——— . Dienstag, 11. Mai. ———— Abend⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 204. Bezuseprelſen In Mannheim u. Umgebung monattl. einſchl. Wr..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ uhr Wi..—. fſc vierteljägel. Ut. 15.—opne Poltgebühren Einz. Nummern 20 Pig. Aue Preiſe d. ch. ln Heart dene Ar. 17590 farlsruhe 1. B. u. Nr. 2017 Ludwigshaſen a. Rh.— e erzeit widerrufl ſchäfts⸗Nebenſtellen Andenbof: Gontardſtr. 4 ffernſprecher Nr. der Kampf um deulſch-Oeſterreich. wex. Wien, 8. Mai. In London hat ſich auf Betreiben eines Wiener Groß⸗ induſtriellen und Kriegsgewinners eine Anglo⸗Danubian⸗Aſſo⸗ ciation gegründet, die mit zur wirtſchaftlichen Wiedel aufrich⸗ tung Deutſchöſterreichs beitragen will. Im weſentlichen plant ſie die Organiſation der Lohnarbeit für engliſche Rechnung in folgender Weiſe: England ſtellt die Rohſtoffe zur Verfügung, die während des ganzen Veredlungsprozeſſes engliſches Eigen⸗ tum bleiben und deren Fertigfabrikat ſodann zur Begleichung der Rohſtoffaktura verwendet wird. Der übrig bleibende Reſt gehört dem öſterreichiſchen Unternehmen, das mit der Ver⸗ arbeitung der Rohſtoffe betraut iſt. Gedacht wird bei dieſer Rohſtoffbelieferung, für die beſondere Sicherheiten nicht ver⸗ langt werden ſollen, in erſter Linie an die lederverarbeitende Induſtrie, ſowie überhaupt an jene Zweige des Wirtſchafts⸗ lebens, deren Bedarf an Kohle nicht allzugroß iſt. Darüber hinaus will ſedoch die Anglo⸗Danubian⸗Aſſo⸗ ciation beſtrebt ſein, ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß eine beſſere Kohlenbeliefe⸗ung der öſterreichiſchen Indu⸗ ſtrie eintritt, ſoweit dies urter den gegebenen Verhältniſſen überhaupt möglich ſei. Als Abſatzgebiete für die ſo mit eng⸗ liſcher Hilfe wieder zu belebende deutſchöſterreichiſche Induſtrie ſind in erſter Linie jene Länder in Ausſicht genommen, die ſchon vor dem Kriege ihre Induſtrieartikel von Wien bezogen hatten, alſo Rumänien, Polen und Jugoflawien. Und deshalb wird es eine der Hauptaufgaben der Anglo⸗Danubian⸗Aſſo⸗ ciation ſein, die Schranken, die heute den Warenaustauſch mit dieſen Ländern hemmen, beſeitigen zu helfen. Gleichzeitig mit dieſer Darſtellung des engliſchen Wirt⸗ ſchaftsplanes werden Aeußerungen des Vorſitzenden der Donaukommiſſion, Admiral Troubridge, verbreitet, der es für eines der Ziele der Donaukommiſſton erklärt, die Donau zu einer internationalen Waſſerſtraße für die Länder Mittel⸗ europas zu machen. Wenn dann die Donauvölker ſich von politiſchen Meinungsverſchiedenheiten freimachen, könnte eine große Wirtſchaftsorganiſation aus allen Staaten vom Schwarzwalde bis zum Schwarzen Meere geſchloſſen werden. — Es iſt nun einigermaßen auffallend, daß dieſe engliſche Zu⸗ kunftsmuſik in den mit der habsburgiſchen Propaganda in Be⸗ ziehung ſtehenden politiſchen Kreiſen mit unverhohlener Ve⸗ friedigung aufgenommen wird. Arch der Wiener Großindu⸗ ſtrielle, der in London die Gründung der Anglo⸗Danubian⸗ Aſſociation betrieben hat, gehörte mit zu dem Kreiſe der Rat⸗ geber des Exkaiſers Karl in den letzten Tagen ſeiner Regie⸗ rung, nachdem er während des Krieges wiederholt unter eng liſchem Namen in der Schweiz gegen Deutſchland intrigiert hatte und nach dem Umſturze ſehr lebhaft für den Gedanken einer Donaukonföderation eingetreten war.— So wenig man annehmen kann, daß die engliſche Regierung ſich auf der⸗ gleichen Hirngeſpinſte einläßt, ſo offenbar iſt es, daß von ge⸗ wiſſen Wiener Kreiſen in die Frage der wirtſchaftlichen Wie ⸗ deraufrichtung Deutſchöſterreichs ein politiſches Moment, näm⸗ lich die habsburgiſche Propaganda, hineingetragen wird. Auch in Paris ſcheint man wieder ähnlichen alten Träu⸗ men nachzuhängen, nur hat man dort ſtatt der nicht mehr marktgängigen„Donaukonföderatjon? einen neuen Namen für die alte Sache erfunden:„Entente der Donauſtaaten“. Der Profeſſor an der Sorbonne Eiſenmann ſchreibt darüber in der„LEurope Nouvelle“:„Wien iſt immer noch ein Vor⸗ poſten des deutſchen Handels und der deutſchen Finanz und der Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland erſchien durchaus nicht ausgeſchloſſe n. Das Elend Oeſterreichs, die Zerſetzung in Deutſchland ſchienen dieſe Gefahr zu beſeiti⸗ gen. Die Reiſe Renners nach Puris im Dezember, ſeine Be⸗ gegnung mit Beneſch, ſeine Reiſe nach Prag im Januar und die Ankündigung ſeiner Reiſe nach Belgrad waren die An⸗ zeichen einer neuen Orientierung der öſterreichiſchen Politik und ihrer Wendung nach der Idee der Donauentente. Es handle ſich um eine Entente und nicht um eine Union oder um eine Konföderation. Die Entente Danubienne könne nur zuſtandekommen im Sinne wirtſchaftlicher Solidarität. Prof. Eiſenmann vergißt dabei ſedoch, daß auf die Reiſe Renners nach Paris und Prag nicht die nach Belgrad, ſondern die nach Rom folgte und ſeine„Entente Danubienne“ eben auf dem politiſchen Hintergedanken aufgebaut iſt, den Anſchluß an Deutſchland zu verhindern. Unler der Fremdherrſchaft. Die Vorbedingungen für die Räumung des Maingebiets ſind vorhanden. c5 Müncken, 11. Mai.(Priv.⸗Tel.) In einer Unterredung mit dem Berliner Vertreter der„Münch. Neueſt. Nachrichten“ über das Ruhrgebiet erklärte Reichswehrminiſter Dr. Geßler, es ſei erreicht worden, daß vom geſtrigen 10. Mai ab nur noch die voreſchriebene Zahl von 20 Balaillonen, 10 Schwadronen und 2 Vatterien in der neutralen Zone ſtehen. Es werde nun von der Entente ungeſäumt die Räumun Frankfurts und der übrigen beſetzten Orte verlangt werden. Widerrechlliche Ausweiſungen aus Eupen. m. Aachen, 11. Mai.(Priv. Tel.) Der Aachener Volks⸗ freund meldet: Die belgiſche Vehörde hat in Eupen eine Verfügung erlaſſen, wonach die nach Kriegsausbruch dort⸗ hin gezogenen Perſonen aufgefordert werden, ſich bei den bel⸗ giſchen Behörden anzumelden. Nach der Anmeldung erhielten die meiſten von dieſen Perſonen Auswei ſungsbefehle. Insgeſamt ſollen 2600 Perſonen davon betroffen ſein, die innerhalb einer Woche Eupen verlaſſen müſſen. Die Deutſche Regierung unternahm Schritte bei der belgiſchen Regierung unter Hinweis darauf, daß Belgien nach dem Friedensvertrag zu einer ſolchen Ausweiſung nicht berechtigt ſei. Die Abrüſtung der Fliegerformalionen. verlin, 11. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Nun ſind auch die fetzten deutſchen Fliegerformationen abgerüſtet wor⸗ den. Die Arwee verfügt, wie uns vom Reichswehrminiſterium ver⸗ wird über keine militäriſchen Luftfahrzeuge mehr. Die Sta⸗ in Döberitz, Königsberg, Stolv. Rofenbeim. Maderborn, n Mannheim: Neckarſtadt: Waldhoſſtr. 6. Schwetzingerſiadt: Repplerſtr. 42 7940— Draht⸗Adreſſe: Generala nzeiger Maunheim. Badiſche Neueſte Nachrichten Nördlingen und Schleisheim ſind demobil gemacht. Das geſamte luggeräte mit Ausnahme von Stolp iſt vollſtändig aus dem rmeebeſtand der Reichstreuhandgeſellſchaft übertragen worden. Die erſte Namenliſte der„Kriegsverbrecher“. Berlin, 11. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Gemäß ihren Zuſicherungen vom 16. Februar haben die Alliierten, wie wir erfahren, der Reichsregierung heute eine erſte Namenliſte mit angeblichen Krlegsverbrechern überreicht. Die Liſte wird ſoſort dem Oberreichsampvalt übergeben werden. Im einzelnen müſſen erſt die vielfach ungenau wiedergegebe⸗ nen Namen identifiziert werden, dann wird die Liſte veröffent⸗ licht werden. Sie unterſcheidet ſich, wie uns von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, nicht weſentlich von den früheren Liſten. Auch ſie enthält keinerlei Beweismaterial in juriſtiſchem Sinne; ſie unterſcheidet ſich von den früheren Liſten vielleicht dadurch, daß ſie die einzelnen Straftaten, die die Betrefſenden begangen haben ſollen, etwas ausführlicher ſchildert. Das Be⸗ aber, wie ſchon erwähnt, fehlt auch esmal. nevolulion und Iriedensvertrag. Wir ſeufzen unter den unerträglichen Laſten und uner⸗ füllberen Bedingungen des a ndee. Und der Ruf nach einer Aenderung dieſes Bertrags wird lauter und lauter. Wie hat es nur kommen können, daß einem Volke, das mit den Waffen nicht beſiegt Worden war, ein ſo furchtbarer Ver⸗ trag auferlegt werden durfte? Die Neue Züricher Zeitung“ bringt im zweiten Abend⸗ blatt Nr. 742 vom 4. Mai 1920 einen Artikel von General Wille zur Abſtimmung über den Veitritt zum„Verſailler Völkerbund“, der Antwort gibt auf dieſe Frage: „Jeder Zeitungsleſer weiß, daß es aber von der erſten Stunde an anders kam. Unmitteſbar nach der deutſchen Waffenſtillſtands⸗ offerte und devor die Verhandlungen über die Modalitäten des Waffenſtillſtandes begannen, erfolgte der innere Zuſammen⸗ bruch Deutſchlands, und mit ihm hörte Deutſchland auf, ein Gegner zu ſein, mit dem man unterhandeln mußte. es mar zu einem Gegner geworden, der ohnmächtig am Boden lag, oem man ſeinen Willen diktieren konnte. Damit ver⸗ ſchwand bei den ſeßt unbeſchrönkte Sieger gewor⸗ denen Ententeſtaaten jede Bereitwilligkelt, ſich irgendwie durch das Wilſonſche Friedenspro⸗ gramm beengen zu laſſen. Dieſe Tatſache muß in die Er⸗ innerung zurückgerufen werden, es ilt dies erforderlich, damit man den Volkerbünd richtig beurteilen kann, dem wir jetzt beitreten lollen.“ die Partei der poſittven Oppoſilſon. Von Dr. Streſemann. Die Deutſche liberale Volkspartei hat das Vertrauen wei⸗ teſter Kreiſe des Volkes zunächſt durch hingebende ſachliche Ar⸗ beit gewonnen. Sie war die Partei der poſitiren Oppoſition. Es iſt unwahrhaftig, wenn die heutigen Re⸗ gierungsparteien in dem gräßlichen Modewort der Gegenwart davon ſprechen, daß die Volkspartei die Arbeit der Koalition „ſabotiert“ habe. Nein, auch bei den großen Fragen verfaſ⸗ ſungsrechtlicher und finanzieller Geſeßgebung war die Tät!g⸗ keit der Fraltion nicht eine zerſezende und zerſtörende, ſon⸗ dern eine aufbauende. Die Schichten, die den Kern der Deut⸗ ſchen liberalen Volkspartei bilden, ſind ihrer ganzen Natur nach zu grundſätzlicher Oppoſition wenig geeignetk. Keiner Partei konnte die Mitarbeit am heutigen Staat ſchwerer fal⸗ len, als derjenigen, die als Fortſetzung der alten Nationallibe⸗ ralen Partei einſt Trägerin der alten Reichsgedanzen geweſen war. Aber das Reich auch in ſeiner heutigen Geſtalt ſtand ihr hoͤher, als die Partei und deshalb hat ſie mit dem Perſönlich⸗ keitsmaterial, das die Fraktion umſchloß, an anregender und aufbauender Arbeit geleiſtet, was in ihren Kräften ſtand. Da⸗ ſchaf hat ſie die Grundlage für ihre kräftige Entwicklung ge⸗ affen. Täuſchen nicht alle Zeichen, dann werden von links und rechts weite Kreiſe zu ihr ſtoßen, um ihr die Möglichkeit zu geben, im neuen Reichstag dieſe aufbauende Arbeit mit vermehrten Kräften fortzuſetzen. Während faſt alle Parteien durch Gegenſätze in den eigenen Reihen in ihrem Be⸗ ſtande erſchüttert ſind, hat die Deutſche liberale Volkspartei zu⸗ nächſt einen wertvollen Zufluß von Perſönlichkeiten erhalten, ohne daß die Geſchloſſenheit ihrer Politik dadurch berühet wurde, und ohne daß ſie irgendwelche außerhalb ihrer Grund⸗ lätze liegenden Konzeſſionen zu machen brauchte. Sie führt den Kampf für die Zuſammenſetzung des neuen Reichstages nicht um der Aufrichtung einer neuen Partei⸗ oder Fraktions⸗ herrſchaft willen,— in ihrem Wahlaufruf iſt der Name irgend einer Aapi Partei überhaupt nicht genannt,— ſondern der Hauptnachdruck iſt 1. 5 die Zuſfſammenfaſſung aller Kräfte für den Wiederaufbau gerichtet. Sie ſieht auch das Heil der Zukunft nicht allein in der Herrſchaft der politiſchen Parteien und in der Aenderung der Zuſammen⸗ ſetzung des Reichstages Ueber dem neuen Reichstag muß viel⸗ mehr das Leitwort ſtehen:„Stirb and werde!“ Der berufs⸗ ſtändiſche Gedanke, der ſich vielfach in falſcher Weiſe und manchmal in abſtoßenden Formen in den Wahlaufmarſch für den Reichstag hineindrängt, muß in das Bett einer eigenen organiſatoriſchen Vertretung geleitet werden, deren Befugniſſe größer ſein müſſen, als die bisherige Reichsverfaſſung ſie dem zu bildenden Reichswirtſchaftsrat zuweiſt. Gewiß brauchen wir als Vorausſetzung für den Wiederaufbau des Reiches vor allem der ſittlichen Erneuerung unſerer Volkskräfte, die auch die Vorausſetzung für ein wirtſchaftliches Wiedererſtarken ſind. Aber alle Einzelfragen unſerer kulturellen Entwicklung und unſerer politiſchen Stellung nach außen und innen werden da⸗ von abhöngig ſein, wie die Frage der Führung der deutſchen Wirtſchaft— denn eine führerloſe Wirtſchakt iſt in den heuti⸗ gen Zeiten eine Unmöalichkeit— und die Frage der ſozia“en Verſöhnung gelöſt werden kann. Die Fraktionspolitik aſlein vermag dieſe Probleme nicht zu löſen. Der Kampf der Deut⸗ ſchen liberalen Volkspartei gegen die formole Demokratie be⸗ doutet nicht das Hineinwerfen eines Schlͤawortes in den Wahlkampf, ſondern iſt der Ansdruck der Ueberzeuguma, daß der geſunde Kern berufsſtändiſcher, verantwortlicher Mitarbeit * Rekl. 5Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mitagbi. vorm. 8½. d. Abendbl. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine erantwortung 52 Gewalt, Streiks u. dgl., Bewlebs ſtörungen. Materialmangei uſw. berrchtigen zu keinen en für ausgefallene od. deſchrünkte Unsgadben od. für verſpätete Rurnahme von Anzelgen. am ganzen verbunden werden muß mit der Führung der Po⸗ litik, ſtatt daß man der Parteipolitik allein die Aufgabe zu⸗ weiſt, beide Fragen zu löſen. Je mehr der Wahlkampf fortſchreitet, deſto mehr wird er ewiß in ſeinen Einzelerſcheinungen das alte Bild parteipoliti⸗ 3 Leidenſchaften Für die künftige Löſung der Fra⸗ gen, die dem neuen Reichstag obliegen, wird die Deutſche libe⸗ rale Volkspartei aber nur anzuknüpfen haben an die Grund⸗ ſätze, die ſie bisher geleitet haben: durch ſachliche Arbeit zum Wiederaufbau, durch verſtändige Entpolitiſierung der auswär⸗ tigen Politik und Wirtſchaft zur Löſung des unendlich kompli⸗ zierten Problems der Wiederherſtellung eines im Völkerrate und in der Wirtſchaft gleichberechtigten Reiches. Auf den Boden dieſer ſachlichen Arbeit werden, des ſind wir gewiß, Millionen deutſcher Volksgenoſſen treten, die eben⸗ ſowenig eine grundſätzliche Oppoſition oder die Trennung des deutſchen Volkes in zwei Klaſſen wollen, die aber feſt entſchloſ⸗ ſen ſind, der großen, nicht ſozialiſtiſchen Mehrheit des deutſchen Bürgertums die Stellung zu erkämpfen, die in der Zelt der Nationalverſammlung durch eine Koalition verdunkelt worden iſt, in der dieſer Mehrheit nur die Rolle des dienenden Teile⸗ gegenüber einer Sozialdemokratie zugewieſen wurde, die in der praktiſchen Politik ſcheitern mußte, weil ſie nicht den Mut hatte, die Konſequenzen aus ihren Erfahrungen in der Politik zu ziehen, weil ſie ſich gezwungen glaubte, an Theorien und Dogmen feſtzuhalten, die durch die tatſächliche Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft und Politik überholt waren. Ausbau der Organiſation der Deulſchen Volkspartel. cho München, 11. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die außerordentlich zahlreichen Beitrittserklärungen, namentlich in den letzten Wochen, haben die Münchener Parteileitung der Deutſchen Volkspartei in die Lage verſetzt, die Organiſation der Partei nunmehr auch nach Stadtbezirken auszu⸗ bauen. Im Anſchluß an ein einleitendes Referat des Schrift⸗ ſtellers Dr. Behmel, der auf die entſcheidende Bedeutung der kommenden Reichstagswahlen für die Zukunft des deut⸗ ſchen Volkes hinwies und die vaterländiſche Pflicht ſedes Deut⸗ ſchen betonte, nach Kräften mitzuwirken, daß auch die letzte Stimme für die nationale Wiedergeburt Deutſchlands gewon⸗ nen werde, wurde als erſte die Bezirksgruppe München⸗Alt⸗ ſtadt, die die Innenſtadt umſchließt, gegründet. Die neue Be⸗ zirksgruppe wird in den nächſten Tagen mit einem werbenden Vortragsabend an die breitere Oeffentlichkeit treten. München, 10. Mai. Außer dem früheren bayeriſchen Partei⸗ führer abg von Caſſelmann, der ſchon vor langer Zeit wieder zur Deutſchen Volkspartei zurückgekommen iſt, haben nun auch neben andeten Perſönlichkeiten der rühere liberale Landtagg⸗ und Neichstagsabgeord. Dekonomierat Neuner und der frũhere liberale Landlagsabgeordn⸗te Winſauer ihren Eintritt in die Deutſche Volkspartei erklärt. Verzweifelle Slimmung im Auhrgeblel. Aus dem Ruhrgebiet wird uns geſchrieben: Die ſtändige Beunruhigung und Vedrohung der Bevölke⸗ rung des Ruhrgebietes durch arbeitsſcheues und verbrecheri⸗ ſches Geſindel hat in den letzten Wochen in der Bevölkerung eine Stimmung geſchaffen, die man nur noch als verzweifell bezeichnen kann. Durch die in den letzten Tagen eingelaufenen Nachrichten über Kämpfe gegen bewaffnet umherziehende ſpartakiſtiſche Banden, ferner durch das grauſige Verbrechen an dem Freiherrn v. Weſterholt, der ſpartakiſtiſchen Mordbuben zum Opfer gefallen iſt, hat die außerordentliche Erregung er⸗ klärlicherweiſe eine ſtarke Steigerung erfahren. Die Bewoh⸗ ner der Großſtädte ſowohl wie namentlich auch die Landbevöl⸗ kerung haben das Gefühl, daß ſie„vogelfrei“ ſind. Es iſt eine kaum glaubliche Tatſache, daß zahlrei che zum Tode verurteilte Mörder und ſonſtige Schwerver⸗ brecher, die bei dem Vorrücken der ſpartakiſtiſchen Armee aus den Gefängniſſen und Zuchthäufern befreit worden ſind. nochimmer frei umherlaufen. Unter dieſen beſin⸗ den ſich beiſpielsweiſe die Raubmörder Gebrüder Fleiſcher, die im Mühlbachtale bei Eſſen den Handels⸗ mann Nolting und deſſen Neffen und in Heißen bei Eſſen den Pferdehändler Stickel aus Düſſeldorf ermordet und beraubt haben, ferner die Mörder Arnold und Albrecht, die den Bürovorſteher Kohlmann in Herveſt⸗Dorſten ermordet haben— es iſt bezeichnend, daß dieſe beiden Mörder bei den Kämpfen der Roten Armee um Dorſten als Abſchnitts⸗ führer fungiert haben—, ferner der Mörder Mal⸗ kus von Gelſenkirchen und der bekannte Einbrecher Neu⸗ mann, der wegen verſchiedener Einbruchsdiebſtähle und Be⸗ teiligung an einem Morde zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. Gegendie Regierung, der man die Schuld an den unglaublichen Zuſtänden beimißt, herrſcht eine außeror⸗ dentlich gereizte Stimmung. Mon ſagt ſich mit Recht, daß längſt Ruhe und Ordnung geſchaffen wäre, wenn die Trunpe von der Regierung nicht daran gehindert worden wäre. Das einzige Mittel, die zügelloſen Horden in Schach zu halten die Standgerichte, hat man den Truppen genom⸗ men. Bei den Kämpfen gegen die Rotgardiſten hatte der Voll⸗ zug einiger Standgerichte eine außerordentliche Wirkung aus⸗ geübt. Die Truppen waren völlig Herr der Lage und hätten trotz aller Verzögerungen bis ſpäteſtens 20. April den Auftrag zur völligen Säuberung des ganzen beſetzten Gebiets von den raten Horden erfüllt haben können. Die Aufhebung der Standgerichte ergab mit einem Schlage ein verändertes Bild. Der Druck hatte nachgelaſſen, überall erhob der Umſturz wie⸗ der frech das Haupt. Im Rücken der Truppen war Beunruhi⸗ aung eingetreten und infolgedeſſen weitere Beweaung in dem bisherigen Tempo nicht mehr durchzuführen. Es iſt außer⸗ ordentlich bemerkenswert. daß die Aufhebung der Standgerichte nur durch unwahre Meldung an den Reichswehrmini⸗ ſter und Reichspräſidenten, daß die Truppenfüh rung damiteinverſtanden ſei, hat erzieft werden können. Ueber die Urteil⸗ der Kriegsgerichte lachen die Verbrecher. Bel Todesſtrafen rechnet man mit der Begnadiguna und bei der Nerurteiluno zu Zuchthausſtrafen erwarten die Verhrecher be⸗ ——5 50 daß ſie beim nächſten Putſch von den Genoſſen befreit werden. zoiger Anzeigenpreiſe: gei jederzeitigem Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk. ausw..80 Mt., Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% lachk, nachm. 2½ Uhr. Übernommen. Erſaß⸗Anſpri 2. Seite. Nr. 204. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 11. Mai 1920. Man erkennt jetzt auch deutlich, daß die Meohrheits⸗ 5 in den bevorſtehenden Wahlen mit der S. P. und K. P. D. zuſammengehen wollen. Da⸗ rauf müſſen die ſozialdemokratiſchen Mitglieder der Regierung Rückſicht nehmen. Alles ſoll vermieden werden, was die radikalen Wähler reizen könnte. In den mehrheitsſozialiſtiſchen lättern macht ſich ſchon ſeit mehreren Wochen ein ſtarker Umſchwung in der Stellungnahme zu den Linksradikalen bemerkbar. Blätter, die noch bis vor Kurzem die unwahren Berichte un⸗ abhängiger und kommuniſtiſcher Blätter über Greueltaten der Reichswehr nicht genug geißeln konnten, beteiligen ſich jetzt eifrig an der Hetze gegen die Reich⸗wehr, während die ſparta⸗ kiſtiſchen Greueltaten, die jetzt faſt täglich vor den Kriegs⸗ gerichten zur Aburteilung gelangen, größtenteils oder ganz verſchwiegen werden. Ueber all dieſe Dinge herrſcht im Ruhrgebiet eine unge⸗ heure Erbitterung. Man ſagt ſich, daß es ſo wie bis⸗ her auf keinen Fall weitergehen kann. Man will ſich die rück⸗ ſichtsloſe Behandlung der Regierung, die auf die Intereſſen der Allgemeinheit keine Rückſicht nimmt, nicht länger bieten laſſen. Sorgt die Regierung nicht für ausreichenden Schutz, fällt ſie immer wieder den Truppen in den Arm und verhin⸗ dert Maßnahmen, die allein Schutz gegen die Pöbelherrſchaft —— können, ſo wird man zur Selbſthilfe ſchreiten müſſen. die Wahloorbereilungen in Baden. Wählerverſammlungen der Deutſchen(liberalen) Volksparkei. Die Wählerverſammlung, die am vergangenen Sonntag, den 9. Mai in Hockenheim in dem Saale der Wirtſchaft zur „Kanne ſtaltfand, hatte ſich eines recht guten Beſuchs zu erfreuen. Beſonders auch aus den Kreiſen der Landwirtſchaft war eine ſtatt⸗ liche Teilnehmerzahl erſchienen. Die Teilnehmer lauſchten mit ntereſſe den Ausführungen der beiden Redner, von denen Fräu⸗ ein Rheiner ſich insbeſondere an die Frauen wandte, während Pfarrer Path die Stellung der deutſchen liberalen Volkspartei im Wahlkampf ſowohl, wie im heutigen politiſchen Leben mit ſcharfen Strichen zeichnete. In der den Referaten folgenden De⸗ batte ſuchte ein ſoz aldemokratiſcher Redner die Arbeit und Stel⸗ lung Partei zu rechtfertigen. Die Verſammlung, deren Leikung in den Händen des Gewerbelehrers Feuerſtein lag. nahm einen anregenden Verlauf und berechtigt zu der daß auch in Hockenheim die Deutſch⸗Liberale Partei ſich günſtig vorwärts entwickeln wird zum Segen der Sache des deutſchen Bürgertums. Deulſches Beich. Zum Stkreik der Bankbeamten. m. Köln, 11. Mai.(Priv.⸗Tel.) Durch Information bei der Zentralſtreikleitung der Bankangeſtellten erfahren wir folgendes: Nachdem auch die Verhandlungen im Kölner Regierungsgebäude unter dem Vorſitz von Geheimrat Wulff vom Reichsarbeitsminiſterium wegen der Weigerung der Bankleitungen er 1 Bce waren und die Arbeitgeber ſich nicht freiwillig dieſem Schiedsſpruch unterwerfen wollen, wird auf Veranlaſſung des Reichsarbeitsminiſteriums und der nach Berlin entſandten Vertreter der Bankangeſtellten⸗Organi⸗ ſationen zwangsweiſe ein Schlichtungsverfahren durch das Arbeitsminiſterium eingeleitet. Die Verhandlungen werden unter dem Vorſitz des Münzdirektors Pickert Mitt⸗ woch vormittag 11 Uhr ſtattfinden. Dieſer Verhandlung wer⸗ den noch zwei weitere unparteiiſche Perſonen vom Reichs⸗ arbeitsminiſterium beigegeben werden. Verhaftung von Kommuniſten. München, 11. Mai.(Priv.⸗Tel.) In einer Verſammlung von Kommuniſtenführern in Nürnberg erfolgte die Verhaftung zahlreicher Kommuniſten, darunter auch des bekannten Münchener Führers Thomas. Die Verhaf⸗ teten wurden zum größten Teil wieder entlaſſen. Thomas, bei dem ſich ein umfangreiches belaſtendes Material vorge⸗ funden haben ſoll, wurde mit einigen anderen Kommuniſten in Haft behalten. Die Nachricht von der Verhaftung rief in einer geſtrigen Verſammlung der Unabhängigen große Ent⸗ rüſtung hervor. Stellungnahme des RNeichspoſtminiſteriums zum Generalſtreik. Das Reichspoſtminiſterium ninemt hinſichtlich der Beteili⸗ gung der Poſt⸗ und Telegraphenbeamten, Hilfskräfte und Ar⸗ beiter am Generalſtreik im vergangenen März folgende Stel⸗ lung ein: Dder Reichspoſtminiſter hat am 14. März auf einſtimmigen Be⸗ ſchluß des Kabinetts durch Kreistelegramm angeordnet, daß bei der Reichs⸗Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung der Telegraphen⸗ und Fernſprechdienſt zum Schutze des Gemeinwohls mit allen Mitteln aufrechterhalten werden und daß nur der Poſtbetrieb da, wo Gefahr für Leben und Geſundheit der Beamten oder für Eigentum der Poſt beſtand, ruhen ſollte. Denjenigen Beamten uſw., die dieſer Auffor⸗ derung gefolgt ſind und ihren Dienſt weiter verrichtet haben, darf des⸗ halb von keiner Seite ein Vorwurf gemacht werden. Wo von den Gewerkſchaften und den Beamtenverbänden in einzelnen Orten der Generalſtreik ausgeſprochen worden iſt— obwohl eine Stillegung des geſamten Betriebes der Reichs⸗Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung gerade die Kreiſe am meiſten ſchädigen mußte, denen man durch den Generalſtreik Hilfe zu gewähren vermeinte,— ſoll mit Rückſicht auf die durch die Unruhen hervorgerufene Verwirrung denſenigen Beamten, Hilfskräften und Arbeitern, die ſich am Streik beteiligt haben und dem Dienſt ferngeblieben ſind, hieraus ein Nachteil nichterwachſen; nur wegen grober Ausſchreitungen oder geſetz⸗ widrige Handlungen würde einzuſchreiten ſein. Gegen dieſeni⸗ gen Beamten uſw., welche die gegen die verfaſſungs⸗ mäßige Regierung gerichteten Beſtrebungen unterſtützt oder gefördert haben, iſt dagegen durchweg entſchieden vorzu⸗ gehen. Zur Unterſuchung der aus Anlaß der Märzunruhen im Bereiche der Reichs⸗Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung vorgekom⸗ menen Verfehlungen iſt aus Vertretern des Reichspoſtminiſteriums und des Beamtenbeirats ein Ausſchuß gebildet worden, der nach einheitlichen Grundſätzen zu prüfen hat, ob ein Einſchreiten geboten iſt, und der nach dem Ergebnis ber Unterſuchung Vorſchläge für die Erledigung abzugeben hat. Kqpikän Ehrhardt. J Berlin, 11. Mai Von unſ. Berl Büro.) Kapitän Ehr⸗ ardt hat, wie bekannt wird, vor ſeiner Flucht aus dem Münſter⸗ ager ein Schreiben an den General v. Behrens gerichtet, der damals im Lager nicht anweſend war, in dem er ihm meldet, daß er ſich der Verhaftung entzogen und mit Abſicht die Abweſenheit des Generals dazu benutzt habe. Er wiederholt dann das, was er in ſeinem Abſchiedsbefehl an die Truppen auseführt hat. Seine Truppen haben gefordert, daß er ſich keineswegs ſtellen dürfe und daß ſie dieſe ebenſo wie eine gewaltſame Verhaftung verhindern würden. Um Unruhen zu vermeiden, ſei er gezwungen geweſen. der Truppe die Zuſicherung zu geben, ſich keinesfalls freiwillig zu ſtellen. Er habe es auch nicht verantworten können, daß es ſeinet⸗ wegen zu Kämpfen zwiſchen ſeinen Truppen und den Regierungs⸗ truppen hätte kommen ſollen. Auch habe er unter den gegenwär⸗ tigen Zuſtänden, keine Gewähr, daß er„nach Recht und Geſetz“ behandelt würde. Eine Unterſuchungshaft würde er nicht ertragen können.