. maunbelm, 14. März 1020. FFF Handel: Dr. K. Pfab. : Dr. Fritz Goldenbaum. verantwortlich für politik: Dr. Fri Goldenbaum, für Teuilleton i..: A. Maderno, für Cokales und d für Anzeigen: Karl Hügel. deimer General⸗Anzeiger G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2. Draht⸗Adr.: Eine preußf die Ueberraſchung. An den Ideen des März hat es in Berlin eine gegen⸗ revolutionäre Bewegung gegeben. Sie muß gut vorbe⸗ reitet geweſen ſein, denn ſie hat einen bedeutenden An⸗ fangserfolg zu erzielen gewußt. Die Koalitionsregierung, die noch am Samstag abend verhieß, ſie werde mit den ſchärfſten Mitteln gegen die Drahtzieher und Leiter der Be⸗ wegung vorgehen, iſt bald darauf dem Zuſammenſtoß aus⸗ ewichen und nach Dresden überſiedelt. In Berlin hat eine neue Regierung aufgetan, an deren Spitze der be⸗ ante Generallandſchaftsdirektor Kapp ſteht und als deren Reichswehrminiſter General von Lüttwitz genannt wird. au Die gegenrevolutionäre Regierung ſtützt ſich auf die Reichs⸗ wehrtruppen und auf Teile der Berliner Sicherheitswehren. Sie will eine Regierung der Ordnung, der Freiheit und der Tat ſein, wie ſie in einem erſten knapp gehaltenen Aufruf verheißt. Hatte die nach Dresden übergeſiedelte repu⸗ ikaniſche Regierung die Wahlen zum Reichstag bis zum „Herbſt verſchieben wollen, ſo kündigt die gegenrevolutionäre Regierung in einem weiteren Manifeſt alsbaldige Vornahme der Wahlen an, ſobald nur die innere Ordnung wiederher⸗ geſtellt ſei. Die vor dem gegenrevolutionären Stoß nach Dresden ausgewichene republikaniſche Regierung denkt natürlich nicht daran, die Waffen vor der altpreußiſchen Erhebung zu ſtrecken. Seie wendet ſich in einem Aufruf an das deutſche Volk und ordert auf, ſich um die verfaſſungsmäßige Regierung zu ſcharen. Nur die Dresdner Regierung kann Anordnungen erteilen. „. Das iſt in großen Zügen die augenblickliche Lage. Wir 15 1 55 zwei Regierungen. Eine in Berlin, in deren Händen die Regierungsgebäude und der ganze Verwaltungs⸗ apparat, ſich befinden, und die ſtarle Teile der Reichswehr⸗ ATLeuppen hinter ſich hat, und die republikaniſche Regierung, die nach allen heute früh vorliegenden Meldungen ſich auf das Vertrauen der Mehrheitsparteien und der großſtädtiſchen Arbeitermaſſen ſtützen kann. Dieſe ſind nicht gewillt, der Re⸗ erene Kapp Gefolgſchaft zu leiſten und drohen mit der ſchärfſten Abwehr— als furchtbarſte Waffe holt ſie den HWeneralſtreik hervor. Im übrigen würde es ſich wohl um den 9 uch handeln, von Dresden aus eine militäriſche 1 Bewegung zur Wiedereroberung Berlins gSu organiſieren, wobei es darauf ankäme, die nicht⸗ preußiſchen Kontingente dazu zu bewegen, auf Berlin vor⸗ und den Uſurpatoren der Regierungsgewalt um das Heft aus der Hand zu reißen. ebeir ſund alſe wieder mitten im Bürgerkriege. Und neue Wirren ſtehen uns bevor, deren Verlauf und Mehrheitsſozialdemokraten an die Unabhängigen, allerdings auch wird in den Reihen der Unabhängigen bittere Kritik an der Regierung Bauer⸗Noske geübt, die ſich ſo vollſtändig von den Reaktionären habe überraſchen laſſen und die Revolu⸗ tion ſo ſchwach verteidigt hätte. Auch hier tut ſich eine Quelle weiterer innerer Wirren und Friktionen auf. Zweifelsohne werden die Unabhängigen verſuchen, innerhalb der ſoziali⸗ ſtiſchen Parteien ſtärkere Macht zu gewinnen. Was wird das Ausland ſagen? Wir haben bisher khaoch keine zuverläſſigen Meldungen. Was Deutſchland ſo bitter nötig hätte, wäre Ruhe, Irdnung, innerer Friede, Arbeit, eine Regierung, die aus Männern des allgemeinen Ver⸗ drauens hervorginge, weder einſeitig altpreußiſch, noch einſeitig ſozialiſtiſch⸗demokratiſch zugeſchnitten und aufgebaut wäre, eine Regierung, die keine parteipolitiſchen Zwecke ver⸗ 9 ſondern rein ſachlich verwaltet und durch änner von wirklicher Sachkunde und Fachbildung Deutſch⸗ land wieder aufrichtet und emporführt. Vielleicht gibt dieſe altpreußiſche Erhebung gegen die Revolution den An ſt o ß, aß wir zu dieſem allein wünſchenswerten Ziel endlich ge⸗ langen, zu einer Regierung der Feſtigkeit und Stetigkeit, Leiner Regierung, die rein ſachlich verwalket und wirtſchaftet, einer Regierung der Sachkunde und der Fach⸗ änner, einer Regierung, die wirklich eine Vertreterin aller rbeiter iſt in Stadt und Land, der Arbeiter und der Bauern, er Induſtriellen und der Kaufleute, einer Regierung, die Jertrauen und Kraft genug 1 um von ſich alle kevolutionären und reaktionären Gelüſte fernzuhalten, und an gar nichts weiter zu denken als an den Aufbau. Sollte das neutſche Volk in ſeinen beſten und beſonnenſten Elementen, gicht der Kraftanſtrengung fähig ſein, dieſes Regiment der Vernunft, der vaterländiſchen Arbeit ſich zu erzwingen? In Berlin alles ruhig. Berlin, 14. März, 9 Uhr vorm.(Von unſ. Berl. Düro) In Berlin iſt äußerlich alles ruhig. In den Hauptver⸗ kehrsſtraßen, Anker den Linden, in der Friedrichſtraße, am eipziger Platz wogt eine zahlreiche Menge. Schutzleute ver ⸗ ſehen ihren Dienſt wie immer. Polizeipräſident Ernſt iſt von * Kapy und Genoſſen gebeten worden, im Amtk zu 8 Berlin, 14. März.(W..) Seit heute Nacht ruht der traßenbetrieb vollkommen. Auch die Hochbahn hat auf den 81f den Hauptſtrecken den Verkehr einſtellen müſſen. Der Madtbahnverkehr iſt vom Genralſtreik nicht betroffen. Am Worgen iſt den Berinern das Waſſer abgeſchnitten worden. Gas und Elektrizität funktionieren nicht. Re Bildung des gegenrevolullonären Kabinells. Ver J Berlin, 14. März.(Von unſerm Verliner Büro.) In prerlin fand geſtern zwiſchen dem ſozialdemokratiſchen Partei⸗ weftand und den U. S. P. Verhandlungen ſtatt, welche noch eiter fortgeſetzt werden, und wahrſcheinlich zu einer Ver⸗ en übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder, Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, i 9 0 General⸗ annheim. Ponſcheck⸗Rento Nr. 17590 Karlsrube in Baden. Sernſprecher Ur 7040- 7946. Ende nicht abzufehen iſt. Wir erleben ein Heranrücken der Anzeiger eeeeeee Beendigung des Buchdruckerſtreirs in Mannheim⸗ Ludwigshafen. Der Buchdruckerſtreit in Mannheim und Ludwigs⸗ hafen iſt durch gütliche Verſtändigung beendet. Beide Parteien bitten die Mannheimer Bevölkerung und beſonders die Bezieher der Mannheimer Zeitungen, die Unannehm⸗ lichkeiten, die der Streik für ſie gehabt hat, die Buchdrucke⸗ reien und die Zeitungen nicht entgelten zu laſſen und ihnen die bisherige Treue zu bewahren. 25 ſtändigung führen werden. Sämtliche Regierungsparteien und Büro der deutſchnationalen Volkspartei wird auf das Beſtimm⸗ teſte verſichert, daß dieſe nichts von dem Putſch gewußt hätten und mit ihm nicht im Zuſammenhang ſtehe. Es ſtehe auch außer Zweifel, daß kein deutſchnationaler Politiker von Rang in die neue Regierung eintreten werde. Die Miniſter⸗ liſte ſoll erſt am Montag fertig geſtellt werden. In Berlin erſcheinen bis Montag keine Zeitungen. Herr Kapp und Genoſſen haben das Erſcheinen der Blätter bis nach der Bildung ihres Kabinetts verboten. Nur Flugblätter dürfen herausgegeben werden. An der Bildung des gegen⸗ revolutionären Kabinetts wird noch gearbeitet. Wie verlautet, ſoll Herr Traub das Kultusminiſterium bekommen. Kundgebungen des Generallandſchaftsdirektor Kapp. Die bisherige Reichsregierung hat aufgehört zu ſein. Die geſamte Staatsgewalt iſt auf den mitunterzeichneten General⸗ landſchaftsdirektor Kapp⸗ Königsberg als Reichskanzler und preußiſcher Miniſterpräſident übergegangen. Zum militäriſchen Oberbefehlshaber, gleichzeitig als Reichswehrminiſter wird vom Reichskanzler der General der Infanterie von Lütt⸗ witz berufen. Eine neue Regierung der Ordnung, der Frei⸗ heit und der Tat wird gebildet. gez. Freiherr von Lüttwitz, General der Infanterie. Kapp, Generallandſchaftsdirektor. * Das Mandat der Nationalverſammlung zum Erlaß einer Verfaſſung und zum Abſchluß des Friedens i ſt erloſchen. Es fehlt ihr jedes moraliſche Recht zu weiterer Tagung. Ihr Verſuch, die Wahlen hinauszuſchieben und da⸗ durch ihr Mandat eigenmächtig zu verlängern, widerſpricht dem Volkswillen. Die eben beſchloſſene Verfaſſung wird will⸗ kürlich von ihr wie ein Fetzen Papier behandelt. Schon will die Mehrheit die Wahl des Reichspräſidenten nicht durch die nehmen. Die Nationalverſammlung wird hierdurch aufgelöſt. Sobald die innere Ordnung wieder hergeſtellt iſt, werden wir zu verfaſſungsmäßigen Zuſtänden zurückkehren und Neu⸗ wahlen ausſchreiben. gez. Der Reichskanzler Kapp. 5 Die Preußiſche Landesverſammlung wird in Anbetracht der veränderten politiſchen Lage au fgelöſt. gez. Der preußiſche Miniſterpräſident Kapp. General Merker nicht für die Begierung Baner. G. Dresden, 14. März, 9 alhr vorm. General Me rker hat folgende Kundgebung erlaſſen:„Ich richte an die Bevölke⸗ rung der zum Wehrkreiskommando hier gehörenden Gebiete, gleichviel, wie ſie ſich politiſch zu dem neuen Ereignis im Reich ſtellen, die dringende Bitte, das Wirtſchaftsleben nicht durch Skreik oder Tumulte irgendwelcher Ark zu ſtören. In dem in der Preſſe erſchienenen Aufruf zum General⸗ ſtreik, unterſchrieben von Ebert, Bauer, Noske uſw., ſind nach mir gewordener Mitteilung die Anterzeichner unrichk ig. Es kommt darauf an, wie die überraſchende Regierungskriſe am beſten zu überwinden ſei. Pflichtgemäß wird die Regie · rung alle Verſuche, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu ftören oder lebenswichlige Betriebe lahm: ulagen, mit allen ihr zu Ge⸗ bole ſtenenden Mitteln verhindernnn (Wie unſer Korreſpondent von zuſtändiger Stelle erfährt, iſt die Meldung, wonach ſich General Merker für die Re⸗ gierung Bauer erklärt, unrichtig.) Die Vorgänge in der Uacht zum Samslag. Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die zum Teil recht dramatiſchen Vorgänge in der Nacht zum Samstag wird uns von einem Beteiligten berichtet: Bei der Kabinettsſitzung am Freitag abend hatte Herr Noske die Dinge noch verhältnismäßig harmlos geſchildert. Optimiſtiſch bis ans Ende erzählte er, bei den Döberitzer Truppen und ihren Hintermännern handle es ſich nur um die Erſetzung von vier Miniſtern durch Fachleute. Man ging dann auseinander und fand ſich um 4 Uhr morgens wieder in der Reichskanzlei zu⸗ ſammen auf die Nachricht hin, daß die Döberitzer im An⸗ marſch wären. Die Generäle Seekt und Olders⸗ „waffnet und im Anmarſch auf Berlin. Sie wolle ein Ulti⸗ matum ſtellen des Inhalts, daß ein General an die Spitze der Regierung geſtellt werden, daß Fachminiſter eine Anzahl der Prateiminiſter ablöſen und Neuwahlen ausgeſchrieben würden. ſchlag an den Litfaßſäulen erwarteten, ſollte um 7 Uhr mor⸗ gens ablaufen. Es wurde dann in der Erörterung feſtgeſtellt, daß die Truppen, welche in Berlin der Regierung zur Anzeigenpreiſe: tt 20/ Nachl., Reklamen Rk..