—— 32 7* Mitltags⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 23. er rn tung: Dr. Fritz Soldenbaum. Verantwortlich für politik: Dr. Fri W ſür euil'ston i U: A. Madern⸗, für Cokales und den Übrigen redaktionellen Teil: Richard r Handel: Dr. K. Pfab. für Knzeigen: Karl Hügel, Drua und Verlae: D rei ann eimer General⸗ Hnzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Draht⸗ Rdr.: General⸗ Manaheim. Dofſcheck. Konts Nr. 17590 Karlsrude in Baden.— Sernſprecher Ur 700 7046. elder, „ Haas, Anzeioer der Bruch des Friedensverkrages. Ein Mahnwort zur inneren Lage. In dem neuen Aufflammen des Bürgerkriegs in Deutſch⸗ land iſt viel zu wenig beachtet und gewürdigt worden der Bruch des Friedensvertrags, der in den von der Rhein⸗ landskommiſſion feſtgeſetzten Beſtimmungen liegt. Sie bedeuten eine außerordentliche Verſchärfung des gegenwärti⸗ gen Zuſtandes. Angeblich hat die deutſche Regierung in einer Note Proteſt erhoben. Ueber den Inhalt der Note iſt bisher nichts veröffentlicht. Es iſt beſchämend, wie gleichgültig weite Kreiſe unſeres Volkes dieſen Fragen gegenüberſtehen, die doch wahre Lebensfragen der deutſchen Nation ſind. Aber wir haben ja Wichtigeres zu ſchaffen wir müſſen uns innerlich weiter ſchwächen und zermürben, um den Franzoſen das Spiel zuerleichtern. Gerade hier im Weſten ſollten wir beſſer Acht haben auf den inneren Zuſammenhalt, die innere Geſchloſſenheit und auf die„grif⸗ figen“ Hände der weſtlichen Nachbarn, denen wir eine außer⸗ ordentliche Freude bereiten mit der Schürung neuer Unruhen, die uns wirtſchaftlich und politiſch immer ohn⸗ mächtiger machen, immer unfähiger, Widerſtand zu leiſten gegen alle neuen Anſchläge auf deutſches Land und deutſches Gut. Wir dürfen nicht überſehen: Frankreich wird mit den Mit⸗ teln, die ihm der Friedensvertrag zur Verfügung ſtellt, ziel⸗ bewußt an der Zertrümmerung des Deutſchen Reiches arbei⸗ ten, um auch das Gefüge zu zerſtören, das der Friedensvertrag noch feſt und intakt übrig gelaſſen hat. Darum hat die Frie⸗ denszeit mit jener Verfügung begonnen, die über das be⸗ ſetzte Rheinland eine Art dauernden Belage⸗ rungszuſtand verhängt und unter Bruch des Friedens⸗ vertrages die Reglerungsgewalt des Deutſchen Reiches dort völlig lahmlegi. wo Frankreich ſich nunmehr einzu⸗ richten gedenkt. Dieſe Maßnahme hat wohl nicht den Sinn, daß fortan im Rheingebiet eine franzöſiſche Schreckensherr⸗ ſchaft geführt werden ſoll. Sie verfolgt eher den Zweck, das Rheinland nicht nur in wirtſchaftlicher, ſondern auch in politi⸗ ſcher Hinſicht an das franzöſiſche Brot zu gewöhnen. Der Rheinländer ſoll im Deutſchen Reiche fremd werden. Und wenn das gelingt, ſo mag ſich der Franzoſe wohl der Hoff⸗ nung hingeben, deutſches Land, wenn auch nicht äußerlich, ſo doch kulturell und ſeiner ganzen Sinnesart nach in Frank⸗ reich einzubürgern. Seien wir uns klar darüber, daß Frank⸗ reich ganz zielbewußt an der Aufgabe arbeiten wird, dem deutſchen Nachbarn die Wacht am Rhein für immer aus der Hand zu nehmen. Die Zeit des Friedens wird für uns eine Zeit des Kampfes ſein. Nicht nur des Kampfes im Innern um Geſundung und Wiederaufbau, ſondern auch des ſtillen unab⸗ läſſigen Kampfes nach außen gegen die engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Verſuche, die Stricke, mit denen uns der Friedens⸗ vertrag gebunden hat, für alle Zeiten feſtzuknüpfen. Dieſe Verſuche werden ihnen zweifellos mißlingen, wenn das deutſche Volk ſeine ganze Kraft dagegen auf⸗ bietet, denn es iſt ein völliges Ding der Unmöglichkeit. 60 und mehr Millionen Menſchen deutſchen Stammes in dauernde Feſſeln zu ſchlagen. Aber wie Deutſchland durch eigene Schuld den Krieg verloren hat, ſo kann es durch eigene Schuld auch das Spiel des Friedens verlieren. Es kann auch jetzt, wie es leider während des Krieges der Fall geweſen iſt, dem Feind in die Hände arbeiten durch innere Uneinigkeit, durch Mangel an Nationalbewußtſein und durch Mangel an politiſcher Ge⸗ ſchloſſenheit. Wenn ſich der Deutſche wieder aufrafft zu dem feſten Willen, ein einiges und ſtarkes Volk zu ſein, ſo wird ſich ſein politiſches Schickſal auch wieder wenden. Daß dieſer Wille in der Maſſe des Volkes vorhanden iſt, deuten heute leider noch keine ſicheren Zeichen an, laſſen die betrübende Vortommniſſe der letzten Tage faſt bezweifeln. Sielbewußt hat der Franzoſe am Rhein den erſten Zug getan, der ihm das Spiel gewinnen ſoll. Andere werden folgen und währenddeſſen feiern in Deutſchland Streikluſt und politiſche Zerſtörungswut neue Triumphe. Wahr⸗ lich ein ſchlechtes Horoſtop, unter dem der Frieden geboren worden iſt! Aber wir hoffen dennoch auf Deutſchlands Wie⸗ dergeburt und hoffen, daß gerade unter dem Zeichen der fortdauernden Bedrohung von Weſten her der entſchloſſene und geſchloſſene Widerſtand gegen die innere Zerſetzung und Auflöſung ſich immer mehr kräftigen wird. Wir müſſen ſie mit aller Macht überwinden, damit nicht der Franzoſe das Reich überwinde. der unmögliche Staat. Wex.— Wien, 9. Jan. 1920. In parlamentariſchen Kreiſen äußert man ſich über den Eifer, mit dem die Pariſer Preſſe ſich neueſtens für eine Hilſe⸗ leiſtung für Deutſchöſterreich einſetzt. folgendermaßen: Die füngſten franzöſiſchen Sympathiekundgebungen haben der deutſchöſterreichiſchen Oeffentlichkeit gar keinen Eindruck Racht. Auch die franzöſiſcher Politik zugänglichen Blätter en ſich darauf beſchränkt, dieſe Zettuggeene ohne Be⸗ ung zu verzeichnen. Eine andere Haltung wäre in der Oeffentlichkeit gar nicht verſtanden worden. Wäre es Frank⸗ reich wirklich ernſt, Deutſchöſterreich und beſonders Wien zu helfen, dann müßte es die Initiative zur gründli⸗ chen Reviſion des Friedensbertrages von Saint Germain ergreifen, da dem deutſchöſterreichiſchen Staate, der durch dieſen Vertrag geſchaffen wurde, eben nicht geholfen werden kann, weil es nicht lebensfähig iſt. Es iſt be⸗ greiflich, daß man in Paris immer noch zögert, das zuzugeben. weil man nur ſchwer ein Werk preisgeben will, das einen we⸗ ſentlichen Beſtandteil des außenpolitiſchen Syſtems iſt, das Frankreich aufrichten will.— Wir haben beſtimmte Nachrichten darüber, daß man in London dieſe Auffaſſung nicht teilt und daß England bereit wäre, dem deutſchöſter⸗ reichiſchen Lande den Anſchluß an Deutſch⸗ land zu geſtatten, allein es ſcheint in der Abſicht der engliſchen Staatsmänner zu liegen, Frankreich zunächſt nicht daran zu hindern, ſich auf dem europäiſchen Feſtlande mög⸗ lichſt zu kompromittieren.— Allein auch dieſe Politik Eng · lands iſt zeitlich begrenzt, da alle unſere Parteien damit rech⸗ nen, daß bei en der Beſtimmungen des Frie⸗ dens von Saint Germain, die die deutſchöſterreichiſchen Länder zu einem unmöglichen„Staat“ verdammen, der Zuſammen⸗ bruch noch vor Beginn des Sommers erfolgen wird. Eine amerikaniſche Stimme für den Anſchluß Oeſterreichs an Bayern. Haag, 14. Jan.(WB.) Der Nieuwe Courant meldet aus Waſhington: Hover erklärte vor dem Ausſchuß des Repröſentantenhauſes, der ſich mit der Frage der Unter⸗ ſtützung Europas befaßt, die europäiſchen Mächte ſeien verantwortlich für die Lage in Oeſterreich, denn ſie zwangen Oeſterreich einen Vertrag zu unterzeichnen, der ihm das ganze Ackerbaugebiet, aus dem es früher zuſammen⸗ zeſetzt geweſen iſt, raubte. Hover ſchlug vor, die Schwie⸗ rigkeiten dadurch zu löſen, daß Oeſterreich geſtattet werde, ſich an Layern anzuſchließen. Die Wächter Oeſterreichs. Paris, 14. Jan.(WB.) Die Agence Havas meldet: Auf Grund von aus London e Nachrichten aus Wien, welche die dortige politiſche Lage als kritiſch hin⸗ ſtellen, erhalten die Vertreier Frankreichs und Englands An⸗ weiſungen, ſobald ſie es für nötig erachten, zu veranlaſſen, daß jede Aenderung des beſtehenden Zuſtandes bei der britiſchen und franzöſiſchen Regierung die ungünſtig ſte Beurteilung finden würde. Die Jukunft der öſterreichiſchen Wehrmachl. Wien, 15. Januar.(W..) In der deutſchöſterreichiſchen Nationalverſammlung bedauerte Staatsſekretär Deutſch bei der Begründung der Wehrvorlage, daß Oeſterreich durch den Friedensvertrag das Milizſyſtem verboten und das Söld⸗ nerſyſtem aufgezwungen wurde. Wenn wir es auch ab⸗ lehnen, ſagte er, die Streitfrage der Völker mit den Waffen auszufechten, ſo brauchen wir doch eine Wehrmacht, da die Welt noch in Unruhe iſt. Es kann geſchehen, daß unſere Nach⸗ barn miteinander in Konflikt kommen. Wären wir bei einem ſolchen Konflikt nicht imſtande, unſere Neutralität aui⸗ recht zu erhalten, ſo könnte es ſchließlich geſchehen, daß der Krieg der Nachbarn auf deutſch⸗öſterreichiſchem Boden ausge⸗ ochten werden würde. Wir müſſen deshalb wenigſtens jm⸗ tande ſein. unſere Grenzen zu ſichern. Die Organiſation der Wehrmacht muß der Wehrmacht der Schweiz nachgebil⸗ det werden, weil dort die Heeresform der Miliz beſteht. Die Auslit ſerungsfrage. Die Schweizer Preſſe gegen die Auslieferung des Kaiſers. Bern, 14. Januar.(W..) Die führenden Schweizer Zei⸗ tungen äußern ſich in beachtenswerter Weiſe gegen die Auslieſerung des Exkaiſers Wilhelm an die Eutente. Das„Journal de Geneve“ erklärt, der deutſche Kaiſer ſei durch das Urteil der ganzen Welt genug geſtraft. Man dürfe keinen Märtyrer aus. machen.— In der„Neuen Zürcher Zeitung“ heißt es: Man ſehe keine rechtliche Möglichkeit, wie Wilhelm II. vor ein Strafgericht geſtellt wer⸗ den könne. Sollte die Entente dazu gelangen, ſich über die juriſtiſchen Schwierigkeiten hinwegzuſetzen, ſo wäre das nicht mehr Recht, ſondern Politik und zwar eine Politik, die vor dem Urteil der Geſchichte unmöglich beſtehen könnte, Die Pariſer Verhandlungen. Keine Löfung der Jiumefrage. 220 Paris, 14. Jan.(Eig. Drahtber.) Der Dreierrat trat heute vormittag im Miniſterium des Aeußern zuſammen. Nitti ſoll plötzlich erklärt haben, die italieniſche Regierung könne die vorgeſchlagene Löſung der Fiumefrage nicht gutheißen. Die Frage iſt nicht die, ob der oder jene⸗ iſt. Es handelt ſich nur darum, ob die ita⸗ lieniſche Regierung immer noch zu ſchwach iſt und darum nicht wagt. ſich für eine der Löſungen zu entſcheiden. Nitti iſt zwer ein ſehr kluger und feiner Polit'ker, aber er glaubt ſelber nicht daran, daß ihm ein Teil der Mehrheit folgen wird. Schon im Dezember hat ſich Scialofſa ſagen laſſen müſſen, daß die Verhandlungen über FFiurne keinen Sinn haben, ſolange die italien'ſche Regierung ſich nicht Gehorſam zu verſchaffen wiſſe. Es verlautet, daß wahrſcheinlich die Dreierkonferenz ergebnislos auseinandergeht. Nitti will eine Darſtellung der Entwicklung der Fiumefrage geben. Lloyd George wird am Freitag ſchon nach London reiſen. Unabhängigkeit der georgiſchen Republik. Bern, 14. Jan.(Eig. Drabtber.) Das Georgiſche Preſſebür“ gibt bekannt: Nach der bei uns von der geor⸗ giſchen Delegation in Paris eingetroffenen Meldung hat die Pariſer Friedenskonſerenz die Unabhängig ⸗ keit der georgiſchen Republik anerkannt. Deulſchſprachige Jeitungen in Paris. *e. Paris, 14. Jan.