K — Aaan 1920.— Nr. 212. 1 9i Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlo Einzi ühr M..—. Acſdese blerkelfährl. M. 15.— ohne Poſtgebühren. Einz. Numern 5g. Aüe Pralſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Its⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Re eſchaf widerruflich. N Lindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7940—7940. Draht⸗Abreſſe: Generalan Die Eulſchädigungsſumme. Paris, 17. Mai.(WB.) Die Regierungs⸗Chefs einigten auf die Summe von 120 000 000 000 Goldmark zur Verhinderung von Kursſchwankungen. Dies iſt die von Deutſchland zu zahlende Entſchädigungsſumme. Am die verſchiedenen Anſchauungen über die Entſchädi⸗ gung in Einklang zu bringen, ſchlug die franzöſiſche Delegation eine Entſchädigung mit 33 jährlichen Zahlungen vor mit der Möglichteit, daß Deutſchland ſich dieſer Verpflichtungen durch ſukzeſſive Anleihen entledigen kann. Der Anteil Frankreichs an dieſer Entſchädigung wird 66 Milliarden gleich 55 Prozent betragen. England ſollen 25 Prozent zufallen. Weiter wird berichtet, daß zwiſchen dem engliſchen und dem franzöſiſchen Kohlenkontrolleur über die Belieferung mit ohlen ein Abkommen zuſtande gekommen iſt. Dieſes Ab⸗ kommen ſichert Frankreich ein Minimum von Kohle zu, die den in den letzten acht Monaten erhaltenen Kohlenmengen gleichtommt. Man iſt ferner übereingekommen, daß Frank⸗ reich 40 Prozent des für die Ausfuhr der engliſchen Kohle nötigen Schiffsraumes ſtellt. Wir hab i i ſcad haben ſchon im heutigen Mittagsblatt gzu den Ent⸗ igungsforderungen der Entenke das Notwendige geſagt. Nach den jetzt vorliegenden Ziffern ſcheinen ſie ja + un⸗ debeuerlicher zu ſein als bisher angenommen wurde. Aller⸗ ings ſtammt die Nachricht aus franzöſiſcher Quelle und des eren müſſen wir abwarten, was die in London zuſam⸗ mentretende neue Konferenz beſchließen und eventuell ab⸗ eichen wird. Sie ſoll ja einen Mindeſtbetrag der deutſchen chuld feſtſetzen, der vereinbart iſt mit der ahlungsfähig⸗ keit Deutſchlands. Daß wir die jetzt genannte Summe zu außerſtande ſind, bedarf ja keiner weiteren Worte. Verkagung der internalionalen Finanzkonferenz. London, 17. Mai.(W..) Die Internationale F i⸗ Ndanzkonferenz in Brüſſel, deren Beſchlüſſe für die Konferenz Spa maßgebend ſein werden, wird durch die Vertagung der Vonſerenz in Spa gleichfalls verſchoben werden. die Rüäumung des Maingaues. Frankfurt und Hanau vollſtändig geräumt. . Jrankfurt a. M. 17. Mal.(WB.) Die Räumung der Stadt Frankfurt a. M. durch die Franzoſen und Belgier war kurz 20 9 Uhr beendet. Zu Zwiſchenfällen iſt es nirgends ge⸗ kanmen. Nachdem die geforderten Geiſeln um 9 Ühr ent⸗ laſſen worden waren, verließ auch der franzöſiſche Stab die Stadt.— Hanau iſt ebenfalls vollſtändig geräumt. Der Auszug aus Darmſiadt. die Darmſtadt. 17. Mai.(WB.) Die franzöſiſchen Truppen, ie in Kaſernen Ferumt und ſind auf dem Wege nach Griesheim abgerückt. er Abmarſch erfolgte in aller Stille und blieb, da die Trup⸗ pen die Stadt nicht berührten, von der Einwohnerſchaft un⸗ emerkt. Ein kleiner Teil der franzöſiſchen Soldaten, die in Stadt ſelbſt gelegen hatten, lagert noch vor der Stadt und wird, ſobald die Kavallerie von Dieburg eingetroffen iſt, ſammen mit dieſer abrücken. 0 Noch ſchnell ein Machtbeweis. Jrankfurt a.., 17. Mai.(WBB.) Die franzöſiſche Be⸗ wungsbehörde hat kurz vor ihrem Abzug den Gefängnis⸗ fänwalter der Gutleut⸗Kaſerne zu drei Monaten Ge⸗ dengnis verurteilt, weil er die Entweichung von zwei beftſchen Gefaͤngenen erleichtert habe. Unter den Entwichenen efindet ſich auch der erſt am Freitag vom franzöſiſchen fänegsgericht wegen angeblichen Raubes zu zwei Jahren Ge⸗ wandis verurteilten 20jährigen Franz Gebharſt. Der Ver⸗ Walter iſt geſtern nach Mainz übergeführt worden. Anker der Fremdherrſchaft. Die Deutſchen ⸗Bewegung im belgiſch beſetzlen Gebiet. erfätur Aachen, 17. Mai.(Priv. Tel.) Wie der„Volksfreund“ ſchan 8 der Führer der deutſchen Bewegung in Mon⸗ unmlung von Landsleuten, in der er geſprochen hatte, von belgiſchen Soldaten ve rhaftet. Dr. Krieger wurde bereits ſel donntag nachmittag in Freih eit geſetzt und iſt in Düſ⸗ ſenld orf eingetroffen. Die Verhaftung ſoll angeblich wegen mer Rede bei der deutſchen Kundgebung in Aachen im 5 5 erfolgt ſein. Es ſollen noch weitere Verhaftungen in die⸗ ngelegenheit bevorſtehen. Prokeſtnoten gegen däniſche Beſtrebungen in Schleswig. füth Berlin, 17. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Gegen die Ein⸗ von uung der Kronenwährung m Nordſchleswig, die Verſden Dänen auf den 20. Mai feſtegeſetzt wurde, iſt von unſerem 8. er in Flensburg Na erhoben worden. Auch hat ** 5 arr Göppert in Paris eine Proteſtnote eingereicht. Beſtrdle Proteſtnote der Südf chleswiger gegen die däniſchen on debungen die zweite Zone zu internationaliſieren, iſt jetzt ..188 Südſchleswigern unterſchrieben worden. Dän änen haben bekanntlich die Abſicht vier Kirchſpiele zu meindecark hinzuziehen. Dieſe pier Kirchſpiele umfaſſen 17 Ge⸗ ſind 2 7 die ſüdlich der Clauſenlinie liegen. In dieſen Gemeinden in ei rol' deutſche und 557 däniſche Skimmen abgegeben worden, zemner Gemeinde überhaupt keine däniſchen, in einer anderen eine einzige. Die Entente und der märz⸗Bulſch. leihense r, Ludendorffs Mikarbeiter in der Oberſten Heeres⸗ 1920⸗9, hat eine Broſchüre geſchrieben„Der 13. Maä r z iſt, w ie in den nächſten Tagen erſcheinen ſoll Oberſt Bauer öt.. man weiß und wie er in feiner Broſchüre auch zu⸗ einer der Haupturheber des Märzputſches zeiger Mannheim. untergebracht waren, haben Darmſtadt r. Krieger in Köln, beim Ausgang aus einer Ver⸗ Berlin, 17. Mai.(Von unſ. Berliner Büro.) Oberſt pplerſtr. 42. Badiſche Neneſte Nachrichten geweſen. Was Oberſt Bauer an tatſächlich Neuem vorzu⸗ bringen weiß, bezieht ſich auf die Verhandlungen, die von ihm und ſeinen Mitverſchwörern mit Vertretern fremder Staaten vor dem 13. März gepflogen worden ſind. Ein offi⸗ zieller war nicht möglich. Es gelang aber, mit ein⸗ flußreichen Perſönlichkeiten in Verbindung zu treten. Oberſt Bauer formuliert den Standpunkt, den die Ver⸗ treter fremder Stagten eingenommen haben, ſo: Wenn das Unternehmen lediglich zur Sicherſtellung von Ruhe und Ord⸗ nung erfolgt, ſo iſt dagegen nichts einzuwenden. Wenn da⸗ mit aber die Rückkehr zun Monarchie oder zum Mili⸗ tarismus beabſichtigt iſt, ſo werde die Entente mit allen Mitteln dagegen einſchreiten. Die Bedrohung der akademiſchen Freiheil. Eröffnung des Dresdner Studententags. s. Dresden, 17. Mai.(Priv.⸗Tel.) Am Samstag Abend wurde in Dresden der außerordentliche Studententag eröffnet. Der Studententag iſt zu dem Zweck zuſammen⸗ berufen worden, um zu verhüten, daß die akademiſche Freiheit in Faſſeln geſchlagen werde. Der ſächſiſche Kul⸗ tusminiſter Seyferth betonte in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache, daß für die ſächſiſchen Hochſchulen kein Anlaß zur Sorge beſtehe, da das Miniſterium und die ſächſiſchen Hoch⸗ ſchulen gemeinſam eine Verfaſſung vereinbart haben und weiter zuſammenarbeiten werden. Er räumte den Studenten durchaus das Recht ein, an der Hochſchulverwaltung mitzuarbeiten, und betonte die Wichtigkeit der ſozialen Beſtrebungen der Studentenſchaft in der Zeit der Not der Kopfarbeiter. Schließlich ermahnte er ſie zur Duldfamkeit gegenüber Andersdenkenden. Geſtern wurden die Verhandlungen eröffnet. Es handelt ſich darum, zu den Entwürfen des preußiſchen Kultusminiſte⸗ riums und des Vorſtandes der Deutſchen Studentenſchaft über das neue Studentenrecht Stellung zu nehmen. Das preußiſche Miniſterium ſteht inbezug auf die Gleichſtellung der Ausländer gegenüber den deutſchen Studenten auf dem Standpunkt, daß man durch die Beſtimmungen des§ 276a des Friedensvertrages von Verſailles gebunden ſei. Beſon⸗ ders umſtritten iſt der§ 6 des Entwurfs des Studentenrechts (über den Verwaltungsrat), der verhindern ſoll, daß die Stu⸗ dentenſchaft zum akademiſchen Proletariat werde. Von beſon⸗ derer Wichtigkeit iſt der§ 14, welcher die Auflöſung des Vor⸗ ſtandes der Studentenſchaft betrifft. Dieſes Recht ſoll nicht dem Rektor allein zugeſprochen werden. Ferner ſoll eine Selbſtverwaltung der Hochſchulen angeſtrebt werden. An der Tagung ſind von 76 deutſchen Hochſchulen 66 vertreten durch 135 Vertreter mit 176 Stimmen. Die Verhandlungen werden heute fortgeſetzt. die neuen Wahluiederlagen der demokralen. Wie bereits im Mittagsblatt mitgeteilt, haben im Frei⸗ ſtaat Danzig und in Braunſchweig Wahlen ſtattge⸗ funden, die von ernſteſter ſumptomatiſcher Bedeutung für die Reichstagswahlen ſind. Ihr gemeinſames Kennzeichen iſt der ſchwere Mißerfolg der demokratiſchen Par⸗ tei, während die bürgerlichen Rechtsparteien in Danzig wie in Braunſchweig mit der erreichten Stimmenzahl an erſter Stelle ſtehen. Für Braunſchweig hatten wir erſt die Stimmen für die Stadt angegeben und fügen nun noch die aus dem Lande an: Das Geſamtwahlergebnis der Landkagswahl in Braunſchweig iſt folgende: Vereinigte bürgerliche Parteſen 47 250 Demokralfen 11 247 Mehrheitsſozialiſten 16 551 Unabhängige 47 306 Kommunſſten 2 044. Die Wahlen zum Volt Danzig haben folgendes Ergebnis: 252 Stimmen* Deulſchnationale Volkspariei 42 300 3 Deulſch⸗Demokraten 13 300 10 Mehrheitsſozialdemokraten 23 70⁰ 19 Anabhängige Soz.