—. Annahmeſchluß: für das Utittagblatt vorm. 8½ Uhr, für das Aben der nachm. 2½ Uhr. Für Knzeigen an N e und Kusgaben wird keine Verant⸗ wortung übernommen. Sezugspreis: In Mannheim und Umgebung monatli Mk..—einſchließel Bringerlohn Poſtbezua: Biertel äprlich Un 15.— ohne 0 die Unabhängigen haben den Generalſtreik proklamiert. Im Geſamtheit des Volkes, ſondern durch das Parlament vor⸗ hauſen berichteten, die Marinediviſion wäre ſehr gut be⸗ DieſesUltimatum, auf welches ſie die Antwort durch An⸗ Die 1ſpaltige Kolonelzeile.25 Mk., ausw..50 mt., Stellengeſuche u. Doftgebübren. Einzenummer 0. Hfa. Verfügung ſtänden, zu ſchwach wären, um den Döberitzer erfolgreich Widerſtand zu leiſten. Zudem ſei unter den Truppen dafür agitiert worden, nicht auf die Kameraden zu ſchießen. ſitz von Ebert ging die allgemeine Meinung dahin, man ſolle Blutvergießen vermeiden, und es wurde Bei einer neuen Beratung des Kabinetts unter dem Vor⸗ dann beſchloſſen, das Ultimatum zwar abzulehnen, aber die Truppen in die Kaſernen zurückzuziehen. Ferner entſchied man ſich für die Ueberſiedlung der Regie⸗ rung nach Dresden, wo ſie mit dem General Merker, auf welchen man große Hoffnungen ſetzte, in Verbindung treten wollte. Herr Schiffer betonte dabei, daß unbedingt einige Mit glieder des Kabinetts in Berlin bleiben müßten. Tatſächlich ſind denn außer ihm Giesberts und Schlicke hier ge⸗ blieben. Damit ging man dann auseinander. Um 7 Uhr begab ſich der Vizekanzler Schiffer abermals in die Reichskanzlei. Während er hier mit dem Unterſtaatsſekretär Albert ſprach, wurde ihm gemeldet:„Die Herren ſind da.“ Dann erſchien auch Herr Ka pp und begrüßte Herrn Albert mit den Worten: „Sie ſind der frühere Unterſtaatsſekretär der Reichskanzlei“, worauf ihm Herr Albert antwortete:„Nein, ich bin der gegen⸗ wärtige Unterſtaatsſekretär.“ Herr Schiffer begab ſich dann in Begleitung Alberts in die oberen Räume und ſtieß dort auf das Trio Knapp, Traugott von Jagosw und von Falkenhauſen. Es entwickelte ſich dann ein Zwiegeſpräch, bei welchem Herr Schiffer fragte, ob die drei Herren, wenn er die Reichskanzlei nicht gutwillig übergebe, auch Gewalt an⸗ wenden würden. Als das dann von Herrn Kapp beſtätigt wurde, ſagte Herr Schiffer, dann weiche er der Gewalt, nicht dem Recht, worauf von Jagow dazwiſchen rief:„Seit dem 9. Januar darf man doch von Recht nicht mehr ſprechen.“ Herx Schiffer verließ dann die Reichskanzlei, nachdem er die drei Herren für alle weitere Folgen für das Schickſal des Landes verantwortlich gemacht hatte. Bei der Rückkehr in ſein Miniſterium fand er ein Wachkommando vor, welches ihn ver⸗ haften ſollte. Herr Schiffer iſt dann den Vormittag über in ſeiner Wohnung verhaftet geweſen. Nachmittags wurds ihm mitgeteilt, daß er ſich frei bewegen könne. Die Generale Seekt, Oldershauſen, Oven und Reinhard haben ihre Aemter niedergelegt, da ſie durch den Beſchluß des Kabinetts verhindert ſind, ſich an die Spitze der Truppen zu ſtellen. Von dem Bruder des Herrn Helfferich, welcher eingeſchrie⸗ benes Mitglied der Demokratiſchen Partei iſt, iſt im Laufe des geſtrigen Tages bei den Demokraten ſondiert worden, ob ſie unter Umſtänden bereit ſeien, in ein Koalitionsminiſterium einzutreten, in welches man auch zwei Mehrheitsſozialdemo⸗ kraten berufen werde. Das iſt abgelehnt worden von den De⸗ mokraten. Die Meldung, daß mit Herrn Schiffer allein ver⸗ handelt worden ſei, iſt unzutreffend. Aeichsminiſter Koch über die Lage. Dresden, 14. März.(W..) Der Reichsminiſter des In⸗ nern, Dr. Koch, hat einen Vertreter des W. B. zu ſich beſchie⸗ den und ihm folgende Mitteilungen über die Lage gemacht: Die Regierung hat ſich mit ſämtlichen Landesregierungen in Verbindung geſetzt und von allen die Verſicherung erhalten, daß ſie treu zur Regterung ſtehen und den törichten Berliner Streich auf das ſchärfſte mißbilligen. Nur die preu⸗ ßiſche Regierung iſt daran verhindert worden. Dagegen iſt die Verbindung mit dem preußiſchen Oberpräſidenten bereits ge⸗ lungen. Von zahlreichen Truppenverbänden iſt beim Reichswehr⸗ miniſter die Meldung eingelaufen, daß ſie dem Berliner Putſch ferne ſtehen. Namentlich iſt auch die Reichsregierung bei den der ſächſiſchen Regierung treu ergebenen Truppen des Generals Merker in ſicherer Hut. Die Tagung der Nationalverſammlung in Stuttgart iſt auf Dienstag einberufen und wird von der württembergiſchen Regierung vorbereitet. Die württember⸗ giſche Regierung hat die volle Verantwortung für eine ſichere Tagung der Nationalverſammlung übernommen. In dieſem Lande mit ſeinen alten freiheitlichen Einrichtungen haben die Befehlshaber und Mannſchaften ebenfalls der Regierung ihre Ergebenheit abgegeben. Der Handſtreich wird von allen ernſt⸗ haften Politikern verurteilt, wie denn auch der Verſuch einer Regierungsbildung in Berlin nicht dazu geführt hat, einen Mann von Bedeutung, ſei er Politiker oder Staatsmann, zu gewinnen. Der Abgeordnete Graf Poſadowski hat eine Beteiligung an der Regierung abgelehnt. Der Führer der Deutſchen Voltspartei, Staatsminiſter a. D. Heintze, hat ſich uns in Dresden völlig zur Verfügung geſtellt. Der Handſtreich hätte nicht gelingen können, wenn es nicht der Regierung infolge der Beſtimmungen des Friedensver⸗ trags an einem Volksheer gefehlt hätte und ſie nicht ge⸗ nötigt geweſen wäre, den größten Teil ihrer Truppen in den 9 Generalſtrelk einzutreten. Der wird auch die Verkehrsinſtitute Deteesden, 13. März.(WBB.) Die Staatskanzlei teilt nut: Dauer. Müller. Giesberts. Noskfe. Koch. Geßler. 2. Seue. Nr. II8. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Sonntag, den 14. März 1920. gefährdeten Gebieten(Oſtpreußen) zu halten. Es handelt ſich um einen frevelhaften Handſtreich, den wir nicht zu einem Er⸗ folg gelangen laſſen werden. die Austuſung des Generalſtels D Berlin, 14. März,.30 Uhr.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Preußiſchen Landesverſammlung kagte geſtern der Aelteſtenausſchuß und an ihm nahmen auch zwei Mitglieder der Deutſchnationalen teil. Auch dieſe ſchloſſen ſich der Er⸗ Härung des Präſidenten Leinert an, daß die von Herrn Kapp verfügte Auflöſung der Landesverſammlung ungeſetzlich iſt und die Landesverſammlung an ihrem Mandat feſthalte. Herrn Fehrenbach iſt geſtern aus den Reihen der Mehrheit⸗⸗ pareien telegraphiert worden, daß auch er für die National⸗ verſammlung eine gleiche Erklärung abgeben möge. Es fragt ſich nun, was weiter geſchehen ſoll, um dieſem vorläufig nur pierenen Proteſt Nachdruck zu verleihen. Von den ſozial⸗ demolratiſchen Parteien iſt die Parole Generalſtreik ausgegeben. Ueber ſie iſt geſtern früh in einer gemeinſamen Sitzung in Berlin von Mehrheitsſozialdemokratie und U. S. P. verhandelt worden, aber man iſt nicht gleicheinig ge⸗ worden. Mun hat ſehr lange über die Schuldfrage geſtritten und die U. S. P. haben ſichetwas ſchwierig gezeigt. Manche wollen auch in der Arbeiterſchaft eine iſſe Streikmüdigkeit konſtatieren. chließlich iſt man aber doch ſchlüſſig geworden von morgen ab in den N und nur die lebensnotwendigen Betriebe auslaſſen. Die Mehrheitsparteien werden außer der oben angeführten Rundgebung noch jede von ſich aus einen Aufruf an ihre Wähler erlaſſen. Gegen den Generalſtreik in Stuttgart. Stuttgart, 14. März, 10 Uhr vorm.(Priv.⸗Tel.) In Stuttgart herrſcht nach wie vor größte Ru he. Das öffent⸗ liche Leben geht ſeinen geregelten Gang. Von Streikluſt ſt nirgends etwas zu ſpüren, im Gegenteil haben ſich die nabhängigen in einer geſtern abgehaltenen Verſammlung da⸗ in ausgeſprochen, daß ſie einer Aufforderung zum eneralſtreifk keine Folge leiſten würden. Sozlaldemokratiſche Kundgebungen in Sachſen. Dresden, 14. März.(Priv.⸗Tel.) Die beiden ſozialhemo⸗ kratiſchen Parteien haben 45 zuſammengeſchloſſen und für heute ße Proteſtverſammlungen gegen die neue Regierung in Berlin zuſammengerufen. Auch im — 0 Sachſen haben ſich die ſozialdemokratiſchen Parteien vereinigt und Nen geſchloſſen mit den Unabhängigen gegen die neue Regierung auf. 7D. Bochum, 13. März.(Priv.⸗Tel.) Im Induſtrie⸗ dezirk ſind die erſten Meldungen über die Berliner Vorgänge mit Ruhe aufgenommen worden. Soeben wird ein von der hieſigen ſozialdemokratiſchen Parteileitung ausgegebenes Flug⸗ HMatt verbreitet, das zur ſofortigen Arbeitsniederlegung auf⸗ rdert und zu einer Maſſendemonſtration für die Republik auf e Nachmittag einlädt. Auch in Eſſen iſt der General⸗ k proklamiert worden. Kun zebung der allen Reglerung. eN iſt an die Regierungen der Länder et worden: 2 ewiſſenloſer Abenteurer, hinter denen a kein——9— olitiker ſteht, haben die Dae veran⸗ laßt, zwecks Vermeidung von Blutvergießen Berlin zu ver⸗ laſſen. Die verfaſſungsmäßige Regierung hat ihren in Dregdben und iſt die einzige, die das Chaos verhüten kann. Wir erſuchen, den Dienſtverkehr mit uns aufrecht zu er⸗ halten und die Beziehungen zu den Staatsſt ern in Ber⸗ um abzulehnen. gez.: Der Reichspräſident: Ebert. Die Reichsregierung: Dresden, 13. Mã.) Durch einen wahnwitzigen Hand⸗ ſtreich ſind die N in Berlin in die Hande der Auf⸗ rührer gelangt. ine Partei, kein Mann von geſunder Denkungsart ſteht hinter dieſen Vorgängen. Jedermann mißbilligt „RNachdem ſich die in Döberitz einquartierten zur Entlaſſung be⸗ n Truppen, namentlich die aus dem Baltikum, hinter dieſen Akt der— ſtellt haben, hat die Regierung, um ein Blutbad dlichen regulären Truppen zu ſchonen, Berlin verlaſſen, denn lut iſt ſeit 1914 genug gefloſſen, und dieſes Abenteuer wird in wenigen Tagen als eine innere Unmöglichkeit zuſammenbrechen. Die Regierung hat ihren Sitz nach Dresden verlegt. Jeder bleibt an den Gehorſam Pohen die verfaſſungsmäßige Regierung ge⸗ bunden. Nur ſie kann Befehle erteilen und Zahlungsanwelfungen ausſtellen. Jede Anordnung einer anderen Stelle iſt rechtsungültig. Die Soldaten der Reichswehr haben die Verfaſſung zu ſchützen, den Reichspräſidenten und die Regierung zu decken und gehorſam zu ein Den Cidbruch einer Anzahl Offiziere nachzuahmen, verbietet nen Pflicht und Recht Die—— der Nationalverſammlung iſt verfaſſungswidrig. Der Präſident der Nationalverſammlung iſt etſucht worden, die Nationalverſammlung alsbald wieder elnzube⸗ rufen. Nur eine auf die Verfaſſung gegründete Regierung vermag Deutſchland davor zu bewahren, daß es in Nacht und Blut verſinkt. Wenn Deutſchland von einem Putſch zum andern geführt wird, ſo iſt es verloren. Eine auf dem Gewaltakt weniger beruhende Re⸗ gierung entbehrt der Autorität im In⸗ und Ausland. Das Volk wird verhungern, wenn neue Wirren Wirtſchaſt und Verkehr unterbinden und das Vertrauen des Auslandes, das ſich nur eine verfaſſungs⸗ mäßige Regierung erwirbt, untergraben. Ungeheure Gefahren nach innen und außen ſtehen bevor, wenn das Volk die Beſonnenheit ver⸗ liert. Deutſches Volk! Schare dich um deine verfaſſungsmäßige Re⸗ gierung. Dresden, den 13. März 1920. 