—— 55 In* G neral- Hinzelger zer Ur. 7940—7946. Ar Anzel Padiſche Neneſte Rachrichten e. Seſeüſche ſten 63 M..50 Annahmeſahluß: Mittag mittags 2½ Uhr. übernommen. HBezugspreis in MRaunzeim und Umgebun Poſtbezug: Viertelj. M..92 einſchl. Juſte weiſe: Die Iſpalt. Nolonelzeile 50 Pf., Finanz⸗Anzeigen und Anzeigen von Verſicherungg⸗ 5 4 2 Mitte Katt vormitt. 20 Uhr, Rbendblatt nacde Stellen und AKusgaben wird keine Der monatlich Mt..50 mit B r Anzeigen an beſtimmten CT. zeig ſti—— 2 ſt abgeholt M. 7. 20. Asel-He. 39 ngsgebühr. Bei der —————— „„fſ—TTTT.TTTT..........—— nheim. 57. Ein Doſument der Schande. muänchen, 30. Septbr-(Prin.⸗Tel.) Die halbamtliche Freſpondenz Hoffmann erhält anſcheinend aus bayeriſchen ierungskreiſen unter der Ueberſchrift„Ein Dokument der Jande“ folgende, namentlich an die franzöſiſchen Beſatz⸗ sbehörden in der Rheinpfalz und die Schuldigen s Ludwigshafener Ueberfalls gerichteten arfen Auslaſſung: „Wenn wir noch einmal in einem längeren Artikel auf — Vorkommniſſe in Ludwigshafen zu ſprechen kommen ihen, weil drei brave Poſtbeamte von einem franzöſiſchen Kiminallſten niedergeſchoſſen wurden, ſo geſchieht das nicht von neuem in dieſer Wunde zu wühlen, ſondern weil Manntlich in einer franzöſiſchen Note an die deutſche Regie⸗ ing jene Vorgänge ſo dargeſtellt wurden, als ſei es lediglich Nervoſität„preußiſcher und bayeriſcher Beamten“ zu ver⸗ nken, daß jene branen Beamten ihr Leben laſſen mußten. Die Leichtfertigtkeit, mit der hier eine offizielle öſiſche Note Anklage gegen Beamte erhebt, erhellt ſchon eine Tatſache, daß bei der ganzen Ludwigshafener Affäre als ein preußiſcher oder im Sinme der Note ein bayeri⸗ — gemeint iſt natürlich ein aus Bayern ter— beteiligt war. Sowohl die armen Op en uns heute gar nicht zur Schuldfrage an der bedauer⸗ Bluttat äußern. Es iſt Sache der amtlichen Behörden, die Schuldfrage mit derſelben Energie zu betreiben, wie die Franzoſen im Falle des Sergeanten Manheim in uin getan haben. Wir wollen heute nur einmal gründlich u das Dunkel jener Mordnacht hineinleuchten. Nhydem endlich die Ausſagen ſämilicher vereidigter Zeugen vfiegen, muß man es offen ausſprechen: Agenausſagen lieſt, packt einem der ganze Jammer der Naſchheit. Umwillkürlich frügt man ſich: Sind denn ſolche zutalitäten gegen wehrloſe Menſchen einem Staatsweſen wie Europa noch möglich, oder hat Krieg die Menſchen aller Gefühle für Menſchenwürde ibtꝰ Es mögen ja ſicher im Kriege viele unentſchuldbare Ge⸗ tätigkeiten vorgekommen ſein, auf beiden Seiten— die te hat ja bekanntlich eine Liſte ſolcher Kriegsgreuel, kürlich nur deutſche, zuſammenſtellen laſſen. Daß aber jetzt, 7 Monate nach dem Kriegsende ein franzöſiſcher fizier deutſchen Beamten, die ohne Waffe, alſo ganz vrlos ſind, die ihm nicht den leiſeſten Grund dazu gegeben pen, die ſich auf ſeinen Anruf wortlos die körperliche Durch⸗ 12— gefallen leßen und auch den ſchmachvollen Befehl: ande hochl!“ ſofort befolgten, trozdem mit dem Reitſtock is Geſicht ſchlagen darf, ſo daß ſie über und über Rend an die Wand taumelten oder zuſammenbrachen, daß Eſelbe Offtzier einen alten verdienten Beamten. der ihn nicht ſfhort verſteht, mit emem Fußtritt in die Ecke ſchleu⸗ Jen darf— das erweckt doch in jedem rechtlich fühlenden ſchen, wir wollen hoffen nicht nur in Deutſchland, ſon⸗ in der ganzen Welt ein ſolches Gefühl tiefſten Ekels r ſo roher Soldateska, daß man die Sehnſucht Menſchen begreifen kann, endlich herauszukommen aus er finſteren Atmoſphäre des Haſſes und der Rachſucht. un ſchickt denn Frankreich gerade ſolche rohe Ge⸗ aaltmenſchen in das beſetzte Gebiet? Dabel triefen doch Reden der oberſten Generale Fayolle, Mangin, r von Wahlwollen, ſchonender Behandlung, Neu⸗ Aalttät! So benahm ſich alſo der Führer jener Miſitärpatrouille. un der Mordnacht von Ludwigshafen in die Kantine des mhofes und in das Hauptpoſtamtsgebäude in Ludwigs⸗ en eindrang. Iſt es da zu verwundern, wenn ſeine Be⸗ 7* ihren Führer an Brutalität, Grauſamkeit und Gemein⸗ u übertreffen verſuchen? Es iſt nachgewieſen, daß ein bat jener Patrouille mit ſeinem Militärgewehr finnlos [ad grundlos in Häuſer hineinſchoß, wo ſich iht zeigte, auch durch das Oberlicht des Poſtamtsgebäudes. iſt ferner nachgewieſen, daß der eine Krimünaliſt drei Be⸗ de niederſchoß, ohne daß einer dieſer Beamten eine Waffe ſich trug. Es iſt nachgewieſen, daß man den zu Tode eoffenen Poſtverwalter See ohne jegliche Hilfe⸗ Üſtung verbluten ließ und den letzten Wunſch des erbenden, ſeine Frau noch einmal ſehen zu dürfen, mit den Eöhniſchen Worten quittierte:„Kaput, egal 15, 20 kaput, egal.“ iſt nachgewieſen, daß Poſtpackmeiſter Groß trotz ſeiner herwundung von dem franzöſiſchen Offizier noch einmal [ber den Kopf geſchlagen wurde, daß ihm das Blut ur ſo herunterlief. Er mußte auf Befehl eines franzöſiſchen Uteroffiziers in ſchwer verletztem Zuſtande ſolange die Hände ochhaften, bis er zuſammenbrach. Es iſt nachgewieſen, daß han ihn auf dem Transport zum Sanitätsauto einen Re⸗ lolver an die Schläfe hielt. Hören wir aus dem umfangreichen Zeugenproto⸗ oil nur die Ausſage eines einzigen vereidigten Zeugen: Ich Im über eine Stunde mit Händen hoch geſtanden und bin dabei ebenſo behandelt worden wie die anderen. Ich war krotz aller Mühe gegen Ende kaum mehr imſtande, den Befehl zu befolgen, ſo haben mich die Arme geſchmerzt. Wenn aber auch nur einer von uns in der befohlenen Haltung etwas MNachließ, kamen gleich zwei oder mehrere mit erhobenen evolbern geſprungen und ſchrien:„Wollt Ihr ſie hinauf⸗ n, ihr Schweinehunde“. Wahrlich ein Dokument der Schmach und chande wird dieſes Protokoll beeidigter Zeugen über die FPadwigshafener Vorgänge für alle Zeiten ſein. Nicht für ene Männer, die an jenem Tag aus Pflichtgefühl treue Wache Pielten, ſondern für jene Beſtien in Menſchengeftalt, die heute ſur dem Namen nach Franzoſen ſind, in Wirklichkeit aber, inem Boltke angehören, das mit dieſer Gewaltpolitik vor dem Richterſtuhl der Weltgeſchichte Rechenſchaft ablegen muß. Wir wiſſen, daß die Mehrheit des franzöſiſchen Volkes von dieſem blutrünſtigen Militarismus nichts mehr wiſſen il. Daß es aber leider von allen dieſen Brutalitäten nichts e da ben die oftdiele fanfſche ercterbanng. 2 15— 5 5 5 er wie alle Wenn man dieſe⸗ Die Note der franzöſiſchen Regierung, die auf alle dieſe Borgänge überhaupt nicht eingeht, iſt uns Beweis dafür. Aber einmal, ſo hoffen wir, wird auch in Frankreich die Er⸗ kenntnis zum Durchbruch kommen, daß für ſolche Generals⸗ politik immer ſchließlich das Volk büßen muß. Candvogtmanieren in der Weſtpfalz. Mäünchen, 1. Oktober⸗(Priv.⸗Tel.) Die halbamtliche Korre⸗ fpondenz Hoffmann ſchreibt unter der Ueberſchrift„Landvogt⸗ manieren in der Weſtpfalz“ folgendes:„Die jüngſten Erlaſſe des Generals Mangin in der Weſtpfalz werfen ein grelles Schlaglicht auf die von den franzöſiſchen Abg. Barres und Thomas in einer der letzten Kammerſitzungen geprieſene „Friedliche und moraliſche Durchdringung der beſetzten Gebiete“. Die Lorbeeren des Generals Gerard ſcheinen es auch dem General Mangin angetan zu haben. Es folgt dann die Bekanntmachung des Generals vorn 23. Keptember im St. Ingberter Anzeiger, wonach die Grußpflicht für franzöſiſche Fahnen und die National⸗ hymne der alliierten Mächte eingeführt wird. In der Auslaſſung der Korreſpondenz Hoffmann wird dazu bemerkt:„So ſieht alſo die friedliche und moraliſche Durch⸗ dringung der beſetzten Gebiete aus.“ Als würdiges Gegenſtück zu dieſem Falle wird dann noch das Schreiben des Oberſtleutnants de Pkrevalé an den Zweibrücker Bürgermeiſter angeführt, wegen der am 1. September erfolgten„Kundgebung vor dem dortigen Bis⸗ marcldenkmal. Fronlalangriff gegen Erzberger. Berlin, 1. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Deutſche Volkspartei hat eine Anfrage einge⸗ bracht— ſie ſteht heute auf der Tagesordnung der Nattonal⸗ verſammlung, wird aber kaum ſchon beraten werden— die ſich nach dem Stand der Valuta erkundigt und nach den Maßnahmen, die die Regierung zu ergreifen gedenke, um eine Beſſerung dieſer die Lebensfähigkeit der deutſchen Wirt⸗ ſchaft gefährdenden Verhältniſſe herbeizuführen. Die Regie⸗ rung hat geſtern verkünden laſſen, daß ſie die Anfrage in den nächſten Tagen beantworten würde. Es kann dann leicht zu einem Frontalangriff gegen Erzberger kom⸗ men, von dem man nicht ganz zu Unrecht behauptet, daß ſeine Wirkſamkeit an dem Sinken der Valuta in den letzten Wochen und Mouaten nöcht ganz ohme Schuld ge⸗ welen iſt. Die Denkſchrift zur Balnlafrage. Berlim, 30. Sept.(WB.) Die der Nationalverſammlung vom Reichsminiſter der Finanzen zugeſtellte Denkſchrift zur Valutafrage gibt einleitend zunächſt einen Rückblick über die Entwicklung der Valutafrage während der Kriegsjahre und ſchildert dann die mit der Revolution beginnende kata⸗ ſtrophale Wendung, die zum faſt vollſtändigen Niederbruch führte. Nach Darlegung der Gründe für den Niedergang bis zur Revolution und die früheren Gegenmaßnahmen führt die Denkſchrift die Gründe für die VBalutaentwertung ſeit der Revolution an. In dieſer Beziehung werden erwähnt die große Einfuhr von Lebensmitteln und Rohſtoffen nach Ab⸗ ſchluß des Waffenſtillſtandsvertrages, die ſchwierigen inner⸗ politiſchen Verhältniſſe, die ſtändigen Unruhen, Streiks und Lohnbewegungen, die Machtloſigkeit der Regierung in den be⸗ ſetzten Gebieten, die zur Ueberſchwemmung derſelben mit Luxuswaren führte, die Kapitalflucht wegen des Terrors und der bevorſtehenden Steuerzugriffe, die notwendigen Ab⸗ beckungen der früher eingegangenen Valutakredite und der ſtändige Druck des ungeheuren ſchwimmenden Marknoten⸗ materials in Weſt⸗ und Nordeuropa. Die Denkſchrift gibt ſchließlich einen Ueberblick über die geplanten neuen Maßnahmen zur Hebung der Baluta und führt dazu u. a. aus: Das erſte große Mittel ſind innere Ruhe und Ordnung, unermüdliche geregelte Arbeit und ſtrengſte Sparſamkeit auf allen Gebieten. Angeſtrebt wird eine beſſere Regelung der Ein⸗ und Ausfuhr, namentlich der erſteren nach den Bedürfniſſen Deutſchlands und die Wiederherſtel⸗ lung der Zollgrenze im Weſten. Damit muß auch die Zollgeſetzgebung wirkſam gemacht werden. Die Preis⸗ politik unſeres Ausfuhrhandels muß den Bedürfniſſen des Landes angepaßt werden zumal der heutige Export zum Teil kein natürlicher, ſondern infolge der Werterhöhung der Aus⸗ landsvaluta ein Ausverkauf iſt. Die Preisprüfungsſtellen dürfen den geſunden Export nicht verhindern. Eine ſtarre Vor⸗ ſchrift der Fakturierung nur in Mark oder nur in fremder Va⸗ luta erſcheint den Intereſſen des Ausfuhrhandels abträglich. Unbedingt erforderlich wäre es, daß alle Finanzgeſchäfte der Reichs⸗ und Landesbehörden im Verkehre mit dem Auslande ihre vollſtändige Zuſammenfaſſung beim Reichsfinanzmini⸗ ſterium erfahren, deſſen Kontrolle ſich auch die Gemeinden für ihre ausländiſchen Finanzoperationen zu unterwerfen haben. Nutzen würde es verſprechen, wenn die Leiter der Reichsbank und der deutſchen Privatbanken rege Fühlung mit der Finanz⸗ welt des neutralen Auslandes nehmen würden, wobei zu prüfen bliebe, ob angeſichts des gemeinſamen Intereſſes aller Länder an einer größeren Stabiliſierung aller Valuten der Boden für eine internationale Kon⸗ ferenz geebnet werden könnte, die insbeſondere die Frage einer großen internationalen Anleihe zugunſten der Länder mit entwerteter Valuta zu löſen hätte. Wichtig iſt die Regelung der ſchwebenden und die Eröff⸗ nung neuer Valutakredite. Unſere Induſtrie ſchreit nach Rohſtoffen, zu deren Bezahlung uns die Mittel fehlen. Es muß gelingen, ſie auf Kredit oder gegen beſondere Zah⸗ lungserleichterung zu beſchaffen. Dazu muß das geſchwundene Vertrauen des Auslandes in unſere Arbeit und Zahlungsfähigkeit zurückkehren, wofür geregelte innerpolitiſche Verhältniſſe und anhaltende Arbeit die Vorbedingungen ſind. Erforderlich iſt auch das Ende der die Baluta ſchädigenden Kapital⸗ und Steuerflucht. die Umbildung des Kabinells. E Berlin. 1. Ottober.