aauoo 1920.— Nr. 199. liger Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ ebuhr..—. Poſtbezug vierteljährl. M. 15.— olene Poſtgebühren Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe eder eit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe 1. B. u. Nr 2917 Ludwigshaſen a. Rh. Geſchäfts⸗NRebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwegingerſtadt: Kepplerſtr. 42 raht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Linbenbof: Gontardſtr 4. Frernſprecher Nr. 7940—7946. D — Anzeigenpreiſe: Bei jederzeitigem Widerruf d. 1 ſpaft. Rolonelzeile.80 Mk. ausw..80 Mk. Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 5Mk. Annahmeſchlus: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tugen, Stellen u. Ausgaben zoird keine Verantwortung übernommen. Höh. Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. beſchrän kte Ausgaben od. für verſpätete Au'nabhme von Anselgen. Vorſchau auf Spa. Was werden wir zahlen. müſſen? Berlin, 8. Mai. Vor einer Ueberſchätzung der Einladung nach Spa haben wir lürzlich gewarnt. Eine geſunde Skepſis kann niemals ſchaden, es ſei denn einer liebenden Seele gegenüber, auf deren Gefühl kühler Zweifel wie Meltau ſintt. Aber unſere ehemaligen Kriegsgegner lieben uns nicht und haben trotz Friedensſchluß uns ſo unerbittlich drangſaliert, geduckt und gedemütigt, daß ſchon die nackte Erlaubnis, endlich einmal mit ihnen verhandeln zu dürfen, die Gefahr nahebringt, dieſes Ereignis nicht als Selbſtverſtändlichkeit zwiſchen geſitteten Menſchen, ſondern als Beginn einer Friedensvertragsreviſion zu begackern. Den Fortſchritt, der in der Einladung nach Spa liegt, leugnen wir nicht, aber er iſt nur relativ zu bewerten und doch nur eine Nuß mit halbem Kern. Wir können, ohne uns der Flaumacherei ſchuldig zu fühlen, getroſt ſagen: würden die Alliierten nicht einen Vorteil darin ſehen, uns nach Spa zu bit⸗ ten, ſie würden es nicht tun; oder anders ausgedrückt: würden ſie nicht einſehen, daß ſie ſich mit dem bisherigen Verhalten in eine Sackgaſſe verrannt haben, ſie würden nicht zu dem Punkte zurückkehren, wo der andere Weg, der der Verhandlungen, ab⸗ biegt und den ſie in Siegesſtolz verſchmäht haben. Einen Frie⸗ den diktieren mit unerträglichen Bedingungen und ſeine Unterſchrift erzwingen, iſt leicht, wenn man im Beſitze von Heeren und Kriegsmaterial iſt, der andere aber in Ohnmacht geſtürzt wurde. Schwerer iſt es, die Erfüllung eines ſolchen Vertrages durchzuſetzen; und hier trifft das Wort von Buſch zu: Vater werden iſt nicht ſchwer, Vater ſein das iſt ſchon mehr. Die Väter des Gewaltfriedens wollen ſich alſo über die Erfüllung des Vertrages mit uns mündlich un⸗ terhalten und wollen uns, wie es in der kalten und war⸗ men Note aus San Remo vom 26. April heißt,„keine allzu engherzige Interpretation des Friedensvertrags aufzwingen“. Dieſer ſchöne Satz, der einem Täublein mit einem Oelzweig ähnlich ſieht, iſt leider umgittert von Bajonetten. In derſelben Note wird, unter Bruch desſelben Vertrages, den man nicht engherzig interpretieren will, mit der Beſetzung neuer Teile deutſchen Gebietes gedroht, um die„Durchführung der Ver⸗ tragsbedingungen ſſcherzuſtellen.“ Die Auslegung der San Remo⸗Note iſt in London und Rom verſchieden von der in Paris, wie ja überhaupt die Note deutlich zwei Handſchriften, die von Nitti und von Millerand zeigt, von Lloyd George in ein Faszikel zuſammengebracht und etwas retouchiert. In Spa werden, neben den Kohlenlieferungen, zwei Fragen im Vordergrund ſtehen: Deutſchlands Heeresſtärke, VBeutſch⸗ lands Entſchädigungsſumme. In beiden iſt Frank⸗ reich unſer unerbittlicher Widerpart. Der, durch Verträge oben⸗ drein rückverſicherte Sieger fürchtet ſich vor 200 000 Reichs⸗ wehrſoldaten, beſteht auf den vertraglichen 100 000, beſteht auf der reſtloſen Ablieferung bezw. Zerſtörung von Kriegsmate⸗ rial. Politiſche und wirtſchaftliche Fragen aber ſind heute nicht mehr zu trennen und, ohne ketzeriſch zu ſein, darf man wohl ſagen, daß die wirtſchaftlichen Fragen ſogar die anderen beherrſchen. Wenn Deutſchland unter dem Druck der Ver⸗ pflichtungen des Verſailler Vertrages ſich nicht erholen, nicht mehr recht atmen kann, wenn es wirtſchaftlich zu Grunde geht, kann es ihm eigentlichgleichgültig ſein, wie groß die Kopfſtärke ſeiner Armee ſein darf. Auch die Rüſtung von 100 000 Mann würde dann unſeren Bruſtkorb zerdrücken. Unſer Reſt von Heer koſtet ja ſchon jetzt mehr als unſere ſtolzen Rieſonarmeen nebſt der gefürchteten Kriegsflotte. Die Achſe der Verhandlungen wird die Frage bilden, die jetzt aus dem Dunkel brütender Ungewißheit langſam empor⸗ ſteigt: was werden wir an Entſchädigung zu zahlenhaben. Man muß ſich daran erinnern, wie ſchwer der Alpdruck auf uns lag, als uns verweigert wurde, in den Friedensvertrag eine feſte Summe hierfür einzuſetzen. Bis 1921 ſollte die Wiedergutmachungskommiſſion, deren Vor⸗ itzender unſerer intimer Feind Poincare geworden iſt, ein⸗ g die Summe feſtſtellen. Kurz vor dem Ultimatum wurde uns im Juni v. J. in einer Note das Zugeſtändnis gemacht, wir dürften in einer Friſt von 4 Monaten nach Inkrafttreten des Friedens ſelber Vorſchläge machen, und wenn dieſe binnen zwei weiteren Monaten zu keinem Ergebnis führen, dann erſt würde die Beſtimmung des Friedensvertrags angewendet werden. Dieſes uns zugeſtandene Recht läuft erſt am 10. Mai ab. Umſo ſeltſamer war es, daß in der Erklärung von San Remo Deutſchland mit dem Vorwurf belaſtet wurde, es habe noch keine Vorſchläge gemacht. Aus einem gnädig bewilligten Recht wird hier eine Pflicht gemacht und noch vor Ablauf der Friſt eine Erfüllung verlangt. Das macht uns ſtutzig. Die Alliierten haben es plötzlich ſehr eilig zu erfahren, was wir zu zahlen gedenken, während ſie doch eigentlich den Standpunkt vertreten, daß ſie zu dekretieren und wir zu gehorchen haben. Als wir bei den Friedensverhandlungen 100 Milliarden Gold⸗ mark anboten, allerdings unter gleichzeitiger Milderung mehrerer Bedingungen, wurde das hochmütig abgelehnt. Es könnte ſein, daß die Entente dies inzwiſchen bitter bereut hat: denn die Zeit hat ſich geändert und für Deutſchland könnte heute nicht einmal mehr die Hälfte jener Summe in Betracht kommen. Damals war für Deutſchland noch die Möglichkeit ge⸗ geben, ſich in abſebbarer Zeit wieder emporzurichten. Die Entent⸗ hat dieſe Möglichkeit verſchüttet. Sie hal unſerem Staatskörper wichtiger Gebiete beraubt, aus denen uns Getreide, Kohlen, Erze zufloſſen, und mit ihnen auch eine ſtattliche Reihe von Steuerzahlern genommen. Sie hat uns Kohlenverpflichtungen auferlegt, während wir ſelber frieren und unſerer Induſtrie das„ſchwarze Brot“ fehlt. Wir haben Lokomotiven abliefern müſſen, ſodaß unſere Verkehrsrerhält⸗ niſſe wie für ein kleines Ländchen zugeſchnitten werden mußten. Wir ſind verpflichtet, ein viel zu großes Beſatzungs⸗ heer zu ernähren und zu beſolden. Man hat uns die Handels⸗ flotte genommen. ſodaß uns die eigenen Transportmittel für überſceiſche lebensnotwendige Rohſtoffe feblen. Man hat ſchließlich unſere Voluta ſo heruntergedrückt, daß das wenige, was wir an Geldwerten noch hatten, auch noch daraufging, um uns vor dem Verhungern zu retten. Wenn Deutſchlands wirtſchaftliche Kraft jetzt ſo geſunken iſt, daß es trotz hohen, kaum erträglichen direkten Steuern nicht eimmal die Inlands⸗ ausgaben decken kann und wenn nun für die Entente wenig übrig bleibt, ſo trifft die Hauptſchuld daran, auch wenn wir unſere eigenen Fehler(Streiks, innere Wirren) nicht ver⸗ tuſchen, die Entente ſelbſt. Nun wollen ſie mit milden Sitten ſich mit uns über die Geldfrage unterhalten. Jetzt würde ſelbſt der Vorſchlag des Prof. Keynes ſchon zu weitgehen, weil unſer Eeldwert inzwiſchen zu rapide heruntergeſtürzt iſt. Keynes ſchlägt in ſeinem Buch vor, daß Deutſchland 40 Milliarden zahle, davon dürfe es 10 Milliarden für ſchon geleiſtete Ver⸗ pflichtungen abziehen, der Reſt ſoll ſich auf 30 Jahre von 1923 ab rerteilen. Nun wäre ja eine Milliarde pro Jahr bei unſerem Rieſenetat nicht ſchlimm, wenn nur die eine Mil⸗ liarde in Wirklichkeit nicht 10 Milliarden bedeuten würden. Eine ſolche Belaſtung für die Dauer von 30 Jahren könnte Deutſchland nicht übernehmen und nicht ertragen. Aber auch wenn wir das Doppelte dieſer Summe an⸗ bieten würden, Frankreich würde unzufrieden ſein, ſeine während des Krieges gefliſſentlich genährten Hoffnungen und Erwartungen haben ſich allmählich zu einer Ueberzeugung verſteinert, daß Deutſchland alles bezahlen müſſe, und daß Deutſchland das auch we de bezahlen können. Frankreich iſt ja bereit. unter Umſtänden zu warten. Es will ſich auch mit Staffelungen dufrieden geben, die ſich nach dem je⸗ weiligen Stand unſerer volkswirtſchaftlichen Geſundheit oder Krankfeit richten ſollen. Wie hoch ſeine Anforderungen an uns gehen, kann man ſchätzungsweiſe daraus ermeſſen, daß auf die von Deutſchland zu erwartenden Zabhlungen im Bud⸗ get Frankreichs Vorſchüſſe in Höſe von 72 Milliarden figu⸗ rieren. Wir geben zu. daß Frankreichs Finanzen durch den Hrieg ebenfalls erſchüttert ſind. Es wird ſich aber an den Gedanken gewöhnen müſſen, daß es ſelber Einiges zur Sanierung beitragen muß und ſich auf die Dauer nor einer Erweiterung direkter Steuern nicht änöſtlich⸗ drücken darf. In Spa wird die Entſhädigunagsfrage nicht er⸗ ledigt werden können. dazu werden eingehende Verhand⸗ lungen von Sachverſtändigen nötig ſein. Aber in Spa wird der Grund gelegt werden und ſo kann von vornererein Manches verdorben we den. Unſer Kanzler ſollte ſich ſtrirt an den Grundſaß balten: nur dasbieten waswir wirk⸗ lich leiſten können, damit wir nicht binterber in den Nerdacht der Unebrlichkeit geraten und damit unſere Geaner, die ſicherlich unſeren Nöten nicht blind gegenüberſteben. ſich endgültig darauf einrichten, nur das Mösliche zu verlangen. Der Anſchlußgedande. Nach Spa wird der deutſche Reichskanzler alle Sorge und Notwendiakeiten mitnehmen, die für die Geſundung der deutſchen Wirtſchaft zur Diskuſſſon mit der Entente geſtellt merden müſſen. Man wird boffen dürfen, daß er dabei den Begriff„deutſche Notwendigkeiten“ nicht zu eng faßt und dabei auch der Wirtſchaftsſorgen unſerer deutſchen Brüder in Oeſterreich gedenkt. In Deutſch⸗ODeſterreich wird von Tag zu Tag lebhafter und bitterer die Tatſache empfunden, daß Deutſch⸗Oeſterreich in ſeiner heutigen Form nicht leben und nicht ſterben kann. Es braucht den enaſten Anſchluß an die Wirtſchaftskanäle des oroßen Brudervolkes. Man weiß, mit welchem flebentlichen Eifer ſich in den letzten Wochen gerade die öſterreichiſchen Alyenländer bemüht haben. den Anſchluß zu beſchleunigen. In Wien bat man ihnen geſaat, die Zeit ſei noch nicht reif für die Erfüllung ihrer Sehnſucht. Sie kann ieden Taa reif ſein. Wenn die Entente nur ernſtlich den Wilſen bat, Mitteleuropa— wie ſie es ſa verſprochen hat— wieder lebensfähig zu machen, ſo darf ſie ebenſowenig zögern, den Nertrag von St. Germain zu revidieren, wie den von Ver⸗ ſailles! Die jetzige Sinnesänderung der Ententeregierung iſt eine Folge des Druckes der öffentlichen Meinung in ihren Ländern. Und die öffentliche Meinung in den Ententeländern iſt wenig⸗ ſtens zum Teil ein Echo der öffentlichen Meinung in Deutſch⸗ land. der andauernden Darlegungen im Parlament und in der Preſſe über unſere Notlage und deren Abhilfemöalichkeiten. Es iſt nicht ohne Wirkung auf das Ausland geblieben, was in Deutſchland ſeit einem Jahre geſprochen und geſchrieben morden iſt. Und deshalb wird es auch nicht ohne Wirking bleiben, wenn ſich nunmehr die deutſche Oeffentlichkeit der Not der deutſchen Brüder in Oeſterreich energiſcher annimmt. So ſehr wir auch mit eigenen Sorgen überlaſtet ſind, ſo bleibt es doch immer das edle Vorrecht der Armen, mit dem Aer⸗ meren zu teilen und ihm ſeine bittere Not erleichtern zu helfen. Deshalb müſſen die Anſchlußwünſche der Deutſchen Oeſterreichs auch von den Reichsdeutſchen lebhafter vertreten werden— ſie müſſen auch in Spain einer Formihren Aus⸗ druckfinden. Und die deutſche Diplomatie kann hier der Wiener einen Gegendienſt leiſten. Man darf vielleicht daran erinnern, daß, ehe Millerand und Lloyd George nach San Remo fuhren, der öſterreichiſche Staatskanzler Dr. Renner nach Rom fuhr, und daß ſeine Beſprechungen mit Nitti nicht ohne Einfluß auf die ſtark deutſchfreundliche Haltung Nittis in San Remo war. Was Renners Romreiſe uns genützt hat, könnte Müllers Spa⸗ fahrt den Oeſterreichern nützen Der Jweck der Konferenz von Spa. Berlin, 8. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Vor einer Zen⸗ trumsverſammlung in Dresden hielt der Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Wirth geſtern eine große Rede über die wirtſchaft⸗ liche und finanzielle Lage Deutſchlands. Er führte u. a. aus:„Ich werde jedem die Tür weiſen, welcher mir den Gedanken eines Staatsbankrotts nahelegen will. Wir werden nach Spa gehen, und der Entente ſagen, daß nur Solidarität uns helfen kann. Das Schickſal der deutſchen Mark iſt auch das Schickſal des franzöſiſchen Franken Wir gehen nach Spa, um offen und ehrlich aufzuklären Wir haben nichts zu verheimlichen. Wenn wir aber nur zuhören ſollten, was die andern beraten, dann werden wir ncht hingehen. Wie ſtellt man ſich eine Zahlung von drei Milliarden Goldmark an die Entepete vor? Wir haben kein Gold, kein Getreide, keine Rohſtoffe, keine Kohlen. Wir wollen in Spa beraten, wie Europa zu retten iſt. In Spa kann man unſeren Etat ſtudieren Im ordentlichen Etat iſt ein Fehlbetrag mit fünf Milliarden Mark, im außerordentlichen Etat ein Fehlbetrag von zwölf Milliarden Mark, ohne Poſt und Eiſenbahn. Die Reichseiſenbahn weiſt einen Fehlbetrag nicht von zwölf Milliarden, ſondern von vierzehn Milliarden Mark auf. Die Reichspoſt ſchließt mit einem Fehlbetrag von einer Milliarde. Das kann nicht ſo weiter gehen. Außer den direkten Steuern müſſen auch die indirekten Steuern herangezogen werden.“ Keine Bilte um Aufſchub der Konferenz von Spa. Berlin, 8. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Holland Nieuws Büro meldet aus Brüſſel, die deutſche Regie⸗ rung werde eine Note an die franzöſiſche Regierung rich⸗ ten mit der Bitte um Aufſchub der Konferenz von Spa bis nach dem 6. Juni, dem Tag der deutſchen Reichs⸗ tagswahlen. Wie der„Vorwärts“ erfährt, beſteht die Abſicht zur Abſendung einer ſolchen Note nicht. Oberſte Rat oder Völkerbundsrat. z, Paris, 8. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die Streitfrage, ob der Oberſte Rat reben dem Völkerbundsrat beſtehen kann und ſoll, ruft, einer„Tempsmeldung“ aus London zufolge, dort lebhaſte Kommentare hervor. Lord Roberr Churchill bat an Llond George eine Anfrage ge⸗ richtet, in welcher er fragt, ob Lloyd George davon Kenntnis babe, daß gewiſſe Nerſonen. die zum Kreiſe des Oberſten Rates gehörten, die Abſicht hätten, den Oberſten Rat als ein Internationgles Ren erungsorgan neben der Geſellſchaft der Nationen weiterbeſtehen zu laſſen. Die„Weſtminſter Gazette ſagt: Wenn der Oberſte Rat wirklich daran denken ſollte, ſich on die Stelle des Völkerkupdes zu ſeben, den er ſelbſt ge⸗ ſchaffen habe, ſo ſei das Kindsmord. Die„Morning Poſt“ greift den 1 der Nationen an und behauptet, die gegenwörtigen Diskuſſianen ſejen das Ergebnis eines voli⸗ 1 8 Wettſtreits zwiſchen Lloyd George und Robert Chur⸗ chill. Die deulſche Bewegung in Oberſchleſien. Aus dem Brief einer deulſchen Frau. Ein Leſer unſeres Blaltes ſtellt uns einen intereſſanten Brief aus Oberſchleſien zur Verfügung. Wir geben etnige bemerkenswerte Stellen aus ihm wierer, die beſtätigen, mit welcher kraftvollen Entſchiedenheit die Deutſchen ihre Sache und ihr Heimatland gegen polniſche Begehrlichkeit verteidigen und ſchützen: Im politiſchen Leben iſt immer noch alles ungeklärt, wir glauben jedoch nicht, daß Oberſchleſien zu Polen kommt. Am vergangenen Sonntag wollten die Jolen hier enen Umzug machen mit polniſchen Fahnen und Abzeichen, aber o jeb, die haben das Fell gedroſchen bekommen. Es gab große Schlägereien, ſogar zwei Tote und etliche Verwundete Da hötten Sie einmal dieſe glürende Begeiſterung der Deut⸗ ſchen ſehen müſſen. Alle möglichen deutſchen Lieder wurden geſungen. Die Deutſchen hatten den Polen überall den Weg verſtellt, damit ſie nicht durch konnten. Die Fahnen haben ſie zerriſſen und verbrannt und die Poſen erhielten vom eng⸗ liſchen Oberſt den Befell abzuzieben. We haben ſich doch die Deutſchen für ihr Deutſchtum eingeſetzt und was für ein Empſinden muß der engliſche Oberſt bekommen baben(der ſehr nett iſt) und die Franzoſen, die dabei ſtanden. Es bat ſich aber kein Franzoſe nur gerührt. Wir hatten nur Anaſt, es könnte zu Schießereien kommen von Seiten der Franzoſen, ich glaube unſere Leute bätten ſie totgeſchlagen, ſo waren ſie alle in der Aufregung. In anderen umliegenden Städten ſoll es auch ſckhlmm geweſen ſein. Bis zur Abſtim⸗ mung wirds noch manchem das Leben koſten Die polniſche Offenſipe gegen Jowſel-Rußland. London, 7. Mackfe(WB.) Drahtloſe Berichte aus Moskau vom 5. ds. Mts. beſtätigen, daß ſich Kiew an jenem Tage noch in den Händen der Sowfetregierung befand. Amſterdam, 7. Mai.(WB.) Einer Blättermeldung aus Warſchau zufolge dauert der Kampf zwiſchen den Bolſchewiſten und Polen um den Beſitz von Kiew Tag und Nacht fort. Die Polen dringen in einem Halbkreis langſam vorwärts. Haag, 7. Mai.(WB.) Der„Nieuwe Courant“ bringt ein drahtloſes Moskauer Telegramm, wonach eine beſondere Kom⸗ miſſion ernannt worden ſei, die die Aufgabe habe, die Streit⸗ kräfte und die Kampfmittel an der polniſchen Front zu ver⸗ ſtärken. Japans Vorgehen in Sibirien. Amſterdam, 7. Mai.(WB.) Bonar Law erklärte im Unter⸗ hauſe, daß nach Anſicht der engliſchen Regierung die von der japaniſchen Regierung in Sibirien unternommenen Schritte nicht ſolcher Art ſeien, daß die alliierten Regierun⸗ gen ihre Zuſtimmung dazu erklären müßten.— Eine Lanze für Sowetrußland. Berlin, 8 Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Unab⸗ hängigen rufen für Dienstag nachmittag fünf Uhr„das revo⸗ lutionäre Proletariat Großberlins“ zu einer Proteſtkundgebung im Luſtgarten auf. Der Proteſt ſoll der Verdrängung Sowfel⸗ rußlands durch Polen gelten, das angeblich die deutſche Ar⸗ beiterſchaft nicht zulaſſen dürfe. Das ſind dieſelben Leute, die ſonſt über jeden angeblichen ader wirkl chen Eingriff in die inneren Verhältniſſe anderer Staaten ſich nicht genug aufregen können. Jetzt aber wird Sowjetrußland plötzlich zu einer heiligen Angelegenheit des deutſchen Volkes, denn, ſo heißt es in dieſem merkwürdigen Aufruf:„jeder Streich, der gegen Sowjetrußland geführt wird, iſt ein Fauſtſchlag auch in das Geſicht des deutſchen reyolutionätren Proletariats.“ 2 92 2 2 Die Ausflände in Frankreich. Paris, 7. Mai.(W..“ Die Miniſter und Unterſtaatsſetretäre ſind im Laufe des Morgens unter dem Vorſitz Millerands zu einer Beratung zuſammengetreten und prüften die durch den Streik geſchaffene Lage. Zum Schluß der Sitzung beſtätigte Miniſter Troquer, daß der Allgemeine Arbeiterverband aufge⸗ fordert worden ſei, ſeine Anſicht über den Plan der Reorganiſation der Eiſenbahnen zu äußern. Jouhaux habe jedoch dieſe Auf⸗ forderung abgelehnt, die Regierung ſei jedoch darüber hinwegge⸗ gangen und habe den Plan den Geſellſchaften unterbreitet.— Im Hafen von Calais ruht die Arbeit völlig. Bei den Dockarbeitern werd gearbeitet. Aus Boulogne, Le Habre, Dieppe und Rouen wird eine Beſſerung gemeldet. Bei den organiſierten See⸗ leuten in Marſeille iſt die Lage unverändert. Die Beſatzungen der Dampfer„Lisbonne“,„Corſica“ und„Severio“ wurden ohne 1 3. ——— ——————ů 5 2. Seite. Nr. 199. Maungheimer General · Anzeiger.(Mittag ·Ausgabe.) Samstag, den 8. Mai 1920. Staatsmatroſen erſetzt. In Algier iſt die age unverändert. In den Häfen des Aklandiſchen Ozeans, Na⸗ aire und Nantes iſt die Lage ebenfalls unverändert. Drei neue Saage wurden gelöſcht. In Rochelles, Rochsort, Rohan und Arcachon herrſchen keine Streiks die Gürung in der demolrallſchen Parkel. Starke Abwanderung in Sachſen. Beſonders groß iſt die Abwanderung von der Demokra⸗ tiſchen zur Deutſchen Volkspartei in Sachſen. Viel zahlreicher als in der Oeffentlichkeit bekannt wird, ſind die Uebertritte. Es handelt ſich bei der Abwanderung auch keineswegs allein nur um Angehörige der ehemaligen Natlonalliberalen Partei, die in der politiſchen Verwirrung der erſten Revolutionstage ſich nach links treiben ließen, ſondern auch um Männer, die dem alten Freiſinn angehörten. Die Gründe zu der gegenwärtigen Umſchwenkung liegen in der Haltung der Deutſchdemokraten. Sie verſtehen auch in Sachſen die Pſyche des Bürgertums ſchlecht. Im einem Lande wie Sachſen, mit ſeiner dichten und ſchon vor dem Kriege ſtark radikaliſierten Induſtriebevölkerung, in dem ſeit Jahrzehnten zwiſchen Unternehmern und Arbeitern die heftigſten wirt⸗ ſchaftlichen Kämpfe geführt werden mußten, ſtand man von vornherein dem Vündnis zwiſchen Sozialdemokraten und Deutſchdemokraten mit einem etwas beklemmenden Gefühl gegenüber. Die Befürchtung traf in Sachſen ein, daß in wich⸗ tigen politiſchen Fragen die Mehrheitsſozialiſten faſt regelmäßig der verbündeten bürgerlichen Partei ihren Willen aufdrängten. Die Haltung der De⸗ mokraten war trotz aller Vorbehalte und Verklauſulierungen nur zu häufig ein ängſtliches Zurückweichen vor den Mehrheitsſozialiſten, die mehr und mehr in Sachſen von den Unabhängigen geſchoben werden. Solche ſchwächliche Politik verſtimmte nicht nur in weiten Kreiſen des gemäßigten Bürgertums, ſondern auch in denen der Parteiangehörigen. Den ſtärkſten Anſtoß erregte jedoch die Unterſtützung des Generalſtreiks durch die Deutſchdemokraten bei dem Kapp⸗Putſch. Hiermit hat dieſe Partei das Empfinden vieler ſächſiſchen Unternehmer ſo grob verletzt, daß ſie an ihr vollkommen irr wurden. Sie waren gewohnt, in ihrer politiſchen Parteizugehörigkeit auch einen Rückhalt gegen unbegrenzte wirtſchaftliche und politiſche Arbeiterforderungen zu finden und ſehen ſich jetzt getäuſcht. Viele bisherige Anhänger der Deutſchen demokratiſchen Partei fürchten mimmehr, daß es dieſer auch in Zukunft an Kraft fehlen werde, berechtigte bürgerliche Anſprüche mit dem ge⸗ hörigen Nachdruck zu vertreten. Das längſt rege Mißtrauen wurde größer und kommt jetzt in der Abwanderung zum Aus⸗ druck. Die nächſte Reichstagswahl wird das zahlen⸗ mäßig beweiſen. Dr. Wiemer gegen das„Berliner Tagehblalt“. Herr Dr. Wiemer bittet uns um die Veröffentlichung folgender Erklärung: Gegenüber den neuen perſönlichen Angriffen des„Berliner Tageblattes“ ſtelle ich folgende Tatſachen feſt: An den Verhandlungen, die der Gründung der deutſchen demokratiſchen Partei vorauf gegangen ſind, habe ich im Auftrage der Fraktionskollegen als Vorſitzender des Ge⸗ ſchäfts führenden Ausſchuſſes der Fortſchrittlichen Volkspartei teilgenommen. Die Haltung, die ich in der Block⸗Politik⸗Periode einge ⸗ nommen habe, hat in jedem Stadium den Beſchlüſſen der Frak⸗ tionsgemeinſchaft entſprochen. Am Schluß der Tagung hat Abg. Schrader mir in herzlichen Worten den Dank der Kollegen für meine Haltung und Führung der Geſchäfte des Vorſitzenden ausgeſprochen, die ein glattes u. harmoniſches Zuſammenwirken der in der Fraktionsgemein⸗ ſchaft zuſammengeſchloſſenen drei freiſinnigen Parteien ermöglicht habe. Die Erkenntnis meiner politiſchen Minderwertigkeit hat die Redaktion des „Berliner Tageblattes“ nicht abgehalten, mich nach der Block⸗Politik⸗ Periode um meine Mitarbeit zu bitten. 555 Weitere Auskritke. 15 In der Berliner Kreisſynode 1 erklärte der Synodale Dr. Falkenberg, er halte es für geboten, offen zu erklären, daß er ebenfalls aus der Demokratiſchen Partei ausgeſchieden und Mitglied der Deutſchen Volkspartei gewor⸗ den ſei. Ferner ſind in Berlin noch folgende Perſönlichkeiten ausgetreten, um 17 der Deutſchen Volkspartei anzuſchließen: Frau Emmy Kayſer, bisherige Vorſitzende des demokrati⸗ ſchen Vereins„Vorpoſten“, Amtsrichter a. D. Dr. Bran⸗ dis, Bezirksvorſteher Scheidelwetz, Bezirksvorſteher Karl Weber, Fabrikant Philipp Humberg, Kaufmann Hermann Einwaldt, Dr. med. Kurt Bendix, Frau M. Ball, Kaufmann Richard Achilles, Fabrikbeſitzer C. Brunzlow, Kaufmann Otto Spendig, Bezirksvorſteher Herm. Schleich. Der ſtellvertretende Stadtverordnetenvorſteher Geheimer Juſtizrat Harnier in Kaſſel legte ſein Amt nieder und trat aus der Demokratiſchen Partei aus. Berlin, 8. Mal.(Von unſerem Berliner Bürd.) Wie verlautet, iſt der frühere nationalliberale Reichstagsab⸗ geordnete Dr. Thoma aus der Demokratiſchen Par⸗ tei ausgeſchieden und hat ſich der Deutſchen Volkspartei angeſchloſſen. Die Jpaltung im Jenkrum. Für den dauernden Juſammenſchluß aller rechtsſtehenden Parteien. München, 8. Mai.(Priv. Tel.) In einer in Bamberg abgehaltenen Generalverſammlung des oberfränkiſchen chriſt⸗ lichen Bauernvereins hielt der Landtagsabgeordnete Dr. Schlittenbauer eine zweiſtündige Rede, in der er er⸗ klärte, daß die Bayriſche Volkspartei mit dem Reichstags⸗ zentrum ſolange keine gemeinſchaftliche Arbeit mehr machen könne, als es nicht durch eine langerprobte Tätigkeit bewieſen habe, daß es von den Erzbergerſchen Ideen abge⸗ rück tiſt. Er machte auch davon Mitteilung, daß vor 14 Tagen in Regensburg mit dem Bund der Landwirte ein Abkommen zwiſchen dem Chriſtlichen Bauernverein und dem Bund der Landwirte zuſtande gekommen ſei, wonach ſich beide Organiſationen verpflichteten, ſich bei den bevorſtehenden Wah⸗ len nicht zu bekämpfen, ſondern ſich gegenſeitig zu unterſtützen. Weiter hätten ſich beide Organiſationen derpflichtet, nach den Wahlen gemeinſam zuſammenzuarbeiten zum Zwecke der Auf⸗ rechterhaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit im Lande. Ein ähnliches Abkommen ſei auch zwiſchen Mittelpartei und Bayriſcher Volkspartei getroffen worden. Es beſtehe die Hoffnung, daß dei den bevorſtehenden Wahlen ein Block geſchaffen werde, der eine geſicherte Zukunft verſpreche und die ichkeit eines wirtſchaftlichen Wiederaufbaus biete. Die Ruhe, g und Sicherheit im Lande könne nur her⸗ ellt werden einen dauernden Zuſammen⸗ kuß aller e e dedneee Es müſſe ein ranitblock entſtehen, auf dem die Regierung Fuß faſſen kann. In Zukunft könne nur von rechts oder von links re⸗ giert werden. Die⸗neue bayriſche Reglerung habe gezeigt, daß ſie auch ohne die Sozialdemokraten ordnungsgemüß und frei⸗ heitlich regieren könne. 55 J. Die Lehrer und die Reichstagswahlen. Der Zeitungsdienſt des Deutſchen Lehrervereins befaßt ſich in ſehr beachtlicher Weiſe mit den Forderungen, die die deutſche Lehrerſchaft gegenwärtig erhebt. Wir geben dieſe Ausführungen auf Wunſch aus Lehrerkreiſen gerne wieder: Die wirtſchaftliche Not des Lhererſtandes wurde nicht behoben. Er nahm Teil an dem Herabſinken der geiſtigen Arbeiter. Soll aber der Volksſtaat ſich entwickeln, ſo darf der Müllkutſcher nicht beſſer gelohnt ſein, als der Jugenderzieher. Daß die Verfaſſung nicht die vollſtändige Einheitlich⸗ keit des Schulweſens und des Lehrerſtandes gebracht hat, iſt bedauerlich, muß aber angeſichts der Parteiverhältniſſe einſtweilen hingenommen werden. Ebenſo iſt die vollſtändige Zuſammenfaſſung aller öffentlichen Bildungsarbeit in einer Reichsſchulverwaltung zur Zeit nicht möglich. Sie muß aber 5775 jeder zukunftsfrohen und zukunftsſicheren Regierung eiben. Der Anfang der Verwirklichung der Einheitsſchule im Grundſchulgeſetz, dem erſten Schulgeſetz für den ganzen Umfang des Deutſchen Reiches, wird in der Lehrer⸗ ſchaft anerkannt. Die Unzulänglichkeiten des Geſetzes liegen ouf der Hand, ſeine erzieheriſche Wirkung wird indeſſen künf⸗ tigen Volksvertretungen ein weiteres Vorgehen in derſelben Richtung ermöglichen. Nach anderen Seiten hin hat die Regierung und haben diemaßgebenden Parteiender National⸗ verſammlung und der Staats⸗ und Gemeindevertretun⸗ gen ihre Aufgaben auf dem Gebiete der öffentlichen Er⸗ ziehung nichtbegriffen und nochwenigererfüllt. Unduldſamkeit gegen geſchichtlich begründete Anſchauungen von Minderheiten, Mißgriffe in der Regelung der wirtſchaft⸗ lichen Schulfragen, Beſeßung einflußreicher Stel⸗ lungen im Schulweſen nach parteipolitiſchen Rück⸗ ſichten haben vielfach böſes Blut gemacht. Daß ſozial⸗ demokratiſche Mehrheiten in den Staats⸗ und Ge⸗ meindevertretungen das Schulgeld auf ganz außergewöhn⸗ liche Sätze erhöht haben, läßt erkennen, daß eine volle Wert⸗ ſchätzung der Erziehung bei ihnen noch fehlt. Ein⸗Volksſtaat gräbt ſich aber damit das Grab. Ihm muß die Erziehung an erſter Stelle ſtehen, und die Jugenderziehung muß als unan⸗ taſtbar gelten, keinen Parteiwünſchen zugänglich und dienſt⸗ bar, lediglich durch die Rückſicht auf das Jugendwohl beſtimmt. Nur ſo erwirbt eine Partei ſich heute vollen Einfluß auf die Schule. Die Lehrerſchaft, in deren Reihen man leider verſucht, die Parteigegenſätze zu verſchärfen, wird jeder Partei, die ihre Maßnahmen auf dem Schulgebiete nach anderen Rückſichten als nach den Geſetzen der Erziehungswiſſenſchaft trifft, mit für die kommende Reichstagswahl. Die Jindenkenſchaft und die Parkeien. Aus akademiſchen Kreiſen wird uns geſchrieben: Der Aufruf des Reichsbundes deutſch⸗demo⸗ kratiſcher Studenten wendet ſich gegen die Beſtre⸗ bungen rechtsradikaler Kreiſe, für die Reichstagswahlen eine Stellungnahme der Geſamtvertretung der deutſchen Studen⸗ tenſchaft in ihrem Sinne herbeizuführen. Soweit es ſich dabei darum handelt, die deutſche Studentenſchaft auf irgendeinen parteipolitiſchen Standpunkt feſtzulegen, teilt der überwie⸗ gend größte Teil aller Studierenden die Anſſcht des 8 rufes; wenn aber in dem Aufruf behauptet wird, daß dieſe Beſtrebungen von rechtsradikalen Kreiſen ausginge, ſo weiß jeder einſichtige Student, daß dieſes leeres Gerede und, wie man aus den folgenden Zeilen des Aufrufes erſieht, nur ein Agitationsmittel iſt zur Werbung um Unterſtützung der Demokratiſchen Partei im Wahlkampf. 