— 188 „%% 7 FFTTTC RRN N 1 Lindenhof: Gontardſtr. 4. Dorden. Nitti ſcheine 1920.— Nr. 172. 100 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. Mi..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ ährl. Ml. 15.— ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Nlle Preiſe er r. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Lubwigshaſen a. Rh.— 5 eſchäſts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhoſſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42 Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. ſebühr u..—. Poſtbezug viertelj ederzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto n die Konferenz in gan Remo. Auch die heutigen Nachrichten beſtätigen, daß in San Remo die Politik der Franzoſen keinen leichten Stand hat. England und Italien gehen nicht ſo weit wie Frankreich und ſuchen dieſes zu zügeln in ſeinem Verlangen, Deutſch⸗ land gänzlich wehrlos zu machen. Die Franzoſen wiederum uchen neue Feindſchaft gegen Deutſchland zu ſäen. So ſpann zer Temps eine feine Intrige. Von ſeinem Wiener Vertreter ließ er ſich die ſenſationelle Meldung drahten, ein neuer Drei⸗ bund ſolle zwiſchen Italien, Deutſchöſterreich und Deutſchland geſchloſſen werden, und zwar auf Anregung von Nitti ſelbſt. Das war ein Hieb gegen Deutſchland und gegen den italieniſchen Freund zugleich. Aber der letztere hat ihn ſofort abgewehrt. Der italieniſche Botſchafter in Paris bezeichnet die Meldung als vollkommen unbegründet. Nach dem„Corriere della Sera“ hat es in San Remo felbſt ein ſehr ſtürmiſches Vorſpiel zur Konferenz in einer Vorbeſprechung gegeben. Sie fand im Hotel „Europa“ unter dem Vorſitz von Nitti ſtatt. Nach 2½ Stunden Dauer wurde abgebrochen. Die Jour⸗ naliſten, die im Hotel warteten, kannten tatſächlich kurz vor 8 Uhr Lloyd George und Millerand faſt gleich⸗ zeitig das Hotel verlaſſen ſehen und ihre Automobile beſtei⸗ gen, ohne daß Grüße ausgetauſcht wurden trotz der zahlreichen Menge, die vor dem Hotel anweſend war. Die Gegenſätze ſind alſo offenkundig. Wir denken, Italien ud England werden ſtark genug ſein, ſich durchzu⸗ ſetzen gegen die Politik Millerands, die eine europäiſche Gefahr zu werden droht. Drei verſchiedene Anſichlen. Amſterdam, 20. April.(WB.) Nach der Times haben di erſten Beſprechungen der Miniſterpräſidenten in San Nemo am Sonntag, die ſich auf den Verſailler Vertrag bezogen, drei ver⸗ ſoiedene Auffaſſungen ergeben. Die Franzoſen wollen en Vertrag voll und ganz anwenden, die Ita⸗ kener ſind für weitgehende Aenderungen und SEloyd George will die Ausführung jeweils der gegebenen Lage anpaſſen. Paris, 20. April.(WB.) Der Sonderberichterſtatter des Temps in San Remo bemängelt die Gerüchte und In⸗ iskretionen aus dem Oberſten Rate. So hätten eng⸗ liſche Korreſpondenten telegraphiert, über die de utſche rage beſtehe eine offenkundige Meinungsver⸗ ſchiedenheit zwiſchen Lloyd George und Millerand. An⸗ re hätten ſie ſogar unlösbar genannt. Auch gegen die chen Korreſpondenten wendet ſich der Berichterſtatter and erklärt, man müſſe fragen, wie die deutſche Preſſe dazu⸗ komme, ein engliſch⸗italieniſches Zuſammengrbeiten anzukün⸗ digen. Frankreich und Miniſterpräſident Millerand, der in emem Namen ſpreche, hätten über dieſe Frage keine Geheim⸗ politik; ſie tönnten von ihrer Politik offen ſprechen. Paris, 20.(WB.) Der Sonderberichterſtatter des Intranſigeant meldet aus San Remo, die drei Miniſterpräſi⸗ denten hätten ſich dahin entſchieden, den Friedensvertrag nur mſoweit abzuändern, daß ſie die ſofort von Deutſchland zu ahlende Summe feſtſetzen. Die Arbeit ſei ſchwlerig. Die rage werde am Mittwoch vor den Oberſten Rat gebracht berden. Zahlreiche Sachverſtändige ſeien telegraphiſch nach⸗ [San Remo berufen worden. Dieſe Nachricht wird von keiner enderen franzöſiſchen Zeitung gebracht. An anderer Stelle et der gleiche Berichterſtatter, ein Tinperſtändnis die Entwaffnung Deutſchlands ſei nicht erzielt ſich mit London verbündet haben und Belgien fürchtete, ſich die Engländer ganz auf n Hals zu ziehen. Das könne eine Schlappe der von Mil⸗ Nnd gegenüber Deutſchland eingeleiteten energiſchen Politik meld über 6 85 fürchten laſſen. JBerlin, 21. April.(Von unſerem Berliner Büro.) 9 San Remo wird berichtet: Die Bevölkerung nimmt Rartei gegen die Franzoſen. Ueberall ſehen ſie beſe Blicke. Bei der Ankunft Fochs zog niemand den Hut. Meinunggsverſchledenheiken zwiſchen Frank⸗ dich und den übrigen Verbündelen wegen Frankfurt ane rn fort. Nitti und Lloyd George ſind. ſich einig rüber, daß man von Deutſchland die Ausführung des Ver⸗ Aus —85 verlangen müſſe, daß aber militäriſche Drohungen und Tuck nicht angewendet werden dürften. Die franzöſiſche Kammer e die Enkwaffnung Deulſch · ands. 1 aris, 20. April.(WB.) Die Kommiſſion für auswär⸗ Angelegenheiten nahm einſtimmig folgenden Antrag durice Renauds an: Die Kammer beſchließt im In⸗ deeſſe eines allgemeinen Friedens und der Wiederherſtellung normalen Beziehungen zwiſchen allen Nationen die ab⸗ 1 lute Entwaffnung Deutſchlands und fordert 10 Regierung auf, in aller Foem zu verlangen, daß die durch bed Vertrag von Verſailles feſtgeſetzten Entwaffnungs⸗ 90 igungen ſtrikte und wirkſam durchgeführt werden. Die N mmiſſion beauſtrage ihren Präſidenten Louis Barthou, der egierung dieſen Beſchluß zu übermitteln. Die kürkiſche Frage in San Remo. R San Remo, 21. April.(Eig. Drahtd.) Der Oberſte küu behandelte und genehmigte in der geſtrigen Vormittags⸗ ch 55 die finanz ellen Beſtimmungen des Vertrages mit der 21. f˖ Er befaßte ſich des weiteren mit der armeni⸗ Staan. Gebletsfrage, ſowohl hinſichtlich der Grenzen des neuen 980 ates als auch in Beßug auf das Mandat über Armenien beh erbindung mit der Frage des Voölkerbundes. Schließlich den adelte der Rat auch noch die Frage von Batum und helterdericht des Völkerbundes über die Frage der Minder⸗ u in der Türkei. Die alliierten Generalſtabschef befaßten Werel der techniſchen Seite der militäriſchen Fragen in der ei. Jür die Reviſion der Friedensverträge. UAr Junsbruck, 20. April. In der heutigen Sitzung des weiter Landtages ſprach ſich der Bürgermeiſter Greil für Schritte zur Wiedervereinigung Südtirols 5 nachm. 2½ iſche Keuete Rachtichten Auzeigenpreiſe: Bei geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 5Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 2 95 4. d. Abenbbl. übernommen. Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. Ne Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..80 Mk. Stellen⸗ Uhr. Für Unzeigen an beſtimmien Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine erantwortung ö0. Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen ſchränſte Ausgoden od. für verſpätete Ru nahme vön An⸗elgen. und Ladiniens mit Nordtirol und den Anſchluß an das Deutſche Reich aus. Eine ſtändige Kommiſſion aus den drei Parteien ſolle alle Schritte tun, um die Reviſion der Friedensverträge von Verſailles und St. Ger⸗ ma in zu erreichen, wodurch dem Land Tixrol das Selbſt⸗ beſtimmungsrecht eingeräumt würde. Die Varnung an deulſchland. San Remo, 20. April.(WB.) Der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin hat geſtern dem Geſandten v. Haniell folgende Note überreicht: Angeſichts der Gerüchte, die über einen neuen militäri⸗ ſchen Staatsſtreich, die ſeit kurzem im Umlaufe ſind, haben die Regierungen von Frankreich, Belgien, Großbritannien und Italien, die jeden Verſuch, die Demokratie zuſtürzen, ablehnen, ihre Geſchäftsträger beauftragt, dem Miniſter des Aeußeren zu erklären, daß ſie auf keinen Fall dul⸗ den würden, daß die deutſche Regierung an der Ausführung des Friedensvertrages verhin⸗ dert wird, daß jede Rückkehr einer revolutionären Bewegung oder eines Aufſtandes nur den Erfolg haben werde, die von den alliierten Regierungen ins Auge gefaßten Maßnah⸗ men zum wirtſchaftlichen Wiederaufbau und zur Verſorgung Deutſchlands unmöglich zu machen. 1 Die deulſche Belieferung für den Wiederaufbau. Berlin, 21. April.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der Frage der deutſchen Belieferung 81 den Wieder⸗ aufbau wird der Deutſchen Allgem. Zeitung halbamtlich geſchrieben: Es trifft zu, daß Frankreich in den beſetzten Ge⸗ bieten teils halbamtliche Büros eingerichtet hat, welche die Leiſtungen und Lieferungen für den Wiederaufbau der zer⸗ ſtörten franzöſiſchen Gebiete an deutſche Firmen vermitteln ſollen. Die Tätigkeit dieſer Büros, deren bedeutendſte ſich in Köln und Wiesbaden befinden, bedeutet aber keine Schädigung Deutſchlands. Es handelt ſich um eine Wieder⸗ anbahnung von Handelsbeziebungen, die den Reichsintereſſen nur nützlich ſein können, da Frankreich alle Lieferungen bar bezahlt. Um eine gleichmäßige Verteilung der Lieferungen zu ermöglichen, wird der Reichsrerband der deutſchen Induſtrie im Einvernehmen mit der Regierung ein Ve⸗nittlungsbüro, wahrſcheinlich in Frankfurt a. M. errichten. Nie bolſchewiſtiſche Gefahr. Paris, 20. April.(WB.) Nach einer Meldung des Echo de Paris reranſtaltete die ſyndikaliſtiſche Jugend in Breſt geſtern unter Abſinzung der Sowfethymne Kundgebungen, in deren Verlauf ſie Milttär⸗ und Zivilperſonen belaſtigten. Es ſei zu Schlägereien gelommen. Etwa zehn Perſonen ſeien ſchwer verletzt worden. Mailand, 20. April.(WB.) Der Landesausſchuß der italieniſchen Soz ialiſten hielt am Montag eine Sitzung in Malland ab. Der Deputierte Darotti erklärte inbezug auf den Turiner Generalſtreik, daß er als Beginn einer Be⸗ wegung betrachtet werden könne, die ganz Itallen be⸗ drohe. Dem gegenüber betonte Turati, es ſei Pflicht eines jeden Sozialiſten, unter allen Umſtänden einen Bürgerkrieg zu vermeiden. Er ſprach ſich ferner gegen die Uebernahme der Regierung durch die Sozial ſten aus, da das Experiment nicht glücklich enden werde. Degegen glaubte der Redner, daß die Partei ein großes parlamentariſches Programm ent⸗ wickeln könne, aus dem folgende drei Punkte bervorgeboben ſeien: Beſteuerung der großen Vermögen, vollſtändige Frei⸗ heit des Verkehrs und Sozialiſierung von Grund und Boden. Toklo, 20. April.(Reuter.) Oeſtlich des Baikalſees haben die Japaner einen Angriff der Bolſchewiſten in dreitägigem Kampfe zurückgeſchlagen. Weſtlich Techite ſchlugen die Ja⸗ paner am 8. April gemeinſam mit Semenow einen bolſche⸗ wiſtiſchen Angriff aus der Gegend Irkutsk zurück. Die Reichsſinanzen. Der Reichsfinanzminiſter kündigt neue Steuern an. Berlin, 20. April.(WB.) 1 7 Hauptausſchuß der Nationalverſamm⸗ lung wies Reichsfinanzminiſter Wirth darauf hin, daß der Etat für 1920 ein reiner Uebergangsetat ſei, deſſen zahlenmäßige Veranſchla⸗ gungen von der Geſtalkung unſerer zukünftigen politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe abhängig ſeien. Der neue Etat weiſt im ordentlichen und außerordentlichen Etat eine Geſamtausgabe von rund 40 Milliarden Mark auf, wozu noch der Reichspoſt und Eiſenbahn von 12.9 Milliarden Mark hinzu⸗ tritt. Im Ordinarium ſtehen von laufenden Einnahmen 25 Milliarden und fortdauernde und einmalige Ausgaben von 27,95 Milliarden gegen⸗ über, ſodaß ein Defizit von 2,95 Milliarden verbleibt. Aus direkten Steuern und Verkehrsabgaben ſteht ein Betrag von 13·8 Milliarden für 1920 zu erwarten. Hiervon bringen die einmaligen Kriegsſteuern noch etwa 3 Milliarden. Weiterhin ſind Zölle, Verbrauchsſteuern und Monopoleinnahmen mit 9,1 Milliarden veranſchlagt. Von dieſer Summe nehmen die Zölle 2,5, die Kohlenſteuer 4,5 Milliarden in An⸗ ane Von den weiteren Einnahmen ſind noch die Tabakſteuer und gaben des Reiches ſind in fortdauernde Ausgaben in Höhe von 28,8 Williarden und eine einmalige ordentliche Ausgabe von 4,1 Milliarde ge⸗ ſchieden. Nur rein ziffernmäßig hervorgehoben unter anderem die ſchweren Poſten unter den Poſten der Reichsſchuld. Ihrd Verzinſung iſt mit 12,4 Milliarden in Anſatz gebracht. An zweiter Stelle ſtehen Pen⸗ ſionen u. ſ. w. mit 3,2 Milliarden. Für Heer und Marine ſind 1,9 Milliarden eingeſtellt. Die allgemeinen Verwaltungsaus⸗ gaben ſind mit 6,3 Milliarden veranſchlagt. Dazu treten noch ein⸗ malige Ausgaben im Rahmen des Ordinariums, ſo zur Verbilligung der Lebensmittel 3 Milliarden. Die Ausgaben des außerordentlichen Haushalts beziffern ſich auf 11.6 Milliarden, dazu ſind aus dem Rechnungsjahr 1919 noch eiwa 10 Milljarden verfſgbar. Aur Ausführung des Friedensvertrages ſind 5 Milliarden ausgeworfen, für Tumultſchäden eine Milliarde. Für die Ab⸗ wicklung des Heeres und der Marine 2½ Milliarden. Im außexordent⸗ lichen Haushalt ſtehen an zweiter Stelle die Fehlbeträge der Betriebsver⸗ waltung. Sie ſind für Reichspoſt und Eiſenbahnen auf 12 Milliarden veranſchlagt. Es wurde mir bei dieſer Ziffer die Frage vorgelegt, ob ich in der Lage ſei, für den finanziellen Teil des Verreichlichungs⸗ vertrages der Eiſen bahnen die Verantwortung zu übernehmen. Die Frage iſt nur im Zuſammenhang mit dem allgemeinen Haushalt zu beantworten, wie er jetzt vorliegt. Er zeigt deutlich, daß die Ueber⸗ nahme ſolcher Defizite auf die Reichskaſſe und damit die Steuer⸗ träger unmöglich iſt. Das Augenmerk iſt mehr als je auf neue Steuerguellein zu richten. Es treten heute bie großen finanzpoli⸗ tiſchen Ueberlegungen in den Vordergrund, die zu den Monopolen führen. Darüber hinaus werden ineder nächſten Zukunft neue Formen der Beſteuerung zu finden ſein, nicht ſo ſehr im Steuerſyſtem ſelbſt, usſuhrabgaben mit je einer Milliarde hervorzuheben. Die Aus⸗ als in der Verbindung des Steuerſyſtems mit der Wirk⸗ ſchaft. Die Reichsfinanzverwaltung wird in abſehbarer Zeit an die der ſchwebenden Schuld herantreten. e glaubt als nächſtes Mittel hierfür wieder die Sparprämienanleihe an⸗ ſprechen zu können. Auch der Kredit im Ausland bedarf der ſorg⸗ fältigen Beachtung. Es ſteht zu erwarten, daß mit der Konſolidierung unſerer politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe die kapitalkräftigen Auslandsſtaaten geeigneter ſein werden, Deutſchland Kredite zu gewähren. Nie Lelbſtbehauptung der Arbeitsgemeinſchaft. Von Generaldirektor Dr. Albert Vögler. 