(Eig. Drabtb.) In den Pariſer Kiosken liegen zum erſten Male ſeit dem Kriege wieder 3 8 und deutſch⸗ſchweizeriſche Zeitungen ———— Die Uipaltige Nolonetzetle 90 Dſg., Stellengeln 0 —————— Ubernommen. ugsprels: In annheim un ung monat. einſchlie Hoſebezu: Viertel ährlich m. 18 60 Pfie, Reklames mk 4 blatt n. uß: Für das Nuitagblatt vermittags 8/ Uhr, 2½ Uhe⸗ inche 30 ohne Paheebübren. Elwse vumwer ſk Pfa — Uachſpiel zur jüngſten Berliner Revolulion. Berlin, 15. Januar. (Von unſerm Berliner Büro.) Die Berliner Revolution iſt fürs erſte nieder⸗ geſchlage n. In den Straßen war geſtern von den Kämpfen des Vortages nichts mehr zu merken. Nur um das Reſchs⸗ tagsgebäude herum erinnerten die Poſtenketten und die mahnend aufgeſtellten Maſchinengewehre an die wüſten Vorgänge vom Dienstag. Aber ſonſt war, wie geiagt, alles ruhig. Geſchäfts⸗ und Verkehrsleben gingen, ſo⸗ weit man in dieſen Zeitläuften davon ſprechen kann, ihren ge⸗ ordneten Gang, und man atmete mit einem gewiſſen Behagen die Luft des Ausnahmezuſtandes, der Arbeitsunwillige und ſcei 2 zunächſt wieder einmal von Straßen und Plätzen eucht. Nur in der Nationalverſammlung gab es noch ein Nachſpiel, ein teilweiſe recht tumultuöſes. Denn die Unabhängigen, die die Schlacht verloren und darüber ſogar mit ihren neuen ſpartakiſtiſchen Kampfgenoſſen in Hader und Uneinigkeit gerieten, ſuchten ihr Heil von neuem in Lärm⸗ orgie n, mühten ſich auch ſonſt in ſcheinheiliger Miene die Wahrheit auf den Kopf zu ſtellen und in der Pilatus⸗Rolle, in der ſie 11 gern erſcheinen, ihre Hände in Unſchuld zu waſchen. Indes, die Mühe war vergeblich. Wer am Dienstag die Trep⸗ penſzene miterlebt hat, die ſinnloſe Raſerei der aufgepeitſch⸗ ten Menge, das Aufflammen der Blutgier, der im Unbewußt⸗ ſein vielleicht in jedem ſchlummernden grauſamen Inſtinkte, dem haben geſtern auch der Miniſterpräſident Bauer und der am Dienstag für dieſe Dinge noch zuſtändige preußiſche Mink⸗ ſter des Innern, Heine, koum noch etwas Neues geſagt. Für die Leute draußen im Lande behalten dieſe Feſtſtellungen, die ſich auf ein umfangreiches und, wie wir beſtätigen können, durchaus einwandfreies Zeugenmaterial ſtützen, aber ihren Wert. Sie erbrachten, wie uns ſcheinen will, den ſchlechthin unwiderleglichen Beweis, daß die Blutſchuld— das Wort hier in doppelter Bedeutung gebraucht— auf den Häup⸗ ternder Unabhängigenlaſtenbleibt, daß ſie den Sturm planmäßig vorbereiteten, und als der kritiſche Moment gekommen war, ihn dirigierten, daß die Sicherheitsmannſchaften von einer wahren Engelsgeduld be⸗ ſeelt waren und erſt zu den Waffen griffen, als die Moſſen drauf und dran waren, in das Haus,„das dem Volk gehört“— wie Herr Zubeil in einer anfeuernden Anſprache 205 ſo ge⸗ ſchmac( ausgedrückt hatte— einzudringen, um mit Tot⸗ ſchlägern und Gummiknütteln die Nationalverſammlung auf⸗ zuheben. Der Miniſterpräſident hat dann aber noch ein übriges getan: er hat die größeren Zuſammenhänge des Berliner Auf⸗ ruhrs, von denen wir hier ſchon ſprachen, dargelegt, die Fäden aufgedeckt, die von den Diktaturlüſternen in Berlin über das ganze Reich ſeit Wochen und Monaten geſponnen wurden und er hat zugleich verſichert, daß die Regierung von nun an auf der Wacht bleiben wolle, die Rädelsführer hinter Schloß und Riegel ſetzen und dem devtſchen Volk ſo ee die Ruhe zur Arbeit ſchaffen, die es braucht, wenn es nicht vollends in Jam⸗ mer und Not verkommen ſoll. Hinterher hat man dann noch einen langen Nachmittag ſich über das Betriebsrätegeſetz unterhalten. Zweite Leſungen ſind ja keine eigentliche Generalausſprache, aber es iſt doch mehr und mehr Brauch geworden, in einer Debatte, die zu den einleitenden Paragraphen des betreffenden Geſetzes geführt wird, noch einmal alle allgemeinen Geſichtspunkte vor⸗ zubringen. Das iſt auch geſtern recht ausgiebig geſchehen und dabei beſtätigte ſich, was wir vor ein paar Tagen ſchon über den vorausſicht-ichen Cang der Erörterung zu ſagen hatten. Es iſt wirklich ſo: an dieſem Geſetz, das mit unſäglicher Müh⸗ ſal, von ſo und ſo viel inneren Kriſen bedroht, entkworfen und beraten wurde, hat niemand mehr eine rechte Froude. Die Oppoſitionsparteien von links und rechts überhaup' nicht — die Radikalen nicht, weil ihnen das Geſetz doch nicht ihre Moskowite- Rätediktatur bringt, die beiden Rechtsparteien nicht, weil ſie von ihm eine ſchwere Erſchütterung der deutſchen Wirtſchaſt befürchten. Aber auch die beiden bürger⸗ lichen Koalitionsparteien ſcheinen von ſolchen Befürchtungen nachgerade nicht mehr ganz frei zu ſein. Das kam auf eine immerhin bemerkenswerte Weiſe in der Rede des demokrati⸗ ſchen Abgeordneten Weinhauſen zum Ausdruck der— warum erſt jetzt?— es bedauerte, daß bei der Beratung des Entwurfs die Meinung einſichtiger Unternehmer nicht genü⸗ gend beachtet worden wäre und mit Recht von der Beunruhl⸗ gung ſprach, die das Ausbleiben des eifrig verheißenen Ge⸗ ſetzes über die Schlichtungsausſchüſſe geweckt hätte. Die Mehrheitsſozialdemokratie vollends übte ſich auch geſtern wieder in einer popularitätsbefliſſe⸗ nen Schautelpolitik. Ihre Unterſchriften ſtehen unter den Kom romißanträgen, aber ſie möchten, ſcheint es, um in der Gunſt der Maſſen hinter der unabhängigen Konkurrenz nicht zurückzubleiben, noch das eine oder das andere Zuge⸗ ſtändnis durchdrücken. Freudlos wie ſie begann, wird die Ar⸗ beit an dem Betriebsrätegeſetz ausgehen. Verſtändigen wir uns einmal ganz nüchtern: Nur Erwägungen politiſcher Ov⸗ portunität können die Zuſtimmung zu dem Geſetz rechtfertigen, Nalionalverfſammlung. (Schluß.) Berlin, 16. Jaunar. Abg. Schiele(Dn.): 15 Hauſe iſt noch kein Geſetz don ſo elg⸗ ſchneidender wirtſchaftlicher Wirkung vorgelegt worden, wie dieſez. Es hätte voll'ommen genügt die ercen von Arbeitagemeinſchaften unter weiterer Ausgeſtalkung der Arbeiterausſchüſſe. Die ſezige Vorlage wird die Politiſierung der Betriebe im Sinne der Kommuniſten zur Folge babenz das zu unterſtützen, haben wir keinen Anlaß. Mit dem Geſetze iſt keine Partei zufrieden. Die müſſen unbedingt von dem Gel⸗ tungsbereich des Geſetzet ausgeſchloſſen werden. Die Erſahrungen mit den Betriebsräten im Bergbau ſollten eine ernſte Mabnung ſein, von dieſer Politik abzulaſſen Der Induſtrie werden Rohſtoffkredite des Auslandes durch dieſes Geſes unterbunden.* Reichsarbeitsminiſter Schlice: Das Geſetz über die obligato⸗ riſchen Schiedsgerichte konnte werden, weil es peinliche Durcharbeit erfardert und alle Erfahrungen ckſichtigt werden müſſen, Die Geſetzgebung bot keine Handhabe. Die Vorlage über die Bildung des Reichswirtſchaftsreies beburfte voller drei Monate, ehe ſie an den Reichsrat kam, infolge der Jerſplitterung der Arbeitgeberverbände, wodurch die Ausarbeſtung der Vorkage erſchwert wurde Daß die Arbetterausſchüſſe ein Erſatz ür des Betriebsrätegefed 8 —— See, ee —— 2. Selle. Nr. 23. mannzdeimer General-N·eiger.(Mg- ο,˖,j!Z Donmerstag. Fen 18. Jantar I92 — können, beweiſen die vielen Maßregelungen, denen die Mitglieder der drängen. Nicht monatelanges Verhandeln, ſomdern Bewilligung rbelterausſchüſſe dauernd ausgeſetzt ſind. Das Wirtſchaftsleben kann nurder notwendigen Mittel in kürzeſter— muß Platz greifen Aber oben werden durch Arbeitsgemeinſchaft. Die Vorlage iſt der erſte Schritt dazu. Abg. Vögler 8 Vp.): Das Geſetz iſt durch politiſche Agitation hervorgerufen. Wie kann man angeſichts deſſen eine wohltuende Wirkun auf unſere Lage erhoffen? Wir müſſen damit rechnen, da 80 Prozent unſeres Kohlenbedarfs in Zukunft ungedeckt bleiben. (Hört! Hört:) Wo ſoll da die Wiedererſtarkung unſeres Wirtſchaftslebens herkommen? Die Vorloge wird neuen in die Betriebe hinein⸗ tragen. Sie iſt N der Anfang einer Parlamentari⸗ fierung der Wirkſchaft. Das Geſetz ſollte zunächſt einem Reichs⸗ wirtſchaftsamt überwieſen werden. Dr. Geyer(U. S..): Der Rechten iſt nur daran gelegen, daß das Geſetz im Reichswirtſchaftsrat ſich weiter verſchlechtern wird. Die Regierung aber hat Verwirrung über den Rätegedanken in deg Reſhen der Arbeiterſchaft erregt, um auf dieſe Weiſe ihre Herrſchaft zu erhalten. Die Betriebsräte dieſes Geſetzes haben mit den Betriebsräten im ſozialiſtiſchen Sinne auf der Grundlage einer antikapitaliſtiſchen Wirt⸗ ſchaftsordnung nichts gemein. Die Rechtsſozialiſten ſind nur die Stroh⸗ mäuner der Reaktion. Abg. Gandorſer(Baver. Bauernb.): Wir lehnen das Geſetz ab. Hätten wir— während des Krieges auf dem Lande gehabt, ſo wären wir längſt verhungert. Damit ſchließt die Erörterung über den 8 1. Die Abſtimmung folgt morgen. Abg. Frau Feich(Unabh.) perſönlich: Der Miniſter Heine hat mich der Außtetzung eſchuldigt. Das iſt eine ſchamloſe Verleumdung.(Ord⸗ nungseuf.) Ich habe kein Wort zu den Demonſtranten geſprochen.(Zuruf: Ihr Erſcheinen genügt! Große Heiterkeit.) Abg. Zubei(Unabh.) perſönlich: Beſtreitet edenſalls das ihm vor⸗ geworfene aufreizende Vorgehen. Abg. Kraft(Unabh.): Die Schießerei war grundlos, denn die Straße war faſt leer. Wnßer Heine: Das verdreht die Wahrheit. Meine viele Zeugen ind mir glaubwürdiger als Herr Kraft. Hierauf wird die Weiterberatung auf Donnerstag Vormittag 10 Uhr vertagt. Schluß 8½ Uhr. Die Bewegung der Eiſenbahner. Einigung in Baden. (Karlsruhe, 13. Jan. Die Beſprechungen zwiſchen Vertretern des Finanzminiſteriums und den drel Organiſationen, dem Badiſchen Beamtenbund, dem Bad. Eiſenbahner⸗ nerband und dem Gau Baden des Vereins des deutſchen Verkehrsperſonals, die geſtern im Gebäude der General⸗ direktion hier ſtattfanden, nahmen faſt den ganzen Tag in Anſpruch. Die Beſprechungen waren vertraulicher Natur. So viel können wir aber mitteilen, daß eine Einigung zwiſchen dem Finan miniſterium und den Organiſatſonsvertretern über die Erhöhung der Zulagen für Gehälter und Löhne erzielt worden iſt Das Finanzminiſterium wird aufgrund der geſtrigen Beſprechungen dem Landtag eine entſprechende Vorlage machen. Zur Vorberatung dieſer Vorlage werden ſich in der nächſten Woche die Fraktionen und der Haushaltausſchuß zuſam⸗ menfinden. Bemerkt ſei noch, daß auch der Arbeiterlandesausſchuß zu den Beratungen zugezogen war. 8 Karlsruhe, 15. Jan.(Eig. Drahtb.) In einer geſtern in Eppingen abgehaltenen Verſammlung der Angeſtellten und Arbei⸗ ter der Albtalbahn wurde beſchloſſen, am Abend in den Streik ein ⸗· zutreten, da die Bahngeſellſchaft nicht in der Lage ſei die gefor⸗ (derte Beſchaffungsbeihilfe zu zahlen. Der Betrieb iſt denn auch in der Tat ſeit geſtern Abend eingeſtellt. Heute Uhr ſollen zwiſchen der Direktion und den Streikenden die Verhand⸗ kungen aufgenommen werden. Teilweiſe Wiederaufnatzme des Verkehrs. Düſſeſdorf, 14 Jan(WB.) Der Eiſenbahnverkehr wurde heute in der Richtung Duisburg wieder teilweiſe aufge⸗ nommen. Auf den anderen Strecken fahren die Perſonen⸗ und Schnellzüge wieder fahrplanmäßig. Der Andrang der Reiſenden iſt ſehr ſtark. Goörlit gegen den Aus ſtund. 14. Jan.(W..) Der Neue Görlißer Anzeiger ent⸗ halt— Aufruf des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes, Orts⸗ grupve Görlitz, an alle Eiſenbahner gegen die Arbeitsein⸗ ſtellung. Breslau, 14. Jan.(W..) Die Eiſenbahndirektion teilt mit: Der Perſonenverkehr bleibt vorläufig in dem ſetzigen Um⸗ fange beſtehen. Es iſt aber wahrſcheinlich, daß infolge der un⸗ ſicheren Verhältniſſe der eine oder andere Zug nicht gefahren werden kann. Werkſtättenarbeiterſtreik in Leipzig und Jwickau. Ceipzig, 14. Jan.(W..) Die Arbeiter der Eiſenbahnwerk⸗ ſtätten in Leipzig⸗Engelsdorf traten vormittags in den Tusſtand Die Eiſenbahnbeamten und Arbeiter des Leipziger, Hauptbahnhofes und Außendienſtes beteiligen ſich nicht am Aus⸗ ſtand. Nach hier vorliegenden Meldungen ſtreiken ſeit vormittags auch die Eiſenbahnwerkſtätten⸗Arbeiter in Zwickau. Die Gerüchte von größeren Streiks in der Leipziger In⸗ durfteie beruhen, wie das Leipziger Tageblatt feſtſtellt, auf Kom⸗ binationen. In den einzelnen Betrieben follen allerdings abends Abſtimmungen ſtattfinden. Ausſtand der Telegraphenarbeiter in Kaſſel. Aaſſel, 15. Jan.