erreeerdeeeree In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 Bezugspreiſe: Ederzeit widerruflich. Poſtſche Lindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7840—7946. Julſchgefahr von links. G München, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Es iſt kein Zweifel, daß der Zerbröckelungsprozeß auch bei den Unab⸗ hängigen immer weitere Fortſchritte macht. Große Teile der bisherigen Anhängerſchaft der U. S. P. machen aus ihren Sympathien für die K. P. D. Ernſt. An ihrer Spitze iſt Herr Eiſenberger, der bisher bei den Unabhängigen eine Rolle ſpielte, zur K. P. D. übergetreten. In ihm vermutet man, wie der„Bayriſche Kurier“ ſchreibt, das Haupt der künftigen Umwälzung in Bayern. Eiſenberger, der Akademiker iſt— er war vor ſeiner Einziehung zum Militär Student— hat in ruſſiſcher Kriegsgefangenſchaft, in der er auch Lenin kennen lernte, die Lehren des Bolſchewismus in ſich aufgenommen und nach ſeiner Rückkehr in München für den Radikalismus gewirkt. Im übrigen ſind die Kommuniſten ſehr vorſichtig geworden. Um dort Aufnahme zu finden, muß man zwei„Taten“ mitbringen, welche die Geſinnungstüchtig⸗ keit des Neubekehrten verbürgen. Daß man ſich auch in an⸗ deren radikalen Kreiſen Bayerns mit weitſchweifenden Plänen trägt, iſt ſicher, wenn auch die Zeitumſtände hier von den Nächſtbeteiligten weſentlich ungünſtiger angeſehen werden, als etwa in beſtimmten Teilen des deutſchen Nordens. Nichts wäre aber verkehrter, ſich in der Sicherheit zu wiegen, daß wir völlig über dem Berge ſind. Die Bedeutung der Einwohnerwehr. D München, 12. Mat.(Priv.⸗Tel.) Wie die„Münch.⸗ Augsb. Abd.⸗IJtg.“ mitteilt, hatte der Spezialkorreſpondent des „Daily Chronicle“ eine Unterredung mit dem bayriſchen Miniſterpräſidenten Dr. v. Kahr. Dieſer erklärte ihm, daß die bayeriſche Einwohnerwehr einen durchaus demokratiſchen Charakter habe und ihn auch in Zukunft bewahren werde. Es ſei ausgeſchloſſen, daß die Einwohner⸗ wehr eine Drohung gegen andere Länder bedeutet und er hoffe, daß die Entente die Einwohnerwehr als notwendige Organiſation für die Erhaltung der Ordnung anſehen werde. Die Furcht voreinem Putſchder äußerſten Lin⸗ ken beſtehe noch und die Auflöſung der Ein⸗ wohnerwehr würde das Signal für eine revolutio⸗ näre Bewegung größten Stils bedeuten. Wenn die Auflöſung nicht geſchehe, ſo werde der bayeriſche Miniſter⸗ präſident der Zukunft mit Ruhe entgegenſehen. Auch von anderer Seite in Bayern wurde dem Korreſpondenten er⸗ klärt, daß es unmöglich ſei, eine vollſtändige Entwaffnung der Einwohnerwehr durchzuführen. Unter anderem erklärte Pro⸗ feſſor Brentano, daß die Gefahr eines P utſches von den extremen Sozlialiſten noch beſtehe, während er einen Putſch von rechts für ganz unwahr⸗ ſcheinlich halte. Die Tätigkeik der u. 8. P. in München. d München, 12. Mai.(Priv. Tel.) Die Münchner uU. S. P. hielt eine Verſammlung ab, die ſich mit dem noch immer beſtehenden Verbot des„Kampf“ beſchäftigte, und in der es ſehr radikal zuging. Das Referat hielt der Schriftleiter des „Kampf“, Richard Kämpfer, der die Regierun angriff und ſofortige Aufhebung des Verbotes verlangte. Schließlich legte er Redner die Aeußerung Dr. Heims, daß wir auch den Stutzen in der Hand haben müßten, um uns wehren zu kön⸗ nen, in dem Sinne aus, daß der Stutzen gegen das Proletariat gerichtet ſei, und ſchloß ſeine Ausführungen über die„Unter⸗ drückung der Preſſe“ mit dem Satz:„Die Fauſt auf das Auge, die Knie auf die Bruſt“. In der Ausſprache wurde mit ſtür⸗ miſcher Zuſtimmung als Abwehr der Generalſtreik ge⸗ fordert. Es wurde noch mitgeteilt, daß in der nächſten Zeit der Abg. Ledebour in München in einer öffentlichen Ver⸗ ſammlung ſprechen wird und daß die Unabhängigen große Verſammlungen abhalten werden, um ihre Haltung im Stadt⸗ rat zur Brotpreisfrage und zur Gebührenerhöhung öffentlich darzutun, weil ihnen durch das Verbot des„Kampf die Mög⸗ lichkeit dazu genommen ſei. Kommunifſtiſche Kundgebung für Sowjetrußland. Berlin, 12. Mai.(WB.) Die U. S. P. und die K. P. D. deranſtalteten geſtern nachmittag im Luſtgarten eine Kund⸗ gebung, die ſich gegen die neue internationale Verſchwörung gegen Sowfetrußland richtete. Der frühere Abg. Ledebour proteſtierte gegen die ongeblich reaktionären Machenſchaften, ie von rerſchiedenen Ländern gegen Sowjetrußland unter⸗ nommen würden. Er wandte ſich auf das Schärfſte gegen die Bekämpfung Rußlands und ſchloß mit den Worten: Die Erde muß frei werden für die ſoziale Weltrevolution. Die Verſammlung löſte ſich unter Hochrufen auf Sowjetruß⸗ land auf. Die„Kriegsverbrecher“. Erſte Liſte der von den alliierten Mächten zur Aburtei⸗ lung vor dem Reichsgericht unter Anklage geſtellten Perſonen: 1. Patzig, Helmut, Oberleutnant z.., Kommandant von Faſten(Torpedierung des engliſchen Hoſpitalſchiffes„Llandowery aſtle“). 2. Jeumann, Karl, Oberleutnant 3.., Kommandant von Laſte 67“(Torpedierung des engliſchen Hoſpitalſchiffes„Dower Taſtle⸗). Wilhelm, Kapitänleutnant, Kommandant von (Torpedierung des engliſchen Hoſpitalſchiffes„Terrington“). 4. Müller, Hauptmann im Landſturm⸗Bat. 17 Gelſenkirchen, Kommandeur des Lagers Flavn⸗de Martel in Frankreich(unmenſch⸗ iche Behandlung engliſcher Gefangener in dieſem Lager). „Heinze(oder Heimann), Unteroff.(unmenſchliche Behand⸗ kuna enoliſcher Gefangener im Lager der Herner Zeche„Friedrich der Große“). 5 6, Trinke, Unteroff. und 7. Neumann, Soldat(unmenſch⸗ When dann engliſcher Gefangener im Lager Pommenendorf, a rik) Stenger, General, Kommandeur der 58. Brigade(112. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeige 8. U 55• ür Bringerlohn u. Einzi 8 gebühr..—. Poſtbezu M. 15.— ohne Poſtgebühren. Pfg. Mie Pralſe ⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigahafen a. Nh.— eſchäfts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtabt: 42. Badiſche Neneſte Nachrichten Leutnant, 10. Schröder, Hauptm., 11. Müller, 12. Cruſius(oder Curtius), 13. Bayer aus Badenweiler, ſämtlich vom 112. Inf.⸗Rgt.(Beteiligung bei der Ausführung des Befehls des Generals v. St.). 14. v. Oven, General, früher Gouverneur von Metz, und 15. v. Kayſer, Major im 5. Inf.⸗Edw.⸗Rgt., angeblich früher beim 28. Inf.⸗Rgt. in Koblenz(Dieſe beiden wegen Gewaltakte ihrer Truppen in zahlreichen Fällen in Romeny, Saigny, Jaulny und St. Julien le Metz im Auguſt 191..) 16. Michelſen, Oskär, Arzt, Direktor des Lazaretts der 7. Armee in Effry⸗dans⸗Trelon und in Diſy⸗le⸗Gros(Tötung zahl⸗ reicher ihm anvertrauter Kranker und Verwundeter durch ſyſte⸗ matiſche Mißhandlungen, Diebſtahl von Nahrungsmitteln und ſon⸗ ſtigen Eigentums ſeiner Pfleglinge). 17. Kruska, General, Kommandant des Lagers in Kaſſel und 18. v. Xack, Kommandeur von Kaſſel(Verbreitung einer Typhusepidemie im Lager von Kaſſel und Mißhandlung der Ge⸗ fangenen). 19. v. Arnauld de la Rerriere, Leutn. z.., Komman⸗ dant von„U 35“(Torpedierung der italieniſchen Schiffe„Siena“, „Doris“ und„Lilla“). 20. Schol 95 General, Kommandant des Lagers Langenſalza, 21. Kochjes, Hauptmann, 8. Komp. und 22. Krauß, Unteroff. im Lager von Langenſalza(Dieſe drei wegen Mißhandlung von Kriegsgefangenen dieſes Lagers.) 23 v. Carmen. Kommandeur der Etappenkommandantur in Danielli del Friuli(willkürliche Requiſitionen und Mißhandlung eines Etappengebietes). 24. General v. Bülo w, Führer d. 2. Armee, 24a) v. Belo w, General der 5. Brigade, 5. Inf.⸗Rgt.(dieſer unter dem Vorbehalt, daß möglicherweiſe eine Verwechſlung mit General v. Bülow vor⸗ liegt). 25. Freiherr v. Langermann, Generalmajor, Kommandeur der Brigade, beſtehend aus dem 1. und 2. Ref.⸗Rgt. 26. Prinz Ernſt zu Sachſen. 27. Jung(oder Jünge), Maſor oder Hauptmann im Garde⸗ Schützenbataillon. 28. Wagnitz. 3. Komp., 28. Pion.⸗Bat. 29. Steinmetz, Leutnant in derſelben Kompagnie. 30. Bronſart v. Schellendorff, Major im Schützen⸗ bataillon und 31. Major v. Nrunau(oder Bunau) im ſelben Bat. bei Nr. 24 bis 31 lautet die Anklage auf Gewalttätigkeiten in ndenne und Seiller). 5 32. Randor, Mar, Agent der Geh. Feldpolizei in Oſtflan⸗ dern, angeblich wohnhaft zu Leipzig, Kleinbahnſfraße, und 33. Zahn, Agent der Geh. Feldpollzei in Grammont, angeblich wohn⸗ haft Breiteſtraße oder Max Joſeph⸗Straße in Leipzig(Mißhand⸗ lung der Bevölkerung in Grammont und Umgebung). 34 Danzig(oder Denzin oder Dentzi), Feldwebelleutnant und Komandant des Lagers Sedan. 35. Engel(oder Engels), Leutnant im Lager von Sedan. 36. Hölz. Sergeant, Lager Sedan. 37. Albrecht, Gefreiter, Lager Sedan und 38. Wigodznay, Offizier(Armee unbekannt), Lager Sedan. (Bei Nr. 34—38 lautet die Anklage auf Mißhandlung von Ge⸗ fangenen und Diebſtahl von Eigentum der Gefangenen im Straf⸗ lager von Sedan.) 39. Preusker, Maſor, Kommandeur des 2. Bat. des 13. Inf.⸗Rgts. und 40. v. Kirchbach, General, ſowie 5 41. p. Seydlitz, Oberſt.(Dieſe drei ſind angeklagt wegen Gewalttätigkeiten in Kaliſch 1914.) „Mauff, Kommandeur der 26. Württ. Odw.⸗Div., ange⸗ klagt wegen Mißhandlung rumäniſcher Kriegsgefangener im Elſaß. 43. Limburg, Mafor, Kommandeur des Gefangenenlagers in Breeſen i. M. 44. Nörüng, Leutnant und Adjutant im Gefangenenlager Breeſen.(Beide ſind angeklagt wegen Mißhandlung rumäniſcher Kriegsgefangener im Lager Breeſen,) 45. Bender, Chef der deutſchen Militärpolizei in Ranfani (Serbien), wegen Tötung der Milona Ljombiſſavliewitſch im Bez. Radani). Um Erzberger. Berlin, 12. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber die Vorgänge innerhalb der Zentrums fraktion, ſoweit ſie ſich auf Herrn Erzberger beziehen, glaubt der Lokalanzeiger folgendes glaubwürdig mitteilen zu können: Gleich nach der Beendigung des H elfferich⸗Prozeſſes 8 der Vorſtand der Fraktion Herrn Erzberger erſucht, ſein andat niederzulegen. Erzberger ſagte zu, glaubte aber nach dem Kapp⸗Putſch an ſeine Zuſage nicht mehr gebunden zu ſein. Inzwiſchen hatte ſich auch der württembergiſche Wahl⸗ kreis mit der Frage beſchäftigt und die Wiederaufſtel⸗ lung Erzbergers mit zwanzig gegen zehn Stimmen bei fünf Stimmenthaltungen beſchloſſen. In der Sitzung des Reichs⸗ ausſchuſſes ſprach nur ein Badener und ein Württemberger für Erzberger. Geradezu niederſchmetternd waren die Aus⸗ führungen des Präſidenten Fehrenbach, welcher das un⸗ ehrliche Spiel Erzbergers anläßlich der Friedens⸗ entſchließung von 1917 aufdeckte und durchblicken ließ, daß wir ohne Erzberger wahrſcheinlich 1917 einen annehmbaren Frieden bekommen hätkten. Gegen Erzberger wandten ſich auch u. a. Vurlage und der Miniſter Stegerwald. Mit neunundvierzig gegen ſieben Stim⸗ men bei zwei Stimmenthaltungen ſ180 ſich ſodann der Reichsausſchuß gegen eine Kandidatur Erzbergers aus. Gegen Erzberger ſtimmten u..: Trimborn, Fehrenbach, Giesberts, Stegerwald, Marx, Braun und Porſch. Seine Verteidi⸗ gung führte lediglich der ſetzige Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth und der Geiſtliche Rat Schofer. In einer Polemik mit Schofer erklärte Fehrenbach wörtlich:„Seit Jahren war Erzberger der Kopf der Fraktion geweſen, die übrigen Abge. ordneten aber willenloſe Glieder.“ Es wurde beſchloſſen, zwei hervorragende Zentrumsangehörige zu Erzberger zu ſchicken und ihn bitten zu laſſen, ſich vorläufig von der Politik fernzu⸗ halten. Genutzt hat es aber nichts. Am Freitag wird an dem Landesparteitag der württembergiſchen Zentrumspartei Herr Erzberger teilnehmen und er wird wahrſcheinlich, auch in den Reichstag gewählt werden, nachdem ſeine Aufſtellung als Reichstagskandidat von der vorbereitenden Verſammlung der Bezirksvorſitzenden in Ulm gefordert worden iſt. Eim Appell des badiſchen Zenfrums an das chriſtliche Volk. * Karlsruhe, 12. Mai. Der geſtern hier abgehaltene Delegier⸗ tentag der Zentrumspartei faßte einſtimmig folgende Entſchließung: „Der Delegiertentag macht die Geſinnungsgenoſſen in Stadt und Land darauf aufmerkſam, daß der am 6. Juni zu wählende Reichs⸗ r Mannheim. 9. Carl, Kommandeur. Auzeigenpreiſe: Bei ederzeitigem Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.80 Mk. ausw..80 Mk. Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20/ Nachl., Rekl. 5Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 87/, f. d. Abenbbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen n. Aus gaben woird keine Verantwortung übernommen. i Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. 50. Gewalt, Streiks u. ge Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen eſchtänkte Ausgaben od. für verſpätete Aünknahme von Anseiger. ſeinem Wahlrecht keinen Gebrauch macht oder einer anderen Par⸗ tei ſeine Stimme gibt, die für den religiös⸗chriſtlichen Geiſt bei der Erziehung in der Schule keine volle Gewähr bietet, macht ſichmitſchuldig an der Entchriſtlichung der Schule und ſo der Volkserziehung. Dieſe Gefahr wäre, wenn ſie zur Wirklichkeit würde, unter den heutigen Verhältniſſen geradezu ein Verhängnis für Volk und Vaterland. Der Delegiertentag er⸗ wartet deshalb, daß das chriſtliche Volk am 6. Juni re ſt⸗ los ſeine Pflicht erfüllt.“ Vahlfonds. Demokratiſche und ſozialdemokratiſche Blätter entrüſten ſich ganz ungeheuer über die Tatſache, daß große wirtſchaft⸗ liche Verbände zum Wahlfonds der Deutſchen libe⸗ ralen Volkspartei erhebliche Summen beigeſteuert haben. Beſonders haben, wie wir aus zuverläſſigſter Quelle hören, die Herren Sklarz und Parvus und was ſonſt unter dem Schirm der Republik lebt und ſchiebt, ſich nicht halten und faſſen können vor ſittlicher Empörung über dieſe ungeheuerliche Korruption, für die ihnen einfach jedes Ver⸗ ſtändnis abgeht. Ein Gewer' ſchaftsführer aber, der Fritz Ebert auf der Heimkehr von der Vil la Sobern⸗ heim begegnete, war zyniſch und frivol genug, dem gleich⸗ falls von ſittlicher Entrüſtung förmlich berauſchten Reichspräſt⸗ denten ins Geſicht zu ſagen: Fritze, laßt doch den Quatſch und dieſe ſaudumme Heuchelei. Die nehmen die Gelder der Unter⸗ nehmerverbände und Ihr nehmt die Gelder der Gewerk⸗ ſchaften, die zum Entgelt von Euch verlangen, daß Ihr ihre wirtſchaftlichen Intereſſen durchſetzt. Wenn das nicht unſittlich iſt, ſo iſt das andere nicht gemein und keine Korruption. Die Deutſche liberale Volkspartei aber und frivol wie dieſer Gewerkſchaftsführer. So veröffentlicht die Kölniſche Zeitung die folgende Zuſchrift: „Die unabhängige Freiheit veröffentlicht eine Liſte von Beiträgen, die für den Wahlfonds der Deutſchen Volkspartei gezeichnet ſein ſollen. Da werden angeführt: 5 Bayriſche Brauereibeſitzer 150 000., Reichsverband des Deut⸗ ſchen Tiefbaugewerbes 25 000., Reedeverband, Hamburg, 50 000 Mark, Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat 200 000., Bund pom⸗ merſcher Landwirte als erſte Rate 35 000., Krupp v. Bohlen⸗Hal⸗ bach 10 0000., Maſchinenfabrik Stuttgart 5000., Helmuth Hirth, Flugzeugfabrik, Stuttgatr, 5000., Schleſiſche Montangeſellſchaft 25 000., Maſchinenfabrik Gordes 15 000., Verband der thüringi⸗ ſchen Holzproduzenten 7500., Mantelbaufirma Manoli 10 600., Damen⸗Modehaus Drecoll 3000., Leiſerowicz, Zigarrenhandlung, 2500., Studentenverbindungen Heidelberg, Heil⸗ bronn, Göttingen, Tübingen 72 000., zuſammen ein Betrag von 687 500 M. Die Rheiniſche Zeitung, die der Freiheit dieſe Liſte nach⸗ druckt, will darin den Beweis ſehen, daß die Deutſche Volks⸗ partei eine Vertretung der Kapitaliſtenintereſſen im Gegenſatz zu den allgemeinen Volksintereſſen ſei. Das iſt natürlich nichts als Spiegelfechterei, denn wenn es möglich wäre, alle Beiträge, die den Abteilungen der Volkspartei im ganzen Reich zu Wahlzwecken zufließen, zu veröffentlichen, würd eine ſolche Liſte klärlich zeigen, was auch ſo ſchon jeder, eeeeeeneeeeendnnnnnnnnnnneeeeeengdgd gd gd gd mmmmmd der die Augen offen hat, wiſſen muß, daß die Deutſche Volks⸗ partei wie keine andere Partei alle Kreiſe und Stände des deutſchen Volkes umfaßt und nur das allge⸗ meine Wohl zu ihrem Ziele hat. Daß ein ſo ungeheuer wichtiger Stand wie das deutſche Unter⸗ nehmertum eine Partei, die für die ſoziale Verſöh⸗ nung und einen beſonnenen Liberalismus ein⸗ tritt, ſo kräftig unterſtützt, kann gerade im allgemeinen Inter⸗ eſſe nicht freudig genug begrüßt werden, und ich bitte Sie da⸗ her, die obige Liſte der Oeffentlichkeit bekanntzugeben mit dem Wunſche, daß die Reihe noch um recht viele ſtattliche Poſten vermehrt werden möge.“ Wir ſind auch der Meinung, daß, was dem einen recht iſt, dem andern billig iſt. Wenn die wirtſchaftlichen Verbände der Arbeiter das Recht haben, die ihnen naheſtehenden poli⸗ tiſchen Parteien zu unterſtützen, ſo wiſſen wir nicht, warum die Verbände der Handwerker, Induſtriellen, Kaufleute nicht das gleiche Recht haben ſollen gegenüber ihnen naheſtehenden Parteien. Nur auf eines kommt es an, was die National⸗ liberale Correſpondenz mit Recht hervorhebt: Die Deutſche Volkspartei lehnt es grundſätzlich ab, irgendeiner Intereſſengruppe irgendwelche Zuſicherun⸗ gen zu machen, die den Grundſätzen der Partei wider⸗ ſprechen, hat dies weder bisher getan, noch wird ſie es in Zu⸗ kunft tun. Aber ſie hat ſelbſtverſtändlich gar keinen Anlaß, dagegen Einſpruch zu erheben, diejenigen Wirtſchaftskreiſe, die der Meinung ſind, daß der dringend notwendlige wirtſchaftliche Wiederaufbau Deutſchlands durch ihre Politik am beſten geſtützt werde, zurück⸗ zuweiſen wenn ſie die Arbeit der Partei auch finanziell unter⸗ ſtützen. Sie nimmt damit keine andere Haltung ein, als die übrigen Parteien, die ſich jetzt in heuchleriſcher Entrüſtung ergehen. Das Verſteckſpiel der Demokratiſchen Partei in Bayern. d. München. 12. Mal.(Priv.⸗Tel.) Zu dem Ueber⸗ tritt demokratiſcher Politiker in Bayern zur Deutſchen Volkspartei bemerkt der„Bayriſche Kurier“:„Er⸗ innert man ſich daran, daß die demokratiſche Partei in Bayern bei den letzten Wahlen unter dem„Schutznamen“„Deutſche Volkspartei in Bayern“ Geſchäfte zu machen ſuchte, ſo wird man beſonders in der ſetzigen Entwicklung die Aeuße⸗ rung einer geſchichtlichen Nemeſis betrachten dürfen. Bei den gegenwärtigen Wahlen hat bekanntlich die bayriſche demokratiſche Partei die Maske wieder geändert. Sie ſchiebt heute die ſchützende Kuliſſe„Bayernbund“ vor ſich, ob⸗ gleich dieſer— von B erlin aus ſubventionierte 55 „Bayernbund“ mit bayriſchen Intereſſen ungefähr ebenſoviel zu tun hat, wie die„Deutſche Volkspartei in Bayern“ mit der wirklichen„Deutſchen Volkspartei“. Aus den Wahlliſten der Deutſchen Volkspartei OBerlin. 12. Mal.(Von unſerem Berliner Büro.) In Dresden ſtellt die Deutſche Volkspartei an erſter Stelle Dr. Heintze, an zweiter den Präſidenten des Reichs⸗ verbandes der Induſtrie Dr. Sorge, an dritter Stelle den iſt genau ſo zyniſch End 142 Inf-Ratz, 14 Ark(Pefehl zur Nisdetmachung von Ge⸗ langenen und Berrbunbeten bei dieſer Brigade)d —B————— tag über das Reichsſchulgeletz zu beſchließen hat. Wer von Vorſitzenden des Evangeliſchen Bundes Dr. Everling auf. 1 ——— — ee— iſt indeſſen ein Ding der Unmöglichkeit, N 2. