1919.— Rr. 343. aupiſchreftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politſk: J..: R. Schön i. D. 8. Maderno, für Lokales und den übrigen redaktionellen Ceil: R. Schön Fandel: Franz Kircher, für Rinzeigen: heimer G. m..h Mannheim. Dr⸗ Poſtſcheck⸗RKonto Mx. 17590 Karlsruhe in Baden.— Fernſprecher Amt Mann die Vahrheit marſchierk! Staatsminiſter Dr. Helfferich ſetzt ſeine Angriffe in der Preſſe gegen Herrn Erzberger fort. Unter obenſtehen⸗ der Ueberſchrift veröffentlicht er neuerdings in der„Kreuz⸗ zeitung“ folgende Auslaſſungen: Die Wahrheit marſchiert und ſchließt um Herrn Erz⸗ berger ihren eiſernen Ring. Mein Vorgehen gegen den Reichsverderber, das ich— nachdem er die bedingungsloſe Annahme des Schandfriedens erzwungen hatte— am 26. Juni mit einer Rede im Auditorium Maximum der Berliner Uni⸗ verſität und mit meinem Artikel„Die Julireſolution, der An⸗ fang des moraliſchen Zuſammenbruches“ in der„Kreuz⸗Zei⸗ tung“ vom 1. Juli einleitete, hat Herrn Erzberger auf eines der verhängnisvollſten ſeiner Verbrechen am deutſchen Volke geſtellt. Seine Verſuche, ſich mit Unwahrheiten herauszuwin⸗ den, haben andere Männer auf den Plan gerufen, die ſich verpflichtet hielten, der Wahrheit die Ehre zu geben, vor allem den bisherigen Botſchafter in Wien, Grafen Botho Wedel, und jetzt den früheren Leiter der öſterreichiſch⸗ungariſchen Politik, Grafen Ottokar Czernin. Die Bekundung des letzteren dürfte den Fall Erzberger entſcheiden. Jetzt ſchon läßt ſich feſtſtellen: Die verzweifelte Entlaſtungsoffenſive, die Herr Erzberger am Frei⸗ tag in der Nationalverſammlung verſucht hat und die von ſeinen Getreuen als ein großer Sieg bejubelt und be⸗ klatſcht worden iſt, hat ein klägliches Ende genommen. Die angeblich von militariſtiſcher und ſchwerinduſtrieller Seite vereitelte Friedensmöglichkeit vom Spätſommer 1917 iſt als Humbug und Betrug erwieſen. Der Kampf kehrt zu ſeinem urück: zu der wirklich ver⸗ eitelten und von Herrn Erzberger vereitel⸗ ten Friedensmöglichkeit im Frühſommer 1917. Die Ausſage des Grafen Czernin geht dahin, daß Erz⸗ berger ſeinen nur für die beiden Kaiſer und den deutſchen Reichskanzler beſtimmten Immediatbericht vom April 1917 hinter dem Rücken und ohne Wiſſen des Grafen von einer „nichtverantwortlichen Seite“ erhalten hat, daß Herr Erzber⸗ ger den Bericht„nicht geheim hielt“ und daß durch das Vor⸗ gehen des Herrn Erzberger der Inhalt des Berichts zur Kennt⸗ nis unſerer Feinde kam. Die„nicht verantwortliche Seite“ war der Kaiſer Karl ſelbſt, der wenige Wochen zuvor an ſeinen Schwager, den Prinzen von Parma, gleichfalls hinter dem Rücken ſeines Außenminiſters, jenen unverant⸗ wortlichen und verräteriſchen Brief geſchrieben hatte. Herr Erzberger machte alſo mit dem Kaiſer Karl und ſeiney Ge⸗ mahlin aus dem Hauſe Bourbon⸗Parma hinter dem Rücken ber verantwortlichen Männer in Oeſterreich⸗Ungarn und in Deutſchland, wie ich vorgeſtern hier ſchon feſtſtellte, habs⸗ burgiſche Politik.„Ein jeder, der meinen Bericht lieſt, kann ſich eine Vorſtellung von den Folgen machen,“ ſagt eben⸗ ſo ſchonend wie vielbedeutend Graf Czernin. Die Folgen der Erzbergerſchen Geſchäftigkeit und Indiskretion„im Sinne ſeiner Auftraggeber“, wie Graf Czernin bezeichnend ſagt, waren verhängnisvoll: die Zerſtörung der wohl ein⸗ zigen und jedenfalls letzten ernſthaften Frie⸗ densmöglichkeit, der unglückliche Ausgang des Krie⸗ ges, der Erzbergerfriede. Um die Wahrheit ans Licht zu bringen, habe ich meinen Kampf gegen den Reichsverderber Erzberger mit einer S härfe geführt, die mir ſonſt widerſtrebt, lediglich zu dem Zweck, ein gerichtliches Verfahren gegen mich zu erzwingen zund in dieſem Verfahren durch eidliche Bekundung den Tat⸗ beſtand in unanfechtbarer Weiſe feſtzuſtellen. Herr Erzberger iſt dem gerichtlichen Verfahren ausgewichen. Er verſtehk es, zu leiden, ohne zu klagen! Jetzt iſt die Sache weiter gediehen. Die Ausſagen des Grafen Czernin und des Grafen Wedel ergeben den Tatbeſtand des Landesverrates. Oberreichsan⸗ walt und Reichsgericht haben Anlaß, ſich ernſtlich mit dem Fall Erzberger zu befaſſen. Jedenfalls aber muß der Staatsgeri chtshof, deſſen Errichtung die ſchwarz⸗rote Mehrheit mit ſo viel Eifer btereibt, ſich alsbald mit dieſem Fall beſchäftigen. Ich werde das Meinige tun, um dies zu er⸗ zwingen, indem ich wegen der in der Oeffentlichkeit gegen mich erhobenen Anſchuldigungen ein Verfahren beantragen werde. Inzwiſchen aber bringt uns jeder Tag Erzberger⸗ Wirtſchaft moraliſch, politiſch und wirtſchaftlich weiter in den Sumpf. Der Mann mit der ehernen Stirn ſcheint ge⸗ ſonnen zu ſein, ungeachtet der ſich gegen ihn häufenden ſchweren Anklagen auf dem Sitze des Reichsfinanzminiſters und ſtellvertretenden Reichsminiſterpräſidenten mit zufrie⸗ denem Lächeln weiter zu thronen. Und ſeine gefügige Mehr⸗ heit wird vielleicht allem den Maueranſchlag ſeiner„glän⸗ zenden Rede“ beſchließen. Aber die Herren ſollen ſich nicht täuſchen! Schon tönt von allen Seiten die Orkan anſchwellen wird: Quousque tandem, Nochmals eine Erwiderung Ludendorffs. Berlin, 30. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) General v. Ludendorff überſandte der B. Z. zu der geſtri⸗ gen Rede Erzbergers in Weimar folgende Erwiderung: 1) Die Oberſte Heeresleitung hat keinerlei Be⸗ ziehungen zur Rheiniſch- Weſtfäliſchen Zei⸗ tung gehabt. 2) Die Darſtellung, als ob die Rheiniſch⸗Weſtf. Zeitung Frage, die zum a den Bericht des Grafen Czernin an Kaiſer Karl durch die Oberſte Heeresleitung zugeſtellt erhalten hätte, iſt eine Denun⸗ diation, die nicht ſcharf genug zurückgewieſen werden kann. Keine Stelle im deutſchen Reiche war mehr davon überzeugt, daß der Niedergang der Stimmung in Oeutſchland und Oeſter⸗ reich und ihre diesbezüglichen Aeußerungen kriegsverlängernd wirken müßten, als die Oberſte Heeresleitung. Sie tat alles, um ſolche Aeußerungen nicht zur Kenntnis des Feindes ge⸗ langen zu laſſen. 8 Schon im Frühjahr 1917 waren Bergbauſach⸗ verſtändige an die Oberſte Heeresleitung herangetreten, um auf die Wichtigkeit der Erzwerke in Briey für Deutſchlands Induſtrie und die militärpolttiſche Zukunft hin⸗ zuweiſen. Die deutſchen Eiſenerze ſollten langſam zur Neige gehen. Die Frage wurde daraufhin mit den heteilaten en Be We.. Iber, 155 ür Anton Grieſer. Drück und Verlag: Druckerei Dr. Haas Mann⸗ t⸗Hödr.: ene Mannheim. Badiſche Neueſte Nachrichten Amtliches Verkündigungsblatt mittags Ab. hörden als auch mit einzelnen Induſtriellen beſprochen. Das Ergebnis war, daß der Beſitz von Briey für Deutſchland ſehr wertvoll, für Frankreich dagegen minderwichtig ſel, da letzteres e Erze genügend aus Marokko bringen könne. ieſe rein theoretiſche Frage war einfach Pflicht der Oberſten Heeresleitung. In Friedensfragen haben dieſe Erwägungen praktiſch keine Rolle geſpielt. Ebenſo iſt nie ein druck auf den Abgeordneten Erzberger von der Oberſten Heeresleitung ausgeübt worden. Die Gegenakltion Erzbergers. Herr Erzberger iſt in den letzten Tagen durch für ihn weſentliche Enthüllungen arg in die Enge getrieben worden. In dieſer Lage hat er ſich mit einem Mittel geholfen, das niemand überraſchen kann, der die Regierungsmethode dieſes ebenſo ſkrupelloſen wie gewandten Politikers kennt. Er hat einen Vorſtoß nach einer ganz neuen Richtung hin unter⸗ nommen und dadurch für den Augenblick einmal alles abge⸗ ſchüttelt, was an ſchwerer Belaſtung an ſeiner Perſon haftet. Methodiſch Aae dieſe Art genau dem Verfahren, das Herr Erzberger einſchlug, um ſich gelegentlich der bekannten In⸗ terpellation über die Waffenſtillſtandsbedingungen dem An⸗ griff des Abgeordneten Vögler zu entziehen, und ebenſo ge⸗ wandt wie verwerflich waren auch diesmal ſeine Mittel. Herr Erzberger hat durch ſeine Darſtellung, die er aktenmäßig zu belegen verſuchte, der früheren deutſchen Regierung und der Oberſten Heeresleitung den Vorwurf gemacht, daß ſie im Auguſt und September 1917 eine rom Papft angebahnte engliſche und franzöſiſche Friedensannäherung zurückgewieſen ätte. Damit, daß Herr Erzberger dieſen diplomatiſchen Aus⸗ chnitt aus der Kriegszeit beleuchtet, verfolgte er lediglich den Zweck, die Aufmerkſamkeit von ſeinen eigenen Verfehlungen abzulenken und Stimmung gegen ſeine parteipolitiſchen Geg⸗ ner zu machen. Dieſe Kennzeichen trafen auf das geſamte Kabinett zu, da Herr Erzberger dieſe Aktion für die eigent⸗ lich treibende Kraft des neuen Miniſteriums unternommen hat. Damit iſt aber 18 0 ein vernichtendes Urteil über dieſe ganze Aktion gefä Es war Pflicht der Regierung, in das diplomatiſche und politiſche Dunkel, das noch über der Kriegszeit liegt, klares Licht zu bringen. Dieſe Arbeit aber müßte in durchaus ob⸗ jektiv und ſtreng gerechtem Sinne geleiſtet werden. Anſtatt deſſen haben wir immer nur Einblick in gewiſſe Ab⸗ ſchnitte erhalten, und zwar einen Einblick, der nach ganz beſtimmten Geſichtspunkten orientiert war. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß auf dieſe Weiſe keine Klarheit geſchaffen, ſondern lediglich neue Verwirrung geſtiftet wird. Auch die neue Erzbergerſche Aktion iſt ein ſolches durchaus ver⸗ werfliches Mittel, dort Verwixrung zu ſtiften, wo reſtloſe und ſtreng geſchichtliche Aufklärung das Gebotene war. Es iſt ganz undenkbar, daß mit den Dokumenten, die Herr Erzberger ans Licht gebracht hat, die damaligen Vorgänge wirklich ein⸗ wandfrei und vollkommen beleuchtet ſind. Man kennt eben nichts als das, was Herr Erzberger zu enthüllen für gut be⸗ findet, und man kann heute ſchon gewiß ſein, daß vielleicht ſchon im Laufe der nächſten Zeit die damaligen Vorgänge durch die Gegenäußerung der beteiligten Perſonen eine ganz andere Beleuchtung erhalten. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat deshalb durchaus das Richtige getroffen, wenn ſie durch ihren Redner, den Abg. Dr. Hugo, beantra⸗ gen ließ, daß ein unparteiiſcher Ausſchuß jene Vor⸗ gänge, mit denen Herr Erzberger operiert hat, unterſuchen ſoll, um die lautere Wirklichkeit feſtzuſtellen. Vorläufig ſind wir von dieſem Ziele noch weit entfernt. Vorläufig iſt es Herrn Erzberger lediglich gelungen, die damalige deutſche Re⸗ gierung durch eine einſeitige Klarſtellung ſchwer zu belaſten, das Urteil des deutſchen Volkes in einer beſtimmten Richtung leidenſchaftlich zu erregen und ſeine Perſon in dieſer neuen allgemeinen Verwirrung in Sicherheit zu bringen. Der weſent⸗ liche Rückerfolg, den er nach den ganzen Mehrheitsverhält⸗ niſſen am Freitag haben müßte, ändert an dieſer Feſtſtellung nicht das Geringſte. Uach der Unkerzeichnung des Friedens. Bevorſtehende RNalifikation durch Belgien. Amſterdam 30. Juli.(W..) Der„Telegraaf“ meldet aus Brüſſel, daß der Kammerausſchuß für auswärtige Angelegen⸗ 22 7 nach längerer Beratung dem Friedensvertrag zuſtimmte. Die — 0 werde über die Ratifikation in der nächſten Woche ver⸗ handeln. Der franzöſiſch⸗amerikaniſche Vertrag. Waſhingkon, 30. Juli.(WB.) Mit allgemeiner Zuſtim⸗ mung wurde der franzöſiſch⸗amerikaniſche Vertrag dem Senat in öffentlicher Sitzung vorgelegt. Der Text iſt mit dem von Großbritannien unterzeichneten faſt identiſch. In der bei dieſer Gelegenheit an den Senat erklärte Wilſon, der franzöſiſch⸗amerikaniſche Vertrag ſei eine zeitweillge Er des Friedensvertra⸗ ges 8 0 Er fordere den Senat dazu auf, ihn gleichzeitig mit dem Vertrag von Deutſchland raſch zu ratiftzieren. Die engliſche Demobiliſterung. Amſterdam. 30. Jult.(WB.) Wie der„Telegraaf“ aus London meldet, erklärte Churchill in der geſtrigen Sitzung des Unterhauſes noch, daß ſchon über 3 Millionen engliſche Offiziere und Mannſchaften demobiliſiert ſeien. Durchſchnittlich würden 5000—6000 Mann täglich demobiliſtert. Die engliſche Armee werde bald wieder ausſchließlich aus Freiwilligen beſtehen. Es melden ſich wöchentlich 4000—5000 Freiwillige, wodurch die Abſchaffung der Dienſtpflicht beſchleunigt werde. Möglichkeit, die verſenkte deutſche Flolte zu heben. London, 30. Juli.