(W..) Eine geſtern nachmitlag abgehaltene Verſammlung der hiiſigen Telegraphenarbeiter be chloß, heute früh in den Ausſtand zu treten. Die Telegraphenarbeiter hatten eine 70prozentige Lohnerhöhung gefordert. Es wurde ihnen aber nur eine 25prozentige zugeſichert. die Nollage der Reichsbeamlen. Man ſchreibt uns: In Berlin wird wieder einmal verhandelt. Als im November der Deutſche Beamtenbund vor die Re⸗ gierung zwecks Teuerungszulagen um 150 v. H. her⸗ antret, da glaubte die Beamtenſchaft nach all den ſchönen Rede⸗ wendungen der Miniſter annehmen zu dürfen, eine baldige Neu⸗ regelung der Teuerungsbezüge würde nicht lange auf ſich warten —5 Von Regierungsſeite war anerkannt worden, daß die Preisſenkung der Lebensmittel nicht den gewünſchten Erfolg ge⸗ dabt hat, ſondern daß die Preiſe weiterhin ganz erheblich geſtiegen ſind. Am 20. 12., alſo nach faſt 2 Monaten, hat der Telegraph des Reichspoſtminiſters aller Welt verkündet, die Regierung habe 50 v. H. bewilligt. Zu einer Zeit wo Lebensmittelpreiſe und Bedarfs⸗ artikel 15 nochmals verdoppeln, wo die Reichs⸗Beamtenſchaft ſeit ihrem—— die größte Not leidet, wo Wucher und Schiebertum Triumphe feiern, wird ihnen eine Erhöhung ihres Einkommens um M. zugeſagt. Man könnte faſt glauben, bei den Herrn Miniſtern wiſſe nicht die linke Hand was die rechte tut. Das Einkommen der Beamten war ſchon vor dem Kriege in den meiſten Fällen gering und den Zeitverhältniſſen nicht mehr entſprechend. Jetzt aber, nach der Krlegsnot ſtehen die Beamten oft mit den etwa verdoppelten Einkommen, mit der gleichen zahl⸗ reichen Familie, mit dem gleichen natürlichen Zwang, eſſen zu müſſen, um ſich das Leben zu erhalten, mit den gleichen unaus⸗ — Bebürfniſſen den fünf⸗ bis zehnfachen Preiſen gegen⸗ er. Zwiſchen den kapitaliſtiſchen Unternehmern, die in dem Krieg die heißbegehrte Wunderlampe fanden, die ihnen den Weg zu den Schätzen der Erde zeigte, zwiſchen den Landw'erten, die buchſtſtäb⸗ lich goldene Ernten hatten, den Gewerbetreibenden, die in dem Preisaufſchlag das Mittel zur Ueberwindung der Teuerung und ihrer wirtſchaftlichen Schwierigkeiten finden, den Arbeitern, die ihre Arbeitskraft—6 mal teuer wie 1913 verkaufen, zwiſchen all dieſen Volksgruppen und den Staatsbeamten tat ſich eine Kluft auf, die unüberbrückbar iſt. Iſt es nicht e wenn der Beamte ſich heute nach der alten Regierung zurückſebnt, die ihm wenigſtens ein auskömmliches Daſein geſichert hatte? Darf es Wunder nehmen, wenn nach den Verſprechungen Scheidemanns, in den Revolutiomstagen im Reichstage, nach denen den Beamten das Koalitionsrecht 13 55 iſt, und der jetzigen gegenteingen Er⸗ klärung des Reichspo inſſer, die Po ſehen mienſchaft: mißtrauiſch wird?! Der Notſchrei geht heute an die Abgeord⸗ meten, die Regierung auf das Unhaltbare ihres Tuns aufmerkſam zu machen und auf eine ſchleunige Veſeitigung der Notlage zu die Regierung ſollte ſich endlich zur Beſſerung der wirtſchaftlichen Notlage der Beamten auch zu anderen Taten aufraffen Warum gebietet ſie nicht dem Wucher⸗ und Schiebertum durch Einführung durchgreifender Geſetze, wie Einführung der Todesſtrafe, wie zum Beiſpiel in Polen, Aenderung des 8 5 und 8 der Poſt⸗ und Tele⸗ graphengeſetze, Einhalt? Man gewinnt immer mehr den Eindruck, als ob die Regierung von einer Gruppe Schieber umgeben ſei, die ängſtlich bemüht, jede Maßnahme zur Unterbindung ihres Lebens⸗ nervs abhält. Hohe Zeit iſt es, einzulenken, denn die Beamten⸗ ſchaft iſt nicht länger gewillt Helfershelfe⸗dienſte zu leiſten. Das Nücktriltsgeſuch des Reichsſchatzminiſters. Berlin, 15. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Lokal⸗ anzeiger meldet, das Kabinett hätte geſtern das Rücktritts⸗ geſuch des ee e Mayer geneh⸗ e Es ſcheint aber doch noch nicht, als ob dieſes Aus⸗ ſcheiden endgültig geworden wäre. Wenigſtens bemüht ma⸗ 85 im Zentrum, Herrn Mayer zu halten. Die Zentrun raktion hat ihm geſtern ihr Vertrauen und ihn gebeten, im Amte zu bleiben. Die„Germania“ berichtet Herr Dr. Mayer würde einſtweilen die Ge⸗ ſehäfte des Reichsſchatzamtes weiterführen, und in Regie⸗ rungs⸗ wie in parlamentariſchen Kreiſen beſtehe der drin⸗ gendſte Wunſch, ihn im Amte zu halten. Der Grund liegt ziemlich auf der Hand. Er iſt nicht nur heiße Liebe. Mit dem Austritt der Bayeriſchen Volkspartei aus dem Zentrum än⸗ dern ſich die Mehrheitsverhältniſſe. Das Zentrum, das bisher mit 88 Sitzen die ſtärkſte bürgerliche Partei der Nationalverſammlung war, rückt, wenn ſämtliche Mitglieder der bayeriſchen Volkspartei aus dem Zentrum ausſcheiden, hinter die Demokraten. Dann hätten die Demokraten allen Anlaß, mehr Sitze in der Koalitionsregierung zu verlangen, als das Zentrum. Man ſpricht denn auch bereits davon, daß Herr Dernburg Reichsſchatzminiſter werden ſoll. Auf ſolchem Boden wuchs die Sehnſucht, Herrn Mayer ſolange als möglich auf ſeinem Platze zu halten. Beugeſtaltung der Ariegsfürſorge. Die„Tägliche Rundſchau“ iſt in der Lage, drei neue Reichsgeſetzentwürfe zu veröffentlichen, die der Kriegsbeſchädigten⸗ und Hinterbliebenen⸗Fürſorge gewidmet ſind, die, wie bekannt, außerordentlich unzureichend und ſeit langem auch ſchon die dauernde Sorge der Reichsleitung ge⸗ weſen iſt. Es handelt ſich um folgende Geſetze: 1. Neugeſtaltung der Rentenverſorgung, 2. Die Regelung der Koſtenfrage, 3. Ein Sondergeſetz über den Beſchäftigungszwang Schwer⸗Kriegsbeſchädigter. Dabei wird bei der Neugeſtaltung der Rentenver⸗ orgung davon auszugehen ſein, daß bei der Bemeſſung der ente ein Exiſtenzminimum feſtgelegt wird, das bei völliger Erwerbsunfähigkeit für den Lebensunterhalt aus⸗ reichen ſoll. Die Rentenbemeſſung wird ſich in fortſchreitender Steigerung nach dem Grad der Erwerbsunfähigkeit aufbauen. Weſentlich iſt, daß der Unterſchied zwiſchen Offizier und Mann⸗ ſchaft fallen gelaſſen wird, dagegen Berufseinkom⸗ men. Familienſtand und die jeweiligen örtlichen Teuerungs⸗ verhältniſſe berückſichtigt werden ſollen. Heil⸗ und ärztliche Nachbehandlung wird auf geſicherte Rechtsgrundlage geſtellt und das Kapital⸗Abfindungsgeſeßz ausgebaut wer⸗ den. Für die Kriegshinterbliebenen wird die Rente der des Gefallenen angegliedert werden. Erziehung und Ausbildung der Kinderwaiſen wird zu einer Angelegenheit des Staa⸗ tes gemacht werden. Beſondere Unterkunftsgelegenheiten ſollen für dauernd Hilfloſe und dauernd Arbeitsunfähige geſchaffen werden. Das Geſetz für die Koſtenfrage wird zerfallen in 1. die Koſten der Verwaltung und 2. die Koſten für die Kriegsfürſorge. Das dritte Geſetz bringt eine weſentliche Verbeſſerung in der Fürſorge für die Beſchäſtigung der Kriegsſchwer⸗ verletzten. Danach wird feber private, ſtädtiſche und ſtaatliche Betrieb verpflichtet ſein, in erſter Linie Kriegs⸗ beſchädigte anzuſtellen. Das Geſetz geht ſoweit, daß es einen beſtimmten Prozentſatz feſtſetzt, nach dem neben den Angeſtell⸗ ten Kriegsbeſchädigte verpflichtet ſein müſſen. Als Schwer⸗ kriegsbeſchädigte gelten dieſenigen, die mit 50 Prozent Er⸗ werbsunfähigkeit aus dem Felde heimgekehrt ſind. Wichtig und neu iſt, daß den Schwerkrieasbeſchädigten die Schwerunfallverletzten gleichgeſtellt werden ſollen. Die Geſetze bedeuten eine einſchneidende wirtſchaftliche Regelung eines großen Teils unſerer Bevölkerung. Handelt es ſich doch nach den neueſten Berechnungen des Reichsarbeits⸗ miniſteriums um rund 2* Millionen Kriegshinter⸗ bliebene und rund 1½4 Millionen Kriegsbeſchä⸗ digte. Wir können dieſe Geſetze nur begrüßen, zumal bei der bisherigen Kriegsfürſorge das Hauptgewicht mehr auf der Wohlfahrt und barmherzigen Unterſtützung, als auf einer Exiſtenzaufrichtung der Schwerbetroffenen ruhte. Eine nalie nale Kundgebung für das beſette Geblet. Berlin, 18. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Naſonal⸗ verſammlung wird vor ihrem Auseinandergehen noch eine Inter⸗ pellation zugehen, welche von allen Parteien des Hauſes unter⸗ 155 und die Verhänniſſe und die Zukunft des beſezten Ge⸗ ietes behandeln ſoll. Dieſe Interpellation ſoll am Freitag oder Samstag auf die Tagesorbnuns geſeßt werdw. Wie ſeinerzeit bei der Kundgebung für die von Frankreich zurückgehaltenen Kriegs⸗ Hae. ſoll es ſich um eine nationale N.. ln. Nur ein Redner, vorausſichtlich Herr Spahn vo entrum, ſoll zu ihr das Wort nehmen. Neue Dokumente zu Dis wartks Eullaſſung. Berlin, 15. Jon.(Von unſ. Verl. Büro.) Neue Dokumente u Bismarcks Enllaſſung ſollen binnen kurzem in Buchform er⸗ ſcheinen. Das Werk enthalt die bisher unveröffentlichten Aufzeich⸗ nungen des verſtorbenen Staatsminiſters von Bötticher, Bismarcks vertrauteſtem Mitarbeiter. Die Deuauftaaten. Die nationalen Verhältniſſe in der Tſchechoſlowakel. Prag. 14. Jan.(W..) Tſchecho⸗ſlow. Preſſebüro. Der Verfaſſungsausſchuß hat in ſeiner geſtrigen Sitzung den gan⸗ zen Verfaſſungsentwurf erledigt. Nach den Beſtim⸗ mungen über den Schutz der nationalen, religiöſen und Raſſen⸗ Minderheiten ſind alle 7 705 ohne Anſehen der Nationalität, Religion und Raſſenangehörigkeit gleichberechtigt. In all den Staaten und Bezirken, in denen die einhelmiſche Be⸗ völkerung zum bedeutenden Telle eine andere Sprache als die Mgrchiſche oder ſlowakiſche ſpricht, wird den Kindern dieſer 51 r Bpelic he daß ſie den öffentlichen Unterricht in rer ihre Schulen Beiträge aus den Staats⸗ oder Gemeindebudgets oder aus anderen Afentlichen Fonds erhalten. Jede gewalt⸗ ausgeſprochen prache erhalten. Die Minderheiten werden für d Elſaß-Lolhringen. Ergebnis der Senatswahlen. S Skraßburg, 14. Jan.(Eig. Drahtber.) Die Senats⸗ wahlen in Elſaß⸗Lothringen haben weder im Oberelſaß noch im Unterelſaß Ueberraſchungen gebracht. Im Unterelſaß ſiegten die fünf Kandidaten des nationalen Blocks glatt. Im Oberelſaß kamen drei Kandidaten des nationalen Blocks durch. Der vierte, Thumann, trat beim zweiten Wahlgange zu Gunſten des Stabträgers des Büros in Colmar, Dr. Holmer, zurück, der hierauf gewählt wurde. Holmer ſteht ebenfalls auf dem Boden der Union nationale. — In Lothringen brachten die Wahlen inſofern Ueber ⸗ raſchungen, als dort nur zwei bekannte Lothringer Poli⸗ tiker gewählt wurden. Die übrigen drei Gewählten ſind vollſtändig unbekannte Perſönlichkeiten. Dank einer großen Anzahl von Liſten waren dort drei Wahlgänge nötig geweſen. Eine bemerkenswerte Tatſache iſt der Durchfall des be⸗ kannten Daniel Blumenthal, der ſeine Kandidatur ſo⸗ wohl im Oberelſaß als auch im Unterelſaß aufgeſtellt hatte, aber in beiden Departements nur ganz verſchwindend geringe Stimmzahlen erhalten hat. 5 Jraukreich. Bourgols Wahl zum Senatspräſidenken. Paris, 14. Jan.(WB.) Der Senat ſchritt heute zur end⸗ ultigen Beſtellung ſeines Büros. Im erſten Wahlgange in er Präſidentenwahl erhielt Leon Bourgois 122, Duboſt 103 und de Selves 17 Stimmen; im zweiten Wahl⸗ gange Bourgois 103, Duboſt 79, de Selves 60 Stimmen. Im dritten Wahlgange wurde Bourgois mit 147 Stimmen gewählt. Duboſt erhielt 125 Stimmen. Aus dem pollilſchen Parteileben. S. Raris, 14. Jan.(Eig. Drahtb.) Eine Anzahl De⸗ putierter, die Gruppen der Linken an⸗ 2 ören, hielten eine ammlung ab, in der nach leb⸗ after Debatte folgender Antrag einſtimmig angenommen wurde: Die heute verſammelten Delegierten ſind erſchienen, um elne großelinksſtehende Gruppe ins Leben zu rufen, deren Exiſtenz im Intereſſe der republikaniſchen Einig⸗ keit notwendig erſcheint. Sie beſchließen, die den Gruppen der unabhängigen Sozialiſten, der radikalen Sozialiſten und der republikaniſchen demokratiſchen Linken angehörenden Deputierten zu einer Vollverſammlung einzuladen, die am 14. Januar, nachmittags 5 Uhr, ſtattfindet. Nalien. Drohender Verkehrsſtreik. Malland, 14. Jan.