1 Ataunheim. Bonſchen⸗ Nontg nr. 17890 Karlsruhe in Baden.— Fernſprecher Fr. 7940 eeee 8 2 2 2*— 7 Raliſtkalon. Der Iriede von Verfailles tritt nächſte Woche in Fruft. Bern,& Ott.(WB.) Der Korreſpondent der Bafler Nach⸗ richten meldet aus Paris, daß die plötzliche Abreiſe des Ober · ſten Houſe weniger mit der Kranthett Wilſons zuſammen⸗ hänge, als mit der Tatſache, daß der Friede von Verſailles höchſtwahrſcheinlich ſchon in der nächſten Woche in Kraſt tre⸗ ten wird. Der franzõſiſche Senat wird ſpäteſtens am Samstag ratifiziert haben, ſo daß bis zum 12. Oktober die drei für das Inkrafttreten notwendigen Natifikationen zufſammen ſein werben. Dann iſt der Kriegszuſtand offiziell zu Ende und die offiziellen Bezlehungen zwiſchen den Ententeſtaaten und Deutſchland ſollen wieder aufgenommen werden. In Frankreich wird dann eine Erleichterung im Paßweſen in Kraſt treten. Man ſpricht ſogar davon, daß die Päſſe überhaupt abgeſchafft werden. Der Korreſpondent weiſt darauf hin, daß nach dem Ver⸗ ſailler Vertrag der Rat des Völkerbundes mit der Löſung einiger dringender Fragen, wie der Ernennung der Kommiſſton zur Grenzregullerung im Saar⸗ gebiet und der Ernennung des allfterten Oberkommandos in Danzig, betraut werden ſoll. Es beſtehen alſo keine Zweifel, daß der Rat bald zuſammentritt, ohne Rückſicht darauf, ob der amerikaniſche Senat ratifiziert hat. Wenn nun aber einmal, ſo erzählt der Korreſpondent der Baſler Nachrichten, der Rat, iq welchem außer den 5 Haupt⸗ mächten auch Belgien, Spanien, Griechenland und Braſilien vertreten ſind, zuſammengekommen ſei, ſo könne eine raſche Verſtändigung erzielt werden, welche die Einigkeit im amerikaniſchen Senat fördern wird. Dies ſei die Erklärung für die plötzliche und unerwartete Abreiſe des Oberſten Houſe. Zugleich ſei ſicher, daß Wilſon in den Hauptpunkten Sieger bleiben wird. Jedenfalls wird nach der Verſammlung des Rates des Völkerbundes die Ratifikation des Friedensvertrags ſeitens des ameritaniſchen Senates nicht mehr lange auf ſich warten laſſen Auch das britiſche Reich rafiftziert. Paris, 8. Ottbe.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Wie aus London verlautet, wird die britiſche Regierung binnen kurzem den Mächten die Ratifikation des Frie⸗ densvertrages durch das britiſche Reich mitteilen. Der Vertrag iſt durch die Parlamente aller Dominions, Auſtralien, Neu⸗Seeland, Neufundland und die ſüdafr'kaniſche Union, ratifiziert. Die Zuſtimmung Indiens iſt ebenfalls vorhanden, da dort der Friedensvertrag nicht der Begut⸗ achtung des Parlamentes unterworfen iſt. Es bleibt nur noch übrig, den Friedensvertrag dem König und Kaiſer zur Unter⸗ ſchrift vaorzulegen. Dieſe Zeremonie wird wahrſcheinlich in einer Woche ſtattfinden. ö Ametika für den Friedensvertrag. Paris, 8. Oktbr.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Wie aus Newyork gemeldet wird, hat die Erkrankung bes Präſidenten Wilſon die politiſche Lage weſentlich beeinflußt. Es ſcheint jetzt, daß der Friedensvertrag raſch ratifiziert werden kann, und zur Stunde werden ſich kaum 10 Senatoren finden, die zu einer Verwerfung hinneigen. Die Ralifikaftion durch Italten. : Rom, 7. Oktbr.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Wie wir bereits gemeldet haben. hat Italien durch könig⸗ liches Dekret den Friedensvertrag von Verſailles ratifi⸗ ziert. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, hat der König auch ein Dekret, das den Friedensvertrag von St. ermain ratiſiziert, unterzeichnet. Dieſe beiden Dekrete beſtehen aus zwei Artikel. Mit dem erſten Artikel wird die königliche Regierung ermächtigt, den Pertrag voll und ganz in Anwendung zu bringen, der zweite Artikel verfügt die Unterbreitung der Dekrete an das Parlament, damit dieſe zum Geſetz erhoben werden. 18 81. — Bevorflehende Nalifftafton durch Japan. Paris, 8. Oktbr.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Man erwartet die Ratifikation des Verſailler Vertrages durch Japan für den 15. Oktober. Die japaniſche Verfaſſung ſieht nicht vor, daß der Vertrag vorerſt durch das Parlament gutgeheißen werden muß. Erforderlich iſt nur die Unter⸗ ſchrift des Kaiſers und deſſen Begutachtung durch ſeine Ratgeber und des diplomatiſchen Nates. Verſaifles, 8. Okt.(WB.) Nach einer Meldung aus Tokio, die der„Eclair“ veröffenklicht, wird der Mikado den Friedensvertrag am 17. Oktober ratifizieren. * Aeberreichung der Auslieferungs⸗-CIſſe. Verfailles, 8. Okt.(WB.) Die Pariſer Morgenblätter veröffentlichen eine Depeſche aus Waſhington. die mel⸗ det, England, Frankreich und Belgien bätten nunmehr der Friedenskonferenz die Liſte der Deutſchen übermittelt. die nach den Beſtimmungen des Friedensvertrages wegen ergehen gegen das Völkerrecht oder das Kriegs⸗ recht ausgeliefert werden ſollen. Kaiſer Wilbelm ſtehe nicht auf der Liſte. Die neuen Grenzen Un⸗arns. 97 d, Putis, 7. Oktbr.(Eigener Drahtbericht. indirekt.) Man erwartet, daß der Friedensvertrag mit Un⸗ garn noch im Laufe dieſes Monats der nach Paris zu ſen⸗ denden ungariſchen Delegation übergeben werden wird. er ſetzt die neuen en Ungarns folgendermaßen feſt: Im RNorden folgt die Grenze auf einige Entfernung der Donau und folgt dann einer woſtöſt.ichen Linie, die noch genauer zu beſtimmen iſt, und die ungefähr von Preßburg nach Komern geht. Von dem großen Donauknie an iſt die Richtung nord⸗ weſtlich bis Madras, gewinnt in Maromares⸗Higet den ge⸗ meinſamen Grenzpunkt Ungarns, der Tſchecho⸗Slowakei und Rumänfens. Die nördlich dieſer Linie gelegenen Gebiete weeden an die Tſchecho⸗Slowakei abgetreten. Im Oſten zieht ſich die Grenze nordſüdlich. Sie geht von Maramares-⸗Higet an die Mares öſtlich von Debredſchin, weſtlich von Arabea⸗ Moure, öſtlich von Bichis⸗Ciaba, um den Mares bei Nagylak zu verlaſſen. Im Süden folgt ſie der Mares bis Mako, er⸗ reicht bei St. Ivan die Theiß, der ſie bis zum alten Bett folgt, nimmt dann oſtweſtliche Richtung an, zieht ſich nördlich der Drau ins Land bis nach Radkersburg, dem Dreiländer⸗ ſtein Serbiens, Oeſterreichs und Ungarns. Endlich im Weſten wird die Grenze ſo zurückverlegt, daß Oeden⸗ burg an Oeſterreich fällt. Durch dieſen Vertrag wird Ungarn die Form eines Rechteckes annehmen, deſſen mittlere Linie 400 Kilom. beträgt. Die Bodenflöche beträgt 140 000 Quadratkilometer und die Berölkerung zählt 10 Millionen Seelen. Es verliert größere Gebietsteile, als es behält, da die Bodenfläche der ihm weggenommenen Gebiete etwa 185 000 Quadratkilometer beträgt. Ebenſo wird es die Hälfte ſeiner Einwohner verlieren. Die Ränmung des Balfikums. Die deuiſche Nole ungenügend. Verſailles, 8. Okt.(WB.) Wie der Temps mitteilt, hal der Fünferrat die Note der deutſchen Regierung betreffend die ſofortige Räumung der baltiſchen Provinzen für unge⸗ nügend gefunden. Sie ſtehe im Widerſpruche mit den Nachrichten, die er aus Kurland und Litauen erhalten. Mar⸗ ſchall Foch wurde beauftragt, eine Antwort auf die deutſche Note vorzubereiten. Die in der erſten Note im Falle der Nichtausführung vorgeſehenen Maßnahmen beſtehen und werden effektiv werden, namentlich was die Einſtellung der Nahrungsmittel⸗ und der Rohmaterialienzufuhren betrifft. In der morgigen Sitzung ſoll auch betr. der Ueberwachungskom⸗ den wie 75 die deutſche Regierung vorgeſchlagen hat, ent werden. Der Fünferrat beſchloß, einen Unterausſchuß einzuſetzen, der zur Ausführung des öſterreichiſchen Friedensvertrages die nötigen Vorbereitungen zur Bildung des Wiedergutmach⸗ ungsausſchuſſes vornehmen ſoll. Ein weiterer Ausſchuß wurde geſchaffen, um das rollende Eſſenbahnmaterlaf des alten Deſterreich⸗Ungarn an die verſchiedenen Nachfolgeſtaaten zu verteilen der Pulſch von Jiume. Skarke Erregung gegen die Entente. Bern. 8. Okt.(WB.) Verſchiedene italieniſche Blätter führen die geſtern gemeldeten Drohungen auf einen Druck Amerikas zurück. Wie erſt jetzt durch ein Stefani⸗ Telegramm bekannt wird, iſt ſchon am letzten Sonntag aus Waſhin ton eine Nachricht abgegangen, derzufolge in offi⸗ ziöſen Kreiſen mit einer politiſchen Aktion Ameri⸗ kas in London und Paris gerechnet wird. Der ameri⸗ kaniſche Schritt ſoll damit begründet werden, daß eine Zu⸗ ſtimmung der widerrechtlichen Beſetzung Fiumes durch 'Annunzio eine Ermutigung der griechiſchen, rumäni⸗ ſchen und deutſchen Rüſtungsforderungen bedeute und die Autorität der Pariſer Konferenz untergraben würde. Ame⸗ rika würde die Einſtellung jeder Unterſtützung der europä⸗ iſchen Staaten in Erwägung ziehen, falls den Veſchlaſſen der Konferenz nicht Beachtung geſchaffen würde. Die politiſche Welt Italiens iſt durch dieſe Ver⸗ öffentlichung äußerſt erregt. Der Corriere della Sera weiſt darauf hin, daß Italien doch einiges für die Entente Perse habe und deshalb nicht wie Deutſchland in der erſon des Generals von der Goltz behandelt werden könne. England, ſo mächtig es auch ſei, dürfe das Bündnis mit Ita⸗ lien nicht gering einſchätzen. Trotz aller Sympathie für Fiume ſei aber auch Italien darin einig, daß ein Bruch mit der En⸗ tente alle Fälle vermieden werden müſſe. Es liege jetzt an den Freiwilligen von Fiume, im In e des Vaterlands Diſziplin und Opfergeiſt zu zeigen. Denn nur ſo könne die Stadt denk Lande erhalten bleiben. Aehnlich, aber mit großen Ausfällen äußern ſich die übrigen Blätter. Aufhebung der Blockade von Fiume. e: Mailand, 7. Okt.(Eigener Drahtbericht, indirekt.) Die Blockade von Fiume durch Italien iſt aufge⸗ hoben, Züge aus Trieſt und Italien, beladen mit Lebens⸗ mitteln, Runition und Militar verkehren regelmäßig mit Fiume. Der Kampf der Pfalz. Die deukſche Note über die Ludwigshafener Vorgänge Aund die franzöſiſche Preſſe. Die franzöſiche Preſſe kommentiert in abſprechender Weiſe die don Herrn von Lersner der franzöſiſchen Regierung über⸗ reichte Note, in welcher bekanntlich eine Unterſuchung der Lud⸗ wigshafener Vorgänge, Beſtrafung der Schuldigen, Sühne für die Opfer etc. gefordert wird.„Le Journal“ vom 4. 10. 19 ſchreibt z..: „Mar erkrtzert ſich daran, daß am vergangenen 80. Auguſt Deutſche unter ſich in Ludwigshafen eine derartig wilde Schlägerei am Puſteingange hatten, daß die Truppe zum Einſchreiten gezwungen war. Zwei ſche warden bei dieſer Schlüögerei getöbet, einer verwundet.“ Solche Darſtellung der Ludwigshafener Vorgänge in einer Zeit, in der der Sachverhalt durch die Protokolle von mehr wie 50 vereidigten Zeugen klar vorliegt! Darf man angeſichts ſolcher Verichterſtattung überhaupt noch hoffen, daß Frank⸗ reichs Pryſſe ſich zu irgend einer ſachlichen Beurteilung deut⸗ ſcher Verhältniſſe aufſſchwingen kann? Nur um dee Auslands witten ſei der Sachverhalt nochmals kurz klargeſtellt: In der Nacht vom 28./29. Auguſt drangen franzöſtſche Krimmaſiſten, begleitet von franzöſiſchem Milifär, mit Gewalt — Die Ifpelt. Kotonefzeite 60 Pf., Steſlengeſuche 20% Rachlagz, Rerlamen N..80. fin-· twortlich Friz Gordenbaum, Rumze gen rebakttonellen Teil: R. Schönfelder, für 0 85— blatt vormittags 8½ Abendblatt nach ags 2½ Ahr. Für Ruzelgen an ee ee Badiſche Neneſte Nachrichtenn .—946. 22 Nr..92 einſchſteßlich ellungsgebühr. Bei der Poſt abgeholt m.——— 15 Pig-· in das Poſtamtsgebäude Ludwigshafen ein und richteten der wehrloſen Beamtenſchaft ein Blutbad an. Von irgend einer Schlägerei oder einem Auflauf vor oder in dem Poſt⸗ gebäude vor dem Eindringen der Franzoſen hat keiner der 50 beeidigten Zeugen etwas geſehen oder gehört. der Sparkaliſt Levien feſtgenommen. Wien, 8. Oktober.(WB.) Geſtern wurde hier der von der beyeriſchen Regierung ſteckbrieflich verfolgte Spartakiſt Dr. Max Levien von der Polizei feſtgenommen. Es war der Polizei ſeit einiger Zeit bekannt, daß ſich Levien in Wien aufhält. Die Feſtnahme erfolgte in den Abendſtunden in der Nußdorfer Straße durch zwei Polizeibeamte, die ſeine Spur ſchon ſeit einigen Tagen verfolgt hatten. Levien machte keinen Verſuch, ſich zu widerſetzen und ließ ſich willig in das Polizei⸗ direktoritum führen. Dort verſuchte er anfangs zuleugnen, gab dieſe Taktik aber ſchließſich auf und geſtand ein, mit dem Verfolgten identiſch zu ſein. 155 Die Regierungskriſe in Bayeen. München, 7. Oktbr.(Priv.⸗Telegr.) Der Landesvorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei berief für den 15. Oktober, vormittags 9 Uhr in den Sitzungsſaal des Gemeindekolle⸗ giums in München neuerlich eine Landeskonferenz ein, die ſich mit der politiſchen Lage in Bayern befaſſen und dazu Stellung nehmen wird. In dieſer Konferenz wird aber wohl haupiſächlich die gegenwärtige Regierungskräiſis in Bayern zur Sprache kommen. Die Belämpfung des Buchers. Müuchen, 7. Oktober.(Priv.