(Von unſerm Berliner Büro.) Das, worüber man in der geſtrigen öffentlichen Sitzung der Nationalverſammlung nicht ſprach, war in Wahrheit das Thema des geſtrigen Tages, das in den Wandelgängen in den Beratungszimmern uſw. am lebhafteſten erörtert wurde: Die Umgeſtaltung des Kabinetts. Wir haben immer noch kein neues Reichsminiſterium Wir werden es ſicher nicht vor Donnerstag, wo der Herr Reichskanzler Bauer aus Schleſien wiederkehrt, haben, und dann— ſo haben die Dinge mittlerweile ſich ge⸗ ſtaltet— iſt das noch zweifelhaft. Wir haben den Stand der Verhandlungen nach den Beſprechungen vom Montag beim Kanzler dahin zitiert, daß noch ſachliche und perſönliche Hem⸗ mungen zu beſeitigen wären. In der Beziehung hat ſich auch geſtern noch nichts geändert. Bei den ſachlichen Differenzen handelt es ſich vornehmlich um das Betriebsrätege⸗ ſetz, an dem die Demokraten treulich mitzuarbeiten be⸗ reit ſind, aus dem ſie aber ein paar Bedingungen ausmerzen möchten, die unter Umſtänden der deutſchen Wirtſchaft zur ſchweren Schädigung werden könnten. Das iſt das eine. Dann aber geht der Streit um die Reſſorts, welche den demo⸗ kratiſchen Neuankömmlingen auszuliefern wären, und hier verfilzen ſich Perſonen und Dinge. Man hat ein wenig ſouverän über das einſtweilen noch garnicht erledigte Reichsminiſterium des Innern verfügt, und nun zeigt es ſich, daß Herr Dr. David keineswegs gewillt iſt, ſchon wieder ein⸗ mal die Tür in die Hand zu nehmen. Man kann das durch⸗ aus verſtehen. Herrn Dr. David iſt bisher recht übel mitgeſpielt worden. Er hat als Miniſter ohne Portefeuille wie als Reichs⸗ tagspräſident immer den Platzhalter ſpielen müſſen, der zu gehen hat, wenn ein neuer Anwärter kommt. Aber es iſt auch zu begreifen, daß die Demokraten Wert darauf legen, wenn ſie in die Regierung eintreten, Miniſterien zu erhalten⸗ in denen ihnen Einfluß zu üben möglich iſt. Es kann gar keine Rede daron ſein, daß ihnen damit gedient wäre, wenn neben dem Juſtizminiſterium und dem Vizekanzlerpoſten zwei Sitze in der Regierungsbank ohne Portefeuille ausgeliefert würden. Es mag ja ſein, daß Herr Schiffer, der ſa wohl dazu iſt, des Vizekanzleramtes zu walten, ſich durch ſeine große Taten, ſeine Kunſt in der Menſchen⸗ behandlung und ſeinen nimmer ermüdenden Arbeitseifer auch dann einen beſtimmenden Einfluß auf die Regierungsgeſchäfte zu ſichern wüßte. Aber es könnte doch auch anders kommen. Derlei Erwägungen ſchwingen jetzt mit, und aus ihnen her⸗ aus iſt es zu erklären, wenn troßz allen Gründen, die für eine Beteiligung der Demokraten an der A ſprechen mögen, die Neigung mitzutun in ihren Reihen in den letzten Tagen ſich nicht gerade verſtärkt hat. Reuaufteilung der Regierungsgewall. In den Erörterungen über den Wiedereintritt der Demo⸗ kraten in die Regierung ſpielt eine große Rolle die Behaup⸗ tung, es wäre nicht möglich, ohne die Mehrheitsſozialdemo⸗ kraten die Staatsgeſchäfte zu führen und die politiſche Lage im Gleichgewicht zu halten. Es denkt nun gewiß kein beſon⸗ nener Politiker, der die gegenwärtigen Macht⸗ und Mehrheits⸗ verhältniſſe geändert ſehen möchte, daran, die Sozialdemo⸗ kratie ausſchalten zu wollen Jeder ſolcher Verſuch würde mehr noch als ein politiſches Unrecht, er würde heller Wahn⸗ ſinn ſein, von dem nur die U. S. P. und die Kommunmiſten profitieren würden. Es kommt auf etwas ganz anderes an: nicht darauf, die Sozialdemokratie auszuſchalten, ſondern Kräfte und Parteien wieder einzuſchalten, die die Revolution anfänglich zurückgeſtoßen hatte. Die durch die Revolution an die Macht gelangte Sozialdemokratie war recht exkluſiv und iſt es bis heute geblieben. Die einflußreich⸗ ſten Poſten in Regierung und Verwaltung nimmt die Sozial⸗ demokratie in Beſchlag. Sie erhebt Anſprüche, die dem gegenwärtigen Stande der politiſchen Kräfte in Deutſchland nicht mehr entſprechen und ſie hat ihre Macht⸗ ſtellung nicht eben zu allgemeiner Zufriedenheit ausgefüllt. Sie foll ihren großen Einfluß auf die Geſchicke und die Ge⸗ ſchäfte des Landes behalten, aber dem Zuſtande kaum verhüllter Klaſſenherrſchaft, in dem wir uns heute befinden, eines ſehr einſeitigen ſozialen und politiſchen Kurſes wird Dauer nicht gewährt werden können: das allein dürfte die Abſicht der Oppoſition ſein. Die demokratiſche und republikaniſche Woge ebbt mächtig zurück. Nach dieſer heutigen Lage muß die Regierungsgewalt neu auf⸗ geteilt werden. Das bedingt mit nichten eine Zurück⸗ ſtoßung oder Herausforderung der Sozialdemokratie, wie uns manche Demokraten glauben machen wollen, die allzu will⸗ fährige Freunde der ſozialiſtiſchen Demokratie ſind oder in der Revolution plötzlich geworden ſind. Es müßte denn ſein, daß die Sozialdemokratie eine Herausforderung ſchon darin erblickt, daß man ihren Anſpruch auf nahezu alleinige Aus⸗ füllung der Staatsgewalt, auf nahezu alleinige, faſt allein ent ⸗ ſchridende Beſtimmung der Richtung in Geſetzgebung und Verwaltung nicht anerkennen will, einen Anſpruch, der weder dem heutigen Stande der inneren Dinge, noch den Leiſtungen der Sozialdemokratie und ihrer Stützen in den übrigen Mehr⸗ heitsparteien eniſpricht. Die Beglerungskriſe in Bauern. München, 1. Okt.(Priv.⸗Tel.) Ueber die Regierungs⸗ kriſe in Bayern ſchreiben heute die Münchener Neueſten Nach⸗ richten:— 2 „In der Frage der Umbildung oder Neubildung der Regierung iſt bis ſetzt noch keine weitere Entwicklung zu verzeichnen. Am heutigen Mittwoch morgen wird in einer gemeinſamen Be⸗ ſprechung der an der Koalitionsregierung beteiligten Parteien die Lage beſprochen und nach einer Klärung und Edſung feſucht werden. Die Preſſe der Bayeriſchen Volkspartei, der nächſten An⸗ wärterin auf den Poſten des Miniſterpräſidenten, deutet an, daß die Partei nur dann bereit wäre, der Rezierung die Spitz. zu geben, wenn eine Neuwahl eine neue Vaſis geſchaffen daben würde. Es iſt anzunehmen, daß auch in dieſem Falle die Preſſe Sumnbunt dertzitt, ais ihre Baxteileitun Ann N I 7* 8——Bů ͤ—— eee ee e ee. wde als Pltzen boufe ffr a de. N fel— ſe ˙ 2. Seite. Nr.. FF TdPPTbT— ASASE——— * Watbseck beu 1. Bieher In Landtagsfraktion. Es ſind Anzeichen dafür vorhanden, daß die Löſung der Kriſis auf viel weniger gewaltſame Weiſe erfolgt, als auf dem Wege der Neuwahlen, die das Volk aufs neue ſchwer be⸗ unruhigen müßten, und kaum ein anderes Ziel brächten, als das jetzige. Man wird daher gut tun, zunächſt die Verhandlungen der Parteien abzuwarten.“ Bayeriſcher Landtag. München, 1. Oktober.(Priv.⸗Tel.) Der bayriſche 8andtag eröffnete geſtern mit einer Sitzung des Finanzausſchuſſes ſeine gußerordentliche Tagung. Zur Beratung ſtand die Vorlage betr. die Be⸗ ſchaffungsbeihilfe für die Beamten, Penſioniſten und Hinterhlte⸗ benen. Gleich zu Anſang ergriff Finanzmiuiſter Speck das Wort und machte u. a. folgende wichtige Darlegungen: „Die Art der Hülſe durch kaun die Not nicht beſeitigen. Wenn man wirklich etwas tun wolle, muß die erſte Aklion auf ung der Preiſe 38 2 ſbehr— ittel, jetzt der Poeſſ nd— einem halben auſgebrau Wenn gerung der Preiſe ſo wei⸗ — am 1. Januar in Lage als heute ſſen ihnen mit neuen Mitteln helfen. Wi ü di angreifen. Aber hier iſt leider feſtzuſtellen, daß man Beſtrebungen der bayriſchen Regiern Wucherz nicht die Beach geſchentt ) Alle unſere Anregungen haben pielleicht zu Beſpre⸗ fũ endes iſt ts geſchehen. der Hreiſe 05 run trauen hervorgerufen wird, wenn c Aafeſſl bereichern auf Koſten ihrer ſie das Notwendigſte aufbringen ſol⸗ iſch ndg he. wird, wird es nicht beſſer, und über die Not der Zeit hin en.“ ſter erläuterte dann die Zulagen im einzelnen und fuhr amten und Arbeiter ſoll die Finanz⸗ ſen. Die iſt ſo, daß ſte kaum tr betrübender ſein kann. in Wort iſt genug, um in N lage zu ſchüldern. Ob die notwend Mittel zur Berfügung ſte e Der Miniſter er⸗ daß er alles Wohlwollen für d——50 und Arbeiter dieſem Wohlwollen dürfe jedoch das Intereſſe des Startes it nicht außer acht gelaſſen werden. der Ansſprache kamen dann die Redner der elnen Parteten zu Es wurde ſchließlich ein Unterausſchuß Vorſchläge beraten ſoll. Die Sitzung wird heute ſortgeſetzt. Nakionalverfammlung. Berſin, 30. September. Präftdent Fehrenbach eröffnet die Sitzung um.20 Uhr. Der Präſident wünſcht der Nationalverſammlung einen eten Einzug in ihr Berliner Heim und gedenkt des verſtor⸗ rdneten Naumann, der ſowohl hervorragend als Menſch entarier geweſen ſei. Das Haus hat ſich von den Auf der Tagesordnung ſtehen Anfragen. Auf die Anfrage kues Zentrumsabgeordneten betr. die Unterſtützung der Flüchtlinge ans Elſaß⸗Lothringen antwortet ein Regterungsvertreter, daß von Mitteln durch das Rote Kreuz und durch Er⸗ der Befugniſſe der Darlehnskeſſen in dieſer Richtung weiterung —toeee Borgehen e(Soz. an, ng das des„Bolksbunds“ in Sachen der Kriegsgefangenen billigt und ob kregterungsſeitig Aeußerungen dahin gefallen ſeien, daß wir die Iiensgefangenen nicht gebrauchen könnten. Regierungskommiſſür Stücklen: Das ungqualifizierbare Borgehen des Volksbundes hatte der engliſchen Regierung erſt das geſchaffen, das dieſe gegen unſere Kriegsgefangenen aus⸗ ſpielte. Reichskanzler Bauer hat niemals eine Aeußerung dahin ge⸗ tan, daß wir„kein Geld für Ueberläufer“ hätten. Die Regterung * alles zu tun, daß die Kriegsgefangenenfrage nicht zu ſchen Zwecken gebraucht wird. Es gereicht ih tmmg, daß der Heimtransport der Kriegsgefangenen ſich bisher matt al.gewickelt hat. Die Kriegsgefangenen haben ſich dankbar und erfreut gezeigt, daß ſie von der Heimat in herzlicher Weiſe will⸗ kommen eißen wurden. Es folgt die erſte Beratung des Geſetzentwurfs betr. die weitere vorläufige Regelung des Reichshaushaltsetats 1919. In dieſem Notetat, der in der vorangegangenen Sitzung des Haus⸗ haltausſchuſſes angenommen wurde, werden u a. 133,4 Millionen 25 111 742 1215 255 212 K. 15 2 32 N 24 5 7 75 fe 244 1 zur Gewährung von Kriegsteuerungszulagen an Beamte und Lohn⸗ ingeſtellte ſowie an Ruhegehaltsempfänger und Hinterbliebene an⸗ gefordert; ferner 1,4 Milliarden für die Verwaltung des Reichs⸗ 8 das Reichsmilitärgericht, die Reichsmarine und für das ando der Schutztruppe ſowie 15 Milliarden für die Ausfüh⸗ Friedensvertrages, insbeſondere für den Wiederaufbau ſonſtige Aufwendungen anläßlich des Krieges. Der Notetat wird in allen drei Leſungen ohne Ausſprache i der n Beratung des Geſetzentwurfs über die durch innere Unruhen verurſachten Schäden nimmt das Wort der Abg. Heimann—— Jede Haft lokaler Gemeinden für die aus Rienhel muß ausgeſchloſſen ſein. Das Reich alleim iſt zuſtändig. Rechtlich iſt auch die Abwälzung eines Drittels der auf die Gemeinden unhaltbar. Die Zehntauſende von e en würden wegfallen und damit viele Koſten und Arbeit, wenn die Gemeinden ausgeſchaltet werden. Ich Ueberweiſung an den Hilfsausſchuß. Wir können den Grundgedanken des Geſetzes nicht billigen, daß die Revolutions⸗ ſchäden auf gleicher Grundlage wie die Kriegsſchäden behandelt e ei(Sog.) beantragt Ueberweifun, eimann.) beantragt Ue ifung an eine beſondere Kaabenn* Mitgliedern. Abg. Bärwald(Dem.): Das Geſetz ſetzt geradezu eine fe e deee ende Ne ün en heran⸗ Ich beantrage abeethang an eine Kommmiffton von 21 ſtaatsſekretär Dr. Zewald: Die Unruhen wurden aller⸗ dings in den meiſten Fällen von Mitgliedern der Gemeinden, nicht erregt, alſo iſt die Gemeinde ver amtwork⸗ — daß das Reich die Schäden in ihrem .⸗N.): Die Haftpflicht der Gemeinden werden, zumal die Schäden nicht nur ndern auch bei der Abwehr verurſacht um pertagt das Haus die Weiterberatu drittag aen ee alchaeag⸗ ationalberſammlung am 21. Oktober auf Wochen ſich vertagt. Bis im will man den Stat 8 und die fal d Leſung Ausſchuß Während Vertagung ann im Au Reichseinlom⸗ nenſteuer fertiggemacht werden. Scheidemaun Botſitzender der ſozlaldemokraliſchen Reichskagsfraktion. Serlin, I. Ott.(Von unf. Berl. Bürn.) Die ſogzz Serde⸗ eeeee Die ſtalieniſche Kriſe. Die Auflöſung der italleniſchen Kammer. Rom, 30. Sept.(Agenzig Stefan.) Der vom Kabinett dem König unterbreitete Beri über die Auflöſung der Rammer hebt hervor, daß nach dem großen Siege Italiens, nach 50 erfüllten Aufgaben, nach ſo großen Umbildungen es unbe⸗ ingt notwendig iſt, daß das Volk Denbhung bugheenek hat, wabf durch die neue geſtellt, der eine wurde nach einem kacher⸗ von s ſelbſt kleine was due ruhige Arbeit unmöglich macht. Wen 25 in den der über die Wabtde gezogen wird. Die einen an Zahl über un der Alliferten und trotz des Zorns der Südflawen nicht zu be⸗ denskonferenz dürfen nicht abgeändert werden. Man würde keine ereignete, iſt zum großen Teil auf die ausnahmsweiſe lange Amts⸗ dauer der Ahgeordneten zurückzuführen. Nur eine neue Kam⸗ mer kann die Uaſtimmigkeiten löſen. 1 Wir haben 9655 ert, fährt der Bericht fort, von der Kammer die Gutheißung der ee Deutſchland und Oeſterreich zu verlangen. Da ihre Amtsdauer am 26. Oktober abläuft und ſich auf dem Gebiete der allgemeinen Politik ſchwere Verwickelungen eingeſtellt haben, iſt es unwahrſcheinlich, daß wir bis zu dieſem Datum die Ratifikation der beiden Friedensverträge oder auch nur eines derſelben von den beiden geſetzgebenden Kör⸗ perſchaften verlangen können. Jale es ſch cds Der Bericht ſagt dann, die wichtigſten auf dem Dekretwege zacfigten werden könnten. notwendig erweiſen ſollte, würde man dem König vorſchlagen, die Friedensverträge, die jetzt in rnge ſtehen, durch Dekret zu unter⸗ die nachher unverzüglich dem neuen Parlament unter⸗ reitet werden müßten. Die Wahlreform bietet Garantie da⸗ für, daß dieſe Frage während des Wa 9he das Feld nicht beherrſchen werde. Der Kampf werde ſi den nen Gruppen und Parteien auf der Bafis ihrer Pro amme und ale abſpielen. Es iſt wichtig, daß die ſchweren Unſtimmigkeiten, die hinſichtlich der Fragen von weittragender Bedeutung entſtanden ſind, der des ſouveränen Volkes nicht eutzogen werden. Denn dieſes allein beſtimmt dies als oberſte Inſtanz. Zur N Stunde iſt die eingige die Befragung der Wähler. Die nationalen Anſprüche jedem Italiener in der Seele heilig. Die neue Kammer wird berufen ſein, die großen politiſchen und ſozialen Fragen löſen, deren E ledigung wir nie und nimmer vernachläſſigt—5 n. Der Bericht ſchließt: Italien hat den gegen 58 und durch ſeine tellungen igten Feind, dank ſeiner Tapferkeit, ſeiner Tatkr ſeines Opfermutes. Italien muß nun ſeinen verlorenen Reich tum und ſeine nationalen Güter wi n. Die Aufgabe wird das neue Parlament zu erfüllen haben. der Bulſch von iume. Miniſterrat in Rom. Rom, 30. Sept.