8 Reichspräſident Ebert. Die Reichsregierung: Bauer, Noske, Giesberts, Müller, Koch, Geßler die Haltung der Züddenlſchen Slaalen. Bayern, Würtiemberg und Baden ſlehen zur bisherigen Reglerung. c München, 13. März.(Priv.⸗Tel.) Der Bayeriſche Miniſterrat iſt heute vormittag mit den Vertretern der Par⸗ teien und dem Reichswehrtruppen⸗Kommando zufammen⸗ getreten. Dieſe haben ſoeben einen Aufruf an das Bayeriſche Volk erlaſſen, in dem ſie ſagen, daß der Berliner Putſchverſuch zum Untergang Deutſchlands führen würde, und daß nur ein Wahnſinniger glauben könne, daß damit der Wiederaufſtieg und die Geſundung unſeres ſchwerleidenden Volkes herbeige⸗ führt werden könnte. Dann heißt es weiter, daß Bayern ſeſt an der vom Volk beſchloſſenen Verfaſſung halte und daß nur auf ihrem Boden allein der politiſche Kampf ohne neuerliche ſchwerſte Erſchütterungen des Landes zum Austrag gebracht werden könnte. In dieſem Augenblick rufen wir das geſamte bayeriſche Volk unter Zurückſtellung alles Trennenden auf, ſich mit aller Entſchiedenheit 1 gegen ein Uebergreifen der in Berlin unternommenen Verſuche auf Bayern zu wenden und einmütig ſl auf den Boden der Reichs⸗ und Landes⸗ verfaſſung zu ſtellen. Die Regierung, der Landtag und das Bayeriſche Reichstruppen⸗Kommando ſeien mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln entſchloſſen, dem Bayeriſchen Volk die Ruhe und Ordnung zu erhalten. Zur Arbeitsniederlegung beſtehe in Bayern kein Anlaß. Die Anordnungen der neuen militäriſchen Gewalthaber in Berlin ſeien in Bayern nicht zu befolgen und die Bayeriſche Staatsregierung handle in Ueber⸗ einſtimmung mit den anderen Süddeutſchen Regierungen. Unterzeichnet iſt der Aufruf vom Geſamtminiſterium, vom Präſidenten Landtags, vom Reichswehrtruppen⸗Kom⸗ — S den Vertretern der Parteien, mit Ausnahme er U. S. cd München, 14. März.(Priv.⸗Tel.) Im Anſchluß an die bereits erfolgte der füddeutſchen Re⸗ ierungen wird von Bayern, Württemberg und Baden olgende Erklärung veröffentlicht: Die Regierungen der Süddeutſchen Staaten, welchen es elungen war, ihre Länder und ihre Bevölkerung in müh⸗ eliger Arbelt aus dem Chaos und Elend mehr und mehr her⸗ auszuführen, betrachten es als ein Verbrechen am Deut⸗ —45 Volk, daß dieſe Entwicklung nach aufwärts, die ſich in er Beſſerung der wirtſchaſtlichen Lage und in der Hebung des deutſchen Kurſes deutlich zeigte, von Berlin aus geſtört wird. Sie werden ſich, geſtützt auf ihre Bevölkerung, gegen die ver⸗ ſcledenhelt und reaktionären Machenſchaften mit aller Ent⸗ chiedenheit und aller Kraft 057 Wehr ſetzen, um neues Elend, das dem deutſchen Volk von Berlin droht, zu ver⸗ hüten. Sie anerkennen nur die verfaſſungsmäßige bisherige Reichsregierung und die verfaſſungs⸗ mäßig gewählte Nationalverſammlung. München, Stuttgart, Karlsruhe, 13. März 1920. Für die Geſamt⸗ regierung der drei Staaten die Miniſterpräſidenten Hoff⸗ Die Lage in Karlsruhe. Aarlsruhe, 14. März. In der Landeshauptſtadt herrſcht vollkommene Ruhe. Einige der öffentlichen Gebäude werden durch Truppen der Sicherheitswehr bewacht. Von den Frak⸗ tionen des Landtags werden mehrere am Montag vormittag im Landtagsgebäude zuſammentreten; nachmittags findet be⸗ kanntlich eine öffentliche Sitzung ſtatt.— Unterrichtsminiſter Hummel befand ſich am e vormittag bereits auf einer Reiſe nach Singen, als hier die Nachrichten von den Vorgän⸗ gen in Berlin eintrafen. Der Miniſter wurde durch Draht⸗ nachricht nach Karlsruhe zurückgerufen und kehrte dahin im Eatſc dee Samstag nachmittag zurück, nachdem er von den Entſchlüſſen der Regierung unterrichtet worden war.— Im Anſchluß an die Berliner Meldungen fordert der„Volksfreund“ die revolutionäre arbeitende Bevölkerung aller Aeiſunge Rich⸗ tungen auf, ſich ſofort bereit zu halten, und die Weiſungen der Parteileitungen entgegenzunehmen. Aaelsruhe, 13. März. Die erſten Nachrichten von den Vor⸗ gängen in Berlin trafen am Freitag abend hier ein, ſie fanden aber nur wenige Gläubige, da man in den letzten Jahren gewohnt war, daß von der Reichshauptſtadt häufig Senſationsnachrichten eintrafen, die nicht immer den Tatſachen entſprachen. Die heutigen Morgen⸗ blätter brachten dann die volle Aufklärung. Das Publikum nahm die neuen Meldungen mit voller Ruhe entgegen, überhaupt iſt hier bis⸗ vormittag der ushaltausſchuß Neckarkanaliſation verſammelt, als Berlin bekannt wurden, hob man die Sitzung auf. Das Geſamt⸗ miniſterium hielt heute und nachmittag Sitzungen ab. In der Vormittagsſitzung wurde ein Aufruf beſchloſſen, in dem es heißt: Mitbürger! Tretet ſedem Verſuche reaktionärer Putſche rückſichts ⸗ los entgegen. Unterſtützt die Regierung in ihrem Beſtreben, die Ver⸗ zu erhalten. Schützet die Republik! Von den badi⸗ u einer ratung über die ann die Alarmnachrichten aus chen Soldaten und der badiſchen Sicherheitspolizei wiſſen wir, daß 17 fremde reaktionäre preußiſche Gruppe das badiſche Volk in das ſchwerſte Unglück ſtürzen zu laſſen. Der badiſche Landes⸗ kommandant, General v. Davans, hat ſich für ſeine Perſon u. für die ihm unterſtellten Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften der ba⸗ diſchen Reichswehr ausbrücklich und vorbehaltlos auf die Seite der badiſchen Regierung geſtellt.“ Der ſozialdemokratiſche„Volksfreund fordert die revolutionäre arbeitende Bevölkerung aller politiſchen Richtungen auf, ſich ſoſort bereit zu halten und im Laufe der nächſten Stunden die Weiſungen der Parteileitungen entgegenzunehmen. Ruhe in München. Mmäünchen, 14. März.(Priv.⸗Tel.) Die allgemeine Lage in München iſt bisher äußerſt ruhig. Die Einwohner⸗ wehr, die ſtaatliche Sicherheitswehr und die Reichs⸗ wehr haben Alarmbereitſchaft und an verſchiedenen Stellen der Stadt ſind Poſten aufgeſtellt. Das Straßenbild iſt natürlich ſehr belebt. Zu iſt es bisher nirgends gekommen. Auch zu einem Streik liegen bisher keine Anzei 0 en vor. Während der Nacht zogen größere Trupps Reichswehr, nationale Lieder ſingend, durch die Straßen der Stadt. Zu welchem Zweck eigentlich bereitſchaft verfügt wurde, iſt bis jetzt nicht recht erſichtlich, da ſich ja noch gar keine Gegenpartei gefunden hat. Die Lage in Dresden. Dresden erfahren die P. P.., Reichswehrminiſter Noske hat den Oberbefehl über die ſächſiſchen Truppen übernommen. In Dresden ſelbſt iſt alles Für heute iſt eine Maſſenkundgebung der U. S. b. der S. P. D. anberaumt. Eine Kundgebung des inlerfrakkionellen Ausſchußz. DBerlin, 14. März, vorm. 8 Uhr.(Von unſerm Berliner Bſtro.) Im Laufe des geſtrigen Tages hat der interfraktionelle Ausſchuß der drei Regierungsparteien mehrfach getagt und ſich dann auf folgende Kundgebung geeinigt: „Der Mehrheitsausſchuß der Nationalverſammlung hat Regierungsparteien beteiligt waren. Es wurde einmütig der Auffaſſung Ausdruck gegeben, daß der Militärputſch ein verbrecheriſcher, mit allen Kräften zu bekämpfender Verfaſſungsbruch, eine Zerſtörung des wiedergeſun⸗ ren u. äußeren Friedens bedeutet. Der Mehrheitsausſchuß ſtellt feſt, daß die einzige geſetzliche Autorität die Na⸗ tionalyverſammlung und die von ihr eingeſetzle Reichsregierung iſt und bleibt.“ zu vermeiden, as Leben der an Zahl geringeren in Berlin be[mann, Blos und Geiß. UUꝛ:ꝛꝛ:: nßßßßßßßßßß ̃ ̃⁵7—qͤ.U 7]. ̃ ̃ Q National⸗Theater Mannheim. Schauſpiel. Nachfolger für Ludwig Schmitz geſucht! Nachfolger für Lubwig Schmitz gefunden! Ich denke, daß es ſo iſt. Wir werden zwar keinen zweiten Schmitz bekommen, dem es an guten Einfällen und an komiſcher Wirkung kraft ſeiner reinen Perſönlichkeit eben niemand Keichzutun vermag, wohl aber einen guten Komiker und ſehr ge⸗ wandtien Schauſpieler. Guſtav Rothe vom Alberttheater in Dresden, der Samstag, 6. März in„Robert und Bertram“ als Robert auf Anſtellung gaſtierte, gehört zu ſener Gruppe von Komikern, die Neſtroy als ihren Ahnherrn verehren. Es ſteckt alſo echter Theater⸗, echter Komödiantengeiſt in ihnen, und das iſt ein Haupt⸗ erfordernis, denn der Komiker muß ein äußerſt verwendbarer, viel⸗ ſeitiger Schauſpieler ſein. Wenn die Rolle des Robert ein Grad⸗ er für Rothes Fähigkeiten ſein kann, ſo iſt ſie es nur darum, weil ſie dem Darſteller Gelegenheit bietet, ſich in verſchiedenen Koſtümen— piel mehr ſind die Verwandlungen denn doch nicht— zu hewäßhren. Tie Durchführung einer in ſich geſchloſſenen Partie, wie etwa die des Privaldozenten in der„Verlorenen Tochter wäre natürlich ungleich ergebnisreicher zu beanbachten. Doch kann auch f——— darüßher herrſchen, daß wir mit Guſtan Rothe gu! N. Längſt war es unſer Wunſch, Gerhart Haupimanns„Hanneles Himmelfahrt“ in einer muſtergültigen Aufführung wieder einmal 85 ſehen. Frit Wendhauſen hat uns am Dienstag, 9. Mfirz eſen Wunſch erfüllt und ſich mit ſeiner einwandfreien Infzenierung der Dichtung ein weiteres enſt um die Pflege dramatiſcher Meiſterwerke erworben. Gaben alle Darſteller ihr Beſtes, ſo durften wir auf Helene Leydenius(Hannele), Frihg Odemar(Lehrer Gottwald) und Robert Garriſon(Maurer Mattern) ganz beſonders ſtolz ſein. Sie waren in Spiel und Sprache ganz der Ausdruck der poetiſchen Stile, die dieſes Werkes erſchütternde Wirkung bedingen. Sie iſt ſo ſtark und wird bei einer guten Aufführung immer ſo echt ſein, daß ſie keines Auftaktes dedarf, wie er ihr in dem einaktigen Drama von Klabund„Der Totengrüber aufgezwungen wurde. Klabund dütrfte dieſe Dialogr nach eigenem Erleben 0 Fen he ienenn Jeffebtgrd. Bein 8s baf De fer, Hans Godes, Wenzel Hoffmann u Ititz Odemar gute Srecher twoerren. Eine—— eeeneeee detzden —— Janz ungwel der · langen, 121—1 oder Oper,(w 1—— wird, wie das Samstag der Fall war. Grete Sandheim und Maria Petri wußten aus 5— Rollen(Marie und Sophie) überhaupt nichts zu machen. Wilhelm Kolmars Carlos war burſchikos, zyniſch, anſtatt dämoniſch zu ſein. Fritz Albertis Beaumarchais ging in Unſicherheit und Haſt unter. Guillbert(Köh⸗ ler und Buenco len. So blieb Mar Grünbergs Clavigo auf der destn Höhe ſeiner Kunſt allein; er allein vom Geiſte Goethes erſchüttert. Aber wie mußte das ausſehen? Wie ein krampfhaftes Bemühen, die ande⸗ ren mitzureißen. Daß das Haus am Schluß vom Beifall der Jugend⸗ lichen dröhnte, macht uns nicht mundtot.