— — Dr. Fritz Goldenbaum. V Poſtſchecl⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe Ekzberger Enfhüllungen über ein engliſches Friedensangebol. Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr Erzberger läßt ſeit ein paar Tagen durch ſeine Offiziöſen etwas marktſchreieriſch verkünden, er würde heute eine gar gewaltige Rede halten, in der er die Rechte rettungs⸗ los vernichten würde. Nach der zunächſt ganz allgemeinen Ankündigung kommt heute die ausführlichere. Herr Erz⸗ berger, ſo wird aus Weimar gemeldet, würde namentlich Aktenſtücke aus dem Sommer 1917 verleſen, aus welchen her⸗ vorginge, daß ein engliſches Friedensangebot durch die damalige Regierung Michaelis ohne den nötigen Eifer behandelt worden ſei. Der päpſtliche Nuntius in München hätte ſich mit einem Schreiben an die d Regierung gewandt, in welchem er erklärte, die engliſche Re⸗ gierung habe durch den engliſchen Botſchafter in Rom den päpſtlichen Stuhl gebeten, in Deutſchland anzufragen, wie Zeutſchland über die belgiſche Frage denke, um vielleicht auf dieſe Weiſe zu einem baldigen Frieden zu gelangen. Deutſchland ſolle mitteilen, welche Entſchädigung es Belgien zu bewilligen bereit ſei und welche Garantien Deutſchland von Belgien für die Zukunft beanſpruche. Herr Michaelis ſoll darauf in einer längeren Erklärung geantwortet haben; im erſten Teil mit vielem Dank für die Bemühungen, dann aber dilatoriſch: die deutſche Regierung würde erſt in einigen Mo⸗ naten in der Lage ſein, die Kriegsziele präziſer zu begrenzen. Sollte Herr Michaelis wirklich ſo verfahren ſein, ſo würde kein Wort der Verurteilung für eine ſo verbrecheriſche Frivo⸗ lität ſcharf genug ſein. Einſtweilen iſt das aber alles unge⸗ wiß, und es kann ebenſogut ſein, daß es ſich nur um ein Er z⸗ bergerſches Ablenkungsmanöver handelt. Wie es heißt, ſoll Herr Erzberger für ſich heute ein Ver⸗ trauensvotum beantragen. In ſeiner. Fraktion hat er das geſtern bereits getan und dort das Vertrauen auch er⸗ halten. Die Verbrechen des Friedensverkrages. Amflerdam, 24. Juli.(WB.) Daily News ſtellt in einem den Friedensvertrag behandelnden Leitartikel die von Lord Robert Cecil in ſeiner Unterhausrede angeführten Mängel des Vertrags auf, zu denen die Beſetzung des Saartales, die Abrüſtung Deutſchlands ohne gleichzeitige Abrüſtung der Alliierten, die unbeſtimmte Entſchädigungs⸗ ſumme, die Trennung von Oſt⸗ und Weſtpreußen und das Fehlen jeder Gegenſeitigkeit in den dem Gegner auferlegten bürgſchaftlichen Bedingungen gehören. Das Blatt ſchreibt, gegen dieſe Dinge und den Geiſt, den ſie verkörpern, müſſe der Liberalismus Krieg führen. Die Verbrechen des Friedensvertrags müßten abgeändert oder ausgetilgt werden, und zwar durch eine Aktion der öffentlichen Mei⸗ nung. Alle Anſtrengungen müßten zuſammengefaßt werden, um den Völkerbund zum Handwerkszeug der Beziehungen in der Welt zu machen. An dieſer Aufgabe müßte die Ar⸗ peiterſchaft in hervorragendem Maße mitarbeiten. Sie habe dies bisher nicht getan. Ein beſſerer Blick würde ſie lehren, daß die Neugründung der Welt ein ebenſo zweckdienlicher Teil ihrer Angelegenheiten iſt, wie das Problem der Löhne und Bedingungen zu Hauſe. Das Blatt ſchließt:„Wir haben Rohmaterial für den Frieden. Jetzt muß das Volk zuſehen, daß es einen guten Gebrauch davon macht. Jur finanziellen Klauſel des Friedensverkrags. Verſailles, 24. Juli,(WB.) Der Friedensausſchuß der Kammer hörte geſtern die Fortſetzung des Berichts des Abgeordneten Dubois über die finanzielle Klauſel des Friedenspertrages an. Dubois ſagte, man frage ſich, ob Deutſchland in der Lage ſei, die Verpflichtungen des Vertrages zuerfüllen. Man müſſe bedenken, daß die Vermögensaufſtellung Helfferichs Objekte in Betracht zog, hinſichtlich der Werte Deutſchlands im feindlichen Auslande. Die meiſten Werte befänden ſich in Amerika. Frankreich ſei verhältnismäßig in ungünſtiger Lage, da nur wenige deutſche Werte in Frankreich ſeien. Die Natifikation des Vertrages in Frankreich. BVern, 24. Juli.(Meldung der Telegraphen⸗Kompagnie.) Nach Meldungen aus Paris hat ſich der Frieden⸗ausſchuß der fran⸗ zöfiſchen Kammer mit allen bürgerlichen Stimmen entſchieden gegen die Ratifikation des Friedensvertrages auegeſprochen. Die ſozialiſtiſchen Mitglieder des Ausſchuſſes blie⸗ ben der Abſtimmung darüber fern. Die franzöſ ſche Kam⸗ mer wird ſich nunmehr anfangs nächſter Woche mit der Beratung der Ratifikation beſchäftigen und ſie vorausſichtlich am nächſten Mittwoch zum Abſchluß bringen. Deulſchlands Aufnahme in den Völkerbund. Amſlerdam, 24. Juli.(WB.) Barnes teilte in ſeiner während der Debatte über den Friedensvertrag im Unterhaus gehaltenen Rede mit, daß man bereit ſei, Deutſchland ſobald wie möglich in den Völkerbund aufzunehmen und daß der Viererrat zugeſtanden hat, zur Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund auch deutſche Vertreter zur Konferenz, die die Arbeitsregelung behandeln wird, zuzulaſſen. Der amerikaniſche Senat gegen den Friedensverkrag. Berſailles, 24. Juli.(WB.) Der Sonderberichterſtatter des„Echo de Paris“ meldet, daß die Führer der Oppoſition im Senat Wilſon mitgeteilt hätten, daß 35 Senatoren ent⸗ ſchloſſen ſeien, den Friedensvertrag abzulehnen. Senator orris, ein Anhänger des Völkerbundes, weigerte ſich, von Wilſon vertrauliche Mitteilungen über den Friedensvertrag entgegenzunehmen. Man glaube, daß er Wilſon wegen der Schantungfrage erneut angreifen wolle. 7 0 Schuh ⸗ und Trutzbündnis mit Italien? Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus München wird gemeldet: Ergänzend zu der Meldung, daß der frühere Mi⸗ niſterpräſident Scheidemann ſich in die Schweiz begeben habe und mit dem früheren Miniſterpräſidenten Orlando eine Unter⸗ redung gehabt habe, meldet ein Privattelgramm der„Züricher Poſt“ aus Zürich: Scheidemann iſt mit ſeinem Freund Parvus ſchon vor einigen Tagen nach Rom gefahren, um dem König von Italien im Namen des Reichspräſidenten() ein Schutz⸗ und Trutz⸗ kündnts angutragen. König Victer . ——— 9 ſchriftleitung erantworiſich für tik: X v.: R. Schön Feuilleton: i..: fl. Maderno, für Lokales und den übrigen redaktionellen Ceil: R. Schen Handel: Franz Rircher, für Anzeigen: Anton Grieſer. Drück und Verlag: Druckerei Dr. Haas Mann⸗ heimer General⸗kinzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim. Draht⸗Kdr. General⸗fnzeiger Mannheim. he in Baden.— Ffernſprecher Amt Mannheim Nr. 7940—7946. ar ſr Badiſche Neueſte Nachrichten Amtliches Verkündigungsblatt aſten E pf Ke rr en 65 Pf. amen Nt. 2 50. Annahmefdhluß: Mittagblatt vormitt. mictags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten übernommen. Bezugspkels in—— und Umgebung monatlich M..50 mit Poßtbezug: Biertelf. U..92 eiaſchl. Suft ei derp en, Stellen und Ausgaben wird keine Ver. Bring gsgebühr. oſt abgeholt M..20. Etnzel⸗Nx. 10 Genoſſen Turati und Treves zu einer Ausſprache bereit erklärt und nach gewiſſenhafter Prüfung aller Vor⸗ und Nachteile eines ſolchen Bündniſſes im Einvernehmen mit ſeinen ſozialiſtiſchen Freunden die Frage dem Papſt zur Entſ cheidung vorgelegt. Darauf hatten idemann und Parvus eine lange Beſprechung mit dem Kar⸗ dinalſtaatsſekretär Gaſpari in Gegenwart von vier anderen Kar⸗ dinälen, darunter Rampolla. Im Vatikan verlautet, daß in den nächſten Tagen Abgeſandte Lenins und Bela Kuns erſcheinen wer⸗ den, um mit dem Papſt über eine Erweiterung des Schutz⸗ und Trutzkündniſſes zwiſchen Deutſchland, Ungarn und Sowjetrußland einer mitteleuropäiſchen Wolga⸗Mittelmeer⸗Oſt⸗ und Nordſee⸗ Foderatton zu verhandeln. Ein Völkerfrieden⸗Denkmal in Stockholm. DEJBerlin, 25. Juſi.(Von unſerm Berliner Büro.) Schwediſche Sozialiſten beider Richtungen erlaſſen einen gemeinſamen Aufruf zur Errichtung eines öffentlichen Denkmals in Stockholm, welches ein Symbol des Völkerfriedens und der Völker⸗ verbrüderung bilden ſoll. Auf dem Denkmal ſollen Jaurss und Karl Liebknecht dargeſtellt werden. Angariſche Erſolge gegen die Rumänen. Budapeſt, 24. Juſi.(WB.) Ungar. Corr.⸗Büro. Der Armeekommandant Eugen Landler teilte in einem Telegramm an den Vorſitzenden des revolutionären regieren⸗ den Rates über die Kämpfe gegen Rumänien mit: Die Ru⸗ mänen ſetzten dem Uebergang unſerer Truppen über die Theiße in den meiſten Fällen hartnäckigen Widerſtand ent⸗ gegen. Der Anſturm unſerer Truppen brach jedoch überall die Kraft des Feindes. Wir machten große Beute, darunter etwa 200 Eiſenbahnwaggons, vieles Eiſenbahnmaterial und ſehr viele Maſchinengewehre. der badiſche Jinanzminiſter über die Reichs⸗ ſteuerpläne. In der am Dienstag ſtattgefundenen Sitzung des badiſchen Landtags führte ne Dr. Wirth über die Reichs⸗ olg ſteuerpläne u. a. es aus: Eine lebhafte Beunruhigung hat ſich unſeres Volkes nicht nur in Baden, ſondern im ganzen deutſchen Süden bemächtigt. Ich ſehe dies aus den Stimmen der verſchiedenen Haushaltsausſchüſſe. aber auch aus den zahlreichen Zuſchriften, die letzter Tage an mich ge⸗ langten. Auch die Städte haben ſich mit der Frage beſchäftigt und es iſt bereits eine Antwort der Städte veröffemlicht worden, die ſchon einen Teil der Antwort enthält, die auch ich vom Standpunkt der Regierung empfehlen kann. Sie ſehen aus der bekannten Er⸗ klärung, daß die Gemeinden von ähnlichen Beſorgniſſen getragen ſind, wie wir und die geſamte Bevölkerung. Wir dürfen nicht ver⸗ kennen— und daraus erklären ſich die Beſorgniſſe—, daß die Kriegswirtſchaft und beſonders die Zentraliſation derſelben in Berlin und ihre Auswüchſe die Stimmung gegen eine Maßnahme wie ſie das Reichsfinanzminiſterium plant, ſehr beeinflußt haben(Sehr gut! im Zentrum). Nach Zjähriger Kriegszeit, wo dieſe Zentraliſation viele Aergerniſſe bereitet. iſt es für den Reichsgedanken eine ſchwere Belaſtung, wenn man in ver⸗ hältnismäßig kurzer Zeit zur reichseigenen Steuerver⸗ waltung übergehen will. Dieſer Stimmung muß Rechnung getragen werden, weil nichts von größerer Wichtigkeit für die poli⸗ tiſche Entwicklung iſt, als dieſes Vorhaben, die Steuergeſetzgebung und Verwaltung in die Hand des Reichs zu legen. Vier Punkte ſind zu unterſcheiden: Ddie Notwendigkeit der Reichseinkommenſteuer, die Vereinheitlichung der Steuerveranlagung, die Reichskontrolle über die Steuern und deren Erhebung und die reichseigene Steuerverwaltung. Auch wird eine Vorlage an die Reichs⸗ nationalverſammlung ergehen, die ſich zuſammenfaſſen läßt in: Ein⸗ heitliche Reichsabgabeordnung, die der Verwaltung für das ganze Reich den Stempel aufdrücken wird. Die Hauptſache bei dem Pro⸗ blem iſt, daß die Steuern im ganzen Reich durch dazu vorgebildete Beamte und eigens dazu angeſtellte Beamte einheitlich veranlagt werden. In