— d Tag nicht fehlen, heute noch weniger als je. 75 Mittwoch, 24. Dezember. aderno, für Tokales und den Abrigen redaktloneflen Teil: guptſchriſtlettung: Dr. Pritz Goldenbaum Veramwortlich für Politik: Dr. feitz Holdenbaum, für euilleton: l..;. m ann eimer General ⸗Anzeiger deutſche Weihnacht. Don Stadtpfarrer, Tudwig Dath⸗Rheinau. Wie kein deutſches Auge läßt Den CTannenbaum mit ſeinen Kerzen, So bleibt der Deutſchen Weihnachtsfeſt Das heiligſte dem deutſchen herzen.— Weihnacht! Die alten Klänge wachen auf. denen wir ſo oft ſchon gelauſcht. Sie ſind ſo neu und jung. wie ſie es einſt waren, als wir zum erſtenmal mit Bewußtſein in die Weihnachtsſtube traten. das Kindlein in der Krippe und der Baum in ſeiner Dracht, die alten frommen Weihnachts⸗ lieder unſeres Dolkes, der unnennbare Jauber dieſes Feſtes nimmt unſer herz gefangen. und mit den hirten ſtehen wir auf Bethlehems Feld irgendwo weit da draußen im Oſten und nehmen teil an dem Klingen und Singen der ſtillen, heiligen Uacht. Deutſche Weihnacht! Dieſer Klang darf auch am heutigen Es iſt ein ſchmerzliches Weihnachtsfeſt, das wir feiern, ein Feſt in tiefer innerer und äußerer Uot. Dielleicht iſt es das weheſte Feſt, das wir heute Cebenden kennen. 1918 war unſere Seele noch betäubt von dem jähen Zuſammenbruch unſeres Dolkes. Kuch lebte damals noch in uns die leiſe. zage hoffnung. daß die Welt die deutſche Uot verſtehen und das deutſche Sehnen nach neuer Kraft. nach neuem Leben nicht grauſam zerſtören würde. Wir wollten gerade in unſerer damaligen Stimmung nicht aufhören, an die Gerechtigkeit der Dölker dieſer Welt und ihrer Führer zu glauben, an den Gedanken einer Dölker. verſöhnung nach den Jahren des furchtbaren Krieges. Im Laufe dieſes Jahres ſind wir grauſam ernüchtert worden. Wir ſehen heute unſeren Weg vor uns. den Weg der Not. der Bedrückung, des großen deutſchen Elendes. Wir ſehen unſer Volk ſelbſt in furchtbarer innerer Hot, in dem Zuſtand eines faſt hoffnunglos Kranken, der keinen Flauben mehr haben will an Ceben und Lebenskraft. Dir fühlen die Fin⸗ ſternis, die uns umgibt. und ſie laſtet auf uns mit nieder⸗ drückender ſeelenverzehrender Gewalt. Und in dieſer Stim⸗ mung trifft uns Weihnachten, das deutſcheſte aller chriſtlichen Feſte. Was ſoll uns da der Klang der Botſchaft dieſes Feſtes? Unſere Seele iſt arm geworden, arm und elend. Kann uns da Weihnachten helfen? Kann es uns führen zu neuer Kraft. neuem Hoffen, neuem Leben? Iſt es nicht ſchließlich auch nur ein Klang aus den fernen Jagen der Kindheit, der für ein paar Stunden unſer herz gefangen hält. um dann wieder dem öden Alltag Platz zu machen mit ſeiner bitteren Not und ſeiner tiefen deutſchen Nacht? Es liegt zweifellos ein großes Stück Segen in der alt⸗ gewohnten deutſchen Weihnacht, in dem Feſt der Familie, der tannengeſchmückhten Weihnachtsſtube Uehmt unſerem Dolk ſein Weihnachten, und ihr ertötet ſeine Seele. ſein beſtes, innerſtes Weſen. Wir ſind das Dolk der Jamille. ſind es mehr wohl als ſonſt irgendein Dolk der Erde. Und wenn uns Weihnachten nur dieſes zum Bewußtſein bringen würde, daß wir aus der Familie heraus leben müſſen, daß ſie wieder die Stätte deutſchen Fühlens und deutſcher Zucht werden müſſe, ſchon dann gäbe uns das Feſt unendlich viel. Darum wollen wir Weihnachten nicht in der Unruhe dieſer Zeit verſinken laſſen. ſondern mit unſeren Kindern, mit allem, was zum haus gehört, es unterm Cannenbaum feiern und dankbar ſein, daß der Mehrzahl unſeres Dolkes dieſe Möglichheit wenigſtens geblieben iſt in dieſem Jahr deutſcher Not. Freilich birgt gerade dieſer Gedanhe in ſich ein tiefes deutſches Weh. Hoch immer ſchmachten ſo viele unſerer Brüder in harter, faſt an Sklaverei grenzender Gefangenſchaft, und der unerbittliche haß unſeres unverſöhnlichen Gegners fragt nichts darnach, wie viel herzeleid er hineinwirft in die deutſche Weihnacht durch dieſes Zurückhalten unſerer Brüder. Unſere Gedanken ſind bei denen, die ein ſolch hartes Weihnachten feiern müſſen auch in dieſem Jahr. Deutſche Weihnacht. So ſelig du biſt als Feſt der deutſchen Familie. du wirſt ſchließlich doch faſt unfruchtbar ſein für unſere deutſche UHot, wenn du nur ein Familienfeſt biſt. Wir brauchen in unſeren Cagen mehr, wir brauchen neues Leben. neue Kraft. ein neues inneres Werden. mit einem Worte die Wiedergeburt unſeres Dolkes heraus aus dem Tod. in den es verſunken iſt. aus ſittlicher Schlaſfheit. geiſt⸗ loſer Oberflächlichkeit und einer entſetzlichen Seelenöde. Dazu kann das Weihnachten. das wir bis jetzt genannt haben, nicht helfen. oder doch nur zum geringſten Teil. Da hilft nur der tiefſte innere Geiſt des Feſtes, die Chriſtenbotſchaft der heiligen Uacht. Wo der Glaube an das fehlt, was einſt im Judenland Wirklichkeit geworden war, an der Ciebe Gottes in Jeſus Chriſtus. da iſt Weihnacht nur Stimmung, nur leiſer Klang ohne belebende Kraft Wir können das Weitnachtsfeſt nicht feiern ohne das Chriſtkhind. wir können es zur Uot feiern, ſo ſchwer es uns innerlich auch werden mag. in völliger Einſamkeit, ohne Familienſtube, ohne das Leuchten der Kinderaugen, ohne Gannenbaum, ſelbſt in fer⸗ ner, fremder Welt, aber nie ohne die ewige Gottesgabe dieſer heillgen Hacht. ohne den herrn Chriſt. Unſer Weihnachten wäre Schall und Rauch, wenn wir nicht irgendwie mit der Chriſtenheit aller Cage bekennen würden: Chriſt iſt erſchienen, Uns zu verſühnen; Freue dich, o Chriſtenheit! Wir betonen dieſen Gedanken mit vollem Uachdruck um unſerer heutigen Uot willen. Gerade weil wir glauben. daß ei eins innerliche Ueugeburt unſer Dolk tetten kaun, daz = 5 Schonſelder, ſür indel: Dr g. Pfab, für e. i..: Karl Hügel. Drus und Derlaa: bruckere! Dr. Haas m. d.., Maunheim. E& 2 Draht⸗Rör.: General- Ameteet Manndeim Dobeſcheh. Ronte nr 17800 Rarfsrute in Baden— fernſprecher r 7040 7046 Vidiſche Neueſte Nachrichten alles, was in Geſetzgebung, Derfaſſung, Volksrechten geſchieht, nur dann ſegnende Bedeutung haben kann, wenn als hel⸗ fende Kraft das neue innere Ceben, das Wiedererwachen der deutſchen Seele hinzukommt, möchten wir den tiefſten Sinn des Weihnachtsfeſtes, auch der deutſchen Weihnacht voll be⸗ tonen. Guch uns gehört die Tiebe Gottes, wenn⸗wir guten Willens ſind. auch uns gehört das Cicht, wenn wir des Cichtes Kinder ſein wollen, auch uns gehört das ewige Erbarmen Gottes, wenn wir unſere Wege wieder hinwenden zu ihm. Welt ging verloren, Thriſt iſt geboren: Freue dich, o Chriſtenheit! Eine alte Weihnachtsſage erzählt. daß in der heiligen UHacht verſunkene Glocken zu läuten beginnen. Mag vieles um uns verſunken ſein und ſehr vieles auch in uns. Ein Klang ſoll klingen durch die deutſche Weihnacht des furcht⸗ baren Uotjahres: Wenn unſere Jukunft in Sott iſt, dann werden auch wir aus der jammervollen Uot der Gegenwart uns emporringen zum Licht und können trotz allem ein Dolk des Segens werden. Die deutſche Weihnacht grüßt uns. Unſer herz iſt ſchwer und unſer hoffen iſt voll Bangen. Manch eine Macht, auf die wir gebaut haben., hat uns enttäuſcht und betrogen. Weihnachten wird nicht trügen, wenn wir nicht ſelbſt des Segens dieſes Tages uns berauben. Weih⸗ nachten iſt Cicht. Teben und Ciebe, iſt ſeliger Fottesgruß auch n finſterer Uacht. Weihnachten iſt unſer, und wir ſollen ein Weihnachtsvolk werden. ——— die Pariſer Verhandlungen. Neue Verzögerungen. 5 Leider müſſen wir die Hoffnung begraben, auch nur einige Gewißheit oder Sicherheit über einen befrtedigenden Ausgang der Pariſer Verhandlungen noch vor Weihnachten zu erlangen. Es ſind neue Schwierigkeiten gemacht worden, die faſt ſchon ſoweit führten, daß die Pertreter Deutſchlands abreiſen wollten, um in Verlin neue Inſtruktionen einzuholen. Im letzten Augenblick iſt aus noch nicht erkennbaren Gründen die Reiſe wieder aufgegeben worden. Neuer Druck auf das arme Deutſchland— ſo ſteht es augenblicklich. Die wahn⸗ ſinnige Haßpol tik Frankreichs oder Clemenceaus gönnt ſich neue Kraftproben und Triumphe. Der Figaro hat vor einigen Tagen geſchrieben, es werde immer neue Schwierigkeiten mit Deutſchland geben. Die Verbandsmächte hätten dem nur be⸗ gegnen können durch vollſtändige Vernichtung des deulſchen Militarismus und durch einen Einmarſch nach Deutſchland. Nun müſſe man wenigſtens einen Völkerbund gegen Deutſchland ſtiſten. Das iſt der Ceiſt, der auch heute mieder die Entſchließungen in Paris leitet. Aus dieſem Ceiſte heraus hat ſoeben Clemenceau vor der Kammer ver⸗ kündet, daß Rußland mit einem Stachelzaun umgeben werden müſſe, weil Deutſchland ſich heimlich anſchicke, Teile Rußlands zu foloniſieren. Aus dſeſem Geiſte heraus behaupten fran⸗ öſiſche Blätter immer mieder, daß Deutſchland heute eine rmee von etwa 500 000 Mann unterhalte. Journal de Geneve ſchwätzt von einem„geheimen Mobilmachungs⸗ apparat“ und erkennt dankbar an, daß„das Manöver durch die Unabhängigen wie auch des„Vorwärts“ deutlich be⸗ zeichnet ſei.“ Ein idiotiſcher Argwohn verbindet ſich mit einem irrſinnigen Haß, um das geknechtete Deutſchland, das doch tatfächlich keinen Krieg machen kann, aber auch keinen Krieg machen will, vollends zu vernichten, um dann die Hegemonie Frankreichs über Europa aufzu⸗ richten. Aber das Spiel der Franzoſen iſt furchtbar und finnlos. Sie treiben nicht nur Deutſchland, ſie treiben Europa dem Abgrund zu, wenn ſie nicht umlenken. Der unlängſt von einem Beſuch Deutſchlands nach England zu⸗ rckgekehrte Herausgeber des„Stat ſt“ und Finanzberater der engliſchen Regierung Sir George Paiſh erhebt mit Recht in der„Internationalen Rerue“ ſeine warnende Stimme. In Deutſchland fehle alles, Kleidung, Lebensmittel, Brennſtoffe, Geld, Kredit. Eine Umwälougg in Deutſchland werde auch Frankreich, Italien und ſogar England vernichten. Der Entente⸗Völkerbund müßte ſich ſeiner Verantwortlichkeit in dieſer Hinſicht klar werden. Obne Rohſtofſe für ſeine Fabriken und Lebensmittel für ſeine Bevölkerung könne Deutſchland keine Wiedergutmachung leiſten. Um Frankreich wie⸗⸗ müſſe man Deutſchland wie⸗ derherſtellen. Die Gefahr des Wiederauflebens des Militarismus in Deutſchland beſtehe nicht. Und in äl nlicher Warnung ſchrieb im„Spectator“ ein in Deutſch⸗ land lebender Engländer, die Erzählungen über Deutſchlands heimliches Heer ſeien blödes Geſchwätz. Ohne Nahrung zu angemeſſenen Preiſen, ohne Nohmaterialien und ohne Kredit ſei Deutſchland verloren und Enalands Kriegsentſchädigung auch. Die einzige von Deutſch⸗ land drobende Gefahr beſtehe in dem inneren Zerfall, der Verhältniſſe wie in Rußland ſchaffen würde. Um das zu ver⸗ hindern, müſſe mit kühler, ruhiger Hand Gerechtigkeit geſpendet werden; denn es muß der ungewiſſe, unruhige, hyſteriſche Zuſtand des Landes berücktichtiat merden. Es ſcheint, daß die Männer vom Oberſten Rat nocch kein Verſtändnis für ſolche klaren Warnungen haben. Und doch gibt es nur dieſe Alternative: Die Allfierten verlaſſen die wahnſinnstolle Vernichtungspolitit Clemenceaus und tun alles, um Deutſchland und im weiteren Mitteleuropa wirt⸗ ſchaftlich wieder aufzurichten, wieder arbeitsfähig und kauf⸗ kräftig zu machen oder ſie treiben die Politik der Ruinierung und Jerrütkung Mitteleuropas weiter— dann wird ſich ein Abgrund auſtun, in den Frankreich und England mit ködlicher Sicherheit Deutſchland nachſtürzen werden. Das iſt die grauenhafte Lage, in die die von den Engländern und Amerikanern nicht genügend gezügelte Beſeſſenheit der Fran⸗ zoſen Europa hineinzieht. Berlin, 24. Dez. Die Meldung der Havasagentur, daß Herr v. Lersner ſich veranlaßt geſehen hat, nach Berlin zur Einholung neuet Inſteuktlonen zurückzukehren, bedeutel jeden⸗ Anzeigenpreiſe: Amnahmeſchluß: Fl Für finzeigen an deſrmmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird geine Derantwortun übernommen. dezugspreis: In Mannheim und Umgebung monat i Fosbewug Bei der Doſt abgehbolt viertef ährlich in Von unſerem Berliner Vüro.) die Upaltige Kolonelzeile 60 Dig., Stellengeſuche 20% Rachlaß, Reklamen Mk..50. r das Mittagblatt vormittags 8½ Uhr, für das Abendblatt nachmiitags 2½ Uhr. Mk..— einſcließiich Bringerlohn. .03 Emel-Rummer is pfa falls, daß die Dinge in Paris nicht ganz nach Wunſch verlaufen ſind, mit anderen Worten, daß zwiſchen dem Ausgang der vorigen Woche, wo man allenthalben in deut⸗ ſchen amtlichen Stellen ſehr optimiſtiſch geſtimmt war und jetzt eine Wendung eingetreten iſt. Damit ſtimmen auch die Aeußerungen der Pariſer Preſſe überein, die uns auf dem üblichen Umweg über die Schweiz erreichen. Wie das Journal mitteilt, ſollen die Sachverſtändigen der Alliierten damit ein⸗ verſtanden geweſen ſein, daß Deutſchland 178 000 Tonnen altes Hafenmaterial abliefere und 80 000 Tonnen neues Material bauen ſollte, um es den Alliierten zu überlaſſen. In letzter Stunde ſei jedoch dieſer Plan an dem Widerſtand der Englände wgeſcheitert, welche auf Grund der ihnen zui Verfügung ſtehenden Dokumente behaupten, daß die von deutſcher Seite vorgebrachten Zahlen unrichtig ſeien oder zum mindeſten einer ſehr genauen Nachprüfung an Ort und Stelle bedürften. Wie das Echo de Paris erfährt, ſind die Alliierten zu dem Zugeſtändnis bereit, daß das abzu⸗ liefernde Material um etwa 100000 Tonnen ver⸗ ringert würde. Das gleiche Blatt will erfahren haben, daß die franzöſiſchen Behörden und beſonders der Marine⸗ miniſter großen Wert darauf legen, daß Deutſchland die fün; kleinen Kreuzer ſofort abliefere. In einer Züricher Meldung der Deutſchen Allgemeinen Zeitung wird geſagt: Das Zuſammentreffen der wirtſchaft⸗ lichen Forderungen und des neuen Aufflackerns des fran⸗ zöſiſchen Rachebedürfniſſes dürften kaum auf einen Zufall zu⸗ rückzuführen ſein. Offenbar ſeien die beiden Bundesgenoſſen in ihren beiderſeitigen Forderungen ſich wieder einmal ent⸗ gegengekommen. Einen Proteſt gegen die neue Wendung erhebt nur die Humanite, welche nachdrücklich darauf hinweiſt, daß die wirt⸗ ſchaftliche Vernichtung Deutſchlands, die zweiſellos von Eng⸗ kand angeſtrebt wird, ein wahnſinniges Unternehmen ſei. Die im Oberſten Rat verſammelten Männer überſähen abſicht⸗ lich, daß ein wirtſchaftlicher Zuſammenbruch Deutſchlands auch auf die Ententeländer die ſchwerſten Rückwirkungen haben müßte. Wie dem auch ſein möge, die Hoffnung, daß am Weihnachtsabend die Botſchaft vom Frieden auf Erden uns endlich Wirklichkeit werden könnte, iſt wie⸗ der einmal zuſchanden geworden. * Soeben trifft eine Meldung ein, daß Herr von Lersner wohl nach Verlin reiſen wollte, aber aus irgendwelchen Grün⸗ den nun doch in Paris bleibt. Was die Auſgabe der Reiſe veranlaßt hat, wird nicht mitgeteilt. Wir wollen hoffen, daß es ein gutes Zeichen iſt. Wir erhalten folgende Tels⸗ gramme: Ser Paris, 23. Dez.(Eig. Drahtb., ind.) Die Ententenote betr. die Unterzeichnung des Schlußprotokolls und die Ent⸗ ſchödigung für Scapa Flow iſt am Dienstag vormittag der deutſchen Delegation mit den bereits bekannten mündlichen Zuſicherungen übergeben worden. Freiherr v. Lersner er⸗ klärte, daß ek wegen Verkehrsſchwierigkeiten und wegen der Wichtigkeit der Ententenote ſeine Regierung befragen müſſe und deshalb am Dienstag alend mit den Sachverſtändigen nach Berlin abreiſen werde. In Paris wird ein Vertreter der deutſchen Delegation zurückbleiben. Dieſe Abreiſe ſei aber ganz und garnicht als ein Abbruch der Ver⸗ handlungen aufzufaſſen. Ueber die Note ſelbſt äußerte ſich Lersner nicht. Paris, 24. Dez.(Havas.) Freiherr v. Lersner ſtattete geſtern Nachmittag Herrn Dut aſta einen Beſuch ab und teilte mit, daß er ſeine Abſicht, am Abend nach B erlin ab⸗ zureiſen, aufgegeben habe. Ebenſo auch Herr v. Sim⸗ ſon. Lersner und Simſon werden die Weiſungen ihrer Regierung in Paris abwarten. Noch keine Entſcheldung über den Wiener Bolſchafkerpoſten. EBerlin, 24. Dez.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Paris waren bis geſtern abend noch keinerlei direkte Nach⸗ richten eingetroffen. Auch die Mitglieder des Kabinetts 0 einſtweilen nur auf die Blättermeldungen angewieſen. ir befinden uns ſomit nach wie vor in einem Zuſtandallge⸗ meiner Ungewißheit, der natürlich auf die Regelung aller unſerer auswärtigen Beziehungen lähmend wirkt. Das iſt auch der Grund, warum über die Beſetzung des Bot⸗ ſchafteroder Geſandtenpoſtens in Wien vorläufig noch nichts endgültiges entſchieden wurde. In Wien wird das, wie wir hören, lebhaft beklagt und es iſt ſicher ein ſchwerer Uebelſtand, daß gerade jetzt unſere diplomatiſche Vertretung in Wien verwaiſt iſt. Aber die deutſche Regierung trifft, wenigſtens diesmal, keine Schuld. Parteipolitiſche Hem⸗ mungen im Schoße des Kabinetts ſpielen, wie wir glauben möchten, keine Rolle. Die Auslieferungsſrage. Die Aburteilung von Jeinden. Paris, 24. Dez.