(WB.) Die„Evening Standard“ meldet, man habe im Gegenſatz zu der bisherigen Auffaſſung gefunden, daß der größte Teil der verſenkten deutſchen Flotte gehoben werden könne und zwar vor Beginn des nächſten Jahres. Furücknahme der britiſchen Truppen aus Rußland. London, 30. Jult.(WB.) Im Unterhaus teilte Churchill mit, die Regierung beabſichtigte die britiſchen Truppen noch vor Winter aus Rordrußland zurückzuziehen. Die Lieferung von Lebensmitteln und Munition an Koltſchak und Denikin würden Jeeneen Die iſpalt. Noloneizeile 50 Pf., FPnan ernommen. im Mannheim Poſtbezug: Viertelf. Ut. 7. aften es pf, Reklamen t. 2 50. Annahmeſchluß Mans Hlatt vorel it. Wagen bien en M.. ſuß: g v latt n 24½ Aun Air Anzeigen au beſtimmten aug 1 Stellen und kusgaben wird— 5 Ver antwo und Umgebung monatlich R. 250 mit Bringerloßn. 92 einſchl. Zuſt. gsgebühr. Bei der poſt abgeholt M..20. Einzel⸗Nr. 10 pfa. und Sibirien zurückgezogen werden und nach einigen Monaten wür⸗ den ſich kaum noch irgend welche Truppen in Rußland befinden. Churchill führte aus, wie Koltſchak und Denikin, dadurch, daß ſie zwei Drittel des ganzen bolſchewiſtiſchen Heeres zerſetzte n, die Exiſtenz der Kleinſtaaten gerettet haben. Er betonte, daß das Gleich · gewicht Mitteleuropas vielleicht in verhängnisvoller Weiſe geſtört worden wäre, wenn die Alliierten dieſe Armeen nicht mit Material verſorgt hätten. Ferner teilte Churchill mit, daß ſich die britiſche Freiwilligenarmee auf etwa 250 000 Mann beläuft. England beab⸗ ſichtige nicht, nach dem Kriege eine weſentlich größere Armee zu halten, als es zur Zeit des Kriegsausbruches beſeſſen habe. Freiwillige deulſche Zivilarbeiter für zerſtörte fremde Gebiete. Berlin, 30. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Von zuſtän⸗ diger Stelle erfahren wir, daß ſich heute Abend eine Kommiſ⸗ ſion der Arbeitgeber und Arbeitnehmer nach Verſailles begeben hat, um mit der franzöſiſchen Unterkommiſſion alle Einzelheiten hinſichtlich der Geſtellung freiwilliger Zivilarbei⸗ ter für den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete zu ver⸗ einbaren. Deutſcherſeits wird beſonderer Wert darauf gelegt, Garantien für die perſönliche Sicherheit, Unterkunft und Verpflegung der Arbeiter zu erhalten und auch günſtige Ar⸗ beitsbedingungen feſtzuſezen. Die deutſche ſoztale Ge⸗ ſetzgebung ſoll für die in fremden Gebieten tätigen deut⸗ ſchen Zivilarbeiter aufrechterhalten bleiben. Beſprechungen über die franzöſiſchen Kohlenforderungen EBerlin, 30. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verſailler Kohlenkommiſſion, beſtehend aus dem Reichs⸗ kohlenkommiſſar Lechner und Geheimrat Schmitt, weilte bis geſtern in Weimac, um die franzöſiſchen Kohlenfor⸗ derungen mit der 3 zu beſprechen. Man war ſich einig, daß trotz unſeres Kohlenmangels die Forderungen ſo⸗ weit als möglich erfüllt werden müſſen, um Weigerungen zu vermeiden. Die Kommiſſion iſt geſtern nach Verſailles zu⸗ rückgereiſt. Deulſch-Oeſterreich. Der Friede für Deulſchöſterreich. St. Germain. 30. Juli.(Wiener Korr.⸗Büro.) Der franzö⸗ ziſche Miniſter für den Wiederaufbau, Loucheur, hatte heute mit dem Staatskanzler Renner eine lange Beſprechung wegen der Verwendung deutſchöſterreichiſcher Ar⸗ beiter bei dem Wiederaufbau in Nordfrankreich. Im Laufe der Unterredung ſagte Loucheur zu, daß die Arbeiter als freie Arbeiter behandelt, dementſprchend verpflegt und nicht ſchlechter als die franzöſiſchen Arbeiter behandelt werden wür⸗ den. Loucheur brachte ſodann die Kohlenverſorgung zur Sprache und verwies auf den internationalen Charakter der Kohlenkriſe ſowie darauf, daß Frankreich nur 50 Prozent ſeines Bedarfes bezöge. öſterreichiſchen Ernährungsſchwierigkeiten beſprochen, wobei Loucheur eine Beſprechung dieſer Frage auf der Konferenz am Freitag in London zuſagte Der Wiener Bürgermeiſter über die verhäugnisvolle Lage Deutſchöſterreichs. Wien, 29. Juli.(WB.) Der Wiener Gemeinde⸗ rat hielt laut einer Korr.⸗Bur.⸗Meldung heute eine aupher⸗ ordentliche Sitzung ab, um zu den Friedensbedingungen der Entente Stellung zu nehmen. Bürgermeiſter Reumann wies in ſeiner Rede darauf hin, daß angeſichts der Friedeus⸗ bedingungen Beſtürzung und ernſte Enttäuſchung die geſamte Bevölkerung Deutſch⸗Oeſterreichs beherrſche. Die territorialen, wirtſchaftlichen und finanziellen Klauſeln des Vertragsent⸗ wurfes ſeien ſo beſchaffen, daß ſie bei einer Aufrechterhaltung den völligen Untergang der deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Republik zur Folge haben müſſen. Staatsban⸗ kerott, wirtſchaftliche Verelendung und Vaſallentum mit ihren alle ſoziale Ordnung zerſtörenden Wirkungen müßten die unmittelbaren Folgen des Friedensvertrages ſein. Der Bür⸗ germeiſter legte ſodann eingehend dar, daß Wien durch dieſen Frieden am härkeſten getroffen werde, wobei er auf die für Wien ungeheuerlichen finanziellen Be⸗ ſtimmungen hinwies. Für Wien ergibt ſich ein ſolches Maß von Unheil, daß es darunter zuſammenbrechen müſſe. Durch die territoriale und wirtſchaftliche Einengung würden die Be⸗ triebs⸗ und Lebensmöglichkeiten der Wiener Bevölkerung in unerträglicher Weiſe unterbunden und ſie würde bedingungs⸗ los zu dauernder Verelendung verurteilt. Die Wiener Ge⸗ meindevertretung richtet daher in letzter Stunde an die deutſch⸗ öſterreichiſche Friedensdelegation die eindringliche Bitte, ihre Vorſtellungen gegen dieſen Vernichtungsfrieden mit allem Nachdruck fortzuſetzen, um jene Zugeſtändniſſe zu erhalten, welche die ſchwergeprüfte Bevölke Deutſch⸗Oeſterreichs vor dem Aeußerſten bewahre und ihre Wiederaufrichtung er⸗ möglichen würde. Die Rede des Bürgermeiſters fand ſtür⸗ miſchen Beifall. Deulſches Beich. Amtauſch oder Abſtempelung des Papiergeldes und Wertpapiere. Der Vermögensſchutz⸗Berein e. V. Nürnberg richtete an die Nationalverſamlung in Weimar folgendes Telegramm. „Die in Abſtempelung des Papiergeldes und Wert⸗ papiere ſeitens ichsfinanzminiſteriums zur Bekämpfung der Steuerflucht gibt unterfertigtem Verein Veranlaſſung, eln⸗ hender fachmänniſcher Abwã 57 aller dafür 0 entgegen⸗ ſprechender Punkte, unter Berückſichtigung ſowohl der älteſten, wie neueſten Finanzgeſchichte vor einem ſolchen Vorgehen dringend zu warnen. Sowohl Abſtempelung wie Umtauſch würden Steuer⸗ flucht großer Vermögen nicht verhindern, mittlere und kleine Ver⸗ mögen dem Ruin zuführen, da ordnungsmäßige Durchführung techniſch bei Milliardenanzahl von Stücken die Volkewirſchn Monate lahm legen, Demoraliſation aufs äußerſte ſteigern, Aus⸗ landskredit für Jahre gefährden. Durch ſchnelle, gerechte, in⸗ dividuell angepaßte Verſteuerung kann ſicher Papierumlauf redu⸗ ziert, Geldwert gehoben und Steuerflucht abgebaut werden.“ Das Schulkompromiß angenommen. Weimar. 30. Juli.(Von unſerem Vertreter.) Das Schul⸗ kompromiß iſt heute nach langwierigen Verhandlungen zwiſchen dem Zentrum, der Sozialdemokratie und den Demokraten zu⸗ ſtandegekommen, Die grundlegende Formel iſt die, daß die berkgeſest. Die britſchen Truppen würden auch in dem Kaufalus Simultanſchule als Regel, die konfeſſionelle und die religionsloſe Schlie gos. 88 me geſten. Schließlich wurden noch die deutſch⸗ — — — —— —— rückſichtigen; zund Gen., welcher lautet:„Das Staatsminiſterium wird erſucht, dem 2 Seike. Nr. 318. Maunheimer General-Anzeiger. (Abend· Ausgabe.) Mittwoch, den 30. Juli 1919. Der Artikel 143 erhält nach dem neuen Kompromiß folgenden Wortlaut: In den Gemeinden ſind auf Antrag der Erziehungs⸗ berechtigten Volksſezulen ihres Bekenntniſſes und 5 eaſe n Linzurichten, ſoweit hierdurch ein geordneter Schulbetriob nicht be⸗ einträchtigt wird. Der Wille der Erziegungsberechtigten iſt zu be⸗ Hti das Nähere beſtimmt die Landesgeſetzgebung nach den Grundſäzen des Neſchsgeſetzes. In die Uebergangsbeſtimmungen der Verfaſſung iſt ein Artikel aufzunchmen, nach dem beſtimmt wird, daß bis zum Erlaß des im Artikel 143 vorgeſehenen Reichsgeſetzes es bei der beſtehenden Rechts⸗ lage verbleibt. Das Reichsgeſetz hat die Gebiete des Reiches, in denen eine Schule nach Bekennkniſſen beſteht, beſonders zu berück⸗ ſichtigen. Der weſentliche Fortſchritt in dieſem Kompromiß, das durch die Mitarbeit der Demokraten erreicht wurde, iſt der, daß kon⸗ feſſionelle und religionsloſe Schulen nur als Ausnahmeform gelten, während die Simultanſchule die herrſchende Schulform wird. Dabei wird eine größere Einheitlichkeit in den Ausbau des Schulweſens hineingebracht, als es nach dem Wortlaut des zwiſchen dem Zentrum und der Sozialdemokraten zuerſt vereinbarten Kom⸗ promiſſes möglich geweſen wäre. Die Beſtimmungen, die in den Uebergangsartikeln aufgenom⸗ mien werden ſollen, ſichern beſonders den Gebieten Süddeutſchlands, in denen die Simultanſchule heute die herrſchende Schulform iſt, die weitgehendſte Berückſichtigung. Der ZJuſammenſchluß Groß-Thüringens geſährdet. Weimar, 29. Juli.(Von unſerem Vertreter.) In der Frage des Zuſammenſchluſſes Groß⸗Thü⸗ ringens entſtehen jetzt mehr und mehr Schwierig⸗ keiten. Der Städtetag von Sachſen⸗Anhalt hat einen Be⸗ ſchluß gefaßt, der ſich ſcharf gegen den Zuſammenſchluß der thüringiſchen Einzelſtaaten zu einem Groß⸗Thüringen aus⸗ ſpricht und der im Gegenſatz hierzu den Anſchluß Thü⸗ ringens an Preußen verlangt. In einzelnen thürin⸗ giſchen Staaten machen ſich in verſtärktem Maße Beſtrebun⸗ gen geltend, auf eigene Fauſt Anſchluß an andere Staaten zu ſuchen. So will Meiningen zu Preußen, Koburg. zu Bayern. Beide verhandeln mit den betreffenden Einzelſtaaten. Wenn das thüringiſche Vollparlament, das in den nächſten Tagen zuſammentreten ſollte, nicht bald vollendete Tatſachen ſchafft, ſo dünfte der Zuſammenſchluß Groß⸗Thüringens als geſcheitert anzuſehen ſein. Baden. Eine ſchwierige Abſtimmung. Karlsruhe, 20. Juli. Zu einer ſchwierigen Abſtimmung kam es geſtern im Landtag nach der Beratung des Geſetzentwurfs üder die Durchführung von Kulturverbeſſerungen. Nach erfolgtem Namensaufruf ergab ſich, daß nicht die verfaſſungs⸗ mäßige Mehrheit, nämlich 81 Abgeordnete, abgeſtimmt haben. Zu⸗ nächſt kam es zu einer längeren Geſchäftsordnungsdebatte, ob man die Abſtimmung auf Mittwoch vertagen oder ob man warten ſolle, bis die fehlenden ſieben Abgeordneten herbeigerufen ſeien. Arbeits⸗ miniſter Rückert erklärte dabei, er habe eben Auftrag gegeben, in die nahe badiſche Weinſtube zu ſchicken, um die dort weilenden Ab⸗ geordneten herbeizuholen. Das Haus geduldete ſich geſchlagene drei⸗ viertel Stunde Schon hatte man beſchloſſen, die Abſtimmung Zu verſchieben, als der ſehnlichſt erwartete 81. Abgeordnete erſchien und das Geſetz dann glücklich ſeine Verabſchiedung fand. Neu Anträge und Interpellotionen im Candtag. * KHrlsruhe. 30. Juli. Dem geſtern zuſammengetretenen Land⸗ tag lag eine Reihe neuer Eingänge vor, darunter eine Inter⸗ pellation der Abgg. Hahn(Soz.) und Gen. über die Mißſtände im Lehrlingsweſen und ferner ein Antrag der Abgg. Marum(Soz.) badiſchen Landtag die ſämtlichen Akten des Miniſteriums des Aus⸗ wärtigen, welche den Llusbruch, die Fortſetzung und den Abſchluß des Krieges, ſowie die Kriegs⸗ und Friedensziele der Reichsregterung behandeln, vorzulegen. Ferner haben die Abgg. Mar gloff(Soz.) und Gen. eine kurze Anfrage eingebracht, in welcher die Regierung gebeten wird, den Bezirksämtern Wei⸗ ſungen über die Durchführung der Vorſchriften des Sperr⸗ geſetzes zu geben Ueber die Wirkung des Sperrgeſetzes ſoll die Regierung im Herbſt dem Landtag berichten.— Weiterhin iſt ein Antrag des evangeliſchen Oberkirchenrats dem Landtag über die kirchliche Steuergeſetzgebung zugegangen.