—2 Miontag, 4. Arnanſt. aunheimor Honomls Abend⸗ Ausgabe. 1918.— Ar. 83. zoiger e e gBadiſche Neueſte Nachrichten ndel: Franz Kircher, für Anzeigen: Kinton Grieſer. Druck und Derlag: Druckerei Dr. f N ei⸗ aas Fegeent Kr. 550 Karte üe in Beber.— Pernſpreder Een Mael Ke. 20cglAimntliches Verkündigungsblatt Fnzeigen mistags 7 ee————— Abernommmen. 875 11 5 in Ma—— wonatlich l. mit Poſtdezug: Viertelj. T8 dhasdl. Sthellangsgebübe. der peſt abgebett R 7 gel Als. düpße Kusgaben 250 die Angeſtelllen in der Reichsverfaſſung. Von Guſtar Schneider⸗Sachſen, Direktor im Verbande Deutſcher Handlungsgehilfen, Mitalied der Nationalverſammlung. Die Grundrechte der Deutſchen ſollten nach dem Willen der Nationalverſammlung in der Verfaſſung verankert wer⸗ den. Allmählich haben ſich im Laufe der Ausſchußberatung die Grundrechte nahezu zu einem, in alle Einzelheiten gehenden ſozialen Programm ausgewachſen. Ab es zweckmäßig war, ſo weit zu gehen, mag dahingeſtellt ſein, nachdem es aber ge⸗ ſchehen iſt, müſſen natürlich alle Berufsſchichten mit gleicher Sorgfalt und gleichem Verſtändnis behandelt werden. Daran dat es gegenüber den Privatangeſtellten aber gefehlt. Als die Reichsregierung verkündete, daß zur Sicherſtellung der Rechte der Arbeiter und zur Durchführung der Sozialiſierung das „Räteſyſtem“ in der Verfaſſung gleichfalls„verankert“ werden ſolle, hatte der von der Regierung eingebrachte Entwurf eine Lallung(urſprünglich Artikel 34a, fetzt Artikel 162), die glich den Wünſchen der Arbeiter Rechnung trug, di Ange⸗ ſtellten aber überhaupt nicht erwähnte. Es wurde unter anderm geſagt: Die Arbeiter erhalten zur Wahrnehmung ihrer ſozialen und wirtſchaftlichen Intereſſen geſetzliche Vertretungen in Betriebsarbeiterräten, ſowie in nach Wirtſchaftsgebieten ge⸗ gliederten Bezirksarbeiterräten und in einem Reichs⸗ arbeiterrat.“ Erſt ſpäter ſind auf Antrag eines demokratiſchen Aus⸗ hinter das Wort Arbeiter die Worte„und Angeſtellten“ eingefügt worden. Eine weitere Aenderung, die klar zum Ausdruck brachte, daß die Angeſtellten eine ge⸗ ſonderte oder gleichberechtigte Vertretung erhalten ſollen, war nicht durchzubringen. Zwar hatte die Reichsregierung in der Erklärung vom 5. März ausdrücklich geſagt: „Für die einzelnen Betriebe ſind Betriebsarbeiter⸗ und Angeſtelltenräte zu wählen, die bei der Regelung der all⸗ gemeinen Arbeitsverhältniſſe gleichberechtigt mit⸗ zuwirken haben“, ſie hat ſich aber an dieſe feierliche Zuſage nicht gehalten. Den mageren Erſatz, den ſie in der Begründung zu ihrem Antrage bietet, daß„der Begriff des„Arbeiters“ in weiteſtem Sinne 7 verſtehen ſei und auch die Angeſtellten umfaſſe“, kann den ngeſtellien die mangelnde Erfüllung eines feierlichen Ver⸗ ſprechens nicht erſetzen. Offenbar iſt die Reichsregierung zu ihrer veränderten Stellung durch die einſeitig politiſch gerich⸗ zeten Angeſtelltengruppen, die in der Arbeitsgemeinſchaft freier Angeſtelltenverbände vereinigt ſind, veranlaßt worden. Der Zentralverband der Handlungsgehilfen tritt in ſeiner Zeitſchrift dafür ein, daß den Räten die geſamte politiſche aw wirtſchaftliche Macht übertragen wird und daß ſie die Tufgabe haben, die„Diktatur des Proletariats“ herbeizu⸗ ren. Aber auch die anderen dieſer Arbeitsgemeinſchaft angeſchloſſenen Verbände verfolgen mit ihren Plänen mehr oder minder politiſche Zwecke. Sie wollen die Angeſtell⸗ tenbewegung, die ſich bisher ſozialiſtiſchen Gedankengängen gegenüber ablehnend verhalten hat durch die Arbeitergewerk⸗ ſchaften und die Organiſation des Räteſyſtems zum Sozia⸗ üsmus zwingen. Werden nämlich die Abſichten der Regierung durchgeführt, dann bleiben die Angeſtellten in den Räten völlig einflußlos, weil ſie in hoff⸗ mungsloſer Minderheit ſind und nur mit Hilfe der Arbeiter etwas durchſetzen können. Das iſt die Abſicht! Man will der Angeſtelltenſchaft, die ſich in zäher Arbeit ſtarke und leiſtungs⸗ fähige Gewerkſchaften geſchaffen hat, durch das Mittel der Räte dieſe Gewerkſchaften zertrümmern. Daß dabei der demo⸗ kratiſche Grundſatz, jeder Berufsſchicht, die in ihrer Mehrheit gewillt iſt, ihre Sonderſtellung im wirtſchaftlichen und ſozialen Leben aufrechtzuerhalten, gröblich verletzt wird, liegt auf der Hand. Aus dieſen Erwägungen heraus hak die Fraktion der Demokratiſchen Partei den Antrag geſtellt, dem Artikel 162 folgende Faſſung zu geben: „Die Arbeiter und Angeſtellten erhalten zur Wahr⸗ nehmung ihrer ſozialen und wirtſchaftlichen Intereſſen ge⸗ ſetzliche Vertretungen in Betriebsarbeiter⸗ und Angeſtellten⸗ räten, ſomie in Bezirksarbeitnehmerräten, die nach Wirt⸗ ſchaftsgebieten gegliedert ſind in einem Reichsarbeitnehmer⸗ rat.“ Mit dieſem Antrage war einmal das feierliche Ver⸗ ſprechen der Regierung eingelöſt, zum anderen zum Ausdruck gebracht, daß in der weiteren Organiſation der Räte die Be⸗ dürfniſſe und Wünſche aller Arbeitnehmerſchichten zu be⸗ rückſichtigen ſind. Der„Gewerkſchaftsbund kaufmänniſcher Angeſtellter“, der mit ſeinen 600 600 Mitgliedern allein nahe⸗ zu doppelt ſo groß iſt als die Arbeitsgemeinſchaft freier An⸗ geſtenltenverbände, hatte weitergehende Wünſche geäußert, deren Erfüllung im Artikel 162 in der von den Demokraten vorgeſchlagenen Faſſung nicht notwendig erſchien, da ſie bei den zu erwartenden Sondergeſetzen berückſichtigt werden können. Die Annahme des demokratiſchen Antrages ſchien geſichert, nachdem auch das Zentrum erklärt hatte, dafür ſtim⸗ men zu wollen. Im entſcheidenden Augenblick aber ließ ſich vas Zentrum durch die Sozialdemokraten zu einer anderen Stellung bewegen, ſtimmte gegen den Antrag und brachte ihn zu Fall. Dieſes Ergebnis iſt um ſo beklagenswerter, als über die Abſichten der Regierung Zweifel nicht mehr beſteben können. Der Zuſatz⸗Entwurf über die Betriebsräte zeigt ganz deutlich, daß die Angeſtellten als mitentſcheidender Faktor in den Betriebsräten ausgeſchaltet werden ſollen. Um das Geſicht zu wahren, ſoll zwar die Wahl der Vertreter zum Be⸗ kriebsrate geſondert durch Arbeiter und Angeſtellte vorgenom⸗ men werden. Damit ſoll der Anſchein erweckt werden, daß den Angeſtellten ihre Sonderſtellung gewahrt bleibt. Aber dieſes Wahlrecht iſt ähnlich dem preußiſchen Dreiklaſſenwahl⸗ recht; die Angeſtellten dürfen wohl wählen, aber viel Zweck hat es nicht, denn die Zahl ihrer Vertreter iſt ſo klein, daß eine Wahrnehmung Die Wahl der Vertreter erfolgt etwa nicht nach ihrer Bedeu⸗ ihrer Intereſſen nahezu unmöglich iſt. tung im Produftionsprozeß und im Betriebe, ſondern nach der rohen Zahl. Nach dem Entwurfe ſind z. B. in einem Betriebe mit 400 Arbeitern 8 Arbeitervertreter zu wählen. Sind in dieſem Betriebe weniger als 50 Angeſtellte vorhanden, ſo er⸗ halten ſie einen, ſind es mehr als 50 Angeſtellten 2 Ver⸗ treter. Dieſer eine oder die zwei Vertreter können nach dern Entwurf zur„Beratung“ ihrer eigenen Angeſtelltenbedürf⸗ niſſe„zuſammentreten“. Das iſt doch geradezu Karikatur einer Vertretung, zumal wenn man bedenkt, daß der eine oder die zwei Vertreter von der Uebermacht der Arbeiterſtimmen bei Beſchlüſſen im Betriebsrate einfach erdrückt werden. Der Reichsarbeitsminiſter hatte gegenüber dieſen Ein⸗ wendungen nur die Antwort, daß es auch Betriebe gäbe, wo die Angeſtellten die Mehrheit hätten. Er hielt es offenbar für einen erwünſchten Zuſtand, daß man ſich ja nach den Zahlen⸗ verhältniſſen gegenſeitig unterdrücken könne. Das iſt ganz gewiß nicht das Ideal von Geſetzgebung. Mit der Maxime: wie's gerade trefft, kann man den Arbeitsfrieden nicht herbei⸗ führen. Vergewaltigung, ganz gleich, wen ſie trifft, darf die Geſetzgebung nicht zulaſſen, ſondern ſie muß nach den Grund⸗ ſätzen gleichen Rechts für alle geſtaltet werden. Auf die Ver⸗ ſchiedenheiten des vielgeſtaltigen Wirtſchaftslebens muß Rück⸗ ſicht genommen werden. Wer die Stellung der Angeſtellten in der Wirtſchaft ohne politiſche Voreingenommenheit betrach⸗ tet, wird zugeben müſſen, daß ihre Arbeitsleiſtung hinter der der Arbeiter nicht zurückſteht. Mit dem Einwand, auch die Angeſtellten ſeien Arbeiter, darf man nicht kommen. Auch der Briefträger iſt Beamter, aber es wird keinem Menſchen einfallen, zu verlangen, daß man die Arbeit des Briefträgers mit dem gleichen Maße mißt, wie die der Miniſterialdirek⸗ toren, Regierungsräte und anderer Beamter. Soweit es Ge⸗ meinſamkeiten gibt, wollen die Angeſtellten durchaus Gemein⸗ ſchaftsarbeit mit den Arbeitern, aber nicht bloß zugelaſſenes, der Unterdrückung ausgeſetztes Anhängſel, ſondern mit voller Gleichberechtigung. Einſichtige Arbeiter, deren demokratiſches Empfinden nicht durch politiſche Voreingenommenheit getrübt iſt, erkennen die Berechtigung dieſer Forderung durchaus an. Mögen ſich auch die Regierung— und das Zentrum— dieſer Einſicht nicht verſchließen. DPK. Deulſches Keich. Die Beamien-Interpellaſion. Die Beamien⸗Interpellation, die von der Deutſchen Volkspartei zuſammen mit der Deutſchnativnalen Volkspartei am 28. März ein⸗ gebracht wurde, iſt endlich am Freitag zu ihrem Rechte gekommen Der Abgeordnete Dr. Moſt gab ihr eine wirkungsvolle Begründung mit auf den Weg. Er beſchränkte ſich nicht auf die ſonſt üblichen Empfehlungen einzelner Forderungen, ſondern er gab im großen Zuſammenhange ein Programm. nach dem die Stellung der Beamten unter den heute gegebenen Verhältniſſen beſtimmt werden muß. Wie er des näheren ausführte, befindet ſich das Beamtentum heute in einer weſentlich anderen Lage als vor der Revolution. Es iſt nach dem 9. November die letzte Stütze ſtaatlicher Ordnung geweſen und hat dadurch ſeine ſtolze Tradition gerechtfertigt. Heute iſt es bedroht von der Unruhe, die durch alle Schichten des Volles geht und von dem Uebergriff des Parlamentarismus. Dr. Moſt betonte demgegen⸗ über, daß einem Streikrecht der Beamten das Verhältnis der Gegen⸗ ſeitigkeit im Wege ſteht, das den Bramten im beſonderen Maße mit dem Staate verbindet. Es ſei nicht möglich, dieſe gegenſeitige Ver⸗ pflichtung einſeitig zu löſen. Ferner betonte Dr Moſt, daß das Beamtentum gegen die immer mehr Platz greifende Ueberparla⸗ mentariſierung und Ueberpolitiſierung geſchützt werden müſſe. Durch Parteiherrſchaft werde das Beamtentum nur entwertet. Weiter forderte Dr. Moſt die Möglichkeit der freien Entfaltung aller im Beanitentum ruhenden Kräfte, ſowie volle wirtſchaftliche und Organi⸗ ſationsfreiheit. Ebenſo notwendig ſei ein neuesmodernes Be⸗ amtenrecht, das einheitlich ſei und als Inſtrument der Verſöhnung dienen könne Das Diſziplinarrecht müſſe reformiert und veraltete Rechte müßten aus dieſem Recht beſeitigt werden. Schließlich wandte ſich Dr Moſt der wirtſchaftlichen Lage der Beamten zu und wies in überaus eindringlicher Sprache die ungünſtige Lage der Beamten und ihre ſchwere Benach⸗ teiligung gegenüber anderen Erwerbsſtänden nach. Die Vergleichs⸗ ziffern, die er vorbrachte. waren von durchſchlagender Beweiskraft. Die Forderung, auf dieſem Gebiete für möglichſt raſche und durch⸗ greifende Beſſerung zu ſorgen, wird nicht ungehört verhallen. Auch die Regierung mußte ſeine Begründung als die Berechtigung ſeiner Forderung anerkennen. Man darf deshalb wohl die Erwartung ausſprechen, daß die Interpellotion, ſo verſpätet ſie auch zur Ver⸗ handlung gekommen iſt, doch noch den Beamten die Hilfe bringen wird, die ihnen heute nötiger iſt als je. Landarbeiterſireik im Kaſſeler Bezirk. Berlin, 4. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Kaſſel wird gemeldet: Heute früh iſt auf faſt allen großen Gütern des Bezirks Kaſſel der Landarbeiter⸗ ſtreik ausgebrochen, nachdem die Verhandlungen über einen neuen Tarif trotz weiteſtgehendem Entgegenkommen nicht zur vollen Zufriedenheit der Landarbeiterorganiſation ausgefaſſen ſind. Vorläufig beſchränkt ſich der Ausſtand auf die grotzen Güter, die Arbeiter der mittleren und kleineren Güter arbeiten noch. Es beſteht Hoffnung, den Streik in Kürze beizulegen Lohnbewegung der Winzer des preußiſchen Rheingaus. S Mainz, 4. Aug. Die Winzer im preußiſchen Rheingau ſind in eine ausgedehnte Lohnbewegung eingetreten, die vor allem die Weingebiete von Kiedrich, Eltville und Oeſtrich umfaßt. Während in Kiedrich eine Einigung erzielt werden konnte, haben die Arbeitgeber in den anderen Bezirken eine andere Haltung eingenommen und die Wünſche der Winzer vollkommen unbeachtet und ohne Antwort gelaſſen. Da eine Geneigtheit zum Entgegenkommen nicht beſtehen ſcheint, iſt die Angelegenheit dem Schlichtungsausſchuß in Wiesbaden unterbreitet worden. Der Zentralverband der Forſt⸗, Land⸗ und Weinbergarbeiter Deutſchlands, Bezirk Mainz, hat nach Möglichkeit eine Einigung, wie ſie durch ihn in Kiedrich erzielt wurde, herbeizuführen verſucht. Es beſteyt noch Hoffnung, daß eine Arbeitseinſtellung ſich vermeiden laſſen wird. Die Lage in den oberſchleſiſchen Gruben. Berlin, 4. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Lage im oberſchleſiſchen Grubenſtreik iſt nahezu unverändert. Einige Gruben ſind noch im Aus⸗ ſtande. zeichnet werden. An eine Betriebseinſtellung innerhalb der Die Kohlenförderung darf als beinahe normal be⸗ oberſchleſiſchen Induſtrie iſt zur Zeit nicht zu denken. Es herrſcht vor allem Mangel an Beförderungsmitteln zum Ab⸗ trausport der Kohlen. 1 Deulſch⸗Oeſterreich. Deutſchöſterreich und Italien. wex.„Wien⸗Expreß“ meldet aus parlamentariſchen Krei⸗ ſen:„Das Fehlſchlagen der Bauerſchen Politik hinſichtlich Ita⸗ liens hat inſoferne nicht überraſcht, als man ſich auch nach dem Rücktritte Orlandos im klaren war, daß die Zuſammen⸗ ſetzung der italieniſchen Kammern einer ſo völligen Schwen⸗ kung der italieniſchen Politik, wie ſie der Bauerſche Plan einer Sonderverſtändigung zur Vorausſetzung hatte, nicnt günſtig iſt. Deutſchſüdtirol bleibt alſo zunächſt bei Italien, allein man glaubt nicht, daß in dieſer Hinſicht ſchon das letzte Wort ge⸗ ſprochen ſei. Die Wahrnehmungen der Italiener in dem de⸗ ſetzten Gebiete ſelbſt und beſonders die der italieniſchen Offi⸗ ziere haben in allen italieniſchen Kreiſen, die ſich mit der Süd⸗ tiroler Frage beſchäftigen, die Ueberzeugung gereiſt, daß die dauernde Beſetzung des Landes Deutſchſüdtirols für Ialien in nationalpolitiſcher wie finanzieller Beziehung eine uner⸗ trägliche Belaſtung bedeuten würde.— Man glaubt indeſſen, daß dieſe erſt dann in der italieniſchen Politit zum poſitiven Ausdruck kommen werde, wenn die Neuwahlen vollzogen ſein werden, von denen man eine bedeutungsvolle Aenderung der parteipolitiſchen Machtverhältniſſe erwartet. In unterrichteten Kreiſen rechnet man damit, daß nach der Aufhebung des päpſtlichen Wahlverbotes für die italteniſchen Katholiken eine ſehr ſtarke katholiſche Partei auf den Monte⸗ Citorio erſcheine, anderſeits aber auch die Sozialiſten einen außerordentlichen Machtzuwachs erhalten und ſich dadurch eine ähnliche Parteigruppierung ergeben werde, wie ſie in Deutſchöſterreich und in Deutſchland beſteht. Erfüllt ſich dieſe Annahme, dann würde aber auch die Möglichkeit einer Ver⸗ ſtändigung über Deutſchſüdtirol gegeben ſein.“ Jeſtnahme eines deutſch⸗ böhmiſchen Dichters. Aus Prag. 28. Juli, wird gemeldet: Als am 22. dſs. Mts. der Legionärkapitän Holaſek in Klattau die Militärherrſchaft ausrief, kam es auch in Neuern zu gewalttätigen Auftritten. So bemäch⸗ tigte ſich, angeblich auf Befehl des Klattauer Diktators, eine Schar bewaffneter Legionäre auf offener Straße des deutſchen Böhmer⸗ walddichters Hans Watzlik, des Verfaſſers des Romans„O Böh⸗ men“, und führte ihn ohne jede Begründung auf das Schloß Biſtritz, woſelbſt er bis zur hereinbrechenden Nacht gefangen gehaſten wurde.(Watzlik iſt der bedeutendſte unter den deutſch⸗böhmiſchen Heimatdichtern. Seine Romane ſind non hohem kulturgeſchichtlichem Wert. Wer es noch nicht wiſſen ſollte. wie kerndeutſch der Böhmer⸗ wald iſt, der laſſe es ſich von dieſem Dichter beweiſen. Anmerkung der Schriftleitung.) Südflawiſche Zeitungsſtimmen über eine An run Deulſchöſterreichs an Jugoſlavien. Oaibach, 1. Auguſt.„Slovence“ meldet aus Marburg: Wie die Marburger Zeitung erfährt, bereitet ſich zwiſchen Jugoſlawien und Deutſchöſterreich eine politiſche Annäherung vor, die auf den Friedensvertrag mit Deutſchöſterreich vielleicht einen großen Einfluß haben wird. An Beweggründen für eine ſolche Annäherung fehlt es nicht. Jugoſlawien, das Ita⸗ lien vom Meere abſchneiden will, kann niemals auf Fiume und Trieſt verzichten, welche Häfen für ſie ein vitales Intereſſe bedeuten. Der Südſlawenſtaat wird früher oder ſpäter in den Beſitz dieſer Städte gelangen; deshalb aber bedarf er im Nor⸗ den eines freundſchaftlichen Nachbarn, um ſich den Rücken zu decken. Anderſeits hat Deutſchöſterreich in ſeiner in der letzten Zeit betriebenen italieniſchen Politik große Ent⸗ täuſchungen erfahren, denn es mußte Deutſchſüdtriol und den ſüdweſtlichen Teil Kärntens, wo kein einziger Italiener wohnt, abtreten. Aus dem Angeführten iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß die Annäherung dieſer beiden Staaten auf den Friedens⸗ vertrag einwirken wird. Nach der Unlerzeichnung des Iriedens. Jortſetzung der Verhandlungen über das beſetzte Gebiel. Berlin, 4. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Von zuſtändiger Seite erfahren wir, daß die Verhand⸗ lungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich über die Be⸗ ſeßung der Rheinlande am nächſten Donnerstag in Verſailles wieder aufgenommen werden. Auf franzöſtſcher Seite wird Miniſter Loueneur, auf deutſcher Unter⸗ ſtaatsſekretär Dr. Lewald die Verhandlungen leiten. Letz⸗ terer weilt zur Zeit noch in Köln, um mit dem parlamentari⸗ ſchen Beirat mit derſelben Materie zu verhandeln. Rechte der Deutſchen in Braſilien. Rio de Janairo, 4 Aug.(WB.) Die Regierung ermächtigte die in Braſilien wohnenden Deutſchen, wieder finan⸗ ielle Geſchäfte betreiben zu dürfen und Wertſendungen ins Ausland ausgehen zu laſſen. Damit iſt der Zuſtand vor dem Kriege wieder hergeſtellt. Amerika und die Ralifikation. Amſterdam, 4. Auguſt.(W..) Laut Preſſebüro Radio er⸗ klärte Präſident Wilſon dem Senator Watſon. wenn der Senat die Ratifikation des Friedensvertrages noch länger hingus⸗ ziehe. ſo könne in Europa eine ernſte Kriſe entſtehen. Watſon beſtand darauf, daß bei der Ratifikation ein Vorbehalt ge⸗ macht werde, in dem er darlegte, daß die Stärke der Vereinigten Staaten im Kriege ihrer unabhängigen Stellung zuzuſchreiben war, Bei dieſer Gelegenheit erklärte Wilſon auch, Rußland müſſe ſeine Rettung ſelbſt ins Werk ſetzen. Reiſe des italieniſchen folonialminiſters nach England. Paris, 4. Auguſt.(WB.) Havas.„Petit Pariſien“ zu⸗ folge wird ſich der italieniſche Kolonialminiſter Roſſi mit Tittoni nach London begeben, um ſich über Kolonſal⸗ kompenſationen zu einigen, die Italien in dem Ver⸗ trag von 1915 verſprochen wurden. Die Lage im Oſten. Berlin, J. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Expedition einer aus eeerne Truppen ge⸗ miſchten Streitmacht zur Befreiung Petersburgs vom bolſchewiſtiſchen Terror ſcheint— eben werden zu müſſen. Auch an der eſthniſchen Front herrſchen mißliche Zu⸗ ſtände. Dort befinden ſich eine efthnſſche Streitmacht, ein —————— — — — 2 Seite. Nr. 388. Maunheimer General- Anzeiger.(Abend· Ausgabe.) Wontag, den 4. Auguſt 1919 Korps der Ingermanländer und zwei ruſſiſche Truppenteile, unter denen beſtändig Reibungen herrſchen. Sollte die Ope⸗ ration jetzt nicht durchgeführt werden können, ſo würde ſie erſt im Frühjahr 1920 wieder aufgenommen werden. In⸗ zwiſchen iſt der Terror der Bolſchewiſten in der Hauptſtadt ſehr groß geworden. Die Beziehungen der En⸗ tente zu Koltſchak ſind etwas kühler geworden. Sie be⸗ ginnt Koltſchak langſam fallen zu laſſen, der ſich nunmehr auf die Hilfe der Japaner ſtützen wird. Für die Enterte wird General Denikin der kommende Mann in Rußland ſein. Koltſchar im Rückzug. . 4. Auguſt.