(WB.) Havas. Petit Journal vernimmt aus London, daß Ignace geſtern wegen der Frage der Aburteilung von Fleinden, die wegen im Kriege begangener Verbrechen verfolgt werden, Beſprechungen hatte. Die Täter von Verbrechen, gegen Angehörige eines einzelnen Staates werden von einem Kriegsgericht abgeurteilt werden, das aus Richtern des betreffenden Lan⸗ des beſteht. Verbrechen gegen Angehörige von alltierten Ländern gelangen vor gemiſchte Kriegsgerichte und das Verfahren wird von den Alliierten be⸗ ſtimmt werden. Dieſe Kriegsgerichte werden für Frankreich in Paris und Lille, für England in London und für Belgien in Brüſſel und Läüttich tagen. Condon. 24. Dez.(Havas.) Zu dem Dementi der deut⸗ 5 Geſandtſchaft im 127 über die Gerüchte, daß der Kai⸗ er mit der deutſchen Regierungin Verbindung ſtetze, will der Korreſpondent des„Nleuwe Rotterdamſchen Courant' von vertrauenswürdiger Stelle erfahren haben, daß ein offizieller An Kurier regelmäßig mit der Beſtimmung Amerongen einen Koſfer bringt, deſſen Schlüſſel getrennt ge⸗ eeee eeeeeeee e e re D JJFFFFFCFCCCFCFFFC ee 2. Seite. Nr. 395. MNanubeimer General- Anzeiger Abend- Ausgabs Mittwoch, den 24. Dezember 1919. ſchickt werden. Der gleiche Mittelsmann nimmt regelmäßige bne 28 fere he Jnſtruktionen des Kaiſers an einen ehemaligen Beamten des Miniſteriums des Aeußern mit und der Finanzrat Wilhelm führe an der Amſterdamer Vörſe viele Geſchäfte aus. London, 24. Dez.(Havas.)„Daily Chronicle“ erfährt, daß die Nachricht des Brüſſeler„Soir“, nach der die holländiſche Regierung vor einigen Tagen den alliierten Mächten mitge⸗ teilt, daß ſie ſich weigern würde, den deutſchen Kai⸗ ler guszuliefern, ungenau iſt. An zuſtändiger amtlicher Stelle in London wurden keine derartige Mittellungen empfangen. Berlin, 24. Dez.(Von unſ. Berl. Büro.) In Sachen der Kaiſer⸗Anklage erlaubt ſich, wie aus Genf ge⸗ meldet wird,„Homme libre“ nunmehr offene Drohun⸗ gen an die Adreſſe der holländiſchen Dynaſtie. Es eibt da, eine Weigerung, Kaiſer Wilhelm auszuliefern, könnte für einige der„deutſchen Beherrſcher Hollands“ ſehr gefährlich werden, und das holländiſche Volk würde viel⸗ leicht nicht mitmachen. Uebrigens hätten die Verbündeten Mittel genug, um ſich über die Weigerung der niederländi⸗ ſchen Regierung hinwegzuſetzen. Das Blatt Clemenceaus ſpricht die Hoffnung aus, daß Ignace ſich beeile und ganze Arbeit mache. Eine Beſtrafung der Marſchälle und Generäle genüge nicht. Was die Völker verlangten, ſei die Auslieferung der Haupttätet, Wilhelm II., des Kronprinzen und'der Kleinen Könige“, die am Dienſte der Hohenzollern geſtanden hätten. Iſt es ſchon Wahnſinn, hat es doch Methode. Ein Stacheldrahl um Rußland. Clemenceau über die auswärtige Politik. Paris, 24. Dez.(WB.) Havas. Kammer. In ſeiner Erklärung über dieä auswärtige Politit, die er auf eine Anfrage des ſozialiſtiſchen Abgeordneten Cächin ab⸗ gab, ſprach Miniſterpräſident Clemenceau über die mit England und den Vereinigten Staaten abzuſchließenden mili⸗ täriſchen Garantieverträge und kam dann auf die anläßlich der Londoner Konferen z geleiſtete Arbeit zu ſprechen, die von Berthelot, der ſich noch in London efinde, fortgeſetzt werde. Er hob die otwendigkeit eines engen Bündniſſes mit England hervor und ſtreifte die Frage von Fiume, die man jetzt in einer alle befriedi⸗ genden Weiſe zu löſen hoffe. Clemenceau kam dann auf den Balkan, Anatolien, Syrien und Polen zu ſprechen und lobte die polniſche Armee. Die Frage von Kon⸗ ſtantinopel ſei immer noch in der Schwebe. Man be⸗ rate ſie gegenwärtig in London. Zur ruſſiſchen Frage übergehend, brandmarkte Clemenceau die Sowfetregierung in heftigen Ausdrücken. Sie ſei die barbariſchſte und beſtgehaßte, die je exiſtiert habe. Nicht nur können⸗ wir keinen Frie⸗ den mit Sowjetrußland machen, wir werden uns auch nicht mit ihm abfinden. Er erinnerte an die ſchweren Opfer, die Frankreich und England gebracht hätten, um die ruſſiſchen Patrioten zu unterſtützen, von denen man nicht annehmen könne, 8 ſie das Land wieder aufrichten wür⸗ den. Er betonte, daß dieſe Auslagen nicht ewig weiter dauern werden. Deutſchland ſchickte ſich an, heimlich einen Teil Rußlands zu kolonifleren. Deshalb müſſe man um Rußland einen Stacheldraht ziehen. Von warmem Beifall unterbrochen, ſchloß Clemenceau mit dem Hinweis, müſſe und kündigte die Abſicht der Regierung an, nach Be⸗ endigung der Wahlen zu demiſſiontieren. Er hob her⸗ bor, daß es nicht eine Scheindemiſſion ſein werde. Die Kammer brachte Clemenceau eine Huldigun⸗ dar. Cachin fragte darauf an, ob es wahr ſei, daß ſi zinige Nationen an den Dardanellen und in Kon⸗ feſtgeſetzt hätten, wie Gerüchte beſagten. lemenceau antwortete verneinend. Der ſozialiſtiſche Abgeordnete warf der Negierung vor, daß ſie den Kriegs⸗ uſtand mit Rußland aufrecht erhalte und ſich in die inneren Angelegenheiten Rußlands einmiſche. Schlleßlich nahm die Kammer eine Tagesordnung mit 458 gegen 71 Stimmen an, welche lautet: Die Kammer bil⸗ ligt die Ertlärungen der Regierung, ſpricht ihr das Ver⸗ leden Zuſatz und geht zur Tagesord⸗ trauen aus, verwirft nung über. Die Kammer pvertagte ierauf auf nächſten Dienstag. b ſich nächf* für VBolksernährung, daß die Verſpätung der Abſendung der Rach der Pariſer Relſe. tz. Wien, 18. Dez. Dr. Karl Renner iſt aus Paxis nicht mit vollen Händen zu⸗ rückgekehrt. Sein Schmerzensſchrei, ſein letzter Appell an die Menſchlichkeit“ und ſeine Drohung mit dem Rücktritte der deutſch⸗ öſterreichiſchen Regierung und mik der Anarchie als nächſte Folge: das alles hat nicht Wunder gewirkt. Man war mit den Abgeſandten der armen kleinen Ponaurepublik ſa ganz freundlich, drückte ihnen ſogar teilnehmend die Hände, aber im übrigen tat man nicht niehr als das Allernotwendigſte. Die Bevölkerung Deutſchöſterreichs, der die Gefahr drohte, vom 16. Jänner ab nicht einmal mehr die unzu⸗ reichenden Nationen von Lebensmitteln zu erhalten, wird nicht dem Hungefktode ausgeliefert ſein. Dreißig tauſend Tonnen Getreide, die bereſts in Trieſt lagern, werden pom Oberſten Rat zur Verfügung geſtellt. Außerdem bekommt das ſüdflawiſche Königreich einen Kre⸗ At, den es zur Lleferung von Nahrungsſtoffen verwenden ſoll. Im übrigen wird die Verpfändung des von der Reparationskommiſſion beſchlagnahmten Tabakmonopols mit der Bedingung geſtattet, daß Oeutſchöſterreich den Vorſchuß von dreißig Millionen holländiſchen Gulden zum Ankauf der notwendigſten Lebensmittel verwende. Mit anderen Worten: bis Mitte ai etwa kann die Unter⸗ Zinährung der Bevölkerung fortgeführt werden. Darüber hinauszugehen behält ſich der Oberſte Nat noch vor. Allein es zeigt ſich ſchon daß man in Paris wieder nur an Mittelchen und nicht an großzü ige Mittel denkt. Man iſt über die troſtloſen Verhältniſſe in Deutſchöſterreich unterrichtet, kennt die Not und die nerzweifelte Stimmung und dennoch: man beſchöftigt ſich im beſten Falle mit der Magenfrage, ohne die Staatsfrage ins Auge zu ſaſſen. Sechs Milionen Menſchen können ſich nicht auf die Bauer mit der Sorge beſchäftigen, woher in der nächſten Woche das Brot— in Wien wird jetzt faſt ungenießbares Malsbrot ausgegeben— ge⸗ nommen werden ſoll. Ein ſtetes Beitlerdaſein iſt unerträg⸗ lich. Das deutſchöſterreſchiſche Problem beſteht vielmehr darin, das Bolk wieder arbeltsfählg zu mgchen, Arbeitsgelegenheiten zu ſchaffen. Dr. Renner hat vor der gardttonskommiffton und be⸗ ſonders vor dem Oberſten Nat beſtimmte Bitten vorgebracht. Eln großer Kredit ſolle den Staat inſtand ſetzen, Rohſtoffe einzukaufen Und ausländiſche Zahlungsmittel zur Verbeſſerung der Valuta zu be⸗ ſorgen. Wir möchten uns gerne bemühen“ Dr. Renner aus— »uns nach Kräften auch ſelbſt zu helfen, wir würden die größte Ge⸗ augtuung darein ſetzen, nicht mehr in allem und ſedem auf fremde Hilfe angewieſen zu ſein.“ Doch die Entente bietet bloß einen Fin⸗ ger. So kann Deutſchöſterreich auf keinen grünen Zweig kommen, Uicht hoffen, dem Elend zu entrinnen. Begreift man die Not, in der ſich die kleine Nepublik befindet, dann verſteht man die. Staalsunluſt, die ernſte Abfalls⸗ dewegung in den Ländern, Dem Stagt als Einheit wurde der Anſchluß an Deutſchtand verwehrt. Als aber der Bregenzer Landtag den Beſchluß faßte, Vorarlberg mit ſeinen 150 000 Einwohnern an bie Schweiz anzuſchließen und als aus der Eid⸗ genoſſenſchaft Stinimen orklangen, daß die Eutente die Vereinigung zeſtatten werde, da gab as für die anderen Provinzen keine Rück⸗ daß man vom Reden zu Taten übergehen abgewartet werden, ſicht auf die alte Schickſalsgemeinſchaft, auf die geſchichtliche Ver⸗ flechtung mit dem übrigen Deutſchöſterreich mehr. Man verſuchte wenigſtens— als erſten Schritt— den wirtſchaftlichen Anſchluß an Deutſchland länderweiſe durchzuſetzen und ſo dem niederſchmet⸗ ternden Jammer zu entfliehen. Der Tiroler Landtag nahm ein⸗ ſtimmig die Forderung an, daß die Entente die wirtſchaftliche An⸗ gliederung an das Deutſche Reich erlaube; in Salzburg wurde die Vereinigung mit Banern gewünſcht. Damtt erſchöpfte ſich die Ab⸗ fallsbewegung ſedoch nicht. Es waren noch weitere⸗ Kundgebungen zu erwarten. Aermſter Staat, dem niemand angehören will, für den ſeder die Verantwortung ablehnt. Aber die Schöpfer, die alllierten und aſſozſierten Mächte, laſſen nicht locker. Clemenceau hat ſich in einer Note an Dr. Renner im Namen des Hberſten Rates entſchieden gegen die Abfallsbewegungen ausgeſvrochen, die „ſogar die Inteorität“ Deutſchöſterreichs bedrohen“ Deshalb laſſe er keinen Zweifel, daß„die territorialen oder ſonſtigen Beſtim⸗ mungen“ des ffriedensvertrages von Saint Germain aufrcecht⸗ erhalten und durchgeführt werden ſollen. Die Abtrennung ein⸗ zelner Gebiete vom Staate würde den Zerfall Deutſchöſterreichs nach ſich ziehen und das„Gleichgewicht Mitteleuropas“ gefährden. Allerdings wandte ſich Clemenceau auch gegen die„in den einſt⸗ maligen weſtlichen Komitaten Ungarns wachgerufene Bewegung“. — von Budapeſt aus begünſtigt— die Verſchmelzung dieſes Land⸗ ſtüͤckes mit Deutſchöſterreich zu hintertreiben ſucht. Aber werden papierene Noten ſtärkere Srömungen aufhalten, die im Elend, in der Not, in der ſtaatsvolitiſchen Verzweiflung ihre Nährquellen finden? Der luſtige Buſch⸗Vers: Vater werden iſt nicht ſchwer, Vater ſein, das viel mehr“ gilt auch für Staatengründer. Wohl iſt die Lage der alliierten und aſſoziterten Mächte ſeit dem Stim⸗ mungsumſchwung in Amerika alles eher denn roſig: die Verlegen⸗ heiten im eizenen Lager wachſen. Dennoch wird man ſich dazu verſtehen müſſen, Deutſchöſterreich ſo zu behandeln, wie ein zu⸗ grundegegangenes aber ausſichtsreiches Geſchäft, das man in die Höhe bringen will und muß: „Wir können nicht leben und dürfen nicht ſterben“ ſchrieb ein Wiener Blatt nach dem Beſuche des Staatskanzlers in Paris. Ge⸗ rade in der Zeit, in der Dr. Renner vor dem Oberſten Rate weilte, mußten die deutſchöſterreichiſchen Bahnen den Entſchluß faſſen, den ohnehin ſchon ſtark eingeſchränkten Verkehr weiter zu droſſeln und in der Weihnachtswoche die Perſonenbeförderung ganz einzuſtellen, nur Laſtzüge fahren zu laſſen. s fehlt eben wieder einmal ſelbſt an der allernotwendigſten Kohle für die notdürfti ſte Aufrechterhal⸗ tung des Verkehrs. Das iſt ein hartes Schickſall Pr. Renner hat ſich vom Oſten, wie er ſagte, nach dem Weſten geflüchtet, nun muß er wieder nach dem Norden und— abermals nach dem Oſten blicken. Die nächſte Reiſe wird nach Prag in das Kohlenland führen, wo ein wirtſchaftliches Uebereinkommen mit Tſchecho⸗Slowakei abgeſchloſſen werden ſoll. Dann dürfte Belgrad an die Reihe kommen. Deutſch⸗ öſterreich braucht die Nachfolgeſtaaten der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie und dieſe brauchen Deutſchöſterreich. Helft den reichsdeulſchen Kindern in Oeſterreich! Wien, 24. Dez.(W..) Der Ausſchuß für reichsdeutſche Jugendfürſorge in Oeſterreich veröffentlicht folgenden Noi⸗ ſchrei für die reichsdeutſchen Kinder in Oeſter⸗ reich: Lange Jahre furchtbaren Geſchehens haben der ganzen Welt unerhörte Qualen bereitet. Aus e Wunden blu⸗ tet alles Volk. Niedergebrochen von der Wucht der Ereigniſſe liegen die Mittelmächte. Schwer laſtet der Fuß der Sieger auf ihnen. Männer und Frauen ſind daran gewöhnt worden. rauenhaften Ereigniſſen in die unerbittlichen Augen zu ſehen. ie ſind lange gewöhnt, Schreckliches zu ertragen. Nur eines können ſ nicht, nur eines zerreißt ſie und ihren Willen: Der Anblick des Elends ihrer Kinder, der Kinder, die mit unſchulds⸗ vollen Augen verſtändnislos in ihr jugendliches Leben ſchauen. Wenn Ihr, die Ihr dieſe Worte leſt, in unſeren Straßen dieſe armen, vor Kälte bebenden, nur halbbekleidete hungri ⸗ gen Geſchöpfe ſehen würdet, wenn ihr das klägliche Jammern dieſer Kinder um ein Stückchen Brot hören würdet, wenn ihr die angſtvoll aufgerichteten Augen bei Tag und Nacht und zu jeder Stunde auf Euch gerichtet erblicken würdet, Ihr würdet aus tiefſtem Herzen erſchrecken. Entſetzen würde Euch ſtarr machen. Alles was geſchehen kann, die augenblickliche Not zu lindern, das geſchieht. Zahlreiche Organiſakionen kämpſen ge⸗ gen die Not der Kinder. All dieſe Fäden laufen in der Hand des unterzeichneten Verbandes zuſammen. Dieſe Hand ſtreckt ſich bittend nach Euch aus, Ihr Brüder und Schweſtern im Deutſchen Reich. Spendet, ſpendet, ſpendet! Spenden aller Art ſind zu richten an das Deutſche Konſulat in Wien, 1. Be⸗ Zirk,. Graben 12. „Wien, 24. Dez.(WB.) In Trieſt iſt aus Rom der Verkade⸗ allftrag für vorläufig 15000 Tonnen Weizen und 9000 Ton⸗ nen Mehl für den 24. Dezember eingetroffen. Der italieniſche Miniſterpräſident Nitti telegraphierte an den Staatsſekretär 30 000 Tonnen ausſchließlich dadurch hervorgerufen worden ſei, daß die Frage der Finanzierung noch nicht gelbſt ſel. Trotz⸗ dem aab er auf ein dringendes Geſuch der öſterreichiſchen Re⸗ gierung den Auftrag, einige Züge ſofort abzulaſſen. deulſches Reich. Der Fall Sklarz. Berlin, 24. Dezbr.(Von unſerem Berſiner Bitro.) Der Abg. Sollmann. der Vorſitzende des von der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei eingeſetzten Unterſuchungsgusſchuſſes in Sachen Sklarz läßt durch den„Vorwärts“ mitteilen: er hätte den beſten Willen die Unterſuchung ohne Anſehen der Perſon zu führen. Es müßten aber die Ergebniſſe der Unterſuchung Einſtweilen ſcheine ſicher zu ſein, daß Herr Harden und andere Behauptungen in die Oeffentlichkeit ſchleuderten, für die ihnen der Beweis fehlte und daß ihnen Irrtümer unterliefen, die ſie bei gewiſſenhafter Prüfung hätten erkennen müſſen. Die Beſchuldigung, daß ſozialdemo⸗ kratiſche Volksbeauftragte 100 000 Mark bereitgeſtellt hätten für den Tod Liepknechts und Roſa Luxemburgs, ſei für ſeden, der die Männer wie Ebert, Landsberg und Scheidemann ſeit langen Jahren kennt, unfaßbar.. Für dieſe Vehauptung fehle auch der geringſte Beweis. Kaſſel. Wle gemeldet, iſt Herr Scheldemann Oberbürger⸗ meiſter von Kaſſel gemorden. Gleichzeitig wird berichtet, aß in Kaſſel die Deutſchnationale Hartei in jüngſter Zeit einen Mitgliederzuwachs von mehr als tauſend erhalten. Ein Ausführungsgeſetz zur bayeriſchen Berfaſſung. c München, 23. Dez.(Pr.⸗Tel.) Die bayeriſche Regie⸗ rung hat nor einigen Tagen dem Landtag den Entwurf eines Geſetzes über Landtagswahlrechk, Volksbegeh⸗ ren und Volksentſcheld vorgelegt. Der Entwurf faßt dieſe drei innerlich zuſammenhängenden Angelegenheiten in ein Geſetz zuſammen, das als Ausfſihrungsgeſetz zu dem in der Verfaſſung niedergelegten Grundbeſtimmungen zu be⸗ trachten iſt. In ſeinen Häuptpunkten enthält das Geſetz, wie die Münchn. N..“ ſchreiben, folgendes: Das Wahlrecht iſt an das zurückgelegte 20. Lebensſahr gebunden, die Wählbar⸗ keit an das zurückgelegte 25. Lebensſahr. Die Wahlperiode wird auf vier Jabre feſtgelegt. Die Wahl iſt geheim und un⸗ mittelbar. Gewäßlt wird nach den Grundfätzen der Verhält⸗ niswahl. Das ganze Land iſt ein Wahlkreis, der in Stimm⸗ kreiſe zerlegt wird. Auf je 40 000 Einwohner kommt ein Ab⸗ geordneter. Beträgt der Reſt mehr als 20 000, ſo wird ein weiterer Abgeordneter beſtellt. Beſtechungen von Abſtimmen⸗ den hat die Ungültigteit der Abſtimmung zur Folge. Der Vorſchlag des Volksbegehrens iſt beim Staatsminiſterium des Innern einzureichen. Den Tag der Volksentſcheidung ſtellt das Miniſterium des Innern ſeſt, mit öffentlicher Bekannt⸗ gabe des Gegenſtandes. Die Frage muß ſo geſtellt werden, daß ſie mit ja oder nein beantwortet werden kann. Ueber die Rechtmäßigkeit der Volksentſcheidung beſchließt der Landtag⸗ Jorderungen zur Volksertüchtigung. c München, 24. Dez.