15 Unmittelbar vor Ausbruch der Revolution haben ſich die Organiſationen der Induſtriellen mit den Gewerkſchaftsführern in einem freien Vertrag zu einer„Arbeitsgemeinſchaft“ zu⸗ ſammengefunden, deren Aufgabe es ſein ſollte, die Reibungs⸗ flächen, welche ſich zwiſchen den beiden wichtigſten Faktoren der ſchaffenden Induſtrie infolge der wirtſchaftlichen und politi⸗ ſchen Kämpfe des 19. Jahrhunderts gehäuft hatten, möglichſt auszuſchalten. Es lag ein allgemeiner, wirtſchaftlicher Gedanke zugrunde, nämlich die Energievergeudung(Streiks und dergl.) auf ein Minimum zu reduzieren. Auch ein poſitiver politiſcher Gedanke beſeelte die Vertragſchließenden: man wollte im drohenden Zuſammenbruch die Produktion, die Induſtrie ſelbſt, retten, weil man die von außen anſtürmenden Gefahren fürchtete. Im November—Dezember 1918 ſchien es dann eine Weile, als ob die„Arbeitsgemeinſchaft“ ein totgeborenes Kind ſei. Die Arbeiterratsbewegung erſchütterte auf den erſten Schlag die Gewerkſchaftsorganiſation ſchwer und ſchien auf dieſem Umweg auch die Arbeitsgemeinſchaft der Induſtriellen und Gewerkſchaftler in die Luft zu ſetzen. In die Verfaſſungspolitik und in die Wirtſchaftspolitik drang mit Gewalt der„Näte⸗ gedanke“ ein. Die Induſtriellen, die ſoeben mit den Gewerk⸗ ſchaftlern in ein freies Vertragsverhältnis gekommen waren, lehnten ſo gut wie einmütig die ruſſiſche Importware ab. Das taten auch die Gewerkſchaftler. Fehlte doch ſcheinbar jede prak⸗ tiſche Möglichkeit, die„Räte“ in den komplizierten Bau des deutſchen Induſtrieorganismus einzugliedern. Inzwiſchen haben ſich die in ihrer Exiſtenz durch die Revo⸗ lution bedrohten Gewerkſchaften zum guten Teil durch die Tätigkeit der Arbeitsgemeinſchaft trotz der Arbeiterrats⸗Revo⸗ lution behauptet. Dadurch wurde andererſeits wieder die Ar⸗ beitsgemeinſchaft zu einer immer feſteren Grundlage für alle wirtſchaftlichen Wiederaufbaubeſtrebungen. Gleichzeitig hat ſich aber auch der Rätegedanke langſam durchgeſetzt. Einmal hat die Verfaſſung im Artikel 165, wie man zu ſagen pflegt, den Rätegedanken„verankert“. Des weiteren iſt von der Na⸗ tionalverſammlung das Betriebsrätegeſetz als Fremdkörper in den Organismus der Induſtrie eingedrückt worden. Die In⸗ duſtriellen wie meiſt auch die Gewerkſchaftler empfanden dieſes Geſetz als etwas der Arbeitsgemeinſchaft Fremdes und ffeind⸗ liches. Erſtere ſaaten es deutlich. Letztere wehrten ſich ver⸗ ſteckt. Auch ſonſt hat der Rätegedanke noch Form genommen. Ein proviſoriſcher Reichswirtſchaftsrat ſoll einem Entwurf der Reichsregierung nach zuſammentreten. Mehrfach ſchon ſind Verſuche zur Bildung von Bezirkswirtſchaftsräten unternom⸗ men worden. Erſt unlängſt iſt im rheiniſch⸗weſtfäliſchen In⸗ duſtriegebiet ein ſtarker Anlauf genommen worden. Alles iſt im Fluß. Unklar noch ſind die Linien der Ent⸗ wicklung. Rein äußerlich genommen treten nunmehr die „Räte“ in den Vordergrund. Andererſeits aber iſt die geſamte Induſtrie in ihrem inneren Leben ſo ſehr vom Leben der Induſtriellenverbände und der Gewerkſchartsorganiſationen abhängig, daß man annehmen darf, daß die„Arbeitsgemein⸗ ſchaft“ ſachlich wirtſchaftlich und ſachlich politiſch das Feld be⸗ haupten wird. Infolge des Druckes der Parteipolitik im Par⸗ lament und auf der Straße wird wohl das Wort„Räte“ einen ſcheinbaren Sieg davontragen, aber dieſe„Räte“ werden ſich nicht anders als aus den beſtehenden Arbeitsgemeinſchaften heraus entwickeln können. Selbſt die„revolutionärſten“ Räte müßten auf irgendeinem Umweg an dieſe Form induſtrieller Arbeitsgemeinſchaft ſich amlehnen ader ſpäter wieder dazu zurückkehren. 2 5 Den Induſtriellen iſt es im allgemeinen gleichgültig, wel⸗ ches Wort den Sieg davonträgt, wenn nur die Sache nicht da⸗ runter leidet, wenn nur der ohnedies ſehr ſchwache und kranke Wirtſchaftskörper am Leben erhalten bleibt. Dabei ſind ſie ſich wohl klar darüber, daß letzten Endes die Arbeitsgemeinſchafts⸗ geſinnung und der auf Produktions mitverantwor⸗ tung gerichtete Räte gedanke wertvoller ſind als leere Worte, ſinnlos oder gar hetzeriſch in der Politik ausgeſpro⸗ chen, oder leere Formen, klug und teilweiſe am grünen Bürokraten⸗ oder Gelehrtentiſch ausgedacht. In der Arbeits⸗ gemeinſchafts i de e, in der Räte gefinnung lebt, ſo will es wenigſtens ſcheinen, der Gedanke der Produktionsſolidarität, der Arbeitsgemeinſchaft, mancher würde mit Spengler auch vor dem Wort„Sozialismus“ nicht zurückſchrecken. Wo dieſer Gemeinſchaftsgedanke auftaucht und lebendig wird, entſtehen die Formen— auch ohne Schreibtiſch. Die letzten Ereigniſſe haben allerdings der reinen Arbeitsgemeinſchaftsidee, dem richtigen Rätegedanken, 1 beide auf monſchliche Produktionsgemeinſchaft gerichtet ſind oder gerichtet ſein ſollen, einen argen Stoß verſetzt. Die Gewerkſchaften ſind in den General⸗ ſtreik eingetreten, ohne ſich um die„Arbeitsgemeinſchaft“ zu ſorgen. Sie haben dabei offenbar nicht bedacht, daß unter einer ſolchen„Sabotage“ die wirtſchaftliche Zeugungsfähigkeit der Arbeitsgemeinſchaft in Frage geſtellt wurde. Noch weniger haben ſie bedacht, daß die politiſche Tragfähigkeit der von ihnen doch mitgegründeten und mitgewollten Organiſation in verhängnisvoller Weiſe erſchüttert wurde. Durch das Biele⸗ felder Abkommen ſollte ein vernünftiger Zweck(den Bürger⸗ krieg zu ſtoppen) erreicht werden. Aber dies geſchah auf No⸗ ſten der Wirtſchaft, auf Koſten der die Wirtſchaft ſichernden Arbeitsgemeinſchaft. Ganz davon zu ſchweigen, daß das Biele⸗ felder Abkommen und der Münſterſche Frieden die Auflöſung der Reichswehr als der Schutzwehr einer geordneten, einigermaßen diebesſicheren Wirtſchaft beſchleunigen. Nun muß vielfach wieder von vorne ange⸗ fangen werden. Der Rätegedanke muß wieder entpoli⸗ tiſiert werden. Aber auch viele Gewerkſchafstführer müfſen von ihrem Parteiwahn, in den ſie während der letzten bedau. N 88 —————— — Brywerſo 2. Seite. Nr. 172. maunheimer General⸗Anzeiger.(mittag-Ausgabe.) Mittwoch, den 21. April 1920. axlichen Ereigniſſe ſich verrannt haben, wieder loszukommen ſuchen. Den Induſtriellen iſt f der Sinn für die Trag⸗ weite der ſich aus dem politiſchen Krieg des letzten Monats er⸗ gebenden wirtſchaftlichen Revolution geweckt worden. Nicht allen. Der großen Mehrzahl ſicher. Die bedeutendſte Lehre für alle muß dies eine ſein: Wag nützt uns eine Arbeitsgemeinſchaftsform, wenn der Ge⸗ danke der Arbeltsgemeinſchaft nicht in den Trägern der Form lebt! Ich denke dabei an beide Teile. Was nützen uns die„Be⸗ triebsräte“, wenn der Produktionsgedanke nicht zu einer Art Evangelium der neuen Funktionäre wird! Der Induſtrielle iſt im allgemeinen nüchtern, rechneriſch ſachlich eingeſtellt. Er iſt Skeptiker ſeder Doktrin gegenüber. Es fällt ihm deshalb auch ſchwer, die glaubensfanatiſche und parteidoktrinäre Art des Arbeiters zu verſtehen. Umgekehrt iſt das Mißtrauen oder vielfach auch nur das Mißverſtehen no größer. In der allgemeinen Kampfatmoſphäre, die die Partef⸗ hetzer und Klaſſenkämpfer mit Pulverdampf ge⸗ deiht deshalb die Arbeitsgemeinſchaft nur ſchwer. anchmal zweifelt man daran, ob auch bei noch ſo geduldiger Pflege„Ar⸗ beitsgemeinſchaft“ und„Räte“ in poſitlpen Bahnen erhalten hleiben können. Und trotzdem! Ich glaube, daß der Arbeitsgemein⸗ ſchaft die Zukunft gehört. Die Zukunft nicht nur der Wirt⸗ ſchaft, ſondern auch, auf ihr aufgebaut, die Zukunft der deutſchen Politik. der neue Minſſter des Auswärligen in der Naonalverfammlung. IBerlin, 21. April.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Natio⸗ nalberſammlung hat geſtern Herr Dr. Köſter debütiert, und er hat, um das gleich vorweg zu nehmen, bis in die Reihen der Rechten hinein außerordentlich gut gefallen. Dieſer neue Ver⸗ weſer des auswärtigen Reſſorts iſt von anderer Art, als Miniſter in Deutſchland zu ſein pflegen, anders auch als die, die der nopember uns gebracht hat. In ſeiner glattraſierten Wohl⸗ 15 it, dem leicht gewellten Haar, der hochragenden Geſtalt 5 man ihn für einen Heldenſpieler, einen Wagnerſänger, einen Tenor oder Baxiton halten. Aber er iſt ein Dichker, einer, der von ſeinen Parteifreunden enkdeckt, aus der Poeſite und Schriftſtellerei in die Politik kam, nicht einer, wle das wohl dis⸗ weilen ſich ſchon begab, der in ſeinen Muſeſtunden aus der Unraſt dar großen Welt auf den Helikon ſich flüchtete. Das ma, mit dem Herr Köſter ſich geſtern einzuführen „lag dieſer beſonderen, oder ſagen wir vorſichtiger, ber ur⸗ prünglichen Begabung des neuen Mannes. Er ſollte auf die Interßellation antworten, die wegen der ſchnöden Vergeroaltigung des Selbſtbeſtimmungsrechties in Euven Malmedy von Männern aller Parteien, die Unabhängigen natürlich ausgenom⸗ men, eingebracht worden war, mit anderen Worten: er ſollte ſeine Stimme mit der ihren vereinigen u einem lauten, weithin hallen⸗ den Proteſt von Regierung und Volk. Und dazu braucht man kein Miniſter des Auswärtigen, braucht man nicht einmal ein Polftiker zu ſein. Dazu beburfte es bloß eines warmempffindenden deutſchen Herzens, vielleicht auch nur eines unverbildeten Gefühls für Recht und Sittlichkeit und Wohlanſtändigkeit im Verkehr der Völker unter einander. So läßt ſich aus dem, was Herr Dr. Köſter auf die in⸗ rimmigen Anklagen des Kölner Abgeordneten Meerfeld wider unſauberen Imperialismus der Belgier vorzutragen hatte, im Grunde noch nicht abſehen, ob und welche Eignung er für ſein neues Amt mit bringt. Aber in dieſem großen, blonden Mann von der nordiſchen Waſſerkante lebt ein ſtarker vaterländiſcher Sinn. Er iſt wohl nie — dazu war ſeine Parteikarriere zu kurz— in die internationalen Hirngeſpinnſte der Sozialdemokratie hinzingezogen geweſen und ſchon deis iſt, wie die Dinge liegen, ein Gewinn. Mit den erſten Säen, die er frei und mit wohlklingender Stimme vorgebracht hatte, war die Verbindung zwiſchen ihm und ſeinen freilich nicht exade zahlreichen Zuhörern hergeſtellt Hinterher, als Hert Köſter 5 vielleicht allzu ſklaviſch in ſein Manuſkript vertiefte, ließ die Aufmerkſamkeit nach. Wer aber dennoch ſich die Mühe gab, der Vorleſung zu folgen, fand manches kluge, tapfere, mannhafte Wort, auch das eine und andere darunter, das über den Gegenſtand von heute hinauswies in Jrkunftsmöalichkeſten und Zukunftsarbeiten. Vor allem dies eins: Das Bekenntinis(durch Herrn Dr. Köſters Mund) der deutſchen Regierung zur Irredenta: niemals wird das deuiſche Volk die durch den Friedensvertrag ihm aufgedrungenen Abſtimmungeng und ihhr Ergebnis als rein natfonale Entſcheidungen anerkennen können. Das iſt etwas, wozu Herr Hermann Müller wohl nie ſich aufgeſchwungen bätte. Und doch kann aus Jammer und Not uns kein anderes Mittel kommen. Die Pflebe un) die wernde Sorge für imſere Unerlöſten haben hinfort im Mittelpunkt aller unſerer außenpolitiſchen Bemühungen zu ſtehen. Eine Ausſprache hat ſich an die Ausführungen des Miniſters geſtern nicht geſchloſſen, und das war gut ſo. Jedes weitere Wort hätte den Eindruck dieſer Kundgebung, von der allein die Unab⸗ hängigen, kindiſch wie immer, ſich ausſchloſſen, nur abſchwächen könmen. Hernach ward, nachdem Herr Dr. Blunck als Neiche⸗ 3 13105 es mit Glück und Geſchick befürwortet hatte, das Ge⸗ ehh über die Beſriedung der Gelände des Reichstags und der Vand⸗ zuge in erſter und zweiter Leſung angenommen. Und ſchließlich unternahm noch Herr Giesberts vor nun ganz leeren Vänken das Wagnis, die von der Poſtverwallung uns amvefennene nene Vertevertng zu„begründen“ Dann ging man zu verhältnismaß ie Sunde auseinander. Am kommenden Dienstag aber, ſo Jofft man, ſoll die Nationalverſammlung ihre Arbeit beſchließen. Sitzuergeberlcht. W. B. Berlin, 20. Apeil. Präſident Fehrenbach eröffnet die Sitzung um 1 Uhr. Auf eine Anfrage des Abg. wegen der des kheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebietes wird — 450 E neuerd größere Mengen Ge⸗ dem G ſrt wexden konnten. Die Wochenrationen haben wieder ben Umfang wie vor ben Unruhen erreicht. Es folgt die Interpelſſatton belreſſend die Krelſe Euyen und Malmedy. geſtelnt non allen Fraktionen mit Ausnahme der U. S. P. Abg. Meerfeld Wen begründet die Interpellatioan. Die Alltterten machen die freiwillig ve 17 175 Veſtimmungen zu einer arce, die ais unerhörte Willtür in Lüen⸗ geſeßt wird. Die Bahn des Kreiſes Monſchau wird von Belgien beanſprucht, wo⸗ Waſß uns rein deutſche Gebietstelle verloren gehen und zugleich bie Waſſerverſorgung des Kreiſes Aachen gefährbet wird. Gegen dieſen neuen Verträgsbruch der belgiſchen Behörden muß bie deütſche Na⸗ Konalverſammtung u. die Reichsreglerung einſchreiten. Eupen gat nur 70 walloniſche Einwohner. Malmebg iſt über 1 Dritteldeutſch. Auch der grspa Teil der Waflo⸗ nen will gar nichtbelgifch werden. Wir rufen das Gerpiſſen der Menſchheit wegen dieſer Bergewaltigun Von dem Kreiſe Monſchau, in dem keine einzige 7 e densvertrage überhaupt keine Rede. Von der Regterung erwarten wir die ſchärfſten Maßnahmen.(Lebhafter Beifall. Neichsminiſter des Aeußern Dr. Köſter: 19 Wenn es etrogs gibt, das Üper die Körſe der Parteien dinaus ſchaff ben notwendigen Zuſammenſchluß alter zu fördern greignet iſt, dann en der Blich auf bie ſchweren Kämpfe anſerer GBrüder nber Grenze, wie ſie ung dpſe er neree auſzwang AUlle dieſe Beſtimmungen können wir vielleicht mit dem Kopfe, niemals aber mit de en anerkennen, ſchon well dabei üb die S n der 88 des„oder oder belgiſch Uber ⸗ Eint wird pon den wirtſchaſtichen Nücee In— ſen zupen und Walmeddz iſt die Lage ußerſteernſt ie Er⸗ euf bie benachbarten Gehiate über. Beide Kroiſe ragung gunt 0 ſiad danſch und wirf auſs engfte mit Deutſchland es bort nie gegzeden. Auch nicht in eine Nume⸗ vezbardzn, Eue rzedente har wum vhr dem Waffer amilie lebt, iſt im Frie⸗ 77 der Kreiſe gedacht. Das deutſche Sprachgebiet erſtreckt ſich üͤber ie Kreiſe hinaus, weit enach Belgien hinein. Die Wallonen marſchie⸗ ren in der Treue zu Deutſchland an der Spitze. Die Belgier wollen die Kreiſe Eupen und Malmedy zu einem belgiſchen Elſaß⸗ Lothringen machen Von einer Abſtimmung kann kaum als einer ſolchen geſprochen werden. Liſten liegen nur in den beiden Städten Eupen und Malmedy auf. Den für Deutſchland ſtimmenden werden die Lehensmittelkarten entzogen. Clemenceau erklärte, die Abſtimmung werde unter peinlichſter Rückſichtnahme auf die Freiheit des einzelnen erfolgen. Die deutſche Regierung hat ſchärfſten Proteſt erhoben. Die Alliierten haben geantwortet unter Uebergehung unſerer Beſchwerden, der Völkerbund werde die Ab⸗ ſtimmung überwachen. Eine neue deutſche Note vom Dezember blieb ohne Antwort. Eine weitere Note vom 3. April bezeichnet das belgiſche Verhalten als Bruch des Friedensvertrages und fordert die Kontrolle der belgiſchen Behörden durch den Völkerbund. Die Regierung hofft, daß dieſer Appell nicht ungehört verhallen wird. Auch von dieſer Stelle aus lege ich Verwahrung ein gegen die Verge⸗ waltigung der Volksgenoſſen. Die Regierung iſt ſich ihrer Pflicht be⸗ wußt. Sie betrachtel es als ihre Ehrenpflicht, für die Vertriebenen durch Entſchädigung einzutreten. Bezüglich des Kreiſes Monſchau hat die 0 Uberſche ungskommiſſion ihre Befugniſſe gröblich und willkürlich überſchritten. Wir betrachten dieſe Verletzung des Ver⸗ trages als rechtsungültig und ſind bereit, dieſe Frage einem Schieds⸗ gericht zu unterwerfen. Ichs ſchließe mit der Verf cherung, daß die Regierung alles getan hat und alles tun wird, um eine gerechte Ab⸗ ſtimmung herbeizuführen und um die Grenzfeſtſetzung, wie ſie geplant wird, hintanzuhalten. Der Völkerbund wird nicht umhin können, die Kreiſe dahin zu weiſen, wohin ſie gehören, an Beutſchland.(Beifall.) Präſidenf Fehrenbach ſtellt feſt, daß das Haus einmütig hin⸗ ter der Begründung und der Beantwortung der Interpellation ſteht. (Zuruf der U. S..: Hinter der Beantwortung nicht!) Aber doch der Kuspe Teil. Ich weiß nicht(nach links), ob es nötigſ war, dies zum usdruck zu bringen. Ich ſpreche den Brüdern in der Weſtmark unſere wärmſte Sympathie aus.(Beifall). Die Interpellation betr. den Durchgangsverkehr nach Oſtpreußen wird auf morgen vertagt. Eas folgt die erſte Beratung eines Geſetzentwurfes über die Befriedung der Gebäude des Relchstags und des Landtags. Abg. Koenen(.): Melne Partei verwirft dieſes Geſetz. Das Geſetz wird in erſter und auch in zweiter Leſung erledigt. Es folgt die zweite Beratung eines Geſetzes betr. die Verlänge⸗ rung von Patenten und Gebrauchs muſtern. Das Geſetz wird ohne erhebliche Debatte angenommen. 