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 12. Mai 1920. In Thüringen ſtellt die Deutſche Volkspartei an die Spitze ihrer Liſte den Oberverwaltungsgerichtsrat Leut⸗ häuſer⸗Jena. Der Wahlſchein. Wir machen darauf aufmerkſam, daß das neue Reichs⸗ tagswahlgeſetz auch ſolchen Wählern die Ausübung ihres Wahlrechts ermöglicht, die ſich am Wa hltage aus beruf⸗ lichen oder perfönlichen Gründen außerhalb ihres Wohnortes aufhalten. Dazu gehören Bahn⸗ und Poſtbedienſtete, Geſchäftsreiſende, Wahlhelfer, Schiffer uſw. All dieſen Wählern und auch ſolchen, die durch ein körperliches Leiden in ihrer Bewegungsfreiheit gehindert ſind, iſt, wenn ſie in der Wählerliſte eingetragen ſind, auf Antrag ein Wahlſchein auszuſtellen. Verlegt ein Wähler ſeine Woh⸗ nung an einen andern Wahlbezirk, ſo iſt er ebenfalls berech⸗ tigt, ſich einen Wahlſchein ausſtellen zu laſſen. Zuſtändig zur Ausſtellung des Wahlſcheins iſt dei Gemeindebe⸗ hörde des bisherigen Wohnorts. Der Grund zur Ausſtellung des Wahlſcheins iſt auf Erfordern glaubhaft, zu machen. Haben Wähler einen Wahlſchein erhalten, ſo iſt in der Spalte„Bemerkungen“ der Wählerliſte oder Wahlpartei in auffälliger Weiſe einzutragen:„Geſtrichen, Wahlſchein.“ Der Termin der Candtagswahlen in Bayern. München. 12. Mai.(WBB.) Der bayriſche Land⸗ tag hat geſtern das Landtagswahlgeſetz gegen die Stimmen der Demokraten in 1. und 2. Leſung angenommen ſede beſchloſſen, die Nuwahlen auf den 6. Juni anzu⸗ etzen. *. Zum Verbandswahlleiter für den 17. Wahltreisverband Württemberg— Baden iſt Regierungsrat Dr. Wid⸗ mann im Württembergiſchen Miniſterium des Innern, zu ſeinem Stellvertreter Miniſterialrat Dr. Neuſchler ernannt worden. Volfstum und Berfaſſung. Von Ernſt Krieck. Dem eben erſchienenen Wahlaufruf der demokratiſchen Jugend entſchlüpft das verräteriſche Wort vom„ſouverä⸗ nen Parlament“. Man könnte dafür ebenſogut„Partei⸗ duveränität“ ſetzen. Darin endet in der Tat der angeblich in Wahlen und den Parlamentsakten zum Ausdruck kom⸗ mende ſouveräne Volkswillen. Eine beſſere Illuſtration zum einleitenden Satz der neuen Reichsverfaſſung: das deutſche Volk habe ſich die nachſtehende Verfaſſung gegeben, läßt ſich ſchwerlich finden. Gibt es einen wahrhaften Volkswillen oder iſt der Begriff ſtets nur eine demagogiſche Fiktion? Es gibt Augen⸗ blicke erregter Stimmung, wo ein Volkswillen beutlich und ein⸗ heitlich hervorzutreten ſcheint. Doch dieſe Stimmungen haben kein Ausdrucksorgan, es ſei denn eine Wahl, und Stimmungen ſind eben noch kein Willen. Wenn der Juſtand eines Volkes innerlich wahr und iſt, tritt der Staat ſelbſt auf als der organiſterte Volkswillen, und es iſt die Aufgabe der Verfaſ⸗ ſung, dem Volkswillen das angemeſſene 1 5 zu. Es ieſen Volkswillen durch Wahlen unmittelbar aus der Summe der einzelnen Volks Fuufen, aus der Maſſe herauskriſtalliſieren zu wollen. Der Volkswillen lebtkonkret in den gewach⸗ ſenen Organen, den feſten Organiſationen des Volkes. Auf der Grundlage ſchwankender und leicht erregbarer Stimnuingen läßt ſich ein gefeſtigter Staatsbau nicht errichten. Die Parteien leben aber in der Hauptſache von Stimmungen, von der Agitation. Wo der Staat völlig auf die Parteien be⸗ gründet iſt, wie es unſere parlamentariſchſte aller parlamenta⸗ riſchen Verfaſſungen anſtrebt, da iſt im Staat die Desorga⸗ nifation zum Prinzip erhoben, falls nicht der Schwerpunkt tatſächlich in irgend welche unverantwortlichen Organe fällt. Gewöhnlich herrſcht in parlamentariſchen Staaten vermittelſt des—— arlaments irgend ein Stand, die Geldmacht, der bürokratiſche oder militäriſche Apparat. Wir ſehen auch bei uns einen Verſuch um den anderen auftauchen, daß irgend welche Mächte des Hintergrunds die Staatsmacht für ſich zu monopoliſieren trachten. Den letzten unternahmen die Ge⸗ werkſchaften. Die Maſſe beſitzt keine Willensorgane, darum auch keinen feſten, organiſierten Willen. Sie kommt politiſch nur als Zahl zur Geltung und die Wahlen bieten die endge Ausdrucks⸗ möglichkeit für den angeblichen Maſſenwillen. Volkstum aber iſt aus dem Stoff der Maſſe geformter und gegliederter Auf⸗ bau. Die wahren Willensorgane des Volkes ſind ſeine organi⸗ ſterten Berufs⸗, Wirtſchafts⸗, Bildungs⸗ und Religionsgemein⸗ ſchaften wie auch ſeine regionalen Verbände: Gemeinde, Pro⸗ vinz, Gliedſtaaten, Stämme. Sie bringen allerdings ſtets nur Teilwillen zum Ausdruck, die oftmals ſtark partikulariſtiſch oder egoiſtiſch auftreten, wobei ſie aber nur ehrlicher ſind, als die Parteien, die doch dasſelbe tun. Aber immerhin ſind ſie feſte Gebilde, in denen Erfahrung und Sachkunde vorherrſcht an Stelle der bloßen Stimmungsmache. Eswäre nundie Aufgabe der Staatsverfaſſung, aus dieſen Teilwillen den völkiſchen Geſamtwillen zu organiſieren, nämlich die einzelnen Kräfte und Beſtre⸗ bungen zum Wohle des Ganzen in ein gerechtes und abgewo⸗ genes Verhältnis zu bringen. Echte Demokratie, wahrhafte innere Gerechtigkeit und Freiheit findet ſtets da ſtatt, wo durch die Verfaſſung der Staatmit dem organiſier⸗ ten Volkswillen möglichſt vollkommen zur Deckung gebracht iſt. Dieſe Grundforderung erfüllt un⸗ ſere Verfaſſung nicht. Wie iſt nun der Volksſtaat zu erbauen im Gegenſatz zum Parteienſtaat? Die Korporationen ſind als die Willensorgane des Volkes mit den nötigen politiſchen Rechten auszuſtakten. Darum iſt ihnen ein Vertretungsorgan im Staat zu ſchaffen in Form einer entſprechend ausgeſtatteten Räte⸗ oder Wirtſchafts⸗ kammer, eines Parlaments der Korporationen. Ein vorläufig erſter Schritt auf dieſem Wege iſt getan mit dem Reichs⸗Wirt⸗ ſchaftsrat. Der nächſte Schritt das Zweikammer⸗ ſi ſtem einer gut ausgeſtatteten, gleichberechtigten Ständekammer neden der Parteikammer. Damit wütrde der künftigen Regierung eine feſtere Grund⸗ lage: ſte könmte—5 zwel Beinen ſtehen und würe nicht aß lamentariſchen Wind und agtta⸗ toriſchen Zu en alles tun, um Klarhett und Ste⸗ Apteit in unſere wie in unſer WMirt⸗ ſchafteleden zu bekommen. würde dadurch die Außen⸗ polittt toie das Wi mie a der wer nſeiti⸗ n elwverqn wie der polttiſchen Agitatton Segen. Pu kame dus dieſer Vertretung des Volkswil⸗ eine geeignete Führerausleſe, doch ſicherlich eine von Münnern im Staatsleben zur Geltung, die de⸗ währt ſind durch Sachkunde, durch Ueberſicht und Mfabrung, durch orgoniſatoriſche Leiſtung an Stelle des bloßen Streder⸗ Die Idee des organiſchen Volksſtaates iſt ſicherlich die. ſtärkſte und zukunftverheißendſte unter unſern innerpolitiſchen Ideen und jede Partei, die ſich in ihren Dienſt ſtellt, bekundet damit den ernſten Willen, üper ſich ſelbſt hinauszuwachſen Ungarns Auflehnung gegen den Friedengverkrag. Budapeſt. 11. Mai.(Wolff.) In der geſtrigen Sitzung der Nationalverſammlung ſprach der Miniſter des Aeu⸗ ßernüber den Friedenspertrag. Kein Menſch, in dem noch ein Funken von Menſchlichkeit und Unparteilichkeit vor⸗ handen ſei, ſo führte er aus, werde die Entrüſtun g der Nation angeſichts dieſer für übertrieben halten. Wohl würden auch im feindlichen Auslande immer mehr Stimmen laut, die die von der Friedenskonferenz began⸗ enen Fehler bekämpften: er verweiſe bloß auf den amerikani⸗ chen Friedensdelegterten Bullit und den engliſchen Frie⸗ densdelegierten Kognes. Trotzdem zeuge auch der unga⸗ riſche Friedensvertrag davon, daß ſich die Kriegsmentalität nicht geändert habe. Der Friede, der von Europa erſehnt werde und der auf dem Papler geſchaffene Friede ſeien gegen⸗ ſätzliche Begriffe. Das Leben werde aber, was die Kriegs⸗ pfychoſe geſchaffen habe, wieder korrigieren und gebe der Hun⸗ mel, mit möglichſt wenig Erſchütterungen. Er ſage das nicht mit irgendeiner feindſeligen Abſicht, denn Ungarn wünſche den Frieden, den es zu ſeiner Erſtarkung brauche.(Beifall.) Der Miniſter beſprach ſodann den Inhalt des Frie⸗ densvertrages. Die ungariſchen Wünſche über die Gren⸗ zen würden ohne Begründung abgelehnt. Der Paſſus des Be⸗ gleitſchreibens, daß tauſendjähriger beh kein Rechtstitel ſei, wenn dieſer Beſitz unrechtmüßig geworden oder unrechtmäßig erſcheine, müſſe er zurückweiſen.(Lebhafter Beifall.) Auch die Behauptungen des Begleitſchreibens über die Beſchlüſſe der ungarländiſchen Pationalitäten im Herbſt 1918 ſeien nicht ſtichhaltig. Die Nationalitäten hätten ſich damals nach ꝛechts und links ausgeſprochen, ſpeziell die Deutſchen hätten ſich für Ungarn erklärt. Der Miniſter erörterte dann die wenigen Milderun⸗ gen, Ungarn werde die Aufnahme in den Völkerbund ohne Feſtſtellung eines Zeitpunktes für den Fall loyaler Er⸗ füllung der Friedensbedingungen zugeſichert. Die Loyalität hänge aber ſehr oft von materiellen und moraliſchen Voraus⸗ etzungen ab. Ferner würden Konzeſſionen hinſichtlich des Standes des Heeres, der Munitionsfabriken und der Kriegs⸗ fahrzeuge gemacht. Ein gewiſſes Wohlwollen komme darin zum Ausdruück, daß bei der Wiedergutmachung die durch den Bolſchewismus und die rumäniſche Beſeßung verurſachten Schäden berückſichtigt würden. Der Miniſter ſchloß: Der Friedensvertrag iſt ſchlecht, ſehr ſchlecht. Der höfliche Ton, mit dem er überreicht wird, än⸗ dert daran nichts. Die gegenwärtige Generation iſt unglück⸗ lich. In Manchem iſt ſogar der verzweifelte Gedanke aufge⸗ kaucht, daß vielleicht die völlige Aufteilung beſſer ſei: Lieber das Schickſal Polens. Das darf aber nicht geſchehen. Ungarn fleht nicht um ſein Leben, ſondern es iſt vom Willen zum Le⸗ ben durchdrungen.(Lebhafter Belfall und Händeklatſchen.) Auf Vorſchlag des Miniſters wird ſich zunächſt der Aus⸗ ſchuß für Aeußeres mit dem Friedensvertrag beſchäftigen. Parallel damit wird die Friedensdelegation die Antwort an den Oberſten Rat feſtſtellen. Das Parlament ſelbſt wird ſich mit dem Friedensvertrag erſt beſchäftigen, wenn es durch die noch vorzunehmenden Wahlen ergänzt ſein wird. Anter der Fremdherrſchaft. Die Maſſenausweiſungen aus Eupen. Berlin, 12. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Die belgiſche Regierung geht in Eu pen mit Maſſen⸗ ausweiſun d5 n vor. Die Zahl der Ausgewieſenen geht in die Tauſende. Die Ausgewieſenen müſſen die bei der Einfäh⸗ 71 der Frankenwährung eingewechſelten Franken zurück⸗ zahlen, andernfalls werden die Möbel gepfändet. Die deutſche egierung hat gegen die Ausweiſung bei der belgiſchen Regie; rung Einſpruch erhoben. Zum KRückzug der Truppen aus der neutralen Berlin, 11. Mal.(WB.) Geſtern wurde der Entente daß die überſchüſſigen Truppen aus dem neutralen Gebiete zarückgezogen worden ſind. Ein franzöſiſcher Kontrolloffizier hat ſich in Beglei⸗ tung eines deutſchen Offiziers in das neutrale Gebiet begeben, um die Richtigkeit der Erklärung nachzuprüfen. Ein abgelehnter Vorſchlag zum Schutz der deulſchen und diäniſchen Minderheiten. Berlin, 11. Mai.(W..) Amtlich. Der deutſche Ge⸗ ſandte in Kopenhagen hat dem däniſchen Miniſter des Aeußeren vorgeſchlagen, daß zwiſchen Deutſchland und Däne⸗ mark ein Abkommen zum Schutze der gegenſeftigen Minderheiten abgeſchloſſen werde. Der däniſche Mini⸗ ſter des Aeußeren hat dies abgelehnt. AKopenhagen, 11. Mai.(W..) Zu der Berliner amtlichen Meldung über die Ablehnung der Vorſchläge der deutſchen Ge⸗ andtſchaft in Kopenhagen wegen gegenſeitigen Schußes der inderheiten erfährt das Ritzau⸗Büro, daß dem däniſchen Miniſterium des Aeußeren kein ſolcher Vorſchlag ge⸗ macht worden ſei.— Notiz des W. T..: Durch dieſes De⸗ menti vom Ritzau⸗Büro wird an dem vön uns gemeldeten tat⸗ ſächlichen Sachverhalt nichts geändert. * Berlin, 12. Mal.(WS.) In Oppeln ſchloſſen ſich politiſche Parteien einſchließlich der Unabhängigen, ferner die Freien und Chriſtlichen Gewerkſchaften, die uge⸗ ſtelltenverbände und die Organiſationen der Kriegsbeſchädig⸗ ten und Kriegsteilnehmer zu einer Kreisgtuppe des Deutſchen Abſtimmungsgebietes zuſammen Deulſches Reich. Ein Polizeipräſident des neuen Syſtems. Berlin, 11. Mai. Ein Vorkommnis, das eine heitere und eine ernſte Seite hat, hat ſich dieſer Tage in dem Berliner Vorort Neukölln, dem ehemaligen Rixdorf, zugetragen. In einem dortigen Tanzlokal wurde nämlich nach Schluß der Polizeiſtunde der Neu⸗Köllner Polizeipräfident, der ehemalige Tiſchler Appich, von Poli⸗eibeamten in be⸗ denklich angeheitertem gufgefunden. Er fuchte die Beamten im der Ausübung ihrer Pflicht zu ver⸗ hindern Sckon früber einmal iſt derſelbe merkwürdige Wäch. ter der öffentlichen Ordnung zu 800 Mart Geldſtruße verurtelſt worden, toeil er in einem Eynlichen Falle ſeine Untergebenen bandt cengen Avich iſ, wie uerlautet, neuerbinge beur; laubt Der Streif der Bonkbeamten. Berlin, 12. Mal.(Von unſerm Berliner Bürd.) Der Bankbeamtenſtreik ſcheint uns in Berlin nicht er⸗ ſpart zu bſeiben. Bei der Streikabſtimmung in den Verſiner Großbanken ergab ſich eine Mehrheit von 3114 Stimmen für den Streik. Bei dieſer Zählung ſind die Direktoren, Pro⸗ kuriſten und Oberbeamten mit berückſichtigt. Am morgigen Donnerstag findet eine große Bankbeamtenverſammlung ſtatt, in der dann die endgültige le ausgegeben werden ſoll. Berbeſſerung des Fernſprechſyſtems. A Berlin. 12. Mai.(Von unſ. Berliner Büro.) In unſerer Telephonmiſere wird uns künftig Beſſerung ver⸗ 883* Die Blätter berichten heute von Verſuchen, auf einem raht 16 verſchiedene Geſpräche gleichzeitig zu führen. Dieſe Verſuche ſind gelungen. Die 10 werden möglichſt durch Hochſpannungsſtröme verſchiedener ellenlängen, welche einander nicht ſtören, geleitet. Durch beſondere Umforner werden Ströme verſchiedener Längen erzeugt, welche neben⸗ einander in demſelben Draht laufen, ohne aß ein Geſpräch das andere beeinflußt. 555 Umformung in der Aufgabe und Empfangsſtation ſind beſondere Apparate konſtruiert, welche die Ströme für das gerignuz machen. Jetzt ſind die erſten 250 Apparate dieſer Art in Auftrag gegeben und zum Teil ſchon fertiggeſtellt. Die Reichspoſtverwaltung will zunächſt die am ſtärkſten überlaſteten Leitungen mit dieſen Apparaten ausrüſten. In Ausſicht genommen ſind die Leitungen von Berlin nach Köln, Frankfurt a.., München, Düſſeldorf, Han⸗ nover, Bremen, Hamburg und Breslau. Immerhin wird es noch einige Zeit dauern, dis die Sache wirklich funktionſert. Baden. Aus den Beratungen des Landtags· Haushallausſchuffes. & Karlsruhe, 11. Maf. Der Haushaltausſchuß des Jandtags erörterte bei der Beratung der Anforderungen für das Unterrichtsminiſterium die Angelegenheit des Hauptlehters Kunz in Böhrental, wozu von Regterungsſeite mitgeteilt wurde, daß Kunz ſeinen Dienſt aus eigener Machtpollkommenheit aufgegeben und als Anhänger der Kommuniſten in Ner bugs bei den dortigen Vorgängen mitgewirkt Habe. Durch ein Schrei⸗ en des Prof. erger an das Minkſterium habe dieſer die Verant⸗ wortung für den Aufenthalt des Hauptlehrers Kunz in Freiburg über⸗ nommen. In der Debatte ſtießen die Anſichten der Zentrumsredner und der ſozialdemokratiſchen Abgeordneten ſcharf aufeinander. Von demo⸗ ſuchen. 91 wurde betont, es ſei Sache der zuſtändigen Behörde zu unter⸗ uchen, ob im borliege.— neber den zukünftigen Schulbeginn teilte der Unterrichts⸗ 7 0 ahr an Oſtern beginnen 5 Bet den Frauenarbeits⸗ und Haus⸗ Schuljahr an Oſtrn beginnen ſoll. Bei den Frauenarbeits⸗ und Haus⸗ ee wurde don einem demokratiſchen Redner angeregt, die 5 en elchrerinnen möchten ſich mehr dem praktiſchen Studium zu⸗ enden. E . Achern, 12. Mai Eine hier abgehaltene von etwa 40 Vertretern beſuchte Tagung der Schüler der höheren Schulen Badens hat faſt ein⸗ ſtimmig den Er 75 des Minfſteriumz des Kultus und Unterrichts über die Aahien da de 5 401. uß mit dem Sitz in Freiburg gewä er die Geſamtheit der ba⸗ diſchen Schüler vertreten ſul. 8 aeng Pfalz. Die Regelung der Obſtverſorgung. Nenſtadt d. d.., 1u. Mal.(W..) Der Wirtſchaftsausſchuß der Pfalz beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit der Obſt⸗ nerſorgung der Pfalz. Neben dem Verlreter der Regierung und Sachverſtändigen wohnte Regierungsaſſeſſor Wagler⸗München von der Baxeriſchen Landesſtelle für Obſt und Gemüſe der Beſprechung bel. Die Oöſterzeuzer, ſowie die Obſthändler verlangten vollſtän⸗ dige Freigabe des Obſtes innerhalb des Deutſchen Reiches, damit der freie Handel wieder in ſeine alten Rechte eingeſetzt werde. Der Bertreter der Bayeriſchen Landesſtelle teilte mit, daß für Frũhobſt für dieſes Jahr keine Höchſtpreiſe feſtgeſet werden ſollen. Nach chdem Kreiswanderlehrer Stutzmann⸗ längerer Beſprechunga und na Spener die Mittellung gemacht hatte. daß die pfälziſche frlhobſt⸗ ernte ſehr reich ausfallen werde und auch die Ausſicht für das Spät⸗ obſt günſtia ſei, beſchloß der Wirtſchaftsausſchuß einſtimmig, den Verſandſcheinzwang für Obſt vorläufta aufzuheben, es bleibe aber den größeren Städten anheimgeſtellt, Antrag auf Wiedereinführung desſelben bei dem Wirtſchoftsausſchuß zu ſtellen, in welchem bei Stimmengleichheit der Regierungsvertreter die Entſcheidung hat, Cetzte Meldungen. Deutſchlands Vertreter an den Pariſer Wirtſchaftsberatungen. ABerſin, 12. Mai.(Von unſerm Berliner Bürv.) An den Wirtſchaftsberatungen in Parks, die ſetzt dort pfidgen werden ſollen, werden als Vertreter Deut ſch⸗ lands teilnehmen: Geheimrat Deutſch von der A. E.., Profeſſor Wiedfeld und Direktor Boſch vom Anilinkon⸗ zern. Die Zahl der Delegierten dürfte auf drei beſchränkt bleiben. Die Ausſchreilungen in Linz. Linz, 11. Mai.(WB.) Die Zahl der Opfer bei den ngen ſind bisher ſieben Tote, arunter drei Frauen und 21 Verwundete. Sie dürften ſich aber noch erhöhen. Zwei Volkswehrofftziere ſowie einige Gendarmen erlitten Verletzungen. Durch eugenausſagen iſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß zuerſt aus den Reihen der Demonſtranten geſchoſſen worden iſt. Nach 11 Uhr nachts ereignete ſich kein Zwiſchenfall mehr. Einige Haupträdels⸗ führer wurden verhaftet. Als einer der Hauptſchuldigen am Blutvergießen wird ein aus München hierher geflohener Kommuniſt bezeichnet. Die Ausſtände in Frankreich. Paris, 11. Mai.(WB.) Die Lage auf den verſchiedenen Bahnhöfen iſt die gleiche geblieben. Die Arbeiter kehren in vermehrter Weiſe zur Arbeit zurück. In Paris geht der Transportverkehr normal vor ſich, dank der Hilfe der Frei⸗ willigen. Es wurden mehrere Verhaftungen wegen Ver⸗ letzung der Arbeitsfreiheit vorgenommen. Die Reglerungsfrage in Auatolien. Amſterdam, 11. Mal. Konſtantinopel: Muſtapha Kemal Paſcha erklärte in der geſetzgebenden Verſammlung in Angora, der Sultan ſei nicht der freie Herr ſeiner Entſchlüſſe. Daher beſtehe keine geſetzliche Regierung. Da es ferner unmöglich ſei, in Ana⸗ tolien eine geſetzliche Regierung zu bilden, ſchlage er vor, daß er und ſeine Kollegen von dem Komitee 0 Verteidigung der ane Rechte eine vorläufige Regierung bilden ollen. Japan ſiellt ſeine ſeindſeligen Abſichten gegenüber Rußland in Abrede. Berlin, 12. Mal.