch dieſe Hamſterei faſt völlig aus dem Geldverkehr verſchwunden. Finanzminiſter Dr. Wirth verſprach mit allen Mitteln dieſer finonziellen Schädigung von Staat und Gemeinde ent⸗ gegenzutreten. Einige Abgeordnete waren in der Lage, ſchlagende Beiſpieke fſür die maßloſe Papiergeldhamſterei zu erbringen. Verheiratete Beamtinnen. In Nr. 328 der„Täglichen Rundſchau“ ſeſen wir unter der vor⸗ ſtehender Ueberſchrift; „Der Ausſchuß für Bevölkerungspolitik der preußiſchen Landes⸗ verſammlung beantragt, die Beſtimmung, wonach Beamtinnen und Lehrerinnen bei ihrer Verheiratung aus dem Dienſte auszuſcheiden haben, aufzuheben. Bei freiwilliger Ausſcheidung erhält die Beamtin eine nach ihrem Lebens⸗ und Dienſtalter zu bemeſſende, durch Geſetz feſtzulegende Entſchädigung.“ Wir wiſſen nicht, ob die neupreußiſche Verfaſſung einen Paragraphen hat, nach dem Mann und Frau vor dem Geſetz gleich ſind.— aber das wiſſen wir, daß die neue badiſche Verfaſſung einen ſolchen aufweiſt, daß aber trotzdem bei Beratung des Schulgeſetzes die Verfaſſungskommiſſion die merkwürdige Auffaſſung vertreten hat, dieſer Paragraph der Gleichſtellung ſtünde nicht in Widerſpruch mit dem Paragraphen 191 des Schulgeſetzes, nach dem die Anſtellung der Lehrerin durch ihre Verheiratung eine widerrufliche wird! G. * *Karlsruhe, 21. Juli. Der Vorſtand des Badiſchen Lehrervereins hat eine Eingabe an das Miniſterium des Kultus und Unterrichts über die Beſeßzung der Schulaufſichtsſtellen gerichtet und darin die dringende Bitte ausgeſprochen. es mögen künkftighin 1. Kreisſchulrats⸗, Schulinſpektor⸗ und Rekkorſtellen ausſchließlich mit tüchtigen Volksſchullehrern beſetzt werden. *Ettlingen, 21. Juli. Der„Bad. Landsmann“ teilt mit, daß der bieherige Bürgermeiſter und Landtagsabgeordnete Schön von Donaueſchingen, der bei der kürzlich ſtattgehabten Neuwahl dork nicht mehr die nötige Stimmenzahl auf ſich vereinigen konnte, als Amtmann an das hieſige Bezirksamt kommt. Letzte Meloͤungen. Das Berliner Streikbild. EBerlm, 21. Juli.(Von unſerem Berlmer Büro.) Während in Frankreich, England, Belgien und in Amerika durchweg gearbeitet wird, bietet Berlin— man iſt ver⸗ ſucht, zu ſagen— das bereits gewohnte Streitbild. des letzten großen Generalſtreiks kennt: Die Straßenbahnen feiern, die Untergrundbahn verkehrt nicht, die wilden Fuhr⸗ werke durchfahren wieder die Straßen Berlins, doch ſind ſie heute in weit geringerer Zahl an den üblichen Sammelpunkten erſchienen, denn die Eiſnbahner haben ſich dem Streik nicht angeſchloſſen. Somit iſt der Streik ſür die Bevölkerung mittelbar kaum fühlbar. In den ſtädtiſchen Elektrieitäts⸗ werken ruht die Arbeit vollſtändig, auch in den Gaswerken wird nicht gearbeitet, aber die Gasverſorgung iſt darum heute noch nicht unterbrochen, da aus den Vorräten ununterbrochen Gas verausgabt wird. Im übrigen iſt zu ſagen, daß der heu⸗ tige Streik, wie alle bisherigen politiſchen Streiks, ſich zu einem Generalſtreik nicht entwickelt hat Die Warenhäuſer und Spezialgeſchäfte blieben geöffnet Die Re⸗ gierung hat durch Heranziehung von Truppen dafür geſorgt, daß das Verbot von Verſammlungen unter freiem Himmel nicht umgangen wird. Noch keine Beſtätigung der Ernennung Lersners zum deutſchen Geſchäflsträger. JJ Berlin. 21. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Meldung von der Ernennung des Legationsrates Herrn v. Lersner zum deutſchen Geſchäftsträger wird offiziell nicht beſtätigt. Es heißt ſie habe ſich lediglich auf eine Aeußerung Lersners geſtützt, der erklärt hatte, wenn die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich wieder aufgenommen werden, ſo würde er zum Geſchäftsträger ernannt werden. Ausdehnung des Bergarbeiterſtreſks in England. London, 21. Juli.(Reuter.) Der Streik der Berg⸗ arbeiter von Yorkſhire dehnt ſich weiter aus. Er umfaßt jetzt 200 000 Arbeiter. Angriff auf britiſche Truppen in Indien. Simla(Brit.⸗Indien), 21. Juli. 4000 Stammesangehörige griffen eine britiſche Eskorte an, die ſich auf dem Wege nach dem Fort Landeman an der afghaniſchen Grenze befand, und nahmen ſie gefangen. 4 britiſche Offiziere der Eskorte wurden getötet, 2 verwundet. Die indiſchen Truppen hatten 100 Mann Verluſte. Der Feind erbeutete 2 Geſchütze. Engliſche Führung in Kleinaſien. Verſailles, 20. Juli. WB.) Nach der Pariſer Ausgabe der „Chicago Tribune“ wurde der engliſche General Allenby zum Befehlshaber der alliierten Streitkräfte in Kleinaſien ernannt Seine Truppen werden ſich zuſammenſetzen aus Griechen, Italienern und kleinen franzöſiſchen und engliſchen Kontingenten. Allenby wird gleichdetig zum Militärgouverneur von Smyr na ernannt. Die Enklaſſung der während des frieges im Bureaudienſt eingezogenen Hilfskräfte. Die„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt amtlich: Mit Rückſicht auf die ſtellenloſen Militäranwärter und Kriegsteilnehmer erſcheint es nach einem Schreiben des Reichsminiſteriums dringend geboten, die während des Krieges eingeſtellten Hilfskräfte zu entlaſſen und die Stellen mit Bewerbern aus der Zahl der Kriegsteilnehmer, insbeſondere der Kriegsbeſchädigten und Militäranwärter zu beſetzen. Dabei muß auf die perſön⸗ lichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe der zu entlaſſenden Perſonen gebührend Rückſicht genommen werden. Hiernach haben in erſter Linie diejenigen Hilfskräfte zur Entlaſſung zu kommen, die nicht unbedingt auf den Erwerb angewieſen ſind. Als ſolche kommen vor allem die weiblichen Hilfskräfte in Frage, die im Haushalt der Eltern leben und von ihnen ausreichend unterſtützt werden können, ſowie Frauen, deren Männer genügend Einkommen zur Ernährung der Familie haben. Um den Gekündigten die Möglichkeit zu geben, ſich um eine andere Stelle zu bewerben, und um Härten zu ver⸗ meiden, kann dieKündigung mit einer Friſt von vier Wochen erfolgen. Kriegerwitwen ſind in letzter Linie zu entlaſſen; vor der Kündigung iſt mit den Fürſorgeſtellen Fühlung zu nehmen. Bis 1. Oktober 1919 muß die Maß⸗ regel allgemein durchgeführt ſein. Als Erſatz für die Hilfskräfte ſind in erſter Linie freige⸗ wordene Beamte, Militäranwärter oder Kriegsbeſchädigte einzuſtellen. Soweit es ſich um Stellen handelt, die im Wege des Aufrückens beſetzt zu werden pflegen, ſollen in dieſe Be⸗ amte von nachgeordneten Behörden einberufen werden, damit in ihre Stellen, ſelbſt wenn dieſe nur vertragsmäßig zu be⸗ ſetzen ſind, wieder Militäranwärter oder Kriegsbeſchädigte einrücken können. Es dürfte ferner zu erwägen ſein, ob nicht auch die Hilfskräfte der Kommunalverbände und der Gemeindeverwaltungen durch Miſlitäranwärter und Kriegsbeſchädigte erſetzt werden können. tefzte Handels⸗IHlachrichten. Mannheimer Effektenbörſe. Die heutige Börſe verkehrte in luſtloſer Haltung. Brauereien und Verſicherungs⸗Aktien ohne Veränderungen. Von Induſtrie⸗Aktien ſind Anilin etwas höher, niedriger waren Benz. Frankfurter Werkpapierbörſe. Frankfurt a. M. 21. Juli.(Priv.⸗Tel.) Das Geſchäft an der utigen Börſe hielt ſich wieder in den engſten Grenzen bei nicht ein⸗ heitlicher Kursgeſtaltung. Der Grund hierfür lag in Meldungen über neue Streiks. Auf dem Montanmarkt ſetzten führende Werte, wie Golſenkirchen. Harpener, mit ermäßigten Kurſen ein. Eine Beſſerung erzielten Oberbedarf( 1 Prozent). Schiffahrtsaktien waren bei nur geringen Umſätzen wenig verändert. Von Autowerten gewannen Daimler 27 Prozent, während Adler mit 220 1 Prozent nachgaben. Benzaktien 205 genannt. Am Elektrizitätsaktienmarkt ſtellten ſich A. E. G. höher. Chemiſche Aktien waren bei ſtillem Ge⸗ ſchäft behauptet. Elektron Griesheim traten 1 Prozent niedriger in den Verkehr. Scheideanſtalt und Farbwerke Höchſt gehen bei ge⸗ ringen Veränderungen aus dem Markte. Im freien Verkehr blieben ſowohl Petroleum⸗ wie auch Kaliwerte vernachläſſigt. Am Renten⸗ markte iſt es weſentlich ruhiger geworden. Kriegsanleihen ſetzten 834 ein und bewegten ſich mit 84 nach oben. Auch Schatz⸗ anweiſungen ſchloſſen ſich der mäßig anſteigenden Richtung an. Aeltere heimiſche Anleihen ſtellten ſich ebenfalls etwas höher. Hy⸗ pothekenpfandbriefe und Stadtanleihen lagen gedrückt. Ausländiſche Koupons lagen gleichfalls etwas höher. Am Kaſſamarkte für In⸗ duſtriepapiere herrſchte behauptete Stimmung vor. Erhebliche Kurs⸗ beſſerungen erzielten Hafenmühle, Spinnerei Ettlingen. Am Schluß der Börſe waren Kriegsanleihe lebhafter begehrt. Canadan Pacific ca. 390. Heldburg 98 umgeſetzt. Privatdiskon 37ë Prozent. Rerliner Wertpapterbörse. Berlin, 21. Juli. Devisenmarkt.) 5 Auszahlungen für: 5 21. Geld Briet Geld Brief Nonstantinope!l!—— Holland 100 Gulden. 3575.00 375.50 575.00 575.50 Dänemark 100 Kronen 340.00 340.50 340.00 340.50 Schweden 100 Kronen 368.00 368.50 368.00 368.50 Norwegen 100 Kronen. 359.00 359.50 359.00 359.50 Schweiz 100 Franken 270.00 270.25 270.00 270.25 Oest.-Ungarn 100 Kronen 44.95 45.05 44.95 45.05 Spanſen—. 2284.— 283.— 284.— 285. Bulgarien 100 F/õö; 5 eedeef 00 10075 9825 98.75 Banken, Montag, den 21. Juli 1919. Maunheimer General-Anzeiger. cabbend-Musdabe) Nr. 329. 