15 Es folgt die erſte Beratung des Geſetzentwurfes betr. die Tele⸗ gramm⸗ und Fernſprechgebühren in Verbindung mit dem Geſetzentwurf beir. die Poſtgebühren und betr. das bayeriſche und württembergiſche Poſtregal. Reichapoflminiſter Giesberls: 8 „„Die Verhöltniſſe haben b0 ſo ungünſtig geſtaltet und ſich ſo un⸗ günſtig entwickelt, und beſonders hal ſich unſere Valuta ſo verſchlech⸗ kert, daß die letzte Erhöhung der Gebühren nicht ausreicht. Das De⸗ fizit iſt guf 1,344 Mill. geſtiegen. Für 1920 iſt ein Fehlbe⸗ ktrag von 380 Millionen veranſchlagt. Wir exrwarten von der Ar⸗ beitsfähigkeit unſeres Volkes immer noch eine Beſſerung der Berhält⸗ niſſe und ein Steigen der Valuta. Inzwiſchen aber häben die For⸗ derungen der Eiſenbahner eine Rückwirkung auf die Poſtverwaltung ausgelbt. Werden dieſe Forderungen bewilligt, ſo wächſt das De⸗ e auf.450 Millionen an. Sparſamkeit und Sozialpolitik wider⸗ prechen ſich manchmal. Neue Einnahmequellen ſollen geſchaffen wer⸗ den. Das Reklameweſen—5 in großem Maßſtabe in eigene Regie übernommen werden. Sehr umſtritten iſt die Abgabſe vonein⸗ tauſend Mark ſeitens der Fernſprechabonnenten an die oſtverwaltung. Es muß bedacht werden, daß während des ganzen Krieges keine Reparaturen gemacht werden konnten. Die nötigen Gelder dazu in den ordentlichen Etat einzuſtellen, würde noch größere Mittel erfordern. Die Uebernahme der bayeri 95 und der württembergiſchen Poſt iſt ohne große wierigkeit be⸗ werkſtelligt worden. Die Vorlage bedeutet eine Mehrbelaſtung un⸗ ſeres Wirtſckaftsſlebens; aber 5* iſt nötig. 0 Das Geſetz wird an den Haushaltausſchuß verwleſen mit Ausnahme desjenigen des bayeriſchen und württembergiſchen Poſt⸗ regals. Nächſte Sitzung Mitiwoch 1 Uhr. Interpellation betr. Durch⸗ gangsverkehr nach Oſtpreußen u. a.— Schluß 6 Uhr. der Jorlbeſtand der Einwohnerwehr ein Recht auf Aolwehr. Mannheim, 20. April. Im Anſchluß an die traurigen Vorgänge im e iſt durch die Preſſe die Mitteilung gegangen, daß ſeitens der Entente die Auf⸗ löſung der Einwohnerwehren Deutſchlands mit der Begründung ver⸗ langt worden ſei, daß dieſe Organiſationen den Beſtimmungen des Frledensvertrages zuwiderlaufen und deshalb aufgelöſt werden en f ten. In den Artikeln 177 und 178 des Vertrages von Verſailles iſt beſtimmt, da leder Art ſich nicht mit militäriſchen Dingen befaſſen dürſen(Artikel 177) und daß alle Maßnahmen, welche auf eine Mobilmachung hinzielen, unterſagt ſind(Artikel 178). Nach dem Wortlaut und den Sinn dieſer Beſtimmungen iſt es den Deutſchen unterſagt, Organiſationen zu gründen, welche mittelbar oder unmittelbar zu dem Zwecke eingerichtet werden, die durch den uceahe Höchſtgrenze militäriſcher Stärke zu berſchrelten. Nun iſt doch auf den erſten Blick klar, daß ſich die Einwohnerwehren überhaupt nicht mit militäriſchen Dingen befaſſen. Zweck der Einwohnerwehren iſt lediglich, 19 5 Ruhe, Orduung und Sccherheit zu gewährleiſten und ein Bollwerk gegen Umſturz und Verbrecher⸗ tum zu bilden. Wenn in den Kreiſen, deren dunkle Ziele dahin gehen, unſerem Vaterland die letzten Kräfte zum Wiederaufbau zu nehmen und Plünderungen und Vernichtungen hervorzurufen, die Behauptung aufgeſtellt wird, daß in dieſen Wehren der alte Geiſt des Militarismug weiter lebe, ſo iſt dieſe Behauptung abſurd und lediglich zu dem Zwecke erfunden, den auf völlige Vernichtung unſeres armen abziebenden verbrecheriſchen en freie Bahn zu ſchaffen. Welche Ziele ſene Kreiſe verf ein in Druckſchrift vor uns Regendes, verfaßtes Kampfreglement für die Strußenkämpfe der rolen Truppen! In dieſem„Kampfreglement“ iſt für den„Angriff“ vorgeſchrieben: „Rückſichtsloſer Waffengebrauch. Keine Gefangene machen, be⸗ ſonders jeder intellektuelle„Bürger“ iſt ſofort niederzumachen. Den toten und verwundeten Gegnern fämtliche Waffen, Muni⸗ tonen und Bekleidungsſtücke, beſonders Stiefel, Mäntel, Röcke, Hoſen, Wertſachen uſw, abnehmen. Im Orte ſelber nach ber Eroberung ſofort rückſichtsloſe Beſchlugnahme durchführen.“ Kein Friedensvertrag der Welt und keine Macht känn uns mingz daß wir uns ſchutzlos ſolchen verbrecheriſchen Zielen preiegeben. e Einwohnerwehren ſind lediglich zur Verteldigung gegen ſolche Verbrechen ſen und ſind der Ausdruck des Rechtes, das mit uns geboren iſt: „Deg Nechtes der Nofwehr!“ Kein militäriſcher Geiſt, kein Wiederaufleben des Militarismus, ſondern einzig und allein der berechtigte Wille eines Volkes, ſich durch Berbrecher nicht töten zu laſſen, hat die Einwohnerwehren ge⸗ En. Die erſten Anfänge hieſer Wehr, in welchet heute Männez uller ordnungsliebenden Kreiſe die Hand reichen, entſtanden unter der Billt der Reichsregierung und der Landesregierungen zum Schuße er Urdnung und der verfaſſungsmäßigen Reglerungen. Der inge Aufbau und die nenn Wehr ſind durch den Zweck egrenzt, eine Abwehr gegen Umſturz und Plünderung zu bil⸗ den. Die Bürger aller Kreiſe, cuich aus den Arbelterkreiſen, haben ſich zuſnenmengeſchloſen nicht in militäriſchen Ougamſatianen, ſon⸗ dern in bürgerlicher Einheit und 14 um das Vetzte, was ung en, wird grell beleuchtet dur en 0. chen aurr ſpr au vextei⸗ 9 Fortleben des Geiſtes in dieſen Wehren iſt, erweiſt nehen vieſen anderen brat wird dieſer Staat Jdarf. Das Geſetz wird vorausſichtli 58 ſchon die äußerliche Tatſache, daß weder eine Uniformierung der Wehr vollzogen wurde, noch daß militäriſche Uebungen ſtattfinden, und daß es ſich nur um örtlich begrenzte, in den einzelnen Städten ins Leben getretene Einrichtungen handelt. Die Einwohnerwehren ſind alſo keine militäriſche Macht, ſondern lediglich ein Zuſammen⸗ ſchluß der ordnungsliebenden Bepölkerung gegen das Verbrechertum. Jeder Laie weiß ſchon, daß ohne Artillerie, ohne Genietruppen, ohne Train und Troß, ohne zentraliſierende Führung, ohne militäriſche Ausbildung, ein militäriſches Gebilde undenkbar iſt. ehrlicher Weiſe behaupten, daß die Einwohnerwehren eine Bedro⸗ hung unſerer früheren Feinde ſeien? Dagegen ſtellen wir die Frage 5 ob es nicht im Intereſſe unſerer früheren Feinde gleich wie in unſerem Intexeſſe liegt, eine Inſtitution zu belaſſen, deren Daſein allein ſchon einen Damm gegen die von Oſten kommende bolſche⸗ wiſtiſche Flut zu bilden im Stande iſt? ie kann Deutſchland, wie kann Europa geſunden, wenn dle durch den großen Krieg zermürbten Kräfte völlig unterwühlt und wenn nicht vielmehr Zuſtände geſchaffen werden, in welchen durch Aufrechterhaltung von Rühe, Ordnung und Sicherheit der Geiſt der friedlichen Arbeit wieder zur Geltung kommen kann. Frei von jeglichen politiſchen Zielen, jeglichem Umſturz zum Trotz, von welcher Seite er auch kommen möge, ſind die Einwohner⸗ wehren das einzige Mittel, unſerem Lande den Wiederaufbau und da⸗ mit die Verbindung der Nationen überhaupt zu ſichern. Da⸗ Recht auf Notwehr kann uns niemand rauben, und ſo wahr wir willens ſind, durch harte und entſagungsvolle Arbeit uns wieder einen feſten Boden zu ſchaf⸗ fen, ſo wahr iſt es, daß die Einwohnerwehren frei von allen Angriffs⸗ zielen ſind, ſowohl gegen unſere früheren Feinde als auch Heg n bie ſetzt beſtehenden polltiſchen Verhältniſſe in Unſerem Land. Das möge laut hinausgerufen werden in alle Welt, damit endlich erkannt werde, daß in den Einwohnerwehren ſich lediglich äußert der Wille, den Geiſt der Menſchheit gegen den Geiſt der Vernichtung und des Ver⸗ brechens zu verteidigen. Deshalb haben auch die Regierungen Deutſchlands, aber auch unſere früheren Feinde ſelbſt das größte Intereſſe an dem Fortbeſte⸗ hen einer Einrichtung, welche nichts will, als ehrlicher Weiſe den Geiſt der Vernichtung zu bannen. Wenn in Süddeutſchland in den letzten Monaten Ruhe bewahrt werden konnte, ſo iſt dies hauptſäch⸗ lich dem Beſtehen der Einwohnerwehren zu verdanken. Wehe uns, wenn unſer Volk dies nicht erkennen würde! Aber 8 das Recht auf Nolwehr laſſen wir uns nicht nehmen! Wir leben hier in der neutralen Zone und ſind ohne militäriſchen Schutz: Werden uns die Einwohnerwehren genommen, dann könne eines Tages auch bei uns der Geiſt des Bolſchewismus ſein blutiges Haupt erheben, nicht nur zum unermeßlichen Schaden von uns ſelbſt, ſondern auch unſerer Nachbarſtaaten. Deutſches Volk! es gilt deine letzten Güter zu retten, welche zu⸗ gleich ſind die Güter der ganzen Welt! Gedenbetdes Ernſtes der Zeit, wehrt Euch und erheb! lauten Proteſt gegen die Auflöſung der Einwohner wehr! De Reichskagswahlen 1920. Verftändigung zwiſchen Bürger⸗ u. Ordnungs⸗ 5 ock. München, 21. April.(Priv.⸗Tel.) Der Bürgerrat Nimt en gibt bekannt: Zwiſchen dem bayriſchen Bürger⸗ block(Bürgerrat) und dem bayriſchen Ordnun In block haben weitere Verhandlungen ſtattgefunden. In deren Verlauf wurde anerkannt, daß im Sigenfen agen eitpunkt der Unruhen und der Erregung der Maſſen keine Agitation mehr getrieben werden dürfe, welche dem Ziel der Beruhigung der Bepölkerung entgegenſteht. Im Intereſſe der bürger? lichen Einheitsfront erſchien es ferner als unbedingte Nokwendigkelt, künſtighin jeden Anlaß zu einer gegenſeitigen Bekämpfung zu vermeiden und ſich Angriſſen zu enthalken, welche die eine oder andere Organiſation oder Untergruppe und Mitglieder verletzen könnten. Schließlich wurde, um auch den Schein einer Nebenregierung auszuſchließen, die Ueber⸗ einſtimmung dahin feſtgeſtellt, daß die Abſicht nicht heſtehe, durch politiſ Maßnaßmen Art in die Zuſtän⸗ digkeit des Landtages und ſelner Parteien einzugreifen. Nachdem ſo die Vorausſetzungen für eine gedelhli e⸗ meinſame Aibeit gegeben erſcheinen, wurde beſchloſſen, einen 3 a de ee huß zu bilden. Seine Aufgabe iſt 1. Regelung der beiderſeitigen Beziehungen 2. Beratung und Durchführung Aktionen, 3. vorherige Verſtän⸗ digung über alle nicht gemeinſame Akionen. den Vorſißz in dieſem Ausſchuß, deſſen Erwetterung durch Zutritt anderer ähnlicher Organiſationen vorbehalten bleibt, führt der Vor⸗ ſitzende des Bürgerretes Der ſtellvertretende Vorſitzende wird vom Ordnungsblock geſtellt. Im Ausſchuß ſind ſe 3 Mit⸗ glieder des Bürgerrats und des Ordnungsblocks vertreten. Piloti kandidiert nicht mehr. 8 Mänchen, 21. April,(Priv. Tel.) Der demokratiſche Abgeordnete Dr. 5 iloty, Univerſitätsprofeſſor in Würzburg, erklärte auf einer Tagung des unterfränkiſchen be. mokratiſchen Reichsverbandes in Würzburg, aus beruflichen Gründen nichtmehr kandidieren zu wollen, was von der Verſammlung mit allſeitigem Bedauern vernommen wurde. Die Wahl des Reichspräſidenten. u der Meldung einer Berliner Korreſpondenz, daß die Wahl des Reichspräſidenten keachbenig mit der Reichstags⸗ wahl erfolgen ſolle, erfährt die Deutſche Auffaſſung irrig iſt. ³ wahlgeſetz beſtimmen, daß der Termin für die Reichapräſf⸗ dentenwahl durch den Reichstag beſtimmt mird. Deulſches Reich. 85 Der Skaat Thüringen. Berlin, 20. April.(WB.) Der Bundesrat hat einen Ge ſezentwurf über das Land Thüringen und einen Geſetzen wurf über die Vereinigung Koburgs mit Bayern angenom⸗ men. 7 bisherige Kleinſtaaten: Sachſen⸗Weimar⸗Eiſenach, Sachſen⸗Altenburg, Sachſen⸗Meiningen, Sachſen⸗Gotha, Reuß und Schwarzburg⸗Sondershauſen und Schwarzburg⸗ Rudolſtadt bilden k 5 den Staat Thüringen. Im⸗ 2 15 urch zwei Stimmen vertreten ſein, während jeder Kleinſtaat bisher eine beſondere Stimme batte. Dadurch verringert 1 die Stimmenzahl Preu⸗ ßens im Reichstut, das nach der Verfaſſung nur 93 betragen am 1. Mai in Kraf: Jaoͤorderungen der rheinheſſiſchen Bauern. sw. Alzen, 20. April. In einer großen öffentlichen Bauern verſammlung, die am Sonntag hier in der Turnhalle ſtattfand wurde eine Reſetute n angenommen, daß die Bauern e anderen Stande gleſchberechtigt gelten ſollten, ſis fordern den ſofol“ tigen Abbau der Zwangewirtſchaft bei Feſtſetzung der Preiſe. Mit⸗ wirkung von Verkretern der Landwirkſchaft, Umgeſtaltung, Ber? Kommun billigung und Vereinfachung der ſeleeeneung Nae u ekte verbandes, Beſeitigung aller Zwiſcheninſtanzen lieferung von 125 und Mühlen ſowie der Verbraucherkreiſe, Beſchaffunng künſtlichen Düngers zu erträglichen Preiſen, e der Hausſchlarhtungen für Selcſtberſorger bis Ende des Jahreß⸗ Die Lanhtuirte verſprechen, daß die Abgabe von Ctern in der Zeſtimmten Jöhe gewährkeiſtet wird und dieſelden auch wieklich e Sch und Bel den unter Kontrolle zu Gitte Wer kann hier lgem. Ztg. daß bieſe vrausſichtlich werde das Reichstags⸗ —— —ee er die Hoffnung ausſprach, daß dieſer an den Stadtrat gerichtete * gerechnet. artig verſchoben, daß die Ueberteuerung das achtfache des Friedens⸗ einem Mitaliederſtand von 2100 konmen bis heute 1900 noch nicht . Wer die Mietvreiſe, die, an den ſetien Werhälfniſſen germeſen. 1 + ——. Manuheimer Genorali · Angeiger.(Miniag · Ausgabe.) Mittwoch, den 21. April 1920. Aus Stadt und Land. Die Garkenſtadt Waldhof dehnt ſich mächtig aus. Wer dieſe Siedelung, die in ſo vorbildlicher Weiſe ſich an der Löſung des Wohnungsproblems beteiligt, lange nicht mehr beſucht hat, der wird erſtaunt über die Fortſchritte ſein, die ſeit Kriegsende erzielt worden ſind. Das Erholungsheim der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, das nunmehr Eigentum der Stadt iſt, lag früher mitten im Käfertaler Wald. Heute ift es, wenn man am letzten Haus der Gartenſtadt ſteht, nur noch einen Stein⸗ wurf entfernt. Die Feſtſtellung dieſer Tatſache illuſtriert am deut⸗ lichſten das Wachſen der Gartenſtadt. Dem Stadtrat und den Ver⸗ tretern der Preſſe wurde geſtern Nachmittag Gelegenheit gegeben, ſich von dem Fortſchreiten des Bauprogramms, das gegenwärtig in Ausführung begriffen iſt, perſönlich zu überzeugen. Das Regen⸗ wetter beeinflußte bedauerlicherweiſe die Beteiligung an dem Aus⸗ fluge ungünſtig. Der Sonderwagen, der die Teilnehmer vom aſſerturm aus nach dem Waldhof beförderte, war nur ſchwach be⸗ ſetzt. Am Eingang zur Gartenſtadt gegenüber dem ehemaligen Wachtlokal der Schießſtände hatten ſich vom Vorſtand der Garten⸗ vorſtadt⸗Genoſſenſchaft die Herren Generaldirektor Spielmeyer und Reviſor Gehring mit den Architekten Eſch und Anke zur egrüßung eingefunden. Nach Durchſchreiten des alten Teils der Siedlung, ſoweit an⸗ geſichts dieſer blitzblanken, tadellos gehaltenen Einzel⸗ und Reihen⸗ häuſer mit ihren friſchgrünen Gartenanlagen von Alter geſprochen werden kann, landete man zunächſt in einem im Rohbau fertig⸗ geſtellten Fünfzimmerhaus. In dem Raum, der ſchon in den näch⸗ ſten Monaten als Wohnzimmer dienen wird, begrüßte Herr Generaldirektor Spielmeyer, der verdienſtvolle Vorſitzende der Genoſſenſchaft, herzlich die Erſchienenen, gleichzeitig ſein Be⸗ dauern über das ſchlechte Wetter ausſprechend. In einem kurzen Rückblick auf die Entſtehung und Entwicklung der Genoſſenſchaft Lrinnerte der Redner daran, daß nach der Gründung im Jahre 1910 die erſten 40 Häuſer im Jahre 1912 bezogen werden konnten. Man hätte damals vielleicht gleich mehr gebaut, aber die ſunge Ge⸗ noſſenſchaft wollte mit eigenen Mitteln wirtſchaften. Zudem rech⸗ nete man nicht mit dem Weltkrieg und den bedauerlichen Folge⸗ erſcheinungen auf dem Gebiete des Wohnungsweſens. Unter den ſetzigen Verhältniſſen müſſe man bedauern, daß ſchon damals nicht mehr gebaut wurde. Aber trotzdem iſt, wie wir anfügen möchten, die geleiſtete Arbeit höchſt anerkennenswert. 