Baden und Württemberg müßten wir eigentlich, wenn die Reichsſteuerverwaltung kommt, nur die Schilder ändern, da wir eine ſteuerliche Entwicklung hinter uns haben, an deren Anfang erſt Preußen in einer Reihe von Provinzen ſteht. Es iſt nicht gleich⸗ gültig, ob wir im Süden die Reichsfinanzſteuerverwaltung durch einen tatſächlichen Uebergang unſerer hochentwickelten Steuerver⸗ waltung bekommen oder ob in Preußen noch lange gewartet werden müßte bis die dortige Entwicklung unſeren Stand erreichen könnte. Die Frage, ob wir von unſerem Standpunkt aus dem Gedanken einer Reichseinkommensſteuer uns geneigt zeigen ſollen, bsantworte ich mit ja. Im Hinblick auf den ungeheuren Finanz⸗ bedarf des Reiches iſt ſie unvermeidlich. Durch die ſogenannten direkten Steuern kann der Finanzbedarf des Reiches nicht gedeckt werden; indirekte Steuern ſind notwendig. Es iſt aber das Problem nicht lösbar, wenn nicht gleichzeitig von der Reichsnationalverſamm⸗ lung die Reichseinkommenſteuer auf eine ſolche Höhe gebracht wird, daß die notwendigen indirekten Steuern erträglich er⸗ ſcheinen. Ein anderer Grund iſt der, daß wenn jeder Bundesſtaat für ſich die nach der Reichseinkommenſteuer erforderlichen Beträge aufbringen wollte, es wieder Bundesſtaaten geben wird, die eine Art Steueroaſe zu bilden ſuchen. Es geht aber nicht mehr an, daß man an verſchiedenen Orten des Reiches verſchieden ſtark zur Steuer herangezogen wird. Wenn auch über die einheitliche Veranlagung und über das Prinzip einer Reichseinkommenſteuer große Mei⸗ nungsverſchiedenheiten nicht mehr beſtehen können, ſo wird man ſich anders verhalten zu der Frage, ob die Reichseinkommenſteuer auch vom Reich zu erheben iſt. Die Staatsregierung iſt der Meinung, daß es noch nicht notwendig iſt, dieſen letzten Schritt zu tun, ſondern daß ſämtliche Reichsſteuern von den Bundesſtaaten nach einheitlichen Prinzipien verwaltet und erhoben werden können, wie es bisher in den füddeutſchen Staaten der Fall geweſen iſt, obgleich die Sozial ⸗ demokratie im Haushaltausſchuß weitergehende Forderungen geſtellt hat, ſprach ſie ſich doch dagegen aus, daß Baden ſchon am 1. Oktober die Reichsſteuerverwaltung annehmen könne, ohne daß die Steuer⸗ verhältniſſe in Preußen unter Reichskontrolle ſoweit entwickelt wären wie ſie in Baden ſind. ir ſind bereit, die Reichskontrolle über alle Steuern, auch unſere eigenen, im gewiſſen Sinne auf uns zu nehmen, obwohl ſie die Selbſtändigkeit der Bundesſtaaten wird be⸗ einfluſſen können und wegen des Beamtenapparates Koſten verur⸗ ſachen wird. Sie iſt notwendig, um das in Preußen durchzuführen, was wir im Intereſſe der ſüddeutſchen Steuerzahler durchgeführt wiſſen wollen. Der Reichsfinanzminiſter möchte aus Süddeutſchland die nötigen Steuerbeamten nach Preußen ziehen, um dort die Steuerveranlagung nach ſüddeutſchen Grundſätzen durchzuführen. Einen ähnlichen Vorgang dazu haben wir bereits bei uns in den Reichsbevollmächtigten fur Zölle und Reichsſteuern. Man kann daran denken, daß ebenſo bei der Reichskontrolle auch Reichs⸗Be⸗ vollmächtigte nur in größerer Zahl und mit größeren Befugniſſen als Kontrollbeamte in die Bundesſtaaten entſandt werden. Der Weg der Kontrolle ließe ſich mindeſtens für einige Jahre weiter führen. daltig geſteigert iſt, daß der betzte verwul⸗ tungstechniſche Schritt getan werden muß, ſollte dieſe Belaſtung der Stimmung nicht vorgenommen werden. Fraglich iſt auch, ob Beamte, die von Norden nach Süden kommen, bei uns erhöhte rüge herauswirtſchaften, ferner ob eine eee billiger arbeiten wird. Beide Fragen können wohl verneint werden. Wir ſtehen vor einer grundlegenden Reform der Einkommenſteuer A Nach Auffaſſung der Reichsfinanzverwaltung will man in Zukunft trennen zwiſchen dem Einkommen, das auf der Arbeit beruht und dem Einkommen, das auf dem Kapital beruht. Es iſt beabſichtigt, eine Kapitalertragſteuer von etwa 80% dem Reich zuzuführen, was eine ungeheure Vor⸗ belaſtung des Einkommens bedeuten und— wegen der anleihe auch den kleinen Mann ſchwer treffen würde. Deshalb mũ die Beſteuerung des Arbeitseinkommens völlig neu aufgebaut wer⸗ den. Sie werden fragen: Was bleibt denn den Bündesſtaaten und was den Gemeinden vorbehalten? Der Reichsfinanzminiſter führte in Weimar darüber aus:„Dem Reich allein müſſen vor⸗ behalten bleiben die Zölle, die Verbrauchsfteuer und die große Ver⸗ mögensabgabe. Zwiſchen Reich und Gliedſtaaten geteilt werden ſoll das Aufkommen aus der Erbſchaftsſteuer, der Reichseinkommens⸗ ſteuern, den Stempelabgaben und die große Umſatzſteuer. Freilaſſen werde das Reich die geſamten Ertragsſteuern, die Gebühren, die Vergnügungsſteuer und alle örtlichen Abgaben, ſoweit ſolche erhoben werden könnten.“ Was fehlt für uns bei der zukünftigen Entwicklu des Reichs und der Bundesſtaaten? Nach dieſen Ausführungen i der bewegliche Faktor in unſerem eigenen Haushalt. Wir müßten zurückkehren zu den Ertragsſteuern. Eine andere Möglichkeit, einen beweglichen Faktor zu ſchaffen, gibt es nicht. Es bliebe uns die Vergnügungsſteuer, deren Entwurf der National⸗ verſammlung in Weimar bereits vorliegt. Sollte dieſer im Hinblick auf die Notwendigkeit der Reichseinkommenſteuer nicht zur Durch⸗ führung kommen, ſo würden wir ihn in Baden ſofort aufnehmen. In der Finanzminiſterkonferenz in Weimar habe ich unſere Lage eingehend dargelegt und darauf verwieſen, daß die Pläne des Reiches die Kontingentierung der Ausgaben der Bundes⸗ ſtaaten und der Gemeinden und den Zwang zur Sparſamkeit unter die Diktatur des Reichs bedeuten. Ich kann mir den Reichsfinanz⸗ miniſter ſchwer vorſtellen, der die Bundesſtaaten kontrollieren will. noch weniger den Finanzminiſter der Bundesſtaaten, der den Ge⸗ meinden ihre Ausgaben vorſchreiben könnte. Der Zwang zur Spar⸗ ſamkeit muß ſelbſtverſtändlich verwirklicht werden. Wenn wir heute mit unſeren badiſchen Steuern mehr verlangen, als das tatſächliche Defizit ergibt, wird uns dies ermöglichen, unſere Verwaltung doch vielleicht noch 175 Jahre jo weiter zu führen, daß wir ſagen können. wir können noch beſtehen. Aber wie die Gemeinden nachher leben ſollen, iſt mir völlig 1 Der Ablehnung der Reichsdotationen an die Bundesſtaaten für Kul⸗ turaufgaben durch die Finanzminiſter kann ich mich nicht an⸗ ſchließen. Zur Erhaltung der Univerſitäten z. B. könnten Dotationen gegeben werden. Wir leiſten in Baden mehr, als unſerem kleinen Land vielleicht in der Zukunft zuträglich iſt. Allein denken wir an die Entwicklung der Naturwiſſenſchaften, der Chemie uſw., ſo können ſie ſich eine Exfüllung des Friedensvertrages ohne die Mitwirkung 755 ee Induſtrie beſonders der chemiſchen Wiſſenſchaft nicht enken. 735 Noch meniges über einige vielleicht minder wichtige Fragen. Der Bedarf des Reichs muß alles beherrſchen. Er iſt mit dem Bedarf der Bundesſtaaten und der Gemeinden auf an⸗ nähernd 25 Milliarden zu ſchätzen. Die Unſicherheit über die Forde⸗ rungen der Feinde verſchärft die Lage; es können zu den 25 Milliar⸗ den eigenen Bedarfs ſchließlich noch die Milliarden kommen, die Deutſchland als Entſchädigung und Wiedergutmachung im Laufe von 30 Jahren aufzubringen hat. Von dem feſten Willen erfüllt, den Friedensvertrag wenigſtens erfüllen zu wollen, müſſen wir große Opfer bringen. Solche ſind die Kontrolle des Reichs und die Reichseinkommenſteuer. Der Reichsfinanzminiſter, der wegen ſeiner, wie man leider ſagt, Geſchäftigkeit angegriffen wird, hat bereits eine Ausſprache mit Profeſſoren der Hochſchulen über Richtlinien für die zukünftige Ausbildung der Finanzbeamten herbeigeführt. Sie ſehen, daß er die Sache am richtigen Zipfel anfaßt. Der Land⸗ tag muß an das Problem der Staatsvereinheitlichung und»verein⸗ fachung herangehen.(Sehr gut! im Zentrum.) Der Abgeordnete Dr. Glockner hat Unrecht, wenn er meint, daß in der Finanzverwaltung durch Stellen⸗ und Aemteraufgabe geſpart werden könnte. Ich bin der Auffaſſung, daß wir uns zu wenig Finanzbeamte herangezogen haben. Wir könnten vielleicht Milſionen herauswirtſchaften, wenn unſere Beantitenſchaft zahlreicher daſtünde. Dazu kommt die Zuruhe⸗ ſetzung der 65 Jahre alten Beamten. In den nächſten Jahren iſt der Ausbau der Finanz⸗ und Steuer⸗Verwaltung eine Lebensnot⸗ wendigkeit.— Die neuen großen Steuern des Reichs ſind un⸗ vermeidbar. Es iſt meine politiſche Ueberzeugung, daß die kapi⸗ taliſtiſchen Kreiſe nicht nur mit dem Einkommen, ſondern auch mit dem Vermögen uns helfen müſſen, die Not des Krieges zu über⸗ winden. Es ginge zu weit, wenn ſchon die badiſchen Steuervorlagen als ein Attentat auf Handel und Induſtrie bezeichnet würden. Dann gibt es kein Wort mehr, das Vorgehen des Reichs zu kennzeichnen, wenn es ſeine Steuern dieſen Kreiſen auferlegt. Ich habe in Weimar verlangt, daß im Hinblick auf die kommenden Steuern die ſchürfſten Maßnahmen gegen die Steuerflucht, gegen die Kapitalflucht, beſon⸗ ders nach dem Ausland ergriffen werden müſſen. Es iſt zugeſtanden worden, daß man verſuchen will, bei der Natjonalverſammlung eine Ermächtigung zu erwirken, wie auf wirtſchaftlichem Gebiet zu Beginn des Krieges. Die Notenabſtempelung miuß durchgeführt, eine Art Regiſtrierung ſämtlicher Wertpapiere vorgenommen werden. Wir haben in Weimar verlangt, daß die Frage der Reichsſteuer⸗ nerwaltung, der Reichseinkommenſteuer in der breiteſten Oeffentlich⸗ keit erörtert werde. Wir haben jetzt nicht mehr die Politik des Ver⸗ ſteckenſpielens zu treiben; unſer Volk muß das klare, wenn auch bittere Waſſer der Wahrheit endlich trinken lernen. Es muß ge⸗ brochen werden mit dem Gedanken, als ob wir weiter wirtſchaften könnten, wie im Kriege mit unſerer großen Politik, die die Wirk⸗ lichkeit nicht ſehen wollte. Wir ſehen der Aufgabe klar ins Auge, das Ziel iſt erkannt, dann muß ſich ein, wenn auch dornenvoller Weg finden, ſchließlich zu einer Löſung der gigantiſchen Aufgaben zu kommen. Auch perſönliche Opfer müſſen gebracht werden, um das große Werk der finanziellen, der wirtſchaftlichen, der kuſturellen Rettung des deutſchen Volkes durchzuführen. Deulſches Reich. dur Einrichtung der Auslands- Politſt. 5 Berlin, 25. Juli.(Von unſerm Berliner Bürb.) Ueber die viel⸗ beredte Reform des Auswärtigen Amtes werden heute in der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ Ausführungen veroffentlicht, die dazu beſtimmt ſind, die Andentungen des Miniſters Müller in ſeiner neulichen Rede zu ergänzen. Es heißt da u..: Bei der bevor⸗ ſtehenden Reform dürfte erwogen werden. ob die Trennung zwiſchen Politik und Nachrichtenabteilung ſich praktiſch rechtfertige und ob 8 nicht richtiger ſei, das regipnale Syſtem nach Ländern in der Weiſe durchzuführen, daß der gleiche Dezernent das gleiche Land politiſch, nachrichteumäßig und kulturell behandelt. Die unterſchiedlichen Mel⸗ dungen über die bevorſtehende Beſegung von diplomatiſchen Poſten werden als Kombinationen bezeichnet. Augenblicklich ſei der Friode ja noch gar nicht in Kraft getreten, und wichtigere Fragen ftünden auf der Tagesordnung der internationalen Verhandlungen. —. ⁵²————————— .. ̃ ̃——————————— 8———.