3. Seite. ANus Stadt und Land. Der Ausſtand der Aushilfsangeſtellten hat mehrereſtädtiſche Betriebe röllig lahmgelegt. In erſter Linie das Lebensmittelamt. Als heute morgen die Arheitswilligen den Dienſt antreten wollten, wurden ſie von den Ausſtändigen daran gehindert. Der Verkehr des Publikums in der Markenverteilungsſtelle im früheren„Deutſchen Hof“ iſt eingeſtellt. Das hat im allgemeinen nicht viel zu ſagen, weil die Bevölkerung die Marken, die ſie für den Einkauf der rotionierten Lebensmittel benötigt, für die nächſten Tage im Beſitz hat. Die Volksernährung, ſoweit ſie durch die Warenabteilung des ſtädtiſchen Lebensmittelamtes erfolgt, iſt ſichergeſtelt. Die Orts⸗ kohlenſtelle und das Wohnungsamt ſind ebenfalls ſtill⸗ gelegt. Auf die ſtädtiſche Bekleidungsſtelle hat die Bewegung eine ganz überraſchende Wirkung ausgeübt das Bezugsſchein⸗ verfahren, ſoweit es dieſer Stelle unterſteht, iſt nach einem heute erfolgten Beſchluß aufgehoben. Damit geht ein von vielen Konſumenten und Händlern ſchon lange geäußerter Wunſch ganz plötzſich in Erfüllung. Die Neuregelung der Bezüge der ſtädt. Beamten. Die zwiſchen dem Ortsverband der Beamten⸗ und Lehrervereine s, dem Transportarbeiterverband, dem Gemeinde⸗ und Staatsarbeiterverband und dem chriſtl. Straßenbahnerverband be⸗ — ende e— 1 mitgeteilt wird, e am vergangenen Samstag ich ihren Ausſchuß — gefaßten Beſchluſſes an den Stadtrat folgendes Schreiben „Die von uns vertretenen Organiſationen billigen die vom Verein ſtädt. Beamten bisher unternommenen Schrilte in Sachen der Ausgleichszulage, erkennen die von der Organiſation aufgeſtellten Forderungen als durchaus gerechtfertigt an und er⸗ klären nunmehr dieſe als eine Angelegenheit der Arbeitsgemein⸗ ſchaft. Die Arbeitsgemeinſchaft fordert vom Stadtrat: 1. die unverzügliche Erledigung der Ausgleichszulage in dem von den ſtädtiſchen Beamten in der Sitzung vom 12. Juli 1919 den Vertretern des Bürgermeiſteramts dargelegten d erg 2 die ſofortige Auszahlung einer Abſchlags zahlung vnn Mark noch vor dem 1. Auguſt ds. Is.: & die Beiziehung von Vertretern des Ausſchuſſes der Be⸗ amten und Le. allen noch in dieſer Angelegenbeit eratungen. Der Generalſtreik in Mannheim. Der Aktionsausſchuß veranſtaltete in Gemeinſchaft mit den ghie⸗ ſigen unabhängigen Sozialdemokraten heute vormittag im Nibe⸗ lungenſaal eine Proteſtverſammlung. Herr Schwanin⸗ el begründete in kurzen den 2aſtündigen General⸗ treit, um alsdang dem früheren badiſchen Miniſter Schwarz das Wort zu erteilen. Dieſer polemiſierte zunächſt gegen den Kapitalis⸗ mus, um ſodann feſtzuſtellen, daß der 21. Juli 1919 der erſte Tag des internationalen Proletariats ſei, an dem dasſelbe aus den Neden herausgegangen und zur Tat geſchritten ſei. Der heutige Tag ſei der Auftakt zur Solidarität des internationalen Proletariats. Wer früher von der Solidarität der Arbeiter geſprochen habe, ſei als Utopiſt und Idiot verſchrien worden. Bei dem gegenwärtigen Syſtem und dem Gewaltfrieden von Verſailles könne die ſozialiſtiſche Weltanſchauung nicht zum Durchbruch kommen, ſondern die ganze Welt werde umkommen in einem großen Chaos Was man heute durchmache, gleiche einer zurückflutenden Welle, die ſchlechtere Zeiten bringe, als vor dem Sozialiſtengeſetz Die bürgerlichen Parteien wür⸗ den ſich heute unter der ſozialdemokratiſchen Regierung viel ſicherer fühlen, als bei einer bürgerlichen. Die Schuld, daß in die Arbeiter⸗ und Soldatenräte ungeeignete Elemente Eingang fanden, treffe nicht die Arbeiterſchaft. Man müſſe bedenken, daß man 5 Jahre lang Krieg geführt„in den man durch den Kapitalismus hineingedrängt worden ſei. Redner richtete alsdann noch einige ſcharfe Ausfälle ins⸗ beſondere gegen das Offiziersverſorgungsgeſetz und das gegenwärtige Syſtem der„Lügenpreſſe“. Herr Schwaninger machte alsdann noch Mitteilung von einem ſich an die Verſammlung anſchließenden Demonſtratlonsumzug und erſuchte die Anweſenden, Ord⸗ nung und Diſziplin zu wahren. ch. Klagen über den Orksfernſprechverkehr. Da in neuerer Zeit vom Publikum häufig über mangelhafte Bedienung im Ortsfernſprechverkehr geklagt und irrigerweiſe ange⸗ nommen wird, daß Nachläſſigkeit des Betriebsperſonals des Ver⸗ mittelungsamts ſchuld daran iſt, wird, ſo wird uns von amtlicher Seite geſchrieben, hiermit auf folgende Umſtände hingewieſen, auf welche die gegenwärtigen Schwierigkeiten im Fernſprechvermitte⸗ lungsdienſt in der zurückzuführen ſind: Seit Beginn der Demobilmachung hat ſich die Zahl der Fernſprechteilnehmer ganz außerordentlich erhöht. In den verfloſſenen 8 Monaten ſind mehr als viermal ſo viel Neuanſchlüſſe als in einem ganzen Jahre vor dem ſe angemeldet worden. Für einen ſolchen Zuwachs an An⸗ ſchlüſſen reichen die techniſchen Einrichtungen des Vermittelungsamts. insbeſondere die Ortsvielfachumſchalter, das ſind die Apparate, mit denen die Anrufe der Teilnehmer beantwortet und die verlangten Perbindungen hergeſtellt werden, nicht mehr aus. Um die vielen Anſchlüſſe alle unterzubringen, mußten dieſe Umſchalter, von denen jeweils nur einer von einer Beamtin bedient werden kann, mit weit mehr Anſchlüſſen belegt werden, als für eine normale Betriebs⸗ weiſe angängig iſt. Infolgedeſſen ſind die einzelnen Beamtinnen überlaſtet und können, namentlich in den Hauptverkehrsſtunden die Anrufe weder pünktlich beantworten, noch die hergeſtellten Ver⸗ bindungen genügend überwachen. Daraus entſpringen in der Hauptſache die beklagten Unregelmäßigkeiten. Die in Ausſicht genommene Erweiterung der techniſchen Ein⸗ richtung kann gegenwärtig von den beauftragten Firmen aus Mangel an Rohſtoffen und infolge der bekannten mißlichen Ar⸗ beitsverhältniſſe nicht mit der wünſchenswerten Schnelligkeit aus⸗ geführt werden und wird bis zur Fertigſtellung noch Monate in Anſpruch nehmen. Während des Krieges konnte die Erweiterung nicht vorgenommen werden, weil einerſeits ein ſolcher Zuwachs an Fernſprechteilnehmern nicht vorauszuſehen war und andererſeits das erforderliche Material und die Arbeitskräfte von der Heeresver⸗ waltung beanſprucht wurden. Viele von den Fernſprechteilnehmern unangenehm empfundene Unregelmäßigkeiten haben ihre Urſache auch darin, daß einzelne Apparatteile(Schnüre, Stöpfel) infolge Verwendung ſchlechterer Kriegsmaterialien leicht ſchadhaft werden und verſagen. Manche fehlerhaften Handgriffe des Perſonals, wie vorzeitige Trennung und Unterbrechungen, Beſtehenlaſſen von Ver⸗ bindungen, Nichtbeantwortung uſw., werden durch das Verſagen .— Apparatteile veranlaßt und vom Publikum irrigerweiſe auf nachtſamkeit zurückgeführt. Schließlich müſſen infolge der ungewöhnlichen Verkehrszunahme, wegen Durchführung des Erho⸗ lungsurlaubs, Verringerung der Dienſtſtunden und zahlreichen Er⸗ krankungen infolge Unterernährung immer wieder neue Aus⸗ helferinnen eingeſtellt werden, die ſich die nölige Gewandtheit in der Bedienung der Apparate erſt aneignen müſſen. Da es noch lã Zeit dauern kann, bis eine Aenderung der geſchilderten Zuſtände ſein wird, wird das Publikum gebeten, ebenſo wie bdei anderen Vetrieben auch bei Benutzung des Fernſprechers auf die durch den Krieg geſchaffenen beſonderen Verhältniſſe, an denen die Telegraphenverwaltung keine Schuld trägt, Rückſicht zu nehmen und ſich mit ihnen abzufinden. 68 Kirchliches. Eine ſchmerzliche Nachricht wurde am geſtrigen Sonntag den Katholiken des Stadtteils Neckarau von der Kanzel ver⸗ kündet. Der ſeit 35 Jahren daſelbſt ſo außerordentlich ſegensreich wirkende Pfarrer der Gemeinde, hochwürdiger Herr Eeiſtl Rat Franz Anton Freund, Kämmerer des Stodidekanats Mannheim, hat wegen vorgerückten Alters um Enthebung ron ſeiner Pfarrſtelle nachgeſucht. Der Herr Erzbiſchof hat der Bitte entſprochen und dem verdienten Geiſtlichen einen ruhigeren Poſten als Pfarrer der Ge⸗ meinde Reichenau⸗Niederzell, Dekanats Konſtanz, übertragen. Ueber die Zeit des Wegzugs des Geiſtlichen Nats iſt näheres noch nicht be⸗ ſtimmt. Wir werden die Verdienſte des ſcheidenden Herin ſpäter noch zu würdigen haben. M. Der Jugsverkehr über die Mannheimer Eiſenbahnbrücke. Füc die Wiederaufnahme des Zugsverkehrs zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet hat die Interalliierte Kommiſſion in Trier geund⸗ ſechnen zur Bedingung gemacht, daß die Züge an den Kontroll⸗ tationen einen Aufenthalt von jeweils 20 Minvuten erhalten müſſen, um eine genügend genaue Paß⸗ und Gepäckreviſion vornehmen zu können. Dieſe Bedingung, die ſchon die Direktionen Köln und Mainz für den Uebergangsverkehr aus den Brückenköpfen als kaum dauernd ausführbar bezeichnen, ſtößt auf erhebli. he Schwierigkeiten, mwo die Rheinbrücken direkt wieder werden ſollen. Das iſt auch zwiſchen Mannheim und Ludwigs⸗ hafen der Fall. Die praktiſchen Vorſchläge, die Kontrolle unter⸗ wegs während der Fahrt auszuführen, haben noch keine Gegenliebe gefunden. Von franzöſiſcher Seite will man den Ludwigshafen— Mannheimer Eiſenbahnverkehr ſo abwickeln, daß die Züge auf der Brücke die 20 Minuten halten ſollen, wo die Kontrolle erfolgt. Die Direktion Ludwigshafen dagegen vertritt die Auffaſſung, daß ie Kontrolle auf dem Bahnhof