„Clavigo“ darf zum minde⸗ ſten die gleiche Sorgfalt verlangen, wie ein„Hezenſabbath“. Halten zu Gnaden! A. M. 8 Oper. n der Lohengrin⸗Aufführung am 10. März gab es zwei Gaſtſpiele auf eden 9225 al aus Darmſtadl. N Aushilfe vorweg gedenkend, ſo war uns allen die wohlerzogene. ſopranſtimme des Fräulein Anna Jacobs ſehr angenehm, während ihre Ortrud mehr und gelränkte Frau als Fürſtin und„wilde Seherin“ zu ſein ſchien. Aher jeder Künſtler legt ſich die Rollen eben nach feinen erſönlichen Mitteln zurecht. Herr Adolf Järbach(Freiburg) hat aum die Größe der jungendlichen Helden, auch die Tenorſtimme des jungen Sängers iſt heute 5 angeſpanntes Organ des lyriſchen Tenors, als leicht und frei ausgebende 2 dentenorſtimme. Die Naturfarbe dieſer friſchen, ſchönen Tenorſtimme wird durch allzuhelle Vokale dem Organ riebrich Bartlings, unſeres lyriſchen Sängers ähnlich, während wir für agners Lohen eine etwas gedecktere Färbung fordern müſſen. dieſe Dinge laſſen ſich noch öndern, wie denn überhaupt die feinere Aus⸗ bildung des Sängers in der Zukunft liegt. Zuviel Sprachgeſang hatte auch der neus Heerruſer Friz Düttbernd(Themnitz), der die Töne mehr trennt als perbindet; aber auch dieſe ſchöne, friſche Baritonſtimme könnte unſerer Bühne nützlich werden. an muß für Nachwuchs ſorgen; und für die richtige Weiterbildung des jungen Nachwuchſes obendrein! Die Frage Rigoletto⸗Düttbernd iſt, ſo ſonderbar es dem Lalen ſein Anng Kapellmeiſter⸗Frage. Wenn Herr Lederer nämlich zum erſten Kapellmeiſter ernannt werden ſollte— oder bereits ernannt worden 8 l aene e weſtaſ denge b e ganze Rig 2 au gn denen dn e e dieſe in ſeien Beteich 0 der erſtt Kapenlnteiſtet in Ktrriſe 28 alsdanm delde Su doll und det Oper ee enr Hrüßten Anſeren War in Betdis — 0 dut es läßt der aber keln nſe an eim— etag machen, anderen Naunwerhälmiſſen allerlei zu ſagen wäre letto⸗Hufführung, wie ſie hier ſeit Jahren geboten greifenden Referm. Was punt in der geſtrigen enkerh ſind keine verantwortungsvollen Rol⸗ wird unſere Leſer intereſſieren, daß Frau Eden in Wien(an der Staats⸗ oper) gaſtiert hat, und daß Wiener Zeitungen ſie als—— junge Frau, mit lichter, ſchlanker Philinenſtimme, mit geläufiger Koloratur und reizen⸗ dem Spiel charakteriſieren. Sollte auch Frau Eden uns verlaſſen? A. Bl. 1. —(Wilhelm Furtwängler.) Vom ſtädtiſchen Nachrichtenamt wird uns mitgeteilt: Der Dienſtvertrag des annheimer Natio⸗ naltheaters mit dem Kapellmeiſter Furtwängler läuft mit Schluß der Spielzeit 1918/0 ab. Die Vethandlungen mit Herrn Furtwängler wegen ſeiner weiteren Tätigkeit in Mannheim, die der Intendant führte, zogen ſich 3 Zeit hin. Schließlich bot r Furtwä igler an, ihn unter Beſchränkung auf eine reine irigententätigkeit für 20 Opernabende zu verpflichten; enn denen e werde gerede der verwaltungstechniſche Teil des Opernbetriebs leiben. Es ſei daher ein weiteres Engagement eines 1. Kapellmeiſters und eines Vertreters nötig. Herr Furt⸗ wängler wollte hierbei dem Theater in ſeinen Gehaltsforderungen entge und außerdem auf die Leiſtung der Akademien verzichten. Die Theaterkommiſſion glaubte auf dieſen Vorſchlag nicht ein⸗ gehen zu können. Dagegen ermächtigte ſie den Intendanten zu 45 1 5 120 8 +5„ ark zu erhöhen(wozu noch erhe eue e); erded währent Spielgeit einen zuſammenhängenden Ur⸗ laub von 2 Monaten zu gewähren. Dieſes Angebot lehnte Herr Furtwängler ab. S nahm der Oberbürgermeiſter perſönlich die Verhand⸗ lungen wieder auf. Inzwiſchen hatte Herr Furtwängler jedoch auskvärtige Verpflichtun 218 er die nach ſeiner eigenen Anſicht eine weitere Latigkeik als erſter Kapellmeiſter unſeres Nationaltheaters unmöglich machen. iernach wird Herr Furt⸗ wängler mit Ende der Spielzeit 1919%0 aus dem Verbande des Nationaltheaters ausſcheiden; er iſt jedoch im Spieljahr 1920/21 her die Ordnung 2 geblieben. Im Ständehauſe hatte ſich heute als Badener fühlen, und daß ſie es ablehnen, durch eine unſerem in München die Alarm⸗ Z Berlin, 14. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus eine ordnungsgemäße Sitzung abgehalten, an welcher die drei denden deutſchen Wirtſchaftslebens u. die Bedrohung des inne⸗ ei der mit ſeinen auswärtigen Verpflichtungen verbun⸗ aufgrund einer Beſtimmung des alten Vertrages gzu einem* maligen gaſtſpielweiſen Dirigieren, ſei es im Nationaltheater, ſe! es im Kongertſaal, verpflichtet. Hochſchulnachrichten. Das Stactsminiſterium dat unterm 70. Februat d. In. de⸗ ert, miz Wi dem Tage des Dienſtentritts den Abte⸗ 0 1 e eſsſer de Genn S. d. 4 0 5 5 1 Verleihung der enſen g And der atademiſchen Rechte eines ordentlichen Profeſſors, zum e igen außerorbentlichen C dellg Kreböfarſchung an der Uniberſtust en Craanmnen, —— ̃²˙—— ¾ↄ¾» ꝗ²7ͤw.LmÜzGem2— 23 3—— Donrkag, Fen 14. März 1920. Mannheimer Seneral-Anzeiger.(Mittag Ausgade.) 3. Seite. Nr. 118. ein uſetzen, die mit dem Stadrat der Ent nu 2 Mark und 75 Pfg. deraus. Dieſer Vorfall macht es begreiflich, daß Aus Stadòt und Land. der enaneem kbr dechenpem ſelle Sle geentg fbed dr, Bere 28, e Jebeſ Aus der Stadtratsſitzung vom 11. März 1920. wurde die Ausrufung der Rätediktgtur gefordert. das Wuchergericht Es darf erwastet werden, daß es bei dieſen theoretiſchen Be⸗ gaftiate einer vorlehten Piertt* rr. Reihe von Vorlagen für die Bürger zusſchuß⸗ ſchlüſſen bleibt, an ihre gewaltſame Durchführung iſt nicht zu Werttrelſer— 1* 10 120 aus Gerz⸗ dar 26.——— 5 n denken, ſolange alle ordnungsliebenden Elemente, welche zu⸗ beim, den Landwirt uöſes aus Pbulppaburg, die Zigarettenſabrikanten kahnker agel nm and dehel ſeitenben Abdherungeentzan gleich die Macht in der Hand haben, enſchloſſen ſind. die agnen Leteilesdelt, Scbſen ſuten ole Herten Se der deutſch⸗demokratiſchen Fraktion angenommen:„Die einm tige linksradikale Cegenbewegung nicht zum Ausb uch kommen meiſter Heinrich Gechtold, Ladenburg, und Kaufmann Tarl Boegtle von jedem Vorort Mannheim nach der Innenſtadt(Parade⸗ zu laſſen. Aufelärend und beruhigend wirkte in dieſer Be⸗ von dier. Muller hatte ſich in Wieſenthal niebergelaſſen und dort, wie er klaß) und umgekehrt darf 75 Pfg. nicht überſteigen. Dieſem Be⸗ ziehung foloender Anſchlag, der noch geſtern nachmittag an Leſel mitteilte, eine Tabakfabrik errichtet. Er beanftragte Löſel, für ihn lcluſſe wird beigetreten. Da aber das vertraglich notwendige Ein⸗ den Plakatſäulen erſchien: Tabak aufzukauſen, für den er dis zu 300 4 pro Zentner ausgeben dürſe. derſtändnis der O. E. G. zu dem ermäßigten Satze bisber nicht zu Löſel war vierzehn Tage dieſem Auftra gemäß für Müller tätig und erlangen war, wird vorerſt der volle Satz von 1 M. erhob en. Die Einwohnerſchaft Mannheims! Löſchs ſabglichſt raſche Beſeitigung des Einſpruchs der O. E. G. nötigen⸗ Die in Mannkem beſtebenden Orgoniſationen zum Schube um deſchlagnahmefreien Tabak gehandelt, nämlich um die 60 Pfund, die dd angetreer e des im Bertraa borgeſchenen Schiedsgerſchis ber öſfentlichen Ruhe und Ordnung: Poli ei, Sicheheitepollei zedem Febalbauer für den eigenen Gebrauch freigegeben ſind. Für ſeine Für März gelangen folgende Brennſtoff⸗ und Einwobnerwehr, erklären hie mit ausdrücklich, daß ſie auf N 1 5 ee eee ee ee 5 ütker. mengen zur Ausgabe: b e Lund z je 2 Zentner, dem Boden der verfaffungsmäßigen Regierung ſtehen und Müner haf dieſe zehn Juhren Tabak, die ihm'eſel nach Wieſeutßal au⸗ Wohnunaseruppe und D ſe 3 JZentner. Für die Lieferung der dieſe mit allen iknen zu Gebote ſtehenden Mitteln unter⸗ führte, ohne Gewichtsprüfung für durchſchnitttich—45 pro Zentner an⸗ ch rückſtändigen Kohlen⸗ oder Koksmengen zus dem Monat ſtützen Sie werden Ausſchreitungen, von welcher Seite ſie gekauft und ihn— wie er behauptet— geröſtet un geſchnitten, anſangs no Februar wird eine Friſt bis zum 13. März beſtimmt. Vom 14. März kommen mögen, entgegentreten. Das Publikum wird zur auf einer Häckſelmaſchine, ſpäter auf einer Tabakſchneidmaſchine. Er will 8, gelten die Brennſtoffmarken für den Februar als perfallen. Mit Rube und Ordaung aufgefordert und insbeſondere darauf hin⸗ 7 5* Nabe ef irkung vom 1 Mai d. J. ab werden anſtelle der kbisher üblichen gewieſen, daß Anſammlu ngen auf der Straße zulgeben. Müller ſelbſt will in das Gescht nur 10 000.4 hineingeſteckt und lenhefte Kohlenkarten mit abtrennbaren Marken ausge⸗ vermeiden find! 18 000—20 000 wieder herausbekommen haben. Den größten Teil dieſeß bden. Die näheren Vollzuasbeſtimmungen wird die Drtskehlen⸗ 1 Tabaks hat er an die Zigarettenfabrik Mazetti(die Angeklagten Kantoro⸗ alle erlaſſen. Tie Zuſchläge zu den Klelnbandels⸗ Bezirksamt⸗Polizeidirektion: gez. Fuchs. witſch und Mazett) verkauft und zwar um den Preis von 900—1000 4 pro dreiſen für Kohlen und Koks werden neu beſtgeſetzt. Sicherheitspolizei:(Abt. 2) gez. Schütz, Einwohnerwehr: Zentner. Auf ditſen ungeheuren Unterſchied zwiſchen Einſtandspreis und der Für 41 freihändiae Verkäufe von Grundſtück 10 n gez. Schnell. f N Teauber ſewfel Geld 1—— Ent ſech f Si„ i 9 uſi So⸗ 6— 7 ene 5 975 Die Ruhe iſt denn auch erfreulicherweiſe bis zur Stunde des Sachverſtändigen behaupteten die Angeklagten, es habe ſich nicht um wird ein Anſpruch auf llebertragung des Vorkaufsrechts