— —— 2. Sette. Nr. 888. A. aunheiner Geueral· Anzeiger.(Auuag- Ausgabbe.) Frektag, den 28. Jull 1919. nicht geſonnen ſeien, uns in nächſter Zen ſchon Botſchafter zu ſchicken, ſondern daß Deutſchland ſich mit Geſchäftsträgern begnu⸗ gen müſſe und daher auch nur Geſchäftsträger in die fremden Länder ſchicken würde. Ueber das diplomatiſche Reglement ſtünde heute End⸗ gültiges noch nicht feſt. Erſt in einigen Wochen würden zwiſchen dem Leiter des Auswärtigen Amtes und dem Geſamtkabinett Verhandlun⸗ gen uber die Einrichtung der Auslandspolitik im einzelnen und über die Perſonalbeſetzung ſtattfinden. Jündwarenmonopol. Weimar, 24. Juli.(WB.) Der Zwölferausſchuß der Nationalverſammlung beſchloß mit 17Stimmen des Zentrums und der Sozialdemokratie gegen 11 Stimmen der anderen Parteien die Einführung des Herſtellungsmonopols für Zündwaren bis ſpäteſtens 21. März 1921. Beſprechung über kirchliche Fragen während des demokraliſchen Parteitages. Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Demokraten, die an kirchlichen Aufgaben teilnehmen und mit⸗ arbeiten wollen, hatten, wie die Demokratiſche Partei⸗Korre⸗ ſpondenz meldet, während des Parteitages eine Beſprechung. Es herrſchte in dieſen Kreiſen Uebereinſtimmung darüber, daß die Partei den Kulturaufgaben gegenüber, die die Kirche zu leiſten hat, ſich nicht begnügen dürfte mit der Forderung der Trennung von Kirche und Staat, ſondern daß ſie auch für eine bejahende, ſelbſtſchaffende Stellung eintreten ſoll. Ueber künſtige Verhältnis der Kirche zum Staat, über die neue Verfaſſung der Kirche und über die zukünftige Geſtaltung des Religionsunterrichts fand ein lebhafter Mei⸗ nungsaustauſch ſtatt. Ein Brief des Ex-Aronprinzen. Berlin, 25. Juli.(Von unſerm Berliner Buro.) Im Verlage von Mitiler u. Sohn iſt eine Broſchttre des Hauptmanns Kurt A n⸗ der, der ſeiner Zeit der Nachrichtenoffizier der Oberſten Heereslei⸗ tung bei der Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz war, in neuer Auf⸗ lage erſchienen. In dieſer Broſchüre wird ein Brief des Kron⸗ urinzen vom 1. Mai ds. Js. abgedruckt, den es immerhin weiter⸗ reichen lohnt. Der Kronprinz teilt in ihm mit, daß er alle Auffor⸗ derungen von Verlagsfirmen zur Herausgabe von Erinnerungen und Lergleichen abgelehnt hätte, weil es ihm widerſtrebe, ſich vorzudrängen. Er könne nur offen bekennen, daß er ſtets bemüht geweſen ſei, das praktiſche Leben zu erfaſſen und iich nicht in der Mauer der ltpreußi⸗ ſchen Tradition bewegungslos einzwängen zu laſſen. Wir alle müß⸗ ten ſetzt nur daran denken, wie wir unſer niedergebrochenes dentſches Volk wieder aufrichten und unſer aus tauſend Wunden blutendes Ba⸗ terland zur äzußeren und innecen Geſundung bringen. Er perſönlich befinde ſich keineswegs in einem Zuſtande tiefſter Berzweif⸗ lung oder teilnahmsloſer Apathte. Er wolle ſich mit ſei⸗ ner Namilie unter den neuen, veränderten Bedingungen friſch und zuverſichtlich ein neues Leben aufbauen. Noch ſehnſüchtiger aber harre er des Augenblicks, da ſich ihm in Deutſchland ein wenn Zuch noch ſo beſcheidenes Plätzchen öffue, auf welchem er mit ganzer Kraft an dent Wiederaufbau mitarbetten könne. Die Pfalz ſteht treu zu Bayern. Bamberg, 24. Juli.(WB.) An der letzten Sitzung des Landtagsausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten nahmen auch die pfälziſchen Abgeordneten zum bayeriſchen Landtag teil. Dem entſchloſſenen, einmütigen Willen, weiter treu zu Bayern zu ſtehen, gaben die Vertreter des pfalziſchen Volkes dadurch Ausdruck, daß ſie den Miniſter⸗ präſidenten Hoffmann zur Abgabe folgender Erklärung ermächtigten: Die pfälziſchen Abgeordneten erſuchen den Mi⸗ Hiſterpräſidenten, in ihrem Namen zu erklären, daß ſie die Agitation für ein Großheſſen zurückweiſen und für 05 aee der Vereinigung der Pfalz mit Bayern eintreten. Neue Streikgefahr für Berlin. Berſin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Berlin draht ein Ausſtand in der Metallindu⸗ ſtrie, der leicht allgemeinen Charakter annehmen kann. Es handelt ſich um Differenzen zunächſt im Siemens⸗Kon⸗ ger n, wo 10 000 Arbeiter wegen paſſtver Reſiſtenz geſtern auf der Stelle entlaſſen worden ſind. Die Leitung hat ſich aber bereit erklärt, weiter zu verhandeln. Verhandlungen ſind auf Samstag angeſetzt, und ſo wird es hoffentlich noch gelingen, in letzter Stunde eine Einigung zu erzielen. Die Lage im Tegelerwerk. Berlin, 24. Juli.(WB.) Wie der„Abend“ berichtet, hat die Borſig' ſche rik in Tegel den Hammer⸗ ſchmieden, die ſeit langer Zeit in Streik waren und dadurch die Tätigkeit der anderen verhinderten, gekündigt. Seitens der Firma iſt in Ausſicht genommen, das Tegelerwerk überhaupt zu ſchließen, wenn die Arbeiter weitere Schwie⸗ rigkeiten machen, da in den Verhältniſſen eine gedeihliche Arbeit unmöglich iſ Blutige Juſammenſtöße in Straßburg. Offenburg, 25. Juli. Ueber ſchwere Unruhen in Straßburg ſind der„Offenb. Zeitung“ Nachrichten über⸗ mittelt worden, nach denen es am Dienstag zu blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen dem franzöſiſchen Militär und der Zivilbevölkerung kam. Anlaß war der Streik der Straßenbahner. Um den Verkehr aufrecht zu erhalten, hatten franzöſiſche Offiziere und Unteroffiziere die Bedienung der Wagen übernommen, was zu gewaltiger Erbit⸗ terung in der Arbeiterſchaft führte. Sie bombardierte die Straßenbahnwagen mit Steinen und zerſtörte die Leitungs⸗ drähte. Bei dem Zuſammenſtoß ſollen ein Offtzier und einige Soldaten getötet und mehrere hohe franzöſiſche Perſönlichkeiten mißhandelt worden ſein. Flugblätter murden verteilt, die für eine Selbſtändigkeit des ehemaligen Reichslandes eintraten. Allem Anſchein nach iſt die Stimmung der Straßburger Bevöl⸗ kerung ſehr erbittert. 5 Eine däniſche Demonſtrallon in Sonderburg. Aiel, 24. Juli.(WB.) Aus Sonderburg wird uns gemeldet: Am 23. Juli landeten in Sonderburg ohne Paß und Ausweis etwa 1500 däniſche Pfadfinder unter Führung von Offizieren. Die däniſche Bevölkerung der Stadt ſand ſich an der Landungsbrücke ein, um dadurch den erwar⸗ teten Widerſtand der Behörde gegen die Landung zu unter⸗ binden. Die Pfadfinder wurden durch den Sonderburger Redakteur Graus mit einer Rede empfangen, in der er hetzeriſche Ausfälle gegen Deutſchland mit Hochrufen auf das größere Dänemark verband. Unter ſeiner Führung traten die Pfadfinder dann einen Demonſtrationszug durch die Stadt unter Abſingung däniſcher Lieder an. Durch das Verhalten Graus gereizt, zog abends ein Zug Deutſcher in das däniſche Verſammlungshaus und verlangte die Auslieferung Graus', aber ohne Erfolg. Dieſer verſammelte heute Morgen die däniſche Bevölkerung auf dem Markt und veranla te die Menge zu dem Beſchluß der Entſendung einer Kommiſſion nach Kopenhagen, welche die Entente zur ſofortigen Be⸗ ſetzung Nordſchleswigs zur Sicherheit der angeblich ſchutzbedürftigen däniſchen Bepölkerung erſuchen ſoll. Bei dieſem Ereignis iſt es zu wiederholten Mißhandlungen Deutſcher gekommen. Die Deutſchen des Kreiſes Sonder⸗ burg verlangen von der Behörde eine genaue Unterſuchung und Ahndung gegen die Ruheſtörer, einerlei ob Deutſche o Verhetzung und däniſche Demonſtration. unſeres geliebten Vaterlandes Betrieben. Den größten Raum nahmen die Beratungen über die er Dänen. Sie proteſtieren gegen jede ſyſtematiſche Baden. Reiſe des Priuzen Max in die Schweiz. Die„Karlsr. Ztg.“ amtlich: Einer durch die Preſſe gehenden Meldung nach ſoll Prinz Max mit Familie von Salem aus nach der Sccweiz ab⸗ 28 ſein. Die Mitteilung hierüber ſoll ihre Veſtätigung im iniſterium des Innern gefunden haben. Jede der beiden Behauptungen iſt falſch. Richtig iſt, daß vor etwa zwei Wochen in Konſtanz das Gerücht verbreitet wurde, Prinz Max ſei mit Familie an einer für den allgemeinen Verkehr nicht zugänglichen Stelle des mittels eines ſtaatlichen Motorboots nach der Schweiz abgereiſt. Dazu iſt zu ſagen: Prinz Max hat Salem bis zur Stunde nicht verlaſſen, dagegen iſt die Familie des Prinzen auf einige Tage in die Schweiz gereiſt geweſen. Dieſe Reiſe hatte durchaus privaten Charakter und war nach abſolut zuverläſſiger Meldung lediglich einer familiären Fürſorge entſprungen. Die Reiſe ſtand allerdings im Zuſammenhang mit einem anderen in jenen Tagen verbreiteten — über entſtehende lokale Unruhen in der Bodenſeegegend. Das Mißverſtändnis, dem ein Konſtanzer Blakt verfiel, als es auf ein Begleitſchreiben des Miniſters des Innern zu einem an einen Konſtanzer Abgeordneten zurückgehenden Beſchwerde⸗Brief Bezug nahm, mag darauf zurückzuführen ſein, daß es die„Betreff“⸗ Ausführung jenes Schreibens mißverſtand. In einer mit fraglichem Abgeordneten vor Zurückſendung des Briefes geführten perſönlichen Unterredung war, wie in dem Schreiben die Tatſache, daß lediglich die Familie des Prinzen Max verreiſt war, ausdrücklich hervor⸗ gehoben worden. Gleiche Erklärung war damals von dem Miniſter auch den um Auskunft nachſuchenden Preſſevertretern gegeben worden. Aufkräge für Induſtrie und Handwerk. Auf Anregung der badiſchen Regierung hat das Vadiſche Auftragsamt für die Uebergangszeit die Aufgabe e men, ſich insbeſondere bei den Reichsbehörden um Auf⸗ träge für Badens Induſtrie und Handwerk zu bemühen. Zu dieſem Zwecke wurde zunächſt ein erfahrener Kaufmann, der eine Reihe von Jahren in der Speditions⸗ und Schiffahrts⸗Branche und während des Krieges auch bei Verliner kriegswirtſchaftlichen Organiſationen beſchäftigt war, als ſtändiger Berliner Vertreter beſtellt. Er hat im Einvernehmen mit den Verliner wirtſchaftlichen Vertretern der badiſchen Regierung dauernd mit den dortigen amtlichen Beſchaffungsſtellen des Reiches und Preußens Fühlung zu nehmen, damit auf eine angemeſſene Berückſichtigung der badiſchen Firmen rechtzeitig hingewirkt werden kann. Außer⸗ dem hat er auch bei Berliner Großfirmen über ihren Bedarf Erkundigungen einzuziehen, damit die badiſchen Firmen ge⸗ eignetenſalls darauf aufmerkſam gemacht werden können. Seine Tätigkeit dürfte hauptſächlich für die mittleren und klei⸗ neren gewerblichen Betriebe von Bedeutung ſein, die nicht wie die großen Induſtrie⸗Firmen in der Lage ſind, ſich einen eigenen Berliner Vertreter zu halten. Von allen Mitteilungen über den Bedarf amtlicher Stellen oder privaterFirmen gibt dann das Badif che Auftrags⸗ amt ſofort ſämtlichen badiſchen Handelskammern, Hand⸗ werkskammern u. dem Verband füdweſtdeutſcher Induſtrieller Kenntnis, die dann die betr. Firmen veranlaſſen, Angebote einzureichen oder ſich mit dem Badiſchen Auftragsamt ins Be⸗ nehmen zu ſetzen. Soweit Zeichnungen oder wenigſtens Unterlagen beſchafft werden können, werden ſie zur Verfügung geſtellt. Falls Aufträge durch das Auftragsamk zu vergeben ſind, erfolgt die Verteilung auf Grund der Beſchlußfaffung eines Arbeitsausſchuſſes, in welchem das Miniſterſum des Innern, das Arbeitsminiſterium, das Gewerbeaufſichtsamt, das Landesgewerbeamt, das Landwirtſchaftsamt, dieHandels⸗ kammern, die Handwerkskammern und der Verband füdweſt⸗ deutſcher Induſtrieller vertreten ſind. Für eine gerechte Ver⸗ teilung der Aufträge dürfte demnach Gewähr geleiſtet ſein. Rül, Mirlſchaftliche Maßnahmen. Der Geſchüͤftsführende Ausſchuß des Reich⸗bundes Deulſcher Texll⸗ dekailliſten⸗Berbände E. B. in ſeiner diefer Tage abgehaltenen Sitzung grundſätzlich die r der Bindung an Reichsbundbeſchlüſſe in Konventionsfragen beſchloſſen und auf die Tagesord⸗ nung der diesjährigen Vollverſammlung geſetzt. Einführung von Einheitsbedingungen im Textilhandel und die Wiederkehr normaler e ſoll nunmehr energiſch betrieben werden. Ju den neuen Steuervorlagen wurde Stellung genommen. Eine tunlichſte Schonung des Betriebskapitals bei der Vermögensabgabe und Vermeidung ſeder überflüſſigen Beläſtigung in der Steuerform bei der Umſatzſteuer werden gefordert. en die durch das kommende Betriebsratsgeſetz in der bis vorliegenden Form drohenden Gefahren für den Be⸗ trieb, die hauptſächlich in der vorgeſehenen Mitwirbung in der Ge⸗ ſchäftsleitung und bei Neueinſtellungen erblickt werden, wurden ernſte Bedenken geäußert, namentlich auch gegen die Einſetzung eines Betriebso mit weitgehenden Rechten bei kleinſten Warenverteilung und die Abſichten der Regierung auf dem Gebiet der verſorgung für die kommende Zeit ein. Gegen die durch die Behörden verurſachte Verſchleppung der Verteilung der Reichsbeſtände wurde großer Unmut laut. Eine der Zeitlage entſprechende Preispolitik bei Uebernahme von Reichsware wurde eingehend beſprochen. Die Notſtandsverſorgung wird der Textil⸗ einzelhandel gerne übernehmen in dem Wunſch, ſeine wirtſchaftliche Aufgabe im allgemeinen Volksintereſſe zu erfüllen, und in der Gewißheit, dazu beſſer, ſchneller und billiger in der Lage zu ſein. als kommunale Stellen. 8. Sreigabe des Handels mit Heringen. Vom 1. Auguſt ds. Js. an wird die Reichsfiſchverſorgung G. m. b. H. die von ihr eingeführten Salzheringe durch den freien Haudel ab⸗ ſetzen. Von dieſem Tage ab werden Salsheringe nicht, wie bisher, den Bezirkszentralen zur Weiterverteilung geliefert, ſondern ſeitens der Importeure dem Großhandel auf Beſtellung übergeben, der in der Lage iſt, oͤte Ware unter Preisbindung frei innerhalb Deutſchlauds abzuſetzen. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß hinſichtlich der Einfuhr von Salzheringen irgend eine Veränderung in den ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen oder in der Handhabung nicht eintritt. Die Einfuhr erſolgt nach wie vor einſchließlich durch die Reichsfiſchverſor⸗ aung G. m. b. H. oder als deren Beauftragte durch die durch Zuſam⸗ menſchluß der Importeure gebildete Salzheringseinfuhrgeſellſchaft m. b. H. Für ſämtliche anderen Fiſchwaren behalten die bisherigen Beſtimmungen ihre volle Gültigkeit. Letzte Meldungen. Zur Anglieferung des Kaiſers. Abſchlägiger Beſcheid des Könſgs von England. Berlin, 25. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Die „Times“ melden, daß der König von England die Bitte der deutſchen Kaiſerin und der deutſchen Prinzen in Sachen der bevorſtehenden Auslieferung und Aburteilung Wil⸗ helms II. am 22. ds. Mts. abſchlägig beſchieden habe. Der König bedauerte, daß ſeine verfaſſungsrechtſiche Stellung in Eng⸗ land ihm keine Möglichkeit gebe, den Bittſtellern zu willfahren. „Mancheſter Quardian“ meldet: Der Oberſte engliſche Gerichts⸗ hof hat ein von Lloyd Georges eingetroffenes Gutachten dahin ab⸗ gegeben, daß die Aburteilung des Kaiſers vor dem engliſchen Ge⸗ richtshofe wegen Verbrechens im Kriege mit England nicht als zu⸗ läſſig zu erachten ſei. Clemenceaus Sieg in der Kummer. 2et Paris, 24. Juli.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Die Kammerſitzung vom 22. Juli, die für Clemenceau kritiſch wer⸗ den ſollte, endete mit einer Mehrheit von 113 Stimmen. Dies war dem Miniſterpräſidenten ſelbſt zu verdanken, der ſich die Mühe gemacht hatte, ſelbſt zu erſcheinen, und deſſen Anweſenheit genügte, um das Kabinett wieder zu feſtigen. Von dem, was Cle⸗ menceau ſagt, ſei nur hervorgehoben, daß er ſich mit Erfolg gegen den Vorwurf verteidigte, die Intereſſen Frankreichs bei den Friedensverhandlungen immer noch nicht genügend gewahrt zu haben. Als Grund dafür, auf ſeinem Poſten zu bleiben, gab er die Notwendigkeit an, daß er, der den Krieg gemacht habe und die alten Staatsmänner kenne, nun auch verpflichtet ſei, den Frieden zu machen. Die„Humanité“ ſelbſt muß zugeben, daß Clemen ceau einen vollen Sieg errang. Dem Auftreten des Miniſter⸗ präſidenten gegenüber verdient diejenige des neuen Ernährungs⸗ miniſters Noulens kaum erwähnt zu werden. Immerhin bleibt die Lage des Kabinetts ſo wie ſie heute iſt, noch unſi cher und zwar wegen Klotz, dem Finanzminiſter, aber auch dieſer Schwierig⸗ keiten wird Clemenceau leicht Herr werden. Iimanzpolifi der franzöſiſchen Regierung. aris, 24. Jull.(W..) In der Kammer ſagte Finanz⸗ miniſter Klotz in Erwiderung auf eine Interpellation über die Finanzpolitik der Regierung, daß die Emiſſion der Schatzſcheine zugenommen habe, während die Vorſchüſſe der Bank von Frankreich zurückgingen. Der Miniſter erklärte, daß die Aus · gabe einer neuen Anleihe beſchloſſen ſei, daß aber der hierfür günſtige Augenblick noch gewählt werden müſſe. Bezüglich der auf⸗ geſtapelten Vorräte ſagte der Miniſter, daß deren Liquidierung Ssellche Einnahmen bringen werde. Ferner wies er darauf hin, daß die neuen Eiſenbahntarife geſtatten werden, die Reiſenden das bezahlen zu laſſen, was heute der Steuerzahler entrichten müſſe. der Miniſter erklärte, daß er zu neuen Steuern ſeine Zuflucht nehmen werde und erſuchte das Parlament um ſeine Mitarbeit für die Aufſtellung von Staats⸗ mond polen. Bezüglich der finanziellen Beziehungen mit den Alltierten führte Klotz aus, daß die gegenwärtig ſchwebenden Ver⸗ handlungen erfolgreich durchgeführt werden. Denn, fügte er hinzu. wir hegen Vertrauen auf diejenigen, die uns geholfen haben, den Krieg zu gewinnen. Abbau der Lebensmittelpreiſe in Jrankreich. * Paris, 24. Juli.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Daß man auch in Frankreich die Bedeutung eines möglichſt baldigen Abbaues der Lebensmittelpreiſe er⸗ kannt hat, geht daraus hervor, daß die franzöſiſche Regierung und der neue Ernährungsminiſter Noulens geſtern in der Kammer erklärten, man beabſichtige, durch die Vertreter der Erzeuger, der Kaufleute und der Verbraucher normale Preiſe feſtſetzen zu laſſen. Der Miniſter teilte mit. daß dieſes Syſtem bereits in Amerika in Anwendung ſei und daß es die beſten Ergebniſſe gezeitigt habe. An die Spitze dieſer Organiſation, die aus ſo vielen Abteilungen beſteht, wie es unter der Nah⸗ rungsmittelverſorgung gibt, wird ein Verpflegungskontrolleur geſtellt. Die Organiſation beſitzt in jeder Provinz und in jedem Diſtrikt einen Vertreter. Die normalen Preiſe ſollen jede Woche für den Einzelverkauf und für den Großhandel feſtgeſetzt werden. Die Preiſe der hauptſächlichſten Nahrungs⸗ mittel ſollen auf dieſe Weiſe in jeder Woche, in jeder Stadt offiziell bekanntgegeben werden, wodurch man vor allem der Spekulation von Stadt zu Stadt einen Riegel vorzuſchieben hofft. Heimbeförderung deulſcher Kriegsgefangener. Amſterdam, 24. Juli.(WB.)„Daily News“ vom 22. 7. meldet, daß Vorbereitungen getroffen ſind, um eine Anzahl deutſcher Kriegsgefangener auf dem Wege über Dover, Rotterdam in die Heimat zurückzubeför⸗ dern. Der erſte Transport wurde am 21. 7. auf dem Dampfer„St. Denis“ in Dover eingeſchifft. Blutige Juſammenſtöße zwiſchen Serben und Slowenen. Wien, 24. Juli.(Meldung der Telegraſen⸗Kompagnie.) Aus Marburg an der Drau wird gemeldet: Um 2 Uhr nachts kam es hier zublutigen Schießereien mit den Süd⸗ ſlawen, die die ganze Nacht anhielten. Maſchinengewehr⸗ feuer und Handgranatendetonationen erſchreßten die ge⸗ ängſtigten Einwohner. Soldaten erzählen, die Kämpfe hätten an 100 Tote und 200 Verwundete gekoſtet. Es beſtehen zwi⸗ ſchen den Serben und Slowenen ſcharfe Gegenſätze, zumal die Serben von der Regierung ſtets bevorzugt werden. Die Kroaten ſind die Herren der Lage. Die Kaſernen ſind in weitem Umfange abgeſperrt; aus den Fenſtern der Kaffee⸗ häuſer ſtarren Maſchinengewehre. Belagerungszuſtand über Waſhington.* Malland, 24. Juli.(Meldung der Telegraphen⸗Kompagnie.) Der„Corriere della Sera“ berichtet aus Waſhington, daß über die amerikaniſche Bundeshauptſtadt der Belagerungszuſtand verhängt worden iſt. Der Grund dafür liegt in den immer be⸗ drohlichere Formen annehmenden Streitigkeiten zwiſchen Negern und weißen Soldaten. Die Urſache der Streitigkeiten liegt angeb⸗ lich in belangloſen Eiferſüchteleien. Bei den Zuſammenſtößen, die namentlich vor dem weißen Hauſe ſlattfanden, ſeien ein Soldat töd⸗ lich verletzt und ein Matrofe erſtochen worden. In den fußeren Vierteln der Stadt dauerten die Kämpfe die ganze Nacht an. Die Krankenhäuſer liegen voll von Verletzten. Um die öffentliche Ord⸗ nung wieder herzuſtellen, wurden die ſchärfſten militäriſchen Maß⸗ nahmen angeordnet. Verſchwörung von Kriegsgefangenen in England. Amſterdam, 25. Jull.(W..) Die engliſchen Blätter vom 28. Juli melden, die Militärbehörden ſeien einer gut organiſierten Verſchwörung der Kriegsgefangenen im Ge⸗ fangenenlager von Parkhall⸗Osweſtry auf die Spur ge⸗ kommen, de die Einäſcherung einer Anzahl Baracken der Kriegs⸗ fangenen zum Ziele hatte. Den deutſchen Offizieren, die für die ührung ihrer Mannſchtft verantwortlich ſind, iſt eröffnet worden. daß, wenn irgend etwas dergleichen geſchehe, keine Erleichterung für die Unterkunft der Gefangenen, deren Baracken zerſtört würden. währt werde und daß die Gefangenen im Freien ſchlafen müßten, 0 ſtie im Lande bleiben. Seit Unterzeichnung des Friedens⸗ vertrages ſeien viele Gefangenen ſehr widerſpenſtig ge⸗ worden. Man ſei der Anſicht, daß es gut ſein werde, den Vor⸗ ſchriften, die ſich auf das Verhalten der Gefangenen innerhalb des Gefangenenlagers beziehen, aufs ſtrengſte Geltung zu verſchaffen und ſie, wenn nötig, zu verſchärfen. Die Schwierigkeiten werden 3 den Offizieren der verſenkten deutſchen Flotte, die von nach dem Gefangenenlager gekommen ſind, zuge⸗ eben. Große Goldſchiebung in Jrankfurt. Fraukfurt, 25. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Frankfurter Krimiual⸗ volizei iſt es gelungen, einer großen Goldſchiebun 5 auf die Spur zu kommen und erhebliche Goldvorräte zu beſchlag⸗ wa hnen. Am 19. Juli erſchienen bei dem Kriminalkommiſſar Rö⸗ mer zwei Kaufleute und teilten ihm mit, daß ihnen von einem deut⸗ ſchen Fabrikdirektor aus Holland tauſend 20 Markſtücke zum Preiſe von je 135% angeboten wurden. Der Kriminalkommiſſar erbot ſich nun ſich perſönlich zum Ankauf der Goldſtücke an den holländiſchen Direktor zu wenden, der in einem erſten Fraukfurter Hotel wohnte. Am Sountag erhielt er di eNachricht, daß bei einem Zahntech⸗ niker in der Allerheiligenſtraße 500 Goldſtücke bereitlägen. Er ging hin und nahm den Zahatechniker, deſſen Frau, den holländi⸗ ſchen Direktor und einen angeblichen Baron wegen Goldſchiebung feſt. Bei einem Uhrmacher im ſelben Hauſe wurden mehrere tauſend Mark in Silber gefunden. Bei dem 28jährigen Malimiak wurde ein Bar⸗ renreinen Goldes im Gewicht von 6,262 Kilogramm, Wert an⸗ nähernd 90 000&, ermittelt Ebenſo konnten bei einem gewiſſen Her⸗ mann Weichſelbaum 5,220 öſterreichiſche Kronen und große Geldſum⸗ men iu guten alten chen Banknoten zutage gefördert werden⸗ Gold und Noten wurden der Reichsbank überwieſen. Im ganzen ſind biszer 16 Perſonen verhaktet. weitere Verhaftungen ſiehen —— Frauen, Greiſe und Jünglinge, ſeinem rechten Brettag. den 28. Dufi 1918. Maunheimer General· Anzeiger.(Minlag· Ausgade⸗ Nr. 838. 3. Seite. Aus Stadt und Land. Aus der Stadtralsſitzung vom 24. Juli 1919. Von dem Stande der Vorarbeiten für die Vorlage zur Ge⸗ währung einer Beihilfe an die Beamten, Ange⸗ ſtellten, Lehrer und zur Regelung der Bezüge der Aushilfsangeſtellten wird Kenntnis genommen. Die Arbei⸗ ſind aus dem Grunde beſonders umfangreich und ſchwierig. weil — Stadt Mannheim bisher die Teuerungszuſchüſſe an ihre Beamten ſelbſtändig, alſo nicht in reinem Anſchluſſe an die ſtaatlichen Rege⸗ lungen, durchgeführt hat; deshalb kann auch die ſog.„Ausgleichs⸗ zulage nicht einfach nach den ſtaatlichen Sätzen geordnet werden Die Vorlage des Bürgermeiſteramtes wird bis Ende der Woche den Mit⸗ gliedern der Gehaltskommiſſton im Drucke zugeſtellt werden; am Montag und Dienstag konunender Woche ſollen die Beratungen der Kommiſſion unter Vernehmung von Vertretern der Beteiligten ſtatt⸗ finden; es wird hoffentlich möglich ſein, in kommender Woche auch zur Beſchlußfaſſung des Stadtrates zu gelangen, worauf die Vorlage an den Bürgerausſchuß ungeſäumt dem Stadtverordneten⸗Vorſtand zugehen wird. Sollte der Streik der Aushilfsangeſtell⸗ ten bis dahin andauern, ſo wird der dieſe betreffende Teil der Vorlage zurückgeſtellt werden. Für diejenigen Aushilfs⸗Angeſtellten, welche ſich zur Weiter⸗ arbeit bereit erklären, wird jeder mögliche Schutz gewähr⸗ leiſtet; auch wird die Stadt unter allen Umſtänden dafür ſorgen, daß ihnen aus der Aufnahme der Arbeit kein ſinanzieller Nachteil er⸗ wächſt. Jene Aushilfsangeſtellten, die bis zum Montag den 28. Juli früh an ihre Dienſtſtelle nicht zurückgekehrt ſein werden, können auf Weiterbeſchäftigung nicht rechnen. Streiktage werden nicht vergütet. Der Ausſtand der ſtädfiſchen Aushilfsangeſtellten Die Angeſtellten⸗Ausſchüſſe, die Arbeitsgemeinſchaft und die Streikleitung der ſtädtiſchen Aushilfsangeſtellten hatten auf geſtern nachmittag halb 4 Uhr eine Verſammlung in den Nibelungenſaal einberufen, der in ſeinem Parterre dicht beſetzt war. Nachdem Aushilfsbeamter Zimmermann die Verſammlung eröffnet. be⸗ richtete Referent Päpſt zunächſt über die Vorverhandlungen mit der Stadtverwaltung über den Abſchluß eines Tarifes. In einer Rückſprache habe der Oberbürgermeiſter den Vorſchlaa gemacht. außer dem Juli⸗Gehalte noch 500 M. Vorſchuß für Auguſt auszu⸗ zahlen. Nach den Verſicherungen des Oberbürgermeiſters ſei die Angelegenheit einer zur Zeit tagenden Stadtratsſitzung zur Bera⸗ tung vorgelegt. Die Stadt könne unmöglich bei 1100 Ausſtändigen den Betrieb aufrecht erhalten. Der ſyndikaliſtiſche Straßenbahner Richter übt Kritſt an der Haltung der Gewerkſchaften den Sondikaliſten gegenüber unter Hinweis auf den Streik in der Seilinduſtrie Neckarau. Die Reak⸗ tion ſetze wieder ein und die Gewerkſchaften beteiligten ſich inſofern an derſelben, daß ſie wahrſcheinlich in der Stadtratsſitzung den Stadträten noch den Rücken ſtärken würden. Kirchner verlas eine Erklärung der Beamten der Zentrale für Kriegsfürſorge. die mit Entrüſtung und Pfuirufen aufgenommen wurde. Danach raten dieſe zur Beendigung des Streiks, da derſelbe von zu vielen Jufälligkeiten abhängig ſei und man keine Verantwortung für einen erfolgreichen Ausgang de⸗ Ausſtandes übernehmen könne. Sollten ſich 25 Progzent für Beendigung des Streiks erklären, ſo ſchlägt die Verſammlung vor, die Arbeit am Samstag früh wieder aufzunehmen. Bollinger berichtet über eine vormittags in den Räumen des Lebensmittelamtes ſtattgehabte Verſammlung, in der ebenfalls Stimmung für Beendigung des Streiks herrſchte. Meß⸗ ner, Redel undWolff ſprechen ſich entſchieden für die Fort⸗ ſetzung des Streiks aus. Letzterer bedauert, daß ſich die Straßen⸗ bahner und beſonders die ſtädtiſchen Beamten und Arbeiter dem Streik nicht angeſchloſſen hätten. Wachſe der Streik zu einer Macht⸗ frage aus und unterliege man, ſo hahen die Ausſtändigen wenig⸗ ſtens das Bewußtſein, keine unmoraliſche Forderung geſtellt zu haben. Keil bemerkt, Oberbürgermeiſter Kutzer habe den Streikenden die Piſtole auf die Bruſt geſetzt. Seine Erklärung, daß, wer die Arbeit nicht wieder ſofort aufnehme, als entlaſſen zu belrachten ſei, ſchlage dem Recht zum Streit ins Geſicht. Die Streikenden ſollten ſich in ihrem Kampfe ein Beiſpiel an der, Solidarität der Arbeiter nehmen. Sei der Streik auch an dem Proteſttage gegen durch keine Drohungen abſchrecken laſſen. Die Damen ermahnt er, nicht ſchwach und umzufallen ſchon in Anbetracht deſſen. daß ſich die männlichen Kollegen durchaus nicht unduldſam gegen ſie erwieſen hätten. Müller erhebt den Vorwurf, daß man ſich nicht an die Gewerkſchaften gewandt habe, was unbedingt notwendig geweſen wäre. In gleichem Sinne ſpricht der Gewerkſchaftsſekretůr Becker. Man hätte doch ſchon aus der Haltung der Stadtver⸗ waltung geſehen, daß der Ausſtand zu einer Machtfrage werde und darum hätte man ſich ſofort der Hilfe der Gewerkſchaften ver⸗ Fliegende Händler. Ein Mannheimer Stimmungsbild. ie Bezeichnung„fliegend“ iſt durchaus kein allzu großer Eup— eine Herde Spatzen, 1 einen 1— knall aufgeſchreckt, alsbald wieder auf ihren alten Futterplatz nieder⸗ flattert, ſo kehren die Händler all der guten, lang und ſchmerzlich entbehrten Sachen wieder zu ihren Stammplätzen im Schloßpark zurück, wenn die wackere Volkswehr außer Sehwveite gekommen iſt. Wie oft ſchon die wilden Händler ihre appetitlichen Waren vor den ſtrengen Augen der Volkswehr einpacken und mehr oder minder ſchnell vom Schauplatz ihrer Wirkſamkeit verſchwinden mußten, ent⸗ zieht ſich unſerer genauen Kenntnis— Tatſache iſt und bleibt, daß ihr Weizen lich meine den der Händler!) nach wie vor in ungebro⸗ chener Blüte ſteht. Und wäre der moraliſche und volkswirtſchaftliche Hintergrund dieſes modernſten Erwerbszweigs nicht ſo außerordent⸗ lich bikterer Natur, ſo könnte man an dieſem farbigen und lebhaften cetriebe, das ſich nur ſehr wenig von einem richtigen Volksfeſt unterſcheidet, ſeine harmloſe Freude haben. 5 Die allgemeine Befürchtung, daß wir vom hochentwickelten In⸗ duſtrie⸗ und Handelsſtaat wieder zum Agrarſtaat zurückſinken wür⸗ den, wird angeſichts——.— 9 absurdum geführt. Denn hier handelt alles. n 1 euen Iüne ee, und—5 Junge mit farbiger Gymnaſiaſtenmütze und kurzen Hoſen, der viel⸗ ſac vor 50 Wochen konfirmiert wurde, und den man allen⸗ falls als Zuſchauer einſchätzt, bietet dir im Vorbeigehen zwei Mille Zigaretten an. Du glaubſt zunächſt an einen Scherz, den ſich der Junge im allgemeinen Trubel eſtattet, gewahrſt aber dann unter Arm zwei tüchtige Pappſchachteln, in deren 52 0 gefüllten Inhalt er dich einen kurzen Blick tun läßt. Aber da du ſchließlich nicht an Nikotinvergiftung zugrunde gehen willſt, anderer⸗ ſeits dein gutes Herz dir beſſehlt, den übrigen Rauchern auch noch was zukommen zu laſſen, gedenkſt du zunächſt mal zwanzig Stück. käuflich zu erwerben. Aber auf dieſes ſchäbige Anſinnen hin, mißt dich der 14jährige Handelsherr mit einem Blick von unten bis oben, ein Blick, der dich im Nu vom wohlſituierten Bürger zum elenden Schnorrer degradiert, der nicht einmal lumpige 450 K% im Geld⸗ beittel bei ſich hat, um ſich ein paar Zigaretten leiſten zu können. Der Vuge Herr dreht ſich veröchtlich um und läßt dich im beſchämen⸗ den Bewußtkſein deiner ſozialen Minderwertigkeit ſtehen. Mit Klei⸗ nigkeiten gibtg er ſich nicht ab. Er geht aufs Ganze. Da iſt die Seifenfrau nebenan ſchon viel weniger liſtiſch geſinnt. In ihrem graugrünen Nuckſack lie e, lange Zeit, ſchmerzlich vermißten, dicken, fetten Seifenſtücke, bei deren Anblick man, dur ablle e blendend⸗ Seifenſchaum ü e Wã ie verlangt großkapita⸗ die, ach ſo chern müſſen, die man auch erhalten hätte. Er macht den Vor⸗ chlag, ſich ſofort mit dem Verband der Transportarbeiter und dem Verbande der Gemeinde⸗ und Staatsarbeiter ins Benehmen zu ſetzen. Gieſecke von den Unabhängigen nennt das unter den Straßenbahnern verbreitete Flugblatt ein hirnverbranntes blödes Machwerk. Es iſt alles verſucht worden, um zu einer gütlichen Einigung zu gelangen. Die Gaswerksbeamten würden die Arbeit nicht aufnehmen.