⸗Tel.) Die bayriſche Kegier ung will nun mit der Bekämpſung des Wuchers endlich ernſt machen. Haudelsminiſter Hemm hat einen Aufruf an die Handelskam⸗ ntern, die Berufsvereinigungen im Handel und Gewerbe gerichtet, in dem er auf die gegenwüͤrtigen Adere wirtſchaftlichen Verhältniſſe und den erſchreckenden Tiefſtand des deutſchen Geldwertes im Ausland Be⸗ zug nimmt und ſagt, daß die Bermeidung weiterer Preisſteigerungen auch — einem wichtigen Teil Sache der Verbraucher ſelbſt ſei. In dem ufruf heißt es dann weiter: Wer jeden Preis für Luxuswaren, Genußmittel, Vergnügungen und ähnliches anlegt, darf ſich nicht beklagen, wenn die Preiſe auch für die not⸗ wendigſten Gegenſtände immer weiter ſteigern. Vor allem aber kommt es dem Gewerbe und Handel zu, im Lampfe gegen unberechtigte Ueberteuerung und Wucher mitzuwirken, um ſo mehr, als die Gefahr beſteht, daß mit dem unehrlichen und gewiſſenloſen Schiebertum auch der ehrliche Handel unter der begreiflichen Unzufriedenheit weiter Volkskreiſe zu leiden haben wird. Aus pflichtgemößer Sorge für Handel und Gewerbe bin ich der Anſicht, daß ein ſcharfes Vorgehen gegen den Wucher durch eine planmäßige und die volkswirtſchaftlichen Zuſammenhänge berückſichtigende Bekämpfung ungerechter Greisübertreibungen einheitlich durch das ganze Reich geſchehen muß. Der Aufruf ſchließt mit der Nufſorderung an Handel, Gewerbe und Induſtrie, au der Bekämpfung des Wuchers teilzunehmen, da der Wucher der ſchlimmſte Feimd ihres Staudes ſei. * „Recht intereſſaute Verſuche zur Bekämpfung des Wuchers macht die tſchechiſche Negierung. Sie hat einen Geſetzentwurf zur Beſtro⸗ fung von Kriegawucher vorgelegt. Jeder Gerichtsabteilung wird ein Rich⸗ ter vorſtehen. Die Hauptverhändlung kann in Fällen, wo genügend Be⸗ weiſe vörhanden ſind, ohne vorherige Unterſuchung anberaumt werden. Ueber die Angemeſſenheit der Preiſe unterſcheidet das Gericht nach freier Erwägung aller Umſtände, eventuell nach Einoernahme von Sachver⸗ ſtändigen. Die Berufsrichten ſtimmen erſt nach den Beiſitzern. Drei Beiſitzer werden den Kreiſen der Kaufleute und Gewerbetreibenden, drei der Landwirtſchaft, drei aus der Arbeiterſchaft und drei aus den Reihen der Feſtbeſoldeten entnommen. In dne beiden letz⸗ ten Gruppen ſoll and je eine Frau ſein. Die Ernennung aus allen Gruppen erfolgt auf Grund von Vorſchlägen, die von den Fachorganiſorks⸗ nen der betreffenden Gruppen oder, wenn ſolche nicht exiſtieren, von den politiſchen Organiſationen dieſer Gruppen beantragt werden. Die Beiſttzer müſſen 35 Jabre alt ſein. Nimmt in einem Bezirke die Preistreiberei einen ſolchen Umſang an, daß dadurch die öffentliche Nuhe und Ordnung gefähr⸗ det wird, kann das Standrecht und zwar nur für Verbrechen gegen di⸗ kafſerliche() Verordnung vom 24. März 1917 verhängt werden. (Der tſchecho⸗ſlawokiſche Staat bekeunt ſich hier wiederum als Rechtsnach⸗ folger des alien öſterreichiſchen Staates.) In einem zweiten Entwurf wer⸗ den für die Berheimlichung von Vorräten Strafen feſt⸗ geſetzt. Die Straſverſchärfung bezieht ſich auch auf die Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe. Die Sladiverordnekenwahlen in Köln. Die Ergebniſſe der Kölner Stadtverordnetenwahlen haben wir geſtern mitgeteilt. Bei einem Vergleich mit den Ziffern der Wahlen zur Nationalverſammlung erſieht man, daß die Hauptleidtragende die Demokratiſche Partei iſt. Sie erhielt am 19. Januar 33 999 Stimmen und hat es bei den Stadtverordnetenwahlen nur auf 12 854 Stimmen, alſo nur auf etwas mehr als ein Drittel der damaligen Stim⸗ men gebracht. Die Demokratiſche Partei hatte eine Einigung der nicht auf dem Boden des Zentrums ſtehenden Parteien verhindert. Außerdem be ihre ſchwächliche Haltung nach links eine große Zahl von Wählern von der Urne ferngehalten oder zu den rechtsſtehenden Parteien getrieben. Unier dem Geſichtspunkt der allgemeinen Politik iſt dann wichtig, daß die ünabhängigen ihre Stimmenzahl ſtark geſteigert haben. Bei der Wahl zur Nationalverſanumlung zählten ſie 4246 Stimmen, bei den Stadtverordnetenwahlen —— ſie auf 14 120 hinaufgegangen. Sie ſind, verglichen mit 75 000 Stimmen der Mehrheitsſozialiſten, immer noch eine kleine Schar. Aber ihr Vordringen iſt ein neuer Beweis der Ohnmacht und Schwäche des heute herrſchenden Kurſes, der der Korruption und moraliſchen Verwilderung nicht Herr zu werden, die Arbeit noch immer nicht hinreichend in Geng zu bringen, keine Staatsmacht und Autorität wieder aufzu⸗ richten vermag und ſo dem unbeſonnenen Radikalismus Vor⸗ ſchub leiſtet. die Regierung unter der ſchwarzerot ⸗goldenen Fahne hat nicht Stärke und Vertrauen genug im Volke, um das Abgleiten zu verhindern. Sie hat zudem die breiten Maſſen in ſo ungeheuerlicher und unperantwortlicher Weiſe mit uner⸗ füllbaren Verſprechengen gefüttert, daß die Enttäuſchung nicht gusbleiben konnte. Dieſe Unttäuſchten verſuchen es mim mit der U. S.., ob die ihnen nicht den Hönmel auf Erden bringen werde. Die Regierung unter der ſchwarz⸗rot⸗goldenen Fahne müßte den Maſſen gegenüber auch einmal den Mut der Wahrheit daben und ihnen ſagen, daß gewiſſe Liebſings⸗ ideen und Tränme, die de Demokratie und der Sozialismus gepflanzt und gepflegt haben, ſich erfüllen ſaſſen oder wer zum Schaden der Geſamthett um damtt auch der ft felbſt erfüllt werden 1 53— 55 5 hat ſte bisher nicht aufgebrocht, erfüllbare und notwendige Forderungen der Ungeſtellten und Arbeiter mit aller Krufi e 2 Seite. Nr. 464. Maunheimer Generai- Auzeiger.(mmag· Ausgabe) Nitwoch. den& Ofisder 191ʃ durchzuſctzen, unerfüllbaren aber auch mit eben derſelben Kraft entgegenzutreten. So kann der Raditalismus Nahrung ſaugen aus der Schwächlichkeit der Regierung, während eine, nach oben, aber auch nach unten feſte, zielklare, wahrheits⸗ mutige Regierung auch klare und feſte Verhältniſſe ſchaffen würde. Das Schlimme iſt, daß das Steigen des Rabikalismus links auch dem Radikalismus rechts neuen Mut macht und ſeiner Lehre neue Anhänger wirbt daß nur eine Gewaltkur die Schäden der Zeit heilen könne. Nach allem kommen wir immer wieder auf den hier unabläſſig betonten Gedanken einer Sammlung akller beſonnenen Elemente zurück, die in ſtraffer Zuſammenfaſſung ihr Gewicht ſo ſteigern müßte, doß ſie ernſtlich Einfluß auf die Re⸗ gierung gewinnen, ihr eine Grundlage geben kann, auf der ſie Vertrauen erwerben und ſtark nach oben wie nach unten den Schäden der Zeit zu Leibe gehen kann. das Programm des neugebildeten Kabinelts. Berlin, 8. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Seit einer Woche hat man uns verſichert, die Nationalverſammlung würde geſtern einen ganz großen Tag begehen. Nun, da er geweſen, wird man ein leiſes Gefühl der Enttäuſchung nicht los. Es lag eine Atmoſphäre der Abſpannung über dem mäßig beſetzten Haus, und die drückte ouf die Hörer, drückte, je länger die Sitzung ſich dehnte, ſchließlich auch auf die Redner. Indes, man ſoll den Wert Harlamentariſcher Begebniſſe nicht nur allein danach beurteilen, ob ſie Gelegenheit zu Ohrenſchmous und Augenfreude gewähren. Eine neue Regierung hatte ſich geſtern vorzuſtellen, nicht durchweg neu an Männern, aber neu oder doch ſchier neu in der Art, wie die Parteien in der Koalitionsbildung ſich zuſammenſchließen. Und nur wenn man dieſen Maßſtab anwendet, wenn man unterſucht, wie die programmatiſchen Ausführungen des Miniſterpräſidenten und die Erklärungen der Regierungsparteien ſich ineinanderfügten, wird man den geſtrigen Vorgängen gerecht. Dabei wird das eine und andere, das in dem Hin und Her der Ausſprache einen verhält⸗ nismäßta breiten Raum einnahm, von vornherein auszuſcheiden haben, das zum Teil recht heftige Wortagefecht über die eigentliche Fehlerauelle unſeres heutigen Jammers, der alte, nachgerade unfruchtbare Hader über die Urfachen des Zuſammen⸗ bruchg, das Verdammungsurteil über den aus Kurzſichtigkeit und mahnwitziger Rachſucht der Sieger geſchloſſenen Frieden, ſelbſt— obſchon das doch in gewiſſem Belang mit zum Thema des Tages gehörte— die Polemik gegen die Verantwortungsloſen von rechts und von ganz links, die das immer noch lecke Staatsſchiff Tag für Tag neuen gefährlichen Belaſtungsproben ausſetzen. In manchem ſind wir uns einig, ſelbſt die, die in der Oppo⸗ ſition ſteben, in anderem werden immer Unterſchiede bleiben auch unter denen, die ſetzt wieder nemeinſam das Steuer führen. Aber die Frage war zu beantworten: wie ſteht die Regierung, wie ſtehen Sozialdemokraten, Demokraten und Zentrum zu einander? Dieſe Antwort aber, das darf man immerhin ausſprechen, iſt im allgemeinen befrledigend ausgefallen. Man kann darüber ſtreiten, ob das, was Herr Bau 15 geſtern darlegte, im ſtrengſten Sinne des Wortes ein Programm war. Manche werden finden, er hätte nur eine Anzahl zumeiſt ſozialpolitiſcher Geſeh⸗ entwürfe angekündigt, die das Haus vor den Neuwahlen, deren Termin der Kanzler auf das Frühjahr ſchätzte, noch erledigen follte. Aber aus der Art, wie er ſie ankündiate, wie er dabei auch von den andern ſprach, die bereits dem Hauſe vorliegen, klang doch eine neue Weiſe, der Ton dieſer neuen Koalition, in der nicht mehr bloß Sozialdemokraten und eine bürgerlſche Partei Halbpart machen. Von dem Betriebsrätegeſetz zwar erklärte Herr Bauer, es müßte unverändert angenommen werden. Durch dieſes Geſetz und die Schaffung des Wirtſchaftsparlaments zu Beginn des kommenden Jahres würde erſt der Arbeiterſchaft das Haus⸗ recht in den Unternehmungen gewährleiſtet. Aber es fehlte doch nicht der Nachſatz, daß es dann mit der Wirtſchaft der Arbeiter⸗ räte ein Ende haben würde. Und ferner ſprach der ſozial⸗ demokratiſche Miniſterpräſident ſehr verſtändig von der Notwendig⸗ keit, der Erwerbsloſenfürſorge in ihrer heuͤtigen, die Arbeitsunluſt geradezu fördernden und auszeichnenden Art ein Ziel zu ſeen und dem Erfordernis, den wilden, die nationale Wirtſchaft an der Wurzel treffenden Steeiks den Boden abzu⸗ e durch den Ausbau einer organiſchen Schlichtungs⸗ ordnung. Zuguterletzt aber ſtellte der Kanzler ſich vor die Reichs⸗ wehr, deutete menſchlich aus, was menſchlich und irrend iſt an ihr, und erklärte, ſicher ohne in dieſem Augenblick nach der Gunſt der großſtädtiſchen Maſſen zu haſchen, daß wir ſie brauchen, um die Demokratie im Innern zu ſtützen und, ſolange unſere bisherigen Gegner die Ratifikation des Verſailler Friedensvertrages hinaus⸗ dögerten, auch die bürgerliche Freiheit in den Gebieten, die über ein Kleines nicht mehr zum Reichskörper gehören werden, Erklärungen einer Koalitionsregierung werden bis zu einem 170 Grade immer dieſelben ſein, und auch der Präſident eines litionskabinetts kann ſchließlich nicht aus ſeiner parteimäßig gefärbten Haut heraus. Deshalb wird es in einer ſoſchen Regie⸗ rung immer Schattierungen geben, erſt recht Schattierungen unter den Parteien, die ſie zu—1— beſtimmt ſind. Anders Hlang die Rede des Demokraten eterſen, anders die Zuſtimmung Scheidemanns, wieder wenig anders der Spruch des Zentrumsabgeordneten Jooſt, eines Neuen, aus dem Arheiterſtand hervorgegangenen Mannes aus dem rheiniſchen Weſten. Dr. Peterſen begamn mit einer unumwundenen Ver⸗ trauenserklärung für Noske. Herr Scheidemann hatte, wenn nicht an der Tatkraft ſeines„Freundes,, ſo doch an deſſen Nachſicht gegen die monarchiſtiſch und kaiſerlich orientierten Offi⸗ ziere mancherlei auszuſetzen, und pries, wie er das ſchon vor ein paar Tagen in einem Leitaufſatz des„Vorwärts“ hatte, die Emigkeit der Arbeiterklaſſe als das Ideal, das allein vor den Un⸗ bequemlichkeiten einer gemiſchten, bürgerlich⸗ſozialdemokrttiſchen Regierung zu en vermöchte. Jooſt aber fand ſich mit di iſchten Regierung gerne, beinahe freudig ab und prägte den unbeſtreitbar richtigen Satz: ſie hätte die Aufgabe, die vater⸗ kändiſche Gemeinſamkeit zu dem Sturze in die Tiefe zu bewahren. Halionalverſammlung. Die Programmrede des Miniſterprãſidenten. Miniſterprüſtdent Bauer führte in ſemer Progrumm⸗ 91 Wie alle unſere—— 0 i i 1 i in em 4 Wbidung der Apaſße 4 5 epublik. Sie mußte iſerlich war. da Perſonen und das muß offen zuge⸗ 1755 mit Arſch ungen in das neue Gebilde mit überge⸗ ſind, die monarchiſtiſch und kaiſerlich find. iſt ſelbſtwerſtänd⸗ 25 Es war aber die Aufgabe des Reichswehrminiſtertums und wird der durch den Friedensvertrag auferlegten Verkleiner⸗ ung en zen ſie bei recht ſein, jeden Mißbrauch der Reichswehr in dieſer Hin⸗ Elemente die auf einen ſolchen Mißbrauch hin. iten, auszumerzen und den Männern mehr und mehr Ein⸗ fluß zu verſchaffen, die nicht nur widerwillig, ſondern aus Ueber⸗ ug auf dem Boden der heutigen Staatsordnung Da⸗ del ſoll aber keiner Geſinn ſchnüffelei und keiner Parteibevor⸗ zugung das Wort geredet w Wer ſeine Pflicht tut und ſeine Stellung nicht einerſeits parteipolitiſch mißbraucht, iſt in der Neichswehr der Republik willkommen; wer aber die militäriſche Diſsiplin, wer das— und Untergebenenverhäl eien gegen Republ 15 i und gegen ihm 4—1 ver fiche ern einen mehr 15 Ar wollen keine weiße und keine rote Garde 1 Zeit das Vo Auf was ſtützt ſich nun das +* vom angeblichen deutſchen Militarismus? e kommen wir, die unter allen in Betracht kommenden Staaten nicht nur relatip, auch abſolut das flei bne ſclwere 88 ſondern haben⸗ pflegen und unſer Volk vor Jo befindet ſuch enis wißliebige man über dieſes kommen wir dazu, als Militariſten verſchrien zu werden? Es iſt zugegeben, das Ausland kaun ſich nicht ſo ſchnell in die verän⸗ derte Geſinnung hineindenken oder vielmehr in die Tatſache, daß die immer vorhandene pagifiſtiſche Geſinnung in Deutſchland die Oberhand gewonnen und die 0 an ſich geriſſen hat. Aber das Schlimmſte iſt? daß dem Ausland aus Deutſchland ſelbſt von rechts und von links das Bild der Republik gefälſcht*. daß von den Deutſch⸗Nationalen wirklich der Eindruck eines arkenden Nationalismus mit Willen erſtrebt wird, während die Unabdängi⸗ gen ſich nicht genug tun können in Verdächtigungen der Regierung, — 5 ſie abſichtlich oder durch ſchwächliche Dulduna reaktionäre riebkräfte. M. D. und.! Hier iſt ein eindeutigen, unbedingt Hares Wort am Platze. Ich erkläre daher mit aller Deutlichkeit und mit allem Nachdruck, es iſt unſer Beſtreben, den Friedensvertrag nach Kräften und in allen Teilen zu halten und zu erfüllen. S. ganz beſonderem Maße gili das aber von den militäriſchen Be⸗ dingungen des Vertrages. Zwei Monate nach der Ratifizierung ſoll das 7 N nur noch 200 000 Mann betragen. Alſo wird es nur 200 ann betragen, nicht einen mehr. Wir werden au keinem Wege anſtreben, eine verſteckte Vergrößerung dieſer Zah unter irgend einer Maske zu erzielen, weder mit Krümperſyſtem noch mit einem vertragswidrigen Ausbau der Einwohnerwehren, die nichts ſind und ſein Naen als freiwilliae Poljzeiorgane 9 7 Tage terroriſtiſcher Unruhen. Wir werden den Artikel des ertrages nicht umgehen. Wir ſiehen auf dem Standpunkt, daß das Einſchmuggeln