(WB) Den Zeitungen zufolge begab ſich Miniſterpräſident Nitti am Montag morgen in die Villa Savoya, wo er ſich mit dem Könige beſprach. Darauf fand im Miniſterium des Innern der angekündigte Miniſter⸗ rat ſtatt. Einige Zeitungen ſagen, daß die Diskuſſion in der Kammer auf Dienstag vertagt worden ſei. Die Allſierten dulden keinen Annexionsverfuch. D Paris, 30. Sept.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Ihr Sonderberichterſtatter meldet aus Newyork: Es ſcheint un⸗ glaublich zu ſein, daß Italien einen Kronrat einberufe, um über die Annexion Fiumes zu entſcheiden, ſofern die Führer der italieni Regierung in übertriebener natio⸗ naler Erregung die Köpfe nicht verloren haben. Sogar ein Koalitionskabinett würde Fiume entgegen den Anordnungen alten wagen. Italien müſſe wiſſen, daß die Alliierten keinen nnexionsverſuch dulden werden und daß das erſte Ergebnis eines ſolchen Verſuches die Unterbindung der Ernährung, der Kohlenzufuhr und des Kredites ſein werde. Ohne dieſe Unterſtützung der Großmächte und ins⸗ beſondere der Vereinigten Staaten würde Italien bald zu⸗ ſammenbrechen. Wenn Italien mit einem Nein ant⸗ wortet, begeht es Selbſtmord. Fiume ſei der Prüfſtein der guten Abſichten der Frie⸗ denskonferenz. Es ſei gegenwärtig die Probe für die mora⸗ liſche Macht des Völkerbundes. Die Beſchlüſſe der Frie⸗ den anderen Nationen der Welt dadurch zu verſtehen geben, daß es möglich ſei, ihre Beute zu behalten, wenn ſie bei ihren Angriffen kühn genug vorgehen. Die Italiener müſſen Fiume ohne Blutvergießen zurückgeben, und es iſt nicht not⸗ wendig, daß eine Blockade'Annunzio zur Vernunſt bringt. Geſetz und Ordmmg müſſen den Sieg davon tragen. die Wiener Veröffentlichungen. Die Erklärung des Grafen Berchtold. Bern. 30. Sept.(WB.) In ſeinen in der Neuen Züricher Ztg. peröffentlichten Anmerkungen zum bſterreichiſchen Notbuch und zu den Grooßſchen Darlegungen nimmt Graf Berchtold weiterhin zu der bekannten Depeſche des Hofrates Biegner das Wort. Die Unterſuchung in Seraſewo habe eine Nichtbeteili⸗ gung der Belgrader Regierung an dem Anſchlag feſtgeſtellt. Berch⸗ told ſtellt es ſo dar, als ſei die Biesnerſche Depeſche ſchon abgefaßt geweſen, und die öfterreichiſchen Anſchudigungen gegen Serbien hätten ſich nie auf die Behauptung der Urheberſchaft oder Mittäter⸗ ſchaft Serbiens beim Anſchlag geſtützt, ſondern nur die mittelbare Verantwortlichkeit der Belgrader Regierung betont. Die Note der k. u. k. Regierung an Serbien hätte von vornherein unannehmbare Forderungen ins Auge gefaßt und keine Demütigung Serbieng bezweckt, ſondern nur ein Mindeſtmaß politi⸗ ſcher Garantie für ein normales Nebeneinanderleben angeſtrebt. „Die Tatſache, daß Deutſchland nicht früher als die anderen Signatarmächte Kenntnis von der Note erhielt, erklärt Verchtold damit. Bethmann⸗Hollweg habe deſterreich freie Hand gelaſſen mit dem Bemerken, man müſſe in Wien be en, was zu geſchehen habe; Deutſchland werde, wie immer auch die Entſchei⸗ dung falle, hinter Oeſterreich⸗Ungarn ſtehen. Die ſerbiſche Antwort⸗ note ſei von dem k. u. k Geſandten in Belgrad, Baron Gieſel, der mit Berchtold ſofort nach ſeiner Rückkehr aus Belgrad Punkt für Punkt durchgeſprochen habe, als ungenügend erklärt worden, weil in zwei der wichtigſten Punkte nichts erreicht worden ſei und infolgedeſſen alles beim alten bleiben mußte. Berchtold ſchiebt auch hier Deutſchland vor, das erwartet habe, auf die eventuell abweiſende Antwort Serbiens werde die Kriegserklärung verbunden mit einer Reihe kriegeriſcher Operationen ſofort erfolgen Die weiteren Ausführungen Berchtolds zu der bewußt irrtüm⸗ lichen Informierung des Monarchen anläßlich der Kriegserklärung ſowie beim Scheitern der verſchiedenen engliſchen Vermüttlungs⸗ vorſchläge, decken ſich mit den Angaben, die von dem Genfer Feuille veröffentlicht worden ſind. Nur flgt Berchtold bheute noch die hinzu, daß auf den dritten engliſchen Vorſchlag zur Vermittlung a quatre eine Antwort deshalb nicht ſofort erfolgt ſei, weil die Schlußfaſſung des Miniſterrats, der am 31. Juli in den frühen Nachmittagsſtunden tagte, erſt nachträglich aufgrund der von Tisza geforderten Formulſerung redigiert worden ſei. Die Tatſache, daß in der ſchließlich an England erfolgten Note der Ausdruck„Nähertreten“, gewählt wurde, ſei nach Berchtold damit zu erklärem, auf Tiſzas Antrag e Be dikkiert wurde. Vermutlich aus dem Grunde, es engliſcherſeits noch um keine präziſe Formuliern rn nur ng davon die Rede war, England denke an eine Ver ing. Hie Donauſtaalen. Neubuldung der rumäniſchen Regierung. 2 Paris, 30. Sept.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Die rumäniſche Miniſterkriſts iſt gelöſt. Infolge der aus⸗ drücklichen Weigerung der Politiker des früheren Königreichs und der Siebenbürger, die ſchwere Laſt der Regierungsgewalt unter den gegenwärtigen Umſtänden auf ſich zu nehmen, hat ſich der König entſchloſſen, eine Beamtenregierung zu bilden, in der er den Vorſitz dem ehemaligen Kriegsminiſter im Kabinelt Bratianu General Vaikoyane übertragen hat. Der neue Miniſterpräſi⸗ dent amtet bereits und übernahm die Leitung des Miniſteriums des Innern und interimiſtiſch arich dieſenige des Miniſteriums des Auswärtigen, deſſen Leiter noch nicht ernannt iit. Nach Blättermeldungen ſollen die Neuwahlen, die ur⸗ ſprünglich auf den 5. Oktober nunmehr mit Eer Sieret ite de in nden duen. derungen binausgeſchoben werden. Ia der Tat ſern Rumänien zum erſten Mal das allgemelne Wahlrecht m geheimer Abſtimmung kennen. Die Abgeordneten follen durch Liſtenwahlen mit proportioneller Vertretung gewählt werden Außerdem werden die Wahlen nicht nur in dem früheren König reich, ſondern auch in Siebenbürgen, in der Bukowing und Be „bien, ja ſogar in dem von den Rumänen beſetzten Banat ö finden, wodurch die Zahl der Stimmberechtigten verdoppelt wird Das neugebildete Kabinett, das nur einen proviſoriſchen Charatter hart, wird den Status quo aufrechterhalten und wahrſcheinlich den imteralliterten Oberſten Rat erſuchen, die Frage der Unterzeigmung des Friedensvertrags mit Oeſterreich bis zur Bildama der Negie rung in der Schwebe zu laſſen. Amerila und der Friedensverfrag. 222 Paris, 30. Sept.(Eigener Drahtbericht, indirekt! Nach Meldungen aus Waſhington dürſten die Kämpfe um den Friedensvertrag im amerikaniſchen Seng folgende Löſung finden: 1. Die Zufatzanträge der Mehrhelt werden abgelehnt. 2. Vier Vorbehalte der Mehrheit werden angenommen, darunter derjenige zu Artikel 10 mit gewiſſen Abänderungen, die den Wünſchen der Republikaner Rechnung tragen. Der neue Wortlaut des Vorbehaltes iſt ſo, wie er dem Präſtdenten auf deſſen Neiſe unterbreitet wurde, und dürfte die Grundlage eines Kom promiſfes bilden und mit 54, wovon 2 demokrutische, Smme angenommen werden. 1 —— Deulſcher Aerzlelag. ah. Eiſenach, 28. September. Ueber die zur Bekämpfung der Kurpfuſcherel unts⸗ nommenen Schritte berichtete Dr. Her zau(Halle a..]. Einen breiten Raum in den weiteren Erörterungen nahm dam die Frage der Neuordnung des mediziniſchen Unter richts ein über die Profeſſor Dr. Schwalbe(VBerün) ſich einem mehrſtündigen Referat verbreitete. Inbezug auf die allgemel nen Geſichtspunkte bei dieſer Neuordnung verlangte er u. d, ein Vertiefung und Erweiterung der praktiſchen Ausbildung unter volleß ihres wiſſenſchaftlchen Charakters. Der notwendige retiſche Lehrſtoff ſollte verbreitert, der überflüſſige und durch laſtung der Studierenden ſchädliche elngeengt werden. Die Studienordnung ſollte endgültig von einer Kommiſſion feſtg werden, die au⸗ tern aller mediziniſchen Fakultäten, des Deu ſchen Aerztevereinsbundes und der Medizinſtudierenden zuſummen zuſetzen und von fachmänniſchen Negierungsvertretern zu leite wäre. Die neue Studienordnung ſoll bindend für alle Univerſitäten werden, ſowohl hinſichtlich der Verteilung der Boß leſungen auf die einzelnen Semeſter, als auch bezüglich ihrer Neihen folge und ſahl. Das Studium wird von 10 auf 11 verlängert. Der Unterricht iſt ſoweit wie möglich ſemtnariſtiſch geſtalten. Der Stundenplan iſt auf jeder Untverſttät vor Beginn de Semeſters von ern aller Fakultätsmitglieder auszuarbeiten Die Kolliſton wichtiger, insbeſondere pflichtmäßiger VBorleſungen zu verhindern. Der behördlich feſtgeſetzte Begiun und Schluß de 845 iſt innezuhalten. Die Zahl der Zuhörer, namem in den beſchränken.(Rumerus clauſus.) Das Maß wird d hältnis der Zuhörerzahl zur Zahl der Lehrkräfte und zum Umfang des vorhandenen Unterrichtsmaterials beſtinunt. Die Hruktikanzen, ſcheine ſind entweder abzuſchaffen, oder das Necht, ſie als Beſuchs⸗ beſcheinigungen auszuſtellen, iſt allen dazu ermächtigten Dogenten zu gewähren.— Jeder pflichtmäßige Lehrgegenſtand iſt beſonderer Prũ egenſtand. Doch darf die Prüfeng durch Spezialfuch⸗ männer insbeſondere Ordinarien) nicht zu übermäßiger Ste der eee führen. Das praktiſche Jahr wird beibehalten Die Kandidaten werden als Hilfsaſſiſtenten wit einer behörd beſtimmten Einheitsvergütung angeſtellt. Die Tuütigkeit hat ſich Innere, Chirurgiſche und Gynäkologiſch⸗geburtshilfüche Abtellung grundfätzlich zu beſchränken. Ausnahmen ſind mit behördlcher Ge⸗ nehmigung geſtattet.— Die Prüfung zur Erlangung des Doktor⸗ titels iſt auf eine ſchriftliche Arbeit zu beſchrünken. Weiterhin ſtellte der Nedner noch eine Neihe beſonderer rungen inbezug auf den vorkliniſchen, den propädeutiſchen kliniſchen Hauptabſchnitt ſowie das Semeſter auf. Hierzu er insbeſondere die Freihaltung der Vorleſung über allgemeine giene von überflüſſigem Ballaſt. Ferner gab er dem Wunſche druck, daß in der Vorleſung über Aerztliche Rechts⸗ und Geſetzeskund der Studierende über die Organiſation des Geſundheitsweſens un der Medizinalbehörden, über die perſönlichen NRechte und Pflichten des Arztes, über ſeine Rechte und Pflichten gegenüber der Allgemein, heit und in beſonderen Stellungen, über ſeine Aufgaben als Sach verſtändiger und Vertrauensarzt(Gerichtliche⸗, Unfall⸗, Berſicherung, medizin), über ſeine Rechte und Pflichten gegenüber ſeinen Beruß genoſſen(Standesethit und andere Standesfrogen) uſm. un werde.— Die Vorleſung über Soziale Medizin und Hygiene mit praktiſcher Anſchauung und Uebung verbunden werden. An der vielſtündigen Ausſprache über die Studiums beteiligten ſich eine große Reihe U lehrer, Krankenhausleiter und praktiſche Aerzte aus dem Reiche. Faſt allgemein ſprach man ſich für die mnee und Erweiterung der praktiſchen und techniſchen Ausoildung an⸗ geſichts der jetzigen Ueberlaſtung der Studienpläne für eine rung der mediziniſchen Studienzeit aus. Anſtelle des yrul Jahres wurde beſonders von den praktiſchen Aerzten eine Ausbildung des mediziniſchen Nochwuchſes durch Beſchäftigum Studierenden 3 der NN im bel den Landärzten empfohlen. ie dazu geeigneten anſtalten ſollten für die praktiſche Ausbildung mehr als bigher heran gezogen werden. Allgemein ließ die Ausſprache ein ſehr— Intereſſe der deutſchen Aerzteſchaft in der Neugeſtaltung des E niſchen Studiums erkennen. Man ſprach ſich energiſch gegen Flickarbeit an dem bisherigen Syſtem und vielfach für einne Neuorientierung aus. Auch wurde es mehrfach lebhaft daß die Medizinſtudierenden ſelbſt gegen die bisherigen Fehler Mängel in der Ausbildung proteſtiert haben und Neformen vertangen Mit der Erledigung einiger interner Verban erreichte dann die bemerkenswerte Tagung ihr Ende Letzte Meldungen. Jriedensneigung der Sowzetregierung?ẽ Amfſterdam, 30. 7a5.(WB.) Das Preſſebiro Radio meldet aus Newyork, daß in Waſhington amtliche Nach richten eingetroffen ſind, nach denen die ruſſiſche Sow? jetregierung ſich bereit erklärte, Friedensver handlungen unter folgenden Bedingungen einzuleiten: Sturz des Sowjetregimes, Einſtellung der Hinrichtungen, Abſchaffung des Terrors, Erteilung eines Freigelettes für 12 Bolſchewiſtenführer, darunter Lenin, Trotzin, Sinſwiew, die lich nach Amerika begeben wollen. Dieſer Vorſchlag der Bol⸗ den N ſchewiſten wird franzöſiſchen und amerikaniſchen Diplomaten m einem neutralen Land übermittelt werden. Man glaubt, daß Wilſon eine neue Negierung nicht vor dem Zu⸗ der Konſtituante in Rußtand anerkennen 2 135 Der Handel mit Derlſchlond. Bern, 30. Sept. daß der F Handelsattachee in Bern erklärt habe, daß der Handel mit Deutſchland für die in der Schweiz anfäffigen Franzoſen frei ſei, daß aber die gekauften Waren nicht nach eeeee N werden ſen. Bei nheit wurde ſellſame r zöſiſche Kaufteute in el keig Awilich wo es 40 Frs. boſteti, 15 aber Jels ſie 2 n, daß — die aber K. das 8 bet ſen und Kliniken, das zuläſſige Höchſtmaß 3 iniken, iſt auf das z a e (BBB.) Der„Berner Vund merdet aus Paris, ö * ————— — —— MI. Ben k. ber. MNaunhelmer Generul Anzetger. mag-MGbe 5 L S Nus Staòdt und Land. Die Wahlen zur evangeliſchen außerordentklichen Generalſynode. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſtellt ſich im Wahlkreis Mannheim⸗Ladenburg⸗Weinheim das Abſtimmungs⸗ verhältnis folgendermaßen: Poſitive Vereinigung 5490, Überale Vereinigung 3441, landeskirchliche Vereinigung 2593 Stimmen. Die poſitive Vereinigung erhält darnach 6, die liberale Vereinigung 3 und die landeskirchliche Vereinigung 2 Abgeordnete. Es dürfte unſere Leſer intereſſieren, wie in Mannheim⸗Stadt in den einzelnen Bezirken abgeſtimmt worden iſt. Wir geben deshalb die nachſtehende Tabelle wieder, die ums von privater Seite überlaſſen worden iſt: 2222 232 detter ——— X. Trinttatiskirche, Obere Pfarret 288 92 7¹ 2. Trinitatiskirche, Untere Pfarrei 176 58 49 buſchpferri 201 97 101 4 Konkordienkirche, Obere Pfa„„I761108 5. Konkordienkirche, Untere Pfarri 119 107106 6. Chriſtuskirche, Weſtpfarri 115 141 289 7. Chriſtuskirche, Oſtpfarre 146 166 229 8. Friedenskirche, Nordpfarri. 