— Dauptſchriſtleitung: Dr. Friz Goldenbaum. Derautworilich für politik: J..; R. jelder, füur 3 Anzeig e Dadiſche Nenefte Nachrichten ⸗ geimer General-Anzeiger G. m. b.., ſümtlich in Iannheim. Draht⸗Adr.: General-Anzeiger Maunheim. Amtlich es Verkündi gun Sb att Poſtſcheck⸗Ronto UNx. 17590 Karlsruhe in Baden.— Fernſprecher Amt Mannheim Ur. 7940—7946 der Friede mit Deutſch⸗Oeſterreich. Skaatstkanzler Renner über die Friedensbedingungen für Deutſchöſterreich. Vien, 29. Juli.(WB.) Die Abendblätter geben Aeuße⸗ rungen des Staatskanzlers Renner zu Preſſevertretern in St. Germain nach ſeiner Rückkunft von Feldkirch wieder. Staatskanzler Renner erklärte u.., der Rücktritt Bauers verrate die Schwierigkeiten des Friedens⸗ ſchluſſes nach außen und innen, und es ſei zu befürchten, daß noch ſchwere Kriſen berorſtänden, wenn der Friede den Lebensintereſſen Deutſch⸗Oeſterreichs nicht Rechnung trage. Das bitterſte Gefühl erwecke es, daß man dem Entwurfe an⸗ merke, wie die Großmächte ſich Mühe geben, der Lage Deutſch⸗ Deſterreichs Rechnung zu tragen, obwohl der Entwurf ein greifbares Todesurteil ſei. Vernichtend wirkt die Vorbelaſtung mit der Kriegsanleihe und die Zuwälzung des größten Teiles der Notenmaſſen, ſowie die ausſchließliche Verpflichtung zur Tragung aller Schulden in Schweizer Franken und die Verpflichtung, in Gold zu zahlen. Renner ſprach die Hoff⸗ nung aus, daß die Verhandlungen Erfolg haben möchten, da die Entente in das Herz Europas nicht den Keil der wirtſchaft⸗ lichen Auflöſung wird pflanzen wollen. Wir müſſen beweiſen, fuhr der Staatskanzler fort, daß die für beide Vertragsteile verhängnis⸗ voll ſind. Niemand in Deutſchöſterreich kann glauben, daß Deutſch⸗Südtirol, deutſche Siedelungen in Süd⸗Kärnten und Unterſteiermarks entriſſen und die Alpendeutſchen und Sude⸗ tendeutſchen getrennt werden ſollen. Wir werden um dieſe alten Stätten deutſcher Kultur kämpfen und nicht ver⸗ zweifeln bis zum letzten Verhandlungstag. Der Kampf muß alſo auf der ganzen Linie durch Verhandlungen noch einmal aufgenommen werden. Wir hoffen, daß die Entente den Termin weiter hinausſchieben wird. Ueber den Rücktritt Bauers meinte Staatskanzler Renner, man müſſe wohl annehmen, daß er Erleichterung ſchaffe. Deutſchöſterreich ſei in einer Zwangslage und müſſe den Empfindlichkeiten der Großmächte Rechnung tragen. Die Begukachkung des Friedensvertrags. Paris, 29. Juli.(WBB.) Havas. Nach dem„Temps“ hat die öſterreichiſche Delegation noch kein offizielles Geſuch um Friſtverlängerung zur Begutachtung des Friedensvertrages eingereicht. Im übrigen iſt die Friſt noch nicht abgelaufen und die Alliierten haben ſich über eine Friſtverlängerung noch nicht geäußert. Die verzweiſelte Rohlenlage in Deutſchöfterreich. Sk. Germain, 28. Juli.(WB.) Nach einer Meldung des Korreſpondenzbüros richtete Staatskanzler Renner an den Präſidenten der Friedenskonferenz eine Note, in der er die verzweifelte Kohlenſituation Deutſch⸗Oeſterreichs in ihren Einzelheiten ſchildert und die Befürchtung ausſpricht, daß, wenn nicht raſche Hilfe geleiſtet wird für die Bevölkerung Deutſch⸗Oeſterreichs, vorwiegend Wien, für den Winter unab⸗ ſehbares Elend bevorſtehe, wie es die geduldigſte Bevölkerung nicht ruhig hinnehmen werde. Wirkſame Abhilfe für die Kohlennot in Deutſch⸗Oeſterreich iſt unbedingt notwendig. Vielleicht würden die Alliierten für gewiſſe Zeit einen, wenn auch nur geringen Bruchteil der Lieferung, zu deren Ab⸗ lieferung Deutſchland an die Alliierten verpflichtet ſei, etwa 15 000 Tonnen, dem deutſchen Reiche erlaſſen, damit Deutſch⸗ land die gleiche Menge aus Oberſchleſien an Deutſch⸗Oeſter⸗ reich abgeben könne. Schließlich ſtellt die Note das Erſuchen an die Friedenskonferenz, die tſchecho⸗lowakiſche und die pol⸗ niſche Republik zu beauftragen, die Kohlenlieferungen nach Deutſch⸗Oeſterreich im Sinne der abgeſchloſſenen Verträge ohne Verzögerung ſofort durchzuführen. Nach der Anlerzeichnung des Jriedens. Verkagung der Friedenskonferenz. Amſterdam, 29. Juli.(WB.) Laut„Allgemeen Han⸗ delsblad“ meldet die„Sunday Times“, daß ſich die Frie⸗ denskonferenz im nächſten Monat vertagen werde. Balfour wird ſich für kurze Zeit nach England begeben, jedoch den größten Teil des Herbſtes in Paris zubringen. Die Zukunft der Pfalz und Koburgs. Bamberg, 28. Juli.(WB.) Der Miniſt er rat trat heute vormittag zu einer Beſprechung der pfälziſchen Frage ſowie des Anſchluſſes Koburgs an Bayern zuſammen. Die Regierung ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß die Pfalz bayriſches Land iſt und bleiben muß. Sodann wurden die Verhandlungen mit der Koburger Re⸗ gierungskommiſſion vertraulich fortgeſetzt, wobei auch Abge⸗ ordnete der einzelnen Fraktionen zugegen waren. Die Schantungfrage. Amſterdam, 29. Juli.(WB.) Laut„Allgemeen Han⸗ delsblad“ meldet die„Times“ aus Newyork, daß die Schan⸗ tungfrage wieder einen Schritt weiter gekommen iſt. Amtlich iſt mitgeteilt worden, daß Wilſon Japan erſuchte, die Abkom⸗ men und Noten, die in dieſer Frage auf der Friedenskonferenz getroffen beziehungsweiſe ausgeteilt wurden, zu veröfſent⸗ lichen, und daß er zu erkennen gegeben habe, daß er ſie ſelbſt veröffentlichen wird, falls Japan ſich weigern ſollte, dies zu tun. Der Präſident verlangt übrigens nichts anderes als das, was Japan verſprochen habe, als die Regelung der Schan⸗ tungfrage in Paris zuſtande kam. Eine Entſchließung Bouillons im Kongreß der RNadikalen Frankreichs. Bern, 28. Jult.(WB.) Nach Meldungen der radikalen Blätter der franzöſiſchen Preſſe hat der Kongreß der Radi⸗ kalen Frankreichs geſtern nach längeren Ausführungen des Deputierten Franklin Bouillon, der das Kabinett Cle⸗ menceau ſcharf bekämpfte und als ein Kabinett unverant⸗ wortlicher Diktatur bezeichnete, trotz der Verſuche Renau dels, der ſich zum Fürſprecher des Kabinetts aufwarf und den Standpunkt vertrat, daß ſelbſt die Gegner Clemenceaus anders kö als den könnten, riedensvertr ratifizieren. außerurdentlicher die Entſchllepung Franklin Bouillons angenommen, in der das Exekutivkomitee der Partei, ſeinen Grundſätzen und ſeiner Vergangenheit getreu, ſich bereit erklärt, die Vereinigung aller Linksparteien zu er⸗ leichtern, welche in Ordnung und Geſetzmäßigkeit am natio⸗ nalen Wiederaufbau Frankreichs teilnehmen wollen. Gleich⸗ zeitig wurde eine Tagesordnung Bouillons angenommen, die die ſofortige Abſchaffung des Belagerungszuſtandes und der Zenſur, namentlich im Hinblick auf die bevorſtehenden Wah⸗ len, fordert. Ein Gegenantrag Bonnets, der eine Ver⸗ einigung mit den gemäßigten Parteien der Rechten verlangte, wurde mit Zweidrittelmehrheit abgelehnt. Funkendienſt zwiſchen Deutſchland und Amerika. Berlin, 28. Juli.(W..) Zwiſchen Nauen und der amerikaniſchen Funkenſtation Belmar wird ein Funken⸗ dienſt eröffnet. Das Wort koſtet bis zur erſten amerikaniſchen Zone(Newyork) M..50, bis zur achten Zone M..30. Für die Preſſe beträgt der Preis durchweg ein Siebentel. Vorläufig können für die Preſſe etwa 500 Worte täglich freigeſtellt werden. Da alle unſere Preſſe und Handelslele⸗ gramme nach wie vor durch engliſche Kontrolle verhindert oder verzögert werden können, ſo erſcheint der Funkendienſt als einzige und beſtehende Nachrichtenübermittlung. Unſere Funkentelegramme, die drei Monate nach der Ratifikation ganz frei ſein werden, werden bis nach Neuſeeland gehört. Dampferverbindungen zwiſchen Hamburg und Nordamerika. Hamburg, 28. Juli.(WB.) Die Newyorker Kerrlinie richtete eine regelmäßige Dampferverbindung zwiſchen Ham⸗ burg und den nordamerikaniſchen Häfen ein. Die Hamburg⸗ Amerikalinie teilt mit, daß ſie bereit ſei, Anfragen wegen Fracht, Abfahrt uſw. zu beantworten. Eine Konferenz von Behörden der neutralen Jone. Frankfurt a.., 29. Juli.(WB.) Am 28. Juli fand in Heidelberg eine interzoniſche aller an dem Verkehr mit dem von Franzoſen beſetzten Gebieten in⸗ tereſſierten Behörden der neutralen Zonen ſtatt. Vertreten waren das Badiſche Miniſterium des Aeußern, des Heſſiſche Staatsminiſterium, das Zivilkommiſſariat 4, die Abſchnitt⸗ kommando 3, 4 und 5, der Brückenkopfoffizier von Mainz, die Provinzialdirektion Starkenburg und die amtliche Vermitt⸗ lungsſtelle Darmſtadt. Ueber alle einſchlägigen Fragen wurde volles Einverſtändnis erzielt und eine Grundlage für Wünſche geſchaffen, mit denen ſowohl an die deutſchen Behörden wie an die franzöſiſchen Armeeoberkommandos heranzutreten iſt. Belgiſche Arbeilerpartei und Friedensvertrag. Brüſſel, 29. Juli.(WB.) Havas. Die Leitung der belgiſchen Arbeiterpartei beſchloß, daß die Sozialdemo⸗ kraten und Abgeordneten für den Friedensvertrag ſtimmen ſollen, aber zu gleicher Zeit eine gemeinſchaftliche Erklärung abgeben werden, in der bezüglich gewiſſer Punkte, mit denen ſie ſich nicht einverſtanden erklären können, Vorbe⸗ halt gemacht wird. Die Leitung der Partei billigte den Friedensvertrag mit allen gegen drei Stimmen und bei drei Stimmenthaltungen. Die ungariſche Räteregierung erſchütlert. Wien, 29. Juli.(WB.) Infolge der Niederlage der Roten Armee iſt die Stellung der ungariſchen Räte⸗ regierung ſehr erſchüttert. Heute erſchien ein Aus⸗ ſchußvolkskommiſſar bei den Wiener Ententevertretungen und machte den Vorſchlag, man möge Verhandlungen einleiten, die den friedlichen Rückzug der Räteregierung und die Ein⸗ ſetzung eines neuen Regimes in Ungarn zum Zweck hätten. Dieſer Vorſchlag würde von Oberſt Cuningham nach Paris weitergeleitet. Die Lage im Oſten. Die Militärpflicht in den weſtſlawiſchen Staaten. Berlin, 28. Juli.(WB.) Die„Deutſche Allgemeine Zei⸗ tung“ ſchreibt unter anderem: In Torn fanden in den letzten Tagen Beſprechungen wegen der Uebergabe der zu Polen kommenden preußiſchen Provinzen ſtatt. Es wur⸗ den dabei unter anderem folgende Beſtimmungen getroffen: Die Militärpflicht wird in den neuen Provinzen ſo⸗ fort eingeſührt und zwar werden wahrſcheinlich ſechs Jahr⸗ änge eingezogen. Die Frage, ob diejenigen, die noch zwei Jahre lang das Recht haben, für Deutſchland zu optieren, eingezogen werden, ſteht noch offen. Die deutſchen militäri⸗ ſchen Dienſtgrade und Dienſtzeiten werden anerkannt. In der benachbarten tſchecho⸗lowakiſchen Republik iſt für Böhmen und Mähren die Aushebung von fünf Jahr⸗ gängen befohlen. Sie wird mit allen Kräften ſtreng durchgeführt, trotz des offenen Widerſtandes, der viel⸗ fach geleiſtet wird. Es iſt bedenklich, daß die Völker der ſlawi⸗ ſchen Raſſe ſchon bei Geburt ihrer ſtaatlichen Selbſtändigkeit vom Kriegs⸗ und Kampfeswillen beſeelt ſind. Die Welten⸗ lenker von Paris werden über die Unhaltbarkeit und Un⸗ ſinnigkeit ihrer Schöpfungen noch derbe Lehren empfangen. Der Frieden wird nichts anderes ſein als eine neue Auflage des Völkerkrieges. Mit neuen unſag⸗ baren Leiden wird Europa bezahlen müſſen, was Haß und politiſcher und kapitaliſtiſcher Egoismus in Verſailles unter der Aegide Wilſons, Lloyd Georges und Clemenceaus ge⸗ ſchaffen hat. Eine Greuellat polniſcher Soldalen. Wien, 28. Juli.(WB.) Von ukrainiſcher Seite wird mitgeteilt: Nach der protokollariſchen Ausſage eines am 19. Juli durch ſchwere Brandwunden entſtellten ukrainiſchen Sol⸗ daten Iwan Hladſchy aus Lubytſcha(Bezirk Zowka in Oſt⸗ galizien) wurde er mit neun anderen ukrainiſchen Soldaten in Oſtrow bei Tarnopol von den Polen feſtgenommen, nach vollſtändiger Beraubung durch polniſche Soldaten mit Ben⸗ zin begoſſen, ſodann mit einem Feuerzeug angezün⸗ det und mit den Worten:„Vorwärts, Schweine, in die Ükraine!“ von Flammen umhüllt, fortgejagt. Zwei von den Unglücklichen kamen durch die Flammen ums Leben, den an⸗ deren iſt es gelungen, mit ſchweren Brandwunden ihr Leben zu retten. mittags 2½ Uhr. F. Ubernommen. Oezugspiels in Rannheim und üUmgebung mon Poſtbezug: Viertelj. Mi..92 einſchl. Juſtellungsgebützr. Bei der poſt abgeholt M..20. Einzel⸗Ar. 10 — Die Iſpalt. Rolonetzeile 50 pf., FinanzAnzeigen und Anzeigen von verſicheru ſchaften 65 U M. 2 50. Annahmefchluß: Artttagßlatt vormitt. 8½ Uhr, Abendblatt nach⸗ kinzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Berantwortung M..50 mit Brin geſtnohme einer polniſchen Diebesbande. Frankfurt d.., 28. Juli.(WB.) Von der Polizei wur⸗ den zehn Polen feſtgenommen, die ſeit langer Zeit in den -Zügen zwiſchen Berlin⸗Hannover⸗Hamburg und Frank⸗ furt a. M. und in den Straßenbahnen dieſer Städte große Beraubungen an Fahrgäſten ausgeführt haben. Unter den bei den Dieben vorgefundenen vielen Gegenſtänden fanden ſich viele Schmuckſachen von außerordentlich hohem Wert. Die Namen der aus Warſchau und Lodz ſtammenden Diebe konnten bis jetzt einwandfrei noch nicht feſtgeſtellt wer den. Am Sonntag abend wurden zwei weitere D⸗Zugdieb im hieſigen Hauptbahnhof eſtgenon men. — Zum demolraliſchen Parkeilag. Von Profeſſor Dr. Gerland. Der Parteitag iſt abgehalten und, da wir heute ihn zu rückſchauend überſehen können, wollen wir offen geſtehen, daß manches anders gekommen iſt, wie es faſt alle erwartet und viele gefürchtet haben. Gewiß waren die Verhandlungen manchmal etwas ſtürmiſch. Vieles, was weiter hätte aus geführt werden ſollen, iſt nicht ausgeführt worden, weil e⸗ an der nötigen Zeit mangelte, und trotz größter Mühe iſt da⸗ Programm noch nicht zur endgültigen Entſcheidung gekom⸗ men. Demgegenüber aber ſteht die eine Tatſache, die meiner Anſicht nach als entſcheidend angeſehen werden muß: Der Parteitag hat bewieſen, daß unſere Partei viel feſter konſolidiert iſt, als man es nach temperamentvoſſen Aeußerungen einzelner Parteifreunde vor dem Parteitag hätte annehmen können. Die Oppoſition, die ſich gegen die Parteileitung und die Tätigkeit der Fraktion geltend machte beſchränkte ſich auf Einzelheiten und war nie einen Augenblick ſo heftig, daß man an dem Zuſammenhalt in der Partei hätte weifeln können. Dies iſt ein hocherfreuliches Reſultat des arteitages, hinter dem alle anderen kleinen Aergerlichkeiten die wohl mit dem erſten Parteitag einer neuen Partei unwei⸗ gerlich verbunden ſind, zurückzutreten haben. Und an dieſem Reſultat wird auch dadurch nichts geändert, daß ein zweiter Parteitag in abſehbarer Zeit in Ausſicht genommen iſt, und daß gewohnheitsmäßige Verkreter der Parteioppo⸗ ſition jetzt bereits verkünden, dann werde erſt die eigentliche Oppoſition in Erſcheinung treten. Wenn man nun aber etwa an die Ausführungen von Frankfurt denkt, die in ſo vorzüg⸗ licher Weiſe von dem dortigen Delegierten gegeben wurden, ſo weiß man heute, daß die prinzipiellen Abweichungen, die in den Auffaſſungen der Flügel der Partei vorhanden ſind, keineswegs ſo große ſind, daß der Paxtei irgendwelche Ge⸗ fahr droht. Oppoſition, wie wir ſie jetzt erlebt haben, kann eine Partei nicht entbehren, denn ſie befruchtet, aber ſie zer⸗ ſtört nicht. Darum ſoll ſie uns immer willkommen ſein! Und die zweite entſcheidende Tatſache, die der Parteitag bewieſen hat, iſt die, daß die Orientierung unſerer Partei nach zwei wichtigen Richtungen hin feſtgelegt iſt. Einmal iſt von allen Rednern ein ſo deutliches Bekenntnis in der nationalen Frage abgelegt worden, daß wir in dieſer Hinſicht etwa noch kommende Angriffe einfach als das be⸗ zeichnen können, was ſie auch ſchon früher waren, als politiſche Verleumdungen. Namentlich in der Friedensfrage vertritt die Fraktion geſchloſſen und einheitlich die Auffaſſung, daß der Vertrag von Verſailles unerfüllbar ſei und daher ſofort revidiert werden müſſe. Der Unterſchied in der Auffaſſung des Völkerbundes ging auch nur dahin, ob es ratſam ſei, die Reviſion zur Bedingung des Eintrittes zu machen, oder aber den Eintritt herbeizu⸗ führen, um zur Reviſion zu kommen. Soweit ich beobachtet habe, ſcheint mir die überwiegende Anſicht der Partei dahin⸗ zugehen, die Reviſion zur Bedingung des Eintrittes zu machen. Auf der anderen Seite iſt die Parteipolitik dahin orientiert worden, daß ſie einen ausgeſprochen demo⸗ kratiſchen und ſozialen Charakter haben ſoll. Man konnte nach Erſcheinungen der letzten Zeit beſorgt ſein, daß gewiſſe Politiker unſerer Partei die Abſicht einer bürger⸗ lichen Sammlungspolitik noch nicht ganz aufgegeben hätten. Und in der erſten Rede von Peterſen war hierüber auch noch nicht hinreichend Klarheit geſchaffen. Der Sonntag und Mon⸗ tag brachte die Entſcheidung. Heute iſt an dem ausgeſprochen demokratiſchen und ſozia⸗ len Charakter unſerer Parteipolitik kein Zweifel mehr möglich. Und wer den ſtürmiſchen Beifall gehört hat, den die Aus⸗ führungen von Fräulein Bäumer fanden, kennt die Ten⸗ denzen, die die überwiegende Majorität unſerer Partei ver⸗ folgt. Sie beweiſt auch die mit jubelndem Beifall aufgenom⸗ mene Wahl Naumanns zum erſten Vorſitzenden und, wie ich glaube, auch die Wahl der ſtellvertretenden Vorſitzenden. Aber auch die Oppoſition, die gegen zu weitgehende For⸗ derungen in dieſer Hinſicht von rechts kam, war ſo gemäßigt, erkannte ſo die Notwendigkeit der Zeit an und zeugte von ſolchem politiſchen Entgegenkommen gegenüber den Wünſchen der Arbeiter und Angeſtellten, daß mit Genugtuung feſtgeſtellt werden kann, daß die Gefahren einer Parteizerſplitterung auch nach dieſer Richtung zurzeit vollkommen ausgeſchloſſen ſind. So können wir nut mit Genugtuung auf die Reſultate des erſten Parteitages blicken und können mit Nuhe an die Arbeit für die Zukunft gehen. Die Kommiſſion, die eingeſetzt worden iſt, um das Parteiprogramm abſchließend zu 15 ten, wird hoffentlich ſo bald mit ihren Arbeiten fertig ſein, daß wir bei den Neuwahlen zum Reichstag, die ja nicht mehr lange ausbleiben können, mit voller Rüſtung einheitlicher Ideen in den Kampf ziehen können. Und ich zweifle nicht, daß dann der innere Erfolg, den der Verlauf des Parteitages für die Partei bedeutet, ſie zu äußeren Erfolgen bei den Wahlen führen wird. Und ſo heiße unſer Motto EN in Zukunft: Vorwärts! Aufwärts! deulſches Reich. Antrag auf Veröffentlichung des geſamten Enkhüllungs:⸗ material. dWeimar, 29. Juli.