von ein paar Tauſend Mann uns nicht ſtärker, ſondern erheblich ſchwächer machen würde, weil es mit ißtrauen der ganzen Welt erkauft werden müßte. Wir haben die Aufgabe, moraliſche Eroberung en zu machen, allen Verleumdungen zum Trotz die uns auferlegten Bedingungen zu erfüllen. Wenn wir uns daran nicht mit reinen Händen machen, ſind wir von vorn⸗ herein verloren. Dem Inland und dem Ausland ſutze ½, die deut⸗ ſche Regierung kennt keine heimlichen Vorbehalte, ſie will von dem Grundſatz: Not kennt kein Gebot! nicht wiſſen. Sie erfüllt, was immer ſte erfüllen kann, ſelbſt unter der Laſt dieſes Friedensver⸗ Geſgz den die franzöſiſchen Sozialiſten mit t ein ſchlechtes Geſchäft und eine ſchlechte Tat genannt haben. Aber die Unab⸗ hängigen haben ja auch die Vorgänge im Baltikum der Negierung auf da Schuldkonto geſchrieben und daraus vor aller Welt den Vorwurf imperialiſtiſcher oder gar manarchiſtiſcher Neig⸗ urgen des Kabinetts abgeleitet. Was hat alles in den unabhäng⸗ igen Blättern geſtanden und iſt von da in die franzöſiſche Preſſe übergegangen! Im Baltikum ſollten die Armeen der Gegenrevolu⸗ tion aufgeſtellt werden, General von der Goltz ſollte der neue Hork ſein, die deutſch⸗ruſſiſche heilige Allian ſollte in Mitau und len aufs neue begründet werden, ja der Weltkrieg durch die dort verſammelten Soldatenſcharen noch einmal aufgerollt und zugun⸗ ſten Deutſchlands revidiert werden. M. D. und H. Auch wenn wir die lächerlichſten—— wegſtreichen, was die unab⸗ hängigen Blätter in ihren Artikeln leider nicht getan haben, es bleibt der unerfreuliche Tatbeſtand, daß in einem fremden Lande mit dem Gedankengang einer längſt als verwerflich erkannten Randſtaatenpolitik ein Söldnerheer lagert, von der ölkerung, die es anfangs dringend gerufen hatte, als läſtig empfunden wurde und immer mehr in Gegenſatz zur litauiſchen und zur deutſchen Politik geriet. Verſuche, die angeworbenen Reichsdeutſchen auf gütlichem Wege zur Heimtehr zu veranlaſſen, ſcheiterten. Die Gefahr eines Ententeultimatums kam immer näher, umſo⸗ mehr, als rechtsſtehende Kreiſe aus einer verſtiegenen alten Ro⸗ mantik ſich nicht in die harten Notwendigkeiten zurückfinden konnten, die einem beſiegten Lande, wie dem unſeren, obliegen. So verfügte die Reichsregierung bereits am 25. September, alſo 3 Tage vor dem Eintreffen des Ententeultimatums, die ſchärfſſen M aßregeln, die gleichzeitig zur Kenntnis der Entente gebracht wurden. Die Grenze wurde geſperrt, auf Abenten die krotzdem nach dem Baltikum vordringen ſollten, ſollte geſchoſſen werden, Munitions⸗ und Lebensmittelzufuhr wurden geſperrt, General Goltz, der in den Augen der Welt als Träger des öſtlichen Ex⸗ panſionsgedankens, wenn auch zu Unrecht, gilt, wurde abbe⸗ rufen, und nach dem Ultimatum wurden die Befehle nochmals in ſchärfſter Form zuſammengefaßt und der Uebertritt in ruſſiſche Dienſte unter die Strafe des Verluſtes afler deuk⸗ ſchen Anſprüche geſtellt. M. D. und.! Das iſt die bürtiſche Politik der Reichs⸗ regierung. Heraus wollen wir mit allen Mitteln, ſelbſt um den Preis der Aufopferung von Kriegsgerät und ähnlichem, heraus aus einem Land, wo wir nichts zu ſuchen haben. Der Aufruf der Re⸗ gierung an die Truppen im Baltikum hat, ſo dente ich eine deur liche Sprache geſprochen. Ich bin überzeugt, unſere Maßnahmen werden zu einem Erfolge führen, um ſo ſchneller, wenn die Entente unſeren Vorſchlag annimmt, eine Kommiſſion mit uns zu bilden, deren Aufgabe es wäre— hervor, damit dieſe Kommiſſion nicht mit den bekannten begut⸗ achtenden und damit verſchleppenden Kommiſſionen verwechſelt werde—, nach Prüfung der Sachlage Maßnahmen zur ſchleunigen Dur rung zu treffen, zu überwachen und durchzuſetzen. M. D. und Herren.! Ich habe geſagt, drei Tage vor Eintreffen des Ulti⸗ matums hatte die Reichsregierung bereits die ent cheidenden Maß⸗ nahmen getroffen und der Entente mitgeteilt. ennoch kam das Ultimatum mit der fürchterlichen Drohung, den Krieg gegen unſere Frauen und Kinder, den unmenſchlſchen e o dede aufs neue zu eröffnen, und zwar ganz im gleichen Augenblick in dem die franzöftſche Kammer den Friedensvertrag von rati⸗ fizierte. Iſt je ein Frieden im Moment einer ſolchen Kriegserklä⸗ rung geſchloſſen worden? Kann man das Friedensſchluß nennen? Und was für Ausſichten eröffnen ſich für die Dauer und Art eines ſolchen Friedens! Die Reichsregierung hat ſchärfſte Verwahrung dagegen eingelegt, daß aufs neue unmenſchliche Kriegsm men die Zivilbevölkerung angewendet werden. Von dieſex elle aus nehme ich dieſen teſt noch einmal auf um vor den vom langen Kriegselend verhärteten O der ganzen Welt den einfachen feſtzuſtellen. Weil außerhalb des Macht⸗ bereichs der Republik, die mit allen Mitteln ohnmächtig gemacht wurde, Söldner ihrer Abenteuererluſt nachgegan„ die erſt mit weitgehenden Verſprechungen abgefunden—2— ind, ſoll aufs neue den deutſchen Frauen und Kindern das bi Fett und Milch abgenommen werden, das unſer berarmtes Vaterland außerhalb der Grenzen kaufen kann. So haben wir uns den An⸗ bruch der Aera des Völkerbundes nicht gedachtl los ift, der Verhandiun igsweg des Ausgleichs wurde und mit Er⸗ Werben f. t fol Gilc ſer dieſem Weg nachfolgen würden. M. D. u..! Der von dem ganzen Volk ſeit lauge erſehume Rücktransport unſerer Kriegsgeſangenen hat endlich hegonnen. Außerordentlich f erzlich aber, er 0 geringe Fortſchritte gemacht hat. Ale farehalen ſs dege Monnte n 10i den Kriegsgefangenen da draußen und ihren Angehörigen drinnen gewor⸗ den! Seit einem Jahr ruhen die Waffen und noch ſind viele Hundert⸗ tauſende fern der Heimat. Ein unbeſchreibliches, unausdenkbares Leiden geht dort vor ſich. Mit Bitterkeit denken wir an die mit der Leiden bei unſeren Gegnern zur Tages ing übergeht. Wir wollen gern anerkennen, daß manche auch unter den Führenden dort ein warmes 10 für die Kriegsgefangenen gezeigt haben, aber eine 125 Bewegung der Menſchlichkeit, die zu großen Entſchlüſſen ben wir vergebens erwartet. Allen, die ſich an der Rü g unſerer fangenen mit helfender Hand und Seele beteiligen, gilt unſer herz⸗ lichſter Dank, beſonders denen in den neutralen und feind⸗ Li Staaten, di in den Dienſt der Sa Ut haben. mer n 0 e 9 e e 9 uns geriſſen werden und daß Aher tebisbelt tic uns anzuſchliezen. Aber auch das wollen wir denn wir ſimd entſchloſſen, den Friedenspertr 79—„ was uns niemand verbieten kann, iſt die Pflege des Gefühls. Unſere Stammesgensoſſen, die künftig von uns getrennt und ge⸗ trenmt bleiben, ſollen wiſſen, daß wir auf den Gebieten, die der Friedens⸗ Abrig für ſie ſorgen werden, po aber menſchlich ſollen Bez herzlcher ſein. der uurr, 12 zial, gt, daß die und mit ihr die ich hebe das noch einmal nachdrücklich Wir haden den Vertrag mit Polen ig degrüßt, well hier komme zwiſchen zwei Völkern, deren ni nicht reibungs⸗ gen k. D. n..! L ee einem vergiftenden Mißtrauen gegen dieſen friedlichen Willen ieiden. Ich habe dargelegt, was nach unſerer Anſicht von anab⸗ hängiger Sette zur Aufrechterhaltung dieſes Mißtrauens beigetragen wird. Ich muß aber zum luß auf den Anteil zurückkommen, und ich glaube, es iſt der Töwenanteil, den die Deutſchnationalen an dieſer Ver⸗ baben, die uns bei jedem Schritt hemmt und ſchädigt. Im Ausland man ſich lang daran gewöhnt, in den Artikeln der Rechten die in der Pol mahgekenden Stimmen zu hören. Das macht ihre Aus⸗ la en ſo bedeutend ihre Folgen auch für die Republik ſo überaus ge⸗ faheh beſchränte mich auf ein paar Proben. Da helßi es zun Beiſpiel der Beſchreibung eines Ganges durch die Stegesallee und der Begegnung mit engliſchen Soldaten: Ein Arbeiter, einen Genoſſen treffend, haßerfüllt: Die hier breit machen!“ Ein anderer, der gerade im ſeinen Bart:„Verhauen müßte die Brul!“ wird der kommen, wo all Deine Genoſſen ſo den⸗ Een bie Du!—+ man die Brut!“, der Tag, an dem das ganze dentſche Bolk die Worte des Dichters befolgen wird:„Schlag ſie tot! Das Und ein paar Tage Weligericht 82 Euch um die Gründe nicht!“ darauf deigl es in einem Artikel:„Was iſt Frankreich? Frankreich iſt ein hoffnun 23 Fall. Sein Körper zeigt überall die Spuren der Verwe⸗ fung. Ez der ſelbſt herbelgeſührte Marasmus und ſein Siegestaumel erinnert lebhaft au den Ton eines Bordells, Frankreich weiß, daß es nichts iſt ohne ſeine tgeſcllen. Seine ganz hundsgemeine Banditennatur, die ganze Schandbarkeit ſeiner Staatseinrichtungen der Apachen kommt in der Verwaltung des beſetzten Gebietes zum Ausdruck. Es kommt ein Tag. Ich gehe über das bisherige Nevanchegeſchrei hinweg, ich ſehe in dieſem Zuſammenhang ab von der 15 fche zur Gewalttätigkeit, die der erſie Artikel enthält. Die franzöſſſche Miſſion hat ihn— Gegenſtand einer nur zu berechtigten Beſchwerde gemacht. ſehe ab von dem hyſteriſchen Geſtammel, das ſich in Schimpfworten nicht ug tun kenn und das beſte Zeichen einer krankbaften Schwäche iſt. Aber ich frage die Herren von reßßts: Können und wollen Sie die Verantwortung füir dieſen gefährlichen Wahnſinn übernehmen? Iſt das überhaupt noch Politik oder nur noch Irrſinn. Eine angebliche Vaterlandsliebe, die ſich ſo äußer! und den Gegnern die Waffe in die Hand drückt, die, das ſage ich mit aller Offenheit und allem Na darf man nicht frei herumlaufen laſſen, wenn Sie uns wie ein anderes nationaliſtiſches Blatt Statthalter der Entenſe und Landvogt der Allilerten nennen, oder wie das ſehr geehrte Mitglied dieſes hohen Hauſes L. Verbrecherſeelen. Wir dulden nicht, daß anonyme miefinken das deutſche Volk in neue Fährlichkeiten bringen. Wer 1 977 dieſen Artlkelſchre ſtellt, iſt für uns ein Fein: Deut n‚. möchte ſehen, wer ſich ansſchließt von der ungeheuren Mehrheit der Sen—5 die Reichsregierung, getreu ihrem außenpolitiſchen Pro⸗ amm, den Ruf ergehen zäßt für den frieblichen Aufbau, für ie Völkerverſtändigung, gegen die gewiſſenloſe Brumnenver⸗ gifter des Chauvinismus.(Beifall links und in der Mitte, Ziſchen rechts, ter Beifall erneuter Beifalh. U48g. Weterſen legt die Gründe der demokratiſchen Partei für deren Wiedereintritt in die Regierung dar. Es ſeien vor allem vater⸗ ländiſche Gründe, die üder dem Parteiſtandpunkt ſtehen. Redner wen ⸗ det ſich in längeren Ausführungen grher die Rechte, beſonders gegen den Artikel des Grafen Weſtarp(Unterbrechung und Gelächter rechts). Po⸗ litiſche Streiks müſſen verhindert werden. Wir verlangen Schutz gegen jeden Terrorismus. Dem Handel müſſen unnötige bürokra⸗ kiſche Feſſeln abgenommen werden, die nur zur Umgehung des Geſetzes verleiten. Das Kapital muß herangezogen werden— Deckung der Verpflichtung des Reiches, aber es muß ſoweit 27 werden, daß nicht das ganze Wirtſchaftsleben unterbunden wirp.(Beifall). Abg. Scheidemann(Soz.); In der ſachlichen Beurteilung des uns aufgezwungenen Gewalt⸗ friedens beſteht keine Differenz zwiſchen Bauer und mir und ebenſo nicht zwiſchen den Parteien dieſes Hauſes. Ich freue mich, daß die demo· kratiſche Partei den ſiaeg poſitiven Arbeit gefunden hat, auch weil die Regierung vor allem ſt ſeln muß gegen rechts. Das Volk muß ſehen, daß die neue Demokratie neue Wege et zu neuen Beſtrebungen. Der Feind ſieht rechts. Ich wollte, ich könnte ſagen, er ſtehe nur rechts. Wenn ſich die Arbeiter erſt vereinigen wollen, ſobald die monarchiſche Gefahr da iſt, wird es zuſpät ſein. Ich richte den dringendſten Appell u a ch links, die Arbeiter möchten ſich nicht ſelbſt zerflei⸗ ſchen(Aha! rechts), damit die Wahlen eine ſozialdemokratiſche Mehrheit bringen. Vorläufig hindern die unabhängigen Ner⸗ jede Einigung. Lärmende Zurufe Eaſpen Unabhängigen.) Das Mitbeſtimmungsrecht und das Einſpruchsrecht der Arbeiter iſt eine orderung, von der wir nicht abgehen können. Darunter wird unſere In e nicht leiden. Die Soldaten in Kurland gehorchen lernen. e Volksgenoſſen, die Siegermacht von uns trennt, bleiben doch die unſrigen. effan.) Wir verzichten auf gewaltſame Wiedereroberung; aber darum muß ein anderes Mfititel einſetzen: die Reviſtondes Friedens.(Beiſall.) Abg. Graf Poſadowski(Dn.): Die zur Regierung ver en Parteien ſind wunder e Bett: ⸗ geno— n. Nel—9 ſo Wechſel der leitenden Perſönlichkei⸗ ten bleibt die ſachliche Verantwortlichkeit ſür das, was geſchteht, dei unter⸗ eordneten Organen. Wenn die Wahlen einmal eine monarchiſtiſch Peenet Rebrhei! ingen würden,—— die Wiederkehr erer onarchie nicht unmöglich; aber etne ſol müßte vieles aus dem jetzt Beſtehenden 83(Hört, 9. wir an keinen 18. Brumaire. Uns ſehlt vor allem ein Napoleon, der aus einem ſtegreichen Krieg zurückkehrt. Solche Beſtrebungen unierſtelkt man nur, welt man doch jemanden haben muß, gegen den man polemtſtert. Bon einem einheitlichen Steuerplan iſt keine Rede. Das Recht der Betriebsräte, bel Einſtellung und mitzuſprechen, beden · tet eine unerträgliche Beſchränkung der Tätigleit AUnternehmers. Wa⸗ rum zwingt man nicht den Arbeitsloſen, der n verlangt, jede Arbeit anzunchmen, die ſeinen körperlichen und gei etten ent · 2 ſpricht Ernb arttion iſt chaft Die R 3 ocltfion iſt etne Oeſinunnßegemelnſchaft. Was eniet bas eſtreben, er Bolk und Baterland Unſere Kriegsgefangenen müſſen ſchl r werden. Mit Gewalt kann die dentſch⸗d che Frage nicht aus der Welt geſchafft werden. Die im Ba mſiſſen—— Wie wäre es mit einem zivilen Szuſtand oder Volksgerichten, mit denen man den Wucherern os an den Leib könnte? Hiexauf vertagt das 5 die Weiterberatung auf Mittwoch 1 Uhr. Vorher Interpellattion Arnſtadt betreffs Schuz der Jugend. Schluß 64 Uhr. Nlickfrüt des Miener flabinefts. Wien, 8. e verlautet en 53——9 ngen e Dem Rücktrittsgeſuch ger jedoch Ile Bed da weſentli Aenderungen————— nicht n. Nur der Schumpeter An deme ausſcheiden und durch den Direktor der Bo⸗ denkreditanſtalt erſetzt werden. Dieqolgen des engliſchen Elſenbahnerſfreiks. Amſterdam, 7. Ott.