18 Wie hat ſich die Demokratie, gleichgültig welcher Schat⸗ tierung, zu den Fragen, die die nächſten Intereſſen der deut⸗ ſchen Studierenden berühren, verhalten? Die Demokraten und ihre linken intimſten Freunde, die Sozialdemokraten, haben anfangs, als in den Novembertagen 1918 die erſten allgemeinen Studentenvertretungen ſich zu⸗ ſammenſetzten, dahin gedrängt, daß dieſe Vertretungen nicht nach natürlichen ſtudentiſchen, ſondern nach politiſchen Ge⸗ ſichtspunkten gewählt wurden. Sie haben zuerſt die Poli⸗ tik in die ee hineingetragen. Erſt ſpät, als ſie merkten, daß in den meiſten Studenten geſundes Ge⸗ fühl für ihre verſchwommenen Ideen, hinter denen meiſt keine praktiſchen Vorſchläge ſtanden, traten ſie für eine Ausſchei⸗ dung der Politik aus den Studentenvertretungen ein und gaben ihren politiſchen Zuſammenſchlüſſen auf den Hoch⸗ ſchulen harmloſe Decknamen. So erklärt ſich der beſagte Auf⸗ ruf und der neue Zwangserlaß des preußiſchen Kultusmini⸗ ſters über die Einrichtung von Studentenvertretungen. Ferner treten die Demokraten und Sozialdemokraten für ſofortige Wiederherſtellung der Gleichberechtigung aller Stu⸗ dierenden, auch der Ausländer, ein. Der Erfolg iſt und würde ſein eine Benachteiligung der deutſchen Studie⸗ renden, namentlich der Kriegsteilnehmer und Krieasverletz⸗ ten, eine noch größere Ueberfüllung der Lehrſäle und Lehr⸗ inſtitute, Ferner würde durch die bedingungsloſe Aufnahme von Ausländern an deutſchen Hochſchulen die Wohnungsnot nergrößert und die Zimmerpreiſe gewaltig verteuert werden; denn die meiſten deutſchen Studenten ſind jetzt arm, die Aus⸗ länder dagegen reich. Der deutſche Student, ſoweit er ſich außerhalb der Hoch⸗ ſchule an der Politik beteiligt, verlangt von einer Partei, daß ſie ſich dafür einſetzt, daß der Studierende innerhalb ſeiner Intereſſen auf der Hochſchule völlige Selbſtverwaltung erhält und dieſe als öffentlich⸗rechtlich von allen Behörden anerkannt wird und nicht durch unverſtändige Eingriffe von oben her geſtört wird, daß ferner dieſe Partei ſie gegen läſtige Aus⸗ länder ſchützt und für eine liberale und durchgreifende Reform des Lehrbetriebes und der Hochſchulen unter Mitwirkung der Studierenden eintritt und die Freiheit der Lehre ſchüt; 5 3 Dr. Das große Tuberkuloſegeſchäft. Wie die„Berliner Redaktion“ hört, iſt das große Heſſing⸗ ſche Inſtitut in Gr. Lichterfelde für einige Millionen Mark von den Herren Sklarz und Parvus erworben worden und ſoll in ein Heil⸗Inſtitut für Tuberkuloſe⸗Kranke umgewandelt werden, die dort mit dem Friedmannſchen Tuberkuloſenmittel von Profeſſor Friedmann als Privatpatienten behandelt werden. Das mit Mitteln von Sklarz und Parcus in der Scharnhorſtſtraße in Berlin betriebene Univerſitäts⸗Tuber⸗ kuloſe⸗Inftitut bleibt weiter beſtehen. Es hat amtlichen Cha⸗ rakter, während das Inſtitut in Gr.⸗Lichterfelde als Privat⸗ unternehmen der Herren Friedmann, Sklarz und Parvus ſich beſonders der Behandlung wohlhabender Hrivat- widmen ſoll, aus deren Kreiſen naturgemäß em Friedmannſchen Mittel nach der Keoßzen Annoncen⸗Pro⸗ paganda, die amtlich für das andere Inſtitut in der Scharn⸗ horſtſtraße gemacht worden iſt, wachſendes Intereſſe entgegen⸗ gebracht wird. Das Friedmannſche Mittel ſoll auch in Kürze * allen geſetzlichen Mitteln entgegentreten. Das iſt ihre Loſung in den freien mediziniſchen Handel kommen. Die Doſe ſoll 20 Mark koſten, während ſich die eigentlichen Herſtellungs⸗ koſten auf etwa 2 Mark belaufen. Ohne daß der Heilwert des Friedmannſchen Mittels beſtritten werden ſoll, gewinmm man doch den Eindruck, daß nunmebhr ein gewaltiges Privatgeſchäft inſzeniert wird, dem das amtliche Ein⸗ treten des Kultusminiſters Haeniſch für Friedmann und deſſen kapitaliſtiſchen Hintermänner Parpus und Sklarz recht gute Dienſte getan hat. Zur Abhwickelung des alten Heeres. Berlin, 7. Mai.(W..) des alten Heeres wird von zuſtändiger Seite mitgebeilt: Für die Zwecke der Heeresabwickelung wurden im zweiten Halbjahr 1919 drei Milliarden bewilligt. Im Haushalt des Reiches für 1920/1 ſind für dieſelben Zwecke 2½ Milliarden eingeſtellt worden. Die Bedenken, die gegen dieſen Etatspoſten im Parlament und in der Preſſe geäußert wurden, wird zur Aufklärung am beſten eine Ueberſicht über die Perteilung der Abwickelungskoſten entgegen⸗ geſtellt. Die erwähnte Geſamtforderung von 5½ Milliarden für die Zeit vom 1. Okkober 1919 bis 8. April 1920 ſetzt ſich wie folgt zu⸗ ſammen: Für Rückführung unferer Kriegsgefangenen aus den Ententeländern und für Koſten, die uns die nicht in Deutſch⸗ land befinplichen und von uns zu unterhaltenden Krieasgefangenen (200 000) verurſachten, waren zwei Milliarden anzuſetzen. geltung der Verträge und Krieaslieferungen, die Ablöſung der Kriegsleiſtungen und Verbindlichkeiten des Militärfiskus erforderten 29%½ Milliarden. Zur Unterhaltung des Verwaltungsapparates der Heeresabwickelung, der den Heimkebrer⸗Dienſt der Krieasgefangenen und den Dienſt an die ruſſiſchen Kriegsgefangenen einſchließt, iſt eine Summe von 3/ Milliarden erforderlich. einſchließlich eines Be⸗ trages von 140 Millionen Mark für Gebührniſſe nicht abgefun⸗ dener Verſorgunasberechtiater. Zu bedenken iſt, daß der aute Zweik der Abwickelungstätigkeit die Abrechnung über die Geſamt⸗ ausgaben für Heereszwecke, die für die ganze Dauer des Krieges auf 126 Milliarden ſchätzungsweiſe zu veranſchlagen ſind. Weder das finanzielle Intereſſe des Reiches, noch die aus dem Kriege ab⸗ zuleitenden rechtmäßigen Anſprüche der Staatsbürger geſtatten es, daß die gewaltige Arbeit der ſachgemäßen Abwickelnma der alten Heeresverwaltung übers Knie gebrochen werden. In Anbetracht des ungeheueren Umfanges des intereſſterten Perſonenkreiſes und der Rieſenzahlen der Kriegsausgaben ſind die Vorwaltunaskoſten in der Höhe von nicht ganz 3% Milliarden in anderthalb Jahren durchaus nicht unverhältnismäßig. Der Abwickelungsapparat wird überdies dauernd abgebaut. Heeresabwickelung die Zahl der dort Täligen von 115 920 auf 63 868 Köpfe, alſo um 45 Pros. vermindert. worden und eine Dienſtſtellenverminderung von 2206 auf 1626 Stellen, alſo um 25 Prozent eingetreten. Zum 1. Oktober wird eine weitere Ver⸗ minderung des Perſonals und der Dienſtſtellen eintreten. Baden. Zur Nenordnung des Eiſenbahnweſens. Karlsruhe, 7. Mai.(Priv.⸗Tel.) Nachdem der Staatsvertrag über den Uebergang der Staatsbahnen auf das Reich die Ge⸗ nehmigung der verſt teiligten Länder erhalten hat und veröffentlicht worden iſt, iſt mit Wirkung vom 5. Mai eine Verordnung der Reichseiſenbahnen in Kraft geſetzt wor⸗ den. Nach derſelben ſteht an der Spitze der Reichseiſenbahn⸗Verwaltung der Reichsverkehrsminiſter. Er übt ſeine Befugniſſe durch die Eiſenbahn⸗Abteilungen und durch die Zweigſtellen des Reichsverkehrsmini⸗ ſteriums aus. Zweigſtelle für die badiſchen Staatseiſenbahnen iſt die ſeit ⸗ herige Eiſenbahnabteilung des badiſchen unter der Be⸗ ir deien„Reichsverkehrsminiſterium Zweigſtelle Baden“. Unter ihr ſteht ie Eiſenbahn⸗General⸗Direktion Karlsruhe und ihr nachgeordneten Dienſt⸗ ſtellen. 5—— Letzte Meloungen. 1 Ankerſuchung gegen Erzberger. 8 E Berlin, 8. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie der Lokal⸗ anzeiger hört, hat die Staatsanwaltſchaft eine Unterſuch⸗ ung gegen Erzberger wegen ſeiner falſchen Steuer⸗ erklärungen eingeleitet. 1 Die Wirtſchaftsverſorgung der Pfalz. ch55 München, 8. Mai.(Prin.⸗Tel.) Wie die„Münch.⸗Augsb. Abendztg.“ zuverläſſig hört, finden heute in der Rhein⸗ pfalz(Neuſtadt) wichtige Beſprechungen ſtatt, die grund⸗ legend für die Verſorgung der Pfalz im nächſten Wirt⸗ ſchaftsjahr ſein werden. Zwei Vertreter des bayriſchen Land⸗ wirtſchaftsminiſteriums werden an dieſer Beratung teil⸗ nehmen. Man erwartet auch das Erſcheinen des Unterſtgats⸗ ſekretärs im Reichsernährungsminiſterium, Huber. Weiter werden Vertreter der beſetzten Gebiete an der Beratung teil⸗ nehmen, ebenſo Abgeordnete der pfälziſchen Landwirtſchaft. Der Streik der Bmnenſchiffer. Berlin, 7. Mai.(W..) ſchiffer wird aus dem Verkehrsminiſterium mitgeteilt: Die neue Binnenſchiffer erfahren hat und der ſich über die ganze Oder, Elbe und die märkiſchen Waſſerſtraßen ausdehnt, hat den Reichsverkehrsminiſter veranlaßt, ſich durch Einberufung eines wei⸗ teren Kreiſes zur mündlichen Beſprechung über die Lage zu unter⸗ richten. Nach Prüfung der Verhältniſſe hat ſich der Reichsverkehrs⸗ miniſter nichk veranlaßt geſehen, ſeinerſeits in den Streik einzu⸗ greifen oder Verhandlungen mit den Streikenden zu empfehlen. Er ſah davon ab, weil es ſich um einen von den maßgebenden Zentral⸗ organkſationen der Arbeiter nicht gebilligten Streik handelt, durch den der erſt vor kurzem geſchaffene Tarifvertrag gebrochen wurde. Der Streik der Bankbeamten. 5 München, 7. Mai.(WB.) Die Münchener Banken haben heute an die ſtreikenden Beamten und Angeſtellten ein Rundſchreiben gerichtet, in dem die Streikenden aufgefordert werden, morgen die Arbeit wie⸗ der aufzunehmen, widrigenfalls ſie entlaſſen ſeien. ö Die zweike Zone will bei Deulſchland bleiben. ensburg, 7. Mai.(..) Der deutſche Ausſchuß für Schleswig hat dem deutſchen Vertreter bei der internationalen Kommiſſion eine gegen die Internationaliſierung mit 36 000 Unterſchriften aus der zweiten Zone überſandt, die wie folgt lautet: Wir haben durch die Abſtimmung am 14. März be⸗ wieſen, daß wir Deutſche 05 und bei Deutſchland bleiben wollen. Wir weiſen alle Verſuche ſeitens der Dänen und gewiſſer Kriegs⸗ Frelſtaat uns trotzdem an Dänemark auszuliefern oder hier einen reiſtaat zu errichten, entrüſtet zurück. Die däniſchen Behaup⸗ tungen über Unterdrückungen durch uns Deutſche ſind erlogen. Wir lebten früher mit den Dänen in Frieden und werden auch zukünflig mit ihnen in Frieden leben. Wir wiederholen: Deutſch ſind wir und deutſch wollen wir bleiben! Verurteilung eines Kabarelt⸗Sängers. Darmftadt, 7. Mai. Frankfurt wurde ein Humoriſt, der in einem hieſigen Kabarett das Lied vom deutſchen Michel, der ſich nicht die Zipfelmütze ſäber +5 e e ſoll, zu 8 Tagen Gefängnis verur⸗ eilt. Der 500 Mark und zur Schließung ſeines Lokals auf zwei Tage verur⸗ Auſt Franzsſiſche Offtziere, die der Vorſtellung beiwohmten, nahmen ſtoß an dem Vortrag und machten Meſdung bei der Diviſton, wotduf die Verurteilung erfolgte. N* Berlin, 8. Mai.(Von unſ. Berl. Bürp.) Wie das„Echo de Paris“ erfährt, wird aus dem franzöſiſchen Mintſterium des Aeußern nachdrücklich die Nachricht eines engliſchen Blat⸗ tes dementiert, wonach die Räumung Frankfurts vor dem Zuſammentritt der Konferenz in Spa erfolgen wird. 00 Zur Frage der Abwickelung Die Ab⸗ Am 1. April 1920 iſt im geſamten Bereich der E ſſungsgebenden Körperſchaften des Reichs und der be⸗ Zum Streik der Binnen⸗ edrohung, die unſer Wirtſchaftsleben durch den Streik der (W..) Von der franzöſiſchen Diviſion in zer des Lokals würde zu einer Geldſtrafe von SS e — 292t e1 28 — „e. 717 ² ̃ ⁰ͥd! ͤXèL.. ⁵ ᷣI!jx;.. ̃²—wdm Samstag, den 8. Mai 1920. 3. Seite. Nr. 199. Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag Ausgade.) Sitzung des Bürgerausſchuſſes „Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer eröffnet um.45 Uhr die Sitzung in Anweſenheit von 78 Mitgliedern. da Lohn⸗ und Gehaltsfragen auf der Tagesordnung ſtehen, ſo iſt die Galerie bei Eröffnung der Sitzung ſchon gut beſeßzt. Der erſte Punkt der Tagesordnung betrifft den Ausbau der ſtädtiſchen Jernſprechvermiltlung im Nathaus N 1 (Kreditnachbewilligung.) Der Stadtrat hat für den Ausbau der ſtädt. Fernſprechvermitt⸗ lung im Rathaus N1 weitere 56 000 aus„Unvorhergeſehenes“ des Hauptvoranſchlags bewilligt. Wie aus der Begründu ng der Vorlage hervorgeht, wurde mit Zuſtimmung des Virgernusichiſer dom 3. Oktober 1919 für den vorliegenden Zweck 15 500 Al, darunter zund 3000 für bauliche Arbeiten, bewilligt. Neuerdings hat die Fernſprech⸗Bauabteilung abermals auf die außerordentliche Preis⸗ ſteigerung hingewieſen und zugleich bemerkt, daß unter dieſen Ver⸗ hältniſſen die auf die Stadt entfallenden Koſten unter Umſtänden über 65 000„ betragen würden; Mitte März 1920 iſt noch eine wei⸗ tere Erhöhung um 3500 eingetreten. Da das aſchinenamt die Beſchaffung von Glühlampenſchränken vom betriebstechniſchen Standpunkt aus für dringend notwendig hält und darauf verweiſt, daß der Fernſprech verkehr mit den vorhandenen Vermittlungsſchrän⸗ ken ſehr mangelhaft und auch zeitraubend ſel, läßt ſich die 5— gabe nicht umgehen. Wenn die erforderlichen Schränke trotz rechtzei⸗ tiger Beſtellung bis jetzt nicht geliefert worden ſind, ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß der Beſtand an Glühlampenſchränken nach Mit⸗ teilung des Telegraphen⸗Apparateamtes Berlin vom November 1919 damals völlig erſchöpft war; vor drei bis vier Monaten war mit der Lieferung gar nicht zu rechnen, da die Herſtellun auch von den herr⸗ ſchenden Streiks ungünſtig beeinflußt wurde. E⸗ iſt mit Verrfaher Sicherheit anzunehmen, daß nunmehr die Lieferung alsbald erfolgt. Die Vorlage wird einſtimmig angenommen. Erwerbung von Grundſtücken kraft Vorkaufsrechts aufgrund des Sperrgeſetzes und Verpachtung von Grundſtücken. Die Stadtgemeinde hat das Vorkaufsrecht bei fünf Hausgrund⸗ ſtücken in Rhelnau, Necarau und Feudenheim ausgeübt. Jur Be⸗ roitung des Kaufpreiſes und der rwerbskoſten werden 48 500%½ mu einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zur Verfügung geſtellt. Von den Grundſtücken werden drei Grundſtücke verpachtet, zwei auf unbeſtimmte Zeit zum Pachtzins von jährlich 120 4, eins bis Mar⸗ tini—— 52 14775 100 eizinger(u. S..) begründet die Vorlage und empfiehlt ſie zur Annahme. Stv. Wendling(Mieter⸗Vg.) kommt auf das Sperrgeſetz zu ſprechen. Außer Baden ſei ein ſolches Geſetz auch in Sachſen erlaſſen droht ſt 2 ſchwere Strafen bei Nichteinhaltung des Geſetzes ange⸗ nd. Die Vorlage wird einſtimmig angenommen. Erwerbung der Neubaulen Kornſtraße 7 und 9 und Ecke Wachtſtraße 41/ Altrheinſtraße 4 in Waldhof. Stadtratsbeſchlüſſe: 1. Die Lgb. No. 8807a und 8807 Kornſtraße 7 und 9 in Mannheim⸗Waldhof, Eigentum der Mannheimer Hausbaugeſellſchaft m. b.., werden nebſt den darauf erſtellten Bauteilen zum Preiſe von 52 500„ von der Stadtgemeinde erworben. Die auf den beiden Bauplätzen in Angriff genommenen Neubauten ſollen nach den bereits genehmigten Plänen mit einem Aufwand von 700 000„ durch das Hochbauamt fertiggeſtellt werden. Zur Beſtreitung des Erwerbspreiſes, der Kauf⸗ und Baukoſten ſollen 51 600 Grundſtocksmittel und 700 900 4 Anlehensmittel verwen⸗ det werden. 2. Der Bauplatz Lgb. No. 8981 k, Ecke Wachtſtraße 41 Altrheinſtraße 4 in Mannheim⸗Waldhof, Eigentum der Kaufmann Valentin Hook Ehefrau in aldhof, wird nebſt den da⸗ rauf erſtellten Bauteilen zum Preiſe von 22 300 von der Stadtge⸗ meinde erworben. Der— dem Bauplatz in Angriff genommene Neubau ſoll nach den bereits genehmigten Plänen mit einem Auf⸗ wand von 333 000 A durch das Hochbauamt fertiggeſtellt werden. Zur Beſtreitung des Erwerbspreiſes, der Kauf⸗ und Baukoſten von uſammen 355 300 ſollen 44 700 Grundſtocksmittel und 311 600 Anlehensmittel verwendet werden. B 195 rüöndung: Bei Beginn des Weltkrieges waren auf den Grundſtücken Kornſtraße 7 und 9 und Ecke Wachkſtraße 41, Altrhein⸗ ſtraße 4 in Waldhof Neubauten in— genommen. Sie wurden von den zunächſt eingeſtellt und konnten ſpäter wegen Fehlens von Arbeitskräften und wegen Baumaterialknappheit nicht mehr vollendet werden. Die Eigentülmer der 3 Neubauten haben nunmehr die Grundſtücke mit den darauf erſtellten Bauteilen der Stadtgemeinde zum Kauf angeboten. Die Kaufverhandlungen fuͤhr⸗ ten zu einer Einigung auf der Grundlage, daß die beiden Neubauten Kornſtraße 7 und 9 zum Preiſe von 52 500 und der Neubau Ecke Wachtſtraße 41/Altrheinſtraße 4 zum Preiſe von 22 300 4 der Stadt⸗ emeinde überlaſſen werden. Bei den Neubauten Kornſtraße 7 und 9 andelt es ſich um 2 Bauplätze im Maße von 443 und 446 Qm. Der Steuerwert der beiden Baupfätze vom Jahre 1915 beträgt 17 780 A. Auf ſedem Bauplatz befindet ſich ein Neubau, der bis Oberkante Erd⸗ geſchoß(einſchließlich Gebälkverlegung) aufgeführt iſt. Die Häuſer werden dreiſtöckig mit ausgebautem Dachgeſchoß. In jedem Haus entſtehen 8 geſunde Wohnungen von je 2 Zimmern, Bad und Kloſett. Der Friedenswert der ausgeführten Bauten und der bereits vorhan⸗ denen noch nicht verſetzten Hauſteine iſt für jedes Gebäude mit rund 14000„ anzunehmen, ſo daß, wenn man noch den inzwiſchen ein⸗ getretenen Zinsverluſt in Rechnung ſtellt die Verkäufer kaum mehr als Erſatz ihrer Selbſtkoſten erhalten. Zur Fertigſtellung der beiden Neubauten ſind nach dem Voranſchlag des Hochbauamts rund 700 000 Mark erforderlich, ſo daß die beiden Häuſer auf 752 500 zu ſtehen kommen. Der Ertragswert der beiden Häuſer iſt nur zu 51 600 anzunehmen; es verbleibt mithin ein ungedeckter Aufwänd(verlorene Baukoſten) in—— von 700 900„. Zur teilweiſen Deckung dieſer verlorenen Baukoſten wird ein Baudarlehen beantragt werden. Der Bauplatz Ecke Wachtſtraße 41 Altrheinſtraße 4 iſt 232 Qm. groß. Es iſt darauf ein Zſtöckiger Neubau mit ausgebautem Dachſtock in An⸗ griff genommen, der 8 Zweizimmerwohnungen und 4 Einzimmer⸗ wohnungen erhalten ſoll. Das Kellergeſchoß iſt im Rohbau fertig⸗(3 geſtellt; die Umfaſſungsmauern des Erdgeſchoſſes ſind bis auf die vor⸗ geſehene Stockhöhe hochgeführt, die Zwiſchenwände nur keilweiſe. Das vorhandene Mauerwerk des Erdgeſchoſſes iſt zum Teil beſchädigt und verwittert, ſo daß es an Stellen in Höhe von bis zu 1 Meter abgebrochen werden muß. Die erſtellten Baumerke haben einen Friedenswert von 9200; die Straßenkoſten ſind bezahlt. Auch in dieſem Falle erhält der Verkäufer nur die Selbſtkoſten. Die Vollendung des Hauſes wird nach dem Voranſchlag des Hochbau⸗ amts 333 000 koſten, ſo daß die Stadtgemeinde im ganzen 355 300 ark aufzuwenden haben wird. Hiervon kann nur der Betrag von 44 700 aus Mieteinnahmen verzinſt und getilgt werden; 310 600 Mark ſtellen alſo den verlorenen Bauaufwand dar. Auch bei dieſem — wird der Verſuch gemacht werden, ein Reichsdarlehen zu er⸗ en. Stv.