7 4 Zur Verſtaatlichung der Peine⸗Salzgitter⸗Eiſeninduſtrie. Wiltwoch, 18. Auguſt. Abend⸗Ausgabe. aunheimer Heneml Verlag:— e e e, Badiſche Neueſte Nachrichten Rbx. m. e Nennhe.-88 Amtliches Verlcündigungsblatt dege fen za Maunhetm poſtdezug: Viertelj. Nl. 7. 92 einſchl. Zuſteltungsgebühr. 5 Die tipalt. Nelonelzeile 80 Pf., e und Anzeigen von Verſicherungs ⸗ Reflamen M. 2 56. Annahmeſchluß: Mittagblatt vormitt. 8½ Uhr, lbendblatt nach⸗ Anzeigen an beſtimmten 4 und Kusgaden wird keine Der antwortung ebung monatlich M..50 mit Bringerte der pot abgeholt mt..20 Einzel⸗Ur. 1b Pfg Erzbergers Denlſchriſt über den ſinanziellen Bedarf des Reichs. DWeimar, 13. Auguſt.(Von unſerem Vertreter.) Die Denkſchrift über den künftigen finanziellen Bedarf des Reiches, die der Reichsfnanzminiſter Erzberger in der Nationalverſammlung angekündigt hatte, liegt jetzt vor. Wie wir bereits mitteilen konnten, beziffert ſie den Geſamtbedarf von Reich, Einzelſtaaten und Gemeinden auf 24 Milliarden Mark, wobei der Reichsbedarf mit 17,5 Milliarden Mart, der Bedarf der Einzelſtaaten und Gemeinden je zur Hälfte mit zuſammen 6,5 Milliarden Mark angenommen iſt. Der Reichsbedarf gliedert ſich in 10 Milliarden Mark für den Schuldendienſt, wobei angenommen iſt, daß bis zum Ende des laufenden Nechnungsjahres die Reichsſchulden auf 200 Milliarden Mark ewachſen ſein dürften, weitere 43 Milliarden Mark für die Fürſorge für die Kriegsteilneh⸗ mer und deren Hinterbſtebenen, 1,5 Milſiarden Mark für Mehrausgaben und.7 Milliarden Mark für Ver⸗ waltung. Hierbei ſind einige ganz unſichere Faktoren noch nicht berückſichtigt, nämlich der Saldo, der ſich aus der Liquidation der Kriegsgeſellſchaften ergibt, und die Ent⸗ ſchädigungsleiſtungen an die Eniente und die Koſten für das Veeen lſcet dieſe Feſtſtellungen wird in der Denk m An an dieſe gen in n⸗ chrift die Frage der Deckungsmöglichkeſt unterſucht. Die Denkſchrift beziffert das 9 der neuen Steuern, nur der Einkommenſteuer und des Reichsnotopfers mit den alten Steuern zuſammen, auf rund 7,5 Milliarden Mark. Hierbei ſind für die Erbſchaftsſteuern 700, für die Grundwechſelſteuer 226, Zuckerſteuer 340, Tabakſteuer 750, Vergnügungsſteuer 60, Zündwarenſteuer 50, Spielkartenſteuer 13 Millionen Mark angeſetzt. Aus der Kriegsabgabe für 1919 und der Kriegs⸗ abgabe Vermögenszuwachs wird eine Zinserſparnis von jährſlich Millionen Mark erwartet. Die Rayonſteuer 1 mit 15 Millionen Mark angeſetzt. Dieſem Aufkommen von 6 Milliarden Mark an Steuern ſteht ohne Berückſichtigung der ſich aus dem Friede ergebenden Verpflichtungen ein Reichsbedarf von 17,5 Milliarden Mark gegenüber. Der Fehlbetrag erreicht demnach 10 Milliarden Mark. Er ſoll durch zwei Steuern, nämlich durch die Vermögensabgabe mit 2,5 bis 3 Milliarden Mark Erträgnis und die Umfatzſtewer mit einem Mehrerlös von 3 Milliarden, ermäßigt werden. Die Differenz würde demnach auf 4,5—4 Milliarden Mark vermindert. Seine Ausgleichung ſoll durch die Reichseinkom ⸗ menſteuer und durch einen weiteren Ausbau der beſtehenden Steuern und die neue Steuervorlage erfolgen. Der Denkſchrift iſt eine Ueberſicht über die direkten und indfrekten Steuern des Reiches beigegeben, die vom Stand⸗ punkt der Tragfähigkeit der Steuerobjekte und der Möglichkeit einer Erträgnisſteigerung ausgeht. Weimar, 13. Auguſt.(Von unſerem Vertreter.) Der Nationalverſammlung iſt jetzt der Entwurf über die Ueber⸗ führung des Eiſenbergbaues und der Eiſeninduſtrie von Peine · Salzgitter in den Reichsbeſi) zugegangen, den der Reichsmini⸗ ſterpräfident Bauer in ſeiner Programmrede bereits ange⸗ kündigt hatte. Das Geſetz ermächtigt die Reichsregierung, das Eigentum an Aktien der Ilſeder Hütte den Aktionären gegen Entſchädigung zu entziehen und es auf das Reich zu übertragen. Die Entſchädigung ſoll von dem Reichsſchatzmini⸗ ſter feſtgeſetzt werden. Der Wert der Aktien ſoll zwiſchen den niedrigſten und dem höchſten amtlichen Kurs, zu welchem die Aktie in der Zeit vom 7. Mai bis zum 30. Juni 1919 an der Börſe in Hannover notiert wurde, ermittelt werden. Eine Berufung gegen die Feſtlegung der Entſchädigung an ein fünf⸗ gliedriges Schiedsgericht iſt zuläſſig. Die Reichsregierung wird weiter ermächtigt, die im Bereiche des Salzgitterſchen Höhen⸗ zuges verliehenen Eiſenerzbergbaurechte 090 angemeſſene Ent⸗ ſchädigung zu enteignen. Die infolge des Geſetzes vorgenom⸗ menen Rechtsakte ſind frei von öffentlichen Abgaben. In der Begrün dung des Geſetzes wird darauf ver· wieſen, daß damit die Reichsregierung, gemäß den Beſtim⸗ mungen des Sozialiſierungsgeſetzes, den größten nach Friedens⸗ ſchluß noch verbleibenden deutſchen Eiſenerzbeſitz und das mit der Verwertung des Erzes in Zuſammenhang ſtehende Hütten⸗ unternehmen den Intereſſen der Allgemeinheit dienſtbar machen kann. Nachdem das Reich ſchon während des Krieges 30 Millionen Mark für den Ausbau der dortigen Anlage aufge⸗ wendet hat. Die Uebernahmekoſten werden einſchließlich der Ausgaben für Neuanlagen und eine Arbeiterkolonie mit 130 Millionen angeſetzt, davon entfallen 67,5 Millionen Mark ſchätzungsweiſe auf die Entſchädigung der Aktionäre. Man er⸗ wartet einen Reingewinn von 5 Mill. Mark jährl. aus dem Hüt⸗ ſchätzungsweiſe von 5 Millionen Mark jährlich aus dem Hüt⸗ tenbetrieb, wozu noch ein für den Verſand von Erzen nach Weſtfalen treten würde. Für die nächſte Zukunft wird auf eine Jahresproduktion von 3,5 Millionen Tonnen Erzen gerechnet. Beratungsorduung des Reichskabinelts. Berlin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bürro.) In der heutigen Sitzi des Reichskabinetts werden Maßnahmen zur Verhütung der Kapitalsflucht und weitere über Beamtenfragen behandelt werden. Wechſel in der Nachrichtenabteilung des Auswärtigen Amts. ] Verlin, 13. Auguſt(Von unſ. Berl. Biütro). In der Leitung der Nachrichtenabteilung des Auswärtigen Amtes wird, wie wir hören, in den nächſten Tagen ein Wechſel eintreten. Der Geſandte Dr. Viktor Naumann, der die Nachricht ſeit dem Februar dieſes Jahres leitet, tritt von ſeinem Poſten zurück. Zu ſeinem Nachfolger iſt der egenwärtige Preſſechef beim Reichsminiſterpräftdenten, Minſterialdireftor Nur allmählicher Abban der Zwangsbewirtſchaftung. 000 München, 13. Aug.(Priv.⸗Tel.) In Bamberg faud geſtern ein Miniſterrat ſtatt, der ſich auch mit der derung der Oberpfälzer Bauern befaßte, die in einer Eut⸗ chließung verlangten, daß die Zwangsbewirtſchaftung aufgehoben werde. Der Miniſterrat kam zu dem Beſchluß, daß die ab 1. September geforderte Einführung der freien Wirtſchaft und die weiteren Forderungen ſich vorerſt unmöglich praktiſch durchführen laſſen. Die Folge einer ſolchen übereilten Maßnahme würde ſein, daß die minderbemittelte Klaſſe hungern und darben müßte und daß es dann zu Plünderungen komme, die ſich auch auf das Land ausdehnen würden. Die Regierung i beſtrebt, einen allmählichen Abbau der Zwaugswirt⸗ ſchaft herbetuführen. Die Regierung hat auch ausgedrückt, daß ſie die nötigen Machtmittel beſitze, um dem Geſetz unter allen Umſtänden Ach⸗ tung und zu verſchaffen. Sie warnt daher vor neuer⸗ lichen Verſuchen den wirtſchaftlichen Bürgerkrieg zu entfachen. Rie demolraliſchſie demokralie der Well. Von Reichsminiſter a. Q Schiffer. Nachdruck verboten.) Vor Zeit ſchrieb ein geiſtreicher Amerikaner, die Deuſchen hößlen jetzt zwar eine Republik, es fehlten ihnen aber noch die dazu gehörigen Republikaner. Ein feines Wort, das ebenſo kurz wie treffend den Zuſtand der Dinge wieder · dasſelbe, wie für jede Form: auf den Inhalt, den ſie um⸗ ſchließt, kommt es an, wenn die Frage beantwortet werden ſoll, ob ſie lebendige Kraft, wirkende Wahrheit oder nur äußerliche Erſcheinung iſt. Erſt wenn die Republit der großen Mehrheit der deutſchen Reichsbürger derart in Fleiſch und Blut übergegangen ſein wird, daß ſie ihnen etwas Seſbſtver⸗ ſtändliches geworden iſt; wenn ſie ihnen nicht mehr ein neues 9 getan hat, ſondern ein Teil ihres Selbſt, das ihr ganzes Sein und Weſen, ihre Lebensanſchauung und Lebensführung durchdringt: dann wird die Staatsumwälzung vollendet ſein. Dann wird auch die Nervoſität weichen, die weit mehr ein Zeichen innerer als äußerer Unſicherheit iſt, und das Ge⸗ fühl des geiſtigen Beſitzſtandes Platz greifen und einer ruhigeren Entwicklung den bereiten. Das geht nicht von heute auf morgen; ein ſolcher Prozeß braucht Zeit; nur muß man ſich darüber klar ſein, daß er unabweisſich und unum⸗ gänglich iſt. Wie er geführt werden ſollte, lehrt vielleicht ein Blick in die Geſchichte der Einführung des Chriſtentums in Deutſchland, die auch nicht mit der Taufe der bekehrten Stämme ihren Abſchluß fand. Sollte es ſich bei der Demokratie ſehr viel anders ver⸗ halten? Nach der Annahme der Verfaſſung führte Reichs⸗ miniſter David in der Nationalverſammlung aus:„Nirgend in der Welt iſt die Demokratie konſequenter durchgeführt, als in dieſer Verfaſſung. Wir haben das demokratiſche Wahlrecht, und wir haben zum erſten Male die volle ſtaatsbürgerliche Gleichberechtigung der Frauen. Die deutſche Republik iſt fortan die demokratiſchſte Demokratie der Welt“. Mag ſein vom Standpunkt der geſchriebenen Verfaſſung, des Verfaſ⸗ ſungsrechts aus; aber damit allein iſt es auch hier nicht getan. Hinzukommen muß die demokratiſche Geſinnung, die ſich in der Führung der politiſchen Geſchäfte ſtetig zu be⸗ tätigen hat. Da die deutſche Reichsverfaſſung für dieſe Funk⸗ tion die parlamentariſche Methode gewählt hat, muß dieſe Methode in einer, Weiſe gehandhabt werden, die der auf die Mehrheit des Parlaments geſtützten Regierung in ihr eine unerſchütterlich feſte Grundlage für ihre Maßnahmen, ihr Verfahren und Verhalten gewährleiſtet. Deshalb iſt dauernde engſte Verbindung zwiſchen der Regierung und der Re⸗ ierungsmehrheit und, wenn letztere aus mehreren Parteien eſteht, zwiſchen dieſen Parteien geboten. Hierbei geht es nicht ohne ein gehöriges Maß von Selbſtzucht und Selbſt⸗ überwindung ab; nur zu oft müſſen die Geſichtspunkte der Partei als ſolcher zurücktreten, ihre Gepflogenheiten aufge⸗ eben werden; und ein derartiger Verzicht mag Parteien und arteirichtungen beſonders ſchwer fallen, die bisher nur in der Oppoſition geſtanden hatten und es nicht anders wußten, als daß die ein Objekt des Mißtrauens, der Ueber⸗ wachung, des Tadels und Angriffs, kurz der natürliche Gegner der Partei ſei. Wenn es ihnen nicht ganz leicht wird, ſich ſofort auf eine pöllig andere Auffaſſung des Verhältniſſes zwiſchen Regierung und Partei umzuſtellen, ſo iſt das gewiß begreifſich; und das⸗ ſelbe gilt erſt recht für das Verhältnis der Parteien unter einander. Aber der Verſuch muß gemacht werden, und von Gelingen hängt nichts Geringeres als der ganze Gang er Staatsmaſchine ab. Deshalb geht es nicht an, daß eine Regierungspartei die Regierung mit unfreundlichen Interpel⸗ lationen überfällt; daß ſie Regierungsvorlagen nicht etwa bloß in Einzelheiten kritiſiert und zu verbeſſern trachtet— das iſt ſelbſtverſtändlich und unbedenklich zuläſſig—, ſondern grundſätzlich bekämpft, ablehnt oder doch völlig umgeſtaltet: daß Koalitionsparteien in wichtigen Fragen immer wieder gegen einander ſtimmen; und daß ſolche Vorkommniſſe von der einen Partei dazu benutzt werden, der anderen öffentlich rorzuwerfen, ſie habe ſich mit den gemeinſamen Gegnern zu — ger 8 150 nun 1 2 8 80 denziöſer Zuſpitzung gar als„ein gegen ozialdemo⸗ kratie ſünmenber bürgerlicher Block“ bezeichnet, ſo iſt das die reinſte Parteiagitation, die nur dazu dienen ſoll, den Argwohn der Arbeiterſchaft gegen das Bürgertum, als ſcheinbar gegen ſie koaliert, ſchlechtweg wachzurufen, und die mit Regierungskunſt nicht nur nichts gemein hat, ſondern ihr ſtritt zuwiderläuft. Unterſtützt wird ſie auch nicht gerade durch die Haltung der Preſſe, die ſich gleichfalls keine Be⸗ ſchräntungen auferlegt: und ſo kommt eine zum andern, um die Demokratie ols dauernde Regierungsform zu diskredi⸗ tieren und ihren Geenern die ſchadenfrohe Feſtſtellung zu er⸗ möglichen, daß ſie ſich zwar in den Sattel geſchwungen habe, In dieſen Rahmen gehört auch die formulierte Erklärung, in der der Führer der ſozialdemokratiſchen Fraktion die ſchwerſten Bedenken ſeiner Partei gegen die Annahme der Verfaſſung zum Ausdruck brachte und deren ihr unbequeme Beſtimmungen„papierne Hinderniſſe“ nannte, die, wie die Partei vertraue, von der lebendigen Entwicklung beſeitigt werden würden. Er erhielt dafür nicht bloß die lebhafte Zu⸗ ſtimmung der Genoſſen, ſondern auch den demonſtrativen Bei⸗ fall der Rechten. Wenige Minuten ſpäter, als die Schluß⸗ abſtimmung beendet war, erhoben ſich der Miniſterpräſident und der Miniſter des Innern, beide gleichfalls der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei angehörig, um das, was Herr Löbe ſoeben doch eigentlich als einen Fetzen Papier von zweifelhaftem Wert gekennzeichnet hatte, als„feſten Boden“, als„unlös⸗ baren Vertrag“, als„Grundlage des neuen Aufſtiegs für die Einzelnen für die Geſamtheit“, als„großes Werk“, ge⸗ eignet,„uns mit Selbſtvertrauen und Stolz zu erfüllen“, als „wohldurchdachten, ſtaatsrechtlich feſtgefügten Neubau“ zu rühmen. Das iſt mehr als bloß ſchlechte Regie, ſondern ein Zeichen dafür, daß es die regierenden Demokraten noch an der Empfindung für die Notwendigkeit der frei⸗ willigen Ein⸗ und Unterordnung gebricht, ohne die auch die demokratiſchſte Demokratie der Welt und gerade ſie nicht beſtehen kann. deulſches Reich. Eingreifen des Reichspräſidenten in den Fall Erzber Zu den gegen den Reichsfinanzminiſter Erzberger in der Deffentlichkeit erhobenen ſchweren Anſchuldigungen hat der Abge⸗ ordnete Dr. Mittelmann folgendes Schreiben an den Reich⸗⸗ präſidenten gerichtet: Sehr geehrter Herr Reichspräſident! Im Sinne von Millionen Deutſcher, die genau ſo denken wie ich, richte ich dieſe Zeilen an Sie als den erſten Bürger des Reiches, den der politiſche Umſchwung durch den Willen der Nationalper⸗ ſammlungsmehrheit an die Spiße unſeres Staatsweſens ge⸗ ſtellt hat. Der Kampf um ein Mitglied Ihres Miniſteriums, näm⸗ lich um den Reichsfinanzminiſter Erzberger, wird nim ſeit Wochen in breiteſter Oeffentlichkeit geführt, und eine Anklage folgt der anderen, ohne daß einwandfrei an berufener Stelle, näſalf⸗ vor Gericht, feſtgeſtellt würde, in welchem Lager Recht Wahrheit und in welchem Unrecht und Lüge ſich befinden. Dir Vorwürfe, die gegen den Reichsfinanzminiſter erhoben werden, ſiu ſo ſchwer, daß, wenn ſie gerechtfertigt ſein ſollten, jeder, in welcesn Berufe er auch ſtünde, ein für allemal erledigt wäre. Vorgeft ſprach mich ein Handwerksmeiſter auf dieſe Angelegenheit an: Verlaufe des Geſpräches erklärte er mir, daß, wenn derartis ehrenrührige Vorwürfe einem Mitgliede ſeiner Innung gemacht würden, ohne daß der Betreffende eine gerichtliche Rechtfertigung herheifiüſhrte, er alsdann unverzüglich an die Luft geſetzt würde. Das iſt zweifellos die Stimmung der Mehrheit in unſerem Volke. Um dieſem Empfinden, das dem uns Deutſchen innewohnenden Ge⸗ rechtigkeitsgefühl entſpringt, muß Rechnung getragen werden, wenn nicht noch weiterer unabſehbarer Schaden angerichtet werden ſoll. Es gibt doch nur zwei Möglichketten: entweder der Reichs⸗ finanzminiſter ſteht rein und makellos da, dann gehören disſenigen vor den Strafrichter, die dem zweithöchſten Beamten des Reiche⸗ gemeine Lüge, Verleumdung, Landesverrat, Mißbrauch des Abge⸗ ordnetennandats zu perſönlichen geſchäftlichen Zwecken und wie die Anſchuldigungen mehr lauten, vorwerfen, oder der Reichsfinanz⸗ miniſter hat ſich ſoſcher Verfehlungen tatſächlich ſchuldig gemacht, dann gehört er vor das Gericht. Unter keinen Umſfänden gber darf die Sache auf ſich beruhen, denn nicht von irgendwelchen namen⸗ loſen Leuten werden die ſchweren Anklagen erhoben, ſondern ſie gahen von dem früheren ſtellvertretenden Reichskanzler, Herrn Dr. Helfferich und anderen bekannten und angefehenen Männer aus und werden tagtäglich in der breiteſten Oeffentlichkeit erörtert. In der jüngſten Erklärung des früheren Reichskanzlers Dr. Michaelts, der neben Dr. Helfferich auch ausdrücklich Generalfeldmerſchall von Hindenburg und General Ludendorff beigetreten ſind, wird die „wahrheitswidrige Darſtellung des Reichskinanzminiſters“ hinſicht⸗ lich des angeblichen engliſchen Friedensangebotes geradezu vernich⸗ tend zurückgewieſen. Denken Sie an die Beamtenſchaft! Mit welchen Augen ſoll dieſe auf ihre höchſten Vorgeſetzten blicken, wenn Vorwürfe, wie ſie in keinem Lande und zu keiner Zeit jemals gegen einen leitenden Staatsmann erhoben worden. ſind, ungeſtraft gus⸗ geſprochen merden können. alſo zum mindeſten gerechtfertigt er⸗ ſcheinen! 8 Herr Reichspräſident! Sie haben ſich ſelbſt in Ihrer erſten Rede ſtolz als einen Sohn des Volkes bezeichnet. Nun denn, ſeien Sie gl⸗ ſolcher auch der berufene Hüter des geſunden Volksempfindens, und forgen Sie im Intereſſe der Reinlichdeit und der Gerechtigkeit, im 5 der Integrität der geſamten Beamtenſchaft ſomie im Inter⸗ eſſe unſeres Reiches, das in ſeiner zerrütteten Laae derartige Ver⸗ Bältniſſe einfach nicht tragen kann, unverzüalich für eine gerichtliche Klarſtellung. Ich hatte urſprünglich die Abſicht, durch eine Anfrage in der Nationalverſammlung die Regierung zu einer beſtimmten Antwort zu veranlaſſen, habe diesen Nedanten aher wieder gaufge⸗ geben, weil ich angeſichts der hochgehenden Wogen der Parteiſeiden ſchaft non dieſer Stelle eine wirkſich befriedigende Antwort mien erboffen kann Deſto feſter bin ich aber davon ſihergzeugt, daß dieſor Brief ſeine Wirkung nicht verfehlen wird. 99 5 Mit dem Ausdruck der Hochſchätzung, die auch der politiſchs Gegner dem erſten Bürger des Reiches pflichtgemäß entgegen, bringt, bin ich Ihr ergebener 1 Dr. Fritz Mittelmann, Mitgſied der Nationalperſammfung.“ Von unſeren Kriegsgefangenen. Wir ſind in der Lage, einiges über die Stimmung zu ſagen, die unter unſeren Kriegsgefangenen herrſcht, die ſich in El Kotara in Unterägypten, im Gouvernement Suez, befinden. Sie haben über die Behandlung, die ihnen durch die Engländer zuteil wird, keines⸗ wegs zu klagen, geben vielmehr zu, daß ſie wie die britiſchen Sol⸗ daten ſelbſt gehallen würden. Dennoch— El Kantara iſt nicht die Heimat. So heiß der Wunſch unſerer Kriegsgefangenen, nach Hauſe zurückzukehren, auch iſt, ſo können ſie einen gewiſſen Unmut Deutſch⸗ land gegenüber nicht verbergen. Je länger ſie der Heimat fernge⸗ halten werden, deſto mehr wird der Meinung Glauben geſchenkt. daß Deutſchland für ſeine Soldaten nur ſo lange ſorgt, als ſie, ihm Dienſte zu erweiſen vermöchten. Dazu ſeien ſie als Kriegsgefangene freilich nicht mehr in der Lage. Es herrſcht die Heberzeugung, daß Deutſchland die Heimbeförderung ſeiner Kriegsgefangenen wohl zu beſchleunigen vermöchte: in unſerem Falle, wenn es alles daran⸗ ſetzte daß die Neutralen mit ihren Schiffen den Heimtransport be⸗ en. 1 N einfach iſt die Sache denn doch nicht. Für die Rückſendung unſerer Kriegsgefangenen aus Frankreich und talien ſind keige Schiffsräume exforderlicht hier genügte der gute Wille unſerer Gog⸗ ner vollends. Er allein wird uns auch die Kriegsgefangenen zurüc⸗ 1 geben, die ſich an fernen Geſtaden in Sehnſucht nach der Henen 1—„ ———...—— „„rTTTTT ———————————ꝑ e 2. Softe. Nr. 369. Mannhe mer eneral-Anzeiger.(¶ Abend· Ausgabe.) Mtitwoch, den 13. Auguſt 1919. Der Aebergabekommiſſar der Pfalz. Aus der Pfalz. 12. Auguſt. Zum Ueber angskom⸗ miſfar für die an den Saacſtact abzutretenden Ralziſchen Ge⸗ bietsteile wurde von der baheriſchen Staatsregierung Oberregierungs⸗ rat Jolas⸗München, ein gebo ener und lange Zeit in der Pfalz auntierender Beamter, ernannt.— Die bisher zur Diözeſe Speyer zählenden pfälziſchen,* Saarſtaat zelangenden Orte werden auch weiter bei dieſer Diözeſe verbleiben. 40. Deulſcher Hausbeſitzertag. sh. Jena. 12. Auguſt. Im großen Volkshausſaal fand am Sonntag die erſte Haupt⸗ verſammlung des 40. Verbandstages des Zentral⸗ verbande; der deutſchen Hausbeſitzervereine ſtatt, zu der als Regierungsvertreter Geh. Rat Dr. Glas vom Reichsar⸗ beitsamt, Geh. Rat Frentzel für den Reichskommiſſar für das Wohnungsweſen, Profeſſor Kegler als Vertreter der Univerſität, die Mitglieder der Deutſchen Nationalverſammlung Bar tſchart und Bie nert, ſowie Oberlandesgerichtspräſident Stichling für die QOberverwaltungsgerichte, Kapitän Jurkman n als Delegierter der Däniſchen Hausbeſitzervereinigungen und Dr. Ziesner(Dres⸗ den) von der Sächſiſchen Zentralſtelle für Wohnungsfürſorge er⸗ ſchienen ſind. Nach einer Begrüßung durch den Verbandsvorſitzenden Juſtiz⸗ zal Dr. BDaumert(Spandau) ſprach an erſter Stelle Profeſſo Dr. Keßler(Jena) über 15 Mieterſchutz und Mietpreisbildung it beſonderer Berückſichtigung der Geldentwertung. Im Verein mit Juſtizrat Dr. Baumert als Mitberichterſtatter legte er fol⸗ hende Leitſäte vor: Die Mieterſchutzgeſetzgebung iſt eine Notſtandsmafnahme, die durch geſetzliche Eingriffe in die Mietverhältniſſe der vorhandenen Wohnungen den durch die Unterbindung der Neubautätigkeit her⸗ norgerufenen Wohnungsmangel vorübergehend mildern ſoll. So⸗ weil der Wohnungsmangel durch die ausgleichenden Wirkungen der Ueberführung der Kriegswirtſchaft in die Friedenswirtſchaft und durch die Wiederbelebung der Neubautätigkeit behobn wird, müſſen die Eingriffe der Mieterſchutzgeſetzgebung abge⸗ baut werden. Es iſt dringend erwünſcht, daß der in der Mieter⸗ ſchugverordnung vom 22. Juni 1919 feſtgeſetzte Termin vom 31. De⸗ zember 1920 für das Außerkrafttreten der Verordnungen zum Schutze der Mieter und über Maßnahmen gegen Wohnungsmangel inne⸗ gehalten wird. In der Zwiſchenzeit iſt nach Möglickkeit eine Er⸗ leichterung der Vorſchriften der Mieterſchutzgeſetzgebung zu erſtreben. Die Preisbildung der Mietwohnüngen hängt aufs engſte zuſammen mit der Preisbildung aller übrigen wertſchaftlichen Güter. Einſeitige Eingriffe in die Mietpreisbildung bringen die Ge⸗ fahr einer Störung der Geſamtwirtſchaft mit ſich. Die Preisfeſtſetzung für die einzelne Wohnung bezw. das einzelne Wohnhaus muß in der Weiſe erfolgen, daß der Mietpreis deckt- 1. Die Verzinſung und eine der Abnutzung entſprechende Tilgung der auf dem Grundſtücke ruhenden hypothekariſchen Be⸗ loſtungen, 2. die Verginſung und eine der Abnutzung entſprechende Tilgung des von dem Eigentümer ſelbſt in dem Hauſe angelegte Fapitals, 3. die Steuern, öffentlichen Abgaben und Beiträge, 4. Verſicherungsprämten, 5. die Bezugskoſten für Gas, Waſſer und Clektrizität, 6. die Koſten für Kanaliſterung, Mullabfuhr, Schorn⸗ ſteinreinigung uſw., 7. die Entlohnung von Hausverwaltern und Vortiers, 8 die Unkoſten für die bauliche und techniſche Erholting und Ausbeſſerung des Hauſes, 9. eine Riſikoprämie für Mielner⸗ Leſts uſw. 10 einc entſtrechende Vergütung für die auf die Ver⸗ walktung des Hauſes und die Bereitſtellung der Wohnungen aufge⸗ wandte Arbeit des Veꝛ mieters, 11. bei Häuſern mit Zentralh:izung und Warmwaſſerverſorgung die Koſten der Heizſtoffe, die Tilgung der Anlageloſten, ſowie die Koſten für Unterhaltung und Bedienung der Anlagen.— Die Geldentwertung hat auf die Mietpreisbildung dieſelbe Wirkung wie auf die ollgemeine Güterpreisbildung. Die Wohnungsmicte iſt nicht, wie es fälſchlich oftmals dargeſtellt wird. nur Kapitalzins, ſondern ſie iſt auch Vergütung volkswirtſchaftlich hedeutſamer und unentbehrlicher Leiſtungen(Unternehmerlohn). Die Antage eigenen Kapitals im Hausbeſitz hat daher grundſätzlich keine andere Bedeutung als die Kopitolanlage in der wirtſchaftſichen Un⸗ ternehmung überhaupt An zweiter Stelle verbreitete gart(Mannheim) über Bodenverſiaallichung, Soztaliſſerung der Grundrenle und Vergeſellſchaftung der Mietwohnungen unter Vorlegung nachſtehender Leitſatze: Auf Grund der geſchichtlichen Entwicklung und der wirtſchaft⸗ lichen Erfahrung muß das Privateigentum am Zrund und Boden als die beſte Form der Nutzbarmachung des ſtädtiſchen Wohnbodens angeſehen werden. Der Wettbewerb einer großen Zahl von Boden⸗ eigentümern rerhindert am ſicherſten die Bildung eines Bodenmono⸗ pols für den Wohnſtättenbau.— Die Bildung der Bodenwerte und Bodenpreiſe ſteht in enger Wechſelwirkung mit der politiſchen, bau⸗ rechtlichen, wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Entwicklung eines Wohnbezirkes Der Vetrag der vielfach als Grundrente des be⸗ bauten Wohntodens aufgefaßt wird, ſtellt zum großen Teil den Ausgleich für die wirtſchaftlichen Aufwendungen und Leiſtungen des Hauseigentümers dar, die mindeſtens in derſelben Höhe auch bei einem ſtaanlichen oder ſtädtiſchen Bodeneigentum aufgebracht werden müßten. Bei einer Sozialiſterung der Grundrente des bebauten Wohnbedens würde der ron dem privaten Bodeneigentümer etwa erzielte Ueberſchuß, meitt durch die mit der Bodenperſtaatlichung ver · bundene Verteuerung der Bodenbewirtſchaftung aufgeyoben oder gar in einen Merluſt für dre Allgemeinheit umgewandelt werden.— Die Bawirtſchaftung und Nerwaltung der Mietwohnungen durch eine öffentlich rechtliche Körpezichaft würde nicht nur eine Erhshung der Verwaltungsunkoſten und damit eine Verlenerung der Mieten bedingen ſondern ſie würde auch eine Zürokratiſie⸗ rung des Wohnweſens und damit eine Verflachung und Verſchlechterung der Wohnſttten und die Gefahr einer willkürlichen Behandlung der einzelnen Wohnungsbedürftigen herbeiführen. Der Wottbe verb natet der großen Zahl einzelner Wohnungsel eeitümer ermöglicht mlein die Bekriedigung der kulturellen Wehnungsan⸗ ſprüche der Mieter.