— Die Auflöſung der Marinebrigade Ehr⸗ hardt wird nun ſchnell ihrem Ende zugeführt. Vereinheitlichung der Arlminalverfolgung. JBerlin, 11. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir erfahren ſoll ein Reichskommiſſariat für die öffentliche Sicherheit eingerichtet werden. Die Verfolgung der Ver⸗ brecher im Deutſchen Reich wurde vielfach dadurch behindert, daß die ſich jedesmal an die betreffenden Landes⸗ organe, denen der Verbrecher angehört, wenden mußte. Deshalb wurde ſchon immer danach geſtrebt, die Kriminalverfolgung zu ver⸗ einheitlichen. In letzter Zeit haben Verhandlungen zwiſchen Ver⸗ tretern der Länder ſtattgefunden, die zu einer Einigung darüber geführt haben, daß ein Zentralrak mit dem Sitz in Berlin errichtet werden ſoll. Auch die e e waren damit ein⸗ verſtanden m Notetat iſt ein Poſten für den Zentralrat bereits eingeſetzt, der auch von der Nationalverſammlung und dem Reichsrat bewilligt wurde. Eine Exekutive wird dem Amt wahrſcheinlich nicht übertragen werden. Die Ernennung des Oberſten Kuenze, eines erprobten Kriminaliſten— Herr Kuenze war Staatsanwalt— iſt noch nicht erfolgt, dürfte aber, wie wir erfahren, bevorſtehen. Die Frage der Zeitfreiwilligen⸗Jormationen. c München, 11. Mai.(Priv.⸗Tel.) Wie die„Münchener Neueſten Nachrichten“ melden, wird Reichswehrminiſter Dr. Geßler vorausſichtlich Ende Mai oder Anfang Juni in Münccen ſprechen und bei dieſer Gelegenheit auch an die Münchener Studenten eine Anſprache über die Frage der Zeitfreiwilligen⸗Formationen halten. Die Kapilalerkragsſleuer. EKarlsruhe, 11. Mai.(Priv.⸗Tel.) Von allen Ziunſen, die am 31. März oder am 1. April ds. Js. fällig geworden ſind, ebenſo wie von ſpäter fällig werdenden Zinſen haben deren Schuldner bei der Zahlung ehn vom Nundert des fälligen Zinsbetrages einzubehalten, und an das fr ihren Wohnort zuſtändige Finanz⸗ oder Hauptſteueramt innerhalb eines Monats nach Fälligkeit der fr ed abzuführen. Darlehenszinſen die für die Zeit vor dem 1. Oktober 1920 geſchuldet werden, bleiben ſteuerfrei. Die Daxlehens⸗ und Hypotheken⸗Zinsſchuldner haben dieſe Vorſchrift viel⸗ fach nicht beachtet, zum Teil war ſie ihnen bei Zahlung der Zinſen nicht bekannt und haben daher die Zinſen ohne vorgeſchriebenen Abzug an den Gläubiger abgeführt. Da wo dies geſchehen iſt, ſind die Gläubiger ihrer⸗ ſeits verpflichtet, die Steuer an das für ſie zuſtändige Finanz⸗ oder Haupt⸗ ſteueramt innerhabb eines Monats nach Erhalt der Zahlung zie entrichten. Der Steuerſtelle muß Name, Wohnort und des Schuldners ſowie des Gläubigers, der Schuldbetrag ſowie der Betrag der geſchuldeten Zinſen und die Zeitraten für den die Zinſen zu zahlen ſind, angegeben werden. Die„Karlsruher Zeitung“ macht darauf aufmerkſam, daß wohl der Gläu⸗ biger der Steuerträger iſt, daß aber auch der Schuldner ein weſentliches Intereſſe an der richtigen und rechtzeitigen Entrichtung der Steuer hat, da er für die Hoblung der Steuer perſönlich verantwortlich iſt. Erfüllt er ſeine Verpflichtung vorſätzlich oder fahrläſſig nicht, ſo kann er wegen Der Lügenmeiſter. Zum 200. Geburtstag des Freiherrn von Münchhauſen am 11. Mat Von Hanns Martin Elſter. Münchhauſen— er lebt in unſerer Kindheit und Kinderwelt, unver⸗ gänglich, voll ewiger Gegenwart. Er ſtellt ſich neben den fabelhaften Robinſon, und er weicht auch nicht Fauſt grübelndem Ernſte. Sein der⸗ des Lachen, ſeine friſche Laune, ſein geſunder Frohſinn tönen unverwüſtlich im Herzen der Deutſchen. Wem er einmal in die Seele gelacht, wem ſeine gutmütige, rauhe Soldatenſtimme einmal im Innern geklungen, vergißt dieſen Ton ſein Leben hindurch nicht wieder. Münchhauſen hat wirklich gelebt. Noch immer gibt es zahlreiche Men⸗ ſchen, die glauben, ſeine Geſtalt ſei erfunden, wie ſeine Geſchichten. Denn ſo unglaublich dünkt es vielen, daß ein leibhaftig lebendiger Menſch im⸗ ſtande geweſen ſein ſoll, ſo— zu lügen. Herrſchaften, das ſind ja alles gar keine Lügen. All dieſe Geſchichten und Abenteuer ſind ein wunder⸗ bolles Spiel mit der Materie, mit der Irdiſchkeit, mit der ſtofflichen Ge⸗ hundenheit des Menſchen, ſind ein tolles Herumſpringen mit den Möglich⸗ zelten und Unmöglichkeiten des Daſeins. Hier befreite ſich einmal ein Menſch, erhaben über die Widerwärtigkeiten unſerer körperlichen Welt, von all dem Ballaſt, den unſer Menſchſein uns auferlegt. Und die Folge davon, wenn man ihm zuhört, iſt dann auch, daß ſeither alle ſeine Leſer 5 erhoben werden über den Jammer und das Elend des Allzumenſch⸗ ichen. Man ſieht ihn vor ſich ſitzen, den Freiherrn Hieronymus Karl Friedrich von Münchhauſen. Unter Freunden.— Flaſche nach der andern wild der Hals gebrochen. Tabakqualm erfüllt das Zimmer. Der Gaſt⸗ geber führt das große Wort. Jägerlatein. Langſam gleitet er hinütber in ⸗ anderjahre: als er ſich in Rußland herumtrieb, mit den Türken herumſchlug und über die Meere fuhr. Und zuerſt wehren ſich die Zuhörer noch, er ſolle nicht ſo lügen. Dann aber geraten ſie in den Bann ſeiner Phaäntaſie: ſie ſehen das Unglaubliche glaublich werden. Schallend die Fäufte auf bie Zederhoſen. Keiner weiß ſich vor Freude zu laſſen. Der aber 88518 zum Glas, nimmt einen kräftigen Schluck und 4 Zurt* Geſchichte über, ohne die Miene zu derziehen. Er hat ia ſo Deine Jugend ſpielte ſich freilich noch in Grenzen ab. Auf dem Gute ſeines Baters, im hübf Waldlen odenwerder an der Weſer, inmitten einer ſchönen. Waldlandſchaft, an einem ch Strvme. Je ielt die ländl f kenn ſeiner g* alten Hee a Wunder ſein 17 heit, ſeines — en die Türlen in Ungarn gefochten KAterte leninant im—— 905 18 de e a e en eige be Wrfie erblut. Und k de de eee da zogs ihn von ſern Fuerß in den Dienſt des Braunſchweiger Herzogs Kurl, des wagers Friedrichs des Großen. Bald aber aus Deulſchlands Grenzen maus. Der e ſchlug ſich allein durch die Lande, lam wahr⸗ haftig nach Rußland, freilich zu ſpät, um noch den Türken 15 mitzu⸗ machen, was er ſpöter nie wahr haben wollte. Indeß war er fein fäuber⸗ lich am 11. Dezember 1739 Kornett(Fähnrich) im Regiment des Braun⸗ ſchweiger Prinzen geworden. — Zehn Jahre deutſch⸗ruſſiſcher Kriegsdienſt machten den Jüngling zum Mann. Er lernte den rauhen Reiterton und die Be errſchung der Welt durch ſein Temperament. Als Soldat tat er ſtets en Pflicht. Sein Chef wurde nach dem Tode der Kaiſerin Anna mit ſeiner Gattin für ihr Söhnchen Iwan Regent über Rußland, was Münchhauſen unter Ueber⸗ gehung von zwölf Vordermännern eine Leutnantsſtelle in der Leibkompag⸗ nie am 27. November 1740 einbrachte. Dann kam der dreijährige Krieg mit Schweden. Als die Truppen wieder zur Ruhe kamen, hatte Münch⸗ hauſen auf keine Bevorzugung mehr zu rechnen: er tat treu, umſichtig, eifrig ſeinen Dienſt in Riga, der viel Zeit für Geſelligkeit ließ. 1744 fand er im Verkehr mit dem deutſchen Adel des Baltikums ſeine Frau: Jacobine von Dunten; mit ihr hat er 46 Jahre hindurch in glücklicher, kinderloſer Ehe gelebt. Nach zehn Jahren, 1750, rückte er zum Nittmeiſter auf. Er hatte nun den Soldatendienſt in der Fremde ſatt, nahm ſeinen Abſchied und kehrte auf ſein Gut Bodenwerder zurück. Dort hat er dann bis an ſeinen Tod am 2. Februar 1797 das Leben eines Landedelmannes geführt. Voll unverwüſtlicher Lebensluſt und hinreißender Launigkeit. Er war bald in ganz Hannover eine bekannte Perſönlichkeit. Sein urwüchſiger Witz, ſeine urſprüngliche Erzählergabe ſprachen ſich herum. Man gab ſeine improviſierten Geſchichten weiter. Sie gingen raſch von Mund zu Mund. Und wer ſie einmal gehört, vergaß ſie nicht wieder. So natürlich waren ſie einer fabelhaften Phantaſie entſprungen. Da war nichts künſtlich, nichts wirkte erfunden. Jedes Abenteuer mußte nur ſo ſein, wie es vorgetragen wurde: jeder, der es nicht glaubte, kam noch in die Gefahr, als Dummkopf dazuſtehen. Und war hinterher doch noch der Niederſächſiſcher Humor gab ſich hier kund. War es ein under, daß Münchhauſens Geſchichten, obwohl er ſelbſt ſie nur ſeinem vertrauten Kreiſe zum Beſten gab, weitererzählt wurden? Und ſoll man es bedauern, 99% ſich eines Tages ein nicht ganz haſenreiner Deutſcher, Ru⸗ dolf Erich Raſper, ein Archäologe und Geologe, der wegen Verun⸗ treuungen in London lebte, auf den Gedanken kam, die Anekdoten Münch⸗ hauſens zu ſammeln und in einem Buch engliſch herauszugeben? Er be⸗ ging damit ſ doch keine Indiskretion. Denn ſchon 1781 hat ein Unge⸗ nannter in einem Nachtrag pon Nicolgis unelbotenammin„Vade Mecum für luſtige Jeute“„.—9h——uſche Geſchichten“ veröffentlicht und 1788 ken nächſten Vademecumteil zu den erſten 18„noch—51.—Lügen“ 5 ge Dieſe zwanzig Anekdoten griff Raſpe 1785 auf, 9— e in geſchickter Anordnung nach und fügte ihnen, als ſein Buch in England in der 15 5 e onnte, noch fünf Seeabenteuer hinzu, an ſich in der ſen uflage noch weiters ſchloſſen o war Münchhauſen na 1e ſenem— deld⸗ weſen. Er ſchätzte es icht, als In mal da — 1205 ſein Sacl W Auguſt Bürger. Der ſtammte ja aus Münchhauſens engerer Heimat und hatte ewiß ſchon manches von dem Lügenbaron gehört. Er formte nun Raſpes ch nicht nur ins Deutſche um, ſondern fügte auch zu den 17 Geſchichſen] Mai des erſten Teils noch 14 und zu den Seeabeneuern noch eine hinzu, gab ihnen vor allem aber die klaſſiſche Erzählungsform, durch die ſie im ganzen deutſchen Volke Herdang anden eit 1786 find„des Freiherrn von Münchhauſen wunderbare 110 und Abenteuer zu Waſſer und zu Lande, wie er dieſelben bei der Flaſche im Zirkel ſeiner Freunde ſelbſt zu er⸗ zählen pflegte. Aus dem Eugliſchen überſetzt und hier und da erweitert Steuerhinterziehung oder Steuergefährdung ſtrofrechtlich verfolgt werden. Daß ſich der Gläubiger bei unrichtiger oder nicht rechtzeitiger utrichtung der N 2 ebenfalls ſtrafbar macht, braucht nicht beſonders hervorgehoben zu werden. Baden. Gründung einer FJachgewerkſchaft der badiſchen Lehrer. * Karlstuhe, 10. Mai. Nachdem in der Beſoldungsfrage Einigungs⸗ verhandlungen eee dem Beamtenbund und der Fachabteilung„Lehrer“ des badiſchen Beamtenbundes ergebnislos verlaufen ſind, ſahen ſich die badiſchen Lehrerpereine veranlaßt aus dem badiſchen Beamtenbund auszu⸗ treten. Sie haben nun unter dem Namen„Badiſcher Lehrerbund“ eine eigene Fachgewerkſchaft gegründet. Dem„Vadiſchen Lehrerbund“ haben ſich bis jetzt die Vereine der badiſchen Gewerbe⸗, Handels⸗, Real⸗, Muſik⸗, und Taubſtummenlehrer, der Badiſche Lehrerverein, der Badiſche ehrerinnenverein, der Katholiſche Lehrerverein und der Verein badiſcher Lehrer an gewerblichen Schulen mit insgeſamt etwa 10—12 000 Mitglie⸗ dern angeſchloſſen. Am Mittwoch den 12. Mat nachmittags 3 Uhr findet eine große Lehrerverſammlung im Konzerthaus in Karlsruhe ſtatt. Für den gleichen Tag ſind Parallelverſammlungen in Landa, Freiburg, Schopf⸗ heim, Donaueſchingen und Radolfzell geplant. Leßte Meldungen. Die Vorgänge in Mexiko. El Paſo, 11. Mai.(W..) Havas. In ſeiner Botſchaft an General Haertg meldet General Obregon, daß die Revolu⸗ tionäre eine Abteilung des Generals Carranza angegriffen haben und dieſer nach Mexiko geflohen ſei. Den Truppen ſeien ſchwere Verluſte zugefügt worden. Die Zeitungen mel⸗ den die Gefangennahme des Generals Carranza ſowie des ehemaligen Geſandten in den Vereinigten Staaten Murenia und des ehemaligen Gouverneurs von Mexiko. Murenia ſoll durch die Revolutionäre hingerichtet wor⸗ den ſein. Auch der Schwiegerſohn Carranzas ſoll getötet wor⸗ den ſein. General Obregon meldet, daß mehrere andere Staa⸗ ten ſich den Revolutionären angeſchloſſen haben. Dieſe haben geſtern Pebla eingenommen. Die Zeitungen berichten folgende Einzelheiten: General Gonzales zog an der Spitze ſeiner Truppen als erſter in die Hauptſtadt ein. General Obregon marſchiert gegen Me⸗ xiko. General Carranza, der ſich auf der Fahrt nach Eſperanza befand, verſuchte unterwegs den Zug, in der Hoffnung, in die Berge flüchten zu können, zu verlaſſen, als eine Abteilung Re⸗ volutionärer ihn gefangen nahm. General Villa legte die Waffen nieder zum Zeichen ſeiner Unterwerfung. Die Ver⸗ einigten Staater' mobiliſieren alle Streitkräfte an der Grenze nan Mexiko und Texas. Die Ausſkände in Frankreich. Paris, 11. Mal.