Ludwigshafen vorgenommen werden ſoll Ganz ähnlich liegen die Dinge bei der Wormſer Brücke, wo die Eiſen⸗ bahndirektion für die Strecke Worms—Lampertheim und Worms— Biblis vorſchlug, die Kontrolle linksrheiniſch in Worms⸗Brücke vor⸗ zunehmen. In beiden Fällen ſteht die Entſcheidung noch dahin. AKRheinbrückenverkehr. In der vergangenen Woche ſind von der franzöſiſchen Brückenwachemehrere Perſonen mit fal⸗ ſchen Brückenausweiſen verhaftet worden. Solche falſchen Brückenausweiſe werden angeblich in hieſiger Stadt ver⸗ kauft. Es kann nur aufs dringendſte vor ſoſchen Geſchäften gewarnt werden, da gegen die Beteiligten vom franzöſiſchen Kriegsgerichte 0 Strafen, Gefängnis⸗ und gleichzeitig Geldſtrafen, verhängt werden. * Die Kriegsopfer der badiſchen Lehrerſchaft. Aus einer in der Bad. Schulzeitung erſchienenen Heldentafel geht hervor, daß der Krieg rund 1000 Opfer unter der badiſchen Lehrerſchaft ge⸗ fordert hat. ſk. Kein Lohnanſpruch der Arbeitswilligen bei Schließung des Betriebes. Wie das Gewerbegericht Bremen unterm 2. Mai 1919 entſchieden hat, können in Fällen, in welchen ſich die Leitung eines Großbetriebes infolge bedrohlichen Verhaltens eines erheb⸗ lichen Teils der Arbeilerſchaſt zur Betriebseinſtellung veranlaßt ſieht, die unbeteiligten Arbeitswilligen keinen Erſatz des Lohnaus⸗ falles beanſpruchen. Anläßlich einer Lohnbewegung war es zu De⸗ monſtrationen gekommen, die in Gewalttätigkeiten auszuarten droh⸗ ten und denen gegenüber auch der Arbeiterrat machtlos war. Es war bereits in ein Lebensmitteldepot eingebrochen worden, die Maſchinen liefen leer, und es war zu befürchten, daß Betriebsein⸗ richtungen und Material ſchwere Schädigungen erlitten. Unter dieſen Umſtänden konnte, wie das Seededeſee ausführt, die Fabrik⸗ leitung die Schließung des Betriebes als einzigen Ausweg anſehen. da ihr nicht zugemutet werden konnte, zu warten, bis ſich die ge⸗ hegten Befürchtungen etwa verwirklicht hatten. Sie war zur Schlie⸗ ßung auf Grund von Verhältniſſen gezwungen, die ſie nicht zu ver⸗ treten hatte, und deshalb zur Lohnzahlung nicht verpflichtet. 3 Zur Frage der Bewirkſchaftung von Herbſigemüſe und Herbft⸗ obſt hat, wie uns die Reichsſtelle Gemüſe und Obſt mitteilt, das Reichsernährungsminiſterium bis jetzt noch nicht endgültig Stellung genommen. G. Jür die Pilzküche. Unſeren Pilzfreunden iſt in dieſem Jahrs die Zeit lang gemacht worden. Der trockene Mai hat die Reifezeit der Pilze verſchoben. Vor Pfingſten hat man in Mannheimer Weichbild nur den Schopftintling in größere nMengen ge⸗ funden, und zwar auf aufgeſchüttetem Boden in Kriegsgärten und Anlagen. Nur ganz wenig Egerlinge, Steinpilze und Pfifferlinge kamen auf den Markt, und auch die Frühlingsboten unter den Pilzen. die Lorcheln und Mariheln, fehlten. Im unteren Schwarz⸗ wald konnte ich mir nur einige Hexenpilz⸗ und Mehlpilzgemüſe ſchmecken laſſen. Der Steinpilz hat ſonſt zwei Sammelzeiten, dis erſte nach den Frühjahrsregenwochen von Ende Mai bis etwa Mitte Juli, die zweite nach der Gewitterperiode von Mitte Auguſt bis Anfang Oktober. Heuer lieferte die erſte faſt gar nichts. Die Natur ſcheint aber nun das Verſäumte nachholen zu wollen. Ich fand dieſer Tage auf einer kurzen Waldwanderung im Waldmichelbacher Gebiet einige Egerlinge, kahle Kremplinge, Goldringpilze, Stein⸗ pilze, Stockpilze und ſehr viele Lauchſchwämmchen. Dieſer Pilg 25— auch Lauchſchwin dling ind wird wie der Nelken⸗ chwindling ſchon von alter Zeit her als Sunpen⸗ und Geztazpilz benützt.— Das Heidelbeerpflücken loont ſich ſetzt nur wenig mehr. An Sonntagen alſo ſetzt ſtatt deſſen duech die vieloerſprechen⸗ den Korn⸗ und die prächtig blüyenden Kart uffezjelder hin zum Mald ewandert und die Körbchen mit dem Fleiſch des Waldes gefüllt. einmal die richtigen Plätze z. B. Waldwieſenrändern und junge Eichenſchläge) weiß, findet bald eine lohnende Menge. pp. Marktwanderung. Die letzten Märkte waren gut beſchickt. Alle zeitigen Artikel ſind vertreten, überraſchenderweiſe 3. B. ſchon eßreife Birnen, das Pfund zu 1,50 l. An Heidelbeeren und Jo⸗ hannisbeeren beſtand heute kein Mangel, die letzteren koſteten 1,20% und 1,30 das Pfund. Himbeeren in Bütten ſind ebenfalls da, ſie wurden zu 2,20„ das Pfund ausgewogen. Selbſt Geleeäpfel werden ſchon angeboten. Vergangene Woche ſah man auch Pilze. Gurken und Blumenkohl ſind reichlich vertreten, im Preiſe ſtehen ſie aber noch reichlich hoch. An Gemüſen und Salaten beſteht kein Mangel, im Gegenteil an letzteren herrſcht ein Ueberangebot. Das ſeinen Grund in der Kartoffelnot, die von den Hausfrauen ſehr ſchwer empfunden wird. Einen vollwertigen Kartoffelerſatz gibt es eben nicht. Die Höchſtpreiſe werden jetzt bei Gemüſen geachtet, ſie laſſen ja auch genügenden Verdienſt. In Ludwigshafen z. B. be⸗ trägt der Höchſtpreis für Weißkraut 15 Pfg., Kohlrabi 20 Pfg. Mangold 10 Pfg., Rhabarber 15 Pfg., Zwiebeln 25 Pfg. das Pfund, alſo um die Hälfte bis zu Zweidrittel niedriger als in Mannheim. Bohnen konnte man heute zu 80 Pfg. kaufen, Zwiebeln ſchon 10 Pfennig unter dem Höchſtpreis. Bei beiden hat das ſtarke Angebot preisdrückend gewirkt. Sehr teuer ſind noch immer Lauch und Suppengrünes. Viel vertreten waren heute Rettiche, dar anter Prachtexemplare von weißen Bierrettichen, die 40 und 50 Pfennig das Stück koſteten. Die Stimmung der kaufenden und verkaufenden Marktbeſucher iſt jetzt wieder in ruhigen Bahnen. Hebammenprüfung. In der am Samstag im hieſigen Raß⸗ auſe abgehaltene Prüfung wurden die Hebammen Fr. Babette llespach, G 5, 15, Frau Katharina Fahrner von Herrn Medizinalrat Dr. Schleid mit einer Prämie bedacht. G Das FJeſt der ſübernen Hochzeit begeht morgen Dienstag Herr Otto Staudinger, Böckſtr. 9, Beamter der Fa. M. Stromeyer, Mannheim mit ſeiner Ehefrau Anna geb. Schäfer. Dem Jubelpaar, das gleichzeitig ſeit 25 Jahren unſer Blatt bezieht, unſere beſten Wünſche. Polizeibericht vom 21. Juli(Schluß). Unfälle. Am 18. Juli, vormittags gegen 10 Uhr, erlitt ein 20jähriger Schloſſer von Neuſchloß bei Lampertheim auf der Arheits⸗ ſtelle der Fabrik Wohlgelegen dadurch einen Unfall, daß er beim Einſenken eines Zahnrades den Kopf unter das Rad brachte und ſich dabei eine Perletzung des Unterkiefers zuzog. Der Verletzte wurde mittelſt Sanitätsautos in das Allgem. Krankenhaus ver⸗ bracht und mußte daſelbſt verbleiben. Aufgegriffener Knabe. Geſtern abend 9 Uhr wurde der nachbeſchriebene unbekannte Knabe auf der Wache im Linden⸗ hof abgegeben, und da er weder ſeinen Namen noch denjenigen ſeiner Eltern oder deren Wohnung angeben konnte, nach dem An⸗ toniushaus, A 4, 4 verbracht. Beſchreibung des Jungen: Etwa 4 Jahre all, ungefähr 70 Zentimeter groß, trägt braunen Anzug mit Matroſenkragen, gelben abgetragenen Ledergürtel, ſchwarze Schuhe und ſchwarze Strümpfe und Matroſenmütze. Sieben Körperverletzungen— verübt im Hauſe Eliſcbethſtraße Nr. 9, auf der Rheinbrücke nach Ludwigshafen, vor dem Hauſe e 138, in einem Garten an der Meerwieſen⸗ ſtraße, auf der Eichelsheimerſtraße, auf der Käfertalerſtraße und in einer Wirtſchaft in der Alten Frankfurterſtraße im Waldvof— gelangten zur Anzeige. — Theater, Runſt und Literatur. — Jur Jukuuft des Badiſchen Landestheaters. Bei der Be⸗ ratung der„ im Haushaltausſchuß des Landtags wurde bekanntlich beſchloſſen, nochmals mit der Stadt Karlsruhe in Verbindung zu treten, um bei ihr einen größeren del 91 zu er⸗ wirken. ie wir hören, haben zwiſchen Vertretern der Regierung, einigen Mitgliedern des aeeeen ee und dem Stadt⸗ rat bereits Beſprechungen ſtactgefunden, wobei ſich die Stadtver⸗ waltung bereit erklärte, 50 Prozent des Defizits zu übernehmen. Die Beſprechungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. — cGbeidelberger Muſik-⸗Akademie.) In der verfloſſenen Woche veranſtaltete die Direktion Voß von der Heidelberger Muſikakademie 5 Prüfungsaufführungen, in denen Schüler aller Stufen muſikaliſcher Ausbildung und Reife mit Klavier⸗, Violine⸗ und Kammermuſikdar⸗ bietungen auftraten, aus denen man entnehmen konnte, mit welch pädagogiſcher Umſicht. Beharrlichkeit und Freiheit zugleich jeder Einzelne in der Akademie gefördert wird. Früh ſich regende muſi⸗ kaliſche Begabung noch ganz unerwachſener Zöglinge zu verfolgen, hat ſeinen beſonderen pſychologiſchen Reiz und dazu bot ſich an den vter erſten Aufführungen vielfach Gelegenheit. Vielfach war bei der Wahl der Stücke der Geſichtspunkt der Bewältigung techniſcher Schwierigkeiten maßgebend geweſen, doch zeigten bei manchem Vor⸗ trag die Schüler große muſikaliſche Feinfühligteit und Ausdrucks⸗ fähigkeit. So hebe ich die Klavierſpielerin hervor, die ſich in b. Nach beachtenswerter Art in Beethovens F⸗dur⸗Sonate vertieft hatte. Na Seite der glänzenden Technik und des brillanten Vortrags ward mit dem Mendelsſohn⸗Klavierkonzert G⸗moll ſehr Tüchtiges geboten. Eine Geigerin trug die A⸗dur⸗Sonate von Brahms mit echteſtem Heraus⸗ arbeiten des künſtleriſchen Gehaltes vor, begleitet von einer Pianiſtin. die dann u. a. die Rhapfodie Nr. 8 von Liſzt in glänzender Art zu Gehör brachte. Von ganz Modernen kam Debuſſy mit einem Cake⸗ walk, der mit einer gewiſſen Keckheit herausgebracht wurde, zu Gehör, eine Gabe. die die Zuhörer mit ſubelndem Beifall aufnahmen.