(Von unſerem Vertreter.) Zu den Erklärungen der ſind von den verſchiedenen Parteien eine Reihe von Anträgen eingegangen. Neden dem 10 10 1 1 Nr. 343. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend-⸗ Ausgabe.) Dienstag, den 28. Jufl. bereits bekannten ſozialdemokratiſchen Antrag iſt ein An⸗ trag der beiden Regierungsparteien einge⸗ reicht worden, der das Vertrauens votum für die Re⸗ gierung fordert. Ein Antrag der Deutſchnationalen Volks⸗ partei fordert, den ſozialdemokratiſchen Antrag Löb abzu⸗ lehnen und an ſeiner Stelle zu beſtimmen, daß ein inter⸗ fraktioneller Ausſchuß gebildet werde, der das ganze Material, das ſich auf die am 25. Juli gemachten Mitteilungen des Herrn Staatsminiſters Erzberger bezieht, alſo ſowohl die betreffenden in der Nationalverſammlung gehaltenen Re⸗ den wie die von den beteiligten früheren amtlichen Stellen vorliegenden, objektiv zuſammenſtellen ſoll, um dieſes Mate⸗ rial auf Reichskoſten im Volk zu verbreiten. Für den Fall der Annahme des ſozialdemokratiſchen Antrages beantragen die Deutſchnationalen dieſem einen Zuſatz zu geben, wonach das Schreiben des päpſtlichen Nuntius nebſt ſeinen Anlagen und die darauf erfolgte Antwort des Reichskanzlers Michaelis in ungekürzter Form der Veröffentlichung beigefügt werden ſoll. Ein Antrag der Deutſchen Volkspartei will für den Fall der Annahme des ſozialdemokratiſchen Antrages dieſem aber beigefügt wiſſen, daß zugee mit der Rede des Herrn Miniſterpräſidenten Bauer und den übrigen Reden, die im Verlauf der politiſchen Ausſprache gehalten wurden, auch alle Erklärungen, die zu dieſen Verhandlungen von Staatsmän⸗ nern und Heerführern aus der Kriegszeit ausgegeben wurden, mit veröffentlicht werden ſollen. Ein Kechtfertigungsverſuch des früheren Kriegsminiſters 1. Scheuch. BBerſin, 29. Juli. Von unſerem Berliner Büro.) Der frühere Kriegsminiſter Scheuch erwehrt ſich von neuem zin einer Zuſchrift an die„Poſt“ der Anſchuldigungen, die von dem Nationalverband deutſcher Offiziere gegen ihn erhoben worden ſind. Er erklärt, daß es nur ſeiner An⸗ ordnung, daß nicht Nechoſſen werden dürfe, zu verdanken geweſen ſei, daß am 9. Noövember in Berlin nicht wie in an⸗ deren Bundesſtaaten das Kriegsminiſterium in die Hände der Revolutionäre gelangt iſt. Schließlich verſichert er, die Behauptung, daß er den Kronprinzen zur Reiſe nach Holland veranlaßt hätte, ſtellt die Dinge auf den Kopf. Ein neuer Geſetzesenkwurf. Weimar, 29. Juli.(WB.) In der geſtrigen, unter dem Vorſitz des Reichsfinanzminiſters Dr. Bell abgehaltenen Vollſitzung des Kriegsausſchuſſes wurde der Vertreter der Länder in dem Reichskalirat ernannt und einem Entwurf zeines Geſezes zur Ergänzung des Mannſchaftsver⸗ forgungsgeſetzes, ſowie eines Offizier⸗Pen⸗ jlonsgeſezes und Militärhinterbliebenen⸗ Geſetzes zugeſtimmt. Eine neue Verſtändigung im Schuſkompromiß. Berlin, 29. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine neue Verſtändigung im Schulkompromiß ſcheint auf dem Wege zu ſein. Danach ſoll grundſätzlich über⸗ all die Simultanſchule gelten. Es iſt nicht ohne Inter⸗ eſſe zu hören, was die„Germania“ dazu zu ſagen hat. Sie erinnert zunächſt daran, daß die preußiſchen Miniſter Hirſch und e d mit ihrem Rücktritt gedroht hätten für den Fall, daß das Schulkompromiß nicht in dem Sinne geündert würde, und daß ſie dabei Unterſtützung ge⸗ funden hätten durch einige ſüddeutſche Miniſter. Dann fährt das Blatt fort: Es bedarf nicht der Erwähnung, daß das Zentrum, welches der Sozialdemokratie weit entgegen⸗ gekommen iſt, in allen prinzipiellen Fragen eine Nachgiebig⸗ keit nicht mehr zeigen kann und wird. Dagegen erklärt das Zentrumsblatt: Wenn es den Demokraten + da⸗ rauf ankäme, zu erreichen, daß Diſſidentenſchülern in Konfeſſionsſchulen während des Religionsunterrichts ein eige⸗ ner beſonderer Unterricht zugeſtanden werden ſoll, ſo dürfte dieſe Forderung keinen Schwierigkeiten begegnen. Uebrigens wollen die Demokraten ihre Zuſtimmung zu dem Vertrauens⸗ votum, das geſtern von Sozialdemokraten und Zentrum ein⸗ gebracht worden iſt, davon abhängig machen, daß eine end⸗ gültige und befriedigende Formulterung für das Schulkom⸗ promiß gefunden wird. Weimar, 29. Juli.(Von unſ. Vertr.) Die Verhand⸗ lungen über das Schulkompromiß, die am Sonntag in Weimar begonnen haben, nahmen am Montag ihren Fort⸗ gang. Im Laufe des Montags trafen noch einzelne einzel⸗ ſtaatliche Miniſter in Welmar ein. Es wird auf Vermittlung von ſeiten der Deutſchdemokratiſchen Partei verſucht, die Gegenſätze, die zwiſchen den einzelſtaatlichen Kultusminiſterien und der Regierungsmehrheit in der Nationalverſammlung in der Frage des Schulkompromiſſes entſtanden ſind, auszu⸗ gleichen. Wie verlautet, haben die Demokraten eine For⸗ mel in Vorſchlag gebracht, auf der ſich eineä endgültige Einigung erzielen laſſen kann. Danack ſoll die Simultan⸗ ſchule die Regel, die konfeſſionelle Schule mir die Ausnahme als Schulform bilden. Das Kompromiß dürfte auf der neuen Grundlage vielleicht noch im Laufe des Dienstag zuſtande⸗ kommen. Für die Regierung iſt der Unterſtaatsſekretär Schulz, der frühere ſoglaldemokratiſche Abgeordnete, der ſchon bei dem Ausſchuß des erſten Kompromiſſes mitgewirkt hat, mit der Führung der Verhandlungen und der Wahrung der Intereſſen der Reichsregierung betraut worden. Die Deutſch⸗demokratiſche Partei hat ſich in ihrer Abendſitzung am Montag mit dem Schulkompromiß beſchäftigt. Eine Einigung. der auch die Fraktion beitreten kann, ſcheint, wie aus dieſer Sizung verlautet, nicht unmöglich zu ſein. Nalfonalverſammlung. Weimar, 29. Jull.(Von unſ. Vertr.) Die heutige Sitzung der Nationalverſammlung brachte nach der Erledigung einer größeren Zahl von Anfragen, aus denen nichts beſonderes 8 bemerken iſt, wieder einen Zuſammenſtoß zwiſchen der Oppofition und der Regierung. Zunächſt beſchäftigte ſich der Unabhängige Henke eingehend mit den Enthüllungen des Reichsminiſters Eraberger vom vergangenen Freitag. Er ſah in ihnen eine Tatſache von größter Bedeutung für die breiten Volksmaſſen. Er findet aber, daß Erz⸗ berger auf halbem Wege ſtehen blieb. Er habe nur ein relatives Verdienſt, in dem er ſein„pater peccadi“ geſagt habe, das not⸗ wendig geweſen, denn er ſel ein großer Sünder! Den Mehr⸗ heitsſozialiſten und dem Zentrum hält er entgegen, daß für ſie die Enthüllungen Erzbergers keine reine Freude bedeuten dürften, da ſie alle mitſchuldig an dem geweſen ſeien, was ſie heute ſcharf bekämpften. Seine bald zweiſtündigen Ausführungen gipfelten in den bekannten Anklagen der Unabhängigen gegen die Regierung und im beſonderen gegen Noske, den er als kranken Mann bezeichnete und deſſen Tage gezählt ſeien. Dem unabhängigen Redner folgte der zweite Redner der Deu Volkspartel, der* Rieſſer. Er konſtatierte zunächſt mit underung, daß die Regierung vor den Rednern der Oppo⸗ ſttion das Feld geräumt habe, da die Regierungsbank völlig leer war. Auch Rieſſer beſchäftigte ſich in ſeinen Ausführungen ein⸗ gehend mit den Enthüllungen Erzbergers. Er rechtfertigte zunächſt die Haltung der Rechtsparteien damit, daß der Glaube an den Sieg im deutſchen Volke noch bis zur letzten Minute immer wach en ſei. Seine Kritik der Rede des A iniſters Müllers nd. Auch die N. Alt kam in dieſer wWer Weitt! ſehr gut weg. Rießer zollte ihm wegen ſeines Wiſſens und ſeiner Sachlichkeit unbedingte Achtung und glaubte, daß das Vertrauen, das er genieße, ſeinem Amt auch dem Auslande gegenüber nützen könne. Dagegen bezeichnete er es als überflüſſig, wenn der Abg. Wels behauptet hatte, Müller ſei der rechte Mann, weil er der erſte Außenminiſter ſei, der nicht aus der Zunft ſtamme. Der Redner der deutſchen Volkspartei beſchäftigte ſich dann eingehend mit dem über den Staatsgerichtshof und vermißte dabei, daß die primitivſten Rechtsgarantien nicht geſchützt ſeien. Eine der ſchlimmſten Folgen dieſer Einrichtung muſſe der beim Volke er⸗ weckte Eindruck ſein, daß die Schuldigen allein in Deutſchland zu finden wären. Im Namen ſeiner Fraktion erhob er Einſpruch gegen die Veröffentlichung der Rede Erzbergers, mit deſſen Enthüllungen er ſich dann eingehend beſchäftigte Gegen Erzberger richtete er wie der deutſchnationale Sprecher vorgeſtern den ſchweren Vorwurf, daß Erzberger rechtzeitig hätte ſprechen müſſen, daß das ſeine Pflicht als Volksver' treter geweſen wäre. Er wandte ſich dann beſonders gegen die Veröffentlichung der Protokolle aus dem Haus— und die Geheimdokumente, da es eine Selbſtzerfleiſchung vor dem Feinde ſei, wenn man dieſe Dokumente veröffentliche und dem Feinde da⸗ durch Waſſer auf die Mühlen göße. Die nachfolgenden Ausführungen waren für den Reichsftnanz⸗ miniſter Erzberger nicht beſonders angenehm, der, eifrig ſchreibend, die Rede des Redners der Deutſchen Volkspartei verfolgte. Rieſſer hielt Erzberger die Erklärung Czernins entgegen, der Erzberger den Vorwurf macht, daß der Inhalt des Czerninſchen Immedfations⸗ berichts durch ihn zur Kenntnis der Feinde gekommen ſei. Er hielt ihm weiter die eigene Erklärung im Haushaltsausſchuß entgegen, in der er die Stellungnahme der Negierung billigte. Erzberger wandte ſich dann, nachdem der peeußie Kriegs⸗ miniſter Reinhardt einige Mitteilungen über die Vorgänge bei dem Zuſammenbruch in Polen und bei der Räumung von Warſchau gemacht hatte, gegen ſein Widerſacher und wies zunächſt den Vorwürf zurück, daß ſeine Rede von politiſcher Leidenſcha getragen ſei. Er habe Temperament und wer ihn angreife, der olle + merken, daß er temperamentvoll zu antworten wiſſe. nter ſtürmiſcher Unruhe und Zurufen rechts und demonſtrativem Beifall der linken Seite, die ſich zu einem tobenden Lärm ver⸗ mengten, ſpricht Erzberger von Stänkereien, die dauernd gegen ihn unternommen würden Czernin hielt er entgegen, daß dieſer einen Beweis gar nicht anzuſtreben verſuchte, daß der Be⸗ richt durch ihn den Feinden bekannt geworden ſei. Es ſei ſeine flicht geweſen, in ſeiner Partei dafür zu wirken, daß die rich⸗ igen Folgerungen aus dieſem Material gezogen würden. Seine Erklärung im Haushaltsausſchuß motivierte er damit, daß ihm der damalige Reichskanzler vorher zugeſichert habe, daß eine Erklä⸗ rung über Belgien auf anderem Wege der Entente zugeſtellt würde. Mir der Rechten ſetzte er ſich unter mehrfachen Zwiſchen⸗ rufen und Antworten auseinander, die oft lebhafteſte Heiterkeit des Hauſes hervorrief. Den Vorwurf, daß die Regierung Material urterſchlage, wenn ſie an die Veröffentlichung der Dokumente her⸗ angehe, wies er ſcharf zurück. Der Sraatsgerichtshof wird kein Mitglied ſchützen, einerlei ob es dem Zentrum, der Volkspartei oder den Sozialdemokraten angehöre. Die Befürchtung, daß die Veröffentlichung im Ausland ſchaden könnte, ſei gegenſtandslos. Unter großer Unruhe rechts ſprach Erzberger weiter von offen⸗ kundigen Geſchichtsfälſchungen, wie ſie bei den rechts⸗ ſtehenden Parteien immer beliebt geweſen ſeien. und ſchloß mit einer nochmaligen Warnung an die rechtsſtehenden Parteien, der Regierung den Kampf nicht weiter aufzuzwingen, da die Rechte ſonſt ſelbſt die Verantwortung dafür tragen müſſe. Nach einer kurzen Rede des Abg. Wermuth der deutſch⸗ nationalen Volkspartei, die ſich gegen den Geſetzentwurf über den Staatsgerichtshof wandte, und nach einzelnen perſönlichen Bemer⸗ kungen kam das Haus zur Abſtimmung. Der Abg. Hausmann der Demokraten kündigte vor dem Ein⸗ tritt in die Abſtimmung an, daß die deutſch⸗demokratiſche Partei für das Vertrauensvotum nicht ſtimmen könne, ſondern ſich der Stimme enthalten werde, ſie werde aber gegen das von den Deutſchnationalen beantragte Mißtrauensvotum ſtimmen. In der Abſtimmung wurde dann der Geſetzentwurf über die Errichtung des Staatsgerichtshofes und der Antrag der deutſchen Volkspartei, einen Unterſuchungsausſchuß aus Hiſtorikern und Ju⸗ riſten zu bilden, an den Verfaſſungsausſchuß überwieſen. Die An⸗ träge der Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartet en der Veröffentlichung der Reden, auch der Parteireden und der Er⸗ klärungen der Heerführer und Politeker, wurde abgelehnt. Der ſoztaldemokratiſche Antrag auf Veröffentlichung der Doku⸗ mente des Haushaltsausſchuſſes und des Stiebenerausſchuſſes des Reichstages und aller geheimen Doknmente über die Entſtehung und Fortführung des Krieges wurden gegen die Stimmen der Rechten an⸗ genommen. Auch der Abſatz des Antrags, der die Veröffentli⸗ chung der Reden Müllers und Ertzbergers beſtimmt, wurde angenom⸗ men, hierzu ber bdeutſchnattonale Zuſatz, wonach das Schreiben des Nunttus Paccellt und die Antwort des ehemaligen Reichskanz⸗ im Wortlaut der Veröffentlichung eingefügt wer⸗ n ſollen. In namentlicher Aböſtimmung wurbde daun üher das Miß⸗ tranensvotum abgeſtimmt, nachdem die Deutſchnationalen und dte deutſche Volkspartei und die Unabhängigen einen Antrag auf namentliche Abſtimmung unterſtützt hatten. Das Mißtrauensvotum wurde mit den Stimmen des Zentrum und der Sozialdemokraten wie der Demokraten abgelehnt, das Vertran ensvotum wurde mit den Stimmen des Zentrums und der Sozialdemokraten bei Stimmenthaltung der Demokraten angenommen. Die Sitzung wurde daunn bis 5 Uhr vertagt. Baden. Reichswehrgarniſonen in Baden. Von zuſtündiger Seite erholten wir folgende Mittetlung: Gegen⸗ über den in letzter Zeit mehrfach in der Preſſe erſchienenen Angaben über vorausſichtliche Belegung früherer Friedensgarniſonen durch Neichswehrformattionen oder über Räumung von bisher mit ſolchen Formationen belegten Garniſonorten muß feſtgeſtellt werden, daß mber dieſe Fragen noch keinerlei Entſcheidung getroffen iſt und auch nicht getroffen werden kann, bevor die Beſprechungen mit der Entente über die Auslegung bes Artikels 43(Verbot, innerhalb einer Zone von 50 Kilometer öſtlich des Rheins Truppen zu unterhalten) beendet und über die Verminderung der Reichswehr gemäß Artikel 160 der Friedensbedingungen eine Endſcheidung erfolgt iſt. Zur Juruheſetzung der Beamken, die in den davon betroffenen Kreiſen ziemlich Mißſtimmung hervorge⸗ rufen hat, veröffentlicht die„Bad. Laubesztg.