(Bravo.) Auf Vorſchlag des Nedners geben nun alle Obleute der ein⸗ andl Ausſchüſſe Erklärungen über die Stellung ihrer Aus⸗ tändigen zu dem Streike ab. Für die Fortſetzung des Streikes haben ſich erklärt: die Erwerbsloſenfürſorge, die Ortskohlenſtelle, die Sparkaſſe, das Hochbauamt und das Armen⸗ amt. Auf dem Straßenbahnamt haben die Damen gewiſſe Be⸗ denken geäußert. Vom Lebensmittelamt haben ſich nur einige Ve⸗ amten für Beendigung des Streiks erklärt. Die Zentrale für Kriegs⸗ fürſorge faßte nach den Mitteilungen des Obmannes den bereits erwähnten Beſchluß. Der Obmann der Sparkaſſen⸗Ausſtändigen er⸗ hebt Proteſt, daß er bei der Streikkontrolle aus den Sparkaſſen⸗ räumen ausgewieſen worden ſei. Der Obmann des Wohnungs⸗ amtes erklärt, die Aushilfsbeamten des Wohnungsamtes hätten ſich nur unter Proteſt dem Streik angeſchloſſen; ſie würden erſt heute abend Stellung nehmen. Der Angeſtellte Schäfer ermahnt die Ausſtändigen dringend, auszuharren und wirft ihnen die Kurzſich⸗ tigkeit vor, daß ſie einen Streik organiſterten, ohne ſich der Sym⸗ pathie der Gewerkſchaften zu verſichern. Aber man könne es ihnen verzeihen, ſie ſeien noch Lehrlinge in Lohnbewegungen. Aushilfs⸗ arbeiter Sto. Lehmann verwahrt die„Volksſtimme“ gegen den Vorwurf, daß ſie ſich gegenüber dem Ausſtande lau verhalte. Wenn man ſage, die„Volksſtimme“ ſei Regierungsorgan, ſo könne man. wenn die Unabhängigen ans Ruder kämen, ebenſo gut ſagen, die „Tribüne“ ſei Regierungsorgan. Seine Ausführungen werden mit Lärm und und Widerſpruch aufgenommen. Unter immer mehr ehmenden Zwiſchenrufen und allgemeiner Unruhe bringt er zur enntnis, daß er ſoeben erfahren habe, daß der Stadtrat beſchloſſen be, die Aagelegenheit der Gehaltskommiſſion zu überweiſen. Vor nfang Auguſt werde die Sache alſo auch im Bürgerausſchuß nicht Behandlung kommen. Da die Unterſtützungsfrage der Gewerk⸗ ſeee noch nicht geklärt ſei und es auch an Geld fehle, müſſe man ch die Fortſetzung des Streiks wohl überlegen. Die letzten Worte des Redners gehen furchtbarem Lärm, Entrüſtungs⸗, Pfui⸗ und Schlußrufen unter. Knei vom kaufmänniſch⸗techniſchen Verband weiſt den Vorwurf zurück, daß ſte noch Lehrlinge ſeien, ſie hätten ihre Pflicht getan. Auf Vorſchlag von Hahn vom Leip⸗ ziger Verband wird folgender Beſchluß gefaßt: Die Aushilfsbeamten der ſtädtiſchen Betriebe beauſtragen die entralſtelle der vereinigten Angeſtelltenverbände unter Hinzu⸗ ehung eines Verbandsvertreters der kaufmänniſchen und tech⸗ niſchen Berufsgenoſſen als neutrale Kommiſſion die Verhandlung mit der Stadtverwaltung in der Streikangelegen⸗ heit aufzunehmen. Der Transportarbeiter⸗Verband und der Verband der Ge⸗ meinde⸗ und Staatsangeſtellten ſollen von dieſem Beſchluſſe in Kenntnis geſetzt werden. Ferner wird noch auf Antrag der Aus⸗ hilfsbeamten des Elektrizitätswerkes beſchloſſen, daß in den ſtädtiſchen Betrieben keine Streikbrecher geduldet werden und für die aus⸗ ſtändigen Aushilfsbeamten kein Erſatz eingeſtellt wird. Im anderen Falle wird weiter im Ausſtand verharrt werden. Kurz nach 7 1 wurde die Verſammlung geſchloſſen. p. Beſchraͤnkung der Güterannahme · und Abgabe;· zeifen an Samskagen. Von der Handelskammer für den Kreis Maunn⸗ heam wird uns geſchrieben: Wir teilen Ihnen hierdurch mit, daß in eingehenden Verſamm⸗ lungen einer Anzahl Verkehrsintereſſenten, der Generaldirektion, der Bahnverwaltung und der Handelskammer mit den Vertreteen der Bahnbeamten und Bahnarbeiter eine Einigung in folgender Weiſe erfolgt iſt: 1. Stückgut: Hier iſt der Abnahmeſchluß für die An⸗ und Ab⸗ egz in den Hallen an Samsiag Nachmittagen auf 1 Uhr, ſtatt wie abſichtigt auf 12 Uhr, feſtgeſetzt 2. Eilgut: Die Annahme von Eilgut iſt wie an anderen Tagen ſettens der hn zugeſagt. 3. Wagenladungen: Die Bahn verpflichtet ſich. in den Nachmittagsſtunden, d. h. in der Zeir von 12 bis 2 Uhr, wie bisher die Rangiermanöver vorzunehmen und während dieſer Zeit Waggons neu zu ſtellen und abzuziehen ete Die Abfertigung von Wagen⸗ ladungen findet bis nachmittags 4 Uhr ſtatt, ſodaß alſo die Wagen⸗ beladung bis nachmittags 4 Uhr beendigt ſein muß und die Bahn nach dieſer Zeit mit dem Abzug der Wagen beginnen kann Die Frachtbriefe ſind ebenfalls bis ſpäteſtens 4 Uhr aufzuliefern. Wir haben uns verpflichtet, alle Intereſſenten dringend darum zu bitten, die Arbeit des Eiſenbahnperſonals zu er⸗ leichtern dadurch, daß die Frachtbrlefe nicht in der letzten Stunde aufgelteferr werden, ſondern daß man die Frachtbrieſe partieweiſe, möglichſt auch ſchon in den Vormittagsſtunden, aufgibt. Wir wollen dieſe letztere Zuſage, auf welche das Bahnperſonal großes Gewicht legt, allen Inkereſſenten warm ans Herz legen. Ohne unſer Ein⸗ greifen wäre für den Hafenplatz Mannheim ein verhängnisvoller fallen am Samstag die Vorleſungen aus. Zuſtand geſchaffen worden. Wir hofſen, daß die Verkehrstreibenden uns unſere Arbeit in chrem Intereſſe dadurch erleichtern, daß ſie 00 die Stimmung in weiten Kreiſen der Eiſenbahner Rüickſicht nehmen Verlegung der Hausbriefkaſten in das Erdgeſchoß. Von der Direktion des Poſtamts 1 erhalten wir ſolgende Zu⸗ chrift: Die hieſigen Briefträger haben ſich durch einen Aufruf in den Tageszeitungen an die Einwohnerſchaft gewandt wegen Ver⸗ legung der Hausbriefkaſten in das Erdgeſchoß da⸗ mit ihnen das beſchwerliche Treppenſteigen ſoweit als möglich erſpart bliebe. Sie ſind auch an das Poſtamt mit der Bitte herang ihren Beſtrebungen durch eine Erklärung in der Oeffentli keit Nachdruck zu verleihen, wie dies bereits durch Schreiben an Stadtverwaltung und die verſchiedenen Baugeſellſchaften uſw. ge⸗ ſchehen iſt. Das Poſtamt ſteht nicht an, dieſer Bitte hiermit nach⸗ zukommen. Wer die— Beſchwerlichkeiten dez andauernden Treppenſteigens kennt. wie es der Briefbeſtelldienſt in der Großſtadt in ſeiner jetzigen Geſtaltung erfordert, wird das Be⸗ ſtreben der Briefträger, Voftn Wandel zu ſchaffen, verſtehen und zu würdigen wiſſen. Das Poſtamt würde es daher freudig begrüßen. wenn die Beſtrebungen bei der hieſigen Einwohnerſchaft das gleiche ſoziale Verſtändnis fänden wie in anderen Großſtädten(Berttn. Frankfurt a.., Straßburg), ſodaß ihnen recht bald ein voller Erfolg beſchieden wäre. Dieſer käme auch der Allgemeinheit wieder in der Weiſe Zuſtatten, daß die Briefbeſtellung erhebliche Beſchlounigung erfahren würde. Kriegsgefangenen⸗Heimkehr. Sommerfeſt auf den Rennwieſen. Schwere Stunden waren unſeren kriegsgefangenen Brüdern be⸗ ſchieden. Ihr hartes Los zu lindern, ihre überſtandenen Qualen bei ihrer Heimkehr zu verwiſchen, iſt unſer aller Beſtreben. Das am ., 3. und 4. Auguſt zugunſten der heimkehrenden Kriegsg 5 ſtattfindende Sommerfeſt will den Unterſtützungsſond ft Die Vorbereitungen ſind in vollem Gange und nehmen erfreuiiche Fortſchritte Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen— das iſt der Grundſatz, den ſich die Feſtleitung bei Aufſtellung des Feſt⸗ programms und der Veranſtaltung zu eigen gemacht hat. 21 Die Jahresfeier der Handels⸗Hochſchule findet morgen Sams ⸗ tag, den 26. Juli, vormittags 11 Uhr, im Verſammlungsſaul des Roſengartens ſtatt. Das Programm der Feier enthält neben dem Bericht des Rektors über das verfloſſene Studienjahr die Feſt vorleſung des hauptamtlichen Dozenten für Philoſophie und 28. dagogik, Herrn Prof. Dr. W. Peters, über„Die philoſophiſchen Diſziplinen an der Handels⸗Hochſchule“. Aus Anlaß der Jahresfeier Anſchluß des Badiſchen Eiſenbahnerverbandes, an den ſchen Eiſenbahnerverband. Die außerordentliche Gener verſammlung des Bad. Eiſenbahnerverbandeg welche in Offenburg abgehalten wurde, hat den Anſchluß an den Verband des Deutſchen Verkehrsperſonals(früher Süddeutſcher Ver⸗ band) mit 148 Stimmen abgelehnt. 14 Stimmen waren d 25 enthielten ſich der Abſtimmung. Für den Anſchluß an die werkſchaft deutſcher Eiſenbahner ſtimmten 114 und für den Anf an den deutſchen Eiſenbahnerverband 69 Vertreter 11 Stimmenthaltungen. * Mannemer Lausbuben als Schieberhändler. Wir k in geſtrigen Nummer des„Heidelberger Tabt Kommen da 1—5 Vier⸗Uhr⸗Zug von Mannheim zwei unternehmungsluſtige Bengels von 10 und 12 Jahren, jeder mit einem Pappkarton unterm Arm, und ſtellen ſich vorn an die Hauptpoſt:„Feinſte Schweizer Alpenmilch⸗Schokolade, die Tafel 5 Mark!“ Als niem anbeißen will, haben ſie's gleich heraus, 5„l iſt ein bißchen zu—1 und ſiehe da, als ſie ihre„Alpenmilch⸗Schokolade“ mit 3,50 an⸗ bieten, finden ſie reißenden Abſatz. 20 Tafeln hatte jeder zu 3,50„ rechnen wir wenig. 1%„Schieber⸗Honorar“, ſo ergeben ſich für jeden Bengel 20% geſchobener Reingewinn, verdient in 5 Minuten. Das„Handwerk hat noch einen goldnen Boden“, und„was mein Alter kann, kann ich auch!“ Gar kein ſchlechter Gedanke von ſolch einem Bengel.— Auch als Seifenhauſterer tauchen Jungens neuer⸗ dings in hieſigen Häufern auf * Der Bock zum Ziergärtner. Unter dieſer Ueberſchrift b wir in Nr. 327 die Mitteilung, daß der— dem b hilfe bei den Straftaten des ſtädtiſchen Angeſtellten Hemberger ver⸗ haftete Angeſtellte des ſtädtiſchen Lebensmittelamtes Wein berg Anhänger der U. S. P. iſt. Hierzu wird uns nunmehr von dem Vater, Herrn Robert Weinberg, geſchrieben, daß ſein Sohn Bruno ſeit Januar ds. Is. der Mehrheitsſozialdemokratie angehört. Vorher war er Anhänger keiner Partei. In der Zuſchriſt heißt es weiter, daß die Unterſuchung bald die Wahrheit herausbringen wird. Das hoffen wir auch, dagegen möchten wir bezweifeln, daß Herr Weinberg ſen. objektiv genug iſt, wenn er ſchreibt:„Mein Sohn war ſtets pflichtbewußt, hat kein Unrecht begangen, hat dieſerhalb Proteſt eingelegt gegen ſeine Haftnahme.“ Auch in dieſer Hinſicht verlaſſen wir uns auf den Fortgang der Unterſuchung. Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert am morgigen Samstag Herr Konſul Karl Geldner, Baſel, Inhaber der Kohlengroß⸗ handlung Karl Geldner, Mannheim und Baſel mit ſeiner Gemahlin N 291 FFFCCCCCC 7 e ee ſonderm ver⸗ kauft dir gern ein oder zwei Pfund. Koſtenpunkt? Sie geht pfycho⸗ logiſch vor.„Bei der Stadt miſſe Se ſiwwe Mark achtzig un gach acht Mark bezahle, iſch geb' ſe Ihne for ſechs Mark. Es is die gleich Seef, blos daß meini trockener un beſſer is. Sie drückt dir, als ge⸗ wiegte Geſchäftsfrau, zu der ſte ſich, binnen acht Tagen entwickelt hat, einen der Würfel in die zögernde Hand, um dir zu zeigen, daß er„werklich un wahrhaftig knochetrocke is.“ Der ovale, kleine Waſchkorb, vor dem ſich eine betröächtliche Menge ſtaut und hinter dem ein ſchwarzbärtiger Verkäufer Wache hält, iſt mit einem ehemals ſicher weiß geweſenen 775 myſtiſch verdeckt.„Hot jetzt der do Handgranate drin, weil er gar ſo geheim⸗ nisvoll dut?“ Gelächter geht durch die Menge. Man iſt überhaupt ſehr vergnügt hier.„Deß net, awwer Schinke hot er un Werſcht!“ Und da wir wie allgemein behauptet wird, ein armes Volk ſind und jeden Tag noch ärmer werden, iſt natürlich auch hier wieder die erſte Frage:„Koſchtepunkt?“ Ein Preis wird genannt. Die Geſichter werden nun ein paar Zentimeter länger. Der Eigen⸗ tümer des ovalen Waſchkorbs ſteht unbeweglich, nur aus den Augen⸗ winkeln blinzelt er einem unraſierten Kavalier mit blauer Schild⸗ mütze und offener, dunkelbrauner Männerbruſt zu.„Schinke?