— Feinſinniges Muſtzieren kann man der Interpretin des Schu⸗ mann ſchen Faſchingſchwanks nachrühmen. Die techniſch ſchwierigſte Aufgabe hatte ſich der Pianiſt Herr Martin Stadler aus Mann⸗ heim mit dem Liſztſchen Es⸗dur⸗Konzert geſtellt. Er löſte ſie mit Brapour und großer Kraft, köſtlicher Sauberkeit der Paſſagen und anetkennenswerter Bewältigung ihres Gehaltes. Direktor Voß kann auf die geleiſtete Arbeit mit Genugtuung zurückblicken. Wæ. Gans Thoma, Ehrenbürger von Freiburg.) Der Bürgeraus⸗ ſchuß von Freiburg hat geſtern einmütig dem Antrag des Stadtrats zugeſtimmt, den berühmten Maler Haus Thboma in Karlsruße. der Anfang Oktober ſeinen 80. Geburtstag feiern kann, aus dieſem Anlaß zum Ehrenbürger der Stadt Freiburg zu ernennen. —(Die Deutſche Dichter⸗Gedächknis⸗Skiftung im Jahre 1918.) Das Jahr 1918 brachte der Deutſchen Dichter⸗Gedächcenis⸗Stif⸗ tung gehäufte Arbeit. Vor allem diente ſie auch jetzt wieder den Be⸗ dürfniſſen 080 Truppen im Felde, in den Lazaretten und da⸗ heim und beſonders der in der Kriegsgefangenſchaft ſchmachtenden deutſchen Soldaten und Bürger im Ausland. So wurden 78 866 Bücher verſchenkt, ſodaß die Zahl der im Kriege überhaupt unent⸗ geltlich für Kriegsbuchzwecke verteilten Bände auf 728 575 ſtieg.— Gleichzeitig verſorgte die Bibliotheks⸗Abteilung der Stiftung kleinere Volksbüchereien mit 31302 Büchern im La⸗ denpreiswert von 48 834.13 Mk.(gegen 31524 Bücher im Werte von 29 569.53 Mk. im Vorjahr). Seit ihrer Gründung vergab die Stiftung in gleicher Art 793 202 Bücher im Ladenpreiſe von 880 319.11 Mk. Die Verlags⸗Abteilung konnte infolge der Papiernot Neuauflagen 445 000 Stück) nur von 28 früher erſchie⸗ nenen Bänden herſtellen(im Vorjahre 25 Bände in Neuauflagen von 445200 Stück). Außerdem wurde der 1. Band der„Klemod⸗ Romane(Ottomar Enkings„Pünkelein auf der Welle“) zum erſten Mal gedruckt. Der Bücherverkcaf war lebhaft— trotz der wieder⸗ holten Preiserhöhung, zu der uns leider die bedändigen Preis⸗ zuſchläge für Rohſtoffe und Arbeitslöhne zwangen. Hatte die Stif⸗ kung 1916 für Bücherverkauf 182 731.56 Mk. eingenommen, 1917 dagegen 315 845.15 Mk. ſo betrug die Summe 1918 489 882.21 Mk. Die Geſamtauflage der von der Stiftung 1918 gedruckten Bücher betrug 580 600, die der bisher insgeſamt gedruckten Bände 4640 500 Stück. Ein neuer Zweig unſerer Tätigkeit waren die Dichter⸗ Abende, die nummehr auch in größeren Städten ſtattfanden, nach⸗ dem wir früher nur einige Verſuche in kleineren Orten gemacht hatten. In den erſten Monaten des Jahres 1913 fanden zunächſt in Hamburg, Altona, Lübeck, Kiel und Lüneburg zuſammen 17 Dichterabende ſtact, die von etwa 15 000 Perſonen beſucht waren. Auf Grund der ſo gewonnenen Erfahrungen beabſichtigte die Stif⸗ tung im Winter 1918/19 in 33 Städten zuſammen 159 Dichter⸗ abende zu geben. Leider machte der Zuſammenbruch Deutſchlands die Durchführung dieſes Planes unmöglich; es fanden daher nur noch wenige Abende ſtatt. Den großen Geſamtplan werden wir erſt ſpäter wieder aufnehmen können. Die Geſamtzahl der 1918 Dichterabende beträgt 31 in 14 Städten mit 21 000 eſuchern. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung aller Abteilungen der Stif⸗ tung betrug in Einnahme und Ausgeße ohne den Ueber⸗ trag des Vorjahres 1 657 758.85 Mk.(1917 nur 483 280.67 Mk.) —(Ein neues Buch des Intendanten Dr. Hagemann.) Von Er. Carl Hagemann, deſſen„Weltreiſe⸗Chronik“ bereits in fünfer Auflage vorliegt, wird demnächſt das große Reiſewerk„Spiele der Völker“ erſcheinen, das die Tänze, das Theater und die Muſik der afrikaniſchen und oſtaſiatiſchen Völker(vor allem der Inder, Japaner und auf Grund eigener Eindrücke und Studien behandeln ſoll. Das umfangreiche Buch wird im Verlage von Schuſter und Loeffler in Berlin herauskommen. vermiſchtes. Hahe Lebensalfer unfer den Bäumen. kp. Orſchein bei den Tieren ein Alter von 200 Jahren zu den ſeltenen Erſcheinungen zählt, überſteigt eine ganze Reihe von Pflanzen dieſe Zahl um ein Bedeutendes. Wie Dr. Hans Friedrich in„Natur und Kultur“ über die eingehenden Unterſuchungen von E. Korſcholt auf dieſem Gebiet referiert, ſind für Tannen, Fichten, Zypreſſen und Lebensbäume 300 und 400 Jahre noch nicht unbe⸗ dingte Höchſtzahlen. Viele Eichen darf man als 1000 und mehr⸗ jährig bewerten, wie ſich aus Ehroniken und Familienbüchern mit einiger Sicherheit nachweiſen läßt. Ueber 1500 Jahre ſind bei die⸗ ſer Baumart allerdings ſchon zweifelhaft. Anders ſteht es dagegen bei den Eiben. Angaben von 2000 Jahren ſind nichts Seltenes. Sie ſteigen ſogar bis 3000, was infolge ihres langſamen Wachs⸗ cums nicht unwahrſcheinlich iſt. Dagegen ſind Buchen über 900 Jahre ſchon anzuzweifeln, da dieſe ſchöne Baumart gewöhnlich nicht ſo alt wie Eiche und Eibe wird. Wahrhaft ungeheure Zahlen, die uns mit ehrfürchtigem Schauer erfüllen, finden wir bei einigen ausländiſchen Baumgattungen. Die berühmten Mammuthbäume Kalifornſiens, von denen manche eine Höhe von 130 Meter und einen Stammumfang von 34 Meter erreichen, werden auf 5000 Jahre geſchätzt. Berühmt iſt auch der Drachenbaum von Orotapa auf Teneriffa, deſſen Alter man, ebenſo wie das der Waſſerzypreſſe von Santa Maria el Tule bei Oaraca in Mexiko, auf mindeſtens 6000 Jahre ſchätzt. Viele Forſcher ſehen jedoch dieſe Zahl als noch zu niedrig an. Aber nicht nur eigentliche Bäume kommen ſo hoch zu Jahren. Der Weinſtock z. B. kann 150 Jahre erreichen. 85 ber hne Hil⸗ desheimer„Roſenſtock dürfte, wenn auch nicht das ihm zugeſchrie⸗ bene 1000jährige Alter, ſo doch immerhin 400 Jahre zählen. Auf 440 Jahre wird der Epheu von Gignac bei Fonpellier geſchätzt und auf ungefähr ebenſo alt der erſte in den Gärken von Verfailles an⸗ gepflanzte Orangenbaum. Auch Wachholderſträucher hat man ſchon in ſolcher Stärke gefunden, daß der Stamm von zwei Männern kaum umſpannt werden konnte. Man hat ihr Alter auf 500 Jahre ee — Teuerungszu 4. Seite. Nr. 329. Mannheimer General- Anzeiger.(Abend- Ausgabe.) Montag, den 21. Juli 1919. vereinsnachrichten. s deutiſche liberale Volkspartei, Maunheim. Im„Poli⸗ Seminar“ hielt dieſer Tage Herr Geh. Regierungs⸗ rat Mathy ſeinen zweiten Vortrag über den Entwurf der -Deutſchen Reichsverfaſſung“, der am 18. Juni vom 8. Ausſchuſſe nach Vollendung der dritten Beratung der verfaſſung⸗ gebenden Nationalverſammlung mit dem Antrag auf Genehmigung übergeben worden ift. Die Beratungen der Nationalverſammlung haben begonnen. Ein heftiger Streit wird um Artikel 18 ent⸗ brennen, der die Gliederung des Reichs in Länder und die Neubil⸗ dung von Ländern zum Gegenſtand hat. Hier handelt es ſich um den alten ee e Reichseinheit und Selbſtändigkeit der Glieder, zwiſchen hänglichkeit an die geſchichtlich gewordenen Staatengebilde und rein verſtandesmäßigen praktiſchen Neubauten. Die Entſcheidung, vor der ſich alle Parteien fürchten, iſt vertagt. Eiggehender beſprach der Vortragende den 2. Hauptteil,„Die Grund⸗ rechte und Grundpflichten der Deutſchen“. Es iſt ſehr anzuerken⸗ nen, daß im Entwurf die Pflichten den Rechten an die Seite geſtellt ſind. Im übrigen lehnt ſich dieſer Hauptteil in allen Hauptſachen an die Verfaſſung des Deutſchen Reiches vom 28. März 1849 an, die nicht ins Leben trat, weil die Könige von Banern, Hannover und Sachſen die Zuſtimmung 1* und der König Friedrich Wil⸗ —. IV. von Preußen die von der Frankfurter Nationalver⸗ ammlung angebotene Kaiſerkrone nur aus den Händen der deutſchen Bundesfürſten, nicht aus denen einer Volksvertretung, die in ſeinen Augen reaktionär war, entgegennehmen wollte. Der Vortragende beſprach die Abſchnitte über die Einzelperſon, das Gemeinſchafts⸗ lehen, Religion und Religionsgeſellſchaften, Bildung und Schule, während er den 5. Abſchnitt über das Wirtſchaftsleben einem be⸗ . eren Vortrag vorbehielt. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß — Verfaſſungswerk, ein Kompromiß der 5 Parteien der aionalperſammlung, eine gewiſſenhaft und fleißig durchdachte Ar⸗ beit, nicht zwiſchen der vielköpfigen Scylla unſerer Feinde und Ueberwinder und der bodenloſen Charybdis einer herrſchſüchtigen, unerſättlichen proletariſchen Minderheit ſcheitern möge, ſondern daß uns ſtarke Männer erſtehen mögen, die im Rahmen und nach den Richtlinien dieſes Reichsgrundgeſetzes das deutſche Volk einer beſ⸗ ſeren Zukunft vorwärts und aufwärts entgegen führen. Rommunales. Offenb 20. Juli. Der Bücgerausſchuß hat den ſtädtiſchen Voranſchlag Die Umlage beträgt 110 Pfg. von 100 Mark Einkommenſteuerſatz. + Darmſtadt, 19. Juli. Zur Behebung der Wohnungs not hat die Stadtverwaltung jetzt nach verſchiedenen Seiten wichtige Schritte getan. So hat die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung eine Polizeiperordnung angenommen, nach der Zwangsmaß⸗ nahmen zur Herrichtung von Dachgeſchoſſen für Wohnungszwecke genehmigt werden Ebenſo wurde in einer Verordnung die Beſchlag · nahme leerſtehender Werkſtätten, Lagerräume uſw gutgeheißen, die in gleicher Weiſe für Wohnungszwecke hergerichtet werden ſollen. Hierfür wurde ein Betrag von 300 900 bewilligt, der zur Her ⸗ richtung benützt, zum Teil aber von den Mietern wieder erſetzt wer⸗ den ſol. Die Stadt hat weiter in einem vorläufigen Vertrag mit dem Militärfiskus Teile der Dragonerkaſerne am Marienplatz, ſowie der Artilleriekaſerne gemietet, in welchen zuſammen etwa 70 Woh⸗ nungen hergerichtet werden ſollen. Die Herrichtung der Wohnungen koſtet etwa 78 000. Durch weitere Verhandlungen iſt man be⸗ ſtrebt, immer noch mehr geeignete Räume zu beſchaffen, damit wei⸗ tere Erleichterungen in der geſchaffen werden können Schwierigkeiten bietet nur die Küchenfrage, da es bisher nicht mög⸗ lich war, eine hinreichende Zahl von Herden zu beſchaffen. Soweit wie möglich hofft man vorerſt mit Gasherden auszukommen. Die Stadtverordneten 13 weiter für eine Ner der age der ſtädtiſchen Beamten und Lehrer, Schutzleute etc. 293 000 Mark. Danach erhalten verheiratete Beamie eine jährliche Zulage von 2000, ledige 1600, Penſionäre 1200 Jl, für je ein Kind 500. Die Verordnung iſt rückwirkend bis 1. April d. J. Für weitere Notſtandsarbeiten wurden etwa 500 000f. —— Gegen die Stimmen der beiden ſozialdemokratiſchen Par⸗ ten würde ein Antrag des Stadtverordneten Meiſel und Genoſſen angenommen, in welchem dem ſeitherigen Großherzog der Dank der Stadt für ſeine langjährigen Kunſt⸗ und Wohlfahrts⸗ beſtrebungen zur Hebung der Stadt ausgeſprochen und die Hoffnung ausgeſprochen wird, daß er ſeinen Wohnſitz in der Stadt behalte. Nus dem Lande. )(Heidelberg, 19 Juli. In der Kleiderfabrik von Wolf Söhne wurden bei einem Einbruch Stoffe, Anzüge und Mäntel im Werte von 40 000 M. geſtohlen. *Karlsruhe, 20. Juli. Ein Karlsruher Blatt berichtete dieſer Tage, daß ein Teil des in der Schweiz lagernden ſpaniſchen Weines bereits in Karlsruhe eingetroffen ſei. Die Beſitzer der ſpaniſchen Weinhallen hätten ſofort alle Vorbereitungen zur Wieder⸗ eröffnung ihrer Lokale getroffen Aber die Gaſtwirte hätten dagegen Einſprache erhoben und das Miniſterium habe dann eutſchieden, daß der Wein an alle Wirte verteilt würde. Der zu befürchtende Maſſen⸗ andrang und die damit verbundenen Unzuträglichkeiten in den ge⸗ nannten Weinhallen wären dadurch vermieden worden. Hierzu wird amtlich feſtgeſtellt, daß weder dem Miniſterium des Innern noch einer anderen Behörde etwas von der Angelegenheit bekannt iſt. *Baden-Baden, 20. Juli. Der Direktor der hieſigen Oberreal⸗ ſchule Dr. Felir Dobe wird auf Ende des Schuljahrs in den Ruhe⸗ ſtand treten. Er iſt 1852 in Magdeburg geboren, ſtudierte Neuphilo⸗ logie, beſtand 1881 die Staatsprüfung und wurde als Lehramts⸗ raktikant verwendet. Im Jahre 1886 erfolgte ſeine Ernennung 5 Profeſſor an der Realſchule in Karlsruhe und 1892 wurde er Vor⸗ ſtand der Höheren Bürgerſchule in Emmendingen. Seit 1901 iſt er »Direktor der hieſigen Oberrealſchule. )( Oberkirch, 20. Juli. Am Freitag vormittag fuhr eine fran ⸗ VV in voller Uniform, ewaffnung und Ausrüſtung in die Gegend von Oberkirch und kehrte über Urloffen in das beſetzte Gebiet zurück. Gegen derartige Uebergriffe unſerer Feinde muß an zuſtändiger Stelle mit Nachdruck proteſtiert werden. X* Jreiburg, 19. Juli Der Direktor der St. Joſephanſtalt in Herten, Franz Fünfgeld, iſt zum Erzbiſchöflichen Geiſtlichen Rat ad hon. ernannt worden. ) Konſtanz, 20. Juli. Nach der„Konſtanzer Zeitung“ iſt am Samstag an ſämtlichen ſchweizeriſchen Zollſtellen ein Stumpen⸗ ſtreik“ entbrannt. Die an die Grenze kommenden ſchweizeriſchen Händler hatten einen Aueſchlag von 30 Pfg. für das Paket vorge⸗ nommen, den man ſich zu zahlen weigerte. An den Zollübergangs⸗ ſtellen wurden„Streifpoſten“ aufgeſtellt. AKandern bei Lörrach, 21. Juli. Beim Kirſchenpflücken ſtürzte der 71jäbrige Schreinermeiſter Wilhelm Maier von der Leiter, brach das Genick und war ſoſort tot. Gerichtszeitung. )( Moabach, 20. Juli. Am 22. Dezember wurden aus der ka⸗ tholiſchen Kirche in Unterſchüpf zwei Kelche geſtohlen. Am 21. Januar wurde in Hardakheim die Kirche erbrochen und aus dem Tabernakel der Speiſekelch und das Aufbewahrungsgefäß, die beide aus Gold waren, entwendet. In der Sakriſtei eigneten ſich die Diebe die Monſtranz und das Wetterkreuz an, ferner zwei vergol⸗ dete Kelche. In Bamberg wurden die Verbrecher, die dieſe Kirchen⸗ diebſtähle vorgenommen haben, verhaftet. Jetzt hatten ſie ſich vor der Strafkammer zu verantworten. Sie wurden wie folgt verurteilt. Arihur Hoppe, Heizer aus Annen(Regierungsbezirk Arnsberg) zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahcen Ehrverluſt, Müller Gabriel Antan Schwinn aus Daibach zu 3 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt, der Heizer Emil Hartmann aus Leip⸗ zig⸗Reutnitz zu 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt. Sportliche Runoſchau. Die badiſchen leichtathletiſchen meiſterſchaſten. 0(Eigener Bericht.) 35. Baden-Baden, 20. Juli. Als Vorkämpfe für die ſüddeut⸗ ſchen leichtathletiſchen Meiſterſchaften, die am 3. Auguſt in Frant⸗ furt a. M. zum Austrag kommen, fanden heute in Baden⸗Baden „Phönix“ auf dem Spo der Sportvereinigung an der Lichtentaler Allet die badiſchen eiſter ſchaften unter Teilnahme von 14 Vereinen aus Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim(B. f.., und„Viktoria“ Freiburg. Pforzheim, Durlach, Lahr und Baden⸗Baden ſtatt. Mehr als 4000 Zuſchauer wohnten den Kämpfen bei, die ſehr unter der Ungunſt der Witterung zu leiden hatten. Die Mannheimer Vereine Abn glänzend ab. So holte ſich der V. f. R. 6 Meiſterſchaften, „Phöniz“⸗Mannheim und„Viktoria“⸗Feudenheim je 1 Sieg. Die Damenkämpfe, die zum erſten Mal zum Austrag kamen, gewann die Damenabteilung des Karlsruher.⸗V., die in guter Form war. Nachſtehend die Reſultate: 100⸗Meter⸗Lauf: 1. Sayer⸗Karlsruher 9. 1125 Sekunden; 2. Blattner⸗„Phönix“ Karlsruhe; 3. Schilk.„Phönix“ Mannheim. Aben 2. Sh 111 80h Wiedmann⸗F.⸗C. Pforzheim, 26% — 2. Schill⸗„Phönix“ Mannheim; 3. Sayer⸗Karlsruher 400 Meter⸗Lauf: 1. Heinzelmann⸗B. f. R. Mannheim, 577t Sekunden; 2. Brill⸗„Phöniz“ Mannheim; 3. Gantter⸗Sp.⸗Vg. Baden⸗Baden. 800 Meter⸗Lauf: 1. Wagner⸗B. f. R Mannheim, 2 Minuten 17 Sekunden; 2. Lüdtke⸗„Phönix“ Karlsruhe: 3. Fuchs⸗ Leichtathl. Vg. Karlsruhe. 1500 ⸗Meter,Lauf:. Weiß⸗„Phönix“ Mann⸗ eim, 5 Mimiten 0195 Sekunden; 2. Klaußmann⸗Hocken⸗Elub Hei⸗ elberg; 3. Schneider⸗„Phönix“ Karlsruhe. 5000 Meter⸗Lauf: 1. Egner⸗„Viktoria“ Feu⸗ denheim, 18 Minuten 35 Sekunden; 2. Back⸗„Viktoria“ Feu⸗ denheim; 3. Wolf⸗Sp.⸗Vg. Baden⸗Baden. 110 Meter⸗Hürdenlauf: 1. Speck⸗Leichtachl. Vg. Karlsruhe; 2. Hottenſtein⸗V. f. R. Mannheim; 3. Wied⸗ monn⸗F.⸗C. Pforzheim. 4* 100 Moeter⸗Staffellauf: 1. Sp.⸗Bg. Baden⸗ Babenz 2. Karlsruher F..; 3. V. f. R. Mannheim. 80 Meter- Damenlauf: 1. Frl. Schneitz⸗Karks⸗ ruher.⸗V., 13 Sekunden: 2. Frl. Burger⸗Karlsruher F V. 4* 80-Meter⸗Damenſtaffellauf: 1. Korls⸗ ruher.⸗V.:; 2..⸗Vg. Baden⸗Baden. Hochſprung: 1. Brill⸗„Phönix Mannheim, 157 Meter: 2. Kaiſer⸗F.⸗C. Freiburg, 1,57 Meter. Weitſprung: 1. Laubach⸗F.⸗C. reiburg, 6,40 Meter: 2. Sayer⸗Karlsruher.⸗V.; 3. Aufr. Feecrrg. Kugelſtoßen: 1. Major⸗V. f. R⸗Mannheim, 11,33 Meter; 2. Blink⸗V. f. R. Mannheim; 3. Kaltreuther⸗V. f. R. Mannheim. Diskuswerfen: 1. Major ⸗V. f. R. Mannheim, 33,30 Meter: 2. Blink⸗V. f. R. Manaheim; 3. Kaltreuther⸗V. f. R. Mannheim. Speerwerfem 1. Blink⸗B. f. N. Mannheim, 41,97 Meter; 2. Kaiſer⸗F. C. Freiburg; 3. r⸗Heidelberg. Fünfkampf: 1. Major⸗V. f. R. Mannheim, 325 Punkte: 2. Kaltreuther⸗V. f. R. Mannheim, 307 Punkie: 3. Kaiſer⸗F. C. Freiburg, 301 Punkte. 1* Regſerung und Leibesüͤbungen. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat dem badiſchen Landesausſchuß für Leibes⸗ übungen und Jugendpflege zur Förderung der Erziehung und körper⸗ lichen Extüchtigu der Jugend einen Staatszuſchuß von 15 000 überwieſen. Der Landes ausſchuß ſchreibt hierzu, daß dieſer Beitrag gering erſcheinen müſſe, im Hinblick darauf, daß beim Landesausſchuß rund 120 000 Mitglieder organiſiert ſind und dazu von dem Betrage noch die konfeſſionellen Jugend⸗ und die Arbeiter⸗ turnvereine zu unterſtützen ſind, alſo weitere 60 000 Mitgſieder. Nach⸗ dem man überall nach den Erfahrungen des Krieges den Wert der Leibesübungen erkannt hat, dürfe man wohl damit rechnen, daß auch in Baden die Unterſtützung durch die Regierung reichlicher und inten⸗ ſiver werden wird. ushilfsangeſtellte tatſächlich in Erupre 1 Gedienſtete mit einfachen überwiegend mechaniſchen Dienſten) monatlich 300—310 Mark; hierzu an Tageszulagen monat⸗ lich 78—81 Mark; für das erſte und zweite Kind monatlich je 15 Mark, für das dritte und folgende je 10 Mark. je 10 Mark. Maunheim, den 21. Zuli 1919. 