(W..) Das Preſſebüro Radio meldet: Koltſchaks 5— befindet ſich in vollem Rück⸗ zug. Die Regierung Koltſchak bereitet den Umzug von Omsk nach Irtutsk vor. Die Bolſchewiſten machten auch im Norden Fortſchritte. Baden. Zum Ausflug der Franzoſen nach Oberkirch. Am 18. Juli fuhr, wie in der Preſſe mitgeteilt wurde, eine franzöſiſche Radfahrerabteilung mit zwei Kraftwagen in das außer⸗ halb der neutralen Zone gelegene Oberkirch und dann nach Lauten⸗ bach, wo ſie ſich nach dem Vorhandenſein von deutſchem Militär Erkundigte. Die Abteilung beſtand aus etwa 150 Mann und war fnet. Do der Aufenthalt von franzöſiſchen Soldaten in der neutralen Zone ohne vorherige Genehmigung des ſchnittskom⸗ mandos verboten iſt und dieſe Truppe nicht nur dieſes Verbot ver⸗ letzt, ſondern ſich auch durch Berreten von deutſchem Boden wel⸗ cher nicht unter franzöſiſcher Auſſicht ſteht, eines die deutſche ee und das Gefühl der Bevölkerung in jeder Weiſe verletzenden Uebergriffs ſchuldig gemacht hat, wurde vom Ab⸗ ſchmitiskommando J der neutralen Zone beim Oberkommando der 4 Armee in Straßburg gegen dieſe Verletzung der beſtehenden Ver⸗ einbarungen Verwahrung eingelegt und erſucht, eine klare Feſt⸗ ſtellung des Vorganges und Beſtrafung des ſchuldigen Führers zu verunlaſſen. In der auf dieſen Proteſt eingegangenen Mitteikung des Generalſtabschefs der 4. Armee wird, nach einer amtſichen Mik⸗ teilung der„Karlsruher Zeitung“ u. a. ausgeführt: „Die Unterſuchung, die ich angeordnet habe, hat die keit des Vorfalls ergeben. Eine Abteilung Jäger⸗ fahrer, geführt durch einen Offizier, hat in der Tat im Laufe eines Manßvers, welches ſich im Brückenkopf Kehl abſpieſen ſollte, die des beſetzten Gebietes überſchritten. habe dieſen Fehler, durch die Nachläſſigkeit des Generalſtabsoffi⸗ ziers, hervorgerufen iſt, der die Bewegung dieſer Abteilung ge⸗ nehmigt hat, ohne ſich voher von der auen Lage der Ori⸗ ſchaften und dem durch den Abteilungsführer vorgeſchlagenen Weg überzeugen und infolgedeſſen das Ueberſchreiten der Vorpoſtenlinie erlaubt hat, entſprechend gerügt. harbe alle nötigen Beſtrafungen ausgeſprochen. Es iſt anzunehmen, daß ſich ein derartiger Zwiſchenſall in Zukunft nicht wiederholen wirh“. Damit dürfte die Angelegenheit eine befriedigende Löſung ge⸗ funden haben. Die Handelskammer Karlsruhe Geſetzenkwurf über die e e Der Großhandelsausſchuß und der Kleinhandelsausſchuß der Handelskammer Karlsruhe beſchäftigten ſich in ihren letzten Sitzungen mit dem Entwurf der badiſchen Re⸗ 1 die Errichtung einer Verbraucherkammer etr., und kamen nach eingehender Beratung auf Grund des chluß, daß ein Be⸗ Berichtes des zu dem Entſ dürfnis für eine ſolche Kammer nicht beſteht, da der Schng der Verbraucher bereits heute durch eine Anzahl Reichs⸗ un Staatsbehörden wahrgenommen werde. Man war ſich viel⸗ mehr darüber einig, daß eine Verbraucherkammer zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Handels führen könne, das Beſtehen zahlreicher Geſchä e in Frage ſtellen, keineswegs aber einen Erfolg, was die Verhinderung des Wuchers und die Senkung der Preiſe angehe, zeitigen würde. Nur der freie Handel könne im Spiel von Angebot und Nachfrage jene Vorteile bringen, wie ſie zur Beſſerung unſe⸗ rer wirtſchaftlichen Lage notwendig ſeien. Man Gſ infolge⸗ en nicht nur im Intereſſe der ſelbſtändigen Geſchäftsleute ihrer Steuerkraft, ſondern auch gerade im Intereſſe der Verbraucher auf das nachdrücklichſte gegen alle Feſſeln pro⸗ teſtieren, die den freien Handel in der Erfüllung ſeiner volks⸗ wirtſchaftlichen Aufgaben beengen. Beſſerſtellung der Ankerlehrer und Seminarſſten der Volks⸗ 10 ſchulen als Kriegsteilnehmer. J. Aarlsruhe, 3. Auguſt. Der Badiſche Lehrerverein hat eine Eingabe an das Unterrichtsminiſterium gerichtet, in der darum gebeten wird, allen Unterlehrern, die Kriegs⸗ dienſte geleiſtet haben, diejenige Vergütung zu bewilligen, die ihnen geſetzlich zuſtände, wenn ſie wie in unter die Volksſchulkandidaten aufgenommen worden wären und rechtzeitig die Dienſtprüfung beſtanden hätten, auf die Kriegsſeminariſten die Beſtimmungen über die beſondere Dienſtprüfung für Kriegsteilnehmer anzuwenden und ſie zur Dien ſobald 3 Jahre verfloſſen ſind ſeit der Zeit, zu der ſie in Friedenszeit unter die Schulkandidaten aufgenommen worden wären, und ſofern ſie mindeſtens 1 Jahr im öffentlichen Schuldienſt tätig waren. Virliſchaftliche Maßnahmen Die Cage des Arbeitsmarktes. Nach den beim Verband der badiſchen Arbeitsnachweiſe einge⸗ gangenen Meldungen hat leider die in der Woche nom 13. bis 19. Juli beobachtete Feſtigung des Arbeitsmarktes nicht angehalten. Eine wirkliche Beſſerung kann nur im Kreiſe Mannheim feſtgeſtellt werden, während in den anderen Kreiſen die der Erwerbsloſen zum Teil zugenommen hat Es iſt dies größtenteils auf den anhaltenden Kʒohlenmangel zurückzuführen, der eine größere Anzahl von Betrieben zwang, ihre Tätigkeir 1155 einzuſtellen oder zum wenigſten einzuſchränken. Aber auch der Mangel an Roh⸗ materialten für die Teytil, und Tabakinduſtrie hat das Seinige dazu er In der Woche vom 20. bis 26. waren in Baden insge⸗ ſamt 11 Erwerbsloſe vorhanden, 6ß mehr als in der Woche vor⸗ her, Wegen Kohlenmangei mußte eine Porzellanfabrik in Offenburg ſchließen, wodurch 150 Männer und 155 Frauen arbeitslos wurden. Wegen Mangel an Rohmoterial mußten ebenfalls in verſchiedenen Betrieben zahlreiche Arbeiter und Ar beiterinnen entlaſſen werden, 0 in einer Spinnerei in Volkertshauſen 2 Männer und 32 Frauen, der Weberei Aber danlen 3 Männer und 18 Frauen. in der Mechani⸗ ſchen Leinenweberel Kunzer in Herbolzheim eine grüßere Anzahl von Arbeitskräften, bei den Draht⸗ und Kabelwerken Freiburg 46 Männer und 68 Frauen, bei der Zigarrenfabrik Rocke in Untergrombach 15 Frauen und bei der Thorbecke in Heidelberg 5 Män⸗ ner und 65 Frauen. Schließung von Betrieben ſtehen bevor wegen Kohlenmangel beim Walzwerk Hauſach mit 30 Männern, wegen Mangel an Rohmaterial beim Eiſenwerk Bruchſal mit 20 Männern. wegen Auflöſung beim Artilleriedepot Raſtatt mit 130 Männern und 60 Frauen. Erwerbsloſenunterſtützungen wurden ſeit November 1918 im Bereiche der Stelle für Arbeitsvermittlung in Baden insgeſamt bezahlt: 21 271 615.—. Mark. Die Inkunft der Tabakinduſtrie. Auf der jetzt ſtattgefundenen Tagung des Oldenburger Landes⸗Verbandes der Tabak⸗Intereſfenten wur⸗ den intereſſante Mitteilungen über die Zukunft des deutſchen Tabakgewerbes gemacht. anweſende Vertreter des Hamburger Verbandes der Zigarrenladeninhaber, Bült, berichtete aunächſt über die Zwangswirtſchaft Schon gleich nach tigfabrikate erlaſſen. gehende Verfügungen zu erwarten. Kriegsausbruch ſei in der Tabakbranche die Zwangswirtſchaft ein⸗ geführt worden, habe während des ganzen Krieges angehalten und es unterliege keinem Zweifel, daß ſie auch in der nächſten Zeit noch nicht aufgehoben werde, ſolange die Uebergangswirtſchaft beſtehe. Grundſätzlich müſſe man für den Abbau in der Zwangswiriſchaft eintreten. Zu berückſichtigen ſeien aber die beſonderen Verhältniſſe. Lebhaft zu begrüßen ſei die beabſichtigte Einrichtung eines Tabakparlaments. Notwendig ſei die Einfuhr von Roh⸗ Der Syndikus der Oldenburger Handelskammer, Dr. Hadeler betonte, daß nicht die Zwangsbewirtſchaftung an ſich den Unwillen des Volkes erregt habe, ſondern die Art derſelben. Zu begrüßen ſei es, daß man ſich endgültig von der ſogenannten Planwirtſchaft abgewendet habe. Ungeklärt ſei noch die Frage über das Ein⸗ ee 4. Auch in Berlin habe man noch keine volle Auf⸗ äxung geben können, und es ſei damit zu rechnen, daß in nächſter Zeit noch keine nennenswerte Einfuhr ſtattfinde. Unbedingt not⸗ wendig ſei, die Einfuhr der Rohſtoffe zu heben. Es ſei den Be⸗ 4 5 bekannt, daß durch das beſetzte Gebiet große Rengen Fertigfabrikate in Deutſchland einge⸗ führt werden, und hier zu teuren Preiſen in den Handel kommen Es ſeien Beſtrehungen im Gange, um dieſe unhaltbaren Zuſtände zu beſeitigen. Mit feindlichen Abordnungen beſtänden berefts Ver⸗ lungen. an wolle die Zollgrenze wiederher⸗ ellen, und baldmöglichſt ein Einfuhrperbot für Fer⸗ Schon in kürzeſter Zeit ſeien dahin⸗ Ueber die Tabakſteuer referierte Bült⸗Hamburg. Schon 1908 habe ein Banderolenentwurf“ vorgelegen. Jetzt ſei er wieder aufgetaucht. Die im Entwurf vorgeſehenen Steuerſätze ſeien der⸗ art hoch, daß es auf lange Jahre hinaus ein blühendes Takabgewerbe in Deutſchland nicht wiedergeben werde. Zudem ſei die Form der Beſteuerung unannehmbar. Der ganze Entwurf wirke wie ein „Schildbürgerſtreich“. Nach den Erkundigungen des Redners ſeien in der Nationalverſammfung die Mitglieder der Deutſchnationalen Volkspartei, der Deutſchen Volkspartei und der Deutſch⸗demokra⸗ tiſchen Partei geſchloſſen gegen dieſe Steuer. Herrn Erzberger ſei es aber gelungen, eine Mehrheit, beſtebend aus den Sozialdemo⸗ kraten dem Zentrum, für Annahme der Steuer zu gewinnen. Die Beſchlußfaſſung über die Steuer werde in einigen Wochen er⸗ folgen. 1 Entwurfs zu verhindern. Redner ſprach ſich ſchließlich für eine aellgemeine Fakturenwertſteuer aus, der zugeſtimmt wurde. N Kortuption und verſchleuderung von Volksvermögen. Bon zuſtändiger Stelle wird uns geſchrieben: Durch die Tages⸗ vreſſe geht ein Artikel, in dem unter der Ueberſchrift Korruption und Verſchleuderung von Volksvermögen“ ſcharfe Angriffe gegen das Reichsverwevtungsamt erboben wurden, vhne daß ſein Berfaſſer ſich überhaupt nur der Mühe unterzogen hat in eine Nachprüfung der Frage einzutreten, ob und wie weit das Amt zu den vorgebrachten Vorkommniſſen in Beziehung ſteht. Denn, ſoweit das Reichsverwertungsamt in Frage kommt, entbehren die Angriffe jeder Berechtigung. Dem Reichsverwertungsamt liegt bekanntlich die Verwertung von Heeresgut nur inſoweit ob, als das Gut von den be⸗ rechtigten Stellen und nuach Maßgabe der geltenden Geſetzbeſtimmun⸗ gen zur Verwertung freigegeben iſt. Welche Bewandtnis es mit dem „Geheimen Warenhaus“ im Berliner Eispalaſt bat, iſt derelts von der hierfür zuſtändigen Stelle in der Preſſe klargelegt worden. Was das Lager von Gardinenſtoffen in Kaſſel und die großen Mengen Betk⸗ und Leibwäſche, Handtuch⸗ und Kleiderſtoffe, Leinen, Wollwaren, Strümpſe und ſonſlige Bekleidungsſtücke in Münſter anlangt, ſo wur⸗ den dieſe infolge der drohenden Beſetzungsgefahr ſeitens der militä⸗ riſchen Dienſtſtellen freigegehen und umgehend durch das Reichsver⸗ wertungsamt dem Verbrauch zugeführt. Die in Kaſſel lagernden Beſtände wurden zum Teil den Reichskleiderlagern übergeben und zu einem andern Teil an Händler geliefert, wobei aber Vorſorge ge⸗ troffen wurde, daß die Ware auch katfächlich an die Selbſtverrbaucher abgeführt wurde. Die Vorräte in Münſter ſind den Kommunalver⸗ bänden der dortigen Gegend und zwar zu deren vollen Zufriedenheit zugeführt worden. Die Behauptung, daß an einer anderen Stelle ein Schuppen mit 30 ooh Bettſtellen liege, iſt vollſtändig aus der Juft ge⸗ griffen. Es bleiben übrig die Beſtechungen bei dem Abtrans⸗ port ber Beſtände in Münſter und die Verkäuſe in Duisburg. Beide Vorkommmniſſe haben aber mit dem Berwertungsgeſchäft an ſich nichts zu tun. Da es ſich aber hier um Schlebungen von Militär⸗ aut bandelt, ſo ſind vom Reichsverwertungsamt auf Grund der Ver⸗ ordnung vom 23. Mai die erforderlichen Strafverfolgungen zwecks vollſter Aufklärung eingeleitet.