(W..) Nach den vom Arbeitsminiſter übermittelten Nachrichten iſt die Lage heute folgende. Bei den e keine Veränderung. Cherboura meldet, daß von 635 Angeſtellten 135 noch ſtreiken. Auch in den Häfen iſt die Lage im allgemeinen unverändert. In CTherbourg ſind mehr Hafen⸗ arbeiter zur Arbeit angetreten, als nötig waren. In Le Havre iſt die Lage bei den organiſierten Seeleuten unverändert. 600 Dock⸗ arbeiter haben einſtimmia beſchloſſen, die Arbeit wieder aufzu⸗ nehmen. Auch in den Bergwerken iſt eine Abnahme des Streiks zu bemerken. Im Departement Pas de Calais fuhren 1503 von 14053 Bergarbeitern wieder ein. Von Bethune, Marles, Noeux. Ferfan und Bruay werden Zwiſchenfälle nicht mehr gemeldet. Paris, 11. Mei.(W..) Das Perſonal der Metropolitain⸗ und der Nord⸗Süd⸗Bahn beſchloſſen heute nacht in einer General⸗ verſammlung einſtimmig den Streik. Eiſenbahnunfall bei Godesberg. Godesberg. 11. Mai.(W..) Geſtern nachmittag.30 Uhr entgleiſten vom Perſonenzug 1285 auf der Strecke Koblenz⸗ Köln bei der Einfahrt in den Bahnhof Godesbera ein Pack⸗ wagen und zwei Perſonenwagen, von denen ein Wagen 4. Klaſſe umſtürzte. 12 Reiſende wurden leicht verletzt. Sie trugen leichte Hautobſchürfungen oder Duetſchungen davon. Der Materialſchaden iſt unbedeutend. Das Geleis Koblenz⸗Köln iſt bei Godesberg etwa 5 Stunden geſperrt. Der Zugverkehr wird eingleiſig aufrecht⸗ erhalten. Ikalien und die auswärkigen Fragen. Rom, 11. Mai.(W..) Abageordnetenkammer Ueber den Friedensvertrag mit der Türkei führte Ritti u. a. aus: Die Lage Italiens in dieſer Frage ſei ſdentiſch mit der Frank⸗ reichs und Enalands. Nitti fügte hinzu, Itallen verlange in den Verhandlungen nichis weiter als die Möaglichkeit, ſeine wirſſchaftlichen Hilfsquellen zu erweitern. Nitti machte ſodann einig⸗ Anſpielungen auf das Abkommen hinſichtlich der kolonialen Entſchädiaungen und fügte weiter hinzu: Wir wollen eine aroße demokratiſche Macht ſein. Wir haben das arößte Intereſſe an der Geſtaltung der Lage in Ungarn und be⸗dauern auf das tiefſte die große Spaltung im Innern Ungarns. Was die Streiks betrifft, ſagle Nitti, ſo hat Italien keinerlei Intereſſe an der Teilnahme an denſeſhen. von G A. Bürger“ in zablreichen Auflagen und Ausgaben, Bearbeitungen, Umformungen, Neufaſſungen von Berufenen und Unheruſenen, für die Jugend und alle Kreiſe immer wieder neu gedruckt: die Münchhauſiaden wurden zum Volksbuch, wie nur wenige Bücher deutſcher Litexatur. Der Urheber ſah dieſen Siegeslauf ſeiner Geiſtesprodukte aus unbekümmerter Stunde mit größtem Unbehagen. Der alte Herr nahm es krumm, daß man ſeine Geſchichten jedermann darbot. Es gab auch Leute genug, die ſie„erſchröcklich“ ernſt nahmen, die gemeinſte Schmähſchriften gegen den „Lügenmeiſter“ losließen oder mit Erpreſſungen, ſogar nicht erfolgloſen, wie es ſcheint, auf ihn eindrangen. Münchhauſens leßte Lebensjahre wur⸗ den durch den unerwünſchten Ruhm verbittert; er zog ſich von der Menſch⸗ ſch zurück, ward mißtrauiſch und wortkarg. Die 4 Laune rächte ich ſo tragiſch an ihm, daß ſie ihm jede Laune verdard. In der Kloſter⸗ kirche des braunſchweigiſchen Dorfes Kemnade liegt er, der noch faſt den Ruin ſeines Gutes erlebt und ſich nach ſeiner erſten Frau Tode im Jahre 1790 noch mit einer liederlichen Perſon atte, begraben: kein Denkſtein 0 ihm geſetzt. Und doch gehört ihm ein Denkmal, wie nur je einem Dichter und prachtvollen Menſchen. Sein wahres Denkmal hat er im 7— der Kinder und aller, die nach einem Worte Wilhelm Raabes das Lachen für die ernſthafteſte Sache von der Welt halten. Münchhauſens Aufſchneidereien und Prahlereien ſind deshalb ſo reich und unzerſtörbar, weil ein Prachtkerl in ihnen lebendig iſt. Dieſer nord⸗ deutſche Baron 1 nicht aus- Freude am Lügen, am Böſen, ſondern aus Freude an den Wundern der Phantaſie. Sein Humor iſt ſo kernſittlich und geſund, daß törichte Menſchen ſchon auf den Gedanken gekommen ſind, eine moraliſche Tendenz in den Münchhauſtiaden zu ſuchen. Nichts liegt ihnen ferner. Sie bedürfen ihrer garnicht. Sie»ſſen von vornherein alles, was zu moraliſchen Bedenken Anlaß geben könnte, wie z. B. das Gebiet des Erotiſchen, Betracht Sie ſind derb, nirgends zimperlich, immer voll männlicher Kraft. Ihre Freiheit und Unbekümmertheit iſt Natürlichkeit. Der ganze deutſche Volkscharakter lebt in Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Der Kartenverkauf der 4 Rang⸗ und Stehpläße zur ZJar und Zimmermann⸗Aufführung am Donnersia findet morgen Miitwoch, 12. Mal ſtatt. Der allgemeine Vorverkau zur Roſenkavalter⸗Auffil ſrung am Samstan deainnt des Fetertags wegen am Freitag, 14. Mal an der Theaterkaſſe. Hochſchulnachrichten. Die Zahl der an der Heidelberger Unſverſiet ſar das SFommerſsmeſter immatrikulierten Studenten iſt ſetzt auf 8208 geſtiegen. Dagu kommen noch weitere 41 Vorgemerkte. Die erſte feierlſche Immatrikulation in dieſem Semeſter fund am 8. im neuen Kollegienhaus durch den Rektor, Geheimrat Praf. Dr. Koſſel, ſtatt. Das Staatsminiſterium hut unterm 27. April d. J. beſchloſſen, den ordentlichen Profeſſor für deutſche Philologie an Univer⸗ ſität Heidelberg, Dr. Friedrich Panzer ſeinem Anſuchen entſprechend auf 1. Mai d. J aus dem badiſchen Staatsdienſte zu entlaſſen. fenstag, den II. Mal 1020. mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Z. Seſte. Nr. 204. Aus Stadòt und Land. Poſtgeheimnis und Steuerbehörden. Tas Reichspoſtminiſterium hat folgenden Erlaß herausgegeben: Die Reichsabgabenordnung vom 13. Dezember 1919 enthält Beſtim⸗ mungen, wonach den Steuerbehörden gegenüber die Unverletzbarkeit des Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechzeheimniſſes unberührt vleibt. Soweit daher das Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechgehelmnis reicht, können Finanzämter von den Poſtdienſtſtellen und deren Be⸗ amten Auskunft oder Einſicht in Bücher, Verhandlungen, Liſten und rkunden nur unter den Vorausſetzungen der§§ 99. 100 der Siraf⸗ Prozeßordnung verlangen. Dies gilt auch für die Poſtſcheck⸗ mter, die nur inſofern eine Sonderſtellung gegenüber den anderen Poſtdienſtſtellen einnehmen, als den Poſtſcheckämtern die Pflicht auf⸗ erlegt iſt, Kundenverzeichniſſe einzureichen. Eine Verpflichtung der Poſtdienſtſtellen, Steuer:uwiderhandlungen mitzu⸗ teilen, die ſie dienſtlich erfahren haben beſteht nicht, ſoweit die Mit⸗ teilung eine Verletzung des Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernfprech⸗ geheimniſſes in ſich ſchließen würde. Hierzu iſt zu bemerken, daß dieſer Erlaß Selbſtverſtändli⸗)⸗ keiten enthält. Wenn damit aber beim Publikum die M einung erzeugt wurde, als ſeien Poſt oder Poſtſcheckamt gegenüber der Stonerbehörde Künſtiger geſtellt als Banken vao Sparkaſſen, ſo iſt dieſe Schlußfolgecung irrig. Insbefondere gill das Heraus⸗ treichende, was bezüglich des Poſtſcheckamtes und des Kundenver⸗ ichniſſes geſagt iſt, nicht allein für dieſes. Auch die Banken und Spartaſſen haben rechtlich keine Pflicht, der Steverbehöede egenüber Steuerzuwiderhandlungen aus ſich heraus mitzuteilen. an kann alſo, wenn man unbedinat anſcheinend zu Propaganda⸗ zwecken das„Poſtgeheimnis“ herausſtellen will. immer eo nſogun nach wie vor von einem„Bankgeheimnis“ ſprechen. Poſt⸗ und Bankgeheimn's kaben in aleicher Weiſe in gewiſſem Umfan e er Steuerbehörde gegenüber Löcher bekommen, ſodaß Steuerhinter⸗ ziehungen kein Vorſchub geleiſtet werden kann. Uns will es wich⸗ liger erſcheinen, heute jedermann klar zu machen, daß Stener⸗ interziehungen ein Verbrechen gegenüber Staat und Mitbürger ſind und daß ihr Verſuch in Lurzer Zeit ſich rächen wird. Poſt oder Poſtſcheckamt durch Erlaſſe, roie obzzen fördern zu wollen, kommt einem unlauteren Wettbewerd nahe. Durch ſachliche Darlegung der Vorteile von Poſtſcheckverkehr ine kommen wir weiter als mit derartigem reichspoſtminiſteriellen Unfug. Oeffenkliche Mieterverſammlung. Die Mietervereinigung hielt, ſo wird uns geſchrieben, zm 5. Mai eine außerordentlich zahlreich beſuchte öffentliche Ver⸗ in der Schwetzingerſtadt ab. Referent des Abends war err Hauptlehrer Kamm, der zunächſt eine Darlegung des be⸗ ſtehenden Mieterſchutzes gab. Es kann keinem Mieter gekündigt erden und es kann keine Erhöhung der Miete ſtattfinden, ohne daß er Mieter vor dem Mieteinigungsamt in einer Verhandlung ge⸗ hört worden iſt. Die Vermieter verſuchen vielfach Kündigungen vor⸗ dunchmen oder die Mieten zu erhöhen, indem ſie angeben, das geſchehe mit Genehmigung des Mieteinigungsamtes.“ Dieſe An⸗ 8N ſind unzutreffend. Ohne Verhandlung und Anhörung des ieters kann das Mieteinigungsamt nicht entſcheiden. Es iſt ferner unricht'g, daß der Mieterſchutz 1920 aufhört, er iſt durch eichsgeſetz verlängert worden. Herr Kamm ſetzte ſich dann mit n Forderungen der Hausbeſitzer auseinander. Zu⸗ nächſt wurde in öffentlicher Verſammlung der Hausbeſitzer der Rücktritt der Vorſitzeiden des Mioteinigungsamtes verlangt und e Leitung der Hausbeſitzer hat dem nicht wiederſprochen. Dieſe Tatſache ſteht feſt und beweiſt, welche St mmung bei den Haus⸗ ſitzern gegen das Mieteinigungsamt beſteht. Dabei ergehen faſt alle Entſcheidungen einſtimmig, es kommt unter 100 Fällen kaum Einer vor, wobei der Hausbeſitzerbeiſitzer oder der Mieterbeiſitzer überſtimmt wird. Was den ſogen.„Seſervefonds“ für äuſer anlangt, 1 wenden wir uns gegen ihn, 0 lange wir nicht wiſſen, wo dieſer Reſervefonds beim Vertauf des Hauſes bleibt, ob ihn der neue Erwerber erhält, oder nicht vielmehr er einfach als Gewinn vom Verkäufer behalten wird. Wir halten es für Vaterlandsverrat, wenn Häuſer an lusländer verkauft werden. Es iſt unwahr, wenn behauptet wird, die Mieter tragen an ſolchen Verkäufen die Schuld. In aus⸗ andiſchen Zeitungen wird durch Grundſtücksmakler deutſcher VBoden, auch ſolcher in Mannheim, zum Verkauf angeboten. Sind ran auch die Mieter ſchuld? Die Hausbeſitzer haben in ihrer letz⸗ Verſammlung auch die Opfer erwähnt, die ſie im Kriege als ietnachläſſe gebracht haben Wir fragen, wer hat im Kricg keine Opfer gebracht? Wenn man die Zahlen der Hausbeſitzer annimmt und ſie werden nicht zu klein ſein— ſo fällt auf jedes Haus zin Mietnachlaß von etwa 720 Mark. Es iſt unwürdig, m! ſolchen eweiſen in öffentlicher Diskuſſion zu kommen, wenn man ernſt leiben will. Wir wenden uns dagegen, daß Kriegsgewinnler und ucherer ihr Geld in Häuſern anlegen, die ſie leuer erwerben, und dann hohe Renten aus den Taſchen der Mieter ziehen wollen. Es iſt ein Glück, daß das Mieteinigungsamt beſteht und ſolche un⸗ auberen Gewinne, die in Häuſern verſchwinden ſollen, nicht ver⸗ Fuſt. Der Mieterſchutz und der Kampf gegen Veräußerung deut⸗ en Grund und Bodens iſt eine vaterländiſche Pflicht gegen unſer Volk. In dieſem Kampfe werden wir nicht erlahmen, auch zicht durch namenloſe Zuſchriften, die uns Feiglinge täglich ſenden, je nicht die nötige Zivilkourage haben, mit ihrem, Namen für ihre ſchriften einzutreten. Der Vorſitzende, Herr Profeſſor Wendling, dankte dem Referenten und gab bekannt, daß in Bälde eine Verſammlung auf dem Lindenhof ſtattfinden ſoll. Eine Entſchließung, die Auf⸗ vechterhaltung des Mieterſchutzes u. Bekämpfung des Güterhandels nd Häuſerverkaufs an Ausländer und Anwendung von Artikel 1⁵⁸⁵ der Verfaſſung verlangt, wurde nach reger Ausſprache ein⸗ ſtimmig angenorimen. W. Kapitaliſterte Kriegs- oder Verſtümmelungs zulagen. Für die auf Grund des Kapitalabfindungsgeſetzes kapitaliſierten Kriegs⸗ oder erſtümmelungszulagen wird für den Monat April in gleicher eiſe wie für die ſonſtigen Verſorgungsgebührniſſe der doppelte etrag ausbezahlt, ebenſo vom 1. Mai ab ein Zuſchlag von Prozent. Da die Jahlung von amtswegen erfolat, bedarf es keines beſonderen Antrags. Bis dieſe Beträge angewieſen ſind, werden nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ jedoch einige Wochen vergehen; die Auszahlung erfolat aber ſo bald als möglich. Der April⸗Betrag wird von den Verſorgungsſtellen(frü⸗ 22 Bezirkskommandos), der laufende Zuſchlag von 30 Prozent ab „Mai bis auf weiteres ebenfalls von den Verſorgungsſtellen ge⸗ Rolt Später werden die zuſtändigen Kaſſen wie Poſtanſtalten uſw. Ke Auszahlung übernehmen. Für die kapitaliſierten Beträge der iegsverſorgung von Kriegerwitwen gelten die gleichen Beſtim⸗ Beaent der laufende Zuſchlag beträgk aber bei den Witwen 40 zent. GdDie Verſicherungsgrenze in der Arankenverſicherung iſt nun ndaültia auf M. 15 000 feſtgeſetzt morden. Die Verordnung iſt mit e dem 10. Mai in Kraft getreten. Alle bisher verſicherungsfreien Be⸗ lcäftiaten bis zu einem Jahreseinkommen von M. 15 000 ſind bei 5 All demeinen Meldeſtelle binnen 8 Tagen zur Anmeldung bringen. miniſteriums greifbare Geſtalt Der Candesverein für äußere Muſiom veranſtaltet vom 17. bis 20. Mai einen Miſſionslehrgang in der Charlottenruhe in Herrenalb. Es werden Vorträge gehalten über„Miſſion und Paſſion“(Diemer),„Miſſion und Oſtern“(Askani),.„Miſſion und Pfingſten“(Jäger Buch a. Ahorn). Die eben aus China zuruͤck⸗ gekehrten Miſſionare Dr. Ziegler und Dr. Oehler ſprechen über Erfahrungen, Aufgaben und Ausblicke der Miſſion in China, Miſſionsinpektor Müller⸗ Baſel über„Vewährungen und Fort⸗ ſchritte unſerer deutſchen Miſſionsgemeinden in Weſt⸗ und Oſtafrika“ und„Was wird aus der deutſchen Miſſion in Indien?