132 57 90 9. Friedenskirche, Südpfarreini 132 31 58 10. Johanniskirche, Südpfarrii 95 128 101 11. Johanniskirche, Nordpfarrieie 129 135 87 12. Lutherkirche, Südpfarri 164 65⁵ 4¹ 18. Lutherkirche, Nordpfarri 173 35 83 14. Melanchthonpfarrei 121 104102 Kriegsgefangenen⸗Heimkehr. Begrüßungsfeier im Nibelungenſaal. Es iſt ſehr zu loben, daß der Einwohnerſchaft Gelegenheit gegeben wird, den Begrüßungsfeiern, die zu Ehren der aus Fein⸗ desland heimgekehrten Gefangenen im Nibelungenſaal veranſtaltet werden, beizuwohnen, weil ſie auch denjenigen unvergeßliche Ein⸗ drücke vermitteln, die nicht unmittelbar daran beteiligt ſind. Dies⸗ mal harten ſich rund 2400 Heimgekehrte eingefunden, die mit den Ehrengäſten, den unermüdlichen Angehörigen des Noten Kreuzes und den ſonſtigenpPerſönlichkeiten, die ſich um die Kriegsgefangenen⸗ Heimkehr verdient machen, das Parkett fülllten. Auf der Empore hatten in der Hauptſache diejenigen Platz genommen, welche gegen Eintrittsgeld zugelaſſen worden waren. Nach zwei flotten Muſik⸗ ſtücken der ehemaligen Grenadierkapelle ergriff Herr Bürgermeiſter v. Hollander das Wort zur Begrüßung der Heimgekehrten. Er ſtellte feſt, daß zum viertenmale die Mannheimer Bürgerſchaft in der Lage ſei, die heintgekehrten Brüder willkommen zu heißen. Man empfinde es als einen Vorzug, daß die Mannheimer infolge der Schaffung eines Durchgangslagers in der Lage ſeien, ſo Vielen den erſten Heimatgruß zu entbieten und ihnen zu zeigen, daß die Heimat ſie nicht vergeſſen habe, daß ſie ihnen vielmehr danke und ſich ihnen verpflichtet fühle. Trotz aller politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Veränderungen finde Jeder die Heimat unverſehrt wieder. Das werde Allen nach der langen Leidenszeit zum Troſte gereichen und in Allen die Hoffnung auf beſſere Zeiten wieder aufkeimen laſfen. Man dürfe aber nicht mur hoffen, ſondern müſſe tatkräftig mitarbeiten an der Wiederaufrichrung der Heimat. Nur redliche, treue Arbeit könne uns helfen. In Arbeit müſſen Alle zuſammen⸗ halten. Auch die Regierungen arbeiten mit allen Kräften daran, das Vaterland wieder aufzurichten, Arbeit zu ſchaffen und Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Alle müßten ſich hinter die NRegierungen ſtellen und ihnen in ihrer ſchweren, verantwortungs⸗ vollen Arbett helfen. Das badiſche Land, die ganze VBürgerſchaft Mannheims begrüßt Euch auf das herzlichſte und ruft Euch aus ganzem Herzen ein„Grüß Gott in der Heimat!“ zu. Die tief⸗ empfundenen, ſchlichten Worte riefen ſtürmiſchen Beifall hervor. Feierliche Orgelklänge leiteten zu dem Prolog über, den Herr Schrifeſteller Fritz Droop diesmal ſelbſt mit großem Erfolg vor⸗ trug. Dann erhoben ſich die Mitglieder des Lehrergeſang⸗ vereins, die ſich in überaus ſtattlicher Zahl auf dem Podium verſammelt hatten, um unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Weidt den Chor der Jünglinge aus dem„Liebesmahl der Apoſtel“ mit der gewohnten Meiſterſchaft wiederzugeben. Der prächtige Zuſammenklang der Stimmen, die ſorgfältige Nuancierung und die tiefdurchdachte Ausdeutung dieſes der Feier aufs glücklichſte angepaßten Chores ſchufen eine Leiſtung, die einen riefen Eindruck hinterließ. Herr Miniſter Remmele ergriff nunmehr das Wort zu einer längeren Anſprache, in der er u. a. ausführte: Namens der Regierung des Freiſtaates Baden und im beſonderen Auftrage des Präſidenten unſeres Landes heiße ich Sie auf badiſchem und deutſchem Boden herzlich willkommen. Wir begeüßen Sie als Menſchen, als Arbeitsbrüder, als Angehörige einer Nation, die während fünf langen Jahren ſchwer gelitten hat, aber den ernſten Willen bekundet, trotz Not und Elend wieder aufwärts und vor⸗ wärts zu ſchreen. Ich glaube, es gibt unter den Heimgekehrten ebenſowenig wie unter den Männern und Frauen in der Heimat irgend einen Zweifel, daß wir wie in der Vergangenheit Schulter an Schulter das uns auferlegte Schickſal tragen müſſen. Wir müſſen unſer Augenmerk darauf richten, aus der wirkſchaftlichen Not wieder herauszukommen. Die badiſche Regterung hält es im Ein⸗ klang mit der deutſchen Reichoregierung für ihre heiligſte Pflicht, alle Bevölkerungskreiſe an die Solidarität zu ermahnen und auf⸗ zufordern, das Ihrige zu tun, damit wir wieder beſſeren Zeiten entgegengehen können. Ich höre, daß in den Durchgangs⸗ lagern der Verſuch gemacht wird, die heimkehrenden Soldaten abzulenken von dieſem großen Ziel, anzulenken von dem Gedanken, daß es ſetzt erſte Pflicht iſt, einig und geſchloſſen den Weg zu gehen, der uns vorgezeichnet iſt, abzulenken zu Handlungen, die niemals zu gutem Ende führen können. Ich darf dieſen Verſuchen die Tatſache entgegenhalten. daß die große Mehrheit des deutſchen Volkes mit Beſtrebungen dieſer Art nichts gemein hat, daß die großen politiſchen Parteien einig ſind in dem Gedanken, daß jetzt Partei⸗ und Sonderintereſſen jed⸗ weder Art zurücktreten müſſen vor der einen Aufgabe: in ge⸗ ſhloſſener Phalanx für die Verbeſſerung unſe⸗ rer wirtſchaftlichen Notwendigkeiten zu arbei⸗ ten. Ich möchte mich nicht dazu verleiten laſſen, auf dieſe Dinge naher einzugehen. Aber das eine darf ich wohl ſagen, daß die zehn MNonate ſchweren Kampfes, die wir hinter uns haben, und daß die politiſche Arbeit, die wir in der Heimat geleiſtet haben, während Sie in der Fremde waren, geleitet waren von dem ehr⸗ lichen Glaubensbekenntnis, dem Volke zu dienen, mit dem Volke und durch das Volk wieder beſſeren Zeiten entgegenzugehen. Ich glaube, der Teil des Volkes, der heimkehrt nach Monaten ſchmerer Bitternis, wird ſich einreihen in den großen Kreis der⸗ jenigen unſerer Volksgenoſſen, die da glauben und wiſſen, daß nicht die Spoltrung, ſondern die Einigkeit des Volkes die erſte Parole ſein muß, wenn wir wieder aufwärts und vorwärts kommen ſollen. Wir haben das Gelöbnis abgegeben, ſoweit es in unſeren Kräften liegt, dafür zu ſorgen, daß die Entente keine Gelegenheit hat, nach⸗ träglich etwa in Deutſchland einzumarſchieren und auf das Ziel loszuſteuern, Deulſchland auch politiſch zu zertrümmern und wirt⸗ ſchaſtlich vollſtändig zu vernichten. Wenn Ihr heimkehrt zu Euren Lieben, dann ſagt ihnen auch, daß die Beſtrebungen, die ſüdweſt⸗ deutſchen Bundesſtaaten vom Deutſchen Reiche loszutrennen, ſcheitern werden. Trotz der Not, in der wir uns befinden, und trotz der Schwere deſſen was uns bevorſteht, ſind wir willens, zum Reiche zu ſtehen in guten wie m ſchlechten Zeiten und Alles zurückzumtiſen, was elma darauf angelegt ſein könnte, die deutſche politiſche Einheii zu zſchlagen und Deutſchlands wirtſchaftliche Kraft noch mehr zu beſchneiden.(Lebhafte Zuſtimmung.) Sorgen Sie dafür, daß die Solidarität des Einheitsgedankens und das Be⸗ wußtſein: ſeßt gilts Ruhe zu halten, in den Vordergrund des öffentſichen und allgemeinen Lebens treten. Wenn wir ohne Unterſchied der Partei beſtrebt ſind, unſere Schuldigkeit zu tun, wird es vorwärts gehen zum Wohle des Volkes und der deutſchen Nation. Die Ausführungen des Miniſters weckten ſtarken Beifall. Im Anſchluß daran wurden die Begrüßungstelegramme des Reichspräfidenten, des Reichskanzlers und des Reichsminiſters des Aeußern bekanntgegeben. Der unterhaltende Teil, der nun einſetzte, brachte Ernſtes und Heiteres in beſter Miſchung. Der„Alex von Mannheim“ erwies ſich wieder als unübertrefflicher Stimmungsmacher, der immer neue Pointen zu bringen weiß. Herr Fritz Seefried, ein prächtiger Baßbariton des Lehrergeſangvereins, ſpendete zwei ieder, Frau Reubi erzielte als liebreizende Schweizer Jodlerin wieder einen ganz außergewöhnlichen Erfolg und Herr Opern⸗ ſänger Lipmann holte ſich Lorbeeren mit der Gralserzählung. Nach der Pauſe entzückte der Lehrergeſangvere in mit der ganz wundervollen Wiedergabe der Chöre„An das Vaterland“ und„Teure Heimat“. Frl. Leopolb vom Nationaltheater er⸗ hielt für den vollendet ſchönen Vortrag zweier Lieder eine Extra⸗ belohnung. Herr Köckert, der ſich bereits bei der Jodlerin wie⸗ der perſönlich im Namen der Heimgekehrten„geopfert“ hatte, ließ diesmal einen jungen, ſtrammen Krieger, den er„ausgeloſt“ hatte, aufs Podium kommen und den Dank der Kameraden durch einen Küß zum Ausdruck bringen. Der Scherz rief ſelbſtverſtändlich un⸗ bändige Heiterkeit hervor. Frl. Leopold, die von der über⸗ raſchenden Gabe ſichtlich nicht unangenehm berührt war, ſpendete dann noch in Gemeinſchaft mit Herrn Lipmann das recht gut in die Situation paſſende Duett von der Vogelhochzeit aus dem „Zigeunerbaron“. Zum Schluß boten noch die drei Olympier und der große Karl und der kleine Kurt erſtklaſſige Parterreakrobatik, und die Gebr. Buck ergötzten als Hochzeits⸗ lader und Bergſteiger. Es war ein unvergeßlicher Abend! Mit dieſem Eindruck werden die Heimgekehrten geſchieden ſein. *In den Ruheſtand verſetzt wurden Direktor Hermann Weber beim polizeilichen /Arbeitshaus Kislau und der Oekonom der Heil⸗ und Pflegeanſtatt Emmendingen, Oekonomie⸗Inſpektor Adolf Jörger, auf Anſuchen. ep. Prüfung ſür den evangeliſchen Kirchendienft. Nachſtehende fünfzehn Kandidaten, die ſich der zweiten theologiſchen Prüfung in dieſem Spätjahr unterzogen haben, ſind unter die badiſchen evang. Pfarrkandidaten aufgenommen worden: Kurt Baſtine von Leipzig⸗ Gohlis, Hans Borchardt von Berlin, Julius Brunn von Stebbach, Max Bürck von Tegernau, Ernſt Deuſſen von Rheydt(Rhein⸗ provinz), Hermann Dürr von Tantherbiſchofsheim, Erwin Eckert von Zaiſenhauſen, Friedrich Hauß von Vogelbach, Willt Klenck von Mannheim⸗Sandhofen, Jakob Lauth von Gimbsheim(Heſſen), Theodor Odenwald von Tauberbiſchofsheim, Hans Preß von Baden⸗ Baden, Kuno Schimmelbuſch von Hille(Weſtfalen), Otto Soell⸗ ner von Mannheim, Hugo Specht von Zell i. W. * Das Ehrenzeichen für treue Arbeit. Da nach einem kürz⸗ lichem Beſchluß des Staatsminiſteriums das Ehrenzeichen für treue Aus dem Mannheimer Runſtleben. — Cheaternachricht.) Heute wird Shakeſpeares RKomeo und Julia“ in der Neuiuſzenierung Fritz Wendhauſens erſtmalig wiederholt. Die beiden Titelrollen ſind mit Wenzel Hoffmann und Grete Sandheim neu beſetzt. Die Vorſtcllung beginnt um 5 Uhr.— Die Aufführung der Oper Fühe Regimentstochter“ beginnt heute im Neuen Theater um K. —(Nannheimer Cykluskonzerte.) Als vierte Veranſtaltung war uns ein Schweizer⸗Dichter⸗Abend verheißen. Da gingen wir gerne hin. Har⸗ dung und Heer, Huggenberger, Ilg und Zahn ſind ja ausgezeichnete Namen. Und Keller ſowie C. F. Meper würden gewiß r vertreten ſein— dachten wir und täuſchten uns nicht, denn Albert Steinrück, der Münchener Theaterleiter, begann mit Keller und las fünf Gedichte von Meyer, aber ſodann mißbrauchte er ſein Publikum und das Programm, das uns den Schweizer⸗Dichter⸗Abend verheißen hatte. Derſelbe Albert Steinrück, der mit Mepers ergreiſendem Gedicht„Friede auf Erden“ den erſten Teil der Vortragsfolge ſchloß und mit Tränen in den Augen das Podium verließ, derſelbe Steinrück kehrte nach allerdings reichlicher Pauſe wieder— Wede⸗ kinds frivole Worte auf den Lippen. Und nun dehnte ſich der zweilte Teil des Abends endlos, aber nicht alle waren zur Pflicht verurteilt, bis zum letzten Wort ausharren zu müſſen. Viele Glückliche verließen den Saal ſchon vorher. Denn Wedelind kennen wir in Mannheim nämlich ſchon; und wenn uns Schweizer Dichter verſprochen werden, ſo wollen wir Schwei⸗ zer⸗Kunſt hören. Und nach Wedekind ſtand uns an dem geſtrigen Abend, wo im Nachbarſaale die Heimkehr von Kriegsgefangenen gefeiert wurde und Orgel ſowie Lieder deutlich und ſtörend herüberklangen, wahrhaftig nicht der Sinn. Immerhin, den Schluß des Programms ſollte ein Akt aus Wedekinds dramatiſchem Gedicht„Herakles“ bilden, das erſt kürzlich in München erfolgreich aufgeführt worden iſt. Nach Fragmenten pflege ich Dichtungen nicht zu beurteilen, aber Fragmente ſelbſt auch nicht. Großen Eindruck hat der Akt auf mich nicht gemacht. Der Erfolg, den Albert Stein⸗ rück mit einigen Darbietungen hatte, galt vornehmlich ſeiner Vortragskunſt. Seme Technik iſt gut, und et lieſt mit wirklicher Wortbeſeelung. Er greift auch zu dem wirkungsvollen Mittiel des Vortragsgeſanges mit halber —— um ſo beſonders volksliedartige Reize ſeiner Vortragsſcöcke zu erhöhen. 