(Schluß folgt) 9. Heſſiſche evangeliſche Landesſynode. + Darm 12. Aug. Bei der fortgeſetzten Beratung der 9. Landesſynode wurden in gleicher Weiſe den Pfarrern, Kandidaten, Witwen, Waiſen und Benſiondren dieſelben Teu e⸗ rungszulagen, Kinderzulagen uſw. wie den Staatsbeamten be· willigt. Die für 1918 bewilligten einmaligen wie die laufenden Teuerungszulagen werden nachträglich gutgeheißen. Im Ausſchuß Wurde darauf hingewieſen. daß durch dieſe Ausgaben alle Reſerren und Ueberſchüſſe der Vorſahre aufgebraucht ſind. Eine Vorlage betr eee e der durch den Heeresdienſt in Nachteil gekommenen Pfarramtskandidaten wurde ebenfalls angenommen. Geſetz betr. die Bildung der Kirchenregierung wurde in zweiter Leſung beraten und nach lebhafter Ausſprache mit geringen Abänderungen angenommen. Damit iſt ein wichtiger Abſchnitt in der heſſiſ Kirchengeſchichte erledigt. Am Montag wurde zunächſt ein Antrag des Syn⸗Abg. Müller beraten, der die Hebernahme der durch den Krieg aus ihrer Tätigkeit herausgeriſſenen Miſſionare bezweckt. Sie wollen möglichſt als Helfer der Kirche untergebracht werden, ſoweit ſich Rechtsanwalt Dr. Wein⸗ ſie eine Reihe von Jahren im Dienſte der Kirche tätig und 7— geeignet ſind. Nach längerer Ausſprache, in welcher ſich verſchie⸗ dene Abgeordnete mit Rückſicht auf die unzureichende rbildung der Miſſtonare gegen die allgemeine Uebernahme ausſprachen, wurde ein Antrag angenommen, der dem Oberkonſiſtorium eine wohl⸗ wollende Behandlung der Miſſionare empfiehlt. Eine Anfrage des Abg. Wagner behandelte die Frage der Kirchenglocken, ſo⸗ weit ſie rend des Krieges im vaterländiſchen Intereſſe a A aber nicht zur Verwendung gekommen ſind. Das Oberkonſiſtorium erklärte durch ſeinen Vertreter, Geh. Oberkonſiſtorialrat Dr. Merck. daß oon Seiten des alles zur Rückſchaffung der abgelieferten Glocken geſchehen ſei, daß aber von Seiten des Kriegs⸗ tzt her 0 mtes die Auskunft kam, daß alle Glecken verwendet ——— Trotzdem habe ſich je ausgeſleilt, daß einzelne Glocken in Privatbeſitz ſeien und für viel höhere Preiſe, als ſie ab ⸗ gegeben wurden, wieder zu haben ſind. Synodale Wagner weiſt auf die große, hierdurch in der Bevölkerung beſtehende Empörung hin, die noch vermehrt wird dadurch, daß man hört, die Glocken ſoilten 7 nach Velgien und andere Gebiete ausgellefert werden. Das Kirchenregiment wurde beauftragt, mit aller Energie für Rück⸗ gabe der Glocken einzutreten. Am Dienstag nahm die Landesſynode die Wahl des neuen erweiterten Oberkonſiſtoriums, das nunmehr an Stelle des Landesherrn die oberſte kirchliche Behörde darſtellt, vor. Es wurden gewählt mit 42 non 43 abgegebenen Stimmen der ſeitherige Präſident der Landesſynode, Kirchenrat dingeldey, zu ſeinem Stellvertreter Geh. Juſtizrat Römheld⸗Nidda, als Mitglieder die Abgg Wahl⸗Schlitz, Jaudt, Obenauer, welche ſeither ſchon dem Sy⸗ nodal⸗Ausſchuß angehörten und die Abgg. Prof. Dr. Diehl⸗Friedberg und Pfr. Wagner⸗Darmſtadt. Zu ihren Stellvertretern würden ge⸗ wählt die Abgg. Brill. Fenchel, Keil, Vogel und Dittmar. Ein Antrag des Abg. Müller, wonach jeder Geiſtliche das Necht haben ſoll, eine Diſziplinarunterſuchung gegen ſich ſelbſt zu be⸗ antragen, wurde nach einer Erklärung des Oberkonſiſtorialpräſiden⸗ ten für erledigt erklärt. Es folgte die zweite Leſung des Geſetzes betr. die Vildung der Kirchengemeindevertretungen und die Einbe⸗ rufung eines Landeskirchentages, das ohne weſentliche Ausſprache nach den neuen Vorſchlägen des Ausſchuſſes mit einigen Zuſätzen Annahme fand. Hierzu wird weiter ein Antrag der Abgg. Fritſch, Dittmar und Brill angenommen, in welchem das erweiterte Oherkonſiſtorium erſucht wird, in einer Kundgebung an die Ge⸗ meinden die Gründe und die Bedeutung der kirchlichen Neuordnung und die für die Gemeinden daraus ſich ergebenden Pflichten darzu⸗ legen. Bei den Dekanatswahlſynoden ſollen außer der Wahlhand⸗ lung geeignete Vorträge über die kirchliche Neuordnung und die ge⸗ ſteigerte kirchliche Arheit gehalten werden. Darauf wurde die letzte Landesſynode geſchloſſen. der Kohlenarbeilerſtreik in Oberſchleſien. Verhandlungen in Kattowitz. E Berlin, 19. Aug.(Von unſ. Berl. Bureau! Zum Ober⸗ ſchleſiſchen Kohlenarbeiterſtreik wird gorichtet: Am Dieng⸗ tag fanden in Kattowitz unter Vorſitz des Vertreters des Staats⸗ kommiſſars Verhandlungen mit den Gewerkſchaftsvertretern, 80 Obleuten der Streikenden und Vertretern der Arbeitgeber ſtatt. die Vertreter der Gewerkſchaften bereit erklären ſollten, fur die Verwirklichung der folgenden Fodderungen einzutreten: Wieder⸗ einſtellung der Arbeiter nach den bekannten Forderungen der Stef⸗ kenden, Milderung des Veltgerungszuſtandes in der ſeehe daß Konferenzen wirtſchaſtlicher Art ohne behördliche Genehmigung ſtattfinden dürfen. Die Gewerkſchaftsvertreter erklärten ſich ein⸗ verſtanden mit dem Einkreten des polniſchen Zentralverbandes, Wiedereröffnung der ſtillgelegten Betriebe und Enthaftung der politiſchen Gefangenen, ſoweit ſie ſich keiner Verbrechen ſchuldig emacht haben Die Vertreter der Gewerkſchaften nahmen dieſe Vorſchlage an und auch die Obleute verſprachen, ſie zur Annahme zu empfehlen. Für die Nehrzahl der gusſtändigen Arbeiter ſcheint es ſich doch m die Durchſetzung wirtſchaftlicher Forderungen zu handeln. Wie perſſchert wird, ſoll der größte Teil der Streiken⸗ den entſchloſſen ſein, den kommuniſtiſchen Treibereien nicht nach⸗ zugeben. Kaltowitz, 13. Aug.(W..) Ueber die Streiklage iſt mitzuteilen, daß die Belegſchaft der Richterſchächte die Ar⸗ beit bedingungslos aufgenommen hat. Neu ausſtändig ſind die Prinzengrube, Gieſe⸗Grube und Ferdinand⸗Grube. Die Zahl der Streikenden im oberſchleſiſchen Kohlenrevier beträgt 65 bis 70 Prozent der Belegſchaften. Schwere Ausſchreitungen in Beukhen. Berlin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern iſt es in Beuthen auf dem Wochenmarkte zu ſchweren Ausſchreitungen Ausſtändiger gekommen. Mehr als 5000 Arbeiter beſetzten vom frühen Morgen an die Plätze. Nach⸗ dem es im Laufe des Vormittags 1 vereinzelt zu kleineren Reibereien mit den Sicherheitsmannſchaften gekommen war, wurde gegen 11 Uhr mit dem Umwerfen von Verkaufsſtänden das Zeichen zum Beginn des Aufruhrs gegeben. Die Pollzei⸗ mannſchaſten waren der großen Menge gegenüber macht⸗ los und mußten die bereits feſtgenommenen Rädelsführer wieder freilaſſen. Erſt einer Abteilung Soldaten gelang es mit Maſchinengewehren den Marktplatz von den aufrüheri⸗ ſchen Elementen zu ſäubern. Letzte Meloungen. Die Beleidigungsklage Helfferichs gegen das Berliner Tageblatt. Berſin. 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Böro.) Staatsminiſter Dr. Helfferic hat gegen die verantwortlichen Redakteure des„Berliner Tageblattes“ und der Charlotten⸗ burger Zeitung„Neue Zeit“ beim Schöffengericht Berlin⸗Mitte durch Rechtsanwalt Dr. Alsberg die Beleidigungsklage eingeleitet. Er fühlt ſich durch den am 31. Juli im Berliner Tageblatt veröffentlichten Artikel„Eine eigenartige Finanz⸗ aktion“ beleidigt, ebenſo durch den in der„Neuen Zeit“ am 1. Auguſt erſchienenen Artikel„Helfferich als Fälſcher“. Heimſendung deulſcher Heerführer. Berlin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die P. P. N. erfahren, iſt die Heimſendung des Generals Liman von Sanders nunmehr zugeſtanden worden. Nähere Regelung erfolgt durch die engliſche Re⸗ gierung. Feldmarſchall v. Mackenſen geht nach Salo⸗ niki. Seine Auslieferung wird im Zuſammenhang mit der allgemeinen Rückführung der deutſchen Kriegsgefan⸗ genen im Auge behalten. Die deutſch- polniſchen Berhandlungen. Berlin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In den deutſch⸗polniſchen Verhandlungen werden die nächſten Tage lediglich vorbereitenden und organiſato⸗ riſchen Fragen gewidmet ſein. Die Unterkommiſſionen, die den wichtigen Tefl der Arbeit zu erledigen haben, werden erſt nach Bereitſtellung des Materials zuſammentreten. Die neue Verfaſſung für Bayern angenommen. München, 13. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Der bapriſche Landtag hat geſtern nachmittag die neue Verfaſſung für den Freiſtaat Bayern aus der Taufe gehoben. In einer Sitzung hat das Plenum des Landtages dem Werk, das nunmehr die Grundlage für die neue Staatsform bildet, ſeinen Segen gegeben. Zu der denkwürdigen Sitzung hatten ſich die Abgeordneten in überaus großer Zahl einge⸗ funden. Auch das geſamte Staatsminiſterium mit Ausnahme des nach Weimar berufenen Finanzminiſters waren vertrelen. Namens der einzelnen Parteien gab ſe ein Vertreter derſelben eine kurze Er⸗ Härung über ihre Stellung zu dem Verfaſſungsentwurf ab. Berfaſſungswerk fand den Beifall des Hauſes. Es wurde in namentlicher Abſtimmung mit 165 gegen die 3 Stimmen der Unab⸗ hängigen angenommen. Am Schluß der Sitzung, in der auch noch ber Geſetzentwurf über die Verlängerung des Landtags bis zum 50. Juni 1922 gegen die Stimmen der Unabhängigen Annahme fand, würdigte der Präſident in einer Anſprache die eutung des neuen Verfaſſungswerkes für das Land und das Volk. Die Herrſchaft der Anabhängigen in Hof. c Nüuchen, 13. Aug.(Prio.⸗Tel.) Nach neuerlichen Meldungen werden in Hof alle Hebel in Bewegung geſetzt, um im ben e mit der ſächſiſchen U. S. P. und kom · muniſtiſchen Kreiſen die bayeriſche Regierung zu ſtürzen und Der Vertreter des Staatstommiſſars machte den Vorſchlag, daß ſich eine neue Räterepublik auszurufen Augenblicklich herrſcht zwar Ruhe, aber man dürfe ſich nicht täuſchen laſſen. Das Münchener unabhängige Organ beſtreitet natürlich alle dieſe Meldungen und warnt das Proletariat davor, ſich ver⸗ hetzen zu laſſen. Tatſächlich ſcheinen aber die Dinge in Hof ziemlich ernſten Charakter anzunehmen. Hof beſitzt zur Zeit weder Militär noch eine Einwohnerwehr. Die Grün⸗ dung einer letzteren begegnet den allergrößten Schwierig⸗ keiten. U. S. P. beherrſcht vollſtändig die Lage. Der Hamburger Beamtenſtreik. Berſin, 13. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie aus Hamburg gemeldet wird, iſt die Lage im Bank⸗ beamtenſtreik unverändert. Heute finden Verhandlun⸗ gen unter Beteiligung des Reichsarbeitsminiſters ſtatt. Der franzöſiſche Wahlkampf. Paris, 13. Aug.(Meldung der Telegrafen⸗Kompagnie. Der Wahlkampf hat nunmehr eingeſetzt. Im ganzen Lande fanden am Samstag politiſche Verſammlungen ſtatt. Den Ausſchlag bildete ein für den Charakter des Wahlkampfes be zeichnender Vorgang: Die Verſammlungen der Bergarbeiter des Seinedepartements, zu der ſämtliche auf dem linken Flügel der C. G. T. ſtehenden Gewerkſchaften eingeladen waren, wurden in letzter Stunde vom Polizeipräſidenten verboten. Anſtelle der Verſammlung veranſtalteten die Bergarbeiter darauf einen Demonſtrationszug. Aeußerſt charakteriſtiſch für den Charakter des Wahlkampfes verlief ferner eine Verſammlung der nationc liſtiſchen Republikaner in Le Hapre, in der die Anhänger des Miniſterpräſidenten für dieſen Stimmung zu machen ſuchten Die Sdzialiſten verſuchten dieſe Verſammlung zu ſtören, wodurch es zu ſtürmiſchen Auftritten kam. Später wurde ihnen Redefreiheit zugebilligt und ſie nahmen an der Verſammlune teil, ſodaß ſie ihr Programm entwickeln konnten. Die Sozia liſten erklärten ſich gegen den Wahlkampf, ſo wie Clemencau ihn organiſierte und beſchloſſen gegen die bürgerlichen Parteien aufzutreten Ein Zuſammengehen mit den bürgerlichen Radi⸗ kalen und auch mit den ſozialiſtiſchen Radikalen lehnten ſie ab. Die Verſammlung endigte jedoch mit einem Sieg der national iſtiſchen Partei. Man kann ſagen, daß im allgemeinen die erſte Kampfprobe zugunſten des Miniſterpräſidenten ausgefallen iſt. Rückgang der engliſchen Kohlenproduktion. 2 Paris, 12. Auguſt.(Eigener Drahtbericht, indirekt. Nach einer Meldung aus London erklärte der Sekretär im Handelsminiſterium, Bridgeman, heute im Unterhaus, daß die Kohlenproduktion während der letzten Woche des Monats Juni auf.537,850 Tonnen zurückgzgangen ſei, während ſie zur gleichen Zeit des Vorjahres.808.933 Tonnei betrug. Ein Abgeordneter fragte die Regierung, ob ſie ſich darüber Rechenſchaft gebe, daß dieſe gewaltige Verminderung des Exportes das Land dem Ruin entgegenführe. Brigdeman erklärte, daß die Lage allerdings ſehr ernſt ſei. Ein anderer Abgeordneter fragte, warum die 0 den Import gelegten Ein⸗ ſchränkungen nach dem 1. September noch in Kraft bleiben. Bonar Lap erklärte, er werde die Frage noch vor den Par⸗ lamentsferien beſprechen. Engliſche Bergarbeiter gegen politiſche Streiks. Amſterdam, 18. Aug.(W..) Das Preſſebureau Radio meldei bee ee eee direkte Aktion, das heißt, gegen politiſche Streiks, 388— 8 *= Paris, 12. Anguſt(Eigener Drahtbericht indirekt) Wie das Journal des Debats meldet, hat der Emir Faiſſel, der Anſprüche auf die Regierung Syriens macht, in Damaskus ein Kabinett gebildet. —*— hefzte Hundels-Iluchrichten. Maunnheimer Effettenbörſe. Borſe ſehr ſtin. Pfälziſche Hypothekenbant und Ztzeiniſche etwas beſſer bezahlt. Von Induſtrie⸗Artlen waren egeln niedriger. 8 Jrankfurter Wertpapierborſe. Frauffurt, 18. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die geſtrigen Ausführungen des Reichsfinanzminiſters Erzberger in der ationalverſamm⸗ lung verſtärkten geſtern noch die vorhertſchende Geſchäftsun⸗ luſt. Auf keinem Gebiet vermochte ſich die Unternehmungsluſt bemerkenswert feſtigen. Lebhafteres Geſchäft beſtand von An⸗ beginn an wieder lediglich in Petroleumwerten, zu allerding⸗ ſchwankenden Kurſen. Steaua Nomana wurden zu Beginn des Verkehrs mit 466—460—438 gehandelt. Deutſche Petroleum, die mit 273 einſetzten, ſchwächten ſich ebenfalls ab, 268.— Am Montan⸗ aktienmarkt drückte der dividendenloſe Abſchluß der König⸗ und Laurahütte(1. V. 12 75 Die führenden Aktien erzielten keinen Erſtkurs, waren aber niedriger genannt. Von Eiſenbahnwerten gingen Schantung zu 130 um. mbarden gebeſſert. 