185 Häuſer waren bis zum Kriege fertig. Ueber 700 Perſonen konnten in den ſchmucken auten Aufnahme finden. Während des Krieges mußte infolge des Bauverbots die Bau⸗ tätigkeit der Genoſſenſchaft völlig ruhen. Als aber der„Friede“ wieder eingekehrt war, da ginag die Genoſſenſchaft mit neuem Eifer an die Verwirklichung ihrer nächſten Ziele. Eine Anzahl Häuſer wurde bereits vor einigen Wochen bezogen. Eine weitere Serie wird in der nächſten Zeit fertig. Im ganzen ſind 195 Häuſer in Arbeit Jenommen. Bei ſämtlichen Bauten ſind die Fundamente geleat. Die meiſten ſind bis zum Dachſtock gedieben. Die Bauleitung hofft, daß in der nächſten Zeit die Materialzufühwung ſo befriedigend iſt, daß die ſämtlichen im Bau begriffenen 195 Häuſer recht bald fertiggeſtellt werden können. AlsZweck der Einladung des Stadt⸗ rates bezeichnete Herr Spielmeyer die Abſicht, der Stadtvertretung en Ort und Stelle zu ſagen, daßn nunmehr die finanziellen An⸗ forderungen über die Leiſtunasfähigkeit der Genoſſenſchaft hinaus⸗ gehen. Die Beantwortung der Frage, ob das ganze Bauprogramm zerwirklicht werden kanm, hängt von der ferneren finanziellen Un⸗ terſtitzung durch den Stadtrat ab. Herr Spielmeyer ſchloß, indem Appell nicht ergebnislos ſein werde. 55 Herr Gehring ergänzte dieſe Ausführungen an Hand eines aufgehängen Planes. dem zu entnehmen war, daß die ſetzigen Neu⸗ bauten bereits bis ins Herz der geplanten Gartenſtadt vorgedrungen ſind. Insgeſamt ſind bis beute 40 Neubauten bezogen. Sämtliche Bauten können vorausſichtlich bis Herbſt ferticweſtellt werden. Bei Beginn der Bauten wurde mit einer Ueberteuerung von 200 Prozent In der Zwiſchenzeit haben ſich die Verhältniſſe aber der⸗ Preiſes betränt. Für das Tauſend Backſteine, das vor dem Kriege 20,50 M. koſtete, müſſen heute 360 M. bezahlt werden. Infolge der letzten Kohlenpreiserhöhung wird man damit rechnen müſſen, daß der Preis 400 M. üderſteigt. Eine derartige Preisſteicerung zemme einem Bauperbot gleich. Die fertiageſtellten bezw. noch im bezriffenen 195 Häuſer ſind bereits vergeben. Etwa 40 kin⸗ derreiche Familien(5 und merr Kinder) wurden in erſter Linie be rückſichtigt, ferner Krieasinvaliden und ſchließlich dieſenigen Leute, denen es abſolut unmöglich iſt. eine Wohnung zu bekommen. Ber n die Gartenſtadt aufaenommen werden. Davon ſollen noch min⸗ deſtens 1000 auf dem Waldhof unterkommen, während der Reſt für die in Neckarau bezw. auf dem Lindenbof binter den Lanzwerten Fenlanten Siedelungen beſtimmt iſt. Die Unterſtützung durch die Reqieryma ſtockt genenwärtia vollſtändig. In der Frage der Bau⸗ koſtenzuſchüſſe wurde im Miniſterium der Beſcheſd gegeben, daß die egierung keinen Finger rühren könne. ſolange man nicht wiſſe. wie ſtark die vorſährige Beſaſtung des Staates durch die Juſchüſſe ſein eird. Die wirtſchaftliche Betäkiaung der eigenen Mitglieder war bisher lobensmert. Es ſind bis ſett 19 Mill. Mark zur Be⸗ deiligung an den Neubauten beigeſteuert worden. Die Genoſſon⸗ ſchaft iſt bis zur Grenze des Riſikos gegongen vornehmſich bei der ſchaffung der Materialien. Der Redner verbreitete ſich weiter Ausſtellung und telier. Hier Auswahl, dort Entwicklung; hier Syſtem, dort Perſön⸗ lichkett: hier Beobachtung, dort Erlebnis— und doch werden mehr Aueſtellungen als Ateliers beſucht. Mich führte diesmal der Weg einander dahin und dorthin. b Im graphiſchen Kabinett der Kunſthandlung Heckel ſind far⸗ Alte Zeichnungen und Radie rungen neu ausgeſtellt, erzählende üder von Volkmann und Kallmorgen, in den Hauch Kare poetiſchen Stimmung getaucht oder mit dem Ausdruck des ichen Lebens, den uns erſt Künſtlerhand richtig und rechtzeitig erfaſſen läßt, feſtgehalten. Auch Otto Sager weiß zu feſſeln; decht zuletzt durch Vergleiche; ſei es nun das Windmühlenpaar oder er liegende und ſitzende weibliche Akt. Man empfängt den Ein⸗ ruck eines abſichtslos, 575 mit reicher Anwendung der Kunſtmittel bdaffenden Künſtlers. n den Bildern Hausdorfs dagegen — ſich faft immer der Techniker vor den Impreſſioniſten. Eine rkenlandſchaft nehme ich aus; desgleichen eine Gruppe von Kie⸗ rn. Durch ein Altfränkiſches Stadttor führt uns der Künſtler aber n nur bis zur verſteckten Aufforderung:„Jetzt guckt euch das einmal an!“ Wir gucken es uns an und noch manches andere badu: eine duftige Schneelandſchaft Kampmanns, ein machtvonl Boegtes Induſkelehafenbild von H. Otto, einen Angler von W. Austmer in faſt humoriſtiſcher Auffaſſung und vieles andere. Die Uung iſt reichhaltig und geſchickt angeordnet. Und das will den ungünſtigen Raumverhältniſſen auch etwas heißen. bber ud nun im Atelier Richard Papsdorfs mit dem Blick alte Dächer und einem noch viel genießenderen Blick auf die ediegene Kunſt dieſes jungen Meiſters, der es ſeine'n Talent nicht ——5 erſparen kann, ſich um der Sorden des Alltags millen ge⸗ 1 liche Beſchränkung aufzuerlegen. Aber auch dieſen„leichten“ werten Papsdorſs muß zupertäſſiger Geſchmack nachagerühmt Rupden, eine Note, die für die Erhöhung der Anſprüche non Bilder⸗ voller u im allgemeinen unbedinat nötia iſt. Um wieviel wert⸗ vollin müſſen dann aber jene Bilder ſein, die Papsdorf als reiner, liadinhaltlſcher Ausdruck ſeiner künſtleriſchen Perſönlichkeit ge⸗ a Ihr äußeres Merkmal iſt eine ſaubere, ſedoch keineswegs 1 miſche Technik; ſie kommt dem geiſtigen Gehalt des Bildwerfs weiſer Ausnützung des Materials entgegen und beweiſt nicht volle durch die vornehme und doch intenſive Farbenwirkung die ſuchen Aberrſchung aller Mittel. Schwieriskeiten in der Kunft auf⸗ Sckbſtden immer ein Zeichen pon beſonderer Eneragie und ftarkem auch den nur mit Genugtuung. Wer aber Gelegenheit hat oder leitenden Aitsführungen wurde der Gana durch die im Entſtehen Schillerdramas zu werden die Größzen des damaligen hören.— Die 23 2 Nationaltheater haus' im überaus niedrig ſind. Die Genoſſenſchaft wird gezwungen ſein, eine entſprechende Erhöhung eintreten zu laſſen. Herr Stadtrat Seibold ſprach der Bauleitung und dem Vor⸗ ſtand der Genoſſenſchaft den herzlichſten Dank für die Einladung aus. Es fſei viel zu wenig in der Oeffentlichkeit bekannt, was die Genoſſenſckaft geleiſtet habe in dem Beſtreben, die Wohnungsnot zu lindern. Schwierig werde künftighin die finanzielle Frage in Ver⸗ bindung mit den Baukoſtenzuſchüſſen ſein. Aber der Stadtrat werde auch hier einen gangbaren Weg finden müſſen. Nach dieſen ein⸗ begriffenen Straßen angetreten. Kurze Raſt wurde auf dem pro⸗ jektierten Marktplatz gemacht. Hier haben die Häuſerfronten, die ſonſt ganz einfach gehalten ſind, einigen ornamentalen Schmuck er⸗ halten. Man warf auch einen Blick in ſchon bewohnte neue Häuſer, um ſich zu überzeugen, wie praktiſch gebaut wird und wie heimelig dieſe Wohnungen anmuten. Meberall ſieht man zufriedene Geſichter. Ueberall herrſcht auch reges Leben in den dazu gehörigen Gärten, in denen die erſten Spatenſtiche getan werden, in denen aber auch ſchon das erſte Grün ſproßt und die erſten Blumen blübhen. Bei der Verabſchiedung von der kiebenswürdigen Führung beſtand Ueberein⸗ ſtimmung darüber, daß die Garten⸗Vorſtadt⸗Genoſſenſchaft viel Segen ſtiftet und daß ihr deshalb die regſte Unterſtützung durch Staat, Stadt und Bürgerſchaft gebührt. Sch. ——— Baukoſten und Baudarlehen. Nach den Beſtimmungen über die Gewährung von Baudarlehen zur Schaffung neuer Wohnungen vom 10. Januar 1920 können zur Bekämpfung der Wohnungsnot, zu den Koſten der Herſtellung neuer Wohnungen Reichsdarlehen gewährt werden. Die Reichsdarlehen werden gegeben für Kleinwohnungen, hauptſächlich Flachbauten, wenn die Gemeinden ſich an der Aufbringung der Baukoſten beteiligen und wenn die Wohnungen nach Größe, An⸗ ordnung, Raumzahl, Raumhöhe und Ausſtattung die notwendigſten Anforderungen nicht überſchreiten. Die Höhe des Reichsdarlehens wird ermittelt durch Verbpielfältigung der Quadratmeterzahl der Wohnfläche und Stallfläche; Wohnflächen werden bis 805 70 qm, die lichten Grundflächen von Ställen als Zubehör des Wohnhauſes bis zu 10 qm bei ſtädtiſchen Verhältniſſen zu Grunde gelegt. Zwecks Schaffung von Wohnungen für kinderreiche Familien können aus⸗ nahmswerſe jedoch höchſtens bis zum 10. Teil der Wohnungen Wohnflächen bis zu 80 qm zu Grunde gelegt werden. Als Ein⸗ heitsſatz für das Quadratmeter Wohnfläche wird vom Reiche der Betrag von 180 Mark, von der Stadt Mannheim beiſpielsweiſe der Betrag von 90 Mark feſtgeſetzt. Es frägt ſich, ob mit dieſem Baudarlehen heute auszukommen iſt. Wir legen unſerer Betrachtung ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit je einer Wohnung von 3 Zimmern, Küche und Kloſett im Stock zu Grunde. Die reine Wohnfläche einer ſolchen Wohnung beträgt 70,58 qm, entſpricht alſo gerade noch den obigen Bedingungen über Baudarlehen. Der zinslos zu Betrag des Baudarlehens würde alſo ausmachen: vom Reiche: 2 70,58& 180 25 408,80 tark, von Gemeinde: die Hälfte 12 704,40 Mark, zinsloſes Dar⸗ lehen zuſammen 38 113,20 Mark. Die Friedensbaukoſten würden 1914 betragen haben: 84,44& 8,20 692,41 qm à 16 Mark 11078,56 Mark. Die Koſten der jetzigen Ausführung bei aller⸗ billigſter Durchführung betragen unter der Annahme ſiebenfacher Ueberteuerung: 8 11 078,56= 88 628,48 Mark. Zwiſchen zins⸗ loſem Darlehen und Friedensbaukoſten und den Koſten der heu⸗ tigen Erſtellung verbleibt ein ungedeckter etrag von 88 628,48(— 88 113,20 + 11 078,56)= 39 436,72 Mark. Auszu⸗ geben für das Bauprojert ſind dann noch als en 0 ür Gelände, Straßenkoſten bei einer Grundſtücksflä von 250 qm und bei einem Geländeeinheitspreis von Mk..— leinſchließlich Straßenkoſten uſw.) mindeſtens 1500 Mark. Der Bauherr, einerlei, ob Genoſſenſchaft oder privater Bauunternehmer, der ein ſolches Haus baut, müßte alſo an Mieten einen Betrag einnehmen, der ſich aus einer 7wigen Verzinſung folgender Beträge ergibt: an 11078,56 Mk., ungedeckter Betrag 39 436,72 Mek., Bauplatzkoſten 1500 Mk., zuſammen 52 015,28 Mark. Die Miets⸗ einnahmen müßten alſo für das erwähnte Wohnhaus den Betrag von 7* 52015 rund 3640 Mark oder für jede Drei⸗ Zimmerwohnung 1820 Mark beträgen. Es ergibt ſich alſo, daß die gewährten Baudarlehen zum Néubau von Wohnungen anz unzureichend ſind. Die Folge wird ſein, daß eine autätigkeit überhaupt nicht einſetzen kann oder nur dann, wenn die neuen Wohnungen mit einem dreifachen Mietzins 9 e über den Friedenspreiſen belaſtet werden dürfen. » uAebertragen wurde dem Vorwaltungsſekretär Alfred An⸗ dris von der ehemaligen Oberelſäſſiſchen Bezürksheil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Ruſach die Stelle eines Bürobeamten bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendingen. dDie finanziellen Verhältniſſe der Erzdiözeſe Nach dem Voranſchlag der Erzdiözeſe Freiburg für das Jahr 1 ſteht einer Einnahme von 94 000 eine Ausgabe von 7,3 Millionen 4 gegenüber, die zum Teil durch Kirchenſteuern iſt. Die Mehrausgaben gegenüber 1 Jahren 185 den erhöhten Perſonalaufwand Selſg er Teuerung) bedingt. Es er⸗ eee Zuſchüſſe der kath. Oberſtiftungsrat 400 000(bisher 5000 ark), exzb. Bauämter 300 000(bisher 20 000), nichtfundierte 170 000„(bisher 90 000), Teuerungszulagen für Geiſtliche 4 500 000„(bisher 50 000), Steuererhebungskoſten 200 000(bisher 39 000). Das Geſamteinkommen der Pfarrer ſoll je nach Dienſtjahren in Zukunft betragen bis zu 10 Dien ſtjahren 8000, bis 20 Dienſtjahren 8300 bis 30 Dienſtjahren 1 und über 30 Dienſtjahre A. eiſtigen Gehalt hier die loſeſten Grenzen gezogen ſind. Auch auf 5 Aquarell möchte ich beſonders hinweiſen: es ſtellt das oroße Kreuz auf dem Mannheimer Friedhof dar. Man wehnre nicht gleich mit beiden Händen ab. Es gibt in ſedem Hauſe einen guten Plaz, der durch ein ſolches Bild geſchmückt würde und gar durch in Ge⸗ mälde von der Qualität dieſes Aquarells. Es hängen ſchon viele Papsdorfs in Mannheimer Wohnungen: man ſoll aber auch das eine oder andere Gegenſtück zu erwerben trachten und bei beſonderen Wöünſchen dieſen Künſtler mit Aufträgen bedenken. Dieſer kleine Mann ſcheint auch großen Dimenſionen wohl gewachſen. A. M. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. orlefungszyklus„Das Werden und Weſen der Muſik. Nachdem an zwei vorangehenden Abenden die Saiteninſtrumente beſprochen worden waren, gab Herr Hernried geſtern einen Ueberblick über die Blasinſtrumente und das Schlagwerkzeug eines modernen Orcheſters. Urſprünglich war die Zahl der erſteren viel rößer, und bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts etwa waren die Peiligeh Typen derſelben geſchaffen. Steut der zahlreichen Quer⸗ flöten gibt es heute noch die zwei üblichen Flöten, ſtatt der Schal⸗ mei Oboe und Klarinette, ſtatt der vielen tieferen Blasinſtrumente Fagott und Horn, und nur die Poſaune hat ſtändig ihren Platz behauptet, weil ſie durch Züge die Tonſkala rein herzuſtellen im⸗ tande war. Im Laufe des 18. Jahrhunderts war der Bau dieſer lasinſtrumente ſo weit daß ſie ein nach Belieben zu verwendendes al für das Orcheſter abgaben. In anſchau⸗ licher und eingehender Weiſe erklärte Herr Hernried Bauart, Klangfarbe, Umfang, Ausdrucksfähigkeit und Verwendungsmöglich⸗ keit dieſer Inſtrumente im ſinfoniſchen Orcheſter und wies bei Be⸗ prechung der Schlagwerkzeuge(Pauke, Trommel, Becken, Glocken⸗ täbe, Triangel) auf ihre große Wichtigkeit und Verwendung im modernen Orcheſter hin. Angenehm zweigeteilt wurde der faſt zweiſtündige aber ſehr lehrreiche und intereſſante Vortrag durch Herrn Otto Lenzer vom Nationaltheaterorcheſter, der die an⸗ mutigen und flüſſigen Andante⸗ und Allegroſätze aus dem Konzert B⸗dur von Mozart für Fagott und Klavier mit feinem muftkaliſchen Verſtändnis zu Gehör brachte. OTheaternachricht. Die 9. Vormittagsaufführung Der a e nächſten 5 dee Nar e 7. ni ahmen ab, dem eingelne Sgenen a e n 0 Grunde Bei einem ⸗Feſt bei Dalberg“ künſtleriſchen ns ſich ver⸗ ſammeln, um die neueſten Dichtungen des jungen Schiller zu Brytverſorgung. Die badiſchen Städte hatten in den letzten 8 Tagen ſehr umer der Qualität des Brotes zu leiden, weil die Reichsgetreideſtelle in bedeutendem Umfange an Stelle von Roggen⸗ und Weizenmehl nur Erſatzmehle liefern konnte. Erfreulicher⸗ weiſe ſind, nach einer Mitteilung des Städt. Lebensmittelamtes jetzt neue Mehlüberweiſungen für Mannheim einge⸗ kommen, mit deren Zufuhr an die Bäcker bereits begonnen iſt. Dies muß eine Verbeſſerung des Brotes von Tag zu Tag zur Folge haben. * Wohnungsnok der Beamten bei Verſetzungen. Wiederholt es vorgekommen, daß Beamte bei Verſetzungen an ihrem neu Dienſtſitz keine Wohnung bekommen können. Der Badiſche B amtenbund hat deshalb an die Regierung eine Eingabe gerichte in welcher der Wunſch ausgeſprochen wird, daß bei Verſetzungen die⸗ jenige Behörde, die die Verſetzung ausſpricht, ſelbſt für Bereitſtellur einer geeigneten Wohnung Sorge tragen ſoll und ſich vor Anordnun der Verſetzung darüber unterrichten möge, ob überhaupt eine Woh⸗ nung für den betr. Beamten vorhanden iſt. Durch Verſetzung fri⸗ werdende Wohnungen ſollten dem Nachfolger unbedingt vorbehalte werden. Bei der Zuteilung von Wohnungen durch die Wohnungs ämter ſollten in erſter Linſe Beamte vor den anderen ortsfremder Perſonen berückſichtigt werden. 