8 —(Hans Bruch Schumann⸗Beethoven⸗Abend.) Im Harmonie⸗ Saal wird heute der Schumann⸗Beethoven⸗Abend von— 7 Bruch ſtattfinden und verweiſen wir auf die Veranſtaltung des ausge⸗ zeichneten Mannheimer Pianiſten im Beſonderen. Beginn 71 Uhr. (Tanzabend Ruth Schwarzkopf.) Ruth Schwarzkopf, die r im Mai ds Is. mit außerordentlichem Erfolg ſich einführte, am Samstag, den 4. Oktober abends 74 Uhr im Muſenſaal ren Napellmeiſter Singheimer — 8 Thomas Geſellſchaft verbringen können. unter Mitwirkung des Natio ater⸗Orcheſters unter der Leitu in mehreren Städten zur erfolgreichen Vorführung gelangte. Das Orcheſter wird zur Bereicherung der Vortragsordnung mit einigen größeren Nummern ſelbſtändig vertreten ſein. Thoma⸗Bücher. Zum 80. Geburtstag des großen badiſchen Künſtlers erſchienen auch drei Bücher, mit denen wir einige genußreiche Stunden in Die dem Meiſter Nahe⸗ ſtehenden, voran ſeine 71jährige Schweſter Agathe, Freunde wie Richard Dehmel, Cäſar Fleiſchlen, Siegfried Wagner, der greiſe Maler Steinhauſen und eine ganze Schar der beſten Männer und Frauen, die mit Thoma befreundet ſind, haben ſich vereinigt, um ein Volksbuch zu ſchaffen, das von Thomas Weſen und und Wert einen ſchönen Begriff gibt. Dieſes„Hans Thöma⸗Buch“, Gedichte an den Meiſter, Briefe von ihm und an ihn, Erinnerungen und anderes mehr, iſt im Verlag E. A. Seemann in Leipzig erſchienen. „Hans Thoma, der Maler, als Muſiker, Dichter und Menſch“, iſt das kleine, mit 20 Bildern des Meiſters ausgeſtattete Werk von DTr. Karl Anton genannt, das die G. Braunſche Hofbuch⸗ druckerei in Karlsruhe herausgegeben hat. Es bringt dem Leſer den Menſchen wie den Künſtler in volkstümlicher Art näher. Veröffentlichung, die mit einem ausgezeichneten Bilde Thomas go⸗ ſchmückt iſt, wird ſicherlich auch dazu beitragen, dem Meiſter und damit der deutſchen Kunſt neue Freunde zuzuführen und die alten zu einer Art geiſtiger Gemeinſchaft näher zuſammenzubringen. Im Verlag Reuß u. Itta in Konſtanz erſchlenen, von Kurt Karl Eberlein herausgegeben,„Gedichte und Gedanken“ von Hans Thoma mit Buchſchmuck, den der Meiſter ſelbſt beſorgte. Das Büchlein enthält einen Brief, in dem Thoma aus ſeiner Kinderzeit erzählt. Tagebuchſtellen folgen, und daran ſchließen ſich Kunſtbetrachtungen an. Aeltere und neue Gedichte vervollſtändigen vorteilhaft das literariſche Porträt des Meiſters. Beſondere Beachtung verdient auch der graphiſche Scherz„Der Löwe“, mit dem das Büchlein ſchließt, das der Herausgeber mit einen ſtimmungsvollen Widmungs⸗ blatt und einem Nachwort, einer Würdigung Thomas als Dichter, verſehen hat. Ich wüßte nicht viel, das einem in dieſen Tagen lleber ſein könnte als dieſe drei Hans Thoma⸗Bücher. ** —(Thoma⸗Ausſtellung in Karlsruhen n Chren des 80. Geburtstages Hans Thomas peranſtaltet den Reiſche Kunſtverein vom 28. September bis 10. Oktober in Karlsruhe eine beſondere Thoma-Ausſtellung. Die. Arbeit und das Arbeiterinnenkreug weiter verliehen werden ſoll, läßt, nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr Rea das beitsminiſterium zurzeit neue den heutigen Verhã iſſen ange⸗ paßte Ehrengeichen entwerfen. Sobald über die neue ent⸗ ſchieden iſt, werden Ehrenzeichen für treue Arbeit wieder verliehen, rückwirkend auch an diejenigen, welche in der Zwiſchentzeit nur eine ſchriftliche Anerkennung erhielten und an die, welche bereits Auszeichnung vorgeſchlagen ſind. Da in den neuen Chrenze das in Ausarbeitung begriffene neue Staatswappen Verwendung findem muß, wird noch einige Zeit bis zur Ausgabe des neuen Ehrenzeichens vergehen. ( Die Einfährig⸗Freiwilligen-Prüfung findet gegenwärtig un Karlsruher Ständehaus ſtatt. Es nehmen daran etwa 40 Kan⸗ didaten aus dem ganzen Lande teil. GBVerſchiebung des Inkrafttretens deg Geſetzes über die Wochen⸗ und Familienhilfe. Das von der Nationalv e unterm 19. Auguſt verabſchiedete Geſetz betr. die Wochen⸗ Familienhilfe hat, wie wir in Erfahrung brachten, die Zuſtim⸗ mung des Staatenausſchuſſes bis jetzt nicht alten. Das In⸗ des Geſetzes iſt daher auf unbeſtimmte Zeit verſ worden. „ Dienftjubilaäum. Am. 1. Oktober fetert Herr Polizel⸗ Wachtmeiſter Georg Schmitt. Kepplerſtraße 21, ſein 28lähriges Dienſtjubiläum bei der Mannheimer Schutzmannſchaft. Polizeibericht vom 1. Oktober. Plötzlicher Tod. Die 52 Jahre alte Ehefrau des Fuhr⸗ manns Philipp Weiß, Roſa geb. Hettinger aus Bensheim, brach am 29. September, mittags 114 Uhr, auf dem Bahnſteig 11 des hieſigen Hauptbahnhofs infolge eines Herzſchlags tot zuſammen. Grobe Ausſchreitungen begingen in vergangener Nacht in der Wirtſchaft zum Bachus(& 5, 7) ein 37 Jahre alter lediger Schiffer und ein 32 Jahre alter verheirateter Schiffsführer von Caub a. Rh. bezw. Frankental, indem ſie vorſätzlich die gegenſtände zertrümmerten und der Wirtin einen Schaden in Höhe von etwa 1500 bis 2000 M. verurſachten. Gleichzeitig verübten in der gleichen Wirtſchaft ein 33 Jahre alter verheirateter Schmied von Furchen⸗Gereuth und ein 32 Jahre alter verheirateter Metzger von Hottingen dadurch Körperverletzung, daß ſie auf die ausſchreitenden Schiffer mit Flaſchen und anderen Gegenſtänden warfen und ſchlugen und ſie teils erheblich verletzten. Alle vier wurden verhaftet Aehnliche Ausſchreitungen begingen geſtern Nacht 10% Uhr auf der Mittelſtraße hier zwei 25 Jahre alte Taglöhner von hier welche von der Mittelſtraße aus 2 Fenſterſcheiben an der Wirtſch⸗ Draisſtraße 31 und in der Wirtſchaft Bier⸗ und Weingläſer, Flaſchen und Einrichtungsgegenſtände in erheblchem Werte zu⸗ ſammenſchlugen und die Wirtin durch Schlagen mit einem Bier⸗ glas am Kopfe verletzten. —— Splelplau des National-Theaters Neues Theater r 1 Vorstellung vVvorstellung 1 1. M. B 6 Romeo und Julia 5½% Die Regimentstochter 8 1. Einheltspreisvorstoll. .D. C5 Orpheus und Eurydike 7 Einsame Menschen 7 3..A7 Egmont 6 4. S. C6 Die drei Zwillinge 7 Neu inszeniert: .S. D 6 Jolanthe 6½ Die drei Zwmiinge Abu Hassan Sportliche Runsſchau. Jörderung des Freiluftſports. Von Dr. Sickinger. In der Karlsruher Bürgerausſchußſitzung vom. September wurde eine Vorlage auf Bereitſtellung von 18 000 Mark zur Her⸗ richtung zweier Spielplätze genehmigt. Redner aller Parteien ſprachen ſich für die Vereitſtellung von Geldmitteln für den Freiluftſport aus. Der Redner des Zentrums erklärte, der heutige Hochſtand der ſportlichen Leiſtungen ſei eine der wenigen erfreulichen Erſcheinungen unſerer heutigen Zeit Die Anordnung des Stadt⸗ verordneten Beetz(Mehrheitsſoztaliſt), einen Spiekausſchuß beſtehend aus Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes, des Bad Landes⸗ ausſchuſſes für Leibesübungen und der Zentralkommiſſion für Sport und Körperpflege, ins Leben zu rufen, fand einmütige Annahme Wie ſteht es in der bezeichneten Hinſicht in Mannheim? rend von überall her Nachrichten einlaufen, daß ſich die irgend einen Zweig der Leibesübungen treibenden Organiſationen zu Ortsgruppen des Badiſchen Landesausſchuſſes für Leibesübungen zuſammen⸗ ſchließen, um den ſtaatlichen und gemeindlichen Inſtanzen gegenüber geſchloſſen und zielbewußt die gemeinſamen Forderungen zu ver⸗ treten, entbehrt Mannheim allein noch von den größeren Städien des Landes eines derartigen Zuſammenſchluſſes der auf das gleiche Ziel gerichteten lokalen Kräfte. Was iſt die Folge davon? Unzu⸗ längliche Erfolge der einzelnen Vereine bei Erkämpfung der uner⸗ läßlichen Vorausſetzungen für den geſundheitlichen Sport, ins⸗ beſondere der an erſter Stelle notwendigen Uebungsſtätten Gerade jetzt, wo nach den vollzogenen Gemeindewahlen die verſchiedenen ſtädtiſchen Kommiſſionen neu gebildet werden, iſt ein ſelten⸗günſtiger Augenblick gekommen, das bisher Verſäumte nachzuholen. Die früßher ſchon beſtandene, aber ſelten in Tätigkeit geweſene Spielplatz⸗ kommiſſion iſt durch Hinzunahme von Vertretern der Turn⸗ und Sportkreiſe zu einer arbeitsfähigen Spielplatz⸗ und Sportkommiſſion auszugeſtalten, in der alle einſchlägigen Fragen nach einheitlichen, allen gerechtwerdenden Grundſähen de⸗ handelt und zur ſtadträtlichen Entſcheidung reif gemacht werden Arbeit für eine ſolche Sachverſtändigen⸗Kommiſſion iſt hier reichlich vorhanden, zumal jetzt, wo auch für die höheren Schulen ein unterrichts⸗ und aufgabenfreier Nachmittag für Freiluftſpiel ange⸗ ordnet worden iſt und die verſchiedenen Turn⸗ und Sportwvereine ganz naturgemäß auf Erweiterung und Vertiefung volks⸗ erzieheriſchen Wirkens drängen. Um nur einen Gedanken herauszugreifen, der jedem dem Paul Martin⸗Ufer ſich ergehenden Spaziergänger von ſebn ſih auf · drängt: Welch geradezu ideales Gelände dort draußen am 8 um den Betrieb von Leibesübungen jeder Art zum Gemeingut, zur Volksſitte und ſo zu einem Geſundheitsfaktor erſten Ranges zu machen: ſüdlich vom Damm die etwa 40 Hektar umfaſſonden, zu Maſſenbewegungs⸗ und ſportlichen Spielen geradezu herausfordern⸗ den Rennwieſen, nördlich vom Damm der zu vielſeitiger waſſerſport⸗ licher Betätigung einladende Fluß, das ganze Paul Martin⸗Ufer mit ſeinen Abhängen eine viele Tauſende faſſende natürliche Zuſchauer⸗ tribüne, dazu nach Oſten ein ſelten maleriſcher Hintergrund, die Berg⸗ ſtraße mit den blauen Linien der Odenwaldberge! Hier kann ohne allzu großen Koſtenaufwand eine Stätte für großzügige poſitwe Volksgeſundheitspflege, ein Olympia zugleich für vaterländiſche Wett⸗ kämpfe und Feſtſpiele von ſeltener Zweckmäßigkeit und Schönheſt geſchaffen werden. Wenn dieſer Gedanke nicht ſchon früher verwirk⸗ licht worden iſt, ſo lag das im weſentlichen an dem Mangel eineg zur Stoßkraft ſich verdichtenden Zuſammenſchluſſes der Ei organiſationen. Dieſer Mangel muß jetzt behoben werden. Bereitwilligkeit zum Zuſammengehen iſt heute auch in Mannheim unter dem Druck der gemachten Erfahrungen in viel höherem Maßee vorhanden als vordem. Darum ohne Säumen zur Tat geſchritten! Jußball. Die Qnalifilationsſplele im Odenwaldkreiſe für den Aufſtieg in die Liga⸗Klaſſe ſind für ungültig erklärt worden und müſſen wieder⸗ holt werden. Heute Mittwoch 7 treffen ſich auf dem B. f..⸗ Platz bei der Eichbaumbrauerel Vereinigung Neckarau und Sportelud Kä⸗ fertal. Der Sieger dieſes Spieles rückt in dle Ligaklaſſe auf. der Wich⸗ tigkeit des Treffens iſt ein harter intereſſanter Kampf zu erwarten. Phöniz⸗Sportplatz. Sandhoſen wetzingen werden h Aer 8 s um die Ligaklaſſe Aacn— der Ber—— ber die Art des Aufrückens in die Ligaklaſſe anders beſtinmmt hat. ide Mannſchaften treten in— Aufſtellung an und iſt ein intereſſauntes Spiel zu erwarten.(Siehe Anzeige. . —— — W weyr- edeee F ve — murn——— ————WAE;.ĩ⁵——— 5 — 8 ——]ʃ7';ñ ð ̃̃ éÄ kte ö——A— ee, aee e een ee. Hendelsblaſt des Marmh Maungetmar Senecat-agsicse, Aag-Aangads) ——————— Die Eröffnung der Frankfurter Einfuhrmesse. Frankfurt, 30. September. cie alte ehemats freie Reichs- und Handelsstadt, hat seine erste internationale Einfuhrmesse eröff. net. Der Augenblick ist gekommen, wo neben die Stadt Leipzig die Handelsmetropole am Main als Weltzentralmarkt an die Oeffentlichkeit tritt. In diesem Gedanken liegt die Bedeutung deses Ereignisses, eine Bedeutung, die über das Weichbild Frauickurts und die Grenzen Deutschlands hinausragt. Franlcfurts Chronik ist ausgezeichnet durch zwei Dinge: durch ddie Kaiserwahlen in vergangenen Jahrhunderten und durch seine Messen. Beide zusammen gaben der Stadt Glanz und Ruhm. m der Stunde aber, in der man den Monumentalbau der Fest Balle zum Besuch der Messe betritt, springt der Gedanke der llelschauenden geschichflichen Exinnerung in die jüngste Ver. it über. Man denlt an die Feste, die diese Halle schon geschen und für die sie gebaut wurde. Man verweilt dabei viel- icht auch bei den frohen Bildern des Kaisersingens noch n dem jalre vor dem Kriege. Sangeskundige deutsche Männer dcdes auf höchster Wirtschaltlicher und damit auch kultureller Stufe Sehencen Vaterlandes waren in einen edlen friedlichen Wettstreit Hetteten um die besie Leistung Apollscher Muse. Und heufe, Welcher Gegensatzl Nach fünffährigem Ringen, um das zu halten und zu behaupten, was uns durch Arbeit und Erfolg zuteil ge- Worden, suchen wir aufzustehen aus dem ſiefen Sturz, der unser Schichsal gewesen. In diesem Zeichen steht die erste Urternatiomale Einfuhrmesse in Franlfurt. Sie tritt uns gleichsan Symbol der Wiedergeburt zu neuem Leben und als Leitstern zu allmählichem Wiederaufstieg entgegen. Trotz Zeiten- on setzt kaufmänmischer deutscher Wagennt die ersten Stufen irichbehauenen Oranitblöclen der wiederbeginnenden Arpeit, ddes Selbstvertrauens aul die Zulcunft, des Werbens um das Ver- Trauen des Auslandes, daß deutsche Arbeit und Leistungsfähigkeit hnicht ein Kerer Wahn bleiben wird, für den sie heute vielfach gilt. Dieser Amang des. Wiederaufbaues ist schwer. Es gült in Deutschland in wWirtschafflicher Hinsicht von vorne anzufangen. 8o wird che Eimuhrmesse zu einem Programm. Wir Deutsche Wollen unser Schicksal tragen, aber mutig wieder Deuischland ist entschlossen, nicht zusammenzubrechen. Das ist Leitmo gevesen, als man vor nicht viel mehr als zwei Monaten daran ging, trotz einseitiger Friedensratifizierung dieses Werk zu organisieren. ernach ist auch das Ziel der Frankfurter Einfuhrmesse Baer zu keunzeichnen. Sie macht den Versuch, das wirtschaftliche Leben wiecker Lörderud in Gang zu bringen. Jeder Gedanke, der in dieser Rientung lag, wurde bei der Kürze der Zeit aufgegriffen. Mieles wird in der Zukunft eine andere Gestaltung annehmen, Zzum Teil wohl annehmen müssen Die erste Einfuhrmesse ist im großen und gauzen eine Waren- und Produktionsschau ge- Worclen, eine Komzeatration von Tausenden von neuen Arbeiis- istungen, die wirken soll und muß auf das Ausland, um zu geigen und zu beweisen: In Deutschland wird wieder gearbeitet, Deutschland findet seinen Weg wieder zurück zur Qualitätsarbeit, cde es so groß gemacht hatte. 