(Priv.⸗Tel.) Bei einem Vor⸗ tragsabend des Münchener Verbandes für Leibesübungen ſprach auch der Juſtizmintſter Dr. Müller⸗Meiningen über die Pflicht des Staates auf dem Gebiete zur Volks⸗ ertü.chtigung. Er ſtellte dabei 6 Forderungen auf. 1. Geſetzliche Verpflichtung der Eemeinden zum Bau von Spiel⸗ plätzen; 2. Geſetzliche Verpflichtung für die Jugend beiderlei Geſchlechts zu körperlichen Uebungen vom 6. Lebensjahr bis zur Mündigkeit; 3. Verbindlicher Turnunterricht in der Fort⸗ bildungsſchule; 4. Starke Vermehrung des Schulturnens auf 6 Stunden wöchentlich: 5. Finanzielle Unterſtützung der Turn⸗ und Sportvereine ſeitens des Reiches, des Staates und der Gemeinde; 6. Erweiterung der Selbſtändigkeit und Ausge⸗ ſtaltung der Dienſtſtellen zur Pflege der Leibesübung. Letzte Meldungen. keine Beſchlagnahme deutſcher Auslandsforderungen. Berlin, 24. Dezbr.(Von unſerem Berlinet Büro.) Geſtern war die Meldung aufgetaucht, daß die Entente die deutſchen Auslandsforderungen beſchlag⸗ nahmen wolle. Die Meldung iſt, wie wir feſtſtellen konnten, unbegründet. Verſtändigungsverhandlungen im amerikaniſchen Senal. 7 Newpork, 23. Dez.(Eig. Drahtb., ind.) Zwiſchen den Demokraten und Republikanern ſind neue Verſtändigungsverhandlungen im Gange. Senator Hitchcock hat beim Republikaner Townuſend Schritte unternommen, um eine Einigung zwi⸗ der Senatsferien will man die Hinderniſſe zu beſeitigen ſuchen, die ſich der Ratifikation des Vertrags von Verſailles in den Weg ſtellen. Der amerikaniſche Delegierte Polk er⸗ klärte, Europa zeige durchaus keine Luſt, die Natifikation der Vereinigten Staaten abzuwarten; es ſei bereit, auch ohne die Mitwirkung der Vereinigten Staaten an das große Werk des Wiederaufbaues zu ſchreiten. Es wäre daher von ihm zu verlangen, den Endentſcheid Nordamerikas ab⸗ zuwarten. Polk fügte hinzu, die Alllierten ſeien bereit, die gemäßigten Vorbehalte zum Vertrag von Ver⸗ ſailles und zum Völkerbund anzunehmen. Die Wiedergulmachungskommiſſion arbeitei ohne Rückſicht auf Amerika. London, 23. Dez.(Eig. Drahtb., ind.) Nach einer Erklärung Bonar Law im Unterhaus wird die Kom⸗ miſſion für die Wiedergutmachung ihre Arbeit ohne Rückſicht auf die Haltung Amerikas fo rtſetzen. Eimrichtung einer Fürſtenkammer in Indien. London, 24. Dez.(Havas.) Der König hat geſtern an den Vizekönig, die Fürſten und das indiſche Volk eine Pro⸗ klamation gerichtet, in welcher für die politiſchen Ver⸗ gehen Amneſtie verkündet wird. Die Proklamation er⸗ klärt, daß mit der neuen Perfaſſung eine Fürſtenkam⸗ mer eingerichtet werde, und daß der Prinz von Wales ſ nach Indſen begibt, um im Namen des Könt s die Für⸗ tenkammer und die neue Verfaſſung in Kraft zu 195 Eine amerikaniſche Hilfskommiſſton in München. München, 23. Dez.(Priv.⸗Tel.) Unter Führung von Dr. William Burt aus Buffalo befindet ſich gegenwärtig die Hilfskommiſſion der amerikaniſchen Metho⸗ diſtengemeinde in München. Die Kommiſſion will durch eigene Wahrnel mung die Notlage in Deutſchland kennen lernen, um in ihrem Vaterlande werbend für die Milderung dieſer Not einzutreten. Bisker bereiſt die Kommiſſion Ber⸗ lin, Frankfurt, Leipzig, Dresden und Zwickau. ö Zur Verkehrslage im Ruhrrevier. w. Eſſen. 24. Dez.(Drahtb.) Unter dem ungünſtigen Ein⸗ fluß der Witterungsperhältniſſe war die Wagengeſtellung in der letzten Woche noch unregelmäßiger als in der vergangenen Zeit. Namentlich von den Zechen in der Mitte des Reviers ging die Geſtellung, die am Werktag durchſchniktlich 16 200 Wagen betrug, am 19. Dezember auf 45 500 Wagen herunter. Die Fehlziffer ſtieg in dieſen Tagen nach amtlicher Aufzeich⸗ nung auf 1264 Wagen. Unter dieſen Umſtänden war der Ab⸗ transport von Beſtänden verhältnismäßig gering, zumal auf verſchiedenen Anlagen weſentliche Mengen von der Friſchför⸗ derung wegen Wagenmangels geſtürzt werden mußten. Die Lagerbeſtände gingen insgeſamt von 583 000 Tonnen am 13. Dezember auf 364000 Tonnen, am 20. Dezember zurück. Der Umſatz in den Dusbreſ nanrotter Häfen an Kohlen erfuhr eine Steigerung von 18 900 Tonnen auf 24 300 Tonnen werk⸗ täglich. Auch die Brennſtoffverladung in den Häfen des Rhein⸗ Herne⸗Kanals und des Dortmund⸗Emskanals entwickelte ſich 1 Umgeſchlagen wurden werktäglich 25 600. gegen 4300 Tonnen in der Vorwoche. Zu Anfang der Woche war der Verkehr auf der Strecke Herbrun⸗Meppen noch geſperrt, während auf den Ems⸗Hannover⸗Kanal nur in öſtlicher Rich⸗ 8 gefahren werden konnte. Am 19. Dezember wurde die Schiffährt auf dem Kanal am 20. Dezember auch auf der oberen und unteren Ems wieder in vollem Umfange frei⸗ gegeben. 1* 8 klarlsruhe, 24. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die baa yriſche Ge⸗ landtſchaſt in Stultgart iſt von der bayriſchen Re⸗ gierung mit Wirkung vom 1. 1. 20 ab aufgehoben. Die bayriſchen Staatsangehörigen in Württemberg. Baden und Heſſen werden ſich in Zukunft in beſonderen Angelegenheiten, die ſie mit den Behörden der engeren Heimat zu regeln haben, unmittelbar an die zuſtändigen Behörden in der Heimat wen⸗ den müſſen. München, 24. Dez.(Priv.⸗Tel.) Der Abgeordnete Bühler richtete an die Bayeriſche Regierung folgende An⸗ frage: Iſt die Staatsregierung in der Lage, Aufſchluß zu geben, ob die Genehmigung des Volksſchullehrer⸗ und Schulbedarfsgeſetzes durch die pfälziſche Beſatzungsbehörde noch im Laufe des Kalender⸗ jahres ee wird und ob dabei erwartet werden darf, daß auch die Beſtimmung über die Abſindung der infolge der Verehelichung aus dem Berufe ausſcheidenden Lehrerinnen mit Rückwirkung ſetzeskraft erlangt. „Hekllingfors, 24. Dez.(Havas.) Die lettiſche Reglerung auf den 1. September dieſes Jahres Ge⸗ hat beſchloſſen, mit den Bolſchewiſten bezüglich eines ſtillſtandes Verhandlungen einzuleiten. Waffen⸗ SN 2 2 S — AA ſchen Republikanern und Demokraten zu erzielen. Während — . + E = 2 2 TAA0 2 — ESS SA? S e Nutwoch, den 24. Dezember 1919. Maunheimer General-Aueiger.(Abend-Ausgadbe.) — 3. Seite. Nr. 595. des weihnachtsfeſtes wegen erſcheint die nächſte Ausgabe I27. Dezembet, nachmitkags 3 Uhr. Die Mittags⸗ 5 uusgabe fällt an dieſem Tage aus. Wir bilten, Anzeigen für Er bis ſpäteſtens 11 Uhr millags aufgeben zu Die Schalter für Anzeigen, Bezug und Offerken bleiben 3. Uhr, der Zeitungsſchaller beim Pförtner bis 4 Uhr köffnet. Die Geſchäftsſtelle. Aus Stadt und Land. Weihnachten 1919. Wer denkt nicht zurück an die früheren Weihnachtsfeſte, die ſo chenfrei, ſo voller Feſtjubel waren? Ach, das war einmal. Wir nen oft, es ſei ſchon lange her. Fünf Weihnachtsfeſte ſeit Kriegs⸗ leginn— und jedes war düſterer als das vorhergehende. Wie war doch im vorigen Jabre bei der Kinderweihnachtsfeier? Die Kirche dunkel am Lichterſeſt, das Gas war geſperrt, auf dem Altar ſtand lichtloſer Baum. Da wollte ſich auch Dunkel auf die vielen Kin⸗ len legen. In das Dunkel hinein ſangen die Kinderſtimmen Das ew'ge Licht geht da herein, gibt der Welt einen neuen Schein, es leucht'! wohl mitten in der und uns zu Lichtes Kindern macht. Und in dieſem Jahre? Kerzen und Chriſtbaumſchmuck ſind beim kuufnann zu haben, für teuer Geld natürlich. Wer das Geld hat. kenn auch ſchöne Weihnachtsgaben kaufen. Kommt man zu Armen. de man ſonßt zu Weihnachten beſchenkte, ſo erſtaunt man über den keuerſtandenen Luxus in den ärmlichen Wohnungen. Aber hart eneben in ſogenannten beſſeren Wahnungen ſtarrt uns eine große lichkein entgegen, da bauſen Flüchtlinge oder eine berufsloſe ziersſamilie Wie bat ſich doch ſo vieles im Laufe der Zeit ver ⸗ ben“ Wie ſieht es in den Seelen aus? Vieler Leute Gedanken in eine enge Welt, in die Welt des Materiellen eingeſponnen. kümmert ſie die natienalen Demütigungen, die wir vor dem le als Volk erlitten? Was ficht ſie das an, daß ſo iele nochmals in Weihnachtsfeſt in Kriegsgefangenſchaft vertrauern müſſen? Und delches iſt die Struktur des innerlichſten Lebens? Wir en ein Wirrwarr von Anſchauungen. Dort ein Schwärmertum. des noch immer auf das autsmatiſche Kommen des Zukunftsſtaatos, s Menſchheitsfriedens, der Volksverſöhnung wartet. Und ſtärker Iis je wogt der Streil um den Wert der Reliqion, um die Bedeutung de. Ehriſtentums, um ſeine Hüterin, die Kirche. Infornaliſcher Haß ditet gegen den Chriſtusglauben, und es vollzieht ſich ein weiterer . des Menſchheitsdramas. des Kampfes zwiſchen Glauben und defauben Unter ſolchen Jeichen wollen wir Weihnachten feiern? N der Weg ins Weihnachtsland nicht verſperrt wie in eine vom deinde geſperrte Zone? 1* Wir wollen trotz alledem Weihnachten feiern. Es iſt im Lrunde eine einfache Sache Wir verſenken uns in die Weihnachts⸗ ſchichte, die uns einſtens die Mutter unterm Chriſtbaum vorge⸗ Wir vergegenwärtigen uns die Geſchichte des Chriſtus, wir kerfolgen ſeine Lichtſpuren durch die Jahrhunderte. Er und die Müh⸗ kigen gehören zuſammen. Die dunkelſten Zeiten ſind die großen Funden ſeiner Oſfenbarungen. Du fühlſt, mie eine Beſeelung und deſeligung über dich kommt. Du wirſt wieder vom Glauben an den erfaßt, in dem das Heil liegt für den Einzelnen, für unſer Volk. r die Wunden der Menſchheit. So, nur ſo kommt Weignachten zu dirlt! Und du ſingſt deine Chriſtnachtlieder in das Dunkel Zeit hinein. Hg. Wiener Kinderhilfe. In den hieſigen evang. Kirchen wurde am letzten Sonntag nach⸗ Aufrußf verleſen: „Der erſchütternde Notruf von Wien iſt auch zu uns nach annheim gedrungen. Hungernde Kinder bitten um Brot; frie⸗ kende um Obdach. Dringende Hilfe iſt erwünſcht. Von der Not nd auch namentlich viele Armen der evang. Gemeinde in Wien roſſen. Deshalb bitten wir auch unſere evang. Gemeinde in Mannheim: Vergeßt die Wiener Kinderhilfe nicht! Wer von unſe⸗ krer bereit iſt, ein Kind für einige Zeit aufzuneh⸗ itt 77 7 me n, den —— wirkung der Induſtrie, die durch Zuwendung einer Reihe lehr⸗ gefammelten Beſtände, z. en wir, ſich an unſer evang.⸗kirchl. Jugendamt und an ſeinen Leiter, Stadtoikar Eutz, G 4, 2, zu wmenden. Erwünſcht iſt Angabe, ob ein Knabe oder Mädchen und in welchem Alter das aufzunehmende Kind ſein foll. Wem es nicht möglich iſt, ſelbſt ein Kind bei ſeiner Familie zu beherbergen und zu verpflegen, der kann durch einen Geldbetrag oder durch Abgabe von Kleidungs⸗ ſtücken helfen. Auch zu deren Annahme iſt unſer evang. Jugend⸗ amt in G 4, 2, bereit. Chriſtus, der Herr, ſucht nach ſeinen Brü⸗ dern; Gott gebe es, daß er ſie auch in unſerer Gemeinde finde!“ Sammlung des Mannheimer Generalanzeigers“. Von einer Teilſammlung, die allgemeine Nachahmung, nament⸗ lich an den bevorſtehenden Feiertagen, verdient, können wir heute berichten: Herr Loewy, der Leiter des Apollo⸗Kabaretts „Am Rhein beim Wein“, hat am letzten Samstag und Sonn⸗ tag die beliebte Wiener Künſilerin, Frl. Laura Bernauer veran⸗ laßt, unter den Gäſten des Kabaretts eine Samniung für die Wie⸗ ner Kinder zu veranſtalten, die den ſiattlichen Betrag von 700 Mark eingebracht hat. Wir ſprechen unſere Freude und Genugtuung üder den Erfolg der Sammlung aus und verbinden damit den Ausdruck der Hoffnung, noch recht oft derartige Sammlungsergebniſſe an die⸗ ſer Stelle veröffentlichen zu können. Nachſtehend die Sammelliſte: Direktor Zacharias 100 A, Direktor Meth 204, Finderlohn für einen im Apollokaffee verloren gegangenen Schmuckgegenſtand durch Frau L. 10, Landsmann L. 10 ,, Laura Bernauer 20&, Kapell⸗ meiſter Härzer 20, Direktor Ohler 20, M. M. 50 4, N. N. 20, N. N. 10 1, F. F. 10 4. J. B. 10, Dorle und Hanne Matten 10 A, Ph. Hilfreich 20. Wachtmeiſter Marks 10 A1, Mala⸗ fapa 10, Brenken und Hermann 10 l, Mooden 5„, Grete Ruf 3., Geſchw. Angeli 10„, Eugen Martin 10 A, Unleſerliche Buch⸗ ſtaben, T etc. 310&, zuſammen 700.— 4 Hierzu Transport vom 19. ds. 754.40 1454.40 1 Im ganzen eouis Zordan* Ein beſtebter und überall hochgeachteter Mitbürger, der ehemalige Großkaufmann Louis Jordan, iſt am Montag im 80. Lebensjahr verſchieden. Er war früher Inhaber der Kaffeegroß⸗ ſirma L. Jordan u. Franz. der er durch Rührigkeit. Energie und Weltblick zu großem Anſehen in der Handelswelt verhalf. Die Handelskammer, der er nahezu 25 Jahre bis zu ſeinem Tode an⸗ gchörte, ſchäßte ſeine kaufwänniſchen Kenntniſſe und reichen Erſahrungen Die diſche Aſſekuranz⸗Geſellſchaft A G. gerliert in Herrn Jordan den langjährigen hochberdi enten Vorſitzen⸗ den des Aufſichtsrats, ebenſo die Verſicherungsgeſellſchaft„Fran⸗ konia“. In der Bürgerſchaft Mannheims. in der er ſeit über 50 Jahre ſeßhaft war, erfreute er ſich infolge ſeines ſchlichten, liebens⸗ würdigen Weſens großer Beliebthenn. Er hinterläßt einen überous großen Kreis von Freunden und Bekannten, die ihm ſtets ein freundliches Andenken bewahren werden. Ueber Louis Jordans Verdienſte um die Handels⸗ Hochſchule wird uns geſchrieben: Der Tod Louis Jordans hat auch die Handels⸗Hochſchule in Trauer verſetzt, da er eine Reihe von Erinnerungen auslöſt und dieſe die Verdienſte des Dahingeſchiedenen um die Hochſchule ent ⸗ rollen. Gehörte doch Jordan zu den beherzten Männern, die den Plan der Hochſchule aufs eifriaſte gepflegt und gefördert haben in Erkenntnis der Wichtigkeit einer derartigen Bildungsſtätte für das deutſche Vaterland im allgemeinen und unſere Stadt im beſonderen. Als warmer Freund des Hochſchulgedankens hat Jordan den Wert der Darbietungen 15 50 der erſten Semeſter und deren Bedeutung für die im Leben ſtehenden Kaufleute erkannt und boch eingeſchänt, was ſich darin äußerte, daß er ſemeſterlang zu den eifrigſten Be⸗ ſuchern der Vorleſungen zählte. Wo immer es ihm möglich war, ſchon am Beginn der Kurſe und auch ſpäterhin unterſtützte er das Kuratorium, deſſen Mitglied er nach einigen Jahren der Unter⸗ brechung noch bis vor kurzem geweſen war. Die größien Verdienſte erwarb ſich Jordan dadurch, daß er als einer der wenigen bald nach der Gründung der Handels⸗Hochſchule die Errichtung eines Handelsmuſeums auf breiter Grund⸗ lage ins Auge faſſte. Er ſelhſt leitete mit emſigem Fleiß und hin⸗ gebungsvoller Tatkraft die erſten Arbeiten und ſicherte ſich die Mit⸗ reicher Sammlungsreihen den ganz außerordentlich wertvoſlen Grundſtock einer Warenſammſeng bildete. Dieſe ſorgfältig die Rauhen der Nahrungsmittel, Ge⸗ würze, des Tabaks, Zellmlolds u. a. ſind auch heute noch eine Zierde des Inſiftuts für Warenkunde, das ſich durch den Aus⸗ bau von Jordans Warenſammlung und Eraänzung durch andere Lehr⸗ imd Forſchungsmittel entwickelt hat. Auch während der leßten Jahre zeſgte Herr Jordan ſein Intereſſe durch gelegent⸗ liche Jumendung geeigneter Ergänzungen. Die Handels⸗Hochſchule wird das Andenken an ihren Freund und Förderer ſtets in Ehren ailten. National⸗Theater Mannheim. Das Chriſtelſlein. Hans Pfitzners Weihnachtsoper in teilweiſe erneuter Ein⸗ Aaterang. als vierte Volksvorſtellung geboten; ein dankbar⸗ergrif⸗ kdes Bublikum, lebhafter Beifall! Die Lauheit gegenüber deutſcher N uſt iſt alſo nicht im„Volke“ vorhanden, ſondern in den Kreiſen, die an Opernabenden zunächſi Aufregungen ſuchen: grelle Eſfekte dus dem Tieflande niederer Leidenſchaften. Ilſe von Stachs Weih⸗ Nemörchen bietet natürlich nichts dergleichen, und Hans Pfitzners Ruſtk hat nicht einmal in den Tanzbildern das„raſſige Tempo“, 0s den Leuten in die Beine fährt Aber Herr Furtwängler e die Partitur der liebevollſten Pflege unterzogen, das Orcheſter te mit ſchönſter Dynamik, der Frauenchor ſang cein und klang ⸗ dall, die Tänze leinſtudiert von Fräulein Aenni Häns) gerieten ucht anmutig, und die Inſzenierung des Herrn Richard Gſell war wenſo vorteilhaft wie im Dezember 1918... Neben dem Elflein von dan(Frau Elſe Tuſchkau) halten wir ein neues Chriſtrindlein: ulein Malkin ſang die garnicht leichte Partie mit ihrer ſchönen, darmen, runden Stimme recht verdienſtlich. Und der neue Friede 5 Bartling) führte ſeine Rolle mit zielklarer Auffaſſung treff ⸗ durch. A. Bl. Aus dem Mannheimer Runſtleben. —(eine Weihnachts feier der Hochichnle für Muſik), zugleich die kſte Kinderveranflaltung des laufenden Unterrichtsſahres. Eiwas Nuues und überous Schönes... Der Tannenbaum ſpendete ſein wüdes Licht Walter Nehberg improviſierte über deutſche Weih⸗ dachtstieder, aus der kleinen Hausorgel entzücher de Farbenwirkungen draneholend. und die Kinderſchar lauſchte ſtill und ernſt. Dann ugen wir das alte Liet von der heiligen Nacht. Hermann Kupfer 85 it ſeinem ſchönen Organ und mit edler Einfachbeit die frohe Jischaft aus Lukas,. Frätlein Johanna Killitzer ſang ſchöne Nedracelede von Reinecke, Kinderlieder von Kehldorfer u. a des Fräulein Hillitzer zuſammen. daß die kleine Ver⸗ lenrmiung ihren Veifall und ahr Entzücken aus fröhlichem Herzen at. Noch fröhlſcher wurde die Stimmung, als Hermann Kupfer böne Märchen von Anderſon und Grimm vorlas: zum guten Ende de Walter Nehberg Klavier' ſich ſelbst. Grieg und Jenſen. Mir ANr bemunderten ſprachliche 5 5858 sſe wird in uns allen noch lange nach⸗ Wden— 18 A. Bl.