— Eine dem Landtag vor einiger Zeit ſchon gewordene Eingabe des P. Hoſen⸗ mopf in Weimar wegen Aufhebung aller Vorrechte des Standes und der Geburt wurde als nach Form und Inhalt zur Beratung im Landtag für nicht geeignet befunden. Landtagsſchluß. fiarlsruhe, 30. Juli. Aus parlamentariſ Kreiſen erſahren wir, es ſei beſtimmt damit zu rechnen, daß der—— 8 s den Freitag den 1. Auguſt ſeine Sommertagung beſchließen und in die Jerien gehen wird. Ende September ſoll der Land⸗ tag wieder zuſammentreten. Der zukünftige Obmann des badiſchen Lehrervereins. * Offenburg, 30. Juli. Der Bezirtsverein Offenburg des ba⸗ diſchen Lehrervereins hat beſchloſſen, der demnächſt ſtattfindenden Hau erſammlung Hauptlehrer Oskar. Hofheinz in eidelberg als künftigen Obmann rorzuſchlagen. Ne Vahlen zur evaugeliſchen Generalſynode. Am 28. September ſollen die Wahlen zu einer au Berordent⸗ lichen Landeskirchenverſammlung(Generalſynode) für die evangeliſche Kirche ſtattfinden. Dieſe Wahlen ſind von einer 1N 5———— Die Generalſynode wird eine Kirchenverfaſſung zu ſchaffen haben, nachdem infolge des Aufhörens des Jandesdicheeanes des aogs ſch die ner⸗ Aaapang e Grundlage der Landeskirche geändert hat und die faſſung überhaupt ſchon längſt den heutigen Verhältniſſen nicht mehr entſpricht. Die neue Synode wird auch die Kirchenregie⸗ zung zu n haben. Es wird aber von dem Ergebnis dieſer Wahlen insbeſondere abhängen, in welchem Geiſte dieſe ſo wichtigen Auf gelöſt werden, ob in einem freien, weitherzigen demo⸗ niſchen Geiſt, im Sinne einer größeren Selbſtändigkeit der Ge⸗ meinden in der Richtung einer Entwicklung der Kürche zur wirklichen Volkskirche. Große Schichten ſind ihr heute entfremdet, vor allem im Arteiterſtand. Sie wieder zu gewinnen iſt eine wichtige Aufgabe, eine füür die Zukunft der evangeliſchen Kirche geradezu entſcheidende. Verfalſungen allein können das gewiß nicht machen. Aber wenn ſie rückſtändig ſind können ſie auch zu einem ſchweren Hindernis wer⸗ den. Dakum iſt eine demokraliſche Verfafſung der Kirche, die alle Glieder heranzieht, und eine weitherzige, gemeinſame, reli⸗ öſe Grundlage über allem dogmatiſchen und theologiſchen Streit naus eine Notwendigkeit. Es muß allen, die Glieder der Kirche ein wollen, auch innerlich möglich ſein, ihr anzugehören. Es muß gleiches Necht für alle auf dem Boden des Evangeliums ſtehenden Rieglungen und Anſchauungen in der Kirche vorbanden ſein, für Geiſtliche und Gemeindeglieder. In der katholiſchen Kirche ſteht den Gemeindegliedern ihrem Weſen nach ein Einfluß auf die Geſtaltung der Kirche nicht zu. Anders in der evangeliſchen Kirche. Sie iſt Jemeindekirche. Sie gibt ihren Gliedern wichtige Rechte. In der fntfß.. ollen zum enm eder n Landeskirche ohne Unterſchied des Geſchlechtes vom 25. Lebens⸗ ſahre an ihre Vertreter in die Generalſynode wählen. Die Wahlen werden nach dem Verhältniswahlverfahren vollzogen, wobei das ganze Land in 7 Wahlkreſe eingeteilt iſt. Leider hat man ſich nicht dazu entſchließen können, das Wahlrecht in einer wirklich freien und uneingeſchränkten Form zu gewähren. Es iſt eine Anmeldung für chenge at zu en ahlen o nur der, den ſich anmeldet. Der politiſch Denkende verſteht eine derartige Erſchwe⸗ rung nicht. Statt die Wahlbeteiligung möglichſt zu erleichtern, wird ſie tatſächlich erſchwert. Nicht mit Unrecht wird man ſich eifrig zu beteiligen. warum nicht auch für die Wählerliſte? Leider iſt es eine üble Gewohn⸗ heit vieler freier denkender Proteſtanten, ſich um das Leben ihrer Kirche wenig oder gar nicht zu kümmern. Das iſt ein Fehler. Die evangeliſche Kirche iſt auch heute noch ein großer Faktor in unſerem Volksleben. Durch ihre Verſammlungen, die Gottesdienſte genannt werden, und allwöchentlich bis ins kleinſte Dorf ſtattfinden, durch die religtöſe Unterweiſung der Jugend, durch die Seelſorge, durch ihre ganze Stellung im Volksleben übt ſie einen erheblichen Einfluß auch heute noch aus. Ihre Aufgabe iſt auch für die heutige Zeit noch groß. Ihre Kräfte follen nutzbar gemacht werden für den ſitt⸗ lichen Wiederaufbau unſeres Voltes. Sie iſt eine ſozial verſöhnende und vergleichende Macht. Sie umfaßt Alle und mehr denn je bedürfen wir heute deſſen in unſerem ſo zerklüfteten Volke. Kümmern ſich die religiös freier denkenden um die Kirche und ihr Leben nicht, ſo iſt damit den konſervativen Kräften der überwiegende Einfluß auf den Geiſt und die Art der Kirche über⸗ laſſen. Nur ſo iſt es allmählich möglich geworden, daß in der bad. Landeskirche die letzteren faſt gleich ſtark geworden ſind in der Generalſynode wie die freie Richtung. Bleibt es bei dieſer Teilnahms⸗ loſigkeit auch bei dieſen Wahlen, wo zum erſtenmal jetzt jedes Ge⸗ meindeglted, ob Mann, ob Frau, das Wahlrecht ausüben darf, dann wird die Folge ſein, daß, wie neulich in Württemberg, in⸗ folge der Gleichgültigkeit der freier geſmnnten Elemente eine kon⸗ ſervative Mehrheit auch bei uns in die Synode einzieht. Es wäre das erſte mal ſeit 60 Jahren in Baden. Auf lange Zeit hinaus wäre damit zugleich auch die Verfaſſung und die Entwick⸗ lung der Landeskirche beſtimmt. Alles wäre auch politiſch un⸗ erfreulich. Es würde eine Stärkung der konſervativen Poſi⸗ tion überhaupt bedeuten, die auch politiſch unerwünſcht ſich aus⸗ wirken würde. Denn die Kirche iſt, wie wir bereits hervorgehoben haben, auch heute noch von ganz erheblichem Einfluß auf das Volks⸗ leben. Darum iſt es Pflicht, der politiſch demokratiſch geſinnten Proteſtanten ſich bei den bevorſtehenden Wahlen zur Generalſynode Aber nicht erſt bei den Wahlen! Derm, wie ſchon aben bemerkt, wahlberechtigt iſt nur, wer ſich anmeldet, ſich rechtzeitig anmeldet. Für dieſe Anmeldung ſind 14 Tage vor⸗ geſehen, die je nach den örtlichen Verhältniſfen bekannt gegeben werden. Die Friſt hat zum Teil ſchon begonnen oder ſteht unmit⸗ telbar benor. Möge niemand die kleine Mühe ſcheuen, ſich anzu⸗ melden. Unterläßt er es, dann hat er auch kein Wahlrecht am Tag der Wahl und damtit keinen Einfluß auf die künftige Geſtaltung der evangeliſchen Kirche.—* Wirtſchaflliche Maßnahmen. Stellungnahme des Badiſchen Müllerbundes zu Achtſtundenkag und ZIwangswirlſchaft. Der Badiſche Müllerbund hielt dieſer Tage im Gaſthaus zum„goldenen Adler“ in Karlsruhe ſeine aus dem ganzen Lande ſtark beſuchte Hauptverſammlung ab. Den Geſchäfts⸗ bericht erſtattete der Vorſitzende Fr. Dootken⸗Mosbach, den Kaſſenbericht Landtagsabgeordneter Miller⸗Stuttgart. Ueber den Achtſtundentag int Mühlengewerbe berichtete Abg. Albietz⸗ Wehr. 88— Entſchließung angenommen, nach der der Badiſche Müllerverband proteſtiert gegen die Einführung des Acht⸗ ſtundentags in den Mitte!⸗ und Kleinmühlen. Bei dem engen Zuſammenhange des Mühlengewerbes mit der Landwirtſchaft ſei der Achtſtundentag in der Müllerei ebenſo unmöglich wie in der Landwirtſchaft. Die badiſche Regierung wurde erſucht, in dieſer Richtung bei der Reichsregierung vorſtellig zu werden.— Landtags⸗ abgeordneter Miller berichtete über Zwangswirtſchaft und freie Wirtſchaft. Hierzu wurde folgende Entſchließung einſtimmig gutgeheißen. Die Verſammlung fordert einen ſchleunig en Ab⸗ bau der Kriegszwangswirtſchaft für Getreide und Her⸗ abſetzung der Ausbeute. Die Ablieferung des Getreides ſoll, ſolange dies noch erforderlich iſt, nach den angebauten und abgeſchätzten Ernteflächen erfolgen, wobei den Selbſtverſorgern größere Mengen zu belaſſen ſind, da das ſeitherige Quantum unzureichend war. Bei dieſer Regelung kann die ſeitherige Mühlenkontrolle als überflüſſig wegfallen. den Kommunalverbänden ſollte die Bewirtſchaftung anz übertragen werden, damit die Waſſer⸗ und Arbeitskräfte der Alein und Mittelmühten voll ausgenützt und die Verkehrs⸗ und Kohlennot teilweiſe behoben wird. Fferner wird verlangt daß die genannten Betriebe wieder zum Getreide⸗ und Mehlhandel all⸗ gemein zugelaſſen werden. Die Einführung eines Getreidemonopols wird abgelehnt.— Die Verhandlungen nahmen einen einmütigen Verlauf. Letzte Meldungen. Juſammentritt der ſchweizeriſchen und inlernakionalen Friedensgeſellſchaft. Bern, 30. Juli.(WB.) Schweizeriſche Depeſchen⸗Agentur. Die Delegation der 25. Sektion der ſchweizeriſchen Friedens⸗ geſellſchaft tritt am 3. Auguſt in Bern zuſammen. An der Spitze der Tagesordnung ſteht die Reſolation über den Eintri der Schweiz in den Völkerbund. Die Schweizeriſche Depeſchen⸗Agentur vernimmt, daß der Rat der internationalen Union der Friedensgeſellſchaft näch⸗ ſten Montag in den Räumen des Friedensbüros in Bern zu⸗ ſammentreten wird. Die Verhandlungen innen am 20. Auguſt zum erſten Male ſeit 1914. Die Pazifiſten der krieg⸗ führenden Länder werden hier zuſammentreten. Es ſoll auch die Schuldfrage beſprochen werden. Noch keine Wiederaufnahme der diplomaliſchen Beziehungen mit Rußland. Weimar, 30. Juli.(Von unſerem Vertreter.) Die Sowjetregierung macht neuerdings wieder Verſuche, um mit den übrigen europäiſchen Staaten in Verbindung zu kom⸗ men. Ein Funkſpruch Lenins weiſt auf die wirtſchoftliche Lage Rußlands hin und betont, welche Waren es den übrigen europäiſchen Ländern zur Verfügung ſtellen kann. Die rüchte, daß die diplomatiſchen Beziehungen mit Rußland ſei⸗ tens Deutſchland wieder aufgenommen worden ſeien, ent⸗ behren jeder Begründung. Von zuſtändiger Stelle erfahren wir, daß weder eine Geſandtſchaft Koltſchaks noch eine ſolche Lenins noch ſonſt irgendeine offizielle oder offiziöſe ruſſiſche Miſſion in Deutſchland weilt. Clemenceau befürchter keinen unerwartelen deulſchen Aufmarſch. Paris, 30. Juli.(WB.) Die Friedenskommiſſion der Kammer hörte Clemenceau und Tardieu über die Frage des linken Rheinufers an. Clemenceau erklärte. daß die Bedin en des Friedensvertrags Frankreich eine Sicherung verſchafften, die einer Beſetzung der Brückentöpfe gleichkäme. Auf den Einwand hinſichtlich einer möglichſt raſchen deutſcher Truppen und der ferneren Hilfe Englands und Amerikas erklärte er, daß es nicht durchführbar ſei, daß eine auf 100 000 Mann reduzierte Armee mehrere Millionen ausheben könne, ohne die Auf⸗ merkſamkeit Frankreichs und der ganzen übrigen Welt auf ſich zu lenke. Geſpannte Cage in Portugal. Bern, 20. Juli.(WB.) Die franzöſiſchen Blätter berichten, daß die Lage in Portugal von Tag zu Tag ter wird, da der Streik an Ausdehnung zunehme. Die Haltung der Streikenden wird immer bedrohlicher. In den letzten Nächten wurde wiederholt auf Sicherheitsmann⸗ ſchaften geſchoſſen. Bei Streikenden und Matroſen ent⸗ deckte man Waffen, die aus dem Zeughaus geſtohlen waren. Eine Bolſchewiſtenbande hat ſich in den Beſitz mehrerer Dörfer bei Liſſabon geſetzt. Es verlautet, daß die Revolutionäre beabſichtigen, ſich des Flugplatzes und der Flie⸗ gerſchule von Amadora zu bemächtigen. Die von der Regie⸗ rung angekündigte Beilegung des Eiſenbahnerſtreiks ſcheint lediguch ein Berfuchsballon gi ſein, deum bis Elſenbabnes gr⸗ klärten, von einer Einigung nichts zu wiſſen und nichts wiſſen zu wollen, da es vielmehr ihre Abſicht ſei, die verhafteten Eiſenbahner mit Gewalt zu befreien. Die Demarkationslinie in Kärnten. Syitlal a. Drau, 30. Juli.(Wiener Korr. Büro.) Zur Feſt⸗ ſetzung der Demarkasionsziuie in Kärnten wurde am 28. Juli zwiſchen den u ilttäriſchen Vertretern Deutſch⸗Oeſterreichs, des ſerbiſch⸗kroatiſch⸗ſloweniſchen Staates unter dem Vorſitz der inter⸗ alliierten Kommiſſion in Klagenfurt ein Protakoll unterfertigt, nach dem die Südſlawen am. Auguſt morgens mit der Räumung des von ihnen beſetzten nördlichen Gebietes mit der Landeshauptſtadt Klagenfurt und des Nordufers des Wörtherſees beginnen und dieſe bis nachmittags durchführen ſollen. In die freigewordenen Zouen rücken deuſch⸗ öſterreichiſche Sicherheitstruppen ein. N Generalſtreikgefahr in Baſel. Baſel. 30. Juli.(WB.) Schweiz. Dep.