⸗V. Noll(Ztr.) empfiehlt die Borlage in längeren Ausfüh⸗ Kungen zur Annahme, was auch erfolgte. Beſeiligung von Hochwaſſerſchäden. Stadtratsbe 15 luß: Für die Beſeitigung der aus Anlaß des Hochwaſſers vom 23. Dezember 1919,17. Januar 1920 entſtande⸗ nen Schäden an den Uferböſchungen, für die Wiederinſtandſetzung der gebrochenen und beſchädigten dämme und zur Wiederherſtellung deſchädigter Straßenbauten wird der Betrag von 444 400 aus An⸗ kehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren bewilligt. Begründung: Die Stadtgemeinde Mannheim iſt durch das Hochwaſſer vom 23. Dezember 1919/17. Januar 1920 ſchwer geſchũ⸗ digt worden. Die Waſſermaſſen haben an verſchiedenen Stellen die Dämme durchbrochen, Uferböſchungen weggeriſſen, Straßen und Wege überflutet und verſchlammt. Für die e der gebrochenen und beſchädigten Dämme ſowie zur Wiederherſtellung am Freitag, den 7. Mai 1920. erforderlich. Die Arbeiten ſollen teils durch das ſtädtiſche Tiefbau⸗ amt, teils durch Untergehmer zur Ausführung kommen. Mit Rück⸗ ſicht auf die großen Gefahren bei einem etwa neu auftretenden Hoch⸗ waſſer mußte ein Teil der Arbeiten unverzüglich zur Erledigung ge⸗ bracht werden, ein Teil jedoch, insbeſondere die an Unternehmer in Auftrag zu gebenden Arbeiten, iſt noch, und zwar ſo raſch als mag⸗ lich, in Angriff zu nehmen. Der Geſamtaufwand von 444 400 iſt aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zu decken.— Dabei iſt noch mit einer Erhöhung des obigen Betrages zu rechnen, wenn die Steigerung der Löhne und Preiſe weiter anhält; die etwaige Nachbewilligung von Mitteln hierfür wird ſpäter erbeten werden. Hervorgehoben wird noch, daß in dem obengenannten Be⸗ trage keineswegs alle der Stadt durch das Hochwaſſer entſtandenen Schäden einbegriffen ſind, insbeſondere nicht die aus dem Bereiche der Gartenbauverwaltung, für welche die Einbringung einer weiteren Vorlage vorbehalten wird. Die zur Erlangung einer ſtaatlichen Bei⸗ hilfe erforderlichen Anmeldungen ſind bewirkt worden. Ob aber mit Aud e durch den Staat zu rechnen iſt und damit die für die Stadt Mannheim in Frage ſtehende Belaſtung ſich vermindert, er⸗ ſcheint ſehr zweifelhaft. Stv.⸗B. Noll(Ztr.) empfiehlt die Vorlage zur Annahme. Stv. Kaiſer(Itr.) brinat verſchiedene Wünſche zum Vortrag. Sto. Geck(Soz.) ſpricht über den Neckarkanal und erſucht, um beſſeren Hochwaſſerſchutz bemüht zu ſein Skadtbaurat Eifenlohr bemerkt dazu, daß nach dem ſtaat⸗ lichen Entwurf der Kanal etwa beim Friedhof in den Neckar ein⸗ würde. Dadurch würden künftig Ueberſchwemmungen ver⸗ mieden. Die Vorkage wird hierauf einſtimmig angenommen. 8. Mai 191 Stadtratsbeſchluß: 1. Die zwiſchen dem Badiſchen Städteverband und dem Verband der mittleren Städte Badens einerſeits und dem Gemeinde⸗ und Staatsarbeiterverband und dem Verband der Gemeindearbeiter und Straßenbahner Deutſchlands andererſeits in Ergänzung des im Jahre 1919 abgeſchloffenen Tarif⸗ vertrags neu getroffene Vereinbarung wird in der für Mannheim geänderten Faſſung genehmigt. 2. den Mannheimer Arbeitern ergebenden Geſamtlohne eine widerrufliche Arbeitstagszulage von 4*4* Verheiratete und 2 für über 24 Jahre alte Ledige gewährt. egründung: Die Frage wegen Ergänzung des Tarif⸗ vertrages 1919 wurde von einem vom Städteverband und den ge⸗ nannten Arbeitnehmerverbänden zuſammengeſetzten Unterausſchuß in mehreren Sitzungen in Karlsruhe beraten und in der Faung vom 9. April 1920 durch Annahme der vorgeſchlagenen Faſſung geregelt. Die Mannheimer Arbeitervertreter haben ſich dort ſchon einen Sonderzuſchlag, wie ſie ihn bisher in Anbetracht der teureren Lebensverhältniſſe in Mannheim gegenüber den anderen badiſchen größeren Städten bezogen haben, vorbehalten. In den nachfolgen⸗ den Verhandlungen haben die Mannheimer Arbeiter eine Er⸗ höhung des Ortszuſchlags von 10„ auf 20 1 gefordert Der Stadtrat hat jedoch eine derartige Erhöhung als in den Teuerungs⸗ verhältniſſen Mannheims gegenüber den anderen badiſchen Städten völlig unbegründet, abgelehnt. Da aber die Mannheimer Arbeiter bisher in bezug auf Entlohnung gegenüber jenen der anderen ba⸗ diſchen größeren Städte mit Rückſicht auf die Verhältniſſe in der hieſigen Privatinduſtrie eine Sonderſtellung eingenommen haben und der Badiſche Staat ſeinen in Mannheim wohnenden Arbeitern ebenfalls einen Sonderzuſchlag über die in anderen badiſchen Städten gewährten geſtel hinaus bewilligt hat, wurde unter Ver⸗ neinung einer der geſtellten Forderung entſprechenden erhöhten Teuerung Mannheims die obige Sonderzulage bewilligt. Bei der Berechnung von Ueberſtunden bleibt dieſe Zulage außer Betracht. In Ziff. 4 wird die nach dem Karksruher Abkommen den Vor⸗ arbeitern zugebilligte Zulage von täglich.20„ auch den Feuer⸗ hausarbeitern des Gaswerks ſowie den Heizern und Schlackenfah⸗ rern des Elektrizitätswerks gewährt. Dieſe Arbeitergruppen haben nach dem Tariſpertrag von 1919 ſchon eine Sonderzulage von täg⸗ 5 55 waren. Eine Verſchlechterung dürfte deshalb auch im neuen arif nicht eintreten. In Ziff. 5 wurde dem Antrag der Mann⸗ heimer Arbeiter auf Gewährung eines beſonderen Zuschtags für die Nachtſchichtarbeiter der Werke und der Straßenbahn im Hin⸗ blick darauf, daß auch der Staat ſchon ſeinen Nachtſchichtarbeitern einen Zuſchlag von 4% bewilligt, den die Städte Freiburg und Konſtan 5 überſchritten haben, in der bezeichneten Weiſe ent⸗ ſprochen. Bei der Berechnung von Ueberſtunden bleibt dieſe Zu⸗ lage außer Betracht. Das Karlsruher Abkommen ſieht eine Zulage von monatlich 20„ für jedes Kind vor. Die Mannheimer Arbeiter ohne Stadtarbeitereigenſchaft erhalten dieſen Bezug ſchon ſeit 1. Januar 1920. Den Arbeitern mit Stadtarbeitereigenſchaft, die ſeit dem 1. Jan. 1920 für das 3. und—470 weitere Kind höhere Zulagen beziehen, als ſie im Karlsruher Abkommen vorgeſehen ſind, ſollen dieſe weiter belaſſen werden. Zu Ziff. 7 wurde in der letzten Sitzung des Unterausſchuſſes der bisherige Prozentzuſchlag für Ueberſtunden von 83 7. 662 und 100% auf 256, 50%% und 75% ermäßigt. Die hieſigen Arbeitervertreter haben darum nach⸗ geſucht, ihnen die ſeitherigen Prozentzuſchläge bei der Berechnung zu belaſſen. Der Verechnung der Ueberſtunden ſollen aber nur Grundlohn und Ortszuaſchlag zugrunde gelegt werden. Da der finanzielle Effekt der gleiche iſt, hat der Stadtrat dem An⸗ ſuchen entſprochen. Der durch obige Regelung entſtehende Mehraufwand beträgt 1. für die aus der Karlsruher Regelung ſich ergebenden Lohnerhöhungen rund 2 400 000, 2. für die weiter zu gewährende Arbeitstagszulage 3 350000, 3. für Gewährung der Vorarbeiter⸗ zulage auch an die Feuerhausarbeiter uſw. 10 000, 4. für Ge⸗ währung des Zuſchlags an die Nachtſchichtarbeiter 160 000, zu⸗ ſammen 5 920 000. Davon entfallen auf die Werke 1 500 000, auf die Straßenbahn 1120 000 4, ſo daß noch zu decken ſind 300 000. Der Mehraufwand ſoll, ſoweit er nicht auf die Werke und die Straßenbahn entfällt, in den Voranſchlag eingeſtellt werden. Vorausleiſtung auf die Neuregelung der Beamtenbezüge infolge der Reichsbeſoldungsordnung. 5 Stadtratsbeſchluß: 1. Die Veamten und Angeſtellten der Stadtgemeinde und ihrer Anſtalten einſchließlich des Lehrper⸗ ſonals werden grundſäzlich ab 1. April 1920 den Reichsbeamten gleicher Art hinſichtlich der Beſoldung gleichgeſtellt. Nach Veröffent⸗ lichung der Reichsbeſoldungsordnung im Reichsgeſetzblatt iſt un⸗ verzüglich dieſer Grundſatz zu verwirklichen 2. Einſtweilen wird auf die hiernach zu gewährenden Mehrbezüge an die Verheirateten und an die über 24 Jahre alten Ledigen für die Monate April und Mai eine Vorauszahlung von je 200 geleiſtet. 8 Begründung: Die Beamtenverbände legen größtes Ge⸗ wicht auf die Angleichung ihrer Bezüge an jene der Reichsbeamten nach Maßgabe der neuen Reichsbeſoldungsordnung. Einige der Länder haben den Anſchluß an dieſe Regelung bereits. angeordnet. Sie iſt auch für die Gemeinden, insbeſondere die Städte, unver⸗ ſchieblich. Es iſt ſogar wahrſcheinlich, daß dieſe Angleichung im Reichsgeſetz ſelbſt befohlen iſt. Der Wortlaut des nach eitungs⸗ berichten am 28. April 1920 von der Nationalverſammlung ver⸗ beſchiedenen Reichsgeſetzes iſt noch nicht bekannt. Bis das Gefetz erſcheint, und die Angleichung der ſtädtiſchen Beamten an die Klaſſen des Reichstarifs erfolgt ſein wird, werden einige Wochen vergehen. In der Zwiſchenzeit bedingt die Erhöhung der Arbeiter⸗ löhne für diejenigen Beamtenklaſſen, die nach bisheriger Uebung den Bezug des Einkommens beſtimmter Arbeiter klaſſen ge⸗ währleiſtet erhielten, eine vorläufige Regelung. Dieſe Regelung iſt oben getroffen. Die Ordnung der Deckungsfrage muß der ſeiner⸗ Zigter Straßenpauten iſt ein Geſamtaufwand von 444 400.4 Ergänzung des Tarifverkrages—7 15 ſlädt. Arbeitern vom. der Gruppen 1 bis mit 3 wird zu dem ſich aus der Vereinbarung lich 1„ bezogen, wodurch ſie den Vorarbeitern im Lohne gleich⸗ Auf Vorſchlag des Oberbürgermeiſters werden die obigen bei⸗ den Vorlagen zuſammen beraten Stv⸗V. Pfeiffle(Soz.) ergeht ſich in längeren Ausfüßh⸗ krungen über die Vorlage. Er verweiſt insbefondere auf die ſchlechte Finanzlage der Stadt. Die Straßenbahn ſei nicht in der Lage, die erhöhten Auslagen e Es hat eben alles einmal ſeine Grenzen. Die Wohnungspolitik, die die Stadt bisher verfolgt at, wird durch die Tariferhöhung über den Haufen geworfen. ber der Stadt blieb nichts anderes übrig. Wo wir nun die Mark 3 Millionen hereinnehmen ſollen, wiſſen wir nicht. Das Reich hat uns die beſten Steuern weggenommen, und wir wiſſen nicht, wo wir die erhöhten Aufwendungen hernehmen ſollen. Der Stadtrat hat alles getan, was er verantworten kann. Redner empflehlt die Vorlage zur Annahme.„ Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer verweiſt auf die eigenartige Lage der Stadt als Arbeitgeber, Die Stadt habe ein 8 Heer von Beamten und Arbeitern, die nicht produktiv arbeiten. Nur ein Teil der Arbeiter und Beamten arbeite unmittelbar produktiv, in⸗ dem durch deren Tätigkeit Geld hereinkommt Die Forderungen und Aufwendungen gehen nun weit über die Einnahmen hinaus. Die Stadt würde W e d machen, wenn ſie blind For⸗ derungen gegen ſich ſchaffen würde, die ſie ſchließlich»icht einlöſen kann. Was mit dem geſchieht, der bewußt höhere Ausgaben macht, als er Einnahmen aufzuweiſen hat, darüber geben die betreffenden geſetzlichen Strafbeſtimmungen Auskunft. Der Oberbürgermeiſter ergeht ſich ſodann in längeren ſteuertechniſchen Darlegungen und bemerkt im Anſchluß daran, daß die Stadt jetzt ſchon ein Defizit hat, von dem man nicht wiſſe, wie es zu decken fei. Die Straßen⸗ bahn müßte ungefähr 4 Millionen 1 mehr aufbringen. Die Stadt⸗ verwaltung habe die Pflicht, dies Geld hereinzubringen, ſei es durch Tariferhöhung oder zeitweilige Einſchränkung des Betriebs. Der Etat 1919 hat abgeſchloſſen zunächſt mit 44 Millionen Umlage, der Etat 1920 in ſeiner vorläufigen Aufmachurig 88 Millionen. Die Schulden wachſen ins Ungeheure. Wir müuͤſſen immer weiter Geld aufnehmen. Wir arbeiten nur mit Vorſchuß. Die Stadt muß ſich äußerſte Sparſamkeit auferlegen. Eine Ausnahme wlrd ge⸗ macht bei zwei Güter: 1. für die Geſundung der Jugend und 2. für diejenigen höchſten Güter, die den Menſchen in der ſchwerſten Zeit, die er durchleben muß, aufrecht erhalten; das iſt Dichtung und Kunſt. Der Oberbürgermeiſter gibt im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen der Hoffnung Ausdruück, daß das Reich entſprechende Zuſchüſſe zu der Reichsbeſoldungsordnung leiſtet. Zu den Forde⸗ rungen der Arbeiter und Beamten übergehend, ſtellte der Ober⸗ bürgermeiſter feſt, daß es ſowohl techniſch wie auch nach der Seite der Verantwortung und für die Deckung unmöglich ſei, weiter⸗ gehende Forderungen zu erfüllen. „Stv. Bühler(Bem.) konſtatiert, daß ein großer Teil des Volkes auskömmlich lebt. während dies den Beamten nicht möglich iſt. Es find die Schieber und Schleichhändler, die Geld und zu leben aben. Dieſen eintzial mit aller Energie zu Leibe gegangen. erade beim Maimarktrennen habe man es geſehen, in welch leicht⸗ Beane Weiſe dieſe ihr Geld verſchleudern. Was hier die. ſtädtiſchen eamten und Axbeiter fordern, das brauchen ſie zum Leben, das muß ihnen gegeben werden. Redner bringt eine Reihe von Wün⸗ ſchen zur Sprache und erſucht, daß auch den Wünſchen der unter 24 Jahre alten Beamten und Arbeitern Rechnung getragen wird. Wir alle wiſſen, daß wir uns in einer außerordentlichen Notlage befinden. Die Stadtverwaltung ſollte dieſem Umſtand Rechnung tragen und deshalb auch rechtzeitig mit den Vertretern der Arbeiter und Beamten verhandeln. Er hofft, daß die Beträge morgen den Arbeitern und Beamten ausbezahlt werdDen. HOdberbürgermeiſter Dr. Kutzer entgegnet, daß die Vorwürſe, als ob der Stadtrat zu langſam gearbeitet und die Sa e verſchleppt habe, bei Gehalts⸗ und Lohnforderungen üblich ſind. Die Verhand⸗ lungen ſind geführt worden von den Verbänden. Der Stadtrats⸗ beſchluß iſt ſchon Mitte April gefaßt worden. Inzwiſchen kamen aber die neuen Forderungen. 8 7% Sto. Moſes(Deutſchlib.) ſtellt die Frage in den Vorder⸗ grund: Woran liegt es, daß wir die Forderungen nicht erfüllen können und bemerkt: Unſer ganzes Wirtſchaftsleben liegt am Boden. Obwohl unſere Valuta geſtiegen iſt, ſo ſind doch die Lebensmittel⸗ preiſe in demſelben Maße geſtiegen. Wir müſſen mit aller Macht darauf dringen, daß unſer Wirtſchaftsleben wieder ein ſolides wird. Das Schiebertum muß erſetzt werden durch den ehrlichen Kauf⸗ mann. Unſere Stadtuerwaltung muß alle Kräfte einſetzen, um bei den maßgebenden Stellen dahin zu wirken, daß wir in aller Kürze eine andere Wirtſchaftsordnung im Reiche bekommen. Stp. Perrey(Deutſchnat.) erkläxt, daß ſeine Fraktion der Vorlage zuſtimme. Ex befürwortet, an die Penſionäre etc. Vorſchüſſe ausbezahlt werden, da dieſe ehnſüchtig auf die Er⸗ ledigung der Vorlage vom 26. März warten. Was heute in Vor⸗ lage 6 genehmigt wird, ſollte auch auf die Penſionäre und. Witwen ausgedehnt werden. 