(In Vertretung) —Godiſche Dichtung und Muſſt) hörte man am Dienstag abend dadie 55——— Platz beſetzten Kaſinoſaal. Den muſtkaliſchen des Programms, das Arien und Duette aus„Clios“,„Lob⸗ wfang“ von Mendeleſohn und„Jndas Makkabäus“ von Händel auf⸗ Dles, beſtritten trau Arlo⸗Schleſinger, Herr Mar Lip⸗ Deun und Fräulein Trude Traub(Bealeitung). während die derren Grünberg und Kolmar das geſprochene Mort lebendig 0 werden ließen. Frau Arlo⸗Schleſinger verfüat über eine im ganzen I ſut durchnebildete Stimme und verſtetzt vor allem mit Wärme zu nigen Die mimkafiſchen Föhiakeiten Mar Lipmanns, der eine Arie E„Judas Mafkabäus“ mit innerſter Beſeelung, von perſönlichſtem Ampfinden erfüllt, ſang, ſind ſattſam bekannt, ſodaß es ſich erübriat, er darauf einsvgeben. Wilhelm Kolmar urid Mag Grünberg wuß⸗ ten mit fünf leidenſchaſtdurchglühten Gedichten des im Felde ge⸗ fallenen öſterreichiſchen Rechtsanwalts Hugo Zuckermann und den vun heißer, ſchmerzlicher Sehnſucht durchzitterten Verſen„Der Meſ⸗ ſias“ von Max Brod Funken in den 0 der Hörer zu entzünden und ſie zu einer Flamme lohender Begeiſterung 9 entſachen. Zum Schluß laſer die beiden Künſtler aus dem Beer⸗Hofmannſchen „Jakobs Traum“ eine Szene aus dem 2. Teil und die Schluß⸗ ſzene. Herr Grünberg(Jakob) erfüllte die klangvolle Deklamation des Traumſpiels mit warmem, blutvollem Leben, wuchtig und macht⸗ voll brachte Herr Kolmar(Edom) die dramatiſchen Stellen voll zur Geltung. Ueber die Dichtung ſelbſt wurde anläßlich der Berliner Auffühcung an dieſer Stelle berichtet. 5 H. L. —(Theaternachrichten.) In der Vormittags⸗Aufführung des nächſten Sonntags,„Entwicklung des Geſellſchaftstanzes“, kommen u. d. folgende Tänze zur Auſführung: Pavane, Gaillarde, Menuett, Gavotte, Allemande, Polonaiſe, Ländler, die verſchiedenen Rundtänze und von mo⸗ dernen Tänzen vor allem der Tango, die Braſilienne und der Fortrott. Sämtliche Tänze werden von Aennie Häns und Alfred Landory aus⸗ geführt.— Die beutige Auffübrung des Weihnachtsmärchens„Das neu⸗ gierige Sternlein um 3 Uhr.— Am erſten Feiertag nachmitiags wird Halbes Liebesdrama„Ingend“, abends im Neuen Theater zum erſtenmal in dieſer Spielzeit der Schwank„Die ſpaniſche Fliege“ gegeben.— Am zweiten Feiertag gebt im Nationaltbeater nacg⸗ mittags„Die drei e mit Schmitz in der Haupt⸗ rolle, abends Auguſt Strindberas Paſſionsſpiel„Rach Damaskus'“ in der bekannten Beſetzung in Szene. —(Außzerord enfliches Orgelfonzerk Arno Candmaan am zwei⸗ ſen Meihnachtsfelertag.) Wir vermeiſen nochmals auf das am 2. Meihnachtefeiertag, Freitag, den 26. Dezember nachmittags pünkt⸗ lich 44 Uhr unter Mitwickung von Frau Jane Freund⸗Nauen ſtatt⸗ findende Orgelkonzert von Arno Landmann in der Chriſtuskirche. —[Runſkhalle.) Am erſten Weihnachtsſeiertag(25.) und (27.) iſt die Kunſthalle g⸗ſchloſſen. —(Die Tätigkeit des Freien Aundes.) Mit dem Vortrag von Dr. — am 19. Dezember ging die vorweibnachtliche Tätigkeit des Freien undes zu Ende, um erſt im Januar wieder aufgenommen zu werden. Es iſt ſeit der Wiedereröffnung der„Akademie für Jedermann“ an 27 Abenden geſprochen worden. Der Durchſchnittsbeſuch betrug 5i Perſonen am einzelnen Abend. Leider war es nicht möglich, auch ſchon das Aus⸗ ſtellungsweſen in der gewünſchten Weiſe zu beleben. Faft unüberwindkiche Verkebrsſchwierigleiten ſtellten ſich in den Weg. Auch war der für Aus⸗ ſtellungezwecke allein noch verſügbare Raum des weſtlichen Andaus monare⸗ lang durch die Auſhängung der Pläne für die Schafweide⸗Bebaunngs⸗ konkurrenz und ſpäter durch die Ausſtellurn des Südweſtdeutſchen Kanai⸗ vereins unbenutzbar gemacht. Nachdem nun aber das Vortragsweſen wieder richtig in Gang gekommen iſt. können auch den Ausſtellungen des Freien Bundes wieder Kräſte zufalſen. Für die Verloſung werden Lort⸗ u Kunſtwerke erworben, deren Vorſübrung im Frübſabr fiattſinden oll. So ißt zu boffen, daß gegen dat Ende des Winters im nächſten Jahre der Freie Bund ſeine alte Blüte wieder erreicht bat. —(Der Vaithausſacl) iſt an dieſer Sielle für ein Tanzgaſtſpiel von Art der Schweſtern Mieſentbal als nicht geeignet bezeichnet worden. Es war damit gemeint, daß ſich der Ballbausſaal mit ſeiner Bühne nicht für ſalche Veranſtaltungen eignen dfürſte, die eines beſonderen ſzeniſchen Appa⸗ rates bedürften und bei welchen das volle Gelingen einer perſönlſchen künſtleriſchen Darbietung in Frage fäme. Im ürbigen ſoll beute. um allen Mißverſtändniſſen zu begegnen und dem kengiäbrig bewäbrten und aut⸗ geführten„Baflbaus“ feinerlei Eintrag u tun— was bei der Beſprechung des Wieſentbal⸗Abends auch in keiner Weiſe beahlichtigt war—, gugegeven werden, daß ſich die geräumigen Söle des Ballbauſes für Verſammlungen und Bälſe durchaus eignen. Mögen ſie, wie bieber, auch ferner der An⸗ Ernannt wurden der 2 Beamte beim Bezirksamt Ueber⸗ lingen Oberamtmann Theodor Winlermantel zum Amtsvor⸗ ſtand in Schopfheim, der frühere Oberamtmann Dr. Kaſimir Paul zum Hilfsreferenten beim Miniſterium des Innern mit der Amts⸗ bezeichnung Regierungsrat, der derzeitige Bezirksarzt 2, Medizinal⸗ rat Dr. Eberle zum Bezirksarzt 1 in Karlsruhe, Bezirksaſſiſtenz⸗ arzt, Medizinalrat Dr. Theodor Baktlehrer zum Bezirks⸗ arzt 2 in Karlsruhe und der Norſtand des Fo:ſtamts Gernsbach, Okerförſter Dr. Rudolf Pfefferkorn zum Kollegialmitglied der Forſtabteilung des Finanzminiſteriums unter Verleihung der Amtsbezeichnung Forſtrat. 0 3 Mannheim— München. Seit 18. ds. verkehrt d53 ab Mannheim 150 Uhr ohne Umſteigen München an 11 Uhr nachts (wie bisher). Der Gegenzug Dd4 München ab 12 Uhr mittags führt eine Pfälzer Abteilung, die über Bruchſal—raben geleitet mird. In Bruchſal iſt Anſchluß an Perſonenzug 971. in Graben 1 Stunde Aufenthalt zu Rerſonenzug 755. Ankunft in Mannbeim wie ſeither.33 Uhr oder 8 58 abends. Hier iſt Beſſerung notwen⸗ dig und möglich. Bom Gewerkſchaftsbund der Angeſielllen wird uns mitgeteilt, daß der Tarifpertrag für den Großhandel gemäß Veröffentlichu im Reichsanzeiger für allgemein verbindlich erklärt worden ib d. h auch ſämtliche Firmen des Großhandels, die den Vereipigungen, die den Tarifvertrag für den Großhandel unterzeichnet haben, nicht angehören, ſind verpflichtet, ihren Angeſtellten die im Tarifvertrag feſtgeſetzten Sätze zu zahlen und die ſonſtigen Bedingungen anzuer⸗ kennen, und zwar rückwirkend ab 1. November 1919. Ebenſo iſt der zwiſchen dem Zentralverband der Handlungsgehilfen, dem Verband deutſcher Handlungsgehilfen, dem Verbond junger Drogiſten Deutſch⸗ lands, Ortsverein Mannheim dem Reichsverband deutſcher Ange⸗ ſtellten. der Vereinigung Mannheimer Anaeſtelltenausſchüſſe und dem Arbeſtgeberverband des Einzelhandels in Mannheim am 5. Juni 1919 abgeſchloſſene Tarifvertrag zur Regelung der Gehalts⸗ und Angs⸗ ſtelltenbedingungen für die Angeſtellten im Kleinhandel gemäß 5 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 für die Gemarkung der Stadt Mannheim und die eingemeindeten Orte für allgemein ver⸗ 8 dlich erklärt worden und zwar rückwirkend ab 15. November 1 5 . Kirchenmuſtk. Für viele hieſige Muſikfreunde wird es ge⸗ wiß von großem Intereſſe ſein, zu erfahren, daß am hl. Weitmachts⸗ feſte der Kirchenchor der Joſephskirche beim Hochannte eine von Herrn Haupile hrer L. Gaber komvonierte Feſtmeſſe für Orcheſter und gem. Thor zum Vortrage bringt. Bei der Erſtauf⸗ führung im November 1918 in Innsbruck wurde die Meſſe von dem dortigen kunſtſinnigen Publikum mit großem Beifall aufge⸗ nommen. * Der Verein füär klaſſiſche Kirchenmuſit fingt am 1. Chriſt⸗ tag um Vormittagsgottesdienſt der Konkordlenkirche Es ſſt ein Nos entſprungen“ von Michael Prötorius und„Ihr Hirten erm acht“, altes geiſtliches Volksſied. Chriſtmette in der Chriſtuskirche. In der heutigen Chriſt⸗ meite um 5 Uhr ſingen der Mädchen⸗ und Knabenchor der Chriſtus⸗ kirche vierſtimmige Weihnachtslieder. Vom Turme der Kirche bläſt der Bläſerchor des Chriſtlichen Vereins junger Mäönner. G. In der Trinſtaliskirche ſingt am 1. Weihnachtstag der Frauenchor„Die Hirten“, ein altes geiſtliches Lied und Fräu⸗ lein Hela Schaaf Weihnachtslieder von Cornelius. Jubilare der Firma heinrich Canz. Wie alljährlich, ſo fand auch in dieſem Jahr am geſtrigen Dienstag im Büro der Fabrik eine zu Ehren der diesjährigen Jubilare der Ficma Heinrich anz ſtatt. Die Firma zählt in dieſem Jahre nicht nur eine ftatt⸗ liche Anzahl Jubliare mit 25ſähriger Dienſtzeit, ſondern auch zehn weitere Jubilare, die berelts 40 Dienſtjahre bei der Firma zurückge⸗ legt haben Insgeſamt blicken 30) Jubilare der Firma auf eine 40⸗ Abrige und höhere Dienſtzeit zurück. Das auerordentlich ſeltene Jubiſäum einer 50jährigen Dienſtzeit bei der gleichen Firma feiert in dieſem Jahre Herr Georg Kar ch, der am 3. Januar 1870 als junger 16ſähriger Dreher bei der Firma eingetreten war. Die Namen der diesfährigen 40fährigen Iubilare ſind: Peter Gillet Wilhelm Gröhle, Breslau, Ludwig Mühlhölzer. Kaſpar Bähr, Karl Fleck, Johann Kudel, Karl Laſch. Nikolaus Neher, Jakob Grobel Joſef Schneider. Die 25jährigen Jubilare ſind folgende: Franz Lobs, Adam Wagner, Ferdinand Heck, Friedrich Wille, Johann Peter Winter, Jakob Stäbe⸗ ner, Berlin, Ludwig Leßle, Georq Diether, Emil Mieſchel, Heinrich Adler, Jakor Müller, Leonhard Gallion, Johann Käſtle, Emil Wolf, Ludwig Höhr, Friedr. Differt, Joſef Metzger, Friedr. Lützel, Friedr. Stadelbauer. Friedr. Macker, Wiſhelm Benkeſſer, Julius Schneider, Georg Pechtel, Idam Kaiſer, Philipp Mohr, Friedr. Büchler, Franz Hardt, Nalentin Peter Schröderſecker, Wilhelm Sausbi r, Karl Schilpp. Bernhard Keck Auſterdem erhielten das Diplom für 20jährige Pienſtzeit bei der Fabrik⸗Feuerwehr der Firma die folgen⸗ den Wehrmänner: Georg Kirrſtetter, Karl Kochendörfer, Karl Ham⸗ mer, Jakob Ludwig und die Zugführer Ludwig Zimmermam und Theodor Braun. Oömann Wiſhelm Boy. Friedr. Weid. Das Divlom für 15ſährige Dienſtzeit erhielten die Wehrleute: Bernhard Karau, Franz Freund, Will! Matter; Horniſt Jakob Edelmann Auch Fran Babelte Lähr möge im Kreiſe der Jubilgre Ermähnung finden, die ſeit 25 Sahren ihres Amites als gewiſſenhafte Putzfrau waltet.— Die von der Firmo für ihre Jubilare ausgeſetzten Geſchenke haben in diefem Jahre als Ausgleich für den ſo außerordentlich geſunkenen Geldwert eine entſprechende Erhähung erfahren. „ Todesfall. Im Altert von 67 Jabren ſtarb in Malnz nach mehr daigem Krankenlager der Generalvikar der Mainzer Diözeſe, Domdekan Prälat Sr. Selbſt, aus einer Lehrerfamilie in Mühl⸗ heim am Main gebürtig. Pollzeibericht vom 24. Dezember. Verkehreſtörung. Eine Betriebsſtörung der ſtädtiſchen Straßenbahn wurde geſtern vormittag dadurch perurſacht, daß ein mit 80 Zentnern Koks beladenes Laſtautomobil an der Ecke der Schwetzinger⸗ und Burgſtraße zuſammenbrach und auf das Geleiſe der Straßenhahn zu liegen kam. Der Verkehr konnte nach etwa 80 Minuten wieder aufgenommen werden. Unfälle. Ein 72 Jahre alter verheirateter Kohlenfuhrmann von hier kam bei 4 an einem Randſtein zu Fall und zog ſich ſchwere innere Verlezungen zu, welche ſeine Aufnahme inz Allge⸗ meine Krankenhaus erforderlich machten.— In einer Fabrik auf dem Lindenhof geriet am 22. ds. Mis ein 55 Jahre alfer verhei⸗ toteter Schmied von hier mit dem linken Fuß unter eine ſchwere Eiſenwalze, ſodaß ihm die Zehen gequetſcht wurden.— Beim Schlittenfahren in Waldkaßenbach erlitt ein 17 Jahre alter Schloſſerlehrling von hier einen Bruch des rechten Unterſchenkels. Der Verletzte wurde hierher in das Allgemeine Krankenhaus über⸗ brt.— Im Hauſe Luſſenring 6 kam am 22. ds. Mts. ein 475 hre altes Kind dem Gasherdfeuer zu nahe, ſodaß ſeine Klelder Feuer fingen. Das Kind wie auch ein ihm zu Hilfe eilendes Dienſtmädchen erlitten ſchwere Brandwunden Küchenbrand. Ein im Hauſe Vöckſtraße 16 durch unvor⸗ ſichtiges Megwerſen von brennendem Payier entſtandener Küchen⸗ brand wurde von Kindern des Brandbeſchädigten wieder gelöſcht. Dlebſtabls, und Totſchlagsverſuch. In der Nacht vom 20. zum 21. de. Mis. wurde von einigen nach unbekannten Mannsperſonen, welche offenbar einen Einbruchsdſebſtabl zu be⸗ ehen die Abſicht hatten, auf den Nachtwächter einer in Mitleiden⸗ chaft gezogenen bieſizen Vaufſrma, in deren Anweſen in der Diffeneſtraße mehrere Schüſſe abgeſeuert. Der Nachtwächter wurde nicht verletzt. Einbruchsdſebſtahl. In der Nacht vom 22. zum 23. ds. Mis wörde die Schauſenſterſcheibe im Schokoladengeſchäft P 7, 16 von noch nicht ermietelten Tätern herausgeſchnſtten und aus dem Ladenlokal Sctokolade, Tee, Kakng. Wein uſw im Geſamt⸗ merte von eiwa 8000 M. entwenbet. Um(achdienliche Mitteilungen erſucht die Kriminalpollzei. Gelddlebſtahl. Eine gerichtebekannte Straßendirne ſtahl am 22. ds. Mts. abends in einer Wirtſchaft in K 8 einem voerheira⸗ teten Vodemeiſter von hier ennga 10 bates Geldb. Sie wurde am gleichen Abend noch feſigennmen und in dae Amtsgefängnis eingeliefert. Auf dem Wege Jtr Polizeimache wart ſie dreimal nach⸗ einander zuſammengeballte Geldſcheine weg, welche von dern transporiſerenden Schutzmann mieder zuſammengeſucht wurden. Aeef lebengepentt uub bie Jellcha Geinhiäte fär Berche 2 JJCFFVVVVVVVVVVFFVV dieſe Weiſe konnten im gonzen 750 4 wieder beitzeb rocht toerden. 5 — — — —.— — —— 10 33 1 Sette. Nr. 593. Naunheimer Seneral-Angeiger. Adend-Ausqabde.) Trunkenheit. Geſtern nachmittag um 1 Uhr betrat eine Polizeipatrouille einen 21 Jahre alten ledigen Bahnarbeiter von hier, wohnhaft in der Neckarſtadt, wie er in ſinnlos betrunkenem Zuſtande in der Bedürfnisanſtalt Ecke Rheinſtraße und Luiſenring lag und ſchlief Er wurde nach der Polizeiwache E 5 verbracht und nach wieder erlangter Nüchternheit abends 10 Uhr wieder entlaſſen. Entwendet wurden: In der Zeit vom 6. bis 8. Dezember morgens auf dem Bahnträger Binnenhafen, langes Becken. von einem Eiſenbahnwagen 2 viereckige, gräulſche Segeltuchdecken mit der Bezeichnung: Textilwerke Bernhard Löb und Co. Commandit⸗Ge⸗ kſchaft, Sack⸗ und Decken⸗ ſowie Zeltefabrik in Worms. Die eine ecke trägt die Nr. 4 und die andere die Nr. 7.— In der Nacht vom 13 zum 14. Dezember aus einem Keller eines Fabrikgebäudes in Aheinau ein Ballen(.46 Ztr.) erſtklaſſiges Sumatradeckblatt. Für die Ermittetung des Täters oder für die Wiederbeibringung des ent⸗ wendeten Tabakes ſind 1000 Belohnung ausgeſetzt. Um ſachdien⸗ dienliche Mitteilung erſucht die Kriminalpollzel. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Hanflungen, darunter ein Schiffer von Ludwigshafen wegen Betrugs, ein Kaufmann von Aachen wegen Hehlerei und 10 Perſonen wegen Diebſtahls. Spielplan den Natlonal-Theater⸗ Neuen Theater b 5 1 Vorstellung 1 Vorstellung 5 24. M. 28;. EI Das neugierige Sternlein 3 28. D. 29 f. l. Jugend 2½ Die spauische Fnege 65 30 l. 4 Die Zauberſlöto 6 28 F. 31.1 Die drei Zwillinge 2 Bardler von Bevilla 6½ 32 fl. J. Nach Damaskus 8¹⁴ N. S. 33 1 das neugierige Sternlein 5 28. 8. 