“ eine Zuſchrift. in wel⸗ cher auf die Reichsverfütgung der Zuruheſetzungen verwieſen iſt. nach ſoll auf die Reichsbeamten irgend ein Druck nicht ausgeübt wer⸗ den, ſondern es foll ihrer eigenen Initiative 9berlaſſen bleiben, wann ſie in den Ruheſtand treten wollen. Dieſenigen Beamten, die ſich bald penſtonieren laſſen, erhalten einen Ruhegehaltszu⸗ ſchlag von 10 Prozent. Die Zuſchrift ſpricht ſich nun dahin aus man möge die babiſchen Beamten nicht ſchlechter ſtellen, als die Reichs⸗ beamten und es wird dem Landtag, wie der Regierung ber Vorſchlag unterbreitet, den älteren noch vollkommen dienſtfähtgen Beamten über 65 Fahre eine Friſt fur ihre Zuruheſetzung bis Ende 1921 zu geben und von diefem Zeitpunkt ab die Juruheſetzung automatiſch er⸗ folgen zu laſſen. Auch den badiſchen Beamten möge bei einem frihe⸗ ren Ausſcheiden ein 10prozentiger Zuſchlag zukommen.* Veſchleunigung des Verfahrens bei der Beſetzung von Haupllehrerſtellen von Volksſchulen. * Karlsruhe, 28. Juli. Der Vorſtand des Badiſchen Leh⸗ rervereins hat an das Miniſtertum des Kultus⸗ und Unterrichts eine Eingabe gerichtet, in welcher das Verfahren bei Be⸗ letzung von Hauptlehrerſtellen an Volksſchulen beſprochen und dabei der Wunſch ausgedrückt wird, daß das Verfahren bei Beſetzung dieſer Stellen tunlichſt beſchleunigt und daß nur dienſtliche Verhältniſſe und berechtigte Anſpruche der Bewerber auf Grund ihres Dienſtalters und ihrer Dienſtleiſtungen bei Vergebung der erledigten Hanptlehrerſtellen maßgebend ſein ſolleu. Juſammengehen der ſüddeutſchen Landesbauernräte. * Karlsruhe, 28. Jult. Die Vertreter des badiſchen, bayeriſchen, helſiſchen und württembergiſchen Landesbauernrates haben ſich in einer kürzlich ſtattgefundenen gemeinſamen Sitzung dahin geeinigt, daß ſie für die Folge in allen wichtigen, das Jntereſſe der Landwirt⸗ ſchaft und der Lebensmittelverſorguug berührenden Fragen gemein⸗ ſam eee der Reichsregierung vorgehen wollen. Zu dieſem Zweck en ſie regelmäßige Zuſammenkünfte ort der Arbeitsgemeinſchaft wurde Stuttgart beſtimmt und der Ars Bor- g am Eiſenverband württembergiſche Landesbanerxurgt als Geſchäftsſtelle vorgeſehen. Zweck dieſer Vereinbarung iſt, eine weitergehende Berückſichtigung der ſüddeutſchen Sonderintereſſen zu erreichen. Letzte Meldungen. Deutſch⸗Oeſterreichs höchſte Nol. Sl. Germain, 29. Juli.(WB.) Nach einer Korreſpondenz⸗ bureaumeldung richtete Staatskanzler Dr. Renner an den Präſidenten Seitz ein Schreiben, in dem er u. a. ausführt: Eine Mauer von Vor⸗ und Fehl⸗Urteilen iſt gegen unſer Volk im Auslande aufgerichtet. Man kennt dort nicht die ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe, unter denen es zu leben ge⸗ zwungen war und ahnt nicht den Grad ſeiner Einflußloſigkeit auf die Geſchicke des Reiches. Man macht es für das Unheil des Krieges verantwortſich, man belaſtet es mit der Schuld am Kriege, der von der Hof⸗ und Militärkamarilla im Dienſte der magyariſchen Oligarchen, im Dienſte der Wiederherſtel⸗ lung Polens und im Dienſte der klerikalen Richtung unter⸗ nommen und mit unſerem Blute geführt wurde. Aus einem Opfer des Krieges wurde ein Schuldiger gemacht. Bei der Abrechnung über die Kriegsfolgen begeht man zum Teil un⸗ wiſſentlich das Unrecht, uns als alleinige Rechtsnachfolger der habsburgiſchen Monarchie zu betrachten, und droht, ein paar arme irgsprovinzen unter dem Bergſturze der Kriegsſchulden des ganzen Reiches zu begraben. Vielfach ſind dieſe Völker durch Verträge gebunden, die ſie ſelbſt im Drange der kriegeriſchen Ereigniſſe ſchloſſen und welche ſie jetzt ſchwer widerrufen können. Daher beſteht die Gefahr, daß unſer Volk durch die erſte Inſtanz durch den be⸗ vorſtehenden Friedensvertrag in St. Germain ſchuldig ge⸗ ſyrochen wird. Man muß ſich mit dem Gedanken vertraut machen, daß dieſer Friedensvertrag noch keine Inſtanz des Rechtes, ſondern eine Schleppung des Krieges ſein wird, der bekanntlich immer mehr ſchafft als er tatſächlich ver⸗ langt, daß unſer Volk aber noch nicht verzweifelt, ſolange ihm die Berufung an eine höhere Inſtanz offenſteht. Dieſe höhere Inſtanz kann der Völkerbund werden, wenn er ſich tatſächlich von einer friedlichen Vereinigung aller abendländiſchen Kul⸗ turvölker auf der Grundlage der Freiheit und Gerechtigkeit weiter entwickelt. Deutſch⸗Oeſterreich kann in der Lage, in der es ſich befindet, nicht leben. Es kann nicht anders, als ſich ver⸗ trauensvoll dem Völkerbund und ſeinen Entſcheidungen über⸗ antworten. Es wird nicht Großmacht⸗ oder Nachbarſchafts⸗ politik machen, ſondern ausſchlteßlich Völkerbundspolltik. Indem ſich Deutſch⸗Oeſterreich jeder auswärtigen Verwick⸗ lung fernhält, wird es verſuchen, ſeine Volkswirtſchaft wieder aufzubauen und jene neue Sozialordnung zu ſchaffen, die das Schwergewicht des polttiſchen volkswirtſchaftlichen Lebens in die breiten Maſſen des werktätigen Volles verlegt. So werden wir auch nach außen unſeren guten Namen wieder herſtellen und Gegenmaß an Achtung und Einfluß gewinnen, das not tut, um unſere Staatsbürger wie unſere Erzeugniſſe im Aus⸗ lande zur Geltung zu bringen. Dieſe Hoffnung würde nur dann eitel werden, wenn der VPölkerbund an ſich verſagt oder uns die Anerkennung unſeres Rechtes auf die Exiſtenz verwei⸗ gert. Solange dieſe verzweifelte Lage noch nicht gegeben iſt, müſſen wir mit Geſchloſſenheit den eingeſchlagenen Weg gehen. Die Pauſe in der Plenarſitzung verſchoben. Berlin, 29. Juli.(Von unſerm Berliner Bürv.) Der Ael⸗ teſten⸗Ausſchuß in Weimar wollte bekanntlich vom 1. bis 5. Auguſt eine Pauſe in den Plenarſitzungen eintreten laſſen. In⸗ olge der großen politiſchen Debatte, die vorläufig nicht zum Ab⸗ ſctz gelangen dürfte, wird dieſe Pauſe nach Erledigung der Steuervorlage verſchoben werden. Die Lage beim Siemenswerk unveründert. IBerlin, 29. Jult.(Von Berliner Büro.) Die Lage beim Siemenswerk iſt noch unverändert. Das Reichsarbeitsminiſterium wurde erſucht, eine unparteiiſche Perſönlichkeit zu entſenden, um im Schlichtungsausſchuß den Vorſitz zu übernehmen. Der Ausſchuß ſelbſt iſt paritätiſch zu⸗ ſammengeſetzt. Beide Parteien haben ſich dahin verſtändigt, daß es bald zu einem Schiedsſpruch kommen muß. Die „Freiheit“ kündigt aber ſchon heute an, daß es zweifelhaft ſei, ob dieſer Schiedsſpruch von den Arbeitern angenommen wer⸗ den würde. Der Berſiner Telegraphenarbeiterſtreſk beendet. Berlin, 29. Jull.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Berliner Telegraphenarbeiterſtreik iſt beendet. Leider iſt aber das Ende nicht ſonderlich befriedigend. Der Ausgang iſt doch der, daß die Diſziplinbrecher ohne Strafe ausgehen. Die entlaſſenen 227 Telegraphenarbeiter werden. ſofort wieder eingeſtellt, Maßregelungen würden nicht ſtatt⸗ finden. Daraufhin ſoll die Arbeit heute wieder aufgenommen werden, bis ſie bei der nüchſtbeſten Gelegenheit wieder einge⸗ ſtellt werden wird. Abflauen des engliſchen Bergarbeiterſtreits. Condon, 29. Juli.(WB.) Reuter. Unterhaus. Bonar Law erklärte, die Bergarbeiter von Pork. ſhire die Arbeit bisher noch nicht wieder aufgenommen hätten und daß fünf Bergwerke in wenigen Tagen erſaufen wer⸗ den, wenn nichts dagegen unternommen würde. Alle Berg⸗ arbeiter in Derbyſhire, Lancaſhire, Cheſhire und Nottingſhire haben die Arbeit wieder aufgenommen. In einigen Schächten von Nottingſhire wird noch geſtreikt. Die Lage auf den an⸗ deren Kohlenfeldern iſt normal mit geringen Ausnahmen in Staffordſhire. — efzte Handels⸗Ilachrichten. Frankfurter Wertpapierbörſe. Frankfurt a.., 29. Jult.(Privat⸗Telgr.) Jnfolge der Zurück⸗ haltnng, welche die Börſe bereits ſeit einiger Zeit beherrſcht und die auch heute in Erſcheinung trat, konnte ſich eine einheitliche Tendeng nicht kurchſetzen. Das Geſchäft Kieb ſtill und die Kursbewegung be⸗ 7775 Verhältnismäßig widerſtandsfähig waren die Kurſe am ontanaktlenmarkt. Schiffahrtsaktzen ſchwankend. Norddeutſcher Lloyd gaben etwas nach. Schantungbahn waren gefragt. In Chemiſchen Werten lag etwas Angebot in Scheideanſtalt vor, ſodaß der Kurs ca. 77 herabgeſetzt wurde, daß ſich Badiſche Anilin und Elektron Gries⸗ heim befeſtigen konnten. Autowerte hatten ebenfalls einen ſtillen Ver kehr und die Kursbewegung blieb ſehr beſcheiden. Benzaktien waren niedriger angeboten, Zellſtoff Waldhof gingen etwas höher um 17374. Petroleumwerte zeigten mäßige Umſätze. Heldburgaktien wurden wei⸗ ter gedrückt. Auf dem Reutenmarkte lagen deutſche Kriegsanleihe ſtill und ſchwächer 82,20 bis 81 00. Sonſtige deutſche Reichs⸗, Staats⸗ und Städteanleihen abgeſchwächl. Schatzſcheine waren eine Kleinigkeit gebeſſert. Bei vorwiegend beſchei⸗ denem Geſchäft blieb der Markt der mit Einheitskurſen notierten Pa⸗ piere unregelmäßig. Die Borſe ſchloß ſchwach. Privatdiskont 3/ 7. Auflöſung der Schrokvereinſgungen. r. Düſſeidorf, 29. Jull.(Priv.⸗Tel.) Im der Verſammlung der 0 der weſt⸗ und ſüddeutſchen Schrotverbraucher wurde in anbetracht der Aufhebung der bisherigen Kriegswirtſchaft die ſo ⸗ fortige Auflöſung der Vereinigung beſchloſſen. In⸗ folgedeſſen dürfte die Schrothandelsgeſellſchaft in Düſſeldorf dem⸗ nächſt gleichfalls in Liquidation treten. Wie wir hören, hat auch die 0 angegliederte Gußbruchorganiſation ihre Auf⸗ Bfung beſchloſienn. —-H ᷑ͥ—— —— —4. e. 1 74 DODtesen ben 29. Jul 1028 Maunhelmer Generai-· Anemee. ¶Abend-Ausgabe.) Nr. I. Sete. Aus Stadt und Land. Die Jahresfeier der Handelshochſchule fand em Samstag nicht in der üblichen Weiſe in der Aula, ſon⸗ dern im Verſammlungsſaale des Roſengartens in Anweſenheit eittes zahlreichen Auditoriums ſtatt, das 65 aus den Vertretern der Behörden, der Studentenſchuft und Gönnern und Freunden Der Hochſchule von hier und auswärts zuſammenſetzte. Die mit chnenabordaungen Verbindungen in Wichs brach⸗ ten Furbe in das ernſte Bild. Herr Rektor Profeſſor Dr. Pöſchl führte u. a. folgendes aus: Im neuen Raume, an ungewohnter Stätte, feiern wir heute unſer Jahresfeſt, das Feſt, das alle An⸗ gehörigen und Freunde der Hochſchule zu gemeinſamen Betrach⸗ tungen über Erlebtes und Zuhoffendes vereinigen ſoll und das durch das Erſcheinen ſo vieler Ehrengäſte beſondere Bedeutung erhält. Nach herzlicher Begrüßung der Erſchienenen dankte der Redner vor allem ſeinem hochverehrten Vorgänger, Herrn Prof. Dr. Nickliſ für die aufopfernde Hingabe, für die unendliche Sorgfalc, mit er ſein ſchwieriges Amt durch die Jahre froher Erwartungen, höchſter Kräfteanſpannung und ſchmerzvoller Schick⸗ ſale geleitet hat. Mehr als der Ausdruck jeden Dankes möge ihm der vielfache Erfolg ſeiner Arbeit Befriedigung ſein, der Erfolg ſeiner fachwiſſenſchaftlichen, wie ſeiner allgemein ſach⸗ lichen Leiſtungen, die er der Hochſchule gewidmet. Schwache An⸗ ätze hat er zur Vollendung gebracht, viel Neues geſchaffen, manches ſo gefördert, daß es feſtſteht in alle Zukunft. Mit ihm iſt die Hochſchule troz der Nöte der Zeit wieder ein gutres Stück gewachſen. Das Erbe, ſo fülyrbe der Redner nach dieſer ehrenden Wür⸗ digung des Vorgängers aus, trat nun, als er es mir übergeben, in den Zeitraum der Umwälzung und tiefſter Wirrniſſe. Was ich künde, bezieht ſich auf dieſe Zeit ſchwerſter Prüfung unſeres Vaterlandes, auf eine Zeit härteſter Schläge, auf die Zeit des Schmerzes und der Schmach. Die Hoffnungen mußten wir zer⸗ rinnen ſehen, die uns während der ganzen Kriegszeit erfüllt hat⸗ ten. Noch drangen zu uns weitere Nachrichten vom Heldentod einſtiger Studierender, deren wir heute in Wehmut ge⸗ denken. Es ſind dies Ludwig Werner von Rußheim, Wilhelm Lepp von Weingarten, Wilhelm Koch von Hausberge, Eduard Bertho von Aſch in Böhmen, Willy Meyer von Kuſel, Guſt. Thorworth von Helmlingen bei Kehl, Otto Träger von Königheim, Robert Britz von Biſchheim im Elſaß, Philipp Gerner von Rauenberg, Adolf Kurz von Oberrotweil, Walter Ahrens von Berlin, Otto Armbruſter von Wolfach, Lud⸗ wig Burck von Burckshof bei Königsbach und Wilhelm Kun z von Karlsruhe, ferner unſer früherer Studierender Guſtab Simon von Zweibrücken. Im ganzen Kriege haben 44 einge⸗ chriebene und 8 ehemalige Studierende ihr Leben auf dem Felde er Ehre Der Erſchütterung über die Trauer um die gefallene Jugend hat die 05 durch eine beſondere, im Muſenſaale dieſes Hauſes veranſtaltete Feier Ausdruck verliehen. Den Schmerz über unſer Schickſal können wir nicht verwinden. Dauernd litten wir und leiden wir noch unter den Folgen ses Krieges. Bald nach Beginn des Winterhalbjahres zwang uns die in unſerer Stadt herrſchende ſpaniſche Grippe, die Vor⸗ leſungen und Uebungen auf 22 Tage zu unterbrechem. Ihr iſt auch unſer Studierender, Herr Hugo Müller, zum Opfer gefallen. Die Anfang November in Verbindung mit dem Armeeoberkom⸗ mando B veranſtalteten, auf zwei Wochen berechneten, im Gange befindlichen Frontkurſe zerſtob die Umwälzung am 12. No⸗ vember. Die von der, franzöſiſchen Beſatzungsbehörde um Neu⸗ jahr verfügte Sperre der Rheinbrücke ſchnitt unſere Ver⸗ bindung mit dem linksrheiniſchen Ufer auf einige Zeit völlig ab und behinderte bis Mai das Erſcheinen der pfälziſchen Studieren⸗ den. Eine Ende Januar verfügte Ausweiſung der Nichtanſäſſigen aus der neutralen Zone brachte unter die Studierenden und Hörer⸗ ſchaft neue Aufregung. Erſt die Erklärung, daß der Friede unter⸗ — würde, brachte einigermaßen Ruhe und Sicherheit und cherte den Vollbetrieb bis zum Ende des Semeſters. Frau Sorge begleitere uns das ganze Jahr! Aber in dieſe Zeit fällt auch der Beginn neuer und reicher Tätigkeit. Hatte ſchon mit Anfang des Winterhalb⸗ jahres die Rückkehr vieler Kriegsbeſchädigter und Entlaſſener die Zahl der Neueintretenden von 40 Sommerſemeſter 1918 auf 127 im Winter 1918/19 erhöht, ſo brachte der Abſchluß des Waf⸗ eine Steigerung aller ie jede Erwartung übertraf. Im Sommerſeme 180 Studierende neu aufgenommen, hierunter befand ſich auch die tauſendſte an unſerer Hochſchule ſtattgefundene Immatri⸗ kulation. Der planmäßige Vollbetrieb ſetzte mit Beginn des Sommerſemeſters ein. Die Anzahl der Skudierenden war auf 321 Orisanweſende und 410 Immatrikulierte, das iſt das doppelte der letzten Friedensſemeſter, geſtiegen. Die Anzahl der Hoſpitanren und Hörer war auf 660 gegen 350 und 341 in dem vorigen und 290 im letzten Friedensſemeſter angewachſen. Die Veanſpruchung der Dozenten, namentlich der hauptamtlichen, war dauernd unge⸗ mein groß, wozu namentlich die umfangreichen Seminar⸗ und Uebungsbetriebe in erheblichem Maße beitrugen. Ermöglicht wurde 142 weitreichende Tätigkeit durch die Wiederver⸗ vollſtändigun des Lehrkörpers nach Abſchluß des Waffenſtillſtandes. Bald hernach konnte die Handels⸗Hochſchule die Deutſchland und das Elſaß. Von Edgar Quinet.