1 An die Einwohner Die Kushilfsangeſtellten, deren die Stadt in 43 Amtsſtellen über 1100 beſchäftigt, ſind in Streik getreten; einen erheblichen Teil dieſer Angeſtellten hat die Stadt trotz fehlenden geſchäftlichen Bedürfniſſes im Dienſte behalten. Aufgrund des bisher geltenden Tarifes beziehen volljährige männliche (Mittlere Bedienſtete) 510—3550 Mark, hierzu an Tages⸗ 1 zulage monatlich 78—81 Mark, für das erſte und zweite Kind monatlich je 15 mark, für das dritte und folgende (Ceiter, Buchhalter, Kaſſierer) 380—450 Mark; einzelne beziehen höhere Beträge; hierzu an Tageszulage 78—81 Mark, für das erſte und zweite Kind monatlich je 15 Mark, für das dritte und folgende je 10 Mark. des Bürgerausſchuſſes. der Verſchleppung. Oberbürgermeiſter: Dr. Kutzer. zannheims. Es iſt richtig, daß die Kushilfsangeſtellten Mitte Juni neue Forderungen eingereicht haben und daß nach Durchführung der Vorarbeiten die mündlichen Derhandlungen hierüber anfangs Juli begonnen haben. Jede neue Ver⸗ einbarung bedarf jedoch der Genehmigung des Stadtrates und falls, wie es nach der geſtellten Forderung in hohem Maße notwendig war, neue Mittel Gurch erhöhte Amlagen) bereitgeſtellt werden müſſen, der Zuſtimmung Als nun am 10. Juli dem Bürgermeiſteramt die Regelung der Teuerungsbezüge bekannt wurde, die der Ftaat ſeinen geamten zuwendet und als auch die ſtädtiſchen ſtändigen Beamten und Angeſtellten nachdrücklich eine Neuordnung ihrer Teuerungsbezüge forderten, war es klar, daß die Anforderung der mittel und der neuen Nachtrags. umlage beim Bürgerausſchuß für die beiden Gruppen der Aingeſtellten nicht getrennt, ſondern nur gemeinſam erfolgen könne. Das hat der Stadtrat denn auch beſchloſſen. Er ſelbſt wird noch im Juli aufgrund der erforder⸗ lichen zahlenmäßigen Kufſtellungen, der Bürgerausſchuß in der erſten Hälfte des Auguft ſeine Entſchließungen treffen. Wer im ſtädtiſchen Dienſt beſchäftigt iſt, ſollte wiſſen, daß die Stadt in geſetzlich geordneter Weiſe durch Nörperſchaften, die aus dem Volk hervor⸗ gehen, handelt. Es beſteht kein Anlaß zu mißtrauen und zum Vorwurſe ———̃—ſü7˙5ꝛT———— — Maunheimer General-Anzeiger. ¶ Abend · Ausgabe.) Nr. 329 B. Seſie. Montag, ben 21. Juli 1919. Tun len von graphischer Zeitschrift bei hoher Provision sofort gesucht. Gefl. Angebote unt. V. F. 106 an die Geschäftsstelle ds. Bl. 5 coeeeeeο οο οο 2 Vertreter gesucfit von bestens eingelührter chemischer Fabrik für den Bezirk Iſlannheim, Feidelberg, Karlsruhe. Reflektanten, welche in diesem Bes zirk in kosmefischen Hrfikeln bei Apotheken. Drogerien und Friseuren bestens eingeführt sind, wollen sich melden unter D. J. 1090 an die schäftsstelle ds. Blattes. Hur ernste Ses 4⁴⁵ N tüchüger Meister für Karosseriebau, mehrere Vapner und Nalennacher bei hohem Lohn geſ. 44 LHan, Ipeher d. Il. Schulentlassener Junge als Ausläufer geſucht. Brers Wilhelm Dammann, B 2, 7. Deichaus selbsfändige U. perfekte Damenschneiderin welche ſich als Lehrdame eignet wird von bedeut. Atelier ſafort gegen hohe Bezahlung geſucht. Perſönl. Vorſtellung unt. Vorlage von Zeugniſſen Dienstag Mittag 12—3 Uhr. U,6, 19, 4. Stock bei Schädel. B5624 Tüchtiges Mädchen für Küche auf 1. Aug. geſucht. P. Mülbert, O4, 21. B5548 Mädchen auf 1. Aug. für Haus⸗ arbeiten 9 0 E., 6 B5663 „Laden, Tüüges Häuchen für den Haushalt geſucht. Frau Jäger Richard Wagnerſtr. 8. Boꝛor Stellen-Gesuche: Tleder Hanan ſucht Halbtagsſtellung als italieniſch⸗franzöſiſcher Korre⸗ ſpondent. Anfragen unter D. B. 92 a. d. Geſchäftsſt. B504 Aiacar. Aaaddeg ſucht in beſſerem Haushalt —4 Stunden vorm. Be⸗ ſchäftigung, mögl. Neckarſtadt. Ang. u. D. C. 93 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 5509 Schweſtern od. Pflegerin n. hier u. ausw. f. Privat⸗ u. Wochenpfl. ſind j. Zeit z. haben im Schweſternheim Sanitas, Marnheim, Schwetzingſtr. 53. Telephon 4493. 85538 Mädchen geht in Häuſer waſchen und putzen. Angebote unt. D. I. 1 an die Geſchäftsſtelle. B5656 Verteaufe Vohnbaus edarrtadt gut rentierend, billig zu ver⸗ kaufen. 2 erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. B5651 Salahimmerrincktang (Nußbaum pol.) mit gr. 2tür. Spiegelſchrank, Kommode m. weiß. Marmor, und Röſten M. 1978 verkauft Sinzenhöfer Augartenſtr. 38. 4629 Billig zu verkaufen: Braunſeidenes Kittelkleid, blaues Koſtümkleid(Seide) alles in beſtem 80 e. Ferner Grüne Crepe de Chine⸗ Seide 5 m(.20 breit neu Anzuſeh. Lortzingstr. 26, 2. St. b. Hagemann. Ẽ22 Hlegante neue facnennatung Mahagoni, Zierstühle Sofa mit Seidenbezug Zierschrank etc. ſowie dazu paſſender Glas- Itüster ſofort preiswert ab⸗ zugeben. Zu erfragen Heidelberg Neuenheimerlandstrasse 40. Ebendaſelbſt ein neuer Kassenschrank mittlerer Größe. 4673 liebrauchfe Aepmele (gut erhalten) billig ab- zugeben. 4669 Frledmann& Seumer Mannhelm, M 2, 11 Fernsprecher 7150. Stehpult fiir 2 Personen mit 1 Drehstuhl billig zu verkaufen. 4691 J. Kraut, T I, 3. mit Roß⸗ 1Schlafzimmer„aurtt 1 Pitch⸗pine⸗Küche, 1 Diwan, 1 Chaiſelongue u. ſonſt. Möbel billig zu verkaufen. B5875 Heuer, U 4, 23, II. 1. däangte mit Zubehör ſowie Reſervoir von 30 Hekt. und ca. 15 Mtr. Transmiſſion, Lagerböcke und Riemenſcheiben wegen Ge⸗ ſchäftsaufgabe preisw. zu ver⸗ taufen. Anfragen u. B. O. 54 an die Geſchäftsſtelle. 85451 1 leichter, gut erhaltener Iktoria mit abnehmbaren Bock ſowie gut erhaltener B551¹1 Landauer zu verkaufen 7, 27. 18 ArBaugelände in Sandhofen, erbteilungs⸗ halber unter günſtigen Be⸗ dingungen zu verkaufen. An⸗ gebote unter D. H. 98 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. B5637 1 Schlafzimmer . Eiche mit Federbetten, apokmatratzen faſt neu ſowie Eiuzelmöbelabzugeben Rupfermann, H 3, 1 B4789 Neues dhneldesdoton für ſchlanke Figur, zu ver⸗ kaufen. Näheres J1, 3/4, Treppen rechts. 4601 LLebrock, TRaappryünder 1 Panamahnt, alles bereits neu, zu verkaufen. B5495 Kufertalerſtr, 8g, 2. St. l. 1 Dezimalwaage daufen. kaufen. Neckaran, Maxſtr. 9. B5550 Neues Schlafzimmer, Eiche lackiert mit Spiegelſchr. ſowie Kücheneinrichtung aus⸗ nahmsweiſe billig zu verk. 5570 Kepplerſtr. 27 Heuſer. Gut erhaltene 47⁴³ Chalselougedecke zu verkaufen. Sophienſtr. 24, pt,, rechts. Grosser neuer Offiziersmantel zu verkaufen. B5616 Frex, L 14, 18, part. [Mahagondz) faſt neu, 2 19 Zu verkaufen eauhe Nobusglen tigung zwiſchen 12½—2 Uhr. Werderſtr. 29, Wolff. B5700 Guterhaltene, gebrauchte Schneidernähmaschine billig z. vk. U 1. 7, 4. St. Bae 2 gut erhaltene dümibmaschinen Remington u. Pltts- hurg, preiswert ab- zugeben. 4783 Anfragen u. V. O. 104 an d. Geschäfts- stelle ds. Blattes. Fahrrad mit Freilauf und Gummi billig zu verkaufen. B5643 T 3, 9, 2. Stock. N. S. U. mittelſchw. Zweizylind., letztes Modell, zu verkaufen. B5635 M 1, 2, 4. Stock. Haffumnäsce zu verkaufen, gebraucht, gut erhalten. B5661 Wicker, Luiſenring 37. Nolunnaubereihaa Eine Garnitur Motorrad⸗ bereifung, Friedensbereifung, 26542½, gegen Höchſtgebot zu verkaufen. 476 Angebote unter V. N. 113 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Drahigeflecht extraſtark, engmaſchig, 1,80 m hoch, verzinkt, zirka 10 m zu verkaufen. B5619 Eichendorffſtr. 16, part. links. Tenodladspee Größe 45½, zu verkaufen. Näheres in der Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. 4757 Dehr. Schlatimmer beſtehend aus: 1 Bettſtelle, komplett, Waſchtiſch mit w. Marmor, Nachttiſch, Spiegel⸗ ſchrank preiswert abzugeben. Otschenaschek. G 4. 4. B 5591 7 reiswert zu verk. Dwan Ge1, 1 4 Stoc r. B 5592 Zither mit 6 Akkorden und 30 St. unterlegbaren Noten für 35 M. zu verkaufen. Adxeſſe zu bee Schüßler, Gril⸗ parzerſtr. 1 IV. B5606 zu verkaufen. Wo, ſagt die Geſchäftsſtelle. Anzuſeh. zw. ½26—½7 Uhr. Klavier wegzugshalber billig zu verk. 35055 Pozziſtr. 5, 4. St. Weinfässer 8 runde Lagerfäſſer von 20 bis 40 Hekto billig 8 verkaufen. B565 Mauger, Jüferei Große Wallſtadtſtr. 3. Aquarium helzbar mit Ständer e em 805 eingepflanzt). wetzinger⸗ tr. 17353 Sloc. Agu. ſehen nach Uhr abends. Breꝛs 1. 5 55 2 Sch, Mötzen(eeng⸗ ſchule) Kl. Ouarta u..⸗Tertia bill. zu verk. Draisſtr. 1, 5. St. B5627 2 Milchziegen B5611 zu verkaufen. Schwetzingerstr. 39 junge Gänse (Lundrasse) Habe 40 St. ausgew. ſchöne Tiere abzugeben, gebe auch kleinere Poſten ab. B5522 Jakob Noll, Neckarau, Max⸗ ſtraße 25. Telephon 2272. Kauf-Gesbche Kleineres E64 Hall Aunese in der Umgebung Mannheims zu pachten, eventl. zu kaufen an Rudol Mannheim.* leines Haus mit heller Werkftatt u. etwas Hof zu kaufen geſucht. Angebote unter D. D. 94 an die Geſchäftsſtelle. B5615 Ein fahrrad und eine Aa u verkaufen. ügersgrundſtr. 48, IV. Is. 3 Tahrrad-Schläuche gebraucht, verk. D 7, 25, 4 St. Anzuſehen v.—2 Uhr. 35645 Agarrengeschäft zu kaufen geſucht. 85042 Angebote unter D. K. 100 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Hebr. Musikiustru⸗- mente kauft 4137 Friedr. Nullmeyer, J 2, 18. Sleinkohlengrieſl.-Staub Braunkohlen- u. KoKsgried von 10 Zentner an gegen gute Preiſe kauſt ſtändig. An⸗ 5 L13, 5 Gesucht als Kapital-Anlage nur grössere Anwesen, gleich welcher Art bei hohen Anzahlungen. Gefl. Angebote mit Preis u. Beschreſbung unter Postfach 62, Nürnberg 1. E247 Lastwagen —3 Tonnen, ſowie mehrere neue oder gebrauchte aber noch gut erhaltene Boschmagnete für 4 Zylindermotore zu kaufen geſucht. B562¹ Stamitzſtr. 14. 