[TB.) Aufhebung von kriegswirtſchaftlichen Berfüügungen. Die Bekanntmachung und Nachtragsbekanntmachungen des Kriegsminiſteriums betreffend Beſchlagnahme und Beſtandserhebung von Korkbolz, Korkabfällen und den baraus hergeſtellten Halb⸗ und Fertigerzengniſſen, ſowie betreffend Höchſtyreiſe für Korkabfälle und Korkerzeugniſſe ſind durch Bekanntmachung des Reichswirtſchaftsmint⸗ ſteriums vom 29. Juli 1919 mit ſoſortiger Wirkung anfgehoben. Die F Bewirtſchaftung der genannten Gegenſtände hat damit ihr .. R. de gefunden. ——— Letzte Meloͤungen. Bom Reichskommiſſariat für das beſetzte Rheinland. Aaöln, 4. Auguſt.(W..) Der parlamentariſche Beirat des Reichskommiſſars flür das beſetzte rheiniſche Gebiet tagte heute unter dem Vorſitz des Unterſtaatsſekretärs Dr. Lewald und im Beiſein de⸗— Stark ſowie Vertre⸗ tern der Regierungen Preußens, Bayerns, Badens und Heſſens. Die Antwort der alliſerten und aſſoztierten Mächte wurde von den Anweſenden eingehend erörtert. Von den Mitgliedern des Beirates wurden zahlreiche ee gung für die in den nächſten Tagen beginnenden weiteren Verhand ⸗ lungen in Verſailles empfohlen. Allgemein beſtand der Wunſch, daß das Reichskommiſſariat und die alliierte Vorkommiſſion ſobald wie möglich ihre Tätigkeit aufnehmen möchte. Die Skreiklage in der Schweiz. Jürich, 3. Auguſt.(WB.) Schweiz. Depeſchen⸗Agent. Das Karkell 9 iſt ich⸗ſozialer Gewerkſchafken lehnte den Streik entſchieden ab, da es ſich um einen Verſuch bolſchewiſtiſcher Umſtürzler handle, die die Macht an reißen wollten. In einem Aufxuf heißt es, die Haupt⸗ männer dieſes Streiks hätten erklärt, daß am kommenden Donnerstag die Näterepublik in der Schweiz am Ruder ſei. Jtranzöſiſche Wahltermine, 4. Aug(WB.) vas. Dem„Temps“ zufolge ſollen die ne dahten am 1 Dezember ſtatfinden“ Nach einer Erklärung Clemenceaus gegenüber dem Präſidenten der Bud⸗ ſetkommiſſion wurden die Kammerwahlen auf den 28. Oktober eſtgeſetzt. Reviſion der Berordnungen der ungariſchen Räterepublik. Budapeſt, 3. Auguſt.(W..) Ung. Korr.⸗Büro. Der Miniſterrat beſchloß geſtern, daß die Reſſortminiſter die Ver⸗ orbnungen der Räterepublitk unverzüglich einer Reviſion unter⸗ ziehen und bereits dem nächſten Minſſterrat vorſchlagen ſollen, welche Verordnungen zu beſeitigen ſind und wie der Rechts⸗ zuſtand vor dem 21. März wieder herzuſtellen iſt. In erſter Linie wird die Verordnung über die Sozialiſferung der Häuſer außer Kraft geſetzt werden. Vor ernſten Unruhen in Amerika. Amſterdam, 3. Auguſt.(WB.) Laut Telegraaf ver⸗ öffentlicht der Vorſitzende des Bundes Amerikaner Eiſenbahn⸗ arbeiter William Lee eine Erklärung über die Löhne bei den Eiſenbahnen und ſagt darin, daß Amerika wegen der Beunruhigung, die die Folge der Teuerung ſei, dem Auf⸗ ruhr näher ſei als je. Wenn dieſer Beunruhigung nicht durch gemeinſame Anſtrengungen des Kapitals und der Arbeit entgegengearbeitet werde, würden in Amerika Unruhen ent⸗ ſtehen, wie man ſie noch nicht erlebt habe Bis dahin müſſe alles verſucht werden, die Annahme des Heleingtors. eeee e Handel und industrie. VBom ſüddeutſchen Eiſenmarkt. Der Zwiſchenhandel punkt. Der allgemeine die ſteigende Nachfrage zu befriedigen geſtattete Lagerbeſtände bei dem Zwi auch bemüht, ſeine Vorräte zu vergrö ſelbſt von marktgängigen Sorten ihre Not, ſich dieſe zu 1 5 Zuſtänden wir eben von normalen der Roheiſenerzeugung. Markte vertreten und bei reichend. Immer noch lie dauernd merklich eingeſchr ſchen zahlreiche Aufträge zu Prei hinausgehen. duktion ein. Trägereiſen fang zur Verfügung, Zwiſchenhand ſeh nkt, dauernd ſieigen. Von Gießerelro Mengen beanſprucht: es hat ab laſſen, nachdem die Vorräte zur ten ſich daher mit Schrot behelfen. Schrotverbrauchervereinigung i Fern. beſſer beſtellt iſt es im Geſchäft mit Bandeiſen. Preisforderungen ſind die Folge für den Verbrau gens auch weiter von Feinblechen, derer nicht im geringſten den Anforderungen nähern konnte. Am Markte Oherhand. Die durch die ſtarken genommen, daß ſie nicht alle! ergaben ſich anſehnliche Rückſt Neuaufnahme von Aufträgen z Mangel an Rohware zur Ablehnun insbeſondere„gute“ Rohware i dung mit der Preisſteigerung derſelben Preiſe„guter“ Hobelbretter führte, von 22 Millimeter Verſandplätze des n anſehn urückhielt. Einfuhr von Auslandsware(von Schweden, und Amerika) möglich ſein wird. Angeſichts der für Fußbodenbelag trat neuerdings Parkettrohfrieſen in Eiche und Buche ſchärfer hervor. rer Ware ten angeboten wurde, Preiſe weiter anziehen Stück 16˙%“„guten“ Latte oberrheiniſcher Stationen verlangt. an„gute“ Rahmen, nach denen vom Rheinland und Weſtf dauernd M. 200 für das mittelrheiniſcher Stationen. Die Anfor ſchnittenem Tannen⸗ kung des Bedarfs in Aufträge bei erſter Han ausreichendes Waſſer mit ſich n bis führen. bikmeter bei Lie derungen an und Fichtenbaumholz wuch ng in linksrheiniſchen Gebieten, ſchäftigung der ee Sägewerke beſſer unterzubringen, war die Waſſerſägen jetzt voll in Betrieb ſein könn die wurde. Frankfurker Wertpapierborſe. FJrankfurt. 4. Auguſt.(Priv. zu Anfang des Verkehrs verſch ſich die Tendenz zunächſt als weiteren Verlauf lenkte jedoch ein und die Kurſe nahmen eine den Vortagen lebhaftere ſchränktem Umfange Fo mit 365.—376 geſteigert. Auch am Montanaktienm burger eine anſehnliche Kure Gelſenkirchen gingen co. 3 Prozent, hervor. Schiffahrtsaktien behaupteten den Kursſtand. Schan gingen ca. 5 Prozent ſonſt blieben die Kurſe auf dieſem Gebiet unverändert. Daimler, Kleyer ſowie Benzaktien blieben beſcheiden. Auf dem Rentenmarkt waren deutſche Kriagean nächſt 15 81½ Progz, gingen aber ſehr bald wieder zurück und ten zwiſchen 1. 81 Proz. Deutſche Reichsſchatzſcheine ngarrenten fanden zu feſten Kurſen Auf⸗ ere machte ſich lebhafte bemerkbar. Der Schluß egelmäßiger Tendenz Feſte Zu höheren Kurſen wurden ſchwan blieben mehr beachtet. nahme. Am Kaſ Berlin, 4. Auguſt. ſich in engen Grenzen. Kattowitzer 1 Proz. und Lloyd um niedriger. egung. Am Anlagemarkt ſchwankten Kriegsanleihen und 80,95 Prozent, andere deutſche Anleihen waren u hauptet. Ungariſche Renten waren weſentlich höher. öſterreichiſche feſt. Die Börſe ſchloß ſtill bei abgeſchwächten Kurſen beſonders für Schiffahrtswerte. Berlin, 4. August.(Devisenmarkt.) Auszahlungen kür: Konustantinopel Holland 100 Qulden Dänemark 100 Kronen Schweden 100 Kronen Norwegen 100 Kronen Schweiz 100 Frankeen Oest.-Ungarn 100 Kronen Spanie Bulgarien 100 Levra *„* amarkt Induſtri 1 e nach elektriſchen Brown Boverie der Börſe geſtaltete ſich ruhig bei unr Haltung bewahrten Montanpopiere. Lothringer Hütte geſucht Pripatdiskont%½ Prozent. Berliner Wertpapierbörſe. Geld 645.00 379.00 415.00 395.00 30⁵.00 43.45 305.— 2525 ee epapi (W..) Der Vörſenverkehr Verdroſſenheit wie in der Vorwoche, das Ges Die Kursbewegung war Hervorzuheben ſind Beſſerungen von Deutſch⸗Huremb kirchen, Lothringer Hütte, infolge des Intereſſes, das das 55 Brtef OJeld 645.50 645.00 370.80 379.00 415.50 415,00 395.50 395.00 305.25 303.00 43.55 42.95 306.— 305.— hend. Knapp⸗ hat nach wie vor einen ſchwierigen Stand Bedarf wächſt man iſt aber nicht imſtande, Man findet ſehr kärglich au⸗ chenhandel, ſo ſehr ſich dieſer Verbraucher. die heute kleinere Mengen gebrauchen, haben In der Eiſenerzeugung ſind immer noch weit enffernt. heit an Erzen war auch neuerdings das hervorſtechende Merkmal bei Minette war weiterhin ſehr ſchwach am weitem nicht zur Vedarfseindeckung aus⸗ en Hochöfen ſtill, die Produktion iſt an⸗ während die Anforderungen heiſen wurden forigeſetzt reſpektable er auch darin die Lieferung nachge Neige gehen. Die Verbraucher muß Die Auflöſung der ſüddeur⸗ an Angebot ſragt wirde, Pie füngſten Angedote bierin taulelen an, wurde. e jüngſten Angebote hierin lauteten auf etwa M. 405 5 ſeen frei Schiff den Markt in ge⸗ ſen infolge Verſtär⸗ ſo daß auch die Be⸗ Kurzfriſtige meiſt ſchwer, trotzdem en, nachdem die Bäche zurück. Prozent. In Auto⸗ aktien fehlte jegliche Unternehmungsluſt und die Kursbewegung der 4. Brlef 645.50 379.50 415.50 305.50 303.25 42.05 305.— — 10275 8 ſt jetzt beſchloſſene Sache. Da⸗ mit hört die Bindung der Schrotpreiſe auf. UHebrigens laufen noch 3¹ en, die über die bekannten Höchf Es löſt ſich übrigens jetze auch ſation, die dem Roheiſenperband angeliedert n an Halbzeug wirkt in n a dan Weiſe au tſätze die Gußbruch⸗Organi gar, auf. Der Mangel fdie Geſamteiſenpro⸗ tand dem Handel nur in begrenztem Um was naturgemäß auch die Tätigkeit r einengte. Stabeiſen iſt in nennenswerten Poſter beim Handel gar nicht zu erhalten. Die Stabeiſen herſtellenden W verlangen bei Neuaufträgen ungewöhnlich lange Lieſerfriſten. Nicht Ungewöhnlich hohe cher. Das gilt übri Angebot ſich immer noch 1 Im Ge⸗ ſchäft mit Draht und Drahtſtiften ſchein! ſich der Markt langſam etwas zu entſpannen. Großes Angebot war freilich immer noch nicht vorzufinden. wenn auch etwas mehr Ware greifbar wurde Maunheimer Holzmarkt. für gehobelte Bretter behielt die Fe ſüddeutſchen und oberrheiniſchen Hob Anforderun e der ſtigkeit die obe elwerke waren en in jüngſter Zeit derart in Anſpruch ufträge reſtlos bewältigen konnten.