8Tarifvertrag für das Gerbergewerbe. Am 28. März fander im Arbeitsminiſterium Verhandlungen über die Erneuerung de Tarifvertrags vom 23. September 1919 zwiſchen dem Badiſche: Gerberverein e. V. und dem Zentralverband der Lederarbeiter und Arbeiterinnen Deutſchlands ſtatt. Der Tarif wurde mit kleinen Ab⸗ änderungen bis zum 31. März 1921 verkärctert. In der Lohnfrage erbaten die beiden Parteien den Schiedsſpruch des unvarteiiſchen Vorſitzenden, des Direktors des Gewerbeaufſichtsamts Dr. Ing. NRitzmann, der für einen Vollarbeiter über 20 Jahren in der Naßwerkſtätte eines Betriebes der Ortsklaſſe J einen Stunden⸗ lohn von.70 M. und.55 M. Zulage feſtſetzte. Die übrigen Löhne ſtaffeln ſich in den Orts⸗ und Altersklaſſen der Arbeiter nach unten. Der Tarif gibt die Möglichkeit, die Löhne alle zwei Monate der Entwicklung der Preisverhältniſſe entſprechend neu feſtzuſetzen. * Der Wahlaufruf der Deulſch⸗nalionalen Volkspartei wird von der Parteileitung im Inſeratenteil dieſer Ausgabe veröffentlichk. Wir verweiſen an dieſer Stelle auf ihn. 8 Ariegsgefangenenheimkehrſtele Maunheim. Die Geſchäfts⸗ ſtelle befindet ſich von Montag, 26. d. M. ab nicht mehr in N 2, 4, ſondern im Schloß öſtlicher Flügel, Zimmer 23, Aufgang bei der Paßſtelle neben der Durchfahrt. 3 Eine geſprengte Verſammlung. Die öffentliche Ver⸗ ſammlung des Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfenverbandes, die geſtern abend im Friedrichspark ſtatt⸗ fand, ſtand, ſo wird uns geſchrieben, unter dem Eindruck des von der„Afa“ beſchloſſenen und auch in die Tat umgeſetzten Terrors. Nochdem der Verſammlungsleiter dle Verſammlung eröffnet und dem Referenten, Verbandsvorſteher Herr Hans Bechly, das Wort erteilt hatte, erhob ſich ein Gejohle. Verſchiedene Mitglieder der„Afa“ Aängten ſich demonſtrativ an das Rednerpult und verlangten das Wort zur Geſchäftsordnung. Dieſes konnte naturgemäß nicht erteilt werden, ehe der Redner nicht ſein Referat gehalten hatte, umſo⸗ weniger, da der Verſammlungsleiter die freie Ausſprache nach dem Vortrag in beſtimmter Form zugeſagt hatte. Die„Afa“ verlangte zwei ihrer Anhänger ins Büro, ein Anſinnen, dem nicht ſtattgegeben werden konnte, da der D. H. V. die Verſammlung einberufen hatte. Uebrigens hat der Zentralverband bei deſſen öffentlichen Verſamm⸗ lungen ein derartiges Zugeſtändnis auch nie gemacht. Man hatte dem Gegner zugebilligt, als erſter nach dem Referat Stunden ſprechen zu dürfen. Damit gaben die Gegner ſich aber nicht zu⸗ frieden, ſondern lärmten weiter und pfiffen dazu die Marſeillaiſe. Alles gute Zureden nützte nichts. Den Führern der„Afa“ wäre es ein Leichtes geweſen, ihre aufgehetzten Anhänger zu beruhigen, ſtatt deſſen tobten dieſe weiter und machten es ſomit unmöglich, daß der Referent zu Worte kam. Es iſt tief bedauerlich, daß der als äußerſt geiſtreich bekannte Redner durch dieſen Terror ſeinen Vortrag nicht halten konnte. Um 10 Uhr machte der Hausherr von ſeinem Haus⸗ recht Gebrauch. 7 Kirchlich · poſitiue Bereinigung. Heute Mittwoch abend 8 hält im großen Saale der Liedertafel(K 2, 31/32) Pfarrer 35 (Epfenbach) einen Vortrag über das Thema:„Die Tragik im Wert⸗ geſchehen und Chriſtus“. Der Eintritt iſt frei. PB. Unaufgeklärte Diebſtähle. Es wurde entwendet: In der Zeit vom 8. bis 13. 3. aus einer Kammer der Abnahmekommiſſion(Dulag) 5 feld⸗ aue Zivilan 1190(Rock, Hoſe und Weſte), 40 weiße Trikothemden ohne tempel und 3 chen, 30 Trikotunterhoſen, etwa 6 Paar gelbe Ziwilſchnür⸗ ſchuhe, Geſamtwert 4680 M.— Am 15./16. J. aus einem Keller im G3, 14 eine viereckige Blechdoſe mit 25 Pfund Kakao(die Saot Aufſchrift Suchard), 10 Pfund Margarine, 10 Tafeln 0 1 10⸗Literkorbflaſche mit etwa 4 Liter 1 Handtaſche aus filber⸗ 2 52 Garn gehäkelt mit ſilb. Bügel und Kreuzverſchluß u. filb. Kettchen, neue Brieftaſchen, ſchwarz Imitation und 1 großer viereckiger Weiden⸗ or der Nacht vom./6. 4. im 1. Hafen in Rheinan ein gewöhn⸗ licher Fiſchernachen mit Kaſten. Der Nachen iſt innen und außen ſchwarz geteert, der obere Rand, 2 Sitzbretter und der Deckelkaſten grün geſtrichen. — In der Nacht zum 13. 4. aus einem Bretterſchuppen vor dem Hauſe 91—— Nr. 1 Elektromotor. Der Motor* 1 Zeimner chwer und trägt die Aufſchrift: A. E. G. Fabr. Klebs& Hartmann, Nr. 080 198, 1440 Tonren, 120/220 Volt, 3 PS, 15/8. 4 Amp. Für die Bei⸗ ſchaffung des Motors ſind 200 Mk. Bekohnung ausgeſetzt.— In der Nacht zum 11. 8. aus dem Hauſe N 5, 2 1 Holzkoffer mit folgenden Wã 6 Oberleintücher, gez. IL.., 6 Unterleintücher, 15 Küchenhand er, 15 „Der Totengräber“ von Klabund und Gerhart „Hanneles Himmelfahrt“ wiederholt.— Am ntag: den 25. April wird im Neuen ter anſtelle der„Kindertragödie „Der'wiſſenswurm“ von Anzengruber gegeben. Brahmsſonaten⸗Abend. Heute Abend findet in der„Har⸗ monie der Klavier- und Violinabend ſtatt, an dem Konzertmeiſter Richard Heſ⸗ und Profeſſor Wilhelm Bopp die drei Sonaten von Johann Brahms zum Vortrag bringen. Sternwarte. Am Mittwpoch, den 28. April abends 7½% Uhr wird der bekannte expreſſioniſtiſche Dichter Paul Kornfeld, der Verfaſſer einiger Shauſpiele, für die Mitglieder der Sternwarte einen Vortrag über das Thema„Kunſt und Kritik“ ſprechen. 4% Ludwig Hardl, deſſen Vortragsabend in der Sternwarte am vergangenen Samstag den ſtürmiſchen Beifall aller Zuhörer hatte, wird an dieſem Freitag im Verſammlungsſaal noch einen 2. Vortrags⸗ abend mit neuem Programm bringen. Dieſer Vortragsabend iſt veranlaßt durch Bitten aus dem Publikum, endlich doch auch in Mannheim Dichtungen von Wedekind hören zu wollen. Das Geſamt⸗ programm wird noch bekanntgegeben. 4 Für den Tanzabend Tine Schneider, der am 22. April im Muſenſaal ſtattfindet, wurde in ſeinem choreographiſchen Teill folgen⸗ des Programm feſtgeſetzt: 1. Tauſend und eine Nacht, Walzer von Strauß, 2. Humoreske von Grieg, 3. Satyr und Nymphe von Juan, 4. Polonaiſe, A⸗dur von Chopin, 5. Abendſterne, Walzer von Lanner, 6. Rhapfodie Nr. 6 von Liſzt, 7. Dynamiden von Strauß, und als Schluß: Galop eromatique von Liſsi. Badiſche Kunſtnachrichten. Chorkonzert des Heidelberger Bachvereins. Der Abend war hauptſächlich Brahms gewidmet. Auf den Chor en elen die 3 ſechsſtimmigen ſänge op. 12, Kompoſitionen edelſter rahms ſcher Eigenart, die unter der, faſt möchte ich ſagen, geiſt⸗ vollen Leitung O. Deffners, eines der hoffnungsreichſten Schüler Wolfrums, eine hochachtbare Wiedergabe fanden. Drei Geſangs⸗ quartette mit Klavier und die etwas langſtielig geratenen Liebss⸗ lieder⸗Walzer riefen als Soliſten 755 Kammerſängerin Charlotte Kuhn⸗Brunner, Frln. Dora Poppen und die Herren Kam⸗ merſänger Kuhn und Fenten auf den Plan. Die Stimmen⸗ obwohl jede einzelne die bekannten Qualitäten aufguweiſen hatte, wollten nicht ſo recht e e paſſen. Eine reine Freude konnte deshalb auch nicht aufkommen. Dieſe brachten jedoch die muſikaliſch hoch intereſſanten Frauenthöre von Hans Fuber, einem unſerer feinſinnigſten Komponiſten der Gegenwart. Auch hier führte Herr Deffner, unterſtützt von den Herren Dr. Poppen ige Aufführung der Kinderkragödie“ im beginnt um 77½ Uhr, die des Dreimäder!l. erwauen. Oft belohnt ja der Erfolg nur den Künſtler und bant, ſich mit ſolchen Bildern eingehender d wi en zu beſchäftigen. wird Waie ürlaben Feannen, deß es ſeß 2 B. rich weriger wen. 0 Blumen zu malen dis knofpenfriſche Strüuze, in, daß den Theater um 7 Ar.—Am Donnerstag wird Ame Nülker. Klavier), Schmiedel te), Mühlhauſen(Horn) u. Dr. Grabner FV 5 ——— — 9 u Bruchhauſen ſprechen müſſen. Man hätte begriffen, daß elne eine pazifiſti 4 Seite. Nr. 172. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 21. April 1920. Damaſthandtücher, 1 Dto. Bettjacken, 1. Dizd. Damenuterhoſen, 1. Ogd. Damenhemden, 6 weiße Kopfkiſſenbezüge, gez. I.., 6 weiße Kopfkiſſen⸗ hezüge, 2 große Damaſt⸗Tafeltücher, 2 Kaffeedecken, 6 einfache Tiſchtücher, 3 clete Ueberhandtücher, 6 geſtickte weiße Taſchentücher, 1 Dtzd. weiße Taſchentücher, 6 Nachthemden, gez. I.., 6 Untertaillen, 20 Paar Tüllvor⸗f hänge, 2 Tülldecken, 3 Dtzd. Kopftücher, 6 weiße Unterröcke, 1 Waffeldecke, 2⁴ Florſtrümpfe und 6 Paar weiße Florſtrümpfe, Geſamt⸗ wert 25 Mk.— In der Nacht zum 12. 4. aus der Wirtſchaft in P 5, 9 1 grünlicher Herren⸗Sommermantel, ſchiefe Taſchen, große Knöpfe, 1 Mäuliche Herrenjoppe mit 6 Millimeter breiten Streifen, engliſcher Stoff, Abgerundeter Faſſon, 1 glattes ſilb. Zigaretten⸗Etui, unten abgerundet, 1 ſchwerer gold. Ehering, gez. S. K. Juli 1909, ein gold. Herrenring mit 12 Brillanten, in der Mitte ein ovaler Opal, 1 antiker ſchwerer ſilb. Herren⸗ ring mit 9 verſchiedenen Steinen in Form einer Roſette, 1 gold. Herren⸗ ing, nach oben ſtärkerx mit einem Rubin, 1 braun überzogener Geigen⸗ kaſten, enthaltend 1 dunkelbraune hochgewölbte Geige und 2 Geigenbogen, in der Geige iſt ein Zettel eingeklebt: repariert 1914„Keßler“, 1 weitere Geige mit ſchwarzbraun. Bau ohne Bogen, 2 weiße Billardkugeln, 1 weiße Billardelfenbeinkugel mit 2 Punkten.— In der Nacht zum 14. 4. aus dem Kahn„Aſam“ im Rheinhafen 12 Sack mit je einem Zentner Weißzucker . W. don 11 000 Mark.— In der Nacht zum 18. 4. im Hauſe Lortzing⸗ ſtraße 20 pier elektriſche Motoren: Marke:„Bergmann“ und„A. E..“, eine Schreibmaſchine„Ideal“, 18 Ringe mit zuſammen 1800 Mtr. Kupfer⸗ draht(iſoliert), 6 bis 7 Ringe Kupfer⸗Leitungsdraht. Mannheimer Schwurgericht. In der Nachmittagsſitzung des erſten Sitzungstages kam zum Aufruf die Anklage gegen die 59 Jahre alte verehelichte Philippine Lange geb. Kuhn aus Frankenthal und die 27 Jahre alte Haus⸗ angeſtellte Ottilie Schauder aus Muckenthal wegen Abtreibung Die Angeklagte Lange iſt im vorigen Jahr vom gleichen Gericht wegen Abtreibung zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Als Straſunterbrechung gewährt wurde, nahm ſie ihr per⸗ pöntes Gewerbe ſofort von neuem auf. Sie ließ ſich von der Mit⸗ angeklagten mit 200 Mark bezahlen. Die von den Rechtsanwälten Dr. Schottler und Dr. Leonhardt(Heidelberg verteidigten Ange⸗ Hogten wurden nach geheimer Verhandlung verurteilt: Die Lange zu 2 Jahren, die Schauder zu 8 Wochen Gefänanis. In der geſtrigen Sitzung, in der Landgerichtsrat Dr. Ullriſch den Vorſitz führte, wurde zunächſt aufgerufen die Anklage gegen den 26 Jahre alten Heizer Joſef Möſch aus Oberhauſen wegen Raubs und Körperverletzung. Der Angeklagte hat am 25. November v. Is., abends zwiſchen nd 10 Uhr, auf der Straße zwiſchen Schwetzingen und en 66 Jahre alten Schuhmacher Martin Hiebel aus Pirmaſens, den er durch das Verſprechen, ihm eine gute Partie zu beſorgen, mit ſich gelockt hatte, angefallen, zu Boden Mich ha und ſeiner Barſchaft im Betrage von 1500 M. beraubt. öſch hatte ſich bisher nichts zuſchulden kommen laſſen. Er hat den Krieg mitgemacht und ſich gut geführt. Das leichte Geldver⸗ dienen der Schieber, das er mit ſeinem Arbeitslohn verglich, brachte anſcheinend auf den Gedanken, auf irgend eine Weiſe, ſich au nmal raſch Geld zu verſchaffen. Eine größere Summe hatte er vor einiger Zeit auch in die Hand bekommen, indem er als Kriegsbeſchädigter eine Abfindungsſumme von 3150 M. erhielt, womit er das Haus ſeiner Eltern erwarb. Am 24. November hatte er in der Baumannſchen Wirtſchaft inSpeyer den alten Schuhmacher⸗ kennen gelernt. Der hatte in Pirmaſens in einer Speyerer Zei⸗ tung ein Heiratsgeſuch geleſen und der Einfall war ihm gekommen, ſich noch einmal in das Joch der Ehe zu begeben. Da er ſchon ange nicht mehrckiſenbahn gefahren war, ſteckte der ſchnurrige Kauz ſeine ganze Barſchaft ins Notizbuch und fuhr nach Speyer. Dort erfuhr er freilich auf der Zeitungsexpeditlon, daß es mit der Heirat ni war. In der Baumannſchen Wirtſchaft erzählte dann der redſelige alte Kollege Hans Sachſens den Kellnerinnen u. a. von ſeinen Heiratsplänen, darüber wurde gelacht. Möſch, der zuge⸗ hört hatte, traf ſpäter den Alten am Bahnhof und meinte, er wiſſe eine Partie für ihn: Seine Schwägerin, eine Kriegswitwe, 37 Jahre ali und mit einem Vermögen von 12000 Mark. Außer⸗ dem bekomme ſie von ihrem Schwager, der Zigarrenfabrikant ſei und 50 Arbeiter beſchäftige, ein Haus zur Verfügung geſtellt. Der alte iß an. Zunächſt fuhren die be den nach der Schuhſtadt, um am andern Morgen nach Mannheim zu reiſen. Von Rheingu wanderten ſie zu Fuß nach Schwetzingen ufid dort wurde der Weg nach Bruchhauſen eingeſchlagen. Möſch, der dem knickerigen Alten nicht nur die Fahrt bezahlte, ſondern ihn auch gechfrei gehalten, hatte es ſo eingerichtet, daß es Nacht geworden war, als ſie auf die Straße nach Bruchhauſen gelangken. An einem Steinbruch bat er ſeinen Begleiter, ihm die Halsbinde zu lockern, da ihm nicht gang wohl ſei ünd als Liebel ſeine Bitte er⸗ — wollte, fiel er üver ihn her und machte ſich mit dem Notiz⸗ uch des Alten aus bem Staub. Heute ſuchte er die Sache ſo dar⸗ zuſtellen, daß es ihm übel geworden ſei und daß er ſich von Liebel überfallen gewähnt habe. Nach dem Gutachten des Sachverſtän⸗ digen Dr. Sprauer, hat der Angeklagte aller⸗ dings zuweilen epileptiſche Anfälle leichterer Art, aber zur Zeit der Tat konnte von einem Dämmerzuſtande nicht die Rede ſein. Der von Rechtsanwalt Dörzbacher verteidigte Angeklagte wurde unter Zubilligung milderader Umſtände zu einer Gefänggis⸗ ſtraſe von 2 Jahren 6 Monaten(abzüglich 4 Monate der Unterſuchungshaft) verurteilt und ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre aberkannt. JIn der Nachmittagsſitzung wurde gegen den Anwaltsgehilfen Ludwi pan Braun aus Helmſtadt, wöhnh. in Mannheim, wogen Totſch ags verhandelt. Der Angeklagte hat am 14. März ſeine Frau durch fünf Schüſſe getötet. Die Geſchworenen verneinten die ee worauf der Angeklagte freigeſprochen wur Vereinsnachrichten. Der Arbeitsausſchuß des Gewerkſchaftsbundes der Ange⸗ ſtellten, Ortsperein Mannheim befaßte ſich in ſeiner am 19. April ſtattgefundenen Sitzung mit der Reform des Angeſtellten⸗ Perſicherungsgeſetzes. Herr Lehn referſerte zunächſt über einige Eingaben, die der Gewerkſchaftsbund ſchon vor längerer Zeit betreffs Erhöhung der Beitragsklaſſen gemacht hatte. Er machte ebenfalls Ausführungen über die Beſeitigung der Doppel⸗ verſicherung durch die Herausnahme der Angeſtellten aus der In⸗ validenverſicherung, ebenſo üher die weiigehendſte Ausgeſtaltung der Selbſtverwaltung durch Einräumen eines großen Einfluſſes der Verſicherten in den höheren Verwaltungskorporationen der Reichsverſicherungsanſtalt. Das Arbeitsminiſterium hatte den Verſuch gemacht, die im Angeſtelltenverſicherungsgeſetz feſtgeſetzten Schiedsgerichte zu beſeitigen und alle hierfür zuſtändigen Streitig⸗ keiten dem Reichsverſicherungsamt zu unterſtellen. Die Angeſtell⸗ ten erſehen hierin eine Benachteiligung ihrer Intereſſen und es iſt notwendig, daß gegen dieſe Maßnahmen ganz entſchieden Ein⸗ ſpruch erhoben wird. Ebenſo iſt es noch notwendig, daß ähnlich wie in der Reichsverſicherung die Verſicherungsgrenze vollkommen be⸗ ſeitigt wird. Die Angeſtellten verlangen mindeſtens die gleichen Rechte wie die Arbeiter, da ihre Tätigkeit im Wirtſchaftsprozeß mindeſtens hinſichtlich ihrer Funktion geeignet iſt, als gleichberech⸗ tigter Faktor aufzutreten. In der Dieskuſſion wurde dies auch allgemein weiter zum Ausdruck gebracht und man gelangte zu dem Entſchluß, an den 6. Ausſchuß der Nationalverſammlung Berlin und an die entſprechenden Abgeordneten ſofort folgendes Tele⸗ gramm abzuſenden: Arbeitsausſchuß des G. d. A. Ortsverein Mannheim verlangt in der Angeſtelltenverſicherung völlige Beſei⸗ tigung der Verſicherungsgrenze und Erhöhung der Gehalts⸗ und Beitragsgrenzen auf 12 000 Mark.