(Eig. Drahber.) Aus Rom ver⸗ lautet, daß nun auch die Ciſenbahner entſchloſſen ſind, heute um Mitternacht für alle Netze des Landes in den Ge⸗ neralſtreik einzutreten. Sobald dieſer Landesſtreik Tatſache wird, wird die Regierung ſofort die Militari⸗ ſilerung der Eiſenbahnen anordnen. Der Streik der Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Telephonbeamten ſowie die Demonſtra⸗ tionen der Eiſenbahner, die 77 mit einander verbunden ſind, haben offenſichtlich einen politiſchen Hintergrund. Amerika. Amerikas Kriegsſchuld. Haag, 14. Jan. WB.) Wie der Nieuwe Cour. aus Wa⸗ ſhington meldet, erklärte Schatzſekretär Glaß, daß die geſamte Kriegsſchuld der Vereinigten Staaten in weni⸗ gin Jahren emn ſein werde. Die Nettoſchuld betrug am 1. 12. 25 837 Mill. Doll., die laufende Schuld 3500 Mill. Doll. Glaß ſagte, die Zukunft ſehe glänzend aus. Letzte Meldungen. Die Nokwendigkeit amerikaniſcher Aredite. Haag, 14. Jan.(WB.) Die Aſſociated Preß veröffent⸗ licht einen Bericht des vom amerikaniſchen Wirtſchaftsbund eingeſetzten Ausſchuſſes für Außenhandel. Darin 2 t es: Wenn Europa keine Lebensmittel und Roh⸗ toffe erhalte, könne es ſowohl in induſtrieller wie auch in politiſcher Hinſicht, in eine äußerſt kritiſche Lage geraten. Um dies zu verhindern, ſeien amerika⸗ niſche Kreditenotwendig. Die amerikaniſche Oeffent⸗ lichkeit iſt der Auffaſſung der Regierung abgeneigt, welche Europa keine Kredite geben will. Die amerikaniſche Regie⸗ rung könnte Europa auf indirektem Wege durch Vermittlung von Geldinſtituten helfen, damit die Vereinigten Staaten nicht die alleinigen Geldgeber ſeien. Die auf dieſe Weiſe erzielten Gelder ſollten jedoch nur für induſtrielle Zwecke gebraucht werden dürfen. Aufenkhaltserlaubnis für Deulſche in England. UBerlin, 15. Januar.(Von unſerm Berliner Büro.) Das engliſche Handelsamt veröffentlicht, wie aus dem Haag gemeldet wird, eine Mitteilung über den Handel mit [Deutſchland und den anderen feindlichen Staaten. 7 5 Zuſtimmung des Miniſteriums des Innern dürfen Deutſche ſich nicht in England aufhalten. Nur aus beſonderen Gründen wird eine Aufenthaltserlaubnis für drei Mo⸗ nate erteilt. Sie kann jedoch um den gleichen Zeitraum ver⸗ längert werden. Die Namen aller Deutſchen, welchen der Aufenthalt in England geſtattet iſt, werden allmonatlich in der Londoner Gazette veröffentlicht. Die Beſetzung Oberſchleſiens. Oppeln, 15. Jan.(W..) In Begleitung des Leutnants von Wohyrſch traf geſtern vormittag der frauizöſiſche Oberſt Thomaz mit einem Adjutanten in Oppeln ein, um mit de! Oberpräſi⸗ denten von Oberſchlenen Bitta zu verhandeln. Wie die Oppelner Deuch hierzu erfährt, wird die Beſetzung von Oberſchleſien durch die Ententetruppen Ende dieſes Monats beginnen. Die deutſchen Truppen bleiben, ſoweit dies notwend'g iſt, in ihren gegemwärtigen Standorten bis unmittelbar vor dem Eintreffen der Ententetrupven, ſodaß die einzelnen Orte nur wenige Stun⸗ den ohne Militär bleiben dürften. Die Wiedervereinigung aller Dänen. Kopenhagen, 14. Jan.(W..) Bei der geſtrigen Eröff.⸗ nungsſitzung des Folkething führte der Präſident an⸗ läßlich des Abſchluſſes des Krieges u. a. aus: Dänemark befin⸗ det ſich vor dem geepten und Wa Ereignis im Leben des Volkes, der Wiederverelnigung aller Dänen. Die Hoffnung auf dieſes Ereignis ſei niemals aufgegeben geweſen. Niemals werde das däniſche Volk die Dankbarkeit für dieſenigen vergeſſen, die ihm unter ſchweren Opfern ſein Recht verſchafft en. Der Juſtizminiſter brachte eine Geſetzesvorlage ein, durch die er ermächtigt wird, in der Zeit, wo die interalllierte Kommiſſion die ſchleswigſchen Abſtimmungsgebiete beſetzt hält, die 88 gewiſſer Waren von dort in Dänemark zu ver⸗ eten. * Prag, 14. Jan.(WB.) Laut Tſchecho⸗Slow. Preſſebürd ſame Entnationaliſierung iſt unzuläſſig und ſind in Böhmen und Mähren ÜUsberſchwem⸗ ſtrafbar, mungen erfolgt.— Donnerstag, den 15. Januar 1920. Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgade.) 3. Seite. Nr. 23. Aus Staòt und Land. Sturmſchäden und Hochwaſſer. Nach den heute früh an den amtlichen Stellen eingegangenen Vaſſerſtandsnachrichten iſt eine weitere merkliche Zu⸗ nahme des Waſſerſtandes von Rhein und Neckar eſtzuſtellen. An dem hieſigen Rheinpegel wurde heute früh eine aſſerhöhe von 7,60 Meter gegenüber 6,92 Meter am geſtrigen Mittwoch feſtgeſtellt. Mithin beträgt die Steigung von geſtern buf heute 68 Ztm. Der Neckar ſtieg um 63 Ztm. und zwar von Nahens 7,40 auf 8,03 Meter heute früh. In Maxau hat der hein 56 Itm. gegenüber dem geſtrigen Tage zugenommen. In Kehl iſt geſtern nachmittag 5 Uhr ein Stillſtand in der Zu⸗ nahme des Waſſerſtandes eingetre'en. Von Plittersdorf da⸗ Paſt wurde uns geſtern abend 6 Uhr eine ſtark zunehmende Waſſerhöhe des Rheinſtromes gemeldet. Vom Oberrhein ſind heu früh keine Waſſerſtandsnachrichten eingelaufen. Zeudenheim wiederum vom direkten Verkehr mit der Sladt abge⸗ ſchnitten. 3 Das Waſſer iſt geſtern derart geſtiegen, daß bereits abends der Straßenbahnbetrieb ab Friedhof nach Feuden⸗ [deim eingeſtellt werden mußte. Die Waſſermaſſen er⸗ — ſich von der Niederung hinter dem Friedhof in breitem trom über das vorgelagerte Gelände und überſpülen dasſelbe bis e zur Sellweide und damit die Straßenbahngeleiſe und die Fahr⸗ ſtraße: dadurch iſt nicht nur der Betrieb der Elektriſchen unmöglich, ondern auch der Fuhrwerks⸗ und Paſſantenoerkehr auf der Land⸗ ſtraße mußte eingeſtellt werden. Die Feudenheimer ſtehen alſo wieder vor der bei der letzten Ueberſchwemmung geſchilderten Ver⸗ kehrskriſe und abermals müſſen ſie über Käfertal nach der Stadt. Die Feudenheimer konnten ſich der verbeſſerten Fahrgelegenheit nur einen Tag erfreuen. Als eine Rückſichtsloſigkeit muß es be⸗ eichnet werden, daß man verabſäumte, am Ausgang von Feuden⸗ im einen Poſten aufzuſtellen, der die Paſſanten darauf aufmerk⸗ am macht, daß der Weg nach der Stadt unpaſſierbar iſt. Denn ſehr viele Perſonen machten den Weg bis zur Sellweide und muß⸗ ten alsdann den Weg wieder zurückmochen. Doch man iſt während der 3 Wochen Verkehrsſchwierigkeiten an derartige Rückſichtsloſig⸗ keiten gewöhnt worden, ſodaß man ſich auch über dies nicht mehr zu wundern braucht. K. Das Wetter ſcheint ſich endſich ändern zu wollen. Es iſt kälter geworden. Hoffentlich hören damit auch die Niederſchläge auf. Von auswärts liegen uns noch folgende Meldungen über Hochwaſſer⸗ und Sturmſchäden vor: Heidelberg, 14. Jon. Der Neckar, der von Samstag auf Montag bei Heidelberg von.18 auf 3,67 Meter ſtieg, erreichte Dienstag früh eine Höhe von 4,53 Meter. Das Vorland iſt über⸗ ſchwemmt.— In Obrigheim ſind wieder große Wieſenflächen und zwar zum drittenmal in dieſem Winter überſchwemmt. In Gutte n⸗ bach reicht das Hochwaſſer des Neckars beteits bis an die erſten Häuſer. In einzelnen Orten, wie Neckargerach, Obrigheim und Lindach, hat der Neckar beinahe die Neckartalſtraße erreicht. Unterhalb Lindach— gegenüber des Kurhauſes Nockenau— hat der Neckar an zwei Stellen die Neckartalſtraßeüberſchwemmt. Direkt oberhalb der Brücke in Eberbach liegen drei Schleppdampfer und mehrere Neckarſchiffe verankert, die wegen dem Hochwaſſer nicht mehr weiterfahren konnten. In Eberbach hat ſich die Itterbach infolge des hohen Waſſerſtandes des Neckars geſtaut und Wieſen und Gärten überſchwemmt. In Pleutersbach erreicht der Neckar bald die erſten Häuſer und in Hirſchhorn iſt das Waſſer bereits an der unterſten Reihe der Häuſer angelangt. Heidelberg, 14. Jan. In vergangener Nacht iſt über Heidel⸗ Berg und dem ganzen Odenwaldgebiel ein ſintflutartiger Regen niedergegangen. Wie dem„Heidelb. Tagebl.“ die Stern⸗ warte auf dem Königſtuhl mitteilt, erreichte die Regenhöhe 5% eine Höße, wie ſie bisher in Heidelberg in den letzten 20 Jahren moch niemals weſſenſchaftlich beobachtet worden iſt! Der berühmte Regenſonntag om 24. Juli 1919, der noch manchem in Erinnerung ſein dürfte, brachte in 24 Stunden 2½ Zentimeter. Stundenlang praſſelten dieſe Nacht die Waſſermaſſen auf die durchtränkten Fluren und ließen harmloſe Bäche zu reißendem Keſahrlic werden. Alle Nebenflüſſe des Neckars ſteigen raſch und ährlich. * X& Mingolsheim b. Bruchſal, 15. Jan. Infolge plötzlichen Aus⸗ tritts eines kleinen Mühlbaches wurde der ganze Bahnhof und das Bahngelände unter Waſſer geſetzt, ſodaß der Eiſenbahnbetrieb auf der Strecke Karlsruhe⸗Heidelberg vollſtändigunterbrochen wurde. Mehrere Züge wurden über Schwetzingen geleitet. ch. Neckarmühlbach, 14. Jan. Der Neckar trat erneut über die Ufer, ſodaß der Weg nach Haßmersheim unter Waſſer liegt. Der Briefträger und der Arzt müſſen den beſchwerlichen Weg über das Gebirge machen, um zu uns zu gelangen. * Wertheim, 14. Jan. Tauber und Main füßhrten der⸗ ——— Hochwaſſer, daß ein Teil der Stadt überſchwemmt wurbe. Ebenſo ſtehen die Kohlenlager unter Waſſer. * Neuſtadt i. Schw., 14. Jan. Der furchtbare Orkan hat in den Wäldern ſehr erheblichen Schaden angerichtet. Vei Hinter⸗ arten war der Bahnkörper durch entwurzelte Bäume geſperrt. Da vielfach die Telegraphenſtangen umgelegk wurden, ſind nahezu im Schwarzwald geſtört. X* Villingen, 15. Jan. Bei den Stürmen der letztem Tage wurde in der Nähe von ein ganzer Waldabhang vom Sturm umgeworfen. Auch am Mittwoch waren die Fernſprech⸗ verbindungen und nach der Bodenſeegegend geſtört. Neuſtadt a.., 14. Jan. Das Hochwaſſer hat auch in unſerem Tal vielfach Schaden angerichtet. Die Mühlen und Fabriken am Speyerbach im Schönthal haben zwar alle Schleuſen hochgezogan, damit das Waſſer ungehindert abfliezen kann, an der Würtzmühle aber iſt der Speyerbach über die Ufer getreten und ergiet ſich nun in breitem Strom über die Wieſen und Gärten des Neuſtadter Tales bis zur neuhergeſtellten Rote⸗Kreuzſtraße, die quer über das Tal zieht und ſo eine Stauwehr bildet, weil die unter ihr durchführenden Kanäle die Waſſermaſſen nicht ſchlucken können. Dadurch ſtehen die unteren Stockwerke der Häu⸗ ſer oberhalb der Roten Kreuzſtraße ganz unter Waſſer Das Holz⸗ lager des Zimmermeiſters Kriegshäuſer ſchwimmt in den Fluten. In der Stadt ſelbſt iſt nur am Marktplatz das Waſſer auf die Straße getreten, doch ſind die Keller der tieferen Stadtteile faſt durchweg mit Waſſer gefüllt. Auch unterhalb der Innenſtadt in Winzingen und in der Richtung nach Lachen Speyerdorf ſind Wie⸗ ſen und Felder ſtark überſchwemmt und die jungen Winterſaaten vielfach vernichtet. Aus der Weſtpfalz, 14. Jan. Der große Umfang des Unglücks am Sonntag und Montag läßt ſich jetzt einigermaßen überblicken. Der angerichtete Schaden beträgt viele Hunderttauſende. Landtagsabgeordneter Becker⸗Zweibrücken hat drahtlich beim bayeriſchen Miniſterpräſidenten Hofſmann eine ſoſortige ſtaatliche Hilfsaktion angeregt, da beſonders der Sachſchaden an Lebensmitteln noch unüberſehbar iſt. Bis weit in die Blies⸗ und Saargegend erſtreckt ſich das Ueberſchwemmungs⸗ gebiet, von der früheren Reichslandgrenze und den Pfälzerwaldausläufern der Eiſenbahnlinie nach Landau eingefaßt. Die Talorte Hornbach, Rimſch⸗ weiler, Contwig, Stambach uſw. melden ebenſo einſchneidende Heimſuch⸗ ungen wie die Bliesdörfer Bierbach, Webenheim(wo umfangreiche Haus⸗ räumungen durchgeführt wurden), Mimbach und viele andere Orte. Bei Schwarzenacker wurde die große Papierſabrit Adt