(Geſchrieben 1831) „Wie ſich das germaniſche Syſtem in ſich ſelbſt wieder ⸗ begründet, übt es eine unüberwindliche Anziehungskraft über die Völker derſelben Sprache, desſelben Urſprungs aus, die durch Gewalt von ihm getrennt wurden, und rught nicht eher, bis es dieſe wiedergewonnen hat Denn man muß dies eine wiſſen: wie bei uns der Schmerz über die Verträge von 18185, ſo iſt in Deutſchland die Wunde des Weſt⸗ Friedens und des Verluſtes der rovinzen Elſaß und Lothringen noch nicht geheilt, und bei dieſem Volke, das ſeine Erinnerungen ſo kange mit ſich herumträgt, findet nian dieſe Wunde auf dem Grunde aller ſeiner Entwürfe, aller ſeiner Leidenſchaften 3 Von Karl dem Großen bis auf das deutſche Kaiſertum, bis auf das Königtum Ludwigs XI., fielen dieſe Provinzen immer, ſchwebend in der Wage der Geſchichte, auf die Seite. wo das Gewicht der Ziviliſation und geſellſchaftlichen Ini⸗ tiative war. In dem Maße, in dem der franzoſiſche Ge⸗ danke mit der Revolution wuchs, afſnete ſich auch Frankreich nach und nach bis an den Rhein... Ob ſie wollen oder nicht, dieſe Provinzen kehren zurück unter die furchtbare Anziehungskraft der ganzen germaniſchen Welt, die nur auf die Gelegenheit wartet.“ 5 5 'r Zwingert Sepp'l alt. Von Ludwig Ernſt Werther. Sitz ich da neulich mit meinem Kameraden Klugmann in einer Gartenwirtſchaft in der Nähe Baden⸗Badens. Wir hatten eben unſeren Kaffee beſtellt, als da ein biederer Bauer hereinkommt und ſich an den nächſten Tiſch ſetzt. Neben ſich auf die Erde ſtellt er einen Ruckſack, aus dem der Hals einer Korbflaſche herausſchaut. Du, Werther,“ flüſtert mir Klugmann zu,„da kann man viel⸗ leicht Schnaps kaufen.“ Inzwiſchen kommt unſer Kaffee(⸗Erſatz natürlichl) und ich frage die Wirtin, ob ſie uns nicht etwas Milch geben könne. „Dut'r leid, meint ſte,„d Milſch iſch zſamme g laufe? „Ich:„Aber etwas Zucker können wir doch bekommen? Sie:„Au nit, hegſchdens, wenn ſie Sacharin wolle. Da miſcht ſich unſer Bäuerlein in die Verhandlungen:„Wenn driete bi mir drhaim wärd, kennde'r Schoglaad mit Milch kocht nke.“ Kamerad Klugmann 9 12 frägt er unſern „„wie kommen Sie an Schoko us m b ſende w r, br Aldene(Altenheim). na- mi vum drißia Bhumd. ter 1919 wurden beiden hauptamtlichen Dozenten, die Herren Profeſſoren Dr. Behrend und Dr. Rumpf, willkommen heißen. Herr Prof. Dr. Behrend war ſeit 1913, er in japaniſche Dienſte trat, von uns abweſend, und ſtand nach ſeiner Rückkehr inm Heere. Auch Herr Kollege Rumpf war während des ganzen Krieges durch Feld⸗ dienſtleiſtung von uns ferngehalten. Von nebenamtlichen Dozen⸗ ten, die durch den Krieg in ihrer Tätigkeit verhindert waren, konn⸗ ten nur die Profeſſoren Dr. Geiler und Schott ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Von den übrigen waren die Herren Dr. Blauſtein neuerdings, und Herr Dr.(inzwiſchen zum Miniſterialdirektor ernannt), ferner die Profeſſoren Dr. Perels und Wimpfheimer, teils durch vermehrte perſönliche Bean⸗ ſpruchung. teils durch N noch nicht in der Lage, uns ihre wertvollen Kräfte zu leihen. So laſtete weitaus die Haupt⸗ arbeit auf den Schultern der hauptamtlichen und der wenigen tätigen nebenamtlichen Dozenten, der Herren Dr. Erdel, Kohl⸗ Keeidge⸗ Koburger und Dr. Mayr, gedenken, die während des ieges in anſtrengender Tätigkeit in Verrretung und als Erſatz 500 tamtlicher Dozenten ſich ein beſonderes Verdienſt um die ochſchule erworben haben. In Anerkennung dieſer Verdienſte wurde Herr Stadtrechtsrat Dr. Erdel mit dem Profeſſorentitel ausgezeichnet. Ihre Entlaſtung iſt teilweiſe erſt mit dem Sommerſemeſter eingetreten, als Herr Profeſſor Dr. Rumpf wieder ſeine Tätig⸗ keit aufnahm und Herr Profeſſor Dr. Peters, bis dahin Extra⸗ ordinarius an der Univerſität Würzburg, zum hauptamtlichen Do⸗ zenten für Philoſophie, Pſychologie und Pädagogik berufen wurde. Mit der Beſetzung dieſer neugeſchaffenen Dozentur durch Herrn Dr. Peters iſt ein Senatsantrag in Erfüllung gegangen, der auf Jahre zurückliegt und bereits 1913 vorbereitet worden war. Eine Ergänzung erfuhr der Lehrkörper durch eine Reihe altbewährter N zenten, zu denen im Winterhalbjahr Herr Dr. Moſes für Schulgeſundheirspflege, im Sommerſemeſter die Herren Stephan Blum für Warenrechnen und Dr. Mann für Hygiene der Arbeit, ferner die Herren Mattis für engliſche und Gellert für ruſſiſche Sprache hinzukamen. Schließlich orfährt der Lehrkörper für das kommende Semeſter eine Vermehrung durch die erſte Habilitation an unſerer Hochſchule, die des Herrn Dr. Berberich, außerordentlichen Profeſſors an der Bergaka⸗ demie Freiberg, für das Fach der Mineral⸗ und Geſteinskunde (anorganiſchen Warenkunde). Auf Grund einer Denkſchrift, die Herrn Altmann zum Ver⸗ faſſer hat, behandelte der Senat die Volkshochſchulfrage in zahlreichen und umfangreichen Sitzungen und förderte die Vorberei⸗ tungsarbeiten ſo, daß mit den erſten Darbietungen bald begonnen werden kann. Das Ziel dieſer Veſtrebungen ſoll ſein, den breiten Maſſen des Volkes, vor allem auch der Arbeiterſchaft. höhere Bil⸗ dungsſtätten zu eröffnen, eine Bildung zu gewähren, die wieder Freude am Leben gibt, und eine Entwicllung zu ermöglichen, die bisher denen verſchloſſen war, die ſich mit Zeugniſſen der Mittelſchule nicht ausweiſen konnten. Das Betriebswiſſenſchaftliche Inſtitut, deſſen Sammlungen wieder reiche und wertvolle Ergänzungen erführen, ver⸗ anſtaltete im Sommerſemeſter eine Reihe werbewiſſenſchaftlicher Vor⸗ träge. Der rege Beſuch dieſer Darbietungen erfreut uns umſomehr, als wir einen Beweis darin erblicken, daß insbeſondere auch die Kaufmannſchaft die Darbietungen unſerer Kochſchule für die im Leben Tätigen ſchäbzen lernt. Das Inſtitut für Warenkunde darf nun endlich über die nahe Erfüllung eines ſeiner ſehnlichſten Wünſche berichten, die Schafkung eines chemiſchen Laboratoriums, für welches eine Reihe privater Stifter den Betrag von rund 15 000 Mark zur Verfügung geſtellt hat. An der Schaffung dieſer Einrich⸗ tung, ohne welche es eine tiefere naturwiſſenſchaftlich⸗techniſche Bil⸗ dung nicht mehr geben kann. haben ſich alte Freunde unſerer Hoch⸗ ſchule, ferner der Bezirksverein Vaden des Deutſchen Drogiſtenver⸗ bandes E. V. von 1873 mit dem Sit, in Berlin, namentlich deſſen Vorſitzender, Herr Alfred Stoll in Mannheim beſondere Verdienſte erworben. Dieſes Laboratorium bildet die Grundlage und das wich⸗ tigſte Mittel, deſſen ſich ein für Oktober in Ausſicht genommener Spezialkurs für die drogiſtiſchen und chemiſchen Berufe bedienen wird. Mit beſonderer Freude erwähne ich noch die Cinrichtung des Inſti⸗ tuts für Pſychologie und Pädagogik Die Vorbereitungs⸗ arbeiten hierzu ſind ſoweit fortgeſchritten, daß der Betrieb im Herbſt aufgenommen werden kann. Die Bibliothe'? erfuhr eine Reihe namhafter Bereicherungen. Abgeſehen von der Ausgeſtaltung der Karl Weil⸗Bibliothek für Nakur⸗ wiſſenſchaft und Technik, deren erſte Abrundung nunmehr in der Herausgabe eines beſonderen Spezialkatalogs zum Ausdruck kommt, iſt eine Reihe größerer Bücherzuwendunger erfolgt. Durch die enorme Steigerung der Beſucherzahlen, die Ausgeſtaktung der Vor⸗ leſungen, die Einrichtung der Seminare und ſonſtigen Sammlungen iſt die Raumfrage zu einer beſonders dringlichen geſtaltet wor · den. Die meiſten unſeret Räume ſind dauernd gefüllt. Unſer größter Saal, die Aula, vereinigte an 17 Wochenſtunden gegen 250 Per⸗ ſonen und zwar— dies muß ich zum Lobe unſerer Studierenden und Beſucher ſagen— in ernſter Arbeir. Auch die ſonſtigen Hör⸗ und Uebungsſäle ſind reich belegt. Sammlungsräume ſind ganz und gar überfullt, vieles muß auf den Gängen untergebracht werden. Die Räume unſerer Hochſchule waren im Winterſemeſter auf vier Ge⸗ bäude verteilt, im Sommer waren es fünf und im kommenden Se⸗ meſter werden es ſechs ſein, ganz zu ſchweigen von der Notwendig⸗ keit, größere Darbietungen und Feiern, wie auch die heutige, ferne von unſerem Heime abzuhalten. Abgeſehen von dieſen troſtloſen Zuſtänden der Verzettelung und der mangelnden Cignung faſt aller dieſer Räume für Hochſchulzwecke, werden auch die verfügbaren Räume, etwa nach ni'ihedd hab, zwanzig'freſſe wie's Brod. Awwer'andere zeh Pfund will i ſetzd'rkaufe.“ „Wieviel koſtet das Pfund?“ Ha, fir ſiwwe odd'r acht Mark gew i ne här.“ Klugmann wieft mir einen erwartungsvollen und bedeutungs⸗ vollen Blick zu.„Setzen Sie ſich doch zu uns“, ladet er unſeren Nachbar ein.„Was wollen Sie trinken?“ „Ja, ich bin vun Kabbelwindeck, us'm Rebland, ich drink nix anders als Winn.“ Die Wirtin wird gerufen und bald ſteht vor unſerm Bäuerlein der zweite Schoppen Markgräfler(à.50), denn den erſten hat er auf zwei Züge geleert. Nun iſt es an mir, Klugmann einen be⸗ deutungsvollen Blick zuzuwerfen.„Es wird ſchon wieder raus⸗ kommen,“ ſagt Klugmann auf franzöſiſch zu mir.„Sagen Sie mal,“ meint er zu unſerm Bauersmann, von Ihnen kann man, ſcheint's, allerhand haben. In der Korbflaſche da iſt doch ſicher Schnaps?“ „'wäſe“, ſagt der VBauer mit einem wehmutsvollen Ausdruck, rückt ſeinen Stuhl näher und erzählt uns im Flüſterton folgende Leidensgeſchichte:„Die Sach iſch nämmlig eſo: Ich bring ſchunn e paar Monat lang imme riche Härrn in de Gernſchbacher Schdrooß in Bade allerhand Freßwar. Geſchdern nacht hänn'r vrabredt 'hett, daß'r zwiſche zwelf unn ains an e bſchdimmd'r Ort do owwe im Badener Wald kumme ſott, wo'i zwelf Liter Quetſche⸗ waſſer, a Schunke vunn a ä Pfunder elfi, drißig Eier unn finf Pfund Budder in däm Ruckſack do hin'ſchlaift hab. Wia— ni an''rabredt. Schdell kumm, iſch'r Kaib nit doch! Miäd bin i geſinn, un ſo leg i mi hald hin un ſchlof in. Wiä'i ufwach, ſchdehn ai Kärli vun'r Volkswehr vor'r. Min Ruckſach hänn ſie fhar⸗ ghett.„Als mit uff d Wach'““, hänn ſie zu mir gſait.— s will i mache? J geh hald mit, unn nadirlig hänn ſie mir d ganz Budſchär abg numme. Herrgottſakrament! Jetzd bin i zu dem Härre in Gernſchbacher Schdrooß unn hab'ſaid,'r ſoll'r wennigſchdens ebbes fir min Schade virgiäde, daß i nit ganz umme⸗ ſunſchd dritthalbſchdund vunn Kabbelwindek hinde vor'loffe bin. Jal— Frech iſch'r noch owwedrinn'worre!'r hädd ſich numme e vierdel Schdund virſchbädt, unn i hädd hald nid ſchloofe ſolle. J habb m alle Schand gſagt, unn jedzd ſuff i us lutter Wut ſchun 'r acht odder neindt Schobbe.“ „Da machen wir doch die zehn voll,“ beſchwichtigt ihn Klua⸗ mann, und die Wirtin bringt— auf Klugmanns Koſten— den dritten Schoppen Markgräfler. Macht bis jetzt M. 10.50. 8 „Können Sie uns nicht dieſe oder jene Lebensmittel beſorgen?“, fragt nun Klugmann unſern Nachbarn. „Ha doch,“ meint der,„awwer nur under'r ain Bedinaung, daß'r s bi mir im Hus in Kabhelwindeck hole. J bring minn r Läbdag kaim Menſche meh ebbis!“ „Wir würden gern zu Ihnen kommen.“ ſagt Kluamann. nicht Werther? der Vodenfläche berechnet, auf die Dauer völlig unzulänglich ſein. Wir u hoffen. daß auch das Inter⸗ eſſe umd bie Fürſorge, bie ſitzender, Herr Oberbürgermeiſter Or Kutze r. und die Stadtverwal · tung ſtets bewieſen haben, alles daran ſetzen werden, um den ſetzt herrſchenden ganz unerträglichen Verhältniſſen zu ſieuern. Kuratorium und ſtädtiſche Kollegien werden mit dauernden und immer ſteigenden Koſten zu rechnen hoben Aber dieſe Aufwendungen ſind gering zu nennen gegenüber den Zwecken. denen ſie dienen, gering gegenüber den großen Aufgaben, die die heranwachſenden Nachkommen, die wir ausbilden, zu erfüllen haben. Denn ihnen obliegt eine große Aufgabe, der Wiederaufbau unſeres Vaterlandes und die Wiederentfaltung der Blüte der Stadt Mannheim. Eine neu Zeit brach an, dies können wir nicht leugnen. Aber die Ziele der Kochſchule ſind größer geworden, ſie muß mithelfen, das wirtſchaftliche Leben neu zu ge⸗ ſtalten. Wie ſich die Zukunft auch entwickeln möge: es wird aner geſchehen, die Hochſchule, die ewig ſunge, lebensfriſche, wird alles tun müſſen, um dem Vaterlande zu dienen. im es aus der ſchweren Not der Gegenwart in eine beſſere Zukunft zu leiten. Und daß die Mittel, die dafür verausgabt ſind, eine gute Anlage darſtellen. dafür bürgt die eiſerne Arbeit, die an allen ellen der Hochſchule geleiſtet wird. Wenn ich früher der hingekungsprnen Tätigkeit der geſamten Dozentenſchaft gedachte und den Fleiß der Sidentenſchaft und ſon⸗ ſtigen Beſucher hervorhob, ſo darf ich hier am c aluſſe aller übrigen ſtändigen und Hilfskräfte gedenken die in Veruolung, Jyſtituten. Seminaren und Bibliothek ſtets emſige Arbeit geleiſt! daben Cinem jeden ſchien mit der Arbeitsfreude auch ein Pflichtgebotr n die Seele geſenkt: das Mahnwort, deſſen Beherzigung uns allein Halſnung auf eine beſſere Zukunft gibt: Nutze Deine Kraft, Man lebt nur, wenn man ſchafft: m Anſchluß an dieſen intereſſanten Jahresbericht ſtellte Herr Prof Dr. W. ein Marimalpregramm der philoſophiſchen Diſziplinen an der Handelshochſchule auf und rollte in geiſtvoller Weiſe ein Bild von den Lehr⸗ und Forſchungsaufgaben auf. Kriegsgefangenen⸗Heimkehr. Aus Anlaß der bevorſtehenden Rückkunft der deutſchen Kriegsgefangenen weiſt das Arbeitsminiſterium nochmals beſonders darauf hin, daß mit allen Mitteln darauf hin⸗ gewinkt werden muß, den Heimkehrenden nach den Entbehrungen und Unbilden, denen ſie in ihrer Leidenszeit als Gefangene jm Fein⸗ desland ausgeſeßt waren, ihr Los in der Heimat tunlichſt zu er⸗ leichtern und ihnen eine raſche Rückkehr in geardn e he Verhältniſſe zu ermöglichen. Hierbei dürfen die Schwierig⸗ keiten, die in wirtſchaftlicher und ſozialer Hinſicht mit der Nihekehr von Hunderttauſenden von Arbeitskräften bei der ge genwärtigen Lage unſeres Wirtſchaftslebens verbunden ſind. vor allen Dingen die weitere bedrohliche Ueberfüllung dez Arbeitsmarktes mit Beſchäf⸗ tigungsloſen nicht überſ hen werden; ſie werden auch durch die Ab⸗ gabe von Hilfskräften für den Wiederaufbau in Nordfrankreich und infolge des Umſtandes, daß vorausſichtlich ein Teil der ſrüberen Kriegsgefangenen, nach ſeiner körperlichen und ſeeliſchen Verfaſ⸗ ſung nicht imſtande ſein wird, alsbald wieder der Erwerbstätigk eit nachzugehen, zum Teil oder nur vorübergehend behoben. Somit muß die Beſchaffung und Vermittlung von Arbeits⸗ gelegenheit als die wichtigſte Aufgabe aller in Be⸗ tracht kommenden Stellen bezeichnet werden. Von dem vaterlän⸗ diſchen Pflichtaefühl und dem ſozialen Verſtändnis der Leiter der öffenklichen wie privaten Betriebe, insbeſondere auch in der Land⸗ wirtſchaft, darf erwartet werden, daß ſie ſich deſſen bewußt, den Heimkehrenden Gelegenheit zur Beſchäftigung ſchaffen, wo dies nur irgend möglich iſt. Pflicht der Behörden in Staat und Gemeinde iſt es, nötigenfalls und im Zuſammenwirken mit den beruflichen Vertretungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, mit Nachdruck darauf hinzuwirken, und im übrigen den Bdteiligten bereitwillia mit Rat und Tat in jeder Hiaſicht beizuſtehen. Wohllätigkeit oder Geſchäft. Vom Miniſterium des Innern wird uns zu dem in Nr. 349 vom 28. Juli gebrachten Artikel„Wohltätigkeit oder Geſchäft? mitgeteilt, daß der Miniſter des Innern, Herr Remmele, von der Veranſtaltung des Sommerfeſtes auf den Rennwieſen erſt durch die Zeitungen Kenntnis erhielt. Die Genehmigung für das Tombola⸗Glückſpiel wurde nicht von Herrn Remmele, ſondern von einem Referenten im Miniſterium des Innern erteilt, dem Miniſter des Innern aber die Angelegenheit nicht vorgelegt. Die Genehmigung zur Abhaltung des Feſtes für einen Tag wurde erteilt, um den zum großen Teil von auswärts zugereiſten Schau⸗ ſtellern und Budenbeſitzern keinen allzu großen Schaden zu ver⸗ urſachen. Anordnung einer allgemeinen Volkszählung fü den 8. Otftober 1919. Schon im Jahre 1918 hatte es ſich herausgeſtellt, daß die VBer⸗ ſchiebungen und Veränderungen im Bevölkerungsſtande der ein⸗ elnen Gebietsteile des Reiches während eines Jahres ſo erheblich ſind, daß die bei der Volkszählung am 5. Dezember 1917 ermittelten Zahlen nicht mehr als zuverläſſige Unterlagen für die Verteilungs⸗ maßnahmen des Reichsernährungsminiſteriums angeſehen werden können. Es war daher für den 4. Dezember 1918 eine allgemeine Volkszählung angeordnet worden. Die ſtürmiſche Bevölkerungs⸗ bewegung während der Demobilmachung ſowie die ſonſtigen dama⸗ ligen Verhältniſſe gaben jedoch Veranlaſſung, von der Vornahme jag. ich,„was können Sie uns denn beſorgen und u welchen Preiſen?