“., Miſſions⸗ ſuperintendent Uhlig⸗Heidelbera über„Das Evangelium in der Südſee“, Pfarrer Würz⸗Richen, der Herausgeber des evang. Miſſionsmagazin, über„Wie können wir fernerhin Miſſion treiben?“ und„Erweckunosbewegungen der Miſſion während des, Krieges“, Miſſionsinſpektor Kriele⸗Barmen über„Lebensbild von Miſſ Nommenſen“ und„Kämpfe und Siege der Rheiniſchen Miſſion in Niederl. Indien“. Koſten für die Teilnahme am Lehraang einſchl. Wohnung und Verpflegung betragen 40 M. Anmeldungen bis ſpäteſtens 15. Mai an die Geſchäfisſtele des Badiſchen Landes⸗ vereins für Innere Miſſion, Karlamthe, Kreuzſtraße 23. * Das Kindererholungsheim auf dem Heuberg. Wie kürzlich von uns berichtet worden war, beabſichtigte die badiſche Regierung erholungs⸗ bedürftige Stadtkinder auf dem Heuberg unterzubringen. Wie nun der offizielle Karlsruher Stadtratsbericht mitteilt, haben die Bemühungen des badiſchen Arbeitsminiſteriums durch das Entgegenkommen des Reichsſchatz⸗ angenommen. Zunächſt ſoll proviſoriſch für das Jahr 1920 der ehemalige Truppenübungsplatz Heuberg gegen eine geringe Entſchädigung zum Zweck der Unterbringung von Stadtkindern zur Verfügung geſtellt werden. Nach Anſicht der Sachver⸗ ſtändigen eignet ſich der Heuberg ſowohl nach ſeiner klimatiſchen und ſeiner Höhenlage, wie auch durch die dort vorhandenen hygieniſchen Einrichtungen zur Unterbringung erholungsbedürftiger Stadtkinder. Die Vorarbeiten zur Aufnahme der Pinder ſind ſchon im Gange; die Häuſer werden(iner gründlichen Neee e. Gemüſeland wird angelegt und das Reichsverpflegungsamt wird einen Teil der erſforderlichen Nahrungsmittel liefern. Für die Brotverſorgung wird eine eigene Bäckerei errichtet. In einem modern eingerichteten Krankenhaus können die kranken Kinder untergebracht werden. Ein gemeinnütziger Verein, an dem ſich auch die Städte beteiligen, wird, wie mitgeteilt, den Betrieb übernehmen. Aus dem Zande. * Werkheim, 11. Mai. In der heſſiſchen Gemeinde Großheu⸗ bach bei Mittenberg kam es zwiſchen Gendarmen und Bauern zu einem blutigen Kampf. Der Landwirt Guſtav Münch wei gerte ſich, Vieh abzullefern. Als Gendarmen auf ſeinem Hof er⸗ ſchienen, wurden ſie von dem Landwirt und ſeinen Söhnen mit Revolverſchüſſen empfangen. Bei dem ſich entſpinnenden Hand⸗ gemenge trugen ſowohl die Gendarmen als auch der Landwirt und ſeine Söhne Verletzungen davon. Pforzheim, 7. Mai. Aus Anlaß des 66. Geburtstags über⸗ reichte eine Abordnung aus Induſtrie und Handel dem bisherigen Oberbürgermeiſter Ferdinand Habermehl als Anerkennung ſeiner großen Verdienſte um unſere Stadt eine Ehrengahe von rund 140 000 M. 6. Iſtein, 9. Mai. Durch einen Sprengſchuß, der im Stein⸗ bruch der Kalkwerke Iſtein zu früh losaing,, wurde der Arbeiter Fridolin Wunderle in die Tiefe geſchleudert. Er erlitt einen und andere Verletzungen, die ſeinen Tod herbei⸗ Uhrten. fonſſanz, 7. Mai. In einer der letzten Nächte ſtiegen drei vermummte Männer in das Schlaſzimmer einer Villa an der Hebel⸗ ſtraße ein zind veranlaßten die Eigentſtenerin zur Herausgabe von 500 bis 600 M. Bargeld und verſchiedener Gegenſtände im Werte von etwa 700., darunter ein Brillantring. Die Täter ſind bis jetzt noch unbekannt geblieben. Gerichtszeitung. heideſberg, 10. Mai. Ter Kaufmann Viktor Felbelmann von Rulzheim wurde nicht, wie wir in Nr. 196 berichteten, wegen Vergehens gegen das Rohtobakgeſetz zu 5000 M. Geldſtrafe verur⸗ teilt, ſondern von der hieſigen Strafkammer unter Ueberbürdung der Koſten autf die Staatskaſſe freigeſprochen. *Freiburg, 29. April. Mit dem 25jährigen Landwirt Adolf Rombach von Breunlingen, der im vorigen Sommer durch einen Platinſchwendel von einem Pforzheimer Fabr kanten über 900 000 Mark ergaunerte, hatte das Gericht in Freiburg noch eine andere weiter zurückliegende Rechnung zu begleichen. Wie aus der da⸗ maligen Verhandlung, die mit ſeiner Verurte lung zu 4 Jahren Gefänguis endigte, hervorging, führte Rombach auf den verſchie⸗ denen Kriegsſchauplätzen ein außerordentlich abenteuerliches Leben. Er wurde wegen Deſertion zu ſchwerer Strafe verurteilt, der er ſich durch die Flucht entzog. Auf ſeinen Fahrten kam er im Som⸗ mer 1918 nach Zürich, wo er bei einer Frau Wohnung fand, deren Mann ſelbſt im Kriege war und die ihm eine ſehr mütterliche Aufnahme gewährte. Zum Dank dafür beſtahl er ſeine Quartier⸗ wirtin mehrmals um Geld, Wertſachen und Kle der, wobei ihm nach ſeiner Behauptung ein gewiſſer Altmann Veiſtand leiſtete. Verhaftet und ins Bezirksgefängnis nach Pfäffikon eingeliefert, brach er auf ganz verwegene Weiſe aus. Das Schwurgericht des Kantons Zürſch verurteilke ihn im Juni 1919 in perſönlicher Ab⸗ weſenheit zu 18 Monaten Arbeitshaus nebſt dauernder Ausbweiſung aus dem Lande. Rombach hatte damals ſchon längſt die deutſche Grenze überſchritten und führte ein Schieberleben. Da nun ſeine Auslieferung nach der Schweiz nicht in Frage kommt, wurde er unter Einrechnung der erwähnten Jjährigen Gefängnisſtrafe zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Sportliche Nundͤſchau. Deuiſcher Pfadfinderbund. Unſerer durch die Hungerblockade geſchwächten Jugend(in den Städten ſind über 50 Prozent) tuberkulös!) können wir infolge des unwürdigen Verbrauchs an ausländiſchen Tabakerzeugniſſen und ſonſtiger entbehrlicher Auslandwaren immer noch nicht die Nahrung bieten die ſie zum Aufbau ihrer geſchwächten Körper nötig hätte. Wohl aber können wir ſie durch maßvolle, nicht überanſtrengende Körperpflege: anderungen, Turnen und Spicle kräftigen, was Ju⸗ gendfreunde, Körperſchaften und Regierungen als unumgänglich nötig bezeichnet haben. Dies Ziel hat ſich von jeher der De utſche Pfadfinderbund geſteckt und beſte Erfolge erzielt. Er treibt keine Soldatenſpielerei, wie die weiland Jugendwehren taten, und hält ſich fern von politiſcher und konfeſſioneller Beeinfluſſung. Dage⸗ en läßt er ſich das Gedeihen auch des inneren Menſchen angelegen fein. Gegenſeitige Förderung durch Rat und Tat, werktätige Näch⸗ ſtenliebe, Sparſamkeit und Genügſamkeit, willige Einordnung ins Ganze, treue Erfüllung ſeines Berufs ſind dem Pfadfinder ſelbſtver⸗ ſtändliche Pflichten. Er freut ſich der künſtlerlſchen Schöpfungen ſeiner Vorfahren und Zeitgenoſſen und ſingt gern die zu Herzen ge⸗ henden Weiſen ſeines Volkes. Flache Vergnügungsſucht verabſcheut er ebenſo wie Unmäßigkeit und unſittlichen Lebenswandel, Selbſt⸗ zucht und Zänkerei. Er 0 im Wettſpiel mit ſeinen Gefährten ſei⸗ nen Körper zu ſtählen, Gewandtheit, Willenskraft und Entſchloſſen⸗ heit zu gewinnen, ſich in der freien Natur widerſtandsfähig zu machen gegen die Unbilden der Witterung. Er liebt die heimatlichen Fluren und Wälder, den weitausſchauenden Berg und das lauſchige Tal, den 1 und den ſtillen See. Er achtet Pflanzen und Gottes gleich ihm. Die Not der Jugend ruft den Pfadfinderbund erneut auf den Plan. Von der hieſigen Ortsgruppe ſind vorgeſehen: den Samstag nachmittag—2 Stunden Turnen und Spiele(fachmänni⸗ ſcher Spielleiter vorhanden), ſpäter auch Schwimmen, jeden Sonntag nachmittag Wanderung. An—2 Sonntagen monatlich Tageswan⸗ derungen(Gelegenheit zum Kirchenbeſuch). Bei Beſſerung der Ver⸗ kehrs⸗ und Verpflegungsverhältniſſe werden wie früher mehrtägige Wanderungen unternommen. Bei allen Veranſtaltungen werden Anregungen der Pfadfinder nach Möglichkeit berückſichtigt. Alkohol und Tabak ſind zu meiden. Aufnahmefähig ſind alle unbeſcholtenen Jünglinge im Alter von mindeſtens 14 Jahren aus allen Bevölke⸗ rungsſchichten. Für die über 16 Jahre alten werden beſondere Grup⸗ pen gebildet. Anmeldungen werden Dienstags und Freitags—7 Uhr abende in I. 2, 14 zu ebener Erde entgegengenommen, wobei Minderjährige die Einwilligung ihrer Eltern oder ihres Vormunds vorzulegen haben. Zur ſelben Zeit wird von den Leitern der Orts⸗ gruppe, Hauptlehrer Kreuzer und Kaufmann Stoll, gern jede Auskunft erteilt. Die Ortsgruppe erfreut ſich ſeit langem der kat⸗ kräftigen Unterſtützung einer Reihe hochherziger Gönner u. Freunde. Wir zweifeln nicht, daß ihr noch weitere Helfer, insbeſondere zu den Veranſtaltungen, erſtehen werden. 08 Allgemeines. sr.„Gebt uns Spielplätze“. So lautete am Sonntag die Loſung der ganzen deutſchen Jugend, die mit ihren Sternwerbe⸗ läufen der Reglerung die Notwendigkeit der Schaffung von Spiel⸗ und Sportplätzen in den Großſtädten vor Augen führen wollle. Es war enne gewoltige Kundgebung für die Sache der Leibesübungen. Mit ſeltener Einmütigkeit hatten ſich in Berlin Turner, Fußballer, Leichtathleien, Schwimmer, Ruderer und die Wandervereine zuſammengetan und verſammelten ſich um 11 Uhr vormittags vor dem Reichstagsgebäude. Dort herrſchte ein bun⸗ tes Treiben. Viele der Vereine rückten mit Muſik oder Geſang In und hatten ihre Fahnen oder Sportgeräte mit. Im ſchmucken Sportdreß präſentterten ſich die Fußballer; Leichtathleten und Turner, von denen beſonders die Leichtathleten, die ſtets im Lauf⸗ ſchritt anrückten, ein wundervolles, leider ungewohntes Bild in dem Berl ner Straßengetriebe bolen Am Reichstagsgebäude gab der Vorſitzende des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, Unterſtaatsſekretär Lewald, mit weithinſchallender Stimme die Bercitwilligkeit der Regierung zur Regelung der Spielplatz⸗ frage bekannt. Auch Reichsminiſter Koch vom Min ſterium des Innern, einer der eifrigſten Verfechter des Spielplatzgeſetzes, war anweſend.— Im Reiche war die Teilnahme am Werbelauf gleich⸗ falls außerordentlich. Der Lauf wurde in nicht weniger als 45 Städten durchgeführt. plätſchernden Ba Tiere als Geſchöpfe Audern. d. Das Achter⸗Rennen um den Wanderpreis der Stadt Offen⸗ bach, welches von dem Offenbacher Ruderverein, der Offenbacher R. G. Undine und dem Ruderverein„Hellas“ beſtritten wird, fin⸗ det am 15. Auguſt ſtatt. d. Offenbach⸗Hanauer Städte⸗Achter. Die Verbandsvereine von Offenbach und Hanau haben ein Achter⸗Rennen zwiſchen den beſten Mannſchaften der beiden Städte vereinbart, welche⸗ erſtmals am Sonntag, 22. Auguſt in Hanau gerudert wird Zwiſchen den beiden Hanauer Vereinen findet ein Ausſcheidungs⸗ Rennen ſtatt. Von Offenbach wird der Sieger im diesjährigen Offenbacher Stadt⸗Achter⸗Rennen als Bewerber auftreten. Radſport. sr. Die Radrennen auf der Verliner Olympiabahn brachten am Sonntag, als Hauptnummer das 60 Km.⸗Rennen um den Großen Rekordpreis, in welchem für die Schaffung eines neuen Bahnrekords eine Extraprämie von 1000 Mark ausgeſetz! war. Das Rennen verlief ſehr ſpannend, nahm aber dadurch einen irregulären Verlauf, daß der beſte Mann des Feldes, Lewanow, an der Spitze liegend, durch Reifenſchaden um den ſicheren Sieg kam. In dem Rennen erlitt Meinhold, der Schr'itt⸗ macher, Sawalls, Reifenſchaden, ſodaß der Motor in der Aus⸗ laufkurve ſtürgzte und Sawall mitriß. Die beiden Geſtürzten kamen ohne ſchwere Verletzungen davon, konnten aber das Rennen nicht mehr fortſetzen. Der Rekord über 60 Kilometer wurde nicht ge⸗ ſchlagen und auch in dem nachfolgenden Berolinapreis über 60 Km. konnte de Prämie nicht verteilt werden. Hier führte Bauer die erſte Hälfte, wurde dann von Lewanow paſſiert, der nun mit 100 Meter vor Weiß ſiegte Im Hauptfahren konnte Abraham einen ſchönen Sieg feern. Die Ergebniſſe ſind. Großer Rekordpreis 60 Klometer: l. Wittig 49:50, 1, 2. Weiß 100 m. 3. Lewanow 1080 m. 4. Bauer(nach 40 Kilometer aufgegeben). 5. Sawall(ge⸗ ſtürzt).— Berolina⸗Preis: 40 Km.: 1. Lewanow 33:09, 2, 2. Weiß 100 m. 3. Wittig 800 m. 4. Sawall 1360 m. 5. Bauer (nach 30 Kilometer aufgegeben).— Roſen⸗Preis: 1. Abraham. 2. Bader ½ Lg. 3. Schrage 1 Lg.— Vorgabefahren: 1. Abra⸗ ham(10 m Vorgabe). 2. Schwab(15 m) 1 Lg. 3. Kutzer(100 m) Tandemhauptfahren: 1. Senhecke⸗Packebuſch. 2, Gebrüder Tietz 1 Lg. 3. Schrage⸗Krahner 1½ Lg. Welternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelterwarte in fRarlsruhe. Beobachtungen vom Dienstag, den 11. Mai 1920, 8 uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck ö· Niederſchigg de: Or: 1 NN' Temp. An. Sünt Wetter lezien 2 Elund. mm OG IRichig. Stärke 90—5 Hamburgg2688 S NNWI ſchw. heiter 05 Fmnmnm 6 Wſmäßig wolkig.5 ainßnß!! 770.7 9 NNW mäßig wolklos 0 Frankſurt a. M.769.5 9NNO mäßig wolktlos 0 München 768 3 10 NNOſchw. Regen 0 Kopenhagen—————— Stockhom 761.3 S PWNWI mäßig Regen 2 Haparandaa.759.9 5— mäßig—.5 Baris 765 1 13 NO ſchw. heiter 0 Marſeille. 763 6 18— ſtill heiter 0 i—————— Wien. 7899 12 N ſchw. wolklos 3. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛs morgens) Luſt⸗Tem⸗ 8 1 5 drug ee Wind 5 82 Be⸗ 91 Wi 85 NichJStarte 85 58 merkungen Karlsruhe...1277679 9 NoO ſſchw wolkl.J 0 Feldberg. Hof 12816569 6 NO ſchw wolkl. 0 Königſtuhl 563767.9“ 9 O ſſchw wolkl. 0 St. Blaſien.780— 10 S ſſchw. volkl. 