A* —— Dee * cceeeeeeeereeeereeeereeeeeeeeeeeeeeeeeeneenneeenneeneeeneee Samskag, 23. Auguſt. Abend⸗Ausgabe. uheimer Genomm! An 1919.— Nr. 387. * Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. ſür b 1..: F. Kircher für i..: K. Maderno, für Lokales und den übrigen redaktionellen Cei andel: Dr. K. Pfab, für Anzeigen: Anton Grieſer. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas Maun⸗ Heimer General⸗Hinzeiger G. m. b.., ſämtlich in Mannheim. Praht ⸗ Abr.: General. finzeiger Mannhelm. Amt Mannheim Ur. 7940—7946. Poßſcheck⸗Konto Ur. 17590 Karlsxuhe in Baden.— Fernſp VBadiſche Neueſte Nachrichten Amtliches Verkündigungsblatt Feaee Geſellſchaften mittags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Kusgaben wird keine Derantwortung übernommen. A d in Mannheim un Poſtbezug: Viertelj. Die iſpalt. Nolonelzeile 50 Pf., Finanz. nzeigen und Anzeigen von verſicherungs⸗ Pf., Reflamen M..50. 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Arbeitsloſigkeit, Hunger, Bankerott, äallgemeine Zerrüttung und ſittlicher Niedergang iſt die Folge des Klaſſenkampfes. Mit Schrecken ſieht die Welt die Gewalt⸗ taten eines irrenden Sozialismus, der mach der Diktatur ſeiner Partei ſtrebt. Iſt es den Feinden gelungen, an ſich zu reißen, was deutſche Art und Arbeit in aller Welt geleiſtet hat, ſo zerſtört der Wahnſinn des Klaſſenkampfes im unauf⸗ hörlichen Terror die Werkſtätten unſeres Volkes. AJn dieſer furchtbaren Schickſalsſtunde rufen wir alle, die über ſolches Elend hinaus wollen, zu neuen Zielen auf. Deut⸗ ſches Volk, plaube an Dich! Der Krieg iſt noch nicht verlorenl Dasjenige Volk vermag ihn noch zu gewinnen, das ſich zuerſt inmitten des Bürgerkriegs, von deſſen Schauern alle Völker ergriffen ſind, entſchloſſen zur Lebensbejahung: zur Arbeit aufrafft. Das Vofk, das als erſtes in ſich den Klaſſenkampf überwindet und der Welt das Beiſpiel einer neuen Geſinnungs⸗ und Ar⸗ beitsgemeinſchaft zu zeigen vermag, wird aus allen inneren und äußeren Kämpfen der europäiſchen Völker als Sieger hervorgehen. Deutſches Volk, vertraue auf Dich! Jahrzehnte eines erbitterten Klaſſenkampfes liegen hinter uns. Das Reich iſt darüber zerbrochen, das Volkstum iſt in Gefahr. Ein neues Reich iſt zu bauen, der Klaſſenkampf zu überwinden. Die Deutſche Volkspartei iſt bereit, alle wirt⸗ ſchaftlichen und kulturellen Vorausſetzungen dafür zu ſchaffen. Die Lehre, die den Klaſſenkampf fordert, hat ſich als haltlos erwieſen. Der Sozialismus bedroht die Wohlfahrt aller. Die Abſicht, das ſogenannte Bürgertum durch eine Diktakur des ſogenannten Proletariats auszutilgen, iſt ein gefährlicher Wahnſinn: Bürger ſind wir alle, Arbeiter ſind wir alle. Der Kampf, den heute der Sozialismus gegen das Bürgertum betreibt, richtet ſich unvermeidlich gegen die augenblicklich verfügbaren Kräfte an Kopfarbeitern. Wenn das Deutſche Volk ſein großes Ziel erreichen will, den inneren und äußeren Krieg durch Arbeit zu gewinnen, müſſen ſich Kopf⸗ und Handarbeiterſchaft verſtändigen: Kopf und Hand müſſen zuſammen wirken. 2. Der Weg zur Arbeitsgemeinſchaft. Dieſe Entwicklung iſt angebahnt. Die freien Organiſatio⸗ nen der Kopf⸗ und Handarbeiterſchaft haben eine Arbeits⸗ gemeinſchaft für das geſamte Gebiet von Induſtrie und Gewerbe gebildet.. In gleicher Weiſe wird ſich Handel, Bank⸗ u. Verſicherungsweſen und Landwirtſchaft zuſammenſchließen. Dieſe aus freier Vereinbarung entſtandenen Vertrauensge⸗ meinſchaften ſind die Ankündigung des neuen inneren Frie⸗ dens⸗ und Rechtszuſtandes. In dem Bewußtſein, damit den Forderungen einer neuen Zeit gerecht zu werden, ſtellt ſich die Deutſche Volkspartei in den Dienſt dieſer Idee der Ar⸗ beitsgemeinſchaft. Sie iſt gewillt, den geiſtigen Kampf gegen die Widerſtände, die der werdenden Arbeits⸗ und Geſinnungsgemeinſchaft entgegenſtehen, mit allen Kräf⸗ ten aufzunehmen und ſieht ſich darin durch die wirtſchaftliche und ſoziale Entwicklung gefördert. Die Abhängigkeit ſowohl des Unternehmers wie des Arbeiters von den gemeinſamen nationalen und wirtſchaftlichen Grundbedingungen nötigt zu einer gemeinſamen Regelung ihrer Zuſammenarbeit, zur Schaffung eines vertragsmäßigen Rechtszuſtan⸗ des in allen Arbeitsbedingungen. Die Deutſche Volkspartei wendet ſich deshalb gegen die Beſtrebungen, durch ein mechaniſches Räteſyſtem eine Diktatur der Hand⸗ arbeiter einzuſetzen. Die Handarbeiterſchaft verantwortlich an der wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Regelung der Produk⸗ tion zu beteiligen, iſt Aufgabe der Arbeitsgemeinſchaften. Sie ſind die Einigungsämter, in denen die Vertrauensmänner der Kopf⸗ und Handarbeiterſchaft in freier Selbſtverwaltung über alle wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Fragen ſich einigen. Die in unbeſchränkter Koalitionsfreiheit erwählten Vertreter der Kopf⸗ und Handarbeiterſchaft wachen in dieſer Weiſe ſowohl über die Förderung der Lebenshaltung ihrer Berufsgenoſſen, wie über die Leiſtungsfähigkeit des von ihnen vertretenen Gewerbezweiges. 3. Von der Arbeitsgemeinſchaft zur Voltsgemeinſchaft. Durch die Arbeitsgemeinſchaften entſteht eine pari⸗ tätiſche Selbſtverwaltung der geſamten Produktion in zellen wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Fragen. Das Weſentliche in ihrem Auſbau iſt die Zuſammen⸗ faſſung von Organiſationen., Nicht durch Wahlen, die immer durch die Agitation verwirrt werden, ſondern durch das Vertrauen ihrer organiſierten Berufsgenoſſen wer⸗ den die Sachverſtändigen und Vertrahtensmänner in die Zentralverbände und die aus ihnen zu bildenden Arbeits⸗ gemeinſchaften entſandt. Das iſt ein neuer Weg für die Ausleſe von Führern. Der Sachverſtändige ge⸗ langt zur Führung; nicht die Agitation, ſondern das Vertrauen iſt ſeine Stärke! Zugleich bewirkt die Organi⸗ ſation als Vorbedingung für die Vertretung einer Berufs⸗ gruppe in der Arbeitsgemeinſchaft eine Auswahl der tüch⸗ ligſten gewerblichen Kräfte unſeres Volkes. Wer nicht organiſiert iſt, hat keinen Einfluß auf die Entſcheidungen der arbeitsgemelnſchaft⸗ lichen Organiſationen. Dieſe ſtützen ſich alſo nur auf den in den gewerblichen und beruflichen Organiſationen bewußt mitarbeitenden Teil des Volkes. Eine weitere Ge⸗ währ für ſachverſtändiges Arbeiten liegt in der Förderung der arbeitsgemeinſchaftlichen Verſtändigung. Vorbedingung jeder Arbeitsgemeinſchaft iſt gegenſeitige Anerkennung. Erſt dann iſt ein paritätiſcher Zuſammenſchluß möglich. Daraus ergibt ſich die Notwendigkeit, daß Organi⸗ ſationen, die ſich im Gegenſatz zu einander befin⸗ den, ihre Forderungen gegenſeitig ſachlich prüfen müſſen, wenn ſie ſich als Arbeitsgemeinſchaft zuſammenſchließen wollen. So ſchafft der Grundſatz der Parität von Kopf⸗ und Handarbeit die Vorbedingung für ſach⸗ liche Zuſammenarbeit. In der Parität liegt auch die Siche⸗ rung der Minderheiten. Führende Berufe innerhalb der Kopfarbeiter können nicht durch Maſſenorganiſation erdrückt werden, da ſich ihre Vertretung nach freier Vereinbarung innerhalb der paritätiſchen Arbeitsgemeinſchaft auf ſeiten der Kopfarbeiterſchaft eingliedert.— Nach dieſen Grundſätzen erwächſt aus vollſter Organiſationsfreiheit ein lebensvolles Gebilde, das vor allem die Gefahr des ſtarren Syſtems vermeidet. Gegenüber dieſer Selbſtverwaltung der Erzeuger in allen beruflichen, wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Fragen ſtehen dagegen den nicht an der Produktion beteiligten Volkskreiſen und allen Volksgenoſſen in ihrer Eigenſchaft als Verbraucher die nach dem freieſten Wahlrecht er⸗ wählten Volksvertretungen in Stadt, Kreis, Land und Reich offen, um ihre Forderungen und Vorſchläge zum Ausdruck zu bringen. Den Ausgleich zwiſchen dem in den Volksvertretun⸗ den zum Wort kommenden Verbrauch und der in der Ar⸗ eitsgemeinſchaft organiſierten Produktion vermittelt die parlamentariſche Reichsregierung im geſetzlichen Zuſammen⸗ wirken mit Reichstag und i Reichsrat. Die Deutſche Volkspartei will, daß die Wirtſchaft den natürlichen Geſetzen der Rentabilität und Produktivität fol⸗ gen kann. Sie erſtrebt mit der Förderung der Arbeits⸗ gemeinſchaft die Befreiung der Wirtſchaft von der politiſchen Agitation. In dieſer Weiſe werden auch die ſchädlichen Wirkungen des parlamentariſchen Syſtems und zufäiliger Parteimehrheiten ausgeglichen. Den politiſchen Parlamenten fehlt die unmittelbare verantwort⸗ liche Mitwirkung des Volkes in ſeinen ſelbſtgeſchaffenen Organiſationen. Dieſen Vorteil hat die Arbeitsgemeinſchaft. Sie wird das politiſche Parlament von den ſach⸗ lichen, wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Aufgaben entlaſten und ihre Beſchlüſſe unmittelbar bei den angeſchloſſenen Organiſationen und deren Mitgliedern durchſetzen. Damit gelangen wir über die mechaniſche De⸗ mokratie hinweg zu einer organiſchen Volksgemeinſchaft. Der Weg dazu iſt die freie Organiſation, das Zuſammenwirken der Vertrauensleute. Feſter als irgendeine parlamentariſche Partei halten dieſe Organiſationen das Reich zuſammen, kräftiger und einheitlicher ſtrömt Wille und Kraft zuſammen: Durch Arbeit zur Einheit! Dieſes paritätiſche Zuſammenwirken von Kopf⸗ und Handarbeit muß eine wohltätige Wirkung auf das politiſche Leben ausüben. Es fördert die Solidarität aller Schaffenden und läßt eine Erneuerung der Geſinnung erhoffen. Von der Arbeitsgemeinſchaft zur Volksgemeinſchaft! Weimar, am 21. Auguſt 1919. Die Jraktion der Deutſchen liberalen Volkspartei in der Nationalverſammlung. Aßmann, Dr. Becker(Heſſen), Beuermann, Dr. Graf zu Drohna, Duſche, Dr. Heinze, Dr. Hugo, Dr. Kahl, Kempkes, Dr. Maretzty, Frau Mende, Dr. Mittelmann, Dr. Moſt, Oertel, Dr. Rießer, Dr. Runkel, Dr. Streſemann, Vögler, Dr. Weidtmann, Winnefeld, Witthoeſt. * Berakungen über die Arbeitszeit im Bergbau. Eſſen. 22. Aug.(W..) Der Ausſchuß zur Prüfung der Ar⸗ beitszeit im Bergbau beendete nach 18 Sitzungen ſeine Beratungen. Dank der Vermittlungsbemühungen der wiſſenſchaftlichen Mitglie⸗ der und durch manches Entgegenkommen der Arbeirnehmer und Arbeitgeber wurde in vielen Fragen eine Uebereinſtimmung er⸗ zielt. Insbeſondere beſchloß die Regierung, den Bitten nachzu⸗ geben, die auf eine internationale Regelung der Frage hinwirken. Der verbleibende Unterſchied in den Anſichten beſtehr darin, daß die Arbeitnehmer nicht darauf verzichten zu können glauben, daß jetzt ſchon ein beſtimmter Zeitpunkt für die Einführung der Sechsſtundenſchicht feſtgelegt wird, während die wiſſen⸗ ſchaftlichen Mitglieder und Vertreter der Arbeitgeber die Entſchei⸗ dung nicht treffen zu können glaubten, bevor ein Urteil über den Umfang der drohenden Kohlennot möglich iſt, was Ende November der Fall ſein wird. Das Arbeitsminiſterium wird dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes Prof. Dr. Francke bereits morgen an Hand der Niederſchrift Bericht erſtatten. Zum Hamburger Beamlenſtreit. Hamburg, 22 Aug.(WB.) Eine von 2300 ausſtändigen Bank⸗ angeſtellten beſuchte Verſammlung nahm gegen drei Stimmen eine Entſchließung an, in der erklärt wird, daß die Angeſtellten ſich durch⸗ weg durch die Antwort der Bankleitungen in der ihnen die Ent⸗ laſſung angedroht wird, nicht einſchüchtern ließen. Die⸗ jenigen Angeſtellten, die bis jetzt nicht auf die Seite der Bank⸗ angeſtellten ſich geſtellt haben, werden aufgefordert von nun an ebenfalls dem Betrieb fern zu bleiben. Jüdirland in offener Revolufion. JBerlin, 23. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus ſiopenhagen wird gemeldel: die Unruhen in Ir⸗ land haben einen gefahrdrohenden Umfang angenommen. Süd-JIrland befindet ſich zurzeit in offener Revolu- kion, und die Lage wird von Stunde zu Stunde ernſter. In der Nähe von Coal-Island in der Grafſchafl Alſter hal die Bevölkerung die engliſchen Truppen überfal⸗ len dund geſteinigk. Ockeyeiland, das als Munifions⸗ depol dienkt, wurde von der Küſte gegenüber beſchoſſen. Bei Raven, 30 Kilometer von Dublin, haben die Aufrührer die Eiſenbahnſchienen aufgeriſſen. Wie es heißt, ſtehen in Dublin 60 000 Mann engliſche Regierungs · truppen mit Tanks, Maſchinengewehren und Fliegern. die Polen und witr. In Berlin haben vor einiger Zeit Verhandlungen de⸗ gonnen, die das traurigſte und ſchmerzlichſte Kapitel unſerer Geſchichte eröffnen. Deutſche und polniſche Vertreter ſitzen unter Oberaufſicht der Eniente am Verhandlungstiſch, um die deutſche Oſtmark und ihre Bewohner dem Polenreich anzugliedern. Es gehört eine unendiiche Selbſtüberwindung dazu, um dieſe Aufopferung Tag fur Tag bis zur letzten bitteren Minute an ſich zu vollziehen und nur die ungeheure Erſchlaffung unſeres nationalen Wiliens macht es erklärlich, daß auch dieſer Prozeß ſeinen faſt alltäglichen Verlauf nimmt wie all die anderen, in denen Deutſchlands Sache verloren gegangen iſt. Aber ſo unendlich ſchmerzvoll auch der Ber⸗ handlungsgegenſtand iſt, zu völliger Neſignation und Ver⸗ zweiflung wäre kein Anlaß gegeben. Denn wenn natürlich auch hier das Ich des Friedensvertrages auf uns laſtet und die Fauſt der. Entente den Polen lift, ſo ergibt ſich doch eine Lage, die bei Zeſchickter Ausnutzung uns manchen Vorteil verſprechen könnte Das neugeſchaſſene Polenreich ſteht nicht auf ſehr feſten Jußen. Wir ſind militäriſch ſeinen Forde⸗ rungen keineswegs auf Gnade und Ungnade ausgeliefert, auch wenn man in Betracht zieht, daß Frankreich den Polen⸗ ſtaat als ſeinen Schützling belrachtet. Jedenfalls wird mit dem oſtmärkiſchen Boden, den man vom Deutſchen Reiche in brutalſter Weiſe