5 Es Wurde angedeutet, daß der Namen Einfuhr messe den Weg weist, welche Idee in der Zukunft verwirlllicht werden muß. un Aubetracht der großen Weſtverkehrsschwierigkeiten und bei der Kürze der Zeit wäre dies eine Arbeit gewesen, die man micht von ſieute auf morgen leisten konnte. Man hätte dazu auch dsAufgehen des Auslands in dieser Idee gebraucht, dessen lisbereite Haud in dem Sinne, wie wir es nötig hätten, nämlich in eiem sstematischenundinder Messezentra⸗ Usferten Einfuhrangebot von Rohstoffen und Halbzeug uner Ausschluß von Fertigfabrikaten. Dazu hätte aber ein Altruismus der Neutralen und bisberigen Feinde genört, den wir uns zwar wünschen, aber nicht hoffen cerkten. So blieb kein anderer Ausweg, als die Fälle bereitwilligst Azümeimnen, die diesem Ziel nahekommen und im übrigen den Weg zu balhmen, damit das Ausland durch das Angebot unserer Tauschwaren angelockt, dafür bereiter werde, uns die Rohstoffe zur Produlction zu geben. Konnte es dabher nicht völlig ausbleiben, daß manche Anklänge an Leipzig von diesem mit eifersüchtigen Augen betrachtet werden, so wird die Zukunft bei klarer Ziel- Setrung in der Richtung— dort Konzentration des deutschen W ebots, hier Zusammenfassung deutschen Ro h- Stoffleinfuhrbedarfs— jegliche Rivaltät ausschließen. Dabei möchten wir noch einem Gedanken Ausdruck geben, der geeignet ist, der ersten Frankfurter internationalen Einfuhrmesse ein Glück auf zum Gelingen des Werkes zuzurufen. Deirfschlands Autstieg und Gröge war nicht in letzter Linie der Tatsache zu Verdanſen, daß wir nicht eine, sondern eine ganze Reihe en Nultur- und Handelszentren in unseren deutschen Großstadten halten. Aus diesem Grunde erscheint es daher schon gerechtlertigt, der größten südwestdeutschen Handelsstadt die Auigabe zuruweisen, die Brücke zu sein zum besetzien deutschen Mirtschaftsgebiet auf dem Gebiete des Warenaustausches. Dazu onmm noch der Umstand, daß die Erleichterungen, welche die Besatumgsbehörden dem Franlcfurter Meßverkehr gewähren wol⸗ En, einen Zustrom zahlungsfähiger Käufer aus dem linksrheini- schen Gebiet insbesonders an Amerikanern, Franzosen und Eng- Aucern erwarten lassen, den die sächsische Monopolmeßstadt nich in dem Umfange anziehen konnte wie die Stadt Frankfurt. Möge daher der Verlauf der ersten Einfuhrmesse und ſhre Zu- das erfüllen, was wir alle von ihr erwarten: „Pocderung der deutschen Arbeit.“ Der erste Messbesuch. Weusende von Hände sind daran, das Bild der Messe für dem Besucher fertig zu stellen. Gewaltige Plakatreihen weisen den Wes zum Eingang der Festhalle, als Hauptausstellungs- um die sich eine größere Anzahl Neubauten gruppiert. Aber all diese Räume genügten nicht, um die großle Zahl der Aussteller aufzunehmen. Eine Reihe umliegender Schulen(3) ud noch zu Meßhäusern umgestaltet worden. In den Mittagsstunden des 30, September hatte die Meß⸗ ſeitung die Vertreter der Presse zur ersten Vorbesichtigung eingeladen. TwWei Eindrücke vermittelte dieser erste R u n d- Fang. Das alte Büd fast jeder Ausstellungseröffnung, des noch Unfertigen, ist das weniger angenchme, Die Verkehrs- N schwierigkeiten sind zum großen Teil daran schuld, daß die Meßgüter und Waren noch der letzten schaffenden Hand bedürfen, um an Ort und Stelle zu sein. Immerhin ist dieser Eindruck vom Vortage der Eröffnung bei der Emsiskeit, mit der gerade in den letzten Stunden in jeder Abteilung bekannt- lich gearbeitet wird, am 1. Eröffnungstag wohl schon gemin- Urm so angenchmer ist der weitere Eindruck einer ge- dert. schmackvollen Einteilung und Anordnung. Sowohl die orga- nisatorische Gliederung wie die Raumauswertung und Ver- teilung bringen manches Neue. An verschiedenen Stellen sind gleich am Eingange eine Anzahl Reichsämter vertreten, so das Auswärtige Amt mit einem Büro der Außenhandels- stelle. Auch der Reichskommissar für Ein- und Ausfuhr ist durch seine Beamten vertreten zur Stelle nebst anderen Be- hörden, so insbesonders die Handelskammer; diese arbeitet mit dem Vertreter des Reichskommissars für Ein- und Ausfuhr Hand in Hand durch Erteilung des Visums für alle in Be- tracht kommenden Ein- und Ausfuhrwaren. Erwähnt sei fer- ner, daß auch Konsulate neutraler Staaten Sprechstunden auf der Messe unmittelbar abhalten. Der Presse erleichtert man ihre Aufgabe durch eine besonders eingerichtete Pressedienst- stelle im Gewerbehaus. Wie an anderer Stelle gemeldet, beträgt die Zahl der Ver- käufer 3000, darunter 110 Auslander. Gegenüber Leipzig ist die Warenschau durch eine besondere Abteilung der Maschi- nenindustrie und der Kinoindustrie bereichert. Die Be- schickung der Messe ist besonders stark aus Frankfurt selbst und dessen nähere Umgebung. Eine Reihe von Kollektiv- ausstellungen verdienen besondere Beachtung, so die Ausstel- lung des Münchener Kunstgewerbes, eine besondere Sehens- würdigkeit, die den Vorzug hat, daß sie fertig ist. Ferner ist Offenbachs Lederindustrie mit einer Sonderausstellung ver- treten, deren Beschickung unter der Leitung von Herrn Dr. Cratz-Offenbach durch Vollständigkeit und Qualität das auf der Leipziger Messe Gebotene übertrifft. Die Industrie ist in einer besonderen Halle vereinigt und gibt ein Bild von der Reichbaltigkeit und Leistungsfähigkeit der deutschen Fabri- kation. Die Textil- und Modebranche ist gut vertreten, denn Prapkfurt war auf diesem Gebiet von jeher der tonangebende Platz, das Gleiche gilt von der Edelstein-, Bijouterie, und Tuxuswaren-Industrie. Außerordentlich entwickelt hat sich in Frankfurt besonders in den letzten Jahren der Kunst- und Antiquitätenhandel. Unter Mitwirkung Frankfurter Museums- direktoren ist vom deutschen Kunsthandel im Oppenheimer- schen Palais an der Bockenheimer Landstraße eine besondere Ausstellung geschaffen. 85 Im einzelnen die Abteilungen zu würdigen, ist verfrüht. solange kein abgerundetes Bild möglich ist. Die Zeitdauer der Messe von 14 Tagen wird hierzu noch Gelegenheit geben. Eine Messe igt im strengen Sinne keine Ausstellung für das Publikum. Die unmittelbar daran Interessierten sind der kaufende und verkaufende Kaufmann. Aus diesem Grunde er- folgt auf der Messe kein Detailverkauf, der Zutritt ist von der Lösung einer Meßkarte abhängig. Trotzdem ist natürlich für Jedermann der Besuch der Messe auch über ein unmittelbares Kaufsinteresse hinaus von Interesse. Die Eröffnungsfeier. Am 30. September, nachmittags 454 Uhr, erfolgte die feier- liche Eröffnung der Frankfurter Messe in der großfen Bör- senhalle,statt. Neben einer dichtgedrängten Zuhörerschaft der Frankfurter Bevölkerung waren eine Reihe von Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden, Vertreter der Frank- furter Handelskammer und des Messeamtes anwesend. In einer Ansprache wies Oberbürgermeister Voigt auf die Bedeutung des Tages für Frankfurt und Deutschland hin. Es sei ein großes Wagnis gewesen, den Gedanken einer Messe in Frankfurt zur Durchführung zu bringen! Sein Gelingen gei dadurch mächtig gefördert worden, daß führende Männer sich in den Dienst der Sache stellten und die Stadtverordnetenver- sammlung ein ansehnliches Kapital zur Einanzierung der Messe als Grundstock bewilligt hatten. Mit Erstaunen und Freude zällte man im Laufe der Vorbereitungen bald 1000 Aussteller, dann 2000, und jetzt sind es rund 3000 Aussteller, die im Ver- trauen auf Frankfurt und sein Werk den Schritt hierher ge- wagt haben. 20 800 Quadratmeter Flächenraum werden von der Messe voll in Anspruch genommen. An einem lebhaften Besuch der Messe, insbesonders von Ausländern, sei nach den Anzeichen nicht zu zweifeln. Letztere mögen unser Werk und unsere Arbeit kritisch prüfen, sie werden mehr finden, als sie erwarten können. Sie werden vor allen Dingen erfahren, daß Deutschland leben und arbeiten wWill. Anschließend ergriff Vizepräsident der Handelskammer, Kommerzienrat Haeffner, das Wort, um u. a. besonders folgendes zu betonen: Wir haben das feste Vertrauen, daß, möge die politische Entwicklung sich wie immer auch gestalten, deutscher Fleiß, deutsche Intelligenz und deutsche Tatkraft wieder einmal ihren Weg in der Welt finden werden. Er gab ferner der Hoffnung Ausdruck, daß Deutschland aus dem Wirtschaftsleben der Völ- ker nicht ausgelöscht werden kaun, sondern daß es, nicht zum mindesten auch im Interesse aller anderen.änder, berufen ist, auch fernerhin die Aufgaben zu erfüllen, die ihm durch die Zahl, den Fleiß und die Tüchtiskeit seiner Bewohner, durch sein wirtschaftliches und technisches Können, durck den Unternehmungsgeist seiner leitenden Persönlichkeiten im Zu- samnmenleben der Völker gestellt sind. Die Festrede selbst hielt Prof, Dr. Franz Oppen- heimer. Er hatte sich zum Thema gesetzt, seine persönliche Wissengchaftliche Ansicht vorzutragen über eine Wirtschafts- ordnung der Zukunft und die„Befreiung der Menschheit“, die nach der Beseitigung der Grundrente zu einer Versöhnung von Liberalismus und Sozialismus unter Ausschaltung des Kampfes gegen das Kapital führe, wodurch erst die wahre und freie Konkurrenz geschaffen und ermöslicht werde. Auf dem Wege hiezu habe Frankfürt seine Aufgabe begriffen. Es haben mit der Einfuhrmesse bewiesen, daß Deutschland sich nicht fallen läßt und die Kraft in sich fühlt, weiter zu leben und höher zu steigen, als es je gestiegen ist. Man horcht im Aus- lande hoch auf. was daraus werden will. Man weiß wohl, daß Deutschlands Verderben Europas Vernichtung sein würde;: der Riesenleichnam würde es vom Ural bis zum Kap Finistere auf Jahrhunderte verpesten. Darum will man uns gerne die Hand reichen, um uns aufzuhelfen, wenn wir nur den Mut und die Kraft zum Weiterleben bewäflren. Dies hier sei fast die erste Probe; gelingt sie, so sind wir um einen großen Schritt weiter! Unser Selbstvertrauen wird Vertrauen wecken und Sie wissen: Vertrauen heißt Kredit. eimer General-Anzeiger Wirischaffliche Nundschan. Mannbeimer Efflektenbörse. Das Geschäft war gestern etwas ruhiger, doch bleibt die Tendenz ziemlich fest. Gröbßere Abschlüsse gelangten, in Kriegsanleihe zur Notierung und zwar zu 77% Höher notier- ten von Bankaktien: Rhein. Hypothekenbank 191 G. und Südd. Disconto-Gesellschaft 126 C. Von Industrie-Aktien Waren gebessert: Waggonfabrik Fuchs 315., Heddernheimer 168., Karlsruher Maschinenbau 283., Pfälz. Nähmaschinen 240., Rhein. Elektr. 110 G. und Südd. Draht 140 G. Die Notierung von Bad. Brauerei-Aktien kommt vom 1. Oktober ab in Wegfall. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt a.., 30. Sept.(Eig. Drahtber.) Bei ruhigem Geschäft blieb die Tendenz mit wenigen Ausnahmen fest. Adler stellten sich 7 ½, Daimler 4½% höher, Montanwerte lagen fest, Oberbedarf gewannen 1. Shantung sind 1% höher, Westeregeln + 126. Von chemischen Aktien verloren Badische Anilin 5%. Rütgerswerke wurden mit 11 ½ höher bezahlt. Eine Steigerung von 36% erfuhren Schriftgieberei Stempel 320 (letzte Notiz 284). Ferner gingen Frankfurter Hof 7%(mit 238 rationiert), Hendriks Auffermann%½ 6, Zellstoff Waldhof 4% höher. Kolonialwerte abgeschwächt. Im freien Verkehr stellten sich Canada 468—478. Deutsche Petroleum 33a, Steaua Romana 322, Kriegsanleihe 77. Es notierten ferner Deutsche Bank 243, Deutach-Lurem- burg 18175. Buderus 160, Lombarden 767%4, Lothringer Hütte 162%, Otaviminen 275%, Genußscheine 186, Dresdener Bank 144l, 4% ige Türken Serie 1 u. 2, Bagdad 93, Farbwerke Höchst 351. Rheinische Stahl 165, Maschinen Gritzner 210, Armatur Hilpert 150, Holzverkohlung 230, Deutsch Uebersee 313, Felten & Guilleaume 214. Neckarsulmer 984,. Bergmann 160,..G. 213, Bing Metall 198, Gummiwaren Peter 233, Waggon Fuchs 325. Wayß& Freitag 14%, Tement Heidelberg 121, Zement Lothringen 168, Gasmotoren Deutz 149, Seilindustrie Wolff 128. Kali Aschersleben 201. 1* Rheinische Creditbank— Bankhaus H. L. Hobenemser & Söhne. Die von uns bereits vor einiger Zeit gemeldete Uebernahme der Bankfirma H. I. Hohenemser& Söhne Mann- heim von der Rheinischen Creditbank ist mit dem 1. Oktober vollzogen. Josef Hohenemser, bisher Teilhaber der Firma. tritt in den Vorstand der Rheinischen Creditbank ein, die sich an der seit dem Jahre 1880 bestehenden Firma M. Hohenemser in Frank furt a. Mͤ. kommanditorisch beteiligt. Dr. Robert Hohenemser(Frankfurt) wird der nächsten Generalversamm- lung der Bank zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen. Mit der Liduidation der Firma H. L. Hohenemser& Söne beeeeg(in Liaòu.) sind Dr. Gustav und Josef Hohenemser aut. Usancen für den Handel in amtlich nicht notderten Werten. Man teilt uns mit: Die Gewerkschaft Neustaßfurt hat unter dem 22. d. M. eine Ausbeute von 200 für den Kux verteilt. Auf GErund des 8 26 der durch die ständige Kommis- sion beim Zentralverband des Deutschen Bank- und Bankier- gewerbes festgestellten Gebräuche hat die Vereinigung der am Handel mit Kuzen und amtlich nicht notierten Werten beteilig ten Bankgeschäfte Rheinlands und Westfalens diese Ausbeute im Sinne der Börsengebräuche als eine unregelmäfigeer klärt und im Verkehrsinteresse ihren Fälligkeitstag auf 27. September festgesetzt. Vom 29. September ab werden Kuxe ausschliegßlich der Ausbeute notiert. Direkter Dampferverkehr Hamburg- Uebersee. burg—Amerika-Linie lägt am 5. Oktober den Bampfer Ne rewle“ nach Newyork abgehen. Von der Deutschen Linie wird binnen kurzem der Pampfer Kavalla“ nach der 1 vante abgefertigt. Er läuft u. à. den Piräus, Syrien. Tripo Jaffa und Alexandrien an. Für diese Fahrt mußte erst die N jaubnis der Entente eingeholt werden. Falls weitere Erlauh. nis erteilt wird, s0l auch in der nächsten Zeit der Damofer „Smyrna“ nach der Levante abgefertigt werden.