Abend⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 2. er Genoml Awoiger riftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich fir politik: Dr. Fritz Goldenbaum, für —— 1 Richard Schönfelder, Lrud und Verlaa: Druckerei Dr. Haas, eullleton L.:f. maderno, für Cokales und den übrigen redaktionellen Leil: 2 Handel: dr. K. Pfab, für Anzeigen: Karl hügel. Mann eimer General⸗ Anzeiger G. m. d.). Mannheim, E 6, 2. Draht⸗ fbr.: General fnzeiaer Mannheim. Doſtſcheck⸗Nonto Nr. 17590 Karlsruhe in Baden.— Sernſprecher Ur 79040- 7940. Bädiſche Neueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: Die ſpaltige Nolonelzetle 90 Ofg., Stellen Annahme ſchlußz: für das Mittagblatt vormittags Für Kinzeigen an beſtimmien Cagen. Stellen und Kusgaben wird keine Vereutwortung übern Segugspreis: In Mannheim und monat ich mtk..80 einſchließlich Bringerlohn. Poſibegu: Viertel jahrlich Mu. uche 60 Pfg, Reflamen mt 4— kibendblatt nachmittags 2½ Uhr. emmen. % Uhr. für 10.50 ohne Pongebühren. Einzeinummer 18 pfg. Die Einigung mit der Enkenle. Berlin, 2. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Havasmeldung, daß die endgültige Ratifikation des Friedens⸗ vertrages doch wohl nicht zum 6. Januar würde erfolgen kön⸗ nen, iſt als eine neue bewußte Hinauszögerung aufgefaßt worden. Dieſe Anſchauung wird an unterrichteter Stelle nicht geteilt. Es iſt richtig, daß die Verhandlungen über die lebergangsfrageneinige Schwierig⸗ kekten machen, aber ſie ſind doch nicht ſo groß, daß ſie das Zuſtandekommen des Vertrages weſentlich beeinträchtigen könnten. Die Verhandlungen verlaufen vielmehr durchaus ruhig und ſachlich, ſo ſachlich, daß wir unter Umſtänden auf die Sendung einer weiteren Note als Antwort auf die be⸗ ſchleunigte Note der Entente verzichten können. die Auslieferungsfrage. Der Angriff auf die Ehre Deukſchlands. Es iſt im Mittagsblatt bereits eine Auslaſſung der„Tägl. Rundſchau“ kurz erwähnt worden. die ein etwas unſanftes Dementi des Reichspräſidenten im Gefolge gehabt hat. Die Ausgabe der„Tägl. Rundſchau“, die ſich mit den angeblichen Rücktrittsabſichten Eberts befaßt, liegt uns nun⸗ mehr vor. Wir geben die Sätze im Wortlaut wieder: Die tödlichſte Wunde aber gedenkt uns die Entente mit der Aus⸗ lieferung der ſogenannten Kriegsſchuldigen zu ſchlagen, das heißt der Racheopfer, die Deutſchland ſelbſt dem Feinde darbringen ſoll. Schon am Tage nach der Ratifikation ſoll die Liſte der Aus⸗ zullefernden in den Blättern der Entente ver⸗ öffentlicht und die Auslieferung ſofort betrieben werden. Damit beginnt ſofort nach dem Inkrafttreten des Friedens der traurigſte und ſchärfſte innere Kampf: denn dieſe Auslieferung iſt eine Unmöglichkeit, weil ſie eine Ehrloſigkeit und Selbſtſchändung iſt. „Alles verloren, nur die Ehre nicht“— damit kann auch ein geſchlagenes, zertretenes, geteiltes Deutſchland noch leben, noch auf eine beſſere Zukunft hoffen. Mit jener Selbſtentwürdigung ver⸗ liert es die Achtung der Völker, verzichtet es auf Selbſtachtung: deshalb verlangt die Entente dieſen Schritt, der es ſeinem Ziel, der Vernichtung des deutſchen Volkes, näher bringt, als alle bis⸗ herigen Gewaltmaßregeln. Wer ihn mitmacht, ſchändet ſein eigenes Blut, ſein eigenes Volk, bring: Verderben über Kinder und Kindes⸗ kinder, ſtellt ſein Volk außerhalb der Reihe der ehrlichen Völker. Wir können nach unſerer Selbſtemwaffnung nichts gegen die Gewalt; aber wir dürfen ihr nicht Schergendienſte leiſten. Wer zur eigenen Schändung mithilft, iſt ihrer west. Wie wir hören, will Präſident Ebert ſein Amt niederlegen, weil es ihm unmöglich, dieſe Schande mitzumachen. Wir hofſen, daß es nicht nur eine Geſte ſein ſoll, und daß Regierung und Volksoertretung erkennen, daß es Grenzen gibt, über die ſich auch ein mißhandeltes, kraftloſes Volk nicht hinausdrängen laſſen darf, weil es ſonſt in Verachtung und kraftloſe Schande verſinkt. Wenn die Entente ihre ſogenannten Kriegsſchuldigen will, ſo ſoll ſie ſie holen— wir können ſie nicht hindern; aber ſelbſt preisgeben können wir diejenigen nicht, die im Dienſte des Vaterlandes geſtanden, ſelbſt opfern können wir ſie nicht Gerichten, die zu Schandurteilen berufen ſind und ſich für ſie proſtitulert haben. Die Auslieferungsfrage iſt die erſte und ſchwerſte Prüfung, die unſer Volk in dieſem Jahre abzulegen haben wird. Möge es nicht vergeſſen, daß Ehre ein ſehr poſitiver Begriff und das Fundament ſeines Wiedererſtehens iſt, und möge es ſenen den Rücken kehren, die rechnen und klügeln, wo das Befolgen der Stimme des Ge⸗ wiſſens und der Ehre die elszige und beſte Klugheit iſt. Der Theoſoph Sleiner als Handlanger der Entenke. Berlin, 2. Jan(Von unſ. Berl. Vüro.) Der bekannte Theoſoph Dr. Rudolf Steiner, der eine Anhängerſchaft von mehreren Millionen Männern und Frauen beeinflußt, hat im Frühjahr 1919 in Stuttgart den Bund für Drei⸗ gliederung des ſozialen Organismus begrün⸗ det, der urſprünglich nur eine religiös kommuniſtiſche Gemein⸗ ſchaft ſein ſollte, dann aber in politiſche Berührung mit den Bolſchewiſten und Kommuniſten geraten iſt und letzt eine ſehr ſeltſame und widerwärtige politiſche Agitation ausübt. Aus zuverläſſigen Nachrichten geht einwandfrei hervor, daß der Bund für Dreigliederung die Namen aller angeblich im reaktionären Sinn tätigen Offiziere feſtſtellt und gegen dieſe Material über völkerrechtswidrige Handlungen an der Hand von Zeugenausſagen ſammelt, das dann der Entente zwecks Auslieferung zugeſtell: werden ſoll. Die Richtigkeit derartiger Beſchuldigungen iſt Herrn Steiner und Genoſſen nollkommen gleichgültig, und daß ſie ſogar vor bewußt falſchen Angaben nicht zurück⸗ ſchrecken, beweiſt die Stelle eines Briefes, in dem es heißt: Beſchuldigungen von Diebſtählen ſind zu unterlaſſen. da die Unwahrheit hier leichter nachzuweiſen iſt. Ebenſo darf man keine zu unglaubliche Beſchuldigungen, wie Verſtümmelungen von Kindern, erheben. der Frie densverkrag. 2 Die Löſung der Frage von fonſtankinopel. Paris, 2. Januar.(W..)„Petit Pariſten“ bringt die Nachricht der„Pall Mall Gazette“, wonach folgende Löſung der Frage von Konſtantinopel den Sieg davon tragen würde. Konſtantinopel und die Meerenge würde inter⸗ natlonaliſiert und Frankreich und England üben ge⸗ meinſam eine Vormachtſtellung aus. Der neue Sitz der türkiſchen Regierung befinde ſich in Kleinafien, der Sultan würde als Oberhaupt in religiöſer Beziehung an⸗ erkannt. Konſtantinopel bleibe in gleicher Hinſicht die Haupt⸗ ſtadt des Islams. Die„Pall Mall Gazette“ fügt hinzu, Lloyd Beorge werde ſich mit einem ſehr beſtimmten Plan nach Paris begeben, mit deſſen Annahme durch dle Konſerenz ſicher zu bnen l, Die B. 3. erfährt aus Dresden das folgende: Engliſches Flottenmanödver im Mittelmeer. London, 1. Jan.(MB.) Die Zeitungen melden, daß um erſten Male ſeit Abſchluß des Waffenſtillſtandes wieder Fialtemmanöder im Mittelmeer ſtattfinden. Die Einheiten der Adriaflotte ſind nach dem Mittelmeer befohlen, wo ſie gemeinſam mit der unter dem Kommando von Admiral de Robeck ſtehenden Mittelmeerflotte operieren ſollen. Die Manöver finden ungefähr Mitte Januar ſtatt und haben keine politiſche Bedeutung. Angarns Friedens⸗ und Ordnungswille. Budapeſt, 2. Jan.(WB.) Miniſterpräſident Huſzar führte in ſeiner Antwort auf die Neujahrsglückwünſche der chriſtlichen Parteien aus, daß das Land durch die zwei Revo⸗ lutionen und die rumäniſche Beſetzung vollkommen zugrunde⸗ gerichtet worden ſei. Die ungariſche Nation werde ſich durch die Fürſprache des Auslandes für die Schuldigen nicht irre⸗ machen laſſen und ſie dem geſetzlichen Richter zuführen, ob nun Tſchitſcherin telegraphiere oder irgend eine andere euro⸗ äiſche Macht interveniere. Wenn der Friede von Paris in ngarn vier und ein Mazedonien ſchüfe, würde nicht ewiger Friede, ſondern ewige Unruhen entſtehen. Ungarn bedürfe aber des Frikdens und werde ihn ſchließen. Er werde keinen Putſch, weder von kinks noch von rechts, ge⸗ 1 Die einzige Rettung des Landes liege in dem Zu⸗ ammenfaſſen aller aufbauenden Kräfte. Der Mi⸗ niſterpräſident erklärte ſchließlich, daß der Gewaltfrieden nicht von Dauer ſein könnte, ſondern für ſämtliche Völker Europas nur Unglück bringen würde. Die Lage im Oſten. Die Kämpfe in Südrußland. An der ganzen Front in Südrußland dauern die Kämpfe mit unverminderter Heftigkeit an. Wenn die Lage der frei⸗ willigen Armee ſich an einzelnen Frontabſchnitten auch ge⸗ beſſert zu haben ſcheint, rücken an anderen Teilen der Front die Bolſchewiſten dagegen unentwegt vor und trotz verzweifel⸗ ter Verſuche gelingt es Denikin nicht, hier eine entſcheidende Wendung herbeizuführen. Die von uns ſchon früher Offenſive des äußer⸗ ſten linken Flügels der freiwilligen Armee nordweſtlich von Kiew wird in der Richtung auf die Kreisſtadt Owrutſch im Gouvernement Wolhynien erfolgreich fortgeſetzt. Ueber die Lage ſüdlich von Kiew fehlen Nachrichten, dagegen wird der Beginn einer Offenſive der freiwilligen Truppen im Rayon von Poltawa gemeldet. Trotz zahlenmäßiger 1 weiche der Feind und habe die Eiſenbahn⸗ ſtation Karlowka öſtlich von Poltawa verloren. Nördlich von Konſtantinograd, einer Kreisſtadt im Gouverne⸗ ment Poltawa, 0 von der Stadt Poltawa an der Eiſenbahnlinie Kiew⸗Poltawa⸗Roſtow am Don ge⸗ legen, ſind die Denikinſchen Truppen gleichfalls erfolgreich zum Angriffe übergegangen. Ueberaus beunruhigend iſt nach wie vor die Lage im Gebiete von Charko w. Hier haben die Bolſchewiſten Smijew(Kreisſtadt ſüdöſtlich von Tharkow) und nach ſchweren Kämpfen auch Kupianfk, einen wichti⸗ en Eiſenbahnknotenpunkt im Oſten von Charkow, erobert. Im Süden von Kupfanſk wird erbittert Nte t Oeſtlich von Kupjanſk hat die bolſchewiſtiſche Kavallerie die feindliche Front durchbrochen und die Linie Nowo⸗Jekaterino⸗ law(Gouvernement Charkow)—Starobfelſk(Kreisſtadt im Gouvernement Charkow) erreicht. Die Folge dieſes Durch⸗ bruches war u., daß die Donarmee ſich auf breiter Front auf die Linie Starobjelſt—-Migulinſkaſa(Flecken im Dongebiet am rechten Ufer des Don) zurückziehen mußte. Ueber die angeblich erfolgreiche Offenſive des rechten Flügels der Denikinſchen Armee im Gebiete nördlich von Zarizyn fehlen nähere Angaben. Bezeichnend für die Zuſtände im Etappengebiet der Armeen Denikins iſt eine Meldung, daß ſüdlich von Jekateri⸗ noslaw die geſchlagenen Banden des Räubers Mach no ver⸗ folgt werden. Die in Berlin erſcheinende ruſſiſche Zeitung„Priſyw“ (Der Ruf) berichtet, daß auf den General Denikin ein Attentat verübt worden ſei. Er ſelbſt ſei unbeſchä⸗ digt geblieben, während ſein Adjutant getötet wurde. Eine gemeinſame Aktion für die Kriegsgefangenen in Sibirien. Rom, 2. Jan.(WB.) Stefani.„Oſſervatore Romano“ veröffentlicht eine Adreſſe des Internationalen Roten Kreuzes an den Papſt zugunſten der Kriegsgefangenen in Sibirien.„Corriere'Italia“ berichtet, daß der Papſt bereits den päpſtlichen Nunitus beauftragt hat, ſich mit dem Genfer Komitee wegen einer gemeinſamen Ak⸗ tion für die Kriegsgefangenen zu verſtändigen. Der bayriſche Geſandte beim Vatikan v. Ritter in Rom hat geſtern abend die Kardinäle Gaspari und Tedeſchin! beſucht. Keine ruffiſchen Kriegsgefangenen in Oeſterreich mihr. Wien, 1. Jan.(WB.) Gegenüber der Berner Meldung der Agentur Radio, daß ſich die ruſſiſchen Kriegs⸗ gefangenen in Oeſterreich in einer ungünttigen »La ge befänden, wird amtlich feſtgeſtellt, daß es in Oeſterreich überhaupt keine ruſſiſchen Kriegsgefangenen mehr gibt. Elſaß-Lolhringen. Prokeſt der elſäſſiſchen Volkspartel gegen das Beamienſlaful. Straßburg, 2. Jan.