losreißt, dem neuen Polenreich der wert⸗ vollſte Beſtundteil gegeben und wir haben es immer noch in der Hand, den Wert für die Polen herabzumindern, wenn wir den ganzen Verwaltungsaufbau abtra⸗ gen, ehe wir das Land in die Hände der Polen fallen laſſen. Die Polen werden von ſich aus gar nicht imſtande ſein, eine Verwaltung zu ſchaffen, die der deutſchen auch nur annähernd gleicht und ſie werden mit ſich reden laſſen müſſen, wenn es ſich um die Frage handelt, in welchem Zu⸗ ſtand die Oſtmark in ihren Beſitz übergeht. Die Verhandlungen haben hinter verſchloſſenen Türen ſtattgeſunden, ſo daß man über ihren näheren Verlauf nicht unterrichtet iſt; aber leider beweiſt uns der neueſte deutſch⸗ polniſche Zwiſchenfall, daß auch hier die Regierung wieder nicht ſo auf dem Poſten iſt, wie es eine Regierung mit Kraft⸗ willen und nationalem Bewußtſein unbedingt ſein müßte. Die Polen haben die Verhandlungen unterbrochen, weil ver polniſche Putſch in Oberſchleſien von deutſcher Seite aus be⸗ handelt wird, wie er behandelt zu werden verdient; als lan⸗ desverräteriſcher Akt. Die Polen haben allerdings eine etwas andere Anſchauung von dieſen Dingen und leider nicht ohne unſere Schuld. Sie haben die Provinz Poſen durch einen ähnlichen Putſch, trotz Waffenſtillſtandes, in ihre Gewalt ge⸗ bracht und ſowohl die von Herrn von Gerlach geleiſtete Vor⸗ arbeit, wie die grenzenloſe Schwächlichkeit der damaligen Re⸗ gierung haben ihr dieſes Manöver geſtattet. Jetzt ſoll Ober⸗ ſchleſien nach demſelben Muſter behandelt und trotz zugeſagter Volksabſtimmung einfach in polniſche Hand gebracht werden, damit eine vollendete Tatſache geſchaffen wird. Dieſem Verſuch gegenüber zeigt die Reichsregierung auch nicht eine Spur des Widerſtandswillens, der nötig iſt, um Ober⸗ ſchleſien vom Raub durch die Polen zu retten. Sie kann ſich nicht darauf berufen, daß wir wehrlos ſind, wie ſie es zu ihrer Entſchuldigung in der Gefangenenfrage und in allen Fällen zu tun pflegt, in denen im Weſten unſere nationgle Ehre mit Füßen getreten. Im Oſten können wir den Polen gegenüber unbedingt den Ehrenſtandpunkt mit der Waffe verteidigen. Behauptet doch die Regierung ſelbſt, daß das Militär dort Herr der Lage ſei und daß der Staatskommiſſar Hörſing den deutſchen Voden von dem polniſchen Geſindet reinigen werde. Hielte die Regierung an dieſem Stand⸗ punkt feſt, ſo würden die Polen gezwungen ſein, nachzu⸗ geben. Statt deſſen läßt die deutſche Regierung ſich ge⸗ fallen, daß die Polen die Uebergabeverhandlungen unter⸗ brechen und ſich in frecher, unzuläſſiger Weiſe in die Regelung ubnſerer oberſchleſiſchen Angelegenheiten einmiſchen. In⸗ zwiſchen aber meldet die Entente die Abſicht an, in Ober⸗ ſchleſien Ruhe und Ordnung zu ſtiften, was ſelbſtverſtändlich einen Eingriff zugunſten der Polen bedeutet. Lebte in unſerer Regierung an Stelle der Parteiſucht und des parteipolitiſchen Geſchäftsgeiſtes auch nur einen Funken nationalen Bewußtſeins und Willens, ſo würde ſie es zu verhindern wiſſen, daß Oberſchleſien zu einem Tum⸗ melplatz polniſcher Frechheiten und franzöſiſch⸗engliſcher Will⸗ kür wird. Denn wir können ſelbſt dort Ordnung ſchaffen, wenn wir wollen. Wir haven die Kraft dazu. wenn wir nur den Willen haben. Wiederkehr der Ruße in Oberſchleſien. Beuthen, 23. Aug.(WB.) Die Ruhe ſiſt überall hergeſtellt worden. Das Militär iſt Herr der Lage. die geſtern verbreiteten Gerüchte über die Aufhebung des Standrechtes beſtätigen ſich nicht. Wahr iſt nur, daß auf Befehl des kommandierenden Generals des 6. Armeekorps ſofortige Erſchießungen eingeſtellt worden ſind. Dieſe dürfen erſt nach erfolgter Gerichtsverhandlung erfolgen. Geſtern nachmittag wurde bei der Para-Mühle der Bruder des Mühlenbeßzers von Truppen des Generals Haller erſchoſſen. Die bisherigen deutſchen Verluſte betragen im Abſchnitt C ſeit Ausbruch des Aufſtandes beim Infanterie⸗Regiment 63 vier Tote, 19 Ver⸗ wundete, die feindlichen Verluſte 91 Gefangene, 101 Verwundete und 43 Tote. Das Detachement Tyllmann hatte 6 Tote und 8 Verwundete. Die feindlichen Verluſte betragen hier 80 Gefangene, 60 Verwundete und 5 Tote. Deulſchland ſorgt für die Ordnung in Oberſchleſien. Paris, 23. Auguſt. Der Oberſte Rat entſchied, daß die deutſche Regierung berechtigt iſt, die Ordaung in Oberſchleſien aufrecht zu erhalten. Polniſche Truppen dürfen nur nach Oberſchleſien kommen, wenn Deutſchland darum erſucht. Eine neue Demarkalionslinie. Breslau. 22. Aug.(Meldung der Telegr.⸗Komp.) Die Ententekommiſſion will zum Studium der oberſchleſiſchen Ver⸗ hältniſſe und zur Orientierung öber den Stand der Dinge in Oberſchleſien erſt in den nächſten Wochen dorthin reiſen. Die Mitteilung, daß innerhalb des Standgebietes einer neuen ——— 2. Seite. Nr. 357. Mannheimer Generai- Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Samstas. den 23. Auguſt 1919. Teilzone eine neue Demarkationslinie zu errichten beabſichtigt iſt, hat nicht nur in Oberſchleſien, ſondern auch in Mittel⸗ ſchleſien eine außerordentliche Beunruhigung hervorgerufen. Oberſchleſiſche Selbſtändigkeitsbeſtrebungen. Wie dem Oberſchleſiſchen Kurier aus Weimar mitgeteilt wird, ſtehen die dort weilenden Mitglieder des ſchleſiſchen Zentrums im Gegenſatz zu einer von anderer Seite veröffent⸗ lichten Nachricht mehr denn je auf dem Standpunkt, daß Ober⸗ ſchleſien ſo ſchnell wie möglich eine bundesſtaatliche, nicht eine propinzielle Autonomie erhalten müſſe. Sie haben in einer dringenden Cingabe an die Reichsregierung dieſen Stand⸗ Punkt vertreten und auf die Folgen einer Berzögerung der Anutonomiefragen hingewieſen. Beſſerung der Skreitlage. E Berlin, 23. Aug.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Streik⸗ Jage im oberſchleſiſchen Kohlenrevier har ſich ſehr gebeſſert. In Oppeln ſind zum Beiſpiel 70—80 Prozent der Belegſchaften Ueber⸗ und Unterfahrt wieder tätig. In einigen Tagen dann man mit einer vollſtändigen Wiederaufnahme der Ar⸗ beit kechnen. Zur Prüfung der Kohlenfrage und Aufhebung der lich daraus ergebenden wirrſchaftlichen Schwierigkeiten hat ſich eine Ententemiſſlon für die oberſchleſiſchen und tſchecho⸗ ſtowakiſchen Gebiete gebildet. Keattowitz, 23. Aug.(W..) Zur Skreiklage iſt mitzu⸗ teilen: Im Rybnicker Repfer ſind die Belegſchaften voll eingefahren. Im Pleſſerevier 15 bis 20 Prozent, im Zentralrevier zwiſchen 30 und 50 Proze nider Belegſchaften. * Beuthen, 23, Auguſt.(WB.) Die Lage iſt im allge⸗ meinen ruhig. Eine Feldwache in Goczalkowitz wurde von polniſchen Banden und Soldaten regulärer Truppenverbände anſcheinend unter Führung polniſcher Offiziere, mit 2 leichten Maſchinengwehren und einem ſchweren M ſchinengewehr angegriffen Die Bande war 100—200 Mann ſtark. Durch den Gegenſtoß einer Reſervekompagnie um.40 Uhr früh wurde die Lage wieder hergeſtellt. Die Grenze iſt in unfſern Händen. Wir hatten drei Verwundete. In Gleiwitz wurde ein Ueberfall auf das Proviantamt abgewieſen, dort gab es einen Verwundeten. Szczupiorno. Was deutſche Inlernierte im neuen Polſen erlebten. Bon Chefredakteur Karl Beutel⸗Poſen z. Zt. Torgau. Nachdr. derboten.) (Schluß.) -Was ſich auf Drahtzaun kommf, is ſich Verbrecher!“ Der Wachpoſten bedeutete überhaupt alles in Szezypiorno, denn er war, da keinerlei Lagerordnung exiſtierte, die für die Rechte und Pflichten der Kriegsgefangenen und Internierten bindend war, unumſchränkter Gebieter im Lagerbereich. Seinem„diskretionären Ermeſſen“ war gar manches anheimgegeben, und wehe dem Un⸗ vorſichtigen, der ſeine Empfänglichkeit für eine Zigarette oder dergl. unterſchätzte! Seine Mißachtung gegen die Leute hinterm Draht⸗ zaun kam ſchon rein äußerlich dodurch zum Ausdruck, daß er ſie durchweg duzte. Das blieb ſo lange ſo, als ſie es nicht verſtanden, ſich mit ihm auf guten Fuß zu ſtellen, ein gewiſſes vertrauliches, durch Rauchbares ſehr zu förderndes Verhältnis anzubahnen. Die einzelnen„Blocks“(Reihe von 5 Baracken) waren durch doppelte, paxallel gehende und durch einen Graben getrennte Drahtzäune von einander geſchieden. Die Erlaubnis, durch die Hauptpforte ſich von einem Block in den andern zu begeben, wurde nur von Fall zu Fall ertellt. Der Internierte hatte ſich im übrigen 1 Meter vom Draht⸗ Zmun entfernt zu halten. Die Uebertretung dieſes Gebots hatte eines Tages ein charakteriſtiſches Geſpräch zwiſchen Poſten und Gefangenen zur Folge, die beweiſt, welch Geiſtes Kind dieſe„Poſtroneks“ ſind. Geſt du weg von das Zaun“, herrſchte der etwa 18jährige polniſche Cerberus in deutſchem Feldgrau einen würdigen deutſchen alten Herrn an, der ſich kühnlich vermeſſen hatte, die Diſtanz von 1 Meter vom Drahtzaun nicht innezuhalten.„Aber erlauben Sie mal, ich verbitte mit Ihr Duzen, wir ſind doch hier keine Verbrecher.“— „Ach was, alles was fich auf Drahtzaun kommt, is ſich VBerbrecher“, lautele das kategoriſche Schlußwort, an dem es notürlich nichts mehr zu deuteln gab. Jetzt wußten wir's wenigſtens, daß wir ſamt und ſonders„Verbrecher“ waren. Von der ſoziglen Kluft, die Wachtpoſten und„Verbrecher“ trennt, macht man ſich überhaupt kaum eine Vorſtellung. Als eines Tages ein vom Poſten geduzter Poſener Beamter ſich dies mit der gewiß anz objektiven und wahren Feſtſtellung verbat, daß er mit ihm(dem Poſten) doch noch keine Schweine gehütet habe, mußte er dieſe Be⸗ gründung ſeines Proteſtes ſchlankweg mit 3 Tagen Arreſt büßen. Ordnung muß ſein“, ſagte ein anderer Poſten mit philoſophiſcher Ruhe, als ihm der Vorgang erzählt wurde. Man ſieht, die ge⸗ borenen Machthaber des Lagers verſtanden keinen Spaß Umfomehr Spaß verſtanden unſere internierten Leldensgefährten, wenn es galt. die Zeit totzuſchlagen. Ringkämpfe, komiſche Vor⸗ träge u. dergl. löſten des Abends, wenn es draußen ſchön war, einander ab und es fehlte nicht an allerlei Scherz und Kurzweil. Einer dieſer Abende erfuhr etwa gegen 9 Uhr eine jähe Unter⸗ brechung durch einen ungemein kragiſchen Vorfall, der gleichzeitig beredtes Zeugnis von der Bewertung eines Menſchen⸗ lebens in Szezypiorno ablegt. In unmittelbarſter Nähe der Be⸗ luſtigungswieſe vernahm man plötzlich einen ſcharfen Schuß. Was war geſchehen? Einer der militäriſchen Internierten, ein Junge von kaum 19 Jahren, hatte, durch Neugier verleitet, aus einem der be⸗ nachbarten Blocks unter dem Stacheldrahtzaun herüberzukriechen verſucht— nicht etwa um zu entfliehen, ſondern nur um näher an unſere Beluſtigung heranzukommen. Als er beinahe hindurch⸗ gekrochen war, ſah ihn der Poſten und nahm ihn auf etwa 200 Meter Entſernung als ſchönes Ziel aufs Korn wie ein Stück Vieh. Ein Schuß, der in die Bruſt traf, vernichtete im Nu ein blühendes Menſchenleben. Formell mag der Poſten vielleicht im Recht geweſen ſein, aber trotzdem— war das nötig? Verdiente die bloße Neugier eines Jünglings gleich die Todesſtrafe? Von dem Abſcheu und der Wut, die dieſe unerhörte Roheit bei allen Internierten auslöſte, die Zeuge des tieftraurigen Vorgangs waren, kann man ſich kaum eine Vorſtellung machen es hätte nicht viel gefehlt und das ganze Lager ſtand in hellem Aufruhr. Die Behandlung der Kriegsinternierten und war überhaupt eine ſehr üble. Namentlich in der erſten Zeit der Revolution hatten ſie unter der Brutalität und Wut der Wachmannſchaften ſchwer zu leiden, und man braucht ſich darum nicht zu wundern, daß mehrfach verwegene und erfolgreiche Fluchtverſuche Einzelner vorkamen. Sehr verbittert waren die aus ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft zurückehrenden deutſchen Soldaten, die beim Ueberſchreiten des polniſchen Gebiets einfach interniert wurden, wobei ihnen das polniſche Militär die gute Kleidung, die ſie von der bolſchewiſtiſchen Behörde in Moskau erhalten hatten, kurzer⸗ hand wegnahm und ihnen ſchlechte, zerriſſene Sachen gab. So kam es, daß man deulſche Soldaten in reinen Phantaſiekoſtümen einherſcheiten ſah. Es war ein höchſt wunderlicher Anblick, der ſich uns da darbot. Nicht ſelten waren rot und blau geſtreifte Hoſen und ſonſtige, ganz unmögliche Bekleidungsſtücke, an denen die Hälfte fehlte. Oft waren ſie ganz zerfetzt, ebenſo die Wäſche, Hemden uſw. Micht beſſer ſtand es mit dem Schuhwerl, das kaum dieſen Namen verdiente. Deutſche Soldaten in ſolchem Aufzug wiederzuſehen, war nicht gerade erbaulich für uns. Einen ebenſowenig erbaulichen An⸗ blick bot uns ein in unſerer Mitte befindlicher Hirtenknabe(der ſchon erwähnte), dem die Kleider in Fetzen vom Leibe hingen. Dem pol⸗ niſchen Kommando war das ganz gleichgütig. Wir machten dem Spektakel ſelbſt ein Ende, indem wir ihm durch Vermittelung des Roten Kreuzes anſtändige Kleidung beſorgten. Der dankbaren Be⸗ mühungen des Roten Kreuzes ſei an dieſer Stelle beſonders gedacht; es balf das Los der Internierten, namentlich im Verkehr mit der Heimat, immerhin einigermaßen erträglich geſtalten Schreiber diefer Zeilen hatte das Glück, mit einer Anza 8 gelaſſenen Leidensgefährten Anfang Juli wieder nach Poſen zurück⸗ zukehren. Der vorſtehend wiedergegebene Bericht möge dazu dienen, den Landsleuten im Deutſchen Reiche klar zu machen, was ihre Brüder in der Oſtmark unter der polniſchen Fuchtel zu erdulden hatten und zumteil wohl auch noch in dieſen Tagen zu erdulden haben. Die Erinnerung an die erſten Monate des neuen Staates Polen wird bei denen, die die Tage von Szezypiorno miterlebten, ſicherlich dauernd befeſtigt werden! Die beiſpielloſe Frivolität dieſer planloſen Maſſen⸗ freiheitsberaubung mit ihren ſchweren wirtſchaftlichen und perſön⸗ lichen Folgen bleibt unvergeſſen: Pfalz. Nochmals die Präſidenkenfruge. 