arg mitgenom⸗ men, bei Breitfurt die Hafernährmittelfabrit unter Waſſer geſetzt, zwiſchen Niederauerbach und Tſchifflik die Landſtraßenbrücke fortgeſpült. Vielſach beſpülten die vom Sturm in giſchtgekröten hohen Wellen gegen die Eiſenbahndämme geſchleuderten Wogen die Linien nach Nacen Lan⸗ dau, Saargemünd und Saarbrücken, doch kam es nur zwiſchen Bieber⸗ mühle und Pirmaſens ſowie zwiſchen Zweibrücken und Hornbach zu völliger Betriebseinſtellung. Am Montag Nachmittag ſetzte plötzlich der verkehr in vielen Orten aus, auch die drahtliche Uebermittlung von Nach⸗ richten wurde unterbunden. Auf den Landſtraßen waren allenthalben vom Sturm umgeriſſene oder von gefällten Bäumen zerſchmetterte Draht⸗ leitungen zu ſehen; wo Strömungen an die Telephonſtangen brauſten, ſtanden letztere in allen möglichen Schrägſtellungen. Um das Unglück voll zu machen, ſetzte auch die elektriſche Zufuhr der mitten im Hoch⸗ waſſer ſtehenden pfälziſchen Ueberlandzentrale bis zum Dienstag Morgen aus. Nach Abgabe der letzten Gasreſerven aus den Keſſeln ſtellte z. B. das Gaswerk Zweibrücken die Gasverſorgung ein. In unheimlicher Ruhe lagen die überſchwemmten Straßenzüge beim Anbruch der Dunkelheit da, keine ſreundlich beleuchteten 1 7 5 keine Straßen⸗ laterne erhellten das Bild, in das die Rettungskähne der Feuerwehr mit flackerndem Fackellicht ſeltſame Reflexe warfen. Im Laufe des Montag begann die Verproviantierung der in die Häuſer eingeſchloſſenen Bürger mit Milch, Brot u. dergl. An Stricken und Drähten wurden die Lebensmittel in die oberen Stockwerke gezogen. Säuglinge, Kranke uſw. waren lange Zeit von jeder direkten 7 abgeſchloſſen. Am Montag Mittag wurde zu Zweibrücken ein langer Notſteg vom Marktplaß zum Juſti palaſt errichtet, der die einzige Verkehrsmöglichkeit mit dem öſt⸗ lichen Slaßtteil vermittelt. Gegen Abend war ein ziemlich raſcher Abfluß der Gewäſſer ſeſ uſtellen und am Dienstag früh zeigte ſich die Mehrzahl der Straßen hochwaſſerfrei. Unbeſchreibliche Bilder der Zerſtörung zeigten ſich nun allenthalben. Schwer 75 t ſind beſonders die Kleinkaufleute. In bielen Straßen ſtehen Lachen und Ab⸗ flüſſe von allerlei Oelen, Farbſtoffen und Eſſenzen; Hol und Einrich⸗ tungsteile, Schmutz und Geröll ſoweit das Auge reicht. rbeiterkolonnen ſind allenthalben kätig, um einigermaßen Ordnung zu ſchaffen. Von den chauſſierten Straßen und Wegen iſt vielfach aller Sand weggeſpült, die ſcharfen Steine ſtehen unbedeckt herbor. Das Strazenpflaſter iſt ebenfalls an den Strömungen ausgelaugt, geſenkt und verſchiedentlich durch die Strudel der abziehenden Fluten in Trichter verwandelt, alles von Schlamm und zähem Sand überdeckt. Ein trauriges Bild bietet das Chaos der nieder gelegenen Verkaufsräume, die nicht mehr rechtzeitig räumen konnten. Kiſten und Kaſten, Kleider, Hüte, Schuhe, Bohnenkaffee, Hülſenfrüchte, Tabak, Zigarren und vieles andere liegt durch⸗ näßt und verdorben in kunterbuntem Durcheinander. Saugpumpen, Eimer, Beſen und Schöpfgeſäße befördern ununterbrochen die zurückgebliebenen Waſſermengen auf die Bürgerſteige, während das Druckwaſſer der Täler und Bäche immer neue Füllung bringt. Schwere Bäume, Lattenzäune, Tore u. dergl. liegen in den Hauptwaſſerläufen; überhaupt wurde den Wäldern bös mitgeſpielt. An den Berghängen riſſen die Sturzbäche Wurzeln und Stämme los, mit Donnergepolter ſchmetterte der Sturm alte Waldrieſen zur Erde. Auf den ſchlammbedeckten Zufuhrwegen fahren ganze Kolonnen kleiner Wagen, deren Beſitzer ſich an dem Bruchholz will⸗ kommenen Brennſtoff verſchaffen. Viele üind in einzelnen Stockwerken in Stallungen verwandelt; ſo iſt das Federvieh vielfach auf den Speichern, Ziegen und Schweine in den mittleren Stöcken und die größeren Tiere unmittelbar über dem Waſſerſpiegel in Küchen und Kammern untergebracht geweſen. Neben dem ſonſt ſo ſalonmäßigen Kla⸗ vier ſind Haſenſtälle zu ſehen. Die Aufräumungsarbeiten wer⸗ den noch längere Zeit in Anſpruch nehmen. Das Wetter iſt immer noch ſtürmiſch und bei bewölktem Himmel zu Niederſchlägen geeignet. Infolge Mangels an Licht, Kraſt und Heizung ſtehen viele induſtrielle Betriebe und Unternehmen ſtill, auch viele Geſchäfte ſelern. Die Zeitungen in Zweibrſicken konnten ſeit Sonntag Abend nicht erſcheinen. Das Stadttheater ſagte ſeine Auffüßrungen ab, doch zeigte ſich das Kino auch am Hauptunglückstag überfüllt. — im Schwarzwald Der Kleingartenverein Mannheim⸗Lindenhof hatte auf letzten Samstag abend die Beſitzer der ſtädtiſchen Kleingärklen am Neuen Mannheimer Weg zuſammen⸗ berufen, um zu der beabſichtigten Ueberbauung der Gärten Stellung zu Der zweite Vorſitzende des Vereins, Herr Kel⸗ ter, eröffnete die überaus ſtark beſuchte Verſammlung, wie ſie der Rheinparkſaal kaum je geſehen, begrüßte insbeſondere die als Gäſte erſchienenen Herren Stadtrat Schmitz, Regierungsbaumeiſter Rö⸗ mer, Gartenbauinſpektor Lippel, ſowie die Vertreter der Orts⸗ berbandsvereine und wies auf die Wichtigkeit der Tagesordnung hin. Der erſte Vorſitzende, Herr Lauppe, berichtete über die Entwicklung der Angelegenheit, die bei den Garteninhabern des Lindenhofes ſlarke Beunruhigung hervorgerufen habe. Die in den Gärten ange⸗ legten ideellen ünd materiellen Werte wären ungemein große und ihr Verluſt kaum zu verſchmerzen. Kriegsbeſchädigte, Kriegshinter⸗ bliebene und Kriegsteilnehmer, deren Frauen bezw. Angehörige die Bewirtſchaftung der Gärten trotz aller Schwierigkeiten während des Krieges durchführten, würden mit zu den Leidtragenden gehören. Er ſchilderte die zur Zeit herrſchende Wohnungsnot und betonte die Ver⸗ pflichtung der Stadt, auf jede mögliche Weiſe für Wohngelegenheit zu ſorgen, aber auch die Schwierigkeiten, die heute der Bautäkigkeit ge⸗ enüberſtehen. Da nur Staat, Stadt und Baugenoſſenſchaften in der 9 5 wären, größere Bauunternehmungen durchzuführen, beabſich⸗ tige man, das Gelände öſtlich des Neuen Mannhelmer Wegs zwiſchen Lindenhof und Neckarau der Gartenvorſtadt⸗ und andern Genoſſen⸗ ſchaften zwecks Errichtung von Flachbauten mit kleinen Gärten zu eröffnen. Man würde wohl zuerſt das zur Verfügung ſtehende ſtäd⸗ tiſche Gelände in Angriff nehmen. Die hierauf errichteten Kleingär⸗ ten müßten demzufolge in Bälde verſchwinden. Hierg gen erhob nun der Sprecher den allerbegründetſten und ſchärfſten Widerſpruch und richtete zugleich an die Gartenvorſtadtgenoſſenſchaft die drin⸗ gende Vorſtellung, die gegen Neckarau zu eventl. entſtehende Gar⸗ kenſtadtanlage nicht dadurch zu verpfuſchen, daß man faſt nur Rei⸗ henhäuſer mit winzigen Gärtchen von unter 2 Ar erſtelle. Das würde ſich bei der heutigen und zukünftigen Lebensmittelnot und be⸗ ſonders für die fernere Zukunft als derart fehlerhaft erweiſen, daß man hiergegen nicht ſcharf genug Stellung nehmen könne. Dazu wäre das überaus fruchtbare, ſetzt in beſter Kultur ſtehende Gelände doch zu ſchade. Er formulierte 4 Leitſätze, welche die Wünſche und Forderungen der Kleingartenbeſitzer enthälten. In der anſchließenden, ſehr lebhaften Ausſprache wurde ſeitens der Gartenbeſitzer einſtimmig die Anſicht vertreten, daß die unter großen Mühen und Aufwendungen erſtellten Obſt⸗ und Gemüſegär⸗ ten unter keinen Umſtänden beſeitigt werden dürſen. Das Klein⸗ gartenweſen, für das ja auch kürzlich ein Reichsſchußgeſetz geſchaffen wurde, ſei nicht nur für die Volksernährung, ſondern für das Ge⸗ ſamtwohl einer großſtödtiſchen Bevölkerung von allergrößter Wich⸗ tigkeit. Wohl ſei das Wohnbedürfnis auch eine Lebeysfrage des Volkes, aber dieſes Bedürfnis dürfe nicht unter ſchwerer Schädigung des andern befriedigt werden. Es ſtände ſonſt noch viel Baugelände zur Verfügung, das für die Volksernährung nicht von gleichgroßer Wichtigkeit iſt. Es wurde eine Kommiſſion gebildet, welcher zunächſt die Aufgabe geſtellt iſt, eine eingehend begründete Eingabe an den Stadtrat zu richten und die Entwicklung der Angelegenheit ſchärfſtens im Auge zu behalten. 08 * Veränderungen in höheren Beamtenſtellen. Der Staats⸗ anzeiger meldet, daß dem Kollegialmitg'ied der Forſt⸗ und Domänen⸗ direktion Domänenrat Guſtav Ullrich der Titel Miniſterialrat verliehen, er zum Vortragenden Rat im Finanzminiſterium er⸗ nannt und ihm die Leitung der Domänenabteilung übertragen wurde. Der Vorſitzende Rat in der Forſt⸗ und Domänendirektion Geh. Oberforſtrat Eugen Gretſch wurde unter Verleihung des Titels Landforſtmeiſter zum Vortrogenden Rat im Finanzminiſterium ernannt und ihm die Leitung der Forſtabteilung übertragen. Banknoten⸗Fälſchungen. Seit kurzem ſind Nachbildungen der roſafarbigen Reichsbanknoten zu 50 Mark mit dem Datum des 21. 4. 1910 aufgetaucht. Die Nachbildungen ſind hauptſächlich daran zu erkennen, daß die Riffelung des Papiers fehlt. Die Faſerſtreifen, die den Nachbildungen fehlen, ſind durch eine gelb⸗ liche Tönung des Papiers nachgeahmt. Das Papier Uene ahe beſchnitten. ie Nummern beſtehen aus ver⸗ ſchiedenen großen und kleinen Typen mit abweichendem Schrift⸗ charakter, und zwar ſind die letzten drei Ziffern etwas kleiner als die anderen. er Kreis in der Mitte der umteren Begrenzung zur Mittelguilloche iſt unten rechts über dem zweiten ⸗p“ in der Unterſchrift„v. Glaſenapp“ etwas abgeflacht. Vor Annahme der Falſchſtücke mit obengenannten Kennzeichen wird gewarnt. * Höhere Ausſchankpreiſe für Obſtwein. Das Miniſterium des Innern hat auf eine Eingabe des badiſchen Gaſtwirteverbandes hin die badiſche Obſtverſorgung ermächtigt, eine Aenderung der Ausſchankpreiſe für Obſtwein feſtzuſetzen. c Vorſicht bei Sturm! Im Waldpark Neckarau wurde am 12. d. Mts. eine Frau durch einen vom Sturm umgeriſſenen Baum am Kopfe ſchwer verletzt. Vor dem Betreten der öffentlichen Parkanlagen mit älterem Baumbeſtand, insbeſondere des Schloß⸗ gartens, des Schnickenlochparks, der Stefanienpromenade und des Waldparks bei ſtarkem Sturm, wie er zur Zeit ſenes Unfalls herrſchte, wird daher eindringlichſt gewarnt. Die menſchlichen Verdauungsorgane im Lehrfilm. Die Filmdarſtellung des geſamten meyſchlichen Verdauungsorganismus iſt bei dem mediziniſchen Filmarchiv der Ufa(Kulturabteilung) in Arbeit. Durch weiteſtgehende Verwertung aller modernen Metho⸗ den der wiſſenſchaftlichen Kinematographie werden alle mechani⸗ ſchen und be onders auch die chemiſchen und blologiſchen Vorgänge ſo zur Anſchauung gebracht, daß auch dem halbwegs gebildeten Laien das Weſen der Verdauung, ihre Bedeutung fütr die Geſunderhaltung und die daraus folgenden Lehren für eine hygieniſche, geſunderhaltende Lebensweiſe klar werden. „Provokatkoriſche Reden“ im Kabarelt. In einem Kölner Ka⸗ barett macht ein Improviſator Gedichte auf die ſchlechte Valuta und Aus dem Mannheimer Kunſtleben. —(Ueber Maunheims kKtultur) ſprach im Auftrag des Kartells der Freien Gewerkſchaften geſtern abend in der Aula der Handels⸗ hochſchule, Prof. Dr. Deſer, vor einer zahlreichen Hörerſchaft. Er würdigte zunächſt die Begründung der Stadt Mannheim als Kulturereignis, als eine Erfüllung zukunftskräſiger Prinzipien, die weit mehr auf geiſtiger als auf materieller Grundlage ſich erheben. Von Anfang an war für die Stadt durch heſondere Privilegien der volkstümliche Zug gewahrt, er war es auch, der den Namen„Mannbeim“ über die Bezeichnung„Friedrichsburg“ ließ. Die Stadt war eine völlig trabtitionsloſe Neuſchöpfung, e hatte etwas amerikaniſches und bedeutete eine Oaſe freier Stadt⸗ derwaltung in der meiſt noch mittelalterlich orientierten Umgebung. Die Privilegien brachten vor allem die