⸗Dem. 5 26 300 21 Ireie Wiriſchaftl. verein. 17 700 12 Jentrum— 7 21000 17 Polen 9 40⁰ 7 Dieſe Zahlen ſprechen für ſich ſelbſt. Die Demokratiſche Partei ſteht in Danzig wie in Braunſchweig an letzter Stelle, in Danzig ſind nur noch die Polen ſchwächer. In Danzig haben die Demokraten noch nicht ein Drittel der Stim⸗ men der Deutſchnationalen aufgebracht, in Braunſchweig noch nicht ein Viertel der übrigen bürgerlichen Parteien. In der Stadt Braunſchweig haben ſie einen Rückgang um rund 11000 Stimmen zu verzeichnen, während die übrigen bürger⸗ lichen Parteien rund 13 000 Stimmen gewonnen haben. Dieſe Ziffern zeigen nur allzu deutlich, welches Urteil das deutſche Bürgertum über die Politik und die Leiſtungen der Demo⸗ kratiſchen Partei fällt. Schlimm iſt das ſtarke Anſchwellen der Unabhängi⸗ gen ſozialdemokratiſchen Partei. Sie ſteht in Braunſchweig wie in Danzig mit ihren Stimmen den Mehr⸗ heitsſozialdemokraten voran, in Braunſchweig ja ſc gar ganz erheblich. Woher dieſes Anſchwellen der radikalen Strömungen kommt, wiſſen wir. Eine Regierung, wie wir ſie jetzt 1/½ Jahren getragen und ertragen haben, ohne Autorität, ohne Kraft und Fähigkeit wirklich zu leiten und zu lenken, aber immer bereit, auf das Stirnrunzeln der Radikalen zuſammen⸗ zuklappen, mußte notwendigerweiſe zu dieſem Ergebnis führen. Das Koalitionsregiment(mit Einſchluß der Demo⸗ kraten) hat die rodikalen Maſſen umworben und ihr Macht⸗ gefühl immer weſter geſtei»ert, die beſonnenen bürgerlichen Kreiſe aber tauſendäftig verletzt und zurückoeſtoßen; noch heute treten ja Zeitungen vom Range der Frankfurter Zeitung für das Zuſammengehen mit den Unabbängigen gegen das rechts⸗ ſtehende Bürgertum ein. Auf den Ernſt der Lage, der ſich in den Danziger und Braunſchweiger Zahlen ausdrückt, ſei das Bürgertum mit allem Nachdruck hingewieſen. Anzeigeupreiſei Bei 54 geſ u. Jam.⸗Anz. 9% Nachl., Rekl. 5 Mk. Aunahmeſchlug: Fülr d. Mittagbl. 5 e 5 86—45— 9— b 6— 18 eeee wird keine erno Gewa eiks u. rungen, Materſalmangel uſw. berechti kei Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. deß re e eitigem Wlderruf b. 1 ſpalt. Kolonelzeile.80 Mk., ausw..80 Mk. Stellen⸗ vorm. 15 f. d. Abendbl. erantworlung ſchränkte Ausgaben od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Wenn die Unabhängigen in Braunſchweig juſt ſo viel Stim⸗ men aufbringen, wie die vereinigten bürgerlichen Parteien, ſo wiſſen wir, auch wenn wir die beſonderen Braunſchweiger Verhältniſſe berückſichtigen, was die Stunde geſchlagen hat. Wenn das Bürgertum nicht in möglichſter Geſchloſ⸗ ſenheit auftritt, wenn es nicht die letzte und äußerſte Kraft auſbietet, dann geht Deutſchland einer Zukunft ent⸗ gegen, die man nur als düſter bezeichnen kann. Beamlenſchaft und deulſche Vollsparlei. Von Oberpoſtſekretär Morath. Der Verfaſſer vertritt die Beamtenſchaft 8 192 Reichswahlliſte der Deutſchen Volks⸗ d Eine ſozialdemokratiſche Zeitung orakelte jüngſt, die D. V. P. werde es in ihrem Bemühen, alle Berufsſtände vertre⸗ ten zu wollen, keinem Stande recht tun können, und darum werde ſie keme Zukunft haben. Der Blick in die Zukunft der D. V. P. braucht uns hier umſo weniger zu beſchäftigen, als die Gegenwart vielleicht ſchon den ſozialiſtiſchen Kritiker um ſeine Prophetengabe bange gemacht haben wird. Aber wertvoll iſt das Anerkenntnis aus den Kreiſen der„Arbeiterpartei“, daß die D. V. P. wie ihre Vorgängerin, die Nationalliberale Partei, als die Vertreterin aller Stände, des ganzen Volkes, anzuſehen iſt. Mögen ſozialiſtiſche Polititer kein Verſtändnis für eine Partei haben, die ihre Fürforge gleichmäßig allen Gliedern des Volkskörpers gemeinſam zuwendet; wir wiſſen, daß der Kör⸗ per nur geſund ſein kann, wenn jedes Organ vor Krankheit und Verkümmerung behütet wird. Eine Partei, die von dieſer Anſchauung geleitet wird, kann nicht anders, als mit all ihren Anhängern, ſie ſeien nun Landwirte oder Induſtrielle, Ar⸗ beiter oder Handwerker, Angeſtellte oder Handelstreibende, für einen geſunden deutſchen Beamtenſtand in Reich, Staat und Gemeinden eintreten. Was den Beamten in ihren Kämpfen um wirtſchaftliche, rechtliche und ſoziale Ziele am meiſten ſchadete, das waren Widerſtände in anderen e Solche Widerſtände ſind in der D. V. P. nicht denkbar, deren Arbeit dahinſtrebt, daß alles ſich zum Ganzen webt, eines in dem andern wirkt und lebt.“ Es iſt darum kein Zufall, daß ſich die Nationalliberale Partei ſchon vor 10 Jahren ihren Beamtenausſchuß und damit ein Bindeglied zwiſchen den Beamtenverbänden und ihren Fraktionen im Reichstag und e eine Einrichtung, die andere Parteien erſt nach der Revolution nachgeahmt haben. Die Frucht jener engen Fühlungnahme mit der Be⸗ amtenſchaft war und iſt eine beſonders ſachkundige Vertretung der Beamtenintereſſen in den Parlamenten. Und wenn zahlreiche Führer parteipolitiſch⸗neutraler Be⸗ amtenverbände, Männer, denen es obliegt, mit allen Parteien Fühlung zu halten, ſich perſönlich der D. V. P. anſchließen, dann liegt darin doch ein Anerkenntnis für die Arbeit der D. V.., wie es ſchöner nicht gedacht werden kann. Ausführungen, die der Vorſitzende eines der angeſehenſten und älteſten Beamtenverbände auf der letzten Tagung unſeres Reichsbeamtenausſchuſſes machte, zeigen, wie jene Männer gerade von der D. V. P. mehr als eine bloße Vertretung ihrer Standesintereſſen erwarten. Es handelte ſich um die Auf⸗ ſtellung von Beamtenkandidaturen. Da führte jener Pionier der Beamtenbewegung aus, der Reichstag ſei keine Berufsver⸗ tretung; für die vom Beamtenausſchuß empfohlenen Beamten⸗ kandidaten trete er ein, weil ſie nicht nur Berufsvertreter, ſon⸗ dern vor allem auch Politiker ſeien, deren Arbeit immer dem ganzen deutſchen Volke gelten werde. So einen ſich Beamten⸗ und Volksintereſſen. Unbeſtreit⸗ bar hat der Beamte einen beſonderen Gewinn von einer Ge⸗ ſundung unſeres Vaterlandes. Nur in einem geſunden Staats⸗ weſen kann es dem Staatsdiener gut gehen. Darum wird die Erkenntnis in der Beamtenſchaft aller Behörden und aller Schichten wachſen, daß ſie in der Partei am beſten vertreten wird, die es ſich von ihren Kritikern gern gefallen läßt, eine Vertreterin aller Stände, des ganzen Volkes genannt zu werden. Kirche und Reichskagswahl. Die kirchlichen Forderungen zur Reichskagswahl und die Stellung der Deulſchen liberalen Volkspartei. Es liegt nicht in der Weſensart der evangeliſchen Kirche, parteibildend im politiſchen Leben ſich zu betätigen. Wo ſolche Verſuche unternommen wurden, blieben ſie immer in den An⸗ fängen ſtecken und mußten ſtecken bleiben, da Proteſtantismus und politiſcher Parteizwang ſich ſchlechterdings nicht vereinigen laſſen. Aber andererſeits kann die Kirche als die verantwort⸗ liche Pflegerin des religiöſen Lebens das politiſche Getriebe doch nicht unbeachtet laſſen. Sie muß, ſoweit dies nur mög⸗ lich iſt, ihre Lebensnotwendigkeiten auch in den Wahlkämpfen zur Darſtellung bringen und es von den politiſchen Parteien verlangen, daß ſie zu ihr eine klare u. unzweideutige Stellung einnehmen. Das gilt beſonders für Zeiten, wie es unſere Tage ſind, in denen der Umſturz aller beſtehenden Verhältniſſe die Kirchen und da beſonders die evangeliſche Kirche ohnehin in eine ſchwierige Lage hinein verſetzt hat. Dieſe aber kann durch die Haltung der Parteien den Lebensnotwendigkeiten der Kirche