“ Aeae haww i'rhaim noch villicht zeh Liter Quetſche⸗ waſſer, ſiwwe odder acht Pfund Budder, ebbe ſächzig Aier, ä Schunke vunn zwelf dober drizeh Pfund unn die zeh Pfund Schoglaad wo 'n i vorhin'ſaid hab!“ „Und was ſollen die Sachen koſten,“ ſpitzt Klugmann ſeine Prachtexemplare von Ohren. Ha,'r Schoglaad giäw i under acht Mark s Pfund nid her. 'r Budder koſchd au ſo viel, Aier finfedrießig Pfennig s Schtick, 'r S Mark, un'r Schnaps wird mit fufzeh Mark der Liter au nid üwwerzahld ſinn.“ „Wir werden ſchon einig werden“, ſagt Klugmann.„Wie heißen Sie denn, und wann konnen wir zu Ihnen kommen?? „J bin'r Zwingert Sepp'l alt vun Kabbelwindeck, glich bi'r Traube. Wänn rr am Ziſchdig(Dienstag) owends zwiſche zehni und elfi kumme welle, iſch'res rächd.“ Klugmann, im Geiſte ſchon in Butter und Eier ſchwimmend. wird Feuer und Flamme, beſtellt für unſer Bäuerle den zehnten Schoppen Markgröfler(den vierten à 3,50⸗f auf ſeine Rechnung) und für uns beide einen halben Liter dito.— Die Hamſterreiſe nach Kappelwindeck am Dienstag nacht wird vereinbart und eine mitteil⸗ ſame, fidele Stimmung beherrſcht die beiden Kontrahenten. „Daß's nid vergiß“, rückt der Zwingert Seppl alt geheimnisvoll heraus:„J hab. drei Buäwe im Feld'hett, unn die hänn'r vunn Rußland un m Weſchde allerhand mit haim brochd: Schdicker zwanzig Fineme. unn ä Huffe goldine Schmuckſache, ſie wiäge zwelf Pfund ſämme.“ Klugmann und das Bäuerle verhandeln hin und her und bei des letzteren zwölftem Schoppen Markgräfler(Nr. 6 à 3,50 auf Konto Klugmannl) werden Sie einig, daß Pelze und Gold für zweitauſend Mark den Beſitzer wechſeln ſollen. „Rein geſchenkt“, orakelt Klugmann zu mir auf franzöſiſch. „Wenn Sie da ſind“, gebe ich ebenſo zurück. Wie ich nur zweifeln könne, meinte Klugmann, der Kluge, das Bäuerle mache ſo einen vertrauenerweckenden Eindruck, und ich habe keinen Unternehmungsgeiſt.„Tauſend bis fünfzehnhundert Mark ſind wenigſtens bei dem Handel zu verdienen“, kalkuliert er mir vor — immer franzöſiſch natürlich—„ohne die billigen Hamſter⸗Waren. und wenn Du mit von der Partie biſt, machen wir Halbpart. „Wenn's nau ſchau(nur ſchon) häddeſcht, hätt ſeller Schwobb 'ſagt,“ denke ich bei mir, laut aber ſtimme ich Klugmann zu. „Jedzd muß i awwer haim,“ meint der Zwingert Seppl alt, ſteht auf, nimmt ſeinen Ruckſack auf den Rücken, und nachdem er der Wirtin ſeine ſieben bezahlt und den kommenden Dienstag⸗ Nacht⸗Handel mit je kröftigen Händedruck füͤr Klugmann und mich beſtegelt dat, empfiehlt er ſich —— — 3. Seſte. Nr. 34 Mannheimer Seneral·Anzeiger. Abend· Ausgaba.) Dienstag, den 28. Juli 1919. der Dolkszahlung Abſtand zu nehmen. Inzwiſchen hat aber gerade die Demobilmachung mit den durch ſie eingetretenen Aenderungen im Bevölkerungsſtande die Notwendigkeit einer neuen Aufnahme der Bevölkerung noch verſtärkt. Reich⸗miniſterium, Staatenausſchuß und 28er Ausſchuß der Nationalverſammlung haben daher beſchloſſen, daß am Mittwoch, 8. Oktober 1919 eine Volkszählung vorgenommen wer⸗ den ſoll. Die Zählung wird in ähnlicher Weiſe wie im Jahre 1917 durchgeführt werden. Für jeden Haushalt iſt eine Haushaltungsliſte guszufüllen, in welcher alle in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober 1919 in der Haushaltung anweſenden Perſonen und in einem be⸗ ſonderen Abſchnitt auch alle vorübergehend abweſenden Perſonen Kinzutragen ſind. Die Zählung ſoll in erſter Linie die Unterlage für eine gleichmäßige Verteilung der Lebensmittel bieten. Für die bei der Zählung über die Perſönlichkeit des einzelnen gewonnenen Nachrichten iſt das Amtsgeheimnis zu wahren. Für die Durchfüh⸗ rung der Zählung wird wieder auf die freiwillige Beteiligung ge⸗ eigneter Perſonen als Zähler zurückgegriffen werden müſſen. Bei der Bedeutung der Zählung für die Verſorgungsregelung liegt es im Intereſſe jedes einzelnen, daß die Zählung ein möglichſt zuver⸗ läſſiges Ergebnis liefert. Es muß daher erwartet werden, daß die —4— Bevölkerung beſtrebt ſein wird, die Durchführung der Zäh⸗ g nach Kräften zu unmterſtützen und zu erleichtern. c5 FTodesfall. Im Alter von 63 Jahren iſt dieſer Tage in Karlsruhe Oberregierungsrat Hornung, Kollegtalmitglied der Generaldtrektion der Staatseiſenbahnen, geſtorben. Hornung, der aus Allfeld ſtammt, wurde 1870 Ingenieurpraktikant, 1885 Stations⸗ kontrolleur der Staatseiſenbahnen in Freiburg, 1889 Bahnverwalter in Bretten, kam 1895 als Güterinſpektor in die Generaldirektion, wurde 1896 Zentralinſpektor mit dem Titel Betriebsinſpektor und 1900 Kollegialmitglied der Generaldirektion mit dem Titel Regie⸗ rungsrat. Mit Hornung iſt ein kenntnisreicher, pflichttreuer Be⸗ amter aus dem Leben geſchieden, der ſich in langiähriger Dienſt⸗ zeit große Verdienſte erworben hatte. Sein Heimgana wird in weiten Kreiſen als ſchmerzlicher Verluſt empfunden werden. Aus Luòdwigshafen. Berufung. Nedakteur Friz Steffen von der 2Erfol 2Pfälz. Poſt“, der wegen der bekannten Speyerer Vorgänge am 3. Juli d. Is. von dem Oberpolizeigericht in Landau zu 6 Mdnaten Gefüngnis und 7000 ½ Geldſtrafe verurteilt wurde, erzielte auf ſeine Berufung an das Appellationsgericht in Landau eine Mil⸗ derung ſeiner Strafe. Es wurde gegen ihn auf 3 Monate Ge⸗ ängnis und 2000 Mark Geldſtrafe erkannt. Sein Vertei⸗ iger, Advokat Maitre Cardon, hatte auf Freiſprechung plädiert. Nus dem Cande. Wiesloch, 28. Juli. Am Freitag Abend lud der Bahnarbeiter Stephan Becker aus Malſchenberg, da er einen Einbruch befürchtete, einen Karabiner, wobei ihm ſeine Frau zuſah Als er die Waffe zur Seite ſtellen wollte, entlud ſich dieſe und das Geſchoß traf die Frau in den Oberſchenkel. Hierbei wurde die Schlagader durch⸗ ſchoſſen und die Frau ſtarb innerhalb zwei Stunden. ( Konſtanz, 28. Juli. Am Samstag nachmittag kam ein Zug Schwerverwundeter hier an. Sie kamen über die Schwei⸗z aus dem Gefangenenlager bei Bordeaux. Der nächſte Transport — am 29. Juli eintreffen. Beide Transporte ſollen 750 Köpße en. Triberg, 28. Juli. Beim Schauturnen des hieſigen Turn⸗ vereins ſtürzte eine hölzerne Brücke zuſammen, auf der ſich etwa 50 Perſonen befanden. Dieſe ſtürzten in die Gutach. Au einer Anzahl Knochenbrüche iſt glücklicherweiſe ein tödlicher Perſtmenſchaden nicht entſtanden. Tauberbiſchofsheim, 29. Juli. Wie der„Tauberbote“ meldet, überflog letzter Tage ein Flugzeug den Taubergrund bei Lauda und warf dabei ſpartakiſtiſche Flugblätter ab, in welchen die Landarbeiter und kleinen Landwirte aufgeſordert werden, die Beſtrebungen der Spartakiſten zu unterſtützen, die beſtehende Regie⸗ rung zu beſeitigen und die Räterevublik der Induſtriearbeiter, Land⸗ arbeiter und Kleinbauern aufzurichten. Karlsruhe, 2. Juli. Am Samstag hat die Hriminalpolizei 5 Perſonen wegen Beteiligung an Goldſchiebungen ver⸗ haftet. Die Schiebungen ſollen in die Millionen gehen. Pfalz, heſſen und Umgebung. p. Aus der Vorderpflaz, 2. Juli. Eine Windhoſe hat am Sonntag Abend in der Mutterſtadter Gegend ſchweren Schaden an⸗ gerichtet. Sie wirbelte in ungefähr 20 Meter unter großem Getöſe dahin und riß alles, was ſie erfaßte, mit ſich in die Luft. Baum⸗ äſte und Fruchtgarben wurden weithin fortgetragen. p. Pirmaſens, 28. Juli. Ein ſumariſches Verfahren wendeten zwei Schüler der Realſchule an, um unangenehmen Noten zu entgehen. Sie ſtahlen ſämtliche Zeugniſſe mit Ausnahme der 2. und 6. Klaſſe. Die beiden Diebe wurden bereits ermittelt. p Kuſel, 2. Juli. Ein Kindsmord in Niederrohmbach iſt offenbar auf geiſtige Störung der Mutter des 5jährigen Knaben infolge hochgrodiger Aufregung durch ihre Eheſcheidung zurückzu⸗ führen, obwohl dieſe zu ihren Gunſten ausfiel. Frau Schwitzgebel hat das Kind ſtranguliert. Auch die Frau wies Spuren einer Stran⸗ gulation am Halſe auf, fand aber offenbar nicht mehr die Kraft dazu, ——— ̃————.—— Jetzt war ich der Dumme: Denn wenn der Bauer, wie ich— der billigen Preiſe für Lebensmittel, Gold und Pelze wegen— vermutet hatte, ein—— Bauernfünger war, ſo hätte er doch unfehlbar Klugmann angepumpt. Ich hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als das Bäuerle' wieder am Eingang des Gartens auftaucht und näher kommt.„J will Eich e mol ebbes ſage, meint er reſolut zu Klugmann.„J waiß jo gar nid, mit wem's'dun hab unn ob ihr mi nid am End bi'r Griminal⸗Boltzei anzaigt vun wäge denne Belz unn dem Gold. Ihr miſſe'r hundert Mark Pfand gewwe, daß r nix verrode.“ Ich gebe Klugmann unterm Tiſch einen Tritt, der auch einen Toten wieder zur Vernunft gebracht hätte, und flüſtere ihm fran⸗ zöſiſch zu:„Keinen Knöpf!“— Aber Butter und Gold und obendrein der feurige Markgräfler ſchwimmen in Klugmanns Hirn— und er einigt ſich mit dem Zwingert Seppl alt auf fanſie Mark. Vorſichts⸗ halber ſtelle ich eine Quittung aus: Fünfzig Mark à Conto zu em⸗ pfangender Lebensmittel erhalten,“ Zwingerk Seppl alt unterſchreibt und verduftet nun endgültig. Bei mir ſtand es nun bombenfeſt, daß Klugmann, der Kluge, um die Zeche(M. 21.501!) und die fünfzig Mark geleimt war, und das e ich ihm auch. 4 zuletzt lacht, lacht am beſten,“ ſagt er, und ſo denke ich auch.— Ich gebe vor, auf die Toilette zu müſſen, und laſſe mich drin in der Wirtsſtube dringend mit Kappelwindeck verbinden. Na⸗ türlich ſagte mir der Traubenwirt, daß der Zwingert Seppl alt vor ungefähr dreißig Jahren in Kappelwindeck—— verſtorben ſeill „So, Klugmann,“ dachte ich,„Du ſollſt zum Schaden auch noch den Spott haben von wegen Deiner Klugſch...„ und da es mir auf eine Maitour mehr oder weniger nicht ankam(wenns auch ſchon Juni war)— ich bin ein paſſionierter Fußgänger—, ſo beſchloß ich, die Tragikomödie mit zu Ende ſpielen. Inzwiſchen hatte ich insgeheim den Fall der Fahndungs⸗Polizei in Baden-Baden mitgeteilt und dort erfahren, daß„dir Zwingert Seppl alt“ ſeit 1915 im ganzen 5 adner Land mit ſeiner leeren Korbflaſche auf den Artikel Lebensmittel⸗Schwindel mit beſtem Erfolg reiſte, allerdings mit einigen Unterbrechungen, die er— zur Erholungl— hinter ſchwediſchen Gardinen verbrachte. Der Dienstag nahte heran, und Klugmann und ich langten um neun Uhr abends, mit mächtigen Ruckſäcken ausgerüſtet, in Kappel⸗ windeck an. Im„Rebſtock“ ſpendierte Klugmann à Conto des erwartenden glänzenden Profits neben einem opulenten Abendeſſen diverſe Liter Waldulmer Roten. Um 10 Uhr brechen wir nach der „Traube auf, wo Klugmann noch einen Liter alten Affentaler drauf gehen läßt, und, nachdem er ſ 0 unter meinem Hohngelächter um viertel elf nach vergeblichem Suchen des Hauſes des„Zwingert Seppl alt“ von der unwiderruflichen Tatſ erzeugt hatte, daß er geneppt worden war, kaufte er(nach dem Grundſatz: Hat der Teufel die Kuh geholt, ſo ſoll er s Kalb auch noch holen) in derſelben Traube“ von demſelben alten Affentaler einen dermaßenen Affen, daß er ſich im Delirium 5. die ganze Nacht hindurch einbildete, er ſich ſelbſt zu entleiben. Schon vorher machte ſie einen Selbſtmord⸗ verſuch durch Ertränken. Sie wurde nunmehr zwecks Unterſuchung ihres Geſundheitszuſtandes in das Diſtriktskrankenhaus überführt. + Viernheim, 28. Jult. Durch Leichtfertigkeit hat der 17 Jahre alte J. Mandel ſein eigenes 5 Jahre altes Schweſterchen Eliſe Mandel im Wohnzimmer erſchoſſen. Sportliche Nundſchau. Nationales Raſenfeſtſpiel des Bereins für Raſenſpiele. Das Sportfeſt, das am Sonntag nachmittag auf dem Platze des Vereins abgehallen wurde, hatte eine große ſportliebende Volks⸗ menge angelockt. Es waren etwa 3000 Perſonen, die den vielfach ſpannenden Endkämpfen mit Intereſſe folgten. Der Verein hatte eine neue Tribüne herſtellen laſſen, doch konnte dieſe infolge des Zimmererſtreikes nicht benützt werden. Troßdem gab es viele Wag⸗ halſige, die auf den rohen Balken ihren Standort nahmen. Dank der guten Vorbereitung ſeitens des geſchäftsführenden Ausſchuſſes wurden die einzelnen Konkurrenzen programmgemäß abgewickelt und durchgeführt, ſodaß die Preisverteilung von Herrn Prof. Dr. Streibich punkt ½7 Uhr vorgenommen werden konnte. Die meiſten erſten Siege, mit ſechs, hatte der Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen, Turnverein Mannheim von 1846 vier und der Waldhof drei. Die Wettkämpfe hatten folgende Er⸗ gebniſſe: Dreikampf: 1. Kaltreuther, Verein f. Naſenſpiele Mann⸗ heim, 2. Hottenſtein⸗Verein für Raſenſpiele, Mannheim. 3. Gillmann⸗Pfalz⸗Ludwigshafen. 50 Meter⸗Schülerlauf: 1. Tietz⸗Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen. 2. Dettweiler, Verein für Raſenſpiele Mannheim, 3. Gravius, Pfalz Ludwigshafen. 800 Meter⸗Jugendlauf: 1. Mayer, Verein für Raſen⸗ ſpiele Mannheim,:2095 Min. 2. Koch⸗Darmſtadt. 3. Brunner,., Verein für Raſenſpiele Mannheim. 200 Meter⸗Jugendlauf: 1. Lipponer⸗Viktoria Mann⸗ heim⸗Feudenheim, 26 Sek., 2. Zimmern, Verein für Raſenſpiele Mannheim. 3. Karle., Verein für Raſenſpiele, Mannheim. 100 Meter⸗Lauf: 1. Heuſer⸗Turnverein Mannbeim 1846, 12 Sek. 2. Fritz, Pfalz⸗Ludwigshafen, 12½ Sek. 3. Schill, Fuß⸗ ball⸗Klub⸗Phönix, Mannheim. Kugelſtoßen: 1. Mayor, Verein für Raſenſpiele Mann⸗ heim 11.34 Meter, 2. Blink, Verein für Raſenſpiele Mannheim 10,25 Meter, 3. Mayer,., Fußball⸗Geſellſchaft Kickers Mannheim. 3000 Meter⸗Staffellauf: 1. Sportverein Mann⸗ heim⸗Waldhof 9,02 Min. 2. Viktoria Mannheim⸗Feudenheim 9,16% Min. 100 Meter Schülerlauf: 1. Tietz, Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen 12½5 Sek. 2. Zimmera, Verein für Raſenſpiele Mann⸗ heim. 3. Dettweiler,., Verein für Raſenſpiele Mannheim. 400 Meter Neckargau⸗Staffellauf: 1. A⸗Mann⸗ ſchaft TTurnverein Mannheim 497½8 Sek. 2. Turnverein Mannheim B⸗Mannſchaft. 3. Verein für Bewegungsſpiele Heidel⸗ berg. Schleuderballwerfen: 1. Lochner, Turn⸗ und Fecht⸗ klub Ludwigshafen 51,64, 2. Geiger, Sportklub Käferthal 48,35., 3. Junium, Guſt., Fußball⸗Klub Pfalz Ludwigshafen. 800 Meter⸗Lauf: Spielmeyer⸗Wanderpreis: 1. Haas, Sportverein Mannheim⸗Waldhof:10 Min. 2. Weiß⸗Phönix⸗Mann⸗ heim:117 Min. 3. Engelhardt,., Sportverein Waldhof. 200 Meter⸗Lauf: 1. Heuſer, Turnverein 1846 Mannheim 24% Sek. 2. Lohrmann, Sortverein Waldhof 2575 Sek. 3. Fritz, ., Fußballklub Pfalz Ludwigshafen. Stabhochſprung: 1. Lochner, Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen 3,11 Meter. 2. Knoch, Pfalz⸗Ludwigshafen 2,91., 3. Moninger⸗Pforzheim 100 Meter Jugendlauf: 1. Lipponer Viktoria⸗Mann⸗ heim⸗Feudenheim 12¾jỹd Sek. 2. Zimmern, Verein für Raſenpiele Mannheim 1275 Sek. 3. Moninger⸗Pforzheim. 400 Meter⸗Lauf: 1. Neu⸗Saar⸗Saarbrücken 56% Sek. 2. Herr, Pfalz⸗Ludwigshafen 96½ Sek. Speerwerfen: 1. Junium, Pfalz⸗Ludwigshafen 50,10 Meter, 2. Lochner, Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen 45,75 Meter. 3. Blink,., Verein für Raſenſpiele Mannheim. 80 Meter⸗Jamenlauf: 1. Fräulein Tietz, Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen 12% Sek 2. Fräulein H. Delank, Turn⸗ Verein von 1846 Mannheim. 3. Fräulein Liesl Helbach, Turnverein vonm 1846 Mannheim. 4990 Meter⸗Staffellauf: 1. Turn und Fecht⸗ klub Ludwigshafen 47% Sek. 2. V. f. R. Mangheim 4955 Sek. Weitſprung: 1. Metz, Turnverein 1846 Mannheim, .92 Meter. 2. Gillmann, Pfalz⸗Ludwigshafen.68 Meter. 3. Moninger, Pforzheim. Diskuswurf: 1. Junium, Pfalz⸗Ludwigshafen 33.90 Meter, 2. Mayor, V. f. R. Mannheim 33.54 Meter, 3. Steinbrenner, ., Fußball⸗Kl. Pfalz⸗Ludwigshafen. 