er⸗ nicht geſtört worden. Die erſte Erregung der linksradikslen] Rohtadaf, ſondern um ein Tabakfabrikat gehandelt. Während der Gut⸗ doben. Dagezen wird für ein größeres Ackerarundſtück der Ge. Elemente ſcheint einer beſonneneren Auffaſſung platzgegriffen— h 5 1 zarkung Feudenbeim das in ein Baugeländegebtet fll! das Varzu haben. Die Entwicklung der Lage im Reich wird bier-u um fertigfermentierten Tabar Vezeichnend für die Qualität des aufsrecht ausgeübt. Bei zwei Hausanweſen in der Oberſtadt wird nicht wenig beigetragen kaben. die Mehrheitsſozial⸗ Tabaks iſt, daß der Berliner Zigarettenfabrikant Schien, der kürzlich in zuf die Ausübung des der Stadt übertranenen Vorkaufsrechts im demokratie iſt mit der Haltung der U. S. P. und der den grotzen Tabakſchieberprozeß derwickelt war und von dem Müller'ſchen Hinbiick auf den Juſtand der Häuſer ver zichtet. Kommuniſten ſelbſtverſtändlich abſolut nickt einverſtanden Tabal von Kantorowitſch für 1500 4 den Zentner gekauft hatte, in jener m Induſtriehafen wird für einen Fabrikbettieb eine Si 313% Verbandlung erklärte, der Tabak ſei zum Verkauf nicht geeignet geweſen. läche von 12 000 qm verkauft. Der Betrieb wird zunächſt in Be⸗ Sie hat ſich von den Verſammlungen im Roſengarten völlig Die Firma Mazetti derbrauchte übrigens nur den kleinſten Teil des von elfsb n; für die Errichtung maſſiver ferngehalten, dafür aber geſtern Abend in einer Ver⸗ Müleer erſtandenen Tabals im eigenen Betrieb, ſie lieferte außer an Schien auten aufgenommen werde f 8 abrikbauten 5 eine Friſt geſetzt. trauens männerv erſammlunga zu den Berliner Er⸗an noch zwei andere Firmen. U. a. zahlte ſie einmal für einen in Frank⸗ Auf der Südſeite der Hauptſtraße in Feudenheim eianiſſen Stellung genommen. In der Entſchließung, 115 N 000 Ae ie de ben Benee ſen für die Strecke zwi kruße ein Geh⸗ welck. S zwiſchen Neckar⸗ und Brunnenſtruße ein welche in dieſer Beſprechung gefaßt wurde, wird die Arbeiter⸗ ückgewi g bergeſtellt, ſow e im gleichen Straßenteil die Pflaſterung ſchaft erder ſſch eee zu verhalten und ſich nicht ben e FFVCC tpfeiſßenbelger e won Uebergängen und die Verbeſſerung der Fahrbahn vorgenom⸗ pr vozieren la Ibeſel), Wannenmacher(Müller), Schulg und Gentil auf. Der Staats⸗ dten werden. Von den Geſamtioſten mit 52 900 Mark, deren provozieren zu laſſen. anwalt beantragte gegen Löſel eine Geldſtrafe von 20 000.4, gegen die ſpätere Erhöhung bei weiterer Steigerung der Löhne und Preiſe 10 übrigen Angeklagten mehrmonatliche Gefängnis⸗ und hohe Gelöſtrafen. In dorbehalten bleibt, ſoll die 1 Rate mit Mk. 30 000.— in den Vor⸗„ Eenannt wurden Rechnungsrat Philipp Schmid beim Ver⸗ der jüngſten Sitzung wurde das Urteil derkündet. Der Landwirt Cark Imſchl. für 1920/1 eingeſetzt werden. Vorausſetzung für die waltungshof zum Bürovorſteher bei dieſer Behörde, die Geometer Löſel wurde zu einem Monat Gefängnis, verbüßt durch die Unter⸗ Ferſtellung iſt, daß dieſenigen Angrenzer des obigen Straßenteils, Joſeph Kopp in Karlsruhe, Max Liede in Heidelberg, Roman ſuchungsbhaft, und zu 5000 Geldſtrafe(wobon 150% als durch die de noch mit dem Anſchluß der Regenrohre ihrer Häuſer an die Großmann in Wolfach, Rudoff Gutmann in Durlach, Joſ. Unterſuchungshaft verbüßt gelten) verurteilt, Werkmeiſter Franz Taver Ranaliſation rückſtändig ſind, zuvor den Anſchluß herſtellen. Kiehnle in Lahr und Fuchs in Lahr mit Wirkung Müller zi drei Monaten Gefängnis, verbüßt durch die unterſuchungs⸗ In Zeudenheim, Käfertal und Sandhofen wird Gelände zur dom 1. Janugr d. J. zu Bezirksgeometern und Verwaltungsaktuat beſzz und zu 25 000 4 Heidſtrafe, an deren Stelle eventl ein weiteren Jahr Wugung neuer Kleingärten im Geſamtmaß von etwa belm Bes resamt Weindeim zum Werwalkungz⸗ Jcodenen Tuner pet 608 82515 Hektar ſofort bereitgeſtellt. wei Monate Gefängnis, abzügli en Unte wWeinheim, 8. März. Der Fabrikarbeiter Heinrich„Verſetzt wurden Bauinſpektor Wilhelm Zahs in Karlsruhe Mart Geld—— Ceeelan, e Ruülker J beging dieſen Mittwoch mit ſeiner Jattin die gol⸗ zur Kulturinſpektion Lörrach, Juſtizſekretär Xaver Ziegler beim torowitſch vier Monate Gefängnis ab 2 Monate 2 Wochen Unter⸗ dene Hochzeit.— Hauptlehrer Georg Adam Pfrang iſt als Amtsgericht Oberkirch zur Staatsanwaltſchaft Freiburg und Verwal⸗ ſuchungshaft und 90 000 Geldſtrafe oder ein weiteres Jahr Gefängnis. Kachfotger des Rektors Merkel zum Rektor der bieligen Volesſ zule tungsſekretär Hermann Lehn beim Bezirksamt Helde erg zum Be. Dis von den beiden Leuigenannten durch die Tabakverkäuſe erzielte Ueber⸗ e Die amtliche Ernennung ſteht unmittelbar bevor. zirksamt Waldshut. N erlös von 7214.4 wird eingezogen. Außerdem wurde die Veröffentlichung — Unterflockenbach, 7. März. Bei dem Lehrer Heintich des Urteils in zwe! dieſigen ſowie in zwet Bruchſaler Zeitungen verfügt. —— * Uebergetreten iſt in Konſtanz als expedierender Sekretär und 5 Sag bier wurden über 7 Zentner Roggen 75 10 aee e Kalkulator in den Dienſt des Etalſſeiſchen MReichsanttes. gen Veu. 1 J. 7*5 Schle durch die in—— 0 Wnnt„Uebertragen wurde dem Steueraufſeher Ferdinand Wal- Tagesordnung ſtehenden Fälle eingetreten, die durchweg Schleichhandels⸗ chware ſollte angeblich nach ter die Amtsſtelle eines Bütrobeamten bei der Landeshauptkaſſe delitte verzeichnete. Im erſten Falle handelte es ſich um den Meßzger und danden. fſmit der Amtsbezeichnung Vüroaſſiſtent. 2 5 betel a ce Utee bec erd über Die Ereigniſſe in Berlin 44., Auszeichnung. Das Eiſerne Kreuz erhielt nachträglich aber Einſpruch erhoben hatte. Er hatte von einem andern Ledbegtelnter, haden auf Mannheim in keiner Welſe eine Rückwirkung aus⸗ Schriftſeter Hermann Nis bl&. der ſeine Straſe braſe von 350 4, der nan tan Jenner ſcrat deüdt. Die E war allerdings auch hier nicht gering„Auskunftserteilung der Bürgermeiſterzmter. Aus Anlaß Rind gekauft zum Preiſe von 950 4, der natürlich weit über dem Höchſt⸗ 18 ie Exregung n9 9228 ſeines Einzelfalles wird in einer amtlichen Mitteilung der„Karlzr. preis ſtand. Das Wuchergericht ſah die Sache ſchürfer an und erfeunt⸗ br ſich 80 50 7 15 +5 ichshauplſtart Zeitung“ darauf hingewiefen, daß eine geſetzlche Verpflichtung Peen— vier Wochen Gefängnis und 1000 Geldſtrafe. Vert.: „daß außergewoynliche Dinge in der Reichshauptſtadt der Bürgermeiſter, in privaten Angele enheiten Erhebungen gu 5 hen ſeien. Das Telephon klingelte unaufhörlich. Man machen und Auskunft 5 ben nicht deſte 1. Anbeberſellß aber Falah 0. win ber hatte ſic auch in der nächten unklageſoche ſeſche vollte näheres wiſſen. Da inzwiſchen die erſten Meldungenolgt aus ihrer als oberſte Behörde der Gemeinde, die Ne en iob Sn 1 Peier g 65 14548 aus i aren, konnte der Wiſſensdurſtden Verhältniſſen der Bewohner am nächſten ſteht und in den zu verantworten. idt, Schröd d Müll gunt eini 255 Allmählich börten auch die]meiſten Fällen auch allein in der Lage ſein wird, auf Grund der wirt Schneißer ein Suug die die Aberderlige Genchm ſun germaßen befriedigt werden. bmigung öffentlichen Bücher und Regiſter oder nach Erhebungen ihrer Or⸗ eingeholt zu haben. Kirchweih war in der Nähe, und in Hedde l den Anſchlagtafeln und an ähe, in Heddesheim hatte lerptoniſchen Anfragen auf, da an den lagta ie eir gane ettwa erbetene Auskunft zu erteilen, daß die Bürgermeiſter⸗ es ſchon 14 Tage lang kein Fleiſch mehr gegeben. Da ließen die Heddes⸗ An Ptakatſäulen die eingetroffenen Nachrichte“. die ein amter ſich der Erledigung von Anfragen dann nicht werden enl⸗ beimer den Kommunalverband und ſeine 5 chriften beiſeite und ſchritten 5 auigermaßen klares Bild der Lage boten, angeſchlagen wur⸗ jehen können, wenn ein berechtigtes Intereſſe der— Selbſthile, anſcheinend nicht 15 ohne Sanktion des Bürgermeiſters, den. Die Anſchläge waren ſtändig dicht umlagert. So er⸗ Petatgerſon an ihrer Beantwortung vorliegt. Vermag ſich der Die Ware wurde ordnungsgemäß, alfſo auf Marken, verteilf, und dit ſuhr die Berölkerun⸗ all,-ztlch. mes ſich in Veriin in der Antragſteller die gewünſchte Auskunft auf andere Weiſe ohne be. Meßger waren nach Maßgabe ihrer Kundenziffer an dieſer unerlaubten L Schlachtung beteiligt. Den 13 Wirten wurden auch je einige ˖ Nacht und in den erſten Morgenſtunden ereignet hatte. 5 Anfra 15 ee, e ebanernle dageteilt, Die Strafdefehle datten gegen den fenen eee e der Das Straßenbild zeigte in den Vormittagsſtunden keine privaten ufrage iſt unter allen kmſtänden dann zu verſagen, 70 die bren Biez 3—5 e Neſineie 85 rung. Lebkafter wurde der Verkehr erſt in der zwer. wenn die Anfrage ſich auf Verhältniſſe bezieht, bei denen eint Geldſtrafe oder weitere 25 Tage Gefängnis gelautet. 10 Nachmitzegsſunnde. In den Fabrikbetrieben hatte die Ar⸗ Auskunft der Natur der Sache 5180 erſcheint(wie z. B. dagegen erkannte gegen ſämtliche e 12 f Peelſsrehung. e terſchaft, ſoweit ſie vornehmlich zur U. S. und Kom⸗ e 05 15 Dr. Pfälzer, Schmidt und Dr. Peckmann.) 2 2 Aa*— kuer 1 4 TCCVTTVTTTTTTTCTTCTCCC * ue 1 7 f N Wiakenſect Die ſcharfe Tonart gewann bald das Ueberge⸗ 155 et r dem nür einfaches Eſſen poie Zimmer Stra e 0 Tage Gegenſtand einer 2 Herr v. Schulze⸗Gaevernitz, der der Ver⸗ bei feſtgeſetzten Mindeſtpreiſen abgegeben werden ſollen. 1919 in ber Scheh ingerſtrate ber Gef cheſteführer 4 2 del ng im Nibelunenſaal beiwobnte, 8 Wort, um müßfaden und Roggen. In Ettlingen verkauſte eine metz, ein in Sportskreiſen ſehr bekarinter und beliebter junger Lehen die brandenden Wogen zu gießen. Er konnte ſich zwar Dauersfrau einen Zentner Roggen bei der Hetreidenbernahme.] Mann, vor dem Auto des Kaufmanng Johe nnes Henn ſtand, mit ör verſchaffen, aber keine abſchwächende Wirkung erzjelen.