Befreiung der Bürger von lealichem Frondienſt. die Selbſtv⸗rwaltung der Gemeinde wurde weitagehendſt ſichergeſtellt, zur Förderung des Handels wurden wertvolle Konzeſſionen gemacht. In Verlauf der drei Jahrhun⸗ derte ihres Beſtehens hat ſich die urſprünalich traditionsloſe Stadt durch hervorragende Leiſtungen auf verſchiedenen Gebieten wert⸗ volle Traditionen geſchaffen. Die Kulturbe'rachtungen ſollen einem weiteren Abend vorbehalten bleiben. Sich der politiſchen Bedeu⸗ tung Mannbeims in den vorigen Jahrhunderten zuwendend. ſprach Prof. Oeſer von der Herſtörung Mannheims durch das Frankreich Ludwigs XIV. Die d konnten dem Zerſtörungsbefehl nicht trotzen, aber die lebendige Idee erwies ſich als unzerſtörbar. Die Wiederaufrichtung ſollte der Verherrlichung des Deſpotismus dienen, und die Fürſten wollten ſich der Kunſt bedienen, um ihren Slanz und Herrlichkeit zu ſte gern. 7ie Kunſt aber wurde ein mpfer der vorwärtsdrängenden Polltik. Die Künſtler benützten ihre Macht, um den Boden einer neuen ltur zu bereiten. Und gemeinſam mit dieſen Künſtlern ſchufen die Gelehrten in Mannheim die Grundlage einer neuen Geiſtes⸗ entfaltung. Mit dem Kampf für die deutſche Sprache ſetzte man ein, es würde eine Bühne geſchaffen, Friedrich von Schiller gab ihr die Weihe. Die Aufführung ſeiner„Räuber war kein Theoler⸗ eifolg, ſie bedeutete einen Volkserfolg. Aus der Kunſt heraus konnte in Mannheim der Kampf um die politiſche Freiheit weſter gefübrt werden. Das 18. Jahrhundert brachte die Revolution im Theater, von Mannheims Bühne klang das freieſte Wort. Man darf die politiſche Bedeutung der Luiſe Millerin“(Kabafe und Lieb⸗), des„Don Carlos“, der Aufführung von Shakeſpeares Jultus Cäſar“ nicht überſeben. der Tyrannenmord wurde zum neuen dramatiſchen Motiv Im weiteren ſtreifte der Vortragende die Ermordung Kotzebues durch Sond, gedachte des erſteren als eines der vielſeitigſten deutſchen Luſtſvieldichters, politiſch aber . Karatlerloſen Menſchen und Sauds als eines helßblütigen Ver⸗ treters der freiheitlich geſinnten deutſchen Jugend. Die Tat ſei zum Ausgang eines politiſchen Stromes für Mannheim geworden. In den freiheitlichen Bewegunden des letzten Jahrhunderts ſpielte Mannheim eine bedeutende Rolle. Die ſoziale Arbeit erhob ihr Haupt und riß die Führung an ſich. Die Arbeit, Handel und In⸗ lung, die Arbeit erſt machte ihre Verwirklichung möalich. Mann⸗ heim wurde zu einem der wichtigſten Träger der nationalen und der allgemeinen Kultur.— Die Ausführungen begegneten lebhaftem Beifall. pp —(Sternwarte.) Im geſtrigen Vortragsabend der Stern⸗ warte ſprach der Ueberſetzer der Edda von Gorsleben“ zu⸗ nächſt über die Bedeutung der Edda. Das Wort Edda erklärt ſich als Poeta bei den Einen und als Urgroßmutter bei den Andern; der Redner ſelbſt deutet Edda als Eheda, was im Grunde genom⸗ men denſelben Sinn ergibt. Bekannt iſt die Proſg⸗Edda des 12. Jahrhunderts von Snore Stureſſon. An den dieſer Sammlung eingeſtreuten Liedern vermutet man, daß dieſer Proſa⸗Edda die von Sämund Sigfuſſon zugrunde gelegt iſt. Wie im mittelhochdeutſchen Nibelungonlied verſchiedenaltrige Teile mehr oder wen'ger loſe in nachträglichen Zuſammenhang gebracht wurden, ſo beſteht auch die Edda aus Teſlen, deren älteſter auf uralte Ueberlieferungen einer altgermaniſchen Religion zurück⸗ geht Dieſer gemein⸗ariſche Beſitz wurde von Skalden am längſten in Island erhalten, ſo daß dort um 1300 herum dieſe überlieferten Lieder geſammelt werden konnten. Eine anderhe Jorſchung hat Licht und Ordnung in dieſe wahllos verbundenen Lieder ge⸗ hracht. Man hat erkannt, daß dieſe Dichtung in ihrer plaſtiſchen Aiſchaulichkeit, ihrem ſtarken Lebensglauben, ibrer aroßen Jeen⸗ heit des Seeliſchen dem Höchſten jeder Weltliteratur ebenbürtig iſt. Es iſt daher nicht ſehr verwunderlich, daß verſucht wurde, zahlreiche Ueberſetzungen zu geben, die alle jedoch im Wiſſenſchaft⸗ lichen ſtecken blieben; die Lieder als ſolche wurden zu wenig herausgehoben, zu ſehr in metriſche Geſetzmäßigkeiten einge⸗ zwängt, dem Pulsſchlag der Dichtung zu wenig nachgegangen und die Sichtung des Stoffes zumeiſt aufgegeben. Und doch geſtattet das Altmodiſche oft die wörtliche Ueberkragung ins heutige Deutich. Die Edda zerfällt in 3 Teile: 1. Heldenlieder, 2. Spruchdichtung und 3. die mythologiſche Götterdichtung. Der Vortragende gab aus dem erſten Teil drei Proben ſeiner Ueberſetzerkunſt. 1. Das Lied von Wieland, dem Schmied, das auch heute große Aktualität des Stoffes beſitzt, inſofern der Schmied im Dienſte einer feindlechen Macht arbeiten muß, doch ſeinem Geiſt gerechte Genugtuung und endliche Befreiung derdanft 2. Das Lied von Helge, dem Hun⸗ dingstöter und 3. Segfrieds Tod, bei dem die Grundlagen des mittelbochdeutſchen Nibelungenliedes etwas verſchoben ſind. So wird Siegfried von dem blöden Bruder Hagens(dem blindwü⸗ duſtrie bedeuten aber keine Hemmniſſe für die kulturelle Entwick⸗ g tigen Schickſal) erſchlagen. Das Lied zeigt uns expreſſioniſtiſche Dichtung in gutem großem Sinn des Wortes: Hier ſtehen die Menſchen wirklich ohne pſychologe Vorbereitung und handeln ohne ſchwerfällige Ableitung aus der Umwelt nur aus ſich ſelbſt heraus. Den Ausführungen des Redners wurde großes Intereſſe entgegen⸗ ebracht; ſie zeugten von einem ehrlichen, echt künſtleriſchen Egaf⸗ fen. ie einzelnen Teile zeigen oft dramatiſche Geſtaltung und führen mitten in die Lage hinein. Klar und deutlich erſtanden dieſe Menſchen in ihrer Weſensart und ihrem kühnen Tun vor den Augen der Zuhörer. Die anſchauliche, kraftvolle und treff⸗ ſichere Schöpferkraft der epiſchen Dichtung hat der Ueberſetzer mit großem Sprachgeſchick in feiner Wirkung zur Geltung gebracht. —(Theaternachricht.) Die heutige Aufführung des„Dret⸗ mäderlhauſes“ im Neuen Theater beginnt um 6% Uhr.— Im Nationaltheater werden die beiden Einakter„Gläubiger“ und„Die Stärkere“ von Auguſt Strindberg gegeben. An⸗ fong 6 Uhr.— In Schillers„Braut von Meſſina“ am nächſten Samstag ſind die Damen Leydenius, Petri, ſowie die Herren Alberti, Garriſon, Godeck, Hoffmann, Kökert. Köhler, Kolmar, Landory, Neumann⸗Hoditz, Renkert und Frohwein(als Gaſt) beſchäftigt. Bei den beiden Chören wirkt der geſamte männ⸗ liche Chor mit. Regie: Richard Gſell.—„Die Briazeſſin von Trapezunt“ von Offenbach, die am nächſten Sonntag zur erſten Aufführung kommt, enthält vier Komikerrollen, die mit den Herren Garriſon, Landory, Schmitz und Voiſin beſetzt ſind. Die Titelpartie ſingt Irene Eden, die des Prinzen Rafael Gretel Reu⸗ mann. Ferner ſind noch die Damen Delank und Mohr in großen Aufgaben beſchäftigt.— Die bereits zweimal vor ausverkauftem Hauſe in Szene ſeangenen Vormittagsauffuhrung„Geſell⸗ ſchaftstänze“ wird am nächſten Sonntag noch einmal wieder⸗ holt. Für Mitte nächſter Woche bereitet das Nationaltheater einen „Biedermeier⸗Abend“ vor, der die beiden Einakter von Kobebue„Schneider Fips“ und zum erſten Male das wenig bekannte Faſtnachtsſpiel„Das Landhaus an der Heer⸗ ſtraße“ bringen wird. —(Freier Bund— Akademde für Jedermann) Da der Vor⸗ trag von Tr. Storck am Freitag, 16. ds. Mts. über„Die Radie⸗ rung“ wegen Unnäßlichkeit des Redners ausfallen muß, wird Dr. Wick ert auf dielfach geäußerten Wunſch an dieſem Abend ſeine Unterhaltung über„Scheilft⸗Cbarakter“ ſiſe dieſenigen Beſucher der 11. Abteilung, die am Montag wegen Ueberfülle des Saales keinen Zutritt mehr erhielten, wiederholen. —(Harmoniſche Gymnaſtik.) Wir verweiſen die ein⸗ führende Beſprechung, die Freitag, 10. um Kaſinoſaale ſtattfindet. (Siehe Anzeige.) ——— —— —— . Seſte. Nr. 28. maunſeimer Geuerui · Anzeiger·(Mtnag · Ausgaude.) Donnerstag, den 15. Januar 1920. auf die Treue der deutſchen Frauen. Ein anweſender deutſcher Kauf⸗ mann gab ſeiner Mißſtimmung darüber Ausdruck durch den Ausruf: „Deulſchland, Deutſchland über alles!“ Ein engliſcher Offizler rief darauf eine engliſche Patrouille herbei, die den Kaufmann gefeſſelt abführte. Das engliſche Kriegsgericht verurteilte ihn wegen„provo⸗ katoriſcher Reden“ zu 300 Mark Geldſtraſe. Splelplan des Nntionni-Thenters Neues Theater 34 Vorstellung 1 Vorstellung 1 15. D. 23 D Gläubiger— Die Stärkereſ 6 Das Dreimaderihaus 6½ 16..23A] Hoffmanns Evzühlungen6 17. S. 24C Neu inszeniert: Die Braut von Messina 6 18. 8. 1 I] Vormittagsauflührung: Qesellschaſtstünze 17594 18. 8. 1. Zum ersten Male: Einsame Menschen 6½ v. Trapezuniſ 6 5 2 Stimmen aus dem publikum. Die„Mitzwirtſchaſt“ in der Mchzentrale. Unter Bezugnahme auf ein in hieſigen Blättern erſchienenes „Eingeſandt“ wird uns von dem Direktor der Milchzentrale, Herrn Dildey geſchrieben:„Wer von einer Mißwirtſchaft ſpricht, beweiſt, daß er von dieſem Betr eb gar keine Ahnung hat. Die Defizite in den letzten Jahren ſind durchaus kein Grund, auf Mißwirtſchaft zu ſchließen Sie ſind allein dadurch entſtanden, daß die Milchzentrale ſeit Beginn der Zwangswirtſchaft vollſtändig in Dienſten der Stadt arbeilet, für welche ſie einne beſtimmte Ver⸗ ütung erhält, die aber ſtets ſo gering bemeſſen war, daß ſie in⸗ ſolge der raſch zunehmenden Verteuerung aller Betriebsbedürfniſſe keine volle Deckung der Betriebskoſten gewähren konnte. Außer⸗ dem war die Stadt öfters gezwungen, zur ordnungsmäßigen ei Milchverſorgung beſondere Anſprüche an den Betrieb der Milchzentrale zu ſtellen, welche Leiſtungen natürlich nicht immer ſofort vergütel werden konnten. Allein aus dieſen Umſtänden reſultieren die Fehlbeträge der letzten Jahre, für die die Stadt pflichtgemäß aufzukommen hatte. Solange die M zentrale ſelbſtändig arbeiten onnte, hat ſie ihre Unkoſten nicht nur gedeckt, ſondern auch Ueberſchüſſe erzlelt. Dieſe betrugen: Im Jahr 1912 Mk. 2 558.—, 1913 Mk. 33 215.—, 1914 Mk. 88 902.—, 1915 Mk. 82 180.—. Auch auf dem Glashof iſt mit Ausnahme einiger Vorfälle im letzten Jahre, die den Verwalter betreffen und für welche die ee keine Verantwortugg trägt, niemals Mißwirtſchaft getrieben worden. Das beweiſen die früheren hohen Milchliefer⸗ ungen und der ſtets günſtige Abſchluß des Hofes. Im übrigen iſt ein beſchäftimbißef Gewinn oder Verluſt für die Milchzentrale als gemeinnütziges Unternehmen kein Maßſtab für ihre Geſchäfts⸗ führung. Die Hauptſache iſt, daß ſie ihre Aufgabe, der Bevölter⸗ ung Mannheims gute und billige Milch zu beſchaffen, erfüllt hat, worüber wohl nirgends Zweifel beſtehen tönnen. fus dem Zande. NMvesheim, 14. Jan. Kaum, daß des Neckars hochgeſchwol⸗ lene Fluten wieder zurückgingen und man die Schäden auszubeſſern anfing, kommt erneut wieder der hohe Waſſerſtand, ſodaß die Fähre über den Neckar kaum den ſtarken Betrieb im Nachen auf⸗ kecht erhalten kann. Wie außerordentlich mißlich dies iſt, kann jeder tägeich von den hunderten von Arbeitern und Angeſtellten erſahren, die ihren Verdienſt in Mannheim ſuchen müſſen. Da auch der Weg üder Feudenheim mit der Elektriſchen geſtört iſt, macht ſich der Mangel einer feſten Brücke nach Seckenheim recht empfindlich fühlbar. Daß wir in den heutigen Zeitverhältniſſen dieſe nn nicht leicht erreichen können, iſt erklär⸗ bar; aber daß man in der Zeit der Arbeitsloſigkeit eine andere leichter erreichbare Verkehrserleichterung nicht einmal ſchafft, i! gegen alle in Vetracht kommenden Orte, wie auch Ladenburg aund Schriesheim, wenig entgegenkommend. Zum mindeſten Fätte man nach den verſchiedenen Tagfahrten und Enteignungen erwarten können, daß die Straßenbahn verlängert würde über eudenheim hinaus halbwegs Ilvesheim. Unſere jetzige Gemeinde⸗ börde ſollte alles aufbieten, um die ſo nötige Verkehrserleichte⸗ rung zu erreichen. Man ſehe ſich nur einmal den umſtändlichen und gefährlichen Weg zur Zeit an, den unſere Einwohner machen müſſen, um ibre Arbeitsſtätte zu erreichen. + Ladeuburg, 9. Jan. Eine recht angenehme Weihnachts⸗ haben holländiſche Freunde durch Vermittelung des ten Kreuzes der Niederlande auf Bitten unſerer Schriftſtellerin W. Trippmacher, unterſtützt ſodann durch die Stadtverwaltung beſchert. Fu Gunſten armer und an Mangel leidender Frauen, Mütter und Kinder ſammelten ſie 1000 Gulden, wofür für Zwei⸗ drittel des Wertes Lebensmittel beſchafft und nach Ladenburg ab⸗ eſandt wurden ſowie der Reſt in bar. Nach der Valuta beziffert ich der Geſamtwert auf mehr als 18 000 M. In dieſen Tagen wurde der Barbetrag an mehr als 200 Familien verteilt; die Lebenswittel folgen nächſtens. Dank den Bemühungen der Stadt⸗ verwaltung iſt Ladenburg übrigens auf Monate hinaus mit allen Vebensmitteln wie Feſt, Oel, Hülſenfrüchte, Kartoffeln, Heringe und Konſerven gut eingedeckt. Karlsrute, 14. Jon. Die im deutſchen Metallarbeiteroer⸗ band organiſtierten Arbelter der Albtalbahn haben, nachdem ihre Verbandlungen mit der Direktion der Badiſchen Eiſenbahn⸗ aktiengeſell chaft wegen Bewilligung einer Beſchaffungsbeihilfe er⸗ geymislos waren, geſtern beſchloſſen, in der Nacht zum Mittwoch die Arbeit niederzulegen. Auch die Werkſtatt⸗ und Streckenarbeiter und das Fahrperſonal beſchloſſen, in den Ausſtand zu treten. Die Arbeiter wurden heute noch durch die Albtalhahn zur Arbeit geführt, damit ſie ihre Arbeitgeber über die Zuſtände unterrichten können. Heute abend wurden die Arbtiter von der Albtalbahn nach Hauſe gebracht. Von morgen ab ruht der Betrieb. * Engen, 11. Jan. Vor einiger Zeit ginz durch die Zeitungen die Nachricht, daß ein gewiſſer Karl Waldſchüß aus franzöſiſcher SGefangenſchaft in Algier zurückgekommen ſei und daß dort noch piele Badener ſeien, die von der Lagerverwaltung am Schreiben verhindert würden. In Säckingen wurde ſetzt ein Mann namens Arns verhaftet, der dieſes Gerücht in Umlauf ſetzte, an dem nichts Wahres iſt. 5 Freiburg. 14. Jan. Heute morden iſt der Güterzug 7825 nach Neuſtadt bei der Ausfahrt in Freiburg auf den kurz vorher ausfahrenden Güterzug 6992 nach Breiſach, der vor der Abzwei⸗ gung noch Heldenhofen zum Halten gekommen war. aufgeſtoßen. Hierbei wurde der Bremſer Wilhelm Brändlin in Freiburg ge⸗ tötet und ein weiterer Bremſer unerheblich verletzt. Eine Be⸗ triebsſtãrung trat nicht ein. 4* ul, 8. Jan. Am 10. Januar kann der Redakteur des hier erſcheinenden„Albkoten“, Walter Kirſchberg, ſein 25 ä b⸗ riges Jublläum als Beamter der Firma H. Zimmermann felern. Der Jubilar ging aus dem Buchhändlerberufe hervor; im Jahre 1897 erfo'gte ſein Uebertritt zur Preſſe, indem er die Schrift⸗ leltung des„Albboten“ übernahm, den er ſeit 1917 verantwortlich geichn!t. Seit mehrer·n Jahren gehört der Jubilar dem Vorſtand des Verl andes der Südweſtdentſchen Preſſe an. Um die Vuch⸗ handlungsgehilfenbewegung hat ſich Herr Kirſchberg ebenfalls ſehr perdient gemacht. Im Jahre 1895 hat er den Landesnerband der all»emeinen Vereinigung den'ſcher Buchhandlungsgehilfen gegrün⸗ det und lange Jahre als Vorſitzender geleitet. Serichtszeitung. p. Lubwegsbafen a. Rh., 14, Jan. Der Lokomotibführer Fr. Kling von Ludwioshafen leß in dem Augenblick, als eine fran⸗ öſiſche Truppenabteilung an ſeiner Lokorſotive vorbeikam, dem auchfang Rauch entſtrömen, wodurch die Kleider einer größeren Unzabhl Soldaten beſchädigt wurden. Das franzöſiſche Poligeige⸗ richt ſaß als erwieſen an, daß Kling abſichtlich gehandelt haf und verurte ite ihn zu einem Monat Gefängnis und 350 Fr. Geldſtrafe. ſrang. Appellgericht in Landau war der gleichen Anſicht, wan⸗ 9¹¹ Treſe aber in eins Geldſtraſe bon 2000 Mark um. Das 4 Handel und industrie. Mannheimer Gummi-, Guttapercha- u. Asbestfabrik.-., Mannheim. Die Gesellschaft hatte aut gestern eine auberordent- liehe Generalversammlung einberufen zu dem Zwecke der Cenchmigung einer beantragten Kapitalser- höhung. in der 1061 Stimmen vertreten waren. Nach ein- gehender Begründung der bantragten Kapitalserhöhung durch den Vorstan d. wobei namentlich auf die Notwendig- keit der Betriebsmittelstärkung in Anbetracht der großen Stei- gerungen in den Fabrikations- und Handlungsunkosten und der hohen Preise für die Rohprodukte usw. hingewiesen wurde, wurde die Kapitalserhöhung einstimmig nach dem Antrage genehmigt. Das Gesellschaftskapital wird somit um 913 200„ von 1 120 800„ auf 2 040 o00 erhöht durch Ausgabe von 761 voll eingezahlten Inhaberaktien von je 1200 4 unter Ausschluß des gesetzl. Bezugsrechtes der Aktionäte. Die neuen Aktien werden von einem Konsottium unter Füh- rung der Rheinischen Creditbank zu 175 7½ sowie Tragung der Ausgabekosten von ca. 7% übernommen und den alten Aktionären zum Kurse von 183% zum Bezuge angeboten derart, daß auf je sechs alte Aktien zu 400 Aeine neue von 1200 entſällt.— Ferner wurde die neue Fassung des Gesellschaftsvertrages einstimmig gutgeheilen. Auf Anfrage wurde über die Aussichten mitgeteilt. daß reichliche Aufträge vorhanden seien, daß aber die Froduktion stark unter dem Kohlenmangel leide. Eine Besserung der Aussichten hänge von der günstigeren Gestaltung der Breünstoſfversorgung ah. Die Kreditfrage in amerikanischer Beleuchtung. Die vielen Nachrichten über einen amerikanischen Europa- kredit geschweige eine Valutaanleihe an Deutsch- land haben sich mehr oder weniger als fals ch oder doch mindestens den Tatsachen vorauseilend erwiesen. Meist war der Wunsch der Vater der Meldung. Wie nüchternu und von einem geschäftsmäßigen Standpunkt aus die Amerikaner die Kreditvorlage beurteilen, zeigt die nachstehende Meldung der „Times“ aus Newyork. Sie zeigt aber zugleich, daß diejenigen inimer noch zu den unverbesserlichen Optimisten gehören, die sich einen amerikanischen Kredit zur Sanierung und Hilfe er⸗ Warten. ehe wir unsere gewaltige Produktionsunter- bilanz durch eigene Mehrarbeit überwunden haben. Die Meldung lautet:„Die Ansicht wiegt vor, daß die Rettung von Europa nicht durch große spekulative Operationen. son- dern durch geschäftliche Methoden und umfassende Ar- beit und eine glückliche Politile erreicht werden kann. Die Amerikaner sind nicht abgeneigt, den hungernden Völkern, wie den Wienern und Polen. mit auf Kredit verkauften Nah- rungsmitteln und erheblichen Mitteln zu helfen: aber sie wen⸗ den sich entschieden gegen die Gewährung von Vorschũssen zu Wiederaufbauzwecken, die nicht auf gesunder Ce- schältsgrundlage beruhen. Es besteht die weit ver- breitete Anschauung., daß systemlos an Europa gegebene Kre- dite im grolen Maße die Verschwendung fördern und die Rückkehr der Europäier zu produktiver Arbeit verzögern würden. Belgien wird gewöhnlich als Beispiel angeführt, was ein entschlossenes Vollk tun kann. sich selbst zu helfen, und es ist fraglos, dall hier Belgiens Kredit wesentlich gewachsen iet durch seinen Eifer, die Wiederaufbauprobleme in Angriff zu nehmen. Jahresergebnis des Stahlwerkverbandes. Der sod en erschienene Jahresbericht des Stahlwerks-Ver- bandes gibt über die Tätigkeit im Jahre 1918/10 folgende inter- ess? t Zahlen. An Halbzeug kamen 439 300 Tonnen(Roh- stahlgewicht) zum Versand gegen 589 925 Tonnen im Vorjahre. Auf das Inlandeitfielen 436 154 Tonnen. auf das Ausland nur 3158 Tonnen. Während der ganzen Berichtszeit war Halb- zeug-Knappheit und die Anforderungen der Werke insbeson- dere der Feinblech-Walzwerke konnte nicht befriedigt werden. Die Deckung des Eisenbahn-Oberbaubedarfs für die Bahnen begegnete großen Schwierigkeiten. Noch schwieriger gestaltete sich die Lage im Rillenschienen- geschäft. Dadurch. daß die Lieferung während des Krieges longe Zeit fast ganz hätte eingestellt werden müssen, entstand eine aukerordentliche Notlage. die während der ganzen Be- richtszeit nicht behoben werden konnte. Der Auftragsbestand an Straßenbahnschienen war bereits im Januar so umfangreich. dag die vorhandenen Walzenstraßen unter Berücksichtigung der schwierigen Betriebsverhältnisse häufig für über 1 Jahr mit Arbeit verschen waren. In Grubenschienen war der Eingang der Aufträge ebenfalls sehr lebhaft. Neue Bestellungen konn- ten im allgemeinen nur mit Lieferfrist von 6 und mehr Monaten untergebracht werden. Aus dem neutralen Auslande wurden einige Aufträge zu günstigen Preisen hereingenommen. Der gesamte Versand an Eisenbahn-Oberbaubedarf stellte sich auf 815 911 Tonnen(Rohstahlgewicht), das sind 232 061 Tonnen weniger als in der gleichen Zeit von 1917 auf 1918., Hier- von worden nach dem Inlande 759 727 Tonnen, nach dem Aus- lande 36 184 Tonnen abgesetzt. Die Hoſfnung, die Verbraucher von Formeisen ihren gänzlich erschöpften Bestand wieder ergänzen zu können. um den großen Bedart, der sich in den Kriegsjahren angesammelt hatte, zu befriedigen, ließ sich gleichfalls nicht erfüllen. Die Anſorderungen wurden immer umfangreicher und dringender. jedoch war die Unterbringung der Aufträge schwierig und nur zum Teil mit Lieſerfristen von 10 bis 12 Monaten möelich. Auf dem Auslandsmarkt lag starker Bedarf vor, dessen Befrie- digung jedoch trotz der zu erzielenden sehr guten Preise vor den Erfordernissen der heimischen Kriessführung zurücktreten mußten. Nach Kriegsende waren die Verhältnisse am Aus- landsmarkt ziemlich ungeklärt, der Mangel an Eormeisen im neutralen Absatzgebiet brachte in den letzten Monaten der Berichtszeit zuhlreiche Anfragen, die jedoch mit Rücksicht auf die von den Werken beanspruchten langen Lieferfristen nur zu einem kleinen Teil zum Geschäft führen konnten. An Formeisen kamen insgesamt 441 820 Tonnen(Rohstahlgewicht) „um Versand. oder 27 300 Tonnen weniger als im Jahre 1917/18. Der Anteil des Inlandes betrug 402 307 Tonnen. der des Aus- landes 39 429 Tonnen. Der Absatz von Stabeisen und Band- eisen nach dem Auslande betrug im Berichtsjahr 132 318 Ton- nen gegen 211848 Tonnen im Vorjalire. Frankfurter Abendbörse. 14. e) Sonstige Indu- strlepaplere. —.-IMitteld. Ow. Peter 319.50 —.—debr. Junghans—.— —HAdlerwerke Kleyer 289 50 14. ſe) Steins und Erde- industrlo. 77. foCementw. Heideſb. ch. u. Thonw. Aw. 24—Angio Guano 14. 4) Stuntspaplere u. Bankalctien. 8% D. Reichsanl. Darmstädter Bank Heutsche Bank Diskonto-OGes. 187.— Armatur Hupent 162.— Dresdner Bant—.gd?) chem. u. olektr. Dehmer Moen 278.— Nationalbank Industrie. Eßlingen 2 b) Berzban und Bad Anilin-u. Soda438.75 Pah̊zpgl. Eisenach—.— Eisenindustrie. 5. Jold u Sibschan. 572.—[Jasmotot Deutz„ Bingwerke Nürnbg. 22 1 50 155 5 Hud isenw. 25 riesheim Elecuon.— Deuiach Luxemb 243 50 Parbwerke Höchsiſs00— Gelsenk. Bergw. 357— Holzverkohlung—.— Sch⸗ Frünk. Sehu 178 Harpener Bergbauß52.— Rlltigerswerlte—.— n Wessels 310— Kallw. Aschersleb ſa05—Allg. Oes.(Bin.) 257.50 tsck. Verlagsanst. — Ige 211.—[Waggon FEuchs Kaliw. Westeregelnf——Bergmann Werke Zeisieif Weldnot Loth. Fl. u. Beigw.V.—.—Deuische Uebersee740— 0 Mannesm.-Röhren 279.—PFelt. u. Ouilleaumeſ288.—— Eisenb. 604.— Oschl. Eiaend Bed.193.50 Lahmeyer 161.—flamb.-Am.-Paki. Oschi Eisen Caro]—.—Schuckert Nurnb)74.—Norddeutsch. LIod 149.50 Phönix Bergbau 817.—Siemens& Falstef—.—IOestl. Südb.(Lomb. 54.— Frankfurt, 14. Jan.