6 München, 23. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) Die Münchener Zeitung ſchreibt heute:„Zu der Zuſchrift eines die Präſidentenfrage, die infolge der Ausweiſung des überaus verdienten Präſidenten der Pfalz, Herrn von Winterſtein, aufgeworfen worden iſt, wird uns nahe⸗ gelegt, darauf hinzuweiſen, daß beſondere Eile in dieſer An⸗ gelegenheit durchaus recht unangenehm ausgelegt werden könnte. Bayern hat allen Anlaß, Herrn von Winterſtein, der ſich in jeder Weiſe ausgezeichnet benommen und treu als Deutſcher und Bayer gezeigt hat, dankbar zu ſein, und es hieße ilm ſchlecht danken, wenn man die Ausweiſung dieſes Mannes durch die Franzoſen einfuch als Richtſchnur für Bayerns Handeln anerkenne und ſo über das Schickſal bayriſcher Veamten von franzöſiſcher Seite entſcheiden laſſen würde. Herr v. Winterſtein muß vorläufig immer noch als rechtmäßiger Präſident der Pfalz gelten, der nur durch unrechtmäßige Pewalt an der Ausübung ſoines Amtes verhindert wird. Es iſt auch zu hoffen, daß eine ſolche Treue um Treue in der Pfalz wohl verſtanden und von der ganzen loyalen Bevölkerung, insbeſondere aber von der Beamtenſchaft, gewürdigt wird.“ Freilich meint aber das Blatt auch, daß in der Pfalz Not an Mann iſt; es muß etwas in der Perſonalfrage geſchehen. die diplomaliſche Lage. Mexikaniſcher Proteſt gegen die Grenzüberſchreitung amerikaniſcher Truppen. Vaſhingkon. 22. Auguſt.(WB) Reuter. Der mexikaniſche Botſchafter hat gegen den bei der Ver⸗ folgung von Banditen erfolgten Einmarſch der ameri⸗ kaniſchen Truppen in Mexiko proteſtiert und um ſofor⸗ tige Zurücknahme der Truppen erſucht. Wilſon und der Senal. Amſterdam, 23. Aug.(W..) Die„Times“ meldet aus Waſhington, daß Wilſon auf der Konferenz mit der Senats⸗ kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten anerkenne, daß IJa⸗ pan auf der Friedenskonferenz eine Art von Souveränität über Korea und einen Teil der Mongolei erhielt. Dies wäre nicht geſchehen, wenn der Völkerbund bereits beſtanden hätte. Die Mitteilung Wilſons, daß er in der Zeir zwiſchen dem Augenblick des Eintritts Amerikas in den Krieg und der Eröffnung der Frie⸗ denskonferenz amtlich von den Geheimabkommen, die zwiſchen den Alliierten— in Kenntnis geſetzt worden war, erregte Be⸗ fremden, desgleichen ſeine Erklärung, daß es vermutlich notwendig ſein werde, eine gewiſſe Anzahl amerikaniſcher Soldaten während eines Zeitraumes von 15 Jahren am Rhein zu belaſſen. Ungarn und die Entente. Paris, 23. Auguſt.(WB.) Havas. Diplomatiſche Lage Der Oberſte Rot befaßte ſich mit der Lage in Un⸗ garn und teilte in einem Telegramm an die alliierte Miſſion zur Kenntnisgabe an die ungariſchen Behörden mit, daß der europäiſche Friede es erfordert, daß die alliierten und aſſo⸗ iierten Mächte darauf beſtehen, daß der derzeitige Präten⸗ dent von der höchſten Stelle des Staotes Ungarn ſich zurückzieht, um einer aus den Parteien zuſammen⸗ geſetzten Regierung Platz zu machen. Die alliierten und aſſociierten Mächte ſeien bereit, mit jeder Regierung in Ver⸗ handlungen einzutreten, deren Macht ſich auf das Vertrauen einer auf dieſe Weſſe gewählten Nationalverſammlung ſtützen würde. Odeſſa von ukrainiſchen Truppen beſetzt. London, 23. Aug.(WB.) Das Reuterſche Büro erfährt, daß Odaſſa von ukrainiſchen Truppen beſetzt worden iſt. Viriſchaflliche Maßnahmen. Die neue Kleingartenordnung. Die im Reichsgeſetzblatt Seite 1371 ff. veröffentlichte, durch Staatenausſchuß u. Nationalverſammlung beſchloſſene Kleingarten⸗ und Kleinpachtlandordnung iſt eine Ausgeſtaltung der Bundesrats⸗ verordnungen vom 4. April 1916 und vom 12. Oktover 1917 über die Feſtſetzung von Pachtpreiſen für Kleingärten. Das neue Geſetz ſchreibt vor, daß die Pachtpreiſe für Kleingärten und Kleinpacht⸗ ländereien von der unteren Verwaltungsbehörde bezw. dem Einig⸗ ungsamt feſtgeſetzt werden ſollen, damit die wirtſchaftlich ſchwachen Laubenkoloniſten vor Ausnutzung durch die Grundſtückseigentümer geſchützt werden Derartige Pachtverträge ſollen nur bei wichcigem Grunde, z. B. wenn das Pachtgrundſtück der Bebauung zugeführt wird, gekündigt werden dürfen. Die Verwaltungsbehörden haben das Recht, Grundſtückseigentümer zu zwingen, geeignetes Pacht⸗ land zur Verfügung zu ſtellen, falls eine freiwillige Hergabe nicht ermöglicht werden kann. Als Zwiſchenpächter dürfen nur öffent⸗ lich rechtliche bezw. gemeinnützige Körperſchaften auftreten, da über die Tätigkeit der ſogenannten Generalpächter, die die Pachtpreiſe hochtrieben und die Laubenkoloniſten oft zu Nebenausgaben nötig⸗ ten, vielfach Klage geführt worden iſt, Eine Entſchädigung dieſer Generalpächter durch die Verpächter für noch nicht herausgewirt⸗ ſchaftete Aufwendungen an den Pachtgrundſtücken ift im Geſetz vorgeſehen. Das Geſetz, welches die Beſtrebungen des Kleingarten⸗ weſens, die für die Volksgeſundheir und ernährung von großer Bedeutung ſind, fördern will, wird von den betefligten Kreiſen als bedeutender Fortſchritt angeſehen —— 8—— Letzte Meldungen. Einreiſeſtalut fürs beſetzte Geblet. Mainz, 23. Auguſt.(WB.) Am 18. d. M. wurde fol⸗ gende aus Frankfurt a. M. verbreitet: Das Zivil⸗ kommiſſariat 4 teilt mit: Die auch in die Preſſe gelangte Meldung des Berliner Lokalanzeigers, daß die Einreiſe in das beſetzte Gebiet auf 14 Tage geſperrt ſei, entſpricht, wie uns das Armeeoberkommando mitteilt, nicht den Tat⸗ ſachen. Die Einreiſe in das beſetzte Gebiet vollzieht ſich nach wie vor in der bisherigen Weiſe. Das Zivilkommiſſariat 4 teilt mit: Die Verkehrs⸗ erleichterung, nach der zur Einreiſe in das beſetzte Gebiet der übliche deutſche Reiſepaß mit einem Viſum der franzöſiſchen Militärbehörde erforderlich iſt und außerdem dem Einreiſenden Meldung bei dem militäriſchen Admini⸗ ſtrator des betreffenden Kreiſes auferlegt wird, tritt bereits in den nächſten werden hierzu nach der amtlichen Meldung der Neuordnung veröffentlicht. as Armeekorps ermächtigt uns zu der Erklärung, daß die obigen Angaben teilweiſe falſch, keilweiſe verfrüht ſind. von reklamierten und frei⸗ agen in Kraft. Die näheren Beſtimmungen Hinſichtlich der Einreiſevorſchriften ſind keinerlei Ver⸗ änderungen eingetreten. Das endgültige Verkehrsſtatut wird augenblicklich ſtudiert. Eine interalliierte Kommiſſion ſich mit dieſem Gegenſtand. Das neue Sta wird allgemein gültig ſein für das ganze von der Entente⸗ armee beſetzte Gebiet. Amerika übernimmt den Wiederaufbau von Nancy, JBerlin, 23. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die amerikaniſche Vulkan Steel Produck⸗Kompagnie hat kon⸗ traktlich den Wiederaufbau von Nancy übernom⸗ men. Die Arbeiten werden wahrſcheinlich 500 000 000 8 koſten und ſollen die Reparaturen bzw. den Wiederaufbau ſämtlicher Wohnhäuſer, öffentlichen Gebäude, Kir⸗ chen, Brücken und Straßenanlagen umfaſſen. Gründung eines Frauenbundes zur Heimkehr der Kriegsgefangenen. cMüuchen, 23. Auguſt.(Priv.⸗Tel.) In einer Maſſenver⸗ Hammlung von Münchener Frauen für die Heimkehr unſerer Kriegs⸗ gefangenen wurde die Grändung eines Bundes deutſcher Frauen zur Zurückführung der Kriegsgefangenen vollzogen. Die Verſammlung nahm einen ſehr bewegten Verlauf und die vielen ſtürmiſchen und anklagenden Zurufe richteten ſich vor allem gegen die Entente, die trotz der Friedensunterzeichnung noch immer die deutſchen Kriegsgefangenen zurückhalte. Als Red⸗ ner traten drei Frauen auf, darunter auch eine Kriegsgefangenen⸗ Mutter, die die Notwendigkeit des Bundes begründeten und deſſen Ziele eingehend beleuchteten. Der deutſche Frauenbund ſoll Ein⸗ fluß und Fühlung im neutralen Ausland gewinnen, dort Aufklär⸗ ung ſchaffen und der deutſchen Regierung einen Rückhalt geben. Verhaftung des Kommuniſtenführers Heckert. München, 23. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der Berliner Kommuniſt Heckert, der in kommuniſtiſchen Verſammlungen in Nürnberg und Fürth ſprach, wurde nach der Fürther Verſammlung in ſeinem Quartier in Nürnberg verhaftet. Eine Abordnung der Betriebsräte verſchiedener Nürnberger Fabriken begab ſich nun geſtern zum Generalkommando und verlangte f ofortige Frei⸗ gabe des verhafteten Kommuniſtenführers. Dies wurde aber ver⸗ weigert mit dem Hinweis, daß Heckert nicht ſeiner Reden wegen, die er in Spartakusverſammlungen gehalten habe, verhaftet worden iſt, ſondern wegen ſeiner Tätigkeit in Chemnitz, wo er einer der Hauptführer der Spartakusleute bei den dortigen Unruhen war. Nunmehr beabſichtigen die Anhänger der Spartakusbewegung eine große öffentliche Proteſtverſammlung gegen dieſe Verhaftung einzuberufen. * EBerſin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, iſt es zutreffend, daß die Ham⸗ burger Bankbeamten ſich an den Reichsarbeitsminiſter gewandt haben mit der Bitte, den von ihm gefällten Schiedsſpruch als rechtsverbindlich erklären zu wollen. Der Miniſter hat die Angelegenheit dem Hamburger Demobilmachungskommiſſar überwieſen. —— letzte HundelssIHldchirichten. Frankfurter Wertpapie rbörſe. Frankfurt a.., 23. Aunuſt.(Priv.⸗Tel.) Die Vörſe trat auch am Wochenſchluß nicht aus ihrer Zurückhaltung heraus, da die Geſchafts tätigkeit ſeitens der Privatkreiſe und der Berufsſpekulation ſchwer zu wünſchen übrig läßt. Die Kurſe blieben bei ſtillem Geſchäft ziemlich nüverändert. Eine Ausnahme machten einige Spezialwerte die ſich einer größeren Beachtung erfreuten. Am Montan⸗Aktlenmarkt ſind größere Kursveränderungen nicht feſtzuſtellen. Im Zufammenhang des Valutaabſchluſſes von Hveſch wurden Phönix ſchwächer 172 Deutſch⸗Luremburger, Gelſenkirchen und Haxrpener ebenfalls Bruch⸗ teile eines Prozents niedriger. Etwas Inrereſſe beſtand für Ffek⸗ trizitätsaktien, ſo u. g. für Siemers Halske Licht und Kraft und A. E. G. Von Chemiſchen Aktlen wurde Scheideanſtalt 2 Prozent böher be⸗ zahlt. Sonſt blieb die Kursbewegung anfänglich ſehr beſcheiden. Farb⸗ werke Höchſt 28984. Gut bezahlt waren Schiffahrtsaktien. Ciſenbahn⸗ werte rernachläſſigt. Canada Paſiſſc ſtellten ſich 434, ca. 6 Proz. nied⸗ riger. Auch Baltimor Oheio ſchwächer. Im freien Verkehr fanden Gebrüder Fahr weitere Beachtung 191. Heldburg 90% genannt Julius Sichel zu 390 geſucht. Petroleumaktien, welche vorbörslich bri Anziehen des Kurſes gehandelt wurden, ſchwächten ſich ab. Steana Nomona 441 bis 330 umgeſetzt. Daimler Motoren behaupteten den Kursſtand. Benz 163. Fahrzeng Eiſenach ſtanden im Angebot. Am Reutenmarkte war die Stimmung ruhig. Kriegsankeihe 79½—7976 Auf dem Gebiete der Werte mit Einheitskurſen blieb die Teudenz behauptet. Ausländiſche Konpons lagen ſtill. Italiener höher. Sonſt ſind noch Opiag zu erwähnen, welche bei einiger Nachfrage zu 2100 bis 2086 umgeſetzt wurden. Die Börſe blieb ſtill. Privatbiskont 37⁴ Prozent. Berliner Weripapierbörſe. Berlin, 23. Auguſt. Die Börſe ſchloß die Woche in der gleichen Luſtloſigkeit, die ſie in der letzten Zeit beherrſcht hatte. Die Umſätze waren eng begrenzt. Die Kursbewegung war unregelmäßig Auslandsaktien waren meiſt weſentlich niedriger, angeblich auf Ge wiunrealiſierungen. Nach den jüngſten Steigerungen dei kürkiſchem Tabak ſoll auch die Inanſpruchnahme ausländiſcher Wertpapielc fei⸗ tens der öſterreichiſchen Reglerung eine Rolle geſpielt haken. Von Montanwerten ſchwächten ſich im Gegenſatz zu den angeblich auf Deckungen meiſt gebeſſerten rheintſch⸗weſtfäliſchen Papteren in be⸗ merkenswerter Weiſe oberſchleſiſche Werte ab, wofür man als Grund die durch die Unruhen verurſachten Beſchädigungen der Merke geltend machen wollte. Vorwiegend ſeſte Haltung bekundeten chemiſche und elek⸗ triſche Werte mit Ausnahme von Felten und Bergmaun, die 1, bezw. 2 Prozent verloren. Spezialwerte neigten zur Schwäche. Köln⸗ Nottweiler etwa 3 Prozent niedriger. Ortenebahn ſtiegen nach on⸗ ſänglicher mehrprozentiger Abſchwächung noch über den geſtrigen Stand hinaus. Der Kolonfalmarkt war feſt bei ziemlich lebhaftem Handel in Oktapiaktien. Am Anleihemarkt maren deutſche Anleihen leicht gebeſſert. Kriegsanleihen notierten 79 40 bis 79. Oeſterreichjſche Aund ungariſche Renten behauptet und geſchäftslos. Die Börſe ſchloß zm ollgemeinen ſchwächer. Kriegsanleihen gaben bis 79 nach. Berlin, 16. August. Devisenmarzkt.) Auszahlungen für: 23. 22. Geld Brief Geld Brief e Holland 100 Qulden 817.00 817.50 817.00 817.50 Dänemark 100 Kronen. 402.00 462.50 462.00 462.50 Schweden 100 Kronen.. 53.00 513.50 513.00 513.50 Norwegen 100 Kronen. 488.00 488.50 488.00 48850 Schweiz 100 Franken 377.00 377.25 377.00 377.25 Oest.-Ungarn 100 Kronen. 42.45 42.55 42.45 42.55 Spaniee 3283.— 384.— 383.— 384.— Bulgarien 100 Levsn—.—— Helsingfors 136.25 136.75 136.25 136.75 Vorzugskurse für Helmkehrer für die Woche vom 25. bis 31. August Amerika England Frankreich Belgien Noten Scheck Noten Scheck Noten Schecꝭ Noten Schecn 21.— 19.— 100.— 90.—½260.—f225.—ô50.— 29—U4 „Jrankfurt a. m. 23 Aug(Silberrichtpreis.) Der im⸗ Auftrag der Reichsregierung von der Deutſchen Gold⸗ und Silber⸗ ſcheideanſtalt Frankfurt a. M. feſtgeſente Silberrichtpreis beträgt kür die kommende Woche 79 4, letzte Woche 734. — — Samstag, den 23. cruguſt 1919. Herr Oberamtmann Dr. Julius Döpfner, wurde Maunheimer General-· Anzeiger.(¶Abend⸗ Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 3877 Aus Stadt und Land. Der neue Polizeidirektor, 1875 in Mannheim geboren. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums im Jahre 1894 legte er 1898 die erſte, 1901 die zweite juriſtiſche Staars⸗ prüfung ab. 1906 wurde er als Amtmann dem Bezirksamt Walds⸗ hut beigegeben, wo er bis 1910 als zweiter Beamter tärig war. In dieſem Jahrr wurde er zum Pezirksamt Heidelberg verſetzt. Im Jahre 1914 erfolgte ſeine Ernennung zum Oberamtmann und Amtsvorſtand in Engen. Vor erwa 4 Monaten ſiedelte er nach annheim zur Uebernahme der Srellvertretung des bisherigen Polizeidirektors über. Wir dürfen das Vertrauen haben, daß die Regierung für die Neubeſetzung des ſchwierigen und verantwortungsreichen Amtes des Mannheimer Polizeidirekrors die richtige Wahl getroffen hat. Herr Dr. Döpfner iſt geborener Mannheimer, ein Vorzug, der die Ge⸗ währ dafür gibt, daß er ſich in die Eigenarten des Mannheimer Lebens raſch finden wird. Seine ſtellvertretende Tätigkeit hat be⸗ reits gezeigt, daß er ein Beamter iſt, bei dem ſich reiche Kenntniſſe mit gewinnenden Umgangsformeff verbinden. Wir möchten nicht unterlaſſen, bei dieſer Gelegenheit feſtzuſtellen, daß wir Herrn Geh. Regierungsrat Gräſer höchſt ungern von dem Poſten des Mannheimer Polizeidirektors, dem er in wirklich ausgezeichnerer Weiſe vorſtand, ſcheiden ſehen. Die ihm eigene verbindliche und entgegenkommende Art, ſein ganzes Weſen, das in keiner Weiſe durch Bürokratismus und Schematismus angekränkelt iſt, hat ihm namentlich in den hinter uns liegenden Revolutionsmonaten über manche heikle Situation hinweggeholfen und den richtigen Weg gewieſen. Möge ihm in dem neuen Amt, für das er vorgeſehen iſt, eine etwas weniger aufreibende und eine ruhigere Tätigkeit be⸗ ſchieden ſein. Eheſchließungen, Geburken und Sterbefũlle 1 der Kriegszeit. II. Das dritte Kriegsjahr(1916) iſt im Ganzen genommen durch eine erfreulich 185 inge Sterblichkeit der bürgerlichen devölkerung ausgezeichnet, dei deren Bewerrung der kleiner ge⸗ wordene Beſtand an Säuglingen freilich nicht außer Augen ge⸗ laſſen werden darf. Doch hat ſich gerade auch die Säuglings⸗ ſterblichkeit noch weiter verringert und iſt in dieſem Jahr auf ihrem Tefſtand während der Kriegszeit angelangt. Die Opfer des Stellungskrieges ſind zwar wieder zahlreicher ge⸗ worden als im abklingenden Jahr 1915, erreichen aber erſt im uni das vor dem November 1915 feſtgeſtellre monatliche Mini⸗ mum von 80 Sterbefällen. Mit dem Juli beginnt aber ein neuer Abſchnitt der Entwicklung. Das Einſetzen der Sommeſchlacht läßt die Sterbefälle von Heeresangehörigen in dieſem Monat auf 208 ſich ſteigern. Nach der Abſchwächung des Auguſt bringen der September und Oktober wieder hohe Zahlen. Auch der November hält ſich noch weit über der Höhe des Vorfahres. Erſt der Dezember wicderholt den Abfall des ausklingenden Jahres. Gleichzetig inken die Geburtenzahlen weirer, im Juni erſtmals unter 300, luguſt auf den Tiefſtand de⸗ Jahres mit 271. Der Fehlbetrag in der Abgleichung zwiſchen Geburten und Sterbefällen, bis dahin nur ein Ausnahmeergebnis einzelner Monate, wird ſo vom Juli 1916 cb zur chroniſchen Erſcheinung. Für das Jahr im Ganzen iſt der Geburtenüberſchuß auf 21 zuſammengeſchmolzen, alſo nahe⸗ zu reſtlos aufgezehrt. Erinnern wir uns der noch ausſtehenden eldungen von Sterbefällen, ſo werden wir für 1916 bereits eine Unterbilanz anzunehmen haben; jedenfalls aber muß der Juli 1916 cls der eigentliche Uebergangspunkt von der poſitiven nach der negativen Seite betrachtet werden. Für die Eheſchließungen und für die Sterbefälle der Zivilbevölkerung bedeutet 1916 das Jahr des tieſſten Standes. Die paſſive Bevölkerungsbilanz, das Ueberwiegen der Sterbe⸗ fälle über die Geburten, hat mit Ausnahme dreier Monate daz ganze Jahr 1917 hindurch angehalten. Sie wird aver in dieſem Jahr nicht ſo ſehr durch die Höhe der unmittelbaren Kriegsopfer, die Todesfälle von Heeresangehörigen, bedingt, deren Geſamtzahl von 1150 auf 975 zurückgeht, als durch die weitere Abmahme der Lebendgeburten bei gleichzeitiger ſtarker Steigerung der Sterbefälle in der bürgerlichen Einwohnerſchaft. Hatte dos Jahr 1916 immerhin noch ſechs Monate mit mehr als 300 Lebendgeborenen aufgewieſen, ſo wurde 1917 dieſe runde Zahl unr zweimal, im März und September, überſchritten. Hinwieder ſtarben, vom Dezember abgeſehen, in jedem einzelnen Monat von 1917 mehr Zivilperſonen als im gleichen Monat des Vorfahres. Allein Juli und Auguſt, die Monate der Heimſuchung durch die uhr, nahmen zuſammen 634, ſtatt 382 im gleichen Zeitraum von 1916, mit fort. Wie die ſchlechtere Ernährung der auf immer Ichmalere Koſt geſetzten Menſchen im Rübenfrühjahr 1917 der Seuche den Boden bereitet hat, ſo verrät die durchweg angeſtiegene Sterblichkeit des Berichtsjahres das Nachlaſſen der phyſiſchen Spannkräft der Bevölkerung, das ſich bis dahin erſt in Gewichts⸗ abnohmen und vermehrter Anfälligkeit an Krankheiten ſtatiſtiſch engekündigt hatte. In eins geſchaut, hat das Bild der örtlichen evölkerungsbewegung ſich 1917 merklich verdüſtert. Die„Empire“⸗Fahrt. Erlebniſſe deulſcher Kriegs- und Zivilgeſangener auf einer Reiſe von Hongkong nach Sydney. . Die europäiſche(britiſche) Bevölkerung Hongkongs hatte ſeit der zweiten Hälfte des erſten Kriegsjahres das Verlangen ausgeſprochen, daß die in Hongkong gefangen gehaltenen Deutſchen und Oeſter⸗ reicher im„Intereſſe des Friedens und der Sicherheit der Kolonie“ entfernt werden. Am 17. Januar 1916 wurde dieſem Wunſche Ge⸗ nüge geleiſtet. Die Gefangenen wurden auf dem von der engliſchen Regierung requirierten Dampfer„Empire“ der Eaſtern und Auſtra⸗ lian⸗Company nach Auſtralien gebracht. 5 Wir ſind in der Lage, in einer kurzen Aufſatzfolge über die Er⸗ lebniſſe unſerer Kriegsgefangenen während dieſer Fahrt zu berichten, und laſſen einen Teilnehmer ſelbſt erzählen. Der Abmarſch vom Lager begann in der erſten Nachmittags⸗ ſtunde Eine Poſtenkette, aus europäiſchen und indiſchen Soldaken und Schutzleuten beſtehend, war vom Lager bis an den Dampfer auf⸗ gezogen. Die marſchbereiten Abteilungen, welche außerhalb des Jagers Aufſtellung nahmen, wurden noch einer Taſchen⸗ und eibesreviſion unterworſen. Bambusſtöcke, die als Tragſtützen für as Handgepäck dienten, wurden abgenommen, da man befuͤrchtete, daß wir dieſelben notfalls als Waffen benutzen könnten. General Ventris. der Kommandant der in China garniſonieren⸗ den engliſchen Truppen, hatte ſich an Vord der„Empire“ eingefun⸗ den, um— höhniſch grinſend— der„Verladung“ der Kriegs⸗ gefangenen beizuwohnen. Nach Ankunft einer Abteilung von Ge⸗ angenen an Burd wurde dieſelbe nochmals nachgezählt, Namen und ummern aufgerufen, um ſodann in das Zwiſchendeck des Vorder⸗ iffes gejagt zu werden. Mehrere Dampfpinaſſen kreuzten vor r Steuerbord der„Empire“, um etwaige Fluchtverſuche zu ver⸗ eln. Nach Eintreffen der dritten Kolonne ſetzte ſich der Dampfer in Bewegung. Unſere leider ohnmächtige Wut über die uns zugedachte Demükigung klang aber nicht etwa in berechtigten Verwünſchungen unſerer Feinde, ſondern in einem aus nahezu dreihundert, Männer⸗ kehlen geſchmetterten„Deutſchland, Deutſchland über alles“ aus. Die Ladeluke, der Zugang zu dem uns angewieſenen Raum, war dur ein ſchweres Eiſengitter vom Hauptdeck getrennt und in der Ver⸗ gitterung ſelbſt eine ſchmale und niedrige Eiſentür angebracht, durch ie man in das eigentliche Zwiſchendeck gelangte Von einer Be⸗ wegungsmöglichkeit daſelbſt konnte natürlich keine Rede ſein. Hänge⸗ matten dienten als Schlafbetten. Sie waren ſo aufgehängt, daß nahezu 300 Perſonen dicht an dicht zu ſchlafen gezwungen geweſen * boten nach der Schweiz. So ſtieg denn als letztes Kriegsjahr das Unglücksjahr 1918 Stieg herauf mit freundlicher Miene; ſank doch in ſeinen erſten beiden Monaten die Zahl der Opfer unter den Feldzugsteilnehmern ſo tief herab, wie nie zuvor im Krieg, und dies, während gleichzeitig die Sterblichkeit der Zivilbevölkerung ſich beſſerte, die Ehehäufigkeit beträchtlich anſtieg und die Ge⸗ burtenzahl ſich wenigſtens kaum nennenswert verminderte. Es ſollte freilich bald anders kommen. Im März brach unſer von ſo ſtarken Hoffnungen der Heimat getragener Anſturm im Weſten los, mit ihm aber ſtieg die Zahl der Gefallenen wieder auf eine Höhe, wie ſie ſeit September 1916 nicht erreicht worden war. Von da ab ließ damn das Aufeinanderpraſſeln von Schlag und Gegenſchlag die Zahl der Opfer bis Auguſt in keinem Monat mehr unter 100 herabſinken. Und wenn auch der Tod unter der Zivil⸗ bevölkerung bis in den Herbſt hinein keine ſo reiche Ernte hielt, wie im Jahr zuvor, ſo reichte dieſe mildere Herrſchaft doch nicht hin, das Mehr der Heeresopfer auszugleichen. Der Oktober aber, der Monat der endgültigen Schickſalswende, iſt auch der Fre Monat in der Bevölkerungsſtatiſtik der Kriegszeit. Auf ihrem Zuge um die Welt überfiel die Grippe auch unſere Stadt und raubte hunderten von Menſchen, jungen Frauen vorab, das Leben. Da gleichzeitig auch das Heer von ihrem Würgen nicht verſchont blieb, ſtieg die Zahl der Todes⸗ fälle auf die unerhörte. ſelbſt den Monat der Lorettoſchlacht weit unter ſich laſſende Höhe von 701. Auch in den beiden letzten Monaten des Johres blieb die Sterblichkeit in der Zivilbevöl⸗ kerung noch ungünſtig genug; ſie reichte für ſich allein yin, um den Volkszuwachs durch Geburt aufzuzehren, während zur ſellien Zeit der Kriegsbrand doch da und dort noch weiter ſchwölte und mancher Feldzugsteilnehmer der Erſchöpfung oder Krankheit er⸗ lag. Die Ehehäufigkeit aber, die als die erſte unter den Geſtalten der Bevölkerungsſtatiſtik den Ruf der Kriegstrompete mit raſcher Zunahme bean:wortet hatte, ſie begrüßte auch den nahend en Frie⸗ Jen ſcher im Verau⸗ mit entſprechender Steigerung. Und das Endergebnis? Wir müſſen es uns durch die Vor⸗ ſtellung klar zu machen ſuchen, daß die Vorgänge des Beoölkerungs⸗ wechſels, mürc der Friede erhalten geblieben, ſich die Kricgszelre hindurch in gleicher Zahl wie im letzten Friedensjahr 1913 regel⸗ mäßig widerheli taben würden. Für die Zeit vom Alguft 1914 bis Dezember 1918 wurden ſtatt 8670 rechnungsmäßigen 6148 tat⸗ ſächliche Cheſchließungen, demnach ein Fehlbetrag von 2522 er⸗ mittelt. Bei 17 847 Lebendgeborenen beläuft ſich der Fehlbetrag auf 10055, wäbrend ſich bei 18 212 Sterbefällen ein Mehrergebnis von 5695 herausſtellt. Bei dem Geburtenüberſchuß ſteht der rech⸗ nungsmäßigen Zahl von 15 383 die tatſächliche Zahl von 367 gegen⸗ über, ſo daß hier der Fehlbetrag die enorme Differenz von J5 750 ergibt. Stellen wie die nachträglichen Todesmeldung n on Feld⸗ zugsteilnehmern. auf die wir uns noch gefaßt machen müſſen. mit etwa 500 in Rechnung. ſo hätte alſo der Geſamtverluſt der Mannheimer Vevölkerung durch Geburtenausfall und Mehrſterblichkeit rund 16 300 oder.2 auf je 100 der Einwohnerzahl bei Kriegsausbruch betragen. * In den Ruheſtand verſetzt wurden Oberrechnungsrat Karl Schwarz, Rechnungsrar Johann Braun bei der Forſt⸗ und Domänendirektion auf Anſuchen, Oberrechnungsrat Georg Schwa⸗ ninger, Rechnungsrat Guſtav Adolf Schmidt und Rechnungs⸗ rat Gottfried Dörr bei der Forſt⸗ und Damänendirektion, Baurat Friedrich Lück, Vorſtand der Kulturinſpektion Freiburg, Rechnungs⸗ rat Auguſt Wirth in Karlsruhe, Rechnungsrat Ernſt Siebold in Karlsruhe, Kanzleirat Hermann Zeis in Karlsruhe, Oberreviſor Julius Kleinhans in Karlsruhe, Obergeometer Ludwig Gre⸗ ther, Obergeometer Johann Philipp Orth in Weinheim, Ober⸗ bauſekrerär Anton Frey in Heidelberg auf Anſuchen, Obergeometer Ludwig Gärtner in Heidelberg auf Anſuchen wegen vorgerückten Alters, Büroaſſiſtent Adam Felir beim Landesgewerbeamt Karls⸗ ruhe, Bauſekretär Alexander Hölzle in Karlsrupe, Schloßwächter Phil. Hört in Mannheim, Bauſekretär Friedrich Wolf in Karls⸗ ruhe und Oberbauſekretär Theodor Dewald in Karlsruhe auf An⸗ ſuchen, ſowie Oberbauſekretär Wilhelm Lorenz in Karlsruhe. * Planmäßig angeſtellt wurde der charakieriſierte Poſtſekretär 58 Laile aus Müllheim als Poſtſekretär bei dem Poſtamt Frei⸗ urg. * Ausgeſchieden iſt aus dem Dienſtbereich des Kath. Oberſtif⸗ Glßler. zwecks Uebertritts zum Verwaltungshof Reviſor Jakob er. * Verſetzt wurde Oberreviſor Himmelhau von Offenburg zum Bezirksamt Baden. Werkmeiſterprüfung für den maſchinen⸗ n. elektrokechniſchen Dienſt. Die nachgenannten haben die Werkmeiſterprüfung für den maſchinen⸗ und elektrotechniſchen Dienſt, die vom 23. bis 30. Juli ſtattgefunden hat, beſtanden und das Prädikat Werkmeiſter erlangt: Emil Biedermann von Untergrombach, Emil Blattmann von Altſimonswald, Wilh. Chriſt von Karlsruhe, Oskar Fried⸗ rich von Metz, Ferdinand Grimm von Reichenbach, Adalbert Riſch von Lörrach, Oskar Schäfer von Görwihl, Adolf Schäu⸗ fele von Bruchſal, Karl Schneider von Heidelberg, Otto Stein von Karlsruhe und Franz Ziegler von Handſchuhsheim. * Verweigerung der Ausreſſeerlaubnis für häusliche Dienſt⸗ Nach Schweizer Blättermeldungen erhielt das Bezirksamt Konſtanz die Weiſung, an die in die Schweiz aus⸗ reiſenden Dienſtboten die Abgabe des Sichtvermerks zu verweigern. Vegründet wird dieſe Maßregel, die ſich auf die ganze bodiſch⸗ ſchweizeriſche Grenze erſtreckt, mit dem Mangel an häuslichen Dienſt⸗ boten in Baden. wären, wenn nicht ein großer Teil von uns ſich bereit erklärt hätte, ſeine Schlafſtätten auf und unter den Tiſchen aufzuſchlagen, die an beiden Längsſeiten des Zwiſchendecks aufgeſtellt waren. In dem viereckigen Licht⸗ und Luftſchacht, der, wie bereits er⸗ wähnt, von einem Eiſengitter umrahmt war, wurden zwei Poſten aufgeſtellt. Die kleine Eiſentür war ſelbſtredend verſchloſſen, und ein engliſcher Leutnant mußte ſich allabendlich perſönlich davon über⸗ zeugen, daß