20½ Proz, dagegen Staatsbahn auf Wien ſchwächer. Kanada ſetzen 445 höhe: ein. Schiffahrtsaktien traten zu N 0 Kurſen in den Verkehr Norddeutſcher Lloyd 102 plus 1½ Proz. Chemiſche Werte waren behauptet. Badiſche Anilin war 1 Proz. niedriger Hahe, Elekiro⸗ werte hatten kaum nennenswerte Umſätze zu verzeſchnen. Ju weſentſich höheren Kurſen waren Brownu Boverie geſucht. Daimler haben ſbe nur wenig verändert. Heldb waren zu 92 umgeſetzt. Scheideanſtalt fanden K 323 bei lebhafteren Umſägen Aufnahme.— Die Tendenz des Einheltsmarktes war be⸗ hauptet. Auf dem Bankenmarkt ſtanden Elſäſſiſche Bankgeſellſchaft bei Kurſen in reger Nachfrage. Feſt lag der Kuponmark: bei lebhaften Umſätzen. Von heimiſchen Fonds waren heimiſche Anleihen etwas abgeſchwächt. Kriegsanleihe 791l. Pfandbriefe lagen feſt. Der Schluß geſtaltete ſich ruhig und im Zuſammen bang mit der zunehmenden Geſchäftsunluſt ſchwächer. Petroleum⸗ aktien unregelmäßig. Privatdiskont 3 Prozent. Berluner Wertpapterbörse. Berlin, 13. August.(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 12. 18 5 Oeld Brief Geld Brie Konstantinope!!——.— Holland 100 Qulden 655.00 655.50 680.00 680.50 Danemark 100 Rronen.. 381.00 381.50 396.00 396.50 Schweden 100 Kronen. 430.00 430.50 445.00 445.50 Norwegen 100 Kronen. 403.00 405.50 420.00 420.50 Schweiz 100 Franken. 309.00 309.25 319.00 319.25 Oest.-Ungarn 100 Kronen.. 42.95 43.05 42.45 42.55 panien 315.— 316.— 83. 326.— ulgarien 100 Levra———.——.— Helsingfors 1I03.00 103.75 105.25 105.75 *Jahresabſchluß der Simonius ſchen Jelluloſefabriken.⸗G. in Wangen im Allgäu. Von der Generalverſammlung wurden die An⸗ träge auf Verteilung von 10 Proz. Dividende und 10 Proz. in 3. proz. Kriegsanleihe genehmigt. Von den ausſcheidenden ufſichts⸗ ratsmitgliedern wurden Joſeph Blumenſtein⸗Berlin und Stadtrat Dr. Willi Schacht⸗Weimar wiedergewählt. An Stelle von Kom⸗ merzienrat Klagges und Generaldirektor Suerett, die ihre Aemter niedergelegt halten, wurden Alfred Blumenſtein und Direktor Otto Clemm von der Zellſtoffabrit Waldhof neu in den dchtstat gemöbll. N VFCCCCC Fr ——————— 4 ——2 ——————— 22 rr— SSOSSSSS — mntwoch. den 1. Auguſt 19198 Jeſchäftsſchließung auszuſetzen. + Landespreisamt ſachdienliche Mitteilung zukommen läßt. 1 1 1 5 Meie Waunhelmer General · Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 369. Aus Staòt und Land. Texlilwaren ſtehen, ſo wird uns— immer noch ſo hoch im Preiſe, daß 2s ſich das Landespreisamt ganz beſonders angelegen ſein laſſen will, die Preisverhältniſſe auf dem Textilmarkt einer ſtrengen uns zu unterziehen. Eigne Sachverſtändige werden bei den aufleuten Aufſchluß verlangen über die Bezugsquellen und alkulationen. Es liegt im eigenſten Intereſſe der Verkäufer, ſich ng an angemeſſene Preiſe zu halten und über Ein. und Verkaufs⸗ preiſe uſw. genau Buch zu führen, damit ſie einer Kontrolle im bbigen Sinn ſtandhalten können, um ſich nicht einer Beſtrafung und Dem kaufenden Publi⸗ kum iſt Gelegenheit zur Mitarbeit gegeben bei der Bekämpfung von ucherpreiſen, wenn es über die ihnen bekannt werdenden Mißſtände 8 Die Einwirkung des Tarifvertrages der Gaſthaus⸗ Angeſtellten auf den Geldbeutel des Publikums. Aus unſerem Leſerkreiſe werden wir um Aufnahme folgender Zuſchrift erſucht: Daß das Trinkgeld im Gaſthausgewerbe abgeſchafft wird, iſt in Hinſicht zu begrüßen. Daß aber die Gaſthausangeſtellten 10 rozent des Umſatzes verlangen, dürfte für den, der auf das Eſſen Reſtaurant angemieſen iſt, nicht gleichgültig ſein. Ich ſpreche im amen der kleinen Angeſtellten, denen es ſchon ſchwer fällt, 2 Mk. Mittageſſen und.50 Mk. für Abendeſſen auszugeben. Welche inwirkung die 10 Prozent auf meinen Geldbeutel haben, will wie folgt erläutern: Bisher zahlte ich für zwei Perſonen mittags einſchl. 70 Pfg. für Bier und Trinkgeld.90 Mk., abends einſchl. 70 Pfg. für 2 Bier und Trinkgeld.90 Mk., zuſammen.80 Mk. Heute muß ich, weil e Gaſthausangeſtellten 10 Prozent vom Umſatz verlangen, aus⸗ geben für Mittageſſen und Bier ohne Trinkgeld.20 Mk., für Abend⸗ Aen und Bier ohne Trinkgeld.20 Mk., zuſammen.40 Mk. Pro Nonat habe ich nun mit einer Mehrau sgabe von 18 Mk. allein für Mittag⸗ und Abendbrot zu rechnen. Dabei leiſtete ich mir nicht Anmal ein Viertel Wein. Der Wein koſtete bisher je nachdem.50 bis 5 Mk. Nach dem Aufſchlag muß der Gaſt ſetzt.75 bezw. 3 Mk. und.30 Mk. dafür entrichten. Wenn der Kellner oder die Kellnerin 0Viertel Wein in einer Stunde vom Büfett bis zum 10 Schritte entfernten Tiſch trägt, ſo bleibt ihnen bei einem Preiſe von Ik. pro Viertel ein Verdienſt von 9 Mk. die Stunde. Wie ſtellt * ein Arbeiter, der 8 Stunden lang am Schraubſtock ſteht, rzu Es gibt hier verſchiedene Reſtaurants, in denen nur Arbeiter und kleine Angeſtellte verkehren und die einen Umſatz von täglich bis 3000 Mk. zu verzeichnen haben. Die Kellnerinnen haben auf Koſten dieſer kleinen Leute nach Abzug des Eſſens eine tägliche innahme von 60, 70, 80 und ſogar 100 Mk. Warum geht man gicht dazu über, die Gaſthausangeſtellten feſt zu beſolden, wie es in kaufmänniſchen und anderen Betrieben auch der Fall iſt? Der kildtragende Teil iſt unter den vorhin geſchilderten Verhältniſſen immer wieder der kleine Mann. Am einſichtigen Publikum aus den weniger wohlhabenden Kreiſen liegt es, gegen dieſe Neuerung aufs energiſchſte zu proteſtieren. Achkel auf ausreichende Briefaufſchriften! Ein ovpft beklagter Uebelſtand macht ſich im Poſtbetriebe Feuerdings wieder empfindlich fühlbar. Die Vorſchrift, daß in der Aufſchrift der Poſtſendungen nach Berlin und anderen Orten Straße und Hausnummer, womöglich auch erke uſw., angegeben ſein müſſen, bleibt leider ſehr häufig unbeachtet. Allein beim Briefpoſtamt in Berlin gehen werktäglich rund 3600 gewöhnliche Briefſendungen ein, bei denen die Wohnungsangabe entweder ganz fehlt oder unvoll⸗ ändig oder unrichtig angegeben iſt. Man ſtelle ſich vor, welche ungeheure Mühe und welchen Aufwand an Zeit und euren Arbeitskräften es erfordert, ſolche Maſſen von ſchlecht adreſſioerten Briefen den Empfängern zuzuführen, und daß ögerungen dabei unvermeidlich ſind, obwohl beim Brief⸗ poſtamt dauernd 22 Kräfte mit Nachſchlagungen in Adreß⸗ büͤchern. Erkundigungen bei anderen Behörden und ſonſtigen weckentſprechenden Ermittelungen uſw. zur Unterbringung er Sendungen beſchäftigt ſind. Abhilfe in dieſem unerträglichen Zuſtand kann der Ab⸗ ender ſchaffen, wenn er es ſich zur unbedingten Pflicht macht, Poſtſendungen nach großen Orten die genaue Wohnungs⸗ angabe des Empfängers hinzuzufügen, im Verkehr nach Ber⸗ lin außerdem den Poſtbezirk(O, N, No uſw.) und tunlichſt guch die Nummer der Beſtell⸗Poſtanſtalt anzugeben. Zur ſolcher vollſtändigen Aufſchriften können die Em⸗ Fänger in den Großſtädten, und zwar nicht allein Privot⸗ perſonen, ſondern auch Behörden, Firmen, Banken uſw., viel agen, wenn ſie bei den von ihnen ausgehenden Poſt⸗ ſendungen auf den Briefbogen, Umſchlägen uſw. der Orts⸗ abe ihre Srtaße und Hausnummer hinzufügen. Werden 8 ſe oft wiederholten Ratſchläge nicht beherzigt, ſo würde die 0 ſtverwaltung, um ſich der immer mehr zunehmenden Flut veranlaßt, ebenfalls ſeine der Sendungen mit mangelhaften Aufſchriften zu erwehren, kaum umhin können, zu einſchneidenden Maßnahmen zu greifen. 8 Ferienaufgaben! Aus unſerm Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: Wie oſt ſchon wurde doch auf die Nachteile der leberbürdung von Schülern mit geiſtiger Arbeit, mit Hausaufgaben uſw., hinge⸗ wieſen. Meines Erachtens hätte es längſt jedem Lehrer und auch jeder Lehrerin zum Bewußtſein kommen ſollen, daß vielen Eltern an der Erhaltung geiſtiger Friſche ihrer leider unterernährten Kinder gelegen iſt. Nach meinen Erfahrungen und Wahrneh⸗ mungen der letzten Tage ſcheint die Notwendigkeit gewiſſer Schonung noch nicht allſeitig zur Erkenntnis geworden zu ſein: vielmehr glaube ich behaupten zu müſſen, daß ein gewiſſer Ehrgeiz die Rückſicht auf der Schüler Geſundheit verſchwinden läßt wenigſtens in den paar Fällen, die ich nun erwähne. Mein acht⸗ jähriges Kind, z. Zk. im 3. Schuljahr der„Bürgerſchule“, hatte kürzlich an einem Tage zwei Aufſätze als Hausaufgabe aus dem Gehächtnis niederzuſchreiben. Dies iſt mindeſtens reichlich be⸗ meſſen neben den anderen Aufgaben. Vor bald zwei Wochen wurde von der Klaſſenlehrerin„ein kleines, ſchönes“ Geſchenk als Prämie verſprochen für das„Auswendiglernen“ eines Gedichtes. Abgeſehen von dem Umſtand, daß die Preisverteilung wiederholt verſchoben werden mußte, weil beim Abhören„noch zu Wenige“ beſchlagen waren, halte ich gerade ſolchen Mißbrauch des Fleißes williger Kinder für außerordentlich unpädagogiſch; nachteilig iſt aber für das Kind die große Anſtrengung, ein zuvor nicht beſprochenes Gedicht von mehreren Strophen ſich in kurzer Zeit einzuprägen. Als ich nun heute vernahm, daß die gewiß ſtrebſame Lehrerin von den Kindern eine Reihe von Ferlenauffätzen fordert über Dinge, die ſie ſehen oder erleben werden, empfand ich mit allen den⸗ jenigen Kindern Mitleid, die, ſtatt ihre körperliche und geiſtige Mattigkeit durch Aufenthalt und Bewegung in der Luft während der erſehnten Ferien zum Ausgleich bringen zu können, ſich nun mit der täglichen Sorge quälen müſſen: worüber ſchreibe ich den nächſten, den übernächſten Aufſatz? Ferienaufgaben halte ich für eine verfehlte Maßnahme: doch will ich jedermann dankbar ſein, der mir das Gegenteil beweiſt. Ein Valer. *Aebertragen wurden dem Bahnverwalter Wilhelm Bender das Stationsamt Karlsruhe⸗Weſt u. dem Poſtſekretär Ernſt Keſer aus Wallbach die Poſtſekretärſtelle bei dem Poſtamt in Ueberlingen. * Die Werkmeiſterprüſung für den bahn⸗ und kiefbautechniſchen Dienſt. Die Nachgenannten haben die im Juli d. J. abgehaltene Werkmeiſterprüfung für den bahn⸗ und tiefbautechniſchen Dienſt be⸗ ſtanden und gemäß 8 8 der landesherrlichen Verordnung vom 4. Sep⸗ tember 1895, die Einführung einer Werkmeiſterprüfung betreffend, das Prädikat Werkmeiſter erlongt: Franz Braunſtein von Schutterwald, Johann Ewald von Großſachſen, Otto Filfinger von Bruchſal, Adam Haag von Paimar, Wilhelm Herbold von Grötzingen, Heinrich Hildebrandt von Adelsheim, Franz Kott⸗ ler von Karlsruhe, Joſef Porzelt von Schwetzingen, Richard Reinhol.d von Karlsruhe, Karl Ritter von Karlsruhe, Franz Seebacher von Bühlertal, Heinrich Siegriſt von Großeicholz⸗ heim, Robert Thomas von Karlsruhe, Joſeph Völkle von Ober⸗ ſchwörſtadt und Karl Wacker von Singen. )(Keine Oeffnung der öſterreichiſchen Grenze für den Fremden⸗ verkehr. In vielen Kreiſen herrſcht die irrige Meinung, die öſter⸗ reichiſche Grenze ſei 178 für den Fremdenverkehr ge⸗ öffnet. Dem iſt nicht ſo. er nach Vorarlberg will, benötigt einen Reiſepaß mit Photographie. In dieſem Reiſepaß muß durch einen Vermerk der Friedrichshafener, Konſtanzer oder Lindauer Grenz⸗ polizeiſtellen die Ausreiſebewilligung unter Vorlage zweier weiterer Photographien eingetragen ſein, Unbedingtes Erfordernis iſt auch die Einreiſebewilligung ſeitens der Vorarlberger Landesregierung in Bre⸗ grenz. Dieſe kann ſchriftlich eingeholt werden. )0 Die Enklaſſungsanzüge. Vom Generalkommando des 14. Armeekorps wird uns geſchrieben: Die Bezirkskommandos würden ſehr gerne alle berechtigten Wünſche erfüllen, wenn ſie dazu in der Lage wären. Jedoch der Rohſtoffmangel, verſckärft durch die ver⸗ längerte Blockade, hat die Beſchaffung der nötigen Stoſfe verhin⸗ dert, ſo daß nicht genügend Anzüge fertig geſtellt werden konnten. Mit allen Mitteln wird trotzdem verſucht, zu helfen, ſoweit es irgend möglich iſt. Berechtigt ſind zum Empfan auch alle Renten⸗ empfänger, die nach dem 1. Juli 1916 entlaſſen ſind. Früher Ent⸗ laſſene kommen für die Anſpruchsberechtigung nicht mahr in Frage Iſt die Entlaſſung aus dem Heere in der Zeik vom 1. Juli 1916 bis 9. November 1918 erfolgt, die Verſorgungsberechtigung aber erſt ſpäter, alſo nach dem Entlaſſungstage, anerkannt, ſo erwirkt der Entlaſſene mit dieſer Anerkennung nachträglich den Anſpruch auk den Entlaſſungsanzug. Bevorzugt ſollen werden unſere zurück⸗ kehrenden Kriegsgefangenen und beſonders Bedürftige mit niederem Einkommen.