2 15 Die eſtniſchen Friedensverhandlungen. 1920.— Nr. 13. der Auskauſch der RNalifttationsurkunden. Paris. 8. Jan.(Havas.) Der A ustauſch der Ratifikationsurkunden wird am 10. ds. Mts., 4 Uhr nachmittags, im Miniſterium des Aeußern ſtattſinden. Zugleich wird Herr v. Lersner ein Schreiben Cle⸗ menceaus wegen des abeugebenden ſchwimmenden Ma⸗ terials übergeben werden. Die Vertreter der Mächte, die den Friedensrectrag von unterſchrieben haben, werden der Unterzeichnung des Protokolls beiwohnen. Paris, 9. Jan.(Eig. Dral tb., ind.) Der Rat der alliierten Miniſter, der dieſe Woche in Paris zuſammentritt, wird auch über dietürkiſche Frage ſchlüſſig werden. Be⸗ kanntlich war Frankreich bisher Aſen die Entfernung des Sultans aus Konſtantinopel nach Aſien.— Ddie Unter⸗ zeichnung des Friedensverteages mit Deutſch⸗ land wird am 10. Januar ſtattfinden. Die Nofe Clemenceaus zur deulſch· polniſchen Grenzfrage. Berlin. 8. Jan.(WB.) Der deutſchen Friedensdelegation in Verpſailles iſt am 6. Januar folgende Note Clemen⸗ teaus überreicht worden: „Im Laufe der gegenwärtigen Beſprechungen hat der Vorſitzende der deutſchen Sachverſtändigenkommiſſion v. Sim⸗ ſon eine Antwort auf ihren Brief vom 28. 10. erbeten, der eine Note betr. die vorläufige Demarkotionslinie zwiſchen Deutſchland und Polen und der Berich⸗ tigung der Oſtgrenze übermittelte. Die in der Note entk altenen Vorſchläge würden die Wirkung haben, den Ver⸗ trag von Verſailles wieder zur Erörterung zu ſtellen. Ihnen kann alſo nicht Folge gegeben werden. Die alliierten Mächte können ſich nur an die Beſtimmungen des Vertrages vom 28. 6. 19 halten.“ Ausſchluß des Hultſchiner Gebiets von der oberſchleſiſchen Abſlimmungszone. Berlin, 8. Jan.(WB.) General Lerond hat am 6. 1. die deutſche Note über das Hultſchiner Gebiet vom 3. 1. dahin beantwortet, daß der Oberſte Rat die A b⸗ lehnung der Bitte der Hultſchiner Bevölkerung auf Ein⸗ beziehung ilres Cebietes in die oberſchleſiſche Abſtim⸗ mungszone beſchloſſen habe. Die amerikaniſche Hilſe für Europa. Haag. 8. Jan.(WB.) Der„Courant“ meldet aus Waſbington: Hover wendet ſich in einer Erklärung gegen eine Anleihe Amerikas an die europäiſchen Länder. Hover ſagte, er ſei bezüglich des Umfanges der Not in Europa anderer Meinung als die ausländiſchen Propagandiſten und der Anſicht, daß das gewaltige Elend durch gewöhn⸗ liche Handelskredite behoben werden könne. Die Hauptſache ſei die Ratifikation des Friedeasvertrages und die Wiederberſtellung normaler Handelsmetho⸗ den. Wenn Amerika Europa mit Brot verſorzen ſolle, ſo müßte dies unter der Bedingung geſchehen, daß auch die europäiſchen Nationen ihren Anteil lie ſern. Jrankreichs Verleidigungsſyſtem. Mailand, 8. Jan(Eig. Drahtb. ind.) Der Empfang, der Nitti in Paris und London bereitet wurde, hat die durch die Enthüllungen des Prinzen Sixtus hervorgerufene Verſtimmungwiederzerſtreut. Man iſt allgemein überzeugt, daß die Reiſe des Miniſterpräſidenten dazu bei⸗ tragen wird, auch das letzte Mißverſtändnis zu be⸗ ſeitigen. Der Deputierle Bevione. der mit Nitti reiſt, kichtete an die„Gazetta del Popolo“ ein Schreiben, das großes Aufſehen hervorruft. Er führt darin aus, daß angeſichts des Verhaltens der Vereinigten Staaten Frankreich vor allem danach trachten müſſe, ein Verteidigungsſyſtem zu ſchaffen welches das urſprünglich geplante und durch die Hal⸗ tung des amerikaniſchen Senats nun gefährdete Syſtem Wilſon erſetze. Wie Bevione bervorhebt, könnte Italien bei jeweils neuen Kombinationen eine hervorragende Stellung einnehmen, indem es gemeinſam mit Frankreich die Wahrung der gemein⸗ ſamen Intereſſen der beiden Länder im Orient ſichern werde. Die Lage im Oſten. Die engliſch· ruſſiſchen Berhandlungen. er London, 8. Jan.(Eig. Drahtb., ind.) Wie'Grady vor ſeiner Abreiſe einem engliſchen Journaliſten gegenüber erklärte, wird er nach Vereinbarung des Abkommens betr. Heimſchaffung der britiſchen Kriegsgefan genen in Rußland mit Litwinoff auch wegen der noch in Rußland befindlichen Gefangenen anderer Nationalitäten verbandeln. Am 9. Januar wird über Finntand eine erſte Sendung mit Lebensmittein für die engliſchen Gefangenen in Rußland geben. Die Bolſchewiſten werden gleich⸗ zeitig eine Sendung mit pharma⸗eutiſchen Produkten aus 1 ſowie landwirtſchaſtliche Eeräte aus Schweden er⸗ halten. 2. London, 8. Jan.(Eig. Drabtb., ind.) Wie die „Times“ erfahren, erklärte der eſtniſche Miniſter des Auswär⸗ tigen, daß die gegenwärtigen Friedensverhandlun⸗ gen nur die Beendigun der Feindſeligkeiten herbeiführen ſollen. Ein wirklicher und dauernder Friede ſei erſt möglich, wenn die übrigen Grenzſtaaten und die Entente ſich ebenfalls anſchließen. Eine klägliche ftundgebung der Reichsregierung. Berlin, 8. Jan.(WB.) In der Auslandspreſſe ſind in den letzten Tagen Meldungen über das Auftreten von deut⸗ ſchen Behörden oder einzelnen Perſonen gegenüber den Mit⸗ gliedern der Ententekommiſſion für das Bal⸗ tikum aufgetaucht. Dieſe Beſchwerden werden ihrerſeits nachgeprüft. Für den Fall, daß ſie ſich als begründet heraus⸗ ſtellen ſollten, wird mit rückſichtsloſer Strenge ein⸗ gegriffen. Etwaige Schuldige werden auf Grund der Straf⸗ geſetze zur NPerontmortupo gezogen merden. tung: Pr. Prig Goldenbaum Berantwortlich für Politik: Dr. Fritz Gold ndaum, ſar enſlleton i. P: f niaderne, für cokales und den Ubrigen redaktionellen Ceil Richard Schönfelder. ür Handel: Dr. K. Pfab, für Anzeigen: Karl Hügel. Trud und Derlac: Druckerel Dr. Haas, un eimer Seneral⸗ kHnzeiger E. m. b. B. Mannheim, E 6, 2. Draht⸗Adr.: Genera! HAnzeic er Wannbeim. Donſch eck Nonte Ur. 17890 Näarlsrufe in Baben.— Seruſprecher Nr 7940 7946. Die Rofcharegie- IN Vadiſche Neueſte Nächrichten Oezugspreis: In Mannheim und 1 Anzeigenpreiſe: Die 1 waltige Nolonelzeile 90 pig., Stellengeſuche 6“ Pfg, Rettamen Rk—. Annahmeſchluß: Für das iiittagblatt vormittags 8½ Uhr. für das kibendblatt nachmitzags 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Rusgaben wird neine De antwortung übernomenen. 1 dung monat ich mik..30 einſchiteßlich Bringerle Poſtbezu: Viertel ährlich Mk. 10 50 ohne Pobeebüpren. Ein⸗e vummer J5 Pfa.* rung wird mit ihrem Bedauern nicht zurückhalten, falls deutſche Behörden oder deutſche Reichsangehörige den Mit⸗ gliedern der alliierten Kommiſſion für das Baltikum gegen⸗ über, die auf Anregung und im Intereſſe der Reichsregierung die Reiſe nach dem Baltikum unternommen haben, ſich irgend⸗ welche Uebergriffe oder Taktloſigkeiten haben zuſchulden kommen laſſen. * Die Reichsregierung zeigt ſich hier ungemein ee gut Wetter zu machen und eigene Volksgenoſſen anzu⸗ klagen. Lediglich auf Grund von Behauptungen der feind⸗ lichen Preſſe! Wäre es nicht angemeſſener und würdiger geweſen, ſie hätte erſt einmal die Nachprüfung dieſer Be⸗ hauptungen vorgenommen— ſie können doch gänzlich falſch ſein—:bevor ſie mit dieſer de⸗ und wehmütigen Abbitte vor die Oeffentlichkeit trat und deutſchen Beamten ohne Beweiſe iür Wauſt und Taktloſigkeit unterſtellte, die vielleicht nur ihr Menſchenrecht wahrten. Wir müſſen ja vieles von der En⸗ tente dulden, wir ſollten es wenigſtens ohne Knecht⸗ ſeligkeit tun und eine gewiſſe Würde bewahren. die Bekämpfung des Volſchewismus in Amerikg. zer Waſhinglon, 8. Jan.(Cig. Drahtb., ind.) Das Ar⸗ beitsdepartement rerlangt vom Kongreß im Zuſammenhang mit der ſoeben aufgedeckten bolſchewiſtiſchen Verſchwö⸗ rung die Bewilligung eines Kredits von 1 Million Dollar zur Herbeiführung eines Geſetzes über ausländiſche Extre⸗ miſten, ſowie eine Summe von 500 000 Dollar für die Heim⸗ ſchafſung dieſer Elemente. In den letzten Tagen wurden neitere 500 Perſonen eingekerkert, die von den bereits Verhafteten und auf der Inſel Ellis untergebrachten Bolſche⸗ wiſten angezeizt worden waren. Unter den Hauptangeklagten beſindet ſich Peter Weinſtein, der als rechte Hand Mar⸗ tens betrachtet wird und als vertrauter Freund Troßzkys gilt. Die Unruhen in Aegyplen. Ein Zwiſchenfall in Kalro. Amſterdam, 8. Jan.(WB.) Das Reuterbüro meldet aus Kairo, daß ein italieniſcher Mufikant., der ver⸗ ſuchte, einen Truppenkordon zu durchbrechen, von einem briti⸗ ſchen Soldaten getötet wurde. Die Italiener befinden ſich in größter Aufregung. Die meiſten Orcheſter ſtreiken und die zgyptiſchen Abitatoren bauſchen die Angelegenheit zu einem politiſchen Vorfall erſten Ranges auf. London, 8. Jan.(Eigener Drahtbericht indirekt.) Wie den hieſigen Blättern aus Aegypten gemeldet wird, wei⸗ gern ſich die Nationaliſten fortgeſetzt mit Milner in Beziehungen zu treten, ſolange die Anſprüche der Aegypter auf vollſtändige Unabhängigkeit nicht anerkannt ſind. Vereinzelte gemäßigte Elemente ſuchen jedoch eine Ver⸗ mittlung herbeizuführen und bringen in dieſem Zuſammen⸗ hang Zaaglul Paſcha in Vorſchlag. Die Lage ſcheint ſich im übrigen entſchieden zubeſſern. Amin Jufſuf, der Neffe Zaagluls Paſcha, hatte vor einigen Tagen die Vertreter der Londoner Blätter bei ſich zu Gaſt. Er hielt bei dieſem An⸗ laß eine Rede, die mit den Worten ſchloß: Es lebe Aegypten, es lebe England, unſer beſter Freund! Das gehl im Aheinland vor? Das Rheinland deutſch zuerhalten trotz aller Ver⸗ gewaltigungsverſuche durch die Entente, iſt eine vate ländiſche Angelegenheit, die jedem Deutſchen auf der Seele brennen muß. Hier müßte ſeder Parteiunterſchied ausgeſchaltet ſein. Leiber liegen verbürgte Nachrickten vor, daß unter der Decke trotz des ſeiner eit geſcheiterten Verſuchs des vielgenannten Staatsanwalts Dorten von Wiesbaden aus, das Rheinland mehr oder weniger in die Hände unſerer Gegner zu ſpielen, derartige Beſtrebungen weiter geſponnen werden, an denen Dorten noch immer, wenn auch nicht mehr an allein leitender Stelle beteiligt iſt. Bedauerlicher Weiſe geben ſich dazu nicht bloß beſtimmte Kreiſe ſpartakiſt!ſcher Richtung her, ſondern auch ſolche der Zentrumspartei, letztere insbeſondere in der neugeſchaffenen„Rheiniſchen Volksver⸗ einigung“. Hauptſitz derſelben iſt Köln geworden, wo ſich zugleich das Generalſekretariat beſindet, einen weiteren Sammelpunkt bildet München⸗Eladbach, von wo aus ſtarke Fühler in die Eifel, das.⸗Gladbacher Induſtriegeblet und nach Aachen ausgeſtreckt werden. Auch Wiesbaden kommt noch in Betracht. Indeſſen rerkält ſich das ſüdliche Rheinland im allgemeinen zur„aktiriſtiſchen“ Bewegung in neuerer Zeit erheblich ablehnend. Entſcheidend hat hier vor allem das unfaire Benebmen franzöſiſcher Soldaten gegenüber der Bevölkerung, Veläſtigung der Frauen und dergleichen mehr mitgewirkt. Die Ceſamtkeit der Schikanen hat eine ſtarke Erregung aus elöſt, die nach einem Ausweg drängt und unter Umſtänden bald zu einer eingreifenden Gegenwirkung führen kann. Zu Bedenken gibt dagegen neben der„Rheiniſchen Volks⸗ vereinigung“ auch die„Rheiniſche Volkspartei“ mit dem Sitz in Coblenz und der„Rheinlandbund“ (Sitz Köln) Anlaß. Nachweisbar ſteken fübrende Männer des letzteren mit den Franzoſen und Engländern untereiner Decke. Immerfin iſt mit Befriedigung feſt⸗ zuſtellen, daß aneſichts dieſer vaterlandsrerräteriſchen Machinotionen namentlich in den Arbeiterkreiſen, und zwar ohne Unterſchied der Partei, eine entſchiedene Abwehr⸗ bewegung einſetzt, auch hervorragende rleiniſche Firmen neuerdings den Boykott franzöſiſcher Waren erklärt haben. Jedenfalls wird man gut tun, die Verhältniſſe im Rheinland in den kommenden Tagen ſorgfältig im Auge zu behalten. Der Kampf der Pfalz. Gne Sympathiekundgebung für die Pfälzer. München, 8. Jan.(Eig Drahtb.) In Anweſenheit aller unter e Abgeordneten fand in Würz bu rgeine Kund⸗ gebung für die Pfälger Brüder unter Leſtung des Re⸗ gierungspräſidenten Henke ſtatt. Anweſend waren auch nehrere 5Fſaev, derunter der οε,εëiefene Nysnden!„. M„(„„ die Abgg. Stang, Piloty und Freudenberger ſprachen die Sympathie und das Mitgefühl für die Pfälzer aus. In der Debatte wurde die Schaffung eines Weſtmarkenbundes als Abwehrorganiſation angeregt. Es wurde ein Arbeitsausſchuß ge⸗ bildet, der im Intereſſe der Pfälzer gegen die Pläne der fran⸗ zöſiſchen Gewalthaber auf der Wacht ſein ſoll. Die Kundgebung war von dem Geiſte treuer Brüderlichkeit und des Zuſammen⸗ Fühlens mit den Pfälzern getragen. Elſaß-Lolhringen. Prãſidenlenwahl der Generalräte. 2 Skraßburg, 8. Jan.(Eig. Drahtb., ind.) In den drei Departements, Oberrhein, Niederrhein und Moſel ſind nun die Sitzungen der Generalräte ſeröffnet worden. Die erſten Sitzungen waren der Bildung der Büros gewidmet. Der Generalrat des Oberrheins wählte Drumm⸗ Mülhauſen zum Präſidenten, der des Unterrheins Dr. Schott⸗Schlettſtadt, der lothringiſche Lamy. Nach Bil⸗ dung der Büros wurden von allen drei Departements Dank⸗ adreſſen an den Präſidenten der Republik und an den Miniſterpräſidenten Clemenceau gerichtet. Alle drei Esneralräte gaben ihrer Freude über die Rückkehr zu Frank⸗ reich Ausdruck. die veröffenllichung der Kaſſerbriefe. Berlin, 9. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) In ihron Ver⸗ öffentlichungen aus den Kaiſerbriefen teilt die Voſſiſche Zeitung heute ein Schreiben mit, welches Kaiſer Wilhelm gegen Ende 1904 als Begleitbrief zu dem Entwurf eines formellen Bündniſſes zwiſchen Deutſchland, Ruß⸗ land und Frankreich an den Zaren geſandt hat, ferner zwei Entwürfe zu dieſem Vertrag, wovon der eine vom Zaren, der andere vom Kaiſer umredigiert worden iſt. Brief und Ver⸗ tragsentwürfe ſollen dem Blatt natürlich zur Unterſtützung 1—5 krauſen Ideen von der ſogenannten Kolonialpoli⸗ tik dienen. Die Bewegung der Angeſtelllen im Verſicherungs⸗ weſen. Ein Altimatum. Berlin, 8. Jan.(WB.) Zum Streik der Ver⸗ ſicherungsangeſtellten meldet die Voſſ. Ztg., der Zentralverband der Angeſtellten und der Gewerk⸗ ſchaftsbund hätten ſich dahin geeinigt, den Arbeitgebern ein Ultimatum zu ſtellen und ſich bis 12 Uhr mittags Einiaungsverbandlungen bereit zu erklären, widrigenfalls ſich der Gewerkſchaftsbund dem Streik anſchließen würde. Berlin. 9. Januar.(Von unſerem Berliner Vüro.) Der Streik der Verſicherungsangeſtellten hat geſtern hier ſofort in vollem Umfange eingeſetzt. Von den insgeſamt 75 Unternehmungen befinden ſich 10 000 An⸗ geſtellte im Ausſtand. Die Angehörigen der beiden Gewerk⸗ ſchaftsbünde beteiligen ſich noch nicht am Streik, ebenſo iſt eine Reihe von Berliner, Verſicherungsgeſellſchaften in den Streik nicht hineingezogen. Der Arbeitgeberverband der deutſchen Verſicherungsunternehmen hat an das Reichs⸗ arbeitsminiſterium ein Schreiben gerichtet, in welchem er er⸗ klärt, daß die Tarifverhandlungen ſofort beginnen können, wenn der Zentralverband der Angeſtellten dem Ar⸗ beitgeberrerband die ſchriftliche Erklärund abgibt, daß er keinen Widerſpruch gegen die Zuziehung einer Reihe anderer Angeſtelltenre⸗bände erhebt und das Mitbeſtimmungsrecht bei den Tarifverhandlungen außerhalb jeder Erörterung und der geſetzlichen Regelung überlaſſen bleibt. In die Provinz hot der Streik einſtweilen noch nicht übergegriffen. Nur die Angeſtellten der Magdeburger Verſicherungsgeſellſchaf⸗ ten haben bereits beſchloſſen, heute früh in den Streik, zu treten. Ausdehnung des Eiſenbahnerſtre'ks. „Berlin, 8. Januar.(WB.) Die Verhandlungen über den Lohntarif mit den Eiſenbahnarbeiterorgani⸗ ſationen nelmen auch weiterhin einen guten Verlauf. In den letzten Tagen iſt ein Einver ſtändnis über die Bildung der Lohnortsgruppen in den Eiſenbahndirek⸗ tionsbezirten Köln, Saarbrücken, Elberfeld und Eſſen erzielt worden. Ferner hat eine Einigung darüber ſtattgefunden, daß der Unterſchied im Stundenlohn zwi⸗ ſchen den einzelnen Lohnortsgruppen 20 Pfg. betragen ſoll. * Obwohl alſo nach dieſem amtlichen Bericht alles geſchieht, um die berechtigen fforderungen der Eiſenbahner zu befrie⸗ digen, und die Verſtändigungsverſuche in gutem Gange ſind, geht der Ausſtand der Eiſenbahner, der gerade unter den ge, wärtigen Verhältniſſen im eigentlichſten Sinn ein Anſchlag gegen das Leben der deutſchen Nation genannt werden muß, weiter, er hat ſich ſogar im Laufe des geſtrigen Tages noch ausgedehnt. In den Direktionsbezirken Elberfeld und Münſter und auch im Eſſener Bezirk hat ſich die Lage bedeutend ver⸗ ſchärft. Im Bezirk Elberfeld haben ſich an verſchiedenen Orten, ſo auch in Hagen, die Beamten dem Streik angeſchloſſen. Selbſt Lebensmittel⸗ und Ko h⸗ lenzüge verkehren nur noch unregelmäßig. Wir haben ja noch nicht Elend und Not genug im deutſchen Vaterlande! Es muß geſtreikt werden, einerlei, ob die Zer⸗ rüttung unſeres Wirtſchaftslebens, die Ver⸗ armung unſeres Volkes dadurch nur immer weitergebt. Der Werbeausſchuß der ſozialdemokratiſchen Eiſenbahner Groß⸗ Berlins wendet ſich heute im„Vorwärts“ in einem Auf⸗ ruf an alle Eiſenbabner und erklärt, ein Verke hrsſtreik im jetzigen Augenblick ſei ein unverantwortliches Verbrechen am Volk. Der Ausſchuß warnt die politiſch organiſierten Eiſenbahner, den unter falſcher Flagge ſegelnden Demagogen zu folgen. Solche ſchönen Mah⸗ nungen und Verwarnungen baben wir ſeit Anbeginn der demokratiſchen und republikaniſchen Herrlichkeit immer wieder gebört. Die maßgebenden Inſtanzen fühlen ſich durch ſie etwas von der Verantwortung entlaſtet, ſie haben es doch Nahyrſich ν ſHertο Moelen Fohfeαο lNan M 2 er e eee re e e ee an ‚0»§Üͤ ͤ—— ˙.