und ihrer Arbeit gegenüber bis zur Unerträglichkeit vermehrt werden. Aus dieſer Sachlage heraus ſind die For⸗ derungen wohl geboren, die wir in der Freitagabendnummer dieſes Blattes laſen. und die von der Konferenz evangeliſcher Arbeiterorganiſationen an die Geſamtvorſtänden der poli⸗ tiſchen Parteien gerichtet worden ſind. Dieſe Forderungen oder Fragen haben um ſo größeres Gewicht, weil hinter ihnen die großen arbeitenden Organiſationen der evangeliſchen Kirche ſtehen, wie Evang. Bund, Innere Miſſion, Guſtav Adolfverein u. a. m. Welche Stellung kann die deutſche liberale Volkspartei dieſen Fragen gegenüber einnehmen. Sie iſt und muß kirchen⸗ politiſch neutral ſein und kann nicht einſeitig etwa einer Kirche dienen oder etwa ſich ihr verſchreiben. Das gibt ihr ihre Stel⸗ lung zu allen einſeitigen Forderungen auf dem interkonfeſſio⸗ nellen Kampfgebiet, ſoweit dieſe eine Bevorzugung einer Kon⸗ feſſion zu Ungunſten der anderen verlangen. gemãß ——— — . Seſte. Nr. 212. Die möglichſte Erhaltung des geſchichtlich Gewordenen und des behalten. Daß dieſe Freiheit der geſetzgebungen wieder in Frage geſtellt werden darf, iſt für dem Schutz des Himmelfahrtstages, den gewiſſe f. gerne ſagt, auch aus rein kirchlichen Rückſichten. Ihr Steuerweſen 3. 98 damit aufs engſte verknüpft. klung zu den Konfeſſionsſchulen können wir wieder auf unſere Grundſätze verweiſen. dieſen Gebieten beſonders in manchen norddeutſchen zuſtimmen, wie denn überhaupt, und das muß doch auch an⸗ erkannt werden, die Forderungen der evangeliſchen kirch⸗ pen des Volkes ſammeln will erdgeſunder Kraft, die aus heimiſcher Scholle wächſtl ——————— Der blonde Schopf und ſeine Freſer .(Nachdruck verboten.) lichkeit hatte, dankte 15 auch am erſten Abend lächelnd für —̃—4——————0 mmmiaunheimer General · Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) ihren Grundſätzen ſieht ſie im Chriſtentum einen Grundpfeiler deutſcher Kultur und deutſchen Volkslebens. Sie wird darum den Lebensnotwendigkeiten des kirchlichen Lebens gegenüber eine in weiteſtem Umfang zuſtimmende Stellung einnehmen und allen Verſuchen entgegentreten, die den berechtigten Ein⸗ fluß der Kirchen im Volksleben und die geſunde Entwicklung der Kirchen irgendwie gefährden können. Auch hier iſt ſie für Bewährten. Damit iſt die Stellung der Deutſchen liberalen Partei zu den Fragen der Konferenz evangeliſcher Arbeitsorganiſa⸗ tionen gegeben. Sie ſieht in dieſen ſechs Fragen berech⸗ tigte Forderungen des religiös⸗kirchlichen Lebens, deren Erfüllung auch in dem Intereſſe 570 Volksganzen liegt. Den meiſten derſelben kann ſie mit dem Hinweis auf ihre Grundſätze begegnen. Sie tritt ein für volle Frei⸗ heit und Selbſtverwaltung aller religiöſen Gemeinſchaften. Die Kirchen ſollen frei von ſtaatlicher Bevormundung ihre bisherige Stellung als Körperſchaften des öffentlichen Rechts, einſchließlich des Rechts zur Beſteuerung ihrer Mitglieder irchen nicht durch Landes⸗ die Deutſche liberale Partei ſelbſtverſtändlich. Gemäß ihren Grundſätzen bejaht ſie auch die zweite Frage.„Die Verpflichtungen des Staates ſollen durch Geſetz in einer den Lebensbedingungen der Kirche entſprechenden orm allmählich abgelöſt werden.“ Daß die Entw des dabei in Rechnung zu ziehen iſt, iſt wieder ſelbſtver⸗ ſtändlich. Dem Schutz des Sonntags und der bisherigen geſetzlichen Feiertagen wird ſie ebenfalls zuſtimmen, unter anderem auch zugunſten des neuen Weltfeiertags, des 1. Mai, ſtreichen möchte n. Von beſonderer Bedeutung für die Kirche, beſonders für das Gebiet der kirchlichen Beſteuerung iſt die Stellung zu der Frage der Konfeſſionsangabe bei Volkszählungen. Es ſcheint dies auf den erſten Augenblick etwas g Unweſent⸗ liches zu ſein. Aengſtliche Gemüter könnten 92 befürchten, es berſtoße dieſe Forderung gegen die Reichsverfaſſung. Bei⸗ des iſt verkehrt; die Kirche aber braucht dieſe konfeſſionellen Beurkundungen aus allgemeinen kulturellen und, wie ge⸗ gen Ertellung des Religlonsunterrichts und der Stel⸗ Daß die Kirche die eee auf desſtagten mit großer Sorge verfolgt, iſt nur zu natürlich. Wir dürfen uns da über den Ernſt der Lage nicht durch die ruhigen Verhäſtniſſe hinwegtäuſchen laſſen, die wir in Baden haben. Auch dem ſechſten Pumkt kann die Partei unbedenklich lichen Arheitsorganiſationen ſich in einem Rahmen bewegen und von einem Geiſt getragen ſind, die es einer auf die ge. ſunde Entwicklung des ſtaaklichen und völkiſchen Lebens— dachten Partei nicht ſchwer machen, aus innerer Ueberzeu⸗ gung eine zuſagende Stellung ihnen gegenüber einzunehmen. Pfarrer L. Vath. Aufruf der Pfarrergruppe der Deutſchen Volkspartei. Die Evangeliſche Pfarrergruppe der Deutſchen Volkspartet er⸗ läßt folgenden Aufruf an die Kollegen im Reich: Wir haben uns aus innerſter Ueberzeugung der Deutſchen Volkspartei angeſchloſſen. Wo ſollten evangeliſche Pfarrer lieber ſein, als in einer Par⸗ fei, die, abhold aller Einſeitigkeit, alle Kräfte und Grup⸗ zum Wiederaufbau unſeres geliebten Vaterlandes? Wir ſind doch ge⸗ wöhnt, nicht in die Weite zu ſchweifen, ſondern in Liebe zu hegen, was unmittelbar vor unſeren Augen iſt, wir kennen doch den Wert Wo ſollten evangeliſche Pfarrer lieber ſein, als in einer Par⸗ tei, die mit vollſtem Verſtändnis für die Vielgeſtaltigkeit unſeres Wirtſchaftslebens doch ſozialer Verſöhnung zuſtrebt und im Gedanken der Arbeitsgemeinſchaft den einzigen Weg dazu weiſt? Wir wiſſen doch, daß nicht Theorien, ſondern Beziehungen von Menſch zu Menſch Freude und Glück des Lebens ſchaffen. Aufnahme in die Wählerliſten. Zum Iwecke der Herſtellung der Wählerliſten waren ſeinerzeit Hausliſten ausgegeben worden, in die die wahl⸗ berechkigten Perſonen einzutragen waren. Nun hat ſich er⸗ geben, daß eine Anzahl dieſer Hausliſten mik den eingetra⸗ genen Namen nicht wieder eingeſammelt bzw. zurückgegeben wurden. Die FJolge iſt, daß überuall da, wo dieſe Unterlaſſung erfolgte, die Wahlberechtigten in die Wahlliſten überhaupt nicht aufgenommen wurden. Der Termin zur Einſichtnahme in die Wahlliſten iſt geſtern abgelaufen. Es kann aber, wie wir hören, noch die Einreichung der obengenannten Haus⸗ liſten erfolgen, ſo daß die bekr. Wahlberechtigten noch von Amſs wegen in die Wahlliſten aufgenommen werden. Soweit ſomit für ganze Häuſer keine Wahlkarten zugeſandt wurden, iſt es wahrſcheinlich, daß die Urſache hier· für darin liegt, daß die Hausliſten nicht zurückge⸗ ſtellt wurden. Die Wählerintereſſenten, die keine Wahl⸗ karten haben, mögen daher für Juſtellung ihrer Hausliſte unverzüglich Sorge kragen, damit ſie noch in die Wahlliſten eingetragen werden können. Wo ſollten evangeliſche Pfarrer lieber ſein, als in einer Par⸗ tei, die mit aller Schärfe den fittlich⸗religiöſen Idea⸗ lismus als den Quell betrachtet, aus dem neue Kräfte zur Wiedergeburt unſeres innerlich wie äußerlich zermürbten Volkes ſtrömen? Wir e Pen doch, daß der Geiſt ſich den Körper baut und 900 u fead ſtarke Perſönlichkeiten allein die Wegweiſer zu neuen öhen Darum fordern wir unſere Berufsgenoſſen auf, mit uns in den Reihen der⸗Deutſchen Volkspartei für eine lichtere deutſche Zukunft zu kämpfen und möglichſt auch erer Pfarrergruppe beizutreten, die aclichen 85 beratender Helfer ſein will in allen religiöſen und kir ragen. Die Pfarrergruppe der Deutſchen Volkspartei. Dr. Luther, Vorſttzender; Charlottenburg, Leibnizſtr. 79. Vahlvorſchläge zu den Reichstagswahlen in Baden. a) Deutſche Volkspartet, (Deutſche liberale Volkspartei in Baden). 1. Dr. Julius Curtin 8, Hei 8, 2. Landwirt Brixner, Brühl, Amt Schwetzingen, 3. Oberamtmann a. D. Eckhardt⸗Mann⸗ — 4. Hauptlehrer Hofheinz⸗Freiburg, 5. Frau Dechand, Kon⸗ ſtanz, 6. Kaufmann Adlof 1 5 jun., Karlsruhe, 7. Arbeiter⸗ ſekretär Keppler, Heidelberg, 8. Metzgermeiſter eidelberg, 9. andwirt Fränkl, Münzesheim, 10. Oberingenteur Ja— ingen, 11. Fräulein 3 Handlungsgehilfin, Mannheim, 13. Geh.