(WB.) Der japaniſche Geſchäftsträger in Berlin ſtellt die Preſſenachrichten, wonach einige japaniſche Diviſſonen in Verkleidung nach Sibirien geſandt worden ſeien, kategoriſch in Abrede. Ferner erklärte er, Japan habe weder der Sowjetregierung den Krieg erklärt, noch hege es eine dahingehende Abſicht. Eifendahnermusſtand in Jadien. Amſterdum, 11. Mal.(WB.) Die Times rnelbac uu⸗ Bombay: Der Ausſtand von 12000 Eiſendahn⸗ arbeitern auf den norbweſtlichen Eiſenbahnen in Bri Indten gibt Ankaß zur Sorge. Der Zuſtand wird vorf durch politiſche Unruhen, durch Teuerung, den Mangel an 8 und die ungehinderte Agitation alifot für das alle Kunz wegen Ausrufung der Räterepublil Hochverrat (WB.) Die Times melden aus ien ro⸗ jen itt, ar⸗ m e ſt he Er N* R u eennnn zuführung Mittwoch, den 12. Mai 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 205. Aus Staòt und gang. Der Betrieb des Murgwerkes. 5 Im Oberrheiniſchen Elektrotechniſchen Ver⸗ ein, Karl Aru he hielt kürzlich Oberingenieur Fettweis von der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues einen Vortrag übet die erſte Betriebszeit des Murgwerkes. Der Bortragende behandelte zunächſt die Betrieb sw̃ eiſe des Derkes, welches mit den Dampfkraft⸗Elektrigitätswerken der Stadt Karlsruhe, der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft in Rheinau und der Stadt Mannheim n eine mit der Spannung von 100 000 Volt betriebene Leitung verbunden iſt. Mit dieſen Werken gemeinſam wird der größte Teil von Nordbaben von Offenburg bis Zur Nordgrenze des Landes mit Strom verſorgt. Der Redner zeigte ferner an Hand von Bedarfskurven und Belaſtungsdia⸗ grammen, nach welchen Geſichtspunkten und in weſcher Weiſe die Ergeugung des vorhandenen Bedarfs an elektriſcher Energie, der in der Hauptbelaſtungszeit auf 20 000 Kilowatt ſteigt, auf das Nurgwerk und die Dampf kraftwerke verteilt wird. Den letzteren zwird die Deckung des mehr oder weniger gleich⸗ bleibenden Teiles des Bedarfs überwieſen, während das Murg⸗ werk die Deckung des ſogen. Spitzenbedarfs übernimmt. Da das Sammelbecken des Murgwerkes in ſeinem jetzigen Ausbau nur eine ſolche Größe beſitzt, um deu innerhalb eines Tages erfolgenden Waſſerzufluß aufzuſpeichern, alſo nur eine Tagesſpeicheranlage darſtellt, beſteht keine Möglichkeit, das zurzeit ſehr ſtarker Waſſer⸗ der Murg vorhandene überſchüſſige Waſſer für die * ockene Jahreszeit aufguſammeln. ringert ſich die Krafterzeugung des Murgwerks zurzeit geringen Waſſerzufluſſes und die Krafterzeugung der Dampfkraftwerke muß entſprechend geſteigert werden, eine Maßnahme, die bei der jetzigen Kohlenknappheit nicht immer in vollem Umfange durchführbar iſt, ſondern zu vorübergehenden Einſchränkungen in der Strom⸗ abgabe Veranlaſſung geben kann. Außer dem ſtändigen Zuſammenardbeiten des Murgwerkes mit den genannten e in Nordbaden erfolgt noch ein Zeitweiliges Zuſammenarbeiten mit dem Dam fkraftwerk omburg der Pfalzwerke, mit welchem das Murgwerk eben⸗ falls durch eine 100 000 Volt⸗Leitung verbunden iſt. Dieſes Zu⸗ ſammenarbeiten mit den Pfalzwerken ſpielt ſich in der Weiſe ab, daß das Murgwerk reichlichen Waſſerzufluſſes überſchüſſigen Strom, d. ſolchen Strom, für den in Nordbaden kein Bedarf vorhanden iſt, an die Pfalzwerke abgibt, während die Pfalzwerke als Gegenleiſtung Strom aus ihrem Dampfkraftwerk an das urgwerk zurzei geringen Waſſerzufluſſes liefern.— Jahre 1919 hat das N. urgwerk allein mehr als die Hälfte des!? edarfs an elektriſcher Energie in Nordbaden gedeckt. Die geſamte Stromer⸗ geugung des Murgwerkes betrug im verfloſſenen Jahre über 54 000 000 KWſt. Hätte dieſe Stromerzeugung auch noch in Dampf⸗ kraftwerken erzeugt werden müſſen, ſo wären hierzu 70 000 Ton. Kohlen, alſo im Durchſchnitt an jedem Tage nahezu 20 Eiſenbahn⸗ wagen Kohlen notwendig geweſen. Weiter ging der Vortragende auf die techniſchen Einrichtungen des Murgwerks ein. Die etriebsſicherheit der 100 000 Holt Ka⸗ lage hat ſich als außerordentlich hoch erwieſen. Den Schluß des Vortrages bildete ein Hinweis auf die Notwendigkeit der 0 ich⸗ tung einer Jahresſpeicheranlage. 8 Angeſtellten⸗Berſicherung. Nachſtehendes wird uns vom hieſigen Ortsausſchuß der Vertrauens⸗ männer der Angeſtellten⸗Verſicherung(Geſchäftsſtelle N 6, 14, Sprech⸗ ſtunden Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von—6 Uhr nachmittags) mitgeteilt: Auszug aus dem Bericht über die 28. Verwaltungsrats⸗Sitzung der Angeſtellten⸗Verſicherung am 15. Januar 1920. Aus den Verhandlungen iſt als wichtig folgendes hervorzuheben: J1. Verlegung der Reichsberſicherungsanſtalt von Ber⸗ lin. Dem Verwaltungsrat lag ein Vorſchlag vor, den Neubau eines Ver⸗ waltungsgebäudes in Nürnberg ſofort in Angriff zu nehmen. In Berlin ſind inzwiſchen, weil gar keine Möglichkeit vorhanden war, die Beamten in den beſtehenden Gebäuden unterzubringen, Baracken errichtet worden. Wenn ein Neubau entweder in Berlin oder an einem anderen Ort nicht ſofort in Angriff genommen würde, müßten noch weitere Baracken in Ber⸗ lin errichtet werden. Bei der Beratung durde darauf aufmerkſam gemacht, daß ein Neubau ein Sprung ins Dunkle ſei: er könne ſtatt vorgeſehener Mark 45 000 000.— auch Mark 90 000 000.— koſten. Außerdem würde die Verlegung ſelbſt noch ungeheure Koſten verurſachen und für die Beamten auch nicht ſo einfach ſein, wie dies ausſehe. Von anderer Seite wurde wieder betont, daß eine ſofortige Verbeſſerung der unzureichenden Büro⸗ verhältniſſe dringend eee ſei und man den Beamten auch nicht zu⸗ muten könne, jahrelang in Baracken und in den ſonſtigen gegenwärtigen uroräumen zu arbeiten, umſomehr als ſich die letzteren auf 12 Gebäude, welche räumlich ſehr weit von einander entfernt ſind, erſtrecken. Nach eingehender Beratung wurde mit 18 gegen 4 Stimmen beſchloſſen, den Bau eines Verwaltungsgebäudes ſofort in Angriff zu nehmen und weiterhin mit 13 gegen 8 Stimmen die nach einem anderen Ortabgelehnt. Somit wird alſo der Neubau, wie urſprünglich auch in Ausſicht genommen, in Berlin vorgenommen werden. 2. Abänderung des Verſicherungsgeſetzes für An⸗ geſtellte. Von Seiten der Angeſtelltenvertreter wurde angeregt, leich⸗ zeitig mit weiteren Abänderungen des Geſetzes auch die Pfennig⸗Re nerei gufzugeben u. eine Beitragserrechnung nach vollen Mark anzuſtreben. Das Direktorium lehnte dies ab, da eine ſolche Aenderung eine Verzögerung der Erledigung der gegenwärtigen Abänderungsvorlage veranlaſſen würde. eiter wurde angeregt, die Rechte derjenigen Perſonen zu wahren, die durch Ueberſchreiten der Gehaltsgrenze von Mark 7000.— vorübergehend aus der Verſicherungspflicht ausgeſchieden ſeien, nach Erhöhung der Grenze aber wieder beitragspflichtig werden würden. Geſchichtliches von der Bergſtraße. Von Karl Friedrich Guſtav Heybach⸗Eſchelbronn. J. Heidelberg liegt hinter uns. Wir ſchreiten über die Neue Brücke und wandern nach Neuen⸗ heim. Dort, wo heute das pulſierende Leben ſich abſpielt und die hachragenden Bauten ſtehen, zogen einſt römiſche Soldaten, wenn ſie über die Römerbrücke, die unweit der Jähre einſt geſtanden, ge⸗ baritten waren, und ihren Standorten im Innern Deutſchlands zu⸗ en. Da lag zum Schutze dieſer Brücke ein Kaſtell, um das ſich ſpäter eine römiſche Niederlaſſung von Handwerkern und Kaufleuten bil⸗ ete. Von hier aus zogen breite Heeresſtraßen nach allen Rich⸗ tungen, über Ladenburg führte eine Straße nach Worms a. Rh, das Neckartal entlang bis Mosbach zog eine, die dann gen Weſten ag dem Limes bei Oſterburken zu. Nach Süden war die breite Rheinſtraße, die, entlang des Gebirges führend, die Bergſtraße teß. Im Laufe der Jahrhunderte jedoch änderte ſich die Bezeich⸗ nung derart, daß man heute unter der Bergſtraße das Stück ver⸗ ſteht von Neuenheim bis zu dem vor Darmſtadt gelegenen eſſungen. „Durch die römiſchen Offizere, die meiſtens zuvor in Perſien gedient hatten, wurde nach Deutſchland der Gottesdienſt des ithras gebracht, eines Lichtgottes, den die Perſer in der Geſtalt es Feuers und der wärmeſtrahlenden Sonne verehrten. Bei usgrabungen hat man Altäre gefunden, die uns Kunde von jenen Zeiten gaben. Daß der Mithraskult in Deutſchland ungemein weit berbreitet war, beweiſt der Umſtand, daß in den meiſten Anſied⸗ lungen ſolche Altäre gefunden wurden, wie z. B. in Homburg vor der Höhe(Saolburg), bei Oſterburken und auf der Michaelskapelle bei Gundelsheim. „ Ueberragt wird Neuenheim vom Heiligenberg. Zwei Ring⸗ wälle, die noch deutlich erkennbar um den Berg laufen, aus Find⸗ lingsſteinen aufgeſchichtet, ſtammen ſchon aus keltiſchen Zeiten und geben uns Aufſchluß über ſeine Stellung im Ringen mit den ein⸗ ringenden Römern. Auch die Alemannen, die ſpäter die Gegend ölkern, benützen die Höhe als Feſtung, denn ſie haben von hier aus einen ſehr guten Ueberblick über die von den Römern be⸗ chte Rheinebene und ſind in der Lage, etwaige Angriffe leicht abzuwehren. 1 Nach langen Kämpfen muß es den Römern gelungen ſein, ſich 5 den alemanniſchen Anlagen feſtzuſetzen, denn wir finden bald zmen römiſchen Tempel zu Ehren des Merkur errichtet auf dem Nons piri, wie die Römer nach einem mächtigen Birnbaum, unter Infolgedeſſen ver⸗ S Die Prüfung dieſer An⸗ jelegenheit wurde zugeſagt und der Verwaltungsrat ſtimmte den ſonſtigen Vorſchlägen gemäß Entwurf zu. 5 8. Bewilligung der Koſten für Aufnahmeeiner ver⸗ ſicherungstechniſchen Statiſtik. Für dieſen Zweck wurden Mark 300 000.— bewilligt. 4. Errichtung einer Sparkaſſe für die Beamten der Reichsverſicherungsanſtalt. Der»Verwaltungsrat ſtimmte dem Vorſchlage, eine eingetragene Genoſſenſchaft mit als Sparkaſſe zu errichten, zu. Fünfundzwanzig Jahre in Japan. Durch den Verſailler Frieden iſt der deutſchen Miſſion in wei⸗ tem Umfange die Welt verſperrt worden, weil durch die Miſſion, auch wenn ſie alles Gewicht auf ihre religiöſe Hauptaufgabe legt, doch deutſche Sprache und Kultur und damit Liebe und Achtung für Deutſchland verbreitet werden. Das aber ſoll nicht geſchehen. Darum haben England, Frankreich und Amerika die deutſche Miſ⸗ 6 ſion, ſoweit ſie es vermochten, vernichtet und haben ihr durch den § 488 des Fere weree in ihren Beſitzungen auch für die Zukunft die Arbeit unmöglich gemacht. In China und Japan aber hat der Krieg di⸗ Bewunderung für die deutſche Tüchtigkeit nich/ zerſtört, ſondern geſteigert. Man will Freundſchaft und Verkehr mit uns, will deutſche mehr als je und will auch die deutſche Miſſion. In Japan hat der Allgem. Evang.⸗Proteſt. Miſſionsverein(Berlin W 57, Pallasſtraße 8/9) ſeine Miſſions⸗ arbeit den ganzen Krieg hindurch fortſetzen können. Sein Werk iſt auch für die Zukunft geſichert. Der Leiter dieſer einzigen deutſch⸗cvangeliſchen Miſſion in Japan, Superintendent D. E. chiller, ein Rheinländer, beging am 18. April ſein 25jähr. Miſſionarsjubiläum. Seit dem Jahre 1895 ſteht D. Schiller in Japan in geſegneter Arbeit, der erſte deutſche Japan⸗ Miſſionar, der ſo lange dort gewirkt hat. Von 1895—1900 arbei⸗ tete D. Schiller in Tokio, ſeit 1900 in Khoto, dem„Rom“ Japans, einer Stadt von 500 000 Einwohnern mit mehr als 3000 buddhiſt⸗ iſchen und ſchintoiſtiſchen Tempeln. D. Schiller hat in Kyoto zwei Chriſtengemeinden, zwei eine deutſche Abend⸗ ſchule für erwachſene Japaner, einen Frauenverein und einen gegründet. In den Städten Tſuruga, Otſu, eſe, Tojohaſchi, Oſaka und Tahara hat er unter japaniſchen Paſtoren Außenſtationen geſchaffen, er iſt der Pfarrer der Deut⸗ ſchen in Kobe und der Religionslehrer ihrer Kinder. Seit langen Jahren Dozent für deutſche Literatur an der Üniverſität Kyoto, hat er mehrere Jahre ſogar einem Vetter des Kaiſers, dem Prinzen Kuni, Unterricht erteitt. ſchen Kriege hat D. Schiller die Miſſion eſchickt geleitet, den deutſchen Kriegsgefangenen in Japan und in ibirien hat er durch Predigten und durch Liebestätigkeit gedient. Möchte D. Schiller noch lange Jahre das blühende Werk deutſch⸗ evangeliſchen Geiſtes in Japan leiten und weiter in großem Segen dort wirken. D. E. R. Ernannt wurden die Rechnungsräte Adolf Ilg und Emil Eiſelin, ſowie Oberreviſor Karl Heiligen khal bei der Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen zu Bureauvor⸗ ſtehern mit der Amtsbezeichnung Rechnun erat, Hauptkaſſierer, Rechnungsrat Feliy Spiegel bei der Gi enbahnhauptkaſſe zum Hauptkaſſenverwalter, Oberreviſor Karl Meixner bei der Eiſen⸗ bahnhauptkaſſe zum Hauptkaſſierer bei dieſer Stelle, Hauptlehrer Berthold Jörger an der Volksſchule in Langenwinkel, Amt Lahr zum Turnlehrer am Realgmynaſium 1 in Mannheim und Ver⸗ waltungsaktuar Friedrich Bechlſer beim Bezirksamt Boxberg zum Verwaltungsſekretär. cFBoſtzollſtelle. Auf Anordnung des Landesfinanzamtes Abt. II in Karlsruhe bleibt vom 13. ab an Sonn⸗ und Feier⸗ tagen die Poſtzollſtelle beim Poſtamt 2(Bahnhofsplatz) bis auf weiteres geſchloſſen. Brenuſtoffverſorgung. Bei der Ortskohlenſtelle, ſowie in den Gemeindeſekretariaten der Vororte Rheinau, Neckarau und Sandhofen und in der Zweigſtelle des Lebensmittelamtes in Wald⸗ hof werden z. Zt. Kohlenkarten ausgegeben. Wir verweiſen auf die Bekanntmachung der Ortskohlenſtelle unter dem Lebensmittel⸗ kalender. Es muß jede Familie im eigenen Intereſſe beſorgt ſein, die Kohlenkarten zur feſtgeſetzten Zeit abzuholen, da ſonſt Gefahr die demnächſt freizugebenden Kohlen nicht beziehen zu önnen. S. Kinderkagesheim auf den Rennwieſen. Am 17. Mai wird das Tagesheim auf den Rennwieſen wieder eröffnet. Im Gegenſatz zu den früheren Jahren, wo nur ſchulpflichtige Knaben und Mädchen zur Kräftigung ihrer Geſundheit vom Volksſchulrektorat dahin ent⸗ ſendet wurden, ſollen in diefem Jahre nur vorſchulpflichtige, alſo Kinder im Alter von—6 Jahren, im Tagesheim auf⸗ genommen werden. Das wird vielen Eltern ſehr willkommen ſein, denn für erholungsbedürftige Kinder in dieſem Alter auf dem Land bei Verwandten oder ſonſtwo ein Plätzchen zu finden, iſt ſehr ſchwer. Aber auch ſchon draußen im Tagesheim erholen ſich die Kinder raſch und gut. Die ſeitherigen geſundheitlichen Erfolge ſind außer⸗ ordentlich günſtige. Das iſt freilich bei der herrlichen, reinen Luft und der dreimaligen reichlichen Speiſung der Kinder aus der guten Küche, die das Tagesheim ſelbſt führt, nicht anders zu erwarten. Auch nehmen die Kinder regelmäßig richtige Sonnenbäder. Das Tagesheim wird von Schweſtern des hieſigen Mutterhauſes für Kinderſchweſtern geleitet, die gerade für die Pflege und Unterweiſung der Kleinen ausgebildet ſind. Die Abteilungen wech⸗ ſeln nach ſechswöchentlichem Aufenthalt draußen. Die Kinder aus den entfernter liegenden Stadtteilen werden vorausſichtlich durch Sonderwagen der elektriſchen Straßenbahn nach dem Rennplatz und zurück befördert. Für Selbſtzahler beträgt der Prels pro Tag und Kind drei Mark. beſchränkter Anmeldungen von Kindern zum Beſuch des Tages⸗ heims ſind ungeſäumt bei der Schularztſtelle(Altes Rathaus) zu machen. Der Vorſtand des Rennvereins aber, der wiederum Räum⸗ lichkeiten und Spielplötze den luft⸗ und ſonnebedürftigen Großſtadt⸗ kindern zur Verfügung ſtellt, erwirbt ſich damit aufs Neue den Dank aller beſorgten Eltern, deren Kinder im Tagesheim ihre Gefund⸗ heit kräftigen können. ch. Der heutige Hauptmarkt war— wie ſtels vor einem Feier⸗ tag— weniger gut beſchickt. Die ZJufuhren aus der Pfalz, ins⸗ beſondere von Schifferſtadt, waren recht gering. Sodann war auch die Bergſtraße nur wenig vertreten. die Folge war, daß nahezu ſämtliche zugeführten Waren im Preiſe eine höhere Tendenz auf⸗ wieſen und Steigerungen von 10—20 Prozent eintralen. In der 7. und 8. Morgenſtunde wurde verlangt für das Pfund Suppen⸗ ſpargel M..00—.50, ant Spargel.00—.80, Wirſhing Mark .00—.20, Spinat 60—80 Pfg., Rhabarber 60—75 Pfg., Nopffalzt (erſte Qualität) war zu M..00—.50 und Freiland⸗Kopffalat Au —80 Pfg. angeboten. Gurken waren zu—8 M. das Stück u haben, wem es bei dieſen Preiſen darnach gelüſtete. Es muß aller⸗ dings berückſichtigt werden, daß es Treibhausagurken ſind, und datz auch der Gärtner mit einer hald unerſchwinglichen Steigerung ſeiner Bedarfsartikel zu rechnen hat. Die Kaufluſt war nicht lebhaft; die Preiserhöhung für ſäintliche Waren hielt die Käufer zurück. Carotten konnte man zu M..50—.60 das Büſchel bekommen. Radieschen ſtiegen um 10 Pfg. auf 35 Pfg. das Büſchel, das vor dem Kriege um—5 Pfg. zu haben war. Weiße Rettiche waren von 70 Pfg. an zu haben und Schwarzwurzeln um M..60. Zwie⸗ beln bekam man um M..80. Knoblauch war nur wenig ange⸗ boten und koſtete M..50—.00 M. das Stück. Aepfel ſtellten ſich auf M..80 und Dürrobſt auf M..50—.00 das Pfund. Von Blumen waren Maiblumen reichlich angeboten. Es koſtete das kleine Sträußchen 20 Pfg., ein großer Strauß dagegen M..00 bis .50. Für Pfingſtroſen verlangten die Händler 40 Pfa. und für Schwertlilien 30 Pfg. das Stück. Der Strauß roten Flieders koſtete M..50, weißer Flieder dagegen M. 5 der große Strauß. Für einen Ginſterſtrauß wurden 60 Pfg. verlangt. Schneeballen waren zu M..00—.50 angeboten. Von geſchlachtetem Geflugel waren zur haben Enten zu M. 45, ein Hahn zu M. 70—75. Flußfiſche wurden mit M.—9 und Seefiſche mt M..50 pro Pfund bezahlt. Eier koſteten M..90—.00. Der Marktverkehr war träge. Das Jeſt der ſübernen Hochzeit feiert morgen Donners⸗ tag Herr Karl Neuſer mit ſeiner Ehefrau Emma geb. Krauß, wohnhaft Eichelsheimerſtr. 