“ Danach berlas Herr Lehn folgende Reſolution, die einſtimmi angenommen wurde: „Nachdemn das Arbeitsminiſterium den Verſuch gemacht hat, die im Angeſtelltenverſicherungsgeſetz iehtrech Schiedsgerichte zu beſeitigen und die entſprechende Rechtſprechung dem Reichsver⸗ ſicherungsamt zu unterſtellen, erhebt der am 19. April d. Js. im Reſtaurant„Reichskanzler“ verſammelte Ausſchuß des G. d. A. Ortsverein Mannheim baug entſchieden Einſpruch gegen jedweden Verſuch, die durch lange Kämpfe und die durch die Angeſtellten geſchaffene Verſicherungskorporation erworbenen Rechte dem Reichsverſicherungsamt zu unterſtellen. Die Angeſtellten lehnen jedwede Verſchmelzung mit der Invalidenverſicherung ent⸗ ſchieden ab, da ſie nicht gewillt ſind, ihre beſonderen, inzwiſchen durch die getrennte Verſicherung erworbenen Rechte durch erwähnte Maßnahmen preiszugeben. Die Angeſtellten verlangen im Gegen⸗ teil vorerſt weiteres Mitbeſtimmungsrecht in den entſprechenden Verwaltungskorporationen durch maßgebende Vertretung von An⸗ geſtellten. Sie verlangen ferner vollkommene Herausnahme aus der Invalidenverſicherung und reſtloſe Beſeitigung der Ver⸗ ſicherungsgrenze, ſowje Erhöhung der Gehalts⸗ und Beitrags⸗ klaſſen auf 12000 Mark.“ Splelplan des Natlenal-Theaters Noues Theater en 3 Vorstellung 1 Vorstellung 1 21..39 A Kindertragödie 71½ Das Dreimäderlhaus 7 22. B. 40 C Der Totengidber. Hierauf:: Hanneles Himmeltahrt 7 28.. Volks-Vorstellung: Der Wildschütz 7 24. 8. 40 D Egmont 6 28. 8. 9. Vormitt.-Aufführung: Alt-Heidelberg 2 Der junge Schiller 1½ 25..39 Sieglried 3 Der'wissenswurm 7 N nNus dem Lande. Von der Bergſtraße, 18. April. Die Frühblütler haben ihren Schmuck nun allenthalben ſchon vielſach abgelegt. Das Grün drängt ſich kraftvoll hervor. Man darf annehmen, daß ſie gut durch die Blütezeit hindurchgekommen ſind. Aber ein neuer Blütenflor bereitet ſich vor: die Aepfel⸗, Zwetſchgen⸗ und andere Obſt⸗ bäume beginnen ihre Blüten zu öffnen, und die Landſchaft bietet allenthalben neue Reize. Ueberall ein Wachſen und Gedeihen bei dieſem diesſährigen überaus günſtigen, feuchtwarmen Frühlings⸗ wetter, nicht nur an den Obſtbäumen, ſondern auch auf weiter und breiter Flur. Das Wintergetreide ſteht nur zu üppig. Trockenes, rauheres Wetter wäre jetzt beſſer angelegt. Die Futter⸗ pflanzen gedeihen ebenfalls vorzüglich, ſodaß bald der Futter⸗ marzel behoben ſein dürfte. Die Bedingungen für ein fruchtbares Jahr ſind gegeben. Möchten ſich die darauf geſenten Hoffnungen erfüllen und auch unter der Bevölkerung Einigkeit und Frieden er⸗ halten bleiben, um den Segen nützlich verwenden und genießen zu dürken. Das Kartoffelausſtecken iſt ſo ziemlich beendet; auch e Frucht wäre nach dem Regen einige Zeit trockene Witterung nötig. Dinglingen, 16. April. In der Maſchinenfabrit von Deetken machte der 17jährige Rudolph Steurer ſich an einer ſtin⸗ ſtehenden Hobelmaſchine zu ſchaffen. Plötzlich geriet dieſe in Gang und der junge Mann wurde in der Mitte des Körpers ſo eingeklemmt, daß ihm ſofort das Blut aus Mund und Naſe drang und er auf der Stelle tot war Fremdes Verſchulden liegt offenbar nicht vor. LN1 2 Das Badiſche Candestheater hat die Opern„Paleſtrina“ von Pfitzner und„Der Schatzgräber“ von Schreker zur Aufführung für die nächſte Spielzeit erworben. Berliner Theater. aſenclevers„Antigone“ im Großſen Schauſplelhaus, Puritaner ſträuben ſich gegen die politiſche Tendenz auf der „Aber nicht erſt Schiller, auch Sophokles war ein leiden⸗ ſchaftlicher Polltiter. Der Dichter, der wirkliche, ſetzt frellich nicht die nackte Meinung hin. Menſchliche Seelen und Geſchicke be er, und unwillkürlich kämpft in ihnen der Geiſt—(der Geiſt der + oder der Geiſt der 9 ten). An Waltex Haſenclevers„Antigone ſt einzig die— 0 einung zu achten. Künſtleriſcher Wertun iſt dle Augele enhelt kaum wert. Wäre dieſe ungeſchickte Verball⸗ hornung der keineswegs„unmodern“ gewordenen antiken Tragödie ſchon damals, als 5 das Verbrechen beging, nämlich wäh⸗ rend des Krieges, äufgeführt worden, man hätte dem Unternehmen des Dichters und des Theaters Mut und moraliſchen Verdienſt zu⸗ eftige Sehnſucht, der blutigen Not der Menſchheit und des Vaterlandes Einhalt zu tun, einen Ueberzeugungsmenſchen verleiten konnte, gerade d 1 tragi⸗ ſchen Stoff herzunehmen und aus einem ehrwürdigen Kunſtwerk e Kapuzinerpredigt zu machen. Heute kommt der mildernde Umſtand des Zeitgemäßen der Unkunſt Haſenclevers nicht mehr in ſolchem Maße zugute, und den ewigen Ideen genügt wieder die unverdorbene ſophokleiſche Tragödie der Nächſtenliebe mit dem Leitſatz:„Nicht mitzuhaſſen— mitzulieben bin ich da“. Aber auch ſchon 1916 hätte das külnſtleriſche Gewiſſen doch wohl aufſchreien Müfſen: Junger Herr Haſenclever! Trachten Sie gefülligſt, daß Ihnen ſelbſt etwas einfalle! Laſſen Sie Ihre Hände von unſern Heilig⸗ ümern! Für den politiſchen Witz einer boshaften Portraiiſkizze ſchelms II. iſt uns das helleniſche Urbild zu gut! Für die Lange⸗ welle des endloſen Geraſſels toter Worte unſere Zeit zu koſtbar!— Bolftommene dichteriſche Impotenz, man kann es nicht anders ſagen, drückt ihren Stempel auf Haſenclevers trauriges Gemüchel. Kann Rer von Tragtt geſprochen werden, dann doch nur in Hinſicht auf jene pheten, bie vor einigen Jahren den uneigen⸗ ler des mit fremdem Sturm und Drang vollgefüllten als Bahnbrecher haben. Sehr Schau Sohn“ rulch—4 das De fl Auch die Reinhardt ſche 55— dag Bertraulen ter Haſenclever verloren zu haben. Meiz⸗ ergalende chien wurden bis zu einer eiwnaltgen Mittagsauffüh⸗ run der„Antigone eingeſchränkt. Der widmetg der + eeenre große Rumparſerie. eelongen im erſten nugewöhnſiche Wirnnden. * Regiſſeur eindrucksvollſten war das erſte Bild: die Krieger⸗, die Bürgeie, die Bettler⸗, die Frauen⸗ und die Mädchengruppen waren im weiten Raum geſondert. Sie verharrten in ſtarren, aber ſchönen Linien. Der Dialog wurde zum muſikaliſchen Kanon. Doch der Antinatura⸗ lismus gepflegter Roſen ermüdete, ſe länger Herz und Verſtand leer ausgingen; und gewiſſe artiſtiſche Mägchen erregten bei minder gläubigen Gemütern ein Lächeln. Die Arena verſchluckte einen Groß⸗ teil der Worte Gertrud Eyſoldts. Rätſelhaft übrigens, daß ein Regiſſeur, der auf ſein Stilgefühl pocht, ſich ſo fürchterlich am Stil verfündigen konnte, wie mit der Unterſchiebung Gertrud Eyſoldts für die Tochter des Oedypus geſchah. Ihr Lulu⸗Format der ſpezifiſchen Künſtlerin und ihr unklaſſiſcher Singſang wirkten geradezu komiſch. Jannings war ein ſtarker und ruchloſer Kreon⸗ Die Immer⸗Applaudierenden applaudierten. Hermann Klenzl. Frankfurter Theater. Webers„Gurhanthe“ iſt nun einmal, ſeitdem das Werk vor nahegu 100. 15 0 in Wien zuerſt au ide ührt wurde, nicht piel Theaterglück beſchieden. Das liegt, wie bekannt, an dem unglück⸗ lichen Libretto der Helmine von Chezin. das durch ſeine Verwokren⸗ heit dem naiven Zuhörer Rätſel über Rätſel gufgibt und jedet klaren, ſcharf entwſckelten Handlung entbehrt. Ob uſtav Mahlers Bearbeitung, die vielleicht die gröbſten Ungeſchicklichkeiten und Un⸗ wahrſcheinlſchke ten zu tilgen vermochte, die Oper»cetten“ wird, bleibt abzuwarten. Vornehme Bühnen werden es immer von 5 zu Zeit als ihre Ehvenpflicht anſehen, die„Guryanthe!“ aufzu⸗ fühken, und auch das Frankfurter Opernhaus hat das Werf ſetzt wieder in ſeinen Spielplan aufgenommen, Webers Muſik iſt hier romantiſch heldenhaft, es herrſchen unbedingt die heroiſchen und dämoniſchen Elemente, von ſtarkem Schwung des Orcheſters be⸗ ſeelt vor; große Rezitat've weiſen ſchon deutlich guf Richard Wag⸗ ner hin, beſſen„Lohengrin“ ohne Ihſiart und Eglantine ſa undenk⸗ ſeelt, iſt. Brech temperamentvoller muſikaliſcher Leitung fand das anfpruchsvolle Werk eine im Glnzen treffliche Unter ers Widergabe, die zuletzt durch gahlreiche Hervorrufe der mitwirken⸗ den Klnftler, deh Sirigenten und Spielleiters(ofmann) aner⸗ kannt wurde.. Sch. Kleine Mitteilungen. Schwert 8 rl Mauptmann. Carß Jader e im rüſtiaſten daß e zer ö Oberharmersbach. 11. April. Die Jemeinde Oberharmers⸗ bach hat bei einem Kriegerfeſte allen anſäſſigen Kriegern zder ihren Hinterbliebenen ein Geſchenk von 50 M. gegeben, auch den 11 Veteranen aus den Kriegen von 1866 und 1870/71. Jedes Schulkind bekam ein kleines Andenken. 8 0 * Villingen, 19. April. Durch die Konſtanzer Kriminalpolizei und die Villinger Gendarmerie ſind die hieſigen Geſchäftsleute von den Unternehmungen einer Einbrecherbande verſchont ge⸗ blieben. Nachdem die Polizei dieſe dirnfeſt gmacht hatte, fand ſie in der Geldbörſe eines der Verhafteten einen auf Villingen lau⸗ tenden Gepäckſchein. Hier wurde dann das Gepäck unterſucht, wohei alle möglichen Einbrecherwerkzeuge zum Vorſchein kamen, beſonders auch Schneidedlamanten und allerlei Eiſenſägen Die Einbrecher Treibriemen geſtohlen. Stelle geſchiedenen Knecht Johann Horn von Ueberlingen. Als er verhaftet wurde, war er gerade dabei, den noch unverſehrten Treibriemen zu verpacken. Die Diebe des Treibriemen aus dem ſtädliſchen Schotterwerk, die dieſen in kleine Teile zerſchnitten und als Schuhſohlen verkaufen wollten, konnten hierbei verhaftet werden. Törrach, 10. April. Eine für den badiſchen Arbeitsmarkt intereſſante Statiſtik wird vom Kanton Baſel⸗Stadt veröffentlicht. Danach ſind vom Oktober bis Dezember 1919 1193 Dienſtboken neu nach Baſel gekommen, unter denen allein 869 Ausländer, zum größten Teil Badener, waren. 15 Pfalz, Heſſen und Umgebung. Kalſerslautern, 14. April. Dder Mieterverein Kai⸗ ſerslautern, der im leßten Jahre über 1000 neue Mitglieder gewann, hatte am Samstag abend eine gut beſuchte Verſammlunz. Wendling von Mannheim hielt einen Vorkrag über ohnungsnot und Mieterſchutz. Er ſchilderte die immer ſchärfer werdende Wohnungsnot in Stadt und Land. Alle, Haus⸗ beſitzer und Mieter, hätten unter den Verhältniſſen zu leiden, es gehe nicht an, nur von den Leiden der einen Gruppe zu rebden. Die zunehmende Verſchlechterung des Wohnungsweſens ſei eine ernſte Gefahr für die Volksgeſundheit und auch für die Sittlichkeit. allem müßten die Mieter zul Selbſthilfe areifen und ſich zur Wahrung ihrer Belange zu Vereinen und Verbänden zuſammen⸗ ſchließen. Die Verhältniſſe hätten aber ein behördliches Eingreifen und einen weitgehenden Zwang notwendig gemacht. Hier das freie Spiel der Kräfte und die Anpaſſung der Mietpreiſe an den ge⸗ unkenen Geldwert ſordern, ſei ſo ſchlimm wie Putſch und General⸗ treik. Zum Wohl der Geſamtheit ſej der Mielerſchutz gegeben, Mieteinigungsamt und Wohnungsamt eingerichtet worden, was von der Mieterſchaft auch gebührende Anerkennung und Wertſchätzung finden müſſe, wenn auch nicht alles nach Wunſch gehe. Zur Ge⸗ winnung von Notwohnungen müſſe die Bevölkerung noch mehr Enk⸗ gegenkommen zeigen und ſich in die Notlage der nielen Wohnuig⸗ uchenden verſetzen. Das einzige durckreifende Mittlel ſef die Er⸗ tellung von neuen Wohnungen, aber hier ſtünden wir vor dein Ab⸗ grunde, indem hauptfächlich wegen der feblenden Kohten die üblichen Bauſtoffe nicht vorhanden ſind und durch Wucher und Schiebertum die Preiſe ſo in die Höhe getrieben werden, daß ein Bauen gerodezu unmöglich wird. Rettung ſei nur möaglich, wenn das Volk in allen ſeinen Teilen erkennt, wo die Schuld zu ſuchen iſt. und zu aroßen Opfern bereit iſt. und wucheriſche Ausbeutungen in der Preſſe an den Pranger zu ſtakt dem Verdienſt in der Fabrik nachzugehen, im Hauſe tätig zu reften. Es wurde noch angeregt, eine erere Verbindung unter den Vereinen herbelzuführen und einen Verband für den ganzen Bezirk ins Auge zu faſſen. Sportliche Nundſchau. Inkernatlonaler Ringer- u. Boxerwettſtreit im Apollotheater. Die Wiederaufnahme der Entſcheidung Küpper gegen Sauerer war geſtern abend auch als erſter Kampf angeſetzt, denn beide hatten be⸗ reits 1 Stunde im hartnäckigen Ringen ſich bis Küpper ſchwer . en kam. Nun ſiegten geſtern wirklich Technik und Liſt über Kra ewicht, denn Sauerer gelang es nach einer Geſamtzeit von 1 Stunde und 40 Minuten, den rheiniſchen Herkules mit Umreißer am Boden Iu werfen. Das Treffen Worgul gegen Landau dauerte nur einie Augenblicke. Der Koloß von Finnland faßte Untergriff und ſchon war e8 um den Düſſeldorfer geſchehen. Zeit 3 Minuten. Einen ſchönen Kampf lieferten ſich hierauf Lechleitner und v. d. Heyd. Der Mannheimer wußte ſtets ſich aus den Umklammerungen zu befreien und griff auch ſelbſt tüchtig an. In der Zeit von 20 Minuien konnte trotz aller Anſtrengungen leine Eniſcheldung berbeigeführt werden. Der heutige Mittwoch adend bringt den Herausſorderungskampf im freien amerika⸗ niſſchen Stil(eaich es catch ean) Mokny gegen Stolzenwald wobei ſämtliche Griffe erlaubt ſind. Am Donnerstag findet der Kam wel en einem Boxrer gegen einen Jui⸗Jitſu⸗Kämpfer um die kark, die infolge einer Wette von einem Sportsfreund geſtiftet worden ſind, zwiſchen Goldſtein und Für ſt ſtatt.(Weiteres Anzeige.) Allgemeines. „Die Benutzung der Turnhallen und Spielplätze der ſtaallichen Schulanſtalten. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat vom Beginn der neuen Rechnungsperiode, d. i. vom 1. Aprif 1920 ab, die Turnhallen und Spielplätze der Staatsſchul⸗ anſtallen den Vereinen unentgeltlich überlafſen und von der weiteren Erhebung der bisherigen Erſaßbeträge für Heizung und Beleuchtung abgeſehen. Die Vereine haben dann nur noch an den Diener der betreffenden Schule für deſſen Inanſpruch⸗ nahme eine Vergütun; von 1 M. für die Turnſtunde und von 10 M. richten. Die Ueberlaſſung der Hallen und Plätze geſchieht unter Wahrung des ſtgatlichen Verfügungsrechts einerſeits und anderſoelts unter Aufrechterhaltung der Forderung der Haftuflicht der Vereine für etwaige Beſchädigungen der Hallen und Geräte ſowie der ge⸗ Zubehörs beſtehenden Vorſchriften. Pferderennen. Köln, 20 April. Maſha⸗Rennen. 17000 M. 1. (Bimmermann), 2. Remlin, 3. To ſon. Tot.: 22:10; Platz 18. 28, 14:10.— Traum⸗Rennen. 19 000 Mark. 1. Falter(Bleuler), 2 Parma, 8. Ronbo. Tot.: 28:10; Platz: 11, 18, 11010.— Ard Patrick⸗ Ausgleich. 27 000 Mark. 1400 Meter. 1. Halunze euee 2 Eſenerunhe(Goten), 8. Grasteufel(Bauer)) Feener liefen: Men⸗ tor II und Nema. Tot.: 18:10; Platz 18, 18:10. 92000 Mark. 8400 Meter. 1. Trianon(Kuhnke) Carlcken 2 14 8. Einbruch(Teilemann). Ferner liefen: Courier, Ben rovato und Reingold. Tot: 71:10; Platz 16:10.— Tuki⸗Rennen. 17000 Mark. 1. Treuhertz(Köhnke), 2. Siegbert, 8. Satyr. Tot.: 28:10; Platz 16, 1910.— 17 000 Mark. 1. Digitalis(Edler), 2. Bummler, 3. Wildkatze. Tot.: 24:10; Platz: 14, 24, 15:10. Fußball. gr. Deutſche Jußball⸗Meiſterſchaſft. Die Spiele um bie Melſterſchaſten der Landesverbände des Deutſchen Fußball⸗Bundes wurden am Sonnta fortgeletzt. Die Ergebniſſe ſind: Norddeulſchland;: Bremen: All⸗ Turn- und Sport⸗Verein gegen Viktoria⸗Hamburg:J.