7 Stv.⸗V. Seizinger(U. S..) betont, daß die Arbeiter mit dem, was der Stadtrat ihnen geben will, nicht zufrieden ſind. Ein Stundenlohn von.60 für die ſtädtiſchen Arbeiter reicht nicht aus, um ſeine Bedürfniſſe zu befriedigen. Zwei Dinge ſind es, die nicht vernachläſſigt werden dürfen, das iſt 1. die Erhaltung der Ge⸗ ſundheit unſerer Jugend und 2. die Erhaltung der Axbeltskraft 1 Arbeiter. Die Arbeiter und Beamten müſſen dieſe Löhne Stv. Kraft(Sog.) ſpricht in längeren Darlegungen über die Borlage, für die ſeine Fraktion eintritt. Als Redner von großen Preisſtürzen ſpricht, wird er von der Galerie durch Zwiſchenrufe unterbrochen. Man verkenne keinen Augenblick die Not der ſtädti⸗ ſchen Arbeiter und Beamten, die ja außerordentlich groß iſt. Aber es gebe auch Leute, die ebenfalls unter dieſer Notlage ſchwer zu leiden haben und nicht dieſes, Gehalt und nicht dieſen Lohn haben. In der Vorlage ſei das Mögliche geboten. 2 Stv. Dr. Moekel(Ztr.) iſt aufgefallen, daß der Vertreter der H. S. P. zuerſt die Vertreter der anderen Parteien ſprechen ließ. Der Stadtrat habe das getan, was er konnte. Im Augenblick ſei nicht mehr zu machen, da das Reich wohl keine Zuſchüſſe hergebe. Mit den Streikdrohungen ſollte man doch einmal aufhören. Es wäre doch nützlicher, daß jeder Arbeiter an ſeinem Platz etwas Erſprieß⸗ liches arbeitet.: ö Stv.⸗V. Seizinger(u. S..)“ präziſiert nochmals ſeinen Standpunkt zu den Vorlagen. Man mache das Reich für die je igen Zuſtände veraniwortlich und deshalb habe das Reich auch die Pflicht, hier helfend einzugreifen. 2 Sty. Kraft(Soz) polemiſiert gegen den Vorredner⸗ Stvy.⸗V. Seizinger(U. S..) ergreift und erhält auch zum dritten Male das Wort. 8* Oberbürgermeiſter Dr. Kutz er erſucht die Galerie, ſich ruhig zu verhalten. 8 3 tei, die Klaſſenunterſchlede abzuſchaffen. Stv. Ritzert 65 7 führt aus, daß der ganze Stadtrat ſich auf den Boden der beiden Vorlagen geſtellt habe. Auch ſeine Fraktion ſtehe auf dem Boden der Vorlagen und habe ſich von den Geſichts⸗ punkten leiten laſſen, daß die Forderungen der Arbeiter und Beam⸗ ten berechtigt ſind. Wir ſind aber nicht in der Lage, über den Rah⸗ men der ſtadträtlichen Vorlage hinauszugehen. Was über den Rahmen der Vorlage hinaus geſprochen wird, das ſind leere Worte an die ſtädtiſchen Beamten und Arbeiter, die denſelben in Wirklichkeit nichts helfen Weiter ſprechen noch die Stv. Bühler(Dem.)Moekel(Str.) und Sty.⸗V. Seizinger, der zum vierten Mal, ſpricht und ſich gegenüber dem Stv. Buü er(Dem.) in ſcharfen Worten ergeht. Nachdem Stv. Bühler ſeine Ausführungen nochmals wiederholt, greift Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer vermittelnd ein. Stv. Appei(U. S..) ſteht auf dem Standpunkt, daß man den zeitigen Vorlage über die Angleichung an die Reichsbeſoldungsord⸗ nung vorbehalten bleiben. 125 75 ſtädtiſchen Arbeitern nicht zumuten könne, auf ihr Streikrecht zu ver⸗ zichten.(Allſeitige Zurufe: Das iſt eine Aufforderung zum 85 Sto. Schwarz(u. S. Po) konſtatiert das Beſtreben ſelner Par⸗ 9 88 8—— ——————— e * ——— 2 TT ————— — — — ———————— ——— Sr angeſtellten und Arbeiter auf der Neuregelung der Bezüge dez rd. ung er Neaſtk herm ſe iß der Schrch uath der Drersit wr 7 4. Seite. Nr. 199. Mannheimer General · Anzeiger.( Minag⸗Ausgabe.) Samstag, den 8. Mai 1920. Stn. Braun(Ztr.) verbreitet ſich noch in Kürze über die Vor⸗ age. Die beiden ſtadträtlichen Vorlagen 5 und 6 wurden hierauf ein⸗ ſtimmig angenommen. Der Antrag Perrey, Penſionären und Wit⸗ wen einen Vorſchuß zu gewähren wird gleichfalls angenommen. Da⸗ mit iſt die Tagesordnung erſchöpft. Schluß der Sitzung.30 Uhr. Bekrachkungen über die geſtrige Bürgerausſchußſizung. Auf der Tagesordnung der geſtern nachmittag ſtattgefundenen Bürgerausſchußſitzung ſtanden nur ſechs Punkte, von denen die letzten beiden: Ergänzung des Tarifvertrages mit den ſtädtiſchen Arbeitern dom 38. Mai 1919 und Vor⸗ ausleiſtung auf die Reuregelung der Beamten⸗ begüge infolge der Reichsbeſoldungsordnung die wichtigſten waren. In finanzieller und allgemeinwirtſchaftlicher Be⸗ diehung, denn es ſteht außer Frage, daß die Bewegung der Privat⸗ ſtädtiſchen Perſonals baſieren wird. Dieſe Neuregelung kann aber erſt endglültige Form annehmen, menn die Reichsbeſoldungsordnung norliegt, nach der ſich, wie es die Reichsregierung ſelbſt wünſcht, die Landesregierungen und die Städte richten ſollen. Was geſtorn mit erfreulicher Einſtimmigkeit beſchloſſen wurde, trägt lediglich den Charakter eines Propiſoriums. Einmal wurde die zwiſchen dem Badiſchen Städteverband und dem Verband der mittleren Städte Badens einerſeits und dem Gemeinde⸗ und Staatsarbeiter⸗ verband und dem Verband der Gemeindearbeiter und Straßen⸗ bahner Deutſchlands andererſeits in Ergänzung des im Jahre 1919 abgeſchloſſenen Tarifvertrages neu getroffene Vereinbarung in der für Mannheim geänderten Faſſung genehmigt und den Mannheimer Arbeitern der Gruppe 1 bis mit 3 zu dem ſich aus der Vereinbarung ergebenden Geſamtlohne eine widerrufliche Arbeitstags⸗ zulage von 4 für Verheiratete und 2 für über 24 Jahre alte Ledige gewährt. Zum andern wurde ebenſo einſtimmig der Beſchluß gefaßt, die Beamten und Angeſtellten der Stadtgemeinde und ihrer Anſtalten einſchließlich des Lehrperſonals grundſätzlich ab 1. April 1920 den Reichsbeamten gleicher Art hinſichtlich der Beſoldung gleichzuſtellen und nach Veröffentlichung der Reichsbeſol⸗ dungsordnung im Reichsgeſetzblatt unverzüglich dieſen Grundſatz zu pberwirklichen. Einſtweilen wird auf die hiernach zu gewähranden Mehrbezüge an die Verhetrateten und an die über 24 Jahre alten Lebigen für die Monate April und Mai eine Vorauszahlung von je 200 geleiſtet. Einſtimmige Annahme fand ſchließlich der von der deutſchnationalen Fraktion geſtellte und vom Stv. Perrey begründete Antrag, den Penſionären und Witwen einen Vorſchuß auf die auf Grund des in Ausſicht ſtehenden Reichs⸗ penſionsgeſetzes zu erwartende Neuregelung zu gewöhren. Dieſen Beſchlüſſen ging eine längere Erörterung voraus, dle eine ziemliche parteipolttiſche Färbung erhielt, zum Teil ungewollt, zum Teil aber auch gewollt. Die Reichstagswahlen ſind in ſicht⸗ barer Nähe, da müſſen die Parteien doch zeigen, was ſie für die ſtädtiſchen Beamten und Arbeiter übrig haben. Eingeleitet wurde das Rededuell, das in der Hauptſache zwiſchen den Unabhängigen einerſeits und den Koalttionsparteien andererſeits geführt wurde, durch eingehende Ausführungen des Oberbürgermeiſters üher die ſtädtiſche Finanzlage, die ein ſehr trübes Vild zeichneten. Die Stadigemeinde, ſo führte Herr Dr. Kutzer einleitend recht treffend aus, iſt eine eigenarlige Arbeitgeberin. Sie beſttzt ein großes Heer von Beamten, Angeſtellten und Arbeitern, welche zwar produktio arbeiten im Sinne der Nützlichkeit der Arbeit für das Volksganze, die aber nicht produktiv arbeiten im Sinne eines unmittelbaren Geldnutzens. Nur ein Teil der ſtädtiſchen Beamten und Arbeiter arbeitet unmittelbar produktiv, indem ſie etwas er⸗ zeugen, was an die Einwohnerſchaft gegen Entgelt abgeſetzt wird. Die meiſten privaten Arbeitgeber ſind im Gegenſatz hierzu in der Lage, ihre Erzeugniſſe teurer zu verkaufen, wenn die Erzeugungs⸗ loſten wachſen. Und wenn ſie es nicht mehr können, dann mũůſſen ſie eben ihren Betrieb einſtellen. Die Stadigemeinde muß ſich als öffentliche Einrichtung ganz anders verhalten: ſie iſt infolge der Eigenart ihrer Lage nicht imſtande, Forderungen, die zu er⸗ füllen ſind, wie die Privatinduſtrie auszugleichen. Her größte Teil der Aufwendungen kann nur durch Steuern gedeckt werden, die oher ſeit 1. April bekanntlich nicht mehr in der progreſſiven Stei⸗ gerung erhoben werden, die der Steigerung der Aufwendungen entſprechen würde. Die Selbſtverwaltung der Gemeinden iſt in dieſer Beziehung ſo gut wie beſeitigt. Die Stadt Mannheim ſoll künftighin in der Hauptſache mit dem Betrage auskommen, der ihr durch das Reich zugewieſen wird. Die Umlage erbrachte 1914 rund 11 Millionen 4, 1919 wurden bei Einrechnung aller Nachträge 60,6 Mill. vereinnahmt. Für 1920 war eine Geſamteinnahme von 88,5 Mill.„ durch Umlagen herausgerechnet. Eine Umlage von 108 Pfg. auf 100 Grund⸗ und Betriebskapital, ein früher unmöglich erſchienener Satz, würde 22,5 Mill.& ergeben. Hier aber muß ein Landesgeſetz eine neue Baſis für die Umlagenerhebung ſchaffen. Es iſt augenblicklich ein Geſetz bekannt geworden, nach dem Daden die Steuer auf Gewerbebetriebe und Grundkapital auf 30 Pfennig für 100 Steuerwert begrenzen will, während die Stadt Mannheim allein ſchon 108 Pfg. auf 100 für 1920 angenommen hat. Von dieſen 50 Pfg. würden für Mannheim nur 37 Pfg. übrig bleiben. Wenn dieſer Geſetzentwurf wirklich Geſetz würde, dann würde die Stadtverwaltung von den erhofften 22,5 Mill.„ nur etwa 7,7 Mill.„ erhalten, Und von den 66 Mill., die das Geld⸗ kapital bringen ſoll, würden 8 Millionen 1 abgezogen werden. Bei der Porauszahlung von 200% an die Beamten, Lehrer und Aus⸗ helfer werden 10—12 Mill.„ im Jahre erforderlich. Es iſt ſicher, daß dieſer Betrag nicht ausreicht, daß rund 20 Mill. gedeckt werden müſſen. Herr Dr. Kutzer hat die allerdings recht ſchwache Hoffnung, daß hier das Reich hilfreich beiſpringen wird. Heute lebt die Stadtgemeinde lediglich nur noch von den ſchwebenden Schulden, die ſie aufnehmen muß, bis die Reichszuſchüſſe überwieſen werden. Zahlen hat der Oberbürger⸗ meiſter nicht genannt. Aber allein die Zinſen werden nicht gering ſein. Dabei ſteigen ſtändig die Ausgaben für die ſoziale Fürſorge. Die Koſten für die Armenperwaltung uſw. wachſen enorm. Bei der Maſſenanſiedlung von erholungsbedürftigen Kindern beträgt der Unterbringungsaufwand allein etwa 7„ im Tag. Mit kurzen Worten: die Stadtverwaltung tappt völlig im Dunkeln. Es iſt vorläufig völlig ſchleierhaft, wie ſie mit den Summen auskommen ſoll, die ihr vorausſichtlich vom Reich zugewieſen werden. In der Ausſprache, die den recht peſſimiſtiſchen Ausführungen des Oberbürgermeiſters folgte, wurde allſeitig anerkannt, daß die ſtädtiſchen Beamten und Arbelter mit dem, was ſie neuerdings erhalten, nicht austkommen können, daß man aber vorläufig nicht mehr geben kann, wenn man die Deckungsfrage berückſichtigt. Stv.⸗V. Seizinger vertrat mit ſeinen Geſinnungsgenoſſen den Standpunkt, daß das Reich die Differenz tragen müſſe. Aber die Reichsregierung ſteht vorläufig enf dem Skandpunkt, daß die Städte mit der Summe auskommen müſſen, die ihnen zugewieſen werden. Wie ſich in dieſer Hinſicht die Dinge geſtalten, das werden die nächſten Monate lehren. Wenn ziemlich deutlich zum Ausdruck ge⸗ bracht wurde, daß unter den ſtädtiſchen Arbeitern Streikſtimmung herrſcht, ſo geben wir uns der Hoffnung hin, daß dieſe Stimmung Kartoffeln macht die Neufeſtſetzung des Verbraucherköchſt⸗ preiſes auf 50 Pfg. für das Pfund notwendig. Es iſt beabſichtigt, den Truppenübungsplatz Heuberg als Gr⸗ holungsaufenthalt für Kinder einzurichten, wofür er ſich auch nach Meinung der Schulärzte gut eignet. Als Träger des Unternehmens ſoll ein eingetragener Verein„Kindererholungsfür⸗ ſorge Heuberg“ gegründet werden, in welchen für die Stadt Mann⸗ heim Stadtrat Böttger als Mitglied eintritt. Zu der vom 10. bis 12. Juni in Nürnberg ſtattfindenden Zu⸗ ſammenkunft der in der Schulaufſicht und Schulverwaltung tätigen Vertreter der großen Städte des Deutſchen Reichcs weird Stadi⸗ ſchulrat Dr. Sickinger, zu der am 25. und 28. Mai in Dresden ſtattfindenden Hauptverſammlung des Deutſchen Fortbildungsver⸗ bandes Oberlehrer Spieß entſandt. Das käufliche Angebot eines großzeren Anweſens in der Unterſtadt wird wegen zu hoher Preisſtellung abgelehnt. Im Stadtteil Neckarau wird ein für die Stadtgemeinde ent⸗ behrl cher Geländeſtreifen infolge eines vorliegenden Kauf⸗ geſuchs verkauft. In der 15. Sandgewann wird eine größere Fläche an ein induſtrielles Unternehmen vermietet. — Die Nebengebühren im neuen Poſttarif. Die Zuſammenſtellung der durchweg erhöhten Nebengebühren weiſt nicht wen ger als 35 Nummern auf. Danach werden erhoben an Nebengebühren:». Bei 1 Zeitungsbei⸗ lagen für je 25 Gr. jedes Bei 3 Pf.; 2. Einlieſerungs⸗ bef 452 0 für öhnliche Pakete 50 Pf; 8. Einſchreib⸗ gebühr 50 Pf.; 4, Poſtauftragsgebühr.50 Mk.; Poſtproteſtauf⸗ rragsgebühr 3 Mark; für Nachnahmen: Briefe 50 Pfermig; Pakete 1 Mark; 8 an Eilbeſtellgebühren im Orts. und Landbeſtellbezirk: für Briefſendungen 1 Mk. od. 2 Mk.; für Pakete .50 Mk oder 8 Mk.; für Brief⸗ und Paketſendungen, die mit an⸗ deren Eilſendungen abgetragen werden 80 Pfg. 1*.50 Mk. 9. Gebühr für Bahnhofsbriefe monatlich 30 Mk., wöchent⸗ lich 10 Mk. 10. Zeitungs⸗Bahnhofbriefe monatlich für jedes—5 tungsſtück 30 19 mindeſtens monatlich 3 Ml, höchſtens 30 Mk., 11., 12., 15. je 50 Pfg. Zuſtellungsgebühr, Rückſcheingebühr, als Ausſertigungsgebühr bei Anträgen auf Aufſchriftsänderung oder Zurückziehung vor Poſtſendungen, für Ausfertigung von Doppeln nach dem Ergebnis der geſtrigen Ausſprache wieder abflauen wird. für de Nachlieferung von Zeitungen; für die Verzollung für Joll⸗ Die beſonnenen Elemente werden einſehen, daß der Vürgerausſchußz geſtern bis zur Grenze der Bewilligungsmöglichkeit gegangen iſt. Nus Staodt und Land. Aus der Stadtratsſitzung vom 6. Mai 1920. Die Beſchlüſſe über Vorausleiſtungen auf die Neurege⸗ lung der Beamtenbezüge und über die Regelung der Arbefterlöhne vom 8. Mai werden aufrecht erhalten. Der Preis der für die Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätsmerke be⸗ nötigten Kohlen iſt ab 1. April weiter um 50 A für die Tonne geſtie⸗ gen. Es müſſen daher auch die Preiſe für Waſſer, Gas und Strom erneut erhöht werden und zwar Waſſer: Mindeſt⸗ gebühr auf 9 Proz. des Mietwerts, Grundpreis 62 Pfg., Mehrper⸗ brauch 71 Pfg. für den Cbm. Gas: allgemeiner Gaspreis 1,86„l, Münzgaspreis 1,37 für den Cbm. Nachzahlung 81 Pfg. für jedes im Geldbehälter befindliche 10 Pfg.⸗Stück: Strom: Lichtſtrom 2,70 1 Kraftſtrom 1,73., Strom nach dem Einheitstarif 85 Pfg. für die KWSt. Die neuen Preiſe gelten für Waſſer vom 1. Mai ab, für Gas und Strom für die Mengen, die von der Ende April begon⸗ nenen Ableſung ab verbraucht werden. Waſſer⸗ und Gasabnehmer, für die eine Erweiterung des Hauptrohrnetzes erforderlich wird, haben in Zukunft außer dem tarifmäßigen Entgelt für Waſſer und Oas auf die Dauer von 10 Jahren 12 Proz. der Koſten für die Er⸗ weiterung des Rohrnetzes als Erſatz für Verzinſung Tilgung und Ab⸗ ſchreibung zu vergüten. Dieſes Entgelt iſt jährlich vorauszuzahlen. Aufgrund der in§ 78, Abſ. 1 der Städteordnung in der Faſſung vom 30, März 1920 den Städten erteilten Erxmächtigung ſoll pon erſonen, welche ſich im Stadtbezirk aufhalten, ohne hier einen ohnſitz zu haben und deren Aufenthalt die Dauer von 3 Monaten nicht überſteigt, eine beſondere Abgabe zur Deckung der Koſten für deren Unterbringung, Verſorgung mit Lebensmitteln und Auf⸗ gaben ähnlicher Art erhoben werden. Die Abgabe wird für jeden Tag oder jede Uebernachtung in der Höhe von 20 Proz. für das Zim⸗ mer oder die Wohnung berechneten Tagespreiſes erhoben.— Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wird eingeholt. Durch den auf dem Häutemarkt eingetretenen an ſich er⸗ freulichen Preisſturz erwachſen ſeit einiger Zeit den die Häute verwertenden Kommunalverbänden erhebliche Verluſte. Bis zur Neuregelung der Schlachtbiehpreiſe durch das Reich hat deshalb das Miniſterium des Innern die Kommunalverbände ermächtigt, die Fleiſchpreiſe in dem Verhällnis zu erhöhen, das dem Unterſchied zwiſchen den Marktpreiſen der Schlachtoiehhäute am 1. März und den laufenden Häutepreiſen entſpricht. Infolgedeſſen merden die Preiſe für Rind⸗, Kalb⸗ und Hammelfleiſch auf 6 Mk., für Ziegenflerſch auf 4 Mark, für Wurſt⸗ und ſonſtige Fleiſch⸗ waren um 40—50% de Pfund der bisherigen Preiſe erhöht. Die weitere Erhöhung der Einkaufspreiſe für die ausländiſchen 2 Franzöſiſche Bühnenkunſt 1770— 1840. Randzeichnungen zu der Neuauffüßrung von Boleldieus komiſcher Oper„Iohann von Paris(1812). Aus den Zeiten der Romantik, die uns anklingen, ſo oft wir Wagners Tannhäuſer und Lohengrin ſehen und hören, müſſen wir uns heute einmal zurückverſetzen in ein ganz unromantiſches Land, in eine unromantiſche Zeit: nach Frankrelch. Die Franzoſen ſind Meiſter der Bühne, insbeſondere des Luſtſpiels und der komi⸗ ſchen Oper. Während die opera buffa der Italiener dem Schwank, der Poſſe nahe verwandt alſo wenig Feinheiten der Erfindung und der Löſung hat, iſt die Unterlage der opéra comique immer ein feines Luſt* Um dieſes Luſtſpiel mit allen Reizen des Dialogs, mit geiſtreicher Konverſation zu erfüllen, ließen die Fran⸗ zoſen das Recitativo secco fallen. Ein praktiſcher Grund mag hinzugekommen ſein: der franzöſiſche Opernſänger jener komiſchen Oper war ſingander Schauſpieler. Man konnte ihm ſchon die „Proſa“ anvertrauen, der Sänger ſtand zurück. o ſtanden die Dinge, als Andres Greétry, ein geborener Jlamländer, in Paris mit den„Beiden Geizigen ſein Glück machte. In dem Jahre dieſer wichtigen Uraufführung wurde die Konverſations⸗Oper der Franzoſen geboren, und— Beethoven! Die kleine zweiaktige Oper iſt noch heute lebendig, wenn man ſie nach der Art, wie heutige Maler alte Bilder auffriſchen, behandeln will.. Der zweite Meiſter dieſer Konverſationsopern heißt Adrien Boieldien(1775—1834), der dritte Daniel Frangois Auber Ein Flamländer, ein Nordfranzoſe und ein echter Pariſer waren die Jründer! Boieldieus„Johamm von Paris“ bezeichnet die zweite, Aubers Magon(maurer und Schloſſer“, 1825) die britte Epoche. Herald und Adam, von deutſcher Abſtam⸗ mung, ſtehen in der Mitte: Zampa zeigt deutſche Einflüſſe, und über den Poſtillon von Lonjumeau(1836) hat Auber ſich nur in ſeinen ariſtotratiſchen muſikaliſchen Luſtſpielen: Fradiavolo, der ſchwarze Bomino und Teufels Anteil erhoben. Es waren aber auch Luſtſpiele von E. Scribel So gut haben es weder Greétry noch Boleſdien gehabt, und das Buch ſeines„Johann“ bedarf heute— meiner Empfindung nach— ebenſolcher Auffriſchungen, wie ſie die Charlottenburger Neugusgaben(Büßnenverlag Ahn u. Sim⸗ tock, Verlin aufweiſen. Zudem hat Reklams Opernbuch alle die deutſchen Vergröberungen mit aufgenommen. die ſolch ein Luſtſpiel zur Poſſe herabwürdiaen. Während in der franzöſt⸗ ſchen Partitur Dialog und Muſtk nämlich den aleſchen Stil haben, dehnt ſich dle deutſche Proſa mit ibren voſſenhaften Jutaten ins ßliche, ſo— e Muſik als Nebenſache, als ſtörende Neben⸗ Kommt dann noch eine ſtilwidrige Aus⸗ allzu begreiflich. Sobald man aber das Libretto mit der Muſik des Meiſters in die richtige Relation bringt, wird dieſe kleine Spiel⸗ oper etwas für muſikaliſche Feinſchmecker ſein, wenn es noch der⸗ gleichen in unſeren teuer gewordenen Opernthealern gibt! Die Handlung: Der Dauphin, der Erbe der Krone von Frank⸗ reich ſoll heiraten. Der König hat die Prinzeſſin von Navarka zur Schwiegertochter auserſehen, die Verbindung der Häuſer Bour⸗ bon und Naparra wird auch vollzogen. Aber dieſer Thronfolger führt ein freies Leben, und ſo will er zunächſt unerkannt der borbeſtimmten Braut begegnen. Er hat erfahren, daß die Prin⸗ geſſin mit ihrem Hofſtaate die Reiſe von Pamplong nach Paris demnächſt antreten wird, und beeilt ſich, ihr in einem Landgaſt⸗ hofe zu begegnen. So veitet er mit ſeinen Knappen und ſeinem Gefolge aus, ſo zieht er durch die Lande. Sie haben ſich verkleidet; er, der Ritterſchaft Zier und Glanz, gibt ſich als reichen, derben Pariſer Bürger: Johann von Paris. So kommt er mit Erlaubnis ſeines königlichen Vaters in die Umgegend von Pam⸗ plona, zu dem kleinen Gaſthof. Der Wirt, ochter Lorezza, die Dienerſchaft, alle ſind in erregter Erwartung; denn der Ober⸗ ſeneſchall der Prenzeſſin hat bereits den ganzen Gaſthof für das Haus Naparra belegt. Und ſeit Tagen iſt man geſpannt auf die Ankunft der Prinzeſſin, der jungen, ſchönen, fröhlichen, geiſtreichen Witwe. Nun kommt Johann; er, wie ſein Knappe werden zunächſt abgewieſen. Aber am Ende entſcheidet das Geld: der ſchlaue Pebrigo gibt demjenigen den Vorzug, der am beſten zahlt. Er nimmk alſo den Herrn Johann, ſein Gefolge, ſeine Karoſſen, Pferde, Köche und Küche bei ſich auf. Herr Johann von Paris weiß dem Naparreſen zu imponieren durch die volle Börſe und die goldenen Dukaten. Nun trifft aber auch die Pringeſſin ein; der aufgeblaſene Oberſeneſchall kündigt Naparras holde Zier in ſeiner berühmt gewordenen Axrie und Würde mit Hoheit an. Summa: der als Bürger verkleidete Pring zwingt die Prinzeſſin, die er auf den erſten Blick liebt, ſein Mahl zu teilen. Sie geht fröhlich auf alle ſeine Grobheiten ein, weiß ſeine Eiferſucht zu erregen, läßt ihn noch ein wenig zappeln und gibt ihm endlich lund, daß ſie von dieſem benteuer ünterrichtet, ihn ſchon lange durchſchaut hat. Die edle Mufik weiß dies alles in melodiſche Reihen aufzulöſen, an den kunſtreichen, ſo natürlich dahinfließenden Geſamkfätzen erfreuen ſich die Feinſchmecker, wenn alle dieſer Perlen der franzöſiſche komiſchen Oper die Faſſung von 1812 finden.„Wenn“.. Es 170 nämlich in dieſer Opex keine Nebenrollen, nur Hauptpartten! Es ſind erforderlich: eine ſugend⸗ lchelhriſche Sängerin mit Koloratur“ für die Salondame⸗Prin⸗ eſſin, eine Sängerin erſten Ranges für den Knappen Ollivier, der 14 kleine Lorezza in die Pariſer Tanz⸗ und Flirtwelt für Loregza eine Soubrette mit weichem„Mezzo“, für den„Maiftre Jean ein erſter eneſchall kEin erſter Bariton Tenor, ir den Oberſ. + [kommenden Winter gebüßrenzettel. 13. Für die von den Landbeſtellern oder Pakekbeſtellern auf den Beſtellgängen eingeſammelten Sendungen und zwar 80 Pfg. für portopflichtige Einſchreibbriefſendungen, Poſt⸗ anweiſungen und Wertbriefe für Pakete bis 2/ Kg. einſchließlich 50 Pfg., für ſchwerere Pakete 1 Mk., für Orksbeſtellerpakete 50 Pf., 14. Spätlingsgebühr 1 Mark. e 2 Mark als Behandlungsgebühr für Poſtvollmachten, oder Abholungserklärungen, als Zeitungsüberweiſungsgebühr im Orts⸗ und Fernverkehr, für die Ausſtellung von Poſtkreditbriefen, Poſt⸗ austpe 3⸗ und Poſtlagerkarten, Als Noſtausgabegebühr, bisher Fachgebühr, für die gewöhn⸗ liche Abholung jährlich 12 Mark an Gebühr für a' ein gewöhnliches Schließ fach jahrlich 30 Mk,, b) für ein 55 7— Schließfach 50 Mk. im Jahr; Gebühr für Unbeſtellbarkeitsmeldung und Laufzettel je 1 Mark, Gebühr für das Reiſegebäck bis 10 oder 20 oder 50 Kilo je.40 Mk. oder 8 Mark. Vexſicherungsgebühren hiezu 1 Mk. (bis 500 Mark), 2 Mark(bis 1000 Markf, 8 Mt uſw.; als De⸗ bühr für den Umtauſch der amtlich geſtempelten Vordrucke und der perdorbenen Fre marken 5 Pf., als Verkaufspreis der unge⸗ ſtempelten einfachen oder Doppelvordrucke für je 1 Stück oder 10 Pfg. Als Zeifun r, die indeſſen erſt vom 1. Juli an in Kraft kreten ſoll für eine im Durchſchnittsgewicht bis 20 Gramm 2 Pf., über 20—50 Gr. 3 Pfg. bei höherem Gewicht wird für jede weiteren 50 Gr. ader einen Teil von 50 Gr, mehr 1 Pfg. erhoren. Zeitungsbeſtellgeld wird nicht mehr erhoben, An neuen Gebühren werden ferner erhoben: eine Huſchlagsgebuhr bon 10 Pfg. für jede poſtlagernde Sendung; eine Paketlagergehühr von täglich 30 Pfg. für jedes Paket, das ohne Verſchulden der Poſt lagert. Gewerbeſchule. Wegen Lehrermangel war es, ſo wird unz vom Städt. Nach⸗ richtenamt geſchrieben, bei Beginn des neuen Schuljabres leider nicht müöglich, den Untericht in den 3. Klaſſen und in den Gäſtekurſen müglich, den Unterricht in den 3. Klaſſen und in den Gäſtekurſen Unterricht erteilen und die wichtigſten Gäſtekurſe wieder einrichten zu können, iſt der Stundenplan derart geändert worden, daß der Unterricht der 2. Klaſſen zum Teil von 9 auf 5 Wochenſtunden beſchränkt wird. Es iſt zu hoffen, daß der Schule bald weiterr Lehrkräfte zugewieſen werden und daß alsdann der Unterricht wieder im früheren Umfang ſtattfinden kann. Der Beginn der Abende und Gäſtekurſe wird im Inſeratenteil bekannt gegeben. Den Schülern der 3. Klaſſen wird noch beſonders mitgeteilt werden, wann der Unterricht beginnt. 68 Einfuhr von Nahrungsmitteln. In einigen Berichten über die letzte Preſſebeſprechun⸗ auf dem Nathaut ſind die Ausführungen über e nicht er⸗ ſchöpfend wiedergegeben. Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen ſei deshalb bemerkt: Ohne beſondere Bewilligung iſt zur die Einfuhr von Hülſenfrüchten(Erbſen einſchl. Peluſchken, Bohnen erfeh Ackerbohnen und Linſen) ſowie aller Produkte und Abfälle derſelben, welche durch Vermahlen, Schälen oder Schroten gewonnen werden, Reis, Reisabfälle ſowie Miſchungen von Reis und Reis⸗ wie einſt Karl Mayer(Köln), und für den ſchlauen Pebrigo ein Buffoſänger mit geſchmeidigem Baß und ſehr diskreter Komik. Der Dialog muß fließen, der Geſang als ſolcher„ilngen“ und über all dem muß der Duft der ſchönen Vergangenheit ſchweben, ausgebreitet in farbig⸗zartem Orcheſterſpiel. Es ſind Klangſtücke, aufgebaut auf einem Luſtſpiel⸗Unter⸗ unde, aus dem die ſchönſten Feld⸗ und Wieſenblumen der Muſil ervorſprießen, oft Unterhaltungen des Verſtandes und Witzes, wie man früher ſagte. Freilich, an unſere deutſche Romantik dürfen wir nicht denken; wir ſind eben turze Zeit in einem gang un⸗ romantiſchen Lande, in einer Welt der reinen Heiterkeit und An⸗ mut. Aber vielleicht verſtehen wir uns gerade jetzt gerne ein⸗ mal in dieſe ferne Zeit! Arthur Blaß. Blühende Kaſtanien. Von Johanna Schmidt. Still und ſacht kommt der Abend über den Rhein, chreitet weiter fort unter den ir ſtotzer Maf,. ſtät ſich erhebenden Kaſtanien und läßt ein träumeriſches Dämmern hinter ſch Liebkoſend ſtreicht der Abendwind über die weißen und roten Blütenkerzen und die glänzen den Blätter, die leiſe rauſchen. Abendfrieden Aus dem lauten Haſten des Tages bin ich mit kummer⸗ und ſorgenſchwerem Herzen in dieſe Ruhe, dieſen Frieden geflohen, müde, ach, ſo müde.. Und nun laſſe ich mich einhüllen in dieſes Schweigen, das nur unterbrochen wird von dem Flüſtern in den Kaſtanien. Und wie langſam dahinſchreite in dieſer köſtlichen Einſam⸗ keit, da fallen die quälenden Gedanken von mir ab. einer nach dem andern. faſt unmerklich 1 191505 ſie meine bedrückte Seele mir wird leicht. froh.... Immer eindringlicher wird das Rau⸗ ſchen über mir, ich ſtehe ſtill und höre, was die flüſternden Stimmen in den Kaſtanien mir ſagen. Arme, kleine Menſchlein, tönt es, was ſorgt ihr, was plagt ihr euch? Alles vergeht... Leſd vergeht... Freud pergeht alles kommt wieder. Leid komfnt wieder. Freud kommt wieder.... eh' ihr's gedacht, wird Leid zu Freud... Freud zu Leid warum⸗ ſorgen...? Schaut um euch, wie ſchön die Welt iſti Und ſie iſt ſchön geworden, ohne daß ihr euch darum zu ſorgen brauchtet. Vor meinen Augen ſteht ein Novembertag, da der Herbſtſturm durch die kahlen Kronen der Kaſtanien brauſte und ſie ſchüttelte, daß ſie ſich ächzend bogen. denke an das Grauen, das mich vor dem erfaßte und ſchaue mich nun um in der „„ FFCCCCCCCCFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC 18 —— nn Samstag, den 8. Mai 1920. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 199. abfällen mit anderen Erzeugniſſen und Kakgobohnen(roh oder geröſtet) geſtattet. Für andere Lebensmittel iſt Einfuhrantrag Inter Angabe der Art und Menge der einzuführenden Waren, der Qualität, des Preiſes, der Zahlungs⸗ und Lieferungsbedingungen, des Herkunftslandes, der Empfangsadreſſe und der Station über die die Einfuhr erfolgen ſoll, bei den zuſtändigen Neiee zu . beantragen. * Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Obereiſenbahnſekretärs Franz Karg in Heidelberg als Oberſtationskontrolleur nach Weil⸗Leo⸗ poldshöhe. Schnellzugsberkehr. Vom Sonntag, 9. Mai an verkehren nördlich Frankfurt(Main) folgende Schnellzüge wieder käglich: D 41 Frankfurt(Main) ab.25 vorm., Berlin Anh. Bf. an.25 nachm.; D 42 Berlin Anh. Bf. ab.00 vorm., Frankfurt(Main) an.55 nachm.: D 81 Frankfurt(Main) ab.20 vorm., Oberhauſen an.18 nachm., D 82 Oberhauſen ab.00 nachm. Frankfurt(Main) an 11.37 nachm.; D 175 Frankfurt(Main) ab.00 nachm., Duſſel⸗ dorf an.53 nachm.; D 176 Düſſeldorf ab.46 vorm., Frankfurt (Main) an.53 nachm.; Dd 71 Frankfurt(Main) ab.23 vorm., Hamburg Hbf. an.04 nachm.: D 74 Hamburg Hbf. ab 12.18 nachm., Frankfurt(Main) an 11.21 nachm. *Sonnlagsverkehr. Vom Sonntag, 9. Mai an verkehren fol⸗ gende Züge täglich: D 269 Baſel Bad. Stb. ab.06 vorm., Mann⸗ heim an 11.43 vorm. D 11 Mannheim ab 11.53 vorm., Friedrichs⸗ feld M..B. an 12.05 nachm.(Frankfurt a. M. an.38 nachm.). 