(Dieſe müſſen eine Beſcheinigung des Bürgermeiſters über Höhe des Einkommens beibringen.) Die Bezirkskommandos führen Liſten über die Anforderungen und geben dem Verechtigten Nachtricht, ſobald für ihn ein Anzug bereit liegt Bis dahin heißt es Einſicht und Geduld haben. KAranzniederlegung. Am heutigen Todestage des Oberbürger⸗ meiſters Martin wurde von der Stadtgemeinde ein Kranz am Grabe niedergelegt. Bund für Dreigliederung des ſoziglen Orgmismug. Gelegent⸗ lich der Aufſtellung von Richtlinien für die Einführung von Boe⸗ triebsräten in Mannheim, ſieht ſich der Bund für Dreigliederung Stimme zu erheben, um darzuſegen, wie er ſich die Stellung der Betriebsräte und die auf ſie aufgebaute oberſte Wirtſchaftsordnung vorſtellt. Zu dieſem Zwecke wird morgen Donnerstag im Kaſinoſaal, R 1, 1. ein Vortrag mit freier Ausſprache ſtattfinden— Redner Herr Emif Leinhas aus Stuttgart— in dem über das Thema:„Die Rannheimer VBetriebsräte und die Dreigliederung'“ eingehend geſprochen werden wird(Weiteres ſiehe Anzeigenteil) „Die Lohnbewegungen der Textilarbeiter Badens iſt in ein ruhiges Stadium eingetreten. Ein Manteltarifvertrag mit Branche⸗ liederung wurde zwiſchen dem Verband der Textilinduſtriellen Badens und dem Zentralverband chriſtl. Textilarbeiter Deutſchlands ſowie dem freien Textilverband am Freitag in Freiburg nach einer Sitzungsdauer von zehn Stunden abgeſchloſſen. Der Vertrag bringt der Arbeiterſchaft weſentliche Verbeſſerungen im Lohn, wäh⸗ rend er andererſeits auch der Induſtrie die Möglichkeit einer Wei⸗ terexiſtenz ſichert. Er hat Geltungsdauer bis 1. März 1920, wo er erſtmals auf 6 Wochen gekündigt werden darf. Mit der Aufhebung der badiſchen Fiſchverſorgung befaßte ſich eine Ende letzter Woche in Ronſtanz abgehaltene Verſammlung von Vertretern der badiſchen, bayeriſchen und württembergiſchen Regie⸗ rungen und der Fiſchereigenoſſenſchaften. Die baneriſche, wie die württembergiſche Regierung hatten im Auftrag ihrer Fiſcherei⸗Inter⸗ eſſenten den Antrag auf Freigabe des badiſchen Bodenſeefiſchhandels geſtellt. Dieſem Antrag wurde von den badiſchen Fiſchern wider⸗ ſprochen, weil dann die badiſchen Fangergebniſſe reſtlos nach den an⸗ deren Uferſtaaten ausgeführt würden. Deshalb wurde von den ba⸗ diſchen Fiſchern die Beibehaltung der bisherigen Bewirtſchaftung der badiſchen Fangergebniſſe vertreten. SGegen die Sonnkagsmanderſexerei richtet ſich folgende ſchrift. die uns aus unſerem Leſerkreiſe zugeht: In den letzten? gen ging durch die hieſigen Zeitungen ein„Mahnwort an die Eltern Uiſerer nendernden Jugend“. Es iſt lebhaft zu vegrünen, dasz bier einer Unſitte und einem moraliſchen Tiefſtand entgegengetreten wird. wie ſie ſich leider während des Krieges ganz erſchreckend entwickelt haben. Das Mahnwort der Vereinigung Hamburger Wanderbünde kann nicht genug gepredigt werden, nicht allein den Eltern, nein ins⸗ beſondere der Jugend ſelbſt müßte hier geholfen und Wege gezeigt werden. Bedauerlicherweiſe iſt es jedoch zu einer üblen Angewohn⸗ heit geworden, all dieſe Anſchüldigungen ſchlechterdings den Wogder⸗ vögeln kurzweg in die Schuhe zu ſchieben. Wer den wahren Tharak⸗ ter und das Weſen des Wandervpogels kennt, muß ſich entſchieden ge⸗ gen dieſe Unwahrheit wenden. Sie iſt des öfteren ſchon in ſolchen Aufrufen gegen ihn geſagt worden und es iſt an der Zeit, ihr endlich einmal die Spitze zu brechen. Sind dem Wandervogel ſowieſo ſchon beliebte Ausflugsorte, bekannte Raſtplätze uſw. verpönt, ſo verachtet er den Timtam und Firlefanz der Sonntagswanderfexe noch weit mehr. Er kennt keine Zipfelmütze, viel weniger unſittliche Lieder und dergl. Kram, nein, er hat all dieſer widerſinnigen Unnatürlich⸗ keit den Kamof angeſagt und in der Jugendbewegung Werte ge⸗ ſchafſen, wie kaum eine andere Bewegung ähnlicher Art. Daß er allerdings Kragen und Binder, Stock und Hut, Wirtshaus und Pfeiſe ſchmähr, das iſt genif nicht zur Kritik des Anſtands angetan. * Gtoßhandel mit Obſt und Südfrüchton. Die badiſche Ge⸗ müſeverſorgung gibt bekannt, daß es künftig zum Großhandel mit Gemüſe, Obſt und Südfrüchten keiner beſonderen Genehmigung mehr bedarf. Zur Einfuhr von Obſt, Gemüſe und Südfrüchten 98 Ausland iſt nach wie vor die Einfuhrerlaubnis erfor⸗ erlich. *Die Heidelbeer⸗Ernte, die jetzt Uberall ſich ihrem Ende nähert, hat vielen Geairteer heuer einen enormen Peldſfegen ge⸗ bracht, wie er in dieſen Gegenden bisher noch nie erlebt wurde. Die reiche Ernte ermöglichte bei den hohen Preiſen, die für die ſo ſeh geſuchten Beeren gezahlt wurden, Einnahmen, die alles bisher Da⸗ geweſene weit in den Schatten ſtellen. Die Heidelbeerpflücker konn⸗ ten ihre tägliche Sammlung meiſtens unmittelbar an die zu Hunder⸗ ten erſchienenen privaten Käufer aus Stadt und Land zu dem hohen Preiſe von 1,20 bis 1,50 Mk. verkaufen und erzielten ſo oft Tagesenngenen den über 20 Mark. Die Kinder die zu, zeit der Heidelbeer⸗Ernte ihre beſonderen Schulferien erhalten, ſtellten daz Hauptkontingent der Sammler Aber auch die Erwachſenen zogen in Scharen in die Wälder, wo ſtundenlang ſich die Heidelberflächen aus⸗ dehney. Anzeesſcke Femilien erzielten nicht ſeien Tagesejnnah⸗ men von 100 Mk. und mehr. Manche Familie brachte ſo ein Kapi⸗ tal von mehreren tauſend Mark in wenigen Wochen zuſammen. Die Geſamteinnahmen, die einzelne bekannte Odenwaldgemeinden aus der diesfährigen Heidelbeer⸗Ernte erzielte, beziffert ſich auf mehrere Hunderttauſend Mark. cDas Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am Montag, 18. Aug. Herr Karl Auguſt Pfannſtiehl mit ſeiner Gemahlin geb. Künz⸗ ler, U 1, 26. Herr Pfannſtiehl iſt an dieſem Tage 25 Jahre Be⸗ zieher unſeres Blattes. Wir entbieten ihm anläßlich dieſer Feier herzliche Elückwünſche. Pollizeibericht vom 13. Auguſt(Schluß). Drei Körperverletzungen, verübt im alten Rathaus, F 1. 6, durch Schlagen mit Schirmen und Stöcken, in einem Straßen⸗ bahnwagen am Paradeplatz durch Schlagen mit der FFauſt und in der 15. Querſtraße Nr, 9 durch Schlagen mit einem Meſſer, ſind zur Anzeige gelangt. Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Taglöhner von hier wegen Zuhäl⸗ terei, eine Frauensperſon von Großſachſen wegen Kuppelei, ein Artiſt von Freiburg, ein Rangierer von Edingen und ein Luftſchiffer von Mülhauſen, alle drei wegen Diebſtahls, und ein Händler von Frieſenheim wegen Schleichhandels. „Wenige Menſchen haben eine Vorſtellung von der weit und breit wiſſentlich und unwiſſentlich betrlebenen 718 münzerei in Worten. Für ſie iſt das Wort, wie der Appell für den Hund— und wenn ſie 3z. B. das Wort„Freiheit“ ören, klatſchen ſie in die Hände. Wie der Hund auf den uruf:„Such verlorenl“ in allen Winkeln herumſchnuppert, und wie der Hund dabei von der Vorausſezung ausgeht, wenn ihm zugerufen werde:„Such verloren!“ müſſe etwas u ſuchen ſein, wenn auch nichts zu ſuchen iſt— ſo gehen f le von der Vorausſetzung aus, wenn das Wort„Freiheit“ ertöne, müſſe etwas Herrliches, müſſe die Freiheit bezeſch⸗ net ſein, die ſie meinen: während damit etwas bezeſchnet⸗ ſein kann, was das gerade Gegenteil von dem iſt, was ſie Freiheit nennen.“ H. Leo,„Nominaliſtiſche Gedankenſpäne, Reden und Aufſätze“. Halle 1864 S. 1. r Wie ſchön biſt du, Natur! Von Guſtav Schrßer. (Nachdruck verboten.) Hans Eberlein war von Jürgen Stärkrade einzelgaden wordeſ, Jerien im Hainauer Pfarrhauſe zu verleben und hatte verſprochen uu kommen. Einfach darum hatte er zugeſagt, well er neugierig War: denn Jürgen Slürkrade erzählte von ſeinem Tabeim, als gäbe 95 in allen vier Himmelsrichtungen nirgends wieder ein Hainauer farrhaus. Es war ein Schwärmer, nns Eberlein dagegen ein St. erner Kopf, den das Schickſal in die Steinwüſte der großen an t 1 hatte. So vermochte er, wenn von den Schönheiten taußen in Wald und Heide, zwiſchen See und Sumpf die Rede ar, nicht recht mitzukommen.— Es war in lachend klarer Junitag, an dem er ouf dem Hainauer asbarbeln ofe ausſtieg. Da er ſich nicht angemeldet hatte, konnte 8 chon vom Bahnbofe aus abenteuerluſtig in die Wieſen hinein ſellendern, dem niedrigen Höhenzuge zu, hinter dem Hainqu liegen dllte. In den ſrühen Morgenſtunden war ein Regen herniederge⸗ angen. Die Luft trug Puftwellen aus den Gärten am Wege herüber. 5 Blumen ſtanden da wie diamantſtrahlende Körbchen in einer chtfülle, die blendete. Vögel prahlten mit ihrem friſch gewaſchenen gleide, und die Menſchen, die Hans Eberlein begegneten. ſchritten inher wie Herren. Im Laubwalde klang der Tropfenfall fein, har⸗ Netlich geſtimmt, gleich ſilbernen Glöcklein, und die Sonnenſtrahlen, e durch das blitzende Grün brachen, waren wie leuchtende Speere, ein königſſcher Kämpfer ſchwang. Die Freude ſprang in dis jungen Wanderers Herzen hoch auf, ſo lachend frei, daß er den Hut in den Nacken ſchlehend, die ſchlanke Geſtalt recken mußte, das lockige Haupt in Licht und Duft zu baden. Da kam ihm zwiſchen den Stämmen ein Lied entgegen.„Wer recht in Freuden wandern will.“ Jwei Männerſtimmen, edeltönend wie lauteres Glockenerz und eine Frauenſtimme, die ſich den anderen, die Melodie führend, harmoniſch zum Dreiklange fügte. Die Bäume nahmen den Sang in die Arme, wiegten ihn wohlgefällig einen Augenblick und ſchwangen ihn hinauf. Und mitten im Hange ein jauchzendes:„Hallo, Holdriol Hans Eberlein!“ Jürgen Stärkrade hielt ihm die Hand entgegen, grüßte ihn mit ſtrahlenden Augen, und machte ihn Vater und Schweſter bekannt. Der Pfarrer war nur einen Strich kleiner als ſein Sohn und deſſen Freund, und Inge Stärkrade, der lauter goldene Lichter über den Scheitel zuckten und ein warmer Schein in den breithewim⸗ 2— Blauaugen ſaß, reichte dem Bruder gut über die Schulter inaus. „da wir Sie aber gefunden haben, iſt es umſo ſchöner. Sie hätten, wenn wir ung fehlgingen, den ganzen Tag mit meiner Frau allein zubringen müſſen, und wenn ich auch meiner treuen Hausehre durchaus nicht gachſagen will, daß ſie Ihnen nichts zu geben vermocht hätte, ſo ſind Sie doch nicht gekommen, um mit Pfarrersfrauen zu plaudern, ſondern Sie wollen ſchwelgen.— Nun wollen wir vorerſt mal umkehren.“ Hans Eberlein aber wehrte ab. Er tue mit, gleich, was ſie ſich vorgenommen hätten. Inge, ſage, was haben wir uns vorgenommen?“ wandte ſi der Vater an dg⸗ 0 5 Mädchen. „Gar nichts,“ ſagte Inge Stärkrade. Wir genießen!“ „Ja, fügte der Pfarrer hinzu,„genießen! Hat das Wort nicht einen goldigen Klang? Sie finden bei uns nichts als Natur, und —5 Sie ſo kindiſch ſind wir, daß wir der guten alten Mutter jeden ag ein neues abſchmeicheln. Ffür uns iſt ſie nie übel gelaunt, heute aber hatlſie aradezu FFeſttagsſtimmung.—— Dahelm bedarf es kei⸗ ner Vorbereitung. Wenn wir kommen, ſind wir da. Mutter iſt nie zu überraſchen. Alſo wandern wir.“ Sie ſchritten tieſer hinein in die ſchimmernden Waldhallen. Inge Stärkrade und ihr Bruder ſtimmten an:„Purch ffeld und Buchenhallen, bald ſingend, bald fröhlich ſtill,“ und 58 Eberlein ging es, wie es im Märchen geht. Es platzte ein Reifen, der um ſein Gemüt gelegen, und noch einer und noch einer, und als die Laſt von ihm gefallen war, da war er ein ſonniger glücklicher Menſch: An der Blutbuche, einem Baumrieſen, über den tauſend Ge⸗ witter geſtürmt waren, ſtanden ſie, breiteten ihre Arme aus und ver⸗ mochten zu dritt eben den mächtigen Stamm zu umſpannen. Pfarrer 9 * „Wir haben ſie nicht fuchen wollen,“ ſagte Pfarrer Stärkrade, Stäörkrade ſeßte ſich auf einen Baumſtumpf und erzäblte von Kampf und verſunkener Zeit, von Blut, das der Grund aus hundert Adern getrunken, da Vogt und widerſpenſtige Ritter auf dem Plane die Klingen gokreuzt. 4 Auf einer Verghalde krafen ſie einen alten Mann beim Stöcke⸗ roden. „Schwere Arbeit, Chriſtian,“ ſagte der Pfarrer⸗ nit ſchwer, und ſchöner als da in der Bärleſte iſt's „Chriſtian.“ ſprach Inge ſcherzend,„wenn ich Euch vor die Wahl ſtellte: Stockmacher in Hainau, Prot und Waſſer zum Frühſtück und am Abende einen Wurſtzipfel oder— Hausbeſitzer drinnen in der Stadt, ein ſchmuckes Haus, Chriſtian, hm'“ 0——— den% e 1965 ge mſeln nit, und ab“ mir eh oft gebacht, baß 000 0 5 Stadt gar den Herrgott nit ſpüren tät.“ „Ein Bach ſprang klingend aus einer Felſenpforte. Stärkrade ſagte, der Bach ſei ſeine Herrgottsergel. Da an den Grauwackeköpfen habe er da Prinzipal gezogen, unter den Erlen dort ſpiele er die Aeoline, und am Wafferfalle laſſe er das volle — 1* en 10 hallen. n erghang warf ſei mächtigen Nachmittagsſchatten einen daich eemöhten, ſamnetweichen Wleſenplan, Da ahlen 95 und tückten, ſich am Rande des Schenens haltend, lachend mit ihm imme: weiter hinc us. Auf dem Heimwege, der ſie von den Höhen ins Tal hinab dur mondſcheinüberrieſellem Wald führte, ſtimmte Pfarrer Stärkrade 95 Wie groß iſt des Allmächt'igen Güte!“ Hans Eberlein hatte kein Fotendüten in den Mundwinkeln. Er ſang, und es war ihm Von dem letzten Vorſprunge aus ſahen ſie Hainau am Rande des Hainauer Sees liegen. Das Mondlicht floß über die Bäche eeeee 5 er die Dächer, Wachbewegten Wellen des Sees wie die Tö Muſik. Ue 5 den Ses empor quirlten Nebel, und ruche zu Seiten des Waſſers wehten ſilberglänzende Schleier. Von der harten Landſtraße herüber hallte haſtiger Huſſchlag. Da trat Jürgen Stärkrade einen Schritt heraus, nelgte ſich ein wenig dem Tale entgegen und trug mit ſchwingender Stimme Goethes Erlkönig vor. 0 Eberlein war es, als ſchaſe der ſchlanke, lichtüberglänzte Menſch das Meiſterwerk eines Großen Als die Wanderer ins Hainauer Parrhaus traten, ſagte der Pfarrer:„Das war der Auftakt. Es kommt noch viel Ehr. Hernach ſaßen ſie no Das Rauſchen des Sees der Himmel feierte. Pfarrer auf eine Stunde in der Laube giſammen. ang leiſe herüber, die Roſen dufteten, und 4. Seite. Nr. 369. Maunhenmet General- Anzeiger.(Abend- Ausgabe.) vereinsnachrichten. Eine Ortsgruppe des Deulſch-öſterreichiſchen Volksbundes mit dem Hauptſitze in Dresden wurde in einer am Samstag ſtattgefun⸗ denen Verſammlung nach lebhafter Debatte gegründet. In den Vor⸗ ſtand wurden einſtimmig die Herren Hans Melanſek, Ingenieur der Firma Brown, Voveri u. Co..