(s ände, angeſichts derer man mit der Zum Teil zwang ſie auch von Beſtellungen. lichen Poſten, was in Verbin⸗ zu abermaligem Aufrücken der für welche zuletzt in der Stärke M. 7785—8,00 für das Quadratmeter bahnfrei der es Oberrheins verlangt wurden. Ob ſich für die Ver⸗ braucher bald günſtigere Verhältniſſe am Markte für Hobelware her ausbilden werden, wird ganz davon abhängen, Es fehlte in welchem Maß ein⸗ Finnland, Rußland Knappheit an beſſe⸗ achfrage nach Was an Lat deckte nur einen Teil des Bedarſs, ſo daß die konnten. Es wurden neuerdings für die 100 u M. 110.— frei Bahnwagen gering war auch das ⸗Tel.) Die Börſenſpekulation nahm tedentlich Deckungskäufe vor, ſodaß vorwiegend feſt kennzeichnete. Im das Geſchäft in ſehr ſtille Bahnen ſchwankende Haltung ein. Das in eſchäft für Petroleumaktien fand in be⸗ etzung, lediglich Steaua Romanq logen arkt fanden Deutſch⸗Zuxem⸗ beſſerung von 434 Prozent, auch Phönix Verabau 1 Proz. böher Harpener fanden ebenfalls zu beſſeren Kurſen Aufnahme. er⸗ mäßigten den Kursſtand um 23½ Proz. dagegen ſind Lombarden gut behauptet. Canada⸗Pacific Chemiſche Aktien wieſen ſchwache Haltung auf. Griesheim Elektron wurden 1 Prozent höher bezahlt. Schuckert verloren 1½ leihen zu⸗ zeigte gleiche chäft bewegte unregelmäßig. urger, Gelſen⸗ Rheinſtahl und Rombacher Hütte usland an dieſen Werten nimmt Von oberſchleſiſchen Werten gewamnen Bismarckbütte 2 Vroz. und Chemiſche Papiere wurden Abgeſchwächt, be⸗ ſonders Elberfelder Farben und Höchſter Farbwerke. werke ſind um Kleinigkeiten gebeſſert. Von Syezial Rheinmetall und Köln⸗Rottweiler bemerkenswert anzie Kupfer war⸗ Proz. ſchwächer. Elektrizitäts⸗ werten ſind Hirſch Von Schiffahrtsaktien ſind Paket Bruchteile eines Prozentes höher. Nuslandsaktien waren zeitweiſe lebhafter und meiſt beſſer. Canada⸗Pacific waren Steaua Romana ſind weiter in ſcharfer Aufwärts⸗ zwiſchen 81 nae fähr be⸗ 9 — Montag. den 4 Auguſt 1919. e e 3. Seite. Nr. 883. Aus Stadt und Cand. Meldet Euch zur Einwohnerwehr! Wie in allen anderen Städten des Reichs, haben ſich auch hier opferwillige, ordnungsliebende und energiſche Männer zuſammen⸗ tan, um eine Tinwohnerwehr zu gründen. Ibre Arbeit i Erfolg gehabt. Eine feſte Organiſation iſt geſchaffen, in welche jich meldende Eiawohner eingereiht werden. Noch muß aber die urig auf breitere Grundlage geſtellt werden. Zu dieſem Iweck waren die Behörden, Parteien, Vereinsvorſtände, Vorſtände von Intereſſenvertretungn in den alten Rathausſaal eingeladen wor⸗ den, um über die hauptſächlichſten, die Einwohnerwehr hetreffenden Punkte unterrichtet zu werden.: Herr Polizeidirektor, Oberamtmann Dr. Döpfner ſeitete die Verſammlung und gab bekannt, daß die Regierung die Errichtung von Einwohnerwehren in den großen Städten angeordnet habe. Gleich der freiwilligen Feuerwehr ſolle wie ſich der Miniſter des Innern ausgedrückt habe, im Falle der Not die Einwohnerwehr auf den Platz treten, um Ruhe und Ordnung gufrecht erhalten zu helfen. Die Wehr ſolle bis September derartig fertig geſtellt ſein, daß ſie planmäßig und in Vollkompagnien als Polizeitruppe jederzeit ver⸗ wendet werden könne. Darum ſollen ſich alke Kreiſe dieſer Or⸗ ganiſation anſchließen. Jedes politiſche Motip ſcheide hier aus. Aus der Arbeiterſchaft habe ſich bisher nur eine kleine Zahl ge⸗ meldet. Nach dieſen einleitenden Worten ſprach Herr Mafor d. L. von Reuenſtein, welcher von der Regierung zum Kommandeur der Mannheimer Einwohnerwehr beſtellt iſt, über die unbedingte Not⸗ wendigkeit derſelben, über den Zweck, die Zuſtimmung der Wehr und ihre Verwendung Der Wunſch, unſer Vaterland wieder hoch⸗ zubringen, jedem Arbeiter und Angeſtellten geſicherte Arbeit au gewährleiſten, Raub und Plünderung zu verhüten, bas Hexrein⸗ brechen des Volſchewismus zu verhindern, habe zur Errichtung von Einwohnerwehren geführt. Nicht zum Schutz des Großkapitals und der Großinduſtrie, wie vielfach behauptet werde, ſeien die Wehren gegründet worden, ſondern um Haus und Herd, Frauen und Kinder, Vater und Mutter zu ſchüten vor gewalttätigen Plünde⸗ rungen, um Hunger und Kälte von ihnen fernzuhalten, denen ſie unweigerlich ausgeſetzt wären, wenn die Lebensmitteldepots geplün⸗ dert, die regelrechte Zufuhr von Nahrungsmitteln und Heizſtoffen verhindert würde. Keineswegs ſolle die Einwohnerwehr auch der Reaktion von rechts, der Militariſierung Vorſchub leiſten, zumal eine ſolche Reaktion hier in Baden überhaupt nicht zu befürchten ſei, der Dienſt der Wehr aber nur in Appellen beſtehe. Der Offtzier trete als gewöhnlicher Mann ein; nur der Kommandeur und die Kompagnieführer würden von der Regierung ernannt. Die Zug⸗ und Unterführer würden von den Mannſchaften gewählt. Die eigentliche Einwohnerwehr beſtehe durchweg aus im Felde geſtan⸗ denen Leuten, während die Erſatzkompagnien ſich aus denjenigen, welche nicht im Felde waren, den Ungedienten und üälteren Ein⸗ wohnern zuſammenſetzen. Letztere würden hauptſächlich zur Be⸗ wachung von Gebäuden verwendet. Die Fabrikanten. Direktoren und ſonſtigen höheren Beamten hätten ſich faſt reſtlos gemeldet und träten als Mann neben dem Arbeiter in die Reihen ein. Dadurch würde das gegenſeitige Verkrauen wiederfehren. Erſt im Falle der höchſten Rot werde die Einwohnerwehr von der Reaterung unter die Waffen gerufen, wenn Militär, Polizei, Gendarmerie und Volks⸗ wehr der Aufrechterhaltung der Ordnung nicht mehr gewachſen ſeien. Schon das bloße Vorhandenſein der Wehr verhüte den Ausbruch der Putſche und ſtärke den Willen der ſtehenden Sſcherheitsorgane zum Durchbalten Nach den Friedensbedingungen müßte dae⸗ Militür aus der 30 Kilometerzone zurückgezogen werden. Die Einwohner⸗ ehren bildeten den einzigen größeren Schutz nach dem Wegzug des Militärs, ein Grund mehr, daß ſich alle ordnungsliebenden Einwohner reſtlos zur Verfügung ſtellten. Ueber die weiteren Aus⸗ führungen des Redners beir, innere Organtſation, Bekleidung, Be⸗ waffnung, Alarm wird ſpäter zu berichten ſein. Erwähnt ſei nur noch, daß den Mitgliedern der Wehr die Verſorgungsanſprüche des aktiven Soldaten und ein Anweſenheitsgeld in Höhe von 3 M. im Falle des Dienſtes zuſteht. Daneben iſt ſedes Mitalted noch für den Fall des Todes, bleibender und vorübergehender Invalidität, hervorgerufen bei Ausübung des Dienſtes, verſichert, wie die meiſten Wohren im Reich. Sanitätseinrichtungen werden im Einverſtändnis mit der Aerzteſchaft für jedes Stadtvſertel getroffen. Ein warmer Appell an die Anweſenden zum Beitritt und zur Mitarbeit bei der Werbung ſchloß den mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag. Bei der durch Herrn Polizeidirektor Dr. Döpfner eröffneten Diskuſſion traten alle Redner für beſchleunigten Wefterausbau den Einwohnerwehr ein. Ein Beauftragter der Mebrheitsſpataliſten er⸗ klärte, daß ſeine Partei erſt nach Anhßren der ſämtlichen Opleute Stelkung in der Frage nehmen könne. Der Vorſitzende ſchloß die Verſammlung mit der dringenden Bitte an die Anweſenden, in chren Kreiſen für die Einwohnerwehr und für die demnöchſt einzu⸗ berufende größere Verſammlung au werben. rde eneene meldepflicht der Erholungsreiſenden. u Beginn der Ferienzeit ſelen die Erholungsreiſenden aus⸗ drücklich auf die Meldevorſchriften über den Frem⸗ denverkehr(Berordnung des Miniſteriums des Innern vom 10. Juni 1918, die Regelung des Fremdenverkehrs betr. aufmerk⸗ ſam gemacht. Danach ſich jeder Verſorgungsberechtigte, der ſeinen bisherigen Aufenthaltsort für länger als 14 Tage verläßt, bei der vom Kommunalverband bezeichneten Stelle von der gehensmittelverſorgung abzumelden. Er erhält darüber eine Abmeldebeſcheinigung auf gelbem Papier. Unter Vorlage dieſer Veſcheinigung hat er ſich bei der Meldeſtelle des Kommunalver⸗ bandes des neuen Aufenthaltsortes(Erbolungsortes) anzu⸗ melden. Sobald der Aufenthalt daſerhſt beendet iſt. muß wie⸗ derum Abmeldung erfolgen. Wer dieſe Meldevorſchriften nicht ge⸗ nau befolgt, erhält keine Lebensmittelkarten und kann aus dem von ihm aufgeſuchten Erholungsort ohne weiteres wegge⸗ mieſen werden. Die BPezirksämter und ſtädtiſchen Kommunal⸗ verbände ſind zum Schutze der Ernährung der Einheimiſchen ange⸗ wieſen, die Meldevorſchriften mit Strenge durchzuführen. Die Voltswehr Mannheim erſucht uns um Aufnahme folgender Mitteilungen: Im Monat ZJuli wurden beſchlagnahmt: 1050 Kg. Kaffee, 30 Kg. Kakao, 45 Kg. Tee, 50 Kg. Reis, kc Kg. Oel, 50 Kg. Linſen, 300. Stück Eler, 150 Kg. Tabak, 25 200 Stück Zigarren, 200 Kg. Pfeffer, 869 Kg. Mehl, 1200 Kg. Erbſen. 80 Kg Sohlenleder, 239 3 Kg. Fett, 71 Kg. Schweinefett, 2 Kiſten Doſenmilch, 15 Lörbe Jo⸗ hannfsbeeren, 2 Eimer Himbeeren, 126 Kg. Zucker, 21 Kg. Hafer⸗ flocken, 813 Kg. Kunſthonig, 117 Stück Feinſeſſe. 196 Kg Kernſeife. 61% Kg. Palmin, 64 Dreipfundlaibe Brot, 62 Kg. Speck, 24e Kg. Schinten, 125 Itr Kohlen, 31 Fäſſer Leinöl. 29 Kg, Denzin, 110 Schinken und 66 Kiſten Cornet Beef. Von dieſen beſchlagnahmten Waren wurden im Juli an Kranken⸗ und ſonſtige Anſtalten abgegeben: dem Allg. Krankenhaus: 200 Eier, 10 Kg. Kaffee, 45 Kg. Tee, 50 Kg. Linſen, 1 Kiſte Palmin, 2 Kiſten Schweinefett, 1 Kiſte Speck, 13 Kg Schinken, 38 Pakete Zucker a 223 Kg, ſowie 31½ Kg. Kriſtallzucker dem Heinrich Lanz⸗Krankenhaus⸗ 100 Eier, 30 Kg. Kakao, 50 Kg. Reis 50 Kg Olivenßl; dem Mütter⸗ heim Nectarau: 39 Pfund amerk. Weißmehl, 16 Pfd. Kriſtalzucker, 100 Eier, ſomie 82 Pfund grüne Erbſen und 17 Pfund. jehl; dem Wöchnerinnenaſyl Luiſenheim: 54 Kg. Zucer, 402 Pfund friſche Erbſen; dem Diakoniſſenhaus Mannheim! 336 Pfund grüne Erbſen, 2 Kiſten Doſenmilch, 12½ Kg. Rindſteſſch; dem Thereſienhaus Manmheim: 13 Pfd. grüne Erbſen, 19½ Kg. friſches Schweinefleiſch; dem Knabentralſenhaus Weſpinſtift: 217 Kg. Haſerflocken 17 Pakele Kunſthonig, 487 Kg. Weißmehl. 