2. Volmitagsauftührung Gesellschanstänze 1194 21IB Tristan und isode Die spanlschie Pliege 616 Vereinsnachrichten. Der Ingendbund Maunheim veranſtaltet am Samstag, 27. Dezember im großen Soal der Aug. Lamey⸗Loge ſeine diesjährige Abendunterhaltung, zu der der Raumverhältniſſe wegen. nur eine beſchränkte Anzahl von Eintrittskarten ausgegeben werden können. HDergnügungen. Die beiden ſtädt. Weihnachtskonzerte im Nib⸗Iungenſaal ſteden in dieſem Jahre nicht am erſten und zweiten Feiertag ſtatt. Sie ſind vielmehr auf den erſten Feiertag, Donnerstag den 25. Dezember und den darauf folgenden Sonntag, den 28. Dezem⸗ der mit getrennter Proprammfolge verteilt worden. Für die beiden Konzerte, deren Beginn im weſhnachtlich geſchmückten Saale auf jeweils 74 Uhr feſtgeſetzt wurde, iſt ein großer Mitwirkenden⸗ Apparat, darunter im Ganzen acht Geſangs, und Inſtrumental⸗ Soliſſen, aufgeboten worden. Außer den Darbietungen des von Robert Hernried geleiteten„Mannheimer Volkschor⸗ Werden Szenen aus Wolfrums„Weihnachtsmyſterium“ für Soli, Orgel und Orcheſter zur Aufführung gebracht werden. Am Donnerstag ſingt Frau Arlo Schleſinger die große Konzert⸗ arle„Auf dem Meere“ Den ſoliſtiſchen Teil des Sonntags⸗ 5 ogramms werden Elſe Tuſchkau mit einer Bohsme⸗Arie, rner Sieafried Rehberg(Cello), Luiſe Schatt und Johannes Heiſia ſdieſe mit drei weiteren Inſtrumental⸗Soliſten zu einem Händelſchen Concerto oroſſo“ vereinict) ergänzen ÜAften im Mnuſterium ſingt der einheimiſche Tenor, Herr Gern⸗ Emig Angeſichts der Verkehrsſperre und des Ausfalls des Konzertes am zweiten Feiertag empfiehlt ſich raſche Inanſpruch⸗ nahme des Vorverkaufs. Kabarett Rumpelmaper. Anläßlich des Helligen Abends i11t die eutige Kabarett⸗Vorſtellung aus. An den Feiertagen findet — um halb 4 Uhr und halb 8 Uhr eine Kabarett⸗Vorſtellung ſtatt. Kaffee Numpelmayer. Vielſeitigen Wünſchen entſprechend, findet am 1 Weibnachtsfeiertag, vormittags von 11—1 Uhr ein großes Feſt ⸗ Frübhkonzert bei freiem Eintritt ſtatt. Herr Muſikdirektor Padoni wird mit ſeinem anerkannt erſtklaſſigen philharmoniſchen Orcheſter ein aus⸗ erleſenes Programm zu Gehör bringen. * n Kaſſee und Weinhaus Börſe werden, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgebt, während der Weihnachtsſe ertage von 3 Uhr ab —5* Feſtlonzerte mit auserwähltem Programm voranſtaltet. 5 ellmeiſter Eugen Wagner beingt nachmittags und abends mit ſelner anf 15 Perſonen verſtärkten Kapelle das beliebte Weihnachtspotpourri 75 Weihnachten“ von Koedel zur Aufführung. Alle Freunde guter uſit ſeien auf dieſe Konzerte, die ſchon heute Nachmittag ginnen, em⸗ pfehlend aufmerkſam gemocht. „Der achtteitige May⸗Fiülm. Der Fian Nurn„Die Herrin der Welt“ iſt wohl der größte und teuerſte Fülm, der je hergeſtellt wurde. Er Erſcheim in 8 Abteilungen, von denen jede eine in ſich abgeſchloſſene Hano⸗ lung zeigt. Dieſe 8 Fülms werden in der Zeit vom 28. Dezember in Ab⸗ 11 von 14 Tagen gezeiat. Den Anfang macht der erſte Teil:„Die reundin des gelben Mannes“, welcher vom erſten Weihnachts⸗ zage ab im Palaſt⸗Theater vorgeführt wird. Drei Perſonen treten darſtelleriſch in dieſem erſten Teil hervor. Zuerſt Mio May, der re⸗ kaunte Baritoniſt Michael Bohnen und ejn junger Chineſe, Br. Henry Sze. Wir werden über die Eindrücke, die ber Film hinterlägzt, den Feiertagen berichten. Den Evange⸗ Nus dem Lande. Heidelberg, 23. Dez. Die im 70. Lebensſahre ſtehende Eigen⸗ tumerin des Hauſes Vergheimerſtraße 38, Frau Wwel abine Pol, bewohnte eine größere Wohnung ganz allein und hatte ſich gegen mehrfuche Einmietungsverſuche erfolgreich geſträubt. Dies wurde ihr Berhängnle. Am Sonntag abend drängte ſich ein Kerl bei ihr ein, dem dieſe Verhältniſſe bekannt ſein mußten. Er überwältigte die Greiſin. ftopfte ihr das eigene Taſchentuch in den Mund, warf ſie zu Boden und feſſelte ihre Hände. Der mit dem Schrecken verbundene Sturz dürfte bei dem hohen Alter ſchon den Tod der Bedauerns⸗ werten herbeigeführt haben. Der Mörder durchſuchte ſodann, lt. „Bad. Paſt“, die Wohnung, durchwühlte alles nach Geld und Wert⸗ ——4 und entkam unerkannt. Als die Frau ſich am Montaa nicht chen eß, verſtändigten Hausbewohner die Polizei, welche die Woh⸗ nung gemaltſam öſſnete und die Tote im Flur ihrer Wohnung lle⸗ gend fand. Sk. Blaſten, 23. N510(Pr.⸗Tel.) Bei der geſtrigen Dürgermeiſterwahl wurde ein weiterer ſtädtiſcher Beamter aus Mannbeim, Diplominenieur Dr. Brandner. beim ſtädtiſchen Hafen⸗ und Induſtrieamt, unter 98 Bewer⸗ bern zum Berufsbürgermeiſter von St. Blaſien gewählt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. +Darmſladt, 22. Dez. Eine ſchwere Einbrecherge⸗ ſellſchaft, beſtehend aus einer ganzen Famille, wurde am Frei⸗ lag durch die Darmſtädter Kriminalpoltzel feſtgenommen. Es fallen ihr wohl 25 der in der letzten Zeit vorgekammenen Einbeüche zur Laſt. Es kommt noch elne ganze Reihe weiterer Perlonen, Die be, Einbrecher und Hehler, in Betracht. Ganze Lager geſtohlenen Gute⸗ wurden entdeckt urd in Sicherheit gebracht. Auch die ganze Ein⸗ richtur g für die Herſtellung von Kartoffel und Brotkarten uſw. murde in einem der Verſtecke gefunden. Sportliche Rundſchau. Zußban. Phönix Ludwigshafen— Phönir Mannhelm. Die Mann⸗ ußballgemeinde ſieht dem am erſten Feier⸗ ag auf dem Phöoͤnixſportplatze ſtatlfindenden Treffen der beiden Namensvetter mit beſonderer Spannung entgegen Der Platzin⸗ 32 hal durch ſeine in letzter Zeit erzielten Reſultate 8: 2 und :0 den Beweis erbracht, daß er ſich wieder in ſeiner früheren beſten Form befindet, welche noch durch die enil. Mitwirkung des glänzenden, dieſer Tage aus afrikanlicher Gefangenſchaft zurüctge⸗ kehrten kochkiaſſigen Spielers Max Voit verſtärkt ſein wird.(Wei⸗ leres ſiehe Anzeige.) 2 — Mihwoch. ben 24. Hezemder 191f. Handel und ilndustrie. Hilft ein Staatsbankrott? Die finanzielle Lage des deutschen Vaterlandes ist nach wie vor sehr schwierig. Der Finanzreformplan Erzbergers ist zwar zu einem Teile durch Annahme des Reichsnotopferue- sctzes u. des Umsatzsteuergesetzes durch die Nationaversamm- luns eingeleitet, wiederholt wurde aber betont. daß dessen Hoff- nungen in der Praxis sich nicht erfüllen werden. ganz abge- sehen von der erfolgten Kritik seiner Wege. Der Haupt- mangel bleibt aber immer noch. daß die Belastungen durch die Kriegsentschädigungen noch gar nicht berücksichtigt sind. Ihre Gesamtsumme steht heute immer noch nicht fest und niemand wird glauben, daß sie geringer ist als hundert Milliar- den Gold. was wir selbst ja angeboten haben. Kurz ausge- drückt ist daher unsere Finanzlage gegenüber der Entente tat- sächlich die eines zahlungsunfähigen Schuldners. Angesichts dieses Umstandes überlegen viele hin und her. ob yes denn Sinn hat. zu versuchen, unsere innere Finanzwirtschait zu- nächst zu bessern und dann die Abwieklung der Außenschul- den als die sekundare Last der besser gewordenen Zukunit zu überlassen. Hiezu hört man vieltach die Ansicht, daß eine Gesunduns nur möglich sei. wenn sich das Reich in irgend einer Forin von den auf ihm lastenden Verpflichtungen(Zinszählung un Innern und spätere Außenschuldenabtragung inkl. Verzinsung) ganz oder zum wesentlichen Teil lossage. Der Finanzmaun bezeichnet einen solchen Vorgang mit Staatsbankrott. Die Frage ist also die, ob uns ein ganzer oder teilweiser Staats- bankrott helfen kann. Die Vertreter der Meinung, daß der Staatsbankrott aus der finanziellen Not herausführe und neue Aufbaumoglich- keiten schaffe, lassen sich bei ihrem Denken zu sel.r von der Vergleichsvorstellung des Reiches mit einem heruntergewirt⸗ schafteten Einzelbetriebe leiten. bei dem im Falle der Ueber- vergleich eingeleitei werden kann. Diese Auffassuns und Vor- stelluns ist entschieden unrichtig. weil die deutsche Volksge- samtheit die das Reich bildet. in einer Person Gläubiger und Schuldner ist. Dies gilt für die inneren Schulden. Dazu kommt dann das Ausland für die Auslaudsschulden. HHier besteht das zweipersönliche Verhältnis des Gläubigers und Schuldners. wobei aber auch zu berücksichtigen bleibt, daß das Ausland sich an den Staat nur als den Repräsentanten der Volksgemeinschaft wendet und in dem Falle, Wo der Staat versagt, sich keinen Augenblick scheut, die Volksgemein- schaft in ihren Teilen als für die Schuld mithaftbar zu be- trachten. Dies vorausgeschickt seien kurz die Arten des Staats⸗ bankrottis, wie sie praktisch in Betracht kommen könnten, betrachtet. Ein Programmpunkt der Unabhängigen Sozial⸗ gdemokratie ist es, den partiellen Staatsbankrott durch Annul- lierung der Kriessanleihen zu fordern. wobei die Anleihebe⸗ trüge der kleinen Leute etwa bis s0o0 Mk. bestchen bleiben sollen. Die Kommunisten gehen weitet und fordern den allge- meinen Staatsbankrott, der eine völlige Annullierung der Staats- und öffentlichen Schulden inkl. der Kriessanleihen in sich schliet. Abarien eines versteckten Staatsbanktotts sind die Einstellung oder Herabminderung der Zinszahlung usw. Für unsere inneren kfinanziellen Verpflichtungen löst jede Art des Staatsbankrotts ſolgende Wirkungen aus: Das ganze inanzielle Fundament der Wirischaft würde neuerdings ins Wanken kommen. Alle Banken, Sparkassen würden je nach der Größe ihres staatlichen Wertpapierbesitzes das finanzielle Gleichgewicht infolge des Zinsen- und Kapitalaustalles ver- lieren. Die Mündelsicherheit der Staatspapiere usw. würde ein Phantom. Der Staat hat aber gerade gegenüber diesen Volkskreisen die Fürsorge übernommen, ihnen das Vermögen zu erhalten. Der allgemein finanzielle Bankrott würde vom Staat in die Einzelwirtschaft und in die ganze Volksgemein- schaft hinein getragen. Die grölle Beunruhigung und Erschüt⸗ teruns des Wirtschaftslebens wäre die Folge. Der völlige Zusammenbruch der Wirtschaft mübte damit gegeben sein. Alle Möhe und Sorge. die Cefahren des Bolschewismus zu ver- hindern, wären umsonst gewesen. Staatsbankrott in irgend einer Form führt notwendig zum weiteren wirtschaftlichen Chaos. Gilt dies schon für die innerwirtschaftlichen Folgen. 80 erscheint ais entscheidender Moment, der einen Staatsbankrott geradezu unmöglich macht, die Latsache unserer Auslandsver- schuldung. klier haben wir doch keine Machtmittel. sie zu beseitigen, etwa durch Nichtanerkennung. Der bkrott, der zur Eutledigung der inländischen Gläubiger geführt hat und die schwerste Wirtschafts- und Produktionskrisis bedeutet. würde den Weg für den Zugrifi der Auslandsgläubiger vol- lig frei machen. Unsere eigenen Volksgenossen hätten wir ih« Ansprüche genommen, damit ihre Auslands- schuld an 1. Stelle rücken kann. Die Commission des tèpara- tions wird immer auf unsere innere Schuld Rücksicht nehmen müssen, solange wir diese selust anerkennen wollen. Erst wenn dies nicht mehr der Fall wäre, würden sie es erzwingen. daß Reichs“ und Volksgesamtheit in harter Fron weitervege⸗ tiert. um immer zuerst die Auslandsschuld abzuarbeiten. Als zahlungsunfähigen Auslandsschuldner den Bankrott nach außen durch den Bankrott nach innen zu ergänzen. wäre Tor- heit. Wir kämen aus der Notlage nicht heraus, sondern nur noch weiter hinein. Was hilft dann? So wird mancher fragen. Die Antwort ist schon oft gegeben und lautet: Arbeiten und Sparen. Wir müssen das Verhältnis, daß wir mehr verbrauchen als Wir produzieren wieder umkehren. Wie das möglich ist. ist auch eschon oftegesagt worden, aber unbeachtet verhallt. Die Ar⸗ beit muß zunächst bei uns und in ganz Europa so gesteigert werden, daß wir dem Weltbankier Amerika sagen können: „Gib Kredit, in unserer Wirtschaft bleibt ein UDeberschusß. dein Geld ist nicht gefährdet, daß wir etwa deine Anleihen auch hineinschustern.“ Erst die vermehrte Arbeit aller ver- schüldeten Völker kann den Ausgleich für die im Krieg ver- nichteten Werke schafſen und darauf kommt es an. Die Arbeit ist das Grundlegende, die internationale Finanztransaktion. die Folgeerscheinung. die heute wegen der europäischen Ar- beitsunterbilanz noch Widerstände in Amerika findet und erst im Vorstadium des Werdens ist. Pi. Unveränderte Lage des Arbeitsmarktes. Na. In Baden ist die Lage des Arbeitsmarktes in der Berichtswoche vom.—14. Dezeinber im wesentlichen unver- ändert geblieben. Erzielte Besserungen wurden durch ander- weitig eingetretene Verschlechterungen ausgeglichen. Beson- ders ungüstis macht sich dabei wieder der erhöhte Kohlen- mangel bemerkbar, der Veranlassung zu neuen Einschränk- ungen und Schliezungen in den Betrieben gab. Aber auch ein Mangel. an Rohmateria] ruft besonders iin Nahrungsmittel⸗ gewerbe große Stockungen hervor. in Pfotzheim, trat die außerordentliche Wohnungsnot det Unterbringung von Arbeitskräften hemmend dazwischen. Der neu gegründeten Bezirksstelle Hagenschieß der Bad. Land- und Siedlunssbank G. m. b. H. wurden beteits 100 Notstandsarbeiter für Waldar- deiten überwiesen. In der Landwirtschaft haben Nachfrage und Angebot nachgelassen, es werden nur noch Mädchen gesuchit, die mel- ken können. In der Metall- und Maschinenindustrie kerrscht eine größere Nachfrage nach gelernten Arbeitskräften. in der Holzindustrie ist die Nachfrage groß, dagegen das Ange⸗ bot gleich Null. Die Bekleidungsindustrie hat sich in der letzten Zeii sehr zu ungunsten der Schuohmacher entwickelt. und im Vervielfältigungsgewerbhe besteht öbet haupt keine Nachfrage nach Arbeitskräften, Im Cast- und Schankwirts⸗ gewerbe. sowie für häusliche Dienste werden nach wie vor Küchen-, Haus-, Zimmermädchen und Köchinnen in grober Zahl verlangt, der Bedarf kann immer noch nicht gedeckt werden. Mansel besteht außer diesen Letaigenannten noch aa schulduns die Sanierunt tegelm. nut durch Konkurs u. Zwangs- Olendetzern. Sünslormern. Elekiromonteufen, Hammerschimie'⸗ den für 4000 ks Hammer, 1 mern. Giehern. Lederpolsterern. Holz- und Keilerkülerk Möbelschreinern, Wagueru und Schneideru. Frunkturter Abendbörse. Erankfurt. 23. Dez.(Eis. Drahtb.) Im Abendverkehr W das Cschäſt bei lestem Unterton tuhig. Interessc bestand ſüt Schiffahrtsaktien. wo Hapas und Norddeutscher Llosd retz unisesetzi Kurden. Schautungbahn sewannen 1026 Uuter den Klektropabieren stellten sich Siemens u. Halske 39 höhet Auch A. E. G. und Schuckert waren anzichend. Badische Anh⸗ lin verbesserten ihren Kurs um 4½. Rüttserswerke uin. wähtend Farbwerke Höchst 5½% verloren. Eine Steigeruns von 10% erſuhren Feinmechanik Jetter. Mannesmann stell⸗ ten sich 4% höher. dagegen saben Phönix 3% nach. Adlet werke Kleyer erholten sich um 1276. Bei mäßzig lebhaſtem Geschäft konnten Kolonialwerte Erhöhungen etzielen. leum stellten sich auf 7980—8000. South West gewannen 207%/ Otavi-Alinen z0gen mit 482 12 Mͤk., Cenußscheine mit 449 11.50 Mk. an. Kanada lagen ruhig. Mexikanische Auleihen zogen im Kurse an. Heueste Drahtherichte Die Zuckerpreisregelung tritt in Kraft. JBerlin. 23. Dez.(Eig. Dtahtb.) BIit Zustimmung des Reichsrate und der Nationalversammiuns sind die Verot nungen über die Förderung der Zuckererzeuguns und 10 Zuckerrübenanbaues nunmehr verötfeutlicht Korden. Danae wird zu dem Zucker., der vom 1. Januat an von den Fabtihen abtzeliefert wird. ein Zuschlag von 23 Mark auf den 2if. er hoben und zu einein Fond angesammelt, aus dem die Zuckel cübenanbauer u. Zuckerfabriken für die besonderen Unkostes dieses Jahres entschädigt werden sollen. Für das azchst“ Jahr ist ein Rohzuckerpreis von 130 Mark für den Zen gesichert. Kohlensyndikat und geplante Preiserhöhung. w. Essen, 23. Dez.(Drahtb.) In der Zechenbesitzervel sammlung der rheinisch-westfälischen Koblensyndikate wuld beschlossen. in der ain 30. Dezember 1919 tattt„ienden 8 ung des Reichskohlenverbandes über die Preiserhöhung verhandeln. Diese soll die notwendige Hebung der technt schen Leistungsfähiskeit der Zechen dienen uné den in letztien Monaten ganz außerordentlich gestiegenen Materiag preisen Rechnuns tragen. Außerdem wurde mitgeteilt. 445 auf Crund des 10 der Ausſührungsbestimmungen 20 Kohlenwirtschaſtsgesetz vom 23. März Heintich Kucrup den Vorstand des Syndikats eintrat.— In der nachtolgendel aubßerordeninehen OGeneralversammluns der Arbeiter cheinisch-westfälischen Kohlensyndikate wurde geinak d Bestimmungen des 3 11 derselben Verordnuns Oito Heb Heinrich linbusch, Cerhard Schmitz und der Steiger Halb⸗ kell in den Aufsichtsrat gewählt. Metallpreise in Berlin vom 23. Dezember 1919. . Berlin. 24. Dez.(Eig. Drahtb.) Elektrolyikupfer: Fest stellung der Vereinigung für die deutsche Elektfolytkup notiz: Mk. 2316. Notieruntzen der Kommission der Berliner Metallbörse Kesselschunieden, Schleifernu, For Pelſ Rafſinadekupfet, 99—99.3 ½ Mk. 2100—21580. Origmalhülteg weichblei Mk. 840—800. Hüttenrohzink. Syndikatspreis Ma 450. Preise im freien Verkehr Mk. 700—780, Originalhüttel aluminium 89—99“ in gekerbten Blöckchen Mk. 3100-31850, Einn. Banka. Straits. Billſton Mk, 6180— 6200, Hüttenzinn mim, destens 99 7% Mk. 6000—6100. Reinnickel 98—-99 Mk. bis 4100. Antimon-Regulus Mk. 950—970. Eine 2. Kapitalserhöhung bei Dr. Paul Meyer.-., Berlis, Berlin, 24. Dez.(Eig. Dralitb.) Die Gesellschaſt beantragi die Verdoppelung des Kapitals von 6 auf 12 000 00 M. Die neuen Aktien werden von einem Konsorium unter Führung elektrischen Licht- und Kraftanlage.-G. übernonimen und durch die Deuische Bank den alten Aktionären im Verhälmis von zu 1127 angeboten. Das ist die zweite Kapitalserhöhung i. nerhalb weniger Monate. Die deutsche Speiseölindustrie und das Ausland. Berlin. 