die Vergitterung von uns nicht in„verbrecheriſcher Ab⸗ icht“ gelockert worden war. Am erſten Abend mußten ſämtliche ullaugen im Zwiſchendeck wegen heftigen Seegangs geſchloſſen bleiben. Die Ausdünſtung von dreihündert Menſchen vermengt mit dem widrigen Geruch eines noch nicht völlig getrocknten Oelfarben⸗ anſtrichs ſowie übrig gebliebener Speiſereſte, welche erſt am nächſten Tage entfernt werden konnten, war geradezu entſetzlich. Schließlich ſtellte ſich bei der großen Mehrzahl von uns Seekrankheit ein. Nur wenigen gelang es, in ihre Hängematten zu klettern, die meiſten lagen am Boden, unter den Tiſchen und Bänken, und litten furcht⸗ bare Qualen Die Luft war dermaßen verpeſtet, daß die beiden Wach⸗ poſten, welche genügend Jufuhr von friſcher Luft durch die große Luke erhielten, ſich ebenfalls ſeekrank auf das Oberdeck zurückziehen mußten Ein durch Läuteſignal herbeigerufener Offizier wurde flehentlich gebeten, einige von uns wenigſtens„austreten“ zu laſſen. Doch auch dieſes Verlangen wurde zurückgewieſen, und nun will ich den Zuſtand, den uns die maßloſe Brutalität unſerer Feinde auf⸗ gezwungen, nicht noch näher beſchreiben. Ein Anblick des ganzen menſchlichen Jammers bot ſich uns erſt am nächſten Morgen. Nur mit großer Mühe gelang es, die noch immer Seekranken auf das Hauptdeck zu befördern, um die Reinigungsarbeiten zu bewerkſtel⸗ ligen. Dieſer unwürdige Zuſtand währte noch mehrere Tage lang, bis wir uns notgedrungen an die traurige Umgebung wie an das Stampfen und Rollen des Schiffes gewöhnten. Vom nächſten Tage ab wurde uns noch das Backbord⸗Prome⸗ nadendeck zum Aufenthalt von halb 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends überlaſſen. Alle Durch⸗ und Zugänge zu den übrigen Teilen des Schiffes waren durch mächtige Eiſengitter geſperrt und von Wach⸗ poſten beſetzt. Ein unmittelbar hinter dem Trennungsgitter vor der zweiten Klaſſe aufgeſtelltes Maſchinengewrhr bürgte für die Inne⸗ haltung des ſtrengen Verbots irgend einer Verſtändigung zwiſchen den bei uns untergebrachten Ehemännern und ihren in der 2. Klaſſe reiſenden Frauen und Kindern. Von einer Bewegungsmöglichkeit auf unſerem Promenadendeck konnte natürlich auch keine Rede ſein. Dicht an dicht lagen oder ſaßen wir am Boden und erlabten uns an der friſchen Luft, von der wir des Nachts völlig abgeſchloſſen waren. Während die Maſchinengewehr⸗Mannſchaft auf der einen Seite des Promenadendecks die Mündung ihres ſtets geladenen Apparates auf uns einſtellte, waren die unterhalb der Kommandobrücke poſtierten *Eine einmalige Teuerungszulage in Höhe von 1000 Mark will, wie in den letzten Tagen in der Preſſe berichtet wurde, das Reich ſeinen Beamten für das Jahr 1919 geben. Dies mag neue Wünſche bei denjenigen Beamten wecken, die nicht Reichsbeamte ſind. Es muß aber bedacht werden, daß das Reich im Jahre 1919 ſeinen Beamten nur Jahreszulagen von 2280 bis 2400 Mark gab, wozu noch Kinderbeihilfen kommen.(Ledige erhalten nur 80 Proz., Angeſtellte unter 21 Jahren nur 40 Proz. dieſes Grundbetrages!), während Baden neben der einmaligen Zulage von 500 Mark ſeit 1. März einen Jahreszuſchuß von 3450 Mk.(an verheiratete, kinder⸗ loſe, in Mannheim wohnende Beamte) gewährt, wozu noch Kinder⸗ zulagen und die„Teuerungsbeihilfe“ kommen. Ausſtand der Maler⸗ und Tünchergehilfen. Von der Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗Vereinigung Mannheim E.., wird uns mit⸗ geteilt, daß die Gehilfenſchaft der Maler und Tüncher wegen er⸗ neuter Lohnforderungen die Arbeit niedergelegt hat. Es liegt Tarifbruch vor. Die Angeſtellten der Auskunftei W. Schimmelpfeng in Mannheim riefen, ſo wird uns vom Zentralverband der Handlungs⸗ gehilfen geſchrieben, wegen Gehaltsregelung den Schlichtungsgus⸗ ſchuß in Mannheim an, da die Oberleitung der Auskunftei in Bexlin für die Notlage ihrer Mannheimer Angeſtellten keinerlei Verſtändnits zeigte. Es werden in der Mannheimer Niederlaſſung Monatsge⸗ hälter von 40.— Mk. bis 50.— Mk. uſw. bezahlt. U. a. haben ſelbſtändig arbeitende kaufmänniſche Angeſtellte— Korreſpondenten — monatlich Bezüge von 175.— Mk. und 225.— Mk. Maſchinen⸗ ſchreiberinnen arbeiten im Akkord, wobei ſie bei voller Ausnützung ihrer Arbeitskraft nicht ſoviel zu verdienen vermögen, daß ſie damit auch nur das denkbar beſcheidenſte Leben führen können. Dabei müſſen ſich die Angeſtellten der Firma gegenüber verpflichten, keinerlei Nebenerwerb zu betreiben und keine Schulden zu machen. Der Schlichtungsausſchuß hat mit Rückſicht auf die große Notlage der Angeſtellten entſchieden, daß die Monarsgehälter bis zum Ah⸗ ſchluß der mit der Oberleitung in Berlin ſchwebenden Verhandlungen ab 1. Auguſt 1919 um 50 Prozent zu erhöhen ſind. Dieſer Schieds⸗ ſpruch hat die Auskunftei Schimmelpfeng veranlaßt, ihren Mann⸗ heimer Angeſtellten auf 1. Okrober zu kündigen. Die Arbeiten des Mannheimer Büros ſollen von einer anderen Zweigniederlaſſung übernommen werden. Die Maßnahme der Firma iſt umſo verwerf⸗ licher, als davon Angeſtellte betroffen werden, die dem Unternehmen ſeit 20 und 25 Jahren, nutzbringende Arbeit leiſteten und denen gegenüber die Firma für die heutige Größe ihres Geſchäftes dauernd zu Dank verpflichtet iſt. * Jum Arbeiterſekrekär anſtelle des zum beſoldeten Stadtrat gewählten Herrn Boettger wurde in der geſtrigen Delegierten⸗ ſitzung des Gewerkſchaftskartells Herr Ritzert einſtimmig gewählt. Der neue Arbeiterſekretär war ſchon bisher auf dem Büro des Arbeiterſekretariats tätig. In Zukunft ſollen die beiden Sekretäre gleichgeſtellt und die Geſchäfte des Arbeiterſekretariates und des Kar⸗ tells gemeinſchaftlich erledigt werden, ſodaß nur noch von Arbeiter⸗ ſekretären die Rede iſt Nur hinſichtlich der Kaſſengeſchäfte bleibt e⸗ dabei, daß ſie vom Sekretär Nagel weitergeführt werden. *Neue Kichtpreiſe für Frühobſt. Die badiſche Obſtverſorgung hat Richtpreiſe feſtgeſetzt für Reineclauden 65 Pfg. Erzeugerpreis und 80 Pfg. Kleinhandelspreis, für Mirabellen 65 reſp. 80 Pfg., für Frühzwetſchgen 55 reſp. 70 Pfg., für Erntepflaumen 30 reſp. 40 Pfg., für Frühbirnen und Einmachbirnen 45 reſp. 60 Pfg., für geringere Sorten 35 reſp. 50 Pfg., für Früh⸗ äpfel 35 reſp. 50 Pfg., für Fallobſt von Birnen und Aepfel 10 reſp. 15 Pfg., für Himbeeren 1,20 Mk. reſp. 1,45 Mk., für Brombeeren 1 Mk. reſp. 1,25 Mk., für Heidelbeeren 1 Mk. reſp. 1,25 Mk. und für Preiſelbeeren 1,20 Mk. reſp. 1,45 Mk. * Freigabe der Herſtellung des Sauerkrauts. Nach einer Be⸗ kanntmachung der Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt findet die Verordnung über die Verarbeitung von Gemüſe und Obſt vom 23 Jarrzar 1918 auf Sauerkraut und Weißkohl und aus Rüben der Ernte 1919 keine Anwendung. Demnach unterliegt die gewerbliche Herſtellung von Sauerkraut aus Weißkohl und Rüben keiner Be⸗ ſchrankung mebr. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am Montag den 25. Außguſt Herr A. Karl Jerie, Damenſchneider, mir ſeiner Ehefrau Dina geb. Wörner. S 6, 14. Polizeibericht vom 23. Auguſt(Schluß). Wegen Körperverletzung— verübt in Käfertal, Laden⸗ biirgerſtraße Nr. 2— gelangte zur Anzeige ein 27 Jahre alter Hilfs⸗ arbeiter ron Käfertal.— Weiter wurde angezeigt, wegen Ueberſchrei⸗ tung der Höchſtpreiſe die 30 Jahre alte Händlerin Roſa Hauswerth geb. Schmidt, weil ſie in ihrem Laden, I 4a, 3, das Pfſund Virnen zu .20 Mk., ſtatt für den feſtgeſetzten Höchſtpreis oon 70 Pfennig das Pfund verkauft hat. Verhaftet wurden 19 Perſonen wegen rerſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kaufmann von Zuſſenhauſen wegen Schleichhandels, ein Taglöhner von Kirchheim wegen Betrugs und ein Bäcker von Neckarau wegen Diebſtahls. Unaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurden: In der Nacht vom 17. auf 18. Auguſt aus einem Zigarrenmagazin in 7, 18, mittelſt Einbruch folgende Zigarren im Geſamtwert von 5751 Mark: 25 Kiſtchen, Marke„Eſpanvla“ 15 Kiſtchen„La Siſta“, 50 Kiſtchen„Fortuna“, 100 Kiſtchen„Prinz Heinrich“, 50 Kiſtchen„Vor⸗ ſtenland Sandblatt“, 50 Kiſtchen„Bella“, 50 Kiſtchen„Heldenkrenz“, 50 Kiſtchen„Beauty“, 100 Kiſtchen„Deutſchland“ und 100 Kiſtchen „Hally“.— In der Nacht vom 8. zam 9. Auguſt von einem Wager der Güterbeſtätterei J. Reichert Söhne, der vor der Landauterhalle 2 ſland, eine mit Zigarren gefüllte Kiſte im Werte von 1159 Mk. In der Kiſte befanden ſich 24½0 Kiſtchen, Marke Rolland“, 10/0 Kiſichen. Marke„Murillo“, und 10/20 Kiſtchen, Marke„Baroneſſe“.— In der Nacht vom 20 zum 21. Auguſt aus dem Hauſe N 4. 9, auf erſchwerte Wachen außer mit ihren Gewehren und Bajonetten auch noch mit Dampfſchläuchen ausgerüſtet, welche notfalls vom Maſchinenraum mit Heißwaſſer geſpeiſt werden konnten. Am 21. Januar fuhren wir durch die Baſilanſtraße und paſ⸗ ſierten den kleinen Hafen von Zamboanga. Schwarz⸗weißerote Flaggen wehten vom Heck einiger dort vor Anker liegenden Kauf⸗ fahrteiſchiffe, welche nach Ausbruch des Krieges ihre Zuflucht dort⸗ hin genommen hatten. Solange wir auf unſerer Fahrt in ſichtbarer Nähe der Philippinen und der holländiſch⸗indiſchen Inſeln blieben, oder wenn wir auf dieſen Höhen einem anderen Damfper begeg⸗ neten, war die Wachſamkeit unſerer Begleiter aufs höchſte geſpannt. Die uns von der Regierung zugeſtandenen Rationen waren äußerſt kärglich bemeſſen. Morgens und mittags erhielten wir nur Tee, Brot und eine halbe Unze Butter: des Abends ein Fleichgericht mit einer bis anderthalb Kartoffeln pro Kopf, in einem Falle nur 270 Kartoffeln für 287 Perſonen. (Fortſetzung folgt.) Aleines Leuilleton. Was die Jilmſchauſplelerin lernen muß. Der vielverbreiteten Anſicht, daß ein ſchönez Geſicht für den Beruf der Filmſchauſpielerin genüge, tritt der Direktor einer großen Filmfabrik in Ausführungen entgegen, aus denen auch bei uns die zahlloſen jungen Damen lernen können, die von mühelos er⸗ rungenen Filmlorbeeren träumen.„Ich kann jederzeit eine Un⸗ menge hübſcher Mädchen bekommen, die nicht ſpielen können, und ei»e greße zahl ron Schauſpielerinnen, denen die Filmerſcheinung fehlt“, ſo erklärte der Direktor.„Die Schwieriakeit iſt, Mädchen zu finden, die hübſch ſind, die in ihrem Geſicht mannigfache Er⸗ regungen ausdrücken können und in ihren Bewegungen den For⸗ derungen der„ſtummen Bühne“ genügen. Beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit verlangen die Bewegungen der Hände und Füße. Es iſt ganz erſtaunlich, wie wenige Frauen ihre Hände vor dem Kurbel⸗ kaſten richtig zu verwenden wiſſen. Nehmen wir ein Geſellſchafts⸗ bild. Eine Anzahl junger Damen ſtehen im Geſpräch; aber die Gruppe ſieht nicht zwanglos und gefällig aus, ſondern ſteif und gezwungen. Nor allem die Hände und die Füße machen ſich in furchtbarer Weiſe geltend. Die Mädchen wiſſen nicht, wo ſie mit ihren Händen hin ſollen, wenn ſie nicht einen Schirm oder eine Taſche halten. Das Kinopublikum bemerkt alle dieſe Dinge viel ſtärker als die Zuhörerſchaft des Sprechtheaters. Denn guf der gewöhnlichen Bühne wird das Intereſſe des Zuſchauers von den Bewegungen abgelenkt durch die Worte des Stückes, denen er folgt. Auf der Leinwand aber macht ſich die geringſte ungeſchickte und vordringliche Geſte unangenehm bemerkbar, denn das Pub⸗ 1 4. Seite. Nr. 387. MNannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Samstag. den 23. Auguſt 191 Weiſe: 14 Paar Einſatzſtiefel, 1 Paer Damenhalbſchuhe, 2 Paar Da⸗ menſtiefel, Größe 38 und 39, 1 Paar Samtſchuhe, 1 Paar ſeidene Spangenſchuhe, 1 Paar Einſatzſtiefel mit Lacklederunterblatt, 11½ Chevreaurfelle, 7 Boxcalffelle, 1 Wildlederfell, 1 Groß Makkoneſtel, Groß Halbſchuhneſtel, 1 braunes Boxcalffell im Geſamtwert von 5 Mark— Ferner Algarren: 10½„Luiſa“. 18,/20„Protektor“ 42 in Kartons, 3/0„Ouſarenfieber“, 4/10 200 in Karton, Zigaretten 5 220„Meues“,„Rothenburg, 15 Mille„Dimmighofen“,„Export Gold“. 18,3 Mille„Baſya Freigraf“ ohne Mundſtück, 6/20„Mondi Juperator Gold“, 10/50„Fabian Elegante Welt“ und 1 Lüſterrock im Geſamtwert von 8085 P. Täter ſind 2 bis jetzt noch unbekannte Mannsperſonen, von denen einer einen verkrüppelren Fuß haben ſoll Jür die Wiederbeibringung der Ware ſind 10. Proꝛent des Werkes als Belohnung ausgeſetzt. vergnügungen. K. Wohltäkigkeitsvorſtellung. Zu Gunſten der Kriegsblin⸗ den und des hieſigen Blindenheims veranſtaltet der Verein Olymp am Dienstag, den 9. Septbr., im Saale des Friedrichs⸗ parkes eine Theater⸗ und Konzertaufführung unter gefl. Mitwirkung hieſiger Künſtler, ſowie einer Abteilung der Ka⸗ pelle Petermann unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Becker. Der Verein Olymp, wolcher in früheren Jahren ſich äfters in den Dienſt der Wohltätigkeit geſtellt hat, tritt mit dieſer Veran taltung zum erſten Male nach dem Kriege in die Oeffentlichkeit. In An⸗ betracht des guten Zweckes, ſowie der hervorragenden Darbietungen auf künſtleriſchem Gebiete empfehlen wir den Beſuch beſtens.(Alles Nühere folgt im Anzeigenteil.) Mannheimer Strafkammer. Jerienſtraftammer I. Sitzung vom 21. Auguſt. Vorſ.: Land⸗ berichtsdirektor Baumgart uer. Aus ber Werkſtatt ſeines Meiſters, des Spenglers Karl Schmltt, nehm der Spengler Gg. Stephan bei ſeinem Ausſcheiden Werkzeug im Werte von 150 Mark mit, das er ſich nach und nach auf die Scite gelegt hatte. Urteil: 4 Monate Gefängnis. An die Blaründung ſeiner Selbſtändigkeit dachte auch der 18 Jahre alte Schreiner Hans., als er unlängſt nachts in einen Holzlagerplatz in Schwetzingen einſtleg und ſich mit einer Partte Bretter verſorgte. Wegen ſeiner Jugend kommt er mit der geſetzlichen Mindeſtſtrafe von 3Monaten davon.