öJ e e eeeee 8 — Eeie Nr 1. Marbelmer Oenerat-.geiger.(Ttieg-Arubess —— Frellag, ben 9. Januar 1920. haben ſie ſchon, aber ſie ſind ohnmächtig, da hinter ihnen keine Autorität mehr und keine Macht mehr ſteht, ſind ohn⸗ mächtig und kommen immer zu ſpät. Es iſt möglich, daß mit Rückſicht auf dieſe Lage der Dinge die preußiſche Landes⸗ verſammlung ſchan vor dem 21. Januar zuſammentritt. die Jerberungen der badiſchen Eiſenbahner. Kundgebung des Berbandes des deulſchen Berkehrsperſonals. Karlsruhe, 8. Tan. Unter dem Vorfitze des ſtellvertretenden Gauleiters Bürkle hielt heute rachmittag der Verband des deut⸗ ſchen Verkehrsperſonals.(Cau Baden) im großen Feſthalleſaal eine überaus ſiark beſuchte Verſammlung ab. Cauleiter Schneider berichtete darin über die Forderungen der Eiſenbahner. Er zeichnete die Notlage, in die die Beamten durch die andauernde Geldent⸗ geraten ſind und forderte eine Erhöhung des Stun⸗ denlohns aller CEiſenbahnarbeiter um 2 Mark. Wei⸗ ter verlangte er die Auszahlung von 500 Mark als Reſt der Beſchaf⸗ fungsbeihilfe. In dieſem Sinne habe man ſich an das Staatsminiſte⸗ rium gewandt; ſollte dieſem Antrage nicht entſprochen werden, ſo werde— werden, den Tarifvertrag, der noch bis März elte, aufzuheben und nom 1. Januar an eine entſprechende Lahnerhöhung eintreten zu laſſen. Der Arbeiterausſchuß ſolle ſofort zur Beratung einberufen werden. Der Verſammlung wurde eine Entſchliegung vorgelegt, in der die Erwartung ausgeſprochen wird, daß die Negierung ſofort in Verhandlung en über eine Lohn⸗ und Gehaltserhöhung eintritt und daß der Arbeiter⸗ und Beamtenſchaft auf die vorzunehmende Lohnerhöhung vom 1. Januar ab entſprechende Vorſchüſſe gewährt werden. Die Verſammlung, heißt es in der Entſchließung weiter, beauftragt die Organiſations⸗ leitung, energiſche Schritte zu unternehmen, und verpflichtet ſich ein⸗ miitig, dieſe bei allen etwaigen Maßnahmen weiteſtgehend zu unler⸗ en. In der Ausſprache erklärte Gewerkſchaftsſekretir Reps im Namen des Zentralausſchuſſes der Arbeiter der Karlsruher Groß⸗ betriebe ſich mit dem Vorgehen der Eiſenbahner einverſtanden. Der Ausſchuß verpflichtet ſich, jeder Strömung, die ſich W1 das Intereſſe der Staatsarbeiter wendet, entgegenzutreten.— Wolf⸗Mannheim berichtete pon einer Eiſenbahnerverſammlung, die geſtern in Mann⸗ heim ſtattgefunden hat und in der man ſofortige Verhandlungen mit der Regierung verlangte Der Gewe Aſchaftsſekretär des Badiſchen Elſenbahnerverbandes Rümmele bedauerte, daß nicht alle drei Eiſenbahnerverbände ein⸗ heitlich vorgegangen ſeien. Finanzminiſter Dr. Wirth erklärte es als ſeine Pflicht, ſofort Verhandlungen mit den Organiſationen zu eröffnen.(Beifall.) Aber mit den Verhandlungen würden ſchon die Schwierigkei⸗ ten beginnen. Das, was heute gefordert wurde, bringe eine Mehrforderung von 366 Millionen für das Jahr. Ge⸗ genwörlig müſſe das Geld geliehen werden, was notwendig ſei, um die Löhne zu bezahlen. enn es glückt, ohne Zuſammenbruch der ganzen Wixtſchaft durch die Weltrevclution der Preiſe durchzukom⸗ men, dann hat die Reglerung ihre Aufgabe getan. Die nächſten Tage müſſen mit Ruhe und Beſonnenheit überſlanden werden. Nach einer weiteren Ausſprache, an der ſich Bauer⸗ Keller-⸗Pforgheim und Kahm⸗Mannheim beteiligten, er⸗ klärte aminiſter Dr. Wir th, daß, wenn Arbeiter zuviel von ihren Löhnen abgezogen erhielten, man dies der Seneraldirektion oder dem Miniſterium mitteilen müßte. Kurt⸗Mannheim ver⸗ langte eine Erhöhung der Löhne entſprechend der ſchlechten Valuta. die f en der Arbeiter abgelehnt würden, würden die Eiſenbahner auf dem Rangierbahnhof in Mannheim bin⸗ nen acht Tagen in Streik treten. Wenn nicht mindeſtens die 500 von der Beſchaffungsbeihilfe bewilligt werden, werde der Betrieb auf dem Nangierbahnhof in Mannheim ruhen. Finangminiſter Dr. Wir th erklärte es ablehnen zu müſſen, von Mannheim her ein Ultimatum entgegenzunehmen. Das ſei nicht demokratiſch und man müſſe es ablehnen, ſich von Mann⸗ eim aus die Piſtole auf die Bruft ſetzen zu laſſen. Wenn man in Nannheim ſtreike, ſchädige man 2 ſel Es gäbe weite Kreiſe in der Arbeiterſchaft, die für ein ſelches Verhalten kein Verſtändnie haben, Kine ſolche Nevolperpolitik müſſe bekämpft werden.(Beifoll und Lürm.) bede Bürkel bedauerte den Zwiſchen faſl. durch den nur erreicht werde, daß die Sache der Eiſenbahner falſch beurkeilt werde. Abg. Horter bedauerte, daß die Eiſenbahnerver⸗ bünde + gemeinſam vorgingen. Der er der Berwaltungsſtelle Mannheim des Verbandes des Verkehrsperſonals Wolf wandte ſich gegen die Ausführungen von Kurt und bemerkte, daß er keinen Auftrag zu ſeinen Er⸗ klärungen hatte. Nach Ausfuhrungen von Kruſe⸗Karlsruhe und Chriſtof Bauer wurde die der Verſammlung vorgelegte Entſchließun mit großer Mehrheit angenommen. Die Ausſvrache ging ne weiter, ohne daß neue Punkte vorgebracht wurden. Nach dem Schlußwort des Gauleiters Schneider wurde die Verſammlung gegen 7 Uhr geſchloſſen. Münderung von Sfaulseigenum in Julerbog. J Berlin, 9. Januar.(Von unſerm Berliner Büro.) Die „Voſſiſche Zeitung“ hatte vor ein paar Tagen einen Aufſatz veroffentlicht, in welchem aufſehenerregende Zu⸗ ſtände auf dem Schießplatz und Truppenübungs⸗ platz Züterbog geſchildert wurden. In dem Artikel wurde mitgeteilt, daß auf dem Schießſtand täglich für etwa 40 000 1 Metall(Geſchoßmetall, welches Staatseigentum iſt) von Un⸗ befugten herausgeholt wurde. Es wurde ferner darauf hinge⸗ wieſen, daß Tauſende von Eiſenbahnwagen, die auf den Gleiſen der Militärbahn bei Jüterbog ſtehen, buchſtäblich ausgeplündert worden ſind. Die Wagen ſtünden be⸗ reits neun Monate auf den Gleiſen, und es ſeien im Laufe der Jeit viele Millionen an Staatsgut auf dieſe Weiſe verloren gegangen. Das war ſchon ſchlimm. Schlimmer aber noch iſt, wie die Behörden ſich nunmehr zu dieſen Mitteilungen äußern. Denn dieſe Aeußerungen zeigen eine Verwahrloſung, die man trotz allen bitteren Erfahrungen des letzten Jahres doch noch nicht für möglich gehalten hätte. Kühl bis ans Herz hinan erklärt die Kommandantur Jüterbog, die Klagen über das Fortſchleppen von Geſchoßmetall von den Schieß⸗ ſtänden ſeien alt. Am Mittwoch, den 7. Januar(alſo nach der erſten Veröffentlichung der Voſſiſchen Zeitung) ſeien allein bei einer Hausſuchung in Luckenwalde über 12 Zentner Geſchoßmetall zutage gefördert worden. Das Kommando des Wehrkreiſes 3 berichtek in aller Gemütsruhe, im Norden Ber⸗ lins hauſe ein ganzes Konſortium, das ſich nur mit dem Verkauf dieſes geſtohlenen Metalls beſchüftige. Aber nun⸗ mehr würde ſich„auch“ die Kriminalpolizei mit der Angelegen⸗ heit befaſſen und„baldmöglichſt“ würden alle Maßnaymen ge⸗ kroffen werden, um die Jüterboger Zuſtände zu beſeitigen. Inmmerhin— man ſieht hier wenigſtens noch den guten Willen. Einfach[kandalös aber iſt das Verhalten der Eiſenbahndirektion Berlin. Die erklärt, ſie ſei völllig machtlos einzugreifen. Es handle ſich um insgeſamt etwa 3000 Perſonen⸗ und Cüterwagen, die reparaturbedürftig ſelen. Bei der gegenwärtigen geringen Leiſtungsfähigkeit der Reparaturwerkſtätten müßten dieſe Wagen vor äufig auf un⸗ benutzten Gleiſen abgeſtellt werden. Daß dieſe Wagen beraubt würden, ſei der Eiſenbahndirektion bekannt, dagegen ließe ſich aber nichts machen. Alſo genau wie in der nunmehr wohl ſelig entſchlafenen Türkei: Kismet—. Wer hätte vor einem Jahr noch eine berartige Gefühlsloſigteit gegenüber der öffentlichen Moral und den Beſitztümern der Gemeinſchaft bei unſerem Beamtentum für möglich gehalten! Man darf nicht vergeſſen, daß es ſich bei den 3000 Wagen, die dort den Her⸗ ren Räubern zur von 180 Millionen Mart handelt! Die Abmeſfungen des künſt gen necaartanals. In dieſen Tagen bereitet ſich für ganz Südweſtdeutſchland ein unge⸗ heuer wichtiger Umſchwung der verkehrswirtſchaftlichen Lebensbedingungen vor. Der Neckarkanal geht in einheitlicher Zuſammenarbeit der Ufer⸗ ſtaaten und des Südweſtdeutſchen Kanalvereins und ſehr wahrſcheinlich unter Führung des Reichs ſeiner baldigen Verwirklichung entgegen. Es gehört zu den ſtaatsbürgerlichen Pflichten und Rechten, daß ſich jeder Süd⸗ deutſche ein klares Bild von den Auswirkungen macht, die ein ſolches Jahr⸗ bundertwerk mit ſich bringt. Ob man nun den Neckarkanal vom großzügigen Standpunkt des Kon⸗ tinentalwirtſchaftlers oder vom praktiſchen Standpunkt des Nutznießers be⸗ trachtet, beide Male kommt als Forderung heraus: Der Kanal mußz in ſeinen Abmeſſungen und ſeiner ganzen Anlage ſo gebaut wer⸗ den, daß er der heutigen und künftigen Schiffsflotte des Rheinſtromgebietes in ihrer übergroßen Mehrzahl beaue m Zugang gewährt. Nehmen wir die kontinentalwirtſchaftliche Be⸗ gründung vorweg: Deutſchland iſt in Gefahr, durch die Bergewaltigungen des Friedensvertrags in ſeiner Bedeutung für den europäiſchen Binnen⸗ ſchiffahrtsverkehr erheblich zurückzuſinken. Es kann ihm nur dann gelingen, ſeine bisherige, im Intereſſe des allgemeinen europäiſchen Fortſchritts ge⸗ legene führende Stellung wiederzugewiunen, wenn durch Ausbau des Neckar⸗Donau⸗Kanals ein neuer Rheinarm geſchaffen, und damit für die durch den Friedensvertrag ausgefallene elſäſſiſche Rheinſtrecke ein Erſatz geſchaffen wird. Nur ſo gewinnt die deutſche Binnenſchiffahrt Anreiz und Mut zu neuem Schiffsbau und zur erforderlichen Aufnahme des friedlichen ronkurrenzkampfes mit den neu auf dem Rhein erſcheinenden Staaten. Dieſe werden deswegen keineswegs den Neckar⸗Donau⸗Kanal bekämpfen. Im Friedensvertrag haben ſie ihr ſtarkes Intereſſe an einer durchgehenden Schiffahrt vom Rhein zur Donau bekundet, und am Deutſchen Reiche iſt es. in dieſer Richtung entſchloſſen vorzuarbeiten. Ein unentbehrliches funda⸗ mentales Glied iſt hierbei die Kanaliſierung des Neckars. Sie iſt überdies als jahrzehntelange berechtigte Forderung desjenigen Landes nicht länger zu umgehen, das als einziger deutſcher Bundesſtaat von jedem Waner⸗ anſchluß ferngehalten war, auch wenn nicht die Gewinnung der heute un⸗ ſchätzbar gewordenen Waſſerkräfte die Kanaliſierung des Neckars in höchſtem Maße beſchleunigen müßte. Ganz ähnlich ſteht es mit der Donau. Die ernſthafteſten Projekte beſchäftigen ſich mit der Waſſerkraftnützung und Schiffbarmachung des Stromes abwärts Ulm. Wenn die erſten Schiffe vom Nhein den Neckar herauf nach Plochingen kommen, werden wir einen zwei⸗ ten Mittellandkanal haben. Ebenſo wie Berlin heute mit allen Mitteln ſar die Verbindung Hannover—Magdeburg kämpft, ebenſo werden einſt Augs⸗ burg und München nach der Verbindung Plochingen—Ulm rufen. Unter keinen Umſtänden aber dürſen wir zulaſſen, daß der Nekarkanal, wenn er gleich vorerſt nur nach Plochingen gebaut werden ſoll, A bmeſſungen für 600 Tonnen erhält, und damit ebenſo der praktiſchen Groß⸗ ſchiffahrt verſchloſſen iſt, wie heute der eigentliche Mittellandkanal. Nehmen wir nun den Standpunkt des unmittelbaren Intereſſenten der Neckarſchiffahrt ein. Er wird die übrigens nicht allzu hohen Mehrkoſten für die größeren Kanalabmeſſungen des 1200 Tonnen⸗Schiffs in Beziehung ſetzen zu den Vorteilen der Großſchiffahrt. Ohne den Eiſenbahnverkehr blutleer zu ſaugen, errechnen ſich für den künftigen Neckarverkehr, auf die Mitte des Landes bezogen, folgende Gütermengen: Steinkohlen 1 125 000 Tonnen, Holz 400 000 Tonnen, Eiſenwaren 300 000 Tonnen, Steine 400 000 Tonnen, Getreide 100 000 Tonnen, Zement 100 000 Tonnen, Erden 150 000 Tonnen, Salz 400 000, Mehl 60 000, Düngemittel 100 000 Tonnen. Das ſind 2 Millionen reine Maſſengüter, zu denen an weniger eiligen Kaufmannsgütern 800 000 Tonnen treten dürſten. Geht man auf die ſehr berechtigten Hoffnungen der Verwertung neuer ſchlummernder Bodenſchätze näher ein, ſo ſind in allernächſter Linie zu nennen die Eiſen⸗ erze des ſchwöbiſchen Jura, die, wie man mit großer Beſtimmtheit ſagen kann, in aller Bälde in ſehr großen Mengen von vielen hunderttauſend Tonnen entweder angereichert auf dem Kanal zur Kohle wandern oder im Lande ſelbſt unter Herbeiholung der Kohle verhüttet werden, und alſo auf jeden Fall die Waſſerſtraße, ohne die eine Verwertung nicht möglich m, weit über die genannten Verkehrszahlen hinaus beleben werden. Gerade bei den Erzen iſt es aber eine Grundbedingung, daß die Verfrachtung in möglichſt großen Schiffsgefäßen erfolgt, weil bei dieſen der Vorteil des großen Schiffsgefäßes beſonders zum Ausdruck kommt und den Wettbewerb mit den von See her kommenden Erzen ermöglicht. ebenſo bedeutend ſind die Frachtmengen der Gipsbrüche an der badiſch· württembergiſchen Grenze und die von der chemiſchen Großinduſtrie ſtark geſuchten Kalke der Rauhen Alb. Das ſind rein württembergiſche Verkehrs⸗ zahlen. Es tritt hinzu das lebhafte Intereſſe Südbayerns an einem nahegelegenen Umſchlagshafen zum Rhein, als der für die erſte Zeit Plochingen gelten kann. Mit ſehr großer Wahrſcheinlichkeit läßt ſich ſagen, daß vor allem die Maſſengüter Kohle, Holz, Eiſen, Düngemittel, die Süd⸗ bayern heute ſchon in großen Mengen über den Rhein ein⸗ und ausführt, zu einem ſtarken Teil auf den Neckar übergehen werden. Mit ſolchen Ver⸗ kerhszahlen, die im Augenblick der Eröffnung der Durchgangsſtraße vom Netkar zur Donau ſprunghaft ſteigen werden, rückt der Neckarkanal an her⸗ vorragende Stelle unter allen deutſchen Waſſerſtraßen auf. Die großen Mengen von Maſſengütern, die ſowohl zu Berg als zu Tal zu befördern ſind, rechtfertigen an ſich ſchon die Wahl möglichſt großer Schiffsgefäße. Der Schiffsraum auf dem Rhein wird durch die Nachfrage des neuen Ka⸗ nals außerordentlich in Anſpruch genommen werden, und man wird nicht lange darüber im Zweifel ſein dürfen, ob für 4 Millionen Tonnen Jahres⸗ verkehr 380 Schiffe zu 1200 Tonnen oder 660 Schiffe zu 600 Tonnen zu wählen ſind. Auf Grund eingehender Feſtſtellungen iſt damit zu rechnen, daß die deutſche Schiffsbau⸗Induſtrie in ihren Neubauten eine Typiſterung im Sinne des 1200 /1330 Tonnen⸗Kahnes vornehmen wird. Denn die Bau⸗ koſten zweier 600 Tonnen⸗Schiffe ſind um 30 Prozent höher als die eines 1200 Tonnen⸗Kahnes, ganz abgeſehen von den vermehrten laufenden Be⸗ triebsausgaben für Vemannung, Unterhaltung, Löſchen und Laden. Die monchmal befürchteten Schwierigkeiten einer Befahrung des Neckars mit großen Rheinkähnen ſind auf Grund eingehender ſachverſtändiger Gut⸗ achten als nicht mehr vorhanden zu bezeichnen. Das Kohlen⸗Schiff des Rhein⸗Herne⸗Kanals von 80 Meter Länge und 10,25 Meter Breite wird ohne Aufenhalt nach Stuttgart durchfahren können. Es iſt das Schiff der Zukunft auch auf anderen deutſchen Waſſerſtraßen und wird dann auch die Denau befahren. Der Zeiger rückt auf 12 Uhr und es iſt Jelt, daß man auch in Württemberg in einheitlich geſchloſſener Front für den Anſchlutz an die Graßſchiffahrtsſtraße des Rheins und nicht für eigen Stichkanal eintret. Es beſtebt aber die Gefahr, daß die maßgebenden Inſtenzen untee dem Zwang, die Waſſerkräfte raſch auszubauen und eine erheb⸗ liche Larl von Arbeitsloſen zu beſchäftigen, das aroße Ziel einer durch⸗ gehenden, für aroße Schiffe fahrbaren Waſſerſtraße nicht ſo ſcharf im Auge behalten, wie es die Entwicklung der Zukunft verlangt. Nur ein Profekt, das dieſer Entwicklung und damit den Forderungen eines wirt⸗ ſchaftlichen Schiffahrtsbetriebes durch möglichſte Berminderung der Zahl der Haltungen und damit der Schleuſen und durch Verwendung grozer Schiffe Nechnung trägt, iſt für Baden und Mürttemberg die richtige Löſung. Deshalb erheben wir mit allem Nachdruck im Jutereſſe Südweſtdeutſchlands die dringende Forderung: Keine Unterbrechung des künftigen Waſſerſtraßennetzes durch eine Schmalſpur, ſondern Eingliederung des Neckarkanals in das deurce Waſſerſtraßenſyſtem als eine für alle Zeilen leiſtungsſäbige Grohzſchiff⸗ fahrtsſtraße. Ein 600 Tonnen⸗Projekt und eine Vermehrung der Haltungen durch zu ängſtliche Anpaſſung der Waſſerſtraßze an die heutigen Lokalbedüfniſſe wäre ein nie wieder gutzumachender Fehler. Wir warnen die Regierungen der Uferſtaaten vor dieſem Fehler. Alle Intereſſenten, die Verwaltungen der Städte und Gemeinden am künftigen Kanal und darüber hinaus, die Induſtrie, der Handel, die Bergwerke, die Landwirt⸗ ſchaft und als Vertreter all dieſer Intereſſenten der Landtag müßten eie An Tonnenzahl faſt ſ. Deulſches Reich. Der Deutſche Gewerkſchaftsbund. Seit dem Verbandstag in Münſter l. W.