(WB) Telegraaf melbet aus Lon⸗ don, der frühere Arbeitsmintſter Clynes, der mit der erſten Arbeiterabordnung im Eiſenbahnerſtreik zu vermit⸗ teln ſuchte, hat erklärt, daß die Eiſenbahner durch den Streik viele Sympathieen verloren hätten. Die Verluſte, die der Eiſenbahnerſtreik England gebracht hat, belaufen ſich auf 50 Millionen Pfund Sterling. SBtaliſtik des bayeriſchen Wucherumts. n cen; 7. Oktober.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Statiſtik des bayri⸗ ſchen Wucheramts wurden von den bei dem Amt behandelten 14 000 Anzeigen 8504 dem Staatsanwalt übergeben und 2218 Verurteilun⸗ Peert eſigeſteut. Die Summe der Geldſtrafen über 500 4 betrug 2 497 042 und ſchätzungsweiſe der Wert des eing Gewinns 15 Millionen Mark. Die Summe der Geldſtrafen unter 500& iſt ebenfalls eine erheb⸗ liche und iſt bei dieſer Darſtellung nicht eingerechnet. Der Wert der durch F e eee E. Aushau des Eiſenbahn⸗Fernverkehrs. Amſler 7. Okt.(WB.) Wie das Allgemeen Han · kurzem ein Expreßzug von Bliſ⸗ eingerichtet werden. ſingen nach dem füdlichen Paris. 8. Oktbr. Eigener Drahtbericht, indirett) i Senat hat die fran öfiſch⸗emgliſche eeeeeeeeeeee. — 0 —— ¶ u—— — oppelzentner 56,50& im Jahre Danwoch, ben E. Deteger 2918. Maunelmer Generul Angeiger.(Aunag- Ausgae) A. Seitz. Nr. 8l. bin, daß dem Landwirt die völlige Auſhebung der Zwangswirtſ In den wurden Crertnſpettor Hermann d die Stel der Preiſe ni würde, weil ſicher zylich n 2 uchen, Oberreallehrer Heinrich Stadt und Land.—.— 5 7— ber f che 0 zu wenig 225——— W1 1 auf Anſuchen bis zur Reſtloſe Ablieferung. Einen kteſen Einblick in die Stimmung der Landwirte, ſoweit es ſich um die Ablieferung der für die Ernährung der Verbraucher unumgänglich notwendigen Produkte und die Erzeugerpreiſe han⸗ delt, gewährte eine baſt vormittag auf Veranlaſſung des Miniſte⸗ rtums des Innern Bezir ksratsſaale zwiſchen den Vertretern der Landwirtſchaft des Landbezirks Mann und der ſtädtiſchen Ver⸗ braucher ſtattgefundene Beſprechung, zu welcher die Mitglie⸗ der des Kommunalverbandsausſchuſſes Mannheim⸗Stadt und Land, die Bürgermeiſter des Landbezirks und der hieſige Stadt⸗ rat zugezogen waren. Herr Amtmann Stehberger, welcher Verhandlungen leitete, wies einleitend auf die ſchweren Folgen der ungenügenden Ablieferung der landwirtſchaftlichen Produkte und der weileren Vorſchubleiſtung des Schleichhandels hin. Herr Landwirtſchaftsinſpektor Doll ergänzte dieſe durchaus einleuchtenden Ausführungen durch längere Darlegungen, die u. a. eine intereſſante Gegenüberſtellung der Preiſe der landwirtſchaft⸗ lichen Produkte in den Jahren 1913, 1918 und 1919 brachten. Der Noggen iſt darnach von 17,40 im Jahre 1913 auf 1919 einſchlteßlich Frühdruſchprämie geſtiegen. Der Doppelzenrner Gerſte hat ſich von 18,11 4 für Braugerſte und von 16,18& für gewöhnliche Gerſte im Jahre 1913 auf 56,50 4 im Jahre 1919 erhöht. Hafer koſtete 1913 im Doppelzentner 17,05 K. Heute beträgt der Höchſtpreis 41,50 A. Es ſei, ſo führte Herr Doll im Anſchluß daran aus, zuzugeben, daß bei einzelnen Nahrungs⸗ mitteln die Preiſe im Verhältnis zu den Produktonskoſten immer noch gering ſind. Man müſſe berückſichtigen, in welcher horrenden Weiſe die Produktionsmittel ſich verteuert haben, z B. die Dünge⸗ mittel, die Ardeitslöhne, die Schmiedearbeiten, das Sackmatertal. Aber andererſeits könnten aus wirtſchafklichen und politiſchen Grün⸗ den die Erzeugerpreiſe unmöglich noch weiter geſteigert werden. Hier müſfe vdon zwei Uebeln das kleinere gewählt werden. Die Landwirtſchaft müſſe ſich noch einige Monate mit der Jmangswirt⸗ ſchaft und den ſetzigen Preiſen im eigenen Intereſſe abfinden. Reichs⸗ und Landesregierung ſeien bemüht, den berechtigten Wün⸗ ſchen der Erzeuger entgegenzukommen, ſoweit es mit Rückſicht auf die derzeitigen Berhältniſſe möglich und durchführbar ſel. So werde am 15. Oktober die Ausmahlung des Noggens und Weizens auf 82 bezw. 84 Prozent herabgeſetzt. Bei der Gerſte erfolge die Herabſetzung bis zu 75 Prozent. Auf dieſe Weiſe würden wieder mehr Futtermittel frei. Die Regierung werde keinen Tag länger — aufrecht erhalten, als unbedingt not⸗ g ſe Leider habe die Abkleferungsfreudigkeit vieter Landwirte gegenüber dem Vorjahre ganz erheblich nachge⸗ laſſen, ſodaß, wenn nicht ſehr bald eine Beſſerung eintritt, eine Kataſtrophe für unſere sernährung unvermeidlich iſt. Die Ernte habe ſich zwar durch die unguͤnſtige Wirterung ver⸗ zögert, aber troßdem bleibe die Ablieferung der wichtigſten Nah⸗ rungsmittel weit hinter dem Vorſahre zurück. Der Redner belegte dieſe Feſtſtellung mit Kanterenden Zahlen. Im Kommunal⸗ verbandsbezirk Mannheim⸗Land detrug bis zum 15. Septemder die Ablleferung von Brotgetreide 2841,16 Doppelzentner gegen 4180 Doppelzentner im Vorjahre, bei Gerſte 3838,46 Doppel⸗ zentner gegen 8629,47 Doppelzentner i. BV. Noch auffallender iſt der Unter ſchied, wenn man die einzelnen Landorte herausgreift. Secenſeim lieferre bis zum 15. Septbr. 252,11 Doppelzentner rotgetreide(1918: 1029 Doppelzentner) und 446 Doppelzentner Gerſte(1918: 2948 Doppelzentner) ab. Ladenburg 117.30 Dop⸗ pelzentner(359,72 Doppelzentner! Brotgetreide und 1204,20 Dop⸗ 2580,88 Doppelzentner) Gerfte, Schriesheim 19,75 0 zentner(143 98 Doppelzentner) Brotgetreide und 42,45 Dop⸗ —(390,20 Doppelzentner) Gerſte, Necarhauſen— 9 oppelzentner) Brotgetreide und 275,80 Doppelzentner (005,54 Doppelzentner) Gerſte, Wallſtadt—(64,25 Doppelzent⸗ ner) Brotgetreide und 76 Doppelzentner(782 Doppelzentner) Gerſte, Ilvesheim—(114.8 Doppelzentner) Brotgetreide und 309 Doppelzenrner(858,5 Doppelzeniner) Gerſte, Kirſchgarzs⸗ hauſen 22˙2 Doppelzentner(2447 Doppelzentner) Brotgetteide und 1485 Doppelzentner(1461,70 Doppelzentner) Gerſte. Die Groß⸗ betriebe im Kreiſe H hätten ebenſo gleichmäßig abgeliefert, wie Kirſchgartshauſen. Herr Doll nimmt zugunſten umſerer Land⸗ wirte an, daß die Abſteferung ſeit dem 15. September weſentlich beſſer geworden iſt. Zu der ſchlechten Ablieferung krügen wohl die Erhöhung der Verbrauchsmengen der Erzeuger und die Vermehrung der Zahl der Familtenmitglieder durch die Rückkehr der Krieger bei, aber der Hauptgrund bleibe doch der in unheimlicher Blüte ſtehende Schleich⸗ handel und das Hier müſſe rückſichtslos und mit allen verfügbaren Mitteln eingegriffen werden. Es wäre ſchon ein gewaltiger Fortſchritt, wenn der Schleichhandel weſentlich ver⸗ Rindert würde. Sei es ihm doch bekannt, daß z. B. für den Zentner Seden 120—150, für den Zentner Weizen 200—250 l im dechleichhandel bezahlt würden. Derjenige, welcher derartige Preiſe —— müſſe unter allen Umſtänden mit den ſchwerſten Freiheits⸗ ſrg en belegt werden. auch jeder anſtändige Landwirt ſollte ſeh nicht zu einem derartigen Geſchäft hergeben. Die Regierung ſei — entſchloſſen, rückſichtslos gegen den Schleichhandel vorzugehen. ſollte erwarten können, daß jeder beſonnen denkende Landwirt ie Regierung unterſtlitzt. Zum Schluß wies der Redner darauf und zu teuer beliefert werde. Der Städter würde dann aufs Land kommen und alles kurz und klein ſchlagen. Deshalb bitte er die an⸗ weſenden Vertreter der Landwirtſchaft, in ihren Gemeinden auf die übrigen Landwirte aufklärend einzuwirken. Er ſei überzeugt, nicht umſonſt an den geſunden Sinn unſerer Landwirte zu appellieren, ſie bitte, noch kurze Zeit Opfer zu tragen, die nicht vergeſſen w Die Ausſprache zeigte, daß unter den Landwirten eine ſehr ge · reizte Stimmung platzgegrifſen hat. Ein Landwirt aus Seckenheim bemängelte, daß die Landwirte wieder zu lange auf die Bezahlung des abgelieferten Getreides warten müſſen. Es errege auch Ver⸗ bitterung, daß die Landwirte ſeit Monaten kein Pfund Kohle erhiel⸗ ten. Herr Amtmann Stehberger verſicherte, er werde dafür ſorgen, daß die Landwirte ihr Geld pünktlicher bekämen. In der Kohlenverſorgung ſei die ganze Bpölkerung elendiglich ſchlecht daran. Landwirt Treiber⸗Seckenheim meinte, die Regierung ſollte nicht ſo viel über die Köpfe der Landwirte hinweg regieren, ſondern die Landwirte zu ihren Beratungen zuziehen. Der Redner verbreitete ſich dann eingehend über den Kartoffelhöchſtpreis, wobei er betonte, daß die Landwirte ſich weigern, um den geſetzlichen Höchſt⸗ preis von.30 M. die Kartoffeln abzugeben. Die Landwirte ſeien nicht in der Lage, zu dieſem Preis die Kartoffeln abzugeben, weil die Unkoſten nicht gedeckt würden Man müſſe bei der Feſtſetzung der Höchſtpreiſe die örtlichen Verhältniſſe mehr in Betracht ziehen. Die jetzigen landwirtſchaftlichen Organiſationen einſchließlich der Landwirtſchaftskammer hätten keinen Einfluß mehr auf die Land⸗ wirte. Die maßgebenden Stellen müßten begreifen, daß ſie in Zu⸗ kunft die wirtſchaftlichen Organiſationen der Landwirte zu Rate zu ziehen hätten. Man könne die Kartoffeln nicht anders liefern, als zu 9 Mark den Zentner ab Hof des Erzeugers. Herr Amtmann Stehberger bedauerte die Kampf⸗ ſtellung des Vorredners, ſprach aber gleichzeitig die Hoffnung aus, daß ſich die Gegenſätze überbrücken laſſen. Nachdrücklich müſſe er vor der Abſicht warnen, die Kartoffeln nicht unter 9 M. abzu⸗ geben. Man müſſe doch auch berückſichtigen, daß ſich die Land⸗ wirtſchaft während des Krieges zum großen Teil entſchuldet habe. (Widerſpruch.) Die Landwirte ſollten in einer ſo ſchweren Zeit nicht ſo ſtreng kaufmänniſch rechnen. Auch Herr Doll bittet, im Intereſſe llef Ruhe und Ordnung die Kartoffeln zum geſetzlichen Höchſtpreis zu efern. Die folgenden Redner wandten ſich ebenfalls gegen den unver⸗ ſöhnlichen Standpunkt des Herrn Treibers Ein Seckenheimer Ver⸗ treter meinte, Herr Treiber habe nicht die wirtſchaftlichen und ſozialen Zuſammenhänge erkannt und qualifiziere ſich infolgedeſſen auch nicht zum Führer der Landwirte. Die Landwirte dürften nicht einen Teil des Ertrages ihrer Grundſtücke herausgreifen, ſondern müßten die Geſamtbilanz ziehen. Dabei werde ſich herausſtellen, daß der Land⸗ wirt nicht ſchlecht abſchneide. Herr Amtsrat Dr. Mayer warnte ebenfalls eindringlich davor, ſich außerhalb des Geſetzes zu ſtellen, und radelte die im Seckenheimer„Neckarboten“ veröffentlichte Er⸗ klärung, daß die Seckenheimer Landwirte die Kartoffeln nicht unter 9 Mark abgäben. Er würde ſich nicht wundern, wenn ein paar tauſend Arbeiter aufs Land ziehen würden und denſenigen Land⸗ wirten, die ſich außerhalb des Geſetzes ſtellen, die Erzeugniſſe weg⸗ nähmen. Zwei Mannheimer Arbeitervertreter machten ebenfalls ein⸗ dringlich auf die ſchweren Folgen aufmerkſam, die die paſſive Reſi⸗ ſtenz der Landwirte im Gefolge haben kann. Nach weiterer Aus⸗ ſprache, die aber keine Ausſicht auf eine Vermittlung gewährte, weil die landwirtſchaftlichen Vertreter von ihrem Standpunkt nicht abzu⸗ bringen waren, ſchlug Herr Vürgermeiſter Koch⸗Seckenheim die Annahme einer Entſchließung vor. Darnach ſtellt die Ver⸗ ſammlung einmütig feſt, daß die Vertreter der Landwirtſchaft grund⸗ ſätzlich bereit ſind, der Ablieferungspflicht reſtlos zu genügen, daß aber andererſeits ihre Anſprüche hinſichtlich der Nreisgeſtaltung. ſoweit ſie berechtigt ſind, der badiſchen Regie⸗ rung zur Kenntnis und zur Prüfung und im Benehmen mit der Organiſation der Landweirte zur Entſchließung übermittelt werden. Die Entſchließung wurde mit allen gegen die Stimme des ſozial⸗ demoktatiſchen Stadtv. Lehmann angenommen. Damit ſchloß gegen 12 Uhr nach dreiſtündiger Dauer die Verſammlung. Deulſche demokraliſche Partei Maunheim. Wirtſchaftliche Tolgen eines Staaksbankrokts! Am Donnerstag, 9. Oktober, abends 8 Uhr, verſammeln ſich die Mitglieder der Bezirksvereine der Oberſtadt(Quadrate—5 und—0) im Saale der„Zwölf Apoſtel“, O 4, 11, zu einer gemeinſamen Verſammlung, zu welcher auch Freunde der Partei willkommen ſind. Herr Rechtsanwalt Dr. Marck iſt für ein Referat über„Die wirtſchaftlichen Folgen eines Staats⸗ bankrotis“ gewonnen worden. Dieſes Thema dürfte in weiteſten Kreiſen auf großes Intereſſe ſtoßen.(Siehe Anzeige.) „Die neue Reichsregierung“. Am Freitag, 17. ds. Mts., abends 8 Uhr, findet im großen Saale der Liedertafel eine große Mitgliederverſamm⸗ lung der Deutſch⸗demokratiſchen Partei Mannheim ſtatt, in welcher Herr Chefredakteur Alfred Scheel über den Eintritt der Partei in die Reichsregierung ſprechen wird. Herr Scheel, welcher perſönlich den entſcheidenden Verhandlungen des Parteiausſchuſſes beigewohnt hat, wird ein klares Bidd der poli⸗ tiſchen Lage im Reich zeichnen. an Moersburg Wiederherſtellung ſeiner Gefundbeit und Eiſenbahnſekreter Wilheſm Roth in Karlsruhe. 8 Poſtaliſches. Der Fernſprechverkehr mit Luxem-. burg iſt in demſelben Umfange wie vor dem Kriege unter Erhö⸗ hung der Gebühren um 100 v. H. wieder aufgenommen worden. — Die Gebühren im deutſcheniederländiſchen Fern⸗ ſprechverkehr ſind am 1. Oktober in der Gren um 15, in den übrigen Jonen um 380 Pfg. erhödt worden. Nabere Auskunft erteilen die Fernſprechanſtalten. Grofſtherzogin Luiſe hat auf das Begrüßungstelegramm des Badiſchen Frauenvereins an Nn 60fährigem Stiftungsfeſte fol⸗ gende Drahtantwort geſandt:„Tiefbewegten Dank für Ihre eben erhaltene Begrüßung ſeitens der Generalverſammlung unſeres lieben Badiſchen Frauenvereins und der ffeier ſeines 60jäbrigen Rückblicks auf ſeine ſegensvolle Tätigkeit. Bei dem ſchmerzlichen Vermiſſen, fern bleiben zu müſſen, iſt meine Dankbarkeit für dieſe 60 Jahre unermüdlicher Arbeit nur umſo wärmer empfunden;: treue Segenswünſche begleiten Gegenwart und Zukunft im ſeſten Ver⸗ trauen auf Gottes ferneren Segen. Gott befohlen! Großherzogin Luiſe.“ Auch von Großherzogin Hilda iſt ein Antworttelegramm eingegangen. * Arbeitszeit und Zugverkehr. In der letzten Zeit mehren ſich, ſo ſchreibt die„Karlsr. Zig.