— Von der Gcean-Linie wird am 8. Oktober der Dampfer„Hlans und 23. November der Dampfer„Maria“ von Hamburg abgeben mit dem Kurs Havanna und Vera Cruz. h. Tariterhöhungen in Deutschösterreich. Wie aπ-mů Wu. lautet, werden die Staatsbahn und die Sddbahn.ꝛ K Oktober an die Frachttarife um 10% erhöhen. Die Handelsbilanz der Vereinigten Staaten wird. e ein Newyorker Telegramm besagt, mit jedem Monat Eüg. stiger. Im August d. J. betrug die Ausfuhr 686 Mill. g gesen 527 Mill. 58 im August v.., die Einfuhr 308 Mill. 8 273 Mill. 8. In den ersten acht Monaten dieses Jahres bellef sich die Ausfuhr der Vereinigten Staaten auf 3275 Mill. 8 od ungefähr atif ebenso viel wie im ganzen Jahre 1916. ĩ2:u ͤwvu Vesserstandsbeobaentungen im Monat Oktober Pegeistatlon vom Datum Rbeln.. 28. 28.. J 1.— 5.7 d 0% Adends f U. Sohusterlnsel 0„088.08 Tenke, e e 7 dacta 98 Baxaun„%„ 433 3½7 ½%0 2½% 88 Lachm 4 Hannhem„„„„.16.16 216 26 216 220 Zorvegz 90. eee e Fern 1 Anv Ae:— vom eeokar: Rannbeim. 21 26 29 22 28 49 verm. 1 rnn 02¹ 40 Voem. 7 + Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 1. Oxktober: Wolkig, teils bedeckt, vielſach Regeu, kühl, ſrürmiſch. 2. Oktober: Veränderlich. 8. Oktober: Vielfach Regen, normal temperiert. trübe, Regen. Kühl. Windig. 4. Oktober: Mei —.—.—— ͤ JJJJJSCꝙdſꝙ0ßꝙ02ꝙæ'. ʒy Baro- Hdöohste meter-——.— 5 Bemerkste batum atand e in der ee det berast] Tager dee mm ra C. Grad.J den qm grad G. kuns 28. September 7888 14213 220 382 bodeckt S. 9— 250.5130 125 2 20 52. 2. Soptember] 234.0 16.2 16.0— 23.0 82 trud 28. September 789, 1 24 185 N1 e deen 29. September 7570 41 80% 8 182 Ne 80. September 760,4 82.0— 124 12 degeolt 1. bctoer 781,, s s8— ſin eee ee 0 2 —* 5 du 1 J Un aeeeennen nemeeeenmnped pnmnmmfffefceuamgnmnnmmmemmmnmmeeeceeeeee d Ib — flansthoma zum So. Geburtstag Was iſt uns fans choma? Bon Ostar Graß. Der Ruf nach„Bildung“ und„Kultur“ erſchallt heute faſt noch als vor dem Krieg. Hört man genauer hin, ſo zeigt ſich immer toleder, daß die Rufer es im weſentlichen auf die Verbreitung von„Wiſſen“ abgeſehen haben. Es ſind eben gar gebildete und bildungsſtolze Leute. Sie wiſſen ſehr viel um die Dinge, aber es ihnen in hohem Maße, was Anfang, Mitte und Ende alles iſt: das Empfinden. Wie umvergleichlich tiefer ſtrömt es im ſchlichten Mann des Volks, dei dem ſich jedes Wiſſen in Gefühl umſetzt und dazu beitrügt, ſein Gefühlsleben zu erweitern. Das iſt denn auch, was den echten Künſtler mit dem Volk verbindet. Denn Künſtler ſein, heißt: das Daſein aus Empfindungen aufbauen und den Trieb haben, ihnen eine ſichtbare Geſtalt zu geben. Mannig⸗ ſach wie die Gefühle des Menſchen ſind daher die Geſtaltungen des Künſtl. Reihe beginnt bei der heißen Leidenſchaft der ers. Ihre Naturtriebe und endet beim freudloſen Trübſum des Verzweifelten. Dazwiſchen aber liegt das friedliche Land des rührigen ens. ihm zieht es alle Menſchen hin, deren Fühlen wir als geſund bezeichnen. Sie müſſen ab und zu in ihm verweilen, um dort neue uft holen. Zum mindeſten iſt es das Land ihrer Sehnſucht. einmal dieſe kennt, der iſt krank oder er iſt nicht unſer Mitmenſch, ſondern ein herzloſer Ausbeuter, mag er ſich auch auf einem, wie er meint, ſehr„idealen“ Gebiet betätigen. Glücklich nennen wir die Seele, die in jenem Friedenskreis dauernd ihre + 825 Heimat bat. Die Leidenſchaft der Sinne ſindet keinen Weg zu ihr, 3 ſtelle ſich einmal hinein, der„Kenner“, in T Werkſtatt, mit klarem Blick beſchaut ſie die Welt in ſich und die ihr die Außenwelt bietet. Dem entſpricht ihr Einfluß auf andre. beruhigend wirkt ſchon ein Menſch, der in einfachſter Art jenes en ſein eigen neumt. Es iſt die Kraft der mihevollen Einheit, von ihm ausgeht. Zu ſeelenbefreiender Größe weitet ſich dieſe in dem Künſtler, in dem ſte ſich ausſpannt zu überragender Natur⸗ und Menſchenliebe und ihm den Drang und die Fähigkeit verleiht, ſein Schauen ſichtbar zu geſtalten. Auch er hatte vielleicht eimen langen Weg zu gehen, bis ſeine Natur ganz rein ausgebildet war und bis ſie die ihr allein gemäßen Mittel des Ausdrucks ge⸗ funden. Läßt ihn ein gütiges Geſchick— gütia für ihn und uns— 2 hohen Jahren der Reife kommen, dann wird er ſchließlich in emnen Schöpfungen daftehen als ein Seher und Künder des Frie⸗ —7 etner gelduterten Seele, die ſich in Einklang weiß mit Gott Ein ſolcher Künſtler iſt Hans Thoma Kein Grauen und keinen Zwieſpalt wühlt er in uns auf. Er Zegerk Friede, den ſeine Schöpfungen ausſtrahlen, legt ſich auf uns wie Abendruhe. länger wir uns in ſie verſenken, deſto friedlicher wird es auch in unſerm Innern. Wir leben dann nur noch in ihrer Welt, in der wir dahintreiben auf den Wellen reinen An das„Wie“ dieſer Kunſt denken wir nicht, wir wollen gar wicht daran denken, und darin liegt das Meiſterzeichen ihrer Voll⸗ endung. Denn auch Thomas Werke entſtehen nicht ohne einen ſinnenden Kunſtverſtand, und es ſteckt in ihnen überall Denken, Ueberlegen und eine Unſumme von geſammelter und be⸗ wußt bewahrter Beobachumg. Aber all dieſes Wiſſen liefert nur die Bauſteine zu dem ſchimmernden Zauberbau, den ſein Gefühl errichtet. Klihle mag auch dieſe Bauſteine unterſuchen. Hler redet einer von Unrichtigteit der Zeichnung, dort ein andrer von der„Schwäche der und einem dritten mißfällt die Bewegung einer Geſtalt. Gebaͤrde oder ihr Ausdruck. Er as Karlsruher und es wird ſich zeigen, ob er nur ein klügelnder Beur⸗ teiler und deshalb ein Schädling der Kunſt iſt, oder ob er noch die Fählgkett hat, Kunſt zu fühlen. Da leuchten ſie herab von allen Seiten, die Landſchaften in ihren ſatten und reinen Farben, ruhig in ihrer abendlichen Stille, aber auch ruhig, wenn die Sonne in ihnen fümmert. Dazwiſchen bewegen ſich Menſchen und Geſchöpfe der Einbildungskraft, in weſensgleicher Ruhe, mit tiefen Augen. Und vor uns ſteht der Schöpfer dieſer Schildereien, gebeugt vom Ater, im weißen Bart. Hell iſt ſein Blick in die Welt, aber auch weit über ſie hinaus. Faſt iſt es dir, als ſei er ſelbſt eine der gemalden en, die hercusgetreten iſt aus ihrem NRahmen. Nun erfühlſt du die Einheit, die hier zwiſchen einem Künſtler und ſeiner Kenſt geflochten iſt, und du erkennſt den Urgrund ſeiner Größe. ZJa, ſeiner Größe!l Denn groß nennen die Menſchen die Empfindungen, von denen ſie wiſſen, daß ſie ihr Beſtes fördern. Das ſind aber die, welche wir als ſittliche bezeichnen. Wir Deutſche ſaſſen ſie zuſammen in dem Wort: Gemüt. Die größte Kunſt wird für uns alſo die ſein, die im höchſten Maß auf Gemüt beruht und dieſes Gemüt mit höchſter Eindringlichkeit zu geſtalten vermag. So verſtehen wir auch, warum wir vor Hans Thomas Schöpfungen uns ſeiner Verwandtſchaft bewußt werden mit den deutſchen Meiſtern der Vergangenheit, die wir zu unſeren großen Männern rechnen. Ihr Ernſt, ihre Ehrfurcht vor allem Geſchaffenen und damit die Hebe zur Beobachtung auch des Kleinſten(und anderes mehr), alles das könnte man bildlich dahin ausdrücken: Sie ſahen die Dinge nicht nur von außen, ſondern vor allem heraus aus ihrem allum⸗ faſſenden Gemitt. Und weil es allumfaſſend iſt, reicht es weit hinaus über das eigene Volk, es umfaßt die ganze Schöpfung⸗ Seine Aus⸗ prägung im Kunſtwerk aber zeigt das rein Völkiſche, Heimatlich⸗ Vondsmannſchaftliche und Häusliche ſeines Schöpfers. Es wäre auch bei Thoma keicht zu zeigen, wie ſich bei ihm dieſe Zweiheit zu vollem Einklang verſchlingt und dadurch die Einheitlichkeit des Stils er⸗ peicht wird, die allen großen Werken eignet. Iſt es ſchon die Weltweite des Empfindens oder iſt es nur deren völkiſche Faſſung, die dem Nichtdeutſchen das Verſtändnis für unſere Kunſt nur in Ausnahmen möglich macht und das Gerede von der„Internationalität“ der Kunſt täglich widerlegt? Doch darum können wir uns nicht kümmern. Wir wollen dafür danken, daß wir Künſtler haben, die aus der Kraft ihrer Vorſtellung heraus ein Ge⸗ füplsteben in feſte Formen zu bannen wiſſen, das unſer eigenes in ſich birgt. Zu ihnen blicken wir, wenn es uns zu den Quellen drängt, aus denen unſer edelſtes, aber weit begrenzteres, Empfinden fließt. Beſonders in Zeiten, in denen wir, wie heute, verdorben im Innern, bedrängt von außen und umlauert von Verrätern, des Volkstums mehr bedürfen als je. Es dünkt uns wie ein Fingerzeig des Ge⸗ ſchicks, daß es auf den gefährdeten Boden der Weſtmark in Hans Thoma einen ehrfurchtsgebietenden Führer geſtellt hat. Mit ſtiller, aber eindringlicher Gehärde weiſt er dorthin, wo weit aus der Vergangenheit über die Aengſte des Tages hinweg der Weg zu einer beſſeren Zukunft zu finden iſt. Aus der Weisheit ſeines Alters Hberaus hat er dann noch das geſchriebene Wort herbeigerufen, das auich dieſenigen hören, denen es verſagt iſt, die Sprache des Bild⸗ werks zu verſtehen. im Land, die uns aus Not und Jammer erretteten. Schon einmal nach dem 30jährigen Krieg, waren es die Stillen Not Nicht durch Bildung und Kultur, wie ſie heute verſtanden werden, oder gar durch„Feſchmacksunterricht“, wohl aber durch die lebenſpendende Macht ihrer hilfreichen Liebe. Auch du, Hans Thoma, biſt einer der großen Stillen. Schwer ſiecht dein Volk dahin, aber es wird ö Herzen empfinden. Es iſt ein ſchönes Wunſchbild, an eine kommende eeit zu denken, in der in jedem deutſchen Haus die Nachbildung 7 Fe wenn die ſich mehren und wirken, die deine Werke im * 4 ines Hans Thoma hängt und immer wieder innerlich durchfühlt 2 Dann ſtände es gut um unſere Seele, und kein Feind könnte ſch forſche nicht, ich grũble nicht. Ich forſche nicht, ich grüble nicht, ich alaube nicht Was man mir auch ſage, Mein Leben treib ich ruhig hin, mich kümmert nicht Das Ende meimner Tage. Woher ich komm, wohin ich gehe, weiß ich nicht, Noch, wann alles dies ſoll enden: Bin ſelbſt ein Stück von Gottes Gnad, mein Sein Ruht ganz in ſeinen Händen. Gott kenn ich nur, weil ich mich fühl ein Spiegel, Der die Welt erkennet, Ohn mich kein Gott, ſo gibt es nicht, Was mein Sein von dem ſeinen trennet. Getroſt ſeh ich, wie s kommt und geht Durch endenloſe Zeiten: Und fahr ich hin, ich hör wie Gott nie auf: Die Welt hat grenzenloſe Weiten. Haus Thoma. — Dom Wälderbübli zur Exzellenz. Hans Thomas Lebenserinnerungen. „Meine Lebensgeſchichte vom Wälderbübli bis zur Exzellenz u ſchreiben, ein Hans Thoma⸗Vüchle fürs Volk“— das iſt Hans homas Abſicht in ſeinem neuen Buch„Im Winter des Lebens, Aus acht Jahrzehnten geſammelte Erinnerungen“, das demnächſt im Verlage von Eugen Diederichs in Jena erſcheint. Ein echtes Volksbuch ſchenkt damit der Meiſter zu ſeinem 80. Geburts⸗ tag dem deutſchen Volk, ein Buch, geſchrieben im Tone des Kalen⸗ dermannes Johann Peter Hebel, eine auf dem Grund ſeiner köſt⸗ lichen Tagebücher aufgebaute Lebensgeſchichte, durchzogen von tief⸗ ſinnigen Betrachtungen und anmutigen Anekdoten, Ludwig Richters klaſſiſchen Lebenserinnerungen ebenbürtig. In den Schilderungen ſeines Kinderparadieſes, der Kämpfe und Nöte ſeiner Mannesjahre, der friedvollen Einkehr ſeines Alters, die dieſer geborene Erzähler gibt, ſpiegelt ſich die Welt ſeiner Vilder, offenbart ſich das„treu⸗ herzige Micheltum“, von dem Thoma ſagt,„daß der Deutſche die feſten Grundlagen ſeiner Kultur auf ſein Micheltum aufbauen könnte, auf ſeine Treue und Ehrlichkeit, auf ſeine Gutmütigkeit und Gerechtigkeit, auf ſeine Deutlichkeit, d. h. Deutſchheit, ſo recht aus dem Volkstum heraus.“ Wir geben im folgenden einige bezeich⸗ nende Ausſchnitte aus dem ſchönen Buch wieder: Wie das Wälderbübn zu zeichnen aufing. „Gezeichnet habe ich, ſolange ich mich zurückerinnern kann,“ erzählt Thoma,„als Kind, ſchon lange ehe ich in die Schule ging: ich ſaß am Boden und kritzelte auf einer Schiefertafel herum, dann lief ich zur Mutter, ſie mußte es mir ſagen, was all das ſei, was ich da gemacht habe, ſie war unermüdlich mit ihrem Erklären; bald ſah ſie in den Strichen ein Pferd, eine Kuh, ein Schwein, einen Has, einen Hahn, der auf dem Gartenzaun krähte— das ſah ich dann auch, und ſo wurde mein Gekritzel nach und nach etwas Ge⸗ wolltes. So entſtand ein Pferd, das ſich deutlich vpon dem Schwein, das mir vorher gelungen war, unterſchied. Allerdings kam der Nachbar Kritikus, ein Mann, der ganz mit ſeiner Tabakpfeife ver⸗ wachſen war— ein Mann, der für eine Schwarzwälderſeele ſehr frivol war, da er ausſprach, es ſei ihm ganz recht, wenn er in die Hölle komme, man dürfe dort jedenfalls rauchen— dieſer Kritiker fand, daß das, was ich gezeichnet habe, kein Pferd ſei, ſondern ein Eſel, weil es zu lange Ohren habe. Das hat mich tief gekränkt. Ich war alſo nicht ſo unempfindlich gegen Kritik, wie man ſpäter oft behaupten wollte. Als ganz kleines Kind ſaß ich oft ſtüll in einem Stubenwinkel und ſchnitt mit der Schere aus zuſammen⸗ gelegtem Papier Ornamente, deren Regelmäßigkeit mich ſehr er⸗ reute. Ein ängſtlicher Hauſierer ſchimpfte, daß man ſo unvor⸗ chtig ſei, einem ſo kleinen Kinde eine Schere zu laſſen. Dieſer Eingriff in meine Liebhaberei brachte mich ganz aus der Faſſung. Zum Joſefstag, dem Namenstag meines Vaters, zeichnete ich für ihn eine Spielkarte ab, den Hündle⸗Bub, einen der vier Buben aus der deutſchen Karte, der einen Hund neben ſich hat— das wird in meinem fünften Jahre geweſen ſein, ich weiß es nach einem bald nachher ſtattfindenden Wohnungswechſel. Mein Vater hatte überhaupt große Freude an meinem Zeichentalent, da⸗ ich auch während der Schulzeit fortſetzte. Sonntag Nachmtittag ſteckte er die Zeichnungen zu ſich, um ſie den Nachbarn zu zeigen; ſo kann ich ihn mir jetzt noch lebhaft vorſtellen, wie er nach dem Nach⸗ barhaus ſchritt: er trug eine weiche Zipfelkappe. was damals ziem⸗ lich gebräuchlich war. Er ſoll auch bei den Nachbarn prophezeit haben, daß aus ſeinem Johannesle einmal etwas Rechtes werde.