(Auguſt) ſchwebten Ver⸗ wegen Ausbaues des Reichsverbandes deut⸗ ſcher Angeſtellten zu einem größeren, vollkommeneren Gebilde. Das Reſultat iſt der Zuſammenſchluß einer ganzen Anzahl von Ver⸗ bänden zum Geſamtverband deutſcher Angeſtellten⸗ Gewerkſchaften, der nun zuſammen mit dem Geſamtverhand der chriſtlichen Gewerkſchaften und dem Geſamtverband deutſcher Beamten⸗ und Staatsangeſtellten⸗Gewerkſchaften den mächtigen Deutſchen Gewerkſchaftsbund bildet. Um 4* vermeiden, daß einzelne der zuſammengeſchloſſenen Ver⸗ bände ſich gegenſeitig Konkurrenz machen, um vielmehr ein ein⸗ heitliche 8, fruchtbringendes Vorgehen in allen Standesfragen zu ermöglichen, wurde eine ſcharfe Trennung des Organiſationsgebiets vereinbart. Der bisherige R d A. organiſtert fernerhin nur noch die Büroangeſtellten(unter dem Namen R. d..) und be⸗ teiligt ſich infolgedeſſen auch nur an Tarifperträgen für Bürbange⸗ ſtellte, während für alle anderen Angeſtelltengruppen die nun um ſo energiſchere Wahrung der Intereſſen durch die betreffenden ver⸗ bündeten Organiſationen erfolgt. Bis jetzt haben ſich dem Geſamtverband deutſcher Angeſtellten⸗ Gewerkſchaften G8. d. A..) folgende Nerpände angeſchloſſen · Deut · ſcher Techniker⸗Verband(Eſſen), Deutſcher Werkmeiſter ⸗Verbond (Eſſen), Deutſchnationaler Handlungsgehilfen⸗Verband(Hamburg), Reichsverband deutſcher Büroongeſtellten(Eſſen), Reich⸗verband deutſcher Kirchenangeſtellten(München), Reichsverband land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Fach⸗ und Körperſchaftsbeamten, bisher Reichs⸗ verband deutſcher Gutsbeamten(Berlin), Verband weibl Handels —5 Büroangeſtellten(Berlin). Der Anſchluß weiterer Verbände ſteht evor. Der Wiederaufbauminiſter in Eſſen. Eſſen, 8. Jan.(..) Der Wiederaufbauminiſter Dr. Geß⸗ ler ſprach heute in Saale des Kaiſerhofes zu Eſſen vor einer Ver⸗ ammlung von und Arbeitnehmern des unbeſetzten eiles des Regierungsbezirkes Düſſeldorf und der Provinz Weſt⸗ falen über die Frage des Wiederaufbaues von Nord⸗ frankreich, Der Miniſter entwickelte in längerer Rede die äußeren und inneren Schwierigkeiten angeſichts dieſer Aufgabe, die in der Aufräumung der zerſtörten Gebiete, dem Wiederaufhau der erſtörten Ortſchaften und Gebäude und endlich in der induſtriellen iedergutmachung beſtehe. Freilich ſei hervorzuheben, daß Deutſchland in weiteſtem Umfange zur Bewültigung dieſer Aufgabe bereit, aber ganz im Ungewiſſen darſiber ſei, ob und in welchem Umfange unſere Leiſtungen und Lieferungen von der anderen Seite überhaupt gewünſcht werden. Wenn wir für Frankreich arbeiten ſellen, müſſen wir arbeitsſähig ſein. Es fehlt uns aber am Nölig⸗ ſten, an Lebensmitteln und Rohſtoff n. Der Min ſter ging auf die Kohlenfrage ganz beſonders ein. Solange wir ſoviel Kohlen liefern müſſen, daß nicht einmal das allernötigſte für den heimiſchen Bedarf übrig bleibt, werden wir keine wirkſame Hilfe leiſten können. Der Miniſter ging ſodann auf die techniſche Frage des Wicderaufbaues ein und gab die Ver⸗ ſicherung, daß er die deutſchen Gewerbetreibenden frei und unter eigener Verantwortung arbeiten laſſen wolle. Zum Schluß ging der Min ſter auf alle ſonſtigen Arbeiten ſeines Miniſteriums ein, hob beſonders die furchtbare Lage der Auslandsdeutſchen und der Deutſchen in den abgeriſſenen Reichsteilen hervor, denen Heimat und Habe genommen ſei. In der anſchließenden Debatte wurde eine Reihe von Einzelfällen eingehend erläutert. Eingehend hob man die furchtbare Lage hervor, in der es uns ſelbſt am Notwen⸗ digſten fehle. Baden. des Entwurfs elnes Helmſtättegeſegzes, * ruhe, 8. Jan. Mit Rückſicht auf die benden Verhandlungen über ein Reich:geſetz hal der auf der Haupt⸗· verſammlung des Landeswohnungsvereins eingefetzte Arbellsaus⸗ ſchuß, dem neben Bertretern der Wohnungsreform und der Ge⸗ meinden auch mehrere Vertreter der Hausbeſitzer und der Hand⸗ werkskammern angehören, den urſprünglichen Entwurf eines Heimſtättengeſetzes von Dr. Knampffmeyer zurückgeſtellt. An ſeiner Stelle ſind Leitſätze beraten worden, die die fForderungen enthalten, die Baden an das Reich als Mindeſtfocderungen für ein Rahmengeſeß ſtellt. Die meiſten Punkte der Leitſätze wurden ein⸗ timmig angenommen: ſo vor allem die beiden wichtigen Punkte, in denen beſtimmt wird, daß durch'hördliche Schäßungsämter ſämtliche Mieten neu feſtgeſetzt und als Grundlage bierbei die Miete vom 1. Juli 1914 gilt Hierzu werden Zuſchläge in der Höhe der tatfächlich entſtandenen laufenden Mehrkoſten zugelaſſen. Die lleberſchreitung des für die einzelne Wohnung feſtgeſetzten Höchſtpreiſes, ſo heißt es in den Leit ätzen weiter, iſt ſtrafſbar. Der Gemeindeverband iſt in dieſem Falle berechtiat, die den Schuldigen in ſeinen Bereich gehörenden Wohnungen in eigene Verwaltung zu übernehmen oder die Häuſer zu enteignen. So weit bei den ſeit Kriegsbeginn entſtandenen oder noch entſt⸗henden Häuſer die Mehrbaukoſten durch die behördlich feſtaeſetzte Miete keine Deckung erfahren, werden ſie durch einmalige VBaukoſtenzuſchüſſe oder durch laufende Mietszuſchüſſe zu je einem Drittel von Reich, Staat und Gemeinde gedeckt. Dieſe beiden letzten Punkte und zwar derſenige über die Ueberſchreitung des Höchſtpreiſes wurde mit ſieben gegen ſechs und derſenige ſiber die Mietszuſchüſſe von Reich, Staat und Gemeinde mit ſieben gegen fünf Stimmen angenommen. Die weiteren Punkte der Richtlinien umfaſſen Franen der Deckun⸗ ſütr die Zuſchüſſe. Hierfür ſoll ein Reichswohnunasfond aeſchaffen werden, dem der Ertrag einer Reiche vwohn masſteuer überwieſen wird. In dem letzten Punkt der RNichtlinien wird gefordert. daß die Durchfüprung der Einzelheiten der Wohnungsfürſorge der Landesgeſeßgebung vorbehalten bleibt. Letzte Meldungen. Spartakiſtiſche Ausſchreſlung gegen die Polizelwache in Roſenheim. ch München, 9. Jan.(Eig. Drahtb.) Zu einem Zwiſchen⸗ fall kam es geſtern Nacht vor der Polizeiwache in Roſen⸗ heim, wo ſich eine Rolte von halbwüchſigen Burſchen anſammelte, die gegenüber der achtköpfigen Einwohnerwehrwache eine drobende Haltung einnahmen und die Wachmannſchaften in gemeinſter Weiſe beſchimpſten und anpöbelten. Der Spartakiſt Möslang, der wegen Teilnahme am letzten Putſch zu 3 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt, dann aber mit Vewührungsfriſt entlaſſen worden war, mit gezücktem Meſſer auf die Mache ein und drohte, daßz in ſechs Wochen allen die Gurgel abgeſchnftten werden würde. Nur dem gütlichen Zureden der Poliseimannſchaften war es zu danken, daß ein ſchwerer Konflikt verhiitet wurde. Der Haupt⸗ rädelsführer Möslang wurde verhaftet. Der Prozentſatz der Juden in Polen. .⸗D. Wien. 6. Jon. Das zioniſtiſche Zentral. büro reröffentlicht die offi⸗ielle Statiſtit von Danid Trietſch, derzufolge die Eeſamtzahl aller Auden der Welt 15 430 000 betrabt. Während kierron auf Deutſchland 540 000, auf England 300 000, auf Frankreich 150 000, auf Holland 110 000, auf Aroentinien, Kanada. die Türkei und Palüſtina je 100 000 entfallen, beträgt die Anzahl der in Polen ein · ſchließlich Litauens lebenden Juden 3 550 000. Die Ukraine zählt 3 300 000 Juden, wöhrend Rußland nur 900 00%0 und Rumänien 650 000 Juden bekerbergt. Die Jahl der Juden in Polen iſt alſo viermal ſo groß als in Rußland und nur wenig größer als in den Vereinigten Staaten, in denen ſich 3 100 000 Juden aufhalten. * Wleſenkal bei Bruchſal, 8. Jan. Jum fünften Mal wurde einer der letzten Nächte in die Fiarrenfabrik von Hoeber u. erfügung ſtehen, um die reſpektable Summe Verantwortung für eine ungenügende, nicht weit geung ſchauende Entſchei⸗ dung den Negierungen zuſchieben in Mandeſbaum eingebrachen und Tabaks in betrüchtlichem Wert geſlohlen. —— —— mnlen Eingabe an den Stadtrat gerichtet: Ddabei auf die ſeit Gewährung der ſogenannten Ausgleichszulage gelingt, dieſer unheilvollen Entwicklung durch wirkſame Maßnahmen entgegenzutreten. allen mit den einſchlägigen Verhältniſſen Vertrauten nur in einer Freitag, den 9. Jonuar 1920. 8. Seite. Nr. 13. Aus Staòt und Land. Streik der Angeſtellten der mannheimer Verſicherungsbranche. In einer geſtern abend 5 Uhr im Saale des„Rodenſteiner“ vom Zentralverband der Angeſtellten veranſtalteten überfüllten Ver⸗ ſammlung wurde vom Vorſitzenden, Herrn Janſen, mitgeteilt, daß D in der geſtern in den einzelnen Betrieben der Verſicherungsbranche vorgenommenen geheimen Abſtimmung 85 Prozent aller abgegebenen Stimmen für den heute begonnenen Streik lauteten. Die tele⸗ graphiſch von Berlin ausgegebene Parole lautete: General ſtreik Freitag 9 Uhr frühl] Geſtern nachmittag hatten demzufolge die Angeſtellten der Mannheimer Verſicherungsbranche die Arbeit niedergelegt. Ein geſchloſſener Streikbeginn ſei unbedingt erforder⸗ lich, um die Arbeitgeber an den Verhandlungstiſch zu zwingen. Der Redner bemerkte, daß die Angeſtellten der Verſicherungsbranche mit den durch den Reichstarif vom Mai vorigen Jahres geregelten Ge⸗ hältern unter den derzeitigen Verhältniſſen nicht mehr in der Lage wären, ſich auch nur die rationierten Lebensmittel zu beſchaffen. Die Angeſiellten ſtellten ſich entſchloſſen und geſchloſſen auf den Boden der durch den Zentralverband vertretenen Forderungen. Die ent⸗ ſprechenden Maßnahmen zur erfolgreichen Durchführung des Streiks ſeien getroffen. Es werden drei Streikbüros errichtet: das erſte für die in der Oſtſtadt befindlichen Betriebe(einſchließlich der „Providentia“⸗Generalagentur) in dem Lokal von Metz, Seckenheimer⸗ ſtraße 72, das zweite ſog. Mittelbüro in der„Stadt Augsburg“, M 4 (Diehh, und das dritte in der Geſchäftsſtelle des Zentralverbandes in U 1, 14. Hier befindet ſich auch das Preſſebüro, von dem aus jeden Morgen die neueſten Meldungen den übrigen Streikbüros übermittelt werden. Die Streikleitung werde den Angeſtellten ſtrikte Weiſung geben, unter keinen Umſtändenſich zu Gewalt⸗ maßnahmen hinreißen zu laſſen. Die Tätigkeit der Streikpoſten ſolle lediglich darin beſtehen, die Streikbrecher auf das Verwerfliche ihres Tuns aufmerkſam zu machen. Herr Loß nahm Bezug auf die Notiz in unſerer geſtrigen Mittagsausgabe, derzufolge an den Verhandlungen in Berlin alle drei beteiligten Verbände teil⸗ nähmen. Wenn dem ſo ſei, ſo wäre zu erwägen, ob nicht der Streik⸗ beginn um einen Tag zu verſchieben ſei, um den Arbeitgebern jede Möglichkeit zu nehmen, zu behaupien, daß der Streik vom Zaune gebrochen worden ſei Herr Janſen bemerkte hierzu, daß, falls dieſe Nachricht zutreffen ſollte, die Streikleitung nicht verfehlen werde, die Kollegen aufzufordern, ihre Arbeitsplätze wieder vollzählig ein⸗ zunehmen Man wiſſe ganz genau, daß es ſich bei dieſem Streik um einen Exiſtenzkampf der Verſicherungsangeſtellten handle. Er richtete an die Verſammelten zum Schluſſe den Appell, den Kampf mit größ⸗ ter Ruhe und Würde durchzuführen.— Verbandsſekretär Mende vom Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verband hatte ſich in der Ausſvrache zum Wort gemeldet. Nachdem in kurzen, aber ſcharfen Ausführungen Geſchäftsführer Schott vom Zentralverband gegen die Worterteilung an Herrn Mende opponiert hatte, wurde Herrn Mende mit überwiegender Stimmenmehrheit die Teilnahme an der Ausſrrache verweigert Gegen Herrn Mende machten ſich lebhafte Zwiſchenrufe, wie„Raus“ u. a. geltend.— Herr Techmaier for⸗ derte dann noch zu ſtrengſter Diſzipfin auf, was u. E. angeſichts des Verhaltens eines aroßen Teils der Verſammlungsteilnehmer, der die beginnende Streikbewegung offenbar von der unterhaltenden Seite auffaßte, dringend notwendig war. Damit war die offizielle Ver⸗ ſammlung um 6 Uhr beendet. Teuerungszulage für die ſkädtiſche Beamten⸗ und Lehrerſchaft. Die Organiſationen des ſtädtiſchen Perſonals haben folgende Die Beamten⸗ und Lehrerſchaft glaubte erwarten zu dürfen, daß die Feſtſetzung der Teuerungsbezüge vom 1. Januar 1920 ab im Benehmen mit ihren berulenen Organiſationen erfolgen würde. Statt deſſen haben die ſtädtiſchen Körperſchaften die bisherigen Teuerungsbezüge für das erſte Vierteljſahr 1920 bewilligt, ohne tatſärchlich eingetretene weitere, ſehr weſentliche Teuerung irgend⸗ welche Rückſicht zu nehmen. Daß die Beſoldungsverhältniſſe der Beamten und Lehrer in allernächſter Zeit eine durchgrei⸗ fende Neuregelung erfahren müſſen, wird wohl allſeits aner⸗ kannt werden. Der wirtſchaftliche Zuſammenbruch der Beamten und Lehrer, der mit Sicherheit eintreten muß, wenn ſich ihr wirt⸗ ſchaftlicher Niedergang auf der bisherigen abſteigenden Linie weiter entwickelt, kann nur dann aufgehalten werden, wenn es Die wirkſamſte Gegenmaßnahme wird aber von durchgreifenden Beſoldungsreform erblickt werden können, die die Gehallsbezüge der Beamten und Lehrer an die jeweilige allge⸗ meine Wirtſchaftslage anpaßt. So haben denn auch u. a. die badiſchen Miniſter Remmele und Dietrich vor kurzem bei verſchiedenen Anläſſen ausgeführt, daß wir nur durch eine Aus⸗ gleichung an die Weltwirtſchaftslage zu einer Geſundung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe überhaunt kommen könnten. Daß würde für die Beamten⸗ und Lehrerſchaft bedeuten, daß ſie nur durch eine Feſtſetzung ihrer Gehalle, die den tatſächlichen Geldwert berückſichtigt, aus ihrem wirtſchaftlichen Dilemma herauszubringen ſein wird. Unſere Zentralor zaniſationen werden wohl in aller Välde mit auf dieſes Ziel hinſtrebenden Vorſchlägen an die Städte heran⸗ Deutſchland, glaube an das Morgenrot! Von Fridtjof Nanſen. Der weltberühmte nordiſche Forſcher läßt in dieſem Monat im Verlage von F. A. Brockhaus ein Werk„Freiluftleben“ erſcheinen, in dem er ſeine Gedanken über die nach dem Kriege notwendigen Neugeſtaltungen des Lebens zum Aus⸗ druck bringt. Wir dürfen daraus ſchon heute die Vorrede wiedergeben, die Nanſen eigens an die deutſchen Leſer richtet. Curopa iſt krank. Die weiße Raſſe hat eine Fieberkriſis zu über⸗ ſtehen. Die menſchliche Geſellſchaft zeigt an vielen Stellen die Symp⸗ tome der Auflöſung. Der Heiltrank kann nur aus den einfachen Tiefen der Natur geſchöpft werden. Als Präſident Wilſon die Vereinigten Staaten in den Krieg führte, hoffte er die Welt dadurch„safe kor democracy“ zu machen. Die Welt aber wollte es anders. Europa iſt ein Chaos geworden, ein brodelnder Hexenkeſſel, in dem Demokratie, Deſpotie, Militarismus und Anarchie in unheil⸗ ſchwangerem Brei ſich umeinanderwälzen, und niemand weiß, was in heftigſten Entladungen explodieren wird. Klarer als je zuvor hat ſich erwieſen, daß der Krleg keine Hei⸗ lung, keine Erlöſung bringen kann. Wohl vermag er eine drohende Krankheit auszulöſen An ihrer Stelle aber ſchafft er zehn neue Krankheitskeime. Er iſt ſelber ein Fieber und keine Kur. Die Seele der menſchlichen Geſellſchaft läßt ſich nicht durch Ba⸗ jonette reformieren, und keine Idee, auch eine falſche nicht, kann durch Maſchinengewehre umgebracht werden Bernard Shaw ſoll kürzlich geſagt haben, er wiſſe nicht, was die Bewohner der andern Planeten im Sinne hätten. deſſen ſei er aber ſicher, daß ſie unſern Planeten für ein Irrenhaus gielten. Das gibt ein treffendes Bild des jetzigen Zuſtandes unſerer Erde. Die Geiſteskrankheit rührt aber von den falſchen Grundanſchau⸗ ungen her. Die Menſchen ſind auf Abwege geraten in ihrer wahnſinnigen Jagd nach Macht. Die Maſſen haben Kultur mit materieller Entwicklung ver⸗ wechſelt. Letztere bringt die Macht des Ueberfluſſes, erſtere die Schönheit der Harmonie. 