⸗Agent. Die ge⸗ ſamte ſozialdemokratiſche Arbeiterſchaft erklärte ſich ſolidariſch mit den ſtreikenden Färbereilarbeitern. Die Streikleitung forderte die Arbeiterſchaft auf, einem eventl. Streikaufgebot reſtlos Folge zu leiſten. In erſter Linie wer⸗ den verlangt: Reduktion der Brotpreiſe um mindeſtens 20 Zentimes, Beſchlagnahme der Schuh⸗ und Stofflager und Ab⸗ gabe der Waren zu herabgeſetzten Preiſen, ferner Verhin⸗ derung des Exportes und Erleichterung des Importes, Maß⸗ nahmen gegen Milchpreiswucher uſw. Die Staatsarbeiter und Staatsangeſtellten erklärten ſich ebenfalls mit den Forderun⸗ gen ſolidariſch, ſo daß heim Mißlingen der Elnigungsverhand⸗ lungen mit einem Generalſtreik zu rechnen iſt. Auch die Straßenbahn⸗ und die Gas⸗ und Waſſerwerke würden an dem Streik teilnehmen. Verabſchiedung der Verſaſſun 5 Bertin. 30 Juli.(Von Unſ. Ver! Blro Wie die P. P. N. aus Weimar erfahren, wird vorausfichtlich heute die Verfaſ⸗ ſung endgiltig veraoſch'edet. Erhöhung der Jettralion.— Preisſteigerung. Berlin, 30. Jult.(W..) Wie amtlich mitgeteilt wird. ſolt, am 1. Auguſt 1919 eine Aufbefſerung der Fettration bis auf den Normalſatz von 100 Gramm pro Kopf der Bevölkerung Erfaſſung von Milch und Butter— eintreten. Außerdem wird auf den pf der Bevölkerung einſchließlich der Selbſtverſorger eine Speifſefettmenge von 50 Gramm(vorwiegend in Margarinz) wöchentlich ausgegeben, die anſtelle der bisher nur den Verſor⸗ gungsberechtigten gewährten Sonderzeiteilung tritt. Da der Neichs⸗ ausſchuß für Oele und Fette mit Rückficht alf die geſunkene Valina die Rahſtoffe ſo teuer einkaufen muß, daß die Abgabe an die Mar⸗ garinefabriken nicht mehr zu den bisherigen Preiſen erfolgen komh, wird ab 1. Auguſt auch eine Steigerung des Nargarine⸗ preiſes mvermeidlich. Das Pfund Margarine wird die Ver⸗ braucher etwa.32 M. bis.32 M. kaſten. ** (Karlsruhe, 28. Juli. Fabrikant Altſtadtrat Legpald Kälſch hat der Stadt ein wohlgelungenes Bild des erſten Kreuzens „Karlsruhe“, gemalt von Herrn Maler Wilhelm Volz hier, ge⸗ ſchenkt. Für dieſe wertvolle Zumendung ſpricht der Stadtrot ſeinen wärmſten Danr aus.— Der Stadtrat hatte beim Miniſterium der Finanzen(Eiſenbahnabteilung) beantragt, die von der General⸗ ötrektion der Staatseiſenbahnen gutgehelßene weitere Er⸗ hähung der Fahrpreiſe der Albtalbahn, ſoweit die Strecke Karlsruhe⸗Rüppurr in Betracht kommt, rückgängig zu machen. Das Miniſterium antwortet daxauf, es habe ſelbſt lebhaft bedauert, daß eine abermalige Tariferhöhung der Albtalbahn nötig geweſen ſei, aber nachdem die Vadiſche Loke eiſenbahn⸗A.⸗G. ſich ge⸗ zwungen geſehen habe, den Tarifvertrag abzuſchlioßen, nicht zu um⸗ gehen geweſen Bei der ſchlechten Finanzlage der Geſellſchaft hätte im Falle der Verſagung der Genehmigung mit einer Stillegung des Bahnbetriebs gerechnet werden müſſen. —— Handel und industrie. D ndels kammerlag die Auskunftspflicht Der Heſſiſche Handelskammertag hat gegen das geplante Geſezz über die Auskunftspflicht der Banken, Sparkaſſen 1 im entſchie⸗ dener Weiſe Einſpruch erhoben und einen völlig ablehnenden Stand⸗ punkt eingenommen. Vor allem hält er ein derartiges Geſetz infolge des Abfließens des Kapitals aus den Banken für mirtſchaftliche Gefahr. Ferner würde eine ſolche Maßnahme einen vollkommenen Bruch mit dem ſeither peinlich gewahrten Grundſaß des Geſchäfts⸗ geheinniſſes bedeuten. Sollte indeſſen der Gedanke doch Geſetz wer⸗ den, ſo dürfte eine Anwendung nur in ſolchen Fällen wo es ſich um eine beabſichtigte des Steuerftskus handelte Außerdem gehe es nicht an, die Auskunftspflicht nur auf gewiſſe Teile des Reiches anzuwenden, es müßte dann gleichmäßig in we Reich gehandhabt werden. Sodann müſſen die deutſchen ögensbeſtände im Ausland ebenfalls getroffen werden und zu dieſem Zweck eine internattonale Geltung des Geſetzes Aeber die Lage der Schwarzwuͤlder Ahreninduſtrie wirb berichtet, daß dieſe nicht geklärt iſt. Wie die geſchäftrichen Beziehungen zu den Ententeſtaaten kuün—— bleibt abzuwarten. Tatſache iſt jedoch, daß angeſ Firmen in den leßzten Tagen bereits Beſuche franzöſiſcher Kunden erhalten haben, die ſchon vor dem Kriege mit der induſtrie rege geſchäft⸗ liche Mce Uhen unterhielten. Mit der Fabrikation neuer Friedens⸗ en ware in der induſtrie wird jetzt begonnen. Die ſtößt aber augenblicklich erhebliche Sch es an Rohniateriaſten noch fehlt. enm der Kohlenmangel nicht rechtzeitig — werden kann. muß mit Betriebseinſtezungen gerechnet eini ⸗Aktien in Notiz: 202. Zu—2 Ween blleben erbälllich: Dingler ſche Maſchinenfabrik, Karls Maſchinen⸗ und Zellſtoff⸗ 0— ruher Maſchin Zellſtoff Wertyapierpörſe rankfurt a.., Juli.(Priv.⸗Tel.) Die umfangreichen Ause ſetzungen in der Nationalverſammlung min ut Ende und die allgemeine politiſche Ausſprache damit erledigt. Das mit großer Mehrheit angenommene Vertrauensvotum berubigte die 2910 wieder. Die Umſätze waren äußerſt beſcheiden und die Kurſe zeigten bei der fehlenden Geſchäftstäligkeit nur geringe Verände⸗ ungen. Unter den Werten am Montan⸗Aktienmarkte trat einiges Intereſſe für Phönix Bergbau ein. Im übrigen ſetzten die meiſten Werte dieſes Gebietes niedriger ein, wobei Oberbedarf 284, Deuiſch⸗ emburger Prozent einbüßten. Schiffahrtsaktien wiefen bei ſtillem Geſchäft keine Veränderungen auf. Von den Chemiſchen Werten ſind Griesheim⸗Elektron als 1½ Proz. gebeſſert zu nennen. Glektrizitätewerte lagen ſtill und zum Teil beſſer. Von ſonſtigen apieren ſtellten ſich Daimler um etwa 10% Proz. höher. Die en der Benzgeſellſchaft behaupteten ihren Kursſtand mit 1982 Lombarden gingen zu 2094 um. Schantungbahn ca. 180½. Petro⸗ leumwerte ſind als etwas ſchwächer zu bezeichnen. Deutſche Petro leum im Verlaufe etwas gebeſſert 229. Sonſt waren im freien Verkehr die Aktien der Canada Pacifie im Kurfe gefeſtigt 438. Heldburg⸗Aktien wurden zu 90 genannt. Am Rentenmarkte waren heimiſche Anleihen 8 Kriegsanl wurden azu 81,73 um⸗ ſetzt. 5 ogen am der mit Einheits⸗ 2— notierten tere. Chemiſche Werte Albert ſtanden im An⸗ 595 Zellſtoff Waldhof wurden ebenfalls offeriert, Badiſche nilin beſſerten de n Kurs 329%( 1% Proz.) Das Geſchäft blleb am Schluß rubig bei bebanpteter? Vrivatbistont% Uroa. wöchentlich— in den Erzeugungsgebieten je nach Möalichkeit der Wurtwoch, den 90. Hutk 1918 Mannhemer General ·Anzeiger. ¶Abend · Ausgube.) B. Seite. Nr. 348. Aus Staòdt und Land. Stellungnahme gegen den Straßenhandel. Der Arbeitgeber-Verband des Einzelhandels E. B. Mannheim richtete an das Bezirksamt. das Bürgermeiſteramt und die Handels⸗ kammer nachfolgende Eingabe: Aus den Kreiſen unſerer Mitglieder gelangen an uns täglich bittere Klagen üder den immer mehr überhand nehmenden Straßenhandel. Obwohl hie und da eingeſchritten wurde, einzelne Verhaftungen erfolgt find, aber weſentliche Gegen⸗ maßnahmen nicht ergriffen wurden, ſo nämmt der Straßenhandel immer noch an Ausdehnung zu. In den letzten Tagen haben an der„Schieberbörſe“ bezw. dem„Schiebermarkt“ im Schloßgarten tauſende pon Perſonen, Verkäufer und Käufer, teilgenommen. Auch in den Straßen blüht der Handel weiter Die„Schieberbörſe“ iſt Tagesgeſpräch und die Zeitungen berichten in langen Spalten iber als von etwas ganz Selbſtverſtändlichem. Ganz abgeſehen davon, daß ein ſolcher Verkauf gar nicht im Intereſſe des Ver⸗ brauchers liegen kann, da hier der Ausbeute alle Wege geebnet ſind, ſo kann dieſem Treiben nicht länger ſtattgegeben werden, wenn nicht dem Einzelhandel ganz ernſte Folgen erwachſen ſollen. Die Detailgeſchäfte haben während des Krieges die größten Opfer gebracht und ihre Betriebe oft nur mit Mühe und Not auf⸗ recht erhalten können. Die heutigen hohen Forderungen der Ange⸗ ſtellten, die Wiedereinſtellung aller Kriegsteilnehmer und nicht zu⸗ letzt die hohen Steuern und enormen Unkoſten ſtellen Anforde⸗ rungen an den Kleinhandel, die nur mit der größten Anſtrengung erfüllt werden können. Wir erheben daher im Namen unſerer Mitglieder, die ſich aus der überwiegenden Mehrheit der Detail⸗ geſchäfte Maunnheims und der Verorte zuſammenſetzen, energiſch Proteſt ge den Straßenhandel und fordern ſtrengſtens Vorgehen zur raſcheſten Abhilfe. 8 Jamilien⸗Berſicherung. Es iſt der Wunſch der badiſchen Regierung, daß womöglich im gllen Krankenkaſſen des Landes die Familien⸗Verſicherung ein⸗ führt, alſo nicht bloß den Verſicherten ſelbſt, ſondern auch deren Familien⸗Angehörigen im Falle der Erxkrankung Unterſtützung ge⸗ währt wird. der Ausſchuß der Freien Vereinigung badiſcher Krankenkaſſen bhat dieſe Anregung gründlich erwogen, mit Rückſicht auf die finanzielle Belaſtung aber die Ein⸗ führung der Fomilienverſicherung nur unter der Bedingung für möglich erklärt, wenn ſich Staat, Kreis, Gemeinde und Kranken⸗ kaſſe in die Koſten teilen. Außerdem ſollten für die Familien⸗An⸗ gehörigen der Mitglieder zunächſt nur freie ärztliche Behandlung und die Uebernahme eines Teils der Koſten der Arxzneien und ſonſtigen Heilmittel in Betracht kommen. In der größten Kranken⸗ kaſſe des Landes, der Allgemeinen Ortskranken⸗ kaſſe Mannheim, die gegenwärtig über 51 009 Mitglieder zählt, haben ſich nunmehr auch die Vertreter der Arbeitgeber unter den vom Ausſchuß der Freien Vereinigung geſtellten Bedingungen grundlätzlich für die Einführung der Familien⸗Verſicherung ausge⸗ ſprochen. Eine Verteilung der Koſten dürfte ſich ſchon aus dem Grunde rechtfertigen, weil an der Förderung der Volksgeſundheit auch Reich, Staat, Kreis und Gemeinde das größte Intereſſe. 5 Juſtitut Sigmund. Aus Anlaß des 25jährigen Schuljubiläums veran⸗ ſtaltete das Inſtitut und Penſionat Sigmund am Montag nachmittag eine Feier im Ballhaus. Ein auserleſenes Programm, deſſen einzelne Nummern in flotter Weiſe zum Vortrag gebracht wurden, ſorgte für reichhaltige Abwechslung Die von Schülern des Inſtituts vorgetragenen Gedichte und Muſikſtücke(Violin: und Horn⸗ vorträge) fanden allgemeinen Beifall. Auch der Schülerchor, der von einem Streichorcheſter aus Mitgliedern der Grenadierkapelle 110 be⸗ gleitet wurde, konnte ſein volles Können zeigen und gab in ſeinem Schlußgeſang einen von Herrn Muſikdirektor Lenz für das Inſtitut gedichteten gedankenreichen Jubiläumsgruß wieder. Mit der Chor⸗ und Orcheſterleitung war Herr Muſikdirektor Hanſen betraut, der auch die der Inſtitutsſchüler in feinfühliger und ſach⸗ kundiger Weiſe am Flügel begleitele. In einer Anſprache begrüßte der Jubilar, Herr Inſtitutsdirektor Sigmund, die zahlreich erſchienenen Gäſte und Freunde der An⸗ ſtalt und wies darauf hin, daß die Vorbereitungen zur Feier ein Werk der letzten drei Wochen ſeien, und daß erſt dann der Gedanke zu einer größeren Jubiläumsfeier ſich impulſiver geſtaltete, als man wußte. daß Mannheim von den Franzoſen nicht beſetzt werden ſollte. Herr Direktor Sigmund erwähnte in ſeiner Begrüßungsrede ganz beſon⸗ ders anerkennend die älteſten Lehrer ſeiner Anſtalt, die zumteil ſchon ſeit 20 Jahren am Inſtitut wirken. Alsdann übergab er den 21 Schülern, die in den letzten fünf Monaten das Einjährig⸗Freiwilligen⸗ Examen, die Realſchulſchlußprüfung und das Maturitätsexamen be⸗ ſtanden, Diplome zum Andenken an ihre Examenserfolge im Jubi⸗ läumsjahr. In einem Rückblick ſchilderte Herr Lehramtspraktikant Metzger die Geſchichte des Inſtituts Sigmund. Gegründet im Jahre 1894 als höhere Privatlehranſtalt, hat ſich das Inſtitut unter der bewährten Leitung des Gründers, eines erfahrenen Pädagogen und ſtaatlich geprüften Neuſprachlers und Hiſtorikers, im Laufe der Jahre aus kleinen Anfängen zu einem ſtattlichen Schulorganismus entwickelt. Seine ſtete Aufwärtsbewegung verdankt es in erſter Linie ſeinen hervorragenden Erfolgen. Haben doch allein in den letzten 14 Jahren ſtimmt, daß Rente und nahezu 500 Inſtitutsſchüler erfolgreiche ſtaatliche Prüfungen ab⸗ gelegt(darunter keine Aufnahmeprüfungen für die unterſte Klaſſe der ſtaatlichen höheren Lehranſtalten). Der Krieg brachte zwar durch Ein⸗ berufung von zahlreichen Lehrkräften