⸗Rat Prof. Dr. v. Schubert, Heidelberg, 18. Zugmeiſter Hei Karlsruhe, 14. Major Aſchenbach, Mannheim, 15. Fabrikant Ring⸗ wald, Steinen bei Lörrach, 16. Ein Vertreter des Gebiets, 17. Frau Gckhardt, Hei 18. Landwirt Sütterlin, Feldberg bei Mü b) Deutſchnativnale Bolkspartei. (Chriſtliche Volkspartei in Baden)t 1. Dr. Adalbert Düringer, Miniſter a.., Karlsruhe 2. Faxl 8 Landwirt und Bürgermeiſter, Meißenheim, Amt Lahr, Baulee eeſgrmeßer Fede. e. Gerg Sene e Er, ermei. und Bürgermeiſter, Fachſenffur⸗ Amt Boxberg, 6. Richter, Oberzahlmeiſterswitwe, Heidelberg, 7. Karl Gerwig, Land⸗ wirt und Alkbürgermeiſter, Wollbach, Amt Lörrach, 8. Roemmele, Maſchineningenieur und Fabrikant, Freiburg i. Br., 9. Heinrich Bender, Haupklehrer, Donaueſchingen, 10. Frau Sophie Mayr, Fabrikarbeiterin und Stadtvero Pforzheim 11. Dr. Wilhelm Vogt, Chemiker, ſtädt. Beamter, Mannheim, 12. Alfre ildenbrand, Landwirt, Stebbach Amt 18. Martim mmarius, Werkmeiſter, dhof, 14. Friedrich ler, Buchhändler, Durl' 15. Kippenhahn, Landwirt, Ritſch⸗ weiler Amt Weinheim, 16. bert Hefner, Profeſſor Offenbu 17. Wilhelm Schmidt III, Landwirt, Schatthauſen t Wiesloch), 18. Fritz Fiſcher, Schneider, Freiburg i. Br. c) Deutſche Demokraliſche Partei: 1. Dietrich, Hermann, Miniſter des Auswärtigen in Karls⸗ ruhe; 2. Dr. Ludwig Haas, Staatsrat in Karlsruhe; 3. Sänger, Fried⸗ rich, Landwirt und Bürgermeiſter in Diersheim 4. Kro⸗ mer, Emma, Ehefrau in Mannheim, Vorſitzende des Hausfrauenbun⸗ ulius Roman von Agnes Harder. (FJortſetzung.) Die Fürſtin Pleß hatte vor ſieben Jahren geheiratet, und D es war nicht zu verwundern, daß das gelbſeidene die lange Wartezeit auf neue Ruhmestage etwas übelgenommen hatte. Die kleine Schneiderin, die ins Haus kam, um es zu moderniſieren, erklärte die Sache auch für Wurz unmöglich. Theda, die ein ſtarkes Gefühl für die Würde der Perſön⸗ ihre Bemühungen, nahm die Summen ihrer Stundengelder, zu denen die Tante noch ein Goldſtück hinzulegte, und fuhr weit in den Oſten hinein, in eines jener großen Ramſch⸗ geſchäfte, wo Frauen aus dem VPolke neben eleganten Damen mit kleinen Börſen die Auslagen durchſtöberten. Als da qus dem Atelier des Ramſchbazars ein Empirekleid kam, friſch von der Nadel weg, mit einem blaßgrünen Band unter der Taille gebunden, einem Spitzenrock über weißem Taft, der von irgendeiner Konkurswelle, die, ſchmutzigen Schaum ab⸗ werfend, zurückſchnellte, hierher verſchlagen war, zahlte ſie auſtandslos die hundertfünfundzwanzig Mark, die ihre Mittel geradezu erſchöpften. Mit dem mächtigen Karton neben ſich kattelte ſie in der Elektriſchen einundeine halbe Stunde zurück. Eine Klavierſtunde hatte ſie verloren, ihr Kopf brannte, ihre Hände waren eiskalt. Aber das das vielleie eine Geſchichte erzählen konnte, ähnlich der ſeiner neuen Be⸗ ſitzerin, lag bleich wie Mondlicht über dem verblichenen Da⸗ maſtſeſſel und hatte mit einem Schlage ſeine urſprüngliche Vornehmheit zurückgewonnen. Der Februarſamstag, an dem der Kolonialball ſtattfand, war ein Tag der Aufregungen für die kleine vornehme Villa, die, ein wenig von der Straße abgerückt, am Corneltusufer lag. Zu einem richtigen Balle hatte ſich dort noch niemals ein junges Mäbdchen geſchmückt. Als Vehrends ſo weit waren, daß ihnen alle dieſe Vergnügungen der großen Welt o ſtanden, und Herr Behrend es für nötig hielt, ſeine Frau hin und wieder in dieſe Welt des Genuſſes zu bringen, mit der er ſelbſt innerlich keine Beziehungen hatte, da war Frau Behrend ſchon in jenen Jahren, wo die ſchwere Koſtbarkeit der Toilette ihre Lieblichkeit erſetzen mußte. Das alte welke Frauchen kannte das Klingen und Singen 1 Luſt nur vom Hörenſagen. Um ſo glücklicher war ſie für Karin. Eine Einladung von einem Mann, der direkt von einem Herzogs⸗ ſchloß zu ihnen gekommen war! Von einem Vertreter ſener Kreiſe, denen ſie ihre hochmütige Verachtung mt der afler⸗Fſachen der alten Fran. ⸗ tefſten Bewunderung vergolten 2 1 das Haus⸗ mädchen Anna eine ſchlimme Hand hatte und Karin beim Ankleiden nicht behilflich ſein konnte, und da Frau Behrends Hände mit den Gichtknoten ſchon zitterig und ungeſchickt waren und Karin vor Aufregung gereizt war und zur Heftig⸗ keit neigte, ſo hatte Frau Peters 7 Hilfe kommen muſſen. ſas war nun wirklich ein Frühlingsdrama. Frau Peters innerlich verärgertes, ſonſt aher ſo gutmütiges Geſicht ſchwebte wie eine ſchwere ſchwarze Gewitterwolke über dem ien⸗ e des blaßblauen Chiffonkleides mit der Silberborte. arin hatte niemand das triumphierende Leuchten geozig das auf ihrem Geſicht gelegen, während ſie dieſe dünnen, ſeldenen Strümpfe anzog, in die blauen Atlasſchuhe ſchlüpfte, während die feinen Spitzen ihrer Röcke an ihr herunterrieſelten. Den jungen Oberkörper entblößt, hatte ſie da mit beiden hochge⸗ hobenen Armen die mächtige Fülle des blonden Schopfes hoch und ti 8 verſucht. Sie ließ keine Friſeuſe an ſich heran. Und das Haar hatte ihr die Pflege gelohnt. Wie viele Männeraugen würde es heute wieder auf ſich ziehen, wenn es ihr Haupt wie ein Heiligenſchein umſtrahltel Wieviel Herzen würden wieder aus dieſem weichen Schimmer alle weiblichen Tugenden der Sanftmut, der Keuſchheit und der Hingabe abſtrahieren und ſie auf Karin ſelbſt übertragen! Denn das blonde Weib iſt— den Mann ſchlechthin das Weib an ſich, das Geſchlechtsweſen, das ihm alles verſpricht, was unbewußt von Begehren in ſeinem Herzen ſchlummert. Ziel⸗ los kann er einem blonden Zopf im Gewühl der Straßen falgen. Wie der Köder an der Angel wirkt ſolch ein Zopf, den die liſtenreiche Natur auswirft, um zu ihrem Ziel zu ge⸗ langen. Ein faſt ee e ee lag über allem, was zu Karin gehörte. Er erfüllte das ganze kleine Zimmer, das von Licht und warmem Waſſer, von der Erregtheit des jungen Mäßdchens einen warmen, wollüſtigen Atem bekommen hatte. „Ihre Hünde ſind ſchwer, Frau Peters, laſſen Sie, mache das lieber ſelbſt“, ſagte Karin, als die Alte no— über die Falten ſtreichen wollte.„Da, nehmen Sie den Abendmanel und den Schal; ich denke, wir gehen hinunter, Tamte Behrend.“ Drunten im kleinen Salon ſtand ein Tefler mit Appetit⸗ brötchen und eine Taſſe Tee. Trotz ihrer Aufregung hatte Karim Hunger. Die guten Brötchen verſchwanden zwiſchen den feſten weißen Zähnen. Da ſah ſie, wie Frau Behrend einen alten eingelegten Kaſten öffnete, den ſie in ihren Armen gus dem Schlafzimmer gebracht hatte. Auch Karins Augen öffneten ſich weit. Auf den Sammetpolſtern lagen die Schmuck⸗ 1 1 Nee 3 des; 5. Scheel, Alfred, Hauptſchriftleiter in Mannheim; 6. Dr. Wäl⸗ din, Paul, Fabrikant in Lahr,. Mater Johann, Landwirt und Bür⸗ 8 in Hubertshof(Amt 8. Wöntz, Karl, berreviſor in Karlsruhe; 8. Wienenberger, Wilhelm, Fabrikdirektor in Pforzheim; 10. Damm, Artur, Kaufmann in Furtwangen. 11. Dr. Kohlund, Johanna, Lehramtspraktikantin in Freiburg; 12. Groß, Ja⸗ kob, Obermeiſter der Fleiſcherinnung in Mannheim; 13. Dr. Dibelius, Martin, Profeſſor der Theologie in Heidelberg; 14. Marker, Karl, Schriftſetzer in Freiburg; 15. Schmith, Erich, Bankbeamter in Mann⸗ eim; 16. Deimling, Ernſt, Landgerichtsrat in Mosbach; 17. Hofheinz, skar, Hauptlehrer in 18. Bracht, Adolf, Eiſenbahn⸗ betriebsaſſiſtent in Freiburg; 19. Schmidt, Marie, Zeitungsverlegers⸗ gattin in Bruchſal; 20. Fiſcher, Konrad, Zimmermeiſter in Konſtanz. d) Auabhängige Sozialdemokrakiſche Partei: Die Liſte der Unabhängigen Sozialdemokratiſchen Partei ent⸗ hält folgende Kandidaten: Adolf Geck, Buchdruckereibeſitzer, Offen⸗ burg, Adolf Schwarz, Parteiſekretür, Mannheim, Bernhard Kruſe, Landesſekretär, Karlsruhe, 8 Bock, Arbeiterſekretär, Lörrach, Frida Unger, Stadtverordnete, Lahr, Heinrich Schäfers, Maler, Singen a.., Martin Jäger, Schmied, Kirchheim⸗Heidelberg, Aug. Kraus, Bürgermeiſter und Landwirt, Kleinſteinbach, Elſa Schick, Hauptlehrerin, Mannheim, Hugo Twortz, Kaufmann, Konſtanz, Karl Thunert, Schreinermeiſter, Bruchſal, Georg Kenzler, Schloſ⸗ ſer, Mannheim, Friedrich Blome, Gewerkſchaftsſekretär, Waldkirch, N Luß, Kaufmann, Baden⸗Baden, A. Gnirs, Eiſenbahnſekre⸗ tär, Radolfzell, Heinrich Kraus, e Hockenheim, Eliſe Frickert, Hausfrau, Karlsruhe, Fr. Hund, Gewerkſchaftsbeamter, Bounzens⸗ E. Schmid, Bezirksrat und Former, Stockach, Ernſt aſtian, Maſchinenmeiſter, Heidelberg, Julius Gerhard, Eiſen⸗ dreher, Hagsfeld, Brundo Krauſe, Schloſſer, Markdorf, Georg Grä⸗ ber, Friedrichsfeld, Peter Ruf, Kaufmann, Raſtatt. Die Wahlvorbereikungen. A Sandhofen, 16, Mai. Die Deutſche((liberale) Volks⸗ partei hielt am 16. Maf im Gaſthaus zum Adler eine Verſamm⸗ lung ab, die ſich eines guten Beſuches erfreute. Geleitet wurde die⸗ ſelbe von Landwirt J. Georg Seitz. Reichstagskandidat Oberamt⸗ mann a. D. Eckhardt entwickelte in großen Zügen die Grundſätze der Partei, während der