— zu dem feſtgeſetzten von 20 Mark und 75 Pfg. Mit dem er ausgefahren war, kam ein anderes Auto in ſcharfer Gan Verſammlung aipfelte in dem Beſchluß. eine Kommiffion! dem Erlös kaufte ſie ſich ein Köllchen Faden und bekam noch lart die Straße dahergefahren, ſtieß gegen das unbeleuchtete Auld 8 Schule Hermann Löns', auch er hbat für den reichen Wiſſensinhalt nur ſuchte das ungewöhnliche Wort, das emdartige Bezi in ſi 9 Aterariſche Kunoſchau. Worte— Lobs. Gleich Löns beſchäftigt ſich auch Elſe Soffel mit der er liebte das Fremdwort und 9 e eeee 28 Kleintierwelt, zum größten Teil mit den bunten, gefiederten Sängern in ſchrieb er zu Anfang des Krieges in einem Ma 8 Je metr der Menſch von der Welt ſieht, deſto Wald, Buſch und Garten daß es auch ahne Fremdwörker gehe., aber ee größer muß ſeine Bewunderung für die 85 e Run aber komme der Jäger zu Wort, den die unbändige Jagbluſt in ſich nicht. Er ſchrieb Schmuckſtil, und dieg ſogar in ſeinen Biographien der Natur werden— mit einer Ausnohme: für das die weite Welt hinausgetrieben, üs, Lley. In R. Voigtländers Ver⸗ Er verpuppt ſich gleichſam mit ſeiner Perſon und ſeinem Urteil, wie bdei Menſchengeſchlecht. Paul Niedieck. lag, 85„ find zwei Bücher Tiergeſchichten von ihm erſchienen,„Von Heinſe und Hugo von Hofmannsthal beiſpielsweiſe, in die Menſchen, die von Menlhen und Kleen d ee ee e e enee ee a e 8 eidmann von echtem Schrot und Korn, und alſo„. orragen ertreter der Literatur und Kunſt te ni Ate in eine Erſcheinung, die an bedeutenden Menſchen zu machen wir mal dröhnend laut ſind ſeine Jagd⸗ und Wildgeſchichten. Er iſt ein unter⸗ verſtehen, ſondern auch beurteilen, und es iſt für—70 Neer ſeerdd, an 2 lelten Gelegenheit haben: die Abkehr von wegehlege n und die immer haltſamer Schriftſteller, der die Fähigkeit beſitzt, Spunde und Meiſter der Hand eines ſolchen Beobachters, der durch keinerfei rückſichten be⸗ Valdtendere Beſchäftigung mit der Natur, mit Gebirge und Steppe, mit Petz, Iſegrim, Luchs, Wildkatze und anderes Naubgetier in ee ſchränkt iſt, vor die Geſtalten zu kreien, die er ſchildert. Das Beſte ader im ed und Meer und deren Bewohnern, die da kreuchen, fleuchen oder zu verwandeln, ohne ſie deshalb in eine andere Welt zu verpflanzen. Aber an dem leſenswerten Buche iſt, daß man auf jeder Seite dſe E findung ſſer ihre Neſter bauen. Der Forſchertrieb allein iſt es in den wie ſoll man es anders nennen, wenn Bley die Helden 85N Erzäblungen hat: Als Mentor begleitet uns ein eſcheiter, wohlmeinender Schriſtſteller, en Fäten, der dieſe Menſchen den Lebensgewohnheiten der Tiers] denken läßt, wie nur immer ein vernünftiges Geſchöpf? Zu dieſer Art der neben einer eußgereiften Erzählertechnik auch die wertvolleren Eigen⸗ ſo püren läßt. Mit Forſchungsgeiſt allein wären die Rätſel der Tierſeele, von recht oft ergötzlicher Darſtellung geſellt ſich eine großarkige Gabe der ſchaften eines eſchmackvollen, anſtändigen und liebenswürdigen Weſens deer t das dis beute ſchon gelungen iſt, nicht gelöſt worden. Ob beivußt Landſchaftsſchilderung. Mit nur aber ſicher geführien Strichen beſitzt, Eigenſchoflen, die unbeirrbar ſind, weil ſie im Grund wahrer Güte unbewußt, die menſchliche Beobachtung hat ſich dabei auf einer Kreis⸗ 1 Bley das bißchen menſchliche Staffage, das er zur weiteren Be⸗ vekankert liegen, ohne die alle fonſtigen Vorzüge nur ein tönend Erz und 15 en die erſten 7— 8— 3* 7— 10— 25 7 151 ſic de 1 5——5 eine Hingende Schelle wären. heute wenden wir auf die Gewohnheiten ezeich⸗] kann ſeine heimliche Freude daran haben— zei as Tier dem Men⸗ Poͤherweg 7 Wben an, die wir für 17 n e ſchen Ue 1 55 in 55 ſalen—„S. e Fei ee—5 4 725 Wee eresgleichen n Der aufmer 5 et] niſſe de rieges ſtreiſen, muß man bisweilen hinwegleſen, denn wie f— f 1 8—— 115 Saubnden zener Tiere, die nicht für dae Zu chen hat ber eng b eee ng Wlepewid 1355 Wemeinſchaftskreiſen allbekannte Paſtor S. Kelier hat in ſeinem ·0 J wirkli ——— 1 —— e er vier Werken iſt ein reiches, Prachtvolles Bildermaterial— 5 vuch— Milderden euehe e ewohnten, von u a ei*. eben. 1411 5 Lebensweiſe dieſer Tiere iſt ein Zurſchauſtellen und zugleich 30 ch um einen guten Schritt weiter als Bley geht der bekannte Welt⸗—4 e, e äbchen 0 2 0 ee, ie i Verteidigen der beſonderen Kennzeichen der einzelnen Gatkungen. reiſende Paul Niedießz in ſeinem dei Georg Stilke in Berlin er⸗ 1 1 Ai iut es bem Freimid und den Tieren in Weld und Flur tein andereß ſcienen Jeſſand Aeten dereſhen Poeeeng ne een e—5 F eee e Mürche bere Wege Aee deeleich. Zur Beobachtung dieſes Ausdrucke in der Lebensweife der Tierenz. Ich dabe einen rorteffflicen Sad eus ſeinem Buche dieſer Ab. weiſen, wo reine Luſt weht und Friede und Freude die ſtändigen Begleiter übrt, wie eingangs angenommen wurde, feltener ein vorhandener handlung als Motto vorangeſtellt. Der Verfäſſer rechtfertigt mit ſeinen de N 3 ̃ de 2 2 9 r Menſchen ſind. Zu dieſem Zweche erzählt der Verfaſſer die chichte 12 805 geförderter Wiſſenstrieb als die Jagdleidenſchaft, als die be⸗ e zund kritiſchen Beobachtungen die herbe Wahrbeſt ſeines Aus⸗ einer jungen Dame, die bald nach ihrer Konfirmation ihren Gottesglauben die Art einer unbezwinglichen Wanderluſt, als eine durch beſondere ſpruchs. Niedieck erzählt in ſeinem Werke von aufregenden Jagden in ihren früßheren Kinderhimme verliert, um ihn dann wenige 22 vor Iu gtiſſe Gemütsperanlagung, die beiſpielsweiſe Hermann au ereuropäiſchen Ländern, von perſönlichen Beobachtungen und Erleb⸗ ihrer Hochzeit infolge eines ſchweren Unglüchsfalles wieder ſimden und der aturdichtung zuführte.„Es iſt nicht unſere Sache zu unter⸗ niſſen im Verkehr mit fremden Nationen und Raſſen. Bei dieſen Stellen ſeſt zu behalten bis an ihr Ende. Wie Kellers redigten gewaltig und wie weit das äußere Leben Schuld an dem Geheßziſein unſeres wird man oft unwillfürlich an Carl Hagemanns„Weltreiſechronit“ er⸗ überzeugend, wirfen, ſo iſt eg auch ſein dhenweg der Sonne Ad Licht 2. bers hatte“, ſchreibt Karl Soffel, der Löns naheſtand, und wir dürfen innert. Die zutatenkoſe ſtraffe Diktion ſolcher Werke degründet ihren er⸗. ee eee, e ee n enſationslüſternheit, te.„ 2 8 5 a 0 Dichter Fimer ſergen Werke unſichtbar zu dleiden ſich bemüht und Kurze mehpedunge Aus dem Mannhelmer Runſtleben. ö A ür auf das zer ſr ee in der Natur mit jenem Eifer eliß Poppenberg. Verlag von Fritz „Ber „vyn 23 innige Li Naturn 1 und] Gurli in. 5 rte zu den deſten„Stiliſten“, d— 0 achricht.) Die ige Aufführung von„Die e e ar 9ſe 0b„ Die man„aus dem o im Uthe den Tle Ag 8 55 Sin verbieniticht(. Voig iandens inheilbaren Nerbenletdens. meinte man in ſeinen Kreiſen, gerade 1 wäte ezeaſa 20 Sgene. Die nachſe f Dramas Do 25 „ „ ue i, ernſen getweſen am Wiederauſban denſſcher Kuftur nach den Japren, der„Her oten pon Kiabund und Per er don anſchuulichen ditvern uns der 1 Sinn und der Febeneſü Stil zu And man ammermaſt Klarg die— ne Spamer eringtern; Wir egnen dem Namen Sofſel aber nd 3. unter den bedauerte ſeinen Tod ichſte. wird man dies noch in ver⸗ eeeee bend Kl. Behn avier) und zegenden Tfergeſchſchzen und zwar iſ es Elſe Soffel, die edenfalls föärktem Maße eun, da d Ernſt orn den Nachlaß⸗ An amm abend don Klard Bohle A kerausgegehen hat. In einer ausführlichen Ein.] Otto Spamer(Viollne), weicher unter NI von bier über den e er und am Nontos den 18. März, Begirm 736 fihr, ke en alei Verlag Tiernopellen„Der Steppenxeiter“ ußgab. W0 en e Buße der ehenſo n 91 en let ri ſehr heredtes Sorxort geſchrt Auch er erkennt dee 2 75 47 7 1891 adſen e aeeeee. N 75 mMannhelmer General⸗Anzeiger.(Miffag⸗Ausgade.) iirin Sonntag, ben I4. März 1920. des Henn und warf Steinmetz mit großerGewalt zu Boden, wäh⸗ rend gleichzeitig der in dem Hennſchen Wagen ſitzende Metzger Georg aet Verle⸗ herausgeſchleudert wurde. Steinmetz er⸗ litt ſo ſchwere Verletzungen, daß nach kurzer Zeit der Tod ein⸗ trat. Der Führer des anderen Autos, der 33 Jahre alte Chauffeur Chriſtian Zobeley, wurde zu 2 Monaten Gefängnis, der Kauf⸗ mann Henn weil er keine Erlaubnis zum Kühren eines Autos hatte und dieſes nicht beleuchtet hatte, zu einer Geldſtrafe von 150 Mark verurteilt. Strafkammer IV. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Bau m⸗ gartner. Die verehelichte Anna Bechtold aus Weinheim verkaufte 21 Pfund Schinken zu 22 M. das Pfund an die Händlerin Hördt, die ihrerſeuns den Schinken zu 28 M. das Pfund an die Händlerin Klumpp in Mannheim weiterverkaufte. Das Schöffengericht Wein⸗ heim ſtrich es der Bechtold dick auf, daß ſie mit einer ſo bekannten Schleichhändlerin wie der Hördt ein Geſchäft machte, und verhängte eine Geldſtrafe von 2000 M. gegen ſie unter Einziehung des Ueber⸗ erlöſes von 150 M. Auf ihre Berufung hin wurde die Strafe auf 300 M. ermäßigt. Verteidiger: Nechtsanwalt Dr. Pfälzer. Ein Geſchäft, das ſich nicht lohnte, übernahm der Schiffer Philipp Abel aus Oppau. Mit ſeinem Bruder(der ſchon ſeine Strafe weg hat) ſchaffte er mit einem Nachen für einen unbekannten Schieber einen Ballen Tabak über den Rhein. Der Schieber be⸗ zahlte mit einem Scheck; als dieſer aber eingelöſt werden ſollte, er⸗ wies er ſich als gefälſcht. Vom Schöffengericht iſt Philipp Abel zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt worden. Seine Berufung hat heute den Erfolg, daß die Strafe in 300 M. an Geld umgewandelt wird. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr Pfeiffenberger. Einen willkommenen Kauf ſchloß die Frau des Wirtes Friedrich Uelßhöfer in Schwetzingen ab, als ihr 50 Pfund Kalbfleiſch zum Preiſe von 6 M. das Pfund angeboten wurden. Allein die Sache wWurde verraten, das Fleiſch beſchlagnahmt und die Frau zu 5 Tagen Gefängnis und 150 M. Geldſtrafe verurteilt, der mitangeklagte Mann jedoch freigeſprochen. Der Staatsanwalk ging wegen dieſes Freiſpruchs zum Landgericht, da Ueltzhöfer bei ſeiner erſten Ver⸗ nehmung ſich ein Geſtändnis hatte entſchlüpfen laſſen. Heute wird eine Geldſtrafe von 300 M. oder 3 Wochen Gefängnis gegen ihn ausgeſprochen. Verteidiger: Rechtsanwalt Triebskarn. 8 Strafkammer 11. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Heintze. Beim Sturm auf die Volksſtimme hatte ſich auch der 32 Jahre alte Schloſſer Karl Engel aus Freinsheim beteiligt. Er war bei ſener Gruppe Bewaffneter geſtanden, die geſchoſſen hatten, als der Konſumvereinsbeamte Müller erſchoſſen wurde, und war ſelbſt mit einem Gewehr ausgerüſtet geweſen. Engels Strafliſte iſt nicht ge⸗ ring, erſt am 5. v. M. iſt er wieder zu 3 Jahren Gefängnis verur⸗ teilt worden. Wegen ſeiner Teilnahme am Putſch aibt es heute 4 Monate Gefängnis. Verk.: Rechtsanwalt Dr. Eder. 5 Der 20 Jahre alte Kaufmann Georg Schmidt ein Typ von einem Schieber, lockte einem anderen, etwas dümmeren Schieber, dem er vormachte, er habe einen guten Poſten Platin, die Summe von 6500 Mark ab, worauf er mit einer Kellnerin und dem 29 Jahre alten Arbeiter Heinrich Gräber aus Ludwigshafen eine Veranü⸗ gungsreiſe über Frankfurt und Kaſſel bis nach Leipzig unternahm, wo die Geſellſchaft eingeſperrt wurde. Das Geld war bis auf einige hundert Mark ſort. Während Schmidt vom Schöffengericht zu 1 Jahr verurteilt wurde, erhielt Gräber 6 Monate, weil er als Ver⸗ führer des jüngeren Schmidt angeſehen wurde. Gräber legte Be⸗ krufung ein und bat um eine geringere Strafe, da er nichts weiter getan habe, als daß er mitgefahren ſei. Das Gericht gewann wohl den Eindruck, daß der geriſſene jüngere Schieber keinen Verführer brauchte und ermäßigte die Strafe auf 2 Monate, von der die Hälfte als verbüßt gilt. In der Nacht vom 8. zum 9. November 1918 ſtahlen zwei Wan⸗ dersgenoſſen, der Händler Ludwig Vollmer aus Grünſtadt und der Arbeiter Markin Reindel aus Mundenheim, aus einem Schrebergarten beim Schlacht⸗ und Viehhof verſchiedene Gegen⸗ ſtände in geringem Werte, wobei ſie durch einen Schreckſchuß ver⸗ jagt wurden. Schon vorher hatte Vollmer in Handſchuhsheim Wäſche, die zum Trocknen aufgehängt war, mitgehen heißen und dafür auf der Herberge Liebhaber gefunden. Vollmer wurde wegen ſeiner Vöorſtrafen mit 1 Jahr 6 Monat Gefängnis belegt, Reindel nur der Begünſtigung überführt erklärt und zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Vert.: Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger. Nus dem Lande. 2222 Heidelberg, 13. März. Wie andere Städte, wird auch Hei⸗ delberg am 1. April d. Is. ein eigenes evangel. Gemeinde⸗ büro bekommen, das in die Räume des Hauſes der evang. Kirchen⸗ ſteuererheberſtelle verlegt wird. Die Aenderungen des kirchlichen Wahlgeſetzes mit der ausgedehnten Zahl der männlichen und weib⸗ lichen Wahlberechtigten haben dieſes ſchon längſt geplante evang. Sekretariat raſcher erſtehen laſſen, als man im evang. Kirchen⸗ gemeinderat beabſichtigt hatte. Für die Unterlagen der Wähler⸗ üüſte muß aber eine Kartothet die nötige Auskunft geben, und die Anlage einer ſolchen iſt in erſter Linie beabſichtigt. Dieſe wird ſtets auf dem Laufenden erhalten werden, ſodaß ſie auch für die Kirchenſteuerſtelle, die Geiſtlichen uſw. ein willkommenes Nach⸗ ſchlagewerk bilden wird. Die Stelle iſt vorerſt durch einen pen⸗ ſionierten Geiſtlichen, Pfarrer Gieß aus Heſſen, beſetzt worden mit einem Jahresgehalt von 5000 M. ch. Altenbach, 12. März. In Oberflockenbach wurden in dem Steinbruch Ceſtarro zwei Rollwägen und Schienen entwendet im Werte von 3500 M. Die Wagen wurden zerlegt und als Alt⸗ eiſen an den Eiſenhändler Kling verkauft. Es gelang der Gendar⸗ merie, die drei Beteiligten feſtzunehmen und auch die geſtoh⸗ lenen Gegenſtände wieder beizuſchaffen. Es ſollen auch Schulkinder dabei beteiligt ſein. ch. Füfſenhard, 18. März. Hier erlegte der Jagdaufſeher ein Schwein mit einem Gewicht von über zwei Zentner. Da er es nicht gleich wegſchaffen konnte, wollte er es am andern Morgen —(GHochſchule für Muſik.) Am Montag, den 15. März 1920 findet im Konzertſaal I. 2, ga der dritte Konzertabend im Unter⸗ richtsjahr 1919/20 ſtatt. Zum Vortrag kommen Kompoſitionen von Auguft Schmitt. Der Komponiſt, der als Volksſchullehrer in Oppau tätig iſt, hat ſeine muſikaliſchen Studien bei Profeſſor Wolfrum⸗Heidelberg begonnen und iſt gur Zeit Kompoſitions⸗ chüler der Hochſchule für Muſik(Kompoſitionsabteilung, Direktor Welker). Der junge Tondichter iſt muſikaliſcher Mitarbeiter am „Türmer“, in welchem bereits mehrere Lieder von ihm veröffent⸗ licht wurden. In die Aufführung der am Montag zum Vortrag kommenden Werke(1 Klavierſonate, 3 Pſalmen, 4 kleinere Klavier⸗ ſtücke und 9 Lieder) teilen ſich Helg Schcef(Sopran), Paula Levi(Deklamation), Fritz Schmidt(Tenor), Kammerſänger Joachim Kromer(Bariton) und Heinz Mayer(Klavier). —(Freier Bund— Akademie für Jedermann) Am Montag, 15. März ſpricht Dr. G. F. Hartlaub für die Angehörigen der Abteilung 1(—kK) über das Thema:„Aus dem Künſtler⸗ leben des Benvenuto Cellini“. Der berühmte Bildhauer und Kunſthandwerker der italieniſchen Renaiſſance hat eine der kurzweiligſten, ſpannendſten und kulturgeſchichtlich aufſchlußreichſten Selbſtbiographien verfaßt, die die Künſtlergeſchichte kennt. Goethe fand die Ueberſetzung würdig. Aus ſeiner unübertroffenen Wieder⸗ gabe ſollen beſonders intereſſante Strecken mit verbindendem Text zur Vorleſung gebracht werden. Lichtbilder nach Hauptwerben des Cellini werden den Vortrag begleiten. —(Die frühere Hofloge im Nationaltheater) iſt, wie uns vom Städtiſchen Nachrichtenbureau mitgeteilt wird, vom Stadtrat im September 1919 der 10gliedrigen Theaterkommiſſion als Dienſt⸗ lätze zur Verfügung geſtellt worden. Hierdurch wurden 2 bisher — Kommiſſionsmitgliedern überlaſſene Dienſtplätze in der Mitte des 1. Ranges frei, die jetzt in den Verkauf eingeſtellt werden. Außerdem konnten die bis dahin den Bürgermeiſtern in der Mittel⸗ loge des 1. Ranges zur Verfügung ſtehenden 3 Dienſtplätze in den Tagesbverkauf eingeſtellt werden, weil die Bürgermeiſter nunmehr die freigewordene frühere Kommiſſionsloge im Proſgenium des 1. Ranges(links) benützen konnten. Das Theater hat 10 bei Zu⸗ weiſung der früheren 8005 fh an die Theaterkommiſſion 5 der beſten Plätze des 1. Ranges für den Tagesverkauf frei bekommen. Die jetzige Löſung bietet außerdem der Stadtverwaltung die Mög⸗ lichkeit, auswärtigen Gäſten der Stadt auch bei ausverkauftem Vauſe den Theakerbeſuch zu ermöglichen. holen. Doch bis er kam, war es weg und blieb verſchwunden, trotz der Fahndungen der Gendarmerie. * Badenweiler, 14. März. Zum Kurdirektor wurde der bisherige Kurdirektor von Kreuzunach Fornow beſtimmt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Worms, 12. März. Die Silberſchiebungen und der Silberſchmuggel über Worms nimmt immer größeren Um⸗ fang an. Dieſer Tage iſt es der hieſigen Polizei gelungen, eine Bande von Silberſchmugglern⸗ unſchädlich zu machen, die große Mengen Silbergeld über die Grenze zu bringen verſuchte. Am hieſigen Bahnhof wurden der 42jährige Kaufmann Paul Pipersberg aus Brzeska, die 21jährige Roſa Rottersberg aus Simonea und die 22jährige Roſa Spatz aus Dukla verhafret und ihnen für etwa 7000 Mark Silbergeld abgenommen. Sportliche Rundſchau. Die ſüddeutſche Leichkathletikſaiſon 1920. Die dieſer Tage vom Verband genehmigte Terminliſte für die ſüd⸗ deutſchen Leichtathletikveranſtaltungen des Jahres 1920 zeigt deutlich, wie allerorts die Vereine ihren Wiederaufbau vollendet haben und ſich im neuen Jahre zum ſriſch⸗frohen Wettkampf rüſten. Eine gute Vorbedeutung für die Weiterverbreitung der leichtathletiſchen Uebungen und eine gute Vor⸗ bereitung für die Deutſchen Kampfſpiele 1921. Weit mehr als 70 Ver⸗ anſtaltungen größeren Stils mit nationalen und zum Teil internationalen Wettkämpfen ſollen im Laufe des Jahres innerhalb der 6 Landesverbände Süddeutſchlands— Südweſtdeutſchland(Baden), Nordbayern, Südbayern, Württemberg, Frankfurt und Rhein⸗Main⸗Saarverband— abgehalten wer⸗ den. Bereits der Monat März bringt am 28. ein großes Hallenſportfeſt in München, und am gleichen Tage finden innerhalb des ſüdweſtdeut⸗ chen Verbandsgebiets allgemeine Frühjahrswaldläufe ſtatt. Der Monat April bringt am Sonntag, den 18. nur eine nationale Veranſtaltung des M. T. V. München, dafür wird aber im Monat Mai die Saiſon mit Hochbetrieb einſetzen. Bereits am 1. Mai finden in Frank⸗ furt a. M.(F. T. V. 1860) nationale Maiſpiele ſtatt, am 2, Mai folgen im geſamten Gebiet Badens die allgemeinen Sternläufe zum Spielplatz⸗Werbetag, denen ſich am 9. Mai das geſamte übrige Deutſchland anſchließen wird. Der Südweſtdeutſche Ver⸗ band hält am 9. Mai ſeine Erſtlings⸗ und Anfänger⸗Wettkämpfe ab, ferner findet am gleichen Tag in Darmſtadt(Sportverein) ein Jugend⸗ ſportfeſt ſtatt. Nationale Feſte folgen am 16. Mai in Nürnberg(1. F..), Mannheim(Waldhof) und Karlsruhe(Staffellauf. Raſenſportverband) und am 23. Mai in Frankfurt(F. F..), Stuttgart(V. f..) und Mün⸗ chen(Sendling), am 30. Mai weiter in Stuttgart(S. Cl. 96). Den Monat Juni eröffnen am 6. Juni größere Veranſtaltungen in Ludwigshafen(T. u..⸗C.), München(Großer Staffellauf Grün⸗ wald⸗München) und Baden⸗Baden(Sportvereinigung, nationaler Wald⸗ lauf); weiter folgen am 13. Juni: Bad Homburg(F..), Reutlingen (Sportverein), Würzburg(Kickers), Ingolſtadt(1851), Bruchſal(F..) und Karlsruhe(K. T. V. 46, Schülerwettkämpfe). Jür den 20. Juni ſind in ganz Deutſchland die Reichsjugendwettkämpfe geplant, ferner linden nationale Feſte in Neu⸗Iſenburg(F..), Zuffenhauſen(F..), Fürth(T. V. 1860), Ludwigshafen(F. G. 1903), München(Vereins⸗ meiſterſchaften), Karlsruhe(F. C. Phönix) und in Freiburg ein internatio⸗ naler Städtewettkampf Freiburg—Baſel ſtatt. Am 27. Junt folgen: Frank⸗ furt(F. T. V. 1860), Schweinfurt(1. F..), Kreuznach(F: Sp. V. 1907), München(M. T..) und Mannheim(Käfertal). Die größte Zahl von Veranſtaltungen bringt dann der Monat Juli, und zwar am 4. Juli Stuttgart(Kickers), Neunkirchen, Wiesbaden und Augsburg(T..), weiter am 11. Juli: Frankfurt(Sportklub 1869), Höchſt(Sp. V. 1908), Pirmaſens 18 El.), Nürnberg(Bayer. Meiſterſchaften) und Freiburg(F..). Am 18. Juli folgen die Meiſterſchaften der Landesverbände in Bad Nauheim, Stuttgart, Saarbrücken, München und Karlsruhe, und den Monat beſchließen nationale Wettkämpfe am 25. in Offenbach(B. S. C. 99), Kaiſerslautern(J..), Bingen(F..) und Mannheim(V. f..). Den der ſüddeutſchen Leichtathletik⸗Saiſon bilden die ſüd⸗ deutſchen eiſterſchaften, die am 1. Auguſt in Stuttgart ſtattfinden, und denen am 15. Auguſt die deutſchen Meiſterſchaf⸗ ten folgen. Für den Auguſt iſt noch ein internationales Feſt in Frank⸗ furt a. M.(F. F..) und nationale Wettkämpfe in Cannſtatt(.⸗Bund), — 5.) und Mannheim und am 15. Auguſt in Ulm(T..) vorgeſehen. (1860, internation.), Allee⸗Staffellauf). Am 5. September folgen: Nürnberg(1. um Mannheim“(T..) am 19. September beſchließt die zahlreichen Veranſtaltungen, die ſicher viel dazu beitragen werden, den Leichtathleten neue Anhänger zuzuführen. 