0 Baden⸗Baden 213 768.9 9——— 0— Allgemeiner Witterungsbericht. Ein ſtarkes Hochdrucksgebiet, das geſtern im Kern über Hol⸗ land lag, bewegt ſich ſüdoſtwärts über Deutſchland. Im ganzen Reich herrſcht heiteres und trockenes Wetter. Die Morgentempera⸗ turen liegen in Nordoſtdeutſchland zum Teil erheblich unter 10 Grad, im Südweſten etwas über 10 Grad. In Frankreich herrſcht ſommerliche Wärme. Vorausſichtliches Wetter biß Mittwoch, 12. Mai, nachts 12 uhr: Heiter, trocken, erheblich wärmer. 72 — *—— 9 8 de ee Deutsche libe u Einsicht in dldie Anhönger nehmt ꝑqshler-Listen! Wer nicht eingetragen ist, darf nicht wählenl rale Folkspartei, Mannheim Geschäftsstelle C 3, 21½2. Fernsprecher 6045. FECCCCoCoEoCCCCCce 2 2 werden. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Dienstag, den 11. Mai 1920. Goldmark und Papiermark. Unter dieser Ueberschrift bringt das Heft 11 der Leip⸗ ziger Zeitschrift„Technische Messe“ eine längere Abhandlung des Geh. Regierungsrates Nor den-Berlin über die Folgen der jetzigen Entwertung unseres Papiergeldes. Es wird darin u. 3. ausgeſührt: Der Staat hat sich be- müht, möglichst lange die Fiktion aufrechtzuerhalten, daß die Papiermark, die wir, genau genommen, schon haben. seitdem die Reichsbank von der Einlôsungspflicht ihrer Banknoten entbunden worden ist, also seit dem Be- Sinne des Weltkrieges, das gleiche sei wie die Goldmark. Das ist durchaus verständlich; denn solange noch die Hoffnung auf einen glücklichen oder doch wenigstens einigermaßen be-- kriedigenden Kriegsausgang bestand, war die Erwartung ge- rechtſertigt, daß der Minderwert der Papiermark gegenüber der Goldmark, der ja auch bis zum Jahre 1918 noch erträglich War, wieder schwinden würde. Um erst gar nicht im Inlande einen Unterschied aufkommen zu lassen, erließ der Bundesrat bald nach Kriegsbeginn eine Verordnung, durch die die Goldklausel bei Zahlungsversprechen, insbesondere den Hypothekendokumenten, bis auf weiteres hin⸗ fällis wurde. Der Handel in Goldmünzen mit Aufgeld wurde untersagt, kurzum, das ganze Streben ging dahin, dar- zutun, daß die Papiermark der Goldmark gleichwertig sei. Unsetre Feinde gingen mit der Mark wenig zartfühlend um: im Friedensvertrage sprechen sie wiederholt von Zahlungen. die in der Goldmark zu leisten sind. Unsere Regierung hütet sich gleichwohl, im Innern den Unterschied zwischen Gold und Papier amtlich zu be- stätigen: erst als die Reichsbank sich infolge der Steige- rung des Preises für Silber veranlaßt sah. für jede Silbermark acht Papiermark zu zahlen, war der Schleier hinweggezogen. Daraus wurden aber keine weiteren Rechtskonseduenzen ge- zogen. Nach wie vor ist jedermann berechtigt, der Ver- pflichtungen aus der Vorkriegszeit zu erfüllen hat, in Papier- mark nur ebensoviel zu zahlen. wie er früher in vollwertigem Gelde auſbringen mußte. Auch macht es keinen Unterschied. oh die Schuld, die jemand zu verzinsen oder zurückzuzahlen hat, im Jahre 1914 aufgenommen ist, oder ob es sich um eine Schuld aus dem Jahre 1919, also aus einer Zeit handelt, in der das Geld schon stark minderwertig war. Der Rückkaufs- aktion der Silbermünzen ging ihre Außerkurssetzung voran, sodaß offiziell nicht das eine Geld in das andere mit Aufschlag uingetauscht, sondern eine Ware gekauft wurde. Der Staat selbst als Schuldner differenziert nicht Zwischen Gold- und Papierverpflichtung. Er würde dabei auch sehr schlecht fahren; müßte er doch sonst seine gesamten fundierten Anleihen mit einem Aufschlag verzinsen. Viel eher als für den Staat. wäre die Bezahlung von Zinsen und Kapital in Gold für manchen Privatschuldner, erträglich. und eine moralische Verpflichtung hierzu hätten eigentlich die Schuldner, wenn die Rückzahlung in Gold vereinbart war und nur durch die obenerwähnte Aufhebung der Goldklausel der Srundbesitzer das formale Recht erlangt hat. jn Papier zu zahlen. Eine eigenartige Situation ergibt sich durch den Mangel an einer offiziellen Unterscheidung zwischen Gold- und Papiermark für die Bilanzen, insbesondere für die der Aktiengesellschaften und anderen juristischen Personen. Haben sie Grundbesitz, Maschinen u. dergl., so sind ihre Aktiva in Papiermark ausgedrückt wesentlich wertvoller ge- Worden. Das zußerliche Zeichen dafür ist die Kurssteigerung. dlie die Aktien fast aller Industricunternehmungen an den dleutschen Börsen aufweisen, wobei allerdings zum Teil auch Kvufe des Auslandes eine erhebliche Rolle spielen. Würde es eine offizielle Unterscheidung zwischen Gold- und Papiermark geben, so müßten die Bilanzen jetzt ganz anders aufgestellt Man müßte Maschinen. Grundbesitz usw. umwerten. Bei vorsichtiger Bilanzierung darf eine Gesellschaft. es sei denn, daß sie noch andere Rücklagen bildet, sich nicht ohne wyeiteres mit den früher üblichen Abschreibungssätzen be- gnögen, und da es häufig nicht möglich sein wird. von den Beträgen, mit denen die früher gekauften Maschinen in den Bilanzen erscheinen. noch hohe Quoten abzusetzen, so sollten entsprechende Erneuerungsfonds gebildet werden Einen Vorwurf kann man dem Staate daraus, daß er bHislang eine offizielle Unterscheidung zwischen Gold und Papier unterlassen hat, nicht machen. Dies dürfte ohne zu große Komplikationen erst nach der Wiederkehr geordneter Verhölinisse bei wachsender Produktion und unter Um- ständen bei Gewährung ausländischer Kredithilfe möglich gein. Die Preissenkung am Holzmarkt. Mannheim. 11. Mai. Auch am Holzmarkt kommt die all- gemeine Zurückhaltung des Warenhandels zum Ausdruck. Seit Mitte April ist eine leichte Preissenkung eingetreten, ein Preisabbau bereitet sich vor. Man wird diese Erscheinung mit Freuden begrüßen. aber sich bei ihrer Beurteilung von Handelsblaff des Nannheimer G eneral-Anzeiger sturz, von dem Meldungen über Holzverkäufe in Staats- ſorsten, die nur lokale Bedeutunig hatten, kürzlich sprachen, ist am deutschen Holzmarkt nicht eingetreten. Die Preis- senkung kommt am stärksten bei denjenigen, Schnitthölzern zun: Ausdruck, die im Baugewerbe verwendet werden. Leich- ter waren die Preisrückgänge bisher am Markt der Tischler- hölzer. Stammbretter von guter Beschaffenheit bringen je obm 1500— 1550 K, während der höchste Preis im Holzhandei sich auf 1700- 1800., der Verbraucherpreis auf 2000—2 100 stellte. Weiteren Preissteigerungen am Holzmarkt, die in der Sägewerksindustrie zu èeinem Schnittholzpreis von 2000 j⸗ ebm führen sollte. wirkt die augenblickliche Lage in jedem Fall enigegen. Ein Preisaufstieg ist unmöglich, denn in kurzer Zeit wird auch die Einfuhr, aus Polen. hauptsächlich von Schnittholz. vielleicht aber auch im Kompensationswege von Gtuben- und Papierholz. beginnen. Die Ausführungsbestim- mungen sind bereits erlassen. Der Preisabbau wird sich am Holzmarkt allmählich und ohne katastrophale Wirkungen vollziehen, und es werden die Rohstofſpteise im Walde sich' der laassam ahgleitenden Be- wertung des Schnittholzes, die durch den überaus teueren Produktionsprozeß begrenzt sein wird, anpassen. Der Nöchststand der Preise ist üherwunden; gewisse Preisabschläge(keine Preisstürze von allsghbiner Bedeutuns) sind bereits eingetreten. Das Rohholz müß und wird billige: werden. Vollzieht sich aber ein Preisabban für Sägeholz. also das wertvyollste Rohmaterial, das der Wald hervorbringt. s0o wird sich unbedingt auch der Preis für geringwertigere Bestandteile, für Gruben- und Papierholz, senken müssen. Besserung am Ruhrfrachtenmarkt. Duisburg-Ruhrort, 10. Mai. Bei stabiler Wasserführung des Rheins in den letzten Wochen(Wasserstände am Kauber Pegcl zwischen.30 und.40 m) waren die Auslasturgsmög- lichkeiten für die Kähne günstig. wenn auch nicht immer eine volle Belastung der gröheren Kähne möglich war. Die Verladungen an den Kippern haben sich nach Wieder- herstellung der öffentlichen Ordnung im Ruhrgebiet wieder wesentlich gehoben. Durchschnittlich wurden 28—29 O0 t pro Tag gekippt. An einzelnen Tagen stiegen die Tages- ieistungen bis auf 32 Oo0 t und etwas daröber. Der 2. Mai wies sogar eine Sonderleistung von rund 36 5c t auf. Auch die Wagengestellung hat sich in günstiger Weise entwiekelt. Die angeforderten Leerwagen wurden mit wenigen und geringfügigen Ausnahmen restlos gestellt. Die Zahl der angeſorderten und gestellten Wagen betrug im Tagesdurch- schnitt 19—20 000. Schleppkraft und insbesondere Kahnraum sind knapp und wurden dringend angefordert. Die Frachten wie auch die Schlepplöhne haben wesentlich angezogen. Die Tagesmiete für Rheinkahnraum wird mit 80 3 und 83 J für den Main und Oberrhein pro Schiffstonne notiert, Ab Rhein- Ilerne-Kanal werden 88 5 pro Tag und Tonne bezahlt. Det Schlepplohn wird mit 40 1 von den Rhein-Ruhr-Häfen nach Mainz-Gustavsburg und mit 43—48 nach Mann- heim notiert. Das holländische Ceschäft kommt lang- sam wieder in Gang. 55 Ueber den Schiffsverkehr am Oberrhein in der Zeit vom 26. April bis einschl. 9. Mai 1920 wird uns folgendes berichtet: Der Wasserstand des Oberrheines hält sich weiterhin auf günstiger Höihe. Die Abladung der Fahr- zeugte kann daber durchschnittlich über 2 merfolgen, zum Teil keénnen die Schilfe vollästig durchfluten. Der Schiffsverkehr z u Berg hat bei dem günstigen Wasserstand zugenommen. Insbesondere waren die Zufuhren in Brennstoffen sehr lebhaft. Die Ankünfte in Getreide hielten sich in den bis- herigen Crenzen. Im Tal verkehr setzten nach Beendigung des Generalstreiks die Verladungen an Kali wieder lebhaft ein. Der Verkehr der Güterboote war ziemlich gering. Schiffs- raum zu den Talladungen stand genügend zur Verf'igung. Die Schleppkraft zu Tal war größtenteils ausreichend. Sehr viele Boote gingen. besonders in der letzten Woche, ohne bezw. mit nur geringem Anhang zu Tal. Der Schlepplohn ist in- dessen doch auf der alten Höhe geblieben. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt. 11. Mai.(Drahtb.) Die Börsenspekulation schien in der Beurteilung der allgemeinen Lage zienilich un— schlüssig zu sein, denn es zeigte sich wiederum bei vorherr- scherder Zurückhaltung nur geringe Unternehmungslust. An⸗ regung besondérer Art lag nicht vor, die gceignet gewesen wäre, eine Belebung hervorzurufen. Auf die an der gestrigen Abendbörse erfolgten Kursrück⸗ gänge ſolgten auf dem Gebiete des Montanuaktienmarktes erncute Einbußhen. Widerstandsfähiger zeigten sich ledig- lich Oberbedarf, welche 85½% gewannen. Phönix- Bergbau veiloren%. Caro 816%., Harpener 9 und, Rheinstahl 15% stälker angeboten. Celsenkirchen notierten 92% niedriger. Abgabeneigung bestand für Felten u. Guilleaume und Licht und Kraft; Schuckert minus 10, Siemens u. Halske minus 20 und Deutsch-Uebersee 35% niedriger. Auch in chemischen Aktien herrschte schwache Haltung vor. Der Geschäftsab- schluß der Elektro Griesheim ging einflußlos vorüber. Diese Aktien verloren 10%. Bad. Anilin 24. Auch Scheideanstalt. Farbwerke Hôchst,. Holzverkohlung und Braubach Waren gleichſalls erheblich niedriger. Schantungbahn waren belebt auf Cerüchte über Rückzahlung einer Entschädigung an Deutschland von Japan. und zwar in mexikanischen Silbere dollars: im freien Verkehr bis 348 gehandelt. Die offizielle Notizestellte sich auf 535. plus 23. Die von Wien abhängigen Werte waten cher schwächer. Oesterreichische Kreditanstalt 89%. minus.%. Zellstofi Waldhof lagen matt, ebenso Adlerwerke Kleyer und Benz. Daimler 3% niedriger. Die Berse schloß auf allen Gebieten schwach. Privatdiskont 447. Berlliner Wertpaplerbörse. Berlin. 11. Mai.(Drahtb.) Die Ankündigung. daß die zu beschlagnahmenden Auslandswerte nach dein Liquidations- erlös entschädigt würdlen, bewirkte zunächst eine beträchtlich höhere Bewertung der betreffenden Papiere. dann aber griff die Erwägung Platz daß bei ſortschreitender Besserung des Meikkurses sich die Entschädigung verringern müßte. und daraufhin konnten die genannten Werte im Einklang mit der sonstigen Mattigskeit ihre Sewinne, wenn überhaupt, nur in bescheidenem Mahße aufrecht erhalten. Sonst wurde die Börse durch Bedenken wirtschaftlicher Art unguünstig beeinflußt. zu denen Klagen über die teilweise Stockung des Warenabsatzes. die zunehmende Zahl der Erwerbslosen und ferner die außer- ordentliche Vermehrung des Notenumlaufs in der letzten Abrilwoche Anlaß gaben. Auch ein weiteres Nachgeben der Devisenkurse übte aus den bekanten Gründen einen Druck aus. Die Kurstückgänge waren teilweise recht beträchtlich. So verloren Buderus 46. Deutsch-Luxemburger über 20. Gel- senkirchener etwa 30. Oberschlesische Eisenindustrie 21 und Reinacher 26. Westeregeln Alkali 40% niedriger. Dagegen konnten Deutsch-Uebersce Elektrische, Canada und Otavi eine Besserung behaupten. Teilweise führten Deckungen späterhin zu einer mäbigen Erholung. Festverzinsliche Werte behaupteten den allgemeinen Kursstand. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 11. Mai.