(Eis. Drahtb.) Die Kurser hö h- ung e n, welche bereits in der Nachbörse elusetzten, machten Boch Bergb. u. Ost. auf dem Gebiete der Montanpapiere weitere Fort- schritte. Es stellten sich höher Caro 126. Buderus 91. Mannesmann 95. Gelsenkirchen 6. Harpener%. Kaliwerte ſest, Heldburg 149. Aschersleben + 10%. Norddeutsche Lloyd blieben gut behauptet. Lombarden mäßig höher. Die 2/0 ½4. igen alten Lombard-Prioritäten notierten 98, sind somit wiedler erholt. Lebhaft waren die Umsätze in Schantungbahn. Neu- Guinea 812. Canada schwach. 00-970. Oesterreichische Pe- troleumgesellschaft(Opeag) stellten sich wesentlich höher. 3700—-3950. Elektrizitätsaktien weisen Kursbesserungen von —6 auf unter Bevorzugung von Felten u. Guilleaume. welche 286 notierten. Von sonstigen Industriewerten stellten Daimler Motoren 6½½. Armaturen Hilpert 4. Badische Anilin 37% nhöher. Auslöndische Anleihen fest. 3%ige Tehuantepek. 47 igt Stadt Lissabon. Madrider Lose wesentlich höher. Das Ge⸗ schäft bliep auf allen Märkten lebhaft und der Schlugß gestaltete sich ſest. Vom Schweizer Devisenmarkt. z Bern, 14. Jan.(Eig. Drahtb. ind.) Die seit einiger Zeit vorherrschenden Realisationsbestrebungen kamen heute noch stär- kceer zum Ausdruck und übten auf die Kurse der führenden Devisen einen empfindlichen Druek aus. Es notierten in Mittel: Paris 50.10 gegen 50.125, Berlin 10.326 gegen 10.80, London 21.02%½ gegen 21.14, New Vork Kabel.63 gegen.67. Mannheimer Eftektenbörse. Die Börse verlief auch gestern wieder in fester Tendenz. Von chem. Iadustrie-Aktien waren Verein Deutscher Oel- fabriken ansehnlich höher. Kurs: 350., ebenso Westeregeln 380 G. Anilin-Aktien wurden zu 430%½ umgeset-t Forst wurclen noch Mannheimer Cummi zu 303%½ gehandeit und Rhein. Elektrizitäts-Aktien zu 132.75% Karlsruher Maschi-⸗ nenbau begehrt 270 ½ und Kostheimer bei 25726. Wirtschaffliche Rundschau. Landesverband badischer Kartonnagen- und Etuislabr ikanten. B. C. Karlsruhe, 14. Jan. Hlier hielt der Landesverband bad. Kartonnagen- und Etuisſabrikanten E.., Sitz Lahr i.., unter dem Vorsitz von Fabrikant Hermann Pfaf-Lahr seine ersts Mitgliederversammlung ab, zu der Vertreter aus allen Teilen Badens, insbesondere aus Karlsruhe, Pforzheim, Rastatt, Lahr, Konstanz, Lörrach und Mannheim erschienen waren. Der Syn⸗ dikus des Verbandes, Dr. Bader, hielt einen Vortrag über„Die Notwendigkeit des wirtschaftlichen Zusammenschlusses der bad. Kartonnagen- und Etuisfabrikanten“, der in allen Teilen beifiällig zufgenommen wurde und verschiedene Anwesende veranulaßtte, ihren Beitritt zum Landesverband zu erklären. Des weiteren wurden noch Aus- und Einfuhr- und Lohnfragen behandelt. Be⸗ sonders war die Frage der Inu- und Auslaudsverkiule Gegenstand eingehender Beratung. Beschaffung von Holz für Zeitungspapier in Baden. 8 Karlsruhe, 14. Jan.(Eig. Drahtb.) An die Forstümter mit Domänenwald ist von zuständiger Stelle folgende Auweisung ergangen: Für die Zeitungedruckpapierindustrie sollen aul An- trag des Neichswirtschaſtsministers genügende Mengen.. pierholz zu mäßigen Preisen durch die staatlichen Forstver- waltungen bereitgestelſt werden. Zur Beseitigung der driu genud- sten Notlage sollen von Baden und Württemberg etws 2500 Festmeter sofort aufgebracht werden. Wir veran⸗ lassen die Aemter, alle, auch die etwa ausgeschriebenen Papier- holzverkäufe zur Erteilung des Zuschlags, auch wenn die bezeich- neten Anschläge überboten sind. vorzulegen und dabei anzugeben. bis wann das Holz etwa greiſbar sein wird. Von hieraus wird der Zuscluag an gewisse Bedingungen wegen Lielerung an Zei- tungsverleger geknüpfit werden. Amtliche Devisennotierung der bisher feindlichen Linder. Berlin, 15. Jan.(Eig. Drahtb.) Nachdem nunmehr der Friede geschlossen ist. steht der amtlichen Notierung der Aus“ landsdevisen der bisher feindlichen Staaten(England. Frankreich, Italien. Amerika) nichts mehr im Weze. Nunmehr steht daher diie amtliche Notierung dieser Devisen an der Ber- liner Börse in Ergänzung der bisher erfolgten amtlichen No- tierung der neutralen Devisen bevor. * sr. Neue Bankgeschäftsstelle. Wie man uns mitteilt, er“ richtete die Dresdener Bank in Konstanz eine Ge- schäftsstelle. Zur Verbilligungsaktion der Lebensmittel. Für die Fort- setzung der Verbilligungsaktion sind bekanntlich vom 7. Okto- ber ab weitere 3½ Milliarden zur Verfügung gestellt. Die Ver⸗ billigung erstreckt sich auf Kochmehl, Fleisch, Speiseſett. Speck, Kondensmilch und Kartoffeln. Die Reichsstellen geben die Lebensmittel den empfangsberechtigten Stellen verdilligt ab. Die zulässigen Häöchstzuschläge für die Kosten der Kom- munalverbände, den Groß- und Kleinhandel sind vom Reichs- wirtschaftsministerium fixiert, so daß sich die Preise bei Ab- gabe an den Verhraucher bei Mehl auf.10 4. Fleisch 11.60 4 bis 12„, Speisefett 16.36 1(in Großstädten), Speck 16& bis 16.20 ie Kilo stellen werden. Personalien. Wie man uns mitteilt. ist bei den Vereinig- ten Mannheimer Spiegelfabriken. Peter u. Cie und Friedrich Lehmann G. m. b. H. als Geschäftsführer Herr August Volk ausgeschieden und an seiner Stelle ist Herr Fritz Volk zum Geschäftsführer gemeinschaftlich mit Herrn H. Scheufele be- stellt.— KReichsbankdirektor Brühl aus Karlsruhe ist zum ersten Vorstandsbeamten der Reichsbankhauptstelle Frank- furt a. M. ernannt worden. Wasserstandsbeobachtungen im Monat ſlanuar Pegsistatlon vom Rhein Datum 10. U. 12.. 18. mertrer 3.70 4..50 Abends 6 Uhe 0905„ 32 40 480 Nachm. 2 Uhr Haxzann„„„„„„ ꝗùłv3.18 5436.05 b. 38.2. Hachm. 2 Ube Mannheimm.0.89.23.19.92.60 Vorgena 7 Uur alnee.-3. 12 lihr, Kaundd Vorm. 2 Uhe Ktlsn Haehm. 2 Un vom Neckar: Mannngem 48.81 3,71.77.0.08 Vorm. Unr Hollbronnn.4.45 Vorm. 7 Uhr 2* Weiterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 16. Januar: Bedeckt, ziemlich milde, Niederſchlage, windig. 17. Januar: Veränderlich, milde. 2 Winerungsbaricht. Baro- rem-letste f„enate meter- peratur] rem. semerkunzes batum stand norgens] un der 0 Unr 7 UU¹r, Aaoht Uter auf N uins Sewöl⸗ mm Grad C. drad C. den qm gead G. kun) 7.4.2.4 34 83 10 2174.4 1 22 52 82 dodeokt 11. Januar 74³.0 92.5.5 10.4 8 6 lel.. 12. Ianuar 7130 82 2.3 12.¹* 8 l 13 Januar 782.8 11.2.5 18 10.0 8 5 Rogen 14. Januar 747.8.7.5 2⁰ 7 145 UII trlſd 15. Januar 77⁰.5 10.0.4 77 atlll ufhülterud Schluß des redatlionellen Teils. Wer ſüßt dſc er ſe a, 1n g2f. iocht + 1 5 An dieſem Tage nehmen auch die Gäſtekurſe wieder Domerslag, den IB. Januar 1920. U Tendttenthchungen der Stadtgemelnde Freitag, 16. Januar gelten folgende Marken: 1. Für die Verbraucher: Mager⸗ oder Buttermilch: Für 1% Liter die Marke 101 Fleiſch: In der Woche vom 12. bis 18. ds. ge⸗ langen zur Verteilung: 150 Gr. friſches Fleisch, davon ½ in Wurſt. Jett: Auslands⸗Margarine ½ Pfund zu Mk..15 die zweite Hälfte des Stammabſchnittes der Dentarte in den Verkaufsſtellen 936.—1668. Käſe: Limburgerkäſe 100 Gramm zu 36 Pfg. die 12 in den Vertaufsſtellen Butter: /s Pfund zu Mk..04 die Buttermarke 97 in den Verkaufsſtellen 331—425. Hlliſenfrüchte:(Erbſen) 125 Gramm für die Kolo⸗ nialwarenmarke 230 in den Kolonialwaren⸗ Verkaufsſtellen—1668(das Pfund Mk..—) Hülſenfrüchte:(Erbſen) 500 Gramm zu Mk..— für die Kartoffelerſatzmarle 12 in den Kolonial · waren⸗Verkaufsſtellen—1668. Kindernährmittel: 1 Paket Radolfs Kindermehl zu Mk..70 und 2 Pakete Kindergerſtenmehl zu 40 Pfg. das Paket für die Kindernährmittel ⸗ marke 49 in den Verkaufsſtellen-1688. Markenfrei zu den aufgedruckten Prelſen n Apotheken und Drogerien. Reis: 200 Gramm zu Mk..40 für die Kartoffel⸗ erſatzmarte 10 in den Kolonlalwaren⸗Verkaufs⸗ ſtellen—1668. Haferflocken: 800 Gramm für die Kartoffelerſatz⸗ marke 11 in den r —1668(das Pfund Mk..90). H. Für die Vorkaufsſtellen: Auslands⸗Margarine: Zur Abholung von Rück⸗ ſtänden iſt das Verkaufslager Q 2, 5 am Freitag, den 16. ds. Mts. von—12 Uhr geöffnet. Milchkarten. Da die Landesfettſtelle die Milchkarten für die — vom 19. Januar bis 15. Februar nicht recht⸗ eitig geliefert hat, ſind wir gezwungen, an deren telle für die Abgabe von Krankenmilch Karten der Periode vom 20 September bis 26. Oktober auszugaben. Dieſe Karten konnten natürlich bei der Kürze der Zeit einen Aufdruck der Gültigkeits⸗ dauer nicht mehr erhalten. Die einzelnen Marken dieſer Katten gelten in folgender Weiſe: für den 19. Januar 1920 die Marke vom 29. Sep⸗ tember 1919 für den 20. Januar 1920 die Marke vom 80. Sep⸗ tember 1919 für den 21. Januar 1920 die Marke vom 1. Or⸗ tober 1919 u. ſ. w. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. In der Woche vom 12.—18. Januar können entnommen werden: 150 Gr. Friſchfleiſch, davon 4% in Wurſt auf einen Anteit der Vollkarle. Mannheim, 12. Januar 1920. Stos Die Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ und Vlehholes. iorgen ſtüh auſf der Fralbauf Nuüßſteiſch Anfangs-Nummer 2805. Stys Die Verwaltung. 7 Sewerbeschule Mannhelim Wiederbeginn des Unterrichts. Der regelmäßige Unterricht beginnt am Montag, den 19. ds. Mts., vormittags 8 Uhr. ren Anfang.— Der Unterricht wird vorerſt in dem Umfange, wie er kurz vor den Weihnachts · ſerien ſtatigefunden hat, wieder auſgenommen; es haben ſonach alle dieſenigen Schüler, die den Unter⸗ richt im Dezember 5. Is, beſucht haben, zu den gleichen Zeiten wieder zu erſcheinen. Stꝰ7 Mannhelm, den 18. Januar 1 5 Das Rektorat. Otam Rurten Ore Dermaßlung baefren 15 anzueigen- arl Vatheiger Elſe Natheiger geb. Armõruſter Mannßeim 13. Oauuar 7920. D 4, 4 6 7. 70 Heute nacht verschied nach langem schweren Leiden, im Alter von 58 Jahren, unser guter Vater, Schwiegervater und Grossvater 89746 Konrad Becker. MANNTIEIM(Eichelsheimerstr. 388) den 13. Januar 1920. Die trauernd Hinterbliebenen: Familie Franz Fischer. Familie K. Becker. Frieda Becker. Die Beerdigung findet am Freſtag, den 16. ds., s 3 Uhr, von der städtischen Leichenhalle aus, statt. Danksagung. Für die vielen Bewelse herzlicher Teilnahme an dem uns 80 schwer betroffenen Verluste sa en wir allen auirichtigen Dank. Beronders danken wir für die zahlreichen Kranz- spenden, Herrn Dr. Brumm für die beeer Behandlung, Herrn tadtpfamer Maler für seine trost- reichen Worte und dem Mannheimer Singverein für den erhebenden Ge⸗ sang, B9792 15. Januar 1020. Im de⸗ trauernden Hinter- bliebenen: Lina Krömer Wwe. Habe Airka—0 entner prima schweiz. Birgen zu verkaufen. Zu erfragen E. Nalbt, ee Ziethenstr. 48 Telephon 7123 U Sele n.* ee. Lerstklassiger Cellist Solist) Gage nach Uebereinkunft. Ca-Fa-Sö, Heidelberg. ffene 8 fir Nasanm dud Aanahel eines großen kaufmänniſchen Büros ein geſucht, der Erfahrungen in dieſen Arbeiten hat und äber entſprechende Empfehlungen verfügt. Angebote mit Lebenslauf und Zeugnisabſchriften unter X. 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Zt. in Mansheim, 0 3, 4wohn, ſowie meinen bei ihr wel. lenden Kindern Eliſabeth, Margaretha, Johann und Katharina eiwas zu leihen oder zu borgen. da ich für nichts aufkomme. B9790 Jakob(gzunkel Lampertheim. Der Herr, der geſtern %4 Uhr am Schloh. das Lorgnon aufhob. wird gebeten, das · ſelbe auf dem hieſigen Fundbüro gegen Beloh⸗ nung abzugeben. 39758 Antale e e eckenheimerſtr. 142. Telephon 49. Aanehenang Mit behördlicher Ge · nehmigung verſteigere bezw. verkaufe ich am Freitag, 16. Januar 1920. nachmitiags 2 Uhr in R4. 8 meiſtbietend gegen Bar⸗ zahlung: 40 2 aulgerüſtete Betten, 2 Schränke, 1 Waſch⸗ tiſch mit Marmorpl., 1 Nachttiſch mit Mar⸗: morpl. 1 Waſchmange, eine Waſchmaſchine, 1 Mehltaſten, 1 Eis⸗ ſchrank, 1 Leiter, 1 kl. Billard, 1 Klavierſtuhl. 1 Regulator, verſch. 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