zum Heere, durch die Revolution (vorübergehender Rückgang der Schülerzahl) und durch die Brücken⸗ ſperre(Errichtung einer Filiale in Ludwigshafen mit Genehmigung der Regierung der Pfalz) viele Schwierigkeiten, die jedoch durch ein⸗ heitliche Zuſammenarbeit von Direktion und Lehrerſchaft ſtets behoben werden konnten. Auch in der Kriegszeit blieben die Examenserfolge des Inſtituts auf ihrer alten Höhe Das laufende Schuljahr 1918/ 19 brachte für die Auſtalt 55 erfolgreiche ftaatliche Prüfungen, darunter 81 Einjährige. So ſteht das Inſtitut Sigmund nach Holzmanns Lehrerjahrbuch 1918,/19 die größte höhere Privatlehranſtalt Badens nach der Lender ſchen in Sasbach, am Ende ſeines 25. Jubeljahres da mit der ſtattlichen Zahl von 300 Schülern, die von 38 Lehrern in 21 Klaſſen und Kurſen, die Nachhilfekurſe nicht mitgerechnet unter⸗ richtet werden. In 9 Tagesklaſſen, 8 Abend⸗Einjährigenkurſen, in 3 Sprach⸗ und 1 Maturitätskurſus werden wöchentlich über 400 Unterrichtsſtunden gegeben. Am Abend fanden ſich die ehemaligen Schüler, ſowie die Abend⸗ ſchüler des Inſtituts und eine große Anzahl von wleder in den oberen Sölen des Ballhauſes zu einigen gemütlichen Stunden zuſammen, wobei Herr Muſikdiretor Lenz durch ſeine Muſikvorträge erheblich zur Verſchönerung des Abends beitrug. Poſtaliſches. Für die in polniſchen Händen befindlichen deut⸗ ſchen Kriegs⸗ und bürgerlichen Gefangenen, ſowie die in deutſchen Händen befindlichen polniſchen Gefangenen wird ein Kriegsge⸗ fangenenpoſtverkehr unter den bekannten Bedingungen eingerichte. Zugelaſſen ſind: 1. offene gewöhnliche Briefe und Poſt⸗ karten, 2. Werthrief“ bis 500 und 3. gewöhnliche Poſtpakete bis 5 Kg. Den Poſtverkehr zwiſchen Deutſchland und Polen vermittelt die Austauſchſtelle des Deutſchen Roten Kreuzes in Oels(Schleſ). Mit der Uebergabe der Sendungen an dieſe Austauſchſtelle erliſcht, bezw. mit der Vuflieferung der aus Polen kommenden Sendungen bei dem Poſtamt in Oels beginnt die Haftpflicht der Poſtverwaltung. Weitere Auskunft erteilen die Poſtanſtalten. * Eruannk wurden der Hilfsarbeiter beim Miniſterium des Innern, Amtmann Julius Jung, zum Mitglied des Vorſtands der Landesverſicherungsanſtalt Baden, Oberbaurat Otto Hauger zum Vorſtand der Bauabteilung der Generaldirektion der Staatseiſen⸗ bahnen und Vürpaſſiſtent Karl Sieber beim Landgericht Freiburg * Verſetzt wurden der Vorſtand der Bahnbauinſpektion 2 Frei⸗ burg, Oberbauinſpektor Otto Markſtahler, nach Karlsruhe zur Generaldirektiun der Staatseiſenbahnen, Oberamtsrichter Karl Schüßler in berg nach Wertheim, Amtsrichter Arthur Roth in Schwetzingen nach Boxberg in gleicher Eigenſchaft, Oberverwal⸗ tungsſekretär Wilhelm Rehmann bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau zum Bezirksamt Baden, die Verwaltungsſekretäre Alfred Ehret beim Bezriksamt Donaueſchingen zum Bezirksamt Freiburg, Reinhold Schlenker beim Bezirksamt Freiburg zum Bezirksami Villingen, Eduard Mayer heim Bezirksamt Villingen zum Bezirks⸗ amt Donaueſchingen und der Bureaubeamte beim Gewerbeaufſichts⸗ amt, Verwaltungsſekretär Auguſt Kamp, in gleicher Eigenſchaft zum Miniſterium des Innern. * In den Ruheſtand verſeßt wurden Kanzleirat Karl Mohr beim Landgericht Freiburg, die Oberjuſtizſekretäre Emil Winter⸗ halter beim Landgericht Konſtanz und Moritz Ballweg beim Amtsgericht Meßkirch und Oberlandesgerichtsrat Karl May, ihrem Antrag entſprechend. * Zugekeiſt wurden die Verwaltungsſekretäre Frankenbach, Linſer, Fritſchi und Engelhardt als Revſſtonsaſſiſtenten: 7 dach dem Bezirksamt Pfullendorf, Linſer dem Bezirksamt „Fritſchi dem Bezirksamt Mannheim und Engelhardt der des Miniſteriums des Innern. *Aus dem Staaksdienſt enklaſſen wurde Juſtizſekretär Karl gailetzt beim Notariat Gengenbach, auf Anſuchen. 55 der evangeliſchen Landeskirche. der Evang. Oberkirchen⸗ rat hat nach Zuſtimmung des Generalſynodalausſchuſſes den evan⸗ geliſchen Pforrer Gotthilf Günther in Obrigheim auf ſechs Jahre zum Pfarrer in Eggenſtein, den Pfarrer Ludw. Siefert in Sulzfeld auf ſechs Jahre zum Pfarrer in Greuzzach und Pfarrer Albert Daiber in Schmieheim auf ſechs Jahre zum Pfarrer in Breiſach ernannt; die auf 6 Jahre erfolgte Ernennung des Pfarrers Lic. Wilhelm Braun auf die obere evang. Pfarrei Neckargemünd für endgültig erklärt und Pfarrer Emil Weiſer in Gochsheim in id verſetzt. e Enflohnung der Renkenempfänger. Nach dem Eiſen⸗ bahnertarifpe 9 ſind die Löhne der Unfall⸗, Invaliden⸗ u. Militär⸗ rentenempfär ſo zu bemeſſen, daß Rente und Lohn zuſammen nicht hinter dem Lohn gleichartiger Arbeiter mit gleicher Dienſtzeit zurückbleiben. Bisher wurde bei den Militärrentenempfängern die Kriegszulage von 15/ und die Verſtümmelungszulage mit 27 dem Rentenbetrag nicht zugerechnet. Nachdem die Militärbehörde in letzter Zeit neben den Renten mit Rückſicht auf die Teuerung noch R entenzuf chbägſe gewährt, frägt es ſich, ob auch dieſe Renten⸗ zuſchläge unberückſſchligt gelaſſen werden oder ob ſie in gleicher Weiſe wie die Renten anzurechnen ſind. Da bei der Feſtſetzung der Löhne im Tarifvertrag die Teuerungsverhältniſſe bereits berückſich⸗ tigt ſind, liegt kein Orund vor, die Zuſchlagsrente in anderer Weiſe zu bewerten als die Rente ſelbſt. Das Finanzminiſterium hat des⸗ halb nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsruher Zeitung“ be⸗ Zuſchlagsrente gleich zu bewerten und des⸗ eeeeeeeeeeee Kleines Feullleton. Eine neue Meihode der Karkoffelvermehrung. Die Erſparung von Kartoffellaatgut war in früheren Zeiten von untergeordneter Bedeutung, ſpielt aber jetzt bei dem durch den Kri hervorgerufenen e eine große Rolle. Eine neue Methode dafür gibt Dr. Karl Spell in der„Naturwiſſenſchaftlichen ochenſchrift“ an, indem er auch die bei uns bisher nicht aus⸗ genutzte verſchwenderiſche Ausſtattung der Kartoffel⸗Knollen mit Knoſpen aufmerkſam macht. Die einzelnen Augen der Knolle be⸗ herbergen nämlich eine Anzahl(etwa—5) von Knoſpen, die alle zu Sproſſen auswachſen können. Gewöhnlich entwickeln ſich aber nur wenige und in ihnen nur ein Sproß; die übrigen be⸗ zeichnet man als ſchlafende Augen. Entfernt man aber die aus⸗ getrieben Sproſſe, ſo entwickeln ſich ſchlafende Augen, und werden auch dieſe 11 ſo kommen die Nebenknoſpen an die Reihe. Selbſt dann iſt die Knolle noch nicht erſchöpft; es können ſogar aus dem Gewebe der Augen neue Sproſſen gebildet werden. Gar⸗ tenbaudirektor Tutenberg hat nun eine Art der Keimlingsvermeh⸗ rung angegeben, in der eine große Anzahl von Keimlingen aus der alle hervorgebracht werden. die Knollen werden bei Zimmer⸗ temperatur in mäßig hellem Licht angetrieben und die Keimlinge nach und nach mit einem Teil der Mutterknolle ausgeſchnitten. Es können ſo mit Leichtigkeit—8 Keimlinge aus einer Knolle gewonnen werden, und der Reſt dient als Viehfutter oder zur menſchlichen Ernährung. Die Keimlinge merden Mitte Mai wie an⸗ gekeimte Kartoffeln—8 Zentimeter tief in die Erde gepflanzt und geben den gleichen Ertrag mie ganze Saatkartoffeln. Aus den Keimlingen laſſen ſich auch in vermehrungsfeſten wieder junge Pflanzen ziehen. Auf dieſe Weſſe iſt es möglich, mit etwa ein Zehntel der für gewöhnli erforderlichen Saatgutmenge auszukom⸗ men. Man kann aus einer Knolle bis 50 Stecklingspflanzen und ſo aus einem 1 Kartoffeln das überraſchend hohe Ergebnis von 2000 Pfund erreichen. Wo der Schleier geknüpft wird. Auch das Schleiertragen iſt eine Kunſt, deren Schwierigkeit unſere Damen gewöhnlich unterſchätzen. Eine Franzöfin, die in einem engliſchen Blatt ſich über die Kleidung der britiſchen Damen ausſpricht, tadelt an den Engländerinnen beſonders den Ungeſchmack im des Schleiers.„Niemals“, ſagt ſie,„habe ich in Frank⸗ reich 7 ehen, daß die Frauen die Schleier ſo ſoſe zuſammennehmen und ſo liederlich feſtſtecken, wie ich es hier in England alltäglich ſehe. Aber ſelbſt wenn der er, von vorn geſehen, ganz gut diert, ſo ſieht er doch von hinten häßlich aus und macht einen un⸗ orde Eindruck. Niemals ſollte eine Dame einen Schleier an⸗ diſchen Sängerboten“. alb bei Feſtſetzung der Lohngrenze einzurechnen ſind; dagegen ſallen e en. Verſtümmekungszulagen und Schwerbeſchädig ⸗ tenzulagen bei der Lohnbemeſſung ünter allen Umſtänden außer acht gelaſſen werden. Im Intereſſe der Einheitlichkeit ſoll darauf hingewirkt werden, daß bei der Durchführung der im Bereich der Staatsverwaltung ſonſt noch beſtehenden Tarifverträge— ſospeit ſie für die Rentenempfänger ähnliche Beſtimmungen enthalten wie der Eiſenbahnervertrag— in derſelben Weiſe verfahren und daß beim Abſchluß neuer Verträge eine entſprechende Beſtimmung auf⸗ genommen wird. 9 Zur Krankenernährung. Der Reichsernährungsminiſter hatte im April Maßnahmen zur Beſſerung der Kranken⸗ ernährun 95 5 Aus den amerikaniſchen Zufuhren wurden den deutſchen Freiſtaaten Sondermengen von Fleiſch oder Speck und Fett zur der Krankenzulage zugewieſen Ins⸗ beſondere ſollte die Kopfration für die Inſaſſen der Lungenheil⸗ ſtätten dadurch um 250 Gramm Fleiſch und Speck und 250 Gramm Fett erhöht werden. Unter den damaligen Verhältniſſen konnte die Beſſerung der Krankenernährung nur für beſchränkte Zeit in Aus⸗ cht geſtellt werden. Nachdem nunmehr genügend Vorräte vor⸗ anden ſind oder doch in beſtimmter Ausſicht ſtehen, hat der Reichs⸗ ernährungsminiſter die Regierungen der deutſchen Freiſtagten er⸗ —— die damals getroffenen Maßnahmen bis auf weiteres beign alten. H Iweiter Vortrag Dr. Steiner:„Freiheit für den Geiſt, Gleichheit für das Recht, Brüderlſchkeit für das Wirtſchafts⸗ lebhen“. Das ſind die drei Ferbeiungen des„Bundes für Drei⸗ gliederung des ſozialen Organismus“, deſſen— 0 Dr. Steiner am Montag Abend in dem vollbeſetzten Nibelungenſaal war. Durch das bisherige Zuſammengeballtſein dieſer drei Erſcheinungen— Geiſtesleben, Rechtsleben und Wirtſchaftsleben— innerhalb des Einheitsſtaates entſtanden die großen Kataſtrophen. Unſerer Zeit. die ein Abſchluß und ein Wendepunkt iſt, kann nicht, wie vor 500 Jahren, durch eine„Renaiſſance“, nicht durch die Wiederbelebung eines griechiſchen oder römiſchen Ideals, geholfen werden, ſondern etwas ganz Neues, aus der tiefſten Menſchennatur Strömendes, muß auf den Trümmern aufgebaut werden. Der zuſammenge⸗ Dienſt von„Thron und Altar“ darf nicht erſetzt werden durch einen ebenſo geiſtloſen und mechaniſchen Dienſt von Kontor und Maſchine. Der neue Geiſt, der von allen erſehnt wird, kann nicht das Produkt einer neuen Wirtſchaftsordnung ſein, ſon⸗ dern umgekehrt gilt es, zuerſt den Geiſt zu erneuern, um auf ihm das neue ſoziale Leben zu errichten. Die vornehme Geiſtesart Dr. Steiners verſtand es wiederum das, in unſeren Tagen, gewiß heikle und ermüdende Thema, aus den Niederungen einer öden, olitiſchen Propaganda auf die reinen Höhen allgemeinen Menſchentums zu führen, das ſiber 85 Politik und jeder poli⸗ tiſchen Partei erhaben iſt. Starker Beifall und die anſchließende Diskuſſion zeugten von der tiefen Wirkung des Gehörten. * UAeber die Hoheitszeichen der früheren Regierung hat das Mini⸗ ſterium des Innern an die Bezirksämter eine Anweiſung ergehen lafſen, wonach gegen die Belaſſung der Bilder der verſtorbenen Für⸗ ſten, z. B. des Großherzogs Friedrich I. und des Kaiſers Wilhelm J. welche hiſtoriſche Erinnerungen darſtellen, keine Bedenken beſtehen Die Bilder des letzten Großherzogs ſollen, falls ſich Ltebhaber hierfür finden, in angemeſſener Weiſe verkauft werden auch käme in Frage die Rahmen zur Aufnahme anderer Bilder zu verwenden. * Die nächſte Bürgerausſchußſitzung findet am kommenden Freitag, den 1. Auguſt, abends 6 Uhr, ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen die in der geſtrigen Sitzung zurückgeſtellten vier Punkte. c Vom Arbeitnehmer⸗Berband des Friſeur- und Haargewerbe⸗ wird uns geſchrieben: Nachdem von Seiten der Arbeitgeber die Forderung einer Teuerungszulage ſowie auch das Urteil des Schlichtungsausſchuſſes abgelehnt wurde, beſchloſſen die in Mannheim beſchäftigten Angeſtellten im Friſeurgewerbe, am Frei⸗ tag, 1. Auguſt die Arbeit niederzulegen. Anterſtützung für die Befreier von Riga. Nach Mitteilung des Kriegsminiſters ſtehen dem Generalkommando 2..