— Har⸗ urg: Boruſſig gegen Eintracht⸗Braunſchweig nach Spielverlängerung 471. — Kiel: Holſtein gegen Lübecker Turnerſchaft 63.— Weſtdeulſch⸗ land: Duisburg: Spiel⸗Vereinigung Hamm gegen Raſenſport⸗München⸗ Gladbach:1.— München⸗Gladbach: Cölner Ballſpiel⸗Club gegen Spiel⸗ Verein Duisburg:1.— Mitteldeutſchland: Erfurt: Sport⸗Club Ne Wacker⸗Halle:1.—. Magdeburg: Sport⸗Club 1900 gegen Sport⸗ exein 06⸗Dresden:1.— Zwickau: Verein für Bewegungsſpiele⸗Leipzig gegen Concardia⸗Plauen:0.— Süddeutſchland: Frankfurt: Fuß⸗ ball⸗Verein gegen Kickers⸗Offenbach:1.— Nürnberg: 1. Nürnberger port⸗Club⸗Stutigart gegen VBapern:0.— Nach den biaher gezeigten 550 5 ſollten die nachſtehend verzeichneten Vereine die Mei* aft ihrer Landesverbände erringen: Süddeutſchland: J. Fußball⸗Club Nürn⸗ berg oder Payern⸗München.— Mitteldeutſchland: Verein für Bewegungs⸗ piele⸗Leipzig.— Weſtdeutſchland: Dutsburger Spiel⸗Verein.— Nord⸗ tſchland: Holſtein⸗Kiel oder Kirte de neanſchweig.— Berlin: Wacker⸗ Tegel.— Nordoſtdeutſchland: Titania⸗Stettin.— Südoſtdeutſchland⸗ Spyrtfreunde⸗Breslau. Nam Gröffuungsſpiel der t⸗Vokalrunde. M..⸗CT. 09 Lindeuhof 8 11. 1920:1 Elen 0½. Das Tarverhältueß affen, in Seres a Sclagenſel be⸗ gaſe d Ae. krüftege 185 Sen e. Ich n ſar Wrd te 08, donernd Gberl. bglonders in e A — hatten ſich als Reiſende aus Berlin ausgegeben.— In der Kohlen⸗ handlung und Maſchinenwerkſtätte J. B. Riegger hier wurde ein Der Verdacht fiel auf den kürzlich aus ſeiner Vor In der Ausſprache wurde verlanat. Schikanen ſtellen. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde den Frauen empfohlen, ſein, um dem Mann und den Kindern ein gemütliches Heim zu be⸗ für ſedes Schauturnen, das in der Halle abgehalten wird, zu ent⸗ nauen Beachbdung der über die Benützung der Hallen uid ihres 8 gegen Sport⸗Verein Waldhof⸗Mannheim 61.— München: und— —— — ,/ ,,,,e PFTETPP. ˙ AA A SS len * — Mittwoch, den 21. April 1920. — mannzeimer General· Augeiger.(Minug · musgabe. Seite. Nr. 172 * 1 —— — 75 — 12 20. 20. 80 lab u. Steine und Erde⸗ e) Bonstſge fuan⸗ industrio. striepaplere. Aeeen wncemerg Balde,-Me. de Ban IAitteld. Gw. Peter Debede Ban.u. Tonw. Aw.—-Gedbr. Jupghens Neade drs.— Angle Guase— e—— rmatur kt— dnenden 45 0 905 Motoren dergt 0 ngen 5—.— — ad. Apilin. u. Sode540.—Eahrsgl. Eisenach doed berdnstrie..Jold.Stbschan—.—.Oasmcter Deue—.—. gene dr. da. rh, Goldschmidt 380.50 Singwerkedurnbg .— isenw. Oriesheim Eleetron——Dannhorn 1 beng gaemt.—— Farbwerlke T10chel 380.80 Porzellan Wessei—.— 19 Bew. 540—flelzverkohtung—.Ler. Frink Schubt.— a Betgbau—.— Rüttgerswerke—.— Schuf. Aug Wessels 382.— Falw Woe ersleb——JAlig. Ges.(BEIn.) 370.—Dtsch. Veflagsanst.!—.— aehte eregeſp40.—-Bergmann Werke.Waggon Fuchs 370.— Uende Berg.——Peusohe Ueberseeſt228. Zelistolt Walchol 320.— een—— Ben 41“.—ffet. u. Guiſfeaumeſs10.— e e nb Bed.]. ahmeve„Am.⸗Pakl.—.— küünbe gen Caro) e(Nürnb.) 220.—[Norddeutsch. Lloyd 190.— eisdan 80 g0lSſemens& klalskef—.—Oestl. Südb.(Lomb.—— Beritn r Metallbörse vom 20. April. Preise für 100 Kg. in Mark: N 10. April 0. April eacckennter etre ürsz7))7) 4223353 95801 WWere bie e f 100 2290—3900 8 60 dalelt Synd.- Bbets)* 0.eng 880— 85 En teelen Verkehf)); 3880 88. 678909 1.et)„„„ 900-—4100 4005—400 S rr ee e ee0090 2 une) 1 Maumhelmer Ellektenhörtze. 75 Dendes und industrie. Antergebnis des 8 55 Jahresbericht mitgetellt: Die Betriebsumstellung auf die dommnen wurden die Verkaufsbureaus in Genf, Frankkurt a. M. und Mailand; die 1 Wbubectliehiich des im Vorjahr aus 3,79 Mill. M. nach Zu- Bürsenberichfe. Robert Bosch.-., Stuttgart. In Ergünzung zu unserer gestrigen Meldung über das Ge- 3. Geschäftsjahres seien folgende Einzelheiten Leugnisse ist fertig durchgeführt. Wieder in Betrieb ge- in Wien, Budapest, aber auch in Frankfurt 5 mit recht erheblichen Verlusten abgeschlossen. Der gesamte erkaufsumsatz ist trotz der wesentlich erhöhten Ver- ulspreise nicht unwesentlich hinter dem vorjahrigen zurücke⸗ nüeben, obwolll die Warenvorräte und das Nokstofflager in Wieker Höhe wie im Vorjahre bewertet sind bei we⸗ dentlich geringeren Beständen nach Stückzahl und Gewicht. Verringerte Lagerbestand bedeutet eine Verlust- r, da bei steigender Währung der Erlös für die Fertig- 20 unisse zurückgehen, während die noch mit schlechtem Geld teuer eingekauften Rohstoſe weiter verarbeitet werden müssen. angen ja die Zulunftsaussichten des Werkes in starkem von der weiteren Entwicklung unserer Valuta ab. Schon Teichen aber zum Wiederauſbau die zur Verfügung stehen- Aussigen Mittel nicht aus, denn das im Abschluß àusgewie- Seflah er. Mabe gelxi den Bankguthaben ist inzwischen längst aufgezehrt, vielmelir et das Unternehmen Bank- zuund Darlehensschulden, die ganz kuntduch böner sind als das 12 Mill. M. bewragende Ablien- ta! 8o sieht sich das Unternehmen gezwungen, einen Teil und i, Hufendten Schulden in eine feste Schuld umzumandein schlägt deshalb zu diesem Zweck vor, 12 Mill. M. Schuld- dber hreibungen auszugeben. Um diesen Schuldverschreibungen des die geuügende Sicherheit zu geben, wird die Erhöhung 101 Aktienkapitals aui 20 Millionen Mark beabsichtigt. Da tü⸗ r Satzungen hierzu lremdes Kapital nicht in Achee kommt, kann sich diese Erhöhung nur allnählich voll- 4 und sie soll zunächst um 2 Mill. M. vorgenommen wer⸗ in der Art, daß von dem in diesem jahre erzielten Rein- Jane ein Gewinnanteil von 10 v. H. im Betrage von 1,2 Mill. ben den Aktionären nicht ausgezahlt, sondern nur gutgeschrie. r auf die Kapitalserhöhung verrechnet wird. Die Aktio- hätten dann nur noch 800 000 XI. in bar einzubezahlen. Es Tbeidt damit wie im Vorjahre nahezu der gesamte Gewinn Betriebshapital dem Werke. Nenter Abschluß stent sich wie folgt: Den Vermögensteilen: Naulenſlee 7,47 C, 30), Waren 21,68(21,90), Kassenbestände, Apade enben 3,70(157 405.), Wertpapiere einschl. Kriegs- Rücketellung für 1019 6,20(12,34) Ausstände 15,20— Mien 6 Minl. M. Guthaben bei der Rob. Bosch G. m. b. H. Aurt Achalten sind—(14,96) Mill.., Beteiligungen 352 000 12 Mi 808.) steben gegenüber Verbindlichkeiten: neben al. II. Artienlapital, Rücktlagen 4,20(3) Darlehensschulden Whu tende Schulden einschl. Cewerbe- und Einkommensteuer- doke rowie Kriegssteuerschuld für 1919 35,75(i. V. in drei en arlebensschuld 15,24, Banlschuld.98, laufende Schul- Aan gſeich 3,17) Niin. M. Der Reingewinn beträgt ae an die drei Rücklagen verbliebenen ganzen Nestes von M.— 2010 107 M. gegenüber i. V. 3 799 252 M. ein- uch 60 42 M. vortrag. Flieraus gelangen 600 000 M. an Aesetzliche Rüchchage, die damit die volle gesetzliche Höhe 10 u. Hl. erreicht, 800 000 M. werden der Sonderrüchdlagel urt, die nach Durchführung der Umstellung nunmehr als Betriebserweiterung und Neubauten zu gelten und ne Höhe von 1,8 Mill. M. erreicht hat; 195 669 M. werden Ucklage 3 zugewiesen, die zu einer Rücklage flür und Arbeiterwohlfahrt, für Angestelltenlebensver- sowie für Kinder Gefallener erweitert werden Soll. Gellage wird unter gleichzeitiger Einverlefbung der M. betragenden Unterstützungskasse damit auf 18 Mill. Gerr 1l Somit verbleiben zum Vortrag auf neue Rech- 2 + 16 7 Franktfurter Abendbörse. urt, 21. April.(Eig. Drahtb.) Bei geringer Ge- unterlagen die meisten Papiere einem erheb- ursdruck. was auf Gerüchte von einer Zahlungs- einer auswärtigen Firma zurückzuführen War. — ergbau 14½(400%), Mannesmann 13%(416), Buderus ner pund Gelsenkirchen mit 340 je%, Schwach lagen Elektro Deutsch-Uebersee, welche mit 1228 342 ver⸗ lten u. Guilleaume gaben 20% nach, 310 A. E. G 226 ein, 370.— Von sonstigen Industriewerten stellten dh 6 riger: Zementwerk Keidelberg 250. Zellstoff Aoff t seo, Bad. Anilin 3440, Je 57. Aschaffenbutger Zell⸗ Noietenden ebenfalls 5% nach, 6i9½t. Unter den Valuta⸗ eu-en stelften sich Schantung 8(82). South West 5(4750. 810 mes 45(890 bis 880) niedriger. Nordd. Lloyd 190 arbwe Von Lokalpapieren steilten sich Hafermühle auf 210, bW3 abe Höchst 380%. Metallbank 239.78. Mexikaner Deitscher: 5 Rumänen steigend 180 plus 15%, Canada 1000. Petroleum 753 bis 763. 20. 5 n R * da Beree Lesteru eimert man „Verwicherungniten wie 1 1 ergebnis dieses Unternehmens. urseinbußlen wiesen auf Kali Westeregeln 28%(7400, dert die Inhaber solcher Aktien auf, . Badische Assekuranz 1850 G. umd Continentale Vers.-Aktien, die zu 100., pro Stück gehaudelt wurcten. Ebenso waren Benz⸗ Aklien im Verkehr zu 310. Wirtschaftliche Runtischau. Neue Fernsprechleitung MannheimDuisburg. Der Verein zur Wahrung der Rheinschiffahrtsinteressen hatte im Sommer vorigen Jahres eine Eingabe an das Reichs- bostministerium wegen Verbesserung des Fern⸗ sbrechverkehrs, insbesondere wegen Anlage einer neuen Fernsprechleitung zwischen Mannheim— Duisbur E ge⸗ richtet. Nunmehr wird dem Verein durch die Postverwaltung mitgeteilt, daß die beantragte Fernsprechleituns Duisburg Matmheim fertiggsestellt und am 24. März in Betrieb Senommen worden is. Die damit hoffentlich eintretende Besserung des Fern- sprechverkehrs von Mannheim in das rheinisch-westiälische Industriegebiet wird von allen kiesigen Interessenten begrüßt werden. Die Vorbereitungen zur 2. Fraukkurter Masse. Die Zeéit det zweiten Frankfurter Internatio⸗ nalen Messe vom 2. bis 11. Mal rückt nheran. Trotz Schwieriskeiten hat man sie nach Kräften geförcdlert. Am deutlichsten tritt dies im Neubau des„Hauses Okienbach“ in Erscheinung mit annähernd 2000 Quadratmeter Ausstel⸗ lungsfläche. Der Ausbau der Organisation des Mebartes zullert sich auch in der Gruppierung der Aussteller. Der Meldeschluß wurde diesmal àuf einen verhältnismälig frühen Zeityunkt galegt, um einen Ueberblick über die Zahl der Be- schicker und über ihre Verteilung auf die einzelnen Branchen zu sewinnen. So wurde es möslich. die Beschicker auf die ver- schiedenen Meßhäuser nach Branchen zu verteilen. Der Won⸗ nungsnachweis der Stadtstelle des Mebßamtis' wird diesmal im Bahnhef ssibst, und zwar im Sogenannten„roten Saal“, im Westſlügel des Hauptbaus, untergebracht. Die Parole. unter der zur zweiten Internationalen Messe eingeladen Wird, lautet diesmal„Frankfurt im Mal“, 1* Kaiser u. Co, Maschinenfabrik.-., Cassel! Das ahres- badische Finanzkreise nahestehen, weist einen Reingewinn von 21406 auf, woraus 5% Diridende verteilt werden. Die Gencralversammlung hatte den Jahresahschluß und die Bilanz genchmigt“! Deutsche Chemikalien für Japan. In Japan hat sich kürz⸗ lich eine Gesellschaft mit einem Kapital von io Mill. Ven ge⸗ hildet. deren Zweck die Einfuhr medlizinischer Drogen aus Deutschland ist. Es wird deshalb eine Einkaufs kommission nach Deutschlaudreisen, die voraus- sichtlich auch wegen Beschaffung von Farbstoffen unterban⸗ deln wird., Deutschland würde auf diese Weise zweikellos. 80 meint die„Times“. Einflul auf die japanische Farbepindustrie, diie bisher foch keine hervorragenden Ergebnisse erzielt habe, gewinnen. 5 Raueste Drahtberiehte Die Bergwerksgesellschaft Hibernia dividendenlos. Berlin. 21. April.(Eig. Drahtb.) In der Aufsichtsrats- sitrung der Bergwerks-Gesellschaft Hibernia in Herne wurde beschlossen, von dem abzüglich aller laufen- den und außergewöhnlichen Betriebsausgaben sowie der An- deihezinsen von 399 186(% 623 420) verbleihenden Rrutto- 5 gewinn Lon A 11,1 Mitionen(10/ Mill.) zu Abschrei- bungen zu verwenden und 480 o00 2= 49%(wie in den Vor⸗ jahren) als Gewinngantellauf die Vorzugsaktien zu vertellen. Dagegen wird die Verteilung eines Gewinnanteils auf die Htammaktjen nieht vorgenommen(in den vier vorangegangenen Jahren wurden 7½, 1f, 15 und 1196 attf die Stammaktien verteilt). KAunerikas verkehrte Goldpollitik. Washington, 21. April.(Priv.-Tel.) Bie„Times“ ver⸗ Effentlicht einen scharfen Artikel über die verkehrte Goldpolftik der Vereilnigster Staaten, die für Amerika selbst von Kroßem Schaden sei. Diese Folitik be- stehe darin. alles Gold nach Amerfk a abliefern 2u lassen, um damit Europa immer mehr auf das Papiergeid an- zuweisen. Viel besset sei die entgegengesetzte Politik, dlie darin bestehe, Europa wieder eine gesuncle Grundlage für scine Finanz-Sanierung durch die Belassung von großen Goldbe- ständen zu schaffen. Diese Kritik fiadet auch den Belfall sämtlicher Finanzfachzeitschriften. Kapitalerhöhungen. Betlin. 21. April.(Eig. Dratb.) Die bedeutende Er⸗ höhung von 300 o0 auf 10 Mill.„ beantragt die Bayer n- Werke für Holzverwertung.,— Die Feist Sektkelletei.-G, in Frankfurt a. M. beantragt eine Kapitalerhöhung um M s00 b00 Stammaktien sowie 250 00⁰ 6½ iger Vorzugsaktien mit mehrkachem Stimmrecht auf 21 Mill. A. Die Waldorf-Astorfe Zigaretten⸗ — Fabrik.-G. in Stuttgart setet zuf die Tagesordnung ihret zum 19. Mai einberufenen(ieneralversammlung dle Er⸗ höhung des Aktienkapitals um.5 Mill.& 6% er zu 110% rückzahlbarer Vorzugsaktien mit zsfachem Stimmrechit auf 0, Millionen AH.— Eine auf den 8. Mei einberufene General- versammlung der Mainzer Ak tlen-Blerbrauerei soll über die Frhöhung des Aktienkapitals um 300 c 69 iger Vorzuksektien mit zehnfachem Stimmrecht auf 36 Minl. Reschluß fassen.— Die Eisenbeton-Schiffbau. in Hamburg verteilt für 1919 wieder keine Dividende. * Berin, at. April.(Eis. Drahtb.) Ne Deutsehe Frster Sd dseePheosphat-.-G. Bremen, die ralt einer 32 panischen Cruppe zweeks Ankants des unter japanische Herrschaft geratenen Besitzes der Gesellechaft uud Ueber“ lassung von Ausbeutungslizenzen in Fühlung getreten ist, for⸗ für welche die erste Einzaklung von A 780.— für jede Aktie noch nicht geleistet ist. auf, cliese zuzüglich 8% Vorzugszinsen ab z. April 792 zu fagten. 1 Berlin, 20. April.(Eig. Drahtb.) Wahrend die Ein- uind Ausſuhrerſaubnis für Textilwaren im allgemeinen der Reichsstelle kür Testihwirtschaft Auslandsabteſfung Berlin zusteht, ist für die besetzten Gebiete ein besonderer Kommissar in Aussicht genom- men worden. Diese Stelle soll in wenigen Wochen ihre Arbeit beginnen. Bis dahin werden die linksrheinischen Aufträge wei⸗ terhin von der Berliner Zentralstelle bearbeiltet. W. Berlin, 20. Aptil.(Drähth.) Der Gelsenkilrehener Bergwerks-Akliengesellschaft ist gestaitet Wor⸗ dden, für das Geschäftsjahr olg die Büanz, die Gewinn. ung Vertustrechnung und den Geschäftsbericht zunßchst bis, 1. No- vember 19z0 dem Aufsichtsrat, bis 31. Dezember 1820 der Ge-. 4 nerulversammlung vorzuſegen. Der Bilanzaufehud ere folste im Hinplick aul die Tingeklärtheit der Entschädisungs⸗ ſrugr hinsichtlich der lotheingisch-französisch-belgischen Be- sitztümer der Gelgenklrehener Bercwerksgesellschaft. 1. Düsselgort, 20 April.(Eig. Drahtd) Das Siegertünder 2 ee e e M. 30 pro Toms Kohepat und um M. ur geröscte ntesenzsteld Vrzge- Vernmen lir Cer Nicust April Die newen Preise gpiten auclh fcr Maz, kalle dize etete 388.0 NM. t azt pr Tenme dem Maunkeimer und and de Kme daler welter Aen- a. gggber ſür Dr K. Gſes fur Augetgen Sart 2660 vng ee de dal eß dele de e, Mereseeen Gereeeee Waren und Harkte. Baumwoll-Bericht. Der Baumwoll-Bericht von Knoof u. Fabarius. Breinlen berichtet über die Lage: Die feste Stimmung des Marktas hat sich weiter verschätft. Man schließt bei erheblichem Preisaufschlag auf der ganzen Linie am 16, April wie folgt: mid. dispd. Mai Juli Oktober in Liverpool am 16. Apru 29.39 d. 25.86 J. 28.43 d. 24.22 d. in Newyork„ 16.