“ Kampf und SLohn. Thoma hat lange kämpfen und ringen müſſen, bevor er auf einen grünen Zweig kam und ſeine Kunſt allgemeinere Anerken⸗ Bei den erſten Ausſtellungen ſeiner Bilder gab es nung fand. Als er ſich zuerſt im heute unbegreifliche Entrüſtungsſtürme. Karlsruber Kunſtverein mit ſeiner Kunſt zeigte, wollte man ihm das Ausſtellen überhaupt verbieten.„Eines Tages, erzählt der Meiſter,„kam Profeſſor Zude ganz aufgeregt zu mir ins Atelier. er habe mir erwas mitzuteilen, er wiſſe gar nicht recht, wie er es mir ſagen könne. Mir wurde ſchier Angſt, und ich beſann mich, ob ich in letzter Zeit irgend etwas Strafwürdiges begangen hätte. Aber ich hatte ein ruhiges Gewiſſen. Er teilte mir nun mit, daß in der Sitzung des Kunſtvereinsvorſtandes eine von vielen hervor⸗ ragenden Mitgliedern unterzeichnete Schrift eingegangen ſei, in welcher der Vorſtand erſucht wurde, mir das Ausſtellen meiner Bilder ein für alle Mal zu verbieten. Natürlich ſei der Vorſtand nicht darauf eingegangen und habe erklärt, daß meine Bilder zwar eigenartig, aber doch künſtleriſch ſeien. Da er es aber gut mit mir meine, möchte er mir doch raten, mit dem Ausſtellen vorſichtiger zu ſein.“ Aehnlich erging es ihm in München.„Es war ein all⸗ gemeines Schütteln des Kopfes, dem ein ehrlicher Münchener, der lange vor einem Bilde ſtand, den präziſen Ausdruck gab, indem er ſagte:„Ich weiß nit, das Bild iſt entweder ganz ausgezeichnet gut. oder es iſt ganz miſerabel ſchlecht.“„Ueber meine Bilder,“ heißt es weſter,„dauerte der wüſte Ausſtellungslärm fort. Anonym erhielt ich ein Schmähgedicht mit dem Schluß:„Streich' Kiſten an und Schrein“, doch das Malen, das laß ſein!“ Das Sonntags⸗ publikum lachte und ſchimpfte über meine Bilder nicht weniger, als das in Karlsruhe. Aber ich war jetzt ein anderer, ich war jetzt ein Mann in den 30er Jahren geworden und kämpfte bewußt um mein Recht. Das ſtarke Vertrauen hielt allem gegenüber ſtand.“ Die böſe Goldnot dauerte freilich noch ziemlich lange.„Bei meinen alten Papieren,“ ſchreibt Thoma,„fand ich ein Verzeichnis der in dieſem und früheren Jahren verkauften Bilder. Die Preiſe ſind erſchrockend niedrig. So bekam ich z. B. für„Chriſtus und Niko⸗ demus“ 400 Mk. Aber das war noch einer det Höchſtpreiſe. Daß wir trotzdem ſo im Ganzen ohne Mangel zu leiden durchkamen, verdanken wir der herkömmlichen Schwarzwälder Genü und Sparſamkeit. Meine Mutter verwahrte das eiſerne worin uUnſer Geld war, und ſie ſinnierte oft und rechnete, wie es noch reichen würde. Gar oft war ſie bekümmert und ſagte. langt's nur noch bis zur Kilbe— bis Weihnachten— bis Oſtern. Und was machen wir dann? Aber das Käſtlein füllte ſich uimmer wieder in ſteigendem Maße, und als ich einmal ſagen konnte, hat mein Geid nicht mehr Platz in dem Käſtlein und ich 12 000 Mark auf die Sparkaſſe gelegt, wo es mir jährlich 400 Mark Zinſen trägt, bewunderte ſie mich förmlich.„Was, Du haſt Geld am Zins!“ Das war der Armen faſt unbegreiflich, daß ihr Sohn noch einmal„Geld am Zins“ haben würde. Später berichtet der Meiſter„mit Wo, wie die Preiſe ſeiner Bilder allmühlich — 6 ſtiegen.„Einſt hatten mich die armſeligen Preiſe, die ich er⸗ hielt, dazu genötigt, recht fleißig zu arbeiten, und ſetzt nötigen mich die regen Nachfragen nach meinen Bildern mit den reich Preiſen zu erhö Tätigkeit. Auch erfreute ich mich im einer durch lange Erfahrung erlangten Sicherheft in der Techntk, die mir das Arbeiten leicht machte.“ Thoma und die Mitſchaffenden. Hans Thomas Lebenserinnerungen ſpiegeln in Sge eln 5 Stück der Kunſtgeſchichte des 19. Naßton rts. fN der Kunſtſchule in Karlsruhe lernte er bei den Romantikern, bei Leſſing und Schirmer. In Paris kam er mit Courbet und ſeinen 4—5 zuſammen, in München ſtand er mit dem Pilot⸗ und ibl⸗Kreis in naher Berührung. In Frankfurt war er dann der Mittelpunkt jener Künſtlergruppe, die ſo herrliches im deutſchen Landſchaftsbild geleiſtet. Mit den„Deutſch⸗Römern“, mit Marces, Böcklin, Hildebrand war er eng befreundet. Lebensfreundſchaften verbanden ihn mit Bracht, Scholderer, Lugo, Steinhauſen und vielen anderen. Von ſeinem erſten Beſuch bei Courbet erzählt er:„Wir beſuchten Courbet in ſeinem Atelier; er war ſchon früher in Frankfurt, daher kannte ihn Scholderer. Er war nicht da, aber bald erſchien oben aus einer Art Verſchlag aus einem Guckloch ein großer breiter Kopf, der gutmütig lachte, als er Scholderer erkannte. Er war eben aufgeſtanden; ein ungekämmter Kopf au kurzem Halſe mit breiten Schultern, auch war er wohlbeleibt, un als lderer hierüber ſcherzhaft etwas bemerkte, ſo verſtand ich aus allem Franzöſiſch nur das Wort Bier. Er trank, wie aus Frankfurt und München bekannt war, ſehr gern und viel Bier.“ Heber ſeinen Verkehr mit Böcklin ſchreibt er:„Mit Böcklin kam ich gerne zuſammen. Seine Liesbhaberei für Farbenexperimente — er hatte immer, wenn er zu mir ins Atelier kan, ſtark farbige Wollbüſchel in der— ſeine techniſchen fielen bei mir auf guten Boden.“ Früh wurde er von der Kunſt Richard Wagners ergriffen, den er 1862 ſelbſt dirigieren hörte.„Wenn ich nicht irre, war es im Jahre 1889, als ich zum erſten Male nach Bayreuth ging“, erzählt er. Durch Kapell⸗ meiſter Knieſe war ich ſchon einigermaßen in die Zauberwelt Richard Wagners eingeführt. Eines Abends war auch in Wahnfried. Wagner war gerade an dieſem Abend gehindert, in der ch a zu erſcheinen, und ſo kam es, daß ich nie per⸗ ſönlich mit ihm zuſammenkam. In den ſpäteren Jahren, da Wagner ſchon nicht mehr lebte, kam ich faft jährlich zu den Au 11 führungen nach reufh, ſodaß ich alle Werke aufführen agner mich auch, Vorſchläge für die Saſtünſen ung der Nibelungen zu machen. Ich ſchnitt die Gewänder ing Kleinen zu, ſodaß ich die Gliederpußpen anprobieren konnte, die 15 früher ſchon in langen Winternächten gemacht hatte, um mich über die Verhältniſſe und Bewegungsmöglichkeiten der menſchli Figur zu belehren. Für dieſe Puppen ſchnitt ich die der Göttinnen, auch machte ich aus Pappe Helme und Harniſche für Wotan und für die Nibelungenhelden, fü Nach dieſen Puppen habe ich dann die Koſtümfiguren net. Gella half mir ſchneidern. Man nannte mich Götterſchneider, und die Koſtüme wurden ſo genau wie möglich nach meinen gemacht.“ Wie die Exzellenz das Heimatkirchlein ausmalte. „Als ich im Jahre 1859 in die Kunſtſchule kam, ſagten meine Bernauer Kameraden:„Du mußt uns einmal Bilder malen für unſere Kirche!“ Ich, in dem Gefühl, das hat lange Zeit. f bereitwillig, ja, ich mal Euch einmal was. ſpäteren Beſ in Bernau wurde ich öfters daran erinnert, was ich v. hätte. 21 wich aus, und ſo kam ich nicht dazu, mein zu erfüllen. Darüber wurde ich alt und dachte, die Sache ſei kängſt vergeſſen. Doch als ich im Sommer 1910 wieder einmal in Bernau war, erinnerte der Bürgermeiſter Maier wieder daran. und der Pfarrer Joos ſtimmte lebhaft bei. Ich ſchützte mein Alter vor und daß ich, mit allerlei e überhäuft, nicht mehr dazu kommen würde, die Bilder zu malen. der Bürgermeiſter ſpielte ſeinen letzten Trumpf aus, indem er ſagte: „Es kommen jetzt wieder ſo viele fremde Beſucher nach Bern wenn die im„Adler“ Mittag gemacht haben, ſo ſagen ſie, wollen wir in die Kirche hinüber und die Bilder bom Hans Whoma anſehen. Demn es wird angenommen, daß die vorhandenen Bilder von Ihnen gemalt ſeien, und die Bilder, die da hängen, ſind ja nicht beſonders gut. Dieſe falſche Meinung ſollten nicht gefallen laſſen und uns jetzt ein paar Vilder malen.“ zog. Und ich machte mich in Karlsruhe dann gleich daran, nicht ohme eine gewiſſe Freude, daß mir vergönnt war, ein Verſprechen. welches ich im Jahre 1889 chelen hatze, im Jahre 1012 noch Em⸗ zu löſen.“ Die feierliche Einweihung der Altarbilder 1912 war ein Höhepunkt in Thomas en.„Ich will nicht ber⸗ ſuchen!, ſagt er zu NK was ich in dieſer de Sefa 4n und Wehmut durch meine Seele ging. Ich hatte das als ob ich niederknien müßte umd worklos die Bernauer Sonne an⸗ ſchauen *— Fprüche des IIeiſters. Liehe Deinen Nächſten wie Dich ſelbſt. Das kann Dir ge⸗ lingen, wenn Du Dich ſelbſt nicht ſo liebſt, daß Du meinſt, jeder Wunſch müſſe Dir erfüllt werden, und wenn Du nach dem Gebote Gott über alles ſiebſt, ſodaß Du ſeinem Willen, der über Dir herrſcht, gläubig vertrauſt. * Vor Hunden, die mich anbellen, habe ich von Kindheit her Furcht—— ſie können beißen. Vor Krititern habe ich aber nie Angſt gehabt, ſie haben mich doch genug angebellt. Die haben keine anderen Zähne als ich auch. 5* Der Wunſch nach Gokt, der höchſte Wunſch, der uns gegeben, Es iſt der Wunſch: von allen Wünſchen frei, So gänzlich wunſchlos leben. * Ein winzig kleines Käferlein ſpaziert ſoehen öber mein Papier und ich frage: Wo kommſt denn Du her? Wie kommſt Du hier⸗ her? Was haſt Du hier zu tun? Wohin willſt Du ſo eifrig? Aber das Käferlein bleibt ebenſo ſtumm, als ob es ein Menſch wäre. * Was man in der Jugend wünſcht, hat man im Alter die Fülle. Aber auch noch viel mehr dazu, was man nie gewünſcht bat. für die Walküren uſtn. ————— . — — — —— — 2 eee e eeee — —— Amtliche Veröffentlichungen der Studtgemeinde Donnetstag, den 2. Oktober geiten folgende Marten: I. Für die Verbraucher. Butterſch 2 Für ½ʒ Pfund Butterſchmalz die Butter⸗ 1 2 in den Butterverkaufsſtellen.Der Verbraucherpreis beträgt M..10. Fett: Für ½ Pfund Speiſefett zu M..25 die Feu⸗ marke 22 in den Fettverkaufsſtellen 800—1668. Zucker: 400 Gramm für die Zuckermarke S in den Kolo⸗ nialwaren Verkaufsſtellen—1668. Der Preis iſt ſür Kriſtallzucker 54 Pig. und für alle anderen Sorten 58 Pfg. für das Pfund. Inſolge Transportſchwierigkeiten wird ſich die Ab⸗ abe von Zucker in den Verkaufsſtellen des Konſum⸗ ereins etwas verzögern. Fleiſch: In der Woche vom 29. Septbr. bis B. Oktober kommt zur Verteilung: auf die eine Hälfte der Voll⸗ karte 200 Gramm Friſchfleiſch, davon ½ in Wurſt, auf die andere Hälſte der Vollkarte 125 Gramm aus⸗ 8 Schweinefleiſch(Speck) zum Preiſe von Mager- oder Buttermilch: Für ½ Liter die Marte 61. Kartoffein: Für 5 Pfund Kartoffeln(das 1—— 15 Pfg.) die Kartoffelmarke 218 in den kaufs⸗ ſtellen 400—465. Mllchverſorgun Am Dienstag, den 30. S wurden 1000%% ſüße II. Für die Berkaufsttellen. Zur Abgabe ſind bereit: Fett: Margarine GKopfmenge ½% Pfund zu 88 Pfg.) für die Feuverkaufsſtellen 85—200 am Donnerviag.. im Berkaufslager, O 2, 5, von vormittags 10 Uhr un⸗ terbrochen bis 3 Uhr nachmittags. Nach dieſer 5 iſt die Ausgabeſtelle geſchloſſen. Ausweis, leingeld und Körde mübringen. ½ Liter(Verbraucherpreis Mk..65) für die lonialwaren-Bertaufsſtellen 326—500. Abzuholen und zahldar 9.— Ausweis am Donnerstag, den 2 Oktober von 12 Uhr und—6 Uhr bei der Fa. Gg. Jakob, Seckenheimerſtr. 64. Behälter ſind mitzu⸗ bringen, da die Fa. Jakob keine zur Verfügung hat. Oeffnungszeit des Lebensmittelamts. Bon Mittwoch. den 1. Oktober ab iſt das Lebensmittel⸗ amt von—3 Uhr für das Publikum geöffnet. Es wird empfohlen, nicht erſt gegen Schluß der Oeffnungszeit vor⸗ Lalt de. ſondern möglichſt in den Vormittagsſtunden, da kein Andrang iſt. Städtiſches Lebensmittelamt C 2. 16/18 u der Voche dom 20. Sepfember bis 5. Oflober Wunen auf die eine Hälfte der Vollkarte Stl19 200 Gramm Friſchfleiſch davon ½ in Wurſt, auf die andere Hälfte der Vollkarte 125 Gramm ausländiſches Schweinefleiſch(Speck zum Preiſe von Mk. 105 entnommen werd en. Mannheim, den 30. September 1919. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhofes. Doennersiag, den L Ottober 1915, vormittags 9 Uhr t. ſtädt. rundſtücke auf mehrjährigen Zeitbeſtand: Agb.⸗Nr. 12035 In Zahnig 1120 qm „ 12376 2. Tiefgewann 1480„ „ 10891 Los 1 Im Kleinfeld 878„ „11322 Im Unterſennteich 1400„ „ 11442 Im Grünn 835„ „ 10850 Beim alten Friedhof 653̃ 13631 Schelmenanwender 1116„ „ 12997 Beim Johann Friedhof 1128„ 13584 Frohnäcker 1537„ 12517 Aufeld bei den Nheingärten 1249„ „ 162849 Im Großfeld 1133„ „ 15300 Bei den Reunmorgen 2402„ 12919 Beim Wirbel 812„ 11056 Los 9 Im Niederſeld 1849„ Katholiſches Schulgut „ 11892 Los 12 Im Grünn 1097„ „ 16810 Los 112 Rottfeld auf die Platte 718„ Städtiſche Gutsverwaltung. Straßenbahn. 5 Die Schalter der Straßenbahnkaſſe— Collintiſtraße 1— 2 vom 1. Oktober ab geöffnet: an Samstagen von 8 1 und 3 bis 6 Uhr; an den übrigen Werktagen Duunterbrochen von 8 Uhr vormittags bis 3½ Uhr nach⸗ Nittags. St128 Ackerverpachtung. Wir erſuchen die Pächter ſtädtiſcher Grundſtücke, den 125 1. Oktober 1919 fälligen Pachtzins binnen 8 en i uns(Luiſenring 40) zu eutrichten und hierbei die Be⸗ ſtandsbrieſe(Pachtverträge) vorzuzeigen. St. 29 Mannheim, den 29. September 1919. Städt. 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