“ amtlich, die Fälle, daß bei der Eiſen⸗ bahnverwaltung die Verlegung von Perſonenzügen oder die Schaff⸗ ung neuer Fahrgelegenheiten mit Rückſicht auf die Aenderung der Arbeitszeiten in den Fabrik⸗ oder gewerblichen Betrieben beantragt wird. Dabei konnte wiederholt die Feſtſtellung werden, daß Betriebe, die eine große Anzahl auswärts wohnender, auf die Benutzung der Eiſenbahn angewieſener Arbeiter die Arbeikszeften geändert hatten, ohne daß vorher feſtgeſt worden war, ob die Fahrgelegenheiten für die Arbeiter den geänderten Ar⸗ beitszeiten entſprechend geregelt werden konnten. Im Hinblick darauf, daß der gegenwärtige Fahrplan ſoweit immer möglich dem allgemeinen Bedürfnis entſprechend aufgeſtellt worden iſt, und die Züge durch Anſchlüſſe ſowie durch den Uebergang von Lokomotiven, Ausrüſtungen ſowie Perſonal feſtliegen, iſt es dringend erwünſcht. daß die Arbeitszeiten in den gewerblichen⸗ und Fabrikbe⸗ trieben der gegenwärtigen Zugslage angepaßt bleiben. Die Einlegung weiterer Züge muß wegen des empfindlichen Kohlen⸗ mangels und des äußerſt knappen Standes an betriebsfähigen Loko⸗ motiven wenn äußerſt möglichſt vermieden werden. Weibliche Angeſtellte im Gemeindedienſt. In einem be⸗ ſtimmten Falle, in welchem es ſich um die weitere Verwendung der Witwe eines im Felde gefallsnen Ratſchreibers in dem bisher aus⸗ hilfsweiſe von ihr beſorgten Dienſt des Verwaltungsratſchreiber⸗ und des Grundbuchhilfsbeamten handelt, hat nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ das Miniſterium des Innern ent⸗ ſchieden, daß dieſer Verwendung grundſätzliche Bedenken nicht ent⸗ gegenſtehen, da durch§ 11 der badiſchen Verfaſſung und Artikel 109 und 128 der Reichsverfaſſung Frauen der Zugang zu allen Ge⸗ meindeämtern grundſätzlich eröffnet iſt. Sache der Gemeinde wird es jedoch ſein, ſeweiſs genau zu prüfen, ob auch die nötige Vor⸗ bildung vorhanden iſt und nicht etwa ſoziale Gründe dafür ſprechen. in erſter Linie männliche Bewerber, insbeſondere Kriegsbeſchädigte, zu berückſichtigen. & Jur bongg des Regierungsbezitks Trier durch die Jrau⸗ oſen teilt das Paßbüro Koblenz mit, daß folgende Kreiſe be⸗ ſent worden ſind: Trier⸗Stadt, Trier⸗Land, Saasburg, Vernkaſtel, Hittlich, Daun, Bitburg und Prün. cWichtig für Auswanderer und Kolonialfreunde! Voraus⸗ ſichtlich wird im Laufe dieſer Woche Pflanzungsdirektor Kaun⸗ dinya im Muſenſaale einen Lichtbildervortrag halten über„Er fahrungen als Pflanzer in Deutſch⸗Oſt⸗Afrika“. Geſtützt auf jahrzehntelange Tätigkeit, wird er in Wort und Bild die Bezwingung des Urwaldes, die Geſchichte einer Rieſenplan⸗ tage uſw. vorführen. Näheres in den nächſten Tagen. 5 BVerein FrauenbildungFrauenſtudium, Abkeilung Mann⸗ 575 Die heutige Mitgliederverſammlung beginnt um r. Ankropoſophiſche Geſellſchaft. Es wird auch an dieſer Stelle aufmerkſam gemacht auf den heutigen Vortrag des Herrn Adolf Arenſon aus Stultqart aus dem Gebviete der Eeiſteswiſſenſchaft „Das Vöſe als Erziehungsfaktor in der Menſchheitsentwicklung“. (Siehe Anzeige in letzter Nummer.) *Experimenkalabend Fritz Paulſen. Die Reihe der Experi⸗ mentalabende auf dem Gebiete der okkulten Wiſſenſchaften, die uns in der nächſten Zeit bevorſtehen, wurde am Montag durch den Wiener Telepathen Fritz Paulſen eröffnet, der im Haarmonieſaal ein ſehr zahlreiches Publikum vorfand. Die Experimente Paulſens auf dem Gebiete der Telepathie(d. i. Gedankenübertragung) und der Suggeſtion ſind ja an ſich nicht neu, nur verſteht es der Telepath, ſie in beſonders intereſſante und unterhaltende Formen zu kleiden, die in ihrer Axt ein wiſſenſchaftliches Intereſſe beanſpruchen. Mit den erſten Experimenten, wie die Feſtſteſlung einiger in eine„Mord⸗ affaire“ verwickelten(in Abweſenheit Paulſens vom Publikum be⸗ ſtimmten) Perſonen mit und ohne Kontäkt uſw. will der Telepath der Pſeudo⸗Telepathie und Charlatanerie auf dieſem Gebiete auf den Leib rücken. Er bezeichnete derlei Experimente als falſche Tele⸗ pathie und demonſtrierte ad oculos ein echtes Exveriment mit einem (übrigens ſehr ſuggeſtiblen) Medium aus dem Publikum, das, ſehr intereſſant und ſchwierig, leider nur teilweiſe gelang und infolge innerer Oppoſition des Mediums ſcheitern mßte. In ſeinen Sug⸗ geſtionen leiſtet Herr Paulſen wirklich Muſtergültiges und erregte FVPPPPCCCCCCCCCbCPPPPPTPPTPPPTPPTTTPPTPPThThhPPPTPTPTPTPPPPPbDPDkPkP'kPbPbPfPkPhPhPhPB„bhVhVhſßyy„!!„ Erſte Muſikaliſche Akademie in Mannheim. Soliſtin: Gretel Stückgold(Sopran). in Unſere vornehmſten Konzerte, die Muſikaliſchen Akademien, die der Not der verfloſſenen Kriegszeit wahre Stunden der Erbau⸗ nug waren, verſprechen auch in dieſem Konzertwinter, dem erſten ach der langen Kriegszeit, hehre Kunſtgenüſſe Das General⸗ Begramm bekundet einen gediegenen Geſchmack und einen klaren ö lick für wertvolle Neuerſcheinungen. Mit einer Vortragsfolge, die n den Orcheſterwerken auf dem Fundamentaldreiklang, Haydn, ktozart, Beethoven aufgebaut war, nahm das erſte Konzert vielverſprechenden Anfang, und es war nur nicht recht er⸗ hilich, warum, nachdem die Hauſegger⸗Symphonie doch für ein eres Konzert zurügeſtellt werden mußte, die klaſſiſche Stilein⸗ Gatlchken des Programms nicht auch inbezug auf die ſoliſtiſchen Jaben konſequent durchgeführt wurde, zumal die Soliſtin, die Mün⸗ ſchener Sopraniſtin Gretel Stückgold, die klaſſiſche Worttonlyrik entſchieden beſſer zu liegen ſcheint als die Modernität eines Richard Strauß. Wenigſtens war das geſtern der allgemeine Eindruck. Die abenderöffnende G⸗dur⸗Symphonie von Haydn (Breilkopf und Härtel Nr. 13) darf noch Form und Inhatt zu den reifſten Werken der ſogenannten Pariſer Symphonien gerechnet taörden. Während Haydns frühere Symphonien in der Inſtrumen⸗ ation neben dem Streichkörper nur Oboe und Hörner aufweiſen, wozu ſpäter noch Flöte und Fagott treten, verwendet Haydn hier 82 Trompete und Pauke. Ein 16taktiges, feierliches Adagio be⸗ — das ſprudelnde Allegro im Zweivierteltakt vor, deſſen erſtez hema mit dem Hauptthema im Finale von Beethovens„Achter“ unverkennbare Aehnlichkeit hat. Ein melodiſcher Cellogeſang, dem lich die Oboe im hohen Oktavenklang hinzugeſellt, eröffnet das Largo 1 Dedur. Es iſt prächtig variiert. Nach der Oboe erſcheinen Flöbe Violine als Melodieführer. Dem gemötvollen Menuett folgt 95 in ländlichen Tanzrhythmen dahinziehendes, anmutiges Trio. unmor, Laune und Witz beherrſchen das köſtliche Finale, das auch nter Haydns Werken nicht viele ſeinesgleichen hat. Herr Furt⸗ retten a ler hatte die Wiedergabe mit liebevoller Sorgfalt vorbe⸗ 9 75 und beſitzt erfreulicherweiſe auch für dieſe naive Muſik das ztige Stilgefühl. Zwar iſt unſere heutige Muſikpflege von der 05 Beſetzung des Haydn⸗Orcheſters mehr Oud mehr abgekommen. Auch geſtern gab das etwas ſtark beſetzte flücdelter die Symphonte im ganzen vielleicht eine Nuance zu dick⸗ . ſig. Aber im übrigen konnte man ſich ſowohl an der fubtilen chniſchen wie der muſikaliſchen Wiedergabe aufrichtig erfreuen. Im erſten Satze gelangen die Soloepiſoden der Oboe und Flöte rſt tonſchön, und im G. dur⸗Trio gerieten die der Kunſtteriſch däöder noch I wird ſtand die A⸗dur⸗Symphonie Nr. 7 von Beethoven, die Richard Wagner wegen ihrer vorwiegend rhythmiſchen Haltung eine„Apotheoſe des Tanzes“ nennt, in der alles Ungeſtüme, alles Sehnen und Toben des Herzens zum wonnigen Uebermute der Freude wird, die mit bacchantiſcher Allmacht uns durch alle Räume der Natur, durch alle Ströme und Meere des Lebens hinreißt, jauchzend, ſelbſtbewußt überall, wohin wir im kühnen Takte dieſes menſchlichen Sphärentanzes hintreten.(„Kunſtwerk der Zukunft“). Die Wiedergabe unter Furtwänglers temperamentvoller Führung war ein Muſter von Klarheit, Tonſchönheit und ſeeliſcher Belebung. Die feierliche Einleitung wirkte in ihrer erhabenen Ruhe. Das im zuckenden Sechsachtelrhytbmus dahinzfehende Vivacé gelangte feinſtens rhythmiſtert, das melancholiſche a⸗moll⸗Allegretto mit den köſtlichen Variationen ausdrucksſchön zu Gehör. Das humorerfüllte Scherzo mit dem lieblichen Trio, deſſen volksmäßige Weiſe angeblich einem niederöſterreichiſchen Wallfahrtsgeſang nachgebildet iſt, wurde treffend belebt, und im Trio äußerſt dezent und geſchmackvoll wieder⸗ gegeben. Und wie ein dithyrambiſches Bacchanal ſteigerte Furt⸗ wängler das Finale. Er leitete die ganze Symphonie mit beleben⸗ dem Schwunge frei aus dem Gedächtnis und erntete mit Recht be⸗ geiſterten Beifall. Die Münchener Sopraniſtin Gretel Stückgold erwies ſich gleich in Mozarts Arie der Suſanne aus„Figaros Hochzeit“ („Endlich naht ſich die Stunde“) als treffliche Mozartſängerin mit ſchmiegſamer Stimme und hoher Vortragskultur, Muſikalität und Geſchmack. Von den drei Straußſchen Geſängen mit Orcheſter („Winterweiſe“,„Freundliche Viſion“ und„Wiegenlied“ lag ihr da⸗ letztere am beſten. Eine Doſis Wärme und Temperament, wie eine klarere Textausſprache hätte allerdings die Wirkung dieſer prächtia inſtrumentierten, von Furtwängler mit dem Orcheſter feinſtens be⸗ 5 Lieder noch erhöht. Auch die Soliſtin wurde lebhaft ge⸗ eiert. Wäre es nicht möglich, die Programme im Vorvperkauf auch in den Muſikaltenhandlungen zu veräußern und dem jetzigen unwür⸗ digen Zuſtande damit ein Ende zu bereiten. Friedrich Mack. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. —(Theaternachricht.) Mittwoch, 8. Oktober geht im National⸗ theater Mozores„Figaros Hochzeit“ unter Wilhelm Furt⸗ wänglers Leitung in Szene.— Am Donnerstag wird zum erſten Male in dieſer Spielzeit der Strindberg⸗Abend mit den beiden Einaktern Gläubiger“ und„Die Stärkere“ gegeben. Die nächſte Wiederholung des mit durchſchlagendem Erfolge aufge⸗ nommenen Schwanks„Die drei Zwillinge“ findet am Frei⸗ tag im Neuen Theater ſtatt.— Die Tänzerin Gertrud Leiſtikow, die mit ihren Darbietungen überall begeiſterte Anerkeunung fand, am Samataa dlefer Woche im Nationalibeater ein ehraaliase ————————iſł.wc—————h¼ ¼ʃ̃—-—— Gaſtſpiel verunſtalten. Der Abend findet außer Abonnement zu kleinen Preiſen ſtatt.— Am Sonntag, 12. Oktober wird im Nationaltheater anſtelle von„Tannhäuſen“„Madame But⸗ terflcy“ gegeben. Die Vorſtellung beginnt bereits 5% Uhr.— In der Uraufführung von Fontanas Die Milchbrüder“ ſpielen Hermann Kupfer und Fritz Odemar die Titelrollen. Eine Caglioſtroartige Figur von Bedeutung liegt in den Händen von Wilhelm Kolmar, während Lore Buſch die hervorragendſte Damen⸗ rolle ſpielt. Die Regie führt Richard Gſell. —(Einmaliges Gaſiſpiel des Münchener Nalionaltheater⸗ Ballett.) Heute findet im Ballhausſaal, Beginn 7 Uhr, das Gaſt⸗ ſpiel der Solotänzerinnen des Nationaltheaters München ſtatt unter Leitung und Mitwirkung des erſten Solotänzers und Ballettmeiſters Heinrich Kroaller. (uſtiger Abend Willi Braun.) Ein funger Münchner Künſtler, der ſich im vorigen Winter im Sturm das ſüddeuiſche Publikum erobert hat, wird am 11. Oktober im Kaſinoſaal erſt⸗ malig bei uns auftreten. Seine Abende bringen nicht nur ernſte und heitere Vorträge, ſondern es fällt, wie die Preſſe ſchreibt, an⸗ 78 auf, daß er als Humoriſt wirklich ſingen kann. Alle denen, e im dieſen ernſten Zeiten ſich eine Stunde die Sorgen weglachen wollen, kann der Beſuch des Abends empfohlen werden. —(Deukſch-freiheitlicher Jugendbund.) Heute abend u½8 Uhr ſpricht Fritz Droop im Saale der Harmonie über„Die politiſche und ſoziale Lyrik bis auf die Gegenwart“. Der Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt aufs wärmſte zu empfehlen. Hochſchulnachrichten. Wie wir hören, iſt der außerordentliche Honorarprofeſſor mit dem Lehrauftrag„Angewandte Chemie 0 Velterteisge 95 ndu⸗ ſtrie, Handel u. Gewerhe Dr. Heinrich Becker in der wirtſchafts⸗ und ſozialwiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Frankfurt am Main zum ordentlichen Honorarprofeſſor daſelbſt ernannt wor⸗ den. Profeſſor Becker(geb. 1861 zu Groß⸗Gerau in Heſſen) iſt Be⸗ begründer des Internationalen Vereins der Leder⸗Induſtrie⸗vemi⸗ zer, wiederholt deſſen Präſident und Mitglied der Redaktions om⸗ miſſion des in Frankfurt a. M. gedruckten Vereinsorgans„Colle⸗ nium“. EDr. phil, Willibald Gurlitt aus Dresden, dem Aſſiſtenten Hugd Riemanns am ſächſiſchen Forſchungsinſtitut für Muſikwiffen⸗ ſchaft und am Collegium musicom. der Aalderſttet Leipsig, der zu⸗ letzt in Baſel interniert und an der dortigen Fortbildungsanſtalt für internjerte Volksſchullehrer tätig war, iſt vom badiſchen Unter⸗ richtsminiſterium ein Lektorat für Muſtkwifſenſchaft an der Univer. Et z i. Br. worden. 