(Drahtb.) Am Produktenmarkt war Hafer bei zunehmender Kauſlust und weiterer Zurüctchaltung der Ab- geber etwas lester. Von Hülsenſrüchten waren ausländische Erb- sen zu entgegenkommenden Forderungen angeboten, ohne daß den bei entsprechenden Preisſorderungen Käufer. Für Seradella bestand kein Interesse. Heu ruhig. Die Tendenz für Stroh war flau. Amtliche Hafernotierungen: Loko ab Bahn—, spätere Lie- ferungen 2080—2700. Tendenz: fest. Mannheimer Warenbörse. Mannheim, 11. Mai. Die Börse wies auch heute wieder kleinen Besuch auf., In der Hauptsache überwogen die An- gebote, Wwährend die Nachfrage sich nur auf den notwendig- sten Bedarf beschränkte. Umsätze blieben im allgemeinen klein. In der Lebensmittelbranche herrschte große Zurückhaltung auf Seiten der Verbraucher. Die Preise sind für die meisten Artikel etwas niedriger. Reichlicher ange-⸗ boten waren Hülsenfrüchte sowie Räucherwaren, letztere 2u ungefshr letztwöchentlichen Preisen. Die Schuhbranche war infolge einer auf heute a gesctzten Versteigetrung von Schuhen etwas besser besucht doch kamen außer den zur Versteigerung gekommenen Par tien. die unter den Tagespreisen Absatz fanden, nur unbedeu- teude Abschlüsse zustande. Nach Chemikalien bestand etwas bessere Nachfrage, doch auch hier ist das Ceschäft eng begrenzt, und über den Bedarf hinaus wird ſast nichts gekauft. Besseres Interesse bestand für Ameisensäure 50% zu 13.50& bper kg ab Lager Manuheim, ausschließlich Verpackung. Cummi-Arabicum war zu 20.50 und desgleichen Senegal zu 19 4 das kg ab Lager Hamburg Offeriert. Schellack freiblättrig T. N. war zu 140. per eg ab Hamburg am Markte: dieser Preis ist bedeutend nicdriger als vor 8 Tagen. Chlor Magnesjum geschmolzen wurde mit 90 A ab Mannheim, ausschl. Verpackung genannt. Nupfervitriol 98/9/%. groß kristallisjert wurde zu 6%¼ per ſeg angeboten. Bleimennige notierten 8 per kg. Span. Harz hat im Preise etwas angezogen, und helle Warc, in größeren Qualität bewertet. Paraffin. weiß. in Tafeln, 50%52 Grad, kostete 16 per kg ab Ludwigshafen. Jextilwaren hatten schwachen Besuch und ruhiges Seschäft. Angeboten waren Strickwolle. Tuche, Segeltuch- Schürzen. Drelle und Baumwollwaren. Die Abteilung für Verschiedenes hatte ruhigen Verkehr. Angeboten waren Bürsten, Schrubber, Scheuertücher, Weine, Uebertreibungen fernhbalten müssen. Ein Preis-! Buderus, Deutsch-Luxemburger und Mannesmann wurqen! Zigarren. Zigaretten. Tabak u. a. m. 1* eee eeeeee CCͤ ͤv Div.] 11. 10. 72 5 Ne 1 10 ankfurter Börse. Transport-Aktien. Berliner Börse. ardiet, D f f, Secbzgle, erde, 18 23— Devisen-Kurse. estseziasllche Werte. Sobentang.— 550—826.— Pestverzinsliche Werte.] Schantüngbahn. 0 860. 523.— 3 4 4 2 e ee ſeeeee gdisebe. 1. 10.Hemb-Am Pekett.— ſes. ſ68.—] Reichs- und II. 10. A9.-. Stragt. 9 120.-.120.500 Gasmotecan Peutz 7 180. 200. eee eennbee %/ Mannh. v. 1901 06,08 105.%104 25 f. Wnat eshe Staatspaplere. ISe. Berl. Strahenb. 270½ 132.132, Geiswelder Elsen. 10 1250. 1250. Für drahtliche Münz-] Kurs 10. Mal 11. Mat %% Mannhelmer v. 1912108.50104.25 Oest.-Ang. tsb. 7½ Sch Sor. 100.10100 Sudd. Elsenbahn. 3½ 120.30 120.50 Selsenk. Derg 6 271.—24.— Auszuhlunden parität 18. Spt. Geld I Brief Geld Briet % Pecbe eeeaaf 28.39 55 2 Sentsdeb dond) 0 2265 3475 5 64e, Ler..,Se..9489 4 80 Jost Stestzesens 7% ½ 2,e Gußeten. 10.458.— wetgtehm.Rottore 22 d e 80 98. n 1— 499. A f 5 2 E 3 75 5 12389 28.10 re e eee N Scsel- bestpeg.. 81. 3265 35 2 235 * 7 7 rün n 8 4½ 0. Ser. 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Ferb. aühfbeim 4 in 63.3/ 63.00, denlone-Werkes 0„ Psti 81.—]—.—320.88 32135 3018.78 318.88 Sad Anlelne'v 1918 89.— 89.20J 4ü. Heleverkon.. 53.90.10 Sank-Abtlen. Felte.Aeebstgeben 34039.—88.Sebeiai81.651354.10 33370 368.30 834 3 %% Bod, Anlef 20 go. Rotgerswerte 12 56203. 2% Seglsche Knieſde. 83.29 88.200 Sern Hendeede. 3, 17 eitsetser Bergd. 9 785.. Soraen 81.— 337084d.69 348.0 821.60 828. 7 555 TIsddd. Orehtindustr. 7— 3½%% Bayerfsche Anl. 64.50.50 Comm.- u. Disk bk. 7 139.—.1841.30 Cebr. Körting.... 15 178.—197.W²ien M„— 5 75 5 225 55 1 7 8. Seug-A. 85.2 Allg Slekir 3es.. 19 222. 2% ges ee eſene: 8390 6775/ Sarme zeie Gonk. 500 5 Cesheem 2se 14 482. Wan, sbgest... 88. 133 2½ 358 22% 23“ rn W. 1227 40% Franlelurt. Stadgtenf 112.75112.75 Sa tsche Bank. 1. 30. Cameſer 4 Ge... 5 16, 80 Plag 5. 72 70 22.%/ 22˙8 2785 e% Elsend.-Anl. 68.— 63.20 0 44, 4% Möneben. Stadtanl. 104.25 104.90] Zistkontocommand. 3.—210.28 Csurahätts 32 0 f-Pfätz. Els.-Pr..—.— ni 0 5 1 Orezdner Bank 182. 82.— Linde's Eismaschidl. 12 241.800218. Suſ 17 85 22 21.47 2ʃ.5 2157/% 21.63 beig 8 164—178.—] w) Ausläandische Wuttelg re Itdant f 8152.Ciace 4 flemagg 223 277. 0d.— Konstaadncge VVUf! Sſemens à Halske 12 270.50300.— Ronteuwerte. 2 e. 3 Ludwig Loeweso. 20 onstantinopei. 41—.—1—.—1——1—.—-— 80 N Petef. 18 310.—810.—4% terr. Schat · sstert. Kregit... 6½ 89. 90.— Lothgager Hatte. 12 263.—280.— 1 Isen. 1 5 4 e 4.20—— 189.—205.— 8—9 1—— 5 5 46.30 46.40 Nelchsban...73,152.40 152.50 Niednesn nena e 324., 820.— a——— N N 0 7 e, Junghaas Gebr. 12————% do Goſdrente.. 43. Iudustrle-Aktlen. Iberschl. Eisb.-Bed. 6 167.7573. Mai Mai Mai 200 do. einnelt. NRe te..— NN Oppenheſm 20———.— 40 do., cony. Rente. 31.10 22.— Accumdlat-FPabr.. 29 419. 439.— 7 14 277. 48.— Geid! 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Zolſo 5. v. 1911 65.69.75„orliner Electr.. 8 191. 193 23/ Rätgersveree 2½ 213. 211.—. Heutsene Sank... 13 2c0 50J Maschibr. Edüngen—.——.— 90. 400.PesLose 430. Aiag Näraberg.. 18 454.— Sechseheet 40 26 f0, ede 628. to-Ges. 9.50 9 NAorwegen 934. —1 3 165.— d0, Elssaseh.. 10 e% Ung. St.-Rt.v. 1913 Bismarohütts.., 335.— Sohnekert A G... 8 104. f61. Schwe en 1091.30 an 3 143.— Seſtrnet, Ourlsch 18—. 637,—4½% do. do..1914 Sochuqter Oageiabi 5 6. 70.— Ste nen 4 tiatete. 12 23.—283. flelsingfors 23147.— 7 2 13 4˙ 255 N 80.90 5 7 9 65 Böhlor 1 5 12—— 230.—. 1 1 85 Nie 51.8 21—Farlstoner Masch. 10- 14 o. Kronentente.“.70] Srown, qoveri 0. 9 er.-Rottwell. 33.— 1 5 1 Fe ee 88 Se Peele— 4% Wieger invest.- An.—Suderus Eisent. 7 Jer, Stünt. Swanf, 18 8. 283 50 Gedch Sese ag) 58 nelg. Sceultbenk. 192.— Setmelipt.— 2.——.-14% Frankct. Hootheeg- Ohem. Gnesnelim 7 Ver. Slanzstoffe. 20 800.— Sudapest„ ee 5 S380.Cilk. 12 157.— Ver. Oteeh. Oelksbt, 1à 244.—259— bante-Mgnapfee Sbem. 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Llcht u. cre 2 5 12 sich ein größeres Gescliäft entwichelte. Reine gelbe Lupinen lan- Purtien greiſbar. wurde mit 13.65— 12.80„ per Kilo. je nach Rrrererrnneerreeeneee — T ² ˙r! lfr * — ——.— 1 7 5 ledige Pferdeknechte für Landwirtſchaft I üͤchtiger——5 Melker I lediger Viehf 2 2 erſte Damenfriſeure ———— Dlenstag, den 11. Mai 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 204. vereinsnachrichten. W. der Mannheimer Altertumsverein unternahm am vergan⸗ genen Samstag Nachmittag einen außerordentlich ſchön und lehr⸗ reich verlaufenen Ausflug nach Schwetzingen. Es hatte ſich hierzu eine ſehr ſtattliche Anzahl Mitglieder(Damen und Herren) eingefunden. Auch Mitglieder aus Schwetzingen, Wein⸗ gzeim, vom Geſchichts⸗ und Altertumsverein Karlsruhe, ebenſo, und we 5 zahlreich, vom Verein der Pfalz und vom erein Hiſtoriſches Muſeum der Pfalz, beide in Speyer, hatten ſich auf Einladung angeſchloſſen. In etwa vierſtündiger Wanderung durch den im Frühlingsſchmuck prangenden Schloßgarten, durch die Räume des Theaters aus der Karl⸗Theodor⸗Zeit, die Zirkelſäle und die Innenräume des Schloſſes lernte man unter der hervor⸗ ragenden Führung und Erläuterung des zweiten Vorſitzenden des ereins, Herrn Profeſſor Dr. Friedrich Walter, die Denkwürdi keiten Schwetzingens vom Standpunkt hiſtoriſcher Forſchung gleich⸗ am neu ſchäßzen und kennen. Der Tempel der Waldbotanfk, wohl en meiſten Beſuchern Schwetzingens in ſeinem Innern ſo gut wis unbekannt, tat ſeine Pforten auf; man erfuhr Ziel und Zweck ſo Baulichkeit und prachtvoller Werke der Bildhauerkunſt von bisher fremden Geſichtspunkten aus und ſchätzte dadurch die Schöpfungen Karl Thꝛodors und des Stabes von Künſtlern, mit enen er ſich umgeben hatte, um ſo höher ein. Eine reizende Ueberraſchung gab es für die Teilnehmer bei der eingehenden Be⸗ chtigung des Badehauſes, einer der ſchönſten Perlen imKranze der chwetzinger Bauten aus der Nokokozeit. Schwetzinger Damen krvierken höchſteigenhändig willkommene Stärkung in Form von ampfendem, duftendem, echtem Tee ne ſt dußerſt angenehmen Zu⸗ taten, wofür ihnen an dieſer Stelle nochmals der innigſte Dank aller ausgeſprochen ſei. Der Altertumsverein, vor allem aber der ſo beſchelden auftretende und ſo viel tiefgründiges Wiſſen in ſich vereinende Führer, Herr Profeſſor Dr. Walter, haben ſich durch die wohlaelungene Veranſtaltung außerordentlich verdient gemacht. Hoffentlich laſſen ſie dem vlelverſprechenden Auftakt bald weitere 2 ähnliche ſchöne Taten folgen. Stimmen aus dem Publikum. Das Stiefkind Neckarſtadt. Man könnte glauben, der Krankenhaus⸗Neubau habe unſeren Stadtpätern die öſtliche Neckarſtadt derart verleidet, daß ſie für die Wünſche der Bewohner nicht mehr das erforderliche Intereſſe be. ſizen. Nicht nur, daß man uns den ſchönen Neckarvark fortnahm, in dem Groß und Klein Erholung fand, man aing noch weiter und verſperrte für den durch die Langerötter⸗ und Käfertalerſtraße ein⸗ geſchloſſenen Stadtteil den nächſten Weg zum Suiſenpark und zur Neckarpromenade, indem man duldete, daß vom Meßplatz bis zum Krankenhaus, entlang den Gleifen der Weinbeimer Bahn, ein Zattenzaun errichtet wurde, der die ca. 5000 Anwohner zwingt, den weiten Umweg von 1 Kilometer um die Feuerwache bezw. am Frankenhaus vorbei(ca.%½ Kilometer Umweg) zu gehen, um zur Fähre bezw. Rupprechtſtraße ſenſeits des Neckars zu gelangen. Was das für all die Kinder, die zur Liſelotte⸗ oder Oberrealſchule ete. müſſen, oder für all die Erwachſenen bedeutet, die ihren Beruf öſtlich der Linie Straßenbahndepot—Waſſerturm ausüben, iſt ſedem Beteiliaten zur Genüge bekannt. Vei täglich viermaligem Zurück⸗ Offene Stellen HI Gesucht werden: e.r B8. fragen in der Geſchäfts⸗ ſtelle ds. 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Eine von den beiden Käfer⸗ taler Linien hätte man übrigens hier beibehalten können. Wie man hört, haben ſich zamächſt 800 Haushaltungen mit einem Antrag an die Stadt gewandt, an der Kobellſtraße weniaſtens einen provi⸗ ſoriſchen Gehweg über die Gleiſe ohne Zeitverluſt herzu⸗ ſtellen und danlit nicht zu warten, bis etwa die Straße ſelbſt durch⸗ geführt wird. Es iſt im Allgemeinintereſſe nur zu hoffen. daß dem Antrag ſoſort ſtattgegeben und derſelbe nicht durch kleinliche Be⸗ denken in der Durchführung verzögert wird. Ein Anwohner. Tagung der badiſchen Geſenſchaft für Soziale Hygiene. * Karlsruhe, 11. Mai. Am Sonntag fand hier unter dem Vorſitz von Geh. Obermedi⸗ zinalrat Dr. Hauſer die gutbeſuchte diesjährige Mitglieder⸗ verſammlung ſtatt. Geſchäftsführer Dr. A. F cher er⸗ ſtattete zunächſt den Tätigkeitsbericht. Die Mitgliederzahl iſt von 261 Ende 1918 auf 409 e Der Geſchäftsführer bemerkte im Anſchluß am dieſe Zahlen, daß der inzwiſchen vollzogene 1 5 ſammenſchluß der geſundbeitspol tiſchen Organiſationen in Zu⸗ kunft noch leiſtungsfähigere Arbeit der Geſellſchaft erhoffen laſſe, Die Zuſammenfaſſung ſämtlicher Zweige des Geſundheitsweſens in einer beſond. Miniſterialabteilung für Sozialhygiene, an deren Spitze ein Arzt zu ſtehen habe ſei leider noch nicht durchgeführt. Doch ſei eine Neuregelung in Ausſicht genommen. Das bad. Ar⸗ beitsminiſterium habe ſich bereit erklärt, ein von der Geſellſchaft zu gründendes ſozialhygieniſches Inſtitut in jeder Weiſe, auch aan el zu unterſtützen. Daraufhin ſei das Inſtitut in den äumen des ſtatiſtiſchen Landesamtes untergebracht worden. Dank den Einflüſſen der Geſellſchaft wurde die Bedeutung der Sozial⸗ hygiene immer mehr anerkannt. So habe die bad. Aerztekammer einen ſozialhygieniſchen Beirat gebindet. Nach Erle 1— einiger geſchäftlicher Angelegenheiten wurde beſchloſſen, eine beſondere Abteilung für hygieniſche Volksbelehrung u bilden. Zur Leitung dieſer Abteilung wurden gewählt: der Pirektor des Weee Inſtitutz in Freiburg Prof Dr. Hahn, der Direktor des cer Inſtituts Heidelberg, Prof. Dr. Koſſel, ſowie Dr. A. Fiſcher. Die Verſammlung hörte ſodann b Vorträge des Prof. Dr. Roſt über die Bekämpfung der Pro⸗ titution und des Geſchäftsführerz Dr. Fiſcher über den Ausbau er Geſundheitsſtatiſtik. An beide Vorträge ſchloß ſich eine leb⸗ hafte Ausſprache. vor wenigend Rommunales. * Karlsruhe, 9. Mai. Der Stadtrat hat beſchloſſen, dem Bür eraus⸗ ſchuß eine Vorlage zu unterbreiten, wonach der Ban des 4. Rhein⸗ haſenbeckens, der im Jahre 1916 infoige des Krieges eingeſtellt wurde, fortgeſetzt werden ſoll. Von dem ſeinerzeit zur Erſtellung des 4. Hafenbeckens vom Bürgerausſchuß bewilligten Kredit von 1 322 000 Mark ſind noch 386 500 Mark nicht verwendet. Dieſe Summe reicht aber natür⸗ lich heute nicht mehr aus, um die Arbeiten zu Ende zu führen. Es ſind afür noch etwas über 11% Million— deren Auſwendung aus Anlehensmitteln der Bürgerausſchuß bewilligen oll. 3 * Ettlingen, 9. Mai. Die Errichtung eines Elektrizitäts⸗ werks im Albtal nimmt greifbarere Geſtalt an. Die Stadt Karls⸗ ruhe beabſichtigt die Einreichung eines Konzeſſionsgeſuchs zur Ausulttzung der Albwaſſerkräfte. Das Staubecken ſoll bei Frauenalb angelegt werden. Auch die Ettlinger Induſtrie und die Albtalgemeinden ſollen ſich an dem Werk beteiligen. Die Baukoſten werden lt.