(WB.) Weſtdeutſcher Zeitungs⸗ dienſt. n einer Verſammlung des departementalen Aus⸗ ſchuſſes der elſöſſiſchen Volkspartei wurde die Vewegung be⸗ ſprochen, die unter den Poſtbeamten durch den Verſuch der Einſührung eines Beamtenſtatuts entſtanden iſt, die mit den wohlerworbenen Nechten der Paſtbeamten in Widerſpruch ſteht. Die Abgeordneten Brogly und Schlegel richteten folgendes Telegramm an den Zivilkommiſſar in Straßburg: „Die Mitaglieder des departementalen Ausſchuſſes der elſäſſi⸗ ſchen Volkspartei im Verein mit Abgeordneten und General⸗ ratsmitgliedern, proteſtieren gegen die Einführung des Be⸗ omtenſtatuts, welches die erworbenen Rechte der elſäſſiſchen Veamten verletzt, Unzufriledenheit herporruſt und einen Generalſtreik in Ausſicht ſtellt. Die Kommuniſtenverſchwörung in Indapeſt. Budapeſt, 29. Dezember. Die Aufdeckung des geplanten Kommuniſtenpuk⸗ ſches hält die geſamte öffentliche Meinung in einer ge⸗ waltigen Aufregung, da erſt die ſpäteren Veröfſent⸗ lichungen der Regierung die Gefahr, die der Budapeſter Be⸗ völkerung drohte, in ihrer ganzen Größe aufgedeckt haben. Selbſt die linksſtehenden Zeitungen äußern ſich mit Entſchie⸗ denheit gegen die Kommuniſten. Das Organ der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei„Nepſzava“ erklärt, daß die ungariſche Sozialdemokratle, die am Wiederaufbau des Landes tätigen Anteil nehmen wolle, mit dieſem unſinnigen Putſchverſuch ſelbſtredend nicht das geringſte zu tun gehabt hätte. Einige Zeitungen melden, daß die Kommuniſten das beabſichtigte Blutbad am Heiligenabend ausführen wollten. Unter anderem ſollte auch das ganze Budapeſter Kanalnetz vollkommen zerſtört werden. 5 Außer den bereits erfolgten Verhaftungen ſollen noch weitere geradezu ſenſatlonelle Verhaftungen be⸗ vorſtehen. Die Fäden der Verſchwörung führen, wie die Poli⸗ zei bis jetzt feſtſtellen konnte, nach Wien zu den in Oeſter⸗ reich internierten ungariſchen Kommuniſten und nach der Schweig, wo rufſiſche Agenten einen Budapeſter Putſch mit Eeldmitteln unterſtützt haben. In den Näumlichkeiten der Newſzava und der ungariſchen ſozialdemokratiſchen Partei fand geſtern eine Durchſuchung ſtatt, die aber nichts Belaſtendes zutage förderte. Der Hauptführer der Verſchwörung, Ladis⸗ laus Samuelly, der Bruder des berüchtigten Volkskom⸗ miſſars, hielt ſich unter dem Namen Kelemen in Budapeſt auf Er wurde bereits am 15. Dezember verhaftet. Die Staats⸗ anwaltſchaft, die die Unterſuchung 1 macht vorderhand noch keine genauen Angaben, doch läßt ſie durchblicken, daß es ſich in der Tat um einen Verſuch der Wiedererrichtung der Rätediktatur handelte. Zum Präſidenten der neuen Räte⸗ republik wollten die Verſchmörer den Grafen Michael Karolnl ousrufen, der ſich augenblicklich in Prag aufhält, und der von dem bevorſtehenden Putſchverſuch unterrichtet war. Es wurde noch feſtgeſtellt, daß die Urheber des Komplottes mit Hand⸗ granaten, Maſchinengewehren und Handwaſfen reichlich ver⸗ ſehen waren und eine neue Terroriſtengruppe auf⸗ ſtellen wollten. In der Wohnung Ladislaus Samuellis wurde eine Million in fremder Valuta vorgefunden. Ver einem nenen Bergarbeiterſtreik!? Anter der Ueberſchrift„Die Knappen rühren ſich“ bringt die Frankfu⸗ter„Rete Fahne“ ſenſationelle Mit⸗ teilungen über einen bevorſte, enden Streik im Ruhr⸗ gebiet. Dieſer Streik werde ſich, wie das kommuniſtiſche Blatt erklärt, nicht um eine Wirtſchaftsbeihilfe und einen neuen Lobntarif drehen, ſondern die alte Forderung werde abermals in den Vordergrund gedrängt werden:„Soziali⸗ ſlerung des Bergbaues, wofür die Vorbedingung der Sturz der letzigen Regierung und die Durch⸗ führung des Ra teſgſtems auf der— Linie iſt.“ Es verdient in dieſem Zuſammenhang erwähnt zu wer⸗ den, daß im Induſtriegebiet eine neue Organiſation gegründet iſt, deren Bedeutung die größte Aufmerkſamkeit aller wirb⸗ ſchaftlichen und reglerenden Kreiſe verdient. Das Düſſel⸗ 5 0 Blatt der Unabhängigen, die Volkszeitung, berichtet arüber:* Die Vertreter der örtlichen Aktionsausſchüſſe des rhelniſch⸗ weſt⸗ fäliſchen Wirtſchaftsgebiets haben in einer Konferenz in Dü eldorf am 12. Dezember eine Aktionszentrale(P̃ropagandaſtelle für das Räteſyſtem) gegründet. Es nahmen an dieſer Konferenz 70 Delegierte aus etwa 40 Orten, darunter die größten Induſtrieſtädte des Weſtens, teil. In den örtlichen Aktionsausſchüſſen ſollen die bereits beſtehenden Betriebsräte, die Arbeiter⸗ und Angeſtellten⸗ ausſchüſſe zur Durchführung ihrer Aufgaben örtlich zuſammengefaßt werden. Die Aktionsausſchüſſe ſind beauftragt mit der Propaganda des Räteſyſtems und haben die Aufklärung und Schulung der Mit⸗ glieder, der Arbelterausſchüſſe und Betriebsräte zu organiſieren. Alle die Geſamtarbeiterſchaft betreffenden Fragen ſollen von den Aktions⸗ ausſchüſſen beſprochen und durch ſie vertreten werden. Hierzu ge⸗ hören alle Fragen, die über den Rahmen der Einzelgewerkſchaften hinausgehen. Es ſoll darauf Bedacht genommen werden, daß die örtlichen Gewerkſchaftskartelle ebenfalls in den Aktionsausſchüſſen vertreten ſind. Ueber den Ort hinaus ſchließen ſich dann die Aktions⸗ ausſchüſſe im Wirtſchaftsgeblet zuſammen und ſetzen eine Zentrole zur Durchführung der Aufgaben ein. Die Aufgabe der Zenkrale ſoll in der Hauptſache die intenſive Propaganda für das Räteſyſtem ſein. Sie ſoll aleichzeitig alle Vorarbeiten zum ein⸗ heitlichen Gruppenaufbau des Wirtſchaftsgebiets leiſten und zur Bil⸗ dung von Bezirksgruppenräten für die einzelnen Induſtriegrupren ſchreiten. Wo die Notwendigkeit ſich erglbt, Kreis⸗ oder Revierräte zu bilden, ſoll auch bier die Zentrale einareiſen. Ganz beſonders murde es ihr zur Pflicht gemacht, für die ſchleunigſte Herarbiung tüchtiger Propagandiſten Sorge zu tragen, die durch Aufklärung über die Zuſammenhänge unſers Wirtſchaftslebens über Produk⸗ tions⸗ und Betriebstechnik die Funktionäre des Räteſyſtems ſchulen ſollen. Ganz beſonders wurde es der Aktions zentrale zur Pflicht ge⸗ macht, die Nachrichten der Betriebsrätezentrale unter den Funktſo⸗ nären zu verhreiten und eine Sammlung von Material von allen Be⸗ rufen und Betrieben vorzunehmen, um es für den Aufbau der ſozia⸗ liſtiſchen Propaganda zu verwenden. Die Mittel zur Durchführung der ſiher nommenen Aufaaben ſollen hurch einen Monatsbeitrag von 20 Pfennig, der durch Arbeiterausſchſiſſe oder B⸗triebaräte von ſedem Arbeiter erhoben merden ſoll, aufgebracht werden. Es wurde dann ferner noch beſchloſſen, den ſofortigen Anſchluß an die bereils be⸗ ſtehende Zentralſtelle der Betriebsräte zu vollziehen und zwei Mit⸗ elieder in dieſe Zentraſe zu entſenden. Vei der Mahl zur Lentral⸗ ſtelle, wurden aſle aroſten Anduſtrieorte burch Nertreter beriiſichtiat. Sie ſekt ſich aus 20 Genoſſen zuſammen, die ſich eiven fünftß ⸗figen Arbeiterausſchuß euben. Per Sitz der dentrale i vorfänfia in Barmen. Er ſoll aber ſpäter nach Düſſeldorf verlegt werden. Man hat es bier zweiſellos mit einem Vorſtoß der Unabhängigen und Kommuniſten zu tun. Was werden die Cewerkſchaften dazu ſagen? In dem Bericht wirb auch die bereits beſtebende Jentralſtelle der Be⸗ triebsräte erwäbnt, der die neue Oraaniſation ſich an⸗ cſchließt. Dieſe Zentralſtelle hatte Ende Oktober in Halle a. d. S. eine Reichskonferenz abgehalten und folgende Grund⸗ läpe Aufgeſtellt:„1. Umbau der Gewerkſchakten zu großen Induſtrie-Organllationen. 2. Ablehnung der Arbeitsgemein- — 4 hatte ſchon vor dem Kriege abgewirtſchaſtet. eeeeee 2. Seite. Nr. 2. Raunbeimer General-Mugeiger ¶Abeud· Ausgaba.) Freitag, den 2. Januar 1920. —— mit dem Unternehmertum. 3. Anerkennung des Räte⸗ yſtems als Grundlage der Sozialiſierung. 4. Aufgabe der bisherigen politiſchen Neutralität. 5. Anerkennung des Mafſenſtreiks als wirtſchaftliches und politiſches Kampf⸗ mittel. 6. Grundſätzliche Aenderung der Unterſtutzungsein⸗ richtung. 7. Alleiniges Beſtimmungsrecht der Mitglieder in Betrieben und Beruſen.“ Die Gewerkſchaften ſollen alfo zu Kampforganiſationen des Proletariats umgeſtaltet werden, und auf Grund des Räteſyſtems ſall die Sozialiſierung durch⸗ geführt werden. Die Grundſätze der Jentralſtelle und der ihr angeſchloſſenen neuen Organiſation im Induſtriegebiet ſind unverhüllter Bolſchewismus. Zur hebung der landwirlſchaftlichen Produktlon. Von Wilh. Duſche, Mitglied der Nationalverſammlung. 1 Auf Grund des Geſetzes über eine vereinfachte Form der Geſetzgebung für die Zwecke der Uebergangswirtſchaft vom 17. April 1919 ſind nach Zuſtimmung des Reichsrates in den letzten Tagen im Ausſchuß für die Voltswirtſchaft in der Nationalverſammlung drei Verordnungen beraten und in ihren weſentlichſten Punkten nach den Entwürfen der Regie⸗ rung an zenommen' worden, welche die Hebung der Produktion in der Landwirtſchaft fördern, die Ablieferungsfreudigkeit bei den Landwirten ſteigern und ſomit eine beſſere Ernährung unſeres Volkes herbeiführen ſollen. Die Mehrheits⸗Regie⸗ rung, die dieſe Verordnung dem 6. Ausſchuß vorgelegt hat, erkennt, ſo ſcheint es mir, hierdurch an, daß die von mir und meinen politiſchen Freunden ſeit langem geäußerte An⸗ ſchauung die richtige iſt, daß wir bei dem gegenwärtigen Stande unſerer Valuta mit der Anſuhr von weſentlichen Mengen ausländiſcher Lebensmittel nicht rechnen können, vielmehr alles aufbieten müſſen, um die heimiſche Produktion zu heben. Der Entwurf der 1. Verordnung ſieht beſſere Be⸗ zahlung für Brotgetreide, Gerſte und Kartoffeln vor und war in Form eines Prämienſyſtems. Es 15 gezahlt werden 5 jeden Zentner der von dem einzelnen Landwirt nach den orſchriften der Reichsgetreideordnung für die Ernte 1919 ab⸗ gelieferten Geſamtmenge an Brotgetreide oder Gerſte bei einer Ablieferung von wenigſtens 70 vom Hundert der Min⸗ deſtablieferungsſchuldigkeit 2 Mk. Prämie, bei 80 vom Hun⸗ dert 4 Mk., bei 90 vom Hundert 6 Mk., bei 95 vom Hundert 8 Mk., bei 100 vom Hundert 10 Mk., bei 105 vom Hundert 12,50 Mk., bei 110 vom Hundert 15 Mk. Prämie. Die Be⸗ rechnung der Prämie erfolgt für Brotgetreide und für Gerſte Zur Zahlung der Prämle iſt der Kommunalver⸗ and verpflichtet, für den das Getreide beſchlagnahmt iſt. Er hat Anſpruch auf Erſtattung durch die Reſchsgetreideſtelle. Für Kartoffeln aus der Ernte 1919 wird dem Erzeuger, wenn er 50 vom Hundert ſeines Ablleferungsſolls durch Ab⸗ lieferung gemäß den Beſtimmungen der Reichskartoffelſtelle oder der von ihr beauftragten Stelle erfüllt hat, folgende —— bezahlt: Für ſeden über 30 vom Hundert abgelieferten entner bis zu 60 vom Hundert des Ablleferungsſolls 2 Mk., von 60—70 vom Hundert 2,50 Mk., von 70—80 vom Hun⸗ dert 3 Mk., von 80—90 vom Hundert 3,50 Mk., von 90—100 vom Hundert 4 Mk., für jeden über 100 vom Hundert abge⸗ lieferten Zentner 5 Mk. Jur Zahlung dieſer Prämie iſt der Kommunalverband verpflichtet, in deſſem Bezirk die Kartoffeln geerntet ſind, ein Zuſchlag von 2,50 Mk. für den Zentner zu zahlen. Dieſes Prämienſyſtem mag ſehr klug ausgetüftelt ſein, indeſſen wird auch jeder Laie ſagen, daß es ungeheure Arbeit den betreffenden Stellen machen wird, auszurechnen, wieviel jebder Landwirt für das abgelieferte Brotgetreide und für die abgelleferten Kartoffeln nachbezahlt bekommt. Außerdem —9 es große Ungleichheiten in ſich, je nachdem der betref⸗ fende Landwirt in einem Bezirk wohnt, in dem die Schätzung eine niedrige oder höhere war. Ich bin Gegner ſedes rämienſyſtems, habe vielmehr immer bedauert, zaß die Regterung zunächſt nicht bereit war, angemeſſene Preiſe für landwirtſchaftliche Produkte von vorn⸗ feſtzuſetzen, auf die der Landwirt ſich einſtellen könnte. ielmehr hat man immer ſeitens der 1 wenn man ſich nicht mehr helfen konnte, nachträglich blieferungs⸗ rämien bewilligt. Das dlent nicht zur Hebung der Pro⸗ ktion, kann dagegen auch zum Zurückhalten von landwirt⸗ ſchaftlichen Produkten bei einzelnen Landwirten führen, weil ſie auf die immer bewilligte e warten. Ich abe dieſe meine Vedenken auch in den Sitzungen des 6. Aus⸗ chuſſes zur Sprache gebracht und habe betont, daß ich mit mieinen politiſchen dieſer Verordnung nur zuſtim⸗ men könnte, wenn hierdurch zum letzten Male das Prämlen⸗ ſyſtem angewandt würde und wenn ſofort eine parſtätiſch Literariſche Rundſchau. Man kann ſo wenig ein Buch nach einem Blatt Fabelen als einen—9— Hebbel. Neue Novellenbücher. Der Naturalismuz, jener ſublimierte Materlalismus der Literatur, Und der Krieg erſchlug ihn des Krieges keine wahrhaſte der große Epiker, der ſie ſchaffen wird, vollenbs. Noch haben die Erlebnisrückſtände und angemeſſene Form geſunden iſt noch nicht da. Aber ſopiel iſt auch dem ſtumpfeſten inn heute ſchon Har, daß das Epos des Krieges ein Epos des Gelſteg ſein wird, der dieſe Schande gebar und mit ihr ſeinen Untergang fand. Der Materfallö⸗ mus hat mit nur„aus dem Milieu“ erklärenden Methode das koſt⸗ barſte menſchliche Gut und die zugleich wahrhaft kragiſche Bürde, den freien Willen, nahezu ausgeſchaltet. Wie dem mechaniſchen Wiſſenſchaftler, war auch ihm, im lepten Grunde, alles nur Kraft und Stoff, Stoß und Gegen · ſoen Wohin dleſe platteſte aller Weltanſchauungen geführt, haben wir chaudernd erlebt. Der Zuſammenſturz erfolgte in dem Augenblick, als das phantaſtiſch⸗ſchwache Fundament die darauf getürmten Laſten nicht meht u tragen dermochte. Eine Perlode des Wiſfenwollens um jeden Preis iegt hinter uns. Der Verſtand wurde überfüttert und zerbarſt an der eige⸗ nen Fülle Es wurden keine Taten getan, ſondern Analyſe verſucht, Er⸗ Aärung, Beſchreibung— N chologie. Es wurde nicht gebaut, fondern das Baumaterial Na de unterſucht, geätzt und ausgeböhlt. Nun aber ſcheint es, daß die Seele, des Wiſſens müde und überdrüſſig, 5 mehr prüfen will, ſondern bauen, nicht mehr forſchen, fondern lieben. ieſe myſtiſche, aus kiefſten Schächten quellende Se rs⸗ der von Wiſſen ſlberladenen Seele nach Liebe und Tat ſehe ſich ihrer Dynami!