5 1 7 FJach in urg zum erſten Male miſ einem akabemi tretet beſetzt. r dann, als einen Unfall am 1 Seſte. Nr. 48 damit die aufrichtige Bewunderung aller Kenner und Verſtändigen auf dieſem Gebiete. Entgegen der oft zu hörenden Meinung, daß zur willensſchwache Perſonen ſich zu Suggeſtionen eignen, muß feſtgeſtellt werden, daß ſeder geſunde Menſch Suggeſtionen zu⸗ ganglich iſt. Bei dieſem Teil der Darbietungen zeigte aber auch der Künſtler experimentiell, wie leicht es möglich iſt, bei hierfür ge⸗ eigneten Perſonen das Gedächtnis aufzuheben oder zu verfälſchen. Nicht minder intereſſant war auch die auf ſchriftlichem Wege er⸗ folgte Suggeſtion. Zum Schluß gab Herr Paulſen noch einige perimentielle Erklärungen über Spiritismus(Tiſchbewegungen, Geiſtererſcheinungen) und Fakirismus, mit denen er eigentlich den Vogel abſchoß. Das Publikum quittierte mit lebhaftem und herz⸗ lichem Beifall für all die ausgezeichneten Darbietungen. D. 8Bonkott des Mannheimer Pferdemarktes. Der letzte Pferde⸗ markt war ſehr ſchlecht beſucht. Die Ürſache iſt, ſo wird uns hiergu geſchrieben, darin zu ſuchen, daß die Mannheimer Pferdehändler den hieſigen Markt bonkgttieren mußten, nachdem ihre wiederholten Bitten um Freigabe des Pferdehandels bezw. um Aufhebung des Pferdeausfubrverbotes vom Miniſterium ſeit Monaten nicht berück⸗ ſichtigt wurden. ute liegen die Verhältniſſe ſo, daß die meiſten Staaten kein Ausfuhrverbot für Pferde haben: der Frankfurter Markt z. B. entwickelt ſich zum größten Schaden des Mannheimer Marktes, der ganz zurückgegangen iſt. Die Verſorgung mit Pferden von der Rheingegend iſt z. Zt. groß, doch iſt der legitime Pferde⸗ handel brach gelegt, weil der Handel von Land zu Land wegen des bei uns beſtehenden Ausfuhrverbotes lahmgelegt iſt. Andererſeits ſteigern die Bauern in großer Zahl Pferde bei der Landwirtſchafts⸗ kemmer und rerhandeln dieſe dann wieder mit Gewinn. Als Proteſt gegen dieſe Benachteiligung ihrer Intereſſen werden die Mannheimer Pferdehändler den hieſigen Markt bis auf weiteres nicht mehr beſchicken. —————————— Spielplan des National-Thenters Neues Theater 1 Vorstellung 3Vorstellung 4 8. M. D Figaros Hochzeit 7 .D. B7 Jdulzzubiger— Die Stärkereſ 7 10..CS Mignon 7 Die drei Zwillinge7 11. S. 1.. Tänze v. Gertrud Leistixkowſ 7 12..As Madame Butterfly% Einsame Menschen 7 Mannheimer Schwurgericht. Die geſtrige Verhandlung leitete wieder Landgerichtadtrektoß Dr. Vi⸗ ſcher. Zunt Aufruf gelaugte zunächſt die Anklage gegen den 33 Jahre alten Schmied Wilhelm Vollmer aus Mötkmühl wegen Notzucht. Der Angeklagte hat am 1. Mai ds. Is. in einem Hauſe der Fröhlichſtraße, mo er wohnte, auf die 10jährige Tochter eines Verlademeiſters, der im gleichen Hauſe wohnte, einen unzüchtigen Augriff ausgeführt. Die Geſchworenen erklärten den von Rechtsanwalt Tr. Pfeifſenberger verteidigten, bis⸗ her unbeſtraften Aungeklagten nicht der Notzucht, ſondern der Beleidigung ſchuldig, worauf eine Gefängnuisſtrafe von ſechs Monaten gegen ihn ausgeſprochen wurde: Da bon dieſer Strafe fünf Monate durch 556 Unterſuchungshaſt als verbüßt gelten, ſo wurde der Haftbefehl aufge⸗ oßen. Der folgende Fall brachte eine Anklage wegen Raubs, welche den 31 Jahre alten FJuhrmann Heinrich Riegel ans Weinheim vor die Schranken führte. Es war ein recht dreiſter Ueberfall, den Riegel aut 8. Juli ds. Je. mitten in der Stadt ausführte. Im„Ritler St. Georg“ patte eine Geſellſchaft, bei der auch er ſich befand, nachmit⸗ tags ſtark gezecht. Der Monteur J. M. bezahlte Flaſchenwein und ſoll 10 bis 20 Flaſchen, die Flaſche zu 12 oder 14 A, bezahlt haben. Die wobl⸗ geſpickte Brieſtaſche Ms. ercegte das beſondere Intereſſe Riegels. Als M. Hegen halb 11 Uhr abends keine Luſt mehr hatte, weiter zu ſpendieren, be⸗ ſtellte Riegel noch zwei weitere Flaſchen, und als M. ſich weigerte, dieſe zu Jhlen, ſagte er mit einer gewiſſen Betonung:„Er wird ſie ſchon zahlen!“ M. ging dann weg, und Riegel folgte ihm, obwohl er im„Ritter St. Georg“ wohnte. Der angetrunkene M. hatte gerade mit einiger Schwierigkeit die Haustür des Hauſes I 2, 6, wo er wohnte, geöffnet, als Riegel nachdrängte und ihn durch einen Fauſtſchlag auf den Kopf zu Boden warf. Alsdann nahm er ihm ſeine Brieſftaſche aus der Bruſttaſche weg, zog dem Beraubten den einen Schuh aus, um ihm die Verfolgung zu erſchweren, und machte ſich aus dem Staube. Gleich darauf erſchien der Geplünderte auf der Straße und rief dem Räußer nach:„Der ſang' Heinrich hat mir mein Poriemonnaie genommen, ich kenn' ihn!“ Der Angeklagte, ein viel vorbe⸗ ſtrafter Menſch, war erſt kurz vorher aus dem Gefängnis gekommen, wo er eime ſechswöchige Strafe verbüßt hatte, weil er ſeinem Arbeitgeber ein Pferdegeſchirr im Werte von 800 Mark geſtohlen hatte. Er ſtellte den Hergang in einem Lichte dar, als ob es ſich nicht um einen Raub, ſondern um Diebſlahl handle. Er habe M. die Brieftaſche weggenommen und ihm M. etwas gemerkt hätte, einen Sioß verſetzt. Die Angaben des Veberfallenen wurden jedoch durch deſſen Vermieterin beſtätigt. Als die Volizei im Ritter St. Georg“ nach dent Angeklagten ſuchte, ließ er ſich von anderen Gäſten in ſeinen Kleiderſchrank einſchließen. Die Bri eftaſche, die 430 in deutſchem und 145 Frank in franzöſiſchem Gelde enthielt, wurde nicht gefunden. Riegel behauptete, er habe ſie zum Fenſter hinaus in den Hof geworſen und da möͤge ſie jemand weggenommen haben. Die Verteidigung(Rechtsanwalt Dr. Hartmann) verwandte ſich für die An⸗ nahme von Diebſtahl und Gewährung mildernder Umſtände, doch fiel der Spruch der Geſchworenen nach dem Antrage des Staatsanwalts aus. Unter Ausſchluß mildernder Umſtände wurde Riegel zau drei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt per⸗ Arteilt, ſowie ung unter Polizeiaufſicht für zuläſſig erkfärt. Aus Cudwigshafen. d. Der drohende Streik im Schneidergewerbe iſt abge⸗ endet. Es werden nach dem Schiedsſpruch bezahlt an Stunden⸗ Töhnen in den Großſtädten.50 M. bis.60., in den mittleren .20 bis.40 Mark und in den kleinen.10 Mark. Es muß alles nach Stunden⸗ oder Stücklohn bezahlt werden. Jeitverſäumnis iſt bis zur Dauer von 4 Stunden als gearbeitete Zeit zu berechnen. ANus dem Zande. Neckarelz. 6. Ott. Beim Ranqieren auf dem hieſigen Bahn⸗ hofe wurde in der Nacht zum Freitag der Ranglerer Zeiher durch Hinterkopfe ſchwer verletzt. Der Unglückliche iſt ſeiner Verwundung erlegen. * Karlsruhe, 6. Okt. Am Samsta Standesamt nicht weniger wie 41 Ghe Den wenigſten der Neuverm fügung geſtellt werden. Ekkſin 8. Okt. Infolge einer Vergiftung iſt der Jubeber der Sladtapothete, Fr. 15. Tummer, im Alter von 47 geſtorben. Ettenheim, 6. Okkl. Wegen Schwarzſchlächterei wurde der Gaſtwirt„zum Ochſen“ verhaftet, mit ihm ein Makler aus Altdorf, der ihm das Vieh beſchaffte. * Offenburg, 7. Okt. Eine in der letzten Woche hier tagende Konferenz der Gewerkſchaftskartelle nahm zur Ernährungs⸗ frage und zur Steuerfrage Stellung. Stie beſchloß, mit den Arbeiterparteien in Verbindung zu treten, um, falls die Forderungen der Arbeiterſchaft hinſichtlich der Ernährungsfragen nicht berück⸗ ſichtigt werden, eine einheitliche Aktion über das anze Land zu organiſieren. Befürwortet wurde ferner ein beits⸗ zwangsgeſetz und eine ſtarke Heranziehung der Beſitzenden bei den neuen Steuern. Kehl, 5. Okt. Amtsrichter Friſch, der von den Franzoſen megen ſeines pflichtgemäßen Vorgehens gegen deutſche Landesver⸗ rater zu drei Monaten Gefänanis veruxteilt worden war, iſt nach Perhüßung der Strafe in Freiheit geſetzt worden. Die badiſche Regierung hat ihn nunmehr an das Amtsgericht in Heidelberg ver⸗ ſet. Gleichzeitig wurde der aus dem nämlichen Anlaß zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilte Amtmann Verber aus der Haft entlaſſen. Seine vorzeitige Entlaſſung iſt vor allem den energiſchen Bemühungen des badiſchen Miniſteriums des Auswürtigen zu ver⸗ danken. Amtmann Verber wurde nach Ueberlingen verſetzt. J Villingen, 3. Okt. Die Allgemeine Ortskrankenkaſſe in Pforgheim hat das Waldhaus Quinfe zum Preiſe von 105 000 Mk. einſchließlich Inventar erworben. Müſtheim, 7. Okt. Hier fand eine Verſammlung der Bezirks und der Ortsbauernräte des Markgräflerlandes ſtatt, in der faſt ſämtliche weinbautreibende Gemeinden vertreten waren, die gegen die vom eſtgeſetzten Wein⸗ 5 proteſtierte. wurde ſchliezung da⸗ ee Je, daren w50 Helsetk, ent in be ar wurden vor dem hieſigen chließungen vollzogen. ählten kann eine Wohnung zur Ver⸗ * Maundemer Genuerai-Anzeiger.(Mittao-Ausgabe. Mittwoch, den 8. Oktober 1918. langt wird, daß für die Weinernte 1919 Racht⸗ und Höchſtpreiſe in irgend welcher Form nicht feſtgeſetzt werden und daß eine unbe⸗ ſchränkte Ausfuhrgenehmigung nach den deutſchen Nachbarſtaaten, vor allem nach Württemberg, zu gewähren ſei. (Lörrach, 6. Okt. Ueber das Ergebnis der amtlichen Reb⸗ lausunterſuchungen auf den Gemarkungen Efringen, Iſtein und Fiſchingen wird mitgeteilt: Im Fiſchinger Weinberg wurden 5 Herde gefunden, unter denen einer 6 bis 700 verſeuchte Stöcke enthält und Winzern gehört, die auch im Efringer Berg perſeuchte Reben hatten. Der Herd dürfte 12 bis 15 ahre alt ſein. Auch in Efringen und Iſtein wurden bekanntlich neue Reb⸗ lausherde entdeckt. Der Efringer und der Fiſchinger Weinberg dürfte als ganz nerſeucht anzuſehen ſein⸗ Pfalz, Heſſen und Umgebung. „Hemburg(Pfalz), 7. Okt. Die ſeit einiger Zeit für die Reiſenden, die aus dem Saargebiete kommen, eingeführte Kon⸗ trolle ihrer Gepäckſtücke auf Lebensmittel und ſonſtige Schleich⸗ handelsgegenſtände iſt an ſich wohl angebracht. Nicht in Ordnung aber iſt die Art und Weiſe, wie dieſer Tage im Mittagsſchnellzuge nach der Pfalg ein Poilu ſein Amt au faßte. Hatte da ein aus Metz ausgewieſener Beamter einiges Gepäck, als Koffer, Hand⸗ taſche u. a. Mit dem Koffer war der Poilu fertig, da war aber auch die Abfahrtszeit des Schnellzuges gekommen. Er wollte noch die Handtaſche öffnen, doch reichte die Zeit nicht mehr. Flugs riß er dem Inhaber die Taſche aus der Hand und verſchwand. Dieſer aber zog die Notleine und erreichte ihn ſchließlich im Aufenthalts⸗ raum, wo er mit vieler Mühe ſein Eigentum wieder erlangte und mit dem Zuge ſeinem Ziele zueilen fonnte. sw. Darnſladt, 6. Okt. Das hieſige Landestheater ar⸗ beitet zur Zeit mit einer Unterbilanz von 800 000., die ſich auf 1 Million ſteigern dürfte, wenn dem Wunſche des Theater⸗ perſonals auf Cewährung einer Beſchaffungsbeihilfe Rechnung ge⸗ tragen wird. In der Sitzung des Finanzausſchuſſes der Volko⸗ kammer, in der die„Lage beſprochen wurde, kam die Auffaſſung zum Ausdruck, daß in der Theaterſrage die Leiſtungen des Staabes denen der in Betrucht kommenden Städte entſprechen müßten. Vor allem müſſe Darmſtadt ſich mit einem erheblichen Betrag beteiligen. Fraulfurt a.., 7. Okt. Im Hauſe Kloſtergaſſe 7 wurde Samstag vormittag die 24jährige Amalſe Merkel erſchoſſen auf⸗ gefunden. Als Täter verhaftete man den 21jährigen Geliebten der Merkel Pius Ried aus Reißenheim. Ried behauptet, das Mäd⸗ chen habe ſich ſelbſt erſchoſſen, weil er ihr das Geſuch um Erlan⸗ gung einer Wirtſchaftskonzeſſion nicht ſchreiben wollte. Doch geht aus den ganzen Begleitumſtänden mit Sicherheit hervor, daß die Merkel durch die Hand des Ried erſchoſſen wurde. Ob der Burſche, in deſſen Beſitz man 600 Mark vorfand, dem Mädchen etwas ge⸗ nommen hat, konnte noch nicht ermittelt werden. Gerichtszeitung. Landau. 8. Otkt. Schwere Strafe verhängte das Kriegs⸗ gericht der 8. franz. Armee übar den Wirt Karl Müller in Landau wegen Hehlerei, da er zwei Sack Hafer gekauft halte, die non inzwiſchen demobiliſterten franzöſiſchen Soldaten geſtohlen maren. Er wurde zu 2 Jahren Gefängnis und 500 Frs. Geſd⸗ trafe perurteilt. Die Freiheftsſtrafe wurde ſofort in 2000 Frs. Geld⸗ ſtraſe umgewandelt.— Wegen Diebſtahls von 20 Kg. Hafer gegen⸗ über bei ihnen einquartierten Soldaten wurde der Bäckergeſelle Ludwig Rapp zu 1 Monat, ſein Dienſtherr Auguſt Apffel, beide von Queichheim, zu 6 Monaten Gefängnis und 500 Geldſtrafe verurteilt. Die Freiheitsſtrafe wurde jedoch auch in dieſem Falle zu 500 Frs. Geldſtrafe umgewandelt. Wenn man bedenkt, daß die Mark auf 31 Cts, ſteht, kann man lelcht errechnen, wie hoch die Geldſtrafen in Francs ſich ſtellen.— Wegen Beſitzes eines franzöſiſchen Armeerevolvers und einer Anzahl atronen gleichen Urſprungs wurde der Dachdecker Georg Scherdel von hier, der mit der Waffe in einer bichben Wirtſchaft gedroht harte, den erſten Franzoſen, der komme, ſch eße er nieder, zu 5 Jahren Gefängnis verurteiſt. Sportliche Nundſchau. Hocken. Hocken— Abtellung B. f..· Manuheim Hocken ⸗Ablelung furter Turnverein. 1. Mannſchaften. Frankfurk:5(:1 Auf dem Mannheimer Platz ſtanden ſich am 5. Oktober der Platzinhaber und der Frankfurter Turnverein mit drei Mannſchaf⸗ ten gegenüber. Das Spiel der 1. Mannſchaften ſah Frankfurt nach intereſſantem, abwechslungsreichem Spiel ſiegreich. Prägnanz des Spieles: das fabelhafte Tempo, das von beiden Mannſchaften von Anfang bis zu Ende durchgehalten wurde. Die erſte Halbzeit zeigte eine ſchwache Ueberlegenheit der Gäſte, die ihnen einen Vorſprung von zwei Toren ſicherte. Nach Halbzeit war Mannheim zeitweiſe überlegen und konnte in wenigen Minuten nicht nur den Vor⸗ ſprung einholen, ſondern ſelbſt die Führung mit 573 übernehmen. Frankfurt drückte nunmehr ſeinerſeits wieder auf das Tempo, ohne aber Mannheim überraſchen oder ermüden zu können. Trotzdem konnte Mannheim nicht verhindern, daß Frankfurt ausgleichen und unmittelbar darauf die Führung übernehmen konnte. Das ſieg⸗ bringende Tor für Frankfurt fiel zwei Minuten vor Schluß; trotz der größten Anſtrengung war es Mannheſm nicht möglich, den Aus⸗ gleich herbeizuführen; mit 6˙5 für Frankfurt wurde das Spiel abge⸗ pftffen. Mannſchaftsaufſtellung Frankfurt: Hildner; Günther, H. Hämel; Müller⸗Beck. Lüring, Riemann; Winterſtein, A. Hämel, Kühnemann, Kiſſel, Eich. Mannheim: Sanders, Krebs, Oppen⸗ heimer: Wellk⸗Wolff, Röchling, May: Fiſchler, Baſfermann, Mod⸗ lich, Rieſterer, Menger. 2. Mannſchafken: Mannheim 221(:). Das Spiel der 2. Mannſchaften brachte den einwandfreien Be⸗ weis, daß beide Klubs in ihren unteren Mannſchaſten genügend Nachmuchs haben, um ihre erſten Mannſchaften jederzeit in zufrie⸗ denſtellendem Maße auffſllen zu können. Mannheim war im Spiel der zweiten Mannſchaften durchweg leicht überlegen, ohne aber dieſer Uleberlegenheit den entſprechenden zahlenmäßigen Ausdruck perleihen zu können. Auch in dieſem Spiele ein durchweg ſchnelles Tempa, das hier allerdings Mannheim zum Vorteil gereichte. Gute Leiſtungen beiderſeits im Sturm, ebenſo in der Frankfurter Vertei⸗ digung, beſonders der Torwart. Vor Halbzeit offenes Spiel, ſchnelle Duͤrchbrüche beider Stürmerreihen; nach Halbzeit ſichtliche Ueber⸗ legenheit Maunheims. Monnſchaftsauffteſlung Frankfurt: Cunß. Lattkämmer, Wolf: Bachmann, Rauſchelbach, Sefeloge; Schlatter, D. Hämel, Kindling, Schwalm, Mühlſtädr. Mannheim: Bibo: Bau⸗ mann. Graf Beißel: Selb, Ladenburg. Metzger; Jüdel, Bũhring, Seubert, Weinberger Willy. 