“, zweifelt eine Frau, den Marktkorb am rechten Arm und in der linken den ſchwarzen Geldbeutel,„deß werd vun dem amerikaniſche Fleeſch ſein, wo ſo riecht wie Stiffelſchmier un Lewwerthranl“ Offenbar iſt dieſer Zweifel das Stichwort für die angeblinzelte Blaumütze. Anauffelig ſchiebt er ſich durch die Menge, bis zu der kritiſch ver⸗ anlagten Kundin und meint in jenem halblauten Ton, der im Theater die Regieanmerkung„a part“ trägt und trotzdem bis zum letzten Galerieplatz verſtanden wird:„Nee, Fraa, es is richtiger Schinke, ich hab mer vorhin zwee Pfund gekaaft, mei Fraa hot'n grad heemgetrage. Er is jo net arg billig, awwer gut is er. Den kenne Se aach ohne Kartoffle eſſe, bſunders, wann Se keeni hawwe. Seine Treuherzigkeit und Uneigennützigkeit ſind kaum zu üßertreffen. Man will die Herrlichkeiten ſehen. Der Schwarzbärtige lüftet einen Zipfel des Tuches. So glänzten ſeinerzeit die Blicke der Patrouille, die Joſua in das gelobte Land vorausſandte(in dem angeblich Milch und Honig floß), wie jetzt die Augen der zwanzig oder dreißig Leute beim Anblick der Schinkenſtücke und der fetten, ſaftigen Würſte. Der Kauf beginnt. Preis iſt Nebenſache. Wir haben's ſa. Die Reichs⸗ druckerei gibt uns ja jeden Tag neue bunte Papiere in die Hand, wenn die alten glücklich nach dem ſo ſympathiſchen Frankreich ab⸗ marſchiert ſind. Irgendwo fällt das Wort Salatöl. Die Maſſen verſchieben ſich. Der Schinkenmann nimmt ſeinen leeren Korb unter den Arm und verhandelt lebhaft mit dem Blaubemützten. Der Oel⸗Groſſiſt (ſeine Blechkanne faßt gut und gern fünfzehn Liter) wird plötzlich Mittelpunkt. Er überfliegt die Menge und ſpürt die Konjunktur, wie ein altes Weib das Gewitter.„Koſchtepunkt?“„Neinzeh' Mark, der Liter, Fraa!“ Die Frau mit dem weiß und gelb gemür⸗ felſen Kopftuch meint vorwurfsvoll, bef der koſte er blotß ſtebgehn.„Ich bin aach net die Stadt“, bemerkt der Jelhändſer richtig.„Wann ich nor e Flaſch' pätkl“, jammert die Frau.„Dul mer Jehr leid, ſagt der Oelgewaltige,„awwer wann Se wolle ſchütt' ich's Ihne aach in Ihren Pariſer Modellhut.“ Das weiß⸗ gelbe Kopftuch verſchwindet ſchimpfend in dem lachenden Trubel Ein halbes Dutzend weiße und grüne Flaſchen ſtrecken ſich der Kanne entgegen, ſie hebt ſich, ſenkt ſich, und lautlos fließt der. dicke Strahl. Schwarggeränderte Fünfzig⸗Mark⸗Scheine(ſie gleichen Todesaazeigen der deutſchen Valuta), wandern hin und her, das Nahrhafteſte und Vertrauenerweckendſte an ihnen ſind die fung Fettflecke von den triefenden Fingern des Oelhändlers. ind die Berge von Schokolade in Pappſchachteln. Ruckfiicken und Kiſten! Einer zieht eine große Tüte aus der Taſche und hät ſſe dir unter die Naſe. Du guckſt hinein und nieſt. Pfeffer!l Haben wir nicht den Friedens⸗Vertrag und die ihn zuſammenbrauten, ſchon oft dorthin gewünſcht, woher der Pfeffer ſtammt? Ou, wir alleſamt glühende Patrioten, und wir wiſſen alle ganz genau,— es gemacht werden müßte und wie es gemacht hätte werden ſollen und wie es in Zukunft gemacht werden muß. Das wiſſen wir anz genau— am Stammtiſch. Aber wenn uns der Franzoſe eine üchſe Sardinen unter die Naſe hält der Amerikaner eine Taſtt Schokolade und der Engländer ein Pfund Pökelfleiſch und als Kauf⸗ preis unſere Seele verlangt, dann Schluß. Fr. A. Hoklanb. * —(Eine Erklärung der Aniverſität Freiburg). Der Senat ukrerſilt Freiburg hat zu der Behandlung der S Königsberger im badiſchen Landtag eine Erklörung argegeben Darin wird ausgeführt, daß zahlreiche Verhältniſſe in einer Weſſe beſprochen würden, die geeignet iſt, ein durchaus unzutreffendes Bild zu geben. Insbeſondere wird in der Erklärung beſtritten, daß bei den Berufungsvorſchlägen der Univerſitäten in unzuläſſiger Weiſe auf Konfeſſton, politiſche und religiöſe Richtung Rückſicht ge⸗ nommen werde. Dann wird die Beſchwerde zurückgewieſen, die ebenfalls im Landtage erhoben wurde, daß die Inſtitutsdirektoren die ihnen unterſtellten Arbeitsmittel gewiſſermaßen als ihr Privateigen⸗ tum betrachten und nicht in genügender Weiſe der allgemeinen Benutzung, namentlich derjenigen der Privatdozenten zugänglich machen. Ferner wird ausgeführt, daß die Honorarfrage in der im Landtag angeregten Weiſe längſt geregelt ſei. Endlich beſchäftigt ſich die Erklärung mit der Handhabung der Doktorpromotionen und mit den Einnahmen der Profeſſoren aus den Kollegiengeldern. Die Erklärung kommt dann zum Schluſſe, daß die badiſchen Hochſchulen ihre hohe Blüte dem verſtändnisvollen Wohlwollen, das ihnen nicht nur von der früheren Negierung, ſondern auch vom Landtage ſtets entgegengebracht wurde. Wenn jetzt aus den Reden mehrerer Ab⸗ geordneter eine Geringſchätzung herausklingt, ſo geht das darauf zurück, daß dieſe Herren ohne direkte Kenntnis der Univerſitäts⸗ verhältniſſe alles ihnen Zugetragene ohne genügende Prüeng kür 1 Seite. Nr. 886. Zreneg, den 28. Juſi 1919. 3 Ausgabe von Rinderpökelfleiſch. In der nächſten Zeit ge⸗ langt, nach den Mitteilungen aus dem. Reichsernährung⸗mini terium, eine größere M zon Rinderpökelfleiſch zur Verteilung an die Bevölkerung. Da das Pökelfleiſch ſtark geſalzen iſt, muß es vor der ee durch Waſſer entſalzt werden. Große Stücke müſſen in friſches, häufig zu erneuerndes Waſſer gelegt werden. Es iſt zweckmäßig, das Fleiſch in kleinere Stücke(Gulaſch⸗ würfel) zu zerſchneiden, da dann zur Entſalzung nur etwa Stunden Wäſſerung erforderlich ſind. Das ſo behandelte Fleiſch quillt gleichzeitig wieder auf und iſt namentlich beim Kochen mit Ge⸗ ——— nicht geſalzen zu werden brauchen, von ausgezeichnetem vergnügungen. Die Union⸗Lichtſpiele bringen dieſe Woche das größte und be⸗ Luſtſpiel in vier Akten mit Oſſi Oswalda und rrn Fiedtke. In der letzten Minute iſt es der Direktion der T. Lichtſpiele noch gelungen, den bekannten und beliebten Film⸗ ſtern Ii Oswalda zu einem einmaligen perſönlichen Gaſtſpiel zu 2 Winnen. Die beliebte Fümſchauſpielerin debütiert z. Zt. Frankfurt a. M. mit kolofſalem Erfolg. A Oswalda wird nach abſol⸗ mertem gement in Frankfurt a. M. auf ſieben Tage hierher⸗ kummen. Anknunft erfolgt vorausſichtlich heute Freiiag nachmittag. KRommunales. * Narisruhe, 25. Jult. Bei der geſtrigen Oberbürgermei⸗ den 122 ſtimmberechtigten Mitgliedern des gerausſchuſſes und des Stadtrats 47 abgeſtimmt. Davon fielen 3 Stimmen auf den bisherigen Oberbürgermeiſter Siegriſt. Zettel waren weiß. Zentrum und Sozialdemokratie hatten weiße Zettel geben oder ſich der Stimme enthalten. Die unabh. Sozial⸗ Hdemokraten beteiligten ſich nicht an der Abſtimmung. Somit iſt, wie witgeteilt, die Oberbürgermeiſterwahl reſultatlos verlaufen. Der sherige Oberbürgermeiſter Karl Siegriſt, am 8. November 1862 als Sohn des evang. Pfarrers Stegriſt in Säckingen geboren, ſtudierte 2 den Univerſitäten Heidelberg, München und Leipzig Rechtswiſſen⸗ ſchaft und war mach Ablegung ſeiner zweiten juriſtiſchen Prüfung einige Zeit bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen beſchäf⸗ kiagt. Am 12. Dezember 1890 wurde er als rechtskundiger Sekretär — N Karlsruher Stadtverwaltung angeſtellt. Am 17. Mai 1892 rde er zum zweiten und am 12. März 1901 als Nachfolger des in 1 Ruheſtand getretenen Bürgermeiſters Krämer zum erſten Bürger⸗ meiſter gewählt. Da er ſich in dieſen Stellungen außerordentlich be⸗ wührte und durch beſonderen Fleiß auszeichnete, wollte der Bürger⸗ ausſchuß dieſe hervorragende Arbeitskraft der Stadtverwaltung er⸗ halten. Bürgermeiſter Siegriſt wurde dann. nach dem Ableben Schnetzlers am 22. Dezember 1906 mit 83 von 105 Stimmen(16 Zeitel waren nubeſchrieben, einer unguültig) zum Oberbürgermeiſter gewählt. — Die Amtszeit des derzeitigen Oberbürgermeiſters iſt bekanntlich ſchon ſeit dem Jahre 1915 abgelaufen, mit Rückſicht auf die außerge⸗ wöhnlichen Kriegsverhältniſſe hat man jeboch bie Neuwahl bis nach Kriegsſchluß vertagt. Da nach der revidierten Stäbteordnung die Bürgerm eiſterwahlen im Anſchluß an die Wahlen der Gemeindekolle⸗ gien vorgenommen werden ſollen, war ſchon einmal ein Wahltermin angeſetzt, der aber vertagt werden mußte, weil die Anſichten über die aufzuſtellenden Kandidaten noch zu wenig geklärt waren. Inzwiſchen hbaben unter den Fraktionen des Bürgerausſchuſſes Verhandlungen die allerdings nicht zu einer vollen Einigung geführt rwahl baben von „Man iſt nun dahi übereingekommen daß die Demokraten, die ſtärkſte Bürgerausſchußfraktion bilden, den Oberbürgermeiſter vorzuſchlagen haben, die Soztaldemokraten den erſten und das Zentrum bden dritten Bürgermeiſter. Die beiden letztgenannten Parteien haben gber ausdrücklich erklärt, daß ſie Oberbürgermeiſter Siegriſt nicht wie⸗ Jerwäßhlen werden, ſonſt wäre ihnen aber ieder von den Demokraten Vorgeſchlagene Kandidat genehm. Die demokratiſche Fraktion ſtellte Aunmehr Oberbürgermeiſter Siegriſt wieder als Kandidaten auf. Das der gegenwärtige Stand der Dinge. Nach der Städteordnung wird bder Oberbürgermeiſter und werden die Bürgermeiſter von den Mit⸗ gliedern des Bürgerausſchuſſes gewählt. Als gewählt ailt jener, für den die abſolute Mehrheit der Wahlberechtigten geſtimmt haben. Da Jbder Karlsruher Buürgerausſchuß 122 Mitglieder zählt(90 Stadtver⸗ erduete, 2 Staödträte und 4 Bürzgermeiſter), müßte Oberbürgermeiſter Siegriſt mindeſtens 62 Stimmen erhalten Nach dem ergebnisloſen Perlauf der Wahl muß an einem noch zu beſtimmenden Tag ein wei⸗ terer Wahlgang ſtattfinden. Wer dabei als in Betracht kommt, 8 noch nicht bekannt. Für die Wahlen des erſten und dritten *—* e Jeit elaen,— von der Sozialdemokratie als Kandidat für den Poſten des erſten Bür⸗ germeiſters Stadtrat Sauer vorgeſchlagen. Das Zeutrum hat für den Poſten des dritten Bürgermeiſters noch keinen beſtimmten Kandi⸗ daten genannt: es heißt aber, daß der Kandidat dem Stande der Tech⸗ niker angehören ſoll. Unter dieſen Umſtänden wäre nach dem„Karlsr. Tabl.“ wohl damit zu rechnen, daß der ſeitherige erſte Bürgermeiſter Dr. Paul Oberbürgermeiſter wird, da man doch darauf ſehen muß, daß unter den drei neu zu wählenden Bürgermeiſtern wenigſtens ein Kandidat ſich befindet, der ſchon bisher in leitender Stelle in der Stadtverwaltung tätig war. Nus dem Lande. Heidelberg, 24. Juli. Heute nacht erbrachen mit Stemm⸗ aen drei anc Burſchen den Rollaben im Geſchäft Reiffel Nachl Steingaſſe Nr. 3. Sie drückten die Ladenſcheibe ein und entwendeten Gegenſtände im Werte von 10090„. Der dienſttuende Schutzmann überraſchte die Diebe 8 kounte ſie feſtnehmen. Einer der Täter ſetzte ſuh zur Wehr und warf dem Schutzmann ein Paket zwiſchen die Beine, ſo Daß er zu Fall kam, außerdem biß er ihm noch in den Fin⸗ ger.— Ein 55 Jahre alter Schriftſteller hat ſich geſtern in ſeiner Woh⸗ nung in der die Pulsader geöffnet und durch Einatmen von Giften das Leben nehmen wollen. Er wurde in be⸗ denklichem Zuſtand nach dem akademiſchen Krankenhaus gebracht, wo er heute früh aee iſt.