zweite Redner, Stadtverordneter Hauptlehrer Haas, die Stellung der Deutſchen(liberalen) Volkspartef zu den andern Parteien ſcharf umriß, um eingehender das neue eeee zu behandeln. Beide Redner ernteten großen Beifall. Die in Ausſprache von demokratiſcher und ſozialdemokra⸗ tiſcher Seite erhobenen Einwürfe konnten leicht widerlegt werden. Die Verſammlung bedeutete einen vollen Erfolg und führte der Partei eine Anzahl neuer Mitglieder zu. Seckenheim, 17. Mai. Am geſtrigen Sonntag fand im Saale des Löwen eine ſtark beſuchte, von der Deutſchen liberalen Volkspartei veranſtaltete öffentliche Verſammlung ſtatt. Nach begrüßenden Worten des Vorſitzenden, Herrn Landwirt Auguſt Hörner, der den erfreulichen Aufſchwung der Seckenheimer Ortsgruppe feſtſtellte, ergriff Stadtverordneter Moſes aus Mann⸗ eim das Wort. In klaren Ausführungen ſchilderte er die Ziele der eutſchen Volkspartel, von denen beſonders die Arbeitsgemeinſchaft und die Kammern der Arbeit lebhaftes Intereſſe und begeiſterte Zu⸗ ſtimmung erweckten. Hierauf ſprach Frau Alice Hoffmann über das Thema„Warum ſoll ſich die Frau politiſch betätigen“. Die zu m. Herzen gehenden Ausführungen der Rednerin fanden beſonders bei den zahlreich erſchlenenen Frauen lebhaften Anklang. Architekt A. Ludwig ſr. aus Mannheim ſprach über die neue Wahlordnung und die bisherige Entwicklung der Deutſchen Volkspartei. Nachdem noch Herr Moſes mit Erfolg Poſt Bezug des Mannheimer General⸗ Anzeiger und der Badiſchen Poſt aufgefordert hatte, ſchloß der Vor⸗ 0 ee. die der Deutſchen Volkspartei einen großen rfolg brachte. Letzte Meldungen. E Beriin, 17. Mai.(Bon unſ. Berl. Büro.) Der Führer der deutſchen Wirtſchaftskommiſſion, Herr Deutſch von der A. E.., iſt bereits nach Paris abgereiſt. Die anderen Herren werden ihm demnächſt folgen. Herr Boſch, Direktar fred der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, wird nicht nach Paris reiſen, da er z. Zt. geſchäftlich verhindert iſt. r. Düſſeldorf, 17. Mal.(Prip.⸗Tel.) Nachdem in Köln der Schiedsſpruch angenommen wurde, haben auch die VBankbeamten im Düſſeldorfer und Dortmunder Revier beſchloſſen, heute die Ar⸗ beit wieder aufzunehmen. Die Streikleitung betont jedoch, daß der nicht die und 50 deß e ganze egung aufgehoben, ſondern hinausge en ſei. Vom 1. April ds. Irs, ab treten Aufſchläge in Keuf 5 ar für Köln 30 Prozent, für Düſſeldorf 25 Prozent und für die übri⸗ gen Bezirke 20 Alle ſtreikenden Beamten müſſen wieder eingeſtellt werden. Nicht da au Behrend 2 ebzeiten ihres Mannes einhergegangen wäre wie die Königin von Saba. Aber ein“ wenig von der Liebe zum Prunk lag doch in den ſchweren goldenen Armbändern, in der langen Uhrkette mit den glän⸗ Erbſengliedern und in einem Paar Ringen, die über e Gichtknoten nicht mehr hinüber wollten. In einem be⸗ Fach aber lag eine milchige Perlenſchnur. Die hatte hr Mann nach einem beſonders guten Geſchäft ihr gebracht, und mit der Liebe und Freude des Kenners hatte er ſie durch eine Finger gleiten laſſen. Vielleicht hätte er auch ſeine rau berſtanden, als ſie mit ihren zitternden Händen die oſtbare Perlenſchnur um den Hals der blonden Karin legte. Das Schloß beate ſie nicht gleich. Das feine goldene Sicher⸗ heitskettchen hatte ſich in die blonden Nackenhaare verwickelt, und die liebevollen alten Hände taten Karin weh. Aber diesmal rührte ſie ſich nicht und gab keine Zeichen der Unge⸗ duld. Ein wenig höher hob ſich ihre Bruſt, als die Perfen) ſtumpf über ihre Haut rieſelten, und mit aufrichtiger Dankbar⸗ keit küßte ſie die zitternden Hände.— Joachim von Rambow ſah mit ſeinen Damen vom erſten Rong aus den großen Umzug an, der die Kolonſalfeſte ein⸗ ulelten pflegt. Es handelte ſich diesmal um die Geſandtſchaft arls des Großen an Harun al 1 5 Endlos war der Zug der Franken, die zu Fuß und zu Pferde, in voller Rüſtung oder als Träger der koſtbaren Geſchente ſich durch den Saal nach der Bühne bewegten, geleſtet von fahrendem Volk, um⸗ eben von Gauklern und Dirnen. Doktor von Rambom war roh, daß er in Ruhe hinter ſeinen Damen faß. lebrigens war Karins Aufmerkſamkeit nur am Beginn durch das bunte Hearteen gefeſſelt, dann wandte ſie ſich ihrer Umgebung zu. Marie en von Karnap mit ihrem Verlobten, einem flotten Gardeoffizier, deſſen ſicheres, lachendes Auftreten nichts von den heimlichen Entbehrungen verriet, die er ſich ſein Leben lang erſt für ſeinen Veruf und nun für ſeine Braut auferlegte, waren zu ihnen gekommen. Alſo hatte ſich Theda noch ein⸗ mal eenen Sie hatte ihren Augen nicht trauen wollen, als ſte unten aus dem Gewühl, in das ſie ſich leicht⸗ ſinnigerweiſe begeben hatte, ihr blaſſes Geſicht über der erkannt hatte. Mariechen von Karnap war eine feſche ſchlanke Braune mit ganz Bageß Lachen trotz ihrer ſiebenundzwanzig Jahre. Ihren Verlobten behandelle ſie ee tlich, was ihnen die Wartezeit ſehr erleichterte. Es war eine ZJuſammengehörigkeit bei ſhnen wie in einer glücklichen Che, Sie erzählte Theda allerlei, von den Reitproben im Tatterſall für die nächſte großſe Quadrille, und daß Theda zur Generalprobe kommen müßte. , Montag, den 17. Mal 1920. * — 1 —— L2 an. ktor „ Neee nen nnnNeeeereeee A 95 Monkag. den 17. Maf 1920. Maunheimer General · Anzeiger. ¶Adend- Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 212. Aus Staòt und Land. Oer badiſche Sommerfahrplan. Nicht mehr von der Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſen⸗ 7 bahnen,— 5 zum erſten Mal von der„Eiſenbahn⸗Generaldicek⸗ non Karlsruhe“ iſt ſoeben der erſte und endgültige Entwu rf des dom 1. Juni ab enthält an Verb ber e und lan herausgegeben worden. Er erungen in der Hauptſache die ſchon im Februor in eſtellte Wiedereinführung von Ta gen trecken Baſel—Frankfurt, Kariscuße.-Ham urg, Mann⸗ .5 dügen zwiſchen Anſchlußzügen Mann⸗ igen Fahr im—Würzburg—Verlin, von Sonnta eidelberg, von neuen Febag aat ſa einen neuen erwünſchten Perſonen⸗ zug nach Karlsruhe, ſowie eine Reihe von eränderungen. Neue Züge. D 85 Karlsruhe ab.30 vormittags, Mann⸗ deim an 10.33 vormittags, ab 10.43 vormittags, Frankfurt an 12.20 mittags, Hamburg an 11.23 abends. D 86 Hamburg ab.24 mor⸗ ds, Karlsruhe an 10.01 abends. eils verändert, teils neu. Baſel—Offenburg und .— +— ab.12 abends, Mannheim an.53 abends, ab * ab.00 morgens, Baſel ab MNannheim—Frankfurt. D 15 Konſtanz 10.45 vormittags, Freiburg ab 11.54 vormittags, Karlsruhe ab.35 nachmittags, an en an.54 nachmittags, ab.02 nachmit⸗ tags, Frankfurt an.36 nachmittags. Neu. Von D 52 Anſchluß in Graben, München ab.00 mor⸗ gens, Stuttgart ab 12.58 mittags, Mannheim an.54 nachmit⸗ 0 * * f 1* * 7 * *. „ U * — L dleder dngelegt worden, ab 1. Juni „Frankfurt an.46 nachmittags. FrankfurtMannheim und Afenburg—Baſel neu. D 16 Frankfurt ab 12.20 mittags, Mann⸗ deim an.05 nachmittags, ab.14 nachmittags, Freiburg an 5⸗58 nachmittags, Baſel an.20 abends, Konſtanz an.48 abends. Neue Züge. D 33 Mannheim ab.10 morgens, Würz⸗ burg an 288 wieg, Berlin an ca. 11.30 abends. B5 J Berlin ah dea..00 morgens, Würzburg ab.04 abends, Mannheim an 11.48 Neuer Zug. 912 Mannheim ab 10.00 vormittags, Karls⸗ an 12.10 mittags, Karlsruhe(wie bisher) ab 12.30 mittags, enburg an.05 nachmittags, Freiburg an.37 nachmittags, ab 620 abends, Baſel an.58 abends. Verändert. 