(Vert.: Rechtsauwalt Walrer) Wegen Sittlichkeitsvergeheu wird gegen den 45 Jahre alten Fuhr⸗ mann Jakob Jeindel auf eine Gefängnisſtraſe von 6 Monaten, gegen den 329 Jahre alten Inpaliden Gottlieb Peülker auf eine ſoſche von 8 Monaten erkaant. „ZJetzt ſag' ich nichts mehr!“ erklärte kürzlich der 30 Jahre alte Schmied Karl Heinrich Engelhardt aus Schwetzingen, als ihm ſeln Sündenregiſter aufgeſchlagen wurde. Er iſt ein ebenſe geriffener als rerwegener Verbrecher, der ſich nie ohne Revolver auf den Diebs⸗ pfad begiebt, und dann jeder Tat fähig iſt. Sett längerer Zeit arbel⸗ zete ex nicht mehr und verlegte ſich ganz auf Diebereien. Waß die hentige Anklage ihm zur Laſt legt, iſt nur ein Bruchteil feiner tat⸗ ſächlichen Unternehmungen. Allein die Staaksanwalrſchaft ſtellre be⸗ zuglich einer Reihe von Fällen, in denen oin Beweis nicht zu gewin⸗ nen war das Verfahren ein. Nur einen Fall räumte Engelhardt ein, als er aber merkte, daß man mit nioch anderen herausrücken wollte, erklärte er, wie ſchon geſagt::„Jetzt ſag ich nichts mehr.“ Und ſo ſchwieg er ſich auch heute aus. Dafür redeten ſeine Mitaugeklagten, die er faſt alle erſt verleitet hat. Es ſind ſechs, zum Toeil junge Rurſchen bis zu 17 Jahren herunter. Der Vahnarbeiter Jaulhaber hatte zwölf Zentner Kartoffeln in ſeinem Garten in eine Miete gelegt und dieſe gut verdeckt. Die Bande kam aber doch dahinter und holte die Kartofſeln. Dem Werkmeiſter Spilger entführten ſie 10 Vrief⸗ tauben im Werte von 1000 Mark, die obendrein noch bei der Brui waren. Avs dem Kleinſchmidtſchen Hühnerſtall wurden 10 Hühner und ſpäter aus anderen 7 Hühner, wobei eine Drahtſchere in Tätigleit krat, aus dem Garten des Rechtsmwalts Dörzbacher Geſlügel im Werte von 110 Mark, aus dem Garten von Pfaffenritter Haſen ent⸗ wendet. Während Engelhardt nur an vier Diebſtählen ſich betei igte war der 17jährige Taglöhner Joſef Friedmann bei allen Streichen dabet. Mit dem 16jährigen Mar Hertel ſtattete er auch häufig einer Konſervenfabrik nächtliche Beſuche ab, um Zucker letwa 80 Pfund), Marmelade und Konſerven zu ſtehlm. Der Verſuch, auf dem Bahn⸗ hof einen Mehlwagen zu plündern, mißlang. Es:var ein Glück, daß es gelang, Engelhardt. ils dieſer mit Friedmann flüchten wollte, in nächtlichem Dunkel im Walde zu überraſchen, ſonſt wäre es nicht uhne Kampf auf Leben und Tod abgegangen; er ſitand ſchußbereit. Engelhardt war Soldat geweſen, hatte ſich aber amſcheinend durch Simulierung von Geiſteskrankheit zu drücken varſtanden. Der mit vierzehn Varſtrafen Belaſtete wurde heute zu 3 Jahren Gefäng⸗ nic, der Maſchiniſt Kart Keller zu 9 Monaten, Friedman zu 1 Jahre 4 Monaten, Henrich Hertel zu 4 Monaten, Hilfsarkeiter Güſtay Jontzex zu 3 Moniten, Johann Anton Riedelsheimer zu 2 Monaten, Maxr Hertel zu? Monaten Gefängnis verurteilt. Verleidigung: Rechtsanwalt Dr. Ebertsheim, Hörner, Triebskorn. Aus der Fendelhalle holte in der Nacht vom 11. auf den 12. April ös. Js. der Schloſſer Karl Merz einen und einen halben Zeutner Erbſen. Auf vier Monate lautet das Urtcil. Vert.: Rechts⸗ anwalt Dr. Ebertsheim. Mie einer Künſtlermäßne, die den Neid eines Eingeborenen aus Zentralauſtralien erregen könnte und einem Backenbart wie ein eng⸗ liſcher Seelord präſentiert ſich der 25 Jahre alte Gärtner Adolf Bäuerle aus Neckarau, der mit dem Taglöhner Hans Engelter aus Ludwigshafen. dem Taglöhner Georg Ohnsmann von hier und ſeinem Bruder Robert Bäuerle wegen Diebſtahls angeklagt i. Die Vande hat in der Nacht vom 8. zum 7. März ds. J8. dem Sattler Philipp Müller in Neckaran ein Schwein im Werte von 890 Mark und eine Ziege im Wert⸗ von 100 Mark aus dem Stalle ge⸗ holt, die Tiere alsbald abgeſchlachtet und ſich, wie Robert Bäuerke likum 9 75 jede Bewegung mit größter Spannung, und wenn es guch im Einzelnen nicht immer angeben kanrt, wodurch es ge⸗ ſtört wird, ſo iſt doch ein Film, in dem auch nur ein paar un⸗ geſchickte Schauſpieler mitwirken, ſofort zum Mißerfolg verurteilt. Desholb muß dde angehende Kinoſchauſpielerin lernen, auch auf die kleinſten Bewegungen zu achten; vor allem darf ſie keine Geſten ausführen, die nur in Gemeinſchaft mit dem N Wort verſtändlich ſind. Wenn ich 3. B. ſage„es iſt ſo und dabei mit der Zand hörbar auf den Tiſch ſchlage, ſo unmterſtreicht die Hond⸗ bewegung die Kraft des Ausdrucks, aber im Film würde eine ſolche Handbewegung nur ſtören, da die Worte und der Ton des Aufſchlages nicht gehört werden. Zur Ausbildung unſerer Schau⸗ ſpielerinnen haben wir daher Klaſſen für Haltung und allgemeine Dewegung eingerichtet, in denen die Damen erſt eifrig üben müſſen, bevor ſie auf der Leinwand erſcheinen dürfen. Das Gehen im Film iſt eine beſondere Kunſt, deren Schwierigkeiten die An⸗ fängerin kaum ahnt. Eine Statiſtin, die nichts weiter zu tun hat, als eine Treppe herunterzuſchreiten, wird in dieſer„Handlung“ erſt ausgebildet, damit ſie nicht zu ſchnell und nicht zu langſam ht, damit ſie keine eckigen Linien zeigr, die das Geſamtbild zer⸗ tören Beſonders gefährlich für den Film ſind ſchnelle Beweg⸗ ungen, die auf der Leinwand häufig grotesk und geradezu lächerlich wirken. Nicht anders iſt es mit dem Lachen im Film. Auch das will gelernt ſein Fin⸗ Stotiſtin, die in einer wichtigen Szene lacht und dabei ein verzerrtes Geſicht zeigt, kann die ganze Wirk⸗ ung vernichten. Fußbewegungen, die eine häßliche Ueberſchneid⸗ ung hervorrufen, können einen dramatiſchen Höhepunkt vernichten. Und ſo ſind es unendlich viele Kleinigkeiren und Einzelheiten, die die Filmſchauſpielerin erſt lernen muß.“ * — Ein verlagsjubiläum.) Am 22. Auguſt konnte die bekannte Bexliner Verlags⸗Buchhandlung Hermann Hillger ihr 25ſähr. Geſchäftsjubiläum feiern. Der Gründer und Inhaber der Firma, Hermann Hillger, rief 1887— zweiundzwanzigjährig— die Buch⸗ druckerei Böhm und Hillger in Hamburg ins Leben und gründele im Jahre darauf die Norddeutſche Verlagsanſtalt Hillger u. Co., die jedoch 1890 beide verkauft wurden. Hillger war ſodann auf den Ausſtellungen in Bremen, London, Wien, Philippopel, Chicago und San Franisko erfolgreich tätig u. kehrte 1894 nach Deutſchland zurück, wo er mit Joſef Kürſchner die Firma Hermann Hillger. Berlin gründete, die den Vertrieb von„Kürſchners Univerſal⸗ verſations-Lexikon“ und weitere Publikationen übernahm. London empfing Hillger die Anregung, gute Erzählungsliteratur billigen Preiſen herauszubringen. So entſtand mit einem Nechleitner⸗Roman als erſtem Bändchen„Kürſchners⸗Bücherſchatz“ im Auguſt 1896. Die Gründung von„Kürſchners Jahrbuch“ folgte alsbald, und ſeit 1902 erſcheinen die„Bücher des Wiſſens. Wäh⸗ rend des Krieges unterhielt der Verlag über 300 Feldbuchhand⸗ lungen. Mit Stolz und Befriedigung kann Hermann Hillger auf ſein aus dem Nichts geſchaffenes großes Büldungswerk zurück⸗ blicken, dem deutlich der Stempel aufgedrückt iſt, wozu es Arbeits⸗ können. A. M. in on⸗ In eude und Tüchtigkeit bringen ſich heute ausdrückre, einmal„anſtändig ſattgegeſſen“. Adolf Bäuerle ſpielte bei der Vertetdigung den Herrn Hanſe, der von nichts weiß. Die Andern erzählten die Mär, ſie gätten das Fleiſch am Rhein, wo es wahrſcheinlich ein Hamſterer verſteckt, aufgefunden und dann zerteilt. Auf die Frage, warum er ſich in ſeiner ausſchweifenden Haartracht geſalle, erwiderte Rudolf Bäuerle:„Die da drübe(im Gefängnis) könne jo kee Hvor ſchneide!“, was das Publikum lachen machte. Nach dem Gutachten des Pſochiaters, Prof. Dr. Gruhl⸗Heidelberg, iſt Ru⸗ dolf Bäuerle hyſteriſch veranlagt, zber zurechnungsfähtig. Don Krieg ha: er in Lazaretten mitgemacht. Er iſt angeblich zweimal verſchuttet worden, einmal in den Karpathen und noch einmal in Frankreich. aber wann, wo de., das weiß er nicht und war auch nicht herauszu⸗ bringen. Irgend eine Verletzung oder ein Leiden hat kein Arzt bei ihm finden können. Der Gerichtschemiker Dr. Graff vat im Angug Nudolf Bäuerles die Spuren von Ziegenblut feſtgeſtellt. Die Ber⸗ handlung endete mit der Verurteilung Rudolf Bäuerles und Engel⸗ ters zu je 6 Monaten, Ohnsmanns und Robert Bäuerles zu je 4 tnatoen Gefängnis. Vert.: Nechtsanwalt Dr. Klein. 8 Nus dem Lande. Aus dem Odenwalde, 21. Aug. Die Ergiebigkeit an 21. en hat in letzter Zett infolge Dürre nachgelaſſen. Die Ausbeute an ſifferlingen iſt daher bis jetzt gering. Burterſchwämme und ſonſtige minder bevorzugte Speiſepilze, wie Backenröhrlinge und Ziegen⸗ lippe ſind gleichfals im Wachstum zurückgeblieben. Dagegen iſt die Ernte an Steinpilzen diesmal beſonders reichlich ausgefallen. Falls noch ausrerchend Niederſchläge fallen, ſo verſpricht dieſer bevorzugle Edelpikz noch im September eine reiche Ausbeute. Hallimaſch und Champignon ſind vorläufig nur vereinzelt anzu⸗ treffen. Was die Beerenernte anbelangt, ſo hat ſich die Aus⸗ beute an Waldhimbeeren mittelgut geſtaltet. Die Büſche ſind bereits faſt überall leer gepflückt. die Brombeeren haben ihre Voll⸗ reife immer noch nicht erlangt. Doch ſteht die Brombeerernte un⸗ mittelbar bevor und verſprichr aute Erträge. Singen a.., 22. Aug. Zu dem Leichenfund am Stau⸗ fen wird berichtet. daß es bisher noch nicht möglich war, die Per⸗ ſönlichkeit der beiden Toten feſtzuſtellen. Die Annahme, es handle ſich um eine Aerztin aus Freiburg und einen Herrn aus Hamburg, hat b0 laut„Sing. Zeitung“ als irrig herausgeſtellt. Badenweiler, 22. Aug. Mehrere Kurgöſte, die in um⸗ fangreicher Weiſe hamſterten, erhielten den behördlichen Befehl, die Stadt innerhalb kurzer Zeit zu verlaſſen. Pfalz, heſſen und Umgebung. + Darmſtadt, 20 Aug. Den Betrag von hundertdreißigtauſend Mark hat in hochherziger Weiſe ein Ehrenmitglied der hieſigen Turngemeinde laut Urkunde zur Verfügung geſtellt, um das Andenken ſeines im Kriege gefallenen Sohnes zu wahren. Der Betrag ſoll dem Verein, der durch das große Brandunglück und an⸗ dere Umſtände in ſeinen Vermögensverbaltniſſen gedrückt war, auf⸗ helfen, damit exr ſeinen gemeinnützigen Zielen ungehindert nach⸗ ſtreben kann. Das Schlußwort der Urkunde lautet:„Ich verbinde damit die Hoffnung, daß die Turngemeinde in Einigkeit ſtark ihren hohen Zielen allezeit treu bleiben und zum Wiederaufdau unſeres Volkes aus tiefſter Not tatkräftig mitarbeiten möge.“— Starke Strömungen gegen die Anordnungen der Kommunalverbände machen ſich hier geltend. So haben heute vormittag die Landwirte, welche eine auf dem ſtädtiſchen Schlachthausplatz aufgeſtellte Dreſchmaſchine benützten, den mit der Verwiegung beauftragten Wiegmeiſter de⸗ Kommunalverbandes einfach davongejagt Daraufhin wurde durch die Behörde das Weiterdreſchen ohn Verwiegung geſtattet. Aehnliche Nachrichten kommen jetzt auch aus dem Odenwald. In einer ſtarkbeſuchten Verſammlung von Landwirien, die am Sonntag in Gr.⸗Umſtadt ſtattfand, wurde einmütig beſchloſſen, jede wei⸗ tere Abliefer ung von Landesprodukten zu verwei⸗ gern, ſolange die Leutenot auf dem Lande herrſcht, auf der anderen Seite ober dieſe außerordentlich hoher Unterſtützungen an die Er⸗ werbsloſen und Notſtandsarbeiter gezahlt werden. Vor allem ſoll auch die Zahlung der hohen Gebühren für Geireide⸗ und Kartoffel abgabe ete. verweigert werden. Auch gegen die Viehenteignungen und die hohen Speſen der Kommiſſionäre und des Viehhandelsver⸗ bandes wurde Stellung genommen Handel aneR Industrie. Holzverkohlungs-Induſtrie.-G. Konſtanz. Wie bereits mitgeteilt, iſt das Ergebnis des abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahres weſentlich ungünſtiger als im Vorjahre. Der Geſchäfts⸗ bericht teilt hierüber folgendes mit: Bis Ende September 1918 waren die Betriebe voll beſchäftigt. Das Ergebnis ſchien ſich günſtiger zu geſtalten, bis der Kriegsaus⸗ gang und der Umſchwung in den politiſchen Verhältniſſen die Hoff⸗ nungen vernichtete. Die Werke der öſterreichiſch⸗ungariſchen Geſell⸗ ſchaften, an denen das Konſtanzer Unternehmen beteiligt iſt, kamen faſt ſämtlich zum Stillſtand, ohne von den Unruhen direkt in Mit⸗ leidenſchaft gezogen zu ſein. Wegen der Zukunft dieſer Unternehmungen ſchweben Verhandlungen. Die Chemiſche Fabrik Wagenmann, Seybel u. Co. in Wien verteilte 10 Prozent Dividende für 1917/18 (wie i..). Das Werk Lieſing hatte Kr. 37959 Gewinn(i. V. 135 593) und wurde an die vorgenannte Geſellſchaft verkauft. Im Januar und März d. J. erfolgte die Umwandlung der deutſchen Ge⸗ ſellſchaften m b.., deren geſamte Anteile ſich im Beſitze der Kon⸗ ſtanzer Geſellſchaft befinden, in Zweigniederlaſſungen. In den deutſchen Werken blieb ſeit Oktober das Ergebnis gewaltig zurück. In einzelnen Monaten traten ſogar Verluſte ein. Der Reingewinn beträgt einſchl. Vortrag 1 447 631 4(i. V. 5 681 154%)0. Diwidende 5 Prozent gegen 17 Prozent plus 5 Prozent Bonus im Vorjahre. Bei einem Aktienkapital von unverändert 18 Millionen Mark 5 Kreditoren von 11.55 Mill(10,55 Mill.) vorhanden. Die valverpflichtungen ſind von.15 auf 0,36 Mill. 4 re⸗ duziert. Die Reſerve enthält unverändert M..99 Mill., Grund⸗ ſtücke und Gebäude M..04(.24) Mill., Maſchinen und Apparate M..31(.16) Mill. Das Effektenkonto hat ſich von M. 15.34 auf 10.80 Mill. vermindert, einſchl. Beteiligungen. Das Werk Lieſing erſcheint unveründert mit M..68 Mill., die Vorräte mir M..08 (.99) Mill. Kaſſa, Bankguthaben, Wechſel ſind von M..12 auf .26 Mill. zurückgegangen. Vei Debitoren ſtanden M. 17.03(15.93) Mill. und zwar bei Tochtergeſellſchaften M. 12.06(12.74) Mill, bei Krediroren M..47(.19) Mill. Ueber das neue Jahr wird eſagt, daß die deuiſchen Werke in