— Seinen Verlezungen erle⸗ .en iſt im Akademiſchen Krankenhaus der 56 Jahre alte Schmied Vetter von Gauangelloch, der vor einigen Tagen von einer Leiter in der Scheuer anfo d iſt. * Tauberbiſchofsheim, 24. Juli. Durch die Zeitungen ging die Nachricht, daß Direktor Hopf von der Lagerhausgefellſchaft ſeines Amtes als Vorſitzender des Kommunalverbandes euthoben wor⸗ den ſei. Herr Hoyf erklärt nunmehr hierzu, daß er niemals Vor⸗ ſitzender des Kommunalverbandes Tauberbiſchofsheim geweſen ſel und daß die Behauptung, er habe ſich aroße Unregelmäßigkei⸗ ten zu Schulden kommen laſſen, in ſeder Weiſe der Wahrheit wider⸗ ſpreche, da Unregelmäßigkeitzn weder vorgekommen noch nachgewteſen ſind. Eine Reviſion in den Betrieben der Lagerhausgeſellſchaft werde die nötige Aufklärung ſchaffen. — Handel und Industrie. ein an ſich feſter geſchloſſenes Organ, nämlich eine Aktiengeſellſchaft, zur Seite zu ſtellen, welche den Namen„Reichs⸗Anleihe⸗ Aktiengeſellſchaft“ tragen ſoll und für welche ein Aktienkapi⸗ tal von 400 Millionen Mark in Ausſicht genommen iſt Damit wird dieſe Geſellſchaft die größte deutſche Aktiengeſellſchaft bilden und be⸗ fähigt ſein, ſich auch für etwa erforderliche erhebliche Anleihekäufe die notwendigen Kredite zu beſchaffen. Die Aktien der zu gründenden Aktiengeſellſchaft ſollen kein Handelsobjekt hilden, bleiben vielmehr dauernd im Beſitz des Konſortiums; ſie beziehen keine Dividende. Da das Reichsbankdirektorium die Leitung des Konſortiums in Hän⸗ den hat, ſo wird es auch eines ſeiner Mitglieder in den Vorſtand der Aktiengeſellſchaft entſenden, in deren Aufſichtsrat der Reichsbankprä⸗ ſident Havenſtein den Vorſitz führt. Der geſamte Aufſichtsrat und Vorſtand der Geſellſchaft wirdehrenamtlich tätig ſein. Obgleich bei der gegenwärtigen Lage des Marktes für die Kriegsanleihen ein ſofortiges Eingreifen des Konſortiums nicht in Frage kommt, auch keineswegs daran gedacht iſt, auf Steigerung des Kurſes oder auch nur auf ein ſtarres Feſthalten an dem jetzigen Kursniveau hinzu⸗ wirken, ſo wird man doch, um für alle Fälle gerüſtet zu ſein, vor⸗ ausſichtlich ſchon in allernächſter Zeit die Gründung der Akkiengeſell⸗ ſchaft vornehmen. — papiererzeugenden Juduſtrien den beſetzten Gebieten. Die papiererzeugende Induſtrie der beſetzten Gebiete von Rheinpreußen, Rheinheſſen und der Pfalz hat ſich zu einem Fachverbande zuſammengeſchloſſen, um den 0 aus der Beſetzung ergebenden Verhältniſſen beſſer Rechnung tragen zu können. Vorſitzender iſt der Dürener Papierfabrikant Rob. Koeſch, Geſchäftsführer Dr. Fritz Coerper. E Wasserwärme des Rheins 1800. Mitgeteilt von Bade-Anstalt Herweck. Reichs · Anleihe ⸗Akliengeſellſchaft. Zum Zwecke der Regulierung des Kriegsanleihemarktes bildete ſich unter Führung der Reichsbank und unter Reichs⸗ garantie ein Konſortium, zu welchem außer der Preußiſchen Staatsbank(Seehandlung) und der preußiſchen Zentral⸗ genoſſenſchaftskaſſe die in ihrem Verband zuſammengeſchloſ⸗ ſenen öffentlich⸗rechtlichen Banken und der Verband der Girozentra⸗ len, die deutſchen Sparkaſſen, die großen Vanken und Bankhäuſer, ſowie überhaupt nahezu alle bedeutenden deutſchen Bankfirmen zur Mitwirkung eingeladen ſind. Das Konſortium ſoll in Erfüllung der Erklärungen, welche vom Reichsbankpräſidenten im Laufe des Krieges wiederholt abgegeben worden ſind, dafür Sorge tragen, daß die Verlaufsmöglich⸗ keit für Kriegsanleihen auch dann erhalten bleibt, wenn in ſolge der Wiederauffüllung der Warenlager oder aus anderen Grün⸗ den große Anleihebeträge in kurzer Zeit auf den Markt kommen. In ſolchen Fällen ſollen ungerechtfertigte und in äußeren oder inne⸗ ren Verhältniſſen nicht begründete Kursſenkungen der Kriegs⸗ anleihen hintangehalten, vor allem aber iſt ſeine Beſtimmung, die aufgenommenen Beträge wieder zur dauernden Anlage unterzu⸗ bringen, um die Wandlung konſolidierter in ſchwebende Schulden zu verhüten. Der große Beſtand des möglicherweiſe in Frage kommen⸗ den Materials bedingte den Zuſammenſchluß eines entſprechend finanzkräftigen Konſortiums. Die verfolgten Zwecke bringen es mit ſich, daß nicht nur an eine vorübergehende Aktion gedacht iſt, und aus—— man es—— dem—— Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli vom Datum 1* Hhein e eee Sohusterinsel 22 274 272.7⁰ Ahends d lUbr CCPC Ä 373.22 22 Nachm. 2 Uht Dasaun„„„„„.81.43.39 Machm. 2 Uhr Hannhem„„.9.78.71 465 460.73 Morgens 7 Uar nn: Au„„ 6„„„ 6„ 5 2 Rei„„„ Hachm. 2. Uhr vom Neekar: P.78 483.1.52.58 Vorm. 7 Ubr Holibronn.69.52 0.2.45 Vorm 7 Ubr Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Uunbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 28. Jult: Veränderlich, kühl. 27. Juli: Wolkig, teils Sonne. Strichweis Regen. Ziemlich warm. 28. Juli: Wolkig, Temperatur kaum verändert. 29. Juli: Teil heiter, warm. Wiiterungsberichkt. —(——...——— Baro- Höchste meter-— Hleder- Temp. Bemerkungen batum atand mergens in der zablag des ver- ddr 7 Uhr Macht nter auf— wind Bewäöl⸗ mm Grad C. Srad 0. den am grad. kung 19. Jun 258.2 16.0 14.5— 286 38 delter 20. Juil 755,2 17.4 16, 18.2 29, 84 nbeniint 27. Jall 757. 13.2 126 15 22.5 82 dewölkt 22. Jull 759,861375 10.5 3¹³ 15. 82 bedeckt 23. Jull 25⁴¹. 114 10,5 17 16.0 eUll Zulteftarnd 24. Jull 752,1 11 11 20.3 15.9 Sull trube 25. Jull 75686 12 115.3* trüde Amlliche Veröffentlichungen der Stadtgemeinde Samstag, den 28. Juli gelten folgende Marken: 38 I. Für die Verbraucher. — 1 d Margarine(das d zu M..10 1 15 in D 85, 87 Ereledt: 0 Für ½ Liter zu M..70, die Kolonialwaren⸗ Marke83 in den Kolonialwaren⸗Geſchäften 901—1109. ſchätzungsweiſe 0 bie Marke 23 der Kartoſſaleſahtarte in den Kolonlalmaren- Berkau 50. i ke e(das Pfund zu M. 1 die — Marke 185 in 1 e Geſcegen—1109. deſſenlſche Verſtei khernng. Am Montag, deu 28. Juli 1919, vormittags 11 uhr, nachmittags 2 Uhr, ver⸗ 1½ Pfund(das Pfund zu M..75) die werde ich auf dem Gelände der Zellſtoffabrik Waldhof.⸗G. 4871 in den Milchkon⸗ in Mannheim⸗Waldhof, im Auftrage gemäߧ 373 H. G. B. 550 bis 570 Tonnen iinkschlamm und 250 Gramm Ackerbohnen(als Erſatz für sſtellen—1109. Die Preiſe öffentlich meiſtbietend verſteigern.— Die bare Zahlun E kür Acgerdohnen N..28, für Haferflocken 62 Pfg., jeweils vor Verſand der Ware zu erfolgen. Mannheim, den 25. Jult 1919. Verſteigerung. Am Freitag, den 25. Jull, ſteigere in P7, 19 E251 eine ſehr ſchöne Laden- inrichtung H. Arnold, Auttionalor und Taxator Danksagung. Für die herzl. Beweise inniger Teilnahme meiner lb. Mutter biermit meinen herzlichen Dank. MANNHEIM(Schimperstr. 21), — Dacksagung + Gede gern unentgeltl. Ausk., wie ich in kurz. Jeit v. mein. ſchweren Krankheit: Epileyſie, FJallſucht, Krämpfe, Nerven⸗ eiden geheilt bin, und jetzt vollkommen geſund bin. Ez⸗ 5. Wel 0 Ruhe: m d. d. Bitte Rückporto beifügen. anlaässlich des Todes B629 g. junge Dame, die am 18 Sonntag abend 8 Uhr beim Ballhaus mit einem 35 eine— Be · ſprechung hatte, und von demflb. um 9 Uhr dort wie⸗ der erwartet wurde, möchte den 24. Juli 1919. 2 3, 4. Tel. 6219. Haag, Gerichtsvollzieher. Verhauf auf Abbruch 7 b erpreis M..1 eee n be Bunkewerte ſsſeler Uff —— Reſtbeſtände markenfrei in den e e e 0 en—1109. ſee, utter die Buttermarke 85 in den Ein-Rexen ohne Zucker Die hinter dem Grund⸗ ſtück des Proviantamts auf dem ee an der Kaſerne gelegene Räucheran⸗ ſtalt— aus 4 maſſiven Räu⸗ cheranlagen und 1 Holzba⸗ racke beſtehend— ſoll auf; Abbruch verkauft werden. TSeschaf-Tnpfoblung ſo frdl. ſein und ihre vertrauensvoll unt. H. P. 5 bei der Geſ dg. Bl. abgeben. 5602⁴ Vertrauenssache. V Mit dem heutigen Tage eröſfne ich eine Filiale u Teilhaber intt ca. 20000 Me. ſucht Ge⸗ — 701—800. Der(Verbraucherpreis beträgt M. 7255. Mehl:* e um Preiſe von 82 Auslandsmehl zum den Kolonialwaren⸗ und Mehlſpezial⸗ die Kolonialwarenmarke 184. je 750 Gramm Brot die Brotmarken—3. i. 200 Gramm 0r*—.— + 2. Nager⸗ oder Buttermilch: die Marke 36 Zur Abgabe ſind bereit: 250 Grumm für die Kolonialwarengeſchäfte 1 bis —— cherpreis das Pfund.88.) ker, VBertanfsſtelen 878—1098 am Sams⸗ 5 28. ds, bei der und Molkerei⸗ genoffenſchaſt vormittags von—12 Uhr. Kleingeld Pulver: Ein Paket von 100 Gramm 8 arengeſchäfte 85, 87—300. Abzuholen und gegen Ausweis am Samstag, 70 26. ds. von—12 Uhr bei Gruber&— Wald⸗ Verbraucherpreis 90 ig das et, 25e und—— 1285 1 5 Eetudaſches Sebensmittelamt C 2. 10/18 —— Rex-Glãser u. Apparate die besten Vor Nocialumungen mirti geworni. 885⁵ Die Krebs hier hat beim Badiſchen Be⸗ Nendge, ein Geſuch—— zur einer Deſtillier⸗ und Waſchanlage auf ihrem 87 eingereicht. bringen dies Seneen Kenntnis mit der ——— dungen bei dem Bezirksamt oder dem at 14 Tagen vom Ablauf des Tages an an—5 4. 15 Bekannt⸗ latt ausgegeben alle nicht + gune 5 tlichen Titeln Beſchreib 5. h währ d d ungen e liegen während der der Kanzlei des Bezirksamts und der cht offen. Sti9 Mannheim, Sal 1919 ee, Siädtiſche Umlage. S1132 2. rae 910 von mittags werden im Lehrer⸗ der Anabenabteilung des Schulhauſes Luzenberg Aglungen an Umlagen und anderen ſtädtiſchen Einzelbeträgen bis zu 1000 M. in jeder Jorm N iu Schecks entgegen genotmmen. Frisch eingetroſten Grosser Posten Damenblusen, Röcke, Müntel, Leinen-Kostüme, zu staunend billigen Preisen. Echte schweizer Sticke- rei-Hemden. Damen- und HKäinder- strümpfe. Ia. Leinene Schürzen u. Handtücher. Herren- Berufsklei- dungsstücke. Kinder- Anzüge und einzelne Höschen. Sämtliche Kurz- waren zu heruntergesetzt. Preisen. Cälnstige nelegenbeit fär Raasierer u. Wienererkauer. parlehaus 8. Miike Schwetzingersir. 47. 1255 Dazu wird ein Verka ufs⸗ termin auf Moutag, den 11. Auguſt, vormittags 10 Uhr 5 im Geſchäftszimmer des Amtes angeſetzt. Bedingungen liegen eben daſelbſt an den —7 von—12 Uhr vorm. u.—5 Uhr nachm. aus. Die Beſichtigung des Gebäudes kann gleichzeitig erfolgen. 4626 Provlantamt Mannheim. Dasjenige Fräulein, welches am Mittwoch abend in der Bäcker⸗JInnung 8 6, eine schwarze Kostüm-Jacke entwendet hat, iſt erkannt u. wird erſucht, dieſelbe bis Samstag im ſelben Lokal abzugeb., andernfalls 9291 5 1 erſtattet wird. Noutin. Geiger ſucht Ver⸗ bindung zur Ausf. tadell. Konzert⸗ oder Angebote unter M. F. an die Geſchäftsſtelle. 36280 5 Gummi- Bereifung für Autos, Motor⸗ und Fahr⸗ räder in neu und faſt neuer Auslandsware ſehr preis⸗ wert lieferbar. 4899 .Schab u. ban Hölerſf Biblis(Hessen). Nähmaschinen aller Syſteme repariert unter Garantie. S88 Knudſen, Mechanik. L. 7, 3 Poſtkarte genügt! Fenſterleder,* 2 Bürsten und Kurzwaren im Hauſe—— ſtelle 14. Querſtraße flleertes Preſſen ſämtli billigen Preiſ Einige In Ffledenswars! Waſch⸗ und aus garantiert echt. 4 beſte in SFrledensware 3. 90 5 und reinen Fibre, das Lamberie- Bürſten, ſtroh, Friedensware, St. zu Mk..50 und Schrubber aus echtem Wurzel u. Fibre, das Leſte in Srledenwan C. 750 60 und.Uö Waſchbũ Ia. 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