742 Mannheim ab.45 morgens, Karlsruhe an vormittags(bisher ab.05 morgens). Heidelberg iſt ſeit kurzem der Vormittagszug 10.38 nd Sonntagszüge 12.08,.55 nachmittags und.40 abends, zurück.43 nachmittags,.85,.05,.41 edends no —45 4 9775 nachmitta Die Berbiudlſichteit außertariſucher Teuerungs · zulagen. ds der Schuchtungsausſchuß bei Streingteiten über die Gewäh⸗ dung außgertariflicher l r angerufen und können etwa Sangene Schiedsſprüche dieſer Art für verbindlich erklärt werden? Sbenurleriddr die in letzter Zeit piel erörtert worden iſt, iſt von icher Wichtigkeit, weil die anhaltende Herabminderung der Kaufkraft des Geldes die Angeſtellten immer mehr dazu zwingt, d der Laufzeit von Tarifverträgen bei den krbeitgebern we⸗ der Bewilligung beſonderer Zulagen vorſtellig mwerden. Viel⸗ nicht ausgefüllt. Auch die Verbindung von an den Schnellzug Karlsruhe ab.05 itgeteilt vom Verkehrs⸗Verein.) ch findet man aber die Auffaſſung verbreitet, daß es eine Ueber⸗ der Zuſtändigkeit— Schlichtun sſchüſſe bedeute, wenn 1 in gen Streitigreiten zur Fällung eines Schledsſpruches v. unter keinen Umſtänden ſei es aber angängig, daß ein ANeichwol jällter Schiedsſpruch vom Demobilmachungskommiſſar 5 ndlich erklärt würde. Und nach dem Wortlaute der Richt⸗ 1 die das Reichsarbeitsminiſterium unlängſt für das Schlich⸗ un hren aufgeſtellt hatte, mußte angenommen werden, daß Auffaſſung ſich auch mit derjenigen des Reichsarbeitsminiſte⸗ decke. Dieſe Annahme trifft ſedoch nur ſehr bedingt zu, wie der nachſtehend wiedergegebenen Antwort hervorgeht, die dem aheeger iſt and in der euutſcele albil 25 eihi Zoder wird die Verhenbt der Awußz, wird von iſt — u0lft 10 26 den 8 leheſpnches grundſe * 15 155 Sen des „eer Grundſatz der twerkſchaftsbund der Angeſtellten(G. D..) vom tsminiſterium auf eine prechende Eingabe in dieſen +—— folgendes ausge⸗ wiſchen den Parteien üdber die Gewährung einer eingeleiteten Verhandlungen ergebniskos, ung hierüber abgelehnt, ſo kann ſich der Schlichtungsausſchuß mit dem Streitfall befaſſen. Allerdings hat Schiedsſpruch in 155 Fällen nur die Bedeutung eines Ver⸗ ichtungsausſchuſſes an die Parteien. Die rung ſolcher Schiedsſprüche iſt zwar ſtatthaft: da Vertragsſicherheit aber aufrechterhalten werden ihr nur ausnahmsweiſe Gebrauch zu machen ſein, „nämlich nur dann, wenn die im Schiedsſpruch Re⸗ weifellos gerecht und billig und die Verbindlicherklärung rhaltung des Wirtſchastefeiedens unbedingt notwen⸗ VDerbindliche ſiung vertritt das Reichs⸗ tandpunkt, daß der Fällung ſpruches grun ch ehenſowenig etwas im Wege ſteht, erbindlicherklärung durch den Demobilmachungskommi ar. ſoll von der letzteren Möglichkeit— wie das ſa ſchließlich allen übrigen Fällen geſchieht— nur Gebrauch gemacht wer⸗ der wenn Gerechtigkeit und Billigkeit, ſowle Vermeidung wirtſchaft⸗ Ucher Kämpfe das geboten erſcheinen kaſſen.— Dieſe Feten iſt don außerordentlicher Wichtigkeit, weil in zahlreichen Fällen den An⸗ elnen durch Schiedsſpruch bereits zuerkannte Beihilfen nur des⸗ den ſind, weil ſich der zuſtändige Demobil⸗ gskommiſſar zur Verbindlicherklärung ni für befugt hielt. N8 vem Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, Mannheim, * 2 Srnaunt wurde Verwaltungsſekretär Waldemar Fleig Vezirksamt Karlsruhe zum Bureaubeamten beim Miniſte⸗ dum des Innern. Aus dem badiſchen Schulweſen. Das badiſche Unterrichts⸗ uaiſterium hat an fämtliche Schulen des Landes einen Erlaß ge⸗ in dem zur Sparſamkeit im Papierverbrauch wird. In dem Erlaß wird mitgeteilt, daß für die dern nicht nur eine weitere Preisſteigerung bevorſteht, ſon⸗ keite,daß auch die Herſtellung der Hefte immer größeren Schwierig⸗ keit egnet. Ter Papierverbrauch ſoll deshalb nach Möglich⸗ eingeſchränkt, die Schiefertafel und zum Zeichnen unlinierte Hefte geeignetes Packpapier vermendet werden.— In der zweiten funte des Juli wird eine außerordenkliche Dienſtprü⸗ nar Kriegsteilnehmer abgehalten. Die Eraänzungs. elſencher,, durch deren Beſtehen Lehrer und Lebrerinnen das abnl Kugnis einer Höheren Schule erwerben können. wird künftig ling dwelmal, im Frühſahr und Heröſt abgehalten.— Ferner hat ſein Unkerrichtsminiſterium an ſäntliche Beamte und Behörden bintes Geſchäftskreiſez einen Erlaß herausgegeben, in dem darauf und d en wird, daß duech die zahlreichen erſönlichen Beſuche in der ſtellungen im Miniſterium die Mitglieder des Miniſteriums ichri Arbeit überlaſtet werden. Künftig foll mebr als bisher der werbeniche Weg bei Vorſtellungen und Wünſchen begangen + ri 105 2* Herr Mücktritt des Präſidenten des Badiſchen Schwarzwaldpereing Erfol, Sberbürgermeiſter Dr. Thoma, der nun ſeit 15 Jahren mit er— als Präſident des Schwarzwaldvereins tätig war, nachdem arber 9 Fahre die Stelle des ſtellb. Präſidenten bekleidet hatte, 1 den ſtellv. Präſidenten des Vereins, Herrn Miniſter a. D. ſich ſchel ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm mitteilt, daß er Taſchten wegen berufli Ueberlaſtung und aus Geſundheits⸗ Neuwahle gezwungen ſehe, ſein Amt angeſichts der bevorſtehenden in ag Kiederzulegen. Er werde aber auch künftighin dem dleiden 18 Mitglied mit treuer Liebe und Anhänglichkeit dageeg dienten. Se muß mit dem Rücktritt des langjährigen hochver danken träſtdenten, deſſen hingebendem Wirken es vor allem zu ges aufgrcht eß die Tätigkeit des Vereins auch während des Krie⸗ auch woz erhalten werden konnte, gerechnet werden, umſomehr wiederholte Bemühungen des ſtellvertretenden Präſiden⸗ die Lücke zwiſchen.07 abends und 11.35 nachts der en und der Mitglieder des Verwaltungsausſchuſſes Herrn Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Thomia nicht zur Rücknahme ſeines Entſchluſſes bewegen konnten. * Ein Aebungskurs für Hufſchmiede wird von dem hadiſchen Landesgewerbeamt bei genügender Beteiligung in der Zeit vom 14. bis 19. Juni in Mannheim veranſtaftet. Die Anmeldungen zu dem Kurs haben bis längſtens 5. Juni direkt beim Landes⸗ gewerbeamt in Karlsruhe zu erfolgen. pp. Narktwauberung. Der Markt war heute gut beſchickt, ein Preisrückgang iſt aber lediglich von argeln zu vermelden Sie ſtanden heute.— Mk. bis.80 das in kleinen Mengen, zum Eindünſten ſind ſie den meiſten Haus⸗ frauen doch zu teuer. An Gemüſen es ſehr viel Spinat in nicht immer einladender Qualität zu Pfg., Mangold zu 60 Pfg. das Pfund, und als Neuheit Wirſing, der natürlich noch keine Köpfchen, ſondern nur wenige große Blätter und Strunks hat, 5 1 Mk. das Pfund. Im gleichen Preiſe ſtehen nun die Kohlra i. Meerrettich wird viel angeboten, je nach Größe zu—3 Mk., die An Solaten beſteht kein Mangel, Kleinblattſalate koſteten das Viertelpfund 80 Pfg., das Pfund 1 Mk., Kopfſalate gibt es ſchöne in guter 9 der Preis ſchwankt zwiſchen 60 Pfg. und 1 Mark pro Kopf. Neben den kleinen Mairettichen fieht man jetzt auch ſchon feiſte Bierrettiche, das Stück zu 60 Pfa. bis 1 Mk. Suppengrün iſt zu haben, aber ziemlich teuer. Junge Zwiebeln mit loten 58N auch noch hoch im Preiſe. Für Rhabarber wurden nach wie vor 70 f95 für das Pfund verlangt. Schellfiſche und Kabeljau waren zu 4 Mark das Pfund zu haben. Die Zeit des Flieders iſt um An ſeine Stelle ſind die leuchtenden aber duftarmen Pfingſtroſen getreten. Daneben ſieht man Margeriten und Maiglöckchen. Wie tolle Gerüchte enkſtehen. Im Bahnhof zu Biſchofs⸗ heim(Heſſen) wurde vor kurzem ein Waggon Getreide, der keine Begleitpapiere hatte und angeblich nach Holland verſchoben werden ſollte, von der Behörde beſchlagnahmt. Dieſe Tatſache gab Anlaß zu dem weitwperbreiteten Gerücht, der Kommunalverband Groß⸗Gerau habe das Getreide nach Holland verſchieben wollen. Es ſtellte ſich jedoch ſehr bald heraus, daß das Getreide vom Kom⸗ munalverband Mannheim nach Heidelberg an die Mühle G. Lanz gehen ſollte, aber verſehentlich nach Biſchofsheim lief. Der nach⸗ träglich herbeigebrachte Frachtbrief klärte die ganze„Skandal⸗ geſchichte“ auf. « Todesfälle. Der Ehrenbürger der Stadt Lahr Geh. Kommer⸗ gienrat Ferdinand Sander, iſt in im nahezu vollendeten 80. Lebensjahr geſtorben. Den Entſchlafene war bis vor kurgem Chef der Firma Gebr. Lotzbeck und viele Jahre hindurch Mitglied ü 1. bad. Kammer.— Nach viermonatlichem Kranken⸗ 5 5 Elektrizitätswerkes, lager iſt der Leiter des Pforgheimer Jahren geſtorben. Mit Direktor Max Werner im Alter von 6 Arbeitsfleiß dahingegangen. Seit ihm iſt ein Mann don ei 1896 tãti als Betriesinſpektor, brachte er einen reichen Schatz techniſcher Kenntniſſe mit, deren Verwertung dem Werk zu einer Entwicklung verhalfen. Polizeibericht vom 17. Mai 1920. Unfälle. Am 14. ds. Mts. wurde im 5 Schloß) ein 50 chre alter verheirateter Wehrmann der Sicherheitspolizei von einem ferd durch einen Huftritt ſo verletzt, daß er mit dem Sanitätsantomobil dem Allgemeinen Krankenhaus zugeführt werden mußte.— einer an der Scheibenſtraße bei Käfertal gelegenen Fabrik ſtürzte am 14. ds. Mts. ein 53 Jahre alter, verheirateter Dreher in einen Ble hkaſten und brach die linke Händ.— Einem 15 Jahre alten Schloſſerlehrling von hier fiel in einer Fabrik im Induſtriehaſengebiet ein Stück Eiſen auf den rechten Fuß und berurſachte 12 einen Knöchelbruch.— Während der Uebungsſtunden des und Sportklubs Wohlgelegen ſtürzte am 14. ds. Mis. abends ein ſernen don einem 3 Meter hohen Trapez herunter und zog ſich eine Zer⸗ rung der Halsmuskeln zu, welche ſeine Aufnahme in das Allgemeine Kran⸗ kenhaus erforderlich machte.