⸗K. in Stettin in beſchränktem Umfang Geldmittel zur Verfügung zur Unterſtützung von deutſchen Kriegern, die in den Kämpfen der 8. Armee zur Befreiung Rigas(.—5. September 1917) invalide ge⸗ worden ſind, wie auch für Hinterbliebene der bei dieſen Kämpfen gefallenen deutſchen Krieger. Anträge auf Unterſtützung müſſen bis 1. September an das Generalkommando 2..⸗K., Stettin, gerichtet werden und den Nachweis enthalten, daß der Invalide bzw. Ge⸗ fallene der 8. Armee angehört hat und in den oben genannten Kämpfen gefallen oder verwundet worden iſt(bzw. an einer hierbei erhaltenen Wunde geſtorben iſt), ferner amtlich beglaubigten Nach⸗ weis des Grades der Erwerbsunfähigkeit, der Einkommens⸗ und Vermögensverhältniſſe. Vereinsnachrichten. Der Badiſche Sängerbund hat auf Sonntag, den 21. Sep⸗ tember nach§ffenburg eine Mitgliederverſammlung einberufen Die Tagesordnung enthält eine Reihe geſchäftlicher Punkte. Zu der Verſammlung liegen bereits verſchiedene Anträg⸗ vor. Bemerkenswert iſt darunter ein Antrag des Geſangverein⸗ Badenig in Karlsruhe, wonach bei der Zuſammenſetzung des Haupf⸗ ausſchuſſes der Standpunkt des ſozialen Ausgleichs nach Möglichkeit berückſichtigg werden ſall. In der Begründung zu dieſem Ankrag wird bemerkt, daß bisher im Hauptausſchuß nur die ſogenanmten beſſeren Kreiſe vertreten waren und von Landgemeinden mitwirken ſollten. Ein anderer Antrag der Sängerbereinigung in Mannheim münſcht eine zeitgemäßere Ausgeſtaltung des„Ba⸗ legen, ohne im Spiegel die Rückſeite genau betrachtet zu haben.“ Die franzöſiſche Moderichterin erkennt im übrigen an, daß die eng⸗ liſchen Frauen ſich in Bezug auf ihre ſchlimmſte Toilettenſünde, die Fußbekleidung, gebeſſert haben. Man ſieht viel elegantere Schuhe als früher. Wäßrend man aber dem unteren Teil der Kleidung Beachtung ſchenkt, vernachläſſigt man den oberen. Die Engländerin fündigt ſehr in ihren Kragen, Rüſchen und Fiſchüs. Ueberall habe ich bemerkt, daß die Frauen auf den Sitz und die Sauberkeit ihrer Halskragen nicht die nötige Aufmerkſamkeit ver⸗ wenden. In dieſer Hinſicht iſt die Franzöſin der Tochter Albions außerordentlich überlegen. Man kann Paris von einem Ende zum anderen durchſuchen, und man wird kaum einen Halskragen oder eine Rüſche finden, die abgetragen und ſchmutzig ausſieht. Die würde lieber einen unkleidſamen, alten Kragen anlegen, als ein elegantes Stück, das nicht vallkommen ſauber iſt. Die eng⸗ liſchen Mädchen aber tragen zu ihren ſehr hübſchen Bluſen vecht un⸗ ſaubere Kragen und zerknittete Spizen und Rüſchen und damit machen ſie den netten Eindruck, den ſie ſonſt hervorrufen würden, völlig zunichte.“ Eine merkwürdige Hellung. Die merkwürdige Heilung eines engliſchen Artilleriſten, der m Ppern vor 2 Jahren im Kampfe gelähmt worden war und das Ge⸗ dächtnis verloren hatte, wurde dieſer Tage in einer Verſammlung von Aerzten in London erörtert. Der Soldat konnte ſich durchaus nicht erinnern, was vorgegangen war, als die Lähmung eintrat. Ein Arzt begann nun eine hypnotiſche Kur und forderte ihn während der Behandlung auf, ſein Erlebnis in Ppern genau zu ſchildern, worauf der Soldat tatſächtich auseinanderſetzte. wie der Vorfall geweſen war. Es zeigte ſich daß er völlig unter dem Einfluß ſtarker Gemüts⸗ erregungen, von Angſt und Schrecken geſtanden hatte. Als er wieder erwachte, hatte das Zittern des Armes, das vorher ſehr ſtark geweſen war, aufgehört und es kehrte auch nicht zurück. Er konnte ſich nun auch an den Zwiſchenfall in Ppern in wachem Juſtande klar erinnern ſein e war wiedergekehrt und er tar überhaupt wieder normal. Eine Hochflut amerikaniſcher Reiſender nach Europa hat jetzt bereits eingeſenſt, die Amerikaner können es augenſcheinlich nicht erwarten, das ſo ſchwer heimgeſuchte alte Curopa in Augenſchein zu nehmen, und man kann annehmen daß ſte in Cooks Reiſegeſell⸗ ſchaſten zu den Schlachtfeldern ein ſtaltliches Kontingent ſtellen wer⸗ den. In der vorletzten Woche ſind 6500 Paſſagiere von Newyork nach Europa abgefahren, bei weitem die größte Jahl ſeit dem Aus⸗ bruch des Krieges. Auf den Landungsplätzen der Cunard⸗ und White Star⸗Linien entwickeln ſich ganz dieſelben Szenen, wie man ſie in den Zeiten vor dem Kriege gekannt hat, ganze Verge von Koffern nerſchwinden in den Rieſendampfern und Scharen von Freunden und Angehörigen begleiten die zahlreichen Reiſenden, die alle Kabinen zu ihrem Ausflug nach Europa belegt haben Maſcheu ſich die Tiere. Der Reinlichkeitstrieb, den man beim Menſchen nur auf einer häheren Kulturſtufe findet, iſt in der Tierwelt durchaus nicht ſo un⸗ bekannt, wie man wohl zunächſt annimmt. Ja, es gibt eine ganze Anzahl von Tieren, die reinlicher ſind als die meiſten Menſchen und ohne Waſchen und Baden garnicht leben können. Die rein⸗ lichſten Tiers ſind mohl die Vögel; viele von ihnen baden ſich täglich eimal oder gar mehrmals, und zwar nicht etwa bloß die Waſſervögel, deren Veruf das Baden ſozuſagen iſt. Bei Schwalben und Enten hat man beobachtet, daß ſie zu eigentlichen Reinigungs⸗ bädern nur Regenwaſſer e und es gibt wilde lebende Enten, die weite en über Land fliegen, um ſich im ſüßen Waſſer zu haden. Andere Vögel benutzen Sand zur Reini⸗ gung, und jedenfalls halten die meiſten Bewohner der Luft auf die größte Sauberkeit. Unter den Säugetieren zeichnen ſich die zahl⸗ reichen Vertreter der Katzenfamilie durch Reinlichkeit aus. Genau ſo, wie ſich die Hauskatze mit Pfoten und Zunge ſäubert, ſo tum dies auch die großen Raubtiere. Selbſt der Hund iſt nach den Be⸗ obachtungen der Zoologen viel ſauberer, als mam annimmt, und es iſt ſchon ein großes Zeichen von Ermüdung beim einem Jagdhund wenn er ſich nicht am Ende der Jagd die Füße im Graſe oder in den Büſchen ſäubert. Von einer Giraffe des Londoner Zoologiſchen Gartens erzählt ein engliſcher Beobachter, daß ſie ein wahrer Rein⸗ lichkeitsfanatier war und ſich töglich den ganzen Körper mit der Vbeſte 70 5 15— 77 dieſer eigenartigen e unzugänglich, und ſo wurde denn dieſe Stelle allmählich be⸗ deutend dunkler als der übrige Körper. 80 Verjüngungsmittel. So alt wie die Menſchheit iſt auch ihr Wunſch, dem Alter zu ent⸗ gehen, und immer wieder hat man Mittel angeprieſen, die die Jugend erhalten und wiederbringen ſollen. Zahlreiche Schönheit⸗Inſtltute bieten beute ihre Clexiere und Balſame an Im Altertum waren es die Prieſter, die aus Kräutern geheimnisvolle Lebenseſſenzen de⸗ ſtillierten und die ewig jung erhaltende Götterſpelſe Ambroſig nach⸗ machten. Viel wird uns auch von wunderbaren Lebensbäumen erzählt, deren Früchte ewige Jugend gewähren ſollen; aber unſere Bgtaniker hoßen ſolche Bäume nach nicht entdeckt, und ebenſowenig wiſſen unſere Nerzte von ſenem Trank, den der Arzt Lunwigs II., Paulus Lucas, in Konſtantinopel erprobt haben wollte. Er erzählt in ſeiner„Vogage de Turqui“ von einem Beſuch im Harem des Sultans, der ih- durch ſeine ärztliche Tätigkeit möglich war. Da⸗ bei erfuhr er von einen Trank, durch den 70jährige Haremsdamen ——— — ——— 10 0 — 4. Seite. Nr. 345. Maunheimer Genueral-Anzeiger. ¶Abend· Ausgabe.) Mittmoch, den 30. Juſi 1919. Bvereinigung akademiſch gebildeter Lehrerinnen Badens. Im Einverſtandnis mit dem Unterrichtsminiſterium iſt eine beſon⸗ dere Gruppe akademiſch gebildeter Lehrerinnen BZadens gebildet worden mit dem Zweck, die Berufsintereſſen zu pflegen und ſich an den Aufgaben der höheren Mädchenſchulbildung zu beteiligen. Erſte Vorſitzende iſt Frl. Dr. Walther Heidelberg. Die neugegründete Gruppe hat ſich dem Badiſchen Philologenverein angeſchloſſen. Der„Berein der Lebensmittethändler Mannheim und Um⸗ gebung E..“, wie ſich wun der Kolonialworen⸗ und Delikateſſen⸗ händlerverein noch ſeiner Statutenänderung benennt, hielt am 24. D8. Mts, ſeine diesjährige ordentliche Generalverſammlung ab. Die Tätigkeit des Vereins war durch die Keiegsverhältniſſe und die auch bisher insbeſondere infoſge Warenmangels noch beſtehenden Be⸗ ſchränkungen des Lebensmittelhandels weſentlich eingeengt. Nach Rücckkehr vieler über die Kriegsjahre abweſend geweſener Mitglieder hat ſich aber wieder eine rege Anteilnahme an den Beſtrebungen des Vereins gezeigt, deſſen den künftigen Zeiterforderniſſen ange⸗ paßte Neugeſtaltung und weiterer Ausbau zur Erreichung ſeine; Zweckes und ſeiner Ziele auf entſchiedene Weiſe ins Auge gefaßt ſind. In dieſer Hinſicht ſind Beſchlüſſe von wichtiger Bedeutung gefaßt worden, in deren Ausführung der Verein in nächſter Zeit an alle für den Geſchäftszweig des Lebensmittelhandels in Betracht kgmmenden Intereſſenten herantreten wird. Nach den üblichen Vorſtands⸗ und Rechenſchaftsberichten erfolgte u. a. auch die Vor⸗ ſtandswahl, welche folgendes Ergebnis hatte: Adam Unger und Paul Meyer, 1. bezw. ſtellvertretender Vorſitzender; Arthur Röhnert und Fr. Carque, 1. bezw. ſtellvertretender Schrift⸗ führer: S. H. Schmitt, Kaſſier; Wilh. Kern, Joh. Hartmann. Jak. Ru pp und Alf. Breitenbach Ausſchußmitalieder. An⸗ meldungen zum Beitritt in den Verein können ſchriftlich bei jedom dieſer Herren gemacht werden. Mietervereinigung. In der letzten Monatsſitzung wurde Bericht über die Tagung des badiſchen Landeswohnungs⸗ vereins erſtattet und dabei mit großer Befriedigung feſtgeſtellt, daß der Landeswohnungsverein den Entwurf über das Heimſtätten⸗ geſetz angenommen hat. Dieſer Entwurf ſieht eine völlig neue Umbildung unſeres Wohnweſens vor, nochdem alle bisherigen Mittel, Reden, Denkſchriften und Zuſchüſſe immer noch keine Neu⸗ bauten hervorgebracht haben. Mit Bedauern wurde erwähnt, daß Verſuche im Gange ſind, ganz erhebliche Mietsſteigerungen herbeizuführen. Ohne Genehmigung des Mieteinigungsamtes iſt be⸗ kanntlich keine Steigerung oder Kündigung möalich. Eingehend wurden die Bürgerausſchußvorlagen beſprochen. Es kann künftighin keine Hergabe des Geländes der Stadt zu freiem Eigentum an Dritte mehr genehmigt werden, nachdem neuerdings das die Spekulation verhindernde und die Mieten verbilligende Erb⸗ baurecht durch Reichsgeſetz mündelſicher gemacht iſt. Das Wieder⸗ kaufsrecht der Stadt iſt als Schutz gegen Spekulation durchaus un⸗ genügend. Die Anregung, durch Anbringung der Briefkaſten im unteren Hausgang die ſchwer belaſteten Briefträger zu entlaſten und Anſtellung von Kriegsbeſchädigten zu ermöglichen, wurde durch⸗ aus begrüßt und angenommen. Es können unſchwer Mittel und Wege gefunden werden, eine Belaſtung der Mieter durch dieſe An⸗ ſchoffung zu rerhindern. Nicht nur in norddeutſchen Großſtädten, in Stuttgart und Straßburg, auch in unſerer Schweſterſtadt Ludwig⸗ bafen iſt dieſe Anbringung der Briefkaſten längſt durchaeführt. W. Kreisverſammlung Heidelberg. W. Heidelberg, 28. Juli. Kreishauptmann Geh. Regierungsrat Jolly eröffnete die am Samstag im Rathaus ſtattgefundene Kreisverſammlung, zu der ſämtliche Mitglieder erſchienen waren, mit einer Begrüßungs⸗ rede, die die Aenderung in der Zuſammenſetzung der Verſammlung infolge des veränderten Wahlrechts hervorhob. Kreisabg. Dr. Leſer teilte mit, daß man ſich über die Wahl der Vorſitzenden uſw. ge⸗ einigt hätte. Vorſitzender wird Kreisabg. Fabrikant Neuhaus (Zentr.), Stellvertreter Braun⸗Wiesloch, erſter Sekretät Becker⸗ Sinsheim, zweiter Sekretär Lämmler⸗Gauangelloch. Kreisabg. Neuhaus übernimmt den Vorſitz. Der Vorſitzende des Kreisausſchuſſes, Oberbürgermeiſter Dr. Walz, erſtattete den allgemeinen Geſchäftsbericht. Der Mehraufwand, beſonders für Straßen, erkläre ſich aus der Stei⸗ gerung der Löhne u. ä. Den