1590 Meter⸗Staffellauf: 1. Sp. Mannheim⸗ Waldhof 3,47½ Mig., 2. Pfalz⸗Ludwigshafen, 3,50 Min., 3. V. f. Raſenſpiele. * sp. Die deulſchen Kampfſpiele 1921. Die letzte Sitzung des Wett⸗ kampf⸗Ausſchuſſes des Reichsausſchuſſes für Leibesübung beſchäftigte ſich mit dem Programm für die deutſchen Kampfſpiele 1921. Die Spiele ſollen getrennt in 3 Zeitabſchnitten als Spielwoche, Winter⸗ woche und Hauptwoche ſtattfinden. Für die Winterwoche, die vor⸗ ausſichtlich zu Anfang des Jahres 1921 in Garmiſch⸗Partenkirchen ſtattfindet, iſt Eislauf, Schneelauf uſw. vorgeſehen. Die Hauptwoche (Sonimerwoche) bringt neben Rudern, Schwimmen, Leicht⸗ und Schroer⸗Athletik auch ein Reit⸗Turnier, ſowie Radfahren, Segeln uſw., während dieſer Zeit— vorausſichtlich Ende Juni und Anfang Juli— ſollen gleichzeitig auch Turnſpiele veranſtaltet werden, Austrag kommen. Badiſche Landesverſammlung. Der Ausbau des die Clektrizifätsverſorgung adens. * klarlsruhe, 28. Juli. Der ſoeben im Druck erſchienene 6. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag für die Jahre 1918—19 enthält beträchtliche Neuanforderungen für den weiteren Ausbau des Murgwerks und für eine umfaſſende Elektrizitätsverſorgung Mit⸗ telbadens wie des Seekreiſes. Aus den Erläute⸗ rungen zu den 30 Millionen überſteigenden Anforderungen geht hervor, daß bis jetzt für den erſten Ausbau des Murg⸗ werks nahezu 23 000 000„ bewilligt worden ſind. Infolge der ganz außerordentlichen Erhöhung aller Bauſtoffpreiſe, der Arbeiterlöhne uſw. reicht dieſe Bewilligung nicht aus. Zur ieen der erſten Ausbauſtufe ſind deshalb noch 1800 000% notwendig. Die raſche Entwicklung des Strom⸗ abſatzes und die Uebernahme der Elektrizitätsverſorgung von Mittelbaden, die bekanntlich nicht, wie zuerſt geplant, durch eine Geſellſchaft, ſondern durch den Staat ſelbſt geſchieht, machen die alsbaldige Ausführung einiger Ergänzungs⸗ und Erweiterungsbauten nötig, die einen Aufwand von 5 000 000 Mark verurſachen. Das Ueberlandnetz in Mittelbaden muß ausgebaut werden; vor allem ſoll eine 100 000 Voltleitung wiſchen Nord⸗ und Süd⸗Baden errichtet werden, die den tromaustauſch zwiſchen dem Murgwerk und den Kraft⸗ werken am Oberrhein ermöglicht. In Anbetracht der Kohlennot und des drängenden all⸗ emeinen Bedarfs für elektriſche Kraft, wie nicht minder im Intereſſe des Murgwerks ſelbſt erſcheint es ge⸗ boten, den zweiten Ausbau des Werks, die Erſtellung der großen Staubecken an der Raumünz und Schwarzenbach, ohne jeden Verzug in Angriff zu nehmen. Die Vorarbeiten ſind bereits in aungriff genommen. Eine andere Geſtaltung erfährt ſodann auch das Rechnungsweſen des Murgwerks, bisher von der Eiſenbahnhauptkaſſe beſorgt, nun eine eigene Rechnungsführung erfolgen bol, nachden während Fußball und Hockey bei der Spielwoche Ende Mai zum künftig für die Bezahlung von Immobilien nicht durch die Uebernahme der Elektrizitätsverſorgung von Mit telbaden mit ſchätzungsweiſe 30—40 000 Kleinabnehmern lau fende Rechnung zu pflegen iſt.— Für den Bau der Anlager zur Elektrizitätsverſorgung von Mittelbaden und zur Belie⸗ ferung der Kreiſe Heidelberg und Mosbach mit Murg⸗ werkſtrom ſind nahezu 18 000 000 4 in den Nachtrag einge⸗ ſtellt. Zur Verſorgung der Amtsbezirke Meßkirch, Pfullendorf, Stockach und Ueberlingen ſollen die 15 000 Voltleitungen für die Zuführung des vom Laufenburgerwerk zu beziehenden Stromes auf Staatskoſten erſtellt und der Preis für die Stromabgabe an den noch zu gründenden Verband der be⸗ teiligten Gemeinden, weſcheim der Bau der Ortsnetze uſw. überlaſſen bleibt, nicht höher bemeſſen werden, als erforder⸗ lich iſt, um neben den Selbſtkoſten des Stroms und Betriebs noch den Bedarf für Zinſen und Tilgung aufzubringen. Ein allgemeiner deutſcher Totengedenktag. X Karlsruhe, 28. Juni. Der demokratiſche Abgeordnele 2. Holdermann hat mit Unterſtützung der Abgg. Dr. (.N) f.(Ztr.), Marum(Soz.) und Ma 9 (.⸗N.) folgende Kurze Anfrage im Landtag ein⸗ gebracht: „Faſt zwei Millionen Deutſche ſind im Kriege für da⸗ Vaterland geſtorben. In allem Unglück des verlorenen Krie⸗ ges und ſeiner ſchweren Folgen muß ihr Andenken unver⸗ geſſen bleiben. Unvergeſſen auch, daß ihr heiliges Opfer vor allem den Voden des Vaterlandes vor der Verwäſtung durch die ungeheure Uebermacht der Feinde bewahrt hat. Dazr ſcheint ein alljährlich wiederkehrender, ohne Unterſchied der Konfeſſion zu begehender allgemeiner deutſcher Totengedenktag beſonders geeignet. Er wird ein blei bendes Denkmal ſein, das unſer Volk und die kommender Geſchlechter immer wieder vor die Größe und den Ernfe des Todesopfers jener Tapferen ſtellt, an ihrem Beiſpiel aber auch zugleich die ſo nötigen Tugenden der Dankbarkeit, der Pflichttreue und der hingebenden Vaterlandsliebe in unſeren Volke wecken und ſtärken ſoll. Iſt die Regierung bereit, zweck⸗ Einführung eines ſolchen allgemeinen deutſchen Totengedenk⸗ tages, der auf einen Sonntag gelegt werden ſollte, und, ſo⸗ weit er religiöſen Charakter trägt, mit den Kirchenbehörder zu vereinbaren wäre, bei der Reichsregierung die erforder⸗ lichen Schritte zu tun?“ Bekämpfung der Auswüchſe des Kinos. ( Karlsruhe, 27. Juli. Mitglieder der Zentrumspartei haben folgende Interpellation im Landtag einge⸗ bracht:„Jf. der Regierung bekannt, daß die Zahl der Kin o in letzter Zeit auffallend gewachſen iſt und der Einfluß derſelben auf die Volksmoral ſich mehr und mehr ſchädigend geltend macht? Iſt die Regierung bereit, die Kino zu fut⸗ munaliſieren und* der Volksausbeutung und Volks⸗ verführung vorzubeugen Virkſchafkliche Maßnahmen. Zahlung mit unverzinslichen Reichsſchatzſcheinen bei der Veräußerung von Militärgut. Das Reichsfinanzminiſtertum will vplelfachen Wünſchen aus In⸗ tereſſentenkreiſen enigegenkommen, indem es bei der Veräuße⸗ rung von Militärgut künftig auch unverzinsliche Reichsſchatzwechſel als Zahlung zuläßt. Dieſe ſollen nicht bloͤß für bewegliches Heeresgut, ſondern anch bei dem Verkauf von Immobilien, deren Kaufpreiſe bisher nur in barem Gelde beglichen werden ᷣurften, in Zahlung genommen werden. Feſt verzinsliche Stagtsſcheine und Kriegsanleihen ſind bisher und werden auch zu⸗ hereingenommen werden Die unverzinslichen Reichsſchatzwechſel werden zum Nomi⸗ nalwert abzüglich des Diskonts vom Tage der Einreichung bis zum Tage der Füälligleit angenommen. Der Diskont wird nach den Origi⸗ nalkaufbedingungen berechnet. Von dem Nachweiſe des unmitteldaren Erwerbs iſt der Käufer bei der Hereinnahme der unverzinslichen Neichsſchatzwechſel befreit. W. T. B. Keine Frühdruſchprämie. Entgegen allen Erwartungen hat die Nationalverſamm⸗ lung die Gewährung einer beſonderen Prämie an die früh⸗ dreſchenden Landwirte abgelehnt, und zwar unter Hinweis auf die Erhöhung der Grundpreiſe. Dieſe einheitliche Geſtaltung der Getreidepreiſe kommt den Wünſchen der 1— Gegenden zwar entgegen, ob ſie aber die Ablieferungen der frühen Gegenden beſchleunigen, muß abgewartet werden. Wie man jetzt 155 hört, wird allenthalben dem raſchen und plan⸗ mäßigen Ausdruſch ſeitens der Landwirte nicht mehr ſo viel Intereſſe entgegengebracht wie im letzten Jahr. Die Getreide⸗ preiſe betragen für die Ernte 1919: Weizen 465 Mk., Gerſte 415 Mk., Spelz 465 Mk., Roggen 415 Mk. die Tonne. Der Preis für Hafer iſt amtlich noch nicht feſtgelegt, er dürfte ſich aber wohl mit demjenigen jür Gerſte und Röggen decken. 8 meeeee Hanckel Une indstrie. Vom Tabakmarkt. Mannheim.(Tabak.) Nach neuerlichen Berichten ans den ſüddeutſchen Tabakbau⸗Gebieten haben ſich die jungen Tabakpflanzen auf dem Felde gut entwickelt, wobei ihnen die ausgiebige Durchfeuch⸗ tung des Bodeus ſehr zuſtakten kam. Im Intereſſe weiteren günſtigen Wachstums wäre andauernd warme Witterung vonnöten. Die Früh⸗ tabakſorten ſtehen durchweg recht kräftig da, was nicht allgemein von den Spätſorten berichtet werden kann. Ungeziefer konnte den Pflan⸗ zen bisher nur wenig anhaben. Die Bcarbeitung der noch in den Magazinen lagernden vorlährigen Vorbruchſandblätter und des Haupttabaks nimmt alle Kräfte in Anſpruch. Freigabe dieſer Ware ſeitens der Detag epfolgte aber immer noch nicht. In den Kreiſen der Verarbeiter iſt man über die Zurückhaltung der Ware umſo mehr verſtimmt, als man befürchtet, daß die Sandblätter durch länger““ Lagern an Widerſtandsfähigkeit cinbüßen und ſo wohl nur teilweiſ⸗ noch zu Deckzwecken verwendet werden könnten. Zigarrenherſtelles ſuchen mehr und mehr ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß wenigſteus ein Teil der Ware freigegeben wird, um mit dem Betriel nicht ganz zum Erliegen zu kommen und nicht gegenüber denjenigen Fabriken im Nachtetl zu ſein, die ſich ſtändig Ware auf Schleichwegen zu allerdings ſehr hohen Preiſen beſchaffen. Zigarreneinlagetabak war bei der geringen Herſtellung immer noch in verhältnismäßig ausrei⸗ chenden Mengen am Markte. Zur Erzeugung von Rauchtabak zog naa nenerdings Tabakſtrunken heran, die infolgedeſſen andauernd ſtark be⸗ gehrt werden. Eine bayriſche Firma bietet zurzeit 200 Ztr. geſchnitte⸗ nen, aus Tabakſtrunken gewönuenen Rauchtabak, in 50 Pfundſäcken verpackt, zu/ 440.— der Ztr., an. Rippentabakk für die Rauchtabak⸗ herſtellung war auch ſtets in kleineren Mengen greifbar, ſo daß den Rauchtabakfabriken für ihre allerdings ebenfalls beſchränkte Erzeu⸗ gung meiſt genügend Rohware zur Verfügung ſtand. Von Kleinhand⸗ lern wurden oft ungewöhnlich hohe Preiſe für fertigen Rauchtabak ge⸗ boten, der in unvermiſchter Ware nur ſchwer aufzutreiben war. Nur durch die große Knappheit laſſen ſich denn auch bis zu 4 20.— das Pföb. reichende Gebote erklären.—14 Geſchäͤftliches. Zeitgemäße Erfindung. Eine uufſehenerregende, zum..P. angemeldete Erfindung bringt zur Zeit das Ingenieur⸗Büro Räch u. Burckhardt hier, Waldparkdamm 2. in Form einer Starkſtrom⸗ Sicherheitsanlage auf den Markt. Ganz beſonderes Intereſſe wird der Sache von Beſitzern großer Warenhäufer, Fabriken, Villen⸗ beſitzern, überhaupt von all ſolchen Leuten entgegengebracht, denen es um eine außerordentliche Sicherſtellung Ihres Eigentums zu tun iſt. Es handelt ſich um eine äußerſt ſinnreiche und techniſch voll⸗ kommen ausgearbeitete Anlage, die ein Verſagen bei Einbruch und Diebſtahl ſowie bantereſſe gleich welcher Art, vollſta dig ausſchließt. Intereſſenten ſteht die Firma zu koſtenloſen d Jngenleur⸗Beſuch gerne zur — Maunheimer General- Anzeiger. (Abends-Husgabe.) Nr. 8. 8. Seſte. Das Be Nlanubeim ſtellt ſchreib⸗ gewandte, in Mannheim anſäſſine Leute Als Frelwillige zu den bekaunten Reichswehrbedingungen bei 14täni⸗ ger Kündigung cin. Auch die kürzlich wegen Ueberangebots zurückge⸗ ſtellten Bewerber haben infolge notwendig gewor⸗ dener Erweiterung des Betriebes Ausſicht auf Ein⸗ ſtellung. Meldung unter Vorlage von und eines ſelbſtgeſchriebenen Lebenslaufes wochen⸗ iſchen 9 bis 11 vormittags beim 47 Bezirkskommande Mannheim C 1. 5, Grögere Generalagentur der Lebens-, Haftpflichtbrauche Wnnie Marebeamten um ſofortigen, evtl. 8 vertruut — 1 heim. ſpäteren Eintritt. Derſelbe muß in und flotter Korreſpondent ſein. An⸗ unter 0. M. 790 an Rudolf W dberingenieur für Ban von Hochſpannungs⸗Fernleitungen. Trans⸗ formatvrenſtationen, Ortsnetzen u. Anſchlußanlagen mit mehrjähriner Praxis, erfahren im Bau. Akaui⸗ ſitton und Umgang mit Behörden, von Großftrma zum sofortigen Eintritt gesucht. Ausfhhrtiche BDewerbungen urit Angabe von Refe⸗ reunzen. Gehaltsanſprüchen, Zengntsabſchriften und Lichtbild ſtnd zn richten an Daube& Ca., G. m. b.., Frankfurt a. M. unt. No. 11680. E416 FEECCC——————— Architekturbüro ſucht fungen Marm mit guter Schulbildung als Lehrling Angedote mit ſeldſtgeſchriebenem Lebenslauf und Eintritts⸗ — unter T. E. 180 an die Geſchäftsſteſle dieſes Blattes. 8 — ** en dieses Blattes. Für Mitte September Tüchtige Köchin sehr rer Fur klein. Hausarbeit muss Über- nomm. werden. Hoher Lohn. Ze se Atus n Privat-Haushal- m erforderlich. Angeb. unt. T. D. 179 um die Geschäftsstelle 5093 Weibnänerin s perfekt im Anfertigen u. aus⸗ beſſern von Herrenhemden geſ. Hünerberg, P 6, 23. Heim⸗ eit gel. Ang. 8. Z. 65 — die Geschaldel. 86784 Fliekerin Zmal jede Woche geſucht. B6820 Ratstube N2, 2. Geſucht zum 15. Auguſt nach Fantfert a. M.— aibanae Höchin die etwas Hausarbeit über⸗ nimmt und B6854 fichlig. Kausmäuchen Vorzuſtellen bei Frau Stern, Heinrich Lanzſtr. 43, III. Em ſrich aus des 111 entlaſſener feten ſucht Stelluug am aa mit Koſt und Logis. Zuſchriften unt. 8. N an die Geſchäftsſtelle d. 81 Jungerer Mann 22 Jahre alt, gute Kenntniſſe in den allgem. Büroarbeiten — Stenographie u. Ma⸗ chinenſchreiben, beſitzt gute Handſchrift, ſucht weiterer Ausbildung Anfangsstellung. Zuſchriften unter T. B. 57 an die Geſchäftsſtelle. B6787 zwecks kabt Neuet Fatentinef zu verkaufen. Eliſabethſtr. 4, 8. Stoct Sehr gut erhaltenes Beroz Fahrrad mit Freilauf und guter Berei⸗ fung für 220 M. zu verkaufen. Friedrichsfelderſtr. 34 part. Eintürlger Kledersehrank elserne Bettstelle und Küchenschrank — erhalt., ab Fraltteurſte. B4. nrMar für große Figur, reine Wolle, neu, für Autofahren uſw. ge⸗ eignet, zu verkaufen. Näher. Lindenhof,— 2 3, 2. St. Db 355 prachtv. 1,50 m breit, preiswert abzu⸗ geben. 155 rale, Hafen⸗ ſraße 12, 2. Stock. B6752 Zu verkaufen: 1 emaill. Badewanne m. Wandgasofen, Preis M. 400 1 dreifl. Gasherd m. Platte u. eiſ. Tiſch, Preis M. 50 1 Gashäüngelampe 5081 Preis M. 20 1 Eisschrank&„ 50 Anzuſehen Mittwoch und Donnerstag nachm. 17 2 Rennershofſtraße 14, ane aus Feuerton mit vernickelter u⸗ und Ablaufbatterie für k. 300.— zu verk. 5067 Näheres Prinz Wilheim⸗ ſtraße 19, Hinterhaus.Stock. Bäromöbel, Schreſbiſſche. dafer, Aktenſchränke, Drehſtühle 15 preiswert zu verk. H. Schwalbach Söhne, B 7, 4. Naäbhmaschine gut erhalten zu verk. B6774 Lange Nötterſtr. 2, II, lks. Tadelloser Frackanzug ſowie 9 ug, beide m. Seide ge üttert,. gr. Perſon zu verk. J 4a, 10 II. I. Borcz Stenotpistin (Adter), gewandt und zuverfissig, von mesigem Importgeschäft zum sofortigen Antritt genucht. Ausführſiche Angebote mit Geh an die Geschãfts stelle ds. Bl. erbeten unt. L. A. 176. Wir gchem rnm badigen ocer spHeren Fhtritt eine erste Verksuferin für Bosätre, Spitren, Bänd eine fuchtige verkzuferin für Demenkonfe eine Aenderungstirehtrice für Damenkonfektion. Frreeeeemeeen ANnnnnnnnnnnn 5 exfol Tüängkelt e ——* Budk Gehaltsanspruchi nud Referenz. 4760 E. Brandt& Co., Hamborn am Nhein. lioneral-Vertrieb Offene Steſſen. . 30— Japrrrentenzt können fleißige 1 4 Net—— e 2 73 ellung erbeten en 2 u Sans Nnd* eines rentablen Artikels iſt an entſchloſſenen Herrn mit etwas Kapital baldigſt zu ver⸗ geben. Angeb. u. T. 8. 83 an die Geſchäftsſtelle. B6835 Uidenticher Lohping Sohn achtbarer Eltern. der das elektrotechniſche Fach erlernen möchte, ſeſen geſucht. 5095 Räch& Burkhardt Waldparkdamm 2. Ein Lehrling gesucht. Georg Günther, Mannheim Lenauſtr. 2a, Telephon 4719. Autogene Schweiß⸗Anſtalt, Für den Berkauf von Aluminium-, Metall- undBijouteriewaren wird f. Mannheim rührig. Tenesal-Jertatel gesuckt. abrikat. von Kaminaufſätzen, penglerei u. Inſtallations⸗ Gefl. Angeb. unter F. 0. 9— Ach8—— 5475 an Haaſeuſtein .-., Frankfurt m Main. E254 1 eaneage Gesuoft wirds zum proviſionsweiſen Verkauf non garantiert reinem Ge⸗ würze gegen—8— 338 ein durchaus gewiſſ lüchüig ferr — Beſuche von Metz Aber⸗ Feſtaema chüften,— Reſtaurants und Rur Herren, die dige e Kund⸗ ſchaft beſuchen und mit dem Artikel vollſtändig vertraut ſind, wollen ſich melden 15 5. 3147 an Haaſenſtein 8 VBogler.