— Jenſeits der Friedrichsbrücke fiel am 14. ds. Mts. abends ein 43 Jahre alter, lediger Ta löhner von hier mit ſeinem Fahrrad auf den Boden und brach das linke lüſſelbein.— Am 15. ds. Mts. trat in einem Hauſe in der Prinz⸗Wilhelmſtraße ein 35 Jahre altes Dienſtmädchen gus Verſehen in einen Topf mit kochendem Waſſer und zog ſich ganz erhebliche Brandwunden am rechten Fuße zu, ſodaß es in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte.— Vor dem Hauſe H 3 10 erlitt am 15. ds. Mts. nachmittags ein 41 Jahre alter, lediger Maler einen ſchweren Nervenanfall, wobei er zu Boden ſtürzte. Der Kranke wurde von einer Polizeipatrouille mit Hilfe von vorübergehenden Perſonen in das Haus J 2, 21 getragen und konnte nach kurzer Zeit ſich wieder erholen. Trunkenheit. In der Nacht vom 14. zum 15. ds. Mts. wurde ein lediger in ſinnlos betrunkenem Zuſtande auf der Straße F 3 und G3 liegend aufgefunden und bis zur wiedererlangten Nüchtern⸗ heit in polizeilichen Gewahrſam verbracht.— Geſtern abend um 10 Uhr wurde von einer Polizeipatrouille in der Sandhoſerſtraße ein in der Op⸗ pauerſtraße in Waldhof wohnender 16 Jahre alter Schuhmacherlehrling in ſinnlos betrunkenem Zuſtande aufgefunden. Auch er wurde bis zur wieder⸗ erlangten Nüchternheft in polizeilichen Gewahrſam genommen. wei Körperverletzungen— verübt im Hauſe O 3, 21 und im Hauſe Schanzenſtraße 4— gelangten zur Anzeige. 8 Verhaftet wurden 20 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Aus Luòwigshafen. burger Hofe. Infolge Scheuwerdens der 1 5 rzten von den 4 Perſonen, die auf einer landw. Maſchine ſaßen, auf dem Heim⸗ wege beim Guttshof der Anilinfabrik zwei herunter. Der Leiter der Maſchine, Kalkbrenner, erlitt einen Arm⸗ und Beinbruch, ebenſo hat er ſich im Genick ſehr ſchwer verletzt. Aehnliche Ver⸗ letzungen erlitt der zweite, ein junger Praktikant namens Rechen⸗ macher aus Südtirol, der inzwiſchen ſeinen Verletzungen im Krankenhaus Speyer, wohin man beide verbracht hatte, erlegen iſt. Ertränkt. Der 21jährige Eiſendreher Georg Mailänder ſtürzte ſich Freitag Nacht von der Rheinbrücke aus in den Rhein. Die Urſache zu dem Selbſtmorde iſt unbekannt. Sportliche Rundſchau. Die ſonntägigen Fußballwetttämpfe. Maunheimer Jußball⸗Club 08 Lindenhof— Spielvereinigung Mannheim⸗ Neckarau:0. Am geſtrigen Sonntag trafen ſich auf dem indenhofſportplatz unter Leitung des Schiedsrichters Richert vom Verein für Raſenſpiele obige Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel. Lindenhof hatte Anſpiel, ver⸗ lor aber gleich darauf den Ball an Neckarau, womit dieſe auch nichts anzu⸗ fangen wußten. Am beſten fand ſich Neckarau zuſammen, was bei Lindenhof allerdings während des ganzen Spieles nicht der Fall war. Aber trotzdem war Lindenhof überlegen und ſo wurde auch das Neckarauer Tor während des ganzen Spiels ſtark bedrängt. Aber infolge Aufmerkſam⸗ keit des Torwächters war es Lindenhof nicht möglich, etwas zählbares zu erreichen. In der 15. Minute verurſachte Neckarau durch Hand einen Torwächter darf Neckarau ſtolz ſein. Nur ſollte die Neckarauer Mann⸗ macht auf die keinen guten Eindruck. Beſonders dürfte ſich dies der linke Verteidiger angelegen ſein laſſen. In der 25. Minute ſpielte der Rechtsaußen von Neckarau ſchön durch und gab den Ball auch zeitig an einen Halblinken ab, wodurch dieſer durch einen ſchönen Schuß den erſten ſolg für ſeine erzielen konnte. Bis Halbzeit konnte von beiden Seiten nichts mehr zählbares erreicht werden und ſo wurden mit 110 für Neckarau die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn ging es auf und ab, bis es Neckarau in der 25. Minute durch ſchönes Zuſammenſpiel gelang, den Ball bis vor das gegneriſche Tor zu bringen und nun konnte der Halb⸗ linke an dem herausgelaufenen Torwächter ſicher einſenden. Nach weiteren 10 Minuten machte Neckarau wiederholt einen Vorſtoß, jedoch wurde der Schuß des Halbrechten von dem Torwächter Lindenhofs nach der linken Ecke abgelenkt. Dieſer Eckball wurde zum Verhängnis, er war ſehr ſchön vor die Mitte des Tores plaziert und wurde durch Unvorſichtigkeit des linken von Lindenhof zu einem Eigentor verwandelt. Nun legte ſich das ganze Spiel infolge Drängens Lindenhofs auf die Neckarauer Spielhälfte, aber alle Angriſſe auf das Tor ſcheiterten an den brillanten Leiſtungen des Torwächters. Als kurz vor Torſchluß Lindenhof ſah, daß wirklich nichts mehr erzielt werden konnte, wurde das Spiel ſehr unfair. Von der Rüge kann man diesmal auch die Neckaraner Mannſchaft nicht ausſchließen. Aber trotz allen Drängens konnte Lindenhof nichts erreichen und ſo endigte das Spiel mit:0 für Neckarau. U. Bferdeſpori. Die Frankfurter Pfingſtrennen. Die Frankfurter Frühjahrs⸗Rennen findeg am Pfingſtmoittag und am Mittwoch nach Nach den u biien Renntagen abgegehenen Unterſchriften, von welchen die Mehrzahl rfüllüng finden wird, werden wir am Forſthaus ſtarke Felder vorfinden, nd. Gekauft wird nur f ahre alter, lediger Güterarbeiter in den Reithallen bei den Ka⸗ Ki „Ein ſchweres Unglück ereignete ſich dieſer Tage auf dem Lim⸗ der 15 Elfmeterball, welchen der Torwächter glänzend abwehrte. Auf einen ſolchen B ſchaft das Schreien und Zurufen während des Spiels unterlaſſen, denn das Mü blieben. Die Rennen finden beſtimmt ſtatt. Zu den Auguſtrennen ſind die zweiten Einſätze ebenfalls für viele Pferde gezahlt worden. Zum ſind 34 Pferde ſtehen geblieben, ſeider ſind Perlſchnur, Wellenſchaum Akamund, Endegut, Faida, Peri, Oſtera und Grollenicht ausgeſchieden. sr. Ein neues 100 000⸗Mark⸗Rennen in Hamburg⸗Großborſtel. Der Hamburger Sport⸗Klub hat den Hammonia⸗Preis wie⸗ der in ſein Herbſtprogramm e Das früher mit 75 000 Mark ausgeſtattete, über 1300 Meter führende Rennen wird jetzt mit 100 000 Mark ausgeſchrieben und führt über 1600 Meter. Die Prüfung wird vorausſichtlich am 19. September zur Entſcheidung ommen. *Ein großes Magdeburger Jagdrennen von 40 000 Mark(24 000, 8000, 4500, 2500, 1000 Mark) wurde, wie bereits mitgeteilt, als Hauptent⸗ ee des Renntages am 20. Juni, der anſtelle des ur⸗ rünglich Mai tritt, ausgeſchrieben. Der Magdeburger ennverein an dem Tage in Rückſicht auf den Eröffnungstag unſerer Derbywoche ſechs Jagd⸗, ein Hürdenrennen und ein kleines Flach⸗ rennen von 10900 Mark für dreijährige und ältere Nichtſteger aller Län⸗ der üben 1350 Meter. Zwei Jagdrennen werfen je 15 000 Mark, drei je 12 000 Mark aus, das Hürdenrennen vergibt 24 000 Mark und iſt ein Verkaufsrennen mit 50 000 Mark Höchſteinſatz. Hier und im Großen Jagd⸗ rennen ſind außer inländiſchen und öſterr.⸗ungäriſchen Pferden auch vier⸗ 5— in 8 eſitz—— e Große er eter und ein zweites Ausgleichs⸗ rennen ſchließen am 18. Mai, die anderen Rennen am 2. Junſ. 05 Rudern. .30, Mainzer Regatta. Der Mainzer Ruderverein verſen⸗ det die Ausſchreibung zu ſeiner diesjährigen Regatta, die in Jahre wieder wie vor dem Kriege an 2 Tagen ſtatkfindet u. Samstag, den 12. und lebte den 18. Juni abgehalten wird. Das Programm für dieſe ſo beliebte portliche Veranſtaltung ſieht 21 Rennen vor, von denen 6 um Wanderpreiſe, 2 um Herausforderungspreiſe und die 13 übrigen um Ehrenpreiſe ausgerudert werden. Von den Wanderpreiſen hat der Mainzer Ruder⸗Verein allein vier zu verteidigen: den Rheinpokal⸗Einer, den erſten Achter, den Großherzogs⸗Vierer und den erſten Vierer ohne teuermann. Verteidiger des Wanderpreiſes der Stadt Mainz iſt der Mannheimer Ruder⸗Verein„Amicitia“, während der prachtvolle, von Kaiſer Wilhelm im Jahre 1904 für Akademiſche Vierer ver⸗ liehene Wanderpreis von em Akadem. Ruder⸗Klub„Rhenus“, Bonn zu verteidigen iſt. Von den beiden Herausforderungspreiſen für den Rhein⸗ Vierer und den Zweier ohne Steuermann, die beide nach dreimaligem Sieg ohne Reihenfol e in das Eigentum des ſiegenden Vereins übergehen, kann der erſtere in dieſem Jahre zum zweiten Male von der Ruderriege des Effener Turn⸗ und Fecht⸗Klubs und dem Akadem. Ruder⸗Klub„Rhenus“, Vonn, gewonnen werden und den letzteren kann der Mainzer Ruder⸗Ver⸗ ein, der ihn bereits zweimal ſiegreich gelandet hat, endgiltig in ſeinen Beſitz bringen. Aadſpori. sr. Die Radrennen zu Düſſeldorf fanden bei gutem Wetter ſtatt und hatten einen ausgezeichneten Beſuch aufzuweiſen. In der Haupt⸗ konkurrenz, dem Peter Günther⸗Erinnerungsrennen über 1 Stunde, fuhr Müller ein ausgezeichnetes Rennen und ſtellte mit 65,600 Kilometer einen neuen Bahnrekord auf. In der gleichen Runde mit ihm endete Nettelbeck als Zweiter. Die Ergebniſſe waren: Eſſer⸗Erinnerungspreis, 10 und 25 Km.: 1. Jean Eſſer 5,000 Km., 2. Lengersdorf 33,460 Km., 3. Frings 32,140 Km., 4. Hüntgen 31,500 Km. Stunde: 1. Müller 65,600 Kilometer, 3. Kru Peter Günther⸗Erinnerungsrennen, 1 Km.