⸗G., und Leopold Rennert in Firma Gebrüder Rennert, Großhandlung, gewählt. Das Be⸗ ſtreben der hieſigen Ortsgruppe iſt der gemeinſchaftliche Zuſammen⸗ Aun aller deutſchdenkenden Landsleute ſowie Inſchutznahme der⸗ elben. 5 *Der Verband badiſcher Dentiſten mit dem Sitz in Karlsruhe hielt vor kurzem in Achern eine erweiterte Vorſtands⸗ itzung unter der Leitung des 1. Vorſitzenden, Dentiſten Karl Merk, Achern, ab Im Vordergrund der Beratung und der Dis⸗ kuſſion ſtand die Frage der Schaffung eines Dentiſtenſtandes, der unbedingt einer auf die Reicheverſicherungsordnung ſich ſtützenden geſetzlichen Feſtigung bedarf. Das Wort von der„freien Bahn für den Tüchtigen“ ſoll auch für den Dentiſtenſtand gelten, aber nur ein geprüfter Dentiſtenſtand, deſſen Angehörige aufgrund einer be⸗ hördlichen Prüfung ihren Befähigungsnachweis erbracht haben, lönne den breiteſten Volksſchichten, den Hunderttauſenden von Jaſſenmitgliedern, eine ausreichende und wirkſame Hilfe leiſten. In den Verhandlungen wurde darauf hingewieſen, daß das heſſiſche Riniſterium des Innern im März ds. Is. über die Prüfung von Zahntechnikern eingehende Vorſchriften erlaſſen hat und es wurde zer Hoffnung Ausdruck gegeben, daß auch das zuſtändige badiſche Arbeitsminiſterium im Intereſſe einer ſachgemäßen Jahnpflege Prüfungsbeſtimmungen für die badiſchen Dentiſten erlaſſen wird. Auch die Frage des Lehrlingsweſens wurde einer eingehenden Be⸗ ratung unterzogen. Die Delegierten zur Generalverfammlung des Verbandes der Dentiſten im Deutſchen Reich wurden angewieſen, für die Errichtung eines Fortbildungsinſtituts in Süd⸗ deutſchland, tunlichſt in Mannheim, einzutreten, nachdem das Straßburger Inſtitut weggefallen iſt Für die Bearbeitung ver⸗ ſchiedener Materien wurden Ausſchüſſe gebildet Das Amt eines juriſtiſchen Beraters des Verbandes Badiſcher Dentiſten wurde Nechtsanwalt Otio Geier in Karlsruhe übertragen. Aus Eudòwigshaſen. Eine Frauenſchule für Ludwigshafen. Seit einiger Zeit ſind hier die Vorarbeiten zur Gründung einer allgemeinen Frauenſchule im Gang. Sobald die Hinderniſſe, die der Ver⸗ mirklichung des Planes entgegenſtehen, beiſeite geräumt und die größten Schwierigkeiten überwunden ſind, wird die Oeffentlichkeit mit der Angelegenheit beſaßt werden. Es iſt in Ausſicht genommen, die Fruuenſchule noch in dieſem Spätjahre zu eröffnen. Rommunales. Etklingen, 12. Auguſt. Der Gemeinderat beſchloß, die Tagesgebühren des Bürgermeiſters und der Gemeinderäte für aus⸗ wärtige Dienſtgeſchäfte wegen der allgemeinen Verteuerung der Ver⸗ pflegung auf 20 Mark im Tage feſtzuſetzen. Beanſpruchen die aus⸗ wärkigen Geſchäfte weniger als ſechs Stunden, ſo ſoll ſich die Gebühr auf die Hälfte ermäßigen, dagegen, falls eine Uebernachtung nötig wird, um die Hälfte echohen * Offenburg, 11. Aug. Die Stadtverordnetenſitzung nom Freitag bewilligte einen neuen Kriegskredit von 850 000 Mark. Beſchloſſen wurde ferner, die Preiſe der ſtädtiſchen Werke zu erhöhen und zwar wie folgt: Gas 40 Pfg., Lichtſtron 70 Pfg., Kraftſtrom 35 Pfg, Waſſer 20 Pfg. Das Schulgeld der böheren Mädchenſchule wurde von 48 auf 60 Mark erhöht. Ebenfalls wurden die Schlachthausgebühren erhöht. Allgemeine Klage wurde darüber geführt, daß die Milchverſorgung Offenburgs ſehr im Argen liegt. Die Urſache wurde in der Minderablieferung der Landwirte erblickt. Oberbürgermeiſter Hermann trat für die Aufhebung der Zwangswirtſchaft ein. Ferner wurden eine Viertelmillion Mark Ausgleichszulagen für Beamte und Lehrer bewilligt. Ein während der Sitzung eingebrachter Antrag, das Gehalt des Oberbürgermeiſters auf 12 000 Mark zu er⸗ höhen und ihm eine Teuerungszulage von 3000 Mark zu gewähren, wurde auf die nächſte Sitzung verſchoben. — Darmfltadt, 12. Aug. Eine Lohn⸗ und Gehaltsbewegung ſchwebt z. Z. bei den ſtädtiſchen Arbeitern, Lehrern, Beamten und Hilfsbeamten. Die Arbeiter verlangen für die Monate Mai bis Sep⸗ tember eine tägliche Teuerungszulage von 3 Mark. Nach den bisheri⸗ gen Verhandlungen verhält ſich die ſtädtiſche Verwaltung ablehnend, doch haben die Arbeiter, wie uns mitgeteilt wird, ein Ultimatum geſtellt, nach deſſen ergebnisloſem Ablauf ſte alsbald weitere Maß⸗ regeln ergreifen wollen. Die Beamten und Lehrer ꝛc. fordern eine einmalige Teuerungszulage von 1000 Mark reſp. 500 Mark für die Anſchaffung non Holz, Kartoffeln ꝛc. zum Herbſt. Die Verhandlungen hierüber ſind anſcheinend noch nicht abgeſchloſſen. Aus dem Lande. h Wieblingen, 11. Auguſt. Der hieſige Geſangverein Liederkranz“ hielt am geſtrigen Sonntag ſein 12zjqähriges Stiftungsfeſt, verbunden mit einem Strandfeſt, ab. Bei dem herrlichen Wetter waren eine größere Anzahl Geſangvereine von nah und fern erſchienen, um ſich auf dem herrlich gelegenen Feſtplatz am Neckar einige Stunden Erholung zu göngen. Nach einem von Herrn Muſikdirektor Guſtav Dauer aus Mannheim geleiteten Geſamtchor, an dem ſich gegen 400 Sänger beteiligten, trug jeder Verein ein Lied vor. Man hörte recht ſchoͤne Leiſtungen. Auch ſonſt war für Unterhaltung aller Art geſorgt, ſo daß jeder auf ſeine Rechnung kam. Eine„italieniſche Nacht“ ſchloß das Feſt. (Heidelberg, 12. Aug. Aus dem Keller des Akademiſchen Kran⸗ kenhauſes wurden Lebensmittel geſtohlen, darunter 50 Eier, Speck, Marmelade uſw. Als Täter konnte ein Heizer aus Schatthauſen, der els Wächter im Krankenhaus angeſtellt war, verhaftet werden. (Hockenheim, 12. Aug. In der Nacht von Donnerstag auf Frei⸗ tag wurde in die Zigarrenfabrik von Alb. Leviſon eingebrochen und etwa 60 Kilo Deckblatt im Wert von etwa 12 000 Mk. geſtohlen. Karlsruhe, 12. Aug. Der Einſturz des Neubaues der Reutlingerſchen Möbelfabrik iſt nach dem übereinſtimmenden Gut⸗ achten aller Sachverſtändigen auf die minderwertige Oualität des beim Bau verwendeten Zements zurückzuführen, was bei dem chro⸗ niſchen Kohlenmangel nicht zu verwundern iſt. Der Schaden ſtellt ſich übrigens als bedeutend niedriger heraus, da der Neubau nicht vollſtändig abgetragen werden muß. 66Ettlingen, 12. Aug. die Zigeunerplage macht ſich wieder bemerkbar. In der Nähe von Schielberg am Waldesrande hatte ſich ſo ein fahrendes Volk niedergelaſſen. Im Orte ereignete ſich ein größerer Gelddiebſtahl. Der Verdacht fiel auf die Zigeuner⸗ hande. Alles, Groß und Klein, Männlein und Weiblein, bewaffnete ſich, lt.„Bad. Landsmann“, mit Flegeln, Gabeln u. dergl., und aus gings zum Kampf gegen die Söhne des Südens. Dieſe wollten ſich anfangs wehren, fügten ſich aber ſchließlich der Uebermacht. Alle mußten einzeln antreten zur Unterſuchung. Bei einem wurden 604 gefunden. Schließlich ſtellte ſich heraus, daß ein männliches Mitglied der Geſellſchaft ſehlte. Dieſes hatte ſich mit dem geraubten Gelde ohne Zweifel aus dem Staube gemacht, ſodaß das bürgerliche Auf⸗ gebot reſultatlos rerlief * Freiburg, 12. Aug. Der Arbeitsausſchuß der Elternver⸗ einigung an der Höheren Mädchenſchule übermittelte dem Unter⸗ richtsminiſteriun eine Entſchließung, in der gewünſcht wird, daß die Zuſammenſetzung der Schulbeiräte in der Weiſe geändert werde, daß er zu zwei Dritteln aus Eltern von Schülern der Anſtalt be⸗ ſteht. Die bisherige Vertretung der Eltern im Schulbeirat wird für erklärt. *Anterkirrnach bei Villingen, 12. Aug. Heidelbeerſucher aus Schwenningen waren in einem hieſigen Privatwald von dem Beſitzer aufgefordert worden, den Wald zu verlaſſen, wei er das Beeren⸗ ſammeln verboten hatte. Daraufhin banden die Beerenſucher den Mann an einen Baum, in welcher Lage er eine ganze Nacht hin⸗ durch ausharren mußte. Andere Beerenſucher, durch ſeine Rufe angelockt, befreiten ihn. Singen, 12. Aug. Die 25 Jahre alte, hier in Dienſten ſtehende Eliſe Ellenſohn wollte ſich nach ihrer Heimat Neuhauſen(Amt Engen) begeben. Sie bemerkte auf der Station Sommerau, daß ſte in eine falſche Wagenklaſſe eingeſtiegen war und wollte ſchnell die Haſſe wechſeln. Sie geriet dobei unter den inzwiſchen in Gang ge⸗ kommenen Zug, der ihr beide Beine abfuhr. 5 1 ücher begründeter Darlegungen. Um die Beteiligten *Waldkirch, 12. Aug. Dieſer Tage ſtarb unerwartet an den Folgen eines Blutſturzes Herr Gaſtwirt Max Merkle, der Beſitzer des weithin bekannten Hotels„Löwen⸗Poſt“, im Alter von 74 Jah⸗ ren. Mit ihm iſt ein angeſehener, ſtrebſamer Geſchäftsmann und Bürger dahingegangen. * Radolfzell, 12. Aug. Zu dem Untergang des Dampf⸗ bootes„Radolfzell“ mit ſeiner reichen Kartoffelladung wird noch berichtet, daß die Urſache des Sinkens darin zu ſuchen ſein dürfte, daß infolge der großen Hitze der gewöhnlich über Waſſer liegende Teil des Schiffsrumpfs leck wurde, bei der großen Ve⸗ laſtung dann unter Waſſer kam, wodurch ſich das Schiff, das überdies ungleich geladen war, mit Waſſer füllte. Außer dem Bedienungs⸗ perſonal befanden ſich auch einige Reiſende an Vord, die in Rettungs⸗ gürteln ſchwimmend von Reichenauern Fiſchern aus dem naſſen Ele⸗ ment herausgefiſcht wurden. An eine Hebung des geſunkenen Schiffes iſt kaum zu denken. pfalz, Heſſen und Umgebung. p. Bad Dürkheim, 12. Auguſt. Auf Grund der verlockenden Anzeigen zu der Kirchweihe am letzten Sonntag zeigte die Gendar⸗ merie in dem benachbarten Weinorte Ungſtein. in dem es bekannt⸗ lich durch die horrenden Weinpreiſe faſt keine Leute mehr gibt, die ein Vermögen unter 100 000 Mk. aufweiſen, ein lebhaftes Intereſſe für die Küchen namentlich der Wirte. In der Wirtſchaft Goller wur⸗ den erhebliche Schwarzſchlachtungen feſtgeſtellt. Mehrere Kälber und ein Rind waren das Kirchweihopfer. Die Bauern wollten ſich die Beſchlagnahme nicht gefallen laſſen und rotteten ſich in einer Anzahl von 200 Mann zuſammen. Die Polizei und Gendarmerie ſah ſich ſchließlich zur Vermeidung eines Landfriedensbruches ge⸗ nötigt, das nach Dürkheim zu bringende beſchlagnahmte Fleiſch vorläufig bei einem Ungſteiner Metzger in Verwahrung zu geben. Bei der Kontrolle am Montag fehlten verſchiedene Stücke des Fleiſches und der Metzger ſpielte den Dummen. Auf der Kirch⸗ 80 wurden 6 bis 7 Mark für den halben Liter Wein ge⸗ ordert. 8 OAus der Pfalz, 13. Aug. Der Streik der Brauereiarbeiter der Firmen Gebr. Mayer und Treiber in Oggersheim iſt ſeit geſtern beendigt. Die Lohnforderung der Arbpeiter wurde bewilligt · dagegen die Entſchuldungsſumme fallen gelaſſen.— Die Maler⸗ und Tünchergehilfen in Frankenthal und Speyer ſind in eine Lohnbewegung eingetreten. In Speyer wurden die Forde⸗ rungen bewilligt, während in Frankenthal die Verhandlungen noch ſchweben.— Der 21 Jahre alte Ludwig Fiſcher in Lambsheim wurde am letzten Sonntag in der Erpolsheimer Gemarkung beim Schwämmeſuchen mittels Militärgewehr in den rechten Beckenknochen angeſchoſſen. Fiſcher wurde lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus nach Frankenthal verbracht. Der Schuß ſoll von einem Erpolsheimer Manne abgegeben worden ſein.— Einen teueren Kar⸗ toffeldiebſtahl erloubte ſich der Neuſtadter Kaufmann Karl Kron⸗ berger im St. Martiner Tal bei Edenkoben. Als ein Feldſchütze auf dem Acker des Beſtohlenen die Unterſuchung des Diebſtahls aufnahm, fand er auf dem Acker eine Briefmappe mit der Identitätskarte und neben anderen Papieren einen Tauſendmarkſchein.— Vier Burſchen aus Annweiler verurſachten in den Abendſtunden in Queichham⸗ bach einen ruheſtörenden Lärm und wurden deshalb vom Adſunkten Rees zur Ruhe aufgefordert. bracht, fielen ſie über den Adjunkten her und verſetzten ihm einen Meſſerſtich in die Lunge. Die Täter wurden verhaftet.— Von einem Laſtauto überfahren und getötet wurde der 8jährige Benno Rieger in Kaiſerslautern.— Beim Barfußlaufen zog ſich das gjährige Söhnchen des Buchbindermeiſters Friedrich in St. Ingbert eine kleine Verletzung zu. die zu einer Blutvergiftung führte, der der Junge nach 8 Tagen erlag.— Tauſend Meter Kupferdraht im Ge⸗ wicht von nahezu 4 Zentnern wurde in der Gemarkung Altriv zum Nachteil der pfälziſchen Ueberlandzentrale geſtohlen. An der Stelle werden zurzeit Leitungsmaſte ausgewechſelt, und der Drah loſe an den Maſten hing. Der geſtohlene Draht hat einen Wert von etwa 1200 Mark. p. Worme, 12. Auguſt. Aus dem Rheine wurde die Leiche der Eleonore Sander geländet, die vor etwa acht Tagen den Tod im Rheine geſucht hat. 2 Mainz. 