16(Frankfurt a. M. ab.55 nachm.). a ab.47 nachm., Baſel Bad. Stb. an 11.30 nachm. D 16 Frledrichsfeld M. N. B. ab .30 nachm., Mannheim an.42 nachm. D 18 Mühlacker ab 10.19 vorm., Bruchſel an 10.55 vorm. D 61 Bruchſal ab.20 nachm., Mühlacker an.01 nachm. Zug 787 Baden⸗Baden ab.43 vorm., Baden⸗Qos an.50 vorm. Zug 788 Baden⸗Dos ab 10.08 vorm., Baden⸗Baden an 10.16 vorm. Zug 1484 Lahr⸗Stadt ab.34 nachm., Lahr⸗Dinglingen an.42 nachm. Zug 1483 Lahr⸗Dinglingen ab .00 nachm., Lahr⸗Stadt an.08 nachm., ſawie Zua 1738 Baſel Bad. Stb. ab 11.40 nachm., Lörrach an 11.55 nachm. Bei den preußiſchen und pfälziſchen Bahnen wird vom obigen Zeitpunkt an der Sonntagsverkehr in erweitertem Umfange wieder aufgenommen. Von der Handels-Hochſchule. Es ſei auch an dieſer Stelle auf folgende Emlegungen von Vorleſungen aufmerkſam gemacht: Die Vorleſung von Rechtsanwalt Dr. Sigmund Strauß über Grundzüge des deutſchen Reichsſteuerrechts iſt vom Dozenten im Eigvernehmen mit den Hörern auf Montag nachmittag—6 Uhr. A 1, 2, Saal 16, verlegt, die Vorleſung von Profeſſor Alt⸗ mann über„Der volkswirtſchaftliche Teil der Zeitungen als Quelle wirtſchaftlicher Belehrung“(Mittwoch—8 Uhr abends) nach der Aula A 4, 1, die Vorleſung Windelbands über Grundzüge der auswärtigen Politik(Mittwoch—8 Uhr abends) nach A 1, 2, Saal 16 verlegt worden. Dieſe Vorleſungen treten mit der kom⸗ menden Woche in Kraft. Stkifkungsratswahlen. Als Mitglieder des Stiftungsrates des von Buſch ſchen Armenfonds wurden geſtern Goehring, Louis, Juwelier, Kuld, Joſef, Architekt und Schweikart, Karl, Architekt mit ſe 63 Stimmen und als Mit⸗ lieder des Stiftungsrates des Israelitiſchen Hoſpital⸗ onds Goldſchmidt, Max, Bankier, Kauffmann, Her⸗ mann, Privatmann und Aſcher, Hermann, Apotheker mit je 63 Stimmen gewählt. ch. Fruu Geh. Kommerzienrat Dif 2 1. Geſtern vormit⸗ tag wurde die in allen Kreiſen der hieſigen Bürgerſchaft bekannte und geſchätzte Frau Geh. Kommerzienrat Emma Diffens geh. Böhme, durch den Tod aus dieſem Leben abberufen. Mit der hoch⸗ betagten Frau ſinkt die letzte Vertreterin einer alteingeſeſſenen und angeſehenen Mannheimer Familie ins Grab, da männliche Nachkommen nicht vorhanden ſind. Wie ihr ſchon vor langer Zeit verſtorbene Gatte ein gutes Gedenken ſowohl in induſtriellen wie politiſchen Kreiſen hinterließ, ſo erwarb ſich auch die nunmehr Ent⸗ ſchlafene durch ihre uneigennützige, im Dienſte der Nächſtenliebe ſich aufopfernde Tätigkeit ſchon bei Lebzeiten allſeitige Dankbarkeit. Viele Tränen wurden von ihr getrocknet, und niemand ging von ihr ohne Hilfe und Rat. Sie gehörte zu den Naturen, die gerne im Stillen wirkten, die die Linke nicht wiſſen 27 was die Rechte tut. Unterſtützte ſie ſchon vor dem Kriege alle charitativen Beſtre⸗ bungen, ſo widmete ſie ſich während der Kriegszeit nahezu aus⸗ ſchließlich denſelben. Das Hauptgebiet der Entſchlafenen war die rweiterung des Schweſternkreiſes durch Ausbildung derſelben und Heranziehung von Pflegerinnen. Emma Diffenés war Grün⸗ derin und langjährige verdienſtpolle Vorſitzende der Abteilung VI „Kriegshilfe“ des hieſigen Frauenvereins. Unermüdlich ſtand ſie in muſtergiltiger, vorbildlicher Weiſe und jugenblichem Eifer ihrem große Anforderungen an ihre Geſundheit ſtellenden Amte vor. Das, was die Verſlorbene geleiſtet, wiſſen nur die recht zu würdigen, die ihr während des Krieges in der Arbeit nahe ſtunden. Wenn das hieſige Rote Kreuz ſeine mannigfachen Aufgaben ſo treu erfüllen konnte, ſo iſt es insbeſondere zurückzuführen auf die von der Heimgegangenen geſchaffene Organiſation der Kriegshilfe, deren weitverzweigter Apparat dank der Umſicht ſeiner Vorſitzenden trefflich funktionierte. Den Kranken und Kriegsverletzten war ſie eine liebevolle Mutter und treue Beraterin. G Ein neuer akademiſcher Beruf. Bei dem am 17. Mai be⸗ innenden Lehrgang zur Ausbildung von F nnen noch einige Anmeldungen berückſichtigt werden. Voraus⸗ Rarge Abgeſchloſſene akademiſche Bildung oder gleichwertige. gehende Anweldungen beim Berufsamt für Frankfurt a.., Univerſität. )(Fernbeben. Am Mittwoch nachmittag 3 Uhr 43 Minuten regiſtrierten die Seismographen des Geodätiſchen Inſtituts der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe und der Durlacher Erdbebenwarte ein Fernbeben, deſſen Herd in einer Entfernung von 600—700 Kilometer liegt. Die Aufzeichnungen der Apparate dauerten 6 Minuten. 9 Ausgeſtellt ſind in der Kunſthandlung Donecker zwei Oe 3 einer bekannten Mannheimer Familie. In duftigen, arten Farben ausgeführt und von ſprechender Aehnlichkeit, mochen ie ihrem Verfertiger, unſerem einheimiſchen Portraitmaler Fr. Birkenmeier, U 6, 16, alle Ehre. Und in mir ſagt eine Stimme mit jenen, die in den Kaſtanien flüſtern: Auf Leid folgt Freud.. warum ſorgen.. Euch allen, die ihr zwiſchen Großſtadtmauern leben müßt, möchte ich zurufen: Gönnt euren Seelen ein Stündchen des vergeſſenden Ausruhens! Geht ſtill hinaus in den Abend, laßt euch die Blüten⸗ kerzen der Kaſtanien in die Herzen ſtrahlen.. lauſcht, was euch ihre Blätter flüſternd und raunend zu erzählea wiſſen.. euch allen, allen werden ſie etwas ſagen, das euch eure Sorgen kleiner, leichter erſcheinen läßt! Aus dem Mannheimer Kunſtleben. G, Theaternachricht. Die heutigen Aufführungen von„Blau⸗ fuchs“ im Nationaltheater und Das Dreimäderlhaus im Neuen Theater beginnen um 7 Uhr.— In der morgigen Vor⸗ mittagsaufführung„Der n die in dem ſzeni⸗ ſchen Rahmen einer Geſellſchaft bei Dahlberg vor ſich geht, wirken mit: Fritz Alberti, Georg Köhler, Wilhelm Kolmar, Fritz Odemar, Max Grünberg, Wenzel Hoffmann und Grete Berger. Den ein⸗ le tenden Vortrag hält wieder Dr. Norbert Einſtein.— Im Neuen Theater geht morgen das heitere Familienſtück„Willis Frau“ in der Weſetzung r Erſtaufführung in Szene. Anfang 7½ Uhr. — Die Beſetzung der von Felir Lederer und Eugen Gebrath ge⸗ leiteten Neuinſzenierung der Boieldieuſchen Spieloper„Johann von Paris“ lautet. Johann— 855 Bartling, Prinzeſſin von Navarra— Frene Eden, Olivier— Johanna Lippe, Seneſchall— Joachim Kromer, Der Wirt— Hugo Poiſin, Lorezza— Marga⸗ kete Ziehl. Die findet Dienstag, den 11. Mai ſtatt. — 35 der morgigen Aufführung von Carmen“, welche Wilh. Furkwängler dir giert, ſingt Max Lippmann den Don Joſc. O Schubert⸗Abend.— Roſe⸗Quartett. Der Philharmoni⸗ che Verein weiſt auch an dieſer Stelle darguf hin, daß der ntag, den 10. Mai ſtattfindende Kammermuſikabend um 7 Uhr begi Zuſpätkommende können während der Dauer des 1. Werkes, des Stre Gebur, keinen Einlaß finden. Als 25 ſpielen die Künſtler das D⸗moll Quartett F Akademiker, Der Fall Jaeniſch vor dem Wuchergericht Kaiſerslaufern. Die vor einiger Zeit in der ganzen Pfalz und darüber hinaus großen Staub aufwirbelnde Verhaftung des Kaiſerslauterer Brauereidirektors Jaeniſch wegen Schleichhan⸗ dels führte zu einer Gerichtsverhandlung vor dem dortigen 5 der Verhandlung waren etwa 60 ge⸗ laden. Die Anklage legte ihm zur Laſt, daß er fortgeſetzt gewerbs. mäßig mindeſtens 6308 Zentnec Gerſte, ſür die Höchſtpreiſe ibücger waren, unter Höchſtpreisüberſchreitung und unter vor⸗ äßlicher Verletzung der zur Regelung ergangenen Vorſchriften zur Weiterveräußerung erworben hat. Die nahm den denden Tag bis 10 Uhr abends in Anſpruch. Das Malzkontingent er Firma Jaeniſch war auf 3000 Zentner feſte eleht worden. Dieſe Menge reichte natürlich nicht aus, um den Betrleb des Angeklagten in der von ihm beliebten Weiſe fortzuſetzen. Der Angeklagte hat neben dem Bezug von ausländiſchem Malz verſucht, Gerſte auf Schleichhandelswegen hereinzubekommen. Das des Vergehens des Angeklagten liegt in der Art und Weiſe, in der Skrupelloſigkeit, wie er es verſtanden hat, auf alle Perſonen, die mit ihm in 8 r e ſind, einzuwirken. Als die Vor⸗ unterſuchung einſetzte, der Angeklagte in einer geradezu frivolen, unglaublichen Weiſe auf die Zeugen einzuwirken verſucht. Verſchie⸗ dene ſeiner Angeſtellten fuhren mit Autos hinaus und ſagten zu den Zeugen, entweder ſollen ſie die Ausſage verweigern oder er⸗ klären, es habe ſich um Hafer gehandelt. Die Beweisaufnahme dauerte bis 6 Uhr abends. Es wurden die Zeugen vernommen, meiſtens Angeſtellte des Angeklagten, ſowie die Lieferanten und deren Unteraufkäufer, ſowie einige Produzenten. Ein Teil der Zeugen 80a die Ausſage. Ein anderer Teil gab die Liefe⸗ rung der von der Anklage aufgeſtellten Gerſtenmengen ganz oder e zu. Die meiſten Zeugen— mit Ausnahme von 2— wurden unvereidigt vernommen, weil ſie verdächtigt ſind, dem Angeklagten Beihilfe geleiſtet zu haben. Abends 6 Uhr begannen die Plädoyers. Der Staatsanwalt hebt einleitend hervor, daß das Gericht ſich heute mit einem Fall von großer Bedeutung zu befaſſen habe. Er be⸗ gründet dann das Ergebnis der VBeweisaufnahme und kommt zu dem Schluß, daß zu den in der 9 8 6308 Zent⸗ nern mindeſtens 5692 Zentner in den Beſitz des Angeklagten ge⸗ kommen ſind. Ein Teil dieſer Gerſte wurde allerdings G dgehe nahmt. Zum Strafmaß führte der Staatsanwalt aus:„Ich ſehe mich vergeblich nach irgendwelchen Anhaltspunkten um, die eine mildere Beurteilung der Handlung des begründen. Da⸗ gegen ſtehen eine Reihe von Punkten hier zur Erörterung, die zweifellos ſtraferſchwerend in Betracht kommen, ſowohl ſachliche wie perſönliche. Von den Gründen kommen in Frage die Schwere der dreſſ umnz er Angeklagte hat weiter dazu bei⸗ getragen, die Preiſe unglaublich in die Höhe zu treiben. Aber auch eine Menge perſönlicher Gründe ſprechen dafh, den Angeklagten in eine empfindliche Strafe zu nehmen. Er iſt wegen ähnlicher Vergehen vorbeſtraft. Straferſchwerend kommt ferner das Leugnen des Angeklagten in Betracht. Weiter erſchwerend iſt der Umſtand, daß der Angeklagte mit allen Mitteln es verſucht hat, das Ergeb⸗ nis des Ermittlungsverfahrens zu verſchleiern. Schließlich kommen auch die Motive in Betracht, die den Angeklagten zu ſeiner Hand⸗ lungsweiſe veranlaßt haben. Das Hauptmotiv iſt ſchnöde Gewinn⸗ 5 Der Antrag des Staatsanwalts lautet auf eine Gefängnis⸗ t — rafe in Höhe von 2 Jahren, außerdem auf eine Geldſtrafe von 670% Unehtoriaglichteitsſale eine weitere Gefängnisſtrafe 1 Jahr. 0 Der Verteidiger, Juſtizrat Wadlinger, ſuchte in zirka 133⸗ ſtündigen Ausführungen den e des Staatsanwalts ent⸗ egenzutreten. Es komme darauf an, die Verfehlungen des Ange⸗ lagten auf das richtige Maß zurückzuziehen und dementſprechend die Strafe zu bemeſſen. Er ſchloß:„Ich glaube gezeigt zu haben, daß in dieſer Sache nicht alles ſo roc l ſondern b0ß es auch einige Lichtſeiten gibt, d. h. ich bin der Meinung, daß die Strafe, wie ſie der Staatsanwalt beantragt hat, doch über das angemeſſene Maß hinausgeht. Eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren, dazu eine Geldſtrafe von 250 000 4. Gegen die Höhe der Geldſtrafe an und 5 ich möchte noch weniger einzuwenden ſein, obwohl das eine von ehr geſalzene Summe iſt, denn der Angeklagte wird nicht in der age ſein, dieſe 250 000% zu bezahlen. Daraus folgt, daß er dann noch ein Jahr ins Gefängnis wandern muß. Das wären wegen einer ſolchen Sache 3 Jahre Gefängnis. Nach 55 Minuten langer Beratung verkündete abends.30 Uhr der Vorſitzende folgendes Urteil:„Der Angeklagte wird wegen eines Vergehens des Schleichhandels zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten, wovon 1 Monat der erlittenen Unterſuchungs⸗ haft in Anrechnung kommt, ferner zur Geldſtrafe von 150 000 4, wovon die durch einen Strafbefehl vom 3. Juni 1919 erkannte Geldſtrafe von 1000„ in Abzug kommt, im Unvermögensfalle zu einer weiteren Gefängnisſtrafe von 1 81 und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. Das Urteil iſt auf Koſten des Angeklagten in den 3 Kaiſerslauterer Zeitungen zu veröffentlichen.“ Nus dem Zande. * Karlsruhe, 7. Mai. Durch Fahndungsbeamte des Landes⸗ preisamtes wurden am 30. Aprik ein Schloſſer aus vampertheim und ein Kaufmann aus Schweinfurt feſtgenommen, die für 16 000 Mark Salvarſan verſchieben wollten. Das Salvarſan wurde beſchlagnahmt. N * Hornberg bei Triberg, 6. Mai. Das Erholungsheim des badiſchen Beamtenbundes, Schloß Hornberg, wird am 17. Mai eröffnet werden. Gerichtszeitung. Leopoldshöhe bei Aee 6. Mai. Vor dem Baſler hatte ſich die badiſche Bahnverwal⸗ tung wegen Tlerguälerei m 3. April u verantworten. abends war am badiſchen Vahnhof Baſel ein aus Dänemark kom⸗ mender Viehzug eingetroffen, in dem 25 ſchwere Schweine ver⸗ endet waren. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Tiere durch Erſticken umgekommen ſind. In Leopoldshöhe war dieſer 0 übrigens von einer bewaffneten Bande geſtürmt worden, die 22 Tiere geſtohlen. Durch Zeugen wurde feſtgeſtellt, daß die Tiere auf der Reiſe richtig gefüttert und getränkt wurden und daß die badiſche Bahnverwal⸗ tung eine Schuld an dem Maſſenſterben nicht trifft. Das Baſler Gericht kam deshalb zur Freiſprechung. Sportliche Rundſchau. Mannheimer Mairennen. Unſere Vorausſagen für Samskag, den 8. Mal. reis von der Haardt: Pionierſieg— Arthus; Juſkament: Preis vom Lindenhof: Lorigan de Coty— Goldcalville; Rheintal⸗Jagdrennen: Sperrfeuer— Seydlitz—Zroinger; Preis von Schwetzingen: Carlchen— Wag' es— Jringa. Das Bergſtraße⸗Jagdrennen dürfte eine Beute für den Stall Schmidt ſein, vor Gemsjäger. Pionlerſieg unter Herr v. Herder und Arthus dürften ſich den Preis von der Haardt, ein Hürdenrennen für Herrenreiter, ſtreitig machen. Schwer zu entziffern iſt das Zwingenberg⸗Flachrennen, da. die Starter noch nicht bekannt ſind. Doppelgar, Kongo und Juſtament ſind in engere Wahl zu ziehen. Orta iſt Außenſeiter. Lorigan de Coty trägt im Preis vom Lindenhof reichlich viel Gewicht, dürfte aber trotzdem Goldcalville und den Vertreter des Stalles Bebis ſchlagen. Im Rheintal⸗Jagdrennen, dem Haupt⸗ ereignis des 3. Tages, treffen ſich Sperrfeuer und Zwinger, der 1. und 2. des Welmar⸗Jagdrennens und Seydlitz, der Sieger im Preis der Stadt Mannheim. Wir geben Sperrfeuer unter Naſh einen kleinen Vorzug gegenüber Seydlitz und Zwinger. Das den Tag beſchließende Jaghrennen für Herrenreiter, der Preis von Schwebinge n, dürfte wehl der Liebling Carichen vor Wag' es und a am Ziele ſehen. W. C. K Iring „Der Rundſing um die t, den der amerikaniſche Aero⸗Klub be⸗ petts einmel vom Juni dieſes Jahres auf den Sommer 1921 verſchoben hat, 5 jetzt er worden. Der Rundflug ſollte über eine Strecke von 85 000 Km. führen und iſt an der Srichtung der nötigen tragende. mürben und zugrunde zu richten. Bergſtraße⸗Jagdrennen: Stall Schmidt— Gemsſäger; wingenberg⸗Flachrennen: Doppelaar— Kongo— Handel und industrie. Preisbildung und Wuchergesetzgebung im Einzel- und Grosshandeil. Wie mitgeteilt, hielt der Vizepräsident der Handelskammer Mannheim, Michael Rothschild, auf der Präsidial- konferenz des Badischen Handelstags in Baden-Baden einen Vortrag über das Thema:„Preisbildung und Wuchergesetz- ge bung im Einzelhandel und Großhandel“, Der Inhalt des Vortrags war folgender: Unhaltbare Zustände sind eingetreten. Die behördliche Anordnung in Bezug auf die Festsetzung der Preise in der Textilbranche wird zum Ruin der Kaufmannschaft wer⸗ den. Solange in- und ausländische Waren eine steigende Ten- denz zeigten, war es möglich, sich an den Richtlinien des in Baden ganz einwandfrei handelnden Landespreisamts zu hal- ten. Das Sinken der ausländischen Valuta oder das Steigen der inländischen— letzteres kônnen wir nur alle mit grober Freude begrüßen— birgt Verhältnisse in sich, die nieht mehrschablonisiert werden können. Selbst die Durch⸗ schnittspreise, die innerhalb eines Artikels vorgenommen wer⸗ den Kkönnen, reichen nicht aus, um einen Ausglelch zu schaſſen, um die Stabilisierung eines Betriebes herbeizuführen. Die Verhältnisse liegen etwa so: Der Einzelkaufmann hat Ware im Sommer 1919, Herbst 1919, im ersten Viertelquartal 1920 bestellt, und zwar immer teuerer. Diese Ware kommt zum großen Teil jetzt erst herein. Dabei kommt es vor, daß der Kaufmann eine billige Qualität Baumwollstoffe erhält, zu gleicher Zeit auch eine teuere Qualität Kleiderstoffe. Die Artikel darf er nach den Bestimmungen nicht kom⸗ pensieren. Geht er streng nach den Vorschriften, so ver- kauft er die Baumwollware billig., also bedeutend unter Preis, den Kleiderstoff bekommt er nicht abgekauft, weil zu teuer. Es geht hier genau wie mit der Rationierung der Le- bensmittel. Die Rationierung reichte für das Leben nicht aus, der Schleichhandel mußte mit elementarer Gewalt eintreten. Be im Einzelkaufmann liegt es nicht anders; folgt er den be- hördlichen Anordnungen, so geht er zu Grunde, folgt er nicht, dann steht ihm das Wuchergericht offen. Eine Ciesetzgebung muß es als vornehmste Pflicht bettachten, die Menschen nicht mit Gewalt zu veranlassen, die Gesetze zu ver- letzen, übersieht die Cesetzgebung, absichtlich manches, 80 geht der Respekt der Staatsautorität verloren. Die Differenzen, die mit Auslandswaren infolge der Valuta entstanden, sind noch schlimmer. Es darf seitens der deutschen Fabrikanten erwartet werden, daß die berechtigte Abschnürung der Ein- 17 nicht zu weiteren Spekulationen und Preiserhöhungen ührt. Das ganze Risiko trägt im Großen und Ganzen der Einselkaufmann, er muß das Lager, das Sortiment halten, um sein Geschäft nicht in die Brüche gehen zu lassen. Er ist zu guterletzt der Leid- Die Steuerbehörde wird im kommenden Jahr schon schen, was für Steuer aus diesen Branchen gezogen werden kann. Das Schlimmste von allem ist aber folgendes: Mit der Schwächung des Kapitals, und die ist heute bereits vorhanden, veranlaßt durch die steuerlichen Belastungen, dureh die Teue- rung der Ware, werden in absehbarer Zeit die großen Kauf⸗ und Warenhäuser, sogar herab bis zu den mittleren Geschäften id andete Hände übergehen müssen, sei es, daß solche in Cesellschaften verwandelt werden, sei es, dafß solche, was besonders zu beachten ist, in ausländischen Besitz gelangen. Ieh warne die deutsche Behörde mit allem Nach⸗ druck.