3. Mannſchaften: Mannheim:1(:. Auch hier ein ſchönes ausgeglichenes Spiel. Beſde Mann⸗ ſchaften durch Spieler der 2. Mannſchaften komplettiert: Frankfurt mit vier, Mannheim mit einem Spieler. Mannheim vor Halbzeit bereits etwas überlegen, nach Halbzeit Spiel offener. Mannſchafts⸗ aufſtellung Frankfurt: Cuntz; Rau, Nicel; Bachmann, Lattkämmer, Sefeloge; Euler, Obſt, O. Hämel, Buhr, Frl. Jacob. Mannheim: Weinberger IV.; Bommer, Hans; Vogel, Nadenheim, Sillib; Graff, Willy, Lichtenberger, Roſenfeld, Brunner. Dr. Dreib. Jur bevorſtehenden Evang. Laudesſynode. Der Verfaſſungsentwurf. Die am 28. September gewäylte außerordentliche Lan⸗ desſynode wird am 13. Oktober in Karlsruhe zufſammentreten. Sie iſt ſchon oft fälſchlich die„verfaſſunggebende“ genannt worden. Sie ſoll nicht eine Verfaſſung geben, ſondern die beſtehende nach den dringliſchen Forderungen der Gegenwart umgeſtalten und ausbauen. Die eine Vorlage, mit der ſich die Landesſynade zu keſchäftigen haben wird, iſt nun im Druck erſchienen. Sie enthält nach einer Einleitung 7 Entwürfe, nämlich zuerſt den einer Verfaſſung für die Landeskirche, dann eines Mene dazu, zwei Entwürfe einer Kirchengemeindewahlordnung auf Grund der Mehrheits⸗ und Verhältnismahl, zuletzt drei Entwürfe zu Wahlordnungen rant᷑ · und zwar für die Pfarrwahl, für die Wahl der Abgeordneten er Kalchistehrer bur Beelttelbnabos wib lir dis Walt ber Abgeordneten zur Landesſynode. Im Anhang ſind die Vey faſſungsrichtlinien mitgeteilt, die der Arbeitsausſchuß zur Vor bereitung des erſten Beutſchen Kirchentags aufgeſtellt hat. Das wichtigſte Stück der Vorlage iſt der 130 Para⸗ graphen Verfaſſungsentwurf. Er be ruht auf einem Entwurf, den der Vorſitzende des im Jahre 1914 von der Generalſynode gewählten Verfaſſungsausſchuſ⸗ ſes, Herr Kammerſtenograph Frey, vor der Staatsumwälzung vorgelegt und nach derſelben ergänzt hat. Dieſer Entwurf iſt dann durchberaten und im Obertirchenrat zu der vor⸗ liegenden Geſtalt bearbeitet worden. Die wichtigſte Frage der Umgeſtaltung der Verfaſſung war die Schaffung einer Kirchenreglerung, wozu die Synode vom Novem⸗ ber 1918 den Uebergang geſchaffen hat. Darüber ſpricht ſich der Ev Oberkirchenrat in der Einleitung zur Vorlage folgen⸗ dermaßen aus:„Nachdem das landesherrliche Kirchenregiment beſeitigt iſt. unterliegt es keinem Zweifel, daß die Kirchen⸗ ewalt an die Kirche ſelbſt, d. h. an die Geſamtheit der in den emeinden zuſammengefaßten Mitglieder derſelben zurück⸗ gefallen iſt.“ Als ihr Organ iſt zunächſt die Landeskirchen⸗ vertretung anzuſehen. Aus der Erwägung heraus, daß ein wandelbarer Ausſchuß derſelben die Leitung und Verwaltung einer großen Landeskirche nicht wohl beſorgen kann, wird 55 daß der Oberkirchenrat als oberſte Behörde der Landeskirche beſtehen bleibt, daß aber rungshandlungen eine beſondere Kirchenregierung gebildet wird, beſtehend aus 3 Mitgliedern des Oberkirchenrates und 5 jeweils von der Synode gewählten Mitgliedern. Der Prä⸗ ſident des Oberkirchenrates ſoll ron der Landesſynode in ge⸗ heimer Abſtimmung gewählt werden: es iſt Zweidrittelmehr⸗ heit erforderlich. Der Vorſchlag, m die Spitze der Kirche einen Biſchof zu ſtellen, iſt abgelehnt. Im Weiteren iſt die Wahlrechtes im Entwurf vorgeſehen. und zwar durch Beſeitigung des Erforderniſſes der Selbſtändigkeit des Wählers und durch Einführung des unbeſchränkten Frauenwahlrechtes; bekanntlich iſt dieſe Wahl⸗ rechtserw iterung ſchon bei der füngſten Wahl zur Synode eingeführt worden. Einen ſtärkeren Schutz der Min⸗ derbeiten will der Entmurf Die von manchen Seiten ſehr gewünſchte prengel⸗ einteilung der größten Kirchengemeinden kann künftig durchgeführt werden, ohne daß ein ang ausgeübt werden ſoll, durch örtliche ſt. ſg d. es wird der Erw Aus⸗ druck gegeben, daß ſie ſich bald als unerläßlich und zur Ver⸗ tiefung religiöſen und kirchlichen Lebens in den Groß⸗ tadtgemeinden dienſich erweiſen wird. Eigentliche Stan⸗ esvertretungen in den verſchiedenen kirchlichen Kör⸗ perſchaften ſtind im Entwurf nicht nur zu der Synode der Kirchenbezirte ſollen die Rellglonslehrer und Re⸗ für wichtigere Regie⸗ ligtonslehrerinnen eine beſtimmte Anzahl von Vertretern ent⸗ enden. Der 90. der Lan⸗ esſynode delt, lautet folgenderma Landes⸗ ſynode beſteht 1. aus 52 von den Mitgſiedern der Kirchen⸗ gemein gen— in den zuſam 1 Gemein⸗ den der Einzelvertretungen und in den get Sprengel⸗ vertretungen— ſowie der Kirch nde in 3 Wahlkreiſen auf Grund des Verhältniswahlverfahrens gewůhſten ordneten; 2 aus 8 von der Kirchenregierung ernannten eordneten. worunter ein Mitglled der theologiſchen Fatuſtät — Univerſität Heidelberg ſein Nach dem vorliegenden Entwurf wird das Verhähniswablveruhren beibehalten, die Urwahlen aber werden abgelehnt. das Gemeindeprinzip ſoll zur kommen; der Wahllörper iſt aber gegen früher ſehr vergröͤßert. Ueber den Verfaſſungsentwurf urteiſt der rat in ſeinen einleitenden Worten: Der welſt num⸗ mehr eine Faſſung auf, die als auf mittlerer L der An⸗ ſchauungen liegend, wohl am eheſten auf allſettige Billigung hnen Soviel über den rech Entwurf. Dieſe die lelder en ein konnten, ſollen der O euilcte eni ſeee Eid arben, arf. Heund Nerer ſf, der dasenbe 2 E 1 be einleitenden Worte— dem Wunſche: Möge das e an gehnte dincus peemnffuſſen wird⸗ Inn dachten Geſt beſchinſſe und mit dem richtigen Inhalt erfülſt werden damit es zum Segen für unſere Kirche werde!— Dieſem Wunſche ſchließt ſich ſicherſich lle ganze Landesgemeinde an. Hg. Brieflkaſten. Frau v. B. Guſtap Noske, geb. am 2. J. 68 in Brandenburg d. d. e de und a ete. der Soer 8 Arbeit ſeut ſeit—* denburg, 98 Königs 190 ed des fruheren Reich 69 abenwie Aest Sdei- ich wurde“, wohl in jeder Buchhan erhältri L. 1 nnen Mantel mitt etner Miſchung don 10 „— ee „100. Schwefelkohlenlöſung und 90 f Senzol reinigen. von demſelben Stoff und + 1 irbe und beſeu —.— die—— ab. 85 57—— eee men des Saſeen iſt nicht möglich., da zuvor Reihe von P 9 noch näher aufgeklärt werden müßlen. Opernte Der des Urhederrechtes an Werten der Iteratur⸗ und Tonkun en 90 Jahre und ſeit der erſten Beröffentlichung des betr. VBerkes 10 J verfloſſen ſind. Werke der kommt nd⸗ e eee ät dem Utheber zu, übertragen werden. K. O. Nach Tren und Glauben ſchetnt uns etwe Berpffichtung Ihrer Untermieterin zur Teilnahme au der Trep gung zu beſtehen. Dem e gegenüber ſind Sie aber allein verantwortlich. Schuhwucher. Wenden Sie ſich mit Ihrem Anliegen an das zuſtändige Bezirksamt. geſelfhell 8 ellſchaft. de Adreß 8 E. R.*—.— Mechaniker⸗Zeitung, Berlin. K. M. Zu einer Trauung por dem Standesamt benötigen Sie, ſofern Sie die deulſche Staatsangehsrigkeit eine Geburtsurkunde, dann einen Staatsangehörigkeils⸗Lusweis, ſowie einen Ausweis über den letzten Fläbrigen Auſenthalt. Geburtsurkunde erhalten Sie vom Standesamt dez Geburtsorles, den Staatsangehörigteits⸗Ausweis von der Staatsverwal⸗ tungsvehörde(Bezirksann, Landraisamt, Regierungspräſidenten.) Käſerplage. 1. 2 Teile Borax und 1 Teil Salizylſäure werden gemiſcht und 1 Teil dieſes Gemiſches zu 3 Teilen Erbfenbrei zugeſetzt und des Abends ausgclegt. 2. Selbſtverſtändlich müſſen gleichzeitig alle anderen Nahrungsnuttel aus dem Bereich der Tiere entfernt werden. H. Wir nennen Ihnen 1 2 Berlagsanſtalten: 1. Ernſt Wunder⸗ lich, Ferdinand Hirth u. Sohn, B. G. Teubner, K. Merſeburger, ſämtlich Leipzig, Jerd. Schöniugh, Paderborn, Hermann Beyer u. Co., Langenſalza, Velhagen u. Klaſing, leleſeld, R. Oldenburg, München, Herm. Schroedel, Halle, A. W. Zickfeldt, e(Harz), Max Weywod, Breslau, Chr. Fr. Vieweg, Quedlinburg, Th. Hofmann Gera, Karl Meyer, Hannover uſw. 2. Wenden Sie ſich an Krän eſabriken: W. Eims Nachfolger, Adlerſtr. 7, Falke, Rüppurrerſtraße 35, J. 8 Römer, Nachfolger, Waldſtraße 52, ſämtlich Karlsruhe, ferner T. ert, H.—— beide Kitzingen(Bayern) Schnog u. Co, Köln, Blindgaſſe 2, M. Eh Fiſcher, 1—— Aterhe in ſacd J 38 2 Derartige Altersheime ſind: Iſra nde riedrich ga d. Konſtanz Pfründnerhaus zu Meßkirch, Bez. Konſtang(interk.) ig, Dan. rrö PPp ˙ͤr ̃ ²˙ ——— hier wurde die erwartete 32773. Rüttgerswerke 198½. & Sete. N. elsbla EE— ĩͤ—— Eindrücke auf der Frankfurter Messe. g5 Von unserem Sonderberichterstatter) 2 Frankfurt àa., X Oktober. Me Einfuhrmesse in Prankfurt ist nunmehr im vollen Dang. Noch treten hle und da Nachzügler an, im Grollen und Ganzen aber steht die Messe. und es läßt sich jetzt ein Bild davon geben, was diesmal erreicht wurde. Man hat in Frankfurt bei allen beteiligten Stellen die neue Idee von Anfang an mit Optimismus begleitet, der einzig und allein dem Gelingen des Gedankens Förderung versprach. Jetzt. wo sich die Pforten der Festhalle auigetan haben, iat da und dort Kritik laut geworden, die meint, daß der„Erwartung“ nicht in jedem Einzelfalle die„Erfüllung“ gefolgt sei. Das Wird ohne weiteres zugegeben. Der Name„Einfuhrmesse“ ist wohl ein Programm für die Zukunft, gilt aber für die Messe, wie zie jetzt zum erstenmal in Erscheinung tritt, nur sehr bedingt. In Wirklichkeit eind als Verkäufer vom Aus- land nur ctya 130 Firmen oder Vertreter anwesend. Bei einer Gesamtz ahl von äber 3000 Ausstellern Zifter weit übertroffen— splelen Natürlich diese 180 keine allzugroße Roſle. Ferner kehrt der Name Leipzis auf der Frankfurter Messe sehr häufig wie⸗ der. wobei die schöne Goethestadt nicht immer glücklich fährt. Dieser Vertzleich ist nicht am Platze. Wie läßt sich ein völlig neues Gebilde, das zwar an alte Traditionen anknüpft, sie je- doch für die Zukunft erst zu schaffen haben wird, mit der Leip- ziger Messe vergleichen, die in Jahrhunderten historischer Eut- Wieklung geworden ist? Man let in Frankfurt davon über- zeugt, daß die Frankfurter Messe der Leipziger ihren Rang nicht wird streitig machen. man will gute„Fernnachbarschaft“ mit ihm balten: daß aber dort der neue Gedanke einiges Un- behagen hervorgerufen hat, beweist zugleich, daß ihn die Leip- „ mögen zie es zugeben oder nicht, für lebens- und entwieklunssfikig balten. Wenig angenehm empfunden werden die Mängel in der ung der einzelnen Ausstellungszweige: das praktische Kauf- und Verkaufsgeschift würde durch Zusammenlegung und straffe Tentralisation der verschiedenen Branchen bedeutend erhöht worden sein. während die jetzige, reichlie wilkürliebe Verteiung manchen Kiufer manchen Stand, der ihn an sich interessleren würde, äberscehen läßt. Anerk aunt mun jedoch die Weitschau der Gedanken der Führung werden, daß durch die jetzige Ausstellung künftige vorbereitet werden. Es ist kein Geheimnis, daß man die dauernde Einrich- tung halbfährlicher Messen beabsichtigt. Die Frankfurter Messe hat bis jetzt über 6Oοο Meß- abzelehen und Ausweiskarten ausgegeben; die Tahl der eigentlichen Besucher würde sick aber noch ganz erheblich er- höhen, da ja die Meisten ein- und ausgehen und mehrere Tage dort verkehren. Die Handhabung der schwetrerischen Paf-Vorschritten Mannheim. 7. Okt. Von zahlreichen Industrie- und Han- delsfirmen werden fortgesetzt bittere Klagen darüber erhoben. daß ihnen dei Erteilung der Einreise-Erlaubnis in die Sehweiz nleht das wünschenswerte Entgegenkommen bewiesen wird. Es handelt sich dabei um Firmen, die in der Schweiz zum Teſſ Filialfabrken betreiben, zum Teil eine aus- Sedehnte Kundschaft zu besuchen haben. Der Badis che Landesverband des Hansa-Bundes hat sich nun mit einer Beschwerde an das Schweizerische Konsulat gewandt und darin auch auf die unsleichmäßige Behandlung hingewiesen. die den deutschen Firmen im Gegensatz zu italie- nischen Firmen zuteil wird. So konnte ein italienischer Kauf- mann aus Mafland auf seinen Wunsch ohne weiteres eine Ein- reise-Erlaubnis für die Dauer von 14 Tagen erhalten, während sich deutsche Firmen, die in der Schweir Filialen unterhalten und Steuern zahlen, mit Einreise-Erlaubnissen für die Dauer von 4 Tagen begnügen müssen. Wie sich nunmehr heraus- stellte, ist für die Handhabung der schweizerischen Paß-Vor- schriften nicht das Schweizerische Konsulat, sondern die e i d- Senössische Fremdenpolizei in Bern maßgebend. Der Badische Landesverband des Hansa-Bundes hat sich des- halb an die Deutsche Gesandtschaft in Bern mit der Bitte ge- wandt. bei dieser Behörde darauf hinzuwirken, daß den deut- schen Handels- und Industriefirmen, die zu unbedingt notwen- digen Reisen in die Schweiz gezwungen sind, von der Frem- denpolizei in Bern keine ungerechtfertigten Schwierigkeiten gemacht werden. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt a.., 8. Okt.(Eig. Drahtb.) Bei fester Tendenz auf den meisten Gebieten stellten sich Montan-, auch Kassz- industriewerte, mit Ausnahme der chemischen, größtenteils höher. Kursbesserungen von 37 ½ erzielten Armaturen Hil- Dert. Baugesellschaft Wayß u. Freytag hoben sich 4, Daimler 3, Höchster Farbwerke 4% Dagegen verloren Riebecksche Montan 67¼ 6, Neu-Guinea 6. Elektrowerte schwächten sich ab, u. a. Bergmannwerke, welche 24% nachgaben. Steaua Ro- Mana gingen mit 398—95 um, Canada Pacific 3501. Missouri- e gingen zu 143 um. Schantungbahn lebhaft um 37 er. +5 Es notierten: Kriegssanleihe 77, Schantung 166. Hapag 1174 /, Lothringer Hütte 173 ½, Gelsenkirchen 18754, Man-⸗ desmann 206, Caro 165. Oberbedari 146, Neu-Guinea 43a, Phönix Bergbau 20974. Bingwerke 217, Daimler 245, Siegener isen 215. Zellstofl Waldhef 224. Farbwerke Höchst 385—35856, hemische Griesbeim 24035. Anglo Guano 203, Th. Goldschnudt ————(.