11. Aug. Zur Bekämpfung der drohenden Not an Heizſtoff beabſichtigt man in Heſſen. zu einer ſtärkeren Aus⸗ beutung der Torflager überzugehen. Nachdem die Torf⸗ lager bei Pfungſtadt und Lorſch erhebliche Mengen liefern, ſollen auch die Torfſtiche bei Roßdorf und Gundernhauſen wieder in Be⸗ trieb genommen werden. Sportliche Nunoͤſchau. Der Gau 5 Mannheim des Bundes deulſcher Radfahrer“ veranſtaltete am Sonntag von Karlsruhe über Bruchſal⸗Graben nach Karlsruhe— 51.5 Km. ein 4er Mannſchaftsfagren. Von 5 gemeldeten Vereinen ſtarteten vier. Die einzelnen Vereine erzielten folgende Zeiten: Radfahrer⸗Verein„Schwalbe“ Ellmendingen 1 St. 38 Min. 30 Sek., Radfahrer⸗Club„Sturm“ Pforzheim⸗Brötzingen 1 St. 41 Min 20 Sek., Radfahrer⸗Verein Dill⸗Weißenſtein 1 St. 57 Min. 30 Sek., Radfahrer⸗Club„Germania 1892“ Durlach 2 St. 7 Min. 30 Sek. Dem Rennen ſchloß ſich eine Delegierten⸗ Sitzung an, der ein Vertreter des Bad. Landesausſchuſſes für Leibesübung und Jugendpflege beiwohnte. Deſſen Ausführungen großes Intereſſe. Es wurde der korporative Beitritt zum ad. Landesausſchuß beſchloſſen. Die am Nachmittag folgende ge⸗ ſellige Unterhaltung mit Tanz hielt die zahlreich erſchienenen Sports⸗ jünger mit ihren Damen bis zum ſpäten Abend zuſammen. Der näch ſte Wettbewerb findet am 14. September in einem ler Preisfahren von Mannheim—Karlsruhe—Mannheim für den Südbezirk ſtatt. *Die Heilbronner Nudergeſellſchaft Schwaben wird ihre nächſt⸗ jährige Negatta, die 23. in dem 40jährigen Beſtehen der Geſell⸗ ſchaft, am Sonntag, den 11. Juli 1920 abhalten. Virlſchaftliche Maßnahmen. Die Lage des badiſchen Arbeitsmarktes. Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden iſt weiterhin durch den auhaltenden Kohlenmangel und durch das Fehlen von Rohtabak un⸗ günſtig beeinflußt. Der in der Woche vom 27. Juli bis 2. Auguſt ein⸗ getretene kleine Rückgang in der Erwerbsloſigkeit bat nicht angehalten. Es iſt leider wieder eine Zunahme in der Zahl der Ar⸗ beitsloſen feſtzuſtelleu. In der erſten Auguſtwoche waren in Baden 11824 Erwerbsloſe vorhanden, denen in der Vorwoche uur 11 754 gegenüberſtehen! es iſt mithin wieder ein Mehr von 70 Er⸗ werbsloſen zu verzeichnen. Betriebseinſchränkungen mußten wegen Kohlenmangels bei einem Betrieb in Offenburg vorzenommen wer⸗ den, wodurch 20 Arbeiter, darunter 13 Frauen zur Entlaſſung kamen. Wegen Fehlens von Rohtabaken mußte eine Zigarrenfabrik in Bam⸗ mental 90 Frauen entlaſſen. Bei der Volkswehr in Karlsrube wurde 400 Mann gekündigt. Gegenüber dieſer Erwerbsloſigkeit macht ſich in einzelnen Induſtrien auch ein Mangel an Arbeitskräften bemerkdar. So konnte in der Bekleidungsinduſtrie der große Bedarf an Schnei⸗ dern und Schuhmachern bei weitem nicht gedeckt werden. Für die Holsinduſtrie werden aleichfalls noch Möbelſchreiner, Waguer, Küfer und Holzbildhauer in größerer Zahl verlangt. Wie ſich die Lag e im Baugewerbe in der nächſten Zeit geſtarten wird, iſt noch un⸗ klar. Nachdem bereits jetzt ſchon eine große Anzahl von Maurern und Zimmerlenten geſucht werden, andererſeits aber auch bereits eine größere Anzahl Meldungen aus dieſen Berufsklaſſen für Arberts⸗ annahme im Aufbangebiet für Nordfrankreich vorliegen, iſt eine äußerſt ungünſtige Arbeitsmarktlage im Baugewerbe für die nächſte Zukunft zu erwarten. Der Bedarf au landwirtſchaftlichen Arbeitern und Kncechten konnte bisher nur knapp gedeckt werden. Keiue Aufhebung der Beſchlagnahme von Brannkwein aus fflein- und Obfibrennereien. Bekanntlich iſt durch die Badiſche Landwirtſchaftskammer in Ge⸗ meinſchaft mit dem Landesverband badiſcher Klein⸗ und Obſt⸗ brenner, ferner von den Vereinigten Verbänden der deutſchen Klein⸗ und Obſtbrenner, welchen der Landesverband angeſchloſſen iſt, eine neue Eingabe wegen Aufhebung der Ver⸗ ordnung vom 24. 2. 17, Beſchlagnahme von Branntwein aus Klein⸗ und Obſtbrennereien betr., an das Reichs⸗ ernährungsminiſterium in Berlin gerichtet worden. Die Eingabe iſt nun leider abermals abſchlägig beſchieden worden, trotßz— 5 mum vor Ueber dieſe Zurechtweiſung gufge⸗ Nordbezirk und von Karlsruhe—Mannheim—Karlsruhe für den annchmſlichkeiten und Schaden zu bewahren, möchten wir, ſo wird uns vom Landesverband badiſcher Klein⸗ und Obſtbrenner ge⸗ ſchrieben, dringend empfehlen, den Branntwein, inſoweit er der Ab⸗ lieferungspflicht unterliegt und von der Sammelſtelle der Reichs⸗ branntweinſtelle Karlsruhe nicht freigegeben wird, nach deren Wei⸗ ſung abzuliefern, andernfalls gemäߧ 2 Abſatz 3 der betr. Verord⸗ nung und außerdem gemäß 8 10 Abſatz 1 Beſtrafung erfolgt, ferner die Einziehung des Branntweins verfügt werden kann. 88 Handel und Industrie. Jum Wiederbeginn des Börſenhandels. P. Maunheim, 12. Anguſt. Ueber 5 Jahre iſt der deutſche Börſenhandel beſchränkt und unter⸗ bunden geweſen. Nunmehr ſind die Schranken und Verbote gefallen und der„Vollbetrieb“ kann wieder aufgenommen werden, der aller⸗ dings eine Konjunktur antrifft, die mehr als ſtill iſt und wobet man noch gar nicht vorausſehen kann, wie ſich der Börſenhandel in der Zukunft entwickeln und geſtalten wird. Seit Dezember 1917 wurden an der Vörſe Kurſe für Dividendenpapiere zwar wieder feſt⸗ geſtellt, und ſeit November 1918 konnten die Notierungen auch allge⸗ mein veröffentlicht werden. gefallen und damit Feſtſetzung und Veröffentlichnug der Kurſe für feſtverzinsliche Wertpaviere möglich. Ausgenommen bleiben nur jene ansländiſchen Wertpapiere, welche dem Reiche zu überlaſſen ſind und nicht mehr gehandelt werden dürfen. Sett langem bemühen ſich Bank⸗ und Börſenkreiſe, daß das zum Schutze der Kriegsanleihen erlaſſene Verbot amtlicher Kursnotierun⸗ gen beſeitigt werde. Aus dieſem Grunde iſt man erſtaunt, daß die Börſe im jetzigen Augenblick ſich Zeit läßt und erſt ab 1. September der amtliche Verkehr in Staatsanleihen, Obligationen uſw. wieder be⸗ ginnt. Man begründet dieſe Verzögerung damit, daß gewiſſe„Vor⸗ bereitungen“ nötig ſeien. Man wird nicht fehl gehen, bierzu auch die Erhöhunß der Proviſionsſätze zu zählen. So wird man den erſten Kursbericht über feſtverzinsliche Werte in weiten Kreiſen mit einer gewiſſen Spannung erwarten. Es it auch nicht zu zweifeln, daß er eine Fülle intereſſanten Materials bieten wird. Man wird Einblick erhalten über die frühere und jetzige Schätzung, welche die neuen und alten Auleihen de⸗ NReiches, der Bundesſtaaten, der Provinzen und Städte ſowie ſon ſtiger Schuldverſchreibungen erfahren. Dieſe Unterſchiede waren im bisherigen„Schleichhandel“ oft ſehr beträchtlich und ſachlich nur ſelten zu erklären. Sie werden vorausſichtlich mehr und mehr ſchwinden ſobald die Oeffentlichkeit Kenntnis erhält, welche Papiere im Ver⸗ bältnis zu anderen gleichartigen Werten billiger zu haben oder teurer zu veräußern ſind. Das gilt für heimiſche Anlagepapiere, die auch fernerhin den Charakter als deutſche Wertpapiere bewahren werden. Anders ſieht es dagegen mit den ſogenannten Valutapapieren aus, die von öffentlich⸗rechtlichen Inſtituren oder von Privatunternehmern in deutſchen Landesteilen gusgegeven wurden. welche demnächſt dem Auslande überlaſſen werden müſſen⸗ Für ſolche künftige Auslandswerte werden geradezu phantaſtiſche Preiſe gezahlt, bei denen keineswegs immer feſtſteht, daß die vpoliti⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Vorausſetzungen der Käufer ſich erfänen werden. Insbeſondere waren es 4 ige Flensburger Stadtauleihe (136), 4 ige Saarbrücker Stadtanleihe(127), 4 K ige Danziger(127 und andere, die ſo hoch bezahlt wurden. Dazu kamen Schuldver⸗ ſchreibungen der Rombacher Hüttenwerke, der Saar⸗ und Moſelberg werksgeſellſchaft und der Lothringer Hüttenwerke. Beſonders hoch waren dann noch die Kurſe für elſaß⸗lothringiſche Stadtanleiden. Demgegenüber ſeden folgende Kurfe feſtverzinslicher Werte angeführt, die im freien Verkehr an der Berbiner Börſe in den letzten Tagen herrſchten: 5 Wige Kriegsanleihe(ca. 9)), 4 ige Reichsanleih⸗ 73407), 4 pige preußiſche Konſols(ea. 75%), 4 ige bayriſche Staaesanleihe(ca. 81 77), 4 bige heſſiſche Staatsanleihe(ca. 89,75), Württembergiſche Staaksanleihe(90%). Die%igen Pfandbrieſe oer Hypothekenbanken hielten ſich zwiſchen 95 und 97 25. Vom füddeutſchen Kohlenmarkt. Mannheim, 12. Aug. Mit zunehmendem Waggonmangel iſt der Verſand von Brennſtoffen von den Ruhrhäfen nach den ober⸗ rheiniſchen Umſchlagsplätzen ziemlich ſchwach geweſen. Die Schiffe mußten oft weit über die ſeſtgeſette Zeit marten, bis ſie voll be⸗ laden werden konnten. Nur an den Zechenhäfen des Rhein⸗Herne⸗ Kanals wickelten ſich die Verladungen ſchlank ab. ährend im Juni v. J noch 864 347 Tonnen Brennſtoffe aus den uisburg⸗ Ruhrorter Häfen abgefahren werden konnten, betrug die Kohlen⸗ abfuhr im Juni d. J. nur 260 605 To. Mie ſehr gerade der ſüd⸗ deutſche Markt durch die Abnahme der Verſendungen in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurde, erhellt daraus, daß die Kohlenzu⸗; hr nach Koblenz und oberhalb gelegenen Rheinplätzen auf dem aſſermege ſich im Juni d. Is nur auf 241 279 To bellef, während im gleichen Monat des Vorjahres noch 831 713 To. dorthin ver⸗ frachtet worden ſind. Die Zufuhren in den erſten 6 Monaten ſtellten nur etwa 38 Proz. der vorjährigen Anlieferung dax. Dieſer mini⸗ male Prozentſatz läßt den Grad der Uunzulänglichteit in der Verſorgung erkennen, er wird aber noch bedeutend verſchärft dadurch, daß diesmal die Zufuhren von der Saar ausblieben, die im Vorjahre noch erfolgten. In Wüͤrttemberg und Baden war die Belieferung der induſtriellen Betriebe nach wie vor ſchlecht. Sehr in Erſcheinung tritt vor allem die Knappheit an Schmiedekohlen und auch an Zechenkoks, was beſonders die Metallinduſtrie empfindlich trifft. Hausbrandkohlen kommen jetzt in ſpärlichen Mengen an den ſüddeutſchen Markt, ſo daß jetzt erſt allmählich die Belieferung, aller⸗ dings in beſchränktem Maß, in Gang kommen kann. Jufernat. Baumaſchinenfabrik.-., Neuſtadt a. 5. Maumnheim, 13. Aug. Eine in Mannheim abgehaltene Außerordentliche Generalverſammlung faßte Be⸗ ſchluß zu dem Antrage der Leitung auf Erhöhung des Aktienkapitals um einen Betrag bis zu 74 Millionen. In der Sitzung waren von 4 Aktionären 735 000 Mark Aktienkapital vertreten. Der Vorſitzende Direktor Funke(Gera) ſtellte folgende Anträge: Das Grundkapital ſoll um höchſtens Mark 750 000 durch Ausgabe neuer Inhaber⸗Aktien à 1000 Mark zum Nominalwert erhöht werden. Die neuen Aktien ſind ab 1. Januar 1920 am Geſchäftsergebnis beteiligt und erhalten aus dem Reingewinn 1919 im Voraus eine 5Bige Verzinſung vom Einzahlungstage ab. Wird bis 15. Dezember 1919 der Betrag von 45 Mill neugezeichnet, ſo iſt die Kapitalserhöhung erfüllt. Im an⸗ dern Falle ſei ſie geſcheitert. Die Aushändigung der neuen Aklien an die Zeichner ſoll durch den Halleſchen Bankverein(Filiale Gera) erfolgen.— Die Anträge wurden in dieſer bedingten Faſſung ein⸗ ſtimmig genehmigt ** 4Perſonalnachrichten. Direktor Karl Schaefer, Mitbegrün⸗ der der Vereinigte Spediteure und Schiffer, Rhein⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft m. b. H. iſt am 1. Auguſt aus dem Vorſtand ausgeſchieden, um ſich ins Privatleben zurückzuziehen. Mit Direktor Schaefer iſt die Auſwärtsentwicklung der Rhederei eng verbunden geweſen.— In die Geſchäftsführung wurden neben H. Ehriſte⸗ leit noch Wilhelm Hummel berufen. Frachtenmarkt in den Ruhrhäfen. Duisburg- Ruhrort, den 9. August 1919 Amtliche Notierungen der Schifferbörse zu Dulsburg-Ruhrort. Bergfahrt: Frachtsätze ſepplöhne v. von Hikfen den Nhein · Rufr-· Bestimmung von den des Nhein. en Rhein-Ruhr- Rerne⸗ Kihne Haten Kenals große mittlere kleine baen üenee:eße..50 „ Mainz-Qustavsburg.— 8 6. 6 „ Mainplätze bis Frank- kurt MM.25 „ Mannhem.— 50%/5.0.5 „ Karisftuns.30 „ Lauterburng.50 „Strassburg 1. 6. Ab 10. Auguſt ſind alle Beſchränkungen PF TTCC c ee r— FPrreee F‚e E rnnene 55 I. Stock, Maunheimer General· Anzeiger. ¶Abend· Ausgabe.) — 5. Seite. Nr. 309. Da in letzter Zeit in Landbezirks— eendigung landwirtſchaftliche den — Mannheim, — liche Bekanntmachungen Die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feiertage betr. verſchiedenen Gemeinden des landwirtſchaftliche und Gartenarbeiten an onn⸗ und Feſttagen vor Beendigung des vormittägigen uptgottesdienſtes vorgenommen wurden, bringen wir gachſtehende Bekanntmachung wiederholt in Erinnerung. Bekauntmachung. Die weltliche Feier der Sonn- und Feſttage bete. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß mit Rück⸗ cht auf die beſonderen, durch den Krieg geſchaffenen Ver⸗ Altniſſe bis auf Weiteres an Sonn⸗ und Feſttagen von des vormittägigen Hauptgottesdienſtes ab 6 und Gartenarbeit taatsminiſterial⸗Entſchließung vom 18. März 1915 eikten Ermächtigung Fagtae wird. B3.12 1. Auguſt 1919. Bad. Bezirksamt, Abt. 4. mit Allerhöchſter er⸗ Auſgebot. 0 Der Abweſenheitspfleger eorg Landſittel in Mann⸗ eim hat beantragt, die ver⸗ ſhollene Regina Wertheimer. eboren am 18. Mai 1873 zu i uerbach, zuletzt wohnhaft iln Amertka. für tot zu er⸗ lären. Die bezeichnete Ver⸗ chollene wird aufgefordert, ich ſpäteſtens in dem auf lenstag, 23. März 1920, bormittags 9½ Uhr vor dem unterzeichneten Gericht anbe⸗ kaumten Aufgebotstermine 1 melden, le Todeserklärung erfolgen dind. An Alle, welche Aus⸗ unt über Leben oder Tod er Verſchollenen zu erteilen dermögen, ergeht die Auf⸗ forderung, ſpäteſtens im Auf⸗ Kbotstermine dem Gericht Azeige zu machen. Am!70 Mannheim, 30. Juli 1919. Amtsgericht Z. I. (gez.) Dr. Schulz. 5 um Guüterrechtsregiſter and XIIl wurde heute ein⸗ getragen: Ami70 9 1. Seite 478: Johann akob Seitzinger, Schuh⸗ macher und Frieda geb. Beſch unheim. Vertrag vom 14 Juli 1919. Gütertrennung. 2. Seite 479: Wilhelm Sebauer, Kaufmann und ertha geb. Herzberger in Mannheim. Vertrag vom W. Zuli1919. Gütertrennung. 