8 große und 8 kleine Brote: dem Blindenheim Mannheim: 35˙3 Ig. Weißmehl, 20% Kg. Zucker, 27 Kg. Erbſen, 12½ Kg: Zucker Je 7 größ und 9 kleine Brote er⸗ hielten: Knabenwalſenhaus St. Anton, Waiſenhaus für Mädchen. Liebigſtraße und Rettungshaus Käfertal. Weiter konnten mehrere Verbrecher, die beim Diebſtahl und Ein⸗ bruchsdiebſtayl betroffen wurden, der Polizei übergehen werden: Fieberdem gelangten eine große Anzahl von Perſonen wegen) 956 eißmehl iebſtahls zur Anzeige. In den Ruheſtand verſetzt wurden die Kanzlefräte Adolf Fleuchaus beim Bezirksamt Mannheim und Otto Kahl beim Becrksomt Heldelberg auf Anſuchen wegen vorgerückten Alterz * verſetzt wurden Oberreviſor Karl Schmidt in Pforzheim in gleicher Eigenſchaft zum Verwaltungshof, die Oberreviſoren Ruprecht beim Bezirksamt Freiburg zum Bezirksamt Müllheim und Ackermann beim Bezirksamt Müllheim zum Bezirksamt Freiburg, ſowie Bahnverwalter Friedrich Raß in Baden⸗Oos nach Baden⸗Baden. Aebertrugen wurde dem Güterverwalter Joſeph Ittu das Güteramt Singen(Hohentwiel). “ Ernaunt wurden Oberamtsrichter Emil Weber in Konſtanz zum Landgerichtsrat in Konſtanz, der praktiſche Arzt Dr. K. Croiſ⸗ fſant in Geiſingen zum Bezirksarzt in Adelsheim. * Kirchliches. Der evangeliſche Pfarrer Lic, Karl Bauer in Donaueſchingen iſt auf ſein Anſuchen aus dem badiſchen Kirchen⸗ dienſt entlaſſen worden. Poſtaliſches. Geldbeträge an deutſche Kriegsge⸗ fangene in Japan können von Bern ab telegraphiſch über⸗ mittelt werden. Die Beträge ſind als Kriegsgefangenenſendung mit Poſtanweiſung an die Oberpoſtkontrolle in Bern zu ſenden. das Verlangen der kelegraphiſchen Uebermittlung nach Japan iſt auf dem Poſtanweiſungsabſchnitt deutlich anzugeben. Von dem nach „Bern überwieſenen Betrage wird die Gebühr für das Telegramm gais der Schweiz nach Japan(4 Franken 90 Centimen für das Wort) und die ſchweizeriſche Poſtanweiſungsgebühr abpgezogen. Beſtimmungen für die Lebensmilkelverſorgung der heim, kehrenden Auslandsdeutſchen. Der Reichsernährungsminiſter hat die Beſtimmung getroffen, wonach Lebens⸗ und Genußmittel, die von Auslandsdeutſchen bei ihrer Rückkehr mitgeführt wer⸗ den, von den Einfuhrverboten nicht betroffen werden und der Be⸗ ſchlagnahme nicht unterliegen. Dieſes freie Einfuhrrecht erſtreckt ſich auf alle, auch die in Deutſchland rationierten Lebensmittel. Boraüsſetzung für dieſe Handhabung iſt, daß die Lebensmittel zum eigenen Verbrauch der Heimkehrenden und ihrer Angehörigen be⸗ ſtimmt ſind und den Bedarf für ein Jahr nicht üperſteigen. Die Auslandsdeutſchen, die unmittelbar aus der feindlichen Zivilge⸗ fangenſchaft überwieſen werden und keine Lebensmittel zum Verbrauch im eigenen Haushalt mit ſich führen, ſollen die gleichen Sonderzuweiſungen an Lebensmitteln erhalten, wie die heimkehrenden Kriegsgefangenen. Dieſen ſtehen bekannt⸗ lich während der erſten ſechs Wochen nach ihrer Heimkehr wöchent⸗ lich 1 Pfund Brot, 50 Gramm Fett, 250 Gramm Hülſenfrüchte und 125 Gramm Auslandsſpeck oder Konſervenfleiſch zu und zwar zu den feſtgeſetzten verbilligten Preiſen. Kapitalab findung bei Erwerb von Häufern. Die Kapital⸗ abfindung bezweckt, wie bekannt, die Anſiedlung und Seßhaftmachung von Kriegsbeſchädigten in geſicherter Weiſe auf eigener Scholle und in eigenem Heim und zwar im Intereſſe der Volkswirtſchaft und Volksgeſundheit. Dementſprechend wird ſie grundſätzlich nicht zum Erwerb von Häuſern gewährt, die hauptſächlich zur Vermietung, be⸗ ſtimmt ſind. Von dieſem Grundſatz hat das Verſorgungsdepartement des Kriegsminiſteriums letzthin eine intereſſame Ausnahme gemacht Es handelt ſich um ein Grundſtück von verhältnismäßig geringem Werk, zu deſſen Bezahlung der Antragſteller aus eigenen Mitteln (abgeſehen von der Abfindung) einen nicht unerheblichen Betrag aufzubringen vermochte Die Sicherheitshypothek ſchien daher nicht gefährdet, und ein Verluſt der Abfindung war auch bei rückgängiger Konjunktur nicht zu befürchten. Ausſchlaggebend war aber daß mit dem Ankauf der Erwerb einer großen Garlenfläche von 2 Morgen verbunden war, demgegenüber die Verwertung des Hauſes als Miets⸗ haus und die Mietseinnahmen in den Hintergrund traten Das Intereſſe der Volkswirtſchaft umd Volksgeſundheit, welches das Geſeßz bei der Kapitalabfindung im Auge hat, ſchien deshalb vollauf ge⸗ wahrt. Das 25jährige Geſchäftsjubilaum beging im Hauſe Bebrüder Mayer, Zigarrenfabriken, Herr Henrn Böhm. Polizeibericht vom 4. Auguſt. uUnfälle. Am 31. v. Mts, miltags 1 Ußr, wurde die 4 Jahre alte Tochter eines Obexrzollaufſehers vor ihrer elterlichen Behauſung, Güterhallenſtraße 10, beim Üeberſchretten der Straße von eitrem Straßenbahnwagen der Linie 14 erfaßt und zu Boden geworfen. Das Kind erlitt einen Oberſchenkelbruch und mußte ins Allge⸗ meine Krankenhaus verbracht werden. Ein Verſchulden des Wagen⸗ führers ſoll nicht vorliegen.— Ein 8 Jahre glter Schüler fiel im Schulhauſe Fendenheim während der Abweſenheit ſeines Klaſſenleh⸗ rers beim Ueberſpringen der Schulbänke ſeines Klaſſenzimmers ſo unglücklich herunter auf den Boden, daß er den rechten Unter⸗ Arm brach. Der Schüler mußte in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden.— In einer hieſigen Dampfwäſcherei brachte am 2. ds. Mis. eine 17 Jahre alte Arbeiterin aus Wallſtadt die rechte, Hand in eine Mangmaſchine und zog ſich hierdurch Brandwunden und Quetſchungen zu.— Beim Abladen von Mineralwaſſerflaſchen durch⸗ ſchnitt ſich am gleichen Tage vor dem Hauſe F 4,19 ein 60 Jahre alter verheirateter Mineralwaſſerhändler mit einer zerbrochenen Ffaſche die Sehne und Pulsader am linken Hündgelenk und mußte mittels Automobildroſchke dem Allgemeinen Krankenhaus zugeführt werden. — Auf der Bahnſtrecke zwiſchen dem Neckarauer Uebergang und der Seckenheimer Brücke geriet am 2. ds. Mts. nachts ein 25 Jahre alter verhetrateter Bahnarbeiter von Leutershauſen beim Rangieren zwi⸗ ſchen zwei Eiſenbahnwagen. Der rechte Arm wurde ihm mehrfach gebröoche n.— Auf der Straße zwiſchen G 2 und G3 fiel am 2. ds. Mts ein mit mehreren Kindern auf einem Wagen umperkletterudes 13 Fahre altes Mädchen herunten auf die Straße und brach den rechten Arm. Tobſüchtig wurde am 2. ds. Mis. nachts in einem Hauſe in der Beilſtraße ein dem Trunke ergebener 43 Jahre alter verheirateter Schiffer. Er ſchlug alles in ſeiner Haushaltung zuſammen. Da zn befürchten war, daß er wiederum ſein ganzes Mobiliar vom 4. Stock aus in den Hof hinunterwerfe und ſeine Frau bedrohte, mußte er in polizeilichen Gewahrſam verbracht werden.— Ein verheirateter Kell⸗ ner erlitt am gleichen Abend während der Ausübung ſeines Berufes einen Tobſuchtsanfall und mußte dem Allgemeinen Krankenhaus üver⸗ wieſen werden.— In einem hieſigen Weinlokal auf dem Luiſenring bedrohte am 3. ds. Mis., nachts, ein infolge Alkoholgenuſſes tobfüchtig und rabial gewordener 33 Jahre alter verheirateter Kaufmann von Hier, dlie Wirtin und warf deren Stühle im Lokal herum, wobei er wie ein Wilder ſchrie, Anſcheinend geiſtesgeſtört, mußte er mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden. Epilepſie und Ohnmachtsaufälle. Vor dem alten Pathaus F 1, 5 brach am 2. ds. Mis., morgens 0 Uhr, ein 36 Jahre alter verheirateter Kutſcher von hier infolge epileptiſcher Krämpfe be⸗ wüßklos zuſammen und mußte ebenfalls mit dem Sanitätswagen in dgs Krankenhaus verbracht wenden.— Auf dex Lindenhoſſtraße erlitt. am 1. ds. Mis., abends 6/½ Uhr, eine in der Mindeckſtraße wohnhafte Ehefrau nach vorausgegangener Streithändel einen Ohnmachtsaufall und würde unter Mithilfe fremder Perſonen in ihre Wohnung ver⸗ bracht, woſelbſt ärztliche Hilſe in Anſpruch genommen werden mußte. — In vergangener Nacht wurde eine in Rheinau wohnhafte Taglöh⸗ nersehefrau im Hauseingang zu ihrer Wohnung in beſinnungsloſem Zuſtande angekroffen. Da offenbar ein Ohnmachtzanfall vorlag wurde ſie von Hausbetdohnern in ihre Wohnung verbrächt. Aerztliche Hilfe würde nicht in Anſpruch genommen. Vier Körperverletzungen— verübt auf der Droſchren⸗ holteſtelle D 1 durch gegenſeitiges Schlagen mit Stöcken und Fäuſten, in G durch Schlagen mit einem Slock, in einer Wirtſchaft in Rheinau und in der Wirtſchaft zum„Perkeb“, J 3 durch Schlagen mit einem Spazierſtock— getangten zur Anzeige. Verhafftet wurden 32 Perſonen wegen verſchtedeuer ſtrafbarer Haändlungen, darunter ein Bäcker von Oberpaſſach wegen Plünde⸗ ung. ein Kohlengarbeiter von Mainz wegen Bigamie, ein Heizer von fiheingönheim wegen Siitlichkeiksverbrechens, ein Eiſendreber bon Amſtein und ein Kaufmann von hier wegen Urkundenfälſchung. ein Bautechniker von Maunheim, ein Fabrikdirektor von Zürich, ein Monteur von Erlikon und ein Krafttvagenführer von Güttingen ſ Schweizer), alle drei in Karlsruhe wohnhaft, wegen. Schleichhan⸗ dels mit Automobilrelſen und Decken im Werte von 92 000 el. Mannhelmer Künſtlertheater Npollo Das recht unzeitgemäß geworden Hias⸗Schauſpiel iſt durch erſt⸗ klaffige Varieteekräfte abgelöſt worden. Die Palme gebührt diesmal der Willy Schenk⸗Compagnie, welche in der Szene„Im Hekrenzimmer? nicht zu überbietende Parterreakrobatik in origineller Aufmachung ſpendet. Schon das Erſcheinen der aus dem„Grammo⸗ phon geſchoſſenen Dame. einer ungemein graziöſen, ſchöngebauten Künſtlerin, iſt eine kleine Senſation. Prachtvoll gusgeglichen und ab⸗ geſchliffen iſt die Hand⸗auf⸗Hand⸗ und Kauf⸗auf⸗Kopf⸗Arbeit des aus⸗ gezeichneten Künſtſerpaares Die vie r Körleys ſind nicht minder vorzügliche Seßleuderbrettakrobaten, welche⸗ mit großer Sicherheit und Eleganz ihre Sprünge und Sältos ausführen, die durch einen Doppel⸗ ſalto vom ichleuderbrett in einen vem Partner auf den Schultern J getragenen Korbſeſſel gekrönt werden. Sehr unäſthetiſch wirkt der an ſich recht originelle ſpukende Komiker des Quartetts. Die mo⸗ derne Seiltanzkunſt wird durch die drei Gilberts in brillanter Weiſe vertreten. Dem ſeriöſen Teil der Darbietungen, die ſich aus ſehr ſchwierigen Tricks zuſammenſetzen, iſt allerdings der Vorzug vor dem komiſchen zu geben. Es iſt unerfindlich, warum ſich derartige erſtklaſſige Drahtſeilkunſt noch uut derartigem Clowuhumor be⸗ taſten muß Zwei Komiker, ein ſächſiſcher und ein oberbayeriſcher, machen ſich den Rang ſtreitig. Wir geben dem oberbaneriſchen Adam den Vorzug. weil er urwüchſiger iſt und tio Derbheit nicht an⸗ ſtößig wirkt. Bruno Rügen. der ſächſiſ rent, der mit einem gewiſſen Erfolg in Bewegung und Mim die Fußſtapfen des im Grunde genommen unkopierbaren Vernhard Mörbitz tritt, könnte ſich die