3. Stock Mitte. Guterhaltener, weißer Kinderwagen kaufen geſucht. Angebote nit Preis unt. C. X. 88 an die Geſchäftsſtelle. fehmaschehe ſofort zu kaufen geſucht. Fritz Berudt Tel. 5928 476 Leere 5234 Odbolflaschen verden in den O0gof-Ver- Kauisstellen zurüekgskaufk: 10 Pf.per großef lasche 6 Kleine 9 dsser in eichen, rein und fülldicht, mit 150—350 Liter kauft und ſieht billigen Preis⸗ Hermann Knodel Nagold(Württhg.). Fahrradketten Gelenkketten u. dergl. Besss Brillanten und 6 0 Pfandſcheine üb. kauft, tauſcht, ſtr. feell zu hohen Preisen Geſucht ein Schaufenster Größe ungef. 1,40 auf.20 ſowie ein B5266 G. H. Popp, Schwetzingen Mannheimerſtr. 13. ſowie B5220 ganze Einriohtungen. angeboten entgegen E66 Kaufe laufend alte Z. Scherf, Friedrichsfeld. Juwelenu.Uhren AunderSommer, O l... 84³ mit Nolladen Schaufenstergestell Kaufe gebr. Mödel Steinbock, U4, 27, Tel. 3257. 2 Gebrauchte Bücher werden stets angekauft oder um getauscht. 897 Mannbeimer Zucher-Börse 10, Jungbuschstr. Eisen, Metalle Lumpen, Papier und Felle aller Art, ſoweit beſchlag⸗ nahmefrei kaufen S73 L. Frank& Cie. Pumpwerkſtraße 25/½7 Feruſprecher 1435. Größere Poſten werden abgeholt. Zu kaufen gesucht;: Nähmaschinen auch Schad 0 Hfaſenhu er.fl..Lel. 2050 laute Hebr. Aöbel p. Betten „ganze Wiurſchtungen Iisslu, 8 3, 10 Teleph. 7521.[S17 Einige gebr. Fahrrad- Schläuche u.-Mäntel zu kaufen geſucht, Angebote unt. B. F. 36 an die Geſchäftsſtelle. B5411 gebote unter V. A. 101 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 4428 rccc Ankauf von gebrauchten Flaschen jeder Art, Korke, Papier, u. Garantie d. Einſtampfens Sowie samtl. Metalle zu den höchſten Preiſen. Bei Beſtellungen bitte ich, ſich dir. an mich zu wenden. S34 S. Zwiekler Wôwe. 6 7, 48 Tel. e Cobisse kauft S79 Frau Mautel. 0 5. 2. Platin zu kaufen geſucht. Angebote unter B. M. 52 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. B5448 piang, auch reparaturbedürftig, zu kaufen geſucht. N5387 Angeb. unt. A. X. 38 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. beibmaschge neu oder gebraucht, zu kaufen geſucht. B5509 Ang. u. C. D. 69 d. Geſchſt. ermiefungen Wohnungssvchende wenden sich an Mannheimer S89 Wohnungsnachweis. 54. 2. ſel. 5990, — I Jerm. od. 20 verkapfen In einem ſchönen Eckhaus beſter Lage Schwetzingerſtr. iſt bis 1. April oder 1. Juli 1920 eptl. auch früher ein Laden neu hergerichtet zu vermieten. ſehr geeignet zu einem Warenhaus, großes Kolonial⸗ warengeſchäft, Bäckerei oder Feinbäckerei mit Kaffee. Zu erfr. in der Geſchäfts⸗ ſtelle ds Blattes. B5398 Einſach möbl. Zimmer m. guter Koſt an anſt. Fräul. ſhf. zu perm! Zu erſragen Rheinſtr. g, 1 Tr. 0 8. 84893 755 Mannb. Mopnungs-Lentrale NKheinstr. 9, 1 Tr., D8. Möbl. m. Küche ſowie Wohn-, Schlaf⸗ und Einzelzimmer, m. 1 u. 2 Bett. fortw. geſucht. Wir hab. ſtets nur beſſ. zahlungsf. Mieter i. gr. Anz. vorgemerkt..894 Für Vermieter völl. koſtenlos. Neu herg. 3 Fimmerwoh⸗ nung mit Kammer oder Bad eventl. mit Lagerraum oder Werkſtatt, gegen eine —6 Zimmer-Wohnung zu tauſchen geſucht. B5315 Angevote unter Z. Z. 25 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Für junges, kinderloſes Chepaar wird eine Amer-Wopgung per ſofort od. ſpäter geſucht. Angeb. an W. Hutt, Hauptl., Uhlandſtraße 2. B5430 MNer tanscht Anmer-Mopgung Lg. Rötter gegen ſolche in der Stadt. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. B5654 Pensionsgesuch. Für 2 Knaben im Alter von 13 und 10 J. volle Penſion für Herbſt geſucht. B5438 Gefl. Angebote mit Preis⸗ angabe an mich erbeten. renner, F 2, 17. Ruhiges kinderl. Ehepgar (2 Perſc)) Kfm. ſucht ſofort oder ſpäter ſchöne 2 Timmer mit Küche in nur gutem Hauſe. Eytl. auch Notwohng. i. Villa. Gute Reſerenz. Ang. unt. A. R. 32 an die Geſchäftsſt. B5370 —A- Zimmer-Woh- nung mit Küche u. Zube⸗ hör, mögl. m. elektr. Licht, für bdauernd von ält. kinderl. Ehep. in gut. Lage Mannh. oder Vorort für ſofort geſ. Gefl. Ang. a. Merdenz, Hotel Kron⸗ prinz, Mannheim. B4628 Werkstatt ebenf. mif Tör⸗ einfahrt und elektr. Anſchluß für ſofort od. ſpäter zu mieten geſucht. Angebote unter D. J. 99 an die Oeſchäftsſtelle ds. Bl. B5640 Haushalt, ſucht Verfügung. Noſſe, Serchäftsführer einer erſten Firma, verheiratet, Zimmer als Büro geeignet ſofort zu mieten geſucht. Angebote unt. C. K. 75 an die Geſchäftsſtelle. B5540 1 oder 2 schön möbl. Zimmer von Herrn, Kaufmann, in den 40er Jahren, als Allein⸗ mieter bald geſucht. Iſt an⸗ genehmer Mieter. 4759 Angeb. erb. u. V. M. 112 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Ein oder zoei möbl.] Kasinosaad 24., 29. und 30. Julj, abends 8 Uhr =3 Vorträge von Sigfrid Nermann. . Charakter, Begabung, Sesundhelt. 2. Die Lösung der Geschleehtsfrage des Weſdes für Frauen und Mädchen. 3. Die Lösung der Seseblechtsfrage des Mannes für Männer und jünglinge. Karten à Mk..— und.50 im Mannheimer Musik⸗ haus und Abendkasse. Geſchäftsinhaber ſucht möbl. Wohn- unds Schlafzimmer eventl. für dauernd. Angebote unter Z. 3036 an Haaſenſtein & Vogler,.-., Mannheim. Wirtschaft, zu mieten geſucht oder in Zapf. Angebote unter C. T. 84 an die Geſchäftsſtelle. B5574 HBiane von Privat zu mieten geſucht Angeb. unter D. F. 96 an die Geſchä B5617 Haushälterin! Witwer, 45 Jahre alt, en., verm. mit 2 erwachſ. Kindern, Bahnwart in Meckesheim, ſucht auf dieſem Wege ein Fräulein od. Witwe als Haus⸗ hälterin, ſpätere B5659 2 Heirat. nicht ausgeſchloſſen. Zuſchriften unter D. M. 2 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Heirat. Beſſerer Handwerker, Witwer, 49 Jahre alt, ſucht die Be⸗ kanntſchaft eines Fräuleins oder Witwe, mit gutem Charakter und ruhigem Ge⸗ müt zwecks baldiger Heirat. Vermögen erwünſcht. Nur erbeten. Diskretion zugeſich. Gefl. Zuſchriften unt. D. N. 3 an die Geſchäftsſtelle. B5653 2 Dartehen v.—4000 M. zu 40% von Privatm.g Verpfändung von Wertſachen ohne Neben⸗ ſpeſen auszugleichen. Angeb. Unt. C. V. 89 an die Geſchäftsſt. la. Hl. 000 I. Hypotßek auf Haus in erſter Geſchäfts⸗ lage von Selbſtgeber per 1. Oktober geſucht. B5262 Angebote unter D. O. 4 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. ggen e Geld zu geſchäftlichen Zwecken ſo⸗ wie an Privatperſonen durch Differt, Rheinauſtr.10, Sprech⸗ zeit—7 Uhr tägl. 55722 AMrümdl. itallenisch. Sprachunterricht ert. nach bewährt. Methode zu mäß. Honor. Anfr. u. D..91 an die Geſchäftsſt. B5603 N Kanarienvogel entflogen.. Bringer erhält Belohnung. D. Reis, Mollstu. 28. S13 Selbſt die zyr cchlechteſte Uhr wird ladellos repartert. Febern und andere Repara⸗ turen zu bekannt billigen Preiſen mit 2ſähr. Garantie. unger mee H Uhrenhandlg. 2, 16/17, neben Marktoſatz. demised. bst Trockenapparate t. Cas, SasKocher, Gasherde billigſt B4897 Roos, M 5, 11. G. kinderloſer 3 Zimmer-Wohnung eventl. in ratlonierter Beſte Referenzen zur Angebote unter B. M. 700 dolf annheem erßboten. eeen, ee ernſtgemeinte Anträge werden. Grossabnehmer gesucht für Carbidlampen Wassereimer. Zuſchriften unter V. L. 111 an die Geſchäftsſtelle. 4462 NRypothek auf hochherrſchaftliche Pilla in heidelberg, I. und II. Hupothek mit zuſammen Mark 230000.— aus Privathand aufzunehmen ge⸗ ſucht.— Sichere kinlage, gute Finſen.— Angebote erbeten unter V. C. 103 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 472⁵ 888 Telephon 2143. Telephon 2143. IOkmRollbahngleis 65 mm hoch, 600 mm Spurweite, komplett, auf eisernen Schwellen montiert, sofort ab Lagervorrat lieferbar. E0⁰ Gebr. Eichelgrùn, Stuttgart jägerstr. 46.— Telephon 11753. Direkt von meiner Fabrik. Rein-Aluminium-Kochtöple wieder lieferbar. Diese vler Töpie 4, 3, 2, 14½ LUiter 8 1 innalt m. Decke Mie 50.— frei Nachnahme. pabrihheslizer Nud. Seuihe Els stal bei Pleitenberg. 50 bf. Gleiehstrommotor 78 Nl. Kupferwickelung. Friedensfabrikat, S. S.., gebr., wie neu, 220 Volt, 850 Umdrehungen mit Riemenscheibe, Spanuschinen und Aulasser, soiort lieferbar. E257 Max Kern, Techn. Vertretungen, Karlsruhe i.., Leopoldstr. 20. Wankur-Idtamalen Cas-I. Aodter Babeen alle Systeme, werden gut und dillig angefertigt un repariert. AUGUSTDELLE Kadeofenfabrikation 85436 Ludwigshafen, Schüt zenstr. 27, HI. Postkarte genũgt. Drchstrom-Motoren 30.., Schleifringanker, Kupferwleklung, neu, Fabrikat Plohr, 220/380 Volt, 1480 Umdrefpung. m. Riemeuscheſbe, 72,5.., jedoch Aluminlum, neu, 950 Umdreh⸗ ungen, sonst wie vor, sofort lieferbar. Preis SowWIe weitere Angebote auf Lagermaschinen auf Aufrage Max Kern, feüundhe Jertretungen Karlsruhe 1.., Leopoldstrasse 20. E232 Sοοονονοονο fν⏑οοοοοοοοο,A,¶6 üwere Lagerhale; 3 4 o mit Lagerplatz, von mindeſtens 2000 Quadrat⸗ meter Fläche mit Gleis-, möglichſt auch Waſſeran⸗ ſchluß und Büroräumen, zu kaufen oder zu mieten geſucht. B5509 Angebote mit Preisangabe unter C. 8. 88 an die Geſchöſtsſtelle dieſes Blaßtes. 7 AG 2 4 Gοαοεαο,tdeeοεονοοοοοο οοο — 4 —— Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, dass nach Gottes unerforschlichem Ratschluss, mein teurer, herzlichst geliedter Gatte, der treusorgende von seinen 3 Kkindern zärtlich geliebte Vater, unser lieber Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel uan Robert Stetzler Kaufmann im Alter von 38 Jahren nach kurzem, schweren Leiden in die ohere Heimat abberufen worden ist. B5630 * Im Namen der tuernden Hinterbliebenen: Luise Stetzler geb. Schuler. Brühl z. Zt. Mannheim, Güũterhallenstr. 