9. Seite 480: Karl Wim⸗ Ner, Händler und Gertrud her, Müller in Mannheim. trag vom 25. Juli 1919. Gütertrennung. 4. Seite 481: Arthur Beitel, Eiſendreher und Karoline eb. Dechant in Mannheim. rch Vertrag vom 1. Auguſt 4019 iſt die Berwaltung und znießung des Mannes ausgeſchl 15—.— 1919. 4 unheim, 9. Aug ad. Amtsgericht Re. 1. In dem Konkur ſahren doer den Nachlaß des Rethte⸗ walts Pr. Wilh. Köhler in Nannheim iſt zur Abnahme er Schlußrechnung des Ver⸗ walters, zur Erhebung von Enwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der erteilung zu berückſichtigen⸗ den Forderung Schlußtermin eſtimmt auf: Ami70 Dienstag, 9. Septbr. 1919, vormittags 11 Uhr dor dem 2 95 hier⸗ immer 112. er Gerichtsſchreiber es Amtsgerichts Z. 6. N Zum Vereinsregiſter Band II..⸗Z. 29 wurde heute eingetragen: Am!170 madarbgeſelſchaſt.dahn“ in adenburg. Mannheim, 7. Auguſt 1919. Bad. Amtsgericht Re. 1. Zum Handelsregiſter A wurde heute eingetragen: 1 Band IV,.⸗Z. 9, Firma „Friedr.Goerig“ in Mann⸗ heim. Offene Handelsge⸗ ſellſchaft. Walther H. Goerig, Kaufmann, Mann⸗ und Ernſt Goerig, aufmann, annheim, ſind in das Geſchäft als 5— 5 haftende Geſell⸗ chafter eingetreten. Dieche⸗ ſellſchaft hat am 1. Auguſt 1919 begonnen. Die Pro⸗ kura des Ernſt Goerig iſt erloſchen: Geſchäftszweig: Dele u. techniſche Produkte. 2. Band 1,.⸗J. 131, Firma „F. C. Menger“ in Mann⸗ heim. NorbertFatio, Mann⸗ heim, iſt als Einzel⸗Pro⸗ kuriſt beſtellt. „Band V,.⸗Z. 11, Firma „F. Mayer, Geflügel⸗ und Delikateſſen⸗Handlung“ in annheim. Die Firm iſt erloſchen. 4 Band IN,.⸗. 93, Firma 3 K. Wiederhold“ in Mannheim. Franz Schön⸗ ſiegel, Ludwigshafen a. Rh. iſt als Prokuriſt beſtellt. 5. Band XV,.⸗Z. 67, Firma CE.& F. Fingado“ in Mannheim. Der Prokuriſt dcch Fingado. 0 6. BandVI,.⸗Z. 16, Firma Lena Mai iſt jetzt die Ehe · frau des KaufmannsFried⸗ Hermann tager“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und Paſ⸗ ſiwen und ſamt der Firma von Hermann Mayer Ehe⸗ frau auf Hermann Mayer, Kaufmann, Mannheim, bergegangen, der es als alleiniger Inhaber weiter⸗ führt. Die Prokura des Hermann Mayer iſt er⸗ loſchen. Hermann Mayer Ehefrau, Bella geb. Winkel⸗ ſtein, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Weiterer eſchäftszweig:Agenturen BandUI,.⸗3.126, Firma Hugo Kupper“ in Mann⸗ heim. Die Firma iſt ge⸗ ündert in: Kupper Juerengäſſer“. Offene Handelsgeſellſchaft. Her⸗ mann Quexengäſſer, Kauf⸗ mann, Mannhela iſt in widrigenfalls. das Geſchäft als perſönlich haftenderGeſellſchafter ein⸗ getreten. Die Geſellſchaft hat am 1. Auguſt 1919 begonnen. 8. Band XIX,.⸗3.200, Firma „Karl Werle“ in Mann⸗ heim, I 1, 13. Inhaber iſt Karl Werle, Kaufmann, Mannheim. Geſchäfts⸗ zweig: Agentur⸗ undKom⸗ miſſionsgeſchäft. 9. Band XIX,.⸗3.201, Firmg Liebetrau& Heſſel“ in Mannheim, M3, 5. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Aug. 1919 begonnen. Perſön⸗ lich haftende Geſellſchafter ſind Kurt Liebetrau, In⸗ enieur, Mannheim und ilhelm Heſſel, Ingenieur Mannheim. Geſchaſts⸗ weig: Lieferung elektr. aſchinen und Apparate, Ausführung von Inſtalla⸗ tionen 10. Band XIX..-.202, Firma „Wolf& Dieſenbach“ in Mannheim⸗Waldhof, Hubenſtraße 20. Offene Handelsgefellſchaft. Dieche⸗ ſellſchaft hat am.Julit919 begonnen. Perſönlich 0 tende Geſellſchafter ſind Karl Wolf, Kaufmann, Mannheim⸗Waldhof und Adam Diefenbach, Mon⸗ teur, Mannheim⸗Waldhof. Geſchäftszweig: Handel mit Kraftfahrzeugen und „Band XIX.,.⸗Z. 203, 1 7„Auguſt Lenhardt erlag der Mannemer Ladern“ in Mannheim, P 7 Nr. 4. Inhaber Auguſt Lenhardt, Kauf⸗ mann, Mannheim. Ge⸗ eſenchf Verlag der ochenſchrift der Manne⸗ mer Ladern. 12. Band XIX,.-⸗Z. 204, irma„Julius Lörch“ in annheim, ſtraße Nr. 4. nhaber 1 4— Julius Lörch, aufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Kolonial⸗ waren⸗ u. Lebensmittel⸗ Verſandt⸗Geſchäft ſowie 1 — Agenturen. 13. Band XIX,.-3. 205, Firma„Rheiniſche Indu⸗ egeſellſchaft Schloß Co.“ in Mannheim, Haydn⸗ ſtraße Nr. 7. Offene Han⸗ delsgeſellſchaft. Die Ge⸗ ſellſchaft hat am 1. Auguſt 1919 begonnen. Perſön⸗ lich haftende Geſellſchafter ſind Heinrich Schäfer, Kaufmann, Mannheim und ugo Schloß, Kaufmann, unheim. Geſchäfts⸗ weig: Techniſche Artikel. 14. Band XIX,.-Z. 206, Firma„Mannheimer childerfabrit Johann „Marach“ in Mannheim, K 3 Nr. 31. Inhaber iſt Johann Marach, Schilder⸗ maler, äftszweig: Herſtellung derte von Schil⸗ dern jeder Art. 15. Band XIX,.-3. 207, Firma„Jakob H. Korter“ in Mannheim, F 3, Nr. 7 Inhaber iſt Jakob Heinrich Korter, Kaufmann, Mann⸗ im. Geſchäfiszweig: armhandlung und Meßz⸗ 5 gerei⸗Bedarfsartikel. 16. Band XIX,.-3. 208, 518„Emil Gottlieb“ in ſtannheim, Lortzingſtraße Nr. 12. Inhaber iſt Emil Gottlieb, Kaufmann, Mannheim. Geſchäfts⸗ weig: Kolonialwaren, andesprodukten, Obſt, Gemüſe und Flaſchenbier. 17. Band XIX..-.209, Firma „Diedr. Keune Zweignie⸗ derlaſſung Mannheim“ in Mannheim, Rupprecht⸗ ſtraße Nr. 10, l. als Zweig⸗ niederlaſſung der Firma „Diedr. Keune“ in Frön⸗ denberg, Offene Handels ⸗ geſellſchaft. Die Geſell⸗ ſchaft hat am 1. Januar 1917 begonnen. Perſön⸗ lich haftende Geſellſchafter ſind Diedrich Keune, Fa⸗ brikant, Fröndenberg und AuguſtSchmidt, Fabrikant, Fröndenberg. R. Berndt, Mannheim, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt. Die Pro⸗ kura iſt auf den Betrieb der Zweigniederlaſſung Mannheim beſchränkt. Ge⸗ ſchäftszweig: Iſolierwerk u. elektrotechniſche Groß⸗ handlung. 18. Band XIX,.-⸗Z. 210, Firma„Ludwig Belledin“ in Friedrichs⸗ platz 17. Inhaber iſt Lud⸗ wig Belledin, Kaufmann, Mannheim. Geſchäfts⸗ weig: Vertrieb von Ma⸗ 155 Werkzeuge und brikbedarf. 19. Band XIX..⸗Z.211, Firma „Theodor Heß“ in Mann⸗ heim, Eliſabethſtraße 1. Inhaber iſt Theodor Heß, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Import und Export von Auto⸗ und Fahrradbeſtandteilen ſowie andern Waren. Band XIX..-.212, Firma „Meyer& Lindemann“ in Mannheim, U5, 24. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Aug. 1919 begonnen. Perſön⸗ lich haftende Geſellſchafter ſind Eduard Meyer, Kauf⸗ mann, Mannheim und Eugen Lindemann, Kauf⸗ mann, Mannheim. Ge⸗ ſchäftszweig: Fabrikation chem. techn. Produkte. Band XIX,.-3. 178, Firma„Heinrich J. Mün⸗ 85 in Mannheim. Das eſchäft iſt mit Aktiven und ſamt der Firma von Heinrich Jakob Münzer auf deſſen Ehefrau Mag⸗ dalena gebor. Schmidt, Mannheim, als alleinigen Inhaber übergegangen. Der Uebergang der in dem Betriebe des Ge⸗ ſchäfts vor 1. Januar 1919 begründeten Verbindlich⸗ keiten tſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch Hein⸗ rich Jakob Münzer Ehe⸗ frau, Magdalena geb. Schmidt, Mannheim, aus⸗ eſchloſſen. Heinrich Jakob ünzer, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. 22. Band XIX,.⸗3. 213, „Hüttenwerk Stad⸗ erKommanditgeſellſchaft“ in Mannheim, M 6, 16, Kommanditgeſellſchaft. Die Geſellſchaſt hat am 9. Au⸗ ſaut 1919 begonnen. Per⸗ önlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind Heinrich Stadler, Fabrikbeſitzer, Bamberg u. Walter Maas Kaufmann, Berlin. Die Geſellſchaft hat einen 20. 21. ſchae haftenden Geſell⸗ chafter ſind zur Vertre⸗ tung der Geſellſchaft nur in Gemeinſchaft ermäch⸗ tigt. Geſchäftszweig: Be⸗ arbeitung von Kupfer⸗, Meſſing⸗Aluminium⸗ blechen, Orähten, Stangen und Röhren, ſowie von Metallrückſtänden jeder Art, ferner der Handel mit allen Arten von Neu⸗ und Altmetall. Am171 Mannheim, 9. Auguſt 1919 Bad. Amtsgericht Re. I. Zum Band XV.-3. wurde heute eingetragen:(Am!70 Firma„Handels⸗Vereini⸗ gung Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim, E 4 No. 16(Börſe Gegenſtand des Unterne mens iſt: Der Handel mit Waren aller Art, insbeſondere Lebensmitteln, Sämereien, Saaten, Rohprodukten ſowie die Ein⸗ und Ausfuhr dieſer Erzeugniſſe, ferner die Be⸗ teiligung an fremden Unter⸗ nehmungen ohne jede Be⸗ auf den Erwerbs⸗ weig. as Stammkapital eträgt 45000 Mark. Ge⸗ ſchäftsführer iſt Hugo Mayer, Kaufmann, Mannheim. Fer⸗ dinand Altſchüler, Mannheim, Ernſt Cahn, Mannheim und Leopold Cahn, Mannheim, ſind zu Prokuriſten beſtellt und berechtigt, je zu zweien oder ſe in Gemeinſchaft mit einem von mehrerenGGeſchäfts⸗ führern die Geſellſchaft zu vertreten und deren Firma zu zeichnen. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der —— 22 heim zuzieht, hat keinerlei allgemeinen Kenntnis: endgültig. ſucht beſſere mit Küche, Manſarde, Bad, Kommanditiſten. Die per⸗ Bekaunntm Maßnahmen gegen Wohnungsmangel betr. Da der Wohnungsmangel in Pforzheim einen derar⸗ tigen Umfang angenommen hat, daß es nur mit großen Schwierigkeiten möglich iſt, den Wohnungebedürfniſſen der hier bereits Anſäſſigen gerecht zu werden, ſind wir gendtigt, den Abſchluß von Mietverträgen mit von auswärts Zu⸗ ziehenden von der Genehmigung des ſtädtiſchen Wohnungs⸗ amts abhängig zu machen. Gegen den Entſcheid des Wohnungsamts können die Betelligten Widerſpruch beim Mieteinigungsamt erheben; dieſes entſcheidet endgültig. Wer ohne vorherige Einholung der Genehmigung nach Pforz⸗ Brautpaar, angenehme Untermieter für größere Wohnung, 8830 Geſellſchaftsvertrag iſt am 4. Auguſt 1919 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft beſtellt einen oder mehrere Geſchäftsführer oder deren Stellvertreter. Sind mehrere Geſchäfts⸗ führer beſtellt, ſo ſind zwei Geſchäftsführer, und wenn Prokuriſten beſtellt ſind zwei Geſchäftsführer oder ein Ge⸗ ſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten oder zwei Prokuriſten gemeinſam zur Vertretung der Geſell⸗ ſchaft und Zeichnung deren Firma berechtigt. Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen durch den„Deulſchen Reichsanzeiger“ oder ein an deſſen Stelle tretendes Blatt. Mannheim, 8. Aug. 1919. Bad. Amtsgericht Re. I. Zum Handelsregiſter B, Band XV,.⸗Z. 36, wurde heute eingetragen: Am172 Firma„Armaturenfabrik Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim (Neckarau, Herrlachſtraße). Gegenſtand desUnternehmens iſt: Die Herſtellung von Ar⸗ maturen und ähnlichen Gegenſtänden. Die Geſell⸗ ſchaft kann ſich auch mit der Beſchaffung und der Erzeu⸗ duh von dieſen und ähn⸗ ichen Zwecken dienenden Rohmaterialien, mit der Weiterverarbeitung der Pro⸗ dukte und Zwiſchenprodukte befaſſen. Sle kann ſich bei induſtriellen Unternehmungen beteiligen und ſolche erwerben, auch wenn dieſe nicht in un ⸗ mittelbarem Zuſammenhange mit den Hauptprodukten und ſonſtigen Erzeugniſſen ſtehen. Das Stammkapital beträgt 20,000 Mark. Geſchäftsführer ind Franz Schmidmahyer, Betriebstechniker, Mannheim, Hermann Bock, Werkmeiſter, Mannheim, Carl Stahl, Kaufmann, Mannheim und Max Mayer, HKaufmann, Mannheim. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 11. Juli 1919 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft beſtellt einen oder mehrere Geſchäftsführer oder deren Stellvertreter. Sind mehrere Geſchäftsführer be⸗ ſtellt, ſo ſind zwel Geſchäfts⸗ führer gemeinſam, und wenn 9 76 5 beſtellt ſind, zwei eſchäftsführer gemeinſam oder ein Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Pro⸗ kuriſten zur Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung deren Firma berechtigt. Ve⸗ kanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft er— durch den Deutſchen Relchsanzeiger oder ein an deſſen Stelle treten⸗ des Blatt. Mannheim, 9. Auguſt 1919. Bad. Amtsgericht, Re. 1. Auf der Station Mann⸗ heim Ranglerbahnhof ur Herſtellung von Schlacken⸗ ſteinen im lande gegen Erſtattung der tarifmäßigen Fracht von der Anfall⸗ bis ur Empfangsſtation und der ufladekoſten(bei Verladung durch die e tunghvorbehaltlich beſonderer Vereinbarung über Beliefer⸗ ung der Eiſendahnverwaltung mit Schlackenſteinen nach Be⸗ darf, zu vergeben. Fapee werden gemeinnützige Bau⸗ genoſſenſchaften. 5761 Mannheim, 11. Aug. 1919. Bahnbauinſpektion I. achung. Anſpruch auf Unterſtützung durch das Wohnungsamt oder andere ſtädtiſche Aemter. Wir bringen deshalb nachſtehende Bekanntmachung zür Auf Grund der Verordnung des badiſchen Miniſteriums für Uebergangswirtſchaft und Wohnungsweſen vom 29. März 1919, wird auf Grund der Ermächtigung des badiſchen Ar⸗ beitsmintſteriums vom 14. Mai 1919 mit ſofortiger Wirkung folgende Anordnung getroffen: 1. Die Vermietung, uebelfſung und Ingebrauchnahme von Räumen zu Wohnzwecken an von auswärts zuziehende Perſonen iſt nur mit vorheriger Zuſtimmung des ſtädtiſchen Wohnungsamts zuläſſig. Dlie Zuſtimmung kann insbeſ. dann verſagt werden, wenn der Zuziehende keine dauernde Beſchäftigung in Pforzheim nachweiſt. 2. Gegen die Entſcheldung des Wohnungsamts ſteht den Beteiligten binnen 2 Wochen nach Zuſtellung der Ent⸗ ſcheidung das Recht zu, beim Mieteinſgungsamt Wider⸗ ſpruch zu erheben. Das Mieteinigungsamt entſcheidet 5 150 Pforzheim, den 6. Auguſt 1919. Der Skadtrat. elektr. Gicht, eotl. 4 Zimmer ohne Manſarde zu Oktober oder anderem Termin in gutem Hauſe. Angebote unter W. T. 87 an die Geſchäftsſt. Stellen ſuchen: Buchhalter. Kaſſierer, Korreſpondenten Kontoriſten. Werkſtattſchreiber, Dekorateure. erkäufer, Lageriſten, Reiſende und Ingenieure, Architekten, Bau- u. Maſchinentechniker, Chemiket, Laboranten, Zeichner uſw. 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