den erſten Monaten 1919/20 ihre roduktion wieder aufnehmen konnten, doch laſſe ſich nicht voraus⸗ ſagen, ob die Kohlenverſorgung und die Verkehrsverhältniſſe, die zur Zeit und für den kommenden Winrer ſehr ungünſtig beurkeilt werden, es ermöglichen, die Werke in Vollbetrieb zu bringen. Mit Verkohlungs⸗Holz ſeien die Anlagen reichlich verſehen. Die General⸗ verſammlung findet am 19. Sept. ſtatt. Wirkſchaftliche nundſchan. Reichsnotzins und Hypolhekengläubiger. Nach 881 des Geſetzentwurfs über die Reichsvermögensabgabe ſoll die Abgabe auf Antrag des Rögabepflichtigen, alſo wohl ohne Wider⸗ ſpruchsrecht des Hypothetengläubigers in eine 50fähr. Rente, die im Grundbuch eingetragen wird, als Reichsnotzins umgewandelt werden können. Da die Rente unter Umſtänden eine bedentende Höhe erkceich en kaun u. als öffentliche Laſt den Vorrang von Hypotheken hätte, ſo würde nicht nur der zweitſtellige Kredit gefährdet ſein, ſondern ruch die erſle Hupothek in Mitleidenſchaft gezogen werden. Nach⸗ dem die Grundlage des Sparkaſſenweſens durch die hohen Kriegsan⸗ leihe⸗Beſtände bereits eine Abſchwächung erfahren hat, würde dieſe Maßnahme eine weitere Erſchütterung darſtellen, der im Intereſſo der Sparkaſſen auf das ernſteſte widerſprochen werden muß. Dieſe Bebenken würden nur fortfallen, wenn⸗ der Reichnotzins nicht den Vorrang vor den bezeichneten Hypotheten erhält. Der Vor⸗ ſtand des Sparkaſſenverbandes hat deshalb eine Eingabe an das Reichsfinanzminiſterium gerichtet, damit die Jutdreſſen der Sparkaſſen gewahrt werden. Erntenachtichten aus Baden. Von der Bergſtraße wird berichtet, daß die Kartoffelernte dort gut ausfällt. Ebenſo ſteht der Tabak ſchön und verſpricht einen vollen Ertrag Die Weinberge ſind reich behangen. Gleich günſtig lauten dle Nochrichten aus meh⸗ reren Orten der Ortenau, ſo aus Zell⸗Weierbach und Ortenberg, wo die Reben einen reichen Herbſt verſprechen Während das Korn gut ausfiel, war der Ausfall bei Haſer und Sommergerſte gering. Aus der Gegend von Meßkirch wird gemeldet, daß das Brotgetreide ſehr ſchön ſteht und eine ſehr reiche Obſternte, vor allem an Birnen, erwartet werden darf. Schärfere Ueberwachung des Wagenladeverkehrs. Karlsruhe⸗ 283. Auguſt. Im Landespreisamt hier fand jüngſt eine Beſprechung mit dem Leiter der Zweigſtelle Würzburg bes bayeriſchen Kriegs⸗ wirtſchaftsamtes ſtatt, in der zur wirkſamſten Erfaſſung des Wirt⸗ ſchaftslebens mit dem Ziele einer geſunden Preisrege⸗ lung die Zuſammenfaſſung ſämtlicher der Wirtſchaft dienender Or⸗ gane im Reichswirtſchaftsminiſterium als unerläßlich notwendig be⸗ zeichnet wurde. Die Einzelſtaaten wollen ſich bis zum Erſcheinen eine einheitlichen Verordnung gegenſeitig dadurch unter⸗ ſtützen, daß ſie die Unterſuchungen ohne Rückſicht auf die Landes⸗ grenzen ganz durchführen. In der Beſprechung wurden ſodaun Vorſchläge zur Ausgeſtaltung der Organiſatlon beim Reichswirtſchafte⸗ miniſterium und Vorſchläge zu einer Reichswi⸗ tſchaftsordnung ge⸗ macht und ſodann betont, daß vor allem die ſcharfe Uebet⸗ wachung des Wagenladungsvertehrs in Frage kommt. Zu dieſem Zwecke ſollen überall, in Baden z. B. in Frel⸗ barg. Karlsruhe, Konſtanz und Manuheim, in Bayern in München, Nürnberg und Wärzvurg, Wagenladungsprüfungsſtellen eingerichtet werden. e. Rheinſchiſſahrt. Mannheim, 20. Auguſt. Der Waſſerſtand des Rheines ging im Laufe ber letzten Woche täglich zu ück. Die für den Oberrhein bergwärts hier eingetroffenen Schiffe müſſen alle bebentende Mengen ihrer Labungen leichtern, um nach dem Beſtim⸗ mungsort Lauterburg, Kehl oder Straßburg gelangen zu konnen. Die Abladungstiefe nach Kehl oder Straßburg beträgt heute noch 1,80 Metr, Die Kohlentransporte beſtehen meiſtens aus amerikantſcher Herkunſt und ſind für die Schweiz beſtimmt.— Infolge des in den amerikani⸗ ſchen Lechen ausgebrochenen Teilſtreiks haben die Zufuhren in den letzten Tagen weſentlich nachgelaſſen; die Zufuhren von Nuhrkohlen ſind ebenſalls ſehr gering. Die Frachten werden wie folat notiert: für Kohlentrausporte ab den Ruhrhäfen nach dem Oberrhein und zwar nach Mannheim mit Mk. 5. pro Tonne, nach Karloruhe mit Itik.80 pr. Tonne, nach Kehl oder Straßburg nit Mk..50 pr. Tonne; für Talprodukte nach den Ruhrhäfen werden 13—14 Pfg. Fracht prd Zenier bezahlt; für Holztransporte ab Karlsruhe nach den Mittel⸗ rheinſtationen werden pro Waggon Mk 55.— bis 58.— bezahlt. Die Schlepplöhne ab Ruhrhäfen nach Mannheim werden mit Mk..— bis .50 pro Tonne notiert ab Mannheim nach Straßburg mit 29 Pfg. pro Seniner. Die Talſchleppiöhne werden immer noch mit 390 Proz. Zuſchlag zum Normaltaxif notiert. Schloppkraft iſt z. Zt. genntgend vorhanden. Die Neckar ſchiffahrt iſt z. Zt. vollſtändig wegen Kleinwaſſor eingeſtellt. Die Saſztransporte ab Jagſtfeld vder Heil⸗ bronn müſſen daher alle pro Waggon nach hier befördert werden. ledoch mangelt es ſehr an den hier nötigen Waggons. Des Winters Noi rechte Anzeſchen. Wfe der Vertreter des Neichskommiſſars für die Kohlenverteilung. Generaldirekior Köngeter, in der letzten Sitzung des Ausſchuſſes zur Prüfung der Ar⸗ beilsloſigleit im Bergbau mitteilte, ſteht eine weitere Einſchräntung des Selbſtverbrauchs der Hüttenzechen bevor. Die erſte Ein⸗ ſchränkung der Verbrauchsbeteiligung um 18 Prozeut wurde vorte⸗ nommen. Dieſe Einſchränkung ſoll nunmehe bis auf 25 Prozent der im Mai dieſes Jahres verbrauchten Mengen erheht werden. Dabei ſtehen noch weitere Einſchränkungen in Ausſicht, über die demndchſt mit den Hüttenzechenbeſitzern verhandelt werden ſoll. Der Reichs⸗ kohlenkommiſſar iſt ſich der ſchwierigen Lage wohl bewußt, in welche die Hüttenzechen bezüglich der Beſchäftigangsmöglichkeit ihrer Ar⸗ beiter durch dieſe Einſchränkung kommen. Er kann aver, wle ſein Vertreter ausführte, angeſichts der allgemeinen überaustrauri⸗ gen Kohlennol nicht mehr Rückſicht darauf nehmen. *Aufträge aus dem Auslaude. Wie die Berwoltung der Man⸗ nesmann⸗Röhrenwerke mitteilt, haben die Mannesmaun Röhrenwerke in Gemeinſchaft mit der Bismarckhutte einen großen Rößrenauftrag aus Niederländiſch⸗Indien bekommen und damit das erſte derartige Geſchäft nach dem Kriege eingeleitet. Beide Werkte haben bereits vor dem Kriege für den gleichen Auftraggeber Lieferungen gemacht.— Auch Japan ſoll Aufträge auf Walzwerkserzeugniſte au die rberſchleſiſche Eiſeninduſtrie erreilt haben. Di⸗ Lieferungen ſol⸗ len durch japaniſche Tonnage erfolgen. Dieſe Meldung bedarf aber noch der Beſtätigung. Ein Opfer unſerer Baluta. Unter dieſer Ueberſchrift berichtet der„Deutſche Kur. über den Zuſammenſchluß des Halleſchen Brau⸗ gewerbes in der Hand der dortigen Engelhardt⸗Brauerei.⸗G. Die fuſionierte Halleſche Aktienbrausrei beſaß bei einer Schweizer Hy⸗ pothekenbank eine die in Schweizer Währung ver⸗ zinſt und getilgt werden mußte. Dieſe Schuld von 732 000 Mark bedeutete bei dem Stande der Wöhrung eine ſolche von 3 Millionen Mark, wodurch die Brauerei in eine ſtarke Kriſis verwickelt wurde. Die jetzige Fuſion bedeutet einen Ausweg daraus anſtelle einer nötig gewordenen Sanierung. Ausländiſcher Telegrammperkehr. Nunmehr iſt auch der all⸗ gemeine Telegrammperkehr mit Frankreich wieder er⸗ öffnet. Zugelaſſen ſind vorläufig nur Handels telegramme in offener deutſcher, engliſcher, franzöſiſcher, italieniſcher und japaniſcher Sprache Die Wortgebühr beträgt für Frankreich 25 Pfg., für Algier und Tunis 45 Pfg. Varen und Märkle. m. Von den Produktenmärkten. Mannheim,. Auguſt. (Wochenbericht) Die Zufuhren vom Lande zind gegenwärtig noch ſehr klein, da bie Landwirte mit den Feldarbeiten vollarf beſchäftigt ſiud Recht lebhaft war der Marktverkehr in Pafer und zwar hauptſächltch für Ware auf ſchnelle Ablaoung, währ end die Käuſer für ſpalere Lit ſerung ſich mehr Zurückhaltung auferlegten. Für ſofortige Etefc⸗ rung wurden Preiſe von Mk. 57—57.50, fur Auguſt Abladung Mk 53—35, für September⸗Abladunz Mk. 47—40 und für September⸗ Oktober⸗Abladung Mk. 45—17 per Zentner ab Abladeſtationen gefor⸗ dert. Größere Angebote lagen haaprſächlich ab mitteldeutſcher Statio⸗ nen vor Ferner wurden Vietoria⸗Erbſen angeboten, die aber hier keine Käuſer fauden, da die geforderten Preiſe, die ſich zwiſchen Mk. 110—150 bewegten, als zu hoch betrachtet wurden. Lupinen klieben in beſſeren Futterſorten gefragt und wurden mit Mt 28.—28 bezahlt. Seradella faud keine ſouderliche Beachtung. Möhren wur⸗ den in kei Preislage von etwa Mk. 37. 0 per Jentner umge ſetzt. Von Dürrgemüſen ging Miſchware zum Preiſe von Mk. 30—33 per Zentuer je nach Qnalität, in andere Hände über. Mk..86 per Zentner angeboten und zu bleſen Preien wurden auch einige Umſätze getätigt. Auch Wieſenhen war ab rorddeutſcher Sta⸗ tionen angeboten und zwar ſtellten ſich die Forberungen auf Mk 16—18 ab Abladeſtation. Auch in Saatgetreide waren lebhaftere Um⸗ ſätze zu verzeichnen.— Die Märkte in den Vereinigter Staaten nahmen einen lebhafteren Verlauf und die Preiſe konnten infolge der ſchlechteren Ernteausſichten anziehen. Non Argentiuien werden Föhere Preiſe gekabelt, obwohl die Beſtände von Mais noch zugenommen haben. Bemerkenswect iind die bohen Frachtſätze vom La Plata; fordert man doch für ſchweres Getreide ſür nach Roiter⸗ dam Leh sb. In Frankreich laſſen die Ernteausſichten zu wün⸗ ſchen übrig, da die Niederſchläge zu ſpät eingetroffen ſind. Der Im⸗ portbedarf wird auf etwa 4 Milltionen Tonnen Wetzen geſchätt. In NRumänfen dagegen ſcheinen die Verhältniſſe günſtiger zu liegen, als man zuerſt angenommen hatte und man rechnet damit, daß ge⸗ wiſſe Getreidemengen abgegeben werden können. In Englanbd dürfte⸗das Ergebnis der Gerſte⸗ und Haferernte hinter den Erwar⸗ tungen zurückbleiben. 5 *Berlin, 23. Aug.(WB)(Seförderung von Meß⸗ gütern.) Die preußiſche Eiſenbahn⸗Verwaltung ſicherte dem Septemker⸗Meßamt auf deſſen Antrag zu. daß auf den preußiſch⸗heſſiſchen Staatsbahnen Meßgüter für die Herbſt⸗Muſtermeſſe auf den Hin⸗ und Rücktransporten ohne Rückſicht auf etwa beſtehende Verkehrsbeſchränkungen zur Beför⸗ derung angenommen werden müſſen. e Dienſtſtellen wurden angewieſen, Güter tunlichſt beſchleunigt zu befördern. Jedben ERTTATTLHCH B2⁴⁸ NWusd- 1Iweraa Strog war auf Jieferung per September⸗Dezember ab norddeu⸗ſcher Stationen zu — — Samstag, den 23. Auguſt 1919. mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend⸗Ausgabe.) 5. Stite. Nr. 887. Dus Teſtament des Johanne⸗ Jreymuth Romann von Alfred Raderno. (Schluß). Bruno raffte alles mit beiden Armen zuſammen und warf es in eine leere Schublade. Nicht einmal die Briefe eines Verlegers ſuchte er hervor. Er brauchte kein Geld. Das Blutgeld der Kino⸗Geſellſchaft lag für ihn auf den Banken bereit. Er brauchte aber auch keinen anderen Be⸗ weis ſeines einſt einträglichen Schaffens, denn mit jenen Werken von einſt hatte er nichts mehr zu ſchaffen. Da er ſich ſo weit weg verloren hatte, erſchien er ſich ihrer nicht mehr würdig, und jedesmal, wenn er ſein Fragment aufſchlug und zu leſen begann, um der Gedankenrolle ab⸗ geriſſenes Ende wiederzufinden, ſchüttelte er den Kopf und flüſterte:„Das ſtammt nicht von mir; das kann ich nicht erdacht und geſchrieben haben.“ Dieſes Kopfſchütteln war erſt ein erſtauntes, dann wurde es traurig, je öfter es ſich wiederholte, verzweifelt, leiden⸗ ſchaftlich dann, endlich wild. Da galt es nicht mehr dem Staunen, nicht mehr dem Zweifeln, ob er jenes Wer be⸗ gonnen hatte, es galt der Erkenntnis, daß das abgeriſſene Ende unauffindbar blieb, daß er nicht weiterkonnte, nicht weiterkonnte, in ſchmerzende Bande ſeine Glieder gepreßt und ſeine Stirn mit einem Reifen umſchmiedet fühlte, der 8 Haupt immer tiefer und tiefer auf die Bruſt hinab⸗ rückte. Stundenlang ſaß er untätig da und ſtierte vor ſich hin und ſtellte, wenn er ſich erſchlaffen fühlte, immer dieſelben Fragen an ſich:„Wer bin denn ich noch?“ Der Künſtler und Sieger von einſt? goh Mit einem wehmütigen Cächeln beantwortete er dieſen ohn. Doch was er heute war, das wollte er wiſſen. Und als er es wußte, wollte er es nicht ſein. Haßerfüllt ſchlug er nach ſich ſelbſt und mißhandelte ſeinen armen Schädel mit den knochigen Fäuſten. Wer war er nun noch? Wer? Er war nie mit den Menſchen, ſondern immer nur neben ihnen hergegangen. Jetzt begann er ſie zu meiden, zu fliehen. Tagelang verließ er ſeine Wohnung nicht. Das Eſſen ließ er ſich holen. Er tat von morgens bis abends nichts, doch damit man es von gegenüber nicht ſähe, hatte er Berge von Briefen und Seit⸗ ſchriften wieder der Cade entnommen und auf den Arbeits⸗ tiſch geworfen. Im Herbſt glaubte ihm der Dramaturg des Leſſing⸗ Theaters eine beſondere Freude zu bereiten, die ihm zugleich eine Aufmunterung ſein ſollte, indem er Benders Stücke in Rurzen Swiſchenräumen in den Spielplan aufnahm. Bruno las davon in der Zeitung und ſchrieb mit der Haſt eines Verfolgers an Bleichröder, daß er von dieſem Vorhaben unbedingt abſtehen müſſe, bis er ſein Werk vollendet habe und wenigſtens ſo viel wieder geworden ſei, als er war, ehe die verlorenen Jahre begannen. Der Dramaturg willfahrte ſeiner Bitte, ſprach aber die Erwartung aus, daß Bender ihm in Kürze ſein vollendetes Werk bringen werde. „ ie laſſen dich doch nicht fallen,“ wiederholte ſich Bender immer wieder den Troſt, der ihm angeſichts dieſes Briefes nicht vermeſſen vorkam.„Sie glauben noch an dich, folglich haſt du noch Pflichten, deren Erfüllung jener Kräfte bedarf, die du in dir wiederfinden mußt, Roſte es, was es wolle!