5 Nicht der Wille zur Macht, ſondern der Wille zur Schön⸗ heit wird die neue Zukunft ſchaffen: die Schönheit der großen. einfachen Lebenslinien. die olle Herrſch⸗ gdier. allen Flitterſtaat, allen Ueberfluß abgeſtreift hat. treten. Gehen alsdann die ſtädtiſchen Körperſchaften bei Prüfung dieſer Vorſchläge von der Vorausſetzung aus, daß die wirtſchaftliche Stellung der Beamten und Lehrer mit zu den wichtigſten Sozial⸗ aufgaben der Gemeinde zu zählen iſt, ſo werden ſie wohl auch die Mittel und Wege finden, um die zur Erfüllung auch dieſer Auf⸗ gabe erforderlichen Gelder aufzubringen. Bis zur durchgreifenden Regelung der Beſoldungsfrage aber kann die Beamten⸗ und Lehrer⸗ ſchaft unmöalich zuwarlen. Sie befindet ſich vielmehr unter dem ruck der gegenwärtig herrſchenden unerhörten Teuerung in einer derartigen Notlage, daß ſie teotz der ſchwierigen Finanzverhältniſſe der Stadt eine ſofortige 200prozentige Erhöhung der Sätze erbitten muß, die der im Auguſt 1919 bewilligten Ausgleichszulage zugrunde gelegt wurden. Es würden demnach zu beziehen haben: eine Familie ohne Kinder 3 3450 M. zu⸗ züglich Grundgehalt. Wenn die Beamten⸗ und Lehrerſchaft in all⸗ zugroßer Beſcheidenheit ſich bisher mit den unzulänglichen Teue⸗ rungszulagen abfand, ſo deshalb, weil ſie mit einem baldigen Preisabbau, wie überhaupt mit einer baldigen Konſo Wierung der allgemeinen Wirtſchaftslage glaubte rechnen zu dürfen. Dieſe Hoffnung erwies ſich als trügeriſch, und es wird in den Kreiſen, die es wiſſen müſſen, heute ſchon als feſtſtehend angeſehen, daß ein Abbau der Preiſe in abſehbarer Zeit nicht zu erwarten gegenwärtig liegen die Dinge bedauerlicherweiſe doch ſo, daß ſeit Bewilligung der letzten Ausgleichszulage ein ganz ungewöhnliches weiteres Anſchwellen der Preiſe eingetreten iſt, und daß wir noch täalich ein gewaltiges Anſteigen der Preiſe der geſamten Lebens⸗ bedürfniſſe wahrnehmen müſſen. Es liegt im Weſen der Teuerungszulagen, daß die Beamten⸗ und Lehrerſchaft bei Geſundung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe — und das wäre ihr lieber als alle n 0— mit deren Abbau rechnen muß. Auf der anderen Seike aber darf ſie erwarten, daß bei jedem weiteren Anziehen der Preiſe dieſe Zu⸗ lagen entſprechend erhöht werden. Daß die uns bisher bewillig⸗ ten Teuerungszulagen unzure chend waren und mit der Teuerung auch nicht annähernd Schritt hielten, iſt unbeſtreitbar. Schon vor Monaten wurde von olkswirtſchaftlern die Lebenshaltung in Deutſchland als 4% mal ſo teuer, wie vor dem Krieg, angenom⸗ men. Heute muß man bereits den ſechs⸗ und mehrfachen Betrag annehmen. Will man das Einkommen der ſtädt Beamten und Lehrer auch nur einigermaßen dem geſunkenen Geldwert anpaſſen, ſo wird man die Bewilligung einer weiteren Teuerungszulage, wie wir ſie erbitten, immer noch als ſehr beſcheiden anſehen müſſen. Der Baamte und Lehrer wird alsdann— gemeſſen an dem heuti⸗ gen Geldwert— auch nicht annähernd das Friedenseinkommen be⸗ ziehen, wobei nicht außer Acht gelaſſen werden darf, daß bekannt⸗ lich auch vor dem Kriege ſchon unſere Beſoldungsverhältniſſe völlig unzulänglich waren, und deren Neuregelung ohnehin hätte erfol⸗ gen müſſen. Aufgrund des Vorgetragenen bitten wir daher den Stadtrat und Lehrerſchaft durch hung ber Bewilligung der erbe⸗ tenen 200prozentigen Erhöhung der Teuerungsbezüge ſteuern zu wollen und ihr dadurch bis zur grundſätzlichen Neugeſtaltung ihrer Beſoldungsverhältniſſe eine wenigſtens einigermaßen erträgliche Lebenshaltung zu ermöglichen. Verein ſtädtiſcher VBeamten Mannheim. Der Vorſtand: J..: Dr. Vogt. Der Vezirkslehrervercin Mannheim⸗Stadt W. Stiefel, Vorſitzender. Zentralverband der Gemeindearbeiter u. Straßenbahner Deutſch⸗ lands— Verwaltungsſtelle Mannheim. Johann Breuer. Deutſcher Transportarbeiterverband, Ortsverwaltung Maunheim⸗ Ludwigshafen: Häffner, Riedel. Richter, Aus der Unterſchrift der Organiſationen der ſtädtiſchen Arbei⸗ terſchaft geht hervor, daß dieſe die Forderungen der Beamten⸗ und Lehrerſchaft unterſtützt. Wir können dieſer Feſtſtellung anfügen, daß auch die ſtädtiſche Arbeiterſchaft in eine Lohn⸗ bewegung eingetreten iſt. Miſſionsſonntag. In der evangeliſchen Kirche iſt der Drei⸗ königstag der Tag, aun dem man beſonders der Heidenmiſſion ge⸗ denkt. Da in Baden der Dreikönigstag kein allgemeiner Feier⸗ tag iſt, holt man hier dies am erſten Sonntag nach Epiphania nach und feiert an ihm das Landesmiſſionsfe ſt. Die Er⸗ innerung an die Heidenmiſſion hat ihre Berechtigung dadurch, daß jene drei Weiſen, die an die Krippe nach Bethlehem pilgerten, aus dem Morgenlande kamen, alſo Heiden warerr und dem neuge⸗ borenen Heiland der Welt huld'gten. In der evangeliſchen Kirche Badens beſteht eine große Miſſionsgemeinde, deren Glieder in den Landesvereinen der Baſeler Miſſionsgeſellſchaft und des allge⸗ meinen proteſtantiſchen Miſſionsvereins(Berlin) orgamiſiert ſind. Verbilligte Lebensmittel. Im Reichsetat für 1919 ſind zur Fortſetzung der Verbilligungsaktion vom 7. Oktober 1919 ab weitere 3½ Milliarden Mark zur Perfügung geſtellt. Die Verbilligung wird, im Gegenſatz zu der am 6. Oktober abgelaufenen, allein vom Reich getragen. Die Lebensmittel werden den empfan is⸗ berechtigten Stellen ven den Reichsſtellen zu folgenden Preiſen verbilligt abgegeben werden: Kochmehl.50., Fleiſch 10., Speiſefett 14., Speck 14 M. ſe Kilogramm, Kondensmilch 150 Mark je Kiſte, Kartoffeln 15 M. je Zentner. Bei Bemeſſung der Berbrauchspreiſe ſind zufolge einer Anweiſung des nicht der Geiſt, der neue Gewaltmittel erfindet, neue Zer⸗ ſtörungsmaſchinen, neue Sprengſtoffe, neue Gaſe—, auch nicht der Geiſt, der neue Induſtrien ſchafft, neue Verkehrs⸗ mittel erſchließt, ſo nützlich er auch ſein mag—, ſondern der Geiſt, der aus den alten, ewig jungen Urquellen der Natur ſchöpfend, neue Lebenswerte formt: die Welt der Zukunft, deren Symbol nicht mehr die raffende 1 iſt, ſontern die gebende Men ſchen⸗ and—, in der die Klaſſenpolititer und die Stgatsmänner entdeckt haben, daß es nicht nur Menſchen gibt, ſondern auch Mitmenſchen—, in der ſie nicht nur mit den Lippen bekennen, ſondern auch durch die Tat beweiſen, daß ſie anſtatt die brutale Selbſtſucht der Stagten, der Klaſſen, der Einzelnen, auch in der Politik die Lehre der Nächſtenliebe vertreten, die da ſagt: Was du nicht willſt, das man dir tut, das füg' auch keinem andern zu. Laßt uns, trotz der Finſternis, laßt uns nicht an der Morgen⸗ dämmerung zweifeln! Noch gilt das Geſetz von der Kontinuität des Keimplasmas. Noch iſt das Geſchlecht im Kern geſund und unverdorben. Nur die Lebens⸗ bedingungen, die Grundlagen der Erziehung in den ſogenannten Kulturzentren ſind naturwidrig. Die Rettung liegt, ſetzt wie immer, in der Loſung: Zurück zur Natur, zu den einfachen Grundwerten, auf denen alle Schönheit des Lebens ſich oufbaut. Wie in Wiſſenſchaft und Forſchung, ſo auch im Menſchenleben gilt es den Naturgeſetzen zu folgen. Nicht wider die Natur heißt es zu wirken, ſondern im Bunde mit der Natur! National⸗Theater Mannheim. Neu einſtudiert. „Der Wildſchütz'. Lortzing ſchrieb ſeine Opern genau nach den Kräften ſeiner Leipziger Oper. Die Rollen, die richtigen Sänger für dieſe, Rollen, die richtige„Beſetzung“ ſind alſo von Wichtigkeit. Es gibt nun„Sänger mit wenig Stimme, die jedoch muſikaliſch und ziemlich gute Schauſpieler ſind, und wiederum Sänger, die gut ſingen, aber ſchlecht ſrielen“ Sagt Lortzing.. Wer nun etwas von der Oper verſteht, wird ſich eingeſtehen müſſen, daß die glänzenden Stimmen der Herren Bartling und Tiemer gerade in Lortzings Wildſchütz wenig ausrichten können. Gute Schauſvieler kommen hier weiter. wie die frühere Beſetzung(Felmy⸗Kromer] erwieſen hat... Auch die Baronin⸗Witwe iſt nicht leicht zu beſetzen; oben⸗ Schließlich muß doch der Geiſt den Sieg erringen: Nroim im jegcon Statua Mufeve. Onert FNete%%½. eNn. Nere, ſehr ergebenſt, der dringenden Notlage der ſtädtiſchen Beamten⸗ Vorfitzender der Föderation der Ber kehrsarbe ter(Syndikal'ſten). chaftsminiſter- folgende Höchſtzuſchläge für die Koſten der ommunalverbände des Groß⸗ und Kleinhandels nicht zu über⸗ ſchreiten: Kochmehl.80., Fleiſch 160 M. bis 2., Speiſefett .36 M. in Städten über 100 000 Einwohner,.12 M in Städten unter 100.000 Einwohner und auf dem flachen Lande, Speck 2 bis .20 M. je Kilogramm, Kondensmilch: Höchſtpreis.50 M. je Doſe. Zu unmittelbaren Ankäufen ſollen Kommunalverbände uſw. grund⸗ ſätzlich keine Genehmigung erhalten. Abſlimmung für Schleſien. Alle im Bezirk Mannheim an⸗ ſäſſigen Schleſier, welche in den ſchleſiſchen Abſtimmungsgebieten geboren ſind, werden auf die heute Abend 8 Uhr im Ratskeller, P 1, a, ſtattfindende Ausſprache mit der Bitte um recht zahl⸗ reiches Erſcheinen aufmerkſam gemacht. Alle ſchleſiſchen Landsleute, die in Mannheim eine zweite Heimat gefunden haben, müſſen zur Stelle ſein, wenn es gilt, darüber abzuſtimmen, ob die in die Abſtimmungszone fallenden ſchleſiſchen Gebietsteile polniſch werden oder deutſch bleiben. * Die Jörderung des Handſpinnens. Da an gar manchen Orten in der gegenwärtigen Zeit des Wäſchemangels wieder viel⸗ fach die Zuflucht zum Spinnrad genommen wird, hat der Vorſtand des Bad. Frauenvereins die Zweigvereine darauf aufmerkſam ge⸗ macht, wie angebracht es jetzt ſei, die vor dem Krieg ſo beliebten Spinnkurſe wiederum aufzunehmen. Wie in früheren Jahren wird der Bad. Frauenverein auch jetzt wieder Zuſchüſſe zu ſolchen Kurſen gewähren. sw. Der Erſatz für die aus Frankreich heimkehrenden Kriegs⸗ gefangenen. Um die Unerbittlichkeit der franzöſiſchen Regierung zu überwinden, macht ein Leſer in der„Oberheſſiſchen Zeitung“ fol⸗ genden Vorſchlag: Alle Kriegsgewinnler, die nicht mindeſtens 2 Jahre im Felde waren, und alle geſunden, dauernd Reklamierten, die nicht mindeſtens ein halbes Jahr bei der Kampftruppe waren, mögen ſich freiwillig zur Ablöſung unſrer Kameraden nach Nordfrankreich melden.— Die Reichsregierung möge beſtimmen, daß alle Schleber und Schleichhändler, die mit min⸗ deſtens 4 Wochen Gefängnis oder 1000 Mark Geldſtrafe beſtraft werden, oder beſtraft worden ſind, zwangsweiſe zum Wieder⸗ aufbau nach Nordfrankreich geſchickt werden. 5 Erklärung. Wir weiſen unſere Leſer auf die im Anzeigen⸗ teil erſcheinende Erwiderung des Bundes für Dreigliederung dez ſozialen Organismus auf die gegen Dr. Steiner gerichteten An⸗ griffe hin. *Todesfall. Prinz Friedrich zu Löwenſtein⸗Wert⸗ heim⸗Freudenberg aus der älteren proteſtantiſchen Lnie iſt in Neckargemünd im Alter von 60 Jahren geſtorben. Er wird auch dort beigeſetzt werden. Der Prinz war verheiratet mit Hed⸗ wig Müller, einer Fabrikdirektorstochter aus den Rheinlanden. bergnügungen. 1 8 8 Schauburg. Wiederum zwei Filme, die ſich ſehen laſſen können. An erſter Stelle ſteht der Film„Der Erbe vom Lilienhof“ oder„Der Mord im D⸗Zug!. Dieſes vieraktige Kriminaldrama verdient beſondere Erwähnung, da es in einem vornehmen Stil gehalten iſt und weit über die in letzter Zeit er⸗ ſchienenen Detektiv⸗ und Senſationsfilms hinausragt. Der Hand⸗ lung liegen ſehr ſpannende Begebenheiten zugrunde.— An zweiter Stelle fungiert der fünfaktige Filmroman„Dem Glücke ent⸗ gegen“ mit der beliebten Hilde Wolter in der Hauptrolle. Man nennt dieſe Künſtlerin die Doppelgängerin Lotte Neümanng Die Aehnlichkeit mit 15 iſt auch wirklich überraſchend. Aber nicht nur bezüglich der Aehnlichkeit ſteht ſie mit Lotte Neumann gleich, auch im Spiel kann ſie ſich mit dieſer meſſen. Der Film ſchildert uns in packenden Bildern ein Lied von der Liebe Leid; aber wir können jetzt ſchon verraten, daß ſie„ihn“ trotz aller iht in den Weg gelegten Schwierigkeiten doch bekommt. 25 63, Biereskabarett„Wilder Mann“. Das gegenwärtige Programm iſt, ſo wird uns geſchrieben, eines der gediegeuſten und ſchönſten, und ſind allz Künſtler nur Kräfte erſten Ranges. Als altbekannt wird jedem Mann⸗ heimer der Humoriſt Brettſchneider in Erinnerung ſein. Der Name ſricht für die Güte ſeiner Leiſtungen. Auch die Geſchwiſter Liſel u. Werner Braun arbeiten zuſammen im Duett ſowie als Soliſten großartig. Die beiden Simſons ernten als Akrobaten mit ihren Darbietungen reich⸗ lichen Beifall. Auch Frl. Mia Böh ne ſleiſtet als Operettenſängerin ſehr befriedigendes. Die Hauskapelle unter Leitung ihres tüchtigen Kapell⸗ meiſters Müller trägt viel zur Verſchönerung des Ganzen bei. —————————————— Spielplaun des Natienal-Theaters Nenes Theater 5B Vorstellung vorstellung 1 9. F. 23 B mnus s die spanische Pllege 7 10..23 CDas neugierige Sternlein 5 11. S. 22 DDer ſliegende Holländer 6 Alt. Heidelberg 2 Flachsmann als Erzieh-1 Mannheimer Strafkammer. § Strafkammer II. Sitzung vom 3. Januar. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Viſcher. In der Zeit von Auguſt bis September v. Is wurden aus dem Lager der Firma Benz u. Cie. Oel, Benzol und Benzin daßz⸗ weiſe geſtohlen. Der Arbeiter J. B. aus Heddesheim, der bes Venz arbeitete, ließ ſich von dem Arbeiter A. Br. aus Waldmiche⸗ bach verleiten, ein Faß Oel im Werte von 170 M. gegen eine Be⸗ Reichswirt⸗ lohnung an eine paſſende Abholungsſtelle zu rollen. Im Sep⸗ Schifflein auf den Wogen des eleganten Lebens ſo leicht und ſicher dahin fährt, erfordert nicht allein Darſtellungsgabe, ſondern auch jugendliche Salondamen⸗Erſcheinung und Stimmittel, die alle Ge⸗ ſamtſätze tragen und durchleuchten. Es iſt klar, daß Frau Irene Edens Zofenart— alle ihre Vorzüge nach Gerechtigkeit abgewogen — hier keinen vollen Sieg gewinnen konnte. Die Ariſtokratie ver⸗ trat alſo nur Fräulein Kofler, wir mußten uns an den Titelhelden (Herrn Mang), an ſeine Grete(Frau Tuſchkau), an den Pankrazius des Herrn Landory halten, an die Laune, die den Beginn des erſten Aktes erfüllte, an den Dialog zwiſchen Gräfin und Schul⸗ meiſter im zweiten; kurz, an Einzelheiten, zu denen auch der Stubenburſch des Fräulein Ziehl zu zählen iſt. Die wahre Freude des geſtrigen Abends war die mufikaliſche, denn Herr Fritz Zweig hatte die Partitur ſtilgerecht ausgearbeitet, Orcheſter und Chor waren lobenswert; und die Reagie des Herrn Gebrath brachte manche Verbeſſerung... Das„Aber“ lag in der Beſetzung „verankert“. A. Bl. —,heaternachricht.) Die heutige Aufführung von Titus“ im Nationaltheater beginnt um 6 Uhr; im Neuen Theater„Die ſpaniſche Fliege“ um 7 Uhr.— Morgen wird im National⸗ theater das Märchenſpiel„Das neugierige Sternlein“ wiederholt. Anfang 5 Uhr.— Die Sonntagnachmittags⸗Vorſtellung von eee im Neuen Theater mit Fritz Odemar als Korlheinz und Helene Leydenius als„Kätie“ beginnt um 2 Uhr. Am Abend geht nach längerer Pauſe„F in Szene. Hans Godeck ſpielt autz zum erſten Male den Lehrer Flemming. Die Vorſtellung beginnt um 6 Uhr.— Ende nächſter Woche wird„Die Braut von Meſſina“ in neuer Inſzenierung wieder in den Spielplan aufgenommen werden. —(klavierabend Claudio Arrau.) Wir verweiſen nochmals auf den heute Freitag, den 9. Januar, abends pünktlich 777 Uhr im Verſammlungsſaal des Roſengarten ſtattfindenden Klavier⸗ abend von Claudio Arrau. — Giolinkon:ert Max Menge.) Für ſeinen am Freitag, den 16. Januar im Kaſinoſaal ſtattfindenden Geigen⸗Abend hat der er⸗ folgreiche Hamburger Künſtler Werke von Fraycesco Chabran, F. W. Ruſt, Spohr, Glazeunow und eine Erſtaufführung von Hans Koeßler vorgeſehen. Fritz Malata aus Frankfurt führt die Beglei⸗ tung aus — ODie Sternwarte), Geſellſchaft für Kunſt und Weltanſchau⸗ ung, dat den bekannten Münchner Edda⸗leberſetzer Rudolf John von Gorsleben für eine Vorſeſung aus den bisher unveröffent⸗ lichten„Heldenliedern“ der Edda gewonnen Der Abend findet am Mftüamnoch 1 Neenee KRende z Faenfeeft en lachsmann als Er⸗ die Titelrolle, Walter U ——ůů—-„—- 2— — — ˙˖——— N RIIrr Sn — emegeeee 1 Seite. Nr 13. —— Maunzeimer Geueral- Auzeiger.(M˙;- Ausgabe) rnnnne ee Freſtag, ben g. Jenner 1920. tember„verſchobh“ B. auf dieſelbe Art zwei Faß Oel und ein Faß Benzol im Werte von 1370., einige Wochen ſpäter gemeinſam mit dem Fuhrmann K. J. und dem Arbeiter K. Kl. 500 Kg. Benzin im Werte don 4250 M. Der Erlös im Betrage von 3630 M. wurde geteilt. Es wurden verurteilt: B.(Vert..⸗A. Dr. Pfeiffenberger) zu 1 Jahr, Br.(Vert..⸗A. Dr. Alt) und Eliſabeth J. zu je 6 Monaten, K. J. zu 5 Monaten, Kl.(Vert..