—äE——— ä˖ r————————————————————————ſſſ———„U Wirtschaffliche Rundschau. Einfuhr aus dem besetzten Geblet. Amtlich wird mitgeteitt; Mit Röcksicht zuf den Tiefstand unserer Valuta muß darauf getehen werden, dal nur unbedingt notwendige Be- darfsartikel eingeführt werden. Alles, was nach grogß- zügiger Auffassung unter diesen Begriff fällt, sollte nicht auf- gehalten und der gesetzmäſlige, berechtigte Handel nicht ge- hemmt werden. Die Bædische Aulenhandelsstelle hat Vorschläge, die sich iu dieser Richtung bewegen, bereitz in Berlin unterbreitet. Die Anregung hat bei den zuständigen Stellen Billlisung gefunden. Ein günstiges Endergebnis der noch hn Gange befindlichen Verhaudlungen darf erwartet werden. Es liegt im eigensten Interesse des legitimen Handels sich künftig vor Absehluß von Geschäften in auslän- discher Ware mit dem besetzten Gebiet über dasselbe mit der Aubßenhandelsstelle zu benchmen, welche alles tun vrird. un dem Handel die Wege zu ebnen und das Arbeiten zu eeeee ohne daß große allgemeine Interessen Schaden nehmen. Leferungsuschiisse für Brotgetreide und Gerste. Von zütständiger Seite wird uns geschrieben: Auf den vom Ministe- rium des Innern erhobenen nachdrücklichen Einspruch hin hat das Reichswirtschafisministerium nunmehr zugestimmt, daß die Frist für Zahlung des Lieferungszuschlages von 150.4 nunmehr auch für folgende Amtsbezirke in Baden bis zum 18. Oktober 1919 einschließlich verlängert wird: Breisach, Kehl, Achern. Bühl, Baden, Rastatt. Ettlingen, Karlsruhe, Durlach, Druchsal, Bretten, Schwetzingen, Mannheim, Weinheim, Hei- delberg, Wiesloch, Eppingen und Sinsheim. Aufhebung des Käseansfuhrverbots in Holland. Mit dem 3. Oktober 1919 ist das Ausfuhrverbot für K às e in den Nie- derlanden aufgehoben worden. Interessenten erfahren Näheres bei der Niederländischen Handelskammer, Frankfurt a.., Brentanoplatz 1. Maschinen-Aus- und Einfuhr. Das Meßamt der IErternatio- nalen Einfuhrmesse Franlcfurt teilt uns mit: Alg Vertreter des Vereina Deutscher Maschinenbauanstalten, der die Vertretung des Deutschen Masciunenbaues darstellt, ist Herr lngenieur Wihhelm am Dieustag uad Mittwoch, den 7. und 8. Oktober auf der Messe anwesend, um Ausstellern und Käufern Auskunft über die Ein- und Ausfuhrmöglichkeiten von Maschinen aller Art zu geben. Herr Wiheim ist in der Zeit von 10—1 Uhr und von—5 Uhr in der Westhalle VIII zu sprechen. K. Schiftahrt auf dem Obermain und Donau-Main-Kaual. Die Erwartungen auf Be n des Wasserstandes sind nicht ein- getroffen. Die Wasserhöhe hatte geschwanlct, die Aufwärtsbewe⸗ gung betrug stets nur einige Zentimeter. Infolge der ungũnstigen Masserverhältnisse war der Verkehr an dem ganzen Obernnin sehr lcbein gewesen. Selbst nach Würzburg bzw. Kitzingen wuren nur einige Kettenschleppdampfer gefahren. Auf dem Dona u- Main-Kanal waren die Verhätnisse nicht besser. Auf der Donau selbst sind jetzt endlich wieder einige Schifſe mit Erz- lacungen nach Passau und nach Regensburg geltommen. Des klei- nen Wasserstandes wegen, der auch auf der Donau berrscht, hat- den die Schiſfe nur halbe Ladung an Bord. Auslosung von Reichschatzanweisungen. Pei der planmäßigen Auslosung 5 Schatzanweisungen des Deutschen Reiches vom Jahre 1914 wurde die Reihe 9 gezogen, deren Nückzahlung am 1. April 1920 erfolgt. Von den je 200 Mifl. umfassenden fünf Reihen(—10) ist nunmehr nur noch Reibhe 7nicht ausgelost. Internationale Bank in Luxemburg. Diese Bank, aus deren Aufsichtsrat vor einigen Monatem die acht deutschen Mitglieder abberufen worden sind, beruft auf den 17. November eine außer- ordentſiche Hauptversammiung mit folgender Tagesorduung ein: Aenderung der Satzungen, Maßnahmen betr. das Aktienkapital, Ausgabe von Vorzugsaktien, Kusdeimung der Bank⸗ geschäfte, Erhöhung der Zahl der Aufsichtsratsmitglieder, Ernen- nungen usw. Seit längerer Zeit wird bereits wegen einer Beteili- gung französischer und belgischer Banken an der Internationalen r. Thyssen u. Co.,-., Müfheim-Ruhr. Düsseldorf, 7. Okt.(Eig. Drahtb.) Bei einem Betriebsgewinn von 7739 464 (12 918 189)& erzielte die Gesellschaft nach 3 717 183( 674 285) Mark Abschreibuigen. sowie 1751957(2 203 662) Rückstel- lungen für Beiträge zur Berufsgenossenschaft einen Rein- gewinn von 2 20 324(6 396 o15) M zu folgender Verwendung: Gesetzlicher Reservefonds 318 789(1 302 636) KH. Vortrag auf neue Rechnung einschließlich Kriegsgewinnsteuer 2842 101 (887 766). In den beiden letzten Vorjlahren wurde nach vier- zjähriger Dividendenlosigkeit je 10% Dividende verteilt. Kabelwerk Rheydt,.-G. in Rheydt. Die Oesellschaft wird für 1918—19 eine Dividende von 3025 verteilen(i. V. 20% Divi- ctende und 2095 besondere Vergiitung). Der Gewinn ist gegen das Vorjahr zurückgegangen. Zurzeit ist die Beschäftigung gut. Auf- träge kegen bei dem großen Bedarf für Kabel aller Art in reich- lichem Maße vor, die Erzeugungsmöglichkeit wird durch die Effektwoll urid Strorrispagerid Schwierigkeiten in der Rohstoffversorgung beeinträchtigt. Fafnir-Werke.-G. in Aachen. In der letzten Zeit sollen größere Aktienposten an ein belgisches Konsortium verkauft worden sein, woraus zu schließzen ist, daß belgischerseits K 9 ieeeeeee 5 l des Nennheimer General- UN Interessenahme hergestellt werden s0fl. Für das abgelaufene Oe- schäftsjahr wird mit einer Dividende von 3 gerechnet. Das Unternehmen ist gut beschiftigt. Waren und Härlxte. Vom deutschen Weinmarkt. EI Mannheim, 7. Okt. Man findet am ganren Hurrdt⸗ gebirge einen guten Behang vor. Der Güte nach darf man einen Mittelwein erwarten; vorgenommene Messungen ergaben Gewichte von 63—85 Grad nach Ochslescher Wage. Die Be- wertungen der Rotmoste blieben bisher hinter den Schätzungen der Eigner zurück. Man erzielte etwa 98—150& für die 40 Liter Trebermaische. Für gekelterte Rotmoste wurden Preise von etwa 3800—4500 die 1000 Liter erzielt. In Rheinhessen fanden Frühburgunder-Abschlüsse in der Preislage von 180 big 240 der Zeutner statt. Hinsichtlieh der Qualität wird die Ware günstig beurteilt; es sagt besonders die schöne Farbe zu. Am Markte in alten Weinen herrschte im groſlen und ganzen nur müßige Bewegung. Sücdeutscher Hohzmarkt. Mannheim, 7. Okt.(Wochenbericht.) Die 8. betri Htten empfindlich unter Wassermangel und waren in gekelrrt weiter. Das trug wesentlich zur Stärkung der Marlellage und zur Unterstũtzung der nach oben gerichteten Preisbewegung bei. Die Sägewerle befätigen nur Abschlũsse auf vorrätige Ware. Whrend die Hobelwerhs voregsweise die schmalen Sorten kauften, übernahm der Qroßhandel mehr die breitere Ware, Für das Rubikmeter unsortierte sigefallender Bretter werden ſetzt Mäk. 205—275, teihweise sogar darũber, bahnfrei der Versandplätze ge- fordert. Einkauier für ausländischen Bedari steigern die Preise Die Lage am Weltbaumwollmarkt. Die erwarteten heftigen Preisschwankungen simd, laut Bericht von Knoop& Fabarius. Bremen, im Laufe der ver- flossenen Woche fast ununterbrochen in die Erscheinung ge- und 7 den Markt zeitweilig in Aufregung versetzt an sch* middl. diep. Onkt. Murx in J. amn 1. Oxt.. 19,2 d 7 19.97 d. 19.9% 0. 18.59 d. in Newyork am 30. Sept. 32.40 cs. 31.88 C8. 32.28. 32.48 es. in Neworleans am 30. Sept. 32.12 8. 32.42 ca. 32.18 3. 82.24 Bemerkenswert ist hierbei, daß effektive Ware sich aufler- ordentlich fest gehalten hat, auch während der vorüber- gehend heftigen Abschwächungen der Terminmärkte, und daf der Süden jetzt schon wieder die Neigung erkennen läßt, die „ons“, die ja an sich schon außerordentlich hoch sind, noch weiter zu erhöhen. Man wird gut tun, dieser„ons Frage“ un“ ausgesetzt die größte Aufmerksamkeit zu widmen. 3 Im übrigen bewegt sich das Angebot des Sücden im Grunde genommen letzthin in engen Schranken, wenn man berücksichtigt, daß jetzt doch mit einer Masseneinfuhr neuer Mare an die Märkte sollte gerechnet werden können. Daß dieg nicht der Fall, gibt wiederum zu denken, mag diese Ersches“ nung nun zurückzuführen sein auf eine zielbewußte Preis-, das ist Interessen-Politik des Südens, oder auf ungenügende Ar⸗ beitskräfte, oder auf Mangel an verfügbarem Frachtraum. Alle drei Erscheinungen, wenn sie ganz oder zum Teil der Wirk⸗ lichkeit entsprechen, wirken naturgemäß ungünstig auf dia Lage der Käàufer und schaffen eine Unsicherheit, di das Geschäft nicht zu einer ruhigen Entwicklung kommen lag Zudem wirkt auch der wieder eingetretene Rückschlag 1 der Kursbewegung der Mark, die in der letzten Woche erfrevlichen Hoffnungen berechtigte, hemmend und Sug auf alle Verhältnisse ein, und man kann sich noch kein Bit davon machen, Wann endlich eine Klärung kommen wird. — Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober Fegelstation vom beftbein 4. B. I. Sohusterinse.15.43 1 1.24 Ibends g Ur Naohm. 2 Uhr. Naxau„„„„„„„½7½37.58.24.73369 Nachm. 2 Uhr Nannhem„ 228.34.50.62 254 2553 Norgens 7 U Malnz„„„.-B. 12 Uur Kauis Form. 2 Uhr 33 Machm. 2 Uhr vom Neekar: annbeimm„„„„„225 22 244 288 220 20 Vorm. 1 Urr Hellbrongns 030.30.33.29 Vorm. 7 Uür Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachdruck wird e verfolgt. 9. Oktoher: Wolkig mit Sonne, milde, ſtrichweis Regen. 10, Oktober: Veränderlich, vielfach Negen, windig. 11. Oktober: Wolkig, angenehm. Witterungsbericht. Bard⸗ Röchste moter-—— 55 Rieder-] Temg. hemerkunt en patum— 1—3 er ee e diter auff fapes wWs De- mm Adrad C. Grad 0. den am grad 0. kung 2. Oktober 750˙8 12.7 12.1 30 1600 84 dewont 3. Oktoder 756.0 9 92 0. 18.0 1 2 dewölkt 4. Ostodber 7612 10.2.5— 13.0 5. Oktober 752.8 12.6 115— 15⁰ 1 2 B. Oxtoder 764, 112 10.5— 290 auin Nedel 7. Oktober 783.4 13.2 12.0— 180 12 Nebel 8. Oktober 762..8 48— 10.0 13 — ——— D e BVollkarte 125 Gramm Fieiſch, davon ½ in Wurſt ent⸗ Ds bis D 4 verlegt. 8. Sekte. Nr. 464. Umtlicht Beröffentlichungen der Stadtgemetnde! Donnecstag, den g. Ottober gelten folgende Marten⸗ I. Für die Verbraucher. ppeifedl: ½½ Liter zu Mk..65 für die Kolontalwaren ⸗ marke 198 in den Verkaufsſtellen 328—850. jeigwaren 125 Gramm und 3 Stück Maggis 50 Gramm Suppenwürfel: für die Kploninbotrerde 203 in den Vorkaufsſtellen—1668. Der Preis iſt für ein Pfund Teigwaren 68 Pfg., für 1 Kertoffeng Für 5 Pfund Kartoffeln Butter: 5 5 Pfund die Buttermarte 88 in den Ver⸗ kaufsſtellen 851—1098. Kindernährmittel: 1 Paket Radolfs Kindermehl und 1 Paket Kindergerſtenmehl für die Kindernährmittel⸗ marke 41 in den Verkaufsſtellen—1668. mager- oder Buttermilch: Für ½ Liter die Narte 0ꝛ. f Milchverſ g. Am Dienstag, den 1582— füße e verteilt. 1 I. Für die Verkauiskellen. AZur Abgabe ſinb bereit: 2 Kaſe: Koypfmenge 80 18 950 die Milchk ae etenee 40—800—— dan. nerstag, den 19. ds. dei der Milchzentrale vormittags von—1 Uhr. Bezugſchetnverfahren für Kartoffeln. Die—— unentttelbaren Bezug von Kar⸗ A nach wie vor in allen Polizel⸗ und beim und ſeinen Zweigſtellen u Es wird Sase die i erungskartoffeln unmit⸗ vom* denleben, Gebrauch zu machen. Lebensmittelamts. iſt nur noch von—2 Uhr für das 2.e 128 555 Kürzung der Oeffnungszeit —— um die 40N7 55 Kanoffalchene jeweils am gleichen —— Städtiſches—— C2. 16/18 der Woche vom 56.—12. ds. Mis. Tönnen auf eine nommen werden. Mannheim, den 7 Ottober 1919. Die Direttion des ſtädt. Schlacht⸗ und Bieghofes. Für die am 19./20. Ottober I. Irs. in Feudenheim und Rheinau ſtattfindenden Kirchweihen werden die Plätze Ber Aufſtellung von Karuſſels, Schiffsſchaukel, Schau⸗ und rkaufsbuden an Ort und Stelle wie folgt verſteigert: am Mittwoch, den 15. Oktober, vorm. 9 Uhr, und in Rheiuau am gleichen Tage nachm 2 Uhr. Die Steigpreiſe ſind unmittelbar nach dem Zuſchlage zu bezahlen. 8 St231 Mannheim, den 6. Oktober 1919. Bürgermeiſteramt. Straßenbdaßn. Fur die Dauer der Umbau⸗Arbeiten in den Planken wird Halteſtelle„Börſe“ in der Richtung von der Rhein⸗ ſtraße nach dem eer vor die 1128 Bekanntmachung. Die Firma Hochſchule für Muſik⸗, G. m. b. H. I. L. in Mannheim iſt erloſchen. Gläubiger werden aufge⸗ fordert, ſich zu melden. 8028 Mannheim, den 7. Oktober 1919. Der Liquidator: Dr. Theodor Alt, Rechtsanwalt, B 2, 7. Dickrüben- Versleigerung. Samstag, den 11. ds. Mts., vVormittags 9 Uhr versteigert die Gutsverwaltung Rirsek- gartshausen das Ertragnis von 13 ha Diekruben in Losen von je 10 a. Zusammenkunft an der badisch-hessi- schen Grenze. 8014 Land-.Gastwirtschaft- Vorsteigerung Meine in Wahlen im Odenwald, 1 Muute vom Bahnhof gelegene Gaſtwirtſchaft mit Saal Schener, Stallungen, 6½ Morgen Feld kormuit Freltag, den 10. Okfoher mit lebendem und totem Inventar zur Ber- ſteigerung.— Auch verkäuflich. 86⁴⁵³ Heinrich Bickel Il., Wahlen l. Odenwald. — Uienlbr-Ae bd. 300 Zi. Wirsing-Kraut 900 Ziy. Kürbisse hat abzugeben. Cuewalang lir ertaum Fausendde ADziige von einem Originalſchreiben liefert der Läsemnd. Jeiebalüger Vorführung durch O. Müller, Mannheim, Ae 1. einemesmee: n Maggi⸗Wüͤrfel! (das Pfund z 785— 55 850 6 Kartoffelmarke 218 in den Berkaufsſteuen 5 dſte von der ———— (Miteug- Dusgadbs.) ſdoe mpdad ott Bezirksvereine Oberstadt 5 Ouadrate A- O und.—). 28 Gemeinsame Mügiadewörseammung Donnerstag, 9. Oktober, abends 8 Uh in den„Zwölf Aposteln“, C 4. 11 Vortrag Pr. Narek e un ſun altaleulk⸗ zené Seitz Ich verſiere in dem Entschlafenen einen zuverlassigen, fleissigen und bewahrten Mitarbeiter, dessen Andenken ich in Ehren halten werde. Jdok. Ph. Bachmann. 2 Eeeee Lieferungswagen Persenenkraftwagen erster Fabrikate in bester Friedensausführung, von bestgeschulten Fachleuten Sründlich durchrep. und neu hergestdellt, tells gummibereift. Anhänger und alle Autoartikel ab Lager. Fritz Zerndt Telerben, Hstatlen und Carage „Mannheim J 6, 8 Telephon 3928. Telegramm-Adresse: RUTINA. U. Telephon 6228. Biro: Kindes, unser lieber 891 Filiale Wee rkt 9. Glatt Narten Eine schwarze Lacheuatae OHre aꝛn. Oktaber 71939 in Berlin vochogene ene geben õbelkaunt Coͤmund Naypes ebde 6 de Seobgi er unòd Frau Margarete Darmstädter Bank geb. Gchulte. 8026 Mannheim, Naæimiliauſtrage o 15 U : Dr. Wetterer,—9 abends: Dr. von 85 Kapf, Dr. Blumberg, Ass.-Aerzte. S. u. 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