24. Dez.(Eig. Drahtb.) In einem Aulrul, den 11 Direktion der Bremen-Besigheimer Oelſabriken versendet, wWir darauf hingewiesen. welche OGeſahren der deutscnen Speiseölindi strie drohen infolge der Bemühungen des Auslandes, deutsche Werke aufzukaufen. Eine der bekanniesten Fabriken. die Oelfabfil Oroßgerau-Bremen ist bereits in die Hand des Auslandes üborgegangen. Die Verwaltung der Bremen- Besigheimer Oellabril warnt daher die Aktionäre davor, ihre Aktien an Auständer 2 verkaufen. 4 0* . Beriiu. 24. Dez. EEig. Orahſb.) Der Reichsdbmemissar gbt jetz die neuen Zementpreise bekannt. Die Preiserhöhung für 4 Zementverbände ist M. 59 für 10 000 kg. ö Die Verwaltung der Wanderer- Werke beantragte die verten lung einer Dividende von 203 gegen l. V. und 10 Bonus. In der außerordentlichen Oeneralversammung der Eislebene Diskontogesellschaft wurde der Antrag angenommen, das mögen dieser Gesellschaft unter Ausschluß der Liquidation à die Kommerz- und Diskontobauk in Hamburg-Berlin zu gen. angenommen. ——.—ñ̃—̃!.—————— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Dezembet — Fepalstatton vom Oatum 0n edei 10%% 2 2 24 Sohustecinseie.16.4.26.33 26s6 Abende 6 Ub V 220 216 243 2½8 Lachm 2 vararn„.0.9.8 407.11 3. Naonm 2 Ui⸗ nannbeim 4289 27 22 30 321 4 Korgens 7 alnren„„„ 40.76.70.75.62 F. 1 Uhr Kaus„5„%%„%%„%„%„ vorm 2 Uht Ktin Nachm. 2 vom Neckar: Gannhelm„„ 290 20.4 402 40 4% vorm. 7 Ubr Hellbronnn„ 408 5.60.5 vorm. 7 U +10 Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachdruck wird gerichtlich verſolgt. 25. Dezember: Bedeckt, naßkaͤlt, Niederſchläge. 26. Dezember: Bedeckt, teils Niederſchlag. Normal temperiert. 27. Dezember: Veränderlich. kalt. Wiite-ungsbeeicht. renreerereeeeswe—— Saro· rem · noonete meter- N— ladat. fFemg. seerksse stang onlas des vo dattee* der 7 a: Naont drad.drad 0. morgens * mmm 162.9 783.8 759.6 75¹⁰2 148. 141.6 742⁰5 norgeh. 80 Ta jos Grad d. Llter aut den qm Dezemdee 18. Oezemde: 2 Deremder 21. Dezember 22. Derembe. . Derembe: 2. berember SSS8888 SSSEL 8 — d* —2= 5 8 1 Schluß des redaktionellen Teils. Der Gr gie Hengmudböm? Aabein Jeg.ee B4¹⁵ ——— — ——— N 3 Jͤã ĩV ⁵ 5 ünraaA4 7 SSrFE S: 1 5 2 0 e ee eeeeeeeeah bte fjeillge lacht. Don Allce Frelin von Gaudy. Wir grüßen dich, heilige Uacht, wie der Schiffer das Tand, Wie der müde Zugvogel grüßt ſeinen Heimatſtrand, Wie der Wüftenwanderer der Oaſe traulichen Grund. Unfre lzerzen ſind ſchwer von Leid, unſre Füße ſind wund. Unſre Sehnſucht nach Frieden, glühend und ungeſtillt, Drängt hin zu der Güte, die deiner Botſchaft entquillt. Du bringſt uns für Stunden Dergeſſen und Freudeſcheln, In dein weihevoll ſeliges Leuchten ſchließe uns ein Taß uns wie Kinder, erwartungsvoll Und ſchlichten Sinnes, dein himmliſches Wunder ſchaun Das alle Dölker umfangen ſoll, Und goldne Brücken aus göttlicher Tiebe baun, Taß uns glauben an lichten Zukunftstag, Caß hoffen uns, die zu hoffen verlernt, Und neue Zeiten, da jede Uacht beſternt, Und die Sonne erſtorbenes Teben zu wecken vermiang! Wenn durch das Schweigen der deutſchen Winternacht Die Glocken gehn, Latz uns vergeſſen, was Cod und Leid gebracht, Und aufwärts ſehn! Caß uns herzen und hände heben In dein verklärendes Licht: Deiner Fülle ſtrömendes Teben Erſchöpft ſich nicht! 4˙* Dunder der Chriſtnacht. Diel früher als den weihnachtlichen Cannenbaum, das Abblld des indogermaniſchen„Weltbaums“, hat der deutſche Dolksglaube andere Bäume und Blumen auf wunderſame Weiſe mit der Chriſtnacht in berbindung gebracht, galt doch dem frommen Dolksgemüt ſeit alters die Chriſtnacht als Wundernacht. Um die zwölfte Stunde tuen ſich da die Berge auf und zeigen da die verborgenen Schätze ihres tiefſten Schoßes, und das Waſſer, das von den Bergen rinnt, wird zu lauterm Wein. Die Döglein erwachen zu einem kurzen Loblied aus ihrem nächt⸗ lichen Schlummer, das Oieth in den Ställen fällt auf die Knie, wird für dieſe eine Stunde des heils mit Sprache begabt und betet den Schöpfer an. Und nicht zum wenigſten tuen die Wunder der Chriſtnacht ſich im Pflanzenreiche kund. Unter dem Schnee wird die wintertote Erde grün, der Wald ſchlägt aus. und alle Bäume ſollen, wie es im deutſchen Volks⸗ lied heißt.„zu dieſer Stunde zu Rosmarin werden“, eine Wendung, der die Beobachtung zu Grunde llegt, daß dieſer immergrüne Halbſtrauch an ſchönen und beſonders warmen Wintertagen ſeine Blüten öffnet, beſonders in den milden Länderſtrichen am Mittelmeer. Wie dort der Rosmarin tatſächlich ſchon um die Weihnachtszeit ſeine Blüten treibt, ſo ſollen in der Geiſterſtunde der Chriſtnacht vor allem Apfel. und Kirſchbäume blühen und Früchte tragen; aus dem Mittelalter liegt eine Anzahl von Berichten vor, unter anderm ein ſolcher aus dem Jahre 1430, in dem es von ſo einem Wunderbaum heißt:„In der rauheſten und unangenehmſten Jahreszeit, immer nur in der Uacht der Geburt Chriſti, trug er Apfelblüten von Daumesdicke. Es pflegen daher aus Nürnberg und den umliegenden Gegenden glaubwürdige Leute herbelzukommen und die ganze Uacht zu wachen, um die Wahrheit davon zu prüfen.“ Kehnliches wird aus der Würzburger Gegend berichtet und von Tribur am Nhein. Wie Cille in ſeinen Jorſchungen über den Weihnachtsglauben nachweiſt, reichen die Berichte über blühende Bäume der Chriſtnacht bis auf arabiſche Quellen des Jo. Jahrhunderts zurück, während der ülteſte deutſche Beleg im„Feben der heiligen Hedwig“, die um 1180 in Frankreich geboren wurde, zu finden iſt. Auch in einem Schreiben des Biſchofs von Bamberg vom Jahre 1426, das an Nikolaus von Dinkelsbühl gerichtet iſt, werden zwei Hpfelbäume ermähnt, die in der Chriſtnacht geblügt und Früchte getragen hätten, die ein gewiſſer Seilage des Mannheimer General⸗N e eeeeeeeeee Ae. eeeee eeee (ãͥãͤͤ ãyãddGGdGudddſbTdTGTGTGbTdTbTbTbTbTbTbTbTb Andreas von Weitra, der den Bericht beſtätigt, ſogar ſelbſt in Händen gehabt haben will und deren Farbe und Ausſehen er genau beſchreibt. Auch der berühmte Wiener Kanzelredner Abraham a Santa Clara iſt ein Ründer des frommen Dolksglaubens an die Wunder der Weihnacht, wenn er ſagt:„Wie Gottes Sohn geboren ward, da haben ſich ſehr viele Wunderdinge zugetragen. Der ziemlich tiefe Schnee iſt in ſelbiger Gegend augenblichlich verſchwunden, und erſchienen die Bäume mit Blüten und hlättern, die Erde aber mit den ſchönſten Blumen bekleidet, gleichſam geſchmückt!“ Auch Hopfen und Wein ſollen in der hetligen Uacht grünen und blühen, und im Jahre 1663 zählt Pratorius acht Pflanzen auf, die ihre Blüten dann erſchließen und deren Anfangsbuch⸗ ſtaben das Wort„Deihnacht“ ergeben: Welke Poley, Epfel. Indianiſche Nelken, Uteswurz, Andriana, Crokus, Heren⸗ oder AKlantwurz, Celge oder Sweige von Kirſchen. Noch heute erinnern an dieſe Wunderblüten die vielerorts gepflüchten St. Barbarazweige, Reiſer von Kirſch⸗ und Apfelbäumen, die am St. Barbaratag, dem 4. Dezember, gebrochen und im warmen Simmer in Waſſer geſtellt, um die Weihnachtszeit ihre Knoſpen erſchließen und in ihrem weißen Blütenflor ſich mit dem dunklen Tannengrün zum lieblichſten Feſtſchmuck der Chriſtnacht einen. +* ö N. P. weihnachtshoffnung. Von Karl Helnz Coburg. Um in dieſem Jahre echte Weihnachtsſtimmung aufzubringen, braucht man Ermutigung und innere Kraft. Zu ſchwer iſt das Leid, zu groß ſind Enttäuſchung und Entſagung, zu trübe iſt die Zukunft, um die weihnachtliche Freude ſo rein wie in vergangener Frledenszeit empfinden zu können. Gewiß. die liebgewordenen Weiſen von der„fſtillen Nacht, heillgen Uacht“ werden auch jetzt wieder ertönen. ÜGber uns Helteren erſcheinen ſie wie ein Gruß aus glücklichen Kindheitstagen, der das herz mit ungeſtillter Sehnſucht erfüllt. Wir fühlen den Schmerz der Wunden dieſer Zeit, wir gedenken derer, die uns der Cod entriſſen, wir weilen im Geiſte auch bei den Hunderttauſenden, die immer noch in Gefangenſchaft ſchmachten und nun zum ſechſten Male keine deutſche Weihnacht daheim erleben. Als es noch Krieg war, glauben wir, bald ein Ende vor uns zu ſehen. Wir hofften auf die Erfüllung der alten Botſchaft„Friede auf Erden“. Nun ruhen ſchon über ein Jahr lang die Waffen, doch das Schichſal zeigt ſich noch herber als zuvor. Dielen unter uns erſcheint die Der⸗ kRündung der Liebe und des Friedens als ein hohn auf Chriſtenheit und Renſchentum; ihnen iſt die Botſchaft der heiligen Uacht unvereinhar mit dem finnloſen Treiben der eigenen Dolksſchäblinge, wie mit den haßerfüllten und Elend bringenden Erpreſfungen unſerer äußeren Feinde. Tlebe Erinnerungen an vergangene beſſere Zeſten oder bange Ühnungen Rund furchtbare Ungewißheit gegenüber der Zukunft verdoppeln das Ceid und vertiefen die Schmerzen. So könnte die ſtille Nacht die dunkelſte ſein, wenn nicht gerade ſte es wäre, die den tröſtenden Lichtſtrahl, die hoffnung, bringt! Iſt doch das Chriſtfeſt mit ſeinem Wunderglauben ganz dazu angetan, uns alle mit neuer Kraft zu erfüllen, damit unſere müden, oft hilfloſen Blicke nicht mehr umherirren, ſondern emporblicken zum ewigen Ticht. Wohl ſtrahlt der weihnachtliche Glanz heute ſchwächer als ſonſt, aber um ſo heiliger empfinden wir, daß das Feſt der Tiebe nie not⸗ wendiger war als fetzt, wo ſo viele Tränen zu trocknen und Seelen zu tröſten ſind. Unſere Liebe ſoll wachſen mit dem zunehmenden Leid und der Derwirrung der Dölker. Und es iſt gut, daß es ein Feſt gibt, das uns beſonders zu dieſer Clebe ruft, damit das Feuer nicht erlöſche. Wir müſſen alle Kräfte der Clobe und des Dertrauens in ſtärkſtem MRaße lebendig wirken laſſen, wenn die koſtbarſten und edelſten Güter der Menſchheit nicht verloren gehen ſollen. Wie die Liebe, ſo der Friede!l Zu einem tlefunglücklichen Dolk kam Jeſus in der Zeit der höchſten Hot. Sagt uns das nicht, daß gerade jetzt auch in unſerem bolke mit all ſeinem Jammer und Elend für Jeſus die beſte Zeit iſt? Gerade der Weihnachtstroſt gibt uns die Gewißheit, daß die Cränen der letzten Jahre nicht vergebens gefloſſen ſind. Die Augen werden wieder leuchten, beſtrahlt vom ewigen Licht. Die Sorgen, i . 8 A 1 7 0 2 N 4— 106 — ———— rrrrrrr eee e —————— ——— EAEccc——— 77 L — eN 1.eeer eee 7+ e ee Min, N 4* eeeeene ee eeeel ihe⸗ 5 13% 2 2 fnee Weihnachten 19101 —.— 5 rr eee e ee die uns jetzt umdunkeln, werden einſt ſchwinden. Und wenn wir, unſere Kinderglück erhielten, daz ſie für dieſen heiligen kibend ſelbſt zu Kindern Kinder und Kindeskinder, das hienieden nicht mehr ſchauen, was des wurden, und ſo hat uns die Weihnachtszeit mit dem warmen hellen Sehers leuchtendes Auge ahmend erblickte, die Zeit kommt auch für uns, Glanz, den ſie in die Herzen gibt, den tiefen Sinn und die rechte Art von der es heißt: Es wird des Friedens kein Ende ſein! des Schenkens gelehrt. Ciebe und Frieden in unſeren Herzen geben uns, trotz aller Wirrniſſe 5 4 und Gefahren, neuen Glauben und ſchöpferiſchen Willen. Sie erfüllen uns mit Weihnachtshoffnungl die Kräfte, die vom Stall zu Sleben Jahre. Bethlehem ausgehen, haben einſt die Welt umgeſtaltet, ſte wirken und weben auch in unſerer Zeit; ſie ſind ſtärker und mächtiger, als die Eins ee N Scrger. Menſchenſeele ahnt. Darum empfinden wir die erſte wehmütige, zage döruck nerboten. Zeligkeit, die uns das Wiederglaubenkönnen gibt; darum lautet unſere Sieben freudloſe. tote Weißnachten. Es iſt nicht wahr, man kann weihnachtliche Hoffnung: es gibteine Erlöfung! Im dunkel nicht jeden Cag zum Sonntage machen. Das dem Sonntage zu eigen dieſer Cage wollen wir Gottes Spur ſuchen und die Menſchenſeele empor- als ſelne Weſensart vom Himmel ber. das ſteht ſedem anderen Cage reizen zum reinen, klärenden Licht! Wir wollen den Klang der Weih⸗ fremb im Geſicht als etwas Unnatürliches. Und es iſt nicht wahr. daß nachtsglocken in uns aufnehmen, wir wollen als Deutſche wieder an Weihnachten ein Cag ſei wle die übrigen dreihundertvierundſechzig, die uns ſelbſt glauben, uns ſelbſt Frieden geben und zuverſichtlich vor⸗ lelchtfüzig oder ſchleppend, je nachdem, hinter die Berge wandern, wo wärts ſchauen! die große Mutter Ewigkeit ihrer wartet. 4 Das Herz läßt ſich nicht belügen und fordert ſein Recht unerbittlicher als der härteſte Schuldvogt. lergt Siebenmal hintereinander hat die einſame Frau auf dem Hügel⸗ Wie die Deutſchen das Schenken le en. hofe jämmerliche Weihnacht gehabt. Siebenmal hat der Chriſtbaum (Eine Weihnachtsbetrachtung.) auf dem Ciſche geſtanden, geſchmückt mit Lichtern, behängt mit dem Die Seligkeit des Schenkens, des Fortgebens einer Sache Sterat. der den Greis zum Kinde. das Kind zum Weiſen macht. Steben⸗ eigenſüchtige nur um den zu„ee 8 mal hat ſich ein zitternder Frauenarm ausgeſtreckt, um die Lichtlein laltet ſich am Weitnachtsfelt in ihrem ſchönſten Glanz, und die felbſtloſe aufflammen zu laſſen, der abgrundtiefe Schmerz bat aus den grauen, Freude an der Freude anderer iſt uns heute in Fleiſch und Blut über⸗ tränenmüden Augen geſchrien, die Ciebe trat bittend und ſchmeichelnd, gegangen. Dieſes Sichentäußern eines Wertgegenſtandes iſt aber für heilige Schauer weckend, über die Schwelle und ging weinenden Auges. den primitiven Menſchen durchaus keine ſo natürliche Sache, wie uns Das Frauenantlitz verſteinte, die Cippen lagen blutleer aufeinander, wohl beute düngkt. Es hat vieler Jahrtauſende bedurft. bevor die menſch. und das unnatürliche: Hein— trotzte in die heilige Stunde wie ein helt, vieler Jahrhunderte, bevor die Deutſchen dies Glück des Schenkens Fauſtſchlag ins Geſicht des Gottmenſchen. Slebenmal.— lernten, und das Chriſtfeſt iſt es geweſen, das uns dieſe Sitte als ein Sieben Jahre iſt es her da ſtand die Nutter am Ciſche neben dem Teil unſeres Cebensgefühls eingepflanzt hat. Alle Dölker kennen in Bäumchen, ſtrich mit linden Fingern über die bewimperten Zweige, einer ziemlich langen Periode ihrer Kulturentwicklung nur ein Geben, faltete die Hände, ſah kindgläubig zur Decke. und gab dem herzen nach. das lich aus einer Derpflichtung herleitet. oder das Darreichen eines Bub, du lieber. Fott verzeih mir, daß ich dich ſo lieb habe, da du mich Dinges. das wieder zurückgefordert werden kann oder ein Schenken auf doch drelmal ſo bitter enttäuſchteſt. Ich kann nicht anders. ich glaube Gegenſeitigkeit. So war es auch bei den Germanen. Unſer Begriff des dennoch an dich.“ Und zitternd entzündete ſie das erſte Tichtlein am Schenkens war ihnen vollkommen unbekannt. Das geht ſchon daraus Baume. eine weiße, glatte Kerze, die mit frommem Scheine ins Weih⸗ hervor, daß das Wort„Schenken“ noch in der Blütezeit des Mittel- nachtsdunkel griff. hochdeutſchen uur»einſchenken, zu trinken geben“ bedeutet. Erſt ganz Da kam ein ungleichmäßiger, wantzender Schritt auf die Nür zu, am Ende des Mittelalters erhüält das Wort allmählich die heutige Be- da ſtand einer eines Atemzuges Tänge an den Pfoſten gelehnt. riß ſich auf, deutung. weil der.geſchenkte Crunk“ ein unbebingtes Ueberlaſſen des ſtolperte, wankte unter der Cür, und es brach ihm ein einziger, gequälter Bieres oder Weines„Huf Uimmerwiederſehen“ darſtellte für Lippen. das mehr und mehr aufkommende freie und unwiderrufliche Ueberlaſſen das wor Achenten⸗ gut paßte. bGechene⸗ wurden im mittelalter Da ſtockte der Frau der Herzſchlag. Sie richtete ſich auf zu ſchier nicht als Gnade erbeten, ſondern als gutes Recht gefordert. Wie un⸗ übermenſchlicher Größe. unnahbare Hoheit auf dem Autlitz, und die geſtüm verlangt 3. B. Walter von der Dogelweide ſein Tehen, und über- Kugen waren wie ſtählerne Klingen. daupt glaubten Ritter, Knechte und Sänger für ihre Dienſte Gaben-Du haſt wieder geſpielt 7 beanſpruchen zu dürfen. Das Geſchenk war nur eine beſondere Form Und der ſchlanke. junge Menſch. bildſchön in den Cagen der reinen des Tohnes. ſowie die„Geſchenke“, die die Fürſten und Klöſter erhielten, Freude, verwüſtet letzt durch Selbſtanklage und zerfleiſchte Nächte, nichts anderes waren als— Steuern. Wie der herrſcher nur das Gut hob blaſſe. zuckende Hände Ein erbarmen flehendes Herz griff nach dem aller verwaltete und von ihm mittellen mußte, ſo hatte auch der reiche ſtärkſten Stabe.„Mutter!