⸗A. Dr. Pfeiffen⸗ herger) zu 3 Monaten, ein Sohn der Eheleute J. zu 2 Monaten Gefängnis und ein Motord reſcher, der von dem geſtohlenen Benzin 20 Kg. für ſeinen Betrieb erworben hatte, zu 10 M. Geldſtrafe. Einen dreiſten Diebſtahl beging am 9. Juli v. Is. auf dem Friedhof die 36 ährige Urſula Kaltenbach aus München. Eine rau hatte, während ſie an einem Grabe arbeitete, ihre Handtaſche auf ein anderes Grab gelegt. Das erſah ſich die Angeklagte und nahm die Taſche, die 17 M. in bar enthielt, weg. Man erkennt auf 3 Monate Gefängnis. Der Taglöhner Oskar Abendſchön ſollte ſich heute verant⸗ worten, weil er gelegentlich de⸗ Februarputſches aus dem Magazin des Landesgefängniſſes Wäſche und andere Dinge im Werte von 1800 Mark geſtohlen hatte. Es konnte jedoch nicht gegen ihn ver⸗ mdelt werden, weil er ausgebrochen und noch an„unbekannten rlen abweſend! iſt. Wegen Schleichhandels hatte das Schöffengericht am 23. Sep⸗ tember v. J3. den Metzger Fr. M. zu 1 Woche Gefängnis, den Oberkoch L. A. zu 1 Tag Gefängnis und 150 M. Geldſtrafe ver ⸗ urtellt, den Hoteldirektor J. Sch. aber, der vorher durch Straf⸗ befehl mit 500 M. Geldſtrafe bedacht worden war, von der An⸗ klage freigeſprochen, da er nachweiſen konnte, daß er zur fra⸗⸗ en Zeit erkrankt geweſen war. Bei der Anklage drehte es ſich um 3 Jentner ſchwarzgeſchlachteten Rindfleiſches, das in das Hotel Sch. geliefert worden war. Die Berufung wegen M. hatte der Stagtsanwalt zurüdgenommen, ſodaß heute nur noch wegen der ßeiden andern betiligten Käufer zu verhindeln war. Die Ver⸗ deldigung des Hoteldirektors(.⸗A. Tilleſſen) hob hervor, daß Sch. ſich unmöglich um alle Einzelheiten ſeines grohen Betriebs küm⸗ mern könne. In Einkaufsangelegenheten habe der Oberkech völlig freie Hand, der Direktor habe aber ſtets darauf gehalten, daß die geſetzlichen Vorſchriften nicht verletzt worden ſeien. Er hahe das erſt letzte Woche bei einer großen Hochzeit, als deshalb Erhebungen vorgenommen wurden, wieder beweiſen können. Man ſuche ſich eben mit Fſchen, Geflügel, Konſerven u. dergl. ſo gut als möglich zu helfen. Wenn das Hotel mit dem auskommen wolle, was ihm zugewielen ſei, ſo könne es nicht einmal ſeine ſechzig An⸗ geſtellten beköſtigen, es habe aber 4 bis 5000 Perſonen im Monat zu verrfleren. Der Verteidiger des andern Angeklagten(.⸗A. Dr. Hartmann) ſette als gerichtskundig voraus. daß das Publikum darauf zähle, in einem Hotel anſtändig ver-gegt zu werden, es ſei aber auch bekannt, daß auch in den Vorſtadtwirtſchaften aller⸗ hand geboten werde, und von taulend Fällen komme vielleicht einer vor Gericht. Sein Klient ſei feſtbeſoldeter Anseſtellter und habe gar nichts davon, wenn er für ſeine Geſellſchaft Fleiſch einkaufe, jedenfalls könne ihm Schl. wandel nicht zum Vorwurf gemacht wer en. Sein Ausſehen ſel auch keineswegs derartig. daß be⸗ hautet werden könne, er habe durch Schreichhandel ſeine Ervãh⸗ rungsverhältniſſe weſentlich verbeſſert. Das Gericht hob das Ur⸗ teil des Schöfſengerichts auf und verurteilte den Oberkoch nur wezen Uebertretung der Vorſchriſten über den Verkehr mit Fleiſch zu einer Geldſtrafe von 300., den Direktor zu einer Geldſtrafe vdon 1000 Mark. Aus dem Lande. elklingen, 6. Jan Bei den Abholzungsarbeiten im Porke des Altersheims Watthalden ſtürzte der 16jäh ige Hermann Wie⸗ landt von einem Baum. Er fiel auf einen eiſernen Stab, deſſen Spitze ihn durch das Becken hindurchdrang.— Während Gemeinde⸗ rechner Sneck in Bruchhauſen vor einiger Zeit ſeine Rech⸗ numgen auf dem Rathauſe prüfte, erlitt er einen Blutſturz, dem er ſetzt nach 8 Tagen erlag. Waldehut, 8. Jan. Die Erſchie ßung de⸗ Landwirts Johenn Lang von Tottſtetten durch einen ſchweizeriſchen Grenz⸗ ſokaten, üder die wir berichtet haben, hat an der Srenze ungeheure Erregung hervor zerufen, wie aus einem im„Albboten veröffent⸗ lichten„Eingeſaudt“ hervorgeht. Es wird darin mitaeteilt, daß ſich der ganze Vorfall etwa 2) Meter von der hadiſchen Grenze abſpielte und daß einer der beiden Schüſſe ſofort den Tod des Laug herbeiführle. Tie Grenzſchikanen, ſo heißt es in dem Ein⸗ geſandt, bätten ſebt ihren Höhepunkt exxeicht. Man könne glcht weiter mit verſchränkten Armen dem Treiben der Grenzſoldaten zuſehen. Tatäalich ließen ſich di⸗ ſchweizeriſchen Grenzſoldaten dadurch Grenzverletzungen zu Schulden kommen, daß ſie auf dadiſchem Boden ruhige Bürger mit ihren Gewehren beläſtigten. Pfalz, heſſen und Umgebung. p. Sadirbrücken, 7. Jan. Die Verhandlungen betr. Lohnerhß⸗ hung für die Metallarbeiter der Saarinduſtrie, für die ſich die Gewerkſchaften ſeit Ende November einſetzten, ſind da⸗ durch zum Abſchluß gelangt, daß den Arbeitern der Hütteninduſtrie die Stundenlöhne um 90 Pfg. bis 1„ erhöht werden und das Kin⸗ dergeld beibehalten wird. In den Maſchinenfabriken und ſonſtigen Metallinduſtriebetrieben ſollen die Löhne um 40 Prozent geſteigert werden. Die neuen Löhne haben vorläufig Gültigkeit bis El de Februar.— Verhandlur gen, die bereits vor einigen Wochen zwiſchen der Handelskammer, dem Arbeitnehmerverband für das Baugewerbe und dem franzöſiſchen Wirtſchaftsamt ſchwebten, haben zu dem Er⸗ gebnis geführt, daß dem Saarhandwerk eine Beteiligung am Biederaufbau der zerſtörten Gebiete Frankreichs in Aus⸗ ſicht geſtellt wurde, etwa in der Weiſe, daß der Wiederaufbau eines beſtimmten, begrenzten Gebietes dem Saarhandwerk vorbehalten hleibt. rrer Schülern und Schülerinnen der oberen Klaſſen ſteht der Beſuch diefer Veranſtaltung gegen Löſung einer Schülerkarte im Mann⸗ heimer Muſikhaus zu. Theater, Hanſt und Titeratur. —(Hunftl ben in der Pfal“.) An das Landes⸗Sinfonie⸗ Orcheſter wurde der berühmte Geiger Ferdinand Kauf⸗ mann als 1. Konzertmeiſter und Primarius des Streichquarte ts verpf ichtet. Kaufmann, der von ſeiner Tätigkeit als Konzertmeiſter in Wiesbaden bei dem Frankfurter und Wiesbadener Publikum noch in beſter Erinnerun“ ſtept. war Jahre hindurch Mitglied deg wellberühmten Auerguorbelts in Petersburg und der Petersburger kai erlichen Kayelle. Von da aus ging der Künſtler nach Amerika, wo er ſehr gefeiert wurde. —(Die dramatiſche Abtellung des Deutſchen VBühnenvereins,) die den zum Deulſchen Bühnenverein gehörigen 150 deutſchen Aheaſern nach ſorgfältiger Prüfung zur Uraufführung geeignete Werke vorlegen und zuweiſen wird, iſt nunmehr, wie der Tog meldet, gegründet worden. An der Spitze ſtehen neben Prof. Alfred Klaar, der den Norſitz hat, die Kerren Julins Bab und Leonbarht. —(éine unreröftentlichte Novelle von Frank Wedekind!„Ma⸗ zianne“, ein⸗ Erzählung aus dem Bauernleben. die Wedekind ſen Alter von 23 Jahren in Sülich ſchrieb, veröff zntlicht Herbert Thering in einer neuen Zeitſchrift Der kleine Roman“, die im Derliner Ver-ag von S Hermann erſcheint. iano der Theaterrätew'riſchaft! Der Intendant der beiden Natlpnelmuſeen in München, Viktor Schwanecke, wird, wie das Nerl. Tagebl.“ meldet, von ſeinem Amt zurücktreten, nochdem Slein⸗ uck die Leitung des Schauſvfelkauſes nieder⸗elegt hat. Der Rückkritt Schwaneckes, ſeiner Zeit ols Sieg des Sünſtlerrates begrüßt, be⸗ deulet das Tiasko der Schauſpieler⸗ und Sän⸗erräte. die— wenig⸗ ſtens in München— den Theaterbetrieb ungeheuer erſchwert haben. Hochſchulnachrichten. —(Ehrendoktor.) Die theol. Fakultä der Univerſität Heidel⸗ berg hat den Kammerſtenographen Enrſt Frey wegen ſeiner Ver⸗ dienſte um den Neuaufbau der evangel. Landeskirche bei Schaff⸗ ung einer neuen Kirchenverfaſſung zum Ehrendoktor ernannt. D. Aa war b 8 1897 im Pfarramt täti Aubeskirche ans. Als Mitakied der demokrat. Partel iſt D. Ernſt 525 4206 g öſfentkichen Lehen 2 ſeit Jahren Vorſitzender es Geſchäftsführenden Aus ſchuſſes des Bürgerausſchuſſes. ſchicd dann aus der evang. NHandel und industrie. Die Lage am Ruhrfrachtenmarkt. Unser fachmännischer.-Mitarbeiter schreibt uns über die letzte Schifahrtspcriode unterm 5. Jan.: In den letzten 14 Tagen stand die Rheinschiffahrt im Zei- chen des Hochwassers. Es ließ den Rhein in einem seit Jah- ren nicht erlebten Maße anschwellen. Abgeschen von der ernstlichen Hockwassergefahr, denen die Ufergebicte ausge- setzt waren und zum Teile noch ausgesetzt sind, ist der Rheinschiffahrtsbetrieb sehr wesentlich diesen, Einflusse des Hcchwassers unterle gen. Am 22. De- zember wurde am Kauber Pegel noch ein Wasserstand von 202 m verzeichnet. In den folgenden Tagen stieg das Wasser außerordentlich rasch auf.40o m am 28. Dezember und.35 m am 31. Dezember an. Am 2. Januar war das Wasser auf 705 m zurückgegangen. Nach Eintritt bezw. Ueberschteiten des ſür die Schilfbarkeit maßgebenden Wasserstandes von.6 m am Pegel zu Duisburg-Ruhrort am 30. Dezember wurde die Rheinschiffahrt zwischen Rheinhausen und Walsum geschlossen. Weiterhin wurde seitens der Verwaltung der Duisburg-Rubrorter Häfen ab 1. Januar 1920 die Erhebung des tarifmäßigen Schutzgeldes verfügt. In Duisburg-Ruhrort hat der Wasserstand mit.10 m am 2. Januar seinen Höhe- punkt erreicht: am S. Januar war das Wasser bereits wieder auf 67 m zurückgegangen. Infolge der um die Jahreswende eingetretenen kalten und trockenen Witterung dürfte ein wei⸗ teres Fallen des Wassers in erheblichem Umfange zu erwarten sein. Die Verladungen an den Kippern sind infolge des Hochwassers ganz erheblich zurückgegansen. Am 22. Dezember wurden noch rund 28 S0% Tonnen gekippt. am 31. Dezember nur noch rund 4000 Tonnen und am 2. Januar nur noch 148 Tonnen. Am 3. Januar wurde überhaupt nicht ge- kippt. Der Frachtenmarkt war ſast gänzlich still. Die Tagesmiete steht wie bisher auf 30 4 pro Tonne und Tag für Rheinkähne und 32—36 3 für Kanalkähne. Ueber die Marktlage von Rotterdam wird folgendes mitge- teilt: Infolge geringer Güterzufuhr von See ist die Stimmuns am Rottérdamer Schiffsfrachtenmarkt in den letzten Tagen ziemlich flau. Immerhin werden für Lagerschiffe im allge- meinen—674 Cents /pro Tag und Tonne erzielt. Leerraum ist reichlich vorhanden. Ergänzend wird über die Lage der Schiffahrt in Mannheim folgendes mitgeteilt: Seit 4. Januar ist die Rheinschiffahrt wie⸗ der hier aufgenommen. Es mangelte die letzten Tage hier in Mannheim sehr an Schleppkftaft. Es liegen z. B. noch Känne hier. elie bereits vor Weihnachten abfahren sollten. in- kolge eingetretenen Hochwassers jedoch nicht mehr auf Fahrt gekommen sind. Im Befrachtungsgeschäft ist es zurzeit noch sehr ruhig. Vermietungen haben in dlen letzten Tagen selten stattgefunden: sie sollen noch mit einem Satze von durchschnittlich 30—32 4 pro Tonne und Tag no- tiert werden. In Rotterdam werden insofern Schiffe gechartert als 596 Cents pro Tonne und Tag bezahlt wirddl. Die Ta!- schſepplöhne sind noch wie zu Ende vorigen Jahres mit 900 ½ Zuschlag zum Normaltarife notiert. Durch die abermals enorm gestiegenen Preise der Boote- Kahlen, sind auch die Hafenbugsierlöhne im Manuheimer Gebiet auf 600% Zuschlag gesetzt worden. Die Neckarschiffahrt ist wieder im Gange. jedoch et schr wenig Bergladung vorhanden. Die Schiffe müssen meistens leer nech Jasstfeld oder Heilbronn schleppen, um Salztransporte abzuholen. Elsässische Textilwerke.-., Berlin. Berlin. 9. Jan.(Drahtb.) Die Elsàâssischen Teatilwerke in Berlin hatten auf 7. Januar eine General⸗ versammlung einberufen, die über den Antras auf Fortbestand oder Liquidation der Gesellschaft beschließen sollte. Die Ce- sellschaft war bekanntlich im Kriege mit 22.50 Mill.& Kapital gegründet worden. wobei auch Mannheimer Finanz- interessen deteilist sind. um die unter Zwangsverwal- tung stehenden bezw. zwangsliquidierten Spinnere jen französischer Eigentümer zusammenzufassen. In- kolge des Kriegsausganges sah man sich genötigt, von dem in den Erwerbverträgen vorbehaltenen Rücktrittsrecht Gebrauch zu machen. Die geleisteten Anzahlungen bezw. dic hinter legten Sicherheiten, die bei Schluß des Geschäftsjahres(30. Juni 1919) noch nicht zurückerstattet waren, sind inzwischen mit Ausnahme eines Teilbetrages zurückgegeben. Da die Anzah- lungen gröhtenteils in Kriegsanleihe bestanden, entstand ein erheblicher Verlust. Aus Zinsen und sonstigen Einnahmen wurden 751 447(i. V. 308 149) erzielt. An Veſrlusten standen 2 840 893 1(o) zu Buch, sodaß 2 298 889„ als Unter- bilanz vorzutragen bleiben(i. V. 11 0%. Gewinn). Die Bilanz verzeichnet bei 22,80 Mill.& mit 75½% einge⸗ zahltem Kapital auf der Passivseite noch 8,28 Mill. Restkauf- preise, dlenen an„Hinterlesungen“ 647(.28) Mill. A gegen- überstehen. An Aletien sind verzeichnet noch.14&.42) Mill. HhBeteiligungen, 3,78(.34) Mill.& Bankguthaben, 398(.97) Mill.& verzinsſiche Schatzanweisungen und.46(.84) Mill. 4 Debitoren. Eigene Anlagen stehen mit 1,09(1,19) Mill. A1 zu Buch. Die schwebende Schuld stieg auf 277(.o) Mill. A. Die Beschlubfassung über die Liduidation wurde ver- tagt. Man hofft, einen Teil der Unkosten wieder zurückzu- erhalten durch Verkauf der eigenen Aktien für die Zwecke eines anderen Unter nehmens, Worüber Ver- handlungen schweben. Die Liauidation soll aher für den 1. April in Aussicht genommen werden. falls diese Verhand- lurgen nicht zu einem befriedigenden Abschluß geführt haben., Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 8. Jan.(Eig. Drahtb.) Bei ziemlich lebhaftem Geschäft stellten sich Bankaktien höher. Es zogen Tatlonalbant für Deutschland 2 und Deutsche Bank 1% an. Montanpapiere hatten eine unregelmäßige Hal- tung. Buderus verloren 4, Harpener und Phönix je 2%. Unter den ausländischen Renten gingen 5 ige Goldmexikaner um 5 75 höher. Schantungbahn 3%½ höher. Schiffahrtsaktien sind gut behauptet. Chemische Werte erfuhren mäbige Erhöhung. Farbwerke Höchst 2%%6 gebessert. Erwähnenswert sind Felten u. Guilleaume, welche 3% anzogen. Türkenſose notierten 4%= 11& höher. Süclsee-Phosphat 675, Benzaktien 238. Kolonialanteile 383 50, Gummipeter 322, Daimler Motoren 268 3 ½. Adlerwerke Rlexer + 4. 8. 8. 8. o) Steine und Frde· e) Sonstige lIndu · zudustrie. ttrlepaploro. 7T.doſgementw. Heidelb—.—-IMitt . Mitteld w. Peter. 270. Ch. U. Thonw. Aw. 198 50 Gebr. Junghans—— aAnglo Guano—.— in e1279 50 —á chem. u. elektr. rmatur ilbernt 130.50 lndustrio. Salingen Motoren Bad Anilip- u Soda Fahfzgl. Bisenach . Gold u Sidschan. 511.—[Oasmotor Deuiz Fh. Goldschmidt 320.—[Bingwerke Nürnbg.“—.— 228— Grieshem Electton30—[Dannhorn—.— Deulsch Luxemb 238.50 Farbwerdte Höchsiſe79 ö0ff,otzelen, Wersel—.— Gelsenk. Beigw.—Holzverkohlung— Ver. Frünk. Schuhf./ Harpener Bergbaufess- Rüugerswefke 235.—Schuf. Aug Wessels—.— Kaläw, Aschersleb——Allg. Ges.(Ein.) 254. bisch. Verlagsanst.—.— Kallw, Westeregeln—.—Bergmann Werke 212.— Waggon Fuchs.— Loth. H. u. Beigw..250— Deutsche Uebersee½28 Zellstoff Waldhotl 288— 10 Feſt. u. 274.50 Schantung Eisenb. 588.— Mannesm. Röhren 288.—Feſt. u. Gullleaum 10 lamd A 200 1276 a) Staatspapſlere u. Bankaktien. 50% D. Reichsanl. Darmstiädtet Bank Deutsche Bank Diskonto-Ges. Dresdner Pank Natlonalbank 1 Berghau und isenindustrie. Boch Bergb. u. Gst. Buderus Eisenw. 268.— —.— Oschl. Eisend Bed.]—.— Fahmeyer Oecli Eisen(Caro)80.50 Schuckert(Mumb.— Norddeutsch. LJoyd 142.80 Phönie Bergbau 308.— Sſemens& Dſoestl Sudb. GAmb.— Mannbeimer Eflektenbörse. An der gestrigen Börse waren einzelne Industrie-Aktien bevorzust und stellten sich höher: Verein Deutscher Oel- fabriken 200., Emaillierwerke Maikammer 190.. Karlsruher Maschinenbau 228., Maschinenfabrik Badenia 220., Cement- werke Hleidelberg 80., Rhein. Elektrizitäts-Aktien 123 G. und Zellstofffſabrik Waldhof 283 G. In Benz-Aktien war Ge⸗ schäft zu 235 6, ebenso in 5/ Kriegsanleihe zu 77.40 96. Wirtschaffniche Rundschau. Wein-Ausfuhr aus Baden. Das Badische Landespreisamt. Zweigstelle Mannheim. schreibt uns: Im Einverständnis des Ministeriums des Innern ist die Zweigstelle Mannheim ermächtigt worden, in dringen- den Fällen Versandscheine für außerbadische Weine in Mengen bis zu 600 Liter auszustellen. Zur Sanierung der Badischen Lokaleisenbahnen.-G. Karlsruhe. 8. Jan. Die Badische Lokaleisenbahn-.-G. in Karlsruhe beruft nunmehr ihre Obligationsgläubiger aus den 4% Jigen Anleihen der Jahre 1900 und footf zu einer Versummlung auf den 12. Februar ein, um über die Sanierungs- vorschläge Beschluß zu fassen. In der Versammlung wird be⸗ antragt: Aussetzung der planmäßigen Tilguns der Anleihen auf 10 Jahre. d. h. vom Jahre io0 bis zum Jahre to29 je einschl. und entsprechende Hinausschiebung dles Tilgungsplanes. Voer- zicht der Gläubiger aus den Teilschuldverschreibungen auf Zin- sen im Jahre 1920 derart. daß auf die Zinsabschnitte vom 3. Januar und 1. Juli keine Zinsen gezahlt werden und Herab- setzung des Zinsfußes der Anleihe von 4½“ auf 3%/ fütr die Jahre 1925 bis 1929 einschl., sodaß erstmalig der Zinsabschnitt vom 2. Januar 1930 wiedler die planmäßigen Zinsen von 4½0 erhalten würde. Höhere Preise für Dachpappen. Nachdem seit Festlegung der letzten Richtpreise sich die Rohpappenpreise um etwa 43.