“ Dazu müſſe vor allem wieder Ordnung in ſein Ceben Rommen, erkannte Bender nach einem prüfenden Blick auf ſein Spiegelbild, und auf ſeine etwas verwahrloſte Umgebung. Er ſchaffte ſich neue Kleider für daheim und die Straße an und verwandte mehr Sorgfalt auf die Pflege von Haar und Bart. Dann ſpielte er ſeinem Gegenüber keine Komödie mehr vor, ſondern ſichtete ſeine Poſt wirklich. Infolge ſeinercbleichgültigkeit gegen alles, was ſeine Perſon betraf, war er mit der Steuerbehörde und andern Kemtern in Konflikt geraten und hatte nun tagelang Schreibereien und zeitraubende Gänge. Er ſah wohl, daß er darüber nicht ans Arbeiten in ſeinem Sinne kam, aber das fand er ge⸗ rade richtig. Er hatte eingeſehen, daß er alle Fäden wieder anknüpfen mußte, die ihn mit ſeinem früheren Ceben wieder derbanden. Mochten auch Wochen, mochten ſogar Monate verſtreichen, ehe er ſo weit war, die Hauptſache blieb, daß er ſich wieder auf die einſam ragende Klippe hinaufarbeitete, von der er Umſchau halten Ronnte über ſich ſelbſt. Das Jahr hatte bereits gewechſelt, als Bender ſeit jenem vergeblichen Verſuch, es zu vollenden, ſein Fragment zum erſten Male wieder vornahm. Es war nicht der geheimnis⸗ — Zwang, den er ſonſt gefühlt hatte, dem er diesmal 2⁵ gehorchte, ſondern die Stimme der Pflicht, zu der er ſich bekannt hatte. Doch furchtſam, wie er beim Anblick der Arbeit wieder geworden war, geſtand er ſich das nicht ein, und wollte durch raſches Handeln die Schwäche beſiegen. Er ſchrieb drei FZeilen und ſtockte ſchon bei der zweiten; die dritte blieb Fragment. Es ging nicht. Er war es nimmer; war es nicht wieder geworden, trotz allem nicht. Mit verzweifelter Erbitterung nahm er den Kampf nochmals auf. „Wer war ich damals?“ brüllte er ſich ſelbſt an. Und als es Abend geworden war, ließ er alle Vorhänge herab und ſteckte nur ein einziges Licht an, keine der elektriſchen Birnen, die in koſtbaren Tulpen brannten, ſondern eine kurze, dicke Wachskerze, die noch aus dem Nachlaß ſeiner Mutter ſtammte. So heimlich, ſo unerlaubt erſchien ihm ſein Vorhaben. Monatelang hatte er den Schrank gemieden, den er nun mit einer zaghaften Umdrehung des kleinen Schlüſſels öffnete. Er enthielt eine Reihe von Fächern, und jedes war mit Seitungen angefüllt. So viele Stücke von ihm aufge⸗ führt worden waren, ſo viele Fächer waren da mit Seitungen vollgefüllt, die die Urteile der maßgebenden Kritiker enthielten. Bender nahm den Inhalt des oberſten Faches heraus und trug ihn ans Cicht. Er verbarg ſich förmlich in ſeinem Armſtuhl und begann zu leſen— wer er war, wer er da⸗ mals war, als die„Symphonie der Wogen“ zum erſten Male aufgeführt wurde. Swei Jahre waren es im ver⸗ gangenen Herbſt geweſen. Nun mußte er's doch erfahren, wer er damals war; in dieſen Zeitungen ſtand es ja drin. Fieberglut fühlte er ſeine Stirn umhauchen, während er las. So ſchrieben ſie einſt über ihn? Und heute? Moderten die Hhände ſchon, die dieſe Worte hier geſchrieben? Wand ſich in der bleichen Kapſel, die das Gehirn barg, das dieſe Worte erſann, bereits der ekle Wurm der ZSerſtörung und Verweſung, da es heute ſo ſtumm um ihn blieb, da keiner mehr über ihn ſchrieb, keiner ihm heute ſagte, wo er es ganz anders gebraucht hätte als damals, daß er noch immer derſelbe war und all das noch viel beſſer konnte, wenn er nur wollte? Wie ein Wimmern entrang es ſich ſeinen hartgeſchloſſenen Lippen. „Sprichſt du ſchon wieder von Wollen und willſt nicht den Mut haben, dir einzugeſtehen, daß dieſe Hände nicht modern, daß jenes Gehirn noch nicht vermorſchte? Sie warteten auf dich, doch als du noch immer nicht kamſt, riefen andere ihre Namen ſo laut, daß ſie den deinen da⸗ rüber vergaßen. Haſt du noch die Kraft, noch lauter zu ſchreien als ſie?“ Hatte ſie Bender noch irgendwo zu tiefſt in ſich ver⸗ borgen gehofft, ſo gab er es angeſichts der Anerkennungen, die er einſt verdient hatte, auf, an dieſe Kraft zu glauben. Rein mechaniſch nahm er nun ein Blatt ums andere vor. Da war auch eins verſehentlich darunter gekommen, das eine Arbeit von ihm enthielt. Er hatte ſie damals nicht geleſen. Er las Belege nie. Nun ließ er den Blick zerſtreut über ein paar Seilen gleiten. Unten irgendwo in der Spalte begann er und ging oben, wo der dicke Strich das Feuilleton vom übrigen Teil der Seitung trennte, auf die nächſte Spalte über. Da ließ es ein Name, der gerade über dem Strich ſtand, geſchehen, daß er die trennende Linie überſprang. Wo, wo begann, wozu dieſer Name gehörte? Nein, nicht ſoweit oben; es waren im ganzen nur zehn Seilen. „Beim Ueberqueren des Potsdamer Platzes geriet geſtern abend in der ſechſten Stunde ein Mann zwiſchen ein Automobil und einen Wagen der elektriſchen Straßenbahn. Vom Kraft⸗ wagen niedergeſtoßen und von der Elektriſchen ein Stück mitgeſchleift, erlitt der Bedauernswerte ſehr ſchwere Ver⸗ letzungen, denen er noch vor dem Eintreffen der Rettungs⸗ abteilung, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, erlag. Hus Papieren, die dem Toten abgenommen wurden, ging hervor, daß der Verunglückte Walter Daniel hieß und aus Frankfurt a. M. ſtammte.“ „Walter Daniel hieß und aus Frankfurt a M. ſtammte,“ wiederholte Bender langſam die letzte Zeile und ſtarrte über das Zeitungsblatt hinweg in die ruhige§lamme der Wachskerze. Hinter dem Lichte ſenkte ſich lautlos ein ſchwerer, an Vorhang und ſtieg ebenſo geräuſchlos wieder in die Höhe. Vor neun Dierteljahren ſeines Cebens ſah Bender einen Vorhang fallen. Aus ſeiner Erinnerung war die Zeit wie weggetilgt. Was er nun vor ſich ſah, war die hell beleuchtete Diele ſeiner Wohnung, dieſer Wohnung hier, in der in dieſem KAugenblicke alles ſo ängſtlich den Atem anzuhalten ſchien. Dort war es geweſen, wo er Daniel zum letzten Male ge⸗ ſehen hatte. Wie, wenn er damals den Warner erkannt und am Arm zurückgehalten, dafür aber jenes Weib zur Türe hinaus⸗ gejagt hätte, bei deſſen Anblick der Freund in jenes entſetzliche Tachen ausgebrochen war, das Bender jetzt wieder von der Diele herein zu vernehmen meinte? Nicht mehr die Frage, wer er einſt geweſen und wer er nun war, nicht mehr die Frage, ob er wirklich noch Pflichten beſaß und Uräfte, ſie zu erfüllen, ging Bender von die Augenblicke an nach, ſondern er fragte ſich immer und immer wieder, warum er damals nicht ſo gehandelt hatte. „Es wäre bei dem einen Mord geblieben; nun haſt du drei Tote auf dem Gewiſſen und wunderſt dich wohl nicht mehr, daß du dich mit einer ſolchen Laſt nicht mehr aufzuraffen vermagſt?“ Und an ſie, um deretwillen ſo viel Unglück über Schuldige und Schuldloſe kommen mußte, dachte er nichtd Weit ſtreckte Bender ſeine Arme der roͤtlichen Dämmerung entgegen, die in ſeinem Simmer herrſchte.— „Warum, warum habe ich damals anders gehandelt?“ klagte er und ſtreckte dennoch die hände nach ihr aus, die ihm ſein eigenes Ich geraubt und aus roſenroten und blut⸗ roten Träumen am Rande eines Abgrundes aufrüttelte, über den kein Steg zu ſeinem Ich hinüberführte. „Wie konnteſt du das? Wie?“——— Bender gab ſich verloren. Und von dieſem Augenbliche an dachte er ruhig und beſonnen. Er ſchrieb viele Stunden lang und traf mancherlei Verfügungen. „Aber ich will als Menſch ſterben,“ ſprach er zu ſich, „nicht als Selbſtüberwinder. Ich bin in meinen glücklichen Tagen ſo ſchwach geweſen, wie jeder andere auch und will mir im Unglück nicht das Gegenteil vormachen,“ Er hatte noch einen Wunſch. Er hing mit jener Frage zuſammen, die ihn ſo lange nicht freigegeben hatte. Er wollte Dera noch einmal ſehen. Er wollte ſie an⸗ ſehen wie ein gefährliches Raubtier, das man hinter feſte Gitterſtäbe gebracht hatte. Sollte ſie der Bann des Todes weniger ſtark gefeſſelt haben? Dennoch konnte er ſie noch einmal ſo ſehen, wie ſie gelebt und ihn betrogen hatte, wie er ſie täglich ſah und doch verkannte. Vielleicht durchdrang ſein Blick ihre Maske jetzt? Schon war es zu ſpät; aber das war doch gerade die Schwäche, deren ſich Bender in ſeinen letzten Stunden nicht ſchämen wollte. Er hatte alles geordnet, doch tat er ſo, als wolle er nur eine längere Reiſe unternehmen. Dann durchſtöberte er die Feitungen. Wo ſpielte man einen Vera Holſt⸗§ilm?— In Berlin nicht. Er ſuchte im Anzeigenteil auswärtiger Blätter. Er wollte doch ver⸗ reiſen, nur nicht wiederkommen. Sogar dafür wollte er ſorgen, daß niemand das Antlitz zu ſchauen brauchte, das einſt die härteſte Enttäuſchnng entſtellte. Unverdroſſen ſuchte er weiter. Und da ſtand's: In der Hauptrolle Vera holſt, die unvergleichliche Künſtlerin. Sie iſt nicht tot; ſie lebt! Bender lächelte verächtlich; wie zum erſtenmal, als er von Vera Holſt hörte.„Dieſe Allmacht hat bisher nur 198 Ae nun macht ſie das Kino dem alten Herrn treitig!“ Den Film kannte er nicht; er ſtammte vermutlich ar letzter Jeit. Und wo wurde er geſpielt? Bender wändte das Blatt um. Es war ein„Frankfurter Blatt“. „Seltſam,“ murmelte er,„in Frankfurt!“ Es war jedoch ein anderes Kino, nicht das Helios⸗Theater. Und er reiſte am anderen Morgen; Gepäck brauchte er keines Wellmann klappte die Handſchrift leiſe zu und ſchlang das Band wieder um ſie herum. Dann blickte er auf und ſah, daß es unterdeſſen Abend geworden war. Er fühlte ſich ermüdet und doch erregt. Es flimmerte ihm vor den Augen; das kam von der kleinen Schrift. Aber er kannte das; genau ſo benommen war er geweſen, als er vor wenigen Wochen das Prometheus⸗Kino verlaſſen hatte. Der Mommiſſar öffnete die Cade ſeines Schreibtiſches und legte die Handſchrift hinein.„Morgen biſt du die Beilage einer Akte,“ murmelte er, während er die Lade verſchloß,„ſieh, ſo ſpielt der Dinge Wandel auch mit dir!“ Auf dem Heimweg kam er an einem Kino vorüber. „Core Cei“ las er den Namen auf dem Plakat; doch„Vera Amliche Beröffenllichungen der Stadtgemelnde Montag, den 25. Auguſt gelten folgende Marken: Für die Verbrancher. Brot: Für je 750 Gramm Brot den Stammabſchnitt der 8 Brotkarte und der Kinderbrotkarte. utter: Für ½ Pfund Butter die Buttermarke 87 in den Butterverkaufsſtellen 85—175. Verbraucherpreis be⸗ tt: Für/ Pfund Margarine zu 88 Pfg. dle Fett⸗ kartoffeln. holen. am Montag, den 25. Auguſt 1919 bei der Milchzen⸗ trale von vormittags—12 Uhr. Nach dieſer Zeit iſt die Ausgabeſtelle geſchloſſen. Gefäße mitbringen. ⸗ Kartoffeln: Für die Kartoffelmarke 211 5 Pfund Früh⸗ Die Empfangsbeſcheinigungen ſind von den Verkaufsſtellen 715—1400 am den 25. ds. bei der Kartoffelſtelle Zimmer 54 abzu⸗ Stäbtiſches Lebensmittelamt C 2. 16/18 Suche noch Abnehmer für 77 Holſt“ ſprach er ihn aus. Und ihn ſchauderte leicht. e KAepfel, Birnen u. Zwetschgen per Zentner oder Waggon. 1 Hermann Höfer B9o98sa] Ladenburg. Montag⸗Vormittag, 5 21 in den Fettverkaufsſtellen 424 rückwärts 8 3840. Kindernährmittel: 1 Doſe Malzextrakt 7 M..35 für die Kindernährmittelmarke 40 in den Kindernähr⸗ Kea mittel⸗Vertaufsſtellen—1109. rtoffeln: Für 5 Pfund Frühkartoffeln(das Pfund 155 18 Pfg) die Kartoffelmarke 211 in den Verkaufs⸗ 8 ſtellen 541—714. Teſn: Für je 750 Gramm Brot die Brotmarken—4. igwaren: 250 Gramm für den Stammabſchnitt der Kartoffelerfatzkarte in den Kolonialwaren⸗Verkaufs⸗ ſtellen—1109. Der Preis beträgt für das Pfund de 86 Pfg. tt: Für ½ Pfund Speiſeſett zu M..25 die Fett⸗ marke 22 in den Fettverkaufsſtellen 354—580. Ferner für ½ Pfund Speiſefett zu M..25 die a1 FJetimarke 22 in den Fettverkaufsſtellen—353. ndernühtmittel: 1 Paket Radolfs Kindermehl und 2 Pa⸗ kete Kindergerſtenmehl für die Kindernährmittel⸗ marke 39 in den KindernährmittelVerkaufsſtellen —1109. Die Preiſe ſind für Radolfs Kindermehl M..70 und für Kinder⸗Gerſtenmehl 40 Pfg. für das M. aket. ager- oder Buttermilch: Für ½ Liter die Marke 45. Am grelt b K. e ed 1 7 reltag, den 22. ds. 500% e un 30% faure Bolluch nechee e 5 II. Für die Verkaufsttellen. wattr: gubgſeh lalg Hoomenge v, Pfund, dag. Pfund Butterſchma op 0 nd, das. Pfund zu Mk. 6,10) ür bie Huerderkonſſtele 176—280 Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Herr lohannes nach längerem schweren Leiden, ſedoch plötzlich und unerwartet, heute abend%½ Uhr im Alter von 60% Jahren in ein besseres Jenseits ah- berufen wurde. B295 Ludwigshafen a. Rh.(Schillerstr. 600, den 22. August 1919. Frau Appolonia Bühler geb. Finter. Nerm. Bühler nebst anverwandite. Die Beerdigung ſindet Montag: nachmittags 2 Uhr, von der Friedhof- kapelle aus, statt. 1 5 — 7 7 Todes-Anzeige. frau Margarete Schäfer wWaä. im vollendeten 85. Lebensjahre. Halle aus statt. Todes-Anzeige. Gestern mittag entschlief unsere gute allzeit treusorgende Tante geb. Gerhen Mannheim, den 28. August 1919. B280 Die traueruden Verwandten. Die Beerdigung findet Montag nachmittag 3 Uhr von der Leichen- ruder, Linilerer 725 lung wangs verſteigerung. Montag, 285. 1919 85 nachmittags werde ich im Pfandlokal 2s, 2 hier gegen bare Zah⸗ 85 im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Kaſtenwagen(Milch⸗ wa en), 1 Diwan, Die tieſtraueruden Hinterbliebenen: el, 1 Bettſtelle mit t. 5 Gemälde, zwei Stahlſtiche, 2 Hirſchge⸗ weihe. 1 Kinderſitzwagen 0 und Sonſtiges. VDingler, Gerichtsvollzieher. Heſſenliche derſſelgernag, werde ich im Verſtelgerungslokal O 6, 2 hier gemã 5 .G. B. gegen Barzahlung öffentlich Sae 255 9 Kilo ganzen ſchwarzen Pfeſſer. 73 Kilo garantiert rein gemah⸗ lener Pfeffer. Dingler, Gerichtsvollzieher. Von der Reise zurück Dr. Schumacher, Augenarzt Uhr zwei 8 ben. Musikinstromente 7 kauft zu 17 4, 4. e B 6, 3. Telephon 3126 B 6, 3. Sprechzelt 11—1,—5 Uhr. 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