“ Und der Stab zerbrach. Privatmann ſeine Habe als ein Darlethen Gottes, und die Almoſen, die Gerecht in ſich, unerbittlich. eine zürnende Heilige. ſtand die Mutter er gab. nahm der Bettler als einen ihm gebührenden Anteil. Geſchenke, am Liſche, und das einſame weihnachtslichtlein bettelte umſonſt mit mie ſie die Helden bei Homer oder in den altgermaniſchen Sagen geben, zitternden Strahlen für den Schwachen, der ſich in die Unergründlichkeit bedingen ganz ſelbſtverſtändlich ein Gegengeſchenk. Im altdeutſchen der Mutterliebe in grauen Hottagen hineingewühlt hatte mit auf⸗ Becht gibt es eigentlich keine Schenkung: inſoweit ſie erfolgt, wird ſie gepeitſchtem Glaubenwollen. unter einem Scheinkauf verborgen, und das Geſchenk war nur ein be⸗ ⸗Du haſt wieder geſpielt.— Sag' nichts.“ Die Mutter langte ſchränktes Eigentum“ das wieber zurückgenommen werden konnte, denn binter ſich, zerdrückte das zitternde, weinende Jlämmlein mit harten die trotzige Weltanſchauung der Germanen duldete kein mühelos er⸗ Jingern, der Weihnachtsmond hob ihr bleiches Antlitz aus der NUacht worbenes Gut und knüpfte den Begriff des Eigentums an Kämpfe und heraus.„Es iſt genug. Ich vermag nicht mehr, an dich zu glauben. Mühen, an Arbeit und Schweiß. Unſere Wege gehen auseinander. Kus der hochentwichelten Kultur der Römer kam der Begriff des der glimmende Lichtdocht kniſterte, eff Stöhnen vor dem Sterben. reinen Schenkens zuerſt in den Ueufahrsgaben, den Strenae, nach Und es war ſtill in der Stube, in der die Liebe ſich grauſam ans Deutſchland. Zu Ueujahr erhielten Beamte und Geſinde beſtimmte über Kreuz ſchlug. dhre Entlohnung binausgehende Dergünſtigungen, und als die Kirche ⸗Mutter.“ kam ein lallender Taut von der Qllre her, ich will den Zahresanfang auf Weihnachten verlegte, da wurden nun dieſe wandern und will warten. Jedesmal aber, wenn der Weihnachtstag über Deputate am Chriſtfeſt verabreicht. Ebenſo wurde der früher zu Mar⸗ die Berge kommt. will ich drauzen ſtehn und auf ein Zeichen hoffen. tini fällige Cohn für die Knechte und Mägde an dieſem Feſttag verteilt. Des Chriſtbaums Cicht Joll es mir künden, wenn der Cag da iſt, an dem Andererſeits brachten die Tehnsleute den Fürſten und Abteien zu Weih- du mir vergeben kannſt. nacht„Geſchenke“ dar, die in Geld und Naturalien beſtanden und Die Cür knarrte. Da trat die Nutter einen Schritt voran, einen „ſteara“ hießen, wie ſie denn auch nichts anderes als Steuern waren. harten. feſten Schritt, unter dem die Diele ſtöhnte„Junge, ſpar dir Weg Denn all dieſe Spenden waren keine freiwillig dargebrachten Geſchenze, und Mühe. Du warteſt umſonſt.“— ſondern Pflichtgaben, die entrichtet werden mußten. Das Hingeben von Es ſind ſteben Weihnachten hingegangen, ſieben lichtleere weih⸗ Dingen, die über das beſtimmte Maß hinausgingen, empfand man ſogar nachten, die hoffnungsfrohen Auges auf den hügelhof zuſchritten und direkt als anſtößig, und deshalb wurden ſtrenge Derbote gegen ein taumelnd, gebrochen über das ſchneeige, ſchweigende Cand jenſeits hinaus übermäßiges Schenken zu Weihnachten erlaſſen. Erſt ganz allmählich wanderten und die Cränen rinnen ließen. bringt das Chriſtfeſt durch den Geiſt der Tiebe und des Mitleids, den Frau Marlanne hat im erſten Jahre das Cännlein, das ihr die es ausſtrahlt, eine Wandlung in die altdeutſche Auffaffung vom Schenken. Magd gebracht, das ſchmuckhe, grade Bäumchen, das war wie ein der Presbyter kilho, der uns um 1400 in ſeinem Schreiben über den ſtrahlender Knabe, vor die Cür geworfen, hat ſich eingeſchloſſen, die zlargum sero“. b. h. den„freigebigen Abend“, eins der älteſten erhaltenen Fauſt hart auf den Ilſch gelegt und das: Uein,— vor ſich aufgebaut Dokumente über die Weihnachtsfeier geſchenkt hat, empfindet zwar die wie Zyklopenwerk gegen Meeresbrandung, gerecht in ſich und einſam. weihnachtliche Freigebigkeit als etwas ſehr Ungewöhnliches, wobei der Sie hat im zweiten Jahre das Bäumlein auf den Ciſch geſtellt, hat Menſch ſeine urſprünglich habgierige Hatur“ völlig ins Gegenteil ver⸗ darunter geſeſſen mit ſtarren Augen und murmelnden Tippen.„Wie kehren müſſe, betont aber. daß„die gläubigen Chriſten an dieſem Abend war er ſchön. da er noch ein Knabe war. Sein blondes Haupt und ſein freigebiger ſind, als zu anderen Zeiten. zu Ehren und Gedächtnis der grozes Auge! Und er hat mir die Arme um den hals geſchlungen Freigebigkeit Gottes“, der uns das größte„largum sero“. das er im und.... NMein, er hat ſeines Daters Hamen ehrlos gemacht!“ Am immel gehabt habe, nämlich ſeinen eingeborenen Sohn. geſchenkt habe. Morgen fand ſie einen Zettel vor der CTür, auf dem ſtand:„Kann auch Der rechte Sinn des Schenkens iſt aber erſt allgemein verbreitet worden, eine Mutter ihres Kindes vergeſſen 7 als Weihnachten ein Feſt der Kinder wurde. Der heilige Martin und Uoch fünf Jahre hat ſie. die ſich das Jahr lang ſtolz hielt und der heilige Uihlas, die im Mittelalter an ihren Feſttagen die Jugend harten fiuges unter den Leuten ging, am Weihnachtsabende in ſich erfreul hatten, mußten immer mehr gegen das Chriſtkind zurücktreten, zuſammengeſunken auf niedrigem Schemel gehockt. die Hugen zum das an ſeinem Geburtsfeſt als Gabenſpender auftrat. Wer den kleinen Bäumlein gerichtet, das lichtleer und weinend ſeine arme Herrlichkeit Gottespfänzlein“ etwas ſchenkt. der gehorcht ja keinem Zwang. rechnet trug. Grau und drohend ſtand da: berdorben, geſtorben,— vor ihr. auch nicht auf Erwiderung. ſondern freut ſich an ihrer Freude, und ſo Und es kam. daß ſie mit ihm rang. daz ſie die Hemdlein zitternd auf iſt denn durch die Sitte der Kinderbeſcherung der modernen Menſchheit dem Ciſche ausbreitete, die der Knabe getragen. daß ſie zerbrochenes der Sinn und Segen des Schenkens ſo recht aufgegangen. Es kam dann Spielzeug unter dem Baume aufbaute wie heiligtümer, die man in bei dieſer zuerſt aus dem 18. Jahrhundert überlieferten Chriſtheſcherung goldenen Schreinen hütet, daß es aus dem Dunkel der Weihnachtsnächte der Kinder ganz von ſelbſt, daß auch die Grozen ihren Antell an bem taſtend erſt und unſicher, zuletzt fordernd und gebietend aufſtieg: Kann R6ÿirnůhÿe‚e I0 7 .. Beilage des Mannheimer General⸗Anzeiger 2* 9 60 N. NN I N NNNNNNN e een 75. 5„Nerenee Sdttelnekin eeeeltSz-fAANMAtdanüniln⸗tde 1 + 4165 ſ 9 5 8 1f 1u51 ieeeeeeee Weihnachtet rrrrrrrrnnn auch elne Mutter ihres Kindleins vergeſſen? Daß ſte ſich wand und endlich, endlich, jubelnde Erlöſung fand: Er war ſchwach, er Iſt ſtark geworden! Und: Ich habe-ihn lieb, ſo lieb!— Daß doch das Jahr nur einen, einen einzigen Weihnachtstag hat! Uun iſt die Ctebe frei geworden, und nun weiz ſie, wie bitter weh ſie ſich getan hat. Drei⸗ hundertfünfundſechzig Tage und nur ein Weihnachtstag. Das Bäumchen ſteht gerüſtet auf dem Ciſche, das Auge iſt ſellg. das Herz jauchzt, die Arme langen in den Wintertag hinaus. Und der Cag, der kurze Cag iſt ſo unendlich lang!— Sleben Jahre hat einer im klingenden Froſte einſam und wind⸗ umbrauſt am hügel geſtanden, gerade wenn die Weihnachtsglocken zu läuten begannen. Dle Sterne ſind über ihm hingezogen, der Schnee lſt auf Windes Fittichen über das Land geflogen. er hat geſtanden und hat gewartet, iſt gegangen und iſt wiedergekommen, als ſich abermals ein Jahr gerundet hatte. Seine CLippen ſind ſchmal geworden, ſeine Augen reden von bitteren Enttäuſchungen, ſeine hände ſind hart und ohne Muskeln. Aus den ſtrahlenden, leichtfertigen Jünglingsaugen ſind Mannesaugen geworden, zuverläſſig wie Edelſtahl. Er iſt gekommen, er iſt gegangen, ſteben Jahre und hat nicht abgelaſſen zu glauben. Ehre und Stellung ſind erkämpft. Er ſteht einſam im Ringen wie ein Fels und ſchleppt den eiſern gemeiſterten Schrel ſteben Jahre vor ſeiner mMutter Cür und trägt ihn eingeſargt im blutenden herzen wleder hinaus.—9 Der Glaube leltet ihn abermals an den Fuß des hügels noch bevor es nachtet. Und noch bevor es nachtet, flammt droben ein Lichtlein auf und noch eines und mehr und mehr. Die armſeligen Lichtlein werden zum Glutmeere, aus dem die Clebe ihr leuchtendes Antlitz erhebt. Sie gehen ſich entgegen, ſle begegnen ſich. Ein Wort aus zitterndem Munde, von beiden Seiten her eint ſich zwiſchen ihnen: Dergib!— Die Mutter leitet den Sohn in die Stube. Unter dem Baume liegen die Hemdlein und die Röcklein, auf weichem Sammetlager der erſte Jahn, daneben zerbrochen Splelzeug. Er hat das Haupt in der Mutter Schoß geborgen.„So lieb haſt du mich. Mutter!“ 5 Sie ſtreicht ihm über die Haare, ſie nelgt ſich herab und drückt ihr Haupt auf ſeinen Scheitel.„Bub, ſieben bittere Jahre!“ „Mutter, ich bin ſtark ge. „Red' nicht. mein Bub. Ich glaubel“ Ste nimmt ſein Haupt zwiſchen ſhre Hände und ſteht ihm tlef in die Kiugen.„mein Bub! So grau biſt du geworden, ſo grau!—— KHomm, laß uns Weihnacht halten.— Sing' mir ein Lled, wie du es als Knabe ſangſt.“ 72 + Weihnachtslegende. Don hans Bethge. Nachdruck verbolen. Als die heiligen drei Könige zum Stall von Bethlehem katlen, fanden ſie dort die Hirten vor, die von den Herden herbeigeeilt waren und die Krippe des Jeſuskindes mit den ſchlichten Bäumen ihrer Felder umſchmückt hatten. Denn koſtbare Gaben beſaßen dieſe Armen nicht. Als nun dle heiligen drei Köntge ihre reichen Geſchentze aus⸗ gebreitet hatten, ſtaunten die hirten über dieſs Koſtbarkeliten und ſprachen unter ſich: 5 „Was ſollen unſere arwen Blumen noch neben dieſen Wunder⸗ dingen aus Silder und Gold? Sie werden dem Kinde mißfallen. Laßt ſie uns entfernen.“ Aber ſiehe, da ſchob der Jeſusknabe mit dem einen Füßchen die leuchtenden Hoſtbarkeiten behutſam beiſeite, ſtreckte ſeine kleine Hand nach den Blüten aus und ergriff ein einfaches Gänſeblümchen. Er hob es zu den Lippen auf und drückte einen Kuß auf ſeine Blütenkrone. Seit jener Zeit haben die Gänſeblümchen, die bis dahin völlig welß geweſen waren, am Saume der Blätter ihre ſchöne Roſenfarbe. die ein Schimmer der Morgenröte zu ſein ſcheint. In Wahrheit aber rührt ſie von jenem Kuß der heiligen Tippen des Gottesſohnes her. + Burgholde und ihr NHann. bon Erika Spann-Rheinſch. AQ3n einem Weihnachtsabend geſchah es. daß Burgholde, die auf dem Hofe ihrer Schwiegereltern lebte, ſeitdem ihr Mann kriegsgefangen in Rußland ſaß, von dem Chriſtbaum, den ſte in ihrem eigenen Stübchen für ſich und den fernen Ciebſten geputzt hatte, aufblickte und ganz oben am Geſin s der Fenſterſchleier eine wirre Unordnung von heu und Stroh hängen ſah. Da ſie in einem Bauernhauſe lebte. wunderte ſie ſich darüber nicht übermäßig: vielleicht war das Heu von dem Gipfel des Chriſtbaumes aus der Cenne gezogen und hier oben abgeſtreift worden. Sogleich ſtellte ſie einen Stuhl auf den Ciſch urd ſtieg hinauf, um das Gewirr abzunehmen. Als ſie es aber in händen hielt. ſah ſie. daß unter den welken halmen und Blättern zwei wunderliche Figuren waren. wie zwei ausgeſchnittene Männer, aus den trockenen Srashalmen künſtlich geflochten. Sie betrachtete das Spielzeug wie im Traume: das Profil jedes der Männer erinnerte ſte an die Züge ihres Clebſten; ſie legte die Figuren aneinander und ſiehe, ſie paßten genau zuſammen; aber nun konnte Burgholde ſie nicht mehr auseinandernehmen; ſie waren feſt verſchmolzen und ſchienen einen Körper zu bilden. In dleſem Augenblick klangen Schritte gegen die Cüre: Burgholde ließ die Puppe fallen, ſtieg von Stuhl und Ciſch herunter und ging ihrer Schwiegermutter, die eben eintrat, entgegen. Aber die alte Frau wollte ſie nur bitten, hinab in die Stube zu kommen, wo alle das gemeinſame Weihnachtsmahl ein⸗ nehmen ſollten. Burgholde verſprach es und die Alte ging. Als ſie fort war, ſchritt Burgholde in tiefen Gedanken in ihr Zimmer zurück; ſie hatte vergeſſen, was vorher geſchehen war, und fühlte doch den Drang, ſich zu erinnern. Wie ſie nun in die Chriſtbaumecke des Zimmers trat, hätte ſie beinahe laut aufgeſchrien vor Derwunderung: denn ein paar lange geſtiefelte Beine. die zu dem Körper eines Mannes gehörten, ſtreckten ſich unter dem Baume hervor. Zitternd vor Ahnung bückte ſie ſich. hob die unterſten Cannenzweige empor und erkannte das Angeſicht ihres Gatten, der in llefem Schlafe lag, ſie warf ſich neben ihn nieder, e 0 25 25 6. Feb 1 10 1 Wi 7 1 10 umſchlang und küßte ihn, und endlich kam Regung in ſeinen Rörper, er erwiderte ihre Liebkoſungen wie im Uraume, und zuletzt ſchlug er die Augen auf und richtete ſich halb empor. Aber er war müde und ſchwerfällig wie von einer unendlich langen Reiſe. und ſein Angeſicht, ſo vertraut und ſchön es ihr erſchien, war blaßz und erſchöpft. Flüſternd erzählten ſie ſich bon ihrer Sehnſucht und ihrer Tiebe, und von dem Glück, wieder verelnigt zu ſein; enolich aber, da ſie noch immer unter dem Thrtſtbaum kagen, ließ er ſich von ſeiner Frau beim Kufſtehen helfſen, und lndem ſie ihn mehr trug als ſtüßzte, geleitete ſie ihn zu ihrem Tager und beitete ihn darauf din. Er aber machte ihr ſplelend den Gürtel los und beide drannten vor Derlangen. In dieſem Kugenblick trat die alte Bäuerin, ungeduldig über das lange Ausblelben Burgholdens, wieder zur Cür herein; Burgholde, in hoͤchſter Derwirrung und Derlegenheit, kam ihr entgegen, als wollte ſe ſte abhalten, weiter ins Zimmer zu dringen. Aber die alte Frau, der dleſe Bewegung nicht entgangen war, ſchritt unbekümmert vor und ſah ſich mißtrautſch um; verwundert blleb ſie vor Burgholdes Tager ſtehen, das aufgedecht und unordentlich war, und in dem ein paar heu- und Strohhalme wirr herumlagen. Bel dieſem kinblick brach Burgholde in UTränen aus; die Alte aber, die bemerkte, daß niemand ſonſt im Zimmer geweſen ſein konnte, ging kopfſchüttelnd wieder hinab. Uach einer Weile kam auch Burgholde zum Weihnachtsmahl; aber ſte war blaß und ſtumm, und die andern rieten nicht fehl, als ſie ihr Benehmen damit entſchulbigten, daß ihre Gedanken heute wohl ſchmerzlicher als ſonſt bel dem Gefangenen weilten. 8 55 70 — AÜber von dieſem Jage an glaubte Burgholde nimmer, daß ihr Gatte ihr ferne ſei; voll Unruhe ging ſie im hauſe umher, durch alle Stuben vom Keller bis zum heuboden, und hoffte überall elne Spur von ihm zu entdecken. Sie ſuchte ihn draußen auf den Keckern und im Wald, und beſonders, wo irgend etwas Oerſtechtes ans Cicht kam, glaubte ſie ihm begegnen zu müſſen; als es linder wurde, grub ſie die Schneeroſen unterm Schnee hervor; ſpäter fuchte ſie im Dickicht die Dogel⸗ neſter auf und ging dem Lauf der Bäche entgegen. oft tagelang, bis ſle an ihre Quellen kam. Aber niemals mehr konnte ſie etwas von ihm entdecken, und nur in ihren Träumen trat er häufig, aus Fels und Baumrinde hervorkommend, auf ſie zu, küßte ſie und zeigte ihr an, daß er noch labte und ihr elgen ſel. Jreue, ja freue dich, Chriſt iſt erſtanben Tiegt auch dein herz und dein Dolk noch in Banden— Strahlt doch, dle Schatten zu löſen, 2 Es zu befrelen vom Böſen, Göttliches Licht. Erſt ſind die Zeiten und traurig die Jerzen, Dennoch erglänzen wie immer die Terzen. Chriſtkindlein nahet ſich leiſe, Finget die fröhllche Weiſe: Frieden der Oeltl Weihnacht! Ole Ciebe mit ſteghaftem Strahlen Trocknet die Tränen, ſtillet die Gugten. Alles, was deutſch und was gut Ringt ſich mit heiliger Glut Durch und zum Licht. Flammen die Kerzen, klingen die Tteder, Wirſt mit den Ulndern zum Kinde du wieber; Und über Selten und Raum Urägt dich der goldene Craum: Kindheit und Glück. Tiebe gebärend, Frieden verkündend. Seelen zu relneren Gluten entzündend, Senkt ſich die heillge Uacht; Hoffnung im herzen erwacht Lauter und ſtill. Freu dich, und hoffe, hebe die Schwingen! Ewigkeitskräfte die Schatten durchbringen. Anbetend ſinge und ſag' Dank, und vergiß' aller Plag'. Frieden der Weltl cuiſe sperling. 3˙ Chriſtnacht. Legende von hans Gäfgen. Als in der helligen Hacht den Hirten die Engel erſchtenen waren und die hüter der Herde zut Krippe gingen. um das Kindlein an⸗ zubeten, blieben die Hunde allein del den Schafen zurück. Zunge aber ward ihnen gelöſt, und ſie redeten untereinander und ſprachen alſo: „Auch wir wollen uns dem heiland zu Füßen werfen, denn auch zu unſerm heile ward er auf. die Erde geſandt.“ Und ſie ließen die Herde allein zurück. Da geſchah es, daß Wölfe aus den Wäldern Ramen. Doch ſte zer⸗ riſſen die Schafe nicht, ſondern legten ſich zu ihnen, als ſeten ſie Hunde. Und die herde fürchtete ſich nicht. Die Hunde aber kamen zu der Hütte, in der Naria das Kind go⸗ boren, und ſcharrten an der Pforte. Der Jeſusknabe, der im Arm der Mutter lag, vernahm ſte und ſich vor dem helland nieder und ſprach:„Caßt ſie ein!“ Die Tiere warfen klagten, daßz ſte keine Gabe brächten, das Kind zu beſchenken. Jeſus aber ſprach:„Ihr gebt mir mehr, als viele der Utenſchen. In Eure Augen will ich ſchauen; ſte werden mir Kraft ſpenden, wenn ich verlaſſen bin von allen.