52. Parteinachrichten. Deukſchnafionale Bolkspartei. Mit dem geſtern in der Harmonie abgehaltenen Vo rtx ags⸗ Abend eröffnete der Ortsverein Mannheim der Deutſchnakio⸗ nalen Volkspartef den Feldzug zu den Reichstagswahlen. Die Ver⸗ ſammlung nahm bei ausgezeichnetem Beſuch einen hoffnungs⸗ frohen, zuverſichtlichen Verlauf. Redner war Staatsminiſter a. D. Dr. Düringer, M. d.., der in intereſſanten Darlegungen über ſeine Tätigkeit in der Nationalverſammlung ſprach. Nach ſeinen Ausführungen läßt ſich die Tätigkeit der Na⸗ tionalverſammlung ſachlich und techniſch in drei Abſchnitte ein⸗ teilen. Der erſte Abſchnitt umfaßt die Zeit des Zuſammentritts bis zur Fertigſtellung der Verfaſſung; der aweite Abſchnitt charak⸗ teriſiert ſich durch den Eintritt Erzbergers in das Kabinett und umfaßt die Spanne von Ende Juni bis ben⸗ Kapp⸗Putſch. Der dritte Teil ſchließt die mit Hochdruck betriebene Tätigkeit der letz⸗ ten Wochen, der letzten 14 Tage, in denen das Allernotwendigſte noch vor den Wahlen wurde, in ſich. Zu den ein⸗ zelnen Abſchnitten überleitend, betonte der Vortragende, daß wäh⸗ rend des erſten Abſchnittes das Schwergewicht der Arbeit in der S der Verfaſſung lag. Der lder an dem der precher angehört, hat faſt immer Schulter an Schulter mit der befreundeten Fraktion der Deutſchliberalen Volkspartei gearbeitet, ſodann auch mit dem Zentrum. Durch dieſe Koalition wurde, wie Redner feſtſtellt, vieles erreicht, namentlich auf dem Gebete der Kirche und Schule. Dieſe Zuſammenarbeit war umſo notwendiger, als unter den Erlaſſen der Regierung ein vollſtändiger Umſturz auf dem Gebiete der Schule zu befürchten war. Bei der Beſprechung des zweiten Abſchnitts fällte Redner fol⸗ gendes Urteil über den früheren Finangminiſter: Erzberger iſt ein Mann von großem Fleiß, graber Energie und großer Be⸗ triebſamkeit. Er wagt ſich on alles heran und miſcht ſich auch in alles hinein. Ueberall wo Erzberger für das Reich tätig war, paſſierte ein ſchweres Unglück, das immer ſo ſchlimm ausfiel, daß es überhaupt nicht hätte ſchlimmer kommen können. Der Vor⸗ tragende verweiſt dabei auf Erzbergers diplomatiſche Tätigkeit als Agent in Italien, Rumänien, den Verkehr mit dem Hauſe Parma, ſowie bei den Waffenſtillſtands⸗ und Friedensverhandlungen. Mit dem tiefſten Fall des deutſchen Reiches iſt der Name Erzberger unzertrennlich verbunden. Wenn ein Feldherr eine Schlacht ver⸗ liert, ſo entfernt mon ihn von ber Spitze des Heeres, weil er das Vertrauen der Truppe nicht mehr beſitzt. Erzberger aber hat mehr als eine Schlacht verloren in der er die Führung hatte, und trotz⸗ dem glaubte man in ihm den Mann gefunden zu haben, der das deutſche Volk aus ſeiner Finanznot erretten könnte. Redner ver⸗ tritt nach kurzer Beſprechung des Steuerbuketts den Standpunkt, daß ſich die Steuern zum Teil gaf nicht durchführen laſſen, weil kein geſchultes Steuerperſonal dafür vorhanden iſt. Das Reichsfinanzminiſterium in Berlin arbeitet in tauſend Büros mit einem ungeheuren Beamtenapparat, der fortgeſetzt vergrößert wird. Trotzdem aber kommen die Ausführungsperordnungen über die neuen Steuern nicht heraus. Viele Leute behaupten nun, das habe ſeinen beſonderen Grund, indem man vor den Wahlen nicht mit dem Steuerzettel kommen wolle. Den Regierungsentwurf über S dem die Germanen opferten, den Berg hießen. Von dieſem damals erbauten Tempel haben ſich noch Ueberreſte bis in unſere Zeit hin⸗ ein erhalten. In Trümmer lag der Tempel ſeit die Germanen in ungeſtümem —.5 nach Kampf und Sieg und Herrſchaft die Fremdlinge ver⸗ ſagt hatten. Dann kamen Mönche vom Kloſter Lorſch herauf auf die ſtille Höhe, die nur von Krähen umflogen war und auf welcher man das Heulen der Wölfe hin und wieder vernehmen konnte, und erbauten zum Gedächtnis des heiligen Michaels eine Baſilika, die dann in der erſten Hälfte des 11. Jahrhunderts in romaniſchem Stil er⸗ weitert und mit einer zweiten Krypta im Weſten verſehen wurde Seit nun auf der zweiten Kuppe auch eine Kirche errichtet worden war,— die Stephanskirche geheißen ward— nannte man den Berg, der ſeit vielen Jahren zuvor Abrahamsberg genannt worden war, Helligenberg. Ueber den Namen Heiligenberg weiß jedoch eine fromme Sage noch zu berichten: Hier oben fand der Abt Friedrich XI. de Kloſters Hirſau, als er ſeines Amtes entſetzt worden war eine Zufluchtsſtätte, wo er in der Verbannung lebte. Man ſah ihn nur mit ſchweren Ketten beladen einhergehen und allen Genüſſen des Lebens entſagen. Als er ſtarb war er der Gegenſtand der Bewun derung und Verehrung. Sein Grab wurde als heilige Stätte be⸗ trachtet. 5 andere Sage erzählt, auf dem Grabe dieſes Mannes hätten des Nachts brennende Kerzen geſtanden. Seit jener Zeit ſoll der Berg niemehr den Namen Abrahamsberg, ſondern Heiligenberg erhalten haben. Heute liegen die letzten Reſte der Mauerwerke dort oben auf der Höhe, umrauſcht vom grünen Wald und umrankt von der immergrünen Efeuſtaude und künden dem Wanderer, der zu ihnen emporſteigt, von vergangenen längſt verſunkenen Zeiten. Langſam ſchreiten wir herab ins Tal und kommen nach Hand⸗ ſchuhsheim, deſſen Kirchlein das älteſte Gotteshaus in der ganzen Pfalz iſt. Prachtwerke der Bildhauerei ſchmücken es. In Stein gemeiſelt zieren die Herren von Handſchuhsheim die Wände des Kirchleins. Hier in ihrer Feſte— der Tiefburg— wohnten die Herren, die ein ehrbares Geſchlecht geweſen waren, das bei Fürſten und Kaiſer wohl angeſehen war. Die Tiefhurg, die im ſpäten Mittelalter wahrſcheinlich umge⸗ baut wurde, ſtellt ein ſehr ſchönes Wahrzeichen der Baukunſt dar. Eine Zugbrücke verband den inneren Teil der Burg mit der Ringmauer, ſodaß bei einem Angriff genügende Sicherheit vor⸗ handen war. Bei den Räumungsarbeiten im 18. Jahrhundert fand man einen gepanzerten Ritter eingemauert. Es iſt wohl anzunehmen daß ſich der Erbauer in der Burg in dieſem Zuſtand beiſetzen ließ. Durch lachende Fluren auf alter Straße, die einſt Roms Ko⸗ horten ſchon geſchritten, führt der Weg nach Doſſenheim, deſſen Steininduſtrie einen mächtigen Aufſchwung genommen hat. Ein farbenprächtiges Bild bieten der dunkelgrüne Wald, die rötlichen Felsbrüche und die wogenden Kornfelder der Ebene. Das Dorf, über das wie die anderen Niederlaſſungen an der die die Kriegsfurie hinweggebrauſt iſt, bietet wenig, nur die ev. Kirche beſchauen wir, weil ſie intereſſante Steinmetzzeichen und Inſchriften trägt. Ueber dem Dörfchen liegt der Schloßberg, deſſen Kuppe die leten Trümmer einer einſt ſtolzen Feſte trägt: die Schauenburg. Schon im 12. Jahrhundert war ſie bewohnt von den Herren von Schauenburg, die Lehensträger des Kloſters Lorſch geweſen. Ein kleiner Ringwall, der heute noch erhalten iſt, bildete die Grundlage u einer ſog. Wallburg, die im 12. und 13. Jahrhundert zu einer Feudalbmg umgebaut wurde. Die Lage der Burg war militäriſch ungemein wertvoll, beherrſchte ſie doch die ganze Ebene und die Zugänge nach Heidelberg, ſodaß Friedrich der Siegreiche, der mit den Herren von Schauenburg in Fehde lag, nach ihrer Niederlage die Burg niederreißen ließ. Den Sieg feiert heute noch ein da⸗ mals errichteter Stein, der aber heute ganz von Moos über⸗ wuchert iſt. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. CTheaternachricht. Das Schauſpiel„Frauenopfer“ von Georg Kaiſer, das als nächſte Neuheit im Nationaltheater vorbereitet wird, wird von Fritz Wendhauſen in Szene geſetzt.— Am nächſten Sonntaa findet als 11. Vormittagsaufführung(6. in Miete) eine Vorſtellung des„Beſtraften Brudermordes“(des Üp⸗ Hamlet, wie ihn die wandernden Theatertruppen des 17. Jahrhun⸗ derts ſpielten ſtatt. Die Darſteller ſind Studenten und Studen⸗ tinnen des i gterwiſſenſchaftlichen Seminars in Frankfurt a. M. Die Veranſtaltung wird von Dr. Pfeiffer⸗Belli(Frankfurt) geleitet. — Im Neuen Theater wird z Zt. der Schwank„Jwanasein⸗ quartierung“ von Ffranz Arnold und Ernſt Bach vorbereitet. Die Erſtaufführung findet vorausſichtlich am Sonntaa. 23. ds Mis ſtatt.— Die heutige Aufführung von Wedekinds„Liebestrank im Nationaltheater beginnt um 7 Uhr.— Morgen(Himmelfahrts⸗ tag) geht im Nationaltheater Lortzings Oper„Jar und Zim⸗ mermann“ außer Miete zu mittleren Preiſen. und im Neuen Theater die Kindertragödie“ von Karl Schönberr in Szene Hochſchule für muſik in Mannheim. Es iſt der Anſtalts⸗ leitung gelungen, an Stelle des verſtorbenen Geſangslehrers Georg Keller in dem Konzert⸗ und Oratorienſänger Hermann Gauſche eine hervorragende Lehrkraft für das Geſangsfach zu gewinnen. Gauſche war bisher am Städtiſchen Konſervatorium in — e ——— — — J. Sefte. Nr. 205. 0 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miftag⸗Ausgabe.) — Mittwoch, den 12. Mai 1920. das Reichsabgabengeſetz bezeichnete der Rednar als ein Polizeigeſetz ſchummſter Sorte. Erſt durch das Eingreifen der Nechtsparteien ſind die notwendigen Rechtsgarantien in dieſes Geſetz hineingekommen. Die beiden Rachtsparteien haben bei den Steuerberatungen unausgeſetzt verlangt, daß insbeſondere volks⸗ wirtſchaftliche Geſichtspunkte maßgebend ſein ſollen und nicht rein fiskaliſche. Dieſem Vorlangen wurde aper nicht entſprochen. Nun ſtellt ſich heraus, daß trotz der großen Finanzreform die erſtrebte Bilanzierung des Etats doch nicht erreicht werde. Das Reichs⸗ notopfer, für deſſen Begahlung 30 Jahre vorgeſehen ſind, ſoll komprimiert werden, alſo in kürzerer Friſt zur Erhebung ge⸗ langen. Eine neue Steuer, die Mietſteu er, wurde noch in den letzten Tagen unter dem verſchämten Titel einer Baukoſten⸗ gusgleichsſteuer eingebracht. Die Vorlage wurde aber nicht mehr berahſchiedet. Stattf daß man zur alten Einfachheit uid Sparſam⸗ keit zurückkehrt werden neue Poſten, neue Reſſorts, neue Mini⸗ kerien geſchaffen und trotzdem herrſchen heilloſe Zuſtände. Der Ruf nach einer ſtarken Regierung erſchallt überall! Die berkehrte Politik der Regierung iſt die tiefere Urſache, daß der borhandene Hochſpannung ſich entlud und daß es zum Kapp⸗Putſch kam, den die Deutſchnationale Volkspartei aufs ſchärfſte verurteilt. Im zweften Teil ſeines Vortrages behandelte Redner das Ver⸗ hältnis der Deutſchnationalen Volkspartei zu den anderen Par⸗ teten. Der Vortragende berichtete zunächſt über ſeine Bemühungen hetr. eines Zuſammenſchlu ſſes der beiden Rechks⸗ garteien. Von den Mehcheltspatkeien ſtehe das Zentrum der Volkspartei am nächſten. Die Demokratiſche Part ei habe bollſtändig verſagt in der Aufgabe, die Intereſſen des Bürgertums in der Kbalition zur Geltung zu bringen. Die Führer der So⸗ ztialdemokratie ſtehen zu. 5 unter dem Terror der Maſſen. Nach viel rückſichtsloſer bed enen ſich die Unabhän gise n dieſer Politik. Dieſe Partei ſteht jenſeits von gut und böſe, Bei der Betonung der Grundſätze der Deutſchnationalen Volkspartei kon⸗ ſtatierte der Sprecher, daß die Partei ke ne antiſemitiſche Partei iſt. Eine antiſemitiſche Welle geht durch das ganze deutſche Volk, und ſie iſt durchaus keine unſerer Partei, denn ihre Ein⸗ wirkungen machen ſich in jeder Partei bemerkbar. Jeder gerecht denkende Israclit kann die Programmpunkte der Deutſchnationalen Volkspartei unterſchreiben. Der Vorſitzende, Herr Rechtsanwalt Dr. Neubauexr, der die VBerſammlung eröffnet hatte, dankte dem Redner, der durch ſtarken Beifall ausgezeichnet wurde, und erklärte alsdann, da keine Aus⸗ ſprache gewünſcht wurde, die vecht bemerkenswert verlaufene 80 ſammlung für beendet. Deulſche(liberale) Volfsparkei. Wir weiſen nochmals auf den heute abend 8 Uhr im großen Saale der Harmonie, D 2, 6, ſtattfindenden öffentlichen Vortrag des Herrn Dr. Seitz, ehemaligen Gouverneurs von Kamerun und .⸗Südweſtafrika und Vorſitzender der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, üer die Bedeutung der Kolonialwirtſchaft für Deutſchlands Zukunft, hin. Der Name des Redners, der ein Kind unſerer engeren Heimat iſt(er iſt in Seckenheim ge⸗ boren), läßt auf einen lehrreichen Abend hoffen. Am Montag abend ſprach im großen Saale der„Harmonie“ in einer Frauenverſammlung Frau Anna Hübner cus Darmſtadt über das Thema„Die ethiſche und volitiſche Bedeutung der Frau“. Die Rednerin ſtellte in von tiefem Ernſte durchbrungenen Ausführungen als erſte und ſchönſte Aufgabe Der Frau hin, Hüterin des Herdes und Hauſes und Erzieherin der Kinder, Führerin der Jugend, des kommenden Geſchlechtes zu ſein, und zwar nicht durch bloßes Vorreden, ſondern durch muſter⸗ gültiges Vorleben Aber auch am öffentlichen Leben müſſe die Frau ſetzt tälig teilnehmen, wenn ſie auch vielfach durch die überraſche Politiſterung noch nicht darauf eingeſtellt ſei, unmittelbar durch Rebernahme von öffentlichen Aemtern und zwar mehr in größeren Gemeinden als in kleineren, und mittelbar durch das Auf⸗ zütteln mancher ihrer Männer aus der Gleichgültigkeit politiſchen Dingen gegenüber. Nie aber dürfe die Frau einen Mann von einem für ihn geeigneten Platz verdrüngen und ſtets müſſe ſie auch im öffentlichen Leben die ihr eigene ethiſche Würde wabren. ie Vorſitzende der Frauengruvpe, Frl. Dr. Bernays, ging danm ihrer bekonnten klaren, ſachlichen und anziehenden Art noch beſonders auf die Stellung der berufstätigen Frauen ein; ſie forderten im öffentlichen Leben beſonders für bie Frau mehr Liberalismus, weniger Schematiſierung, volle Berückſichtigung der Individualität. Vereinsnachrichten. Skanwerke am Nil. Im Badiſchen Architekten⸗ und Ingenieurverein, Unterrheiniſcher Bezirk und im Architekten⸗ und Ingenileurverein Mann⸗ Vererſcuſt gerr Vrb ſprach dieſer Tage vor zahlreicher örerſchaft Herr Prof. Heinikel⸗Mannheim über„Stau⸗ Werke am Nil“, Der Redner betonte zunächſt die Eigenart des Stromes und ſchilderte dann an Hand zahlreicher Lichtbilder die nf Stauwerke und ihren großen Einfluß auf das Gedeihen egyptens. Am Nil iſt freilich Energiegewinnung und Großſchiff⸗ fahrt Nebenſache. Es kommt einzig und allein auf ausgiebige Be⸗ wäſſerung der Felder an. Man ſaßh die Schleuſenbrücke von Ka⸗ Uinb bei Kairo. Sie regelt in Verbindung mit dem Damm bei Zifte die eeeee des geſamten Nildeltas mit ſeinen wertvollen aumwollanlagen. Das Fagumgebiet bezieht das Waſſer aus dem uralten Joſefskanal, den unmittelbar das Stau⸗ werk pon Sint beeinflußt. Ein Bild des Dammes von Esne zelgte, 22 Zirkus“ bleibt nur no wie der angeſchwollene trübe Nil durch die offenen Schleuſentore ſchäumt und toſt. Das Stauwerk oberhalb Aſſuan ſpeichert bei einer Länge von zwei Kilometer und einer Stauhöhe von 27 Meter über zwei Milliarden Kubikmeter Waſſer auf, die nach Bedarf all⸗ mählich abgegeben werden. Der Damm übertrifft an Größe alle derartigen Bauten der Erde. Er wurde als ſolcher der Edeltal⸗ ſperre anſchaulich gegenübergeſtellt, die ihrerſeits die größte Euro⸗ pas iſt. Der Stauſee des Dammes bei Aſſuan konnte nicht gezeigt werden, wohl aber die Steigwaſſerlinien an den Felſen der Wild⸗ nis und am Tempel der Inſel Pylae. Reicher Beifall belohnte den Redner für ſeinen intereſſanten, von ſelbſtaufgenommenen Licht⸗ bildern begleiteten Vortrag. Die Landeskirchl. Vereinigung, Ortsgruppe Mannheim, ver⸗ anſtaltet am Freitag den 14. Mai im Kaſinoſaal, R 1, 1, einen Vortragsabend, an dem Herr Stadtvikar Lic. Knevels ſprechen wird über: Religiöſe Lyrik des 19. Jahrhunderts. Gäſte ſind will⸗ kommen.(Siehe Anzeige.) Spielplan des Fational-HTheaters Neues Theater 1 82 1 5 Mai5A Vorstellung 2 Vorstellung 1 12. M. 44c Der Liebestrank 7 18. D. f..] Zer und Zimmermann 5612 Kindertragödie 7 14. F. 43 BDie Braut von Messina 7 18. 8. 48 C Der Rosenkavalier 6 16. S. Vormitt.-Aufführ. in Miete Der bestratte Brudermordii½ Cavalleria rusticana alazzo Vergnügungen. Friedrichspark. In den letzten Tagen iſt erfreulicher Weiſe die Tagestemperatur weſentlich höher geſtiegen, ſodaß ein Ver⸗ wellen im Frelen zur großen Annehmlichkeit geworden iſt. Infolge⸗ deſſen können die von der Parkdirektion für morgen und über⸗ maorgen angezeigten Konzerte ſedenfalls im Freien ſtattfinden. Für heute Mittwoch iſt ein Nachmittag⸗ und für Don⸗ nerstag(Himmelfahrt) ein Rachmitta a⸗ und ein Abend⸗ Konzert vorgeſehen, zu denen Herr Kapellmeiſter Becker Pro⸗ gramme mit bellebten volkstümlichen Stücken zum Vortrage bringen wird. Künſtler healer„ 16. S. 44 A Willt's Frau 7 ollo“. Die Operette„Die Dame vom bis einſchl. Donnerstag auf dem Spiel⸗ plan. Ab Freitag folgt die Neueinſtudierung der Operette „Schwarzwaldmädel“ von Auguſt Neidhart, Muſik von Leon Jeſſel. Die Hauptpartien ſind beſetzt mit den Damen Fritzi Sappe, Gerta Breé, den Herren Hermann Feiner, Julius Twerdy, Rudolf Rudolfi, Leo Wanchis. Die Splelleitung und die Einſtudie⸗ rung der Tänze hat Herr Oberſpielleiter Hermann Feiner, die muſi⸗ kaliſche Leitung Herr Kapellmeiſter Kurt Schwarzloſe. nUeber einen heiteren Abend, den Jrene Eden und Alfred Landorßg dieſer Tage in Wies baden veranſtalteten, ber ſchtet das„Wiesbadener Tageblatt“:„Ein für geſtern Abend im großen Saal des Kurhauſes veranſtalteter heiterer Abend brachte gwei beachtungswürdige Künſtler, Jrene Eden und Landory unter Mit⸗ wirkung von 4 Vallettänzerinnen, bvom Mannheimer Nationaltheater. Lieder, Ehanſons, änze uid Tangparodien, in ſorgfältiger Auswahl und unter glüglicher Vermeidung der für ſolche Veranſtaltungen allgemeinen üblichen marktgängigen Vor⸗ träge wechſelten in bunter Reihenfolge ab und boten den zahl⸗ reich erſchienenen Zuhörern dankbar aufgenommene Unterhaltung. Fastanter vene Eden beſitzt recht umfangreiche ſtimmliche und arſtelleriſche Qual täten, die ſie ſehr vorteilhaft zum Ausdruck zu kringen weiß. Ihre liebenswürdige Vortragskunſt, der durch wiederholten Koſtümwechſel jeweils eine beſondere Note wurde, bewährte ſich ſowohl in den Liederdarbietungen als auch im Geſangs⸗ und Tanzduetten mit Herrn Landory. err Lan⸗ dory ſelbſt iſt ein Chanſonier von der Art, die allein ein Publ kum für einen ganzen Abend unterhalten kann. Seine ſympathiſche Stimme nimmt ſofort für ihn ein. Dabei hat er Ausdruck und umor und weiß ſich doch in glücklicher Weiſe fre zuhalten von ebertreibungen, auch wenn er komiſch bis zum Grotesken wirkt. Einige Tanzvorführungen der ſchon erwähnken Ballettdamen er⸗ änzen das 5 das nach jeder Nummer durch reichen Bei⸗ kaige eer und durch mehrere Zugaben erweitert werden mußte.“ Dder Kampf gegen Schleichhandel und Schiebertum. * Karlsruhe, 12. Mai. Wegen Salvarſanſchmuggels wurden hier ein Chemiker, ein Elektrotechniker und ein Kaufmann verhaftet und bei ihnen Salvarſan im Wert von 30 000 Mark be⸗ ſchlagnahmt. 5 *Pforzheim, 6. Mai. Am 21. April wurden durch Kontroll⸗ beamte des Landespreisamtes dem Milchhändler Karl Heinrich Kruſt von Oeſchelbronn(Amt Pforzheim) 276 Pfund Weißmehl, 200 Pfund Schwarzmehl, 74 Pfund Schweinefleiſch und 188 Pfund Ochſenfleiſch beſchlagnahmt, die er von einem Unbekannten auf ſeinen Milchwagen geladen erhalten haben will, mit der aibee ie Lebensmittel im Gaſthaus„zum grünen Hof“ in Pforzheim abzuliefern. Der Inhaber dieſer Wirtſchaft will von dieſer Sache nichts wiſſen. Die Angelegenheit wurde zur Weiterbehandlung der Staatsanwaltſchaft übergeben. arr Straßburg unter Hans Pfitzner, der ihn ſofort bei ſeinem Amts⸗ antritt als erſten Geſangslehrer an die ſeiner Leitung unterſtellte Anſtalt berief, mit größtem Erfolge tätig und verfügt über eine langlährige und reiche Erfahrung auf dem Gebiete der Stimm⸗ hildung. Während ſeiner Lehrtätigkeit in Straßburg hat Hermann Gauſche eine ganze Reihe namhafter Sänger und Sängerinnen für Bühne und Konzertſaal ausgebildet, von denen nur die nachſtehen⸗ den Erwähnung finden mögen: Kammerſänger Karl Braun, der bekannte, z. Zk. an der Metropolitan⸗Oper Newyork wirkende Baſſiſt; Hans Heinz Wunderlich, Heldenbariton an der National⸗ oper in München;: Elſe Betz, 1. Soubrette am Nationaltheater Stuttgart: K. Rösner, Heldentenor am Stadttheater Riga. Herm. Gauſche, der auch an der, dem Inſtitut angegliederten, unter der Oberleitung von Kapellmeiſter Felix Lederer ſtehenden Opern⸗ ſchule des Nationaltheaters in Mannheim als Stimmbildner wirken wird, nimmt ſeine Unterrichtstätigkeit an den beiden Anſtalten am 15. Mai auf. Tan:abend Hannelore Ziegler. Der heutige erſte Tanzabend Hannelore Ziegler beginnt um halb 8 Uhr. Karten ſind für dieſen Abend nicht mehr zu haben. Für den zweiten Abend am Freitag ſteßen noch in beſchränkter Anzahl Karten zur Verfüaung. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß heute die roten Karten zum Ein⸗ tritt herechtigen. Baoͤiſche Kunſtnachrichten. Schefſelfeler in Karlsruhe. Kurz vor Ausbruch des Kriege⸗ hatte man damit begonnen, das Andenken Scheffels, des bedeu⸗ tendſten Dichters unſerer Stapt und des badiſchen Landes, durch eine FTeier zu eßren, die alljährlich an einem Maiſonntage vor dem Scheffeldenkmal ſtattfinden ſoll. Während des Krieges ſah man ab davon, dieſe Gedächtnisfeier zu veranſtalten. Heute vormittag wurde nun zum erſten Mal wieder in der früher geplanten Weiſe vor dem Scheffelderkmal dem Genius des heimiſchen Dichters gehul⸗ Ligt. Die Feſtanſprache hielt Chefredakteur Her zog. Frau o. Freydorf, eine der wenigen Ueberlebenden aus dem Scheffel⸗ trug mit friſcher Petonung ein Mailied vor, das der Dichter dor 51 Jahren ihe in einem Brieſe gewidmet bat. Der Männer⸗ geſangperein„Concordia“ ſtenerte mehrere woßlgelungene Chöre Uuter der ſicheren Leitung ſeines Pieigenten, Herrn Vechner, bei. Die Veranftaltung war ſehe ſtark deſucht, die Stadt war durch Oderbürgermotſter Dr. Fenter und Stadtrat Reiff vertreten, die vier unſerer Techniſchen Hochſchulen batten ebenfalls en Eine neue Galerie in Baden-Baden. In Anweſenheit eines guußen geladenen Kreiſes wurde letzten Freitag das hiſtoriſch be⸗ Deut ſame is Sto als Galerie für u Antan Node und Kunſtgewerbe eröffnet. In zwei Fülle erleſenſter Kunſtwerke aller Zeiten in ſtilgerecht eingerichte⸗ ten Moderäumen ausgeſtellt. Ein Leſezimmer bietet einen Ueber⸗ blick über die deutſche Buchgewerbekultur. Ein graphiſches Ka⸗ binett vermittelt die Leiſtungen der Schwarz⸗Weiß⸗Kultur. Auf eine Anſprache des künſtleriſchen Leiters des Unternehmeng, Archi⸗ tekten E. Friedmann antwortete Oberbürgermeiſter Fieſer, indem er auf die Beſonderheit der Galerie hinwies, die nicht nur geſchäft⸗ lichen, ſondern in weitem Maße auch kulturellen Zwecken diene. Münchner Theater. Bei der letzten Sonntags⸗Matinee in den„Münchner Kammer⸗ ſvielen“ gelangte ein ſehr luſtiger Einakter„Erika im Zwelfel“ zur Uraufführung. Sein Verfaſſer iſt der junge Münchner Fer⸗ dinand Kahn, der in dieſem Jahre mit mehreren Werken an die Oeffentlichkeit treten wird. Mit ihm ſchrieb ja Ludwig Heller, der im vorigen Herbſt verſtorbene Luſtſpieldichter, ſein letztes Stück „Die alten Jünglinge“.„Erika im Zwelfel“ behandelt die Figur des Gentleman⸗Verbrechers auf eigene und luſtige Art: In dem Hotel, in dem Baron Fredy zu einem Schäferſtündchen abgeſtiegen iſt, treibt Lupu, Fredys entarteter Zwillingsbruder ſein Unweſen. Nach vielen mißglückten Verhaftungen glaubt der Kriminalbeamte endlich den richtigen Lupu gefaßt zu haben. Wir wiſſen nicht, ob der Hüter des Geſetzes ſich irrt oder nicht. Wir ſahen bald Lupu, bald Fredy auf der Bühne: Fliehend oder ſchimofend oder lieb⸗ koſend. Und wir ſind mit Erika im Zweifel darüber, ob der, der ſchließlich im Pyſama gemütlich im Alkoven ſitzt, Lupu iſt oder der geliebte Fredy. Aber aunch Erikc vertagt die genaue Unterſuchung auf den nächſten Morgen. Dieer Skeich wurde von Forſter⸗ Larinaga und der ſchönen Magda Simon mit ebenſo viel Grazie, darſtelleriſcher Ueberlegenheit und Laune wie in Unkenntnis des Tertes geſpielt. So gab es leider bisweilen tote Punkte und Ver⸗ haſpelungen.— Das Publikum amüſierte ſich köſtlich und rief ſchließlich den Verfaſſer. Im„Volkstheater“ hatte Bachs und Arnolds neuer Schwank „Iwangseinquartierung“ ſtarken Erfolg. Das Stück macht ſich mit alten Schwankmit eln über die„neue Zeit“ und ihre Miſeren luſtig. Ten Erfolg entſchied Here Lantzſch, deſſen große Komik und mimiſche Kunſt nach dem Kino⸗Kurbelkaſten geradezu ſchreit. Munchen verliert in, dieſem Jahre eſne Anzahl ſeiner beſten darſtelleriſchen Künſtler. Annemarſe Selde iſt an die Berltner Nationaltheater gegangen, Albert Steinrück hat, wie bekannt iſt, 77 Vertrag— 5 4.—5 o ch, un er rakterkomiker, ve 5 Kürner⸗Biihne mit dam Burgtheater. Todesnachrichten. und 2 Im Alter von 61 ied kurzer Krankheit eee eeee e Aus dem TLande. §) Pforzheim. 11. Mai. Eine ſchwere Bluttat iſt geſtern hier verübt worden. Der auf der Gemarkunaslinie Pforzheim⸗ Eutingen wohnende Gärtner Gottlob Berner, ein 65 Jahre alter Mann, hat ſeine 71jährige Ehefrau bei der Gartenarbeit mit einem Karſt plötzlich ohne ſegliche äußerlich erkennbare Urſache er⸗ ſchlagen. Dann ging er nach Pforzheim, wo er inzwiſchen feſt⸗ genommen wurde. Der Mann iſt früher ſchon einmal in einer Irrenanſtalt untergebracht geweſen und man alaubt. daß er die Tat, die er ohne weiteres einräumte, in einem Zuſtande geiſtiger Umnachtuna begangen hat. X& Lahr, 11. Mai. Ein Mordverſuch und Selbſtmord haben ſich am Samstag hier zugetragen. Der 36jährige Modell⸗ zeichner Ph. Honig, Vater mehrerer Kinder, hatte mit der 26⸗ jährigen Marg. Lütty, die ihn ledig wähnte, die Ehe eingegangen. Wegen Bigamie war Honig nun kürzlich von der Freiburger Strafkammer zu 1½ Jahren Gefängnis verurteilt worden, aber auf freiem Fuß belaſſen. Er erſchien nun vor der Wohnung der Lütty, trat die Küchentüre ein und ſchoß ſofort auf die Frau, die lebens⸗ gefährlich verletzt wurde. Eme zweite Kugel ſagte ſich Honig in die Bruſt und war ſofort tot. 5 0 RAheinhaufen, 5. Mal. Der 6ſährine Knabe des Rheinbau⸗ arbeiters Karl Hambſch IV. fand in einem Nachbarhauſe ein ge⸗ ladenes Flobertgewehr. Er machte ſich daran zu ſchaffen. Der Schuß gina los und traf das Kind ſo unglücklich in den Kopf, daß es ſofort tot mar. * Brigach bei Villingen, 6. Mai. Hier wurde feſtgeſtellt, daß die Maul- und Klauenſeuche durch Einſtellſchweine aus Norddeutſch⸗ land eingeſchleppt worden iſt. Sportliche Rundſchau. Die ſonntägigen Fußballweitkämpfe. .⸗Kl. o8 Lindenhof— Viktoria Feudenheim 22. Ein erfreulicher haben unzweifelhaft die Pokalfpiele ebracht dadurch, daß den.⸗Vereinen Gelegenheit gegeben wird, in Spie⸗ 755 mit Liga⸗Mannſchaften ihre Kräfte zu meſſen und vor allem ihre Spiel⸗ u bervollkommnen. Neben dieſen Pokalſpielen können aber auch rivatſpiele den ſportlichen Verkehr zwiſchen Liga⸗ und A⸗ bezw.-Klaſſe fördern und in dieſer Beziehung iſt unſtreitig dem und tüchtigen.⸗Kl. Lindenhof 08 das Verdienſt Manpdeider er hier bähnbrechend und vorbildlich vorangeht. Der Mannheimer un Zudwigshafener Phönix ſowie Viktoria Feudenheim haben bereits erfahren, daß ſie ſich nicht zu ſcheuen brauchen, mit guter A⸗Klaſſe Wettſpiele abzu⸗ ſchließen. Ferner konnte Feudenheim vor vier Wochen gegen Lindenhof einen:0⸗Sieg erringen. mußte aber beim Rückſpiel erkennen, daß eine erſatzgeſchwächſe Ligamannſchaft ſich äußerſt anzuſtrengen hat, um einiger⸗ maßen günſtig abzuſchneiden. Das angenehmſte Merkmal des von Herrn Blaut⸗V. f. R. Mannheim in bekannt umſichtiger und einwandfreier — geleiteten Spieles war die Fairneß, mit der das Treffen durchgeführt wurde. nuten ſich zunächſt keine der Parteien recht 55 Bei beiden Mannſchaften macht ſich hauptſächlich der Erſatz im Sturm bemerkbar. Beſonders Jöſt bei Lindenhof kann den noch ſchonungsbedürftigen Alt⸗ mann nicht erſetzen. Energiſche Läufe der Flügelſtürmer beider Mann⸗ ſchaften bereiten den gegneriſchen Verteidigungen— Arbeit, jedoch wird ſete— oft allerdings im letzten Augenblick— gerettet. Eine Jlanke des Linksaußen Heacencheg erwiſcht Lipponer, der aus ſchwieriger Stel⸗ lung einen Prachtſchuß in die rechte Torecke jagt. Bei größerer Aufmerk⸗ ſamkeit des Lindenhof⸗Torhüters hätte der Schuß bei der weiten Ent⸗ fernung vielleicht gehalten werden können. Das Spiel iſt weiterhin aus⸗ eglichen. Fleiſchmann verſiebt kurz hintereinander zwei ſichere achen, die unbedingt hätten Erfolge bringen müſſen. In ſchöner Kom⸗ bination kommt 08 nach vorne, wo Jöſt in die untere rechte Torecke plaziert einſendet.:1. Bei dieſem Stande geht es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn das gleiche Bild, raſch wechſelnde re Angriffe, eine Gleichwertigkeit heider Mannſchaften zeitigend. Fleiſchmann gelingt es in feiner Weiſe die Führung für(08 zu erzielen, während Feudenheim etwa eine Viertelſtunde vor Schluß ausgleichen kann. Der Spielverlauf iſt durch das:2 wohl am beſten gekennzeichnet. Viktoria hatte ihren weitaus beſten Mann in Ueberrhein, der ſich auf dem Mittelläufer⸗Poſten großartig zurechtfand. Sehr gut war ferner Geiß als linker Läufer. Im Sturm gefielen Sipponer, 5 wie beide Flügelſtürmer. Die Verteidiger zeigten zeitweiſe ſichere Abwehr, waren aber auch oft äußerſt unſicher. Torwächter, bis auf die Gleichgültig⸗ keits⸗Periode, gut. Bei Lindenhof war neben der guten Zuſammen⸗ arbeit im Sturm die Läuferreihe als Ganzes der beſte Teil. Beſonders zu erwähnen iſt das vorteilhafte und präziſe Zuſpiel des Mittelläufers um ſeine Stürmer. Auf das Kapfſpiel iſt anſcheinend bei der Ausbildung der Mannſchaft viel Sorgfalt gelegt. Der Sturm zeigte, wie bereits exwähnt, gute Arbeit. Die Flanken der Außenſtürmer ſind exakt und rechtzeitig. Auch hier waren die Verteidiger des öfteren recht unſicher, insbeſondere müſſen ſie ſich die ſogenannten„Kerzen oder Raketen“ abgewöhnen. Wie⸗ land der Beſſere. Bei mehr Wettſpiel⸗Praxis mit beſſeren Mannſchaften wird ſich 08 bald den letzten Schliff aneignen. R. Spiele der B· und-Alaſſe: Hertha 1 Maunheim— Revidia 1900 Ludwigshaſen I. 220. Hertha war als Gaſt nach Ludwigshafen geladen und trat mit fü Erſatzleuten an. Aber trotzalledem konnte Hertha in dieſem Freundſchafts⸗ ſpiel einen ſchönen Erfolg erringen. Durch ſchönes Zuſammenſpiel war Hertha ſtets überlegen. Durch Ludäſcher konnte das erſte und durch Schnei⸗ der das zweite Tor erzielt werden. Viktoria Wallſtadt— Fortuna 1——:1. Beide Mannſchaften trafen ſich in der Pokalrunde der C⸗Klaſſe vor einer großen Zuſchauermenge und führten einen ſehr ſpannenden Kampf vor. Wallſtadt übernahm kurz vor Halbzeit durch einen Eckball dießührung. Dem Halblinken von Wallſtadt gelang es gleich nach Halbzeit, das zweile Tor zu erzielen. Durch mächtige Anſtrengung hatte Hed esheim in der 25. Minute auch einen Treffer zu verzeichnen und wollte nun mit aller Ge⸗ walt den Ausgleich herbeiführen. Wallſtadt war jedoch überlegen, konnte in der 35. Minute nochmals zum Schuß kommen und ſomit einen Sieg 5:1 über Heddesheim davontragen. Zweite Mannſchaft:3(Halbzeit 229J. 8 Maunheimer Fußballgeſenſchaft Jaftt 1888 Maunheim⸗ 5 0f 4 Da die Sportplatzanlagen der M..⸗G. 1913 hinter der Leſſingſchule noch nicht fertiggeſtellt ſind, ſo überließ Sportelub Hertha dieſem Verein in ſreunbſchaftlicher 7 zur obigen Spieles ſeinen Platz. Das intereſſante Spiel kam vor einer za diees Zuſchauermenge zum Austrag. In der 31. Minute konnte 1913 das erſte Tor erzielen und ſo wurden mit:0 die Seiten gewechſelt. 1888 legte nun ein ſehr ſcharfes Tempo ein und konnte durch einen ſchön getretenen Eckball den Ausgleich 1913 war aber ſtark überlegen und ſo vermochte die Turner⸗ lf nicht mehr in die gegneriſche Spielhälfte zu gelangen. 1918 konnte in⸗ folge ſeiner Ueberlegenheit noch drei weitere Erfolge verzeichnen und ſo endete dieſes Spiel mit:1 für M..⸗G 1918. 1210 Schiedsrichter Hecht vom Sport⸗ und Turnverein 1877 Mannheim⸗Waldhof leitete mit großer Energie das Spiel, wodurch es auch dieſen fairen Verlauf nahm. Dieſer M. 1919 an die Spitze der C⸗Klaſſe. Auf die weiteren Reſultate dieſer Mannſchaft darf man geſpannt ſein. Die zweite Mann⸗ ſchaft von M..⸗G. 1913 ſiegte mit 31. U. V. f..⸗Sportplatz bei der Eichbaumbrauerei. 115 nachmitt 6. Uhr ſtehen ſich im Kampf um das Mannheimer Silberſchif die Ligamannſchaften des.⸗C. Phönix und des Vereins für Raſen⸗ ſpiele gegenüber. Da die Begegnungen dieſer Mannſchaften in der ver⸗ floſſenen Spielzeit ſehr hartnäckig waren, wird es auch diesmal einen intereſſanten Verlauf geben, der bei der kompletten Aufſtenung geſichert iſt. Allgemeines. 8 sx. Der Bayriſche Laudesverband für Leibesübungen, der 5 755 gegründet wurde, umfaßt 34 Korporationen mit 253 gliedern. Pferderennen. * Grunewald, 11. Mai. Weſtend⸗Rennen. Lehrlingsreiten. 12 000 Mark. 1200 Meter. 1. Döberitz(Ngeſſig), 2. Gratulation, 3. Hourka. Unplaziert: Möve II, Quantz, Satray, Sybille, Plosca(reiterlos), Pruna, Oſipaoniea. Tot.: 63:10; 23, 39, 27:10.— Bajozzo⸗Rennen. 12 000 Mark. 1600 Meter. 1. Caliari(Raſtenberger), 2. Moritz, 8. Elſaß. Unplaziert: Bluff, Nadina, Mimoſe, Sonnenburg, Reeder. Tot.: 18:10; 12, 12, 15:10.— Etder⸗Ausgleich. 16 000 Mark. 2000 Meter. l. Armenier ruſſch 2. Helgnaſz 8. Carlsminde. Unplaziert: Rübe⸗ zahl, Spartaner, Gral, Lueiſer, Maſoratsherr, Sperber, + Finn⸗ mark, Ee Tot. 88:10; 86, 27 31:10.— Preis von Dahli 27000 Mark. 1300 Meter, 1. Friedens ärſt ecer Tannenfels, 8 Ciofliſt. Unplaziert? Endegut, Taint Ayl, ard. Tot.: 90:10; 28, 18:10.— Ponfreſina⸗Rennen. 12000 Mark. 1800 Meter. 1. Ciellenz(Jahnke), L. 3. Blumenkönigin. Unplaziert: Barbelee, Friebenstaube, Rosmaria, Moena, Beberitze(am Start ſtehen Tot.: 78:10; 10, 14, 98:10.— Edgardo⸗Ren⸗ nen. 22 000 Mark. 1600 Meter. 1, Georgtos(B. Schmidt), 2. Bannwart, 3. Tunichtgut. Pillad, Töt.: 30:10; 18, 11:10.— ieeee—.——— 1400 eei an„Kolmer 1 1* Schokal, Heideroſe, Taurns, Oberfeldherr. Tyot.::10; 13, N, 10210. Nach Anſtoß entwickelte ſich ein flotter Kampf, in deſſen erſten Mi⸗ anr cnne nnnn ele Soweit sich bis jetzt übersehen läßft, zurzeit nicht. elftwoch, den 12. Maf 1920. Mannheimer General⸗Anzelger.(Mitag⸗Ausgade.) —————2—— Handel und industrie. Portland-Cementwerke Heidelberg-Mannheim- Dem uns erst heute zugegangenen Geschäftsbericht ent- zehmen wir über das Ergebnis des abgelaufenen Geschäfts- zahres folgendes: Der erzielte Ueberschuß ohne den Vortrag zus 1917/18 von 691 979 beträst 4,13 Mill. 4 gegen.13 Mill. 4 im Vorjahre, Der Reingewinn beträgt 2 211 504 1 831 076„ i..). Der Ueberschuß wird in der Hauptsache zurückgeführt auf Konjunkturgewinn an vorhandenen Materialbeständen und darauf, daß Restausschüttungen der Verbände aus dem Jahre iot8 in das neue Geschäftsjahr fielen. Auch kam azustatten, daß im Berichtsjahre im be⸗ schränkten Umfange noch Jement nach Holland versandt und daran ein erheblicher Valutagewinn erzielt werden konnte. Im übrigen stand das ganze abgelaufene Geschäftsjahr unter dem Zeichen der Kohlennot. Die drei notdürftig im Gang Sobliebenen Werke waren zeitweise gezwungen, den Betrieb einzustellen. Immerhin konnte im ganzen noch etwa 0 Mo- nate gearbeitet werden. Bis heute konnte die Fabrikation von Tement noch nicht wieder aufgenommen werden, sodaß be- teits 4½ Monate des neuen Geschäftsjahres ohne Produk tion verstrichen sind. Die mehrfach erhöhten Zementpreise boten bei dem eingeschränkten Betrieb keinen Ausgleich. Bemerkenswert ist, daß bei der großen Nachfrage nach Zement die Hinfuhf aus det Schwelz freigegeden werden mußte. Der Schweizer Zement ist mit deutscher Kohle erzeugt. Es ist also hier die Tatsache festzustellen. daß ein Rohprodukt ins Ausland geschiekt wird, um dagegen ein damit hergestelltes Fertigfabrikat einzuführen. Per Ver- sand von Zement nach Holland mußte gegen Mitte des Jahres infolge eines Ausfuhrvetbotes der badischen Regierung ab Werk Leimen eingestellt werden, wogegen Weisenau seine Lieferungen dahin in geringem UImfange noch bis zum Herbst fortsetzen konnte. Das holländische Geschäft ist bei der Lage der Werke Leimen und Weisenau von größter Wichtigkeit. Die beiden Ziegeleien in Stuttgart waren im verflossenen Jahre infolge des Kohlenmangels wiederum zum Stilliegen verurteilt. Dagegen vermochte das Kalk- und Tonwerk in Lochhausen den Betrieb aufrecht zu erhalten und einen an- nehmbaren Ueberschuß zu erzielen. Von den Werken Nek⸗ karelz und Offenbach. deren Aktien sich sämtlich in unserem Besitz befinden. befaßte sich das Erstere mit der Erzeugung von Kalk und konnte ein gutes Ergehnis erwirtschaften, wäh⸗ rend Offenbach, nachdem es wegen Kohlenmangel die Her. stellung von Ersatzfuttermitteln aufzugeben gerwungen war. mit Verlust abschließt. Neuerdings sind die Zementfabriken als lebens wiehtise Betriebe anerkannt und zu bevorzugter Koh- lenbelieferung und auch mit größeren Mengen vorgemerkt Worden. Laut Gewinn- und Verlustrechnung werden auf die ein- zelnen Werke, insbesondere auf Immobiſien, Maschinen vnd sonstige Anlagen insgesamt 1918 Mil.&(.800 Mifl. 1..) Abgeschrieben. Die Betriebsunkosten beziffern sich auf 5,14 6. V. 3,72 Minl.. Handlungsunkosten 662 813. Verlust Zuf Eſfekten 383 275 K. Steuern.38 Minl.(i. V. 373 o0) Segenüber stehen u. a. Waren mit 11 057 Mill.(im Vorjahr 706 Mill. 4. Aus dem angeführten Gesamt-Reingewinn von 2,903 Mifl. A wird der am 18. Mai stattfindenden Generalver- sammlung eine Ges amtdividende von 10%(wie i..) Zzur Verteilung vorgeschlagen. Aus der Bilanz seien folgende Hauptziffern erwähnt: Bei noch 20 6 Mill. Aktienkapital und.261 Mill.& Obli. Saljonen betragen die gesamten Reserven incl. Krlegsreserve- fonds von 2 oοο ο 34 Mill. A und die Creditoren 8,44 Mil- Honen(i. V. 5,65 Mifl.). Diesen stehen u. 2. an Aktiven gegenüber: Effekten.88(.7) Mill., Wechsel.06 Mill. 4 (654 oo, Kassa 180 259, kerner Dehitoren und Bankgut- haben mit 17.320 Mill.(9,4 Mill. 0, Beteiligungen.435 (45) Mill. A. Fabrikationsvorräte.27%(2,33) Mill.„ undl Materialvorräte mit.231(.%) Mifl. H. Dazu kommen noch dlie einzelnen Werke mit ihrem Buchwerte. wovon die ein- Sangs erwähnte Gesamtziffer von.0 Mill. H abgeht. Die Notlage der Saarländer Eisenindustrie. Saarbrücken, 12. Mai(Drahtb.) In einer Besprechung der Arbeitgebergemeinschaft der saarländischen Industrie und der Arbeitnehmerorganisationen wurde auch die Notlage der Saarindustrie eingehend erörtert. Der Generaldirelttor der Stummwerke wyies darauf hin, daß die Saarindustrie auf dem toten Punkt bzw. an dem Rand des Zusammeñ- bruches angekommen sei. Durch den Friedensvertrag habe die Elsenindustrie an der Saar ihre sichere Grundlage verloren. Die lothringischen Eisenerze, das unenſhehrlichste Rohstoff- Material, seien gestiegen von.50 M. auf 20 Frankten die Tonne. Die Kohlen der Saargruben, die nur in unzureichendem Maße Zu erhalten seien, kommen unter dem neuen Fiskus auf 330—400 Mark gegen 15—20 M. die Tonne zu stehen. Da die Eisenindustrie in Rheinland und Westfalen bedeutend billiger produxieren önne stehe die Saarindustrie vor der unmittelbaren Gefahr, ihr Fauses Absatzgebiet zu verlieren. Auch das Auslandsgeschäft iege augenblicklich sehrstill inſolge des Anziehens des Mark- kurses,, Infolge der ungeheuren Preissteigerung der Produktions- kosten sehe sich die Saarindustrie heute außzerstande, die Löhne noch weiter zu erhöhen. Die Forderungen der Arbeitn-hmer seien daher abgelehnt worden. Die(iefahr eines Streikes besteht, Börsenberichte. Frankfurter Abendbörse. 11. 11. 11. a) Staatspaplere u. o) Steine und Erde- e) Sonstige Indu- Bankaktien. industrie. strlepaplere. de D. Neichsanl,—.75 Cementw. Heidelb..