Bericht über die Armenkinder⸗ pflege erſtattete Kreisausſchußmitglied Landgerichtsrat Geiß⸗ mar. Die angeſorderten 35 000„ wurden bewilligt. Die An⸗ einer weiteren Kreisfürſorgeſchweſter, von den Sozialdemokraten beantragt, von den Abg. Dr. Leſer und Dr. Hegar⸗Wiesloch befürwortet, wird beſchloſſen; die auf dieſen Bunkt bezügl. Koften werden mit 4200 bewilligt. Abg. Braun⸗ Wiesloch hob hervor, die Tuberkuloſefälle im Kreis Wiesloch hätten ſich ſeit September von 359 auf 415 erhöht. Hinſichtlich der Kreis⸗ abteilung der Luiſenheilanſtalt wurden in die Ausgabe 74000 4, in die Einnahme 30 000, hinſichtlich der Verpflegung der Kreisangehörigen in der Augenklinik in die Ausgaben 4150„, in die Einnahmen 2025„, für Benutzung der Solbäder in Rappenau u. a. und des Hoffmannſchen Wald⸗ erholungsheim durch ortsarme Kinder wurden 3500„lẽin den Voranſchlag eingeſtellt. Bei Punkt Landarmenaufwand“ wurden in den Vor⸗ anſchlag eingeſtellt in die Ausgabe 55 000„, in die Einnahme 4050. Den Bericht über die Kreispflegeanſtalt Sins⸗ heim erſtattet Bürgermeiſter Wielandt. Die Anſtalt erhält einen außerordentlichen Zuſchuß von 5000, einen ordentlichen von 50 000. Abg. Gebhard⸗Eppingen tritt für Errichtung guter zohlreicher) landwirtſchaftlicher Fach⸗ Die Winterſchule in Eppingen erhält 4500 Mark, die in Wiesloch 7300„ Zuſchuß, die Kreishaus⸗ haltungsſchule Neckarbiſchofsheim 4300; letztere Schule hatte im Winterkurſus 1918/19 nur 17 Schülerinnen. Auf ſozialdemokratiſchen Antrag wurde beſchloſſen, vom Ausſchuß Bericht einzufordern, ob und bis zu welchem Zeitpunkt die Aufhebung der Schule ins Auge gefaßt werden ſoll. Die Berichte über die För⸗ derung der Tierzucht, die Tätigkeit des Kreisackerbau⸗ inſpektors und die Jungviehweide Hollmuth erſtattete Kreis⸗ ausſchußmitglied Stoll⸗Meckesheim. Die betr. Anforderungen wurden mit 3230, 7100 und 4200 bewilligt. Abg. Braun befürwortet die Berückſichtigung der Förderung der Ziegenzucht im nächſten Voranſchlag. Uleber die Förderung des Obſtbaus berichtet Graf Helmſtatt, er befürwortet die Erhöhung des Gehaltes der Baumwarte. Die Einſtellung von 11050„ zur Förderung des Obſtbaus in den Vor⸗ anſchlag wird gutgeheißen. Betr. die Beteiligung des Kreiſes an der Erleichterung der Verſicherungsnahme gegen Hagel⸗ ſchaden wird eine Ueberſchreitung des Voranſchlags von 945,47 4 gutgeheißen und genehmigt, daß an den von Seiten der Verſicherten an den badiſchen Staatshagelverſicherungsfonds zu leiſtenden 6077 der Netto⸗Vorprämie bis zu einer Verſicherungsſumme von 10000 4 die Hälfte auf die Kreiskaſſe übernommen und in den Voranſchlag 16 500, eingeſtellt wurden. Was die Kreisſtraßen ängeht, ſo hat ihr Zuſtand nach dem Bericht Dr. Engelhards nicht weſentlich gelitten. Die Anforderungen haben ſich erheblich geſteigert. Das Gehalt eines verheirateten Wärters ſei kaum unter 2500 anzuſetzen. Der Gemeinde Rettigheim werden für Ent⸗ mäſſerung der Kreiswege 3000 bewilligt. Die Einſtel⸗ lung von 508 113,75% Ausgaben und 214838,53„ Einnahmen (für Gemeindewege) und von 152 661 Ausgaben und 51 063,50 Einnahmen(für Kreisſtraßen) wird gutgeheißen. Die Kriegszulagen und Teuerungsbeihilfen betrugen im ganzen 93 324. Bei der Mittelſtandshilfskaſſe ſollen die Gemeinden für ein Drittel des Ausfalls das Riſiko über⸗ nehmen; der Höchſtbetrag für Darlehen wird auf 5000 herauf⸗ geſetzt. Zum Punkte Mittelſtandsſanatorium ſprechen der Berichterſtatter Oberbürgermeiſter Dr. Walz, Abg. Dr. Leſer und Kreisausſchußmitglied Wirth⸗Eppingen. Am Stammkapital der zu gründenden Geſellſchaft iſt der Kreis Mannheim mit 90 000, der Kreis Mosbach mit 20000 beteiligt. Der Kreis Heidelberg bewilligt 40 000. Auf den Bericht des Grafen Helmſtatt hin wurden die Rechnungen pro 1917 für verabſchiedet erklärt. Alsdann wird der Voranſchlag genehmigt: Einnahmen 576 024,56, Aus⸗ gaben 1 114 135,65„. Aufbringung der nicht gedeckten Ausgaben mit 538 111,09 durch eine Kreisumlage von 32 3 pro 1000 4, alſo aus 1 682 035 400 Steuerkapital mit 538 251,33 L. Ueber die Mitglieder des Kreisausſchuſſes haben ſich die Parteien geeinigt. Dr. Leſer teilt die Namen mit. Das Zentrum ſtellt die Mitglieder: Schachner⸗Heidelberg, Menges⸗Roten⸗ burg, Pfiſterer⸗Mauer und den Erſatzmann Zimber⸗Wiesloch; die Sozialdemokratie die Mitglieder Kilger und Bartels⸗ Heidelberg und Mading⸗Rohrbach; die Demokraten die Mitglieder Oberbürgermeiſter Dr. W alz, Landgerichtsrat Engelhar d⸗Hei⸗ delberg und Bürgermeiſter Neuwirt h⸗Neckarbiſchofsheim und die rechtsſtehenden Parteien die Mitglieder Gebhard⸗Dammhof, den Grafen Helmſtatt und den Erſatzmann Kalkſchmitt VIII.⸗ Kirchheim.— Geh. Regierungsrat Jolly ſchließt um 2 Uhr 30 Min. die nahezu fünfſtündige Kreisverſammlung mit dem Ausdruck des Dankes an die Teilnehmer. Kommunales. Karlsruhe, 25. Juli. Der Stadtrat beantragt, der Bürger⸗ ausſchuß wolle ſeine Zuſtimmung dazu erteilen, daß auf dem ſtadt⸗ eigenen Platze beim Elektrizitätswerk ein Säge⸗ und Hobel⸗ werk mit einem Aufwand von 30 000 Mark errichtet wird. Die Vorlage bezweckt einen Verſuch mit der Anlage und dem Betrieb eines ſtädtiſchen Säge⸗ und Hobelwerks. Beſondere VPeranlaſſung dazu gibt die Erwerbung von etwa 8000 Kbm. Holz aus Heeres⸗ beſtänden durch die Stadt, das in ſeiner ſetzigen Form größtenteils für Bauzwecke nicht geeignet iſt, ſondern neu geſchnitten und ge⸗ hobelt werden muß. Die Säge der ſtädtiſchen Appenmühle und die ehemalige Mühle in Rüppurr kommen dafür nicht in Betracht, da ſie keinen Gleisanſchluß haben. Dieſer Bedingung genügt der ſtadt⸗ eigene Platz beim Elektrizitätswerk, der zur Aufſtapelung der von der Stadt angekauften 8000 Kbm. Heeresholz auserſehen iſt. Die hier vorhandenen privoten Säge⸗ und Hobelwerke ſind mit der Ar⸗ beit überhäuft. Das Hochbauamt ſchlagt vor, einen Schuppen von 15/18 Meter Grundfläche zu erbauen und darin eine Kreisſäge, eine Hobelmaſchine, eine Bandſäge und eine Abrichtmaſchine aufzu⸗ ſtellen. (Eitlingen, 28. Juli. Der Gemeinderat hat beſchloſſen zur Beſtreitung ſtädtiſcher Bedürſniſſe ein Anlehen von Mark 2 800 000 bei badiſchen Sparkaſſen aufzunehmen. * Stkultgart, 28. Juli. Die Stadt Stuttgart mußte in ihrem Hauptvoranſchlag bereits wieder 7860 000% Mehrausgaben berückſichtigen, nämlich 3 Millionen Zuſchuß für Senkung der Le⸗ bensmittelpreiſe, 4 Millionen für die neuen Teuerungszulagen und 560 000„ für Erhöhung der Fuhrlöhne der ſtädtiſchen Betriebe. Um das gufzubringen, wurden vom Gemeinderat weſentliche Er⸗ höhungen der Gemeindeſteuern und gebühren be⸗ ſchloſſen. Die Gemeindeumlage auf Grund, Gebäude und Gewerbe wird von 975 Prozent auf 12 Prozent erhöht, die Gemeindeein⸗ (aber nicht zu ſchulen ein. das Ausſehen von 20jährigen Mädchen beſaßen. Lucas will dieſes „ daß er Serquis nennt, in einem Tale bei Damaskus ge⸗ funden und geſammelt hahen. Aber von der Aufregung, die er da⸗ mit zweifellos unter der franzöſiſchen Frauenwelt hervorgerufen ——— wird uns nichts berichtet Mit der Kunſt, das Leben zu ver⸗ ängern, haben ſich ſeit Roger Bacon, dem großen Philoſophen des Mittelalters, viele Gelehrte beſchäftigt. Eins der merkwürdigſten Verjüngungsmittel gab der Arzt Joh. Heinr. Cohauſen in einem Buch an, das den Titel führt:„Von der ſeltenen Art, ſein Leben durch das Anhauchen junger Mädchen bis auf 115 Jahre zu ver⸗ längern.“ Als Zeugen für dies Mittel beruft er ſich auf eine antike Inſchrift, derzufolge L. Clodius Hermippus 115 Jahre und 5 Tage dadurch gelebt haben ſoll, daß er ſich von jungen Mädchen anhauchen ließ. Ernſthafter iſt Hufelands berühmtes Buch von der Kunſt, das Leben zu verlängern. Am häufigſten hat man das Baden in beſtimmten Auellen als Verfüngungsmittel geprieſen, und wenn auch nicht, wie auf dem bekannten Cranachſchen Bilde vom Jungbrunnen, die alten Weiber auf Krücken ins Waſſer ge⸗ tragen werden und als blühende Jungfrauen wieder herauskommen, ſo hat doch das Baden ſchon manchem zu neuer Geſundheit und Friſche verholfen. C. K. Literatur. — Eine neue Storm-⸗Ausgabe). Theodor Storms ſämtliche Werte in acht Bänden. Herausgegeben von Albert Köſter. Erſter Band. Im Inſel⸗Verlag zu Leipzig. Der vorliegende Band iſt der erſte einer auf acht Bänden berechneten Ausgabe von Theod. Storms ſänmntlichen Werken. Er bietet neben einer Einleitung, in der zahl⸗ reiches ungedrucktes Material verwertet iſt, zunächſt die von Storm ſelbſt nach ſtrengſter Kritik anerkannten und zuſammenaefaßten Ge⸗ dichte in einer neuen Anordnung, da der Dichter merkwürdigerweiſe gerade hierin die größte Sorgloſigkeit hatte walten laſſen, eine Nach⸗ leſe von 5 5 und ungedruckten Gedichten, ſowie zehn Novellen aus der Frühzeit und aus den Potsdamer Jahren. Die Grundſätze dieſer Ausgabe, die der Herausgeber, der bekannte Leipziger Litera⸗ er Albert Köſter, in den Berichten der Sächſiſchen Geſell⸗ ———5 Wiſſenſchaften entwickelt hat, laſſen erkennen. daß die en wiſſenſchaftlicher Editionstechnik hier zum erſten Mal auf zum andern die Urſache zahlreicher Textverderbniſſe. Es galt daher, den Text der Stormſchen Dichtungen von den Willkürlichkeiten der Drucker zu befreien, wobei jedoch alle Eigenarten, die aus Storms Dialekt floſſen, gewahrt geblieben ſind. Indem der Herausgeber 220 Drucke und Handſchriften bis auf den Buchſtaben und die Interpunk⸗ tionszeichen verglich, war es ihm möglich, den Text an mehr als 1550 Stellen zu berichtigen und damit den ganzen Rhythmus, die letzte, aber auch entſcheidende Feinheit von Storms Vortrag wieder her⸗ zuſtellen. Mit dieſer Ausgabe, deren weitere Bände in Abſtänden von etwa ſechs Wochen folgen ſollen, wird ein Werk geſchaffen ſein, das, gleich wie der Dichter im Herzen ſeines Volkes unvergänglich lebt, die Anwartſchaft zu dauerndem Beſtande in ſich trägt. — Die Welkliteratur.) Der Verlag„Die Weltliteratur“ in München legt uns ſeine 52wöchentlichen Ausgaben des Jahres 1918 in zwei geſchmackvollen Bänden gebunden vor. Bekanntlich ver⸗ mittelt jede Nummer dieſer Wochenſchrift die Kenntnis der beſten Romane und Novellen aller Zeiten und Völker und verdient aus dem Grunde nachd re Empfehlung, weil jeder Veröffent⸗ li eine knappe. zuverläſſige biographiſche und literatur⸗ geſchichtliche Würdigung des Verfaſſers vorangeſtellt iſt. Ein Ein⸗ blick in das Inhaltsverzeichnis der beiden ſtattlichen Bände ruft uns die Werke nochmals in von der„Weltliteratur im Laufe des Jahres 1918 den Volkskreiſen zugänglich ge⸗ macht wurden. Wir heben Schriften beſonders hervor: Adolf Pichler, In der W.— Ein Veteran: Georg Büch⸗ ner, Wozzeck— Lenz; Ferd. v. Saar, Herr Fridolin und ſein Glück: Friedr. Spielbagen, Die Dorfkokette: Goethe, Fauſt⸗Fragment(Ur⸗Fauſt); Otto Ludwig, Aus dem Regen in die Traufe; Wilhelm von Scholz, Die Beichte; Helene v. Böhlau, Ratsmädelgeſchichten; Anſelm Feuerbach, Merk⸗ würdigkeiten: Paul Heyſe, Vetter Gabriel: Alfred Bock, No⸗ vellen; Wilhelm Buſch. Humor in Wort und Bild: Hermann Löns, Heidbider: Waldemar Bonſels, Novellen: Carl Hauptmann, Der Letzte Derer vaan Doorn. — Gichtes Briefe.) Mehr als irgend ein anderer Philoſoph aus der großen deutſchen Pergangenheit iſt Fichte während des Weltkrieges dem deutſchen Volk näher getreten. Auch heute, wo ſich über allen das Verlangen nach einem durch Rechtsmittel geregelten Beiſammenleben der Völker auf Erden er⸗ iſt es dertun Sichte, an den das Pengen pieter antnüyft. Se er, der Typus eines deutſchen Philoſophen, am Anfang und Ende VVFFVVVCVCCC Tagen bitter nirgends menſ kommenſteuer auf 125 Pro der ſtaatlichen Einheitsſätze(vor der Revolution 50 Prozentz. Dazu tritt eine Erhöhung des Gaspreiſe⸗ und des elektriſchen Strompreiſes um 10 Pfg. für den Kubikm⸗tar bzw. 6 Pfg. oder noch etwas mehr für die Kilowattſtunde, der Lo⸗ trinengebühr und der Straßenbahntarife, deren billigſte Streck⸗ 25 Pfennig betragen wird. Nus dem LCande. Weinheim, 29. Juli. Ein hier in der Obergaſſe wohnender Mann wurde unter dem Verdachte verhaftet, die Ein⸗ brecher in der Villa Freudenberg orientiert zu haben. *Karlsruhe. 