— der Dynamik des Pendelſchwungs— ſehr oft in noch verzerrten und grotesken For⸗ men. Aber das Wollen iſt da und das Ziel unverkennbar. Es Gahm mir ſchmächtige Bücher junger Autoren vor, die Spuren dieſer Sehnſucht deutlich erkennen laſſen. All und Tat nicht derart wortwörtlich und maſſiv vor, wie ſie Curt Corinth in ſeinem„Potsdamer Plat“(Verlag Georg Müller, München! in expreſ⸗ ſtonſſtiſch⸗dabaiſtiſchen Viſionen hervorbrodeft. Hier ſchäumt und wirßelt Eros in bandgreiflicher Geſtalt, und bier wird eine Tat beten deren Meſ⸗ ias(mag er auch noch ſo ſroniſch, ſattriſch und tiefer bedeutend gemeint ein) uns nicht im geringſten intereſſtert. Aker es ſteckt noch etwas darin, en dem der Kritiker, wenn er ganz ohſektipv ſein will, nicht porüdergehen darf, Pier it Stil. Tros aller Verſtiegenbeiten und Lächerlichkeſten find auf dieſen maͤnadiſch wütenden Seiten Tempo, Etll, Haltung und feinſte Sprachkultur zu kinden, die aus dieſem anoch ſchaumig⸗hefigen Moſt beſten Wein erhoffen laſſen. In den legendären.ſchichten Alfred Neu monns Die Heiligen“(ebenda! iſt dieſer Märungeprozeß ſchon weſentlich ſortge⸗ bercgetz In dieſen fünf, von myltiſchen Schleiern überbauchten Legenden er Erlöſung durch Lieke iſt ſchon Wein. Hier iſt Intenſität und Onalität des Gedankens in ein Mindeſtmaß von Worten eingefangen, überſtrahlt und durchleuchtet von der Blutwärme böchſten inneren Erlebens. Mit ernem Dort: Stil und bochkultiviertes Gefühf für den gebeimnisvollen Nbythmug des Wortes und der Sprache. Das gleiche gilt auch für H. Sandmeier: LLee erdings* ich mir Liebe h zufammengeſetzte Kommiſſion aus Landwirten, landwirtſchaft⸗ lichen Arbeitern und Konſumenten in Verbindung mit der Reichsregierung gebildet würde die Feſtſtellungen über die Produktionskoſten der verſchiedenen landwirtſchaftlichen Pro⸗ dukte träfe. Auf Grund dieſer Feſtſtellungen ſollen alsdann ſobald als möglich durch eine beſondere Vorlage die Preiſe für landwirtſchaftliche Produkte der nächſten Ernte feſtgeſetzt werden, damit der Landwirt von vornherein weiß, was er fuͤr ſeine Produkte bekommt. Dieſer Vorſchlag iſt von der Mehr⸗ heit des 6. Ausſchuſſes angenommen und von der Regierung akzeptiert worden, ſodaß der Ausſchuß in den nächſten Wochen gebildet wird. Ich verſpreche mir aus der Tätigkeit des Feſt⸗ ſtellungsausſchuſſes für die Preiſe landwirtſchaftlicher Pro⸗ dukte auch die erſprießliche Tatſache, daß durch die Verhand⸗ lungen desſelben die Konſumenten mit den Schwlerigkeiten und den Koſten der landwirtſchaftlichen Produktion mehr ver⸗ truut werden und daß dadurch letzten Endes nicht nur eine Erhöhung der landwirtſchaftlichen Produktion zum Nutzen der Verbraucher, ſondern auch eine größere Annäherung von Stadt und Land herbeigeführt wird. Dem Antrag Schmidhals von der Demokratiſchen Frak⸗ tion, die böchſte Prämie bei der Ablieferung von Brotgetreide auf 12 Mk. feſtzuſetzen, konnten meine politiſchen Freunde und ich nicht zuſtimmen. Es wurde alsdann ſeitens der Demokra⸗ tiſchen Fraktion dieſer Antrag zurückgezogen und die Re⸗ gierungsvorlage wieder hergeſtellt, die die höchſte Prämie Wir wollen hoffen, daß dieſe Verordnung über Zahlung von Ablieferungsprämien für Brotgetreide und Kartoffeln uns tretz der großen Mängel, die jedem Prämienſyſtem anhaften. mit hinwegbilft über die Ernährungsſchwierigkeiten des nächſten halben Jahres. Ueber den Entmutrf einer Verordnung zur Förderung der Zuckererzeugung und des Zuckerrübenandaues, ſowie einer Verordnung über Kleie aus Getreide werde ich in einem weiteren Artikel berichten. deulſches Zeich. Die Frage des Eintzeitsſtaates. München, 1. Jan.(Prib.⸗Tel.) In einer Verſamm⸗ lung des ſozlaldemokratiſchen Vereins München erſtattete Staatsrat Sänger einen mehr als zweiſtündigen Bericht über die politiſche Lage. Er wandte ſich dabel auch d Frage des Einheltsſtaates zu, wobel er betonte, daß mit größter Sachlichkeit an dieſe Frage herangegangen werden müſſe. Die organiſche Entwicklung des Deutſchen Relches werde zu einer größeren Vereinheltlichung führen. Fraglich ſei es aber, ob jetzt der geeignete Zeitpunkt gekommen ſeil. Berlin müßte vor allem als Hauptſtadt des Deutſchen Relches ver⸗ ſchwinden. Der Redner ſprach ſich nicht gegen die Einhelt des Reiches, wohl aber gegen eine Berliner Diktatur aus. Aufhebung des Belagerungszuſtandes in Oſtpreußen. Berlin, 2. Jan.(WB.) Das preußiſche Staatsminiſterilum hat in beet heutigen Sitzung den durch Verordnung vom 4. 3. 1919 verhängten Belagerungszuſtand über die Kreiſe Allenſtein(Stadt und Land), Oſterode, Neidenburg, Ortels⸗ hurg, Johannestal, Lyck, Lueßen und Slensburg aufgehoben. Als Zeitpunkt gilt der 2. Januar. Die Kommuniſten und die eimvohuerwehren. In Münſter waren in der letzten Zeit häufig ſunge Leute bel der Polizeidirektion um ein polizeiliches Führungszeugnis zwecks Eintritts in die Einwohnerwehr eingekommen. Die Polizei ſchöpfte Verdacht daß es ſich um Kommuniſten han⸗ dele. Als einigen von dieſen Leuten dleſes auf den Kopf zu⸗ geſagt wunde, verzichteten ſie auf das Zeugnis. Die Oſtjudenfrage und die Berliner Wohnungsnol. Berlin, 31. Dez. Zu der Einwanderung der N und der damit verbundenen Wobnungsnot in Groß⸗Berlin, einer Frage, die das öffentliche Intereſſe augenblicklich ſtart nimmt, wird von zuſtändiger Seite folgendes mit⸗ geteilt: Der außerordentlich große Zuzug von polniſchen und galfziſchen JZuden dat die Stkellen Berlins ver⸗ 9 ſich mit dieſer Frage eingehend zu beſchäftigen. An eſichts der Tatſache, daß in der Reſchshauptſtadt einer Nachfrage nach rund 20 000 Wohnräumen nur ein Angebot von etwa 200 Zimmern gegenüberſteht, daß ferner aus den öͤſtlichen Propinzen des Reiches ein täglicher uzug von 40 bis 50 deutſchen Familien zu 1 iſt. muß man den polniſch⸗gallziſchen Flüchtlings⸗ ſtrom als durchaus unerwünſcht bezeichnen. Es handelt ſich bel den Oſtjuden durchweg um ehemals ruf ſche oder öſter⸗ reichiſche Staatsangehörige, alſo um Ausländer! Daß alfo durch Aus⸗ länder die Berliner Woßnungskalamität noch geſteigert wird, muß zDas Gebirge(Ebenda). Immer iſt es natürlich Eros, um den der Neigen dieſer jungen Novelliſten ſich ie und oft fauniſch dreht; aber er iſt nicht mebr Selbſtzweck, ſondern Mitte zur Erlöſung geworden. Auch in dieſen drei Novellen blüßht eine ſeine, reiche Sprache, die ſich deſonders in — zu außerordentlicher Schönheit und geſchmeidiger Kraſt auſſchwingt. Im erſchien eine Novelle„Manfred“ von Eckart Peterich. In zarten, mänchmal zu zarten Paſtellfarben gemalte Briefe eines empfindſamen jungen Mannes, der ſich mit Vorliebe„Knabe“ nennt, an einen überſchwänglich geliebten Aber es geht eine ſtille, ver⸗ ſonnene, ſüße Muſtk durch ſeine Brleſe, Heolsbarfen vergleichbar, durch die italiſcher Sommerwind ſtreicht. Von ganz anderem Holz iſt„Notwende“ von Fr. Freckſa.(G. Müller Verlag.) Tas grauenvoll verwüſtete, an Leib und Seel zerſtörte und ausgeraubte Deutſchland, kurz nach dem weſt⸗ fäliſchen Frieden, zuckt in dieſen drei mit virtueſer Meiſterſchaft geſchrlede⸗ nen Novellen. In wuchtiger, berber, aber— trog aller Holzſchnittmanier— immer elegant gebändigter Sprache zeigt der Verſaſſer aufe neue, dag er den hervorragenden Plaß unter den modernen Erzählern nicht unverdient einnimmt. Fr. A. H. Erinnerungen. br Zettalter iſt über Nacht angebrochen. Wie auch nicht, da das Beſte, Stärkſte und Schönſte, da alles, was wirklich lebenswert war, binter uns liegt, keineswegs aber des verklärenden Lichtes der Erinnerung bedarf, um uns als verlorenes Glück aus einer verſpielten Welt wehmütig anzulächeln. Dennoch könnte ein Unterſchied den Menſchen gemacht werden, die beute ibre Erinnerungen niederſchreſben. Es lieze ſich davon reden, was zwoir gewohnt ſind und üblich finden. Das wären die Erinnerungen der eerführer und Staatsmänner, und daß wären die Erinnerungen von euten, die nach Ablauf einer beſtimmten Reihe von Jahren immer ihren Lebenslauf dargeſtellt haben. Heute, wo man mit alten Gewohnheiten im allgemeinen nicht weit kommt— unb ſchon 445 nicht im beſonderen—, beute miiſſen wir aber auch Menſchen ire riunerungen niederſchreihen laſſen, die das N Lebensſahr, olſo jene Warte noch nicht erreicht aben von der aus ſie ibr Lebensſeld überſchauen dürfen, um öffentlich vom Ergebnis Kenntnis zu geben. ob dem Inhalt der abgeſchloſſenen dentung zuerkannt werden kann. Es kommt natürlich ſtark darauf an, Periode gleichwohl weiterweiſende Be⸗ 0 Tann werden wir quch nach den Auf⸗ 0 jener greifen, die noch mitten im Leben ſtehen. Einer von ieſen iſt Ludwig Thoma. Die Erinnernügen“ des noch nicht fünfziaförigen Dichters find ſo⸗ Zen im Verſag Albert Langen in Minchen erſchtenen. Sie umfaſſen die Kinderzeit, die Lernſahre und die Entwicklung Tbomas afs Dichter, deut⸗ licher feine Wandlung vom Juriſten zum politſſchen Lyriker, zum volks⸗ tümlichen Erzäbler und unaufdringſich tendenziſen Pramatlker, als den wir Thoma längſt ſchögen gelernt paben. Von Büchern dieſer Art unter⸗ ſcheldet ſich das Werk Thomas vor allem dadurch, bdaß die Perſon des Ver⸗ faſſers imwer im Hintergrund bleibt und die Wiederbelehung der ihm teueren oder für ſeinen Werdegang bedeutſasen ätten mit den Gefährten und Vorbildern ſeiner Bildungsjabre die Hauptſache iſt. Je weiter der Familienkreis zurſicktritt, je anſpruchsvoller ſich das geben an den Dichter wendet, deſto ſeſſelnder werden die knapp umriſſenen Darſtellungen poli⸗ tiſcher und literariſcher Verhältniſſe, deren Verquickung für Thoma mehr natürlich die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit den ſchlechten Wohnungsverhältniſſen vermehren. Es herrſchen zurzeit in gewiſſen Gegenden Verlins, z. B. in der Nähe der Schönhauſer Straße, Zu⸗ ſtände, die lebhaft an ein polniſches Ghetto erinnern. In der Mulack⸗ ſtraße hauſen ſolche Familien von 10—12 Köpfen in einem einzigen Raum. Da die männlichen Familienmitglieder meiſtens für kör⸗ perliche Arbelt ungeelgnet ſind, ſo betreiben ſie natürlich einen Handel und, wie die traurige Erfahrung lehrt, zum größten Teil den Schleberhandel. Aus allen dieſen Gründen iſt vom Berliner Wohnungsamt der Vorſchlag gemacht worden, dieſe Oſt⸗ juden einſtweilen in Barackenlagern unterzubringen. Dder Woh⸗ nungsnot wäre damit zweifellos in recht erheblichem Maße abge⸗ holfen Die Gefahr des Elſenbahnfahrdlenſles. m. Köln, 1. Jan.(Priv.⸗Tel.) Durch eine Tat außerordent⸗ licher Roheit iſt am 24. Dezember in Niederdollendorf ein Lo⸗ komotioführer derark verleßt worden, daß an ſeinem Auſkommen ge⸗ zweifelt werden muß. Nach Hauſe zurüͤckfahrende Arbeiter wollten ſich mit Gewalt das Mitfahren auf der leerfahrenden Lokomotive erzwingen. Der Lokomotipführer konnte das pflichtgemäß wegen den damlit verbundenen Gefahren nicht dulden. Es bedurfte aber erſt des Eingreifens des Beamtenaufſichtsdienſtes, um die Arbeiter zum Verlaſſen der Lokomotive zu bringen. Darüber erboſt, drangen die Arbeiter bel Rückkehr des Lokomotivführers nach Niederdollendorf in das Stationsgebäude, wohin ſich der Verfolgte heflüchtet hatte, gewaltſam ein undmißhandelten ihn in lebens⸗ gekährdender Weiſe, ſodaß der Schwerverletzte ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft werden mußte. Dleſem Vorgang ſind zahlreiche Vorkommniſſe vorangegangen, bei welchen unbotmäßige Elgmente der Arbeiter⸗ ſchaft den Anordnungen der Eiſenbahnverwaltung Wbderſtand ent⸗ gegenſetzten und dle ihnen entgegentrefenden Veamten ſchwer bedroht haben. Unter dem Eindruck dieſer Geſchehniſſe ſind auf Veranlaſſung des Lokomotipführerverbandes bereſts einige Arbeiterzüge auf der in Frage kommenden Strecke nicht gefahren worden. Auch die Abſicht des betr. Verbandes iſt verſtändlich, vom 27. Dezember ab die den Arbeitern dienenden Züge überhaupt nicht mehr zu fahren, bis bin⸗ reichende Garantien gegen eine Wiederholung ſoſcher Vorkommniſſe gegeben ſind. Die Eiſenbahndlrektion wird in der fFolge ohne Be⸗ denken dem vollen Verantwartlichkeitsgefühl für das allgemeine Wohl Rechnung tragend, den Arhelterverkehr auf den Strecken einſtellen, auf denen grobe Unbotmäßigkeiten der Relſenden weiterhin vor⸗ ͤgetzte Meldungen. Der neue Strafgeſetzbuch⸗Entwurf. ſel Berlin, 1. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verdffent⸗ lichung des neuen Strafgeſetbuch⸗Entwurſes bürſte in einigen Tagen erfolgen, nachdem die aus vier Mitgliedern des Reichsjuſtizminiſte⸗ riums beſtehende„Kleine Nechtskommiſſion“ die letzten Arbeiten beendet bat. Wir werden vorausichtlich in den nächſten Tagen auf dieſe Arbeit zurückkommen konnen. 5 * Paris, 1. Jan.(WB.) Der Waſſerſtand der Seine nimmt ſtändig zu und iſt geſtern um 8. Ztm. geſtiegen. Das Waſſer hat ſtellenweiſe die Bahnhöfe der Untergrund⸗ bahn erreicht, ſodaß für das Publikum Laufſtege errichtel werden mußten. Das Hochwaſſer. , Todtmoos, 1. Jan. Das Hochwaſſer hat hler elnen Schaden von 100 000 M. angerichtet. Aus der Weſtpfuz 2. Jan. Das Hochwafſer iſt in den Talgeſtaden der Weſtpfalz welter zurückgegangen, doch dauert die Neiqung zu Niederſchlägen immer noch an. Die ange⸗ richteten Schäden laſſen ſich nun einigermaßen überblicken, Hauptſächlich wurde den Kartoffel⸗ und Lebensmittelvorräten in den Kellern übel mitgeſpielt. Vielfach ertranken auch Haustlere in den raſch herankommenden Flut a, nieder gelegene Wohnungen ſtanden längere Zeit unter Waſſer. An Böſchungen, Wegrändern und Aeckern wurden große Erdmaſſen weggeriſſen und fortge⸗ ſchwemmt, an ruhigen Stellen das mitgeführte Geröll wieder ab⸗ geſetzt, ſodaß viele Wieſenflächen mit Schmutz, Holzteilen, Küchen⸗ geräten und Erdaufwürfen überſät ſind. Allenthalben wird noch fleißig gearbeitet, um die Spuren der Ueberſchwemmung, der größten ſeit den 8ber Jahren des vorigen Jahrhunderts, zu beſei⸗ tigen und Hof und Haus mieder in Ordnung zu bringen. Welch gewaltige Waſſermaſſen in wenigen Tagen allein durch das Horn⸗ bach, und Zweibrücker Tal gegen Blies und Saar geſtrömt ſind, ergibt ſich aus folgenden Zahlen: An der Bismarckbrücke zu Zweibrücken und der Hornbachbrücke zu Bubenhauſen beträgt das Niederſchlagsgebſet von Schwarz. und Hornbach rund 1200 Quadrat⸗ kilometer. In der Zeilt von 24. bis 30. Dezember rauſchten nach den Pegelbeobachtungen ſede Sekunde durchſchnittlich 40 Kubikmeter Waſſer, täglich demnach 3½ Millionen und in gen? Hochwaſſer⸗ tagen über 25 Millionen Kubikmeter vorbei. Bel Abſperrung dez Iweibrücker Tales in der Nähe des Vorortes Einöd hätte dſeſe Menge einen 10 Meter tleſen Staufen gefüllt, der bis Dellfeld, Höhmühlbach und Hornbach gereicht und 58 Kilometer Umfang auf⸗ gewieſen hätte. Eire Kraftſtation hätte dieſer Talſperre bei Ent⸗ nahme von 20 Kubikmeter Waſſer in der Sekunde auf die Dauer von 30 Tagen und 12ſtündigem Betried täglich tauſend Pferde⸗ kräfte zu verdanken. als einmal von entſcheidender Bedeutung war. Wir begleiten die Entwick⸗ lung des„Simpliziſſimus“ von ſeiner Gründung bis zur Gegenwart. Thoma ſtand im engſten Verhältnis zum Gründer und den genſalen Mit⸗ arbeitern der erſten Jahre. Ergöplich würden die verſchledenen„Eimpli⸗ zu leſen ſein, drängte ſich uns nicht ein bitteref Gefühl auf, angeſichts des Sieges der damals mit Weitblich und Recht belämpften Schwächen des Reiches und ſelner verantworklichen Führer. Thoma kann es ſich nicht verſagen, zuweilen auch ſeine politiſche Anſicht zu äußern, die unzweideutig zum Ausbruck bringt, 105 ſich der Dichter, der ſicherlich kein Schwärmer iſt, eine Erneuerung des Neiches auf der Grundlage der bis⸗ herigen Geſellſchaftsordnung wohl denken könnte. Kurze Beſprechungen. Das Jontanebuch, Zum hundertſten Geburtstag Theodor Fontanes 5 Ernſt Pae bei E, Jiſcher in Berlin das„Theodor Fontane⸗Buch“ erausgegeben. Es enthält viele bisher unbekannte Köſtlichkstten aus dem Nachlaß des Dichters, ſeinen Brieſen und Tagebüchern und eine ſeinſinnige Cbaralteriſtit frontanes auk der Jeder deß Herausgebers. Als einen der Züge des Dichters nennt Heilborn Fontanes„Hellſichtigkeit“, die u. g. den kintergang Preußens voraukſah. Heilborn führt dafür folgende Brieſſtellen Theodor Jontene an:„Das Froberte kann wieder verloren gehen. Bayern kann ſich wieder ganz auf eigene Füße ſtellen. Die Rheinpropinz geht flöten, Oſt⸗ und whee auch, und ein Polenreich(was ich über fur oder lang beinahe für wahrſcheinſich halte) entſteht aufs neue. Daßz ſin nicht Einbildungen eines Schworzſebers. Das ſind Dinge/ die ſich, wenns losgeht“, innerhalb Monate vollzieben fönnen.“ So ſchrie 155 tane cgg. Ein andermal:„Wie ſo oft, wird ein ſich aufmachender Wind dies Wetter ſehr wahrſcheinlich wleder vertreiben, und wenn dies gegen Erwarten nicht geſchlett und die Gefahr zu Häupten ſtehen bleibt, ſo wer⸗ den die ungebeuren Machtmittel Engfands yſelleicht, ja ſogar wahrſchein⸗ lich ausreichen, aus all den umdrohenden Gefabren Aber dieſer Sieg kann nicht dauern.“(1897). Endlich ſchrieb Fontaue auch⸗ „Es ſchadet einem Volke nicht, weder in ſeiner Ebre, noch in ſeinem Glück, mal beſiegt zu werden, oft trifft dag Gegenteil zu. Das niedergeworfene Volt Ans nur die Kraft haben, ſich aus ſich ſelbſt wieder au zurichten. Dann iſt es hinterher glücklicher, reicher, mäͤchtiger als zuvor.“ Zeltſchriften. „Die Kunk“ Berlag F. Uruckmann, Munchen). Das Novemberheſt keingt an erſter Stelle„Die Ausſtellung ihi9 der Künſtlervereinigung Presden“ mit vorzüglichen Reproduktionen und Beticht. Beſonderes Ine tereſſe verdienen die wiedergegebenen ausgezeichneten Eithographien ax Mayrshofers, die erſten, mit denen der Künſtler an die Oeſſentlichkeit kritt. Ueber Bildererhaltung durch Geſundung der Maltechnſt bringt Walter Gräff bemerkenswerte Anregungen. Einen breiten Raum nehmen die aus⸗ ezeichneten Plaſtiken Fritz Vebns ein. Was die plaſtiſchen Schöpfungen ehns in die böheren Spbären der Kunſt hineintebt, iſt das produktive, das ſeeliſch ſtiliſierte Erleben in jedem einzelnen Werk, und daß ſie alle zuſammen anmuten wie ein Bekenntnis zur Primitivität, zur Urnatur Im dekorativen Teil des Heftes findet u. a. das neue„Singerbaus in Bafel⸗ von Architekt E. Eckenſtein⸗Baſel mit zahlreichen Abbildungen und ße⸗ gleitendem Text eine Würdigung. 4 egreich hervorzugehen. —— Freitag, den 2. Januar 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend· Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 2. Aus Staòt und Land. Poſtverkehr mit den beſetzten Gebieten. 1. Aus dem unbeſetzten Deutſchland und dem Ausland über das unbeſette Deutſchland können von ſetzt an nach der ganzen franzöſiſchen Zone der beſetzten deutſchen Rheingebiete, demnach auch nach der Rheinpfalz und den in Betracht kommenden Gebiets⸗ jeilen von Heſſen, Heſſen⸗Naſſau und der Rheinprovinz, ver⸗ ſchloſſene Briefe in Privatangelegenheiten allgemein, alſo nicht mehr bloß in wichtigen Privatangelegenheiten, abgeſandt werden. Auf den geſchäf lichen Sendungen braucht der bisher erforderliche Bermerk„Handelskorreſpondenz“ oder„Correſpondance commer⸗ ciale“ nicht mehr angebracht zu werden. 2. Die Poſtſendungen nach den in der neutralen Zone liegen⸗ den Orten Kaub, Lorchhauſen(Rheingau) und Lorch(Rhein) wer⸗ den nicht mehr über Limburg(Lahn), ſondern über Frankfurt (Main) befürdert. Dem Ablender ſolcher Sendungen wird in deren Aufſchrift die Anbringung des Leitvermerks„über Franlkfurt (Main)“ emyfohſen. 8. Zux Verhütung von Welterungen wird darauf hingewieſen, daß auf Paketen— wie auch auf allen übriger Sendungen— nach der belgiſchen Beſatunzszone auf Anordnung der Beſatzungs⸗ behörde Nachnahme nur bis höchſtens 100 M. zuläſſig iſt. + —— *In den Ruheſtand. Der Staatsanzeiger meldet die Zuruhe⸗ ſetzung dee Amtsgerichtsdirektors Dr. Ude Frhr. von La Roche Starkenfels. Frhr. von La Roche Starkenfels war vor 38 Jahren in den badiſchen Staatsdienſt eingetreten und nach Ablegung ſeiner juriſtiſchen Prüfungen Amtsrichter in St. Blaſien und Sber⸗ amterichter in Oberkirch geweſen. Er wurde dann nach Heidelberg verſetzt und in Karlsruhe zum Oberamtsrichter ernannt. Ernannt wurde der elſaß⸗lothringiſche Oberlandesgerichtsrat Withelm Ungerer, zuletzt in Colmar, zum Landgerichtsrat in Karloruhe. *Verſetzt wurde Betriebsinſpektor Franz Hauſer in Mann⸗ deim zur Generaldirektion der Staatseiſenbahnen nach Karlsruhe. Uebertragen wurden Vahnverwalter Emil Siegele in Karls⸗ ruhe Rangierbahnhof das Stationsamt 1 Karlsruhe, Bahnverwalter Guſtay Winter beim Güteramt Mannheim das Stationsamt 1 Mannheim, Güterverwalter Joſef Itta in Ueberlingen anſtelle des Güteramtes Singen(Hohentwiel) das Güteramt Konſtanz. Teuerungsbeihilfen für Ruhegehaltsempfänger. Die Karls. ruher Zeitung Nr. 305 c hält die Säße der Teuerungsbeihilfen an Ruhegehaltsempfänger und Witwen. & Einreife in die pfalz. Von heute Freitag an wird nach einer Mitteilung der Generaldireklion der Staatsbahnen die Prüfung der usweis papiere der nach und von der Pfalz über Maxau ein⸗ oder ausreiſenden Perſonen nicht mehr in Maxau, ſondern für beide Rich⸗ ngen in Maximiliansau vorgenommen, wo alle Perſonenzüge zu dieſem Zwecke anhalten Die in Zuſammenhang damit ſtehenden nuweſentlichen Fahrplanänderungen der Perſonenzüge auf der Strecke Maxau⸗Wörth und umgekehrt können auf allen Stationen erfragt werden. die Steigerung des Brokpreiſes. Zur Deckung der für die lieferung von Brotgetreide und Gerſte gezahlten Prämien hat die Reichsgetreideſtelle den Preis für Mehl vom 1. Januar ab um 46,50 Mark für den Doppelzeniner erhöht Infolgdeſſen iſt vom 1. Januar ah eine erhebliche Steigerung des Brotpreiſes notwendig. Der Va⸗ che Bäckerverband hat aus dieſem Anlaſſe eine Erhöhung des Bruttoperdienſtes der Väcker beantragt. Zur Vegründung ſeines Geſuchs hat er auf die außerordentliche Steigerung der Geſchäfts⸗ unkoſten der Väcker und die zunehmende Verteuerung der Lebens⸗ tung hingewieſen Es wurde eine Erhöhung des Bruttoverdienſtes der Bäcker von bisher 40 auf 50 Mark, oder um rund 45 Prozent des Mehlpreiſes begehrt. Die Regierung hat einer Steigerung des tenſtſatzes auf 45 Mark zugeſtimmt, berechnet für die Verarbei⸗ kung von 100 Kilogramm Mehl. Dieſer erhöhte Satz gilt jedoch nur großſtädtiſche Betriebe. Der Preis für die Hundertgramm⸗ rötchen murde von 12 auf 18 Pfg. erhöht.