—Mitteld. Gw. Peter 814.— armstädter Bank—.— Ch. u. Th.. onw. Aw.—.—[Gebr. Junghans Biskonte-den 0g.— Angſo duanes——Adlerwerts icleyen 220.50 aeaner Banz ſi80.—ſa) chem. n. elekt:¶E giener Moeen 277.50 Natſonaſbann—.—!ndustrie. b) Bergban und Bad. Anilin- u Sodaa72.—FPahrzgi. Eisenach. Eisenindustrie. D. Gold u. Slbschan.]—.Oasmotor Deua Boch Bergb. u. Ost.267.—Tn. Goldschmidt 205.— Bingwerke Nürnbg.“— uderus Eisenw.—.—Griesheim Elecſron 290—Dannhorn— Deutsch Luxemb. 264 50Parbwelke Töchst—.—[Porzellan WesseIl— Lelsenk. Bergw. 286.— Holzverkohlung—.—Ler. Frünk. Schuhl.—.— Harpener Bergbauſ268.50 Rüttgerswerke— Ischuf.Aug. Wessels—.— ahw. Aschersleb.—Allg. Ges.(Bin.) 25.—Dtsch. Verlagsanst. Ulw. Westeregelng10.—Bergmann Werke—.[Waggon Fuchs— th. Hl. u. Bergw. V. 263.50 Deutsche Uebersee920.—Zelistoff Waldholf Nannesm.-Rohren 328.— Felt. u. Guilleaume465.—Schantung Eisenb. 591.— Oschl. Eisenb. Bed..l 76.Lahmeyer—.—ftlamb.-Am.-Paki. Oschl. Eisen(Caroj 231.— Schuckert Ournb.) 168.—Norddeutsch. Lloydf 163.50 nix Bergbau 398.50]Siemens& Halske—.· Oestl.Sudb. Lomb. Frankfurt, 11. Mai.(Drahtb.) Die bereits an der Nach · börse eingetretene Erholung machte an der Abendbörse Montanpapiere wurden bei letiütter e Fortsehritte. ebhaftem Geschäft ansehnlich höher bezahlt. Man- desmann erfuhren eine Steigerung von 30, Rheinische Stahl- Perke von 1396. Gelsenkirehen gewannen 12, Harpener und ochumer je 1096. Schantunsbahn stellten sich mit 390 à 597 Mids 3% höher, Schantung Genuß 2900 plus 100. Otavi. DBeuen und Neu-Guinea fester. Nordd. Lloyd 164 4 166. Elektr. Sonteeh-Vedersee gewannen 44%(ds E. 9200. Felten u. Cuilleaume 431 bie 468 plus 18%, Schuckert 168. Von Lokal- Bäpleren steſſten seh Gummlfwarenf. Peter 314. Elektr. Voigt Feeeiger 306. Adlerwerke Kleyer 216, E. 22016. Bankaktien sche Bank 178 plus 395. Mexikaner zogen mäßig an. 47% Anatolier 147,%½ Chilenen Pfandbr. 760 plus 30%%, Canada lebhaft, 980 à 998, Deutsche Erdél 710, Deutsche Petroleum 632—640. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 12. Mai. Auch gestern war wieder stiller Ver- kehr vorherrschend. Industrie-Aktien meistens niedriger, Aniliu 480., Verein Deutscher Oelfabriken 250., Weste⸗ tegeln 610., Benz 210., Dingler 160., Zellstofffabrik Waldhof 260., Zuckerfabrik Frankenthal 378., Zucker- 194 5 Washäusel 360 G. und Unionwerke Mannheim 198 bez. UAn 0 Berliner Metallbörse vom 11. Mai. Preise lür 100 Kg. in Mark: 7. Mal 11. Mal Elektrofytkupfer(wire bars)„ 2375 22³5 Raffinadekupler(99—90, 300)„1650—1700 1625—1675 Hüttenweichbli:ii„625—630 575—600 Huüttenrohzink(Synd.-Preis) E—— do.(im fteien Verkehtt) 700730 675 Huüttenaluminium(98—990%)„„„ V„ 3450—3550 3000 Bankazmm„36600—6900 6100—6400 Hüuenzinn(990%) 0 0 6900— Reinnickel(88—990%„«᷑ f 4 4800 4400—4600 Antimon(Reguluss;j) 1200—1300 1160—1200 Platten Zikx 525—550 475 Wirtschaftliche Rundschau. Der Handel mit pfälzischem Obst freigegeben. x. Aus Neustadt wird uns gemeldet: Der Wirtschafts- ausschuß der Pfalz beriet gestern hier über die Obstversor- gung der Städte und die Ausfuhr des Obstes aus der Pfalz. Oberbürgermeister Strobel formulierte die Wünsche der Städte auf Obstversorgung zu billigen Preisen. Ein Vertreter der Obstzüchter versprach Versorgung bei vollständiger Frei- gabe des Obstes innerhalb des Deutschen Reiches. Frühobst müsse insbesondere wegen seiner leichten Verderblichkeit nach Ludwisshafen und Mannheim verkauft werden können, die Pfalz könne nicht die Zanze Ernte aufnehmen. Freie Aus- fuhe sei daher nötig. Der Vertreter der Landelstelle. Herr Wesler, erklärt auf eine Anfrage, daß nicht beabsichtigt sei, Höechstpreise einzuführen. Die Sachverständigen erklärten sich für Auf. hebung des Versandscheinzwanges, die Städtevertreter waren dagegen. Nachdem auch Regierungsrat Wagner aus Speyer sich für die Aufhebung des Zwanges ausgesprochen hotte, wurde diese beschlossen, jedoch unter dem Vorbehalt, daß der Wirtschaftsausschuß berechtigt ist, den Z Wwang wieder einzuführen, wobei bei Stimmengleichheit der Regierungsvertreter don Ausschlag gibt. * Badische Maschinenktabrix und Eisengießerei Durlach orm. G. Sebold und Sebold u. Neft). Die.-O. Generalver- sammlung beschloß die Erhöhung des Grundkapitals um 300 o0 G,iger Vorzugsaktien mit 2 e h n fachem Stimm- recht und 1,20 Mill.„ Stammaktien mit halber Dividende aut .50 Mill.. Die Aktien wurden an ein unter Führung des Bankhauses Veit L. Homburger in Karlsruhe stehendes Konsortium begeben. Von diesem werden die jungen Stamm- ——— im Verhältnis von 221 zu 120 den Aktionaren ange- oten. Auflösung der Tivolibrauerei in Stuttgart. Die Tivoli- brauerei, die sich, wie seinerzeit mitgeteilt, mit der Aktien- brauerei Rettenmeyer unter der Firma Brauereigesellschaft Rettenmeyver Tivoli.-G. verschmolz, verkaufte ihr Brauerei- areal an die hiesige Ortskrankenkasse für 3 Mill.&, nach- dem sie kürzlich die maschinelle Einrichtung für ca. 2 Mil- lionen& abgestoßen hat. Deutsche Schiffs· Beleihungs-Bank,.-G. in Hamburg. Das Institut erhielt die Genehmigung zur Ausgabe weiterer 10 Mill.& Pfandbriefe. Deutsch- Uebersee · Elektrisitätsgesellschaft. Die HHinter- legungsfrist für die Stamm- und Vorzugsaktien der Deutsch- Ueberseeischen Elektrizitätsgesellschaft ist bis 22. Mal ver- längert worden. Gesellschaft für chemische Industrie in Basel. Bei einem Bruttogewinn von 10.5 Mill. Fr.(i. V. 14 Mill. Fr.) beträgt der Reingewinn.6 Mifl. Fr., woraus 15%(i. V. 27.%) Dividende verteilt werden; ferner wird aus dem Reingewinn eine Voll- einzahlung für zoco neue Aktien geleistet, die den Alctionären im Verhöſtnis von 113 zugeteilt werden. Das Kalisyndikat teilt müt, daß die Bestellungen auf 20 2% ige Kalidüngesalze, deren Erzeugung die Werke wegen Kohlenmangels monatelang einstellen mußten, wieder an⸗ genommen werden. Neueste Drahtberichte. Unsere Kohlenweirtschaft— Tagung des Reichskohlenrats. Berlin, 12. Mai.(Eig. Drahtb.) Der Reichskohlen- rat trat gestern Nachmittag zu einer Sitzung zusammen, die heute ihre Fortsetzung finden wird. Zunächst gab der Ver- treter des Reichskohlenkommissars einen Bericht über dlie Entwicklung unserer Kohlenwirtschaft. Er berichtete u.., daß die Förderung an Steinkohlen im Januar 1920 an der Ruhr.60 Mill. t, in Oberschlesien 269 Mill. t: im Februar an der Ruhr 687 Mul. t, in Oberschlesien.41 Mill. t; im März an der Ruhr.4 Mill. t, in Oberschlesien .84 Mill. t gegen einen Monatsdurchschnitt im Jahre 1913 an der Ruhr von 9,55 Mill. t und in Oberschlesien von.65 Mill. t betrus. Für den Monat April liegen die gesamten Zahlen noch nicht vor. Einen sehr breiten Raum in den Verhandlungen nahm der Umstand ein, daß die Regierung einen Gesetzentwurf betref- fend Abänderungsvorschläge des Kohlenge- setzes dem Reichsrat hat zugehen lassen, ohne den Reichskohlenrat zu hören. Dieser Vorfall wurde in der Versammlung àußerst scharfgerügt und der Regie- rung ein scharfer Protest äbermittelt. Ein Vertreter der Re- gierung verteidigte die Schritte des Reiches und erklärte, daß die Ansicht, es sei eine Ausschaltung des Reichskohlenrats beabsichtigt, keineswegs zutreffe. Es sei im Gegenteil ge- plant. die Befugnisse des Reichskohlenrats noch ꝝu erweitern, es soll eine wirkliche Selbstverwaltung eintreten. Ueber die Kohlenlage in der Industrie bemerkte der Vorsitzende, daß in den letzten Monaten auch ameri⸗ kanische Kohle in zunehmendem Mahße verwandt worden 5 sei. Es kommen aber verhöltnismäßig geringe Mengen herein und der Preis von 30—35 Dollar pro Tonne könne auch nur für Industrien, in Betracht kommen, die Qualitätswaren für die Ausfuhr herstellten. Organisation der Kohlenwirtschaft in der Pfalz. Ludwigshafen, 12. Mai. Die seither mit der Bewirtschaf- tung der Kohlen für die Pfalz betraute Pfälzische Koh- lenwirtschaftsstelle in Ludwigshafen wurde in der jüngsten Zeit der Bayerischen Landeskohlenstelle in München unterstellt und führt fortan den Nament Zweigstelle Ludwigshafen a. Rh. der Bayerischen Landeskohlen- stelle. Das Amt wurde durch Beauftragte der Bayerischen Landeskohlenstelle in München nach einem aufgrund längerer Tütigkeit dewährten Organisationsplan ausgebaut. Als Vor⸗ stand ist der seitherige Leiter der Kohlenwirtschaftsstelle, Rechtsanwalt Hettetieh, im Amte geblieben, dagegen wurde das Industrie-Referat mit dem Diplom-Ingenieur D r. Kleiln zus München neu besetzt. Det Zweissteile zind Orta- und Bezirkekohlenstellen beigegeben. Außerdem hat der Pfälrische Dampfkesselrevisſonsverein Rafserslautern zu imer Unterstützung eine eigene wärmetechnische Abteilung ins Leben gerufen. Diese hat unter der Leitung des Direktors +—5 begonnen. Sachse ihre Tätigkait Vom Eisenwirtschaftsbund. r. Düsseldorf, 11. Mai.(Eig. Drahtb.) Wie uns mitgeteilt wird, hat das Reichswirtschaftsministerium nunmehr auch die vom Qualitätsausschuß vorgeschlagenen neuen Ueber⸗ breise genehmigt, und zwar für den Monat Mai. In einer am Ende des Monats stattfindenden Versammlung des Eisen- wirtschaftsbundes dürfte eine neue Festlegung der Grund- preise für A- und-Produkte erfolgen, wobel die starke Auf⸗ besserung der Ueberpreise Berücksichtigung bei der Fest- setzung der Grundpreise finden dürfte.— Wie wir weiter er⸗ kehren, hat das Reichswirtschaftsministerium gegenüber den Vorschlägen des Außenhandelsausschusses die Ausfuhr gucote zur Verfügung der Prüfungsstelle in einem Umfang bewilligt, der sich für Mai im Durchschnitt auf der bisherigen Hohe hält. Es wird aber dem Kommissar des Reichswirt- schaftsministeriums(Regierungsbaumeister Lennheim) eine Ausfuhrquote für besonders dringende Falle von Export nach der Saar, Danzig usw. zur Verfugung gestellt werden. Der Jahresabschluß der Steaua Romana.-G. X* Berlin, 12. Mai.(Eig. Drahtb.) Die Steaua Romana .-G. für Petroleumindustrie in Bukarest gibt nunmehr ihren Jahresabschluß für 1918/19 bekannt. Es beträgt der Reinge- winn 217 Mill. Lei(i. V. 14,1 Mill. Lei), woraus wieder eine Dividende von 109% verteilt wird, die auf das nunmehr voll- einbezahlte Kapital ab 1. Mai zahlbar gestellt ist. Die Majoritätsverschiebung bei der Aktiengesellschaft Weser in Bremen. Berlin, 12. Mai.(Eig. Drahtb.) Wie bereits ist die Aktienmajorität in die Hand der Otwi-Werke G. m. b. H. in Bremen übergegangen. Die Gesellschaft scheint daher dem Schicksal, in die Hand rheinischer Industriemagnaten liberzu- gehen, entgangen zu sein. Die Otwi-Werke sind ein rein bremisches Unternehmen, ihre sämtlichen Anteile von 2500 000 Mark belinden sich im Eigentum des Bremer Großindustriellen Dr. Otto Sprenger. Sie biſdet den Mittelpunkt für eine Anzahl Unternehmungen auf dem Gebiete industrieller und kommerzieller Art, deren Anteile sie meist völlig oder in der Majorität besitzt. Oleichzeitig soll sie beabsichtigen, größere ausländische Unter- nehmungen ins Leben zu rufen. München 11. Mai.(Drahtb.) Die Aktiengesellschaft für Licht- und Kraftversorgung in München nimmt eine Kapi⸗ talsverdoppelung vor auf 8 Mitl. 4. Voraussichtlich wird für das laufende Geschäftsjahr 7%(i. V.%) auf das erhöhte Kapital verteilt. Briefkaſten. 2. K. 368. Sie müſſen ſich an einen Arzt wenden. „Doppelehe iſt in allen Kulturſtaaten nicht geſtattet. W. R. Unter den erwähnten Reparaturen werden olche zu verſtehen ſein, die keinen Koſtenaufwand verurſachen, der außer Verhältnis zu dem Mietzins ſteht; welche Reparaturen das im Einzelnen ſind, können wir Ihnen nicht ſagen, da ſich das nach der Lage des Einzelfalles richtet. . Einem Tauſch der Wohnung wird unſeres Erachtens nichts im Wege ſtehen; Sie können ſich deswegen ſchon vor Abſchluß des Kauf⸗ vertrages an das Wohnungsamt wenden. D. St. Wenden Sie ſich an die hieſige Handelskammer. Büchertiſch. Zwel Kriegsjahre einer 42 em Batterſe von Major a. D. he 9 Bogen 8 wit 30 Abbildungen. In zweifarbigem Umſchlag. r. ſerſche Verlagsbuchhandlung Stuttgart. Generalſeldmarſchall von Mackenſen. ˖ 4 * Von Bukareſt bis Salo⸗ niki(J.§. Lehmanns Verlag in München). Der Herausgeber, pte mann Luyken 5— zunächſt anſchaulich und feſſelnd den überaus ſchwie⸗ rigen Rückmarſch aus Rumänien im November 1918 und gibt damit ſedem Teilnehmer ein willkommenes Erinnerungsbuch. Sehr eingehend iſt dann der Verrat der ungariſchen Revolutionsregierung Karolhi, die Feſtſetzung des Feldmarſchalls im Schloß Foth bei Peſt und ſeine Ver⸗ ſchleppung nach Salonilt. Durch Abdruck des geſamten Notenwechſels iſt die ganze Niedertracht, die die Franzoſen an dem unbeſiegten Heerführer verübten, urkundenmäßig nachgewieſen. Die deutſche Regierung, die ſich lh 10 ſchwächlich des hochverdienten Geuerals annahm, erreichte natuͤr⸗ ich nichts. Von der führenden nationalen Monatsſchrift„Deutſchlauds Erneue⸗ rung“(J. J. Lehmanns Verlag, München) erſcheint ſoeben das Maiheſt⸗ Eröffnet wird es durch einen Aufſatz„Die neue Reichsverfaſſung“ don Neoseli Dr. W. Merk, in dem die auf vorgefaßten Lehrmeinungen und theoretiſchen Parteiprogrammen beruhenden Grundlagen des neuen Ver⸗ faſſungswerkes geſchichtlich und kritiſch im Vergleich mit dem organiſchen Verfaſſungsbau Bismarcks gewürdigt und ihre offenkundigen Mängel klar⸗ gelegt werden, welche einer Geſundung unſerer politiſchen deich Ne int Wege ſtehen. Nicht minder bedeutſam iſt die Arbeit von Friedrich Necka r⸗ thäler„Das ſüddeutſche Bürgertum in der Politik“, Ueber„praktiſche völkiſche Politik in Ungarn“ ſchreibt W von Heimburg. Keller⸗Schrill: Wie ich ihm fluchen lernte. Erzählung aus der Gegen⸗ wart. Verlag Walter Momber, Freiburg i. Br.„Wie ich ihm fluchen lernte“ iſt eine überzeugende Erzählung, die insbeſondere für unſere Männer von großem Intereſſe iſt. Mancher iſt an gewiſſen Dingen acht⸗ los vorübergegangen; beim Leſen dieſes guten Volksbuches wird er es nicht mehr tun. Wenngleich ein Teil der Erzählung im Schüßtzengraben ſich a ſpielt, ſo wird man doch immer gerne wieder auf dieſess Buch zurückkom⸗ men und Gewinn daraus ziehen. Der Knuſtwanderer. 575 zweiten Aprilheft beſpricht Adolph Donath „Die Not der Deutſchen Künſtlerſchaft“. Konſervator Ma Engelmann dom Mathematiſch⸗ Phyſikaliſchen Salon in Dresden würdigt„Wenzen 1 Dresdner Meßſcheibe“ und der Genfer Univerſitätsdozent ohannes Widmer ſchreibt einen Artikel„Zur Orientierung in der Kunſt⸗ ſtadt Genf“. Profeſſor Dr. Guſtav E. Pazaurek ſezt ſeine Unterſuchung über„Württembergiſche Glas⸗ und Edelſteinſchneider“ fort. „Der Kleine Roman“(Verlag H. S. Hermann u. Co, in Berlin) bringt in Nr. 16 die neue Novelle von Jakob Schaffner:„Das verkaufte Seelenheil“. Die Erzählung iſt im tieſen Sinne humoriſtiſch und ſchildert die Aengſte eines ſchlichten Menſchen, der einem Anatomen Körper verkauft, ſich aber den Bedingungen des Vertrages durch die Flucht ent⸗ teht. Das genommene Geld brennt ihn und Gewiſſensbiſſe machen aus em Verkauf des Leibes den Verkauf der Seele. Die Darſtellung dieſer Nae bleibt packend in ihrer menſchlichen Kraft, ihrer ironiſch⸗ſchmerz⸗ lichen Belichtung, ihrem Ernſt und ihrer Heiterkeit. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Marß Pegelstatſon vom Datum Rbeln z. L. I A I 10, 1 l 1 emerkunges Sohusterlnseili.98 2082.10 202 208 Abends 8 Uhr N e e 295 291 298 253 Bachat. 2 Ufe Harapp 444.88 770 788 79 757 LNachm. 2 Uhr Hannhem 373.82 371 375 374.75 Norgens 7 Uhr .31.30.29.-B. I2 Uhr. C Vorm. 2 Uhr W 2 Hachm. 2 Uhr vom Neckar: Nannhem.83.73.8.869 389 309 vorm. 7 Uhr Hellbronn 062.35.70.50 Vorm. 7 Uhr Windstill, helter + 13˙ Wekterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfalgt. 18. Mai: Wenig verändert, ſtrichweiſe nachts kalt. 7 14. Mai: Veränderlich, meiſt trocken, windig, ſtrichweiſe Nachtfroſt. D r————ͤ— Witterungsberleht. aeter. berater] Jemg. Mecer: feng, seserkssges patln dtang morgens] in der ontag des vor- er 7 Unr f Aaont Aler aut 8 Mngs 8⸗61 um I Arad d. drad.] den qm eaz 1 kunz KMal 708.4 1 hol ter 244 2 63 5 150 en. 13333 10. Lal 280 383 i ed. e 761.5 113 30— 120 8 2 delter 7888 1155 10.— 20˙⁰ 02 ier 8. Seſta. Nr. 2080.. 9 — π⁴⁹«„„„„„„r . Seite. Nr. 205. —— 8 ne. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgase.) eeeeee Mittwoch, den 12. Mai 1920. VCCFFCCCCFPPVVVVV————— —. ̃ĩ⅛˙——— 5 2 —— * — 3 a Mannheimer Frauen⸗Zeitung „In Zeiten der Not, der ſozialen Erſchütterung und Bedrängnis, wachſen nicht nur Verbrechen und natürliche Wildheit heran, ſondern auch die köſtlichen Früchte der Standhaftigkeit, der Hilfsbereitſchaft, des Gemeinſinns und andere heroiſche Tugenden; und in jenen dunklen Zeiten, da die alten Sterne zu erlöſchen ſcheinen, leuchtet mit verdoppeltem Glanze das Licht derjenigen, welche an der Zukunft arbeiten und über der Verwilderung der Gegenwart weder an ſich noch an der Menſchheit ver⸗ zweifeln.