— Mk. für die 100 kg. erhöhten, setzte der Verband Deut- scher Dachpappenfabrikanten folgende neue Richtpreise ſest. die als Höchstpreise gelten sollen: Für Dachpappe mit Soer Rohpappeneinlage Mk..—. mit fooer Mk..10ũ, mit 180er Mk..20 und mit zcoer Rohpapeneinlage Mk. 190 für das Quadratmeter frei Bahnwagen der Verladestation gegen se- fortige Barzahlung ohne Abzug. Personalien. Aus Ettlingen wird mitgeteilt: Als Nach⸗ folger des verstorbenen Kommerzienrats Friedrieh Hunimel wurde das bisherige Vorstandsmitglied Paul J. Liebmann zum Generaldirektor det Gesellschaft für Spinnerei und We⸗ berei ernannt. Neueste Drahtherichie Fzlle von Hendels- und Industriesplonage. Berlin, 9. Jan.(Eig. Drahtb.) Nachdem erst vor we⸗ nigen Tagen in einer der bedeutendsten chemischen Fabriken Südwestdeutschlands wiehtise Unterlagsen für ein che⸗ misches Geheimverfahren entwendet und von un- getreuen Angestellten an das ſeindliche Ausland ver k auft worden sind. ist nunmehr auch in einem Berliner Werk ein Fall von Handelsspionage aufgedeckt worden. Es handelt sich um Anlagen, die erst während des Krieges er- funden wurden und unseren Feinden noch unbekannt sind und die sowehl für die Landesverteidigung als auch für die Land- wirtschaft und für die Volksernährung von größter Bedeutung sind. Zwei technische Angestellte der Fabrik, die noch be- sonderes Vertrauen genossen, haben wichtige Zeichnungen. Be- schreibungen und andere Unterlagen gestokhlen und der Han- delsabteilung bei der Mission einer feindlichen Macht zum Kauf angeboten. Der Berliner Kriminalpolizei ist es in diesermn Falle geglückt, die ungetreuen Angestellten noch rechtzeitig zu 22 haften. So ist diesmal größerer Schaden verhũ teg worden. Der Uebergang der Levantelinie auf die Hapag genehmulgt. w. Hamburg. o. Jan.(Drahtb.) In der gestrigen Gen versammlung der Deutschen Levantelinie wurde Antrag des Aufsichtsrates und des Vorstandes auf Uebernahme der Deutschen Levantelinie durch die Kapas genehmigt. Bei dieser Gelegenheit hielt Geheimrat Cun o von der Hapag eine Ansprache, in der er u. à. mitteilte, daß in Aussicht ge- nommen sei., im Falle einer Fusion im Rahmen der Hapag eine besondere G. m. b. H. für den Betrieb des Levantege- schäftes zu dilden. die den bisherigen Betrieb der Deutschen Levantelinie fortsetzen soll. Schwelzer Devisen. 2 Basel. 8. Jan.(Eig. Drahtb. ind.) Bei wiederum ge- ringfügigem Geschäft gaben die Kurse heute in der Mehrzahl Weiter nach. Es notierte im Mittel: Paris 31os gegen 52035. Berlin 11.20 gegen 11.42, London 21,31 gegen 21.38. Newyvrk- Kabel.6274 gegen.6171ʃ. Umbürduns der deutschen schwedischen Erzschulden. Berlin, o. Jan.(Drahtb.) Einer Stockholmer Meldung der „Frkf. Zig.“ zufolge nähern sich die seit Wochen in Gang befindlichen Verhandlungen über die Abbürdung schwe⸗ gischer Forderungen fürf Erzlieferunsen an Deutschland dem e Der schwedische Hauptinteressent jet die Graengesberg-Gesellschaft. die ihre Forderungen itu Sommer auf K.20 Mill. bezifferte. Schuldner sind meistens die deutschen Hüttenwerke. Die Kredite aind durch Bürg⸗ schaften deutscher Großbanken gedeckt. Die Forderungen sol- jen jetzt an ausländische Finanzkreise abgebürdet werden. Nach„Allehanda“ sind letztere holländische und amerikanische Firmen. von denen erstere die Forderungen an einen großen rheinisch-westfälischen Konzern, die Amerikaner jene, an eine Reihe oberschlesischer Werke übernommen haben sollen. Die Verhandlungen mit den holläadischen Firmen werden zurzeit in Kopenhagen zu Ende geführt. ————..᷑— ͤ—— Wascerstandsbeobachtungen im Monat ſanuar Pogeſ tatien vom Datum 9ee Lein 2 entengen Sohusterinsel 223 2 28 2812.+Adende 8 Uhr Nell.. f3½ 2(.832.09 Acd Naehm. 2 Ubr Maxaun 668048.72.80.19 3,07] Nachm. 2 Uhr Hannhemm 737 486 85 54 305 4½77 Horgens 7 Uhr Malnunln-re.-3. 12 Ubr R Vorm. 2 Uhr WM · Rachm. 2 Uur vom Neckar Nannefnmn.. 744662 888 80 809 4½%8Verm. Ubr Hellbronnn.88.7/8.70.80 Vörm. 7 Uur * 1 Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 10. Jannar:—— Niederſchläge, kalt. Windig. 11. Jauuar: Veränderlich, kalt. Stürmiſch. 12. Jauuar: Bedeckt, Niederſchläge, feuchtkalt. 18. Januar: Peränderlich, mildenr. ud 14. Januar: Veränderlich, milder d 15. Januar: Beränderlich, milder irmiſch. 16. Januar: Bedeckt, ziemlich milde, Niederſchläge, windig. Untte-ungsberledt. reeeeeeeee ee——— Baro- 1 Iuonste meter- 18 0 50 lleder- Temp. gemerkünten stang morgens n der dohlaz Jdes vöc Datum morſens 10 nergeh 1 057 7 Uar Nacht Citer auf] Ta es Win Bewöl- mm ras 0. dred.] den em grad 8. kua lanuar 789.2—25 27— 4⁰ atllt Habel. Duſt 4. fanuar 7478—.4—15— atull dedeokt „Jandar 572.7—00— 95 14 dedeckt 9 Januar 789 9.² 90— 12 1 4 deteskt 7. Januar 782.0 68.5— 20— dedcekt 8. Januar 749.3 98.5— 15 82 betröſ e Januar ſaas* 2³ 4 34 93 0 — N 5 — f P 3, 1 Frettag, den 94. Beklanuimachung. Die Juſtellgebühren für Expreßgut für den Stadt⸗ bezirk Mannheim werden Radige weiterer Lohner⸗ zöhung des Beſtätterei⸗ —1 mit ſoſortiger rtung erhöht. Die neuen Sätze ſind an den Schal⸗ tern veröffentlicht. Die Beſteller führen den be⸗ nichtigten Tarif mit ſich Mannheim, 6 Jan. 1920 Stationsamt. 221 Tafol-Aepfd in verſchieden. Edellorten babe noch einen Poſten abzugeben zu Mk 80.— ver Itr ab dier unter Nawnahme. Verſandkörbe ſind möglichſt einzuſend. Carl Allmendinger Wimpfen a. N. Tel. 56. E284 OFEMIIN inrggrur — 9%, N G. m. b. H. MANNHEIM p 3, 1 Telephon 3310 Tatrauliche Nuskunſte eder AtI 841 kibebungen in zllen Am nal- v. vilmesgen Teiratsausbuntte. abrpeachad ſucht Arbeit für Selcht⸗ und Schwerſuhr· 88941 werk Telephon 49. Fuhren Art orgt. Johann Luz H. 4 6 — Telephon 3381.— Suche noch Nufſräge Anferugung von B8889 Mossing- Vefglasungen Möbelfabriten. .DGeſchaftsſtelle ds. Bl. Priwat⸗ uſchr. unter U 0 92 Detektiv in allen Er mitte⸗ 7 Angebote unter R J. 11 an bie Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes. B8682 Aasaume Dpe Kie Stof.knöpfe aller rt werden raſch u. billig angejertigt. S82 beschw. Mlxe. 0 5,! Damenichneiderei Dormals Holecke. —————— Damen- und Herrenhüte iu gulz. Belour und Velpet werden gewaſchen. gelärbt u. modern gepreßt Ss3 N. Stöchler Lerderſtraße 5. parterre. — Achten Sie auf P L. 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Auf Grund des ß 9 Abſatz 4 der Berordnung des Miniſteriums des Innern werden hiermit folgende Verarbeitungslöhne für den Amtsbezirk Mannheim feſigeſetzt: für Oelmühlen bei Antrieb mit Dampf u. Waſſer⸗ kraft 20 3 per Pfund Oelfrüchte und für Oelmühlen bei Antrieb mit elektriſcher Kraft 2771 5 per Pfund Oelfrüchte weimaligem Durchlaufen. den 30. Dezember 1919. Bad. Bezirksamt Abteilung Vb. (Nr. 6995) Berordnung über Oelfrüchte u. daraus gewonnene Erzeugniſſe. Vom 16. Auguſt 1919. Auf Grund des Geſetzes über eine vereinfachte Form der J0ff emn f für die Zwecke der Ueber⸗ angswirtſchaft vom 17. April 1919(Reichsgeſetz⸗ Rlatt Seite 304) wird von dem Reichsminiſterium unter Zuſtimmung des Reichsrates und des von der Nationalverſammlung gewählten Ausſchuſſes folgendes verordnet: § 1. Erzeuger von Raps, Rübſen, Sonnen⸗ blumen. Senf(weißen und braunen), Dotter, Mohn, Lein und Hanf, Ackerſenf(Hederich, Ravi⸗ ſon) der inländiſchen Ernte Oelfzruchte) haben dieſe an den Reichsausſchuß fur Fſlanzliche und tieriſche Oele und Fette, G. m. b. H. in Berlin (Reichsausſchuß! zu liefern. Dies gilt nich t: 1. für die zur Beſtellung des Landwirtſchafts⸗ betriebes des Lieferungspflichtigen erforder⸗ lichen Vorräte(Saatguk); . ſür die zur Herſtellung von Nahrungsmitteln in der Hauswirtſchaft des Lieferungspflichtigen erforderlichen Mengen. Hierbei verbleibt den Erzeugern bei einem Beſitze bis 20 Heltar die Oelfruchternte von Hektar= 12,5 Ar von 20 bis 100 Hektar die Oelfruchternte von % Hektar= 25 Ar von 100 bis 200 Hektar die Delfruchternte von 36 Hektar= 37,5 Ur von 200 Hektar und darüber die Oelfruchternte von Hektar= 50 Ar. Bei Leinſamen verbleiben ihnen für jede ein⸗ zelne Wirtſchaft von Vorräten bis zu 500 Kilo⸗ gramm in der Hand dieſer 8 Lieferungspflich⸗ tigen 50 vom Hundert dieſer Vorräte, mindeſtens zedoch 30 Kilogramm. Als Erzeuger im Sinne dieſer Verordnung elten nur dieſenigen, welcheOelfrüchte für eigene echnung anbauen. 8 „Wer die von ihm gewonnenen Oelfrüchte unter Verzicht auf das ihm nach Abſatz 1 Nr. 2 zuſtehende Recht reſtlos abliefert, erhält auf An⸗ trag für den Verbrauch in der eigenen Wirtſchaft Oel in folgenden Mengen: für die erſten 30 Kilogramm Raps, Rübſen oder Mohn 33½ vom Hundert der Gewichts⸗ menge in Oel, für die weiteren Mengen bis 100 Kilogramm 5 vom Hundert der Gewichtsmenge in Oel, für die weiteren Mengen über 100 ilogramm 1. vom Hundert der Gewichtsmenge in Oel bis 150 Kilogramm für die einzelne Wirt⸗ ſchaft. Bei Doter und Senffaat exmäßigen ſich die Her ae Oelmengen um ein Viertel, bei Hanf⸗ a. bei men und Sonnenblumenkernen um die Hälfte. 5 abgelieſerten Ackerſenf wird Oel nicht ge⸗ währt. Wer die ihm laut 8 1 Akſatz 2 Nr. 2 belaſſenen 50 vom Hundert Leinſaat ganz oder teilweiſe ab⸗ liefert, erhält für die abgelieferte Menge nach ſeiner Wahl entweder eine Sondervergütung von 18 4 für 100 Kilogramm oder 25 vom Hundert der Gewichtsmenge in Oel und 70 vom Hundert der Gewichtsmenge in Futterrückſtänden zum Berbrauch in der eigenen Wirtſchuft. Für Lein⸗ ſaaternten über 500 Kilogramm beſtimmt ſich die Regelung nach Alſatz 1 mit der Maßgabe, daß ſich die zuſtehenden Oelmengen um ein Viertel ermäßigen. Für Leinſamen ſoll Leinöl, für Mohn⸗ und Sonnenblumenkerne Mohnöl, für die übrigen Oel⸗ früchte Rüböl gewährt werden. Die Preiſe für das Oel ſind die folgenden: für 1 Kilogramm Leinöl.60 4 für 1 Kilogramm Mohnösl.50 4 für 1 Kilogramm Rüböl.50 8. Landwirten oder eree von andwirten, welche ſelbſtgewonnene Oelfrüchte abliefern, ſind auf Antrag für den Bedarf für je 100 Kilogramm abgelieferte Oelfrüchte bis zu 40 Kilogramm, bei Mohn und Dotter bis zu 50 Kilogramm Futtermittel Gückſtände) zu liefern. Die übrigen bei der Oelgewinnung anfallenden Rückſtände ſind der Reichsfuttermittelſtelle zur Verfügung zu ſtellen und unterliegen den Vor⸗ ſchriften der Verordnung über Futtermittel vom 10. Jan iar 1918(Reichsgeſetzblatt S. 23). Die den Oelſaaterzeugern auf Grund des 8 1 zuſtehenden Mengen an Oelfrüchten und die von ibnen hieraus gewonnenen Erzeugniſſe, das ebnen nach 8 2 Auste e Oel und die ihnen nah 2 Abſatz 3 und§ 3 Abſatz 1 zuſtehenden Futtermittel dürfen von ihnen nur in der eigenen Wirtſchaft verwandt oder an.'d an die Angehörigen ihrer Wirtſchaft einſchließlich des Ge⸗ lindes, der Naturalberechtigten und der in ihrem Betriebe beſchäftigten Angeſtellten und Arbeiter zum eigenen Verbrauch abgegeben werden. 8 4. Der Beſitzer hat die vorhandenen Mengen am 1. Auguſt jedes Jahres, im Jahre 1919 am 20. Auguſt, dem en Kommunalverband anzuzeigen. Außerdem ſind die nach dieſem Zeit⸗ punkt geernteten Mengen am Erſten jeden Mo⸗ gats dem Kommunalderband onzuzeigen. Die Aeſcigen ſind von dem Kommunalverbande de.n Reichsausſchuß auf von ihm gelieferten Formu⸗ laren vorzulegen. Als Beſitzer im Sinne dieſer Berordnung gilt anch der mit der Verwaftung der Vorräte von dem Eigentümer betraute Inhaber des Gewahr ⸗ ſams. 8. ß. Der uſe bat die Oelfrüchte, die ihm nach 8 J zu liefern ſinb, abzunehmen und einen angemeſſenen Preis dafür zu zahten. Der Lieferungspflichrige hat dem Reichsausſchuß anzuzeigen, von welchem Zeitpunkt aß er zur N 80 1 er Preis für 1 ilogramm Oelfrüchte in⸗ läudiſcher Ernte des Jahres 1919 darf 5 über⸗ ſteigen: und Sommer⸗) 85 bei Raps(Winter⸗ bei Rübſen(Winter⸗ und Sommer⸗) 83 4 bei Ackerſenf(Hederich, Raviſon) 62 N bei Dotter 74 + bei Mohn 115 bei Leinſamen 74 bei Hanfſamen 62 bei Sonnenblumenkernen 68 2. Pee ven Pernben u dersg n u * Beſitzer von Porröten echtigt un perpflichtet, die zur Erhaltung und Vlege der Vorräte erforderlichen Handlungen vorzunehmen, insbeſondere auch die Vorräte ordnungsgemäß zu verſichern. Der Kommunalverband iſt verpflichtet, ihn hierbei zu unterſtützen oder, wenn der Be⸗ ſitzer die nötigen Maßnahmen zur Erhaltung der Vorräte verſäumt, ſie auf ſeine Koſten vorzu⸗ nehmen. Die Koſten ſind dem Kommunalver⸗ bande vom Reichsausſchuſſe zu erſetzen und auf den an den Lieferungspflichtigen zu zahlenden Preis zu verrechnen. Der Kommunalverband iſt ferner perpflichtet, bei ungünſtigen Ernteverhält⸗ niſſen für Einrichtungen Sorge zu tragen, die eine unverzügliche Ablieferung der Oelfrüͤchte er⸗ möglichen. § 6. Die für Oelfrüchte feſtgeſetzten Preiſe ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Geſetzes betreffend Höchſtpreiſe. Sie verſiehen ſich für ieferung frei nächſte Vahnſtation des Lieferungspflichtigen. Der Reichsausſchuß hat dem Lieferungspflich⸗ tigen unmittelbar nach Ankunft der Früchte am Empfangsort mitzuteilen, welchen Preis er als angemeſſen erachtet. Die Zahlung erfolgt binnen 14 Tagen nach Abnahme. Dem Zieſerungspſtich⸗ tigen iſt das auf der Abgangsſtation gemäß feſtgeſtellte Gewicht der Oelfrüchte zu be⸗ zahlen. Die Gewichtsfeſtſtellung iſt ordnungs⸗ mäßig, wenn ſie bahnamtlich vorgenommen wird oder wenn ſie Angaben über die Art der Ge⸗ wichtsermittlung, die Sackzahl und das Gewicht der leeren Säcke enthält und dieſe Angaben von zwei Zeugen ſchriftlich beſtätigt werden. Unterbleibt die ordnungsmäßige Gewichtslfeſt⸗ ſtellung vor der Abſendung, ſo iſt das am Em⸗ bpfangsort am Lager des Reichsausſchuſſes durch vereidigte Verwieger feſtzuſtellende Gewicht für die Beahlung maßgebend. Bei Aufgabe von Stückgut iſt das bei Aufliefe⸗ rung auf der Abgangsſtation amtlich feſtgeſtellte Gewicht maßgebend. 8 7. Erſolgt die Abnahme der Oelfrüchte nicht binnen zwei Wochen nach dem Zeitpunkt, von dem ab der Lieferungspflichtige nach ſeiner Anzeige zur Lieferung bexeit iſt(8 5) ſo iſt der Kaufpreis nach Ablauf dieſer Friſt mit eins vom Hundert über den jeweiligen Reichsbankdiskont zu ver⸗ zinſen. Für Verwahrung und pflegliche Behand⸗ lung nach Ablauf der Friſt erhält der Lieferungs⸗ pflichtige eine Vergutung von 6 4 fülr je 1000 Kilogramm und je angefangene vier Wochen. Von dem Zeitpunkt ab, von dem die Verzinſung be⸗ ginnt, geht die Gefahr des zufälligen Untergangs oder der zufälligen Wertminderung auf dengReichs⸗ ausſchuß über. Den Nachweis des Zuſtandes der Oelfrüchte im Zeitpunkt des Gefahrübergangs hat der Lieferungspflichtige durch zwei zu dieſem Zeit⸗ punkt von einem Beauftragten des Reichsaus⸗ ſchuſſes bezogene Muſter der Oelfrüchte von je mindeſtens Kilogramm Gewicht, von denen das eine in dichtem Leinſäckchen, das andere in luft⸗ dicht abgeſchloſſenem Gefäß verpackt ſein 120 zu führen; er hat dieſe Muſter dem Reichsausſchuß einzuſenden. 8 8. Das Reichswirtſchaftsminiſterium kann beſondere Beſtimmungen über die Preiſe für den Verkauf zu Saatzwecken treffen. 9. Ueber Streitigkeiten, die ſich aus der Lieferung von Oelfrüchten an den Reichsausſchuß ergeben, entſcheiden endgültig die von den Landes⸗ entralbehörden zu errichtenden Schlichtungsaus⸗ ſchüſſe Die Schlichtungsausſchüſſe beſtehen aus einem höheren Beamten als Vorſitzenden, einem Landwirt und einem ſachverſtändigen Händler oder Oelmüller als Beiſitzer. 