10. Kranzspenden und Beileidsbesuche dankend verbeten. Die Beerdigung findet am Dienstag, den 22. Juli, nachmittags 2½ Uhr im Mannheimer Hauptfriedhof statt. Statt besonderer Anzeige. Schmerxerfüllt teilen wir lieben Verwandien. Freunden und Bekannten mit, dass mein herrensguter, lieber Mann, der treubesorgte, gute Vater seiner Kinder, unser lieber Schwiegersohn, Schwiegervater, Bruder, Sckwager, Onkel und Neffe Herr Postsekretär Joh. Franz Strebel teg früh, ver entschlafen ist. MANNHEIM, Meerſeldstr. 68, den 21. Juli 1919. In tiefstem Schmerz: Frau ſohanna Strebel u. RKinder. Die Beerdigung findet am Dienstag. ½13 Uhr, statt. Das Seelenamt für den lieben Verstorbenen ist am Mittwock, 527 Uhr, in der St. Josefskircke. B5647 mit den heil. Sterbesekramenien, sanſt Todes-Anzeige. Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oroßmutter und Tante ſun Harolina Ressler Mye. geb. Lambert im Alter von nahezu 76 jahren heute morgen ½2 Uhr sanft entschlafen ist. Die trauernden Hinterbliebenen: Friedrich Kessler und Frau Eduard Kessler und Frau Jakob Wolf und Frau Klara geb. Kessler Karl Kessler und Frau nebst 11 Enkeln Mannheim-Sandhofen, den 21. Juli 1919. Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, den 23. juli, nach- mittags 3 Uhr statt.— Kranz- und Blumenspenden im Sinne der Verstorbenen dankend verbeten. B5735 Werner Haag wurde uns heute durch den Tod plötzlich entrissen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 20. Juli 1910. Die Klasse U. II. b. des Rarl-Friedrich-ymnaslums. Unser lieber Kamerad Dynamo-Oel feines, fettreiches Maschinenö! Stauffer-Fett 4⁴58 neue frische prima Auslandsware, gegen Kassa zu kaufen gesucht. Jos. C. Huber, Diessen vor Hünchen. in Sandhofen nur kleinere Ver Aei Kenntnis zu geben. Dienste unserer Firma gestellt. ehrendes Andenken bewahren. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem am 20. ds. Mts. erkolgten Hinscheiden unseres ersten Buchhalters Herrn Robert St Gebrüder Mayer, Zigarrenfahriken. MANNHEIM, den 21. Juli 1919. elzler Nahezu 25 Jahre hat der Verblichene seine ganze Kraft in die Er war ein Mann von seltenem Pflicht- eifer und von unermudlicher Tatigkeit. Durch seine guten Charakter- eigenschaften hat er sich unsere Zuneigung und unser Vertrauen er- worben. Sein allzufrühes Hinscheiden trifft uns schwer. Wir werden dem leider zu fruüh Dahingeschiedenen jederzeit ein Eine Enosung furſenen ist mein cu nuntencte, 22 Oecsches feſchs.Ee Aesiands-Fetent. Onne Gummibamo. ohne Feu h¹ůhenfelnemen fanurenzlos destehend.. ence anemennumgen, Denangen. Je amson Geichrelbung chrcn den Friinctrds flercteller. Seorg Müller MANVHEEu 2512 Postschilliessfach No. 4. cd ffege ſucht in der Innenſtadt noch einige Damen außer dem Hauſe. Gute Ondulation bei bill. Berechnung. B5608 Iittelstr. 79, parterre. Jaüpagwacpas 2,—5 Abendessen Mk..— Kalte Platte„.— zu jeder Zeit. B4906 Freunde geworden. allen gewonnen. Am 20. ds. Mts. verschied im bithendsten Mannesalter nach kurzem, schweren Leiden unser lieber Kollege Herr Robert Stetzler Der allzufrüh Dahingeschiedene war durch seinen biederen Charakter und durch seine Herzensgute uns zu einem lieben Durch sein selbstloses, liebevolles Wesen und durch seine vornehme Bescheidenheit hat er die Herzen von uns Wir werden seiner stets in Treue gedenken. Die Prokuristen u. Angestellten der Firma Gebrüder Mayer, Mannheim. MANNHEIMx, den 21. Juli 1919. Hetroleum Petro-Haxie eingetroff. Ibrennt wie Petroleum in jed. Petrollampe, Petrolkocher, Spirituskocher uſw., billiger als Gas oder Petroleum. Gefäße mitbringen. Erhältlich E 5, 5, Laden. B5648 in möchte kochen f fäulein lernen gegen gute Bezahlung. 612 75 Angebote unter D. E. 95 Jan die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Aufpolieren von Möbein Beizen und Mattleren ſowie Parkettboden abziehen Nagel, E 3, 1 B55598 Flöh Schwaben ete. rotten Sie samt Brut radikal aus durch die „Wanzen- Vertil. gS- Essenz“ Preis à Flasche Danksagung. Für die erwiesenen Aufmerksamkeiten an- lässlich des Hinscheidens unserer lieben Mutter Frau B5707 Ida Nichheimer geb. ffeumann spreche ich hierdurch meinen innigsten Dank aus. In Ramen der fruernden Hinterdliebenen: Franz ftiehhelmer. Mannheim, Luisenring 18, den 21. Juli 1919. Amtſiche Veröffentlichnngen der Stadtgemeinde Für die am 10/11. Auguſt J. Is. in Käfertal u. Wald⸗ hof und am 24./25. Auguſt l. Js. in Neckarau und Sand⸗ ö hofen ſtattfindenden Kirchweihen werden die Plätze zur Aufſtellung von Karuſſells, Schiffsſchaukeln, Schau⸗ und Verkaufsbuden an Ort und Stelle wie folgt verſteigert: a) für Käfertal am Dienstag, den 22. Juli l. Is. nachmittags 2½ Uhr b) für 82050 am gleichen Tage, 7 1 27 4 Uhr e) für Sandhofen am Freitag, den 25. Juli l. Js. ſor Kecae 12— ichen Tage nachmi 3 u9 d) für Neckarau am gleichen e r. 955 Steigpreiſe ſind unmittelbar nach dem Juſchlage u bezahlen. In Käfertal, Waldhof und Neckarau können Schaugeſchafte jedweder Art 17 werden, während aufsgeſchäfte außer dem Karuſſell und Schiffsſchaukel aufgebaut werden können. Bürgermeiſteramt. Stis Bekauntmachung. Der Stadtrat hat in Ausſicht genommen, im Stadtteil Feudenheim .) den Brunnenpfad zwiſchen Eberbacher Platz und Wimpfener Straße, .) die Straße um den Eberbacher Platz, .) die Eberbacherſtraße zwiſchen Brunnenpfad und Neckargrün, .) die Wimpfener Straße zwiſchen Brunnenpfad und Lauffener Straße, .) Neckargrün zwiſchen Neckarſtraze und Wimpfener Straße, .) die Lauffener Straße zwiſchen Neckarſtraße und Wimpfener Straße zu geeianeter Zeit herzuſtellen und die Angrenzer zu den Herſtellungs⸗ und Unterhaltungskoſten gemäß den„Allgemeinen Prundſätzen“ vom 27. Juli 190— und zwar für jede der genannten Straßen beſonders — beizuziehen. Zu dieſem Behufe ſind in 8 5 der im Vollzug des Ortsſtraßengeſetzes ergangenen Ver⸗ ordnung vom 18 Dezember 19903 Vorarbeiten vorge⸗ ſchrieben. Dieſe Vorarbeiten für ſede Straße, nämlich la) die Liſte der beitragspflichtigen Grundeigentümer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie bei⸗ gezogen werden ſollen vnd vorgeſchriebenen ſon⸗ ſtigen Angaben, b) der Straßenplan, aus dem die Lage der Grund⸗ ſtücke zu erſehen iſt, werden während 114 Tagen vom 21. Juli 1919 ab im Nathaus N 1 dier, Stadtratsregiſtratur, 3. Stock, Zimmer 101, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer 4wöchigen Friſt, die am 2“ FJuli 1919 beginnt, bei Meidung des Ansſchluſſes beim Bürgermeiſteramt hier geltend ge⸗ macht werden. St. 18 Maunheim, den 10. Jukk 1918. Hürgermeiſt ram!. E in AE EI.N Feinste Fussboden- Lackfarbe 8 und Fussbodenöl. 5 Ia. Wachs für Parket und Linoleum empfiehlt 4⁴6 Kari Götz, Tapetenhandlung D L. 1, verl. Kunststr.— Tel. 2387. L uun U M..— aus der 4351 Kurfürsten-Drogerie Th. von Eichstedt, N 4, 13/14. Delientlicher Vortrag Dlenstag, den 22. dull 1019, abends ½8 Uhr im grossen„Nibelungensaal“ „Anarchischer Zusammenbruch od. Solidarischer Aufbau?“ deleent. Dr. Stadler, Berlin, Generalsekretär des Sekretariats zum Eintritt frei! Liga zum Schutze der deutschen Kultur. Studium des Bolschewismus. Freie Aussprache! IMangsverrteigemng. Mittwoch, den 30. Juli 191 224 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 dahier gegen bare Sebeng im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern eine durch Gerichtsbeſchluß gepfändete Forderung „Geſchäftsanteile in Höhe von 500 Mk.“ Intereſſenten können nähere⸗ in meinem Geſchäftslokal er⸗ fragen. 4763 Mannheim, 20. Juli 1919. Happle, Gerichtsvollzieher. Wer am Sonntag aus dem Schnellzug Freiburg- Frankiurt an 122 einen Handkoffer entwendet eee. die für ihn nutzl. ktenmappe mit Schriftſtücken an Kleuker, Freiburg, Brom⸗ bergſtr. 30 zu ſchicken. E232 Verloren B5652 ein Techu. Lehrbuch am Samstag abend während des Gewitters von der Bach⸗ ſtraße bis Halteſtelle der Straßenbahn Peſtalozziſchule e Taaband entlaufen. Abzugeben gegen 98 Belohnung n 92 4, 5 Stock. 85034 Reichertshanſen. Gemeindebezirk Siglingen Guts⸗Verkauf und eventl. Schafweideverpachtung Die Teilgemeinde Reichertshauſen bringt den ihe gehörigen ſogenannten Neuhof beſbehend in: 4⁴ꝛ⁰ 15 2 32 qm Wohnhaus, Schaſſtall mit Scheuer⸗ raum, Schweineſtall und Hofraum, 3 ba 61 à 11 am Gemüſegarten, Baumwieſe und Accker, rings um den Neuhof herum, ca. 10 Minuten von Reichertshauſen entfernt, in ſchöner freier Lage, an der Vizinalſtraße Reichertshauſen⸗Möckmühl⸗Bittelbronn gelegen am Freitag, den 25. Juli 1919 vormittags 10 Uhr auf dem Nathaus in Reichertshbanſen im öffentlichen Aufſtreich zum Verkanfk. Anſchließend hieran kommt eventl. die Winterſchafweide auf Markung Reichertshauſen welche mit 200 Stück Schafen ausgeübt werden kann, auf eine längere Reihe von Jahren vom Jahre 1920 ab im Aufſtreich zur Verpachtung. Sie„ auswärtige mit Vermögenszeugniſſen neueſten Datums verſehen. werden freundlichſt ein⸗ geladen. Siglingen, OA. Neckarſulm,(Wttbg.) 19. Juli 191g. 0 Teilgemeinderat. Weinkeller mit Lagerfaß sucht. Angebote unter V. k. 110 an ds. Blattes. 4⁰ + mieten