“ Jodl. * Nn die deutſchen Frauen. Von Luiſe Blumberg, Mülheim(Ruhr). Die Erde iſt ſo wirr und voll Lärm. Wer hört vor dem Aechzen und Rauſchen der Welteſche im Sturm noch das Murmeln der Quelle an ihrer Wurzel, da die Nornen ſitzen und ſpinnen? Liebe deutſche Schweſtern, möchtet ihr nicht eine kleine Spanne Zeit nur ſtille ſtehen in der Haſt eures Tages und lauſchen? Seht, es ſind auch Runen gelegt, und die Runen des Friedens und der Verſöhnung ſind in eurer Hand. Könntet ihr nicht verſuchen, ſie in die Schickſalsſchrift hineinzufügen, daß ein harmoniſches Ganze werde? Beſinnt euch, heute noch hebt eure Augen auf! Man will die At an eure Wurzeln legen und die Quellen eures Lebens abgraben. Ihr Frauen ſeid der Allmutter Natur näher als der Mann, inniger verbunden dem Geiſte Gottes, Allvater, dem Schaffenden, denn unter eurem Herzen hegt ihr die Zukunft der Menſchheit, mit euren Händen pflegt ihr die Hoffnung eines Volkes. Erwachet, o erwachet, ehe es zu ſpät iſt. Man will euch die Beſtimmung über eure Kinder rauben, man will euch die Möglohkeitz nehmen, ſie nach dem Bilde Gottes, das in eurer Seele wohnt, zu formen und zu erziehen. Er ſoll ſchreckli wahr werden, der alte Fluch der Bibel: Mit Schmerzen ſollſ du Kinder ge⸗ bären“, wenn ihr nicht jetzt, nicht heute noch eute Augen auf⸗ tut und die Not der Zeit begreift. Oder wollt /ihr, daß eure Kinder wehe, dreimal wehe rufen über ihre Eltern, die den Ruf der Weltgeſchichte nicht hörten, nicht hören wollten? Der Menſchheit Würde iſt in eure Hand gegeben; nun wahret ſiel Die Sturmvögel fliegen und der Deich wankt. Da iſt keine Rettung im warmen Hauſe hinter verſchloſſenen Türen; bricht die See herein, wird ſie hohnlachend den Frieden eures Heims dahinraffen und euch zu ihrem Spielball machen. Darum hinauf auf den Deich und die Hände angelegt, ihn zu ſtützen! Keiner verzage an ſeiner ſchwachen Kraft! Wer nur ein einzig Bündel Reiſig trägt und eine Schaufel Sandes hinaufbringt, iſt wert, im Schutze der Arbeit der Stärkeren ſicher zu wohnen. Auch ſind vor dieſem Schickſal alle gleich; ob Spitzen oder Lumpen ihr Lager ſind, ſtürzt die Flut dar⸗ über hin, iſt beides verweht. Ich ſage euch, heute ſteht ihr alle Rackt und bloß vor dem Schickſal, und nur dem, der das Leben einſetzt, wird es genommen ſein. Am Wahltag dieſes Sommers werdet ihr gewogen wer⸗ den, und wehe den Germanen, ja wehe Europa, vielleicht wehe der Menſchheit, ſo ihr zu leicht befunden werdet. Es iſt nötig, daß wir uns darauf beſinnen, daß wir verantwortungsvolle Glieder ſind in einer großen Kette, daß wir in unſerem Blute ein Exbe tragen, welches wir unſerem Volke ſchulden, daß es in dieſer Zeit der Weltenwende nicht nötig iſt, daß wir leben, wohl aber, daß wir unſere Pflicht tun. Glaubt mir, wir, die wir unſere Kraft nun ſchon ein Jahr lang einſetzten, wir ſind oft müde. ſo müde jetzt, und unſere Seele weint heimlich nach unſeren Kindern, die mit ſo traurig wiſſenden Augen oft an der Tür ſtehen, wenn wir von einer Beſprechung und einer Verſammlung zur andern eilen müſſen. Kommt, heft uns, ſchließt die Reihen! Wir ſehen dieſe Dinge wie einen heiligen Krieg. Das iſt nicht Politit der letzten Jahre vor dem großen Sterben, das iſt nicht kleinlicher Parteiſtreit und kein Schlagwortkämpfen, das iſt Religion nun, iſt nun Glaubensſache. Begreift es doch, und laßt uns nicht allein! Der Deich wankt furchtbar unter unſern Füßen, und ihr verſinkt mit uns, bricht erſt die Flut herein. Die Candfrauen in der Berufs⸗ drganiſation der deutſchen hausfrauen. Von Helene Wenk⸗Rüggeberg. Der großen ſolidariſchen Bewegung der deutſchen Haus⸗ frauen, die ein erfreuliches Zeichen des Gemeinſamkeitsgedan⸗ kens und des feſten Zuſammenſtehens von Frauen aus allen Schichten und allen Parteien unſeres Volkes iſt, haben ſich auch die Landfrauen angeſchloſſen. Wenn auch die Geſtal⸗ tung der Wirtſchaftsführung in den einzelnen Haushaltungen undverſchieden iſt und bei den Landfrauen noch die Sonder⸗ intereſſen in ihrer Eigenſchaft als Produzentinnen dazu kom⸗ men, ſo läßt ſich doch bei geſchloſſener Einigkeit in allen allge⸗ meinen Hausfrauenfragen eine ſtarke Einheitsfront der Hausfrauen ſchaffen. Sie zu bilden iſt das Ziel, das ſich die bewährten Leiterinnen der beiden großen Hausfrauenorgani⸗ ſationen: Frau Martha Voß⸗Zietz als Vorſitzende des Verbandes Deutſcher Hausfrauenvereine und Frau Eliſabeth Boehm⸗Lamgarben als Vorſitzende des Reichsverban⸗ des. Hausfrauenvereine geſteckt haben, in⸗ dem ſie die beiden Verbände im Kartell zu der„Berufs⸗ organiſation der deutſchen Hausfrauen“ zu⸗ ſammenſchloſſen. Hausfrauenarbeit ſoll ihrer volkswirtſchaft⸗ lichen Bedeutung und ihrer Lebenswichtigkeit entſprechend als Berufsarbeit gewertet und im öffentlichen Leben ſowohl als bei den Behörden, von der Regierung und im Parlament „anerkannt werden. Das iſt die große leitende Idee, die alle Taten der neuen Organiſation beflügeln wird. Alle andern Berufsſchichten ſchließen ſich zuſammen und ſorgen dafür, daß ſie zu ihrem Recht kommen, daß ihre In⸗ tereſſen gewahrt werden, nur die Hausfrauen hatten bisher keine genügende Vertretung im Reichswirtſchaftsrat, die ihnen edoch nicht vorenthalten werden darf, wenn ſie in geſchloſ⸗ —5 Maſſe ihren Willen kund tun. Nicht nur als Konſumen⸗ tin, ſondern auch als Produzentin iſt die Hausfrau eine nicht mehr zu überſehende Perſönlichkeit im ſtaatlichen Wirt⸗ ſchaftsleben, deren Einfluß mitbeſtimmend für den Wieder⸗ aufbau unſerer neuen Staatsordnung werden muß. In der Hausfrauenarbeit berühren ſich auf das engſte die Arbeiten der Konſumentin und Produzentin. Erſtlich iſt jede Haus⸗ frau in gewiſſem Sinne Produzentin, denn ſie erzeugt aus den ihr zugänglichen Rohſtoffen ſchmackhafte Gerichte, aus Leinen⸗ und Wollſtoffen Wäſche und Kleider, ſie kocht Konſerven ein uſw. Und zweitens hat ſie als verantwortliche Leiterin des Hausweſens, die für die tägliche Sättigung ihrer Angehörigen zu ſorgen hat, das allergrößte Intereſſe an der Produktion und der Preisgeſtaltung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, die die Grundlage einer jeden Speiſekammer ſind. Ein ge⸗ deihliches verſtändnisvolles Zuſammenwirken der beiden Hausfrauenverbände inbezug auf Förderung der Produktion wäre daher freudig zu begrüßen. Die Beziehungen zwiſchen Stadt und Land können dadurch erſtarken und durch Frauen⸗ kameradſchaft immer freundlicher geſtaltet werden. Wie die Landfrauen alles tun werden, um die Hausfrauen der Stadt in ihrem Streben nach gerechter Anerkennung und Vertretung, nach beſſerer hauswirtſchaftlicher Schulung der jungen 4 Hausgehilſengeſetzes uns an der Umänderung des B. G. B. und bei gemeinſamen Eingaben an die Regierungsſtellen zu unterſtützen, ſo erhoffen ſie von den ſtädtiſchen Hausfrauen, daß ſie der Landwirtſchaft Verſtändnis entgegenbringen und ihrer ſchwierigen Lage gerecht zu werden verſuchen. Alle Arbeiten, die für die Landfrauen berufliche Fach⸗ leiſtungen ſind und für die ſich der Reichsverband der land⸗ wirtſchaftlichen Hausfrauenvereine— zum Teil in engſter Zu⸗ ſammenarbeit mit der Zentrale der Deutſchen Landfrauen— ſeit Jahren eingeſetzt hat, wie z. B. die Einrichtung von Lehr⸗ gängen für Landfrauen, von Landfrauentagen und ländlichen Berufsberatungsſtellen, von Verkaufsſtellen landwirtſchaf⸗ licher Erzeugniſſe, von Brutzentralen ſollen dem Reichsver⸗ band auch ferner überlaſſen bleiben. Gemeinſckme Arbeits⸗ ausſchüſſe, die paritätiſch aus je drei Mitgliedern des Verban⸗ L. H. V. zuſammengeſetzt ſind, werden über die Zuſammen⸗ arbeit in der Berufsorganiſation beraten. Petitionskom⸗ miſſionen haben die Eingaben anzuregen, zu erörtern und zu formulieren. Die Groß⸗Berliner Zentrale der Hausfrauen⸗ vereine hat in gemeinſamer Sitzung bereits Fühlung mit dem Märkiſchen Verbande der L. H. V. genommen und Vorſchläge zur Zuſammenarbeit gemacht. In Berlin wurde unter dem Vorſitz von Frau Fleck und Frl. Dr. Kalisky ein Ausſchuß zur Behandlung ehe⸗ und familienrechtlicher Fragen begründet, dem ein Mitglied der L. H. V. hinzugewählt werden ſoll. Zur Beratung des Hausangeſtelltengeſetzentwurfs, die von der Re⸗ gierung für den Herbſt angeſetzt iſt, ſind Frau Eliſabeth Boehm und Frau Rittergutsbeſitzer Jung⸗Mühlbach, die Vor⸗ ſitzende des Sächſiſchen Verbandes der L. H.., als Vertre⸗ terinnen der landwirtſchaftlichen Hausfrauen aufgefordert worden. Außer den beiden Vorſitzenden, die die Berufsorganiſation zu vertreten haben, iſt Gräfin Keyſerlingt⸗Cammerau für die Landfrauen im Vorſtand. Gräfin Keyſerlingk hat ſich nicht allein durch ihre große Sachkenntnis in allen landwirtſchaft⸗ lichen Fachfragen hervorragende Verdienſte um die Land⸗ frauenorganiſationen erworben, ſondern ſie hat auch vorbild⸗ liche Anſtellungsverträge für ländliche Hausangeſtellte ent⸗ worfen, die, von ſozialem Geiſt getragen, ſowohl die Haus⸗ frauen als die Hausgehilfinnen nicht über Gebühr einengen und den ländlichen Verhältniſſen Rechnung tragen. Die⸗ beſten Kräfte ſind in der neuen Berufsorganiſation der deut⸗ ſchen Hausfrauen am Werke Sie werden in bewährter Pflichttreue nicht nachlaſſen, bis ſie in zähem Ringen mit vor⸗ wärtsdringender Kraft ihre Miſſion erfüllt haben, den Haus⸗ frauen freie Bahn im Wirtſchaftsleben zu ſchaffen, ſie zu ſammeln zu Hunderttauſenden in allen Gauen Deutſchlands. Nur dann, wenn die Hausfrauen eine Macht geworden ſind, dürfen ſie auf Erfüllung ihrer Wünſche hoffen, wie ſich ein Unterſtaatsſekretär mit dürren Worten bereits äußerte. Der Beitritt in die Berufsorganiſation iſt daher wirt⸗ ſchaftliche Notwendigkeit, jeder, auch der einfachſten Hausfrau geworden. Ihn herbeizuführen müſſen in Stadt und Land alle Kräfte angeſpannt werden. 12. Generalbperſammiung des Deutſch⸗ Epangeliſchen Frauenbundes. epd. ftaſſel,.—8. Mai 1920. Aus allen Teilen des Vaterlandes fanden ſich die Mit⸗ glieder des Deutſch⸗Evang. Frauenbundes unter zahlreicher Beteiligung in Kaſſel zuſammen, um zu den brennenden, Fra⸗ gen, welche die großen Veränderungen in unſerer Zeit berüh⸗ ren, Stellung zu nehmen. Am Mittwoch vormittag begannen die Verhandlungen. Die warmen, aber tiefernſten Begrüßungsworte der Vorſitzen⸗ den, Frl. Paula Müller⸗Hannover, gaben der Tagung ihr Gepräge und brachten die Stimmung der evangeliſchen Frauenwelt in dieſer erdrückenden Schwere der Gegenwart beredt zum Ausdruck. Ein Huldigungsgruß an die Kaiſerin und die Kronprinzeſſin wurde von der Verſammlung be⸗ ſchloſſen. Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß trotz der Schwierigkeit der Lage für den D. E. F. 13 neue Ortsgruppen ſeit der letzten Generalverſammlung(März 1918) hinzugekom⸗ men ſind. Im ganzen zählt der Bund 146 Ortsgruppen mit 44 700 Mitgliedern und 38 angeſchloſſenen Vereinen. Die Eine Jubiläumsgabe zum 20jährigen Beſtehen des D. E.., Juni 1919, geſammelt von den Mitgliedern und Freunden, er⸗ gab 23 000 M. Sie ſoll es dem Bunde ermöglichen, ſachver⸗ ſtändige Hilfskräfte einzuſtellen. Aus dem Bericht über das chriſtl.⸗ſoziale Frauenſeminar zu Hannover iſt hervorzuheben, daß die abermalige Ausgeſtaltung eine Verlängerung der theoretiſchen und praktiſchen Lehrgänge auf 2 bezw. 3 Jahre und die Verlegung des Schulbeginns auf den Herbſt notwendig machten. Die Lehrſtoffe der bisherigen Oberſtufe wurden um⸗ gearbeitet in die erweiterten Lehrgänge, die ſo geſtaltet ſind, daß die durch pr. Miniſterialerlaß eingeführte Staatsprüfung für Fürſorgerinnen im Seminar abgelegt werden kann. Die Zahl der in der Ausbildung begriffenen Schülerinnnen iſt auf 73 geſtiegen. Die Vertreterinnen der Gruppen aus dem beſetzten und abgetrennten Gebiet richteten die dringende Aufforderung an Frauenwelt, nach Mitarbeit an der Geſtaltung des neuen des deutſcher Hausfrauenvereine und des Reichsverbandes der d „Evang. Frauenzeitung“ wird von 20 100 Mitgliedern geleſen. füh die Verſammlung, der Mitglieder auf dem vorgeſchobenen Po⸗ ſten deutſchen Lebens tatkräftig zu geden'en. Sie ſchilderten die unſäglich ſchweren Verhältniſſe der Deutſchen in jenen Landesteilen. Die Verſammlung nahm folgende Ent⸗ ſchließung an: „Die Nachrichten über die durch farbige Franzoſen im beſetzten Gebiet des deutſchen Weſtens verübten Schandtaten ſchreien zum Himmel. Die Nation, die vorgibt, an der Spitze der Ziviliſation zu ſchreiten, ſcheint nicht zu fühlen, wie ſie durch Zulaſſung ſolcher Greuel herabſinkt. Kann die deutſche Regierung, können andere Völker ſolche Schandtaten dulden? Die 12. General⸗ Verſammlung des D. E. F.— empört durch die aus dem Weſten Deutſchlands kommenden Nachrichten— fordert von der deut⸗ ſchen Regierung, daß ſie die Würde und das Leben deutſcher Frauen ſchützt und alles tut, um der Beſetzung deutſcher Gebiete mit farbigen Truppen ein ſchleuniges Ende zu machen.“ Die Beſprechung des neuaufgeſtellten Bundesprogramms, welches nach den politiſchen und ſozialen Umwälzungen der letzten Zeiten notwendig geworden war, wurde eingeleitet durch ein kurzes Referat der 2. Vorſitzenden: Unſere in⸗ nere Stellungzurheutigen Zeit“. Die Ausſprache über den Programm⸗Entwurf führte zu der Feſtſtellung, daß die General⸗Verſammlung die ſelbſtverſtändliche Notwendigkeit einer feſten Richtung des D. E. F. anerkennt, wie ſie bisher auch immer ſchon eingeſchlagen iſt, daß ſie aber wünſcht, daß der Bund parteipolitiſch neutral bleibt. Ueber die Notderkleinen Rentnerinnen und erwerbsloſen gebildeten Frauen wurde in kur⸗ zen, aber eindrucksvollen Zügen ein düſteres Bild entworfen von den ſchweren Entbehrungen in den gebildeten Ständen, beſonders bei den Witwen von Offizieren und Beamten und den Töchtern, die keine Berufsausbildung beſitzen. Es wurde dringend befürwortet, daß Eingaben an zuſtändige Stellen ge⸗ macht werden, daß die Kapitalertragsſteuer bis zu einer be⸗ ſtimmten Höhe ganz erlaſſen werde und daß die Kommunal⸗ verwaltungen regelmäßige Zuwendungen an nicht erwerbs⸗ fähige Frauen des Mittelſtandes auswerfen. Zwei öffentliche Abendverſammlungen brachten einem zahlreichen Publikum„die geiſtigen Strömungen er Gegenwart“ durch Domprediger D. Doehring⸗ Berlin und die Notwendigkeit der„Berufsorganiſa⸗ tionder Hausfrauen“ in feſſelnder, tiefgründiger Weiſe nahe. D. Doehring ſchilderte von hoher Warte aus den Kampf der Geiſter von heute; er erwartet die Heilung der Menſchheit von dem Streben des Einzelnen nach Beſſerwerden und da⸗ durch der Betätigung wahrer Gottes⸗ und Nächſtenliebe. Frau Voß⸗Zietz forderte in ihrem Referat den einheitlichen Zu⸗ ſammenſchluß des Standes der Hausfrauen, da nur auf dieſe Einzelhaushalt heute droht und nur durch eine Organiſation die Standesintereſſen wirkſam vertreten werden. Im Anſchluß an die Generalverſammlung tagte der Ver⸗ bandevangeliſcher Jugendgruppen des D. E.., welcher in 71 Gruppen 3525 Mitglieder umfaßt und eine eigene Quartalszeitun»:„Werden und Wirken“ herausgibt. Nachdem noch geſchäftliche Fragen behandelt worden, ſchloß die Vorſitzende mit tiefen, zu Herzen gehenden Worten der Ermutigung zur weiteren freudigen Arbeit die Tagung. Die Derbindung mit den Huslands⸗ deutſchen. Eine neue Aufgabe für Deutſchlands Frauen! Von Dr. Ella Menſch. Ehedem machte ſich ſolche Verbindung von ſelbſt oder, wenn ſie unterblieb, ſo kam es uns kaum zum Bewußtſein, daß das Deutſchtum als ſolches dadurch Einbuße erlitt. Das iſt jetzt anders geworden. Wir brauchen einander, mehr als je. Die Fäden müſſen von Menſch zu Menſch, von Land zu Land geſponnen werden. Das iſt allemal, wenn nicht noch wichtiger, als die Herſtellung eines guten Einvernehmens mit den unbelehr⸗ baren Feinden. In der ganzen Welt leben Deutſche, zerſtreut oder in großen Gemeinſchaften, in geſchloſſenen Siedelungen. Zu ihnen müſſen die Brücken gebaut werden. Durch die im Verſailler Schmachfrieden erzwungenen Abtretungen ſind der Auslandsdeut⸗ ſchen weit mehr geworden. Wir dürfen nicht zulaſſen, daß ſie dem alten Mutterlande entfremdet bleiben. Sie ſelbſt verlangen aufs ſehnlichſte die Aufrechterhaltung dieſes Zuſammenhangs, ſelbſt mit einem Reich, das ſich erſt wieder finden und zu ſich ſelbſt kommen muß. Dabei mitzuwirken, iſt die Frau in erſter Linie berufen. Sie kann helfen, Kultur ſchaffen, eine Kultur, an die als vor⸗ bildlich der Auslandsdeutſche ſich anklammert: durch Reinheit und Einfachheit der Sitten, durch Pflege einer Geſelligkeit, die das Geiſtige betont, nicht das Geiſtreiche, durch Bewahrung des Familienſinns. Wenn die deutſchen Frauen in dieſer Richtung nicht wieder tonangebend wirken, kann es geſchehen, daß der Aus⸗ landsdeutſche, der ſich in ſeiner Sehnſucht ein Idealbild von dem geliebten Deutſchland geſchaffen hat, dem Land der Märchen, Sagen und Volkslieder, ſich mit dieſem Bilde in Wirklichkeit gar nicht zurecht findet und mit den Gefühlen bitterſter Enttäuſchung Abſchied nimmt. Und noch eins! Die deutſche Frau, die ſo raſch„Weltdame geworden iſt, muß wieder lernen, am Manne ben Kern des Weſens zu ſchätzen und ihn nicht nur nach ſeinen äußeren Manieren zu beurteilen. Auf einem Vortragsnachmittag im„Deutſchen Lyzeum⸗ Klub“ in Berlin klagte ein junger Mann, der lange im Oſten elebt hatte, mit Recht darüber, daß die jungen Damen hier ſich ieber an der Seite eines Ausländers zeigen, der den weltmänni⸗ ſchen Schliff hat, daß ſie dagegen oft in kühler Abwehr verharren, wenn der Auslandsdeutſche, der vielleicht in langer harter Arbeit im Oſten etwas bäuriſche Gepflogenheiten angenommen hat, der keinen modiſchen Anzug trägt und der auch über die neueſte lite⸗ rariſche Senſation nicht mitreden kann, ſich ihnen zu nähern ſucht und Ffur die kräus gewninen möchte. Er aber hat ein feines Gefühl für die kränkende Sehr e die ihm ſeine Liebe für Deutſchland nicht eben vermehrt. Und es iſt doch in der Haupt⸗ ſache die Fran und die Beziehungen zu ihr, was einem Mann die Erinnerung an die alte Heimat lieb und wert macht, was er mit wenn ihn ſein Weg wieder zu den Gaſtvölkern zurück⸗ Ek. J Es iſt gut, daß dieſe Gedanken einmal öffentlich und vor einem größeren Kreiſe ausgeſprochen wurden. Sie können einen erzieh⸗ lichen Einfluß üben. Es iſt jetzt wohl nicht ganz leicht. Geſelligkeit zu üben und ſeine Räume, von denen im Winter uft nur ein einziger geheigt werden konnte, fremden Gäſten zu öffnen, aber ſobald ſich die Anſprüche 15 iſt auch da eine Möglichkeit gegeben. Und gerade die Söhne und Töchter, die aus der Fremde kommen, ſind nicht verwöhnt. Sie ſuchen nicht den Luxus, ſondern die Herzens⸗ wärme, nicht die Bewirtung, ſondern den Gedankenaustauſch, das anregende Geſpräch. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; fär Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6. 232. Weiſe der großen Gefahr begegnet werden kann, die dem IIS Sagr 1— E 1 1 2 aeeeee 5 ———— Chemiſches Werk ſucht größerem Bezirk einen Sezucht nach Ludwiesbafen 5 5 ſur Ludwigshafen ſigübte Belhilie 15 im Nähen ſucht Stellung. Angebote mit gabe erb. u. H. U. 5 der geeignet iſt, die Pro⸗ die Geſchäftsſtelle. 29725 dukte der Fabrik an Prin.— Kundſchaft abzuſetzen. Vversicherungs- Inspektoren die an ſyſtematiſche Akqui⸗ — e ſind, würde urch llebernahme dieſer zum sofortigen Eiutritt eudhdte Seohpig mit guter Auftassungsgabe. 8 zugeſichert. Angeboie mit Angabe des bisherigen Berufes wird erbeten unt. H. M. 44 7 an Rudolf f eeee 5⁵² aewn erfahrene tüchtige Lu u0 an die Geſchäfteſtelle bs. Bl. Fsclöchpſsſc perfekt in Stenographie und Maſchinenſchreiben bale Anfangerinf zu möglichſt baldigem 27 Angebote mit Gehaltsanſprüchen unt. K. G. 32 Junger Mann in i Kontorarbeiten bewandert ſucht bei ſo⸗ gt Eintritt 4315 Stellung. Angebote u K. K. Varkenn Gelegenbeit die Geſchättsſtelle 75. Angebote mit Angabe der Gehaltsan⸗ 15 Ti. ſprüche und des Eintrittstermins unter Strengſte Diskretion wird gusgn verhetrat, techn gebildet. Auslands⸗ deutſcher. perfekt in engl. u. e ſucht Stel⸗ lung als Aanterpondeaf la. Zeugniſſe u. Referenz. Sand Dolm der Stad: onn u. brit. H O. Cöln. Gefl. Angeb. unt J. K. 20 lan die Geſchäftsſt. 39782 Kraft per 1 ZJun! oder Juli geſucht. UAusführliche Ange⸗ bote mit Angabe von Neferenzen erbeten an 3337 Sebr. Rothschlld dane an die Slenotgpistin mit gründlicher, im Ausland erworbener Kenntnis der franzöſ, italleu. und ſpan. Sprache, gewandt u. zuverlüſſig in Stenogramm — Aufnahme und Uebertragung in dieſen eſchäftsſtelle dieſes Blattee. Schlosser (verheiratet) im Alter von 32 Jahr. ſucht Stellung als Haus-Verwaller Angebota u. Tue 1309 an Mannh. ee Zweigſtelle erheten. Tieſſen: Seaueh Mannheimer General⸗Anzeiger.(Minag ⸗Ausgabe.) Zu verkaufen: 2 ſchwere eichene Haustüren, 2 ßer, 2 Rolläden, 1 Schaufenſterumbau, 1 Warenſchrank mit Glasſchiebetüren, 1 ſchmiedeeiſernes Schild mit Arm, 1 eiſernes Geländer, 1 Zarm. Gaslüſter und 1 Lyra, 1 Telephonapparat mit Nebenleitungen. BuxGER, 3 1, 3. Türſchlie⸗ Neue blaue 115 Ib Cble-Alase e 44, für Mk. 180.