— Dem Beſchluß der Reglerung eniſyrechend hat der Mannheimer Stadtrat am Dienstag bereits eine Erhöhung der Mehl⸗ und Brotpreiſe beſchloſſen. Verein für Volksbüdung, Mannheim. Am letzten Mitt⸗ Woch ſprach Herr Stadipfarrer Lie. Kühner aus Walsdkirch in einem Lichtbildervortrage über„Das Chriſtusbild im Wan⸗ del der Zeiten“. Von ſeher zeigte ſich das Beſtreben, die Bild⸗ Riffe großer Männer der Nachwelt zu erhalten: es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, Faß dieſes Streben den arößten aller Menſchen im Vilde dar⸗ unſere Meiſter der Kunſt beſchäftig“e; doch muß von vorn⸗ rein geſagt werden, daß es ein geſchichtlich klares Bild von Ehriſtus nicht gibt. Jedes Volk wird das Chriſtusbild haben, das es ſich in ſeiner Eigenart als Volk herausbildet. Der allgemeine kigeiſt, die Kunſtrichtung, der religiöſe Geiſt der Zeit und die Individuatl ät des Künſtlers ſind für die Chriſtusbilder maßgebend. Die älleſte JZeit bis zum 9. Jahrhundert kennt nur den barlloſen Ebhriſtus. Der buzantiniſche Chriſtus der Moſaikbilder zelat den Herrſchenden Chriſtus, die abendländiſche Zeit zeigt den bärtigen Shriſtus, im 5. Jahrhundert zum erſtenmale mit dem Heiligen⸗ e. Das Mittelalter und die Renaiſſance zeigen uns den lei⸗ nden Chriſtus mit der Dornenkrone. Albrecht Dürer kann als der Söpfer des deutſchen Chriſtus angzſehen werden. Das Stu⸗ kium der Geſchichte bringt uns im! 19. Jahrhundert den geſchicht⸗ lichen Chriſtus in vielfach orientaliſcher Auffaſſung. Eine Reihe der beſten Chriſtusbilder von den alteſten Malern und Meiſtern bie zu Hans Thoma. Böcklin und Ühde dienten dem Redner zur Erklärung Leider war der Vortrag nicht beſucht, wie man es ſonſt im Berein cewohnt iſt; deſto herzlicher war der Dank der er⸗ ſchie nenen Hörer. Todesfall. Man muß alt geworden ſein, um zu wiſſen, wie kurz das Leben iſt, wenn es erfüllt war von fleißiger, durch Pflichtbewußtſern erfüllter Arbeit. Ein ſolches Leben hat in den frühen Morgenſtunden des neuen Tahres ſeinen Abſchluß gefun⸗ den. Der in weiteſten Kreiſen, beſonders des Handels und der In⸗ duſtrie wohlbekannte und hochgeachtete Kaufmann Mickgel Hele denreich, deſſen Herzensgüte und Verſtärdnis für die Bedürfniſſe 2— Einzelnen bekannt war, hat für immer die Augen geſchloſſen. ne gufrechte und beſcheidene, erfahrene und zlelbewußte Perſön⸗ lichkeit, ein Muſter von Solidität des Kaufmannes, der geroſſſenbaft alles linreelle mied, ein treuer Freund und Berater ſeiner Familie, ſeine Mitmenſchen, ein fliller, nie genannt ſein wollender Wohl⸗ käter, ein kindlich frommer Menſch, ſo ſteht er vor uns. Aus beſchei⸗ denen Anfängen hat er ſein in allen Bevölkerupgsſchichten bekanmes Kolonialwaren- urd Mehlgeſchäft zu großer Blüte und Anſchen ge⸗ bracht. Kaum hatten ihn ſein zunehmerdes Alter, ein ſich einſtellen. des ſchweres Leiden gezwungen, ſich zuröckzuziehen und die wohlber⸗ diente Altersruhe zu genleßen, als er über den langen Krieg, ſeine ohnehin ſtark zurückgegangenen Kräfte vollends auf'ehrend, wieder ervortreten mußte, um an Stelle ſeines zum Heeresdienſt einberu⸗ enen Sohnes deſſen Geſchäft zu führen. Herr Heidenreich war viele hre Rechner der Kleinkinderſchule der Schwetzinger Vorſtadt, Schiedsrichter des Börſengerichtes und als guter Fachkenner ein gerne und oft befragter Sachverſſändiger. Eine Anzahl ſehr tüchti⸗ ges, ſelbſtändiger Haufleute, welche als frühere Argeſtellte ſeines Betriebes ſein Vorbeld erfaßt hatten, verdanken ihre heutige Geltung ſeiner vorzöplichen Schulung. Sie alle trauern mit ſeinen Angehö⸗ kigen um ihn, der nun nach elinem inhaltreichen Leben Ruhe und Frieden gefunden hat. pp. Die geſtrige Beranſtaltung im Nibelungenſaal war auf einen Ton geſeimmt. Es gab für die 3200 Erſchienenen eine ſeltene abe: zwei Hans⸗Sachs⸗Schwänke, die von der Hans⸗Sachs⸗Truppe des Theaterkriturverbandes unter Regie des Herrn Dr. Ott finl⸗ recht wiedergegeben wurden. Vielleicht hätte man aus der großen Jabl der volkstſimlichen Spiele von dem überaus fruchtbaren „Schuhmacher und Poet dazu“ ſlatt dem„Kälberbrüten“ beſſer einen anderen gleich humorvollen aber weniger deſpektierlichen Schwank genommen. Er beſitzt wirklich köſtlichen Humor, di⸗ſer Mei⸗ ſter Sachs, freilich gibt er ihn nicht in der jetzt gewohnten behauenen und ziſelterten Form, ſondern derb und echt, in„Holzſchnittmanier“, wie die Erläuterungen zu dem 35 Programm ſagen. Die Harſtenlung wußte ſich ſehr gut in dieſe Manier hineinzufinden. Es don rund 18 000 M. auch 2 mal je 5 Taae Geföngnis. war wie ein lebendig gewordenes Bilderbuch für Erwachſene, das der Moral nicht entbehrt. Die Mitwirkenden beider Schwänke(Elſe Raſſow, Erich Frowein, Ludwig Grupp und Rudolf Baſtian) wuß⸗ ten gut zu geſſalten. Die Regie hatte mit den denkbar einfachſten Mitteln ſtilecht und darum wirkſam gearbeitet.— Um die beiden Auf⸗ führungen gruppierten ſich Orcheſtervorträge. Originell eingeleitet wurde der Abend mit Trompetenſignale aus„Lohengrin“, als Neu⸗ jahrsgruß der Torwächter gedacht. Nach dem finnländiſchen Reiter⸗ marſch ſpielte man das Vorſpiel zum 3. Akt der„Meiſterſinger“. Tänze für Orcheſter von J. S. Bach, Schubert und Beethoven fanden ſtarken Beifall. Muſikmeiſter Heiſig weiß aus dem Klangkörper ſchon etwas ordentliches herauszuhelen. Im zweiten Teil gab es nur noch Blasmuſik und dieſe wäre beinahe zu kurz gekommen, weil nämlich der Dirigent einer großen Anzahl von Konzertflegel wegen abklopfte und der künſtleriſche Leiter der Veranſtältungen unter lau⸗ tem Beifall aller Verſtändigen erklärte, daß keine Marſchiermuſit ge⸗ macht werde. Man könnte vielleicht Eberts„Bauernregeln“ neu drucken und ſie ſedem aushändigen laſſen, der in ſtörender Weiſe vorzeitig aufbricht. Pollzeibericht vom 2. Jannar. Brandausbrüche. Im Bahndienſtgebäude im neuen Rangierbahnhof, Bau J, brach am 27. Dezember ein Küchenbrand, welcher von einem Knaben aus Unachtſamkeit verurſacht wurde, aus. Das Feuer konnte von einer Hausbewohnerin wieder ge⸗ löſcht werden. Der Schaden iſt unbedeutend.— Im Hauſe U 4, 22 verurſachten die durch ein offenſtehendes Fenſter fliegenden Fun⸗ ken eines Feuerwerk⸗körpers einen Zimmerbrand, durch den ein Schaden in der Höhe von etwa 500 Me. entſtand. Auch dieſes Schadenfeuer konnte von Hausbewohnern wieder gelöſcht werden. — Am 27. vorigen Monats, mittags 12 Uhr, brach im Hauſe U 5, 1 hier durch unvorſichliges Spielen von Kindern mit Weißnachts⸗ kerzen Feuer aus, durch das zum Trocknen aufgehängte Wäſche⸗ 97 5 verbrannten und ein Schaden von etwa 200 M. verurſacht wurde. Unfälle. In einem hieſigen Mühlenwerk brachte am 30. vor. Mts, ein 45 Jahre alter Müller die rechte Hand in eine im Gang befindliche Sichtmaſchine, wobei er gleichzeitig von einem Windflügel einen Schlag auf die rechte Hand erhielt. Er trug er⸗ bebliche Verletzungen davon und mußte mit dem Sanitätsautomobil dem Allgem. Krankenhaus zugeführt werden.— Von einem einen Meter hohen Eiſenhaufen herunter fiel am 30. Dezember in einem Fabrikanweſen in der Scheibenſtraße dahler ein 16 Jahre alter Volortär und brach den rechten Unterarm. Verhaftet wurden 42 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 9 Perſonen wegen Diebſtahls. Mannheimer Künſtlerthenter„Apollo“. Vor überfülltem Hauſe fand geſtern abend die Uraufführung des burlesken Schwankes„Ein hochanſtändiger Menſch“ ſtatt. Der Zweiakter iſt im Cenre der Kölner Burlesken gehalten, kur mit dem Unterſchied, daß an der Stelle von Prang oder Hari⸗ ſtein der Mannheimer Humoriſt Ludwig Schmißz ſteht, der ſchon ſeit Tagen von den Plakatſäulen herablacht. Das Publikum—5 geſtern in dieſes Lachen krä'tig eingeſtimmt. Der Feiertagsbeſucher iſt immer ſehr genügſam. Er ſreut ſich über die älteſten und ſadeſten Wiße, iſt vergnügt über den größten Blödſinn und klatſcht begeiſtert Beifall, wenn Blumen und Kränze gereicht werden. Der ſich hinter dem Pfeudonym B. d. Goetz verborgen haltende Mann⸗ heimer Verfaſſer des Stückes blieb unſichtbar. Er wird ſich, wenn er in ſich geht, ſelber ſagen müſſen, daß ſein erſter Verſuch als Bühnenſchriftſteller völlig mißglückt iſt. Die übrigen Mitwir⸗ kenden— wir nennen Vera Leſſingg und Laura Bernauer, Fritz Selden und J. Bügler— mühten ſich ebenfalls redlich ab, dem Stücke, das ohne Schmitz völlig unverdaulich wäre, zu einem Erſolg zu verhelfen. Neben Direktor S. Zacharlas, der ſich der undankbaren Aufgabe unterzogen hatte, dem Erſtling das Gehen beizubringen, durfte ſich nach dem zweiten Akt Hch. Born⸗ hofen, der für die charakteriſtiſche kriegsgewinnleriſche Ausſtat⸗ tung geſorgt hatte, dankend verneiſen. Der Varieteetell, der der Burleske vorangeht, enthält mehrere erſtklaſſige Nummern. Am originellſten iſt der komiſche Rollſchuh⸗ akt der zwei Planks. Die Gliederverrenkungen des männ⸗ lichen Teils des Paares laſſen darauf ſchließen, daß er früher Kautſchukmenſch geweſen iſt. Einzig in ihrer Art iſt die Fahrt auf einer winzigen Fläche, einer mit virſchiedenen„Hinderniſſen“ aus⸗ geſtatteten Tafel. George u. Charlie bieten konkurrenzloſe ikariſche Spiele in humoriſtiſcher Aufmachung. Die beſden Künſtler arbeiten mit einer ſo außergewöhnlichen Leichtigkeit, daß die Schwierigkeit der mit einer erſtaun ichen Eleganz ausgeführten Tricks nur dem Fachmann zum Bewußtſein kommt. Dabei iſt der Humor des ſchwarzen„Obermannes“, der wie ein Feder fliegt, überaus natürlich. A. u. H. Bradna zeigen aufregende Balance⸗ tricks. Ein hohe Leiter wird von„ihm“ mit den Füßen ohne ſede Sicherung balanziert, mährend„ſie“ an der Spitze turnt und ſchließlich auf dem einen Holm frei ſteht. Die Geſchwiſter Enders beweiſen, daß Kraft nicht nur bei den Herren der Schöpfung zu ſinden iſt. Der„Untermann“ imponiert vor allem durch die Ruhe, mit der er die ſchweren Krafttricks ausführt. Lederer u. Part⸗ nerin ſonglieren crxakt mit Keulen und Reifen, während Willy Dietrich auf einer Zigarrenkiſte ein Violinſolo ſpielt, als Glocken⸗ und Kylophonvirtuoſe aber weniger eigenartig wirkt. Kapellmeiſter Annweiller führt den orcheſtralen Teil gut durch. 8 Sch. Stimmen aus dem Publikum. Hochwaſſer. In der heutigen Mittagsausgabe habe ich die Zuſchrift aus dem Stadtteil Feudenheim geleſen und ich muß den Ausführungen des Einſenders voll beipflichten. Jedenfalls muß unbedingt ſo⸗ fortetwas getan werden, um die jſetzigen Verkehrs⸗ ſchwierigkeiten wenioſtens etwas zu beſſern. Man muß ſich nur darüber wundern, daß ſeitens der Stadtoemeinde noch nicht das Gerinoſte geſchehen iſt. Die angeregten Abhilfemaßnahmen laſſen ſich doch, wenn die nötigen Anordnungen getroffen werden, innerhalb ganz kurzer Zeit, und was den Dielenbelag anbelanat, ja in wenigen Stunden durchführen. Hoffentlich geſchieht endlich etwas. Der Kampf gegen Schleichhandel und Schiebertum. *Karlsruhe, 31. Dez. Durch dle Kontrollbeamten des Landes⸗ preisamtes Karlsruhe wurden ſeit 25. November d. J. auf Eiſen⸗ bahngebiet wieder ganz beſondere Erfolge erzielt. Es wurden an⸗ gehalten und beſchlognahmt: 10 Wagen 17 5 Wagen Tabak, 1 Wagen Reisfuttermehl, 1 Waſen Kohlen, 1 Wagen Koks, 1 Wagen Nüſſe, 9 Wagen Obſt, 4 Wagen Mehl, 2 Wagen Steinkohlen⸗ teeröl, 2 Wagen Wein, 1 Wagen Londenſierte Miſch, 1 Wagen 5 Branntwein, 1 Wagen Gerſte, 3 Wagen Rüben, 1 Wagen Oliven⸗ öl, 1 Wagen Gips, 1 Wagen Kohlraben, darunter verſtöckt 32 Ztr. Tabak und 2 Wagen Pferde(12 Stück). Insgeſamt 52 Wagen. * Baden-Baden, 1. Jan. Im Schlafzimmer eines hieſigen Metzgermeiſters wurde ein von einer Schwarzſchlachtung hecrüh⸗ rendes Rind im Gewicht von 165 Kilo entdeckt und ſamt 16 Kild Schweinefleiſch, das im Rauchfang hing, beſchlagnahmt. Der Metzger⸗ meiſter und drei Mithbeteiligte wurden verhaftet. *Waldshut, 31. Dez. In verſchiedenen Sltzungen der Straf⸗ kammer des Landgerichts Waldshut wurde wieder kiher die zahl⸗ reichen Berufungen gegen die durch das Schöffengericht Waldshut erfolgten Verurteilungen der Kaufleure, Händler und Schieber megen Aufkauf geſchmuogelter Stumpen in Grießen und Riedern Anfang Juni d. J. verhandelt. Sie wurden all' wieder verurteilt wegen Konterbande und Ketlenhandel mit Tabakwaren. In 19 Einzelfällen hat das Gericht insge mt Geldſtrafen in Höhe von 268 772 M ausgeſprochen und Tabakwaren im Wert von etwa 134779 M. eingezoben Die höchſte Straf⸗ erhielt. Kaufwann Julius Bloch von Villingen mit 137008 M. Der Bä kermeiſter Raimund Schwarz von Singen erhielt neben Geldſtrafe 8 12 75 n der Sitzung vom 25. November hat die Strafkammer außerdem den Kaufmann Karl Holzſcheiter von Jeſtetten wegen verbotener Tabakwareneinfuhr in das Zollausſchlußgebiet trotz wiederhofter ausdrücklicher Verwarnung zu einer Geldſtrafe von 210 792 M. und zur Einziehung der beſchlagnahmten Waren in der halben Es fand dadurch ein Strafbefehl des Haupt⸗ ſteueramtes Stühlingen ſeine Beſtätigung. Kaufmann Gottfried Schweizer von Lottſtetten hatte aus dem gleichen Grunde Strafbeſcheide in Höhe von insgeſamt 145 000 M. erhalten und ſeiren Antrag auf gerichtliche Entſcheidung vor der Verhandlung zurückgezogen. Man ſieht, der Schmuggel iſt nicht immer einträg⸗ lich Er kann nicht nur für den Schmuggler, ſondern auch deren Lieferanten und Abnehmer Folgen von weittragender Bedeutung haben. Er kann ganze Exiſtenzen vernichten. Drum Hände weg. Rückkehr zu ehrlicher Arbeit und zu reellem Handel, Achtung vor dem Geſetz. Rommunales. * Karlsruhe, 30. Dez. Mit Rückſicht auf die außerordentlich kritiſche Lage der Kartoffelverſorgung hat der Stadtrat beſchloſſen, gemeinſam mit den übrigen größeren Städten Badens die Frage zu erörtern, ob und in welcher Weiſe eine zwangsweiſe Abgabe von Kattoffeln durch die verſorgten Haushaltungen an die nicht verſorgten zweckmäßig und durchführbar erſcheint.