810. Werden Oelfrüchte nicht freiwillig ge⸗ liefert, ſo wird das Eigentum an ihnen auf An⸗ trag des Reichsausſchufßes durch Anordnung der A nh Behörde auf den Reichsausſchuß oder ie von ihm bezeichnete Perſon übertragen(Ent⸗ eignung). Die Anordnung iſt an den Beſitzer zu richten. Das Eigentum geht über, ſobald die Au⸗ ordnung dem Beſitzer zugeht. Wer Oelfrüchte zur Zeit der Enteienung be⸗ itzt, gilt zugunſten des Reichsausſchnſſes oder der erſon, auf die das Eigentum übertragen wird, als Eigentümer, es ſei denn, daß dem Reichsaus⸗ ſchuß oder der bezeichneten Perſon bekannt iſt, daß einem anderen das 9 zuſteht. Der Erwerber hat für die enteigneten Vorräte einen angemeſſenen Preis zu zahlen, der em Streitfall unter Berückſichtigung der zur Zeit de geltenden Höchſtpreiſe ſowie der Güte und Verwerkbarkeit der Vorräte nach Anborung von Sachverſtändigen von der höheren Verwal⸗ tungsbehörde endgültig feſtgeſetzt wird. Sie be⸗ ſtimmt auch, wer die baren Auslagen des Ver⸗ fahrens u tragen hat. Bei Oelfrüchten. für die kein Höchſtpreis feſt⸗ geſetzt iſt, tritt an Stelle des Höchſtpreiſes ein Preis, der unter Berückſichtigung der tatſächlich gemachten Aufwendungen und, ſoweit dies nicht mönlich iſt, durch Schätzung zu ermitteln iſt. 8 11. Der Reichsausſchuß hat für die ars⸗ baldige Verarbeitung der übernommenen Oel⸗ früchte zu ſorgen. Er hat das gewonnene Oel, 481 es nicht auf Anordnung des Reichswert⸗ chaftsminiſteriums zu technſſchen Zwecken Ver⸗ wendung ſindet, der Reichsſtelle für Speiſefette abzugeben. 5 .12. Die gewerbsmäßige Herſtellung von Oel aus pflanzlichen Stoffen iſt nur mit Genehmigung des Reichswirtſchaftsminiſteriums zuläſſig. Die zum Verbrauch in der eigenen Wirtſchaft zurückbehaltenen Mengen(§ 1 Abſatz 2 Nr. 2) dürfen von den Mühlen nur bei Vorlegung und Ablieferung eines Erlaubnisſcheines angenommen werden. Die Erlanbnisſcheine ſtellt der zuſtändige Kommunalverband aus. Die Kommunalverbände und der Reichsaus⸗ ſchuß ſind verpflichtet und berechtigt, die Kontrolle über die in den einzelnen Bezirken beſtehenden Mühlen auszuüben und darüber zu wachen, daß nicht entgegen den Beſtimmungen Oelfrüchte ge⸗ en ͤh ſchuz ſieh „Der Reichsausſchuß unterſteht der Auf⸗ ſicht des ˖,ʒ § 14. Das d tsminiſterium kann Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer Verord⸗ nung zulaſſen. Es kann die Vorſchriften dieſer Berordnung auch auf andere als die im 91 ge⸗ ausdehnen. 15. Die Landeszentralbehörden erlaſſen die erforderlichen Ausführungsbeſtimmungen. 0 §16. Mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten und mit Geldſtrafe bis zu eintauſendfünfhundert htark oder mit einer dieſer Strafen wird beſtraft: J. Wer Vorräte, zu deren Ki⸗lerung er nach 9 1 Abſatz! verpflichtet iſt, beiſeit.ſchafft, zerſtoͤrt, verarbeitet, verbraucht oder an einen anderen als den Reichsausſchuß liefert; 2. Wer die ihm nach 1 Abſetz 2 Nr. 1 und 2 zuſtehenden Nengen an Oerfrüchten oder die von ihm hieraus gewonnenen Erzeugniſſe, oder die ihm nach 5 2 1 8 85 Mengen Oel oder die ihm nach 8 3 gelieferten Futtermittel (Rückſtände) an andere als die im F 3 Abſatz 3 bezeichneten Perſonen oder an dieſe Perſonen u anderen Zwecken als zum eigenen Ver⸗ rauch abgibt: 3. wer die ihm nach 9 4 obliegende Anzeige nicht in der geſetzten Net erſtattet oder wer wiſſent⸗ de d ge oder unrichtige Angaben macht; 4. wer der zur Aufbewahrung und 5 5 Behandlung(8 5 Abfatz 3) zuwider⸗ ndelt; 5. wer den nach 8 15 erlaſſenen Ausführungs⸗ beſtimmungen zuwiderhandelt; Reichsausſchuſſes 6. wer ohne die Ertaubnis des unentgeltlich er⸗ ii entgeltlich oder irbt: ̃ 7. wer ohne die nach g 12 erforderliche Geneb⸗ migung des Reldswkeſdeftgeben 821 Maunheimer General-Anzeiger. ¶ Nirtug-Ausgade.) 5. Seite. Nr. 13. ſtellt; „wer ohne Abnahme des Erlaubnisſcheines Oelfrüchte zur Verarbeitung annimmt; wer Oelſaaten, die er zu Saatzwecken em⸗ pfangen hat, nicht zur Ausſata verwendet oder die ihm übriggebliebene Menge nicht an den Neichsausſchuß zurückliefert. Neben der Strafe kann auf Einziehung der Vorräte erkannt werden, auf die ſich die ſtrafbare 5 bezieht, ohne Unterſchied, ob ſie dem äter gehören oder nicht. .17. Ob und inwieweit dieſe Verordnung auf Oelfrüchte Anwendung findet, die aus dem Ausland in das Reichsgebiet eingeführt werden, bleibt beſonderer Regelung vorbehalten. § 18. Es treten außer Kraft: 1. die Verordnung des Bundesrats über Oel⸗ früchte und daraus gewonnene Produkte in der Faſſung vom 23. Juli 1917(Reichsgeſetz⸗ blatt S. 646), ſoweit ſie ſich auf inländiſche DOelfrühte bezieht; n 2. die Verordnung über die Lieferung on Oei aus Anlaß der Zuſammenlegung von Oel⸗ mühlen und über die gewerbsmäßige erſtel⸗ lung von Oel vom 7. Auguſt 1917(Keichs⸗ geſetzblatt S. 697): „die Verordnung über die Preiſe von Oelfrüch⸗ ten vom 7. Auguſt 1917(.ichsgeſetzblatt S. 695); 4 der Verordnung über die Preiſe für ülſen⸗, Hack⸗ und Oelfrüchte vom 9. März 1918(Reichsgeſetzblatt S. 119). 9. 19. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Das Reichswirtſchafts⸗ miniſterium beſtimmt den Zeitpunkt des Außer⸗ krafttretens. Dies hat ſpäteſtens am 31. Dezem⸗ ber 1920 zu geſchehen. Weimar, den 16. Auguſt 1919. Der Reichswirtſchaftsminiſter: Schmidt. Verordnung. wom 27. Oktober 1919.) Oelfrüchte und daraus gewonnene Erzeugniſſe betreffend. Mit Ermächtigung des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters wird zum Vollzug der Reichsogzrordnung vom 16. Auguſt 1919 über Oelfrüchte und daraus gewonnene Erzeugniſſe(Reichsgeſetzblatt S. 1499) verordnet: § 1. Landeszentralbehörde im Sinne der Reichsverordnung iſt das Miniſterium des In⸗ nern; höhere Verwaltungsbehörde nach§ 10 Ab⸗ ſatz 3 der Landeskommiffär und zuſtändige Be⸗ hörde nach 5 10 Abſatz 1 das Bezirksamt. § 2. Vorſitzender des nach§ 9 der Reichsver⸗ ordnung zu errichtenden Schlichtungsausſchuſſes iſt der Landeskommiſſär. Die Beiſitzer werden von dem Landeskommiſſär ernannt: ihr Amt iſt ein Ehrenamt. Die Beiſitzer ſind vor ihrem Amts⸗ antritt durch Handſchlag an Eidesſtatt zu treuer und gewiſſenhafter Führung ihres Amtes zu ver⸗ icer Sie ſind zur Amtsverſchwiegenheit ver⸗ pflichtet. Lie Beiſitzer erhalten bei Dienſtverrichtungen außerhalb ihres Wohnortes Aufwandsentſchädi⸗ gungen und Reiſekoſten nach den Sätzen, die den Beamten der 2. Klaſſe im Sinne des 8 3 des Se⸗ ſetzes vom 5. Oktober 1908, betreffend die Koſten der Dienſtreiſen und Umzüge der Beamten(Ge⸗ ſetzes⸗ u. Verordnungsblatt S. 589), zuſtehen. 9, 3. Zuſtändig iſt der Schlichtun sousſchuß der Bezirk, in dem der Verpflichtete ſeinen all⸗ gemeinen Gerichtsſtand hat. 5,4. Die Anrufung des Esplichtungsausſchuſſes hat ſchriftlich oder zu Prototoll des Landeskom⸗ miſſärs oder des Bezirksamtes des Wohnſitzes zu erfolgen. 95. Im übrigen finden auf das Verfahren die Vorſchriften der 88 2 bis 5 der Anordnung des Reichskanzlers vom 15. November 1915 für das Verfahren vor den auf Grund der Verordnung vom 11. November 1915(Reichsgeſetzblatt S. 758) beſtellten Schiedsgerichten(Reichsgeſetzbl. S. 769) ſowie die allgemeinen Beſtimmungen der landes⸗ herrlichen Verordnung vom 31. Auguſt 1884, das Verfahren in Verwaltungsſachen betreffend, ſinn⸗ gemäße Anwendung. § 6. An Stelle der Beſitzer haben die Kom⸗ munalverbände die den Beſitzern nach§ 4 eer Reichsverordnung obliegende Anzeigepflicht da⸗ durch zu erfüllen, daß ſie Auszüge in doppelter Fertigung aus den anläßlich der Ernteflächen⸗ erhebung aufgeſtellten Ortsliſten anfertigen und je ein Exemplar davon den Kommiſſionären des Reichsausſchuſſes für Oele und Fette, dem Ge⸗ noſſenſchaſtsverband badiſcher landwirtſchaftlicher Vereinigungen in Karlsruhe und dem badiſchen Bauernverein in Freiburg übermitteln. Die Erlaubnisſcheine nach§ 12 Abſaß v der Reichsverordnung ſind von dem Kommundl⸗ verband auszuſtellen. Der Kommunalverdand kann für die Fälle, in welchen die geſamte Ernte des einzelnen Erzeugers nicht mehr wie 30 Kg. Zelfrüchte beträgt, die Ausſtellung der Erlaubnis⸗ ſcheine den Bürgermeiſterämtern übertragen. Die Erlaubnisſcheine ſind nach Muſter 4 aus⸗ zuſtellen; ſie müſſen den ausſtellenden Kommunal⸗ . Gürgermeiſteramt), Vor⸗ und Zuname owie Wohnort des zum Oelſchlagen berechtigten Erzeugers, die zugewleſene Oelmühle, die zum Schlagen zugelafſene Menge Oelfrüchte, Ort und atum der Ausſtellung, Angabe des Tages, an dem die Gültigkeit erliſcht, Siegel und Unter⸗ ſchrift des ausſtellenden Beamten ſowie die lau⸗ fende Nummer des Erlaubnieſcheines enthalten. Die ausſtellende Behörde hat über die von ihr ausgeſtellten Erlaubnisſcheine eine Liſte zu führen, welche die laufende Nummer, Vor⸗ und Zuname ſowie Wohnort des zum Oel chlagen berechtigten Erzeugers, die zugewieſene elmühle, die zum Ausſchlagen zugelaſſene Menge an Oelfrüchten und den Tag der Ausſtellung enthält; die Erlaub⸗ nisſcheine dürſen höchſtens auf die Dauer von 2 Mongaten ausgeſtellt werden; abgelaufene Er⸗ laubnisſcheine, die zum Oelſchlagen nachweislich nicht benutzt wurden, ſind auf Antrag nach Prü⸗ jung von dex ausſtellenden Behörde zu erneuern und zum Zeichen der Erneuerung hinter der lau⸗ fenden Nummer bei der Erſterneuerung mit dem Buchſtaben a, bei der zweiten Erneuerung mit dem Buchſtaben d uſw. zu verſehen. Erlaubnisſcheine dürfen nur auf zugelaſſene Oelmühlen ausgeſtellt werden. Die Ausſtellung der Erlaubnisſcheine darf nur erfolgen, wenn der Erzeuger eine Be⸗ ſcheinigung des Bürgermeiſteramtes nach Muſter BB oder eine Beſcheinigung des Kommiffionärs des Reichsausſchuſſes für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette über die vom Erzeuger zur Ablieferung angemeldeten und über die ihm zu belaſſenden Oelfrüchte b⸗ibringt. Auf der Rückſeite der Be⸗ ſcheinigung des Kommiffi““ ers iſt von dem Bür⸗ germeiſteramt nach Muſter ku beur'un,en, daß der Ablieferer der Oelfrüchte fragliche Oel⸗ fruchtgattung angebaut und geernten hat und daß ihm bisher keine oder außer der bercheinigten keine Erlaubnis zum Schlagen von Oel fruͤchten erteilt worden iſt, Der Kommunalverband hat darauf zu achten, daß ſeitens des Bürgermeiſteramts einem Er⸗ daube insgeſamt für nicht mehr als 30 Kg. Er⸗ aubnisſcheine erteilt werden. Die Verarbeitung der Oelfrüchte darf nur in 7 dem Erlaubnisſchein vermerkten Müble geſchehen. 9. Die Delmühlen dürfen Oelfrüchte nur gegen Abnabme der Erlaubnfsſcheine und in Höhe der auf den Scheinen vermerkten Gewictsmenge annehmen; das Gewicht der zur Ceimubie 98⸗ aus pflanzlichen Stoffen gewerbsmäßig der⸗brachten Oelfrüchte iſt von dem Oelmüller ſofort nachzuprüfen; Mehrmengen ſind alsbald zurück⸗ zugeben. Die Oelmütlen haben laufend ein Maßlbuch zu führen, in welches ſofort bei Annahme der Früchte Art und Gewicht der Oelfrüchte, der der Einlieferung, Name und Wohnort des Ein⸗ lieferers, Name des Kommunalverbandes oder Bürgermeiſteramtes, von dem der Erlaubnisſchein ausgeſtellt iſt, und die Nummer des Erlaubnts⸗ ſcheines einzutragen ſind. Nicht ſofort eingetra⸗ gene Erlaubnisſcheine können von den Ueber⸗ wachungsbeamten weggenommen und vom Be⸗ zirksamte für verfallen erklärt werden. Die Menge de. zurückgelieferten Oels und Oelkuchens, der Prozentſatz des Schwundes, der Betrag des Schlaglobnes, der Tag der Ablieferung oder Ab⸗ ſendung und die Beſcheinigung des Ab olers über die Richtigkeit der Angaben und etwaige Bemer⸗ kungen ſind ſpäteſtens bei der Abholung oder Ab⸗ ſendung des Oels einzutragen. Die Erlaubnisſcheine ſind von den Mühlen ſorgfältig um jederzeit damit die Angabe des Mahlbuches belegen zu können. Das Ausſchlagen der Oelfrüchte darf nur die vom Bezirksamt feſtzuſetzende Bareniſchadt⸗ ſung erfolgen. Inſoweit die anfallenden Oel⸗ kuchen von den Erzeugern ausnahmsweiſe nicht in Anſpruch genommen werden, ſind ſie von dem Oelmüller auf den jeden Monats der Reichsfuttermittelſtelle in Berlin mit Poſtkarte anzuzeigen. f, 10. Die Kommunalverbände haben eine ſtändige ſorgfältige Ueberwachung der Oelmühlen durchzuführen. uch die Landesſettſtelle ſowie der Reichsausſchuß für pelanzliche und tieriſche Oele und Fette ſind ermäsgtigt, jederzeit die Ge⸗ ſchäftsfübrung der Oelmühlen nachzuprüfen. Ergeben ſich I er basbeig im Betriebe einer Oelmühle, ſo bat das zirksamt die einſt⸗ weilige Schließung der Oelmühle zu verfügen und dem Miniſterium des Innern wegen Zurück⸗ nahme der Verarbeitungsgenehmigung orlage zu erſtatten. § 11. Zuwiderhandlungen gegen die Vor⸗ ſchriften dieſer Verordnung werden mit Gefängniz bis zu 6 Monaten und mit Geldſtrafe bis zu Leln oder mit einer von beiden Strafen raft. Neben der Strafe kann auf Einziehung der Vorräte erkannt werden, auf die ich die ſtrafbare Handlung bezieht, ohne Unterſchied, ob ſie dem Täter 2 ören oder nicht. 8 18. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Krafk. Auf den gleichen Zeitpunkt werden. Juf Verordnungen vom 28. Auguſt 1917 und 7. Juli 1918, den Verkehr mit Oelſrüchten und daraus gewonnenen Produkten betreffend(Geſetzes⸗ und erordnungsblatt 1917 —— 303, 1918 Seite 178) außer Wirkſamkeit geſetzt. Karlsruhe, den 27. Oktober 1919. Miniſterium des Innern. Remmele. Brann. — ̃ ⁴2T7T7)155—————— Muſter A „ (laufende Nummer) Erlaubuls' ein. Kommunalverband Name iſt einzuſetzen) Bor· u. guname b. Lanbwirte)(Wodnott 7 Lanbwirej iſt berechtigt, gegen Ablieferung dieſes Eilaubnis⸗ ſcheines in der ODelmühle von t ß tet g de zu laſſen „ Dieſer Schein verllerk nach Abfauf von 2 Mo⸗ naten vom Tage der Ausſtellung ab derechnet, alſo mit demmn ſeine Gültigkeit. Unterſchrift und Amtsſiegel des Leiteis d. Kommunalver⸗ bandes. ſeines Beauftragten od. des Bürgermeiſteramies: „„„6„6„ 0„ 60 0„ 0 Muſter B (Name des Landwirts)(Adreſſe des Lanbwirte) wird von dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt beſcheinigt, daß er im Wirtſch aſtsſahr in eigener Wirtſchaft. gR (Oel angebaut und abgeerntet und hlerfür keine Erlaubnis zum Schlagen von Oelfrüchten) bisher nur eine Erlaubnis zum Schia en vos Oelſtucht erhalten hat.* Unterſchrift und Amtsſiegel des Bürgermeiſteramtes: „„„„„„teeese ) Das Un ſu'reſfende iſt zu durchſtreichen. Belauutmachurg. Milchpreiſe betr. Zufolge Anordnung des Miniſteriums des In⸗ nern hat der Unterausſchuß für Milch und Fett für den Bezirk des Kommunalverbandes Mann⸗ heim⸗Land mit ſofortiger Wkung die Milchpretze unter Aufhebung der Bekanntmachung vom 26. Juni 1919 und unter Ausſchluß einer Prämien⸗ gewährung wie folgt neu feſtgelegt: KA⁷ JI. Kuhmilch: a) 2 den Gemeinden, in denen Sammel⸗ tellen eingerichtet find: 1. Vollmilch(Verkaufspreis der Sammelſtelle an den Verbraucher) pro Liter 95 3 2. Magermilch(Verkaufspreis der Sammel⸗ ſtelle an den Verbraucher) pro Liter 47 3 3. Vollmilch(Verkaufspreis des Erzeugers an die Sammelſtelle bei Lieferung frei Sammelſtelle) pro Liter 8³ b) In den Gemeinden, in denen keine Sa m⸗ melſtellen eingerichtet ſind: 1. Bollmilch(Stallgrenzpreis) abgeholt beim Erzeuger, pro Liter 80 3 2. Vollmilch, frei Haus des Verbrauchers ge⸗ liefert, pro Liter 3 II. Ziegenmilch: Der Vreis wird dem der Kußmilch durchweg gleichgeſtellt: a) Verkaufspreis der Sammelſtelle an den Ver⸗ braucher pro Liter 90 4 b) Verkaufspreis des Erzeugers: 1. bei Lieferung an die mmelſtelle pro Liter 88 3 2. bei Lieferung an den Verbraucher(abge⸗ holt bei dem Erzeuger) pro Liter 80 frei Haus des Verbrauchers gelieſert pro Liter 88 In Gemeinden, in denen Santmelſtellen be⸗ ſteden, wird das detreffende Bürgermeiſterumt hiermit ermächtigt, einen geringeren Lieferpreis für den Erzeuger und einen geringeren Ver⸗ braucherpreis ſeſtzuſetzen. Dieſe Preiſe ſind Höchſtpreiſe. Die neber⸗ ſchreitung derſelben Ueen nis bis zu 1 Jahr und mit Geidſtrafe bis zu 10000.— oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Mannheim, den 6. Januar 1920. Senguselderben Naunbels-dak. 3 1 5 4 1 8 8 + 1 1 15 eeeee de ee e eee ** — cccc 1 2ͤ1ĩ7ĩé%i —————— 8. Seite. Nr. 13. Maunheimer Geueral⸗Anzeiger. 9. Januar 1920. Die Verwendung des Mehrerlöſes aus den Häuten von Schlachtvieh und Schlachtpferden betr. Bekauntmachung. Auf Grund der Verordnung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters vom 26. November 1919, die Ver⸗ wendung des Mehrerlöſes aus Häuten von Schlachtvieh und Schlachtpferden(Reichsgeſetzblatt 1919 Seite 1903/) wird hiermit in Abänderuag unſerer Bekanntmachung vdom 16. November 1919 zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß mit Wir⸗ kung vom 21. Dezember 1919 bis auf Weiteres nachſtehende Fleiſchpreiſe feſtgelegt worden ſind: 1 Pfund Fleiſch koſtet bei Abgabe an den Ver⸗ braucher: 1. bei Rindfleiſch: a) für alle Stücke mit Knochenbeilage und zwar höchſtens 20 vom Hundert des Fleiſchge⸗ wichtes.60 b) für ausgebeinte Stücke ohne Knochenbeilage (ausgenommen Lummel) 1.— e für Lummel ohne Knochen 1 2. bei Kalbfleiſch: a) für alle Stücke mit Knochenbeilage und zwar höchſtens 25 Prozent Knochen des 9.— gewichtes 1.