-., Mannheim. Akrobat Sanmemt zu erſtklaſſiger ruppe, welcher Vorderwagen und Handſtände e⸗ wicht ca. 120 Pfund Angebole mit Bild unter U. C. 93 an die Geſchäfts⸗ A. Bl. B685⁵ ſofort— ſofort geſucht. neetabe Mutn ſagt die Geſchaft äfts⸗ ſtelle 155 Blattes. we Jung. Träulein E R geſu ie Schreibmaſchine beherrſcht u. flott ſtenographieren kann. Nur b ohlene Bewer ⸗ berinnen wollen ſich melden unter X. X. 173 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. 5065 Zum 1. September küchtiges Zuvorlass, Madchen 205 Neu, Tullaſtr. 23. —12 u.—4 Ühr.(5063 es B6828 Tichüges 56828 Küchenmädehen bei hohem Lohn geſucht. P. Mülbert. Q 4, 2ʃ, Nechander perf. Dreher, gepr. Meiſter, ſtrebſam, ſucht Stel ⸗ lung zum Selbſtmitarbetten hier oder auswärts. Auto⸗ mobil⸗ oder Motorbau und kleiner Betrieb bevorzugt. Gefl. Angebote unter T. R 82 an die Geſchäftsſtelle dſs. Plattes. B6834 Tüchtige Kontoristin bewandert in allen vorkom⸗ menden Büroarbeit., Schreib⸗ maſchine ꝛr. ſucht geeigneten Poſten. Angeb. unt. T. V. 85 an die Geſchäſtsſtelle ds. Blattes. B6840 Hübſche, der ent⸗ ſprechende B6685 Villa im Vorort von Mannhelm, ſofort beziehbare Wohnung, zu verkauf. Anfr. u. R. T. 84 an die Geſchäftsſteſle d. Bl. Haus-Verkauf. Ein kurz vor dem Krieg erbautes ſchön. gut erhaltenes Wohnhaus mit Werkstätte ., 2. und 1 Zimmer⸗Wohn. zu Tuo rentierend in der Regarſtabt billig zu verkaufen. Angebote unter 8. M. 52 an die d. Bl. Wohnhaus 98 mit Einfahrt, Gar⸗ tolbergſtraße, um⸗ andehnlter zum Preiſe von Mk. 55000.— unter günſtigen Bedingungen zu verkaufen. 5051 Angebote unt. X. V. 171 an die Geſchäftsſt. d. Bl. utgehende Bäckerel in beſter Lage unter günſt. Bedingungen zu vermieten eventl. zu verkaufen. B6832 Angebote unter f. Q. 81 an die eee885 Zwei hebhnoce 3 PS., 220/380 Volt, neu, ſo⸗ fort zu verkaufen. Ang unt. X. B. 177 an die Geſchäftsſt. billig zu verkaufen. Velour-Hut zu verkaufen. 70 Mk. Gr. enene 56. St. Iks. Gebrauchte 8 guterbeene Aicheneiandtang Näheres Luiſenring 17, 3. St. B6786 u verkaufen! I1schöne Milchziege. 1 Gramophou m. Geld⸗ 3 für YMiriſchaft ge· et), ferner: 1 ſehr gut⸗ rhaltener Sportauzug — verkaufen oder gegen einen Strassenauzug umzutauschen. Näheres Induſtrieſtr. 35. Iweizereinwollene für Backfiſche, ſowie 2 mo⸗ derne Damen⸗Strohhüte, 1 blauweiß, 1 ſchwarz mit grün, alles ganz billig zu verkaufen. 12— 91 Sigmund, T 6, 1. Kücheneinrichtung b t, 250 Mark — 79—— 86848 Krappmühlſtraße 28, 2. St. lk. Prima Tafelklavier. Wiener Harmonikas, Schuler-Geigen, Grammophone zu verkaufen. Trotz, J 7, 9. J Süenmscen erſtklaſſ. amerik., ſofort nur an eeeee Adolph Steinh B6875— 8. Loten mi mit Text für Vereins⸗ und Berufs⸗ artiſten, ſowie verſchiedene Garderobeſtücke für Herren und Damen. B6838 H 2, 16 II. cknmer neu, komplett und ein großer Schrank, Nußbaum zu verkaufen. Anzuſehen von 12—2 und—7. B685 Lux, M 7, 9. Neues weißes Kinderbett mit Matratze und Keil preis⸗ 85 zu verkaufen. 36815 J. Heſſert, Kobellſtr. 5, part. 2 8 zu verk. Luiſenring 51. B6805 1 Messinglüster und Waschmaschiue zu verkaufen. B681 6795 ugeb. 12—2 Uhr 3. Stck. Stck. ünks 2 Schlosseei-Einrichtung 2 inm Baubeschlzge, Eisen uud Waren- vorrte zu verkanfen. B6802 4 Angebote unter T. F. 71 an die Oeschäftsstelle. 33ĩð?XDdß ĩ ů·ů˖ 82 SSssessssses 1 St. 73& 29,50 m 1 St. 50 29,50 m und klemer, alles wie neu. Näh. Fraukfurt./ M, Dieſelſtr. 35 hint. neue eebe b. 9 6254 g886 800 668686 8588086 ſauto Gummi zu verkaufen. 5 1 Waggon= 100 Garnituren, Größe 81556105, 5 82094120 880“120, Durchſchnittspreis 4600 Mk. per Garnitur. Akkreditiv und Uebernahme in Eilangebote von nur Selbſtreflektanten unter J. H. 13 an die d. Bl. 8 Einige gebrauchte oder neue 05 Schreibmaschinen Underwood, Continental oder ähnliche Tastatur sotort lieferbar, zu kaufen gesucht. 4702 Oberrheinische Metallwerke 6. m. h. H. Mannheim, Telephon-Nr. 1011 u. 1961. N— eesseeeeeseee— Rohbraunkohlen gesiebt und ungesiebt sofort oder spàter lieferbar, in grösseren Mengen 3784 zu kaufen gesucht. Angebote mit genauer Angabe der verkügbaren Menge u. Lieferzeit erbeten? Württ. Metallwarenfabrik Geislingen-Steig. Lee de eene ————————. Seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeees zecvcecvce= Bin 58 0 Käufer von Lobensmittein allor Aft, ferner Juche Lleferanten von Flelseh und Warstwaren usw. usw. Oscar Achenbach Nachf. E. Hofmann Heidelberg, Heumarkt 2, Tel. 698. 4802 — Relens eR ſowie Telephon⸗Apparat für Amtsonſchluß zu kaufen geſ. Angebote m. Preis an Na 8051 Lortzingſtraße 2. B6 Halſensles drter s. rr.d en unter§. H. 63 an die Geſchäftsſt. d. Bl. —Suche für ein Geſchäft der Baubranche ein kleineres Tannalshads mit Einfahrt, Hof und Werk⸗ ſtätte in guter Lage. Ver⸗ mittler verbeten. 5073 Angebote mit äußerſtem B6780 gebrauchte ſedoch guterhaltene Büromöbel. kegenheit für ſofort von · jg e an 152 Geſchaftsſtele. 2 ſucht lan die Geſchäftsſtelle. möbl. Zimmer 2 Angebote unter T. P. 80 an die ee eee Soſort zu kaufen geſucht Junger lebiger Herr, von ruhigem ſoliden We⸗ ſen, beſſever Angeſtellter, ſucht in nur gutem Hauſe im beſſeren Viertel Mannheims beſteingerichtetes Wohn- und Schlafzimmer (eptl. auch nur ein Zimmer!. Wenn are auch mit Penſton. Angebote erbitte ſofort unt.„. 786 an RNudolf Moſſe, Mannheim. EꝰO Höblierte Wohnung 1 od. 2 Zimmer mit Kochge⸗ Rleinerer Lagerraum für ſofort zu mieten geſucht. Angebote unter P. U. 85 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. B6526 Restaurant oder Cafeé B6483 eb. u. P. G. 72 hübsch möbliertes Wohn- u. Schlafzimmer Angebote unter Q. U. 10 an die Geſchäftsſtelle. B6580 3 5 3 ſucht von tüchtigen Wirts⸗ 75 Stii jek 8 1——„Kautten wid 7— ceru. Aucge 555 3 15* 7 Angebote unter T. J. 14 8 L Eſin beſſerem Hauſe von allein. an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. N ſtehender Perſon auf 75 Kleinerer oder größerer 2 2 e e re an 8 vro stuen nff 18.— s dee Aaelſaum m. Huea 5 zu verkalren S dern n ſehnngepote wabef. B. 1e 5 0 Habech Nöbl. Inmer an die Geſchäftsſtelle. 40⁵¹ Schweizer& Co. fit en Sabeeanene. Sperialgeschäft n 8 t. 356557 11 in beſter Geſchäftslage ebee 2 unter Q. H. 98 8 88 an die Geſchäftsſtelle. Junge alleinſtehende Frau ſucht per 1. September bei anſtändiger Familie ein möbliertes Zimmer. Angebote erbet. u. P. T. 84 B6517 Solider älterer Herr, Kauf⸗ mann, viel auf Reiſe, ſucht per 1. Auguſt ein 0— 2 großen fenſtern. Angebote unter H. U. 120 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Kl. aden mit—2 3— ſofort geſucht. Angebote unter U. A 5 an die ds. Bt. B6831 liche Wohnung im 1. Obergeſchoß von 11 Zimmer, Diele, Garderobe, 2 vollſtändig eingerichtete Badezimmer, 3 Kloſetts, Küche, 2 Speiſekammern und Mädchenzimmer. Zentralheizung, überall Warmwaſſer, Vakuum und ſonſtigem Zubehör per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Näheres Büro Speer, Prinz Wilhelmſtr. 19, 2. Stock, Hinterhaus. 4162 Lebensmittel- und Hurzwarengeschäft mit Wohnung je nach Bedarf zu vermieten. Näh. B6776 Heislitz, Lampertheim a. Rh. Ernſt Ludwigſtraße. I Lübwigshaten./Al. direkt bei der Rheinbrücke, ſind zwel ineinander- gehende sehönue Ieere Zimmer zu ver⸗ mieten, entw. an, einz. Herrn oder als Büro, wozu ſie ſich beſonders eignen dürften. Karl Kuhn, E 6, 2. 5091 but möbliertes Zimmor zu vermieten. Meyer, Eichels⸗ heimerſtr. 14 part. l. B6800 Kleiner Magazinraum mit Büro, ſofort zu verm. 2, 2. part. B684⁵ ZwFeil Freund kaufm. Angeſtellte, wünſchen 10 275 paſſenden Herren Verbindung zu treten, 73 8 Theaterbeſuchen und gem. Spaziergäng., ev. ſpät. Neirat. Zuſchriften unter T. C. 689 an die Geſchäftsſtelle. B6788 Kriegerswitwe, kath., 38., 3 erw. Kind. v, 11— 15 8. ſchöne Haush. wünſcht mit gutem, anſt. Herrn, welcher in ſicherer Stellung iſt u. auch Liebe zu Kindern hat, zwecks ſpäterer Heirat in Verbindung zu treten. Näh. Zuſchriften u. 8. U. 30 an die Geſchäftsſtelle. B6775 MHeirat. Fräulein, anfg. 20 mit 50,000 Vermög. gebild., wünſcht mit Herrn in geſicherter 12— bekannt zu werden. Offerten unt. F. E. 783 an Rudolf Moſſe, Mannheim. E70 Heirat. Witwer, kinderl., beſſ. Arb. von angen. Aeußern, 36 J. 14,000 Mk., wünſcht m. anſt. Mädchen(Witwe m. 1 Kind n. ausgeſchl.) m. etwas Ver⸗ mögen bekannt zu werden. Juſchriften erbeten unter T. E. 70 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Blattes. 6793 E Heirat. Witwer, Ausgang der er Jahre, v. angenehm. Aeußern in ſicherer Stellung wünſcht ſich mit einem ſaub. Fräulein oder Witwe von 385 bis 45 Jahren wieder zu verheiraten. Wer leiht 12 22 5S0OOO M. guben monatl. Nückzahlung. Ang. unt. T. G. 72 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 30812 Jung. Geſchäftsmann ſucht aus Privathand(Selbſt⸗ geber) ein B6814 Darlehen von—300 Mark 5 Ausbeutung ſeiner geſ. geſch Verbeſſerung. Gute Zinſen eventl. Gewinnanteil. Angebote unter T. H. 7 eeeee 5515 Vermischtes Telnes Mangeschäft 8Preis und Anzahlung unter X. V. 174 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. Einfamillenhaus mit Garten Mannheim oder Vororte zu kaufen geſucht. Angebote unter S8. V. 64 an die Geſchäftsſtelle. B6781 Angebote unter X. Z. 175 an die e Geſchäftsſtelle. 5079 Bezahle nur gute Preiſe für gofragene Mlelder u. Schunte rebiese- f. Frur B6804 eorg Adler, Dalbergſtr. 7. Piano gebr., gegen Ka 5 zu kaufen 90 Angebote unter 8. an die Geſchäftsſtelle b. 555 0 eſchäftsſt 87755 erbeten. NMähmaschine 5verſenkbar, 97 eſucht. Angeb. m. Preisan 155 unt. I. N. 78 a. Geſchäftsſt. B6829 Schw. Herd 80 erh., 7295 zu verkauf. 67660 U 5, öll lks. Hehrere Dutzeud gebrauchte Blusen-Büsten billig zu verkaufen. 5087 J. Hscher-Niegel, k f.-l. mit Gummi u. Freilauf z. verk. 86, 17, 3. St. r. Seitenb. erpaltenes Nerrenrad Hafenſtraße 26, 3. St. links. Drehstrom- Motor neu, 24.., 220 Volt, Alu⸗ miniumwickelung, ſofort ab unſ. Lager lieferbar. 5071 Badenſa⸗Werke Mannheim, Große Merzelſtr. 41—43. 1Hilchziege 1 Herren- und 1 Damenfahrrad billig zu verkaufen B6783 Neckarau, Waldhornſtr. 51. Hianinoe gebraucht, z 5 kaufen geſucht, m. Preis u. Fabrikat .25 15 0 tsſtelle. 805 Betten kauft d 4, 4, Otſchenaſcheck, Tel. 5351.— Polſtermöhel wenn auch defekt. 56790 Hlappkamera 6νꝗ em 50 geſ. Holl, Weinheim, Hauptſtr. 37 J. B6799 Aauarium heizbar zu kaufen geſu 25 Angebote unter 95 5 5 an die Geſchäftsſtelle. 86861 Sut ulblands Anner oder Wohn⸗ u. F per 1. Aug. von Herrn einige Wochen geſucht. Angebote er⸗ beten unt. J. D. 60 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. B6792 empfiehlt ſich im Aufertigen Familicher Damen⸗ fwane Erſtklaſſ. Ausführung, Bedienung. Frieda Braun, M2, 1,1 Patentröste neu, t e auch geg. gebr. Polterreſe Malragen, Pe l. ſtermöbel, Aufarb. B6789 Otſchenaſcheck, G 4, 4,Tel. 5351 Bürgerlich. Mittag- chnelle 2588 umd Abendtisch für Berr beff. Herren empfiehlt Privatpenſton Q 3, 4 III. r. Näheres unter S. T. 59 an die Geſchäftsſtelle. B7772 Welch edelgesinnter, cha- rakctervoller Herr möchte so- lidem anständigen Mädchen 28., ev., aus guter Familie glückllebes Heim bleten. Nur ernstgemeinte Tu- schriften u. T. W. 87 an die Oeschliftsst. d. Bl. B6841 Geſchäftsm.., mittl. Jahre, w. Fräul. od. Witwe fennen zu lernen zwecks Roftweller entlaufen. Klelateldſuuße 5065 Heirat. 3 iften u. T. V. 89 an Geſch gtetele B8844 Keinung! Für Damenl Es iſt Ihnen Gelegenheit geboten, ſich mit Be⸗ 23 Fabrikanten, Gu tsbeſitzern, Geſchäftsleuten jeder Art an den ſchönen Bobenſee gut zu verheiraten. Ernſtgemeinte Angebote, wenn möglich mit Bild zu ſenden an Postfag Vermittler verbeten. ch 200 Konstanz 36797 10 —— —— Naunheimer General· Anzeiger.(Abend⸗ usgabe.) Denskag, den 29. Juli 1918 — 15 25 W Wir bringen nachſtehende Bekanntmachung zu öffentlichen Kenntnis. Bz. 4 Mannheim. den 17. Juli 1919. Bezirksamt Abt. I. Bekanntmachung. „Die Anusgabe von Banknoten durch die Badiſche Bank beir. Die Badiſche Bank wird in nächſter Zeit neue Hundertmack⸗Noten ausgeben, deren Beſchreibung wir nachſtehend zur öffentlichen Kenntnis bringen. Beſchreibung: Die Note iſt in mehrfarbigem Buchdruck aus Pa⸗ pier von weißer Farbe mit blauer Faſerung und Waſſerzeichen hergeſtellt, ihre Größe iſt 104 4¹16 em. Die Vorderſeite iſt in grau⸗grüner Farbe gehal⸗ ten, in der rechten oberen und in der linken unteren Ecke iſt die Nummer in roter Farbe, beginnend mit B Nr. 000 001, angebracht. Ju der Mitte des Schei⸗ nes ſteht die Zahl 100, darunter das Mannheimer Stadtwappen, beide in blauer Farbe mit ausgeſpar⸗ ten Ornamenten. In der rechten unteren Ecke iſt die Zahl 100, weiß erſcheinend, ausgeſpart. Der Text der Note iſt braun⸗ſchwarz gedruckt mit folgendem Inhalt und nachſtehender Anordnung: Die Badiſche Bank zahlt dem Einlieferer dieſer Banknote Hundert Mark Mannheim, 15. Dezember 1918. Der Vorſtand Betz, Böcker, Hoffmann, Wagenmann. Die Rückſeite zeigt ein in blauer Farbe gehalte⸗ nes Ornament. In der oberen linken und rechten Ecke iſt die Zahl 100 ausgeſpart. In der Mitte der Note ſind die weiß erſcheinenden Worte„Badiſche Bank“ ausgeſpart. Ein ſchwarzer Ueberdruck „Mark 100 Mark“ mit Ausſparungen des Ornaments zieht über die ganze Breite der Rückſeite. Unter ihm befindet ſich in ſatterem Schwarzdruck die Straf⸗ beſtimmung. Ein weizer Randſtreifen von etwa 2 mm iſt auf der Vorder⸗ und Rückſeite unbedruckt geblieben. Karlsruhe, den 4. Juli 1219. Miniſterium des Annern: Der Miniſterialdireltor: J..: Dr. Aruſperger. Bau⸗ und Straßenfluchtenfeſiſtellung betr. Der Gemeinderat Wallſtadt hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten für erne neue Orts⸗ ſtraße ſüdlich der Kreisſtraße No. 146 und gleichlau⸗ fend mit dieſer zwiſchen der Froſchgaſſe und der Feu⸗ denheimerſtraße ſowie für eine Verbindungsſtraße zwiſchen der neuen Parallelſtraße und der Kreis⸗ ſtraße 146 beantragt. Der hierüber gefertiate Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer des Amtsverkündigungsblat⸗ tes an während zwei Wochen in dem Rathaus Wall⸗ ſtadt zur Einſicht der Beteiligten auf. Die Richtun⸗ gen der Fluchten ſind an Ort und Stelle durch aus⸗ geſteckte Pfähle und Profile erſichtlich gemacht. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei dem Bezirksamte oder dem Gemeinderat Wallſtadt geltend zu machen. Bz. 12 Mannheim, den 10. Inli 1919. Badiſches Bezirksamt Abt. IV. Die Ernenunng, Diſtriktsein⸗ teilung ete. der Bezirksräte betr. Der Bezirksrat Mannheim hat in ſeiner Sitzung vom 26. Juni 1919 beſchloſſen, den Amtsbezirk Mann⸗ heim in 15 Diſtrikie einzuteilen. Den derzeitigen Mitgliedern des Bezirksrats wurden die nachgenann⸗ ten Diſtrikte zur ee Tätigkeit zugewieſen: I. Diſtrikt: Lit. A, B. C, D einſchließlich Schloß bis zum in. Beizrksrat: Nichard Böttger, Arbeiterſekretär in Mannheim. II. Diſtrikt: Ott. E, F, G, H, J, K bis zum Rhein und Neckar, Jungbuſch. Bezirksrat: Hermann Stachelhaus, Kaufmaun in Mannheim. III. Diſtrikt: Sit. IL, M, N, O. Bezirksrat:: Friedrich Wachenheim, Kaufmann in Mannheim. IV. Diſtrikt: Lit. P, O, R, 8, T, U bis zum Neckar. Bezirksrat: Joſef irt qn Maundeim. rikt: Induſtrieſtraße, Meßplatz und Neckarſtabt weſt⸗ kich der Mar Joſefſtraße. Bezirksrat: Julius Dreiſuß, Kaufmann in Mannheim. Diftrikt VI. 85 Neckarſtadt ich der Max Joſefſtraße. Rhe Bezirksrat: Karl Schweickart, Architekt in Mann⸗ vu. Oihritt: Schwetzingervorſtadbt ſüdlich der Seckenbeimer⸗ ſtraße und Neckaran: Bezirksrat: Heinrich Horſt, Schloſſer w Mann⸗ VIII. Diſtrikr: Oftſtabt. —— Paul Karl Geyer, Baumeiſter in IX. Diſtrikt: Qindenhof. Begzirksrat: Joſef Kuld, Architerr in Manuhelm. X. Diſtrikt: Feudenheim, Käfertal und Wallſtadt. Bezirksrat: Johaun Schäfer, Schudmachermeiſter im Wallſtadt. XI. Diſtrikt: Sandhofen mit Sandtorf und Kirſchgartshauſen. Bezirksrat: Karl Stock, Bauingenieur in Mann⸗ XII. Diſtrikt: Betzirkscat: Eruſt Kraft, Buchdrucker in Mann⸗ XIII. Diſtrikt: Ladenburg nördlich der Hauptſtraße und Schries⸗ — Lonis Bargolini, Schloſſermeiſter in rſ. XIV. Diſtrikt: ſüdlich der Hauptſtraße und Neckar⸗ auſen. Bezirksrat: Stephan Himmler, Spengler in La⸗ denburg. XV. Diſtrikt: Rheinan, Seckenheim und Ilvesheim. Bezirksrat: Hermaun Feledel, Kaufmann in Seckenheim. Bz. 4 Maunnheim, den 15. Juli 1919. Badiſches Bezirksamt Abt. I. Fränlein Anna Kaſt, fordert, ſpäteſtens in dem Privatierstochter in Wei⸗ auf Donnerstag. 