(In Karls⸗ ruhe iſt etwa die Hälfte der Haushaltungen nicht verſorgt.) * Offenburg, 29. Dez. Von den militäriſchen Baulichkeiten, die mit einem Koſtenaufwand von über 27½ Millionen Mark er⸗ baut worden ſind, hat die Stadt bereits die Mannſchaftsgebäude übernommen und dort mit 90 000 M. 69 Notwohnungen er⸗ richtet, die eine Mietseinnahme von 84000 M. gewährleiſten. * Freiburg, 29. Dez. Der Stadtrat hat beſchloſſen, das ba⸗ diſche Arbeitsn laiſterium um die Verfſigung einer Anordnung zu erſuchen, wonach der Zuzun lauch längere Beſuche) nach Freiburg nur nach der vorherigen Genehmigung des Wohnungsamtes ere folgen darf. Ohne dieſe Genehmigung darf auch in Hotels, Frem⸗ der heimen und dergl. der Aufenthalt die Dauer von 2 Wochen nicht überſchreiten. Nus dem Lande. r. Seckenheim, 1. Jan. Die Fähre IlvesheimSecken⸗ heim iſt durch Pachtverſteigerung ſchon wieder nach einen an einen neuen Pächter, Gg. Grohmüller, übergegangen. Im Jahre 1918 betrug der an die Gemeinde Ilvesheim zu zahlende Pachtzins 2000., 1919 betrug er 4200., für 1920 ging er auf die noch nie erreſchte Summe von 3900 M. hinauf heidelberg, 27. Dez Gut zurechtacwieſen! Muſikaliſche Weihnachtsabendandacht in der Heiliggeiſtkirche. Düämmeriger Raum. Auserleſene Folge von Weihnachtsſtücken. Echte und tiefe Feſtſtimmung. Hoch von der Empore klingt das Corneliusſche Hirtenlied mit den Schlußworten„eilen die Hirten fort“. Tiefer Eindruck. Zwei Verſe aus der Weihnachtsepiſtel verlieſt ſetzt der Geiſtliche, und während er ſpricht:„Laßt uns nun nach Bethlehem gehen!? erheben ſich geräuſchvoll vier alte Jungfern und verlaſſen das Gotteshaus. Geſtört iſt der Eindruck, unterbrochen die Stille. Doch nicht ungeſtraft ſollen die Störenfriede zilehen Andächtig lehnt an dem Pfeiler ein fremder Zuhörer, und aufgebracht über die unliebſame Störung raunt er den Vorübergehenden zu:„So hätten ſie nicht zu eilen brauchen; es geht heute und morgen doch kein Zug nach Bethlehem!“ sw. Candenbach, 1. Jan. Unter dem Verdacht den Dieb⸗ ſtahl in der hieſigen Kirche verübt zu haben, wurden Philipy und Stephan Grieſemer aus Ladenburg verhaftet. Wertheim a.., 1. Jan. Mit dem heutigen Tage ging die weit im Bezirk und Kreiſe Mosbach verbreitete Wertheimer eltung, ſowie die damit verbundene Buchdruckerei und Papier⸗ andlung von E. Bechſtein(Inhaber Wilhelm Bechſtem) in den Beſitz des Wilh. Hleckel von Bad Dürkheim über. Die Zeitung hat ſich unter ihrem bisherigen Beſitzer zu der bis ſetzt ſtärkſten Auf⸗ lage entwickelt und hat die letzte ſchlimme Zeit verhältnismäßig leicht Werthöhe verurteilt. überwunden. Sie war mit dem ganzen Geſchüft ſeit 70 Jahren im Beſitze der Familie Bechſtein geweſen. Ireiburg, 31. Dez. Zum Arkauf der Flügelbilder d⸗ im Colombi⸗Schlößle aufgeſtellten Kreuzigu ngsaltars des Hausbuchmeiſters iſt hier eine Geldſammlung im Gange. Die Bil⸗ der ſollen um den Beſrag von 200 000 M. in den Beſitz der Stadt Freiburg gebracht werden. Kehl, 31. Dez. Die Diebſtähle, die auf die Beſatzung zurückzuführen ſind, mehren ſich in letzter Jeit in auffallender Weiſe. So ſind jünaſt aus der reichhaſtigen Bücherei der Real⸗ ſchule alle franzöſiſchen Werke über Geſchichte und Literatur ver⸗ ſchwunden. Auch die Büſte Frie rich Schillers wurde meggepom⸗ men und zwar anſcheinend von einem unkundigen franzöſiſchen Sol⸗ daten, der ſie wohl für die Büſte eines deutſchen Monarchen hieſt. Nach wie vor ſind die Laſten außerordentlich groß, welche die Ge⸗ meinde durch die feindliche Beſatzung zu tragen hat. Erſt jüngſt mußten über 400 Ster Holz den Feinden abgeliefert werden, ohne daß dafür von Entſchädigung geſprochen wird. Gerichtszeitung. * Pforzheim. 31. Dez. Ein ſchwerer Juwelendieb⸗ ſtahl, durch den ein Reiſender einer hieſigen Jumelenfabrik er⸗ heblich geſchädigt wurde, hat jetzt vor einem Berliner Gericht ſeine Sühne gefunden. Bei dieſem Hoteldiebſtayl war der Warenkoffer des Relſenden mit Juwelen im Wert von 400 000 M. geſtohlen worden und zwar war der Diebſtahl durch den Gepäckkommiſſär des beir. Hotels, Claus, veranlaßt worden. Er wie ſeine Helfers⸗ 50 0 erhielten Ecfängisſtrafen von 1 Jahren. Der Verluſt das eiſenden belief ſich auf 60 000 M. k. Saarbrücken, 31. Dez. Wegen verſuchten Todſchlags wurde der 16 Jahre alte Vergmann Karl Blehl aus Bildſtock von der Strafkammer zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurtellt. Ex war im Walde beim Wildern von einem Förſter ertappt worden und hatte auf ihn ongelegt und aus 20 Meter Entfernung drei Schüſſe aus einem Militärkarabiner auf ihn abgegeben, glücklicher⸗ weiſe ohne zu treſfen. Welternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsrußhe. Beobachtungen vom Freitag, den 2. Jauuar 1920, 8 uhr morgens(METZ.) Auf Wrund land⸗ und funkentelegraphlſcher Meldungen. —— Luſtdrne Temp. Wind Niederſchlag der Ort in e Na Wetter letzten 45 Stund. Hamburg 753.2—2 WSV/ſchw. halb bed. 0 Königsberg—————— Berliinn.733.3—2 SSW.UIſchw. heiter 0 rankfurt a. M.————— tünchenn 7491 SWJJſchw. Nebel 0 Kopenhagen.————— Stockholm.. 739.8 1 8 mäßig] bedeckt 0 Haparanda————— 58 „—————— „—————— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) guſt⸗Tem⸗ re 7 See, druc pera- 8 Wind Be⸗ böhe SE88 2 1285 62 880 8 Richt Stürte 8 85 e Karlsruhe... 127 751.5] 2 8] 1[NWſchw. bre..5 Nenen Ba 1800-! ¶—2— ˙— önigſtuhl563 751.4— 4—0No ſſchw. 0 Allgemeine Witlerungsüberſicht. Der am Mittwoch über Meſteuropa gelegene Luftwirbel iſt noch am gleichen Tage bis in die Nordſee gezogen und hat in wei⸗ tem Umkreiſe ſtürmiſches, mildes Wetter und erneut in unſeren Cebleten ſchwächere Regenfälle gebracht. Während ein neues Tief ſich der Weſlk ſie Frankteichs näherte und zwiſchen dieſem und erſterem ein Hochdruckrücken beſtand, führte dieſer vörübergehend am 1. 8 zu Aufheiterung und nachts trat lelchter Froſt auf. Der inzwiſchen nach Frankreich vorgedrungene neue Luftwirbel wird ſich in anderer Richtung als bisher fortpflanzen, zunächſt wahrſchelnlich lüdöſtlich, ſodaß bei uns nördlich bis nord⸗ öſtliche Winde zur Vorherrſchaft kommen werden. Damit ſteht kaltes Wetter in Ausſicht. Vorausſichtliche Witterung für Samstag den 3. Januar. Ueberwiegend wolkig, zunächſt geringere Niederſchläge, viel⸗ ſach zu Schnee übergehend, kälter. ——— . Seſte. Nr. 2 Naunheimer Generai-· Anzeiger. ¶Abend · Ansgade.) Frettag, den 2. Jannor 1920. —— — Handels ————— Zur künftigen Entwicklung Mannheims. Wir erwähnten in unserer Mittagausgabe eine Denk- schrift aus der Feder von Wilhelm Vögele-Mannheim, die sich mit dem Problem der zukünftigen Ent- Wieklung Mannhe ims befaßt. Aus dem Gedanken- gang dieser Ausarbeitung seien folgende Abschnitte her- ausgegriſſen: Nach der Schilderung der heutigen wirtschaftlichen Lage flhrt der Verlasser aus: Wo bieten sich nun für die Stadt Mannheim Möglichkeiten, die auf Faktoren beruhen, die kein Friedensvertrag und kein Niedergang der Industrie in Frage stellen kann? Sie liegen in seiner geographischen Lage. Mit Deutschland mag ge- schehen, was da will, es mag an sich und durch sich an wirt- schaftlicher Bedeutung verlieren, es wird immer das Durchgangs- land bleiben, durch das die Verkehrswege aus dem heute sieg- reichen Westen zu den ungeheuren Gebietlen des Ostens und des Südostens gehen; durch Deutschland müssen die Fertigfabrikate zu großen Teilen der auf den Trümmern der Donaumonarchie entstandenen Staaten, nach Runänien und Mittelrußland laufen und sich hier mit den Austauschwaren und Rohstoffen dieser Ge- biete kreuzen. Mannheim liegt am Ausgangspunkt einer dieser Verkehrsstraßen. Auſgabe muß sein, daſür zu sorgen, daß diese Straße auch die nötige Bedeutung erfält und hierfür müssen Mannheim für Handel, Verkehr und Industrie neue Anziehungs- punkte verliehen werden, nachdem es seine Stellung als Endpunkt der Großschiffahrt einzubüßen im Begriff ist. Als erstes Mittel hierfür sollte die schon ſrüher von der Han- delskammer Mannheim erhobene Forderung nach Erriehtung eines Freibhaſens in Maunheim Sofort wieder auigegriffen und mit aller Energie verfolgt werden. Die Vorteile für die Stadt Mannheim und das badische Unterland brauche ich nur kurz zu streifen. Die Stellung der Mannheimer Industrie wird in Zukunft durch ihre außerordentlich hohen Unleosten bedeutend erschwert, so daß mit Beizug neuer Industrien im seitherigen Umfang nicht zu rechnen ist. Der Handel war schon in den letzten Jahren in seiner Entwicklung gegen die Industrie zuruckgeblieben. Beide werden einen, glänzenden Auf- schwung nehmen können. Der Freihafen im Herzen Europas am Großschiſfahrtsweg würde ein Umschlagplatz größlen Stils sein. In seinem Freihaſengebiet würden sich schon in Hinsicht auf die gewallige Höhe der Zölle, die unsere Finanzlage heischt, ganze Industrien, die fremde Nohstoſfe verarbeiten, niederlassen; nament- lich solche, die nach Ost oder West wieder ausführen wollen. Wenn irgend einer, so scheint der heutige Augenblick die Errich- tung eines Freihafengebietes bei Mannheim zu ermöglichen. Die solortige Aufrollung der Frage eines Freihafens verlangt aber auch die Nücksichtnahme auf die schwebenden Entschei- dungen über die Projekte des Nhein-Donau-Kanals. Der Freihaſen Mannheim ist der gegebene Ausgangspunkt dieser Kanalverbin- dung. Noch sind die Kanalpläne nirgends zum Abschluß gekom- men. Schafſen wir hier vollendete Tatsachen. Heute sind die mei- sten der übrigen Nheinhäfen auf 15 Jahre in fremder Hand. Der Freihafen muß unter deutscher Oberhoheit stehen, der Kanal muß zum Freihafen ſühren. Hiermit könnte also auch die Ent- scheidung über den Kanabau zu einer rascheren und für Mann- heim günstigen Lösung gebracht werden. Eine Ergänzung durch eine bei Ludwigshafen zu errichtende Freihafenanlage, die durch Anschluß an einen Nhein-Saar-Kanal und damit dem Saar-Mosel- Netz die weltwirtschaftliche Bedeutung des Projektes noch stei- gern würde, wäre nur zu begrüßen. Als Freihafengebiet käme die Gegend bei der Rheinau in Betracht. Dorthin erscheint die Zuführung des Bahngüterverkelirs vom linken Rheinufer mit am einfachsten. Zur Lösung der gesiellten Aufgaben empſiehlt der Veriasser die Gründung größerer Zweckverbände. Für unsere engere Heimat scheint gegeben ein Zweckverband, der Mannheim, Heidelberg mit den dazwischen liegenden Ge- meinden einschließlich Schwetzingen und ausschließlich Hocken- heim und Wiesloch umfaßte. Inwieweit auch Weinheim und das Neekartal einzubeziehen wären, wäre auf Grund der wirtschaft- lichen Beziehunmgen zu ermitteln. Innerhalb dieses Zweckverban- cbes hätte ein Steuer- und Lastenausgleich stattzufinden. Verkehrs. iragen, gewisse kulturelle Einrichtungen, wie Theater, Volks- bochschulen usw. wären Angelegenheiten des Verbandes. Hier scheinen Wege gegeben, die, rechtzeitig beschritten. unseren engeren Heimatsbezirk von den schweren Gefahren wirtschaft- lichen Niedergangs, die Deutscliland bedrohen, wenn auch wohl nicht völlig bewahren, aher seine Beschwerden mildern und den Wiederaulstieg beschleunigen können. Wenn ich also zusammenſassen darf, so steht zur Erwägung: Der Zweckverband Mannheim Heidelberg betreibt miti äußerster Energie die Errichtung eines Freihafens bei Mannheim als Kopf- station für den alsbald in Angriff zu nehmenden Rhein-Donau- Kanal, um so im Herzen Europas einen Verkehrspunkt größten Stils zu schallen, eine Hauptetappe der Völkerstraße vom Atlanti- schen Ozean nach Rußland, Schwarzen Meer und Balkan. Die Denkschrift schließt dann mit Darlegungen zur Ausführung der Ziele im einzelnen. Reichsbankausweis vom 23. Dezember. W. Berlin, 1. Jan.