— )-für Schnitzel ohne Knochenbeilage.70 Die übrigen Preiſe für Schaf⸗(Hammel⸗leiſch, Ziegenfleiſch(Zickleinfleiſch, für Schweinefleiſch und Wurſt und ſonſtige Fleiſchwaren bleiben vie gleichen, wie ſie vom Miniſterium unterm 2. Juni(Staatsanzeiger vom 26. Juni Nr. 146) be⸗ kanntgegeben worden ſind. 85 Die Ueberſchreitung vorſtehender Höchſtpreiſe hätte Beſtrafung zur Folge. K47 Mannheim, den 3 Kommunalverband Aufgebot. Der Bäckermeiſter Friedrich Sigmann in Mann⸗ heim, Landteilſtraße 6a, hat zugleich namens ſei⸗ ner Ehefrau Roſa geb. Brand das Aufgebot des für die im Grundbuch von Mannheim Band 5 Heft 25 in Abt. III Nr. 8 auf dem Grundſtü Lgb. Nr. 94 der Bäcker Theodor Lutz Eheleute in Oftersheim zu Gunſten der Antragſteiler einge⸗ ktragene Hypothek über 15 000 ¼ ausgeſtellten Hy⸗ pothekenbriefs beantragt. Der Inhaber der Ur⸗ kunde wird aufgefordert, ſpöteſtens in dem auf Donnerstag, den 29. April 1920, vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, 2. Stock, Saal D, Zimmer Nr. 114, anberaumten Aufge⸗ botstermine 5 Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗Er⸗ klärung der Urkunde erfolgen wird. Am7o Mannheim, den 31. Dezember 1919. Amtsgericht Z. 9. 17 8 Manr m⸗Land. eigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mann⸗ heim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen der Karoline geborene Hornung, Witwe des Bäckers Wilhelm Henn in Mannheim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück Ats8 am Dounerstag, den 18. März 1920, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notariat 7 in deſſen Dienſträumen Q 6. 1 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Oktober 1919 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittejlungen des Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreſſen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schützungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. ˖ Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ne Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes aus dem Grundbuch nicht erfichtlich waren, 5 im Verſteigerungstermine vor der Auf⸗ 1 rderung zur Abgabe von Nehoten ouzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft de machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung es geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des V ſpruche des Gläubigers nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung ent⸗ gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 235, Heft 33, Beſtandsverzeichnis J. Lagerbuch Nr. 5054, Flächeninhalt 3 a 20 am Hofreite Schwetzingerſtraße 50, worauf ſteht: ein dreiſtöckiges Wohnhaus mit Keller und Abort nebſt angebautem Backhaus mit Keller Schätzung 70 500— Siebzigtauſendfünf⸗ hundert Mark. Mannheim, den 29. Dezember 1919. Notariat 7 als Vollſtreckungsgericht. 8 gerungserlöſes dem An⸗ und den übrigen Rechten den 2 1* Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangsbollſtreck ſoll das in Mannheim belegene, im Grundb Nann⸗ heim zur Zeit der Ei 9 rſte ungs⸗ vermerkes auf den Namer 8 ilipp Rühl, Gaſtwirt in Mannheim und Genoſſen eingetra⸗ gene, nachſtehend beſchriebene Grundſtü am Donners den 4. März 1920, mittags 10 Uhr Nit58 durch das unterzeichnete Notariat 7 in deſſen Dienſträumen Q 6. 1 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 1. November 1919 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die zur Zeit der Ei merkes aus dem ſpäteſtens im forderung zur 2 und, wenn der zu machen, widrig des geringſten Gebot der Verteilung des Verſte ſpruche des Cläubigers und der nachgeſetzt werden. „Diejenigen, welche ei gegenſtehendes Recht ha vor der Erteilung des oder einſtr e Einſtellung des beizuführen, widrige für ſteigerungserlös an die Stell Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtſicks: Grundbuch von Manuheim, Band 189, Heft 39, Beſtands 18 1 Auff traa derung, Rechte, ſoweit ſie ig des Verſteigerungsver⸗ ungstermine vor der Auf⸗ n Geboten anzun en iderſpricht, glaubhaft er Feitſtellung tigt und bei dem An⸗ Flächeninhalt 1 à 91 qm H 6. 2, worauf ſteht: Wohnhaus, Wirtſchaft mit Lagerbuch Nr. 3206, Hofreite, Stadtetter 3) ein dreiſtöckiges dreieinhalbſtöckiger Seitenbau, Wirt⸗ b) ein dr 8. 8 1 ſchaft, Wohnung und Keller nebſt Schopf⸗ Schildgerechtigkeit„Zum weißen anbau, mit S Elefanten“ al Schätzung 42 000 Mark. Mannheim, den 29. Dez Notariat 7 als Vollſtreckungsgerich — zweiundvierzigtauſend nther Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mann⸗ heim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Wilhelm Tullius jr., Grundſtücksbeſitzer in Frankfurt a. M. einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Dienstag, den 16. März 1920, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notariat 8 in deſſen Dienſträumen 6. 1 in Mannheim verſteigert werden. 5 Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Oktober 1919 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsoer⸗ merkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Gevoten cuzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu mathen, widrigenfalls ſie bei der Jeſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung en⸗ gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch bon Maunheim, Band 24, Heft 30, Beſtandsverzeichnis J1 Lagerbuch Nr. 357 g, Flächeninhalt 3 a 17 qm Hofreite Riedfeldſtraße Nr. 35 u. 37, Humboldt⸗ ſtraße 18. Auf der Hofreite ſteht: a) ein vierſtöckiges Eckwohnhaus mit T⸗Eiſen⸗ betonkeller, Nt61 b) ein einſtöckiger Abort mit Piſſoir. Schätzung 98 000%— Achtundneunzigtauſend Mark. Der Wert der Zubehörſtücke beträgt 2965 l. Mannheim, den 29. Dezember 1919. Notariat 8 als Vollſtreckungsgericht. Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung zum Zwene der Aufhebung der Gemeinſchaft ſollen die in Mannheim belegenen, im Grundbuche von Mann⸗ heim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Johannes Back, Landwirt in Sandhofen und Genoſſen eingetra⸗ genen, nachſtehend beſchriebenen Grundſtücke am Dienstag, den 9. März 1920, vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat 8 in deſſen Dienſträumen Q 6. 1 in Mannheim verſteigert erde werde— Der Verſteigerungsvermerk iſt am 19. November 1919 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Geundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. 5 Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, elaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Tiejenigen, welche ein der Verſteigerung ent⸗ gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Mannheim, Band 605, Heft 18, Beſtandsverzeichnis J1 Gemarkung Sandhofen: Lagerbuch Nr. 883, Flächeninhalt 27 à 92 qm Ackerland, Wingerts⸗ und Steinweg. 2200 l. Lagerbuch Nr. 378, Flächeninhalt 14 a 6 qm — rechts auf die Mannheimer Straße 4200 J. Lagerbuch Nr. 8 374a, Flächeninhalt 8 a 29 qm Bauplatz, Stadtteil Sandhofen, Sandhofer⸗ ſtraße 287. 4100 J. Nt6ꝛ Mannheim, den 30. Dezember 1919. Notariat 8 als Vollſtreckungsgericht. Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannhe belegene, im Grundhuche von Mann⸗ heim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Reinhard Kaufmann in Mannheim, eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchriebene Grundſtück Nt6l am Dienstag; den 23. März 1920, vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat 8 in deſſen Dienſträumen Q 6. 1 in Mannheim verſtergert werden. 4 Der Verſteigerungsvermerk iſt am 24. Oktober 1919 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung»ent⸗ gegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung Joder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 548, Heft 33, Beſtandsverzeichnis 1 Lagerbuch Nr. 171294, Flächeninhalt 2 a 22 am Hofreite(Bauplatz) Stadtteil Waldhof, Lerchen⸗ ſtraße 3. Schätzung 2700 ½— Zweitauſend⸗ ſiebenhundert Mark. Mannheim, den 30. Dezember 1919. Notariat 8 als Vollſtreckungsgericht. Kommunismus. werden sollte. eines gesunden sozialen Aufbaue STUTTGART, den 6. Dr. Rudolf Steiner. Die Vertrauensärzte des Militär⸗ verſorgungsgerichts betr. § 23 der Verordnung des Reichs⸗ Gemäß arbeitsminiſters vom 18. Februar 1919(R. G. Bl. S. 217 ff) hat das Militärverſorgungs⸗Gericht für die Jahre 1919 bis einſchl. 1922 als Sachberſtändige gewöhlt: a) für Chirurgie: Geh. Med⸗Rat Dr. Heuck, Medizinalrat Dr. Bräuninger in Mann⸗ heim; b) für innere Medizin: Medizinalrat Dr. Zix und Dr. Schleid, ferner Dr. Kißling, Direktor der ſtädt. Krankenanſtalten in Mannheim, c) für Nerven⸗ krankheiten: Medizinalrat Dr. Max Friedmann, Nervenarzt Dr. Fritz Kaufmann und Dr. Mann in Mannheim, Profeſſor Dr. Gruhle in Heidelberg. d) für Augenheilkunde: Dr. Bierbach u. Dr. Fuchs in Mannheim, e) für Naſen⸗, Hals⸗ und Ohren⸗ heilkunde: Dr. Werner in Mannheim, 5) für Lungen⸗ heilkunde: Dr. Harms in Mannheim. Daneben ſind in geeigneten Fällen die akademiſchen Kliniten in Heidelberg und die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch zur Erſtattung von Gutachten heranzuziehen, end⸗ lich wird im Bedarfsfalle auch ein außerhalb des Gerichtsſitzes wohnhafter Bezirksarzt mit der Nach⸗ unterſuchung und Begutachtung bettaut. Mannheim, den 30. Dezember 1919. 850 Das Militärverſorgungsgericht. Antiche Veröksentucungen der Sactgemeinde Samstag, 10. Januar gelten folgende Marken: J. Für die Verbraucher: Brot: Für je 750 Gramm die Brotmarke 1. Mehl: Für 200 Gramm die Mehlmarke 1. Feit: Auslands⸗Margarine Kopfmenge 125 Gramm zu Mk. 12.25 das Pfund die obere Hälfte des Stammabſchnittes der Fettkarte(die andere Hälfte iſt für die nächſte Ausgabe aufzuheben) in den Verkaufsſtellen 971—1668. Butter:/ Pfund zu Mk..04 die Buttermarke 97 in den Verkaufsſtellen 85—250. Kartoffeln: Lür 2 Pfund Kartoffeln(das Pfund zu 20 Pfg.) und 3 Pfund Speiſemöhren(das Pfund zu 18 Pfg.) die Kartoffelmarke 235 in den Vertaufsſtellen 269—615. Zucker: 250 Gramm für die Zuckermarke Win den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—1668. Der Preis deträgt für das Pfund Würfelzucker Mk..08, für alle übrigen Sorten Mk..05. Süßſtoff: Markenfrei zu den aufgedruckten Preiſen in den Apotheken und Drogerien. Reis: 200 Gramm zu Mk..40 für die Kartoffel⸗ erſatzmarke 10 in den Kolonialwaren⸗Verkaufs⸗ ſtellen—1688. Haferflocken: 300 Gramm für die Kartoffelerſatz⸗ marte 11 in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen —1668(das Pfund Mk. 19005 Fleiſch: In der Woche vom 5. bis 11. Jauuar 1920 gelangen zur Verteilung: 150 Gramm friſches Fleiſch, davon /s Wurſt. Mager- oder Buttermilch: Für ½ Liter die Marke 98. Miichverſorgung. Am Donnerstag, den 8. ds. wurden 100% ſüße Vollmuch verteilt II. Für die Verkaufsſtellen: Zur Abgabe ſind bereit: Feit: Auslandsmargarine Rapfmenge 125 Gramm u Mk. 12.60 das Pfund) für die Verkaufs⸗ ſtellen 85—275 im Verkaufslager Q 2, 5 am Samstag, den 10. ds. von—3 Uhr. Aus⸗ weis und möglichſt Schecks als Bezahlung mitbringen. Abgabe erſolgt in Originaltiſten. Butter: ½8 Pfund zu Mk..04 für die Verkaufs⸗ ſtellen 251—330 am Samstag, den 10. ds. von—1 Uhr. Kartoffeln: Für die Kartoffelmarke 235, 2 Pfund Kartoffeln und 3 Pfund Speiſemöhren. Die Empfangsbeſcheinigungen ſind von den Ver⸗ kaufsſtelen 616—1600 am Samstag⸗Vormittag, den 10. ds. bei der Kartoffelſtelle, Zimmer da abzuholen. Abſtempelung der neuen Lebensmittelkarten. Die neu ausgegebenen Fett⸗, Kartoffel⸗, Milch⸗ konſerven⸗ und Fleuchtarten müſſen bis ſpäteſtens Montag, den 12. ds. zur Abſtempelung gebracht werden. Die von den Verkaufsſtellen abgeſtem⸗ pelten und abgetrennten Beſtellabſchnitte der obigen Karten ſind im Lebensmittelamt im Erdgeſchoß abzuliefern, während die Beſtellabſchnitte der Fleiſch⸗ karien bei der Schlacht⸗ und Viehhofditektion abge⸗ geben werden müſſen. Zur Vermeidung eines zu ſtarken Andranges werden die Händler in 2 Gruppen abgefettigt und zwar am Dienstag, den 13. die Verkaufsſtellen von—600, Mittwoch, den 14. ds. die Verkaufsſtellen 601—1600. Es iſt dringend geboten, daß die Abſtempelung raſch vorgenommen wird. Verzögerungen können jür die betr. Haushaltung zur Folge haben, daß ſie bei der Warenverteilung übergangen wird, denn ſelbſtverſtändlich können die Verkaufsſtellen nur mit den Waren beliefert werden, für die ſie rechtzeitig die Beſtellabſchnüite eingereicht haben. »Städtiſches Ledeusmittelamt, C 2, 16/18. Freitag, den Br. Rudolf Steiner und der Bund für Brei- gllederung des sozlalen organismus. Durch einen großen Teil der deutschen Presse geht die Nachricht, Dr. Rudolf Steiner und der Bund für Dreigliederung stünden in Verbindung mit Bolschewismus und Gleichzeitig stelle er die Namen aller angeblich im reaktionären Sinne tätigen Offiziere fest und sammle gegen diese Material ũber völkerrechtswidrige Hand- lungen an Hand von Zeugenaussagen, das dann der Entente zwecks Auslieferung zugestellt Demgegenüber stellen wir fest, daß diese Nachricht in jedem Satz eine ver- leumderische Unwahrheit und die Beschuldigung der Verbindung mit Bolschewismus eine wirkliche Absurdität ist, die sich jedem Unbefangenen als eine leicht durchschaubare Machination zu erkennen gibt. Dazu gehört auch der als Beweismaterialdienen sollende angebliche Brief Dr. Steiners bezw. des Bundes. Der Bund wurde im April 1919 auf Grund des öffentlichen Aufrufes Dr. Rudolf Steiners„An das deutsche Volk und an die Kulturwelt“ ins Leben gerufen. Er befaßt sich seit seinem Bestehen ausschließlich mit der öffentlichen Verbreitung derjenigen Ideen, welche in dem grundlegenden Buche Rudolf Steiners„Die Kernpunkte der sozialen Frage“ niedergelegt sind und arbeitet ohne Anlehnung an irgend eine Partei lediglich im Sinne 8. anuar 1920. dand für Umiglederung des zorlalen rganlmus: Kühn, Leinhas, Kom.-Rat Molt, Dr. Unger, Dr. von Blume. 55 38 Flir die zahlreichen Kranzspenden und Ebenso danken wir Herrn Stadtpfarrer Dr. tröstenden Worte. Im Namen der Alfred Danksagung. Teilnahme an dem uns so schwer betroffenen Verluste meiner geliebten Gatiin sagen wir Allen unsern aulrichtigsten Dank. die uns erwiesene Lehmann für seine B88952 Hinterbliebenen: Kieser. Aat dier biienm Imeige Verwandten, Freunden u. Bekannten die traurige Mitteilung, dass unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Onkel, Herr B8998 Auab Mosemanl. ewn im Alter von 60 Jahren, heute früh an einem Herzschlage plötzlich sanft ent- schlafen ist. Mannheim(Kepplerstr.%0, den 8. Januar 1920. Haltarha Motemann, gvk. Rupter und Kinder. Die Beerdigung findet am Samstag, 10. Januar, nachmiitags ½4 Uhr, statt. Todes-Anzeige. Qoit dem Allmächtigen hat es ge- fallen, heute früh 8 Uhr unsern lieben Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwa- ger und Onkel B8988 Ialiek uanig aber Weichenwärter a. D. im Alter von 77 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim(Böckstr. 18), 8. Jan. 1920. In tiefer Trauer: Sophie Graßer WwW. u. Kinder. Die Beerdigung findet Samstag miitag 1 Uhr von der Friedholkapelle aus statt. Ifraelitiſche Gemeinde. In der Hauptſynagoge: Freitag, den 9. Januar, abends.45 Uhr Samstag, den 10. Januar, morgens.30 Uhr Samstag, den 10. Januar, nachmitt 2 ½ Uhr Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärung Samstag, den 10. Januar, abends.35 Uhr An den Wochentagen. Morgens.30 Uhr.— Abends.30 Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, den 9. Januar, abends.45 Uhr Samstag, den 10. Januar, morgens.30 Uhr Samstag, den 10. Januar, abends.35 Uhr An den Wochentagen. Morgens 7 Uhr.— Abends 4 Ubr. Von der Neise zurück! Dr. E. Fuchs, Augen-Aerztin Tattersallstrasse 14. Ea Spfechst. Werktags 11—1 und 4—6 Uhr. „Bekanntmachung. Die Geſellſchafter der Buch⸗ und Kunſtdruckerei Johannes May G. m. b. H. in Mannheim haben in ihrer Sitzung vom 30. Dezember den Beſchluß gefaßt, die Geſellſchaft aufzulöſen. Als Liquidatoren ſind die Herren W. von Hagen, Mannheim, und Karl Ott, Mannheim, ernannt. Die Gläubiger der Firma werden aufgeſordert, ihre Jocderungen geltend zu machen. 358 Mannheim, den 1. Jannar 1920. Statt Karten! 6E160 N Ihre Vermühlung beehren sich anzuzeigen Jack Mortgé und Frau Oläre geb. Tryfus. Worms a. Rhn., Saurbrücken 3, Kümmeterstr. 20 Sulzbachstraße 1 Januar 1920. Einige Hundert Wagron Martholz(Buchen) und en. 50 Waggon Kiefernbrennholz ſofurt abzugeben. 374 Ellofferten an Ridinger& Höller, Holz⸗ großhandlung, Heidelherg, Kleinſchmidiſtr. 10 Vermögende Heiraten für Herren u. 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