„ 43.23 c8. 42 25 cs. 39.75 c8. 36 60 C8. in Neworleans„ 16.„ 41.78 c8. 41.28 cs, 39.68 C8. Immer klarer dringt die Erkenntnis in weiteste Kreise, daß die Weltversorgung für den kommenden Sommer den vor- liegenden Bedürfnissen in vollem Umfange nicht gerecht wer⸗ den kann— besonders was gute Spinnbaumwolle anbelangt. Infolgedessen erhöht der Süden seine Förderungen fast un⸗ tnterbrochen. Es kommt hinzu, dal England für alle Klassen über middling, sofern sie nur irgendwie einen Stapel von voll 28 mmin aufweisen, hoke Preise zahlt und für 28/9 mm Prämien bis zu 2 cs. bewilligt. Das sind trübe Aussichten für unsere deutsche Industrie, die allem Anschein nach nur für kurze Zeit gedeckt ist. Der Eisenbahnerstreik in Amerika verschärkt die Lage wesentlich. In Verbindung hiermit seien noch fol- gende Ziſfern unterbreitet: Der Vorrat in den Vereinigten Staaten am 1. März 1920 wird geschätzt auf.649.669 Ballen gegzen 9,025.609 Ballen am 1. März 1919. IVom deutschen Weinmarkt. Eine gewisse rückläufige Bewegung im Weingeschäfte hat sich in der Pfal z seitſ einet Woche bemerkbar gemacht. Das Geschäft ist merklich àa b⸗ Ketlaut. In der Pialz werden clie bisherigen kohen Sötze überhaupt nicht mehr geboten. In anderen Gegenden, wie Rheinhesgen usw., macht sich eine derartige Erscheinung bis jetzt noch nicht geltend. Doch dürfte allem Anschein nach der Höhe punkt der Preise erreicht sein. Gegen die Preis- treibereien im Weinverkauf geht man in der Pfalz weiter vonr. Von Umsätzen in lolger Gewächsen wurden aus den verschie⸗ denen(tebieten bekaunt: aus Rkeinhessen zu el 21—4 000, von der Nahe in Preislagen bis zu 38 000,. im Rheingau bis A4g cop, an der Mosel von 20 O00—40 000. PFranken er⸗ rielte füf die 100 Liter i919er 1350.—2480, Baden SO18ο und darüber. Letzte Meldungen. Zur Verhaftung Hölz'. „ Berlin. 21. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Räuherhauptmann Hö1z hat bei ſeiner Verhaftung einen De⸗ potſchein zu vernichten verſucht, welcher auf 245 000 einbe⸗ gahlte Depoſttengelder lautet. Ferner hatte Hölz für eine halbe Million Brillanten in den Kleidern eingenäht bei ſich. Bewirlſchaftung der pfälziſchen Moore. c München, 21. April.(Priv.⸗Tel.) Der bayeriſche Stagt hatte ſeit einiger Zeit ſeine Pfalzfürſorge auch auf das Gebiet der Bewirtſchaſtung der ausgedehnten välziſchen M oore verlegt. Die Landesanſtabt für Moorbewirtſchaftung in München iſt mit der Errichtung einer eigenen Wirtſchafts⸗ und Beratungsſtelle zu Land⸗ ſtuhl einem langgehegten Wunſche der Pfalz nachgekommen. Ueber den Aufbau und die Tätigkeit dieſer neuen Einrichtung iſt von all⸗ gemeinerem Intereſſe, daß die Station vorläufig mit einem Aſſeſſor der Moorkulturſtalton Dingolſing in Niederbagern, Dr. W. Güm⸗ bel, und einem Kulturauſſeber beſetzt wird. Dder Ausgangspunkt für die Tätigkeit der Station in Landſtuhl wird die Kultipierung des ſogenannten Ohlkorbs an der Eſſenbahnlinie Kaiſerslautern—Hom⸗ urg ſein. Hand in Hand damit geht eine Aufnahme des geſamten Moor⸗ und Oedlandgebietes der Pfalz. Mit dem Staat und Privaten können ſederzeit Pachtvarträge abgeſchloſſen werden, wenn die Ve⸗ ſitzer nicht in der Lage ſind, gräßere Flächen ſelbſt zu kultioleren. Solche Abſchüſſe lauten in der Regel auf drei bis vier Jahre. Die Station übernimmt die Kulfivierung, hat während dieſer Zeit die Nußnießung und gibt nach Ablauf derſelben die Pachtflüche in kulli⸗ viertem Zuſtande als Wieſe ober Ackerland wieder an den Veſißzer qurück. Sozlaldemokralen und Chelſllich⸗Sozlalen in Deulſch⸗ Oeſterreich. Wien, 21. Apriſ. In der Natlonalverſammlung begann geſtern die 2. Leſung des chlages für 1919/0. Der Verlcdterſtotter Baner de 9ch bie Höhe des Defizils von 98 Millionen und be⸗ tonte die Notwendigkeit einer beſchleunigten Erledigung der Ver⸗ mögeangabgabe und der anderen Steuerborſagen. Dein F(Großdeutſch) erinnerte an die Weigerung der Groß⸗ deutſchen, 1 5 Unterzeichnung des St. Germainer Frietensvertrages zuzu⸗ ſtimmen und bemerkte, poir verlangen das Selbſtbeſtimmungsrecht, da dieſer Staat nicht lebensfähig iſt. Für uns gibt es nur eine Möglichkeit, lehenfähig zu werden, Anſchluß aun das Deutſche Reich. Zuſammenbruch der Verwaltung, ſowie den Partei⸗ kderorismus der, Sogialdemokraten, der das Verhältnis der koalierten Parteien vergifte. 5 835 Der Stagtsſekretür für die Alranſen, Relſch, teilte bezüglieh der anskändiſchen Kredithilſſe mlt, daß von Amerika, England und Itellien gauz pofttive Zuſagen borliegen und auch aus den neutralen Staa⸗ ſen mehrfach Mitteilungen in dem Sinne einlieſen, daß auch ſie ſich au bieſer internotionalen Kredſthilfe für Oeſterreich betetligen würden. Mor⸗ werde in Paris eine biesbezügliche Beratung der Betefligten ſtattfin⸗ Der Staatsſekretär fündigte an, er werde eine Vorlage einbringen, baß das ausländiſche Kapftal, weſches ſich inkändiſchen Probuktiansunter⸗ nehpmungen zuwende, von der künftigen einmaligen Bermögensabgabe nicht betroffen werden ſolle. 8 Der Sozialdemokrat Adler beionte die Entſchloſſenholt dos Prols⸗ tarkats, die Bermögensabgabe zur, Kardinalfrage zu machen. Die Sozialdemokratie betrachte nach wie vor den Anſchluß Deſter⸗ reichs an Deutſchland als die einzig mögliche politiſche Löſung. * Wasserstandsbeobachtungen im Monat April Pagelstaſſon vem Datem W0 bele. L. erkungen 7 ternn% Wende e br 12 25 1E 4% Bene„„ Aen ¹„ 0 305 9.2* 558 925.N. 4 le JVVVTV Verm. à Uhr RRFCC Mrchm. 2 Jur vVm Neukar: Bahnbelm 0 34 308 404 7%%½ Vorm. 7 U7 ſtennenan„ f8 870 das af 870 5J Verm. 7 Ur Westwiad, begeokt** Waklerausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachbruck würd gerichtlich verfolgt. 22. April: Sonne, Wolkenzug, angenehm 23. April: Veränderlich, normale Temperatur. Wterngsbr belst. eeeedee gerede— edee, 7 Are- Fonn⸗ 781 Hehste enoter. 7 75 7.8 Temp. Gemerküngeg Uaton Seend 17 00 n der ee et iter auf 595 ins dewöle mm Hend 0. dren d, den qm d r 0. xun) 9 729 22 2 12 e ee 16. Karnnt 438 75.⁰0 44 90 5 Soa daewoikt Aprif 7544.8 9,0 9. 6³ 13˙ ile beueeht 10. Kpel 7 11³ 2 20 aüi et. Weede. 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Ringkampf, alle Griffe erlaubt Mohng Leg. Stolzenwald Fachetdungskampf Aranzwald gegen v. d. Heyl Sauerer gegen Wanſek. Walece mele in Memefet. Sonntag, den 25. April, abends f8ʒ Uhr im Nibelungensaal: Ter Mücabend Mitwirkende: Irene Eden- Henius beide v. Mannheimer Alfred Landory Nationaltheater. Das verstärkte Orchester. Programm: Helters Lleder, Arien und Duette, Opereſten- und Walzermusik. Eintrittskarten zu 3. 2, und 1 Mk.(dazu 30% Steuer), in Rosengarten. 89 Der Vorverkauf(ohne Preisauischlag) beginnt am Donnerstag. Kassenstunden täglich 11—1 und 1½—4 Uhr, Sonntags 11 bis 1 und 1½ Uhr dis honzenbeginn. Die Veranstalung findet ohne Witschalts- betrieb statt. —— Rosengarten— versammlungssanl Dlesen Piellag, Ben 23. April, abds. ½28 Uhr Ludweig Hardt Verse von Goethe. Liliencron, Rilke(z. f. n. d. Manuskript). Heitere Mürchen von Andersen. Grimm. Storm. Grotesken von Morgenstern, dazu Poriräts Berliner Schauspieler: Basser- mann. Pallenberg. Moissi, Kaygler, Wegener.a. 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Dio dieſes 9 1 2 für die Zent vom April 1920 ab für jede üapatmde(bis dahin —4 20 — Dle Landeskohlenſtelle J echlügt dem Berbraucher den Elrem zu kanlderhandlungen 45 die Anordnungen 185 ettrauensmannes in dringenden Notfällen dei 9 des nach vorau beſonderer Warnung wiederh ol noimendig werdender Grbebung Narees eene innerhalb ber feſtgeſebten Ftem Landeskohlenſtelle kann die Befugnis zur Nalgandlderrung in geeigneien Fällen auf den nensmanm übertragen. Wennzelrn den 15. Aprit 1920. Der Stadtrat. Die Verrechnung erfolgt jeweils 760 des Siotterns u. Beſeitigung durch Selbſtunterricht⸗ von L. Wärngoke. Hangover, Frlesensx. 33 ſenden. Geben Sie kein Geld aus für nutzloſe Kurſe u. Nachahmungen der Warneckiſchen Methode. Warnecke iſt der allein Erfinder dief vorzügl. bew. Methode. 4000 Grüserer Posten Instanaensmaterlallen und Beleuchtungsarmaturen ſowie 300 Beutel- elemente, 100 Trockenelemente, 300 Batterien für Taschenlampen. 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Die ſchwarz · rot⸗goldenen Mehrheitsparteien erwarteten nämlich— und das mit Recht— ein 4 Volksgericht über ihre Unfähigkeit und ihre einſeitige Parteiherrſchaft. Dieſes Volksgericht wird ihnen nicht erſpart bleiben. Zwar glaubt die Mehrheit heute Oberwaſſer zu haben und den Berliner Militärputſch Kapp⸗Cüttwitz gegen uns ausbeuten zu können. Sie will ihn durch⸗ aus an unſere Rockſchöße hängen. Unſer Abgeordneter in der Nationalver⸗ ſammlung hat ihn von der erſten Stunde an verurteilt und an ſeinem raſchen Abbau erfolgreich mitgewirkt. Die Partei verurteilt jede Gewaltaktion wie ſie die Revoluion vom 9. November 1918 als ein Verbrechen verurteilt hat. Die mehrheit aber muß gezwungen werden, ſich zu verantworten vor dem Volk für ihre Taten und für ihre noch zahlreicheren e Der deutſche Wähler wird und muß fragen: „ W56 Ae die Verſprechungen vom 9. Noyember 1152 Friede, Freiheit, Brot! Das war die parole damals. Friede??— der Franzoſe beſetzt deutſche Städte, wo und wann er will. Freiheit??— Freiheit haben in Deutſchland nur die Schieber und diejenigen, die nichts arbeiten wollen. Brot??— Was iſt für die Ernährung getan worden, ſeitdem die Mehrheitsparteien am Ruder ſind? Ordnung und Arbeitsmsglichkeit ſollte gewährleiſtet werden. Das war der Dorwand, unter dem ſich demokraten und Jentrumslente von den Revolutionären Minſſterpoſten ſchenken ließen. Ordunung und Ruhe??— Im Ruhrgebiet ſchießt eine wohlorganiſierte Bolſchewiſtenarmee mit 15⸗Zentimeter⸗Kanonen unter der Führung ruſſiſcher Revoſutionäre(Radek, Dobelſohn, Marcuſe). Arbeitsmöglichke??— Streik, Streik und abermals Streik in allen Betriebszweigen, in allen Gegenden Deutſchlands. Ein Volksſtaat ſollte peulſchland werden, getragen vom freudigen vertrauen des mündigen Volkes. Volksſtaat??— Einſeitige Herrſchaft der ſogenannten Arbeiterſchaft(als ob andere Ceute keine Arbeiter wären); dazu eine Regierung, die keine Autorität hat, ſondern nur Augſt um die Mandate der hinter ihr ſtehenden Mehrheit, eine Regierung, als deren Führer bis vor Kurzem ein Erzberger möglich war. Wir Deutſchnationale fragen: War dieſer ſchwarz · rot⸗goldene Bankerott notwendig? und kommen zu dem Ergebnis: Nein, dieſer oſſenkundige VBankerott hätte verhindert werden Lönnen, wenn die Regierungsparteien deutſche Volkspolitik und nicht parteipolitit getrieben hätten. die Summe von Unzufriedenheit, die auf dem Schuldkonto der Regierungs⸗ parteien ſteht, wäre nicht ſo hoch, wenn man die deutſchnationalen Forderungen 4 55 hätte, Forderungen der einfachſten politiſchen u. wirtſchafts⸗ politiſchen Vernunft und Gerechtigkeit. die deutſchnationale volkspartei fordert ſeit langer Seit U..: Wahl des Reichspräſidenten durch das Volk, wie es in der Verfaſſung vorgeſehen iſt. mit aller Energie wenden wir uns gen den von ſozialdemokratiſcher und demokratiſcher Seite unternommenen Auſchlag, dem Volk die direkte Präſidentenwahl zu nehmen. Fachleute an die Spitze der Miniſterien! Deutſchland liegt ſo ſchwer darnieder, 945 der beſte Fachmann für einen Miniſter⸗ poſten gerade gut genng iſt. 1'onzenwirtſchaft kann ſich das deutſche Volk 1 50 erlauben. Mehr Unabhängigkeit 155 deutſchen Staaten von Berlin! Eine verſchärfſte und überhaſtete Zentraliſation in Berlin, wie ſie die Mehr⸗ heitsparteien mit ihremEinheitsſtaat“ wollen. lehnt die Deutſchnationale Volkspartei ab. Je arößer die Ubhängigteit von dieſem Berlin, deſto größer die Neichs⸗ verdroſſenheit. Wir fordern ein ſtarkes Reich, aufgebaut 25 den Naae des erſten Reichsbaumeiſters Bismarck. Sofortige Auflöſung der Kriegsgeſellſchaften, Beſchleunigter Abbau der Zwangswirtſchaft! die produftion ſördern, muß die Parole ſein, nachher erſt verteilen! Praltiſche Landwirte müſſen die Fragen der Candwirtſchaft entſcheiden, nicht Arbeiterſekretäre. Unſere Kriegs⸗ und Revolutionswirtſchaft iſt bankerott, die Kriegsgeſellſchaften ſind ein Tummelplatz äußerſt„geſchäftstüchtiger Juden. Rückſichtsloſer Kampf gegen Schiebertum und Wucher! Der ſchrankenloſe Egoismus muß überwunden werden. Der Grund det zunehmenden Korruption und der bejammernswerten Wirtſchaftsmoral iſt die Cat⸗ ſache, daß der Ehrliche, rein wirtſchaftlich betrachtet, immer wieder der Dumme it. das gute Beiſpiel muß vos Oben gegeben werden. Erzberger — Parous— helphandt und Konſorten können das natürlich nicht. Schließung der Grenze gegen die Oſtjuden! Das deutſche Volk hat Wucherer und Schieber genug in——5 Reihen; es braucht keinen Zuwachs aus polen und Galizien, ſchon im Hinblick auf die ſtarke Wohnungsnot. Die Führer der deutſchen Bolſchewiſten ſind größtenteils oͤſtliche Juden. Wären es Ruſſen, ſie wären ſchon längſt ausgewieſen. Oſtjuden er⸗ ſich in Deutſchland einer auffallend rückſichtsvollen Behandlung. Mitbürger! Mitbürgerinnen! Deutſchland wird nicht errettet durch politiſche Redensarten. Die Parteiwirtſchaft iſt die Mutter der Morruption. Laßzt Euch nicht irre machen durch kindliche Redensärten wie: Die Kepublüt iſt in Gefahr!“ die Republik iſt nicht in Gefahr— Sefahr dreb nlir 15 ſchwarz⸗rot⸗goldenen Parteigerrſchaft. Es iſt weiterhin eine Verleumdung uuſerer zu Beh— 5 Partei ſei die Partei der Junker und Großinduſtriellen. In unſerer National⸗ verſammlungsfraktion ſitzen vier Arbeiterſekretäre, vierzehn bürgerliche Bauern und nur ein„Junker“ und ein Großinduſtrieller. Wir ſind eine Volkspartei. Wir erſtreben den ſozialen Frieden, Beteiligung der Arbeiter an den Erträgniſſen ihrer Arbeit. Wir fordern für jede fleißige und ehrliche Arbeit das verdiente Einkommen, für Arbeiter und Beamte den Seitverhält⸗ niſſen angemeſſene Cöhne und Gehälter. Die Deutſchnationale Volkspartei ſteht auf dem Boden der Verfaſſung. 0O˙ Republik oder Monarchie, iſt eine Frage, die heute gar nicht zur Entſcheldung ſteht und die überhaupt nur auf verfaſſungsmäßigem Weg aee werden kann und darf. Heute iſt die breunende Frage: Wie kommen wir heraus aus 5 Elende Wie bauen wir auf? Und die Antwort heißt: Die Kraft lebendigen Chriſtentums, der Segen des weünchen Jamilienſinns müſſen unſerm Volk in erſter Linle erhalten bleiben. Weiter müſſen wir die Herrſchaft des Parleidünkels überwinden. Parteipoliit kann uns nicht helfen. Wir müſſen gemeinſam arbeiten, arbeiten und weniger reden urbeiten in der Wirtſchaft, im Staat und an unſerm Volkstum. Wir müſſen wieder ein einig Volk werden im Zeichen eines ualionalen Willens und eines völtiſchen Sinnes. Ein einig Volk! Boltk aber iſt: was gemeinſame Nol fahlt. N Die deutſche Not iſt rieſengroß. Wer ſie mit uns fühlt, der ſchließe ſich unſerer Deutſchnationalen Volktsbewegung an. Ner Lundesborfand der Neutihnntnter Volkspatlel(Chriſtl Volkspartei in dabe Landesgeſchäftsſtelle: Karlsruhe, Amalienſtraße 25(Eingang Waldſtraße) Konto bel der Rhein. Kreditbank, Filiale Narlsruhe Jahee bn Waſos!! poſuchec · lonto Karlsruhe Nr. 18 702 Alnſere Geguer ſhninnen in Gtbl —