Eindeutigkeiten ſchenken, die in ein vornehmes Bo⸗ rietee nicht paſſen, ohne dabei an Zugkraft zu verlieren. Die zwei Groegs bewähren ſich als gewandte Faugkü—das Jong lieren mit dem Humor iſt allerdings weniger i Keulen—, und die Feemas⸗Kompagni „künſtlichen Menſchen“ harmloſe Gemüter auf das Rommunales. Karlsruhe, 3. Aug. Die der Stadt Kartsruhe ang ziehung des amerikaniſchen Weißmehles, weil ſie d Bäcker und nicht, wie von der Reichsſtelle vorge durch andere Geſchäfte verkaufen ließ, h einanderſetzung zwiſchen der hieſig dem Miniſterium des Innern geführt. „Karlsr. Zeitung“ eine längere Darlegung geben, auf die nun Oberbürgermeiſter Siegrif ausſchußſitzung antwortete. Er teilte hierbei wehr in einer Eingabe an den Stadtrat e Unruhen in Folge der Sperrung des amie ſie ſich nicht guf die Seite der Karlsruher Der Oberbürgermeiſter ſagte dazu, dieſes da eszſich um eine ſtaatlich bezahlte Einricht delte. Es folg⸗ ten lebhafte Proteſtrufe und Zwiſchenrufe von ſeiten der Sozial⸗ demokraten, die ſich ſpäter wiederholten, als der bürgermeiſter den Miniſter des Innern angriff und bemerkte, die Sperre wäre wohl garnicht verfügt worden, wenn nicht bie Regierung, d. h. das Miniſterium des Innern, die Angelegenheit in Berlin zür Kenntſis gebracht hätte. Was die Verteilung des M ſelbſt anbelange, ſo teilte der Oberbürgermeiſter mit, in Man! im ſet das Mehl durch die Kolonialwarenhandlungen verkauft en und dort würe es, einer Zeitungsnachricht zufolge, von den ditoren aufgekauft und zu Bretzeln verbacken wörden, die zu Wucherproiſen verkauft worden ſind. edr uhte Enit⸗ verwaltung und tte in der amtl. daß die Volks⸗ bei etwaigen ehles, werde Nus dem Tande. Weinheim, 3. Aug Vergangene Nacht ſind hier unter Führun von Rektor Merkel die 40 Ferienkinder, die die Stadt Weinheim nach der Schweiz geſandt hatte, nach mehr aus vierwöchentlicher Abweſenheit glücklich heimgekehrt. Im ſelben Zuge kamen 28 Mannheimer Ferienkinder zurück, die in Thurgau geweſen waren. Die Freude der zum Empfauge auweſen⸗ den Eltern auf dem Bahnhofe war unbeſchreiblich, als die Kinder mit dicken Backen und lachendem Geſicht die Halle betraten. Di Aufnahme in der Schweig war vortrefflich geweſen. Karlsdotf b. Bruchſal,. 3 Aug. Einige mit Viehhüten he⸗ ſchäftigte Knaben machten ſich das lebensgefährliche Vergnügen, au die Maſte der elektriſchen Hochſponnung zu klettern Dabei käm ein 13jähriger Knabe der Hochſpannung zu nahe und wurde vom elek triſchen Strom derart verbrannt, daß er ſtar b. Y Offenburg. 1. Aug. In Ortenberg ſtürzte ein Marm beim Kirſchenpflücken ab und iſt an den dabei erlittenen Ver⸗ letzungen geſtorben. * Konſtanz, 3. Aug. In den Raubmordaffären hat die Unterſuchung ergeben, daß die Sucht nach Geld und Vergnügen dis 19⸗ bis 21jährigen Täter auf die Bahn des Verbrechen gelockt hat, Der 21jährige Kellner Willt Kumm von hier der den Kaufmaug Laumann erſchoß, hatte Eingang in Schieberkreiſe gefunden, wo er ſehr viel Geld brauchte. Er kam ſchließlich aus den Schulden nicht zmehr heraus und ſuchte durch den Raubmord ſeine Gläubiger befries⸗ digen zu können. Er hat ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt, Ebenſo der 21jährige Karl Blau von Allmannsdorf, der den Malermeiſter Piſchl getötet hatte. Auch er verlehrt in Schieberkreiſen und führte ein ſehr lockeres Leben. pfalz, Heſſen und Umgebung. p. Diedesfeld, 3. Aug. Ein auf den Flugplatz Lachen zu⸗ ſteuerndes franzöſiſches Flugzeug ſtieß unterhalb unſeres Ortes auf die elektriſche Hochſpannungsleitung und verbrannte pollſtändig. Einer der Inſaſſen, ein Kapitän, ver kohlte völlig, der zweite erlitd ſo ſchwere Brandwunden, daß er bald darauf ver⸗ ſtar b. Der elektriſche Strom war infolge des Vorfalles zwei Stun⸗ den unterbrochen. Frankfurt a.., J Aunuſt. Die Recherchenabteilung kam eiger weitverzweigten Salverſan⸗ Schilebergeſellſchaft auf die Spur, von der ſie bisher acht Mitglieder verhaftete, dieſe aber ſpäter, da kein Fluchtverdacht vorliegt, wieder krelli Die Schieber verkauſten das Kilo dieſes Heilmittels mit 12000% und erkklärten bei den Käufern, bis 30 Kilo Salvarſan liefern zu können. In die Affäre iſt auch der Inhaber einer bieſigen Apotheke, der ſich an den Schiebungen beleiligte, verwickelt.— Ans dem Gummiwarengeſchäft von Heinrich Zeter, Kronprinzenſtraße 51, ſtahlen Einhrecher in der vergangenen Nacht für 63 000% Auto⸗ und Fahrradreifen. Es iſt dies der dritte große Gummidiebſtahl, der ſich im Laufe einer Woche in Frankfurt ereignete, ein Zeichen, daß Gummi gegenwärtig der be⸗ gehrteſte Artikel iſt. Auf die Wiedererlangung der geſtohlenen Waxren hat die Firma Peter eine Belohnung von 19 000 a, ausgeſetzt.— Auf Veranlaffung der Hamburger Polizei wurde hier der Bauunterneh⸗ mer Jofef Schmittel aus Grießheim a. M. feſtgenommen. Der Verhaftete hat in ſeiner Eigenſchaft als Komvagnieführer o h0g peruntreut.— In einem Lager der Mainzer Landſtraße 171 verſbken Nachts Diebe einen Einbruch und ſtahſen für etwa 109 900 Tuche. Als ſie die Ware auf einem Wagen foriſchaffen wollten, wur⸗ den ſie überraſcht und mußten das Diebsgut im Stich laſſen. Die Ein⸗ brecher enkkamen Unerkannt. Sportliche Nundſchau. Stidte⸗Riügkampf Frankfurt a. M. Mannheim. Der lang⸗ erwartete Städte⸗Ringkampf zwiſchen den auserwählten Mitglis⸗ dern der Athletik⸗Sporb⸗Vereinigung E. B. Frankfurt a. M. und den Athlerenklubs Mannnhei m⸗Schwetzingervor⸗ ſad„Schwetzingerſtraße 109, fand am Sonntag, den 27, Juli in Frankfurk in Vetters Saal bei vollbeſetztem Hauſe ſtatt. Im Feder⸗ gewicht waren es Hartmann⸗Frankfurt und Kramer⸗Maunheim, zwei Kömpen, welche an Kroft und Technit die Feinheßten des grie⸗ chiſch⸗rüömiſchen Ringkampfes voll zur Geltung brachtelf, leider aber in der feſtgeſetzten Zeit(10 Minuten) keine Entſcheidung herbei⸗ führen konnten. Im Leichtgewicht ſtanden ſich der bekannte Deutſſche Meiſterringer Buchal⸗Frankfurt, ſowie Meiſterringer Eugen Kientz⸗Mannheim gegenüber. Hierbei wurde von der Sportstwelt ein langer heißer Kampf erwartet. Das Publikum kam jedoch inſo⸗ fern nicht auf ſeine Rechnung, als Kientz ſeinen Gegner in der kurzen Zeit von 1 Min. 50 Sek. mit einem ü iſchenden Untergriff⸗ Fallſchwung auf die Schultern brachte. Der nüchſte Gaug führte die hervorragenden Ringer Bohlen⸗Frankfurt und Philipp Heß. Mannheim im Mitktelgewicht zuſammen. Nach heißeſmn Ringen, bei welchem die neuzeitlichen Griffe und Schwünge beiderſeits ange⸗ wandt wurden, war es Heß trotz Ueberlegenheit nicht möglich, den ſich gewandt verteidigenden Bohlen zu beſiegen. Als letzles Paar trafen ſich im Schwergewicht die beiden Meiſterringer Hauf⸗Frank⸗ furc u. A. König Mannheim. Ganz beſonders war man auf dieſen Kampf geſpannt. Obwohl im Schwergewicht die techniſchen Fein⸗ heiten des Ringens meiſtens nicht ſo zur Geltung kommen wie in leichteren Klaſſen, ſo zeigten dennoch beide Gegner große Gewandt⸗ heit und Geſchicklichkeit. Nach? Minuten und 18 Sekunden gelang es Künig⸗Mannheim Hauf⸗Frantfurt die Niederkage beizu⸗ bringen. Mit zwei Siegen und zwei unerſchiedenen Kümpfen hal Männheim⸗Schwetzingervorſtadt den Städtekampf gewonnen. Det im September d. Is ſtattfindende Gegenkampf in Mannhein dürfte mit großem Intereſſe erwartet werden. Näheres wird nochz ———-—„VT:T — 4. Seite. Nr. 353. Nach schwerem Leiden verschied am jahriger bewährter Beamter pflichtgetreuen gewissenhaften Mitarbeiter, ehrendes Andenken bewahren werden. Mannheim, den 4. August 19. Trauer-Anzeige. Herr Jean Halter Wir verlieren in dem Hingeschiedenen einen zusserst Die Direktion der Mannheimer Versickerungsgesellscraft. 4 ds. Anser lang · 5060 dem wir stets ein langerem Leiden unser lieber Kollege gesichert. Mannheim, den-4. August 1010 Trauer-Anzeige. Zu unserem schmerzlichen Bedauemn verschied nach Herr[ean Halter Wir verlieren in dem Verstorbenen einen lieben Freund und Kollegen, der durch sein offenes biederes Wesen die Zuneigung Aller hatte. Ein gutes Andenken ist ihm bei uns Die Beamten und Angestellten der Mannheimer Versickerungsgesellschaſt. 80⁰2 Statt besonderer Anzeige. geh. Schuck sanit verschieden ist. MANNxTIEINB, den 4 August 7010. Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitfeitung, dass unsere liebe, gute Gattin, Mutter, Tochter und Schwester Frau Sofia Fies im Alter von 29 Jahren gestern nach langem? wammewen Lefden Familie Josef Fies Familie Josef Schuek. Beerdigung findet am 5. August, 12.30 Uhr nachmiitags statt. 87681 ſelcaat A sſit Büchler, Rastatt l, 5. Sechsklassige Realschule mit wahlfrelem Latein Frzlehun sheim Indtviduelle Behandlung. Beſtändige Auſſicht, Sorg⸗ Aaltige Erziehung. Schnellſte Förderung ſchwacher Schüler. Sehr gute Erfolge. Gute Verpflegung. Proſp. 8 die Direktion. E256 300 Mark Belohnung Ende letzter Woche wurden 5 Kistehen à cn. Kg schwarzer Tee(ein⸗ genäht i Baſtmatten) mit gefälſchter An⸗ weiſung beim Cöln⸗Düſſeldorfer Boot, Nhein⸗ vorland 3 abgeholt. Wer über die Täter(in Betracht kommen 2 junge Leute in den zwanziger Jahren in 874 Militär⸗Ent⸗ ſoſteng r duch nähere Angaben machen kann, ſo daß ſie gerichtlich verfolgt werden können, erhält obige Belohnung, ſowie 100% der 15 beigeſchafften Ware. Sachdienliche Mitteilungen an Mininabeh, Mannbein— idhlog immer 73. Auslandwaren ebensmittel- 10 en ichefrodugte Weine nuaw. habe ich ſtets in greifbarer Ware abzugeben. 57279 Jenan Kloh, Fraukenthal. Telephon 413. Zum Handel zugelaſſen. firms wishing to buy British Goods send Vour orders to: SrE M bETEnürukr 34 Fenchurch Street/ London E. 3 C. II (O0. F. 14370 Z. Teriagbarer Aufall au Lokomotirkohlenschlacken auf den Stationen Mannheim Perſonenbahnhof u. Rheinau ur Herſtellung von Schlacken⸗ 15 im Inland gegen Er⸗ ſtattung der tarifmäßigen Fracht von der Anfall⸗ bis mpfangsſtation und der Aufladefoſten(bei Verladung durch die Eiſenbahnverwal⸗ tung), vorbehaltlich beſonderer über Beliefe⸗ rung der Eiſenbahnverwal⸗ tung mit Schlackenſteinen nach Bedarf, zu vergeben. Bevor · ugt werden gemeinnützige Bengeneen d 5337 Mannheim, 2. Bahnbauinſpektion 2. Teuwiettätigungen nittelst Iypendrudh u. Hektograph liefert prompt, ſauber, billigſt Schreibbüro Labes Ratſchreibergaſſe 2, Neckarau Haudler! dibssiren! Aluminlum- Essbestecke dauerud lieferbar. 