“— Seit ſener Stunde geſchah es, daß die Augen der Hunde jenes ſelk⸗ ſame Ceuchten in ſich bergen, das wir Creue nennen. — eral-Anzeiger 17770 E eeeeeeleeeeeee Men eſten Lg N Beilage des Mannb 55 eimer Gen f n eeeeeeeeeeeeeee 7 le, 7 70 N 0 * N Selke. Nr. 595. N e 45 Manubelimer Gen Auzeigee. Krbend-n 5 2 Aarten 7 NT7/ 5 7— 52* Gtatt Rari J Maria Gqwanòer„ 8 Heſel Sohmann Derloõte 4 5.— 0 Aarl Wihigmann Auna Lrili Berta Nenz — 2 Verloõta. Derloõte 12138 Haur. Dicel erloòte Aurlsrußhe i. B. 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Geilerſtr. 72. 4 7946 3. 7 Dammſffraß⸗ 2 5 5 Anna Nieſer——— Einilie E Cara Boll milie NRauſmaun 55 noòͤwig Freunas Heowig Gchenkenberger Heiurich Ne Jalob Bauerle Fri; Aeulher Verloõte 2 5 Verlobte BIS87 . e e 4 er 2 B Mamenhetm, Moihnachteu 7939 8 1— 92 QAnxdheunhauſerſtr. 6n 8 Weihnachlon— 8 9225 7. 10 6, I2a Aenvlerſrr. s Gtact Aarten N 0 75 8 N 5 5 2 NN 7 He Cioshbem 2 Anna Gchafer Guſauna Giifeuhpòfer Friebriq; Gaul Aarl Baumüller Heiuriqh Muller 37102 αα Oege Der lobte 9 Darloõte 7⁴⁴ Derlobte 5 Maunbeim 57 Verloõte 5B75ʃ0 372¹7 1 2 L, 4—— 8 19 08 5 Saheeee 10 ö eee 794. Manuußeim, Weihnachten 7979. 7 5 7 Betiuy Gur Mathilbe GGrotß Wagner Auna Gchlimm Ottomær Sottenftein Aaus. Hildebran Hein Nolh Jeiurich Hammer Dorlobta Aub. nng. Verloõte Derloůl⸗ Verlobte N. Miosò Manunheim- Naſer Man aunheum Helöeiberg Seveegte. 5 eree— 225 0 Weihuachten 7935 5.—255 Melßuaqten 1036. B7502 7 Weuhnachten 1015. 5 1 Aurten 25 5 7 Mari— Eliy Witiner Aronomiſſß Aulchen Himmalreic Metg Gchulte— Gimon Groß Anton Haas Max Molitor B7480 Verlobte 574³⁴ 8 Ve rloòbte B73³³ Merlobte 87495 Ve rloòt 2 G 3, 4, 7 Opelhente. 75 64 15 Narreberg · Maunheim Manchen · Bamberg WannfeSe ben 8 W. en 7919. 885 Huachten 0 eihnachten 2 Maunbeim, Desember 7949 eißnachten J919 Wethnachten 7929 8 Weihnachten 7919. 8 2— 0 F Annua Meher QAuna Maria Groll— Nre Verlobung geben belaunt — gaoſe Orehſen Frih Albieß Beley Gollſcho Mathilbe Hunliel Verlobte 2 Hugo Geligmann MWilhelm Meuthen Mannheim Vierſen Verlobte B7518 Veerlobta. B7523 M, 7. Mheinlauò Aeuß I. Mal: Mannßeim, Y, F I. 4 Maunßheim. 2 7, 19. Seihnachten 1019 5 Aee Wethnachten 29169 5 Weißnachten 7919. 9 B7⁴⁴ MWeibnachten 7919. 8 2 Neet-Aerken. 5 5 Anny Aump Aurten. Aurten. 7 Ganunchen Gieſer Gegrg Baliy Emilie Homann Aũte Ourler Jean Aeingarò Verlobte Carl Noth Otto ANohr Verlobte Shaunbenm Munchen 885 Verlobte 25 Wiebſuugen Ci E44 Ovesgeim Coiugen a. N. 5 5 Sechnachten 1919. an eee e 8 Weihnachten 1655.(——— 7 8. 25 PGtaie Aarten/ 7 8³ĩ— ͥ ͤ3 . Cina Gchiot Goſfte Alaiber 5 Oyhr⸗ Derlobung jelgen au Aäth 2 Gim on Julius Müller, Aanfmaun Nuòdolf auſer Emma Frau Heinriq́ͥ Gtierle Verlobte B7805. J. Wilhelm BVerlobte 51 deuee Kunſtmaler Weithnachten 7939 eeN Aen alne Maunheim Maunßheim Nediarau Manußeim Wethnachten 7919* Wetßzwachlen 72919 03, 9 Air cheuftr. 26%0 Friodrichastr. 56. H 6, 12. 1 Ar. en 225 8 AHrLen 5 erla Feizler 25 ua Gchott + SeA. Zardes. 874% Olo Vehmaun Aenue Gilbert Fr an; Gyies Vuiſe Baat VDorlobn Willi Arauf Alrchlilel⸗ 87470 Heinrich Doͤrrlinger Verlobte Verlobta Verlobte e Se 0. 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Dezember entheben 4 5 — msteν,,jLon J0. —— 8 2 Karten vom 18 dezember ab ; QuuL er. gen. B750 DDeihnachten 2919. usgegeben: Emma MNiegel— ee ie., ſin Verkehrs⸗Büro, Neues Rathaus, Aut BB5s Emilie Gqßuler 25 Iſin Bi 1. Bogen 47 48, arl Gleinhi Her 0 E 8 736 ro der Armenkaſſe, N 2 Nr.4, Hof rechts tto Cuiloſ Gleſe Ji im alten Ralhaus hier, F I, 2. Stock, Zimmer Verloböte B7343 in d 1 ᷑ 155„„„ Mannhelm, ern e eitungs„Expeditio —— Weihnachten 7970 Oaterbalenfr. 70 e 7 Querengaſſe er 25 Gecenee ſowie Zt. Fommern a. d. 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Zur Abgabe ſind bexelt: —2 2 Nels: Als Kartoffelerſag 200 Gramm für die Kolonſal. waren⸗Berkauzsſtellen—1868.(Preis 3,50 Mk. das Pfund). Oeſfuungszeit des Lebensminelamts. Nach Verfügung des Bürgermeiſteramts bleiden am Samstag, den 27. ds. alle ſtädtiſchen Aemter geichloſſen. Zuni Eintauſch von Reiſebrotmarken und zur Abfer⸗. Ugung bei dringenden Krankheitsfällen iſt im Vebens⸗ mittelamt das Zimmer Nr. 5 im Erdgeſchoß von—12 Uhr geöffnet. Städtiſches Lebensmittelamt C 2. 1818 Petroleum. Gegen Abtrennung der Marten 4, 5, 6 und 7 der ben Karte je Lir. Gegen Abtrennung der Marken J und 4 der grauen Karte ſe ½ Ote. den durch Bekanntmachung dezeichneten Verkaufsſtellen. Städt. Vetroleumpetteflungsſtelle. Bitte. Edle Menſchen und Kinderfreunde ſetzen den Stiſtungs⸗ rat der Familie Weſpinſtiftung alljährlich in die Lage, den öglingen des Weſpinwaiſenhauſes, die det Liebe er Eltern entbehren müſſen, eine Weihnachtsfreude zu berelten. Wir glauben, auch dieſesmal keine Fehlbitte zu tun. wenn wir uns vertrauensvoll an die Mannheimer Beböl“⸗ zerung wenden. die ſtets Opferfinn und ein wormes erz für unſere Waiſen gezeigt hal und ein beglückendes Ge U9¹ darin findet, auch andern eine Freude zu bereiten. Die er e ſowte der Hausvaler, Herr Haupt⸗ ſehrer Georg Eckert, Seckenheimerſtraße 45 ſind gerne be⸗ Teit. Gaben in Geld, Spielzeug, Naturalien und dergl. in Empfang zu nehmen. Stüftungstat der Famille Weſpin⸗Stiſtung: Bötiger, Siadtrat, L 8, 3b; Foshag, Stadtral, Schroetzin⸗ erſtkaße 110; Adam Lamerdin, Glaſermeifter, Snken. ae 78; Adolf Les, Privatmann, L. 11, 8; udwig cher, Bankdirettor, Moltteſtraße 6; Ftiedrich Nipperi. Piivatmann, R 7, 31; Augußt Budwig, Ingenieur, Lulhen⸗ uing 39. S1232 Srtaenbahn. „VBor einiger Zeit wurde in einem Wagen der errk⸗ keiſchen Straßenbahn in Mannheim ein Geldbeutel mit 4 87.60 Inhalt, ferner ein Geldbeutel mit 4 109.48 In⸗ 0 b 50 B. G. dene utb 1050 Nerzyf f diend ichen Kenntnis mit der Auf Rierer, ſeine Eigentumsrechte innerbalb 6— evtl. unter Vorclage von Bewelsſtücen behufs Glaubhaft⸗ machung— beim Straßenbahnamt Mannheim, Collinꝛ⸗ Fraße I, geltend zu machen. 7 an Wegen des erfahrungesgemäz ſtarlen Andranges an den Schaltern der Städt. Sparkaſſe fönnen 88 Zinsgntſchriften in Sparbihern und Eutleerunzen von Hausſparkaſſen während des Monats Januar nicht vollzogen werben. Zinsgutſchriften können dagegen jetzt ſchon vorgenom⸗ men werden, wenn Aenderungen im Sparduch nicht mehr in Ausſicht ſtehen. 1123 Siddiſſche Sparfaſſe Mannheſet Saut Beſchiuß des Stadtrats blelbt auch die Städt Sparkaſſe am Samstag, den N. Dezember 1919 gelchloſſen. S1128 S114⁸ orgen⸗ JagdverpachtungS. Die Jagd in den kirchen⸗ ärariſchen Waldungen auf Gemarkung Mannheim mit rund 250 ha wird Montag. den 5. Januar 1920, vor⸗ mittags 11 Uhr auf unſerer Kanzlei(Werderplatz 6) auf 6 Jahre öffentlich verpachtet. 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S190 Mannheim, den 28. Dezember 1919. Stist Sulsverwaltung. 3 Aufgebot von Pfandſcheinen Es wurde der Antrag geſtellt, ſolgende Bfandſcheine des Städt Leidamte Mannheim, welche angeblich abhanden ge⸗ lommen find, nach g 28 der Leihamtsſatzungen ungllti 115 Irklären: 1 Lit. O 1 Ne. 49331 vom 2. Januar 1019 At. O 1 Nr. 705354 vom 28. November 1910. Die Inhaber dieſer Plandſcheine werden hiermit auf⸗ zefordert, ihre Unſprüche unter Varlage der Pfandſchen⸗ znerhalb 4 Wochen vom Tage bes Erſchelnens dleſer Bela intmachung an gerechnet, deim Städt. Leihamt Ult. .5 Nr. 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraſtlos⸗ erklärung oben genaumter Pfandſcheine erfolgen wird. Mannheim, den 28. Dezember 1919. Städiſches Leibamt Pungenwagen n hervorragend ſchönen Aus ührungen mit Wachstuch · rdacken. Stoffvorhängen vertauſe ich wegen verſpäleter ferung zu ſezr binigen Preiſen. 12206 Pilz. NIAssmAnn, Mannhelm Mige Ninfamape! Zu hochrentabl. 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Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir hierdurch die sckmerzliche Nachricht, daß mein innigstgeliebter, treubesorgter Mann, unser lieber guter Vater und Sckwiegervater Herr Julius Sit nach langem sckweren Leiden, im Alter von 561/ Jahren, durck einen sanften Tod erlöst wurde. MANNHEIM(U 3, 13), den 23. Dezember 1919. In tiefer Trauer: Frau Kätchen Simler geb. Horlacher Heter Grabendörfer, ſustizsekretär und Frau lrma.b. Sraler Walter Simler und Frau Klara geb. Hirsd:. Die Bestattung kündet am Freitag, den 26. Dezember, nachmittags ½3 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Mer, reiegr-Sekr. Für ſachdienliche Mitteilungen, welche zue Ermittlung des Täters führen, der in des Nacht des 20. zum 21. Dez.(Samstag auf Sonntag) auf dem Marktplatz den Senweres Raubüberfall mittels Sandſack oder ſog. Wickels ausführte, wird obengenannte Belohnung dezahlt.— Zuſchriften unter V. Z. 22 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 27408 . Diader J.. Jealgſeg Photogr. 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Die Beerdigung findet am Samstag. den 27. 12814 Prokurist uns gesichert ist. Dezember 1919, w. neu angefertig Todes-Anzeige. Heute nacht verschied nach kurzem, schweren Leiden unser derr dlius handauer in nahezu 40 jähriger, unermüdlicher Tätigkeit hat der Verstorbene den regsten Anteil an der Entwickelung unserer Fabrik genommen und wir haben in ihm einen unserer pflichteifrigsten und treuesten Mitarbeiter verloren, welchem dauernd ein ehrendes Andenken bei Mannheim, den 24. Dezember 1010 Kari schöfer& Sohn, K 3, 3 Ker. und 1 Blitzabl ter-Gen Mannheimer Maschinenfabrik Mohr& Federhaff. Pelze und umgearbeitet. Freunden und Bekannten machen wir hierdureh die schmerz- nebe Mitteilung, daß unser lieber, guter Vater, n e Oroß· vnter, Brudei und Onkel, Herr julius Landauer heute krüh von seinem schweren Leiden durch einen saniten Tod er- et wurde, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Aennchen Wettsteln geb. Landauer Otto Wettstein und drei Enkel. NMANNEEIM, Moltkestr. 7, den 24. Dezember 1919. Die Feuerbestattung ſindet Samstag, den 27. Dezember 2019, nachmittags 2 Uhr statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzuschen. FA4. 3, part. Sds Tabak, Tigarren Zigareiien. Firmen, die regelmäßig an Groſſiſten llefern können, werden um Angabde ihrer Adreſſe gebeten. Unſer Einkäufer wird dann perſönlich vorſprechen. 12286 Gebr. Halle in Erfurt Segs eees Achtung! Wa Achtung! g Wnü-An- u im lf 5 Statt besonderer Anzeige. Allen Preunden und Bekannten die tieſtraurige Mittellung, daß es Qott dem Allmüchtigen getallen hat, meine geliebie Gattin, unsere herzens- gute, treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Frau Therese Kolley geb. Zimmermann im Alter von 84 Jahren, nach langem, schweren mit unendſicher Geduld ertragenen Leiden, versehen muit den beiligen Sterbesakramenten zu sich in die Ewigkeit zu rulen. Mannhelm Cheindatmmstr. 26), den 24. Dezember 1918. um Namen der trauernden Hinterbliebemer * Famille Rudolf Kolley. Beerdi findet Samstag. 27. Dezember, nachm. 2½ Ulr von Leichenhale a0e statt.— Belleidsbesuche dankend verbeton. Lugen- Alteen- Aümzale fele Papist, Olasstheben. zowie Plechen aw. Aamft 18 den köchstet Tagespreisen, Händler stets willkommen. kig. fubrverke zm Plgtze. Tol. 6302. Ongemus, Zehgtstrasss 19.21. Tel. 8302. BüUnd-Hönkl aller Art, wie: Flachschreibtische Schreibmaschinentische Büro-Tische tegistraturschränke Formularschränke Bücherschränke Zeichnungenschränke Schreibsessel u. Stühle Am 22. Dezember, abends 11 Unr verschied unsere liebe, gute Tochtor. Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein Emmy Wilke nack kurzer. schwerer Kiankheit. Mennheim Dammstr. 24). den 24. Derember 1019. Die tleftrauernden Hinterbllebenen. Die Beerdigung findet am Fieitag. 26. Dez. 10%0(2. Weihnachts- teiertag) nachm. Ter bn von der Leichenhalle aus statt. 87852 Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an- läßlich des Hinscheidens meines lieben Gatten und treusorgenden Vaters sprechen wir allen, besonders Herrn Stadtvikar Kammerer, für seine trostreichen Worte, der Direktion der Firma Benz 8 Cie,, den Betriebsbeamten, seinen lieben Kollegen, dem Werke⸗ meisterverband und seinen Arbeitern, sowie allen Bekannten für die 227 ihm erwiesene den herzlichsten Dank aus. MANNTHEIM, 24. Dezember 1919. Martha Spittler geb. Koch Liesel Schmoll geb. Spittler Gustav Spittler Fritz Schmoll. Sisma ol-umn Hrerien hnnesten, lng eeee SaalaBelfe Kt SFrzerlen u. Heærrmæmmn .—— aeene A. Friedmann& Seumer Mannheim, M 2, 11, rerashr. 7188. ochte Bronce. L. Spiegel& Sohn eldelbesgerstraßse, O 7, 9. Empfangszimmer-Einrichtungen Musiker! Reparataren llt elne i Mürrg l l. mcscde en Kartei-Möbel Städt. Arbeitsamt Nna Altenstunder u8w. e Leler leferban uſit. 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Weihnachts felerteg, In allen Gottesdienlen wird eine Kollekte für die 8 Ebenſe wird allen ebung. Kirchen das hl. Abendmahl geſeiert. Morgens 129 Uhr Pred., Vit. Achmichz Pfr Schenkel.— N Morg. 10 Uhr Pred., Dekan v. S(Verein klaſſ. Kirchenmuſtt). Avends 6 Uhr Pred, Cyriſtuskirche: Morgens 10 Uhr Pred., Pir.—(Bach⸗ chot). Abends 6 Uhr Pred., Pft. Dr. Hoff.— Jriedeuskicchez Morg. 10 Uhr Pred., Pfr. Knobloch(Kirchenchor) Abends 6 Uhr Pred., Pfr. Gebhard.— ZJoh.⸗Kirche: ns 10 Uhr Preb., Pfr. Weißhelmer.(Kirchenchor). Abds. 6 Uhr Preb. Pfr. Sauerbrunn.— Outbec-Kirche: Morgens 10 Uhr Pred. Pit. Huß.(Kirchenchor und Kinderchor, Abendz 6 Uhr Pred., Pir. Dt Lehmann— ee (Uhlandſchute): Morgens 10 Uhr Preb., Pir Rothenhöfer. (Kirchenchor).— Heintich Lanz⸗Krankenhaus Morgens 411 Uhr Predigt Pir. Sauerbrunn. Neckaripitze; Morg 10 Uhr Predigt, Bit Achinich.— Diakoniſſenbaus⸗ Kapelle: Morgens 211 Uhr Predigt. Haag. Abends 8 Ubr lurgiich Gottesdienſt. Bir. S1 2¹ Freitag, den 26. Dezembet. 2. ete In allen Gottesdienſten wird eine Kollekte für Wetdnachts⸗ ſeier der Kindergottesdtenſte erhoben. Trinit.— Morgens 9 Uhr Pred., Pfr. Reuzz morg. 10 Uhr Pred., Pir. Nenz.— Konk.-KRitche: Morg. 10 Uhr Pred., Bit. Reidel; abends 6 Udr keln Gottes⸗ dienſt.— Cheiſtus-Kirche: Morg. 10 Uhr Vikar Fink: morg. 11½½ Uhr endgottesdienſt. Stadioik Finkz nachm. ½ Uhr Orgel⸗ Kongstt don urno Landmann unter Mitwirkung von Frau Nauen-Freund. Eintritt 2 Mk. — Frled.-Kirche? Morg. 10 Uhr Vred. Bik. Wälnner.— Joh⸗Kirche Molg. 10 Uhr Pred., Vik. Eckardt. Morg. 1 Uhr Kindergottesdienſt, Bik. Eckardt— Lutber⸗Krechs Morg 10 Uyr Pred., Bik. Kammerer, morgens 11 Ubr Kindergonesdienſt Bit. Kammerer.— (Übiaudſchule): Morgens 10 Uhr Bred. Bit Groß: na mittags 3 Uhr Weihnachtsfelet des Kindergottesdienſtes det Luthertirche. Bik Groß— Neckarſpize Nachmittags 3 Ubr Kin derwel eN Pfr. Schenkel.— Diakoniſſac⸗ haus-Kapelle:—— 211 Ubr Piedigt, Pfr. Huß. Neckutau. Wece⸗eg 19 Uht Pur. amb. Vormitt. 10 U Predigt— Avendmahl—. VPir. Vamb. Nachmin. 3 Uhr Weihnachtsſeien des Kindergottesdienſtes der Süd pfarrel, Piarrer Lamb— 2. Weihnachtstag. Vormlitt. 10— Predigt. Pfr. Jundl. Vormit. 11 Uhr Kindergottesdien der Nordpfarrei Pfr. Jundt. Nachm. 2 Uhr Weihnachte⸗ ſeler des Kindergottesdienſtes der Nordpfarrei. Pfr. Jundt. 1. Sonntag nach Welhnachten. Vormitt. ½ 0 U Predigt. Pfr Camb Borm. 11 Uor Kindergott Trinit.-Kirche morg. 10 Uhr Predigt, 4der Südpfartet. Pir. Lamb. Allhatholiſche Gemeinde(Schlo zhirche). 1. Weibachtsſelertag, früh 7 Uhr Chriſtmette: vor⸗ mittags 10 Ubr deutſches Hochamt mit Predigt. Deide Male mit Spendung des bl. Abendmabls.(Stadtpfarrer Dr. Steinwachs.) 2 Weihnachtsjetertag lein Genesdtenſt. Freireligibſe Gemeinde. Weidnachtsſeſt. 25, Dezembet, abends 5 Uhr: Sonn⸗ tagsſeſer. Prediger Dr. Karl Weiß über„Ide 9*— Weeetelt dl ber Nale bes aigessesn0 ſtraße 4. S5207 28 n uun ¹ —5 erfüllt ſich: auf e 8. Welbnachtsſeſt 25 Dezember, nachesittags Vrediger: J. K. 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Ab Donnerstag Anfang 3 UhrI f DasLied der Tränen l U 15-Akter— unmnmmmnnmwenmmummumnn Ein erstklassiges Drama mit Inbalt. 0 Hauptrolle: MARIAWIDALI nnmο⁰ffansaaanaaaanaEAAEAAnABsASn Ameneeeee Joe Deehs! Joe Das sensationellste Aben- mit Ballon und Absturz Rücken eines lebenden falee dupennn 7) Freitag. 26. Desember 1919 2. Weihnachts-Feiertag Vormittag 11—1 Uhr Orosses estFrühkonzer : des philharmonischen Orchesters: beitung Musikdirektor W. Padonl. —— Harry Biel 88880 e 15 i6 ge enae;-Akter! mit Fallschirm auf dem in fünf Akten. Aufstieg N Pferdes. Wopnchen⸗ lJoe deebs — wendewerb! deeeeee dee Einmaliger Mannnheim eee 45 Vortrags-ABend am 2. Weihnachtsfelertag im mosengarten, 5 Versammlungssaal. Beginn 8 Uhr. 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