18. März ßenborn bei Neu⸗Ulm. 1920, vormittaas 11 Uhr Bauern z. Zt. Ambera, vor dem unterzeichneten Steinautfabril Straße Gericht, II. Stock, Saal D, F 55½, hat das Aufgebot] Zimmer No. 114 anbe⸗ der Teilſchuldverſchrei⸗] raumten Aufgebotster⸗ bung der Firma Benz& mine ſeine Rehte anzu⸗ Cie., Rheiniſche Automo⸗ melden und die Urkunde bil⸗ und Motorenfadrik, vorzulegen, wioͤrigenfalls Aktiengeſellſchaft in die Kraftloserklärung der 1—7 3 475 Urkunde erfolgen wirb. 912 No.„ 0% Mannheim, 7. Juli 1919. Obligationen über 1000 4 beantragt. Der Inhaber der Relaabe—— ee e n. 10 Zum Handelsregiſter wurde beute eingetrayen: 1. Band VI, O. Z. 204, Firma„Gebrüder Reis“ in Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt mit Wirkung vom 22. Januar 1919 auf⸗ gelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Joſef Reis als alleinigen Juha⸗ ber übergegangen, der es unter der Firma Gebrü⸗ der Neis weiterxführt. 2. Band X. O. Z. 208, Jirma„C. Lorenz“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſſi⸗ ven und ſamt der Firma von Abraham Roſendaum auf deſſen Witwe Anua Paulina geb. Maunheim, übergegan⸗ gen, die es als alleinige Inhaberin unter der Firma C. Lorenz weiter⸗ führt. 3. Band XVI, O. Z. 143, Firma„Ludwia Peitavy“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 4. Bd. XVII, O. Z. 108, Firma„Wilhelm& Hein⸗ rich Kilthau“ in Mgann⸗ heim. Die Firma iſt ge⸗ ändert in:„Kilthau&⸗ Grunewald“. Offene Hau⸗ delsgeſellſchaft. Paul Gru⸗ newald, Schloſſer in Mannheim⸗Käfertal, iſt in das Geſchäft als perſön⸗ lich haftender Geſellſchaf⸗ ter eingetreten. Die Ge⸗ ſellſchaft hat am 1. Juli 1919 begonnen. Die Ge⸗ ſellſchafter vertreten und zeichnen die Firma ge⸗ meinſam. 5. Bd. XVII, O. 3. 175 Firma„Heinrich Euler“ in Mannheim. Hugo Ruf, Mannheim, iſt als Proku⸗ riſt beſtellt. 6. Band XV, O. 3. 194, Firma„Friedrich Bacher“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 7. Band XIX, O. Z. 34, Firma„Adolf Joſeph Neuberger“ in Mannheim Otto Neuberger, Maun⸗ heim, iſt als Prokuriſt be⸗ ſtellt. 8. Bd. XIX, O. 3. 185: Firma„Süddeutſche Prvo⸗ paganda⸗Zentrate Karl Lenk“ in Mannheim, IL. 3 No. 3d. Inhaber iſt Karl Lenk, Kaufmann, Maunheim. 9. Bd. XVIX, O. Z. 188: Firma„Carl Giera“ in Mannheim, O 5 No. 18 Inhaber iſt Carl Giera, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Kolontal⸗ waren en gros Importge⸗ ſchäft, Warenagenturen, Vebensmittel, Oele und techn iſche Fette. 10. Bd. XIX, O. Z. 187: Firma„Photoraph. Ate⸗ lier& Vergrogerungsan⸗ ſtalt„Badenla“ Mar Hu⸗ bert“ in Mannheim, Mit⸗ telſtraße No. 50. Inhaber iſt Mar Hubert, Photo⸗ grapyh, Mannheim. Ge⸗ Ichäftszweig: Photograph. Atelier und Vergroße⸗ rungsanſtalt. 11. Bd. XIX, O. Z. 188: Firma„Wohlgemuth& Co.“ in Mannheim, E 2 No. 18. Offene Ban⸗ delsgeſellſchaft. Die Ge⸗ ſellſchaft hat am 23. Juli 1919 begonnen. Perſon⸗ lich haftende Geſellſchafter ſind Ferdinand Wohlge⸗ muth, Kaufmann, Mann⸗ heim und Max Fiſch, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Ledens⸗ und Juttermittel⸗Groß⸗ handlung. 12. Bd. XIX. Q. Z. 189: Firma„Franz Steiner“ in Mannheim, E 7 No. 25 Inhaber iſt Franz Stei⸗ ner, Kaufmann, Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Agenturgeſchäft. 18. Bd. XIX, O. Z. 190. Firma„Friß Peter“ in Mannheim⸗Fevdenheim, Ziethenſtraße No. 9a. In⸗ haber iſt Fritz Peter, Kaufmann, Mannheim⸗ Feudenheim. Geſchäfts⸗ zweig: Kommiſſions- und Agenturgeſchäft. Am. 167 Mannheim, 28. Juli 1919. Bad. Amtsgericht Re. 1. Zum Güterrechtsregi Band XIII 4 5 852 Seite: Friedrich Weber, Techniker und Eliſabetha geb. Hauſer in Schriesheim. Vertrag vom 7. Juli 1919. Gütertren⸗ Eiſinger, ung . Seite 471: Jakob Platz, Kaufmann und Frida geb. Graf in Mannheim. Vertrag vom 4. Juni 1919. Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft. Vor⸗ behaltsgut der Frau iſt das im Vertrage aufge⸗ 25 Bermögen derſel⸗ n en. 8. Seite 472: Reinhold Miſchler, Schloſſer und Ling geb. Struple, Witwe Heſſelſchwerdt in Mann⸗ heim. Vertrag vom 12. Juli 1919. Gütertren⸗ Seite 473: Karl Auguſt Johaun Hirſch, Kauf mann und Maria Magda⸗ lena geb. Kieffer in Mannheim. Vertrag vom 27. Juni 1919. Gütertren⸗ Mannuhelm. 26. Fyul, annheim. 1819. Bad. Mmisericht 26. 1. Zum Vereinsregiſter Bd. VII, O. B. 27, wurde heute eingetragen: „Sportverein Mann⸗ heim⸗Waldhof 1907 E. V. in Mannheim⸗Waldhof. Mannheim, 24. Jult 1919. Bad. Amtsgericht Re. 1. Am. 166 Im Konkursverfahven über den Nachlaß des Kaufmanns Philipp Fuhr in Mannhaim⸗ Feuden⸗ heim, auch Inhaber eines Papierwarengeſchäftes im Hauſe J 2 No. 4 in Mann⸗ heim iſt beſonderer Ter⸗ min zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen beſtimmt auf: Am. 166 Freitag, 5. Seylbr. 1919, vurmittags 11 Uhr vor dem Amtsgerichi Mannheim, 3. 3, II. Stock, Zimmer 113. Mannheim, 21. Juli 1919. Der Gerichtsſchreiber des Amtsgerichis 3. 3. An Stelle des verſtor⸗ benen Nachlagverwalters Juſtizrat Mattes in Mannheim wird Rechts⸗ auwalt Heimrich Rödlings⸗ höfer in Mannheim zum Verwalter des Nachlaſſes der am 28./27. April 1918 in Mannbheim verſtorbe⸗ nen und daſeloſt wohn⸗ haft geweſenen Adalbert Albrecht Witwe Anna Maria geb. Vauer er⸗ nannt. 4997 Mannheim, 18. Juli 1919. Motariat II als Nachlaßgericht. Zahlungsſperre. Auf Antrag des Fräu⸗ lein Anna Kaſt, Priva⸗ tierstochter in Weißen⸗ born bei Neu⸗Ulm, Bay⸗ ern, zur Zeit Ambera Steingutfabrik, Straße 55, wird der Firma Benz& Cie., Mhelniſche Antomobil⸗ und Motoren⸗ Fabrik Aktiengeſellſchaft in Mannheim⸗Waldhof u. deren Zahlungsſtellen: Rheiniſche Creditbank, Mannheim, Pfälziſche Bank, Ludwigshaſen am Rhein und deren beider Zweiganſtalten, ferner der Deutſchen Vereins⸗ bank, Frankfurt a. M. u. der Schweizeriſchen Kre⸗ ditanſtalt, Zürich und Baſel verboten, an deu Inhaber der Teilſchuld⸗ verſchreibung der Firma Benz& Cie., Rheiniſche Automobil⸗ und Motoren⸗ Fabrik, Aktiengeſellſchaft in Mannheim No. 1803, 4½ HHig über 1000, eine Leiſtung zu bewirken, insbeſondere neue Zins⸗, Renten⸗ oder Gewinnan⸗ teilſcheine oder einen Erneuerungsſchein aus⸗ zugeben. Das Aufgebots⸗ verfahren iſt eingeleitet. Mannheim, 7. Juli 1919 Amtsgericht Z. 9. Am. 164 Zwangeperſteigerung. Im Wege der Zwangsvoll⸗ ſtreckung ſoll das in Mann⸗ heim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes auf den Namen des Geſamtguts der ahrnisgemeinſchaft zwiſchen Adam Wetzel, Händler und deſſen Ehefrau Eliſabetha geborene Albert in Mann⸗ heim⸗Feudenheim eingetra⸗ gene, nachſtehend beſchrie⸗ bene Grundſtück am Freitag, 26. Septbr. 1919, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete No⸗ tariat— in deſſen Dienſt⸗ räumen O 6, 1 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermert iſt am 20. Mai 1919 in das Grundbuch eingetragen worden. Nt.83 Die Einſicht der Mittei⸗ lungen des Grundbuchamtes, ſowie der übrigen das Grund⸗ ſtück betreffenden Nachwei⸗ ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Ver⸗ ſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenſalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteige⸗ rungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu ver⸗ ſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 526, Heft 20, Beſtands⸗ verzeichnis J. Lagerbuch⸗Nummer 20443, Flächen⸗Inhalt 4 a 27 14 Bauplatz, Löwenſtraße 12/14, 164 qm, 2 à 63 qm Haus⸗ garten, Stadtteil Feudenheim, ——. 3000 Mk. Dreitauſend Mark. Mannheim, 24. Jull 1919. Notariat 8 als Vollſtreckungsgericht. Krebs in Mannheim in tint& Hünecke, nicht auf Einſicht offen. Amtliche Veröffentlichungen der Stadtgemeinde Nach einem dem Badiſchen Bezirksamt Mann⸗ heim vorliegenden Geſuch beabſichtigt die Firma Adolf ihrer bereits bau⸗ und ge⸗ werbepolizeilich genehmigten Anlage Syſtem Mar⸗ Induſtrieſtraße 37, Terpentinblerſatz, Gasöl, Petroleum und Terpentinöl in einer Menge bis zu 300 000 kg zu lagern. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen beim Be⸗ zirksamt oder bei dem Stadtrat in Mannheim bin⸗ nen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubrin⸗ gen, an welchem die dieſe Bekaunntmachung tende Zeitung ausgegeben wurde, widrigenfalls alle privatrechtlichen Titeln beruhenden Etn⸗ wendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf Zimmer 11 des Bezirksamts und Zimmer 101 des Rathauſes in Maunheim zur enthal⸗ St. 19 Mannheim, den 24. Juli 1919. Bürgermeiſterami⸗ geszeitung Die Firma Metzger& Kerner hat beim Bezirks⸗ amt hler Antrag auf Genehmiaung zur Erſtellung einer Verzinkereianlage auf ihrem brikanweſen Induſtrieſtraße 21, 2 k geſtellt. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntuis mit bder Aufforderung, etwaige Eluwendungen bei dem Bezirksamt oder dem Stadtrat Mannheim 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem die dieſe Bekanntmachung enthaltende Ta⸗ ausgegeben wurde, nicht auf privatrechtlichen Titeln wendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf der Kanzlei des Bezirksamte, Zimmer 29 und der Stadtratsregiſtratur Rathaus Zimmer 101 zur Einſicht offen. Mannheim, den 25. Juli 1919. Bürgermeiſteramt. binnen widrigenfalls alle beruhenden Ein⸗ St. 19 Dr. Leimbach 18f verreist Zur Vertretung bereit: Dr. Küppele, N 4, 11/12. Tel. 6181 ah 1. Aug. 19 auch Dr. Weiss, O 2, 5. Tel. 870 „ Dr. Bender, O 7, 16. Tel. 6870 E71 Niederonner öchmestenm karntan Iages- und Abendkurse Montag, den 4. August. Anmeldungen ſederzeit bei der Schwester-Oberin. 8 MNudi Huhn u. Frau Erua geb. Ochneiber zeigen hochbegiua oe Geburt einer gejunben JZocter an. Mannheim Otto Bechſtr., 26. Juli 1939 36825 4806 Aufruf für unſere Kriegs- und Zivilgefangenen. Mehr als eine halbe Million unzerer Volksgenoſſen befinden ſich noch in drückender Gefangenſchaft. Bei mangel⸗ 125 Verpflegung und Unterkunft müſſen ſie die härteſten rbeiten verrichten und verleben hinter Mauern und Stacheldraht traurige Tage in banger Sorge um Heimat und Zukunft. Um nach ihrer Heimkehr nach Möglichkeit für ſie zu ſorgen, bedarf es großer Mittel. Wir müſſen die heimkehrenden Kriegs⸗ und Zivilgefangenen würdig und herzlich empfangen, ſie aufrichten und ihnen helfen, ſich wieder eine bürgerliche Exiſtenz zu gründen. Die von der Reichsregierung bereitgeſtellten Mittel reichen nicht aus. Jedes Land und jede Gemeinde hat die Verpflichtung, trotz aller Schwierigkeiten nach Kräften hierdei mitzuwirken. Die Stadt Mannheim wird vorausſichtlich außer den tauſenden hier anſäſſigen Gefangenen als Grenzübergangs⸗ ſtation und Durchgangslager noch vorübergehend eine große unſerer ſchwer geprüften Brüder aufzunehmen haben. ie an anderen Orten haben ſich auch hier unter dem Vorſitz eines Vertreters der Stadtgemeinde die nach⸗ genannten Organiſationen zu einer Stelle: 1 nenheimkehr⸗ zuſammengeſchloſſen, welche ſich den Empfang und die Fürſorge für die Kriegs⸗ und Zivilgefangenen in Mannheim zur Aufgabe macht. Wir richten an alle Einwohner der Stadt die herz⸗ lichſte und dringendſte Bitte, uns in jeder Weiſe, nament⸗ lich durch Zuweiſung von Geldbeträgen, unterſtützen zu wollen. Jede, auch die kleinſte Gabe iſt willkommen und notwendig. Beiträge für das Konto„Kriegsgefangenen⸗ eimkehr“ nehmen entgegen: ämtliche—— Bauken und Bankgeſchäfte, ſowie die Zeitungsexpeditionen, ferner Darleihkaſſe, Stadtkaſſe, Sparkaſſe, Verkehrsverem. Stadtrat— Handelskammer— Handwerkskammer— Arbeiterrat— Ortsausſchuß vom Roten Kreuz— Bezlirts⸗ Alede des Volksbundes zum Schutze der deutſchen riegs · und— Vereinigung ehemaliger Kriegs- und Zivilgefangener— Der Rat der Auslands⸗ deutſchen— Bezirksverein des Reichsbundes der— beſchädigten— Kriegsteilnehmer und Kriegshinterblle⸗ benen— Ortsgruppe des deutſchen Ofſfizierbundes— Gewerkſchaftskartell— Ortsverband deutſcher Gewerk⸗ vereine GGirſch⸗Duncker)— Kartell der chriſtlichen Gewerk ⸗ ſchaften— Ortsverband der Beamten⸗ und Lehrervereine — Zentralſtelle der Vereinigten Angeſtellten⸗Berbände Grund- Und Hausbesitzer-Verein Mannheim, E. V. Mittwoch, den 30. Juli, abends 8 Uhr findet im Durlacher Hof, PFP 5, 2/3 oberer Saal eine Tereins-Jersammlung ſtatt mit folgender Tagesordnung: 1. Sozialiſierung des Wohnungsweſens. 2. Verordnung über Zentralheizung. 3. Anträge und Wünſche. Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen wird gebeten. Auch Nichtmitglieder aus den Reihen der Hausbeſitzer, Bauunternehmer u. Bauhandwerker ſind frolchſt. eingeladen. Der Vorsitzende: A. von Au. —— Erziehungsheim(Realschule). Waldkireh Iim Breisgau. E254 Einzige Privatſchule in Baden u. im Schwarzwald, die (teit 187 das Recht hat, ſelbſt Zeugniſſe über die wiſſenſchaftl. Befähigung ihrer Schüler zum einj.⸗freiw. Milttärdienſt(Reife für Oberſekunda) aus⸗ Ur pläah zuſtellen. Aufnahmen: Septbr. u. Oſtern. 91. fl. fast 72 Hlile Einnehmer Stürmer Tubenenäck-Jern Müssige Prümien, Pollcen sofort * 3 57 2 eUr. Flänn. Praag.-Jüadeutocke Nlassen-Lofferie noch 4 Ziehungen mit insgesamt 204 000 Gdew. u. 2 Prämien men MNMk. 2 Gewinne zu 500 00 Mk. 1 000 000 NMN. Erneuerungslose 1 1* 7¹ Ziehung kosten 5. 25 10.50 21.— 42.— 2. Klasse Kauflose„ 10.50 21.— 42.— 84.— 14.—15. August Porto und Listen—5 Kl..50. Lose in grösster Auswall vorrätig bei Bad. Lotterie- Mannheim, 0 7, 11 disher Stranburg 1. Els. gegen Transportschäden, Dlebstahl, Brand, Beraubung usw. u Prompte, kulante Schadenregullerung. 2 D 5,3 Heinrich Marx al. ſö: Feparaturen und Reuanterig Abschuss elner gutbesetrten Jagd letztes Pachtjahr im Bad. Odenwald zu vergeben. Angebote unter T. K. 75 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Bosen A0-50 000 n ſucht Kaufmann ſtille od. tätige Beteiligung An solidem fabrlkations-, Füglos- l. Delallgeschät. Angebote erbeten unt. I. O. 79 an die Geſchäftsſtelle. B6830 Drogist ohne Stellung mit etwas Kapital kann Exi⸗ ſtenz mit hohem Einkommen ſofort erlangen. 8³6 Zuſchriften unter T. I. 84 an die Geſchäftsſtelle.— Stiller Teilhaber 4 mit—3000 Mk. für gute, lukrative Sache geſucht. Angebote unter T. U. 85 an die Geſchäftsſtelle. B683 7 Ian Maschen und Pugeln wird angenommen. Zu erfr. in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. B745 Kl. Beamtenfamilie wünſcht 1 Rind (Mädchen), nicht unter einem Jahre, beſſ. Herkunft, in gute Pflege 8. nehmen. Zuſchrift. unt. S. O. 54 a. d. Geſchäftsſt. ie Iel Uamen welche heute am Marktplatz den gelben Boxer an ſich gelockt haben, ſind höfl. erſucht, denſelben J 6, 11 abzugeben; da erkannt, wird andernfalls Anzeige erſtattet, Büss5 Schupp- W Herren- und Damen-Kleidung wird ſofort angefertigt, ge⸗ ändert, gewendet, repariers und gebügelt. Größeres Las ger in Friedensſtoſſfen. S10 Er. Berlinghof, Lange Rötterstr. 1. ſen erhiiltlich. Ian melll- d Lutnappntäber übernehmen mit kürzester Liefertrist Dr. Otto Zimmermann& Heinrich Weyel Ludwigshaten a. Nh. Versicherungs · Gesellschaft „„ß———— Tersichernng Jon Reisegepach überall, wo sich dasselbe auf der Reise ausser- halb der Wohnung befindet, ubernimmt zu gũnstigen Prämien und Bedingungen die „Agrippina“ See·,Fluss- und Landtransport- Bezirks-Direktion: Wilhelm Hebebrand Telephon 1278 Hannheim— Börse Telephon 1278 48¹⁰ in Köln *