2843 Angebote vorlangen. Gustav Fischer, — Sehwels. Westi. Vertreterbeſuch unverbindlich. B6643 Offene eiralete feſtgeſetzt. Stadtbauamt melden. ſucht für Mannheim anee Angebote unter ſchriftlich melden. Bedeutende tüchtigen ſofort geſt Bautechnikerstelle. Beim Stadtbanamt Schwetzingen iſt die Stelle eines Bautechnikers zu beſetzen. Der Als Gehalt ſind 1800 M. zuzügl. der ſtaatlichen Teuerungs⸗ ulagen mit 2900 M. für Ledige oder 3300 M. für Bewerber, welche mindeſtens 4 Kurſe 1—— Bauge⸗ werkſchule beſucht haben müſſen, wollen ſich ſpäteſtens 25 11. Auguſt 1919 unter Einreichung von ſelb Lebenslauf, Bildungsgang und Zeugniſſen ſchriftlich— Schwetzingen, den 2. Auguſt 1919. Gemeinderat. lirößtere ehubrlemenlabrlů Vertreter welcher bei Groſſiſten, und Schuß⸗ eingeführt iſt. Jat. Vominckel, Elberfeld. Krante Hosſrbiscür, umd Einkassierer für den Unter- Pfalsgan Mannheim u.— gesucht. Bewerber eventl. Kriegsbeſchädigte aus dem Kreiſe der Handwerksmeiſter, wenn möglich mit dem Wohnſitze in Mannheim, wollen ſich 8 Landesverband der bad. und Handwerker⸗Bereinigungen, Sitz Kaſtatt, Abt. Krankenkaſſe. Fabrik suchf für den Verkauf ihrer geſetzlich geſchützten Erzeug⸗ niſſe: Metallputz, Sehuheremes, Parkett- bodenwichse, Waschmittel 2c. in Baden und Württemberg ſeit Jahren Reisenden der bereits mit nachweisbarem Erfolg Fabriken gleicher Branche in dieſem Gebier a18 war, bei Dauerstellung. und Zeugnisabſchriften erbeten unter Z. M. 840 an Rudolf beree⸗ Mannh Verfekte Stenotypistin Agcbole mit Zeugnisabſchriften und Gehaltsanſprüch. unter A. P. 140 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. ¶Abend · Ausgubea r e Oröberer Trbcber⸗Geſong⸗ 8 t oflen“ 0(Vororti) ſucht ſofort intritt ſoll ſofort erfolgen. Nefl. 95 auf nur 1. Kraft. Angebote unter D. S. 34 an die Geſchäftsſtelle. B7575 Ticgr Aekametadleule für Außendienſt melden ihre Adreſſe ſofort unt. M. R. 2201 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Ein Vertreter des Verlages wird nächſter Tage zur per⸗ ſönlichen Rückſprache am dor⸗ tigen Platze ſein. abee iſt anzugeben. ff afe dut welcher das Spenglerhand⸗ werk erlernen will, geſucht. Speng 8 engl. u. Inſtallatſonsge 8, 21. B7583 Ver⸗ —— Gelegenheitskauf! Ein Regal, 2,5 m auf.5 m 1 großer ovaler Eichenholz · — el, 2 Betthimmel, Waſch⸗ div. Bilder u. Rahmen, Wafchtiſch, kleines Lederſofa, Kleider, di Hüte uſw. Anzuſehen Diens⸗ tag und Mittwoch—5 Uhr. 7, 12a, II. Händler verbeten. 37617 IHüchen-Büfeſt 1 Dien 1 Betllabe 13 Noſt, 1 e Seſſ el 122 5 4 Seeene 1 Golbwage, 3 Siahl 10 Gemälde, 1 Küchenwage, 1 125 vertoufen. e Treppe. 825⁴⁵ 3459 an die— Braves fleig. Mädchen 3 für die Küche geſnh, 3 5, 3. 1 Sfcamaschen preiswert zu verkauf. B7585 Wo ſagt die Geſchäftsſtelle. Aſſeinmadchen das gut bürgerlich kochen —— ür kleineren —.— Tatterſallſtr. 49, 10. Ein füchf. Mädchen welches in etwas bewandert iſt und Zeugniſſe beſitzt, als Alleinmädchen gegen hohen Lohn eventl. auf och. zur Aushilfe geſucht. Angebote unter D. U. 36 an die Geſchäftsſtelle. B7589 Braves, jüng, Mädehen ſof. oder 15. Auguft geſucht. Werderſtr. 31,— 10 B7573 Stellen-Gesüche. Bärtner- Vortrauensstelle —., erfahr. in Obſt⸗, Partyſte ſont arkpflege sue ofort — Stelle auf Ib16 Landhaus ꝛc. W. O. Gaſthof zur 2— Neckargemünd erbeten. Belelligungs- oder Stellengesuch. Mechaniker, perf. eiſter, N 1 9 b se Eabeme ſucht Uung zum 8084 Selbſtmizarbetten Bei Beteiligung ſtehen einige Mille zur Verfügung. Angebote mit Bild eim. achat mdſchaft bote mit—.—— an zum 1. Septemder 1, 1 Ein perfekter Entwerfer mittlerer Urkunden und eine gewandte Stenotypistin zum baldigſten Eintritt, ſpät. 1. Sept. von einer größeren famenidunumg;-anenhget gesucht. Bewerbg. erbet. unt. G. M. 847 an Rudolf Moſſe, Mannheim. begen hohe Provislon Tüchliger Reisender fir Mannbeim u. weit. Umgeb. ſofort geſucht z. Verk. eines erſtkl. Mäuſe⸗ u. Ratten⸗Vert.⸗ Mittels. Gefl. Angeb. v. Herr. die in landwirtſchaftl. Kreiſen beſtens eingef., erbeten an 678 Bronzefarben. Provisions-Vertreter v. leiſtungsfähiger Bronzefarben⸗ u. Blatt 8 95 Reiſevertreter b. d. einſchlägigen „ g. dort. Bez. beſtens eingeführt. Gebr. Rosenbaum, Bronzefarben⸗ u. Blatt⸗ goldfabrik, Fürth in Bayern. Für unser modetrnes 5 mehrere Uuhrmädchen sowie eine angehende junge Verkäuterin. Samson&(o. am Paradoplata PPPFPVVVVTTTVTVTVTVTCCTVT Erste Taillenarheiterin und orste Hilfsarheiterinnen für unſer Maßatelier geſucht. 5058 N. Hirschlanci& co. fuum A ie Gefl. Angeb. unt. E. J. 50 an die Geſchäftsſt. B7624 2 e eeeeeẽ, Kriegsbeschädigter ſucht als Nebenerwerb einige Stunden in der Woche leichte Aufträge eytl. Einkaſſieren. Ang. u. E. O. 57 an die Geſchatsſtelle ds. Bl. B7637 Mäcdchen erfahren in allen Hausarbeit. ſucht, Ein⸗ tritt f. B 7609 ofort. 9 unter E. D. 44 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. ge⸗ E7³ ——.—.— 1, 1 ſſerel prima Geſchäft, Nähe Mannheim befindlich, weg. ſchwer. Erkrankung ſofort b. 20 000 M. An⸗ zahlung zu verk. E2s8 Näh. u. Nr. 1523 durch Konrad Fath Immob.⸗Kontor Nürnberg, Fürtherſtr. 22 DDarge beſter Geſchäfts⸗ Haus lage, 8 882 in dem ſeit Jahren Metzge⸗ 8 0 ut E 95 1. wird, dah etzg. ſehr paſſ., jünſt. B 0 0.— . 40 a. 12 eſchſt. Feingebildete, kleine Familie ſucht 57630 Hals du. fle mit altem, ſchönen Garten in Umgegend Mannheims mit guter Zugverbindung, zu kaufen. Vertreter geſucht, welcher bei Apotheken und Drogerien, chem. Fabriken beſtens eingeſührt, zum Ver⸗ U. trieb eines pharmazeutiſchen E. Maſſenbedarfsartikels. An 72 bote unt. Nr. 1085 mit gaben von Referenzen 22905 an Annoncen⸗Exp. H. 3351 Wiesbaden. Bine sichere, en Ekistenz bei gutem Einkommen biete ich Herren und Damen, gleich⸗ biel Weſchen Sbundeg, diunth bfe Angebole u. E. P. 56 Lebernabm. elg. heandstelle]] an die Geſchäftsftele. r meinen 105 geſch. reellenn aſſenartikel, welcher in jeder Für AKerzte Mikroskop.(Reichert), Umlegeſtativ, großer Beleuch⸗ Fae gebraucht wird. An⸗ agen bitte Freikuvert beifüg. tungsapp., 3 Revolver Ob⸗ jektive(Oel⸗Immerſion), in Max Wendriner, Mahagoniſchrank für 650 M. Dortmund, Oſtwall 30. 6250 Angebote unter E. M. 53 an Laden- einrichtung gut erhalten, nebſt Ab- ꝙ3ꝙ6eꝛ für Zigarren oder Kolonial⸗ waren⸗ geeignet, ein neuer Dauerbrandofen mit Rohr ein Fahrrad (Freilauf) mit ſa. abzugeben. Reinhardt, LI 15 85 Telephon 218. Maor upad — 7 ſämtl. Zubehör, —— 1 Herrenrad mit Torpedo⸗Frei⸗ Rücktrit und tadell. 80 9, 18 verkaufen. orderhaus. Jwiſchen 5 12 u. ½ 7 bis 8 Uhr. B7618 ees Apttl. Pape mit nur Friedensmaterial preiswert zu verkauf. B7629 r Mna neu, gute Arbeit, l0 230 11 verkaufen. B7595 1 Feaft ene A. Tuamine zu Jattstelle mit ue 175 Lachttisch, Waschlisch, Dartenbank mu? Ailder zu B7582 4, 21, 2 Treppen. 5 neuer Anzug Friedensware) für das Alter von 15—17 Jahre zu ver⸗ ta 7593 ufen. E. L 5, 88 W ſinks. Vollständiges Bett Febernbetten verkauft — 84, V. r. B7621 Schwarz. Frackan- Größe 48, faſt neu, 2— zu vertaufen. B7619 Zu erfragen G 7, 17, II., Its. ——— Damenkleid und Müte 5˙7, 25, II. Kaeg: Suckereillelc für Mãd von 8 bis 11 Jahren, iaden Swenber zu verkaufen. B7378 Baer, Waldparkſtr. 23. 2000 Ee Stangen- Messing- Adfälle prima Qualität, 1000 kg Staungen- Messing-Späne arantiert eiſenfrei dane reis⸗Angebote unt. D. V. 37 an die Geſchäftsſtelle d.—5 erbeten. B 7594 2 ſchön gezeichnete(ſchwarz mit braun) 10 Wochen alte Dobermann 8— ort billig zu verk. B759 Emil Heckelſtraße 50. Kauf-Gesuche, U auf dem Lindenhof m. alls mittl. 2. Kf. Ang. u 48 an fl. 4 352 E2Z55 Fa zu kaufen geſucht. B7606 Angebote mit Preis unter EEB. 923 an die Geſchäftsſt. die Wabkme B7628 fad., Maacen Fast ucues für alle Hausarbeit per Herrenfahrrad +* 15. Auguſt geſucht. 3361 Fran Dixektor J. Beaurg mit Gummibereifung zu verk. Induſtrieſtraße 2614 Sedentzelmerſtr.AIt kaer 108. Damen⸗ Friseur-Geschäft mit Herren⸗Geſchäft in gangbarer Lage zu kaufen geſucht. Angebote mit 3 angabe unter D. W. Junges, kinderloſ. Ehepaor, Ingenieur, äußerſt ruhig, ſucht ſofort oder ſpäter Amerwohngag in beſſerem Hauſe. B7612 Angebote erbeten unter E. 46 an die Geſchäftsſt. Wer vermietet z. Vermei⸗ dung der Zwangseinmietung an beſſ., ausgewieſene, kleine Familie vorübergehend —3 Zimmer. Wohng. gleichviel wo. Au⸗ ebote unter E. G. 48 an die eſchäftsſtelle. B7620 Aiah. plgsgeun für e e 94 Angebote unter E. an die Geſchäftsſtelle. 87613 3 AeNzaane in neutraler Lage zu mieten geſucht. Angebote u. A. S. 143 an die Geſchäftsſtelle. 5359 Laden mit oder ohne Wohnun in nur guter Gegend für Saee ſofort oder 1. Ottober zu mieten geſucht. Ang. unt. D. X. 30 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 57599 Ladenlokal in verkehrsreicher Straße gesuchti. Angeb. unt. P. H. P. 1088 an Rud. Mosse, Frankfurt a. N. ach in 800 eanz. oppeſter und ameri⸗ kaniſcher B7572. Buchführung. Ang. u. D. R. 33 a. d. Geſchſt. Wer erteilſt ſtal. Unterricht? Angebote unter D. P. 31 an die Geſchäftsſtelle. B7558 ſucht engl. Konverſation ge⸗ ucht. Angebote unt. D. N. 29 an die Geſchäftsſt. B7566 Wer ſahrt moderne Tänze? Angebole unter D. O. 30 an die Geſchäftsſtelle. B7567 Geldverkehr. aute Il. Hypotheken —25 ich ev. s0f. auszuleihen 1 mal M. 10 000.— 1 2 85 „„ 20000.— 2 72 5* Egon Schwartz 73 ll. Aypothek g0n + us geſu Angebote unter E. an die Geſchäftsſtelle ds. Bl vermischtes.“ Polsfermöbel und B7596 MHatiratzen werden billigſt e Tapezier 9— ine lue bezune Frau ſucht ein B7658 Kind tagsüber zu stillen. Zu erfragen J 3, 8, II. Groger Laden im Stadtzentrum per Frühjahr 1920 zu ver⸗ mieten. Ang. u. A. R. 142 an die Geſchäftsſt. 5357 gute, reichliche, findet gebil⸗ deter, ſeriöſer Herr in kleiner Familie. Adr. erb. mit An⸗ 2 d. Alters u. Berufs unt. A. 72 a. d. Geſchäftsſt. Bꝛeos Rernleder- Tlebfenen in den Breiten von 25, 30, 35, 40, 50, 60, 70, 75, 80, 90, 95, 100, 120, 150, 180. 200 min. Können ſofort ab liefern. Ill dalen à l Elberfeld. Telephou 2764. *N= Sie Lagerliſte, —