(Drahtb.) Nach dem vorliegenden Aus- weis vom 23. Dezember weisen die Anlagekonten der Reichsbank eine weitere nicht unbeträchtliche Steigeruns auf. Ihren Grund hatte die Neuinanspruchnahme darin, dah inſolge der Vorbereitungen zum bevorstehenden Jahresschlusse die an die Reichsbank gestellten Forderungen namentlich von seiten des Reiches höher gewesen sind, als die im Wege des Diskonts von der Reichsbank an den Verkehr abgegebenen und vom Verkehr aufgenommenen Schatzanweisungsbestände. Die gesamte Kapitalsanlage stieg in der Berichtswoche um 498.6 Mill. Mk. auf 35 038.3 Mill. Mk. Davon entfallen auf die bankmäßige Deckung allein d. s. die Bestände an Wechseln, Schecks und diskontierten Schatzanweisungen 477.4 Mill. Mk. Auf der anderen Seite sind die Gegenstände der beanspruch- ten Kredite zu einem Teil der Bank verblieben. sodaß die fremden Gelder um 198.3 Mill. Mark auf 11 147 Mill. Mk. ange- Wachsen sind. Die Nachfrage nach Zahlungsmit- teiln hielt in der Berichtszeit nach der etwas günstigeren Ent- Wicklung der Vorwoche in überaus Maße an. Als Gründe ſür diese ungünstige Gestaltufg kommen teben den üblichen, 2. B. Zinsscheineinlösungen insbesondere in Be- tracht, daß der Weihnachtsverkehr infolge des höheren Preis- niveaus wieder wesentlich größere Umsätze erforderte, als je zuvor und daß die geldlichen Rüstungen zum Jahresschluß zu einem erheblichen Teile schon vor Weihnachten getroffen wer⸗ den mußten, weil zwischen dem Feste und dem 31. Dezember nur zwei Werktage zur Verſügung standen. Insgesamt wur⸗ den diesmal an papierenen Zahlunssmitteln(Bank- noten, Darlehenskassenscheinen) der sewaltige Betrag von s, Mill. Mark neu in den Verkehr gegeben und r erfuhr der Banknotenumlauf eine Ausdehnung von 431 Mill. Mark auf 34 126/6 Mill. M. und der Umlauf an Darlehenskassenscheinen um 144.1 Mill. Mk. auf 13 508,2 Mill. Mark, In der Vergsleichszeit des Jahres 1917 floß an Bank-· blaſt des Nennheim ———————————————————— noten und Darlehenskassenscheinen zusammen 374.6 Mill. Mk. ab, 1916 sogar nur 181 Mill. Mk. an den freien Verkehr ab und erst in der entsprechenden Zeit des Vorjahres wurden trotz der damaligen kritischen Verhältnisse geringere Summen an solchen Geldzeichen als diesmal beansprucht, nämlich .176.5 Mill. Mk. Die Vorräte an Gold- und Scheidemünzen blieben fast unverändert. während die Bestände an Reichs- kassenscheinen eine kleine Zunahme um.1 Mill. Mk. auf 38.2 Mill. Mark aufwiesen. Der Darlehensstand bei den Darlchens- kassen stieg in der Berichtswoche um 552.8 Mill. Mk. auf 24 191,1 Mill. Mk. Ein dieser Zunahme entsprechender Betrag an Darlehenskassenscheinen floß in die Kasse der Reichsbank. die ihrerseits, wie schon oben erwähnt, 144.1 Mill. Mk. an sol- chen Scheinen in den Verkehr leiten mußte. Die eigenen Be- stände der Bank an Darlehenskassenscheinen wuchs um 409 Millionen Mark auf 10 372.8 Mill. Mark an. Bestand an kurs ähigem eutschem(äeld und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 Mark berechnet. ———— Vermögen(in 1000 Mark) Ketallbestannlai ũ1110279— 385 darunter Gldgdſd 1089497 116% Reichs- und Darlehenskassen-Scheine 10511033 + 416056 Noten ander. Banken—** 3494 +7 241 Wechsel, Schecks und disk, Schstzanw. 3484373 7 47735“ Lombarddarlenen 17815 ++ 9509 Wertpapierbestanqſadſ 171868 + 11675 Sonstiges Vermögen 2355472 +. 549 468 Verbindlichkeiten. Grundkapita 180000 unver.) Rücklagen ·6··jj 99 496 unver.) Notenumlaunnn V34126605 711250974 Einlagen 11146056 +/ 193272 Sonst. Verbindlichkeit..... 3406617 4+. 19729 Zörsenberichte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 2. Jan.(Eig. Drahtb.) Zu Beginn des ersten Geschäftstages im neuen Jahr prägte sich auf allen Märkten eine feste Grundstimmung aus, gefördert durch Kaufordres vonseiten des Privatpublikums für heimische Industriepapiere. Die geschäftliche Tätigkeit erstreckte sich jedoch nur auf einige Spezialwerte, in denen Käufe zu höheren Kursen ge- tätigt wurden. Für Montanpapiere bestand jedoch nur ver- einzelt Nachfrage, sodaß der Kursstand sich nur wenig ver⸗ änderte. Die Verlängerung des Stahlwerkverbandes hinterließ jedoch ſür die führenden Papiere einen guten Eindruck. Be- merkenswert höher waren Deutsch-Luxemburg + 8½, Bude- rus +%, Rheinstahl, auch Harpener waren höher bezahlt. Phönix verbesserten ihren Kurs um 2, Gelsenkirchen uin 2½% Daimler waren etwus fester, während Adler Kleyer ihre Kurssteigerungen fortsetzten. Badische Anilin stiegen ca. 30 26, Farbwerke Höchst waren um ca. 20 9% höher gesucht. Auch in Scheideanstalt bestand lebhafte Nachfrage. Deutsch- Uebersee Elektrische zogen um 25% an. Ferner blieben A. E. G. mit 254 ca. 10% höher. Lebhafte Umsätze bemerkte man in Schiffahrtsaktien, deren Kurse aufsteigende Richtung verfolsten. Neu-Guinea gewannen 3½% Hapag 2 ½. Von sonstigen Transportwerten waren Schantungbahn lebhaft ge- handelt, welche eine Steigerung von 15 7 erfuhren(645). Gutes Begehr herrschte für Canada 1065(+ 25%). Petroleumwerte traten wieder lebhafter in Verkehr, besonders wurde Deut“ sches Petroleum gesucht 460—455(-+ 17)0. KoOlOnial- werte waren bei lebhaften Umsätzen sehr fest. Neu- Guinea waren 60% höher(740) bezahlt. Otaviminen gewan⸗ nen mit 580 30 Mark. Genußscheine mit 518 1s Mark. Th. Goldschmidt verfolgten in ihren Kursen eine steigende Rich- tung. Elektron Griesheim 230(+30%), Badische Anilin 428 (.55). Die Börse bewahrte ihre feste Haltung auch im weiteren Verlauf und übertrug dieselbe auch auf Montan- papiere. Privatdiskont 4/. Kurse der Frankfurter Börse., 850 Festverzinsliehe Werte. 31. 2. 80.—5 a) Mannheimer. 12501 1 5 e ee 11 150 110 %0 f 9% J. Relochs-Schatram— 73. aoe 100 5 ee 4% bein Soha.-xa. 7755 1800 0 8 50 0. 0.. 4405 N 9 8——½% kreuss. Konsele 52.60 52.50 20½ Stagt Man helm von 1812% 58 Tündbar ab 1917 had, An v 1g1s unkb. b. 1838 71.—. %%, Stadt Hannzeim v. 1858 g ce ee 3050% 00. v. 1005 3% do do, L. 1098—.——— 3% 4do. v. 1058 KUndd. 1803—.—% Ba rT.-.-Anl. k. 1808 89.20 70.40 34ae%e Stadt uannb. J. 1604%0 2% Sage-lit.-l. Friorit] 80 30 88— kundgar an 180%½0—— J%(. 60. 74.78 78.50 b) Deutsche e Ausländlsche %% Deutosbe Relohs-Anl. unk. 4½ Cest. St.-Nent. v. 1913 37.50 37.— b. 72 77.50 77.504, do. Schatzanw. 44.30 49.— 4% Deutsche Ralchs-Anl. kdb. 4% do, Gold-Reate 43.25 43.— Iais, unk b. 1928. unk. b. 138 63.80f 64 59% de. einheltl. Rente 28.50 28 2 3% Deutsche-fte-ohs-Ant. 89.3 88 154% Unagar. Go.-Rents 68 75 69 50 „ 5 55.50 20.50% do. St-Rente v. 1910 48.75 48.— 5% l. folohs-SoHatzall. 99.30 99 50%½ do. do. v. 7897 33 30J 33.80 Bank- und Industriepaplere. 31. 2. f0.-Unz. staatan270. 270.—ftederw. Spioh 210.— Baulsohe Bank 140.— 140.—Oes1S 40.30 41.75 2. Lusig u020“— Berl. Handelag..—138.—G. K Elifnger 145.——.—.nsOhl. Kle/orſ2.50 234— Daemet. ESank 120.10122..Cmentw. Halpgf180.—181.50 do. 8 aunia 191...— Deutsone BanR 270.50 27.500 fad.sohe AnHinfS20.—. 303.— d0. 8. f. Durlachf145.—133.— .sconte-es. 17.7178. On.SSaedVats1172.50—. Oa.'ermOtOe. 251.—272.— reguner Banz 148.75 143.80 Ch. Grie 20.EIe k. 200.— 234.-PHaschf. EUIng 2Yl. Katlonaibk. I. 0. 128.— 128.50 Frb. HSon,VH᷑a.— 285—-„ F senacn50—150.— Piüiz. sanx 121.—12]J. CkFabr.Mannh. 270.——.—Gritener Durl. 250. 254.— 40. typetkekb 16.—185.— Ch. Faru.MUnh. 138.—163.—HaidkHou. Uab—.— Rhein. Creuitbk. 115.—13.—d0. Ho.zVkO 10.—. isruberd 180 /223— 223.— 40 Hygothekb. 185.— 185—de. Ratge, sw. 201.—203.[Ebtz. Mün. Kayser 200. 210 Sudd Discento 122. 122.—Sudg bfantind. 100—18.Sohn lipr. Fr. 210. 210.— Sook.Serg. u. 4. 234.508.—-Allg..-Ges. Ed. 242.30 28.[Ver. beiſ. dtsoh. 250—“. .Lunemb ger, 214.—217.75/ ergmann]W 175.——.—Porzell. Wes8e1, 04 780278.— de bdenk Sergw 304.—0 Felten& Gull! 243.0248.25 Pf. Pulver„ Ing. 230. Harpen. Bergb 237.—20.—Lahmeyer 13. 137 70/ 8e. In. Woeltt 142 185. Kalb westere. 340. 340.-—Sohuedert Mbg..49.50123 30 Spinn. EI. 40.-8. 240— 20 Asanesmann. 218.—216.-Slem.& la 8278.— 272— Spias EtüingenfI80. 161— Osogt, Seb 3ed. 168.—102.— Summiw. Peter 270. 215— feumterntg. La.fur. 223.— 283.— 440. Fisen nd. 164—.—fedd Kup. a SK. 16.3083.— Uarenf. Furt v..—.— Fhenixsergeau 296.5029. Iunzhans Gebr./.. d. Veri- Anst. 209.— 208.— Ken. ALsbrah 184.—10.80 adlerEOpDenb.—.— Waggont.Fuohs321.—327.— Sehantung 629.—619.—Lederf. S ler 220.—. Zellst. a 4807/ 252. 234.— -A. Padett, 122.40 27.Lederw.Rotne 206.30——Zuckerfbresud) 312.50 343— Nosdd. Lloyd 12. 131.—] do. Sde. ingb. 225.——— 60. Fraakentb-389. 899.— Frankfurter Devisenmarkt. Frankfurt. 2. Jan.(Eig. Drahtb.) Frankſurter Devisemnarkt. Holland 1876—1879, Dänenark 961—966, Schweden 1059—107l, Norwegen 1081.—1033.5, Schweiz 889.—891. Wien alte 33.70 bis 38880, Beutschösterreich 20.35—20.45, Budapest 38.48—33.55, Prag 82.55—82.95, Spanien 930—941, Helsingiors 148.75—149.25. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 2. Jan.(Drahtb.) Bei Eröffnung der ersten Börse im neuen Jahre setzte der Verkehr mit voller Hausse- strömung ein. Das Geschäft war auf einzelnen bevorzug- ten Märkten recht lebhaft. Eine führende Rolle spielten Schiff- fahrtsaktien. Kolonial- und teilweise auch Montan- und Va- lutawerte. Von den ersteren erzielten Kursaufschläge Argo mit 40%, Deutsch-Australier mit 28% und Hansa mit 14. Lon Kolonialwerten stiesgen Sloman Salpeter 150 Neu- Guinea 120%/ und Otavi 40% Bei Montanwerten betrugen die Besserungen für die führenden Papiere bis 8 7½. bei Canada bis 58% und bei Orientbahn bis 20%. Farbwerte haussierten .—20 96. A. E. G. 10 9% und von Spezialpapieren Orenstein u. Koppel, Anglo Guano und Goldschmidt je 10% und Adler- werke 2096. Türkische Tabak gahen 90 7 von ihrer vor- gestrigen Steigerung her. Auch Petroleumwerte Waren ver⸗ rGeneral-Anzei —:!: ĩͤ ¾ — nachlässigt. Nach Befriedigung des ersten Käuferansturms war das Geschäft ruhiger bei Nichtbehauptung der Höchst- kurse. fe0 verloren Schantung 30% und Canada 40: auch Kolonialwerte bröckelten ab, doch blieb die Grundstimmung ſest und bei Schwankungen konnten die vorerwähnten Ver⸗ luste teilweise wieder eingeholt werden. Von Bankaktien gaben Dredner Bank 6 26 nach. Heimische Kenten waren fest, österreichische geschäftslos und ungarische auf die Wieder- aufnahme des Zinsendienstes gefragt. Die übrigen Auslands- renten sind fest. Kurse der Berliner Börse. Festve rziusliche Werte. 30. 2% Hessen 56.25 82.—4,% Ung. 9916. 50% J. O. Schatr· 4% Prkf 8. ftal. 105 75/07.— 4% U. Golde-⁰ 67.8J5 anvelsunο 99.90 39.30 4% mn 0b. 74 98.50 89.75, J% U. Keonenr.— 5% fl. 30. 9225 8225/J% 0. Sohate- 45%% Wiea.v. A/(——. 4% d.,5. 92 50 75.0 anw isung 40.10 47—. 4e%Fen Hyeo—.— 102. 4% 0...] 73.— 73.%ᷣ.Goldrente 46.50 47.753.-.Stastsb. 67.— 85.— 24ſ% d0 1924er 88.25 63.10 4% d0. oonr.] 30.— 30.—2% do. 9. 8. 50% U. Retonsan 77.50 71.50 4½%. Sliderr.—.——.3% Erg.-Nutz. 2% d0. 64.30 58.50 4¼%Paplerr.].——.—% de. Geider.] 82.80 66— %% d0 58 50 61.10] 3% Turk. 4d 0 92.—87. 2%.5 8. Pr. 22 79.50 30% 00. 60 99.90 4% T. 3ag.8. 133 25 156 75/ 2% d0. neue 6250 68— 4% Pr. Cons. 60.25 60.50 do. Sr.e 1 133.25 156.75 6% 40. 69— 7080 .% d0. 53.10 80 50 4% furken unlt..—.—-IIAnat. 1 ll. 8. 160.—168 % öd0 300 51.—4% Turk. 18/10 88.— 87.ii. Anst. IIl. 8.——30.— 2% Baden 69—Torzentose 465.—470.—4½ KA 6. 8 051f. 20—4 8½%½% Bayern 57.89 39.50 4% Ung. 1913—.—55.—J5 E..-Ueders. 108.—108.— Bank- und Industriepaplere. 8 3¹ 2. 31. 2. 1 2. a) een. 8 15—— 12 5—. 144.75 5 orgmannklex..—77 al,w. Asonere. 249.— ad-Lon. 5. e— 624. gert. klekir. W. 186.— 167.75Jatter, Bergz. 148.— ff—. Strabenbahn 122 75 123.—Blag. Nuenderg.—208. Gebe. Körtlagß 169½—468.0 er.Strabe 1b.124.— 124.— Slsmarok alitts 250.—60.-—Kor th. Celluloe. 242.—28.— Süund. Elsenb 118.— 1 Boon. Gads'ahl 234.30 2780.—-Lahmeyer&Ce. 134. 133. Oert. Staas. 26f.50 285.·Gbr.Böhler. Co. 212.25 229.750Ls ur anütte 185..— Oest.Süldo, Lbd.— 41.15 Brownsov.4 U0 1050P—Lnde'e Elem 208.800218.78 Budarus Eisen. 2060.— 217.—-Llake& Morm. 350.— 430. Chem. Gr esh. 222.—223.500Lud. Loõ]e ECO 270. Onem. Weller 205.—217.—[Lothring. Hütte 230.— Chem. Albert 438.—488.— Aannes nann Conoord.-ergb 390.80 328. .-Aust. Dampf. 1. 180.--Daimſer Mot⁰.252 50259.— 40. Elsenind. 68.80 .-, Fakett. 124.—J25.780. Luxemdurg 204.218.—00. Koksze k. 282.— 38.— .-Südam. Dpf. 221.—242.20 0. Ueberf.Elekt. 712.50 715.—orenst.&Kopp. 78 242.50 tlanse dampf. 328.—387.50 Oeutsohe Frgöiſ518.—565.— PHönix Bertb. 288. 288.— Aor dd. Lleyg 125.½137.— Oeutsch KalIw. 233.—-243.— Rh. Braunkoais.— c) Bank-Akt. 9. Waften. Aun. 24. 75 288.--fh. Netalw. Vo. 181.75 Düurkoppwerke 43. Anatoller 60%—.. Fr MHeinriohn. 580.—.585.— Orientbahn. 450—439.— 5) Schift.-A. 89. gerl. Hand.-. 160.—162.— 5122 28[Eleerf. Fa den 270.—282. Riebsok ment. 268.30 cem. u Diskb 32.25132.25 Darmst. Bank 121.— E Lioht u. Kr- f 121 75123.75 fomd Hüten 205.— 281. 8es.etentr. U. 200.— Esohw sergw.291.—295.— Feltes& Guiil. 243..— deutsche Ganl 265.——.— 8 v00n¹⁰ 3 resdner Ban— 5 weld.k, oclte. 