28. Juli. Geſtern Nacht zwiſchen 10—11 Uhr ent⸗ ſtand in einer Wirtſchaft in der Kronenſtraße zwiſchen einer Blech⸗ nerswitwe und einem Korbmacher ein Wortwechſel, welcher in Tat⸗ lichkeiten überging und ſich auf der Straße fortſetzte. In der Fa⸗ ſanenſtraße kam es zu einer Schie ßerei. wobei 5 der beteiligten Perſonen verletzt wurden. Zwei Korbmacher erhielten Bauck⸗ ſchüſſe, einer einen Oberſchenkelbruch und der Blechnerswitwe wurden 2 Finger der rechten Hand abgeſchoſſen, während ein Korbmacher einen Streifſchuß erhielt. Vier der Verletzten wurden nach dem ſtädt. Krankenhaus verbracht und 3 Täter verhaftet. * Bühl, 27. Juli Am 21. ds. Mts. verunglückte der ſeit einiger Zeit in Bühl wohnhafte Bezirksmonteur Oskar Sott des Elektriſchen Werkes Achern bei der Reviſion der Transformatorenſtation in Ringelbach bei Oberkirch. Sott betrat das Transformatorenhaus, ohne den Transformator auszuſchalten um gewiſſe Feſtſtellungen zu machen. Der Veérunglückte iſt wahrſcheinlich durch Ausrutſchen auf dem Boden mit dem Transformator in Berührung gekommen, wo⸗ durch der ſofortige Tod herbeigeführt wurde. Der Körper erſitt ſchwere Brandwunden am Oberſchenkel, Fuß, Hände, Rücken und an⸗ deren Teilen. Ein kleiner Junge ſah dieſem traurigen Unglücksfaile durch die offene Transformatorentüre zu, ſonſt war leider kein Augenzeuge zugegen, aber die Merkmale ſprechen alle dafür, daß ſich der Vorgang ſo abgeſpielt hatte. Der Verunglückte, welcher ver⸗ heiratet war und Frau nebſt Kind zurückläßt, wurde in Stadelhoſen bei Oberkirch beerdigt, wo ſein Vater Hauptlehrer iſt. Seelbach b. Lahr, 29. Juli. Die im hieſigen Elektrizitärs⸗ werk untergebrachten Beſtände des früheren Artilleriedepots Lahr ſind nahezu vollſtändig ausgeraubt worden. Bei einer Haus⸗ ſuchung wurden Pferdegeſchirre, Zügel uſw. im Wert von mehreren Tauſend Mark beſchlagnahmt. Drei Perſonen wurden verhafter. Schönau i.., 29. Juli. Zu einer Heidelbeerſchlacht iſt es am Sonntag morgen bei der Sirnitz gekommen. Bekannrtlich haben viele Gemeinden das Sammeln von Beeren auf ihren Ge⸗ markungen für nicht Ortseinwohner verboten. So auch die Ge⸗ meinde Heubronn. Als ſich trotzdem dort Männer, Frauen und Kinder zum Heidelbeerſammeln eingefunden hatten, entſtand plötz⸗ lich eine Schie ßerei und 50 bis 60 Mann drangen mit Ge⸗ wehren und Stöcken auf die Sammler ein. Dieſe wurden mißhan⸗ delt und ihnen die Körbe weggeriſſen. Aus Angſt vor der Schie⸗ ßerei verirrten ſich einige Frauen im Wald und fanden ſich erſt am ſpäten Abend wieder zurück. *Faelkau b. Neuſtadt, 29. Juli. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, war kürzlich hier das Haus der Witwe Steiert nieder⸗ gebrannt. Die dzjährige Frau blieb ſeitdem verſchwunden und gegen die nicht ganz zurechnungsfähige Tochter der Vermißien, Marie Steiert, richtete ſich der Verdacht, daß ſte ihre Mutter ge⸗ töret und un die Tat zu verwiſchen das Haus in Brand ge⸗ ſetzt hatte. Dieſer Verdacht hat ſich jetzt beſtätigt. Die Leiche der vermißten Frau iſt unter den Trümmern des niedergebrannten Hauſes aufgefunden worden und die Täterin hat ein Geſtändnis abgelegt. Konſtanz, 29. Juli. In der Schmuggelangelegen⸗ heit des Landtagsabg. Großhans hat die ſchweizeriſche Zoll⸗ verwaltung jetzt entſchieden und Großhans eine Buße von 800 Franken auferlegt. Nach dem Urteil iſt Großhans nicht wegen ſelhſtausgeübten Schmuggels zu dieſer Buße verurteilt worden, ſondern weil nach ſeinem Geſtändnis in ſeiner Wohnung die Mög⸗ lichkeit des Hinausbringens von Uhren über die Schweizer Grenze beſprochen wurde.— Wie die„Konſt. Ztg.“ meldet, iſt hier ein größerer Uhrenſchmuggel entdeckt worden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Piemaſeus, 28. Juli. Das Bedürfnis an Wohnungen wird zu tin Pirmaſens auf rund 100 geſchätzt. Die Not iſt dah er hier beſonders groß. So gibt es in der Nähe der Winzelnerſtraße zwei Familien, die allein 18 Kinder haben und über vier Zimmer verfügen. In einer anderen Wohnung fand ein Geiſtlicher einen Toten unter dem Bett liegen, weil die Angehörigen in den engen Räumen ſonſt keinen Plate auftreiben konnten. Von 12 verheirateten Lehrern an den beiden Knabenmittelſchulen lebten bis vor kurzem 6 von ihren Frauen bzw. Familien getrennt, weil keine Wohnungen aufzutreiben waren Aus der Pfalz, 28. Juli. Für Frühobſt hat nunmehr die Kreisregierung Höchſtpreiſe feſtgeſetzt, die hoffentlich beſſer ge⸗ halten werden als die für Kirſchen und Johannis⸗ 11d eeren ſeſtgeſetzten, die leider aur auf dem Papier ſtanden. Für Frühbirnen und Frühäpfel betragen die Höchſtpreiſe für die Pflanzer 85 Pfg., den Großhandel 60 und den Kleinhandel 70 Pfa Pflaumen 947 früchtige) und Frühzwetſchgen 45, 50 und 60 Pfg. für Mirabellen und Reineclauden 56, 55 und 65 Pfg., alles pro Pfund. Sportliche Kundſchau. + Eim 30-Kfilometerklubrennen veranſtaltete am Somtag der Velocipedklub Darmſtadt auf der Strecke Darmſtadt⸗ Zwingenberg und zurück, die in der guten Zeit von 1 Stunde 3 Min. von t Frahnert zurückgelegt wurde. . B. f. B. 1913 Maunheim-Waldhof—Jortuna-Edingen:1. Der Verein für Waldhof konnte nach vierfähriger Ruhezeit bei ſeiner Platzeinweihung am vergangenen Sonntag nach einem einwandfreien Spiel gegen die 1. Mannſchaft Fortuna⸗ Edingen mit:1 ſein Spielfeld(an der Oppauerſtraße Woſdhof) deraen Halbzeir:0 bis 1 Min. vor Schluß für VB. f. B. * Maunheimer Jußball-Slub„Phöniß E. B. Von dem Ver⸗ waltungsrat der M. F. C. Phönix E. V.(Phönix⸗Viktoria 1912) Mannheim wird uns zur Richtigſtellung und Erg unſerer Mitteilungen im Samstag⸗Mittagblatr geſchrieben: Der e des 2. Vorſitzenden lautet nicht Grump, ſondern Krum m. Herr Krumm war längere Jahre mit der Führung der M. F. C. Viktoria 1912 betraut. Neben Herrn Hetzler war er mit allem Eifer für eine Fuſion mit Phönix. Aus ſportlichen Gründen iſt man nach längerer und reiflicher Ueberlegung hierzu übergegangen. Die kommende Saiſon wird zeigen, was dieſe beiden Vereine zu leiſten imſtande ſind. +. Fußball. Das ſonntägige Fußballwetiſpiel zwiſchen dem Darmſtädter Sportklub und Mannheim⸗Waldbof endete trotz guter Leiſtungen der Mannheimer mit:2 zu Gunſten der Darmſtädter Mannſchaft. Meiſterſchaftskämpe in Leicht⸗ und Schwerathletit für das beſetzte Gebiet. Von der D. S. f. A. und dem R. V. f. Schw.⸗A. wurde der Ludwigshafener Fußball⸗Geſellſchaft 1903 E. B. die Aue⸗ tragung der Meiſterſchaften in Leicht⸗ und Schwerathletik übertra⸗ gen. Dirſe finden am 10. Auguſt ds. Is. auf dem ideal gelegenen Sportplatze, frühere Radrennbahn, ſtatt. Der arſte Sieger in jeder Konkurrenz erhölt jeweils den Titel Meiſter des beſetzten Gebietes 1919“, was ihm die von der D. S. f. A. hergeſtellte Plakette beſtätigt, die ihm dafür ausgehändigt wird, ſowie das Diplom. Die 2. Sieger erhalten gleichfalls eine kün che Pla⸗ kette mit Diplom, die 3. und 4. Sieger Diplome. In der Leich!⸗ athletik kommen als Meiſterſchaftskämpfe zum Austrag: Läufe über 100, 200, 400, 800, 1500 und 5000, Hürdenlouf 110 Meter, Stafette“ Mann a 100 Meter, Hoch⸗ Weit⸗ und Stabhochſprung, Kugelſtoßen, Diskus⸗ und Speerwerfen. In der Schwerathletit 9 zieren ſich auch die erſten Sieger des Gewichthebens und in 5 Klaſſen zu„Meiſtern des beſetzten Gebietes 1919“ Hie erhalten die 1. und 2. Sieger wertvolle Ehrenpreiſe mit Diplom, die 3. und 4. Sieger Plakette mit Diplom und die nächſten, nach Beteiligung. Diplome. Bei den offenen Konkurrenzen wie 55 Vauf, Stezuſtaßen, Leter Stafeitenlauf 1 2 Klaſſen kntumen, je nach Betefligung. 8 enkeiſe, Waketten ind Dinleee I eeeeee, B. . 1——— .— — Ammanmnn Lnnnnn 75 al. IMmnmmmmmmmnmmm Für die Leftung unseres Zweigbüros Hannheim ruchen wir an Stelle des in eine Position s bevorzugte ins Stammhaus bertitenen erste Kraft, welche in techm u. Kaufm. Hinsicht allen Anforderungen im eceee ohlene Herren belieben ihr Angebot e Lichtbild und Einkommens- ansprüchen aàn unser Werkk Frankentkal— Abteilung Außendienst— zu senden. Klein, Schanzlin& Becker,.-G. Frankenthal. E¹ LIIIIIII Mae maiffedmenn Ae IIII Lohnender Nebenverdienst! An kantlonsfähigen Herrn, welcher in der Lebens- wersteherungsbranche gute Erfolge nachweisen kann, ist Hauntagentur mit grüsserem Inkasso zu vergeben. Angebote erbeten unter B. H. 800 an RHudolf Hosse, Hannheilm. In Niederbayern ren Abnehmern 7 ee Ver- — beldmögfichet Vertretungen in Zigarren, Kaffee u: u Lebensmitteln von nur Firmen. 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B zu je 1000%/: No. 881, 929, 988, 1048, 1078, 1122, 1203, 1288, 1388, 1403, 1410, 1581, 1675, 1712, 1774 und 1803. Lit. C zu je 500&4: No. 2157, 2231, 2288, 2846, 2825, 2478. 2526, 2388, 2650, 2681, 2774, 2806, 2899, 020, 3068. 3132, 3163 und 3233. Lit. D zu je 200: No. 3433, 3523, 3784, 3742, 8248, 3768, 3934, 3995, 4013 und 4024. Die Heimzablung der ausgeloſten Schuldver⸗ ſchreibungen erfolgt vom 1. November ds. Is. an bei der Stadthauptkaſſe Heidelberg, bei der Bank für el und Induſtrie in Darmſtadt, Berlin, Frant⸗ rt a.., Mannheim und deren ſonſtigen Nieder⸗ laffungen, bei der Nationalbank für Deutſchland in Berlin und bei der Firma VBeit L. Homburger in Karlsruhe gegen Rückgabe der betreffenden Schuld⸗ verſchreibungen und der noch nicht verfallenen Zins⸗ ſcheine nebſt Erneuerungsſchein. Für die etwa ſeh⸗ lenden Zinsſcheine wird der entſprechende Be trag am Kapital in Abzug gebracht. Die Berzinſung der ausgeloſten Schuldverſchrei⸗ bungen bört mit dem 31. Oktober ds. Js. auf; für nicht rechtzeitig eingelöſte Schuldverſchreibungen wird eine Zinsentſchädigung in keinem Fall bezahlt. Bon den in früheren Jahren gekündigten Schuld⸗ verſchreibungen ſind zur Zeit nicht eingelbſt: Lit. A: No. 729. Lit. B: No. 839, 857, 920 und 971. Lit. G: No. 2154, 2228, 2276, 2311, 2378, 2625, 2847, 8098 und 3164. Lit. D: No. 3720, 3787, 4076, 4240, 3977. Heibelberg, den 25. Juli 1919. 4830 Der Stadtrat. 1Hnnon 500 OoO Mark werden zur GErwelterung UlIlb8 Sblösen, guf Tentablen Unternehmens in größeren u. kleineren Beträgen von privater Seite, von Kaſſen u. Banken gegen gute UTSfSfellige Scherheiten zunehmen geſucht. Auf Wunſch kaun auch noch gute Bürgſchaft, eventl. Bankbürgſchaft geſtellt werden. Die Rückzahlung der Darlehen kann innerhalb bis 5 Jahren erfolgen. Intereſſenten werden ge⸗ beten, Angebote unter F. P. 4213 an Rudolf Moſſe, Stuttgart, einzuſenden. E71 Ibnn mt Habdl. fan. lut ul Wall-Inen Reparaturen prompt. Cari dordi R 3, 2. Fernspr. 6210. 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Juli 1910 Die Beerdigung findet am 31. Juli, nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle aus stait. Lieferungswagen Personenkraftwagen Omnibusse erster Fabrikate in bester Friedensausführung, von bestgeschulten Fachleuten gründlich durchrep. und neu hergestellt, teils gummibereitt. Anhänger und alle Autoartikel ab Lager. Fritz Berndt Iin. Teaben. lllbe Ml epnihr- Zaerher d. Telephon 3928. 5 Telegramm-Adresse: RUTIKA. 891 785 r e eeeee e eeee, eeee Für Maschinen-, Metallwaren- und Schraubenfabriken ha Takaatlenerbei Sparverein Fidelitas. Unseren Mitgliedern zur Kenntnis, daß unser rundungsmitglied u. Kassier Herr Wilhelm Schmitt Obermaschinenmeister unerwartet und rasch verschieden ist.— Wir werden mum stets ein ehrendes Andenken bewahren. 87ü006 Durck Uebernahme des grossen Lagers einer Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 31. Juli, nachmittags 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt.— Um vollständige Beteiligung am Leichenbegängnis bittet Der Vorstand. Ainer nochuuber eanabsclag la. 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