8p. Allgemeines. sr. Jur Einigungsfrage zwiſchen Turnen und Spork gibt die Deutſche Sportbehörde für Athletik Folgendes bekannt:„Die Wahl⸗ verſammlung in Halle war einmütig von dem Willen beſeelt, mit der Deutſchen Turnerſchaft zu einem Abkommen zu gelangen, änderte aber einen Entwurf. Die neuen Vorſchläge werden der Deutſchen Turnerſchaft unterbreitet. Die Verbände haben im Intereſſe der Sache die Pflicht, die D. S. B. f. A. von allen Verhandlungen mit der D. T. betreffend Arbeitsgemeinſchaf⸗ ten auf dem Laufenden zu halten.“ Luftfahrt. sr. Ueber die Sicherheit des Fliegens werden aus England von einer e der großen engliſchen Luftverkehrsgeſellſchaft intereſſante ahlen bekannt gegeben. Die Statiſtik umfaßt die 8 Monate 1. Mai bis 31. Dezember 1919. In dieſer Zeit wurden bei 35 330 Flügen 954 137 Km. zurückgelegt und 64 414 Paſſagiere befördert. Im ganzen ſind dabei nur 18 Unfälle mit 5 Toten und 16 Verletzten zu verzeichnen, wobei die Verſcene u be 4 Tote, 6 Verletzte und die Paſſagiere 1 Toten und 10 Verletzte zu beklagen hatten. Hundeſpork. 8 Verein für Hundezucht und Pflege Mannheim. Bei der letzten Monatsverſammlung waren einige Neuwahlen nötig. Der Vorſtand ſetzt ſich nunmehr zuſammen: 1. Vorſitzen⸗ der Karl Feuerſtein, Reſtaurant„Walfiſch“, E 4, 8, 2. Vor⸗ ſitzender: Jul. Ernſt, 1. Schriftführer Karl Seube, 2. Schrift⸗ führer W. Demmerle, Kaſſier P. Seubert, 1 55 H. Höflinger und C. Hornberger. Ferner wurde beſchloſſen, die Aufnahme in den Bad. Verband und Kartell zu beantragen. Zu der am Oſterſonntag in Seckenheim ſtattfindenden Hunde⸗ ſchau des Seckenheimer Vereins, ſtiftete der Verein einen Geldpreis, erner für den beſten Gebrauchshund und den beſten Schoßhund er Mitglieder des Vereins für Hundezucht und ⸗Pflege, die in Seckenheim ausſtellen, je einen Ehrenpreis, Für die Hunde der Mitglieder, die„Vorzüglich“ und„Sehr gut“ erhalten, vergütet der Verein den Einſatz. ie Anſchaffung von Vereinsſtatuten, ſowie Vereinsabzeichen wurde beſchloſſen. Ebenſo wurde die Suche nach einem Dreſſurplatz ins Auge gefaßt. Letzte Meldungen. Mitteilungen der Regierung Bauer zur Lage. Frankfurt a.., 13. März.(WB.) Nach den in Frank⸗ furt vorliegenden Nachrichten beſchränkt ſich die monarchiſtiſch⸗ militariſtiſche Gegenrevolution einzig und allein auf Ber⸗ lin. Nach den Erklärungen der bayeriſchen, württembergi⸗ ſchen, badiſchen, heſſiſchen und ſächſiſchen Regierungen, die deutſch⸗nationolem Rezept allen Meinungen gerecht zu werden verſucht. Die deutſche Arbeiterſchaft wird u. a. damit zu ködern verſucht, daß ſie bei wirtſchaftlicher Neuordnung zur Vorbereitung und Mitarbeit neben anderen Berufs⸗ und Erwerbsſtänden her⸗ angezogen werden ſoll. Wie dieſes Heranziehen der Arbeiterſchaft bei dem preußiſchen Junkertum ausſehen wird, kann ſich der deutſche Arbeiter lebhaft aus⸗ malen. Dem Fluch der Lächerlichkeit fällt dieſe Kundgebung des Herrn Generallandſchaftsdirektors anheim, wenn ſie in Selbſtironie und Selbſtüberhebung feſtſtellt, daß ſie Abſplitterungsverſuche als Hoch⸗ und Landesverrat ſtandrechtlich erledigen will. Der Schuß wird in dieſem Falle auf den Schützen zurückfallen müſſen. * Frankfurt a.., 14. März.(W..). Hier il die Nacht ruhig verlaufen. Der Anordnung des Polizeipräſidenten auf Straßen⸗ ſperre um 9 Uhr wurde allgemein Folge geleiſtet. Den poligzei⸗ lichen Straßendienſt übernahmen von abends 9 Uhr ab Vertrauens⸗ leute der drei Regierungsparteien, die dem Polizeipräſidenten zur Verfügung geſtellt worden ſind. Die grüne Sicherheitspolizei, gegen die eine große Erbitterung in der Arbeiterſchaft herrſcht und die geſtern bedauerlicherweiſe worden iſt, wurde bom Straßendienſt zurückgezogen. Sie ſteht aber treu zur alten Regierung und bleibt zur Verfügung des ſoz'al⸗ demokratiſchen Polizeipräſidenten. i erließen einen Aufruf an die Bevölterung, in dem ſie erklären, dß ſie unerſchütterlich zu der Regierung Bauer ſtehen und gewillt ſind dieſe gegen jeden Angriff zu ſchützen. darauf, daß die Frankfurter Bevölkerung ſich um ſie ſcharen wird zur Verteidigung der Regierung. mehrfach vom Publikum entwaffnet Die drei Regierungsparteien Die Parteien vertrauen Berlin, 13. März.(W..) In einer heutigen Zeitung er⸗ klärte der Vorſtand des Bezirkskommandos im Reichsverband der deutſchen Preſſe, daß für alle, politiſchen Richtungen ange⸗ hörenden Mitglieder die Stellungnahme zu dem politiſchen Generalſtreik Sache der perſönlichen Ueberzeugung iſt. An und für ſich haben aber die Journaliſten als Angehörige eines der Oeffentlichkeit verpflichteten Berufes gerade den beſonders kritiſchen Zeitpunkt als den ſchwerſten anzuſehen. Für den Bezirksverband als Organiſation der Großberliner Joucna⸗ liſten kann jedenfalls ein Anſchluß an den Streik nur in Frage kommen, wenn wichtige Intereſſen des Berufs zur Stellung⸗ nahme zwingen. Kiel, 13. März.(WB.) Die Arbeiterſchaft der Großbe⸗ triebe, insbeſondere der Werften, haben heute Vormittag den Generalſtreik begonnen. Die Sraßenbahn verkehrt micht. Aachen, 13. März.(WB.) Die hieſigen Straßenbahner ſind in den Streik getreten. —————— Börſenrückblick. Valutabeſſerung— Börſenverflauung.— Skillſtand der Bewegung. Unter den für die Handels⸗ und Induſtriewelt wichtig⸗ ſten Ereigniſſen der vergangenen Woche in wirtſchaftlicher Hinſicht ſteht eine Beſſerung der Mark, die ſozuſagen über Nacht eingeſetzt hatte. Damit im Zuſammenhange ergab ſich natürlich eine ſtarke Vörſenverflauung, die zwar kata⸗ ſtrophale Kursſtürze im allgemeinen nicht eintreten ließ, die aber bei Nrobe unregelmäßiger Geſamttendenz doch eine ge⸗ waltige Probe auf Tragfähigkeit der heutigen Börſenkreiſe darſtellte. „Dann weiter am 22. Auguſt: Darmſtadt(Sp.), Ebingen (T..), Trier(Sp. V. 1905), Worms(Allemania), Augsburg(T..) und Pforzheim(Ballſpielklub) und am 29. Auguſt: Mainz(1. F. Cl.), München (F..) und Baden⸗Baden(Sp. 25 5 ..). un München(M. T.., Vereinsmehrkampf). Ein Staffellauf KRund Der Beginn des Umſchwungs trat zunächſt in den Tagen des 5. und 6. März hervor, nachdem ſich die Tage vorher ein Zuſtand gewiſſer Stabilität eingeſtellt hatte, der 5 B. für Deviſe Holland einen Stand um 3600 herum ergab. n die gleiche Zeit mit der Höherbewertung der deutſchen Mark in faſt allen Ländern des Auslandes fielen die Nach⸗ richten des wirtſchaftlichen Manifeſtes der Ententemächte, die daher auch in der Hauptſache als die äußere Urſache des Umſchwungs angeſprochen werden. Die inzwiſchen erfolgte Bekanntgabe des wirtſchaftlichen Memorandums, aus dem durch Betreiben der franzöſiſchen Regierung die Stellen be⸗ treffend die unmittelbare Ermächtigung Deutſchlands zur Aufnahme einer Anleihe wieder ausgemerzt wurden, läßt erkennen, daß noch viel Waſſer den Rhein hinunterfließen wird, bis die diesbezüglichen Finanztransaktionen unmittel⸗ bare poſitive Geſtalt annehmen. Ein Bild über die erfolgte Beſſerung der Deviſen ergibt folgende Zuſammenſtellung der Berliner Deviſennotierungen: Tiefſt. 27. Jan. 5. März 8. März 10. März 12. März Holland. 4196.— 3651.— 3336.50 2697.— 2597.50 aris— 707.30 664.20 564.40 574.40 ondonn— 350.65 330.65 279.— 270.70 Belgien— 736.75 696.80 604.40 574.50 Schweiz 1798.— 1638.25 1528.50 1113.75 1253.75 Newyork— 99.50 91.40 74.90 72.90 Schweden 1998.— 1808.— 1803.— 1548.50 1448.50 Norwegen 1848.— 1701.25 13588.50 1323 50 1228.75 Dänemark. 1698.— 1516.— 1438.50 1218.75 1228.75 Bereits am 12. ließ ſich erkennen, daß die Beſſerung der Mark zum Stillſtand zu kommen ſcheint. Der 12. und 13. brachte bereits wieder Abſchwächungen, nachdem die Kreiſe der ſpekulierenden Beſitzer ihre Verkäufe einſtellten. Im Zufammenhange mit den begrüßenswerten Erſchei⸗ nungen der Beſſerung am Deviſenmarkt ſetzte natürlich eine rückläufige Bewegung am Effektenmarkt ein. Letzterer bildei ja bekanntlich heute das Gegenbild zum Deviſenmarkt, indem die Entwertung der Mark die Kurſe anziehen läßt und jede Beſſerung ein Abbröckeln und Nachgeben der Kurſe bedingt. In beſonderem Maße gilt dies vom Markt der Kolonial⸗ werte und der ſog. Valutapapiere und wo ſonſt ausländiſche Intereſſen hereinſpielen. Hier fanden denn auch recht erheb⸗ liche Kursabgänge ſtatt, das zum Verkauf drängende Mate⸗ rial fand kaum Aufnahme. 25 Auf welche Tendenz ſich Börſe und Deviſen in den näch⸗ ſten Tagen angeſichts der neuen politiſchen Ereigniſſe ein? ſtellen werden, darüber werden wir im Folgenden nach Er⸗ ledigung des Streiks wieder in der gewohnten Weiſe berich⸗ ten. Aus Frankfurt und Köln wird allerdings berich⸗ bärsden die Börſen bis auf weiteres wohl geſchloſſen bleiben ürften. Amtliche Devisenkurse. Für je 100 der Landeswährung in Mark. zur alten Regierung ſtehen, erſcheint es ausgeſchloſſen, daß 12 8 die Bewegung von Berlin aus weitere Kreiſe ziehen wird. ee e Damit dürfte die 10 an der Berliner Putſchiſten in Deb den Brief I CGeld Erie Tagen erledigt ſein. Amsterdam-Rotterdam.168.75 1159.— 2472.50 2477.50 2997.— 3003•5% Die ga n en war durch eine rege ee 255 05 31350 1 tation hinter den Kuliſſen bei den Reichswehrtruppen, die bei] Chrisania 112.5 2511223.75 1226.25 1218. 150 ſeer digendachene ae e de eee eee ließen. Jedoch trifft auch dies nicht für alle Orte zu. Es be⸗ Helsnglors 81.— 141.25 377.10 379.90] 429.60 450.50 ſteht nach Durchſicht vorliegender Nachrichten kein Zweifel ſtalen f—— 26470 299.30 29970 30050 darüber, daß es der geeinigten Arbeiterſchaft gelingen wird, N—*. 4 20.5]—— 264.30 288.30 289.0 82.60 „New Vorxxk.20—— 68.90 69.10] 82.40 0 die Bewegung im Keime 15 erſticken und dort, wo es notwen: Paris1—] 549.50 545.50 63980358.0 dig iſt, mit den ſchärfſten Mitteln einzugreifen. Schwelz 3272 2 81.— 531.251218.75 1221.251372.50 1376. 80 Spanien 81.—J 550.501258.75 1264.25 1448.50148504 Frankfurt, 14. März.(W..) Die Zentrale des Wolffſchen jen alte: 85.—] 37.05] 346 85.54 35.96 37.0 Bürgs in Verlin ſteht unter Aufſicht der militäriſchen Putſchiſten Wien abgest.— 34.550 340 886 3835 89.70 die die Gelegenheit 5 um eine papierene Proklamation nach Preg.85.— 78— 34.0 88.72 99.90 100 93 der anderen durch die Drahtleitungen des W. B. an die Filialen! BZudapet. 88%]—.—] 28.47 28.53 32.97— des W. B. weiterzugeben. U. a. veröffentlichen ſie eine dene e CCVCCW Kundgebung des all⸗ Konstantinopell- 19.—2⁰———ͤ———wMH‚·— 0 7 erri Kapp, die mit bielen Phraſen nach