125.— 128.—faf et Veilr AsMonalb.. 0 24..— Jaelsweid. EIs. 555. ge. 8enk.Berg. 303.25 307.75 de ohabank 152 30189.—geisenk Gug1 238. 40.—. Ver.Glaazste. f. 820l. d) Ind.-Akt. deorg.Marlens. 170—10—Ver.St. Zp.& W. aegumula“oren zerrösb. Glas 75.25387.—Jester. Alkaſi Adferk Oppenh Goldschmldtff 229.50327.— Zellst. Waldhof 237.— Adlerwerke 238.— Alig. 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Frankfurt, 2. Jan.(Eig. Drahtb.) Notenmatkt. Fran⸗ zösische Noten 458. englische 189. amerikanische 48.5, rums- nische 131.5. Tendenz behauptet. 107 155 148.20 2 25 1 45 22875 (Marke) Moniag Dienstag Preſtag Englische Noien 185.— 186.— 180.— FPranzösische Noten 458.— 459.—— Amerikanische Noten 48.— 48.50 48.80 Rumänische Noten 131.— 132.50 181.50 Berlluer Produktenmarkt. Berlin, 2. Jan.(Drahtb.) Am Hafermarkt csetzte sich die Preissteigerung fort. Nach Erbsen und Bohnen de⸗ steht anhaltend starke Nachfrage, doch kommt wenig Mate⸗ rial an den Markt. Bohnen zu Saatzwecken sind in guter Ware leicht verkäuflich. In Peluschken besteht Angebot, da- gegen Nachfrage in Ackerbohnen. Seradella bleibt angeboten bei fehlender Kauflust. Wirischaffliche Rundschau. Handel und Selbstversorgung des badischen Handwerks. oc. Karlsruhe, 2. Jan. Wie wir meldeten, beabsichtigt die Landeswirtschaftsstelle des badischen Haudwerks in Narls⸗ ruhe ein Zentralmaterialienlaser zu errichten, von welchem aus das badische Handwerk mit Eisen und Eisen- waren versorgt werden soll. Da hierdurch die Möglichkeit einer Störung der seitherigen bestehenden Geschäftsver-⸗ bindungen zwischen Handel und Haudwerk in den einzelnen Städten seht nahe liegt, und dem Handel nicht unbedeutenden Schaden zugefügt werden kann, 80 hat die Lahret Uen⸗ delskammer beschlossen. in dieser Angelegenlieit beim Ministerium des Innern vorstellis zu werden und namentlieh gegen eine beabsichtigte staatliche Unterstützung dieser Eiu- richtung Einsprache zu erheben. Steisende Zinkpreise. Düsseldorf, 2. Jan.(Eig, Prahtb.) Die Vereinigung der Zinkblechwalzwerke Berlin hat eine Preiserhöhung um 78 Mark auf 651—053, Mark pro 100 Kilo je nach Zone mit Wirkung ab 1. Januar beschlossen.— Die Rheinischwest⸗ fälische Zinkblechhändlervereinisuns Dässel- dorf erhöhte infolge der gestiegenen Zinkpreise ihre Preise füt Lagerkäufe mit sofortiger Wirkung auf 736 Mark pro 100 kcg. Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutsche Kabelwerke .-G. Frankfurt, Mannheim. Die Gesellschaft fordert an àm- deret Stelle die Aktionäre zur Ausübung des Bezugsrechtes auf die neuen Aktien auf, worauf hingewiesen wird. Das Be⸗ zugsrecht ist vom.—15. Januar auszuüben. Verlängerung der kurzen Verjährungsfristen. Die meisten Forderungen des täglichen Lebens und des Geschäftsverkehrs unterliegen bekanntlich einer kurzen Verjährung von 2 oder 4 Jahren. Aus Anlabß des Krieges waren die Fristen wieder- holt verlängert werden, und das ist auch jetzt wiederum, wie hoben werde. geschehen. Jene Ansprüche verjähren nach einer neuen Verordnung nicht vor Ablauf des Jahres 1920. Dem⸗ nach verjähten 2z. B. die 1910 oder später entstandenen Forder- ungen der Geschäftsleute an ihre Geschäftskundschaft nicht vor dem 31. Dezember 1920, ferner ist bis mindestens zu die- sem Tage die Verjährung hinausgeschoben, die den Geschäfts- leuten an ihre Privatkundschaft zustehen. Einer vierjährigen Verjährung unterlieg. auch Mietzinsen. Unterhaltsansprüche, Zinsen; auch sie sind demnach noch nieht veriährt, 8ie nicht länger als bis 1910 æuri zur Richtigstellung anders lautender Mitteilungen hervorge-⸗ 0 8—+% 7 . ten geſucht. Angeb ſind zu lichten unt. 8. „Rudolf Moſſe, VPreuag, ven x. danuar 1920 Maunheimer Get ral Mazeiger. 50ffene für Mannheim u. Umgebung ——.— Erſtklaſſige großzügige El Unfall-, Nattpfllent- u. Feuer- verſich.⸗Akt.⸗Geſ. hat General-Agentur u günſtigen Be⸗ dingungen u. zeitgemäßen Bezügen zu in, tatkräft. Herren werd. u. bald. Nachr. g u. F. K. 5406 an Rudolf Moſſe.———— 10 8. Bedeutendes sucht zum mòôglichst soſortigen Eintritt einen hannee erhanen den Vorzug. 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Nr. 27 Oeſchiltoſelle 14 257 Maunheimer General-Auzeiger. ¶ Abend⸗ Ausgabe.) Freitag, den 2. Januar 1920. Amtliche Bekanntmachungen Naubmord. Am Montag, den 22. Dezember 1919, abends gegen 9 Uhr, wurde die 79 Jahre alte Sabine Pol Witwe im Gang ihrer Parterrewohnung, Bergheimerſtraße 56 in Heidelberg, tot aufgefunden. Es liegt ohne Zweifel eine gewaltſame Tötung durch dritte Hend vor. Frau Pol wurde mit ihrem eigenen Taſchentuch, das ihr mit großer Gewalt in den Mund ge⸗ ſtopft wurde, erſtickt. Sie ſcheint ſich heftig gewehrt zu haben. Denn der oder die Täter haben ihr mit einer Zuckerhut⸗ ſchnur die Hände zuſammen⸗ und an den Oberſchenkein feſtgebunden. Auch hatte ſie Kratzſpuren im Geſicht. Frau Pol wohnte ganz allein in dem Parterre ihres Hauſes ohne Angehörige und ohne jeg⸗ liche Bedienung. Es iſt Raubmord anzu⸗ nehmen, da folgende Wertgegenſtände als fehlend bezeichnet werden: 1. ein goldenes Armband, etwa 5 mm breit, in der Mitte mit einer Erhöhung verſehen. auf der Verzierungen ange⸗ bracht ſind. 2. ein goldener Herrenſiegelring mit rotem Stein und dem verſchlungenen Monogramm R. P. Auf der Innenſeite die Gravierung:„Erinnerung an die erſte hl. Kommunion 19. III. 93.“ 3. ein größerer ſchwerer goldener Herrenring mit ſchwarzem Stein in ver⸗ ſchiedenen Flächen geſchliffen. 4. ein goldene Herren⸗Remontoir⸗Uhr mit Sprungdeckel, in deſſen Mitte ſich ein rundes Loch befindet; um letzteres römi⸗ ſche Stundenzahlen. 5. zwei ziemlich braun angerauchte Meerſchaumzigarrenſpitzen, jede in einem Etui. Die eine ſtellt einen Hundekopf (Bernhardiner) dar, die andere einen Damenkopf. 6. ein mattſilbernes Armband, etwa 1 Ztm. breit, deſſen Verſchluß ſchnallen⸗ förmig ineinander greift. 7. ein großer Herrenſiegelring mit großer Goldplatte und etwas abge⸗ ſcheuertem vertieftem Wappenſchild. 8. ein bayriſcher Vereinstaler, auf der einen Seite der Kopf eines banriſchen Königs, auf der anderen Seite Maria mit dem Jeſuskind auf einer Mondſichel und die Gravierung:„Zur erſten hl. Kommunion 19. III. 93.“ Der Taler iſt gefaßt in einen Goldreif mit Verzierung und hat einen Haken zum Anhängen. Geld kann nicht viel geraubt ſein, da die Verſtorbene, die ausſchließlich von ihren Hausmieten lebte, Ende Dezember keine größere Summe mehr beſeſſen haben kann. Auf die Ermittelung des Täters iſt eine Belohnung von 1000 mark ausgeſetzt. Ich erſuche um ſachdienſiche Mittei⸗ ſungen an die Kriminalpolizei Heidelberg. Heidelberg, den 30. Dezember 1919. Der Etſte Staatsanwalt. Der Landwirt Heinrich Stahl in Edingen wurde durch rechtskräftigen Straf⸗ befehl des diesſeitigen Gerichts, da er 1 Ztr. beſchlagnahmte Gerſte zu 50 M. verkaufte, obwol! der Höchſtpreis nur 20,75 M. beträgt, eit einer Gefängnis⸗ trafe von einer Woche und einer Geld⸗ trafe von 300 M. ev. 30 Tage Gefängnis beſtraft. Der Uebererlös in Höhe von 29,25 M. wurde eingezogen. 52 Schwetzingen, den 13. Dezember 1919. Amksgericht III. Deffentliche Verſteigerung. Samstag, den 3. Januar 1920, vorm. 11 Uhr werde ich an der Aus⸗ ladeſpur am elektriſchen Werk hier gem. § 379, 373 H. G. B. auf Rechnung dritter gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: 3 Waggon Hen. Näheres im Termin. 6⁴ Mannheim, den 2. Januar 1920. Armbruſter, Gerichtsvollzieher. —————————— Lbumpunpen und dichen Iun Helem und Lapendumen Paul Breinũtz Telephon Kuuememut Tel 1 hon 1200 Ztr., gebraucht, sind im Januar und Februar 1920 geg. Höchtan zebot abzugeben. N. P. No. 3* 85 m ** 2 „„ 30 270 „ 32„ 150„ 40„ 45 Zuschr. u.& Z. 190 an Rudolf Mosse, Stutigart. —.— Heddernheimer Kupferwerk& Süddeutsche Kabelwerke.- G. in Frankfurt a. Main. Bezugsangebot von 3000 000.— neuen Aktien. capital der Gesellschlaft von reclit der Aktionäre ist ausgeschlossen. Bedingungen auszuüben. bis 15. Januar einschlieſilich „ Pfälzischen Bank, „ der Pfälzischen Bank, „ Ludwigshalen ͤ„ Ptälzischen Bank, „ Mannheim 1 „ Neuenburg Schweiz] zurückgegeben. Die ausserordentliche Oeneralversammlung der Heddernheimer Kupferwerk D Sad- deutsche Kabelwerke, Aktiengesellschalt, vom 5. Dezember 1919 hat beschlossen, das Grund- Mk. 9000000.— auf Mk. 12 000000.— durch Ausgabe von 3000 neuen auf den Inhaber lautenden Aktien ũber je Mk. 1000.— mit voller Dividendenberechtigung ſfũr das Oeschäftsjahr 1919 zu erhöhen. Das gesetzliche Bezugs- Ein Konsortium hal die neuen Aktien mit der Verpflichtung übernommen, dieselben den Besitzern alter Aktien zum Kurse von 112%— Mk. 1120.— pro Aktie zuzüglich 5% Zinsen vom I. januar 1920 bis zum Bezugstage derartig zum Bezuge anzubieten, dass auf je nom. Mk. 3000.— alte Aktien nom. Mk. 1000.— neue Aktien bezogen werden können. Wir fordern die Axtionäre der Oesellschaft auf, das Bezugsrecht unter nachstehenden 1. Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Ausschlusses in der Zeit vom I. Januar in Frankfurt a. M. bei der Metaſſbank und Metallurgischen Gesellschaft.-., Direktion der Disconto-Gesellschalt, „ den Herren Grunelius D Co,, „„ Süddeutschen Bank, „ Süddeutschen Disconto-Gesellschaft, bei den Herren Du Pasquier Montmollin D Cie. wührend der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden auszuũben. 2. Bei der Anmeldung sind die Aktien, für welche das Bezugsrecht geltend gemacht werden soll, ohne Oewinnanteil und Erneuerungsscheine mit einem doppelt ausgeſertigten Anmeldeschein einzureichen. Formulare für die Anmeldescheine sind bei den Stellen erhältſich. Die Aktien, für welche das Bezugsrecht ausgeübt worden ist, werden nach Abstempelung Der Bezugspreis von 112% Mk. 1120.— ist zuzũglich ganzem Schlußnotenstempel und 5% Zinsen vom 1. Januar 1920 bis zum Tage der Einzahlung auf den ausmachenden Anmeldeschein Quittung erteilt. Spitzen übernehmen die Anmeldestellen. Franklurt a.., im januar 1920. B. Spielmeyer. Betrag bei der Anmeldung bar einzuzahlen. Ueber die geleistete Einzahlung wird auf dem Die Venmittlung für den An- und Verkauf von Bezugsrechten und Bezugsrechts- Die Aushändigung der neuen Aktien erfolgt an einem noch bekanntzugebenden Zeit- punlet bei denjenigen Stellen, welche die Kassen-Quiitungen ausgefertigt haben. Heddernheimer Kupferwerk D Sũddeutsche Kabelwerke.-G. H. Landsberg. 9 „Albingia“ Au-Durrelderter Dersicherungs-Aklengesellschaf in Bambun mclmtg: Feun-, Babmctiehstabl- uni WIzserleitungrschäien- Heicherng P. P. Wir deehren uns, Sie ergebenst davon in Renninis zu getren, dass wir für den Freistaat Baden am 1. Januar 1920 eine beson- dere General-Agentur ertichtei haben. Die Leitung dieset Geschäſis- sielle haben wir dem disherigen Bürovorsteher def Hamburg · Bremer Feuer · Versicherungs OGesellschaſt in Mannheim Herrn Heinrich Schuhmacher in Mannheim übertragen. Das Büro belindet sich vorläufig im Hause Lit. K à, Nr. 13. 2 Treppen in Mannheim. Wir ditien Sie daher höflichst, sich künflig an unsere Oenetal- agemur in Mannheim wenden zu wollen, welche alle Angelegen- heiten bereitwilligst und in gewissenhafter Weise erledigen wird. Hochachtungsvoll „Albingia“ Hamburg-Düsseldorfer Versicherungs-Aktiengesellschaft. P. 8. Auf obige Mitteilung höffichst bezugnehmend bitte ſeh Sie, das der Oeschältsstelle Siuttgart erwiesens Verwauen und Wohl- wollen aul mich zu Übertragen. Oleichzeulg halte ich mich zur Ent- nahme und zum Abschlugs von Feuei-, Einbruchdiebstahl und Wasserieltungaschäden-Vergich, ungen bestens empfohlen. Hochachtungsvoll H. Schuhmacher. Illgemeine Elsassische Haukgeselsehakt — * Eröfinung einer Filiale in Ludwigshafen a. ſth. Kaiser Wilhelmstrasse 6 am 2. Januar 1920— Telegramm-Auresse Sogenal. Tel. 598, 596, 597. EI351 Thnenne 10 Hübere Lehr- und Erzlehungsanstalt. Aufang Jauuar beglunen neue Tag- und Abendkurse Aasur vorbereitz- u. die Realschulschiudprũtg- Prospekie und jede gew. Auskunlt über Schule und Prüſungseriolge. Dir. J. Müner, Dr. phil. Sessler, ufl. mur. luri. bfen-Heparaturen jeder Art 877 Taschennbten, Wandubren und Necker werd. schnell u. billig unt. Oarantie ausgel. Nehme auch Gold- u. Silber- arbeiton an. Trauringe werd. angei. E 2. 0 E. Sosuowskl. 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