„seien Sie auf der Hut, studieren Sie die Sache, denn die Zeiten sind bitter ernst. Sie können keinem Kauf⸗ mann später den Vorwurf machen, daß er unpatriotisch sel, Sie ihm nicht die Möglichkeit zur Existenzerhaltung geben. Eine Zeit wie die jetzige, wo Lohnerhöhungen, Preis⸗ erhöhungen auf allen Gebieten, Valutadifferenzen, Preisstürze und Preiserhöhungen oft von ganz enormer Tragweite ein treten, kann keine Behörde einen Geschäftszweig durent Verordnungen im Zaum halten. Der Handel braucht Bewegungsfreiheit. In dem Moment. wo Ware wieder fabriziert wird, und dieser Moment ist gekommen, sorgt der Konkurrenzkampf für billige und angemessene Preise. Die Schieber werden verschwinden, das Geld derselben wird genau so zerfließen, wie sie es ver- dient haben. Redner schloß mit der Aufforderung, dafür einzutteten, daß im Interesse der Allgemeinheit die Preisprü⸗ funssämter für die Textilbranche verschwinden. Das ausgeklügeltste und feinste Eingehen auf die momentanen Verhältnisse in der Textilbranche ist morgen wieder durch die Macht der Tatsachen außerstande, den Wirtschaftsprozeß in behördlicher Ordnung zu halten, ohne die Branche zu zer⸗ Die Textilbranche müsse aus dem Rahmen der Preisprüfungsstellen ausgelassen werden, eventl. sei mindestens zu befürworten, daf die Kompensation nicht mit gleichartigen Artikeln, sondern mit allen Ar⸗ tikeln des Geschäftszweiges eintreten darf. Zur Kapitalserhöhung in der sudwestdeutschen Zuckerindustrie, Hierzu wird uns von beteiligter Seite noch geschrieben: Pie Nationalversammlung hat beschlossen, daß die Zwangs-⸗ wirtschaft für Zucker mit der Ernte des nächsten Jahres 192t aufgehoben werden soll. Für das laufende Jahr und das Ernte- jahr 1920/1 soll es also ch bei der Zwangswirt⸗ schaft für Zucker bleiben, aber auch für das Ernte⸗ jahr 1920/1 ist eine erhebliche Erhöhung der Rüben- prelse von der Regierung in Aussicht gestellt. Die Rüben⸗ bpreise sollen den geltenden Kartoffelpreisen angepaßt und auf etwa 18—22 für 50 kg festgesetzt werden. Das bedeutet eine Erhöhung des Rohzuckerpreises, der vor- läufig für das Jahr 1920%1 auf 150& für s0o leg festgesetzt War, auf mindestens 280., also etwa das fünffache des Prei- ses, der noch für das laufende Betriebsjahr galt. Aber nicht nur die Preise für Rüben und Rohzucker, sondern auch für Kohlen und alle sonstigen Betriebsmittel und nicht zuletzt auch die Löhne sind auf ein mehrfaches der noch zu Be⸗ ginn des laufenden Geschäftsjahres gültisen Preise gestiegen. Die gesamte Zuckerindustrie, vor allem aber die Raffi⸗ nationsindustrie. die von jeher in großsem Umfapge auch den Geldbedarf der Rohzucker industrie dureh früh-⸗ reitige Abnahme des Rehzuckers zu decken gewohnt war, steht deshalb vor der Notwendigkeit, den vermehrten Kapital⸗ bedarf zu decken, der im nöchsten Betriebsjahr, nicht minder aber auch im übernächsten Jahr nach Aufhebung der Zwangs⸗ wirtschaft an sie herantreten wird. Dies sind die Gründe. warum die söddeutschen Zuekerfabriken Frankenthal. Wag⸗ häusel, Stuttgart und Heilpbronn mit neuen Forderungen an den Kapitalmarkt herantraten. Die Generalversammlungen der Gesellschaften sind auf den 29. Mai einberufen. Zur Anleiheaufnahme wird mitgeteilt, das es sieh um eine gemeinsame. mit 4% verzinsliche, 5 Jahre unkünd⸗ bare und in 30 Jahren rückzahfbare Anleihe in Höhe von 30 600 0 α unter Gesamtverbindliehkeit der vier Gesell- schaften handelt, die etwa der Hälfte des gesamten Aktien⸗ kapitals der vier Gesellschaften nach Durchführung der vor⸗ geschlagenen Erhöhung entspricht. Börsenberichie. Frankfrurter Abendbörse. Frarkfurt, 7. Mal.(Eis. Drahtp.) Bel verhaltnismäsig bescheidenem Geschäft trat infolge Rückkäufen eine mäßige Befestiguns ein, Montanpapiere waren etwa 3 bis 77½ 3 „Asebessert, Celsenkirehen 317, Harpener a85. Kali Fraseee innerhalb der Textilbranche ———— rrrr ———————— 88— N ——————— VC — —— ——— —— — —.—————— . Seſte. Nr. 199. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) Samstag, den 8. Mai 1920. verloren 7%(oo). Industrieaktien ungleichmäßig. Höher stellten sich unter den chemischen Werten Scheideanstalt 541, plus 3, Badische Anilin 510. Gut erholt haben sich Hapag, 1737% plus 7, Nordd. Lloyd 1713. Unter den Lokalpapieren wurden Kupferwerke Heddernheim%%/ gesteigert, 221. Farb- werke Höchst 376, Metallbank 218. Im freien Verkehr wurden Benz niedriger, 235, gegen Schluß 240. Canada 940, Deutsche Fetroleum 680. Deutsche Kolonialanteile 8350. Otaviminen fester. 5% Goldmexikaner gewannen 159, 355. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 8. Mai. Für Bankaktien war heute mehrfach Eauflust vorhanden, und zwar notierten: Badische Bank 210 ., Pfälz. Hypothekenbank 192., Rhein. Creditbank 140 G. und Rhein. Hypothekenbank 193 bez. und G. Ferner gelangten zur Notierung Umsätze in Mannheimer Versicherungs-Aktien zu 1350 pro Stück, Benz zu 255% und Unionwerke zu 200% Berliner Metallbörse vom 7. Mai. Preise für 100 Kg. in Mark: 4. Mai 7. Mai Elektrolytkupfer(wire bars) 5 2512 2375 Naffinadekupler(99—909, 30%)„ V 1800— 1850 1650—1700 Huttenweichble˙i 8 55„ 70⁰ 625—650 Hüttenrohzink(Synd.-Preis)—— do.(im kreien Verkehrr))„775—800 700—750 Hüttenaluminium(98—990% ↄh 0 3750—3800 3450—-3550 Bankazinn 5 8 0 5 23300—8500 6600—6900 Hüttenzinn(900)— 6900 Reinnickel(08—99% ůůn. 5200—5400 4800 Antimon(Regulus) 5 1400 1200—1300 VJVVVVWWWWWW—ůASW 525—550 Wirtschaffliche Nundschau. Kreis- Elektrizitätsversorgung Unterfranken.-G. In Würzburg wurde nunmehr unter genannter Firma ein ge- meinwirtschaftliches Unternehmen gegründet mit einem Aktienkapital von 5 Mill. H4. Der Ausbau des Unternehmens, das die Elektrizitätsversorgung von Unterfranken durchführen wird. wird im Zusammenhang mit dem Bayernweerk er- folgen. Unter den Sründern von industrieller Seite neben den Stödten und privaten und öffentlich-rechtlichen Korporationen seien genannt: die Industrie von Schweinfurt und Würazburg, die Firma Schuckert u. Co., Nürnberg und die Firma Brown, Boveri u. Co.,.-., Mannheim. Gewerbebank Bruchsal e. G. m. b. H. Der Reingewinn beträgt 109 797(i. V. 90 420). Auf Effekten wurden 30 000 4 abgeschrieben. Die Dividende beträgt wieder%, die Zahl der Mitglieder ist auf 1o4s gestiegen. Bei einem Gesamtum- adeadddde dddd d dd rb d d von NIOTTEN SchApEN Delz-, Wollsechen, Teppiche, Weidungssfücke uswr. zu bewehren, isf für die Hausfrau mit Sorgen und Arbeif verbunden. Sicheren Schutfz bieten nur Kühl- Ràume ausgesfaffet mif einer Hälfe- Erzeugungs- Anlage, vrie wir sie in neuzeiflicher Weiscein- Serichfet heben und zur Benufzungempfehlen Aufbemehrung und Pflegse einschil. Ver- sſcherurig segen Feuer urid Diebstehl Uber- nehmen wir gegen mõgsige Gebũhr. 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Zum Ausgleich für die in Bayern lagernde italienische Beutemunition, die von der Evaporator.-G. in Bayern übernommen wurde, wird die Reichstreuhandgesellschaft in der nächsten Zeit den bayerischen Interessenten etwa 200 Tonnen Neu- eisen als erste Rate zuführen. Aus diesen Beständen 80ll Soc. de Thann et Mulhouse(früher Kestner) und die Fabriken] die Rheinůbpfalz in besonderem Maße beliefert werden. von La Rochelle-La Pallice überninumt. Erstere erzeugte Anilin- 8— farben, letztere Kampfer durch Synthese ul. à. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Mai Mannheimer Häuteauktion. Die nunmehr abgehaltene Pegelstatſon vom Datum süddeutsche Häutcauktion wies bezüglich der Preise die Abein L I emerkungen sleiche Tendenz aui wie die in letzter Zeit in Berlin abgehal⸗ Sonust.74.80.83 221.98 tene. Schwere Häute brachten 13—17, Kuhhäute 11—13&A. Lehl. 322 22 268 270 27 286 299—5— 2 b1 Die Preise bedeuten einen Preisabschlag von ca. 409% gegen- 2 47 75—*— Baobm. 2 Uh- über dem Ergebnis der letzten Auktion. Die Kalb- und Ziegen-::::: ee eeeee n felle wurden infolge niedriger Gebote zur ickgezogen. C Lerm. 2 Uhr Gewinnziehungsergebnisse der Preuß.- Südd. Klassen- Kiin N. e lachm. 2 Ubr lotterie. In der am 7. Mai abgehaltenen Vormittags-Ziehung 3 N 442 38 34 21 265 35 vorm. 7 Uhr ſielen 30 000 4 15 17958 213071; 10 auf 185 1198. flefibronn 035 850 04.80.62 vorm. 7 Uhr 90 141; 3000 au r. 126, 8111, 12 473. 5 I. 70 316, 95 14. 104783, 123 000 11362, 16 668. ſi 0, 25 C00. 159 138, Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. 162 466. 165 338, 167 452, 169 733, 170 941, 171 312, 171 673,. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 171 873, 197 469, 210 438, 214 723, 230 614.(Ohne Gewähr.) Meueste Drahtherichie. Deutsche Sparprämienanleihe. Berlin, 8. Mai.(Eig. Drahtb.) Eine Bekanntmachung des Reichsministers der Finanzen benennt als Hinterlegungs- stelle für die Stücke der deutschen Sparpràmienanleihe 1919 die Bayerische Notenbank, die Bayerische Staatsbank in Nüi n- berg. die Württembergische Notenbank in Stuttgart, die Badische Bank in Mannheim, die Sächsische Bank zu Dresden und die Preußische Staatsbank in Berlin nebst ihren Zweigniederlassungen. Amerikanische Kreditanträge gegen Wertpapieremission. wW. Washington, 7. Mai.(Drahtb.) Der republikanische Senator Franke hat einen Antrag eingebracht, der be- zweckt, Deutschland beim Ankauf von solchem Material. das es ſür seinen wirtschaftlichen Wiederaufbau unbedingt braucht, beizustehen. Die Vorlage ermächtigt eine Finanz- korporation, 250 Millionen Dollars zum Ankauf von Lebens- mitteln und Rohstoffen zu leihen, wofür die Korporation %ige deutsche Wertpapiere erhalten würde. Die Korporation ist mit dem Plane einverstanden. 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Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General-⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Stalt eder desonderon Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die tief- traurige Nachricht, dass mein innigstgeliebter Gatte, Schwiegersohn, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5862 Ludwig Willstädter im 47. Lebensjahre uns unerwartet am 3. Mai 1920 in Stuttgart, nach kurzer, schwerer Krankheit ent- rissen wurde. MANNHEIM, den 8. Mai 1920. Elisabethstrasse 4 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Luise Willstädter geb. Mayer- Dinkel. Die Einãscherung findet Montag, den 10. Mai 1920, vormittags 11 Uhr im Krematorium statt. Beileidsbesuche und Blumenspenden dankend verbeten. Nachruf. Am 5. Mai 1920 verschied sanft unser allver. ehrter Chef, Herr Ludwig Willstadter Mit dem Entschlafenen verlieren wir einen mit seltener Herzensbildung ausgestatteten Vorgesetxten, von hohem Idealismus erfüllt, der uns immerdar sein aufrichtiges Wohlwollen bewiesen hat und mit seinem unermüdlichen Fleiss ein leuchtendes Vor- bild war. 82 Sein Andenken werden wir allezeit in Ehren halten. 5864 Mannheim, den 6. Mai 19020. Die Angestellten und Arbeiter der Firma S. Simon& Co. Zigarrenfabriken. Aeeeeeeeeeeeeeeeeneeeeeeneeeeenineeeetimim Für Brautleute! Die Möbetfabriz q. LauxæSöhne Telef 159s Heidelberg dGegr. 1873 empfiehit inre anerkannt erstłlassige Wo 8— Einricfitungen in allen Formen und Preislagen. Besonders preiswert empfehlen wir einige noch unter günstigen Bedingungen fertiggestelite bürgerlictie Schilaf- und Wohnzimmer. 550 Fabriꝶ u. 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Den Interessenten bringen wir zur Renninis, daß dieses meistens Elemente sind, die entweder stellenlos umherziehen oder bei ihren vorhergehenden Arbeitgebern das ganze Personal zu hohen Lohnforderungen trieben, wodurck fast durckweg Steigerungen im Abonnements- preis eintreten mußten. Diese sogenannten Scharfmacher versuchen jetzt ihren früheren Arbeitgebern insofern in den Rücken zu fallen, daß sie nicht zurückschrecken, Abonnementspteise anzu- bieten, um die kaum In früheren Zeiten gearbeitet werden konnte. Jeder reelle Geschäftsmann wird daraus ersehen, daß ein solches Verhalten jedenſalls das nidit eines selb- ständigen Unternehmers ist und auch bei der Geschäfts- welt keinen Anklang ſinden kann. 8— 0 Außerdem setzen sick die Auftraggeber in eine unbe- wußte Gefahr, da fſragliche Elemente meistens ver- mögenslos sind. Laut gesetzlicker Bestimmungen läuft ein Auftrag · geber Gefahr, daß er bei Vergeben von Arbeiten an Per- sonen, wie oben erwähnt, nicht nur bei Sachschaden diesen selbst zu tragen hat, sondern bei Unglücksfallen der die Arbeit ausführende Personen, sowie dritter Personen gegenüber hefthar gemackht werden kann. Gemäß Unfall- gesetz vom 30. Juni und 1. Oktober 1910 ist unser Beruf diesen Bestimmungen unterworſen. 5850 Wer seiner Sache sicher sein will, gebe daher Arbeitsauſträqe an hiesigem Platze befindlichen Geschäſte, die in jeder Hinsicht Haftharkeit besitzen. Auskunſt hierüber erteilt gerne Der Verband der Reinigungs-Inst'tut- Unternehmer Suddeutschlands Der Schriftführer: Jung, Heidelberg. Der Vorsitzende: Krebs, Stuttgart. AIdgemeine Giog-Randesgeselschalt. uan-öe. vereinigte Firmen fohert Ambos& Wilh. Schöpflin, Mannheim, Telephon 6683. 28 25 Unsere Geschäftsräume befinden sich ab Montag, den 10. Mai im Hause 5742 frühere Delzentrale, neben der Handelskemmer. 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Paglong 462.78 8 andere Werke. auch Dentiſten ſelbſt angeregt haben. ganze Bibliotheken 2. Weil die Regierung dadurch unſerem Volke Gewähr bieten will für genügende, ſach⸗ l och U11 durch Sprengen gewon⸗ 2* DRDDrrrrrreee 2— Die badischen Zahnärzte Ulleteins Weltgesch. 4 Brehms Tierieben streiken einen Tag 7 kauf Herter's Buch- Srum E handlung, 0 5, 15, geg. d. Ing.-Schule 1. Weil die Regierung den Dentiſten eine Prüfung 827 gemäße Jahnhilfe. 3. Weil die Jahnärzte Angſt zu haben ſcheinen mit den——— Dentiſten in freien Weltbewerb zu treten. e Konversat-Lex und über ihr⸗Können auferlegt hat, welche die Fachen Es entſcheide darnach jeder ſelbſt, ob hier nicht Eigennuß, Selbſt⸗ Mk. 45.— per Rmtr. oeweihräucherung und Kampf gegen unliebſame fonkurrenten loko Wald Kreis Geln- die eigenkliche Criebfeder iſt. Das arme Volk wohl muß den Deck⸗ 1 5 mantel dazu hergeben. Meroch 8 1 Man will die neue Zeit nicht verſtehen, ſondern der freien Entwicklung hemmend in die Speichen fallen. Mäcembach less. Hase) Anſere Regierung ſucht aber gerade unſerem Bolte alle Ffple Zull Jchlachten iow verun⸗ gluückte, wer⸗ den zu den höchſt. Prei⸗ len ange⸗ Der Verhand der bad.ſchen Denliſten. wir erſuchen unſere verehrl. mitglieder aus Anlaß des Zahn⸗ bahe Prouiſion ärzteſtreiks ihre praxis am Samskag den ganzen Tag und aus⸗ Flerbenetzereil 2. Hurslitrzl nahmsweiſe Fonntag ron 10—12 Uhr offen zu halten, damit den von ailcleblelez. aszülnenzstt. lakob Stephan Bexein ſelbſtändiger Dentiſten Maunheim E.. Seelgzn 8r. eeeeee- üpfrh ueer utſ — Kommaadit-Gesellschaft—- ammstrasss Lahr 1. B. fokzlaserstr. 80 5 Fernr. 497. GekürzteBriefau!schr.: ABDA, Lahr l. 8. SGeschäfts-Tätigkeit: FEinanzlerungen wirtschattlich gesunder Geschäfte des Klemhandels und Klein- gewerbes.— Kurze Kredite f. einwandſreie Watentrausaktionen.— Warenlombarde. 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