„Mittelbd. Kurier“ auf 20 Millionen geſchätzt. Hafer für menſchliche Ernährung. „Es iſt noch viel zu wenig bekannt, daß die Haſernährmittel überaus reich an wertvollem, leicht verdaulichem Eiweiß und Nähr⸗ lalzen ſind und gegenüber den Getreidemehlen das Mehrfache an Fett enthalten. In den nordiſchen Ländern, vor allem aber in Schottland und in Nordamerika, erſcheinen Haferſpeiſen täglich auf dem Tiſche und gleichen manche ſchwere, namentlich in Nordamerfta übliche Ernährungsfehler aus. Tie Zähigkeit und Leiſtungsfähig⸗ keit der Schotten iſt nach Anſicht vieler Ernährungsphyſiold den auf den ſtändigen Genuß von Haſerflocken(Juäker⸗Oats) zurück zu⸗ führen. Auffällig iſt auch, daß Zuckerkranke, die nur ganz be⸗ ſchränkte Mengen von ſtärkehaltigen Nahrungsmitteln genießen dürfen, große Mengen von Hafernährmitteln zu ſich nehmen können, ohne daß ſich unverbrannter Jucker im Blute vorfindet. Der Hafer enthält für den Stoffwechſel außerordentlich wichtige Fermente, die in keiner anderen Getreideart vorkommen Die beutſche Hausfrau iſt noch zu wenig Über die vielfache Verwendungsmöglichkeit von Hafernährmitteln unterrichtet. Wer kennt z. B. Haferflocken⸗Könchen(Koteletts) als Beilage zu Ge⸗ müſen, die, richtia zubereltet, ähnlich ſchmecken wie a⸗backenes Kalbs⸗ gehirn und ſich als Beiloge zu Gemüſen eignen, Ganz unbekannt iſt es auch, daß ſich Haferflocken ohne Fett oder Butter und nur mit ganz geringen Mengen von Zucker zu ausgezeichnet ſchmeckenden, überaus nahrhaften Haferflocken⸗Kuchen verbacken laſſen, ebenſo zu Haferflocken⸗Makronen und ſonſtigen kleinen Gebäcken. die ähntich wie Nuß⸗Jörtchen ſchmecken und in ſedem, auch dem kleinſten Haus⸗ halte, bereitet werden können. Der hohe Ffettgehalt der Haferflocken geſtattet es, mit geringen Fettmengen auszukommen. Wer ſich näher unterrichten will, laſſe ſich von dem bekannten Nahrungs⸗ mittel⸗Chemiker Dr. Volkmar Klopfer in Leubnih⸗Neuoſtra bei Dresden das Kochbuch für 39 Haferſpeiſen ſenden, daß dieſer im Intereſſe der guten Sache koſtenlos und poſtfrei zuſendet. 8 G rrr Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Berantwortlich für Politik. Dr. Fritz Goldenbaum: für Feuilleton: A. Maderno; für Lokalee und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A Pfab: für Anzeigen: Karl Häügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. 71 int guter Auffass angsgabe. 3 Angebote mt Angabe der Gebalisan · krüche und des Eintrinetermins unter T. U. 170 an die Geſchaftspelle de. Wl. Allein- Hadchen elt koch kann, in— 15 005 Perſonen) bei gut. Cohn ſie ſoſort geſucht. 8777 Atwine Hanf, B 1, 3 Mädchen m etwas kochen und Wäſche aus⸗ N die Küche gelucht, per Ucht. 5 eßelen NMeerfelürtnee l(Laden) Ie. B à. C. B84 Tüchtiges Alleinmädehen welches kochen kann, ſo⸗ fort oder auf 15. Mai geſucht. 3775 F 7. 7a. 3. St Tachiſg. ftelg. Maachen zur ſelbſtänd. Führung eines frauenloſen Haus⸗ halts ſof. geſucht. 4230 Luiſenring17..—2 ab 6 Schulentlaſſenes Mädchen für leichte Hausarbeit für vormittags geſ. B9724 Schreck, D 6. 3. 5. S Intelligent. 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Für das Reinigen der Kamine(der ſteigbaren und der engen, ruſſiſchen) 88 8 und 13 der Ka⸗ minfegerordnung: für ein einſtöckiges Kamin 65——4 für ein zweiſtöckiges Kamin.— 4 ein dreiſtöciges Kamin 140 4 für ein vierſtöckiges Kamin.75 4 für ein fünfſtöckiges Kamin.15 4 für ein mehr als fünſſtöckiges Kamin.25 4 2. Für die Unterſuchung neuer oder unter Dach ausgebeſſerter Kamine(8 18 der Käminſeger⸗ ordnung): für ein einſtöckiges Kamin 180 für ein zweiſtöckiges Kamin.—4 für ein drei⸗ und mehrſtöckiges Kanir.50 4 3. Für die Unterſuchung nicht benutzter Kamine 16 Kaminfegeror nunig) ſind die unter Zif⸗ fer 1 feſtgeſetzten Taxen zu entrichten. Für das Ausbrennen der Kamine(8 13 Zif⸗ fer 3, 14 Kuminfegerordnung): für ein einſtöckiges Kamin.65„4 für ein zweiſtöckiges Kamin für ein dreiſtöckiges Kamin.50 4 für ein vier⸗ und meheſtbaiges Kamin 11.254 „Wird das zum Ausbrennen erforderliche Ma⸗ terial von dem Kaminbeſitzer geltellt, ſo 8 dieſe Taxen um 30 Pfennig. 5. Für die Unterſuchung neu ibtnee, beſſerter. ſowie teilweiſe erneuerter Faßtihamfne und für die Mitwirkung an der Antene e von Fabrikkominen, deren Reinigung 80 Eigen · kümet überkeſſen iſt(8 15 e 8 3 Kamin⸗ ſe 0˙ für ein Kamm.30 8. ür das e eines Febripemins von 1 Ziſſer 6 Kaminſegerordnung) bei Aſtäche des ee bis zu 85—5 5 5 750 K von 10.20 qm 1— 1 von 2040 m e über 40 am 30.— 1 Wird die W——— ebrmnes nf beſonderen Antrag an Sonntagen oder giſetz⸗ lichen Feiertagen. ſowie an Werktagen, anßer⸗ halb der in 8 15 Ziffer 7 der Kaminfegerordyung 0 Zeit(in der 795 vem 1. Ottoßer v bis April von morgens 7. uhr bis abends 55 in den übrigen Monaten von 6 Uhr ens bis 7 Uhr abends) vorgenommen, + ſür* Kamin eine Zufastaze von.7⁵ 4 entricht 1 Int dee Auskehten einer Nzucher⸗ lamm W Pis. b. Für 963 Unterſuchen neu errichteter, ausge⸗ beſſerter oder veränderter Räucherkammern 141 Landesbauordnung).90 4 Te. für das Ausbrennen: einer hänslichen Räucherkammer.90 2 gewerblicher Näucherfammern:— für eine einſtöcki ige Näucherkammer.65 für— n ige Räucher⸗ 118517 kam eine deei⸗ und mehrſtöckige u e 25.40 4 . Daneben iſi zu entrichten: ) für das Reinitzen der Kanäte und guche bei Backöſen und ähnlichen Feuern 555 dei einer Länge der Kanäle und Fuch bis zu über einen Meter 75 b) für das Reinigen von Zugleitern in auge⸗ ſetzten Kaminen, welche vom Kaminfeger zwecks enene, aus- und eingeſetzt werden: dei einer Länge bis zn en Neret 25 Pfo bis 8 2 Meter 5 40 Pig. über 2 Meter 75 Pfg. Jbei örittamithen r das Neint der 5 1— vom el a 25 fihren. den bis zu 3 8.75 4 über 3—— 3 95.65„14 d) für Kamine welche auf ſonderen 1 nirag gußerbald der in 8 15 Ziffer 7 der n nung vorgeſel 75 n der Zeit vom 1. Okto 7 Uhr bis 1704 55 Uhr, in den übr igen, Monaten von 6 uhr morgens bie 7 Uhr dereinigt en. eine S1 II. WBei der Unterſuchung nener, oder er Kamine und Röucherkammern(1 2 und 75), ſo⸗ wie bei der Unterſuchung und Reinigung* Fabrikkaminen( 5 und 6) außerhalb des⸗ ortes des Kaminfegers, welche nicht gelegentlich der regelmäßigen men werden können, iſt außer den in Ziffer 1 feſtgeſetzten Taxen bei einer Entſernung bis zu 4 Kilometer 2 eine Taxe von 1,50 4 (Ganggebühr) 28 entrichten. Bei weiteren Ent⸗ rnungen ht ſich die Taße um 25 Pfennig jeden 5 efangenen Der Berechnung der aeden. wird die Ni 6 n Grunde Werden mehrere Ahtkzinchungen und Reini⸗ gungen während des N Geſchäftegange 5 vorgenommen, ſo iſt die— von den teiligten Kaminbeftbern geme ſef zu 158 gen 1II. Bei der Serechenz der Taxen ſind alle Stockwerke zu berückſichtigen, das Kamin durchzieht oder überragt auch wenn von ihnen keine Feuerungen in das Kamin geleitet werden. Unter dieſer gelten als Stock⸗ werke auch Dachräume bis zum Kehlgebalk oder Dis zur Höhe des ae ks. (Manfarden. Ganpen uſiw.)) ſieſtöcke, Halb⸗ ſtöcke u. Sonterrains: Kell e alch dann, e p0 e am 7. V. 1920 in Kraſt, V 3 e den 6. Moi 1920. 17 Bezirtsamt. Abt. IVa. 4 9 —— 0 1010 Cnd wird auf Untrog der Vorerbinnen 15 dem lan 1. Jan 1020 in Wildberg verſtorbenen Vasatt lannes Philſpy — 770 Höckle, nämlich der Frau a Appel aeb alz und der Frau 2 uHeldge 810 eb. beide wohndalt in e durch Kaufmann VBaul 1 Degll. ber Rheiniſchen Hupothekenbank A in Mambeim und deren Zahlungsſtellen verboten an den Jufaber der Aprozent. Adeiniſchen 0 brieſe. Serie 128, Lit A Nr. 00 2 und 60286 über je 5090 Mt. eine Leiſtung a keieltken ne. an hen e Zins- Renten⸗ oder Gewinnanteil⸗ oder einen Erneuerungsſcdein e den 28. 0 ennen 6esee 5 1. April von einigungsarbeiten vorgenom⸗ Die 3 des Kaufmanns Julius Heinemann, Malchen geb. Eibberger zu Mannheim— Prozeß⸗ bevollmächtigter: Rechtsanwalt Max Kaufmann hier klagt gegen ihren Ehemann früher zu Mann⸗ heim, ſetzt an undekannten Orten mit dem Antrage auf Scheidung der am 28 Dezember 1903 in Mürzburg geſchloſſenen Ehe aus Verſchulden ihres Ehemanns. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechisſtreits vor die zweite Jiviltammer des Landgerichts zu Wiun⸗ heim auf Samstag. den 3. Jul 1920 vormittag 9½ Uhr mit der Aufforderung, einen bei dieſem Ge⸗ richte zugelaſſenen Anwalt zu beſtellen. Mannheim. den 30. April 1920. Getichtsſchreiber des Landgerichts. Anllche Temffenfhch angen ger Stautgemelnss Verbraucherhöchſtpreiſe für Zucker. Auf Srund der Reichsverordnung vom 31. März 1920, weiche eine Erhöhung des e 505 dingi, wird mit ſofortiger Wirkung der Verbraucher⸗ höchſipreiſe für alle Sorten Zucker auf 1,90 Mark für das Pfund feſtgeſetzt 53 Die Meberſchrelune wird beſtraſt. Mannheim. den 29. April Kummunalverband— Stadt MarenneU susnd8d Mannheim. Ortskrankepkasss fürHandels- 4 betfiebe der Sfadt Mannheim. Durch Verordnung der Reichsregierung vom 30. April 1920 iſt mit Wirkung vom 10. Mai d. Js. ab die Verſicherungsyflicht in der Krankenverſicherung von 5000 M. bis zu 15000 M. Jahreseinkommen ausgedehnt werben. Die Arbeitgeber ſind daher verpflichtet, alle diejenigen Beſchäftigten, welche bisher wegen Ueberſchreitens der Veiſicherungs⸗ grenze von 5000 M. verſicherungsfrei waren und nunmehr wieder bis zu einem Jahres⸗ einkommen von 15 000 M. verſicherungs⸗ pflichtig geworden ſind, binnen der vorge⸗ ſchriebenen Friſt von 8 Tagen bei der Allgemeinen Meldeſtelle(Bezürksamt) zur Anmeldung zu bringen. Unterlaſſungen ſind na⸗h den Beſtim⸗ mungen der Reichsverſicherungsordunng ſtrafbar. 8944 Manußeim, den 10. Mai 1920. 80 Voratände. Scknelderef Ralt D 2, 11. Tel. 5082 ae Speslalität:— 8. Aufbigeln, Neperleren, Aendern u. MWeuden von Anzügen, Faletots usw. 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Badische Anilin-& Soda-Fabrik. Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu der am Dienstag, den 1. Juni 1920, vorm. 10 in unserem Gesellschaftshause zu Ludwigshafen a. Nh. stattfindenden . Ofdent. Ceneraversammlung 66 eingeladen. Uhr 1. Vorlage des Geschaftsbezichtes des Vorstandes neiost Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung aul 31. Dezem- ber 1919 sowie des Prüſungsberichtes des Aulsichisrates; 2. Beschlußfassung über Genehmigung der Bilanz und Ge- 3. Erteilung der Entlastung an Vorstand und Aufsichtsrat; 4. Beschluß fassung ũber ſolgende Statutenänderungen: 3, Abs. 1. keenteger bs f gde g ng J0e be. 2ere. Zifler 5 lii a und des Abs. 2 und Ads. 2 entsprechend der veründerten Zusammensetzung des Direktoriums. 5 19 und 8 20. Vornahme der durch das Betriebstätegesetz be- dinaten Aenderungen rechtigten Aufsichistatsmitgliedet. 5 29. Streichung des Abs 2. Anfüigung detreffend die Aulsichtstatstanuéme. Generalversammlung auf 6 Monate. S. Wahlen zum Aulsichtsrat. wollen, haben gemäß 8 32 unseres Gesel Aklien bezw. Depotscheine spätestens 29. Mai ds. Js. bei der Deuisdie Bank. Derlin. sonie Zwelunlederlassungßen. Zweignlederiassungen. welenlegerlassungen. Zwelanlederlassungen. Eintrittskarten in Emplang zu nehmen. zu hinterlegen Vom 14. Mai ds. Js. einschlieslich an li Aktionàre auſ dlem Büro zur Einsicht aul. Dr. C. Gla 5 23. Streichung def Worte„Mannheim oder Ludwigshafen“ in Abs. 1 und Erhöhung der Zahl der nach Ads 2 anttagsbe· eines neuen Puragraphen 5 33. Eimächtgung des Aufsichtsrates, die Elnderufungslrist in Dtinglichkeitsfälſen auf 17 Tage herabzusetzen. 5 34. Verlängerung der Frist zur Einberuſung der ordendichen Aktionäre, welche an der Generalversammlung teilnehmen lschaftsverttages ihre bis zum Ablauf des Gaselischaftskasse in Ludwigshafen a. Nh. oder bei einem der nachstehenden Bankhäuser: deren Tmalen in Franurt a. M. und Maäncen Deuische vereinsbank. Frankiuri a. I. und deren Nneinisce Crediank. Hannheim. und deren Bayerische Vereinsbank. Hunqden. und deren Wuürtembergische vereinsbank. Stuugart. und dcren Twelenlederlassungen. Didizische Bank. Ludwigshalen a. Dn., und deren innerhalb der üblichen Geschaltsstunden zu hinterlegen und Die Besitzer von jungen Stammaktien unserer vorjährigen Srundkapitalserhöhung haben anstelle der Aktien die auſ ihren Namen lautenden Interimsscheine oder Einzahlungsquittungen iegen Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnune umd Geschältsbericht fur das verllossene Jahr sowie der Prüfungsbericht des Aulsichtsrates ſür die *— Gesellschaft zu Ludwigshalen a. 15 232 Der KAufsichtsrat: ser. Vorsitzender. ——— emplehlen sich (Ium ecren u. Instandsctzen Pa ppdächern Sdincht 4 Co. grrer.Gett — ——-—— Seit acht Tagen ein 248 Wolfshund mäünnlich grau entlaufen. Dem Wiederbringer Belohnung von 500 Mk. Eichendorffstr. 16, Schaller. h auch dle Zukunſi ter nicht kla. Erdal bt wieder ue es wor. schwerz ⸗ gelb/ braun ⸗ roſbraun Alleinhersteller: Werner Nertr. 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