— u verkaufen. 4282 erderſtr. 7,. 2 Tr. Iks. aſt neuer Frack⸗ unzug und Herren- mantel zu vertaufen. Windmühlftr. 12/19. W. links, 12—4 Uhr. 39730 3 Damenhandkoffer prima helles Rindleder mit Ein- Flehtung., Grösse 60c4qs em mit 80˙ Seſdenfuiter untor Fabrikpreis abzugeben Tapatenhandlung. Schllreck 2, O, am MHarkt. Aein Töher Nürtger „Essonlang für Metzger oder Wirt⸗ —— geeignet, 1. verkauſen. E S, 2. interbans 4uhr bi I gübr. Bott mit 41 Kiſſen, 1 lange ſchw. ſilb. Damenuhrketie, neu. mit Uhr, 1 Aly⸗Börſe, — 1 ſilb. Herren⸗ zu verk. 4340 Bender, R 3, 15b, 5 St., r. Scheues Gobelin-Bild u. Tischdecke swert zu verk 4233 Nuber, U 3, 15. 1 Tr. l. Rargaz A 8 1 10 ere 745 2122 215 Ul. F. R. H. Söſch Tungdeusch gatfeme Damon 555 8 5 Fahna 0 wansbüdeutsch, Weltfema 1 75 gesueht. redegewandte, für Privat⸗ Iahrstoie miederer Rahmenbau mit Bewerbung mit Perſonalien. n kundſchaft gegen hahe Ner: Gehaltsanſpruch u. Eintriitstermin u. Proviſion geſucht. 4903 aaae 0 9— 2420 4 Steirte, K 3, 17 105 an Rudolf Moſſe, Frankfurta. Main. 29 an big Geſchäſtsſtel b. Bl. 1 merr.-Kahrrgd ſod hieſigem Schſſſ⸗ Gewandtes 4 +. Z. S. Klehr- Zuchhskerin b e emdt- idcnen mit guten Jeugn. auch Aatonrat kt i ikaniſch Buchführung, Schreibmaſchine — für ſof. geſ enoh) iglin n 55 2 Angebats unter K. P. 39 an die 0cf—5 orlum, 4200 Wanderer, gut erhaben, eles Blattes. 2 492 zum 10 1. Juni Angebote unt. J. V. 3 diae zu 33. N 75 gesucht. en Sestene. 588 e Leensmdeil⸗ an e 80ff 7² M. an Ru Erste perfekte eee branehe dmäsohine nges Kaufmauu. 23 Jabre neu. billig t nerkaufen. 2 alt, ſtrebſam u. gewiſſen · 0 5 Servierträulein daft wüllcht ſich zu dor⸗ 85 für Wein⸗—5 Weee decg ahe eſuch——5 175 10— ändern,(entl. Beteiligung) Angebote unt. K. U. 44 Aea die Hausarbeit beruimmt. Jimmermäd · chen—— 34244 flau Frauz Richhom Elilabethſtraße 1, IIl. Tüchtiges Kontorisiin ſan die Geſchäftsſt. 4 MIfnüerat Fcpaar d. zeten mit langjähr. Büropraxis WInscht me · jüngere Labenmitegescht gesuekt.— 0 e le über. Angebote mit Bild unter T. W. 172 an die Geſchäfteſtelle an Geſchäftsſtelle d. Bl. 5962 bieſes Blattes. 4319 Anſtändig junge Frau 2 sucht Stelle als Haushälterin bei heſſerem Herrn. Angebote ünt. K. E. 3 an die Geſchäfteſtelle. Aleinmädeben welches kochen kann, ſo⸗ fart oder auf 15. Mai ˖ geſucht. 3775 P. Za, 8. St. Perfekt in Maſchinenſchreiben und Stenographie für ein hleſiges Engros⸗Geſchäft, mögüchſt zum ſofor⸗ — Schee geſucht. lahe — Angebot mit J nisabſchriſten Anter an die Oeichafteſte leſes Blattes. —— 10, part. od. kleineren Kind., in Körpernfl. Erz. Näh Kinderfräulein] ucht Stelle zu Säugl. 177 2 Ausb. gute Zeugn. Gefl. Hieſiges induſtrieelles Werk ſucht zum mög⸗ Aeunmadcden Ange 5 0 3980 an Mannheimer General⸗ uchtt ſoortigen Etuittt aine Anzeiger, 8 auf 1. Juni geſ. 4301 Kepplerſtraße 42. kekle, Auenäzage daohhnta HFraves tfüchtiges Maunatden Idas kochen kann auf 1. an 2 Friseusen ſuchen 4349 „ ellung uchelhen unt. K. X. 47 Juni oder ſpäter geſucht Strig el, —— +* 4317 chmeßingen wird Bewerbungen von Anfängerinnen zwecklos. Angebote ſind unter U. A. 176 an die Ge⸗ ie Geſchäftsſtelle. Jagd 55—83 74277 Jagdgewehre preiswert abzugeben. 1 ſaſt neues Damenrad mit Erſatzbereifung— abgugeben. Windeckſtr. 8, B— 0 Grüdere Partie Büecher belehrend. u. unter⸗ pbalt. Inhalts, wie neu, gebe preisw. ab S ſabeualh kandah erf.] Tilch, Schrank, Konſol, Spiegel, Sofa mit ſechs Stühlen igrün Plüſch) ſehr gut erhalten, da gere kaufen. 4286 Lindenmeger, C 3, 17, p Tnussb. pollerte Bettstellen u verkaufen. 4284 6. 4. Schreinerei. 1 Eissckhrauk zir, 5 neu, 1 e N45, 6 gleiche Srlef · kaſten 12* eteee r. finbnate Guterhaltene, ſchöne Badeeinrichtung Wanuue und sSteh- Oten wegen Umzug zu verkaufen. Anzuſehen morgens bis 1 Uhr. 4887 Bachstr. 9. 4. Sick Phota-Apparat Nettel Deckrullo 10/%8 mit Zeiß⸗Teſſar.5. dazu 1 Gelbſcheibe, Diſtarlinſe, Verlängerunganſ. Stütz⸗ brett. 3 Dappelkaſſetten u. Taſche mit Tragriemen, breiswert zu verkaufen. Anzuſehen zwiſchen J u. 6 Uhr nachm. Sprenger, U 6, 24, 4. Stock. 4314 Preiswert zu verkaufen: Laute, Gitarre, Mandolins, Violine. 7 nach 5 Uhr. „ 17, 4 Te Stos Els, Kinderbeltstelle mit Matr. zu verk. 43381 Alphornſtr. 25. 3. Stock r. Ein F NMeter Ianger ſalten alac mit meeee und Mundſtück billig zu ver⸗ ali Abane— Nfch ted für Dieſelmoioren zu verkaufen. 44 Ing.-Büro Sohnelder Saarbrückens Dudweilerſtr. 43. beennbdhe r dcct Ireppe 22 Tritte. verkauft preisw. Hauus Eppeler, Iſr Schwetzingen Scheffelſtr. 41. e Taft.Kostum ſchwarz, Schoßbluſen Gr. 22—44, einige jugendliche .⸗Strobhüte, größeres Neeter zu verk. ſeiſcher, Ludwigshaſen 4276 Oggershelmerſtr. 5 Brautschleier zu verkauſen. Angebote unter J.§ 28 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 4279 Anzug neu. mittlere Figur, 1 705 wert abzugeben. Näheres J 7, 9, 10 11 Ein getrag. ſchwarzer Kuammgarnauzüg miitl. Fi gan Paar grau⸗ — n 5 ein 278 ſchläfr. Deckbett zu ver 7. 18. It. 24289 ſchaftaſtele dieſes Blattes zu richten. gan an he 44320 JAahe d. ſee ———— FabtlkationedLager-amerik, 1 erhalten, ge⸗ acen Jenet W die Lobnbuchhalumg einer geſtgen 52785 Fan, 1 kauler mitiags. zuverlässige n7 1 lſch dicht⸗ u. Aaftant BDrandt, B 2, 13. bung Talet v. Uert. N. Vandſtraße Ze, f. Stock J abn of erf Pffgmen 15 1255 27 5 KHontoristin na mit guter, deutllcher Handſchrift Ordentliches ehrl älteres—— 1 Nnderwagqen esucht. Mäclehen Moſſe, Mannheim. C52(Breunabor) deſhi- an acaen, Webaucnts Eine Sſtzbadewanne 25 Alle ds. Blattes erdeten. orfgärtenſtr. 10. 59734 Laden-Elnrichtung oberle, E 2, 17. 4992 Did. ahll. Nödehen] Herrenkleider NIndeftöbwagen ſucht ae unne* 0 welcher Art, am ein 5 va Fränlein Nuſein Ang.ſt.e 5000 Garnituren Trüa S cbm Fnte die Weichllie. 480, 10 Deggtendecneflldel Detbegen b Buchenhoſfz- fil Shenographiezen. Mumnensdreen Nögchen eee e, zu einem 100 vorm, 1125 ee 1 0 0 ur ſolche m nachm. geſu 3 em ſtart u rch⸗ Geſchäftstätigkeit belteben ſich unter Belfügung Luiſenring 33, 4. Stock. an Rudolf Moſſe, 1— 250 m lang, von Zeugnisabſchriften und Gehaltsanſpruch Steſſen⸗ 5 furt a. M. Naſcogen n Ge⸗ 5 8. N. is8 bel der Geſchäftsſtelle tellen-Gesuche Küchen- ſch ſteſtelle da. Bl. 3821 lüas an melben. 5 Raufmann 1055 8 — 5 Azbe e e r„ieen erfahren in Korre⸗ dat zum Verbauf. 89720 ArRen Bär T 6 Juugerer—* ucnne Höchſt ⸗Angebot, 25 lkulatton. guter f. kanug 1l 8 ee lilade eeee— des e + he. 3 Ferkaufen — aebren del geind. e 55—ç———— e n u 1Jß Suöne N 22. EA. 2 8 J02 Aalchenfe elm fffng. f 11 kisschrant Nasgmatür e WIr. Apartes helles Nanmertostan Gr. 44, und Sommerhnt ſowie flott. Mantelkleid preism. zu verk. 4260 Och. Lanzſtr. 9, 1 Tr. x. Einige gute billig zu nerkauf. Schangenſte⸗. IVb D. iedensware, mütl. 14 omie einzelne Schwarze Hose zum Smoking, zu kaufen eſucht. Ang. an Gundel, 5 6, 14/18, 2. Stock. Saden eigalf 5 cct elegen au e kürk.s geſt. Decken, andarbeit, roldene amenuhr, gold. Armband u. andere Sehmueksachen m. 4802 Schmidt 5 12, IV. fean delnd- —1 e af aas elfanfücle verkaufen. 1288 ———— — zu verkaufen. 7 Udr na Cutaway mit Weste Jebr. Rohrstiefel zu verkaufen. 4309 Stockhornſtr. 10, part. Guferd. Schön. Anzug mittl. Größe, ſomie 2 Anzugstoff nebſt Zubehör, men Qual. preisw. ab 19 Och. 9. 1 geistelte 164/75. Roſt u. Matratze d zu verk J7, 10, li St. Boꝛas Eine Schaufenstsr- Scheibe zu verk. Gr 2,3401, 70 m dr 6, 37 im Büro. Elt Pinscher anat nd ein 888 Nieid. zu verkaufen Schwetringorstr. 8, 3 Tr. Hof.· Hund ſtarker, 8 Monate alt. zu nerkaufen. 4285 3. 6. 2. Stock. Rehpinscher 2 Rüden 1 Hündin 0 4236 verkaufen. Kauf-GHesuche. Rentables beſſeres Pfivathaus in gut. Lage Mannheims mit mittlex. Wohnungen bei größerer 45 8 geſucht Ang. K. N. 38 d. d. Geſchel⸗ ſtede ds. Blattes. 4921 MAL mit Verdeck und Gummi⸗ reifen, gut erhalten, zu kaufen geſucht. Ang u J. N 23 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes, 59738 Gebrauchter, guterhalt Madpagen 5 8 55 3u 5 geſu ffnabee, eventl. gebraucht, ſofort zu kaufen geſucht. 8831 Angeb. unt. U. C. 178 an dis Geſchäſtsſtelle. ſibbrauchte Mödel aller Art, kauft 59749 Kupfermann, H3, 1. Tel. 6807. e hobr, Möbel Kleider, Schuhe, ſowie ganze Einrichtungen Seo Morgeustern S4. 20. Teleph. 2593 Ullsteins Weltgesch. Brehms Tlerieben Brockhaus u. Meyers KonversatLex und andere Werke, auch ganze Bibliotheken Kauf Herter's Buch · dandlu 0 5, 15, geg. d. lng-Schule 824 Feüucrsſcherer Dachenscnant klein. od. mittlere Größe gebraucht, zu kaufen 95 Angebote unt F. X. 58 an die Geſchäftsſtelle. ſucht per ſofort 2 Immer Frage. Eo. kann Ein allelnſtehender, 92bülbeser Herr Gale n mit Küche Auch Neu⸗Oſtheim und Feudenheim kommt in dagegen ein leeres Zimmer Singetauscht werden. Angebote erbittet ur K. J. 84 au die eſchslteſtene ds Bl. Aabmüsnerac Moderue JAmer-Mahnung mit und Maafarde in „Heidel gegen ent⸗ :iprechende 78 in dunlches deſegt zu t en ge 8 unt 1 Z. 175 d. elchäftsſtele. 8827 eamtenſamilte müt 1 zwöltjahr Kind ſucht mit Genehm des Wohnungs⸗ amts 8—— ſpäteſtens bis 1. O 39720 —4 Zimmerwohng. mit Küche und 1 Angeb unt. J. die SGeſchstsllele d. BI Junger Kaufmann, dus felner Familie ſucht Nohl. Anmel Gefl Angeb. unt. J R. 27 an die Geſchäftsſt. B9788 Dringende Bittel Wer hilft jung. ruhigem Ehepaar(kaufm. Beamt. durch Abgabe eines 4 Pelen Anmen (epentl m. Kochgeleg.) a. gräßter Wahnungsber⸗ Angebste unt 21 a. d. Geſchättsſt. Per ſofort ſucht ver⸗ heirateter Ingenieur Aa Ane mit Küchenhenützung in — 8 „L. 21 — 12 Beſanet. 88781 kinderloſ.— paar ſucht möbllertes oder unm Ummer und Küche Mann übern. Schloſſer⸗ reparaturen und Frau nebenbei im —.8 Zuſchr. u. K. R. te Veſchäftenür. Ang.-Mohunng —2 12 e 1 mieteu re Angeb. unter Th. 1810 an — 8N Gen⸗Anzeiger, Zmeigſt. Kepplerſtr. 43. Wer fauscht Eimmer- Wohn. gegen 38 Zimmer-Wohnu. Zu erfragen 4336 Gr. Wallſtabiſtraze 5, Ull Verloren. Eme große geldene Brosche mit ſchwarzem Steln am letzten Sonntag nach⸗ +* s zwiſchen und r in der Elektr. Straßenbahn Linle 3 v. Waldhof bis Neckarbrücke od von dort bis Waſſer⸗ turm, oder auf dem Wege 7 verloren. ugeben gegen gute Belo WAId ol. e 83, p. Angebote unter St. 890 Holzbaracke als Bſiro verwendbar u kaufen gesucht. 9787 an den Mannh. General⸗ Anzeiger, Zweigſtelle Waldhoſſtraße 8. 4848 FE 1, 9,2— 5 fie dele ge Alte und zerbrochene Zahngebisse Holzbrandstifte und Kontakte Werden wieder augekauft. Nüähe des Marktes. äncle — 2 Dee Apnatbedeg-Flanabrief Mh. 23500.— 4520⁰ 2 bis 31. 12. 29 telle durchaus ſicher amſtändebalbet verkaufen. Angebote unt. J. 2 22 an die Geſchäftsſtelle Aaaubng Mk. 34 000.— auf la. Ob. jett Stadtinneres zu ver⸗ kaufen. 328 Angebote unt. R. O. 38 an die Geſchüſtsſtelle d. Bl. erbeten. elddarleben n. an Ratenrückz diskr b Der ger. G4 8. Nut 27 991 Nlavierüben Wer über ein ſelbſt nicht verſügt, 5 tägliche Gelegenhell zum —5 geboten. 555 unter E. V. 89 an 5 Geſchäftsſtelle. deutet. * f 1 G 1 ch. Mittelſchullehrer, — duſer ſtr. 12855 7 kath. Wcng er Geſchaßts. mann. ſehn ſich nach eig. im u. ſucht mit ordenz⸗ lichem Mädchen oder Witwe zwecks 4219 Helrai in e u treten 0 rift. unt. The, 1805 2 5240 General⸗ nze me lerſtraße 42. ünſche für meine kannte, freidenkendes. ein⸗ — 22— m Anbunderifen. denden Mark Vermßg. enden Herrn in feſter Peſtlen zmecks 4287 Heirat Oringlichkeuskarte vortz. keunen Zuſch U. *. un 30 an die Geſchäftsſtelle. itwer, Anfang wünſcht mit Shesengrüs lein ader Witwe zwecks Helrxat bekannt zu werden. Gefl. Zuſchriften unter J. T. 29 an die Geſchäfts⸗ ſtelle 1 Bl. 5. ag 18fahr. Mäd i Wae— Relrat mlt anſtänd. Herrn l. Stellung u. gut. Cha— in Verb a 6 8 treten. uſchr. unt. J. X. 38 an die elchäftsſtelle. 24297 Vermischtes I Bitte Antwort abholen. erſt heute erhalten. K. N. ir ansport- Tässer 130-500 Luir. 55 u. verzinkt oder geſtrichen, mit Nolltelſen, beſtes weſtf Fabrikat liefert kinst Uittmar, Beiirrun 3. U. All 5010T1—— 2 n eet Naaes Nanbee.. 8. Seite. ibb.?(eals Farl Thendor fn. f Nr. 203. Mittwoch, den 12. Mai 1920 Natilonal-Theater. Mittwoch, den 12. Mai 1920. 44. Vorſtell in Miete, Abteil. C(für II. Parkett C 30) Der kiebestrank Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preiſe. Ende gegen 9 Uhr. Rünstlermeafer Apollo. Heute und morgen abend%½ Uhr „Die Dame vom Zirkus“. Freitag abend 7½ Uhr „Sechwarzwaldmäckel, Operette in 3 Akten von Aug. Neidhart ——— von—— eee PalesteThsater-? 5 kemes u. Julla im Schnee A. aßßte klaven fremden Willens Agte 5 Aadentn um allr Ametenl.— 3 Frledrichs- Park. Mittwoch, 12. Mai,—6 Uhr 180 Donnerstag, 13. Mal, ½4—½7 u. abends 811 uhr 20lte Kapelle 8 Kapellmeiſter Vecker Dresdner Bank Nur noch 2 Tage „der' Ein Abenteuer-Roman in 12 Episoden 9. Das Erwachen. 10. Wenn das Herz spricht. 11. Die Nixe. 12. Der der Liebe. SALLNAUs. Christi Himmelfahrt den 13. MaI bei guter Witterung 2Konzerte n Feuerwehrkapelle Mannheim-Neckarau KHanee u. weinnaus örse“ Täglich KUNSTLER- RONZERTE unter Leitung des beliebten Mannheimer Kapellmeisters H. HERMANN. Ab heute und ſolgende Tage Gastspiel des bekannten Stimmungsmacers ADI anneimer Sohbtzenkapeſte Christihimmelfahrt und Sonntag, 16. Mai Nachmittags-Konzerte Waldpark-Restaurant Beierle Abend-Konzerte.4 Catẽé-Restauration Rennwiesen Kabarett Rumpelmayer Heute Mittwoch abend 8 Uhr Aui vielseitigen Wunsch: Groß. Opereflen-Abend unter Leitung des beliebten Kapellmeisters Ludwvig Garnſer. Programme liegen auf. Sea 222 Selters Wasser 25 Flaſchen Mt..50(Siroe) Telephon 3279 Ias Dedde Misddenvaszel kaufen Sie im 3968 Erl-i malmalchaus k 2-5f eee für Schwarzwälder Edelbranntweine* —— —.—5—— eeee Emonet. 555 PULA G Personen- und Last-Kraftwagen-Reparatur- und Eis1 22 Vertriebsgesellschaft m. b.., 26 Filiale MANNHEIM P 2, 2, Planken. Geschäftsstellen in: deneral.-wertretung fur hessen · NMassau eeee a. 81, 1 856 F u. Reserven MRK. 330 090 009 Tignmefne Ortskrantentass Besorgung aller bankgeschäfffichen Angelegenheiten. Jersicherung gegen Bezirks-Direktion Mannheim Nalserring 4% Telephon 2111. We 13 77 Werzzesnnnert..et 227 7880755 22* 0 7— — A eeeectde K 1 Sericrregend chcne Scodelle, Abocdlerne, Bdro-ACGbel- ee G3. 16 Flachschreibkische 8. GUITIMANN Näuberisdhe Erpressung und Einbrudi-Diebstahl übernimmt zu vorteilhaiten Bedingungen und billigen Prämien Simtigart-Berliner vers.-.-G. 5974 lenrdendiden undubnlag Tel.: Landeskirohllche Vereinlgung Ortsgruppe Mannheim. Vorsitzender Pfarrer D. Klein. Ailoledes-Jeanmlag Freitag, 14. Mai 1920, abends 8 Uhr, Casino-Sanl R 1, 1. Tages-Ordnung: 1. Vortrag von Herin Stadtvikar Lle. Knevels: Religiöse Lyrik des 19. Jahrhunderts. 2. Musikalische Darbietungen. 5978 Gäste herzlich willkommen. Amt Römer 216. Mannheim. Bekanntmachung. Die Herren Ausſchußvertreter werden hiermit zu der am Freitag. den 21. Mai 1920, abends 7½ Uhr im oberen Saale der Restauration zum„Bellevuekelier“ N 7, 8 ſtattfindenden ergebenſt eingeladen. 5970 Tagesordnung: 1. Satzungsänderungen. 2. Geländeerwerbung. Mannheim, den 11. Mai 1920. Der Vorſitzende: J. Schwarz. rrrrt, Anbieten solange frei: Zirka 40 Ztr. Erbsen Viktoria und andere ersten Sorten à 350 Mk. 5856 Zirka 30 Ztr. Land-Erbsen à 275 Mk. Zirka 90 Ztr. geringe Erbsen à 190.« Zirka 50 Ztr. Linsen à 530 Mk. Alles per Zentner incl. Sack 2 Lager Mannheim. Kasse gegen Uebernahme. Bel Abnahme des ganzen Quantums kleine Preis-Ermäßigung. Laupheimer& Dreifuss, Ulm Tel. 174l. Telegr.-Adr.„Merkur“. Bücmarn. Damen- und Herrenhüite werden b. kürzest. Lielerzeit bekannt erstlklassig in mod. Wiener und Ber. liner Formen e nen umvepredt 2 Lild Umpenanl. . ahetslenus, 3, An echulhausplalt. E 367 .K. Nr Jie⸗ 5 pereg ene eee, 1 Er: Panm reporerg. VHęten gSS2 Aanaheimdauie Dmdden olgrrdcer utomobiſę Zubehòg, FErsatmaema Hebcrofuren schnel Hreiswerl 22 Had. Rote 8f⸗ Zeld-Loftefie Uichung 27. U. 28. Mal V5d Lesamt-U. Hanpftreffor 31000 20000 15000 Mark bar ohne Abzug Lose 1. 10 M. Porto u. Liste 80 Pf. empfiehlt Lotter.-Unternehmer J. Stürmer Mannheim, 0 7, 11 trüh. Strasburg i. E. finaelamal (Aufnahme u. Vertrieb), sucht Kapi dnalaen 1 155 en Ge⸗ ſchait 0 801 b) 82 12 od. ſtiller Teilhaberſchaft. Bekannt glänz. Rentabi⸗ Mittwoch, 12. Mai, nachmittags 6 Uhr V. f. R. FPlatz Mannk.Sllendi Aöan- Selpſt. unabh. T. gebild. Herr, 40 er, beſt. Kreiſ. angeh., wünſcht für fpanierg. U. Ioupen mit gleichgeſinnt. entſpr. qualifiz. Herrn bekannt zu werden. 2 Angeb. unt. J. O. 24 Geſchäftsſtelle d. Bl. Maun-Daas neue, erſtklaſſige Inſtru⸗ — in Nußbaum, warz poliert, Ei gebeizt liefert—5 ſehr preiswert Fr. Siering 5— 22 Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden u. Bekannten hiermit die schmerziiche Nachricht. das unsere innigstgeliebte treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante Fn ManefyW. nach langem schweren Leiden im Alter von 77 Jahren, wohlversehen mit den 151 en Sterbesakfamenten heute sanft errn entschlafen ist. 4318 F 5, 11, den 11. Mai 1220.— In tlefer Trauer Anna Metz Ww. geb. Frey Familie Daniel Frey, Uhrmacher Elise Frey nebst 4 Enkel. Beerdigung, Freitag nachm. 25¼ Uhr. Danksagung. Flr die zahlreichen Beweise von Freunden und Bekannten, beim Dahin- scheiden unseres lleben Vaters. Grog- vaters, Urgroß vaters u. Schwiegervaters Robert Halinnte sagen wir auf diesem Wege unsern hesten Dank. Ganz besonders danken wir dem Herrn Stadtpfarrer Dr. Lehmann für seine trostreichen Worte, sowie Herrn Direktor Blümceke für seine herzliche Teilnahme. 4325 Ule krauemden fiaterbüabenen. Doffonſi. Porsseigerung Montag, den 17. Mal 1920, mittags 12 Uhr werde ich in der en eeeeee gemäߧ 378.⸗G.⸗B 400 Itt. 9rferpachnell ca. 30/55% Augmahlung, geſunde bandels⸗ übliche Ware aus verkehrsfreiem Hafer zu den Konditionen Süddeutſcher Handelsmühlen öffenilich verſteigern, zahlbar gegen Duyplikat⸗ Frachtbrief. Mannheim, den 9. Mai 1920. Eilissen, Gerichtsvollzieher. Mangs-emſegerürf. Freitag, den 14. Mai 1820. vormittags 11 Uhr werde ich in der alten Oelfabrik Lindenhof gegen bare Zahlung im Voll. ſtreckungswege bent 2828 verſteigern: 674 Kisten mit Scheuermittel. Verſteigerung findet be⸗ bnen ne HofTbhzmmer annheim al Seee ter Gerichtsvollzieher. f 55 5 Briefmarken ·—— Sammler Suche mieh mit ult aeenee 50 000 Mx. an fent, uen e Unternehmen tätig 20 Kr e—58 beteiligen, danneenaceen Abebsten...36 geweldl. Verwertung a. d. Geschäftsstelte a. Aah aler Ant. uuch lsses Blaftes. Bo4“ Ideen(ſtrengſte Geheim⸗ altung) an die Internat. Welche e atenere Caſſel E 88 gibt eine 974 Wirtschaft o. Känllne Nelm Jahre. Kaution k. geſtellt werden. An u. K B. 27 5 8 Herr mit einigen a. d. Geſchã 8ſt. ds... Mille an einem reellen Geſchäfte oder Wilial an Abbernehmen. Dobermann uütatl Angeb. u. G. V. 81 an die Geſchäßtsſt. d. Bl. Angebote u. K A. 26 an zugelaufen. 4333 die Geſceltelel, 4060 l. Seralr. d. gube 8 0