(Bahnrekord), 2. Nettelbcke 65,420 at 62 780 Km., 4. Golle 59,600 Km.— Ausſchei⸗ dungsfahren: 1. Kneifel, 2. Winter, 3. Schaaf. sr. Radrennen zu Breslau. Der Rekordverſuch des Breslauer Thomas auf ſeiner Heimatbahn war von Erfolg begleitet, da er mit 69,500 Km. einen neuen Bahnrekord für Breslau auf⸗ ſtellen konnte. Der alte Rekord des Berliners Saldow betrug 69,120 lometer. Das Reſultat von Thomas wäre noch beſſer geworden, wenn nicht ein Motordefekt in der 39. Runde ihm einige Zeit gekoſtet hätte. Die Ergebniſſe der übrigen Rennen waren: 3000 Meter⸗ Vorgabefahren: 1. Ogermann(300 Mtr. Vorgabe), 2. Veja(170 Meter Vorgabe), 3. Neumann(20 Mtr. Vorgabe).— 10 Km.⸗Mann⸗ ſchaftsfahren des Gau 24 des B. D..: 1..V. Germania 14:9, 8; 2. R. V. Verein 87 14:10,4, 3; 3. R. V. Adler 14:32. sr. Die Radmeiſterſchaft von Frankreich über 100 Km. auf der Landſtraße wurde in der Nähe von Paris ausgefahren. Sieger blieb Alavoine in:48:35(35,718 St./ Km.) vor dem Verteidiger Pe⸗ liſſier, der 40 Meter zurück als Zweiter endete. Leichkathletik. st, In dem 25 Kilometer⸗Laufen und Gehen, das der Ber⸗ liner Athletik⸗Klub am Himmelfahrtstage veranſtaltete, ſiegte bei den Läufern Hem p el(Berliner Athletik⸗Klub) in 1 St. 36. Min. 20,1 Sekunden und bei den Gehern H. Müller(Berliner Athle⸗ tik⸗Klub) in 2 Stunden 18. Min 18 Sekunden. sr. Eine Sportwette. Auf der Trabrennbahn München Daglfing kam eine originelle Wette zum Austrag. Bei einem gegenſeitigen Einſatz von 5000 Mark wurde ein Wettkampf zwiſchen einem Läufer und einem Traber ausgeführt. Der Läufer, der Z2jährige Herr Beck⸗München, ſollte beweiſen, daß er 500 Meter in einer kürzeren Zeit zurücklege, als das von dem Rennſtallbeſitzer Unterreiter aus Pullach gefahrene Traberpferd Ida Stan⸗ ford die doppelte Strecke(1000 Meter). Der völlig untrainierte Läufer erreichte tatſächlich in 55 Min. 24 Sek. mit 100 Meter Vorſprung als Erſter das Ziel.— Bei einigen leichtathletiſchen Leiſtungskenntniſſen hätte Rennſtallbeſitzer von vornherein wiſſen müſſen, daß ſelbſt mittelmäßige 500 Meter⸗Läufer immer noch beſſere Zeiten erzielen, als ein Traber mit einem Kilometerrekord von 1 Min. 35 Sek. Todes nachrichten. Max Behrens 7. Nach kaum zweijähri Tätigkeit als Lehrer für Klavierſpiel an der Mannheimer Hochſchule für Muſik iſt Max Behrens, zein vorzüglicher Lehrer, ein ausgezeichneter Pianiſt und ein vorbiſdlicher Charakter, dem Kunſtleben unſerer Stadt jäh entriſſen worden. Max Behrens ſtammte aus Chemnitz. Sein Vater war ebenfalls ein geſchägter Muſiker. Behrens genoß ſeine End⸗Ausbildung bei Prof. Willh Rehberg. Er hat zahl⸗ reiche Konzertreiſen ins Ausland unternommen und eini ahre am Genfer Konſervatorium als Lehrer gewirkt. Seit 5f. 08 ſtet. Sein war er der Mannheimer Hochſchule für Muſik verpfli rühes Hinſcheiden bedauern ſeine zahlreichen WPacnter reunde; ſeiner Verdienſte werden wir alle eingedenk bleiben. Wetternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Montag, den 17. Mal 1920, 8 Uhr morgens(MRZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. und Duftdruck Wind Niederſchlag der Ort 5 Temp. in dd o Fichtg. Stiärte Wetter letzten 4 Stund. Hamburg 767.7 13 080ſchw. wolklos 0 Königsberg.. 761.9 14 SSW/ ſchw. wolkig.5 e 758.7 12 0 ſchw. heiter 0 Frankfurt a. M..767.5 14— ſtillbedeckt 2 nchen 757.3 13WSWù mäßig halb bed. 6 Kopenhagen.758.0 10 8 ſchw. Regen 0 Stockhom 763.1 8 80 ſchw. heiter 5 Haparanda 767.2 16 80 ſchw. heiter 0 Bordeaunn 763.4 15 0 mäßig] heiter 0 e 14 SSW. ſchw. Regen 3 Marſeille 759.3 18 O ſchw. Regen 4 ürich 760 2 16 8 ſchw. wolklos 0 758.7 13 80 ſchw. halb bed. 3 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) —— 282 2 8 5—9 5 S Richt. Stärte 8 me Karlsruhe...1277575 8 12 WWWSW)/mäß voll. 10 eloberg. Hof 1281650 9 11] 18 10 Swy/ mäß dem 3 önigſtubl 583 757.5 13 19 9 N ſchw. Men 12 St Blaſien 780— 14 23 11 Sw/ ſch n 10 Baden⸗Baden 213 757.2 19 24 10 0 ſchw„. Li 68 Allgemeiner Witterungsbericht. Das franzöſiſche Tiefdruckgebiet hat geſtern nach einem hei⸗ teren ſehr warmen Tage bereits am Nachmittage meiſt aber erſt in der Nacht vielfach Gewitter und Regenfälle gebracht. Das Wetter iſt daher heute etwas kühler. ſind doch zu jedem Renntage rund and thalb Hundert öferde ſtehen ge⸗ — 0 Vorausſichkliches Wetter bis Dienstag, 18. mal nachts 12 Abr. Wolkig, Gewitterregen, kühler. 8 nnr Seite. Nr. 212 4 — Montag, den 17. Mai 1920. Ausfuhrabgabe und Ausfuhrindustrie. Es wird uns geschrieben: Die deutsche Ausfuhr⸗ industrie und der deutsche Ausfuhrhandel befinden sieh in ciner bedenklichen Krise. Infolge der sprunghaft in dlie Höhe schnellenden Preise der Rohstoffe, der Löhne und Sehälter und der zahllosen Belastungen, die dem deutschen Wirtschaftsleben dauernd durch neue Steuern, Abgaben und allerhand Gebührenerhöhungen auferlegt wurden, hatten sich die deutschen Preise den Weltmarktpreisen ge⸗ nähert. Durch das jüngste Steigen der Mark wurde dort, wo noch eine Differenz bestand, diese ausgeglichen, und bei zahlreichen Artikeln wurde der Weltmarktpreis sogar überschritten. Sofort liefen bei der deutschen Export- industrie Auftragsannullierungen über Auftragsannullierungen ein.— In diesem Augenblick, wo die deutsche Wirtschaft der Alerschonendsten Behandlung und Försorge bedurft hätte, kommt der Reichswirtschaftsminister post festum mit der Erhebuns der Ausfuhrabgabe in einer Höhe bis zu 10%, Jedem klardenkenden Menschen, der nur ein klein wenig Verständnis von wirtschaftlichen Dingen hat, muß es einleuchten, daß diese Ausfuhrabgabe in dem jetzigen Augen- bliek vernichtend für unsere deutsche Ausfuhrindustrie und AHamit für unser ganzes deutsches Wirtschaftsleben wirken muß. Aeuflerst zahlreiche Proteste gegen die Er- hebung dieser Ausfuhrabgabe aus der Eisen und Stahl verarbeitenden Industrie und anderen Industrien sind ertolgt. Wir greifen nuf z wei heraus, die kurz und treffend die augenbliekliche Lage und die Folgen der Aus- fkuhrabgabe kennzeichnen. Die erste besagt: „Schon die jetzigen Verkaufspreise sind so hoch, daß wir die Weltmarktpreise überschritten haben und Annullie- rung auf Annullierung erfolgt. Neue Aufträge laufen nicht mehr ein. Wenn die noch vorhandenen älteren Aufträge erledigt eind, werden wir gezwungen, zur Einschrän- kung der Arbeitszeit und in der Folge auch zu Eutlassungen von Arbeitern schreiten zu mũssen. Eine weitere Belastung durch eine Ausfuhrabgabe vertragen demnach unsere Erzeugnisse auf keinen Fall.“ Nieht minder treffend zeichnet in besonderer Kürze die kolgende Zuschrift die Lage: „Im Inlande ist keine Arbeit mehr zu haben, und wir Siud froh, noch Exportaufträge zu besitzen. Falls auch diese unterbleiben, werden die betreſffenden Werke durch solehe Maßnahmen der Regierung ihre Betriebe ganz schliellen müssen.“ Es bedarf keines besonderen Hinweises, daß der aus- IAnadische Kiufer dort seinen Bedarf decken wird, wo er dle gleiche Ware billiger erhält und wo er außerdem von allerhand erschwerenden und lästigen Ausfuhrbestim- mungen nicht betroffen wird. Man könnte einwenden, daß das Ausland die Güte unserer Waren zu schätzen weiß und den deutschen Markt doch immer wieder suchen würde. Das dürfte aber doch wohl trügerisch sein, denn es braucht wohl nicht besgnders betont zu werden, daf im allgemeinen ein Starkes Mißtrauen des Auslandes gegen Deutschland zeit dem Kriege besteht. Dieses Mißtrauen wurde verschärft durch die ewrige Beunruhigung der ausländischen Kundschaft infolge der deutschen Preisänderungen, die wieder durch fortge- setzte Lohn- und Rohmaterialienpreiserhähungen und dergl. bedingt waren. Hinzu kam noch die Unsicherheit in der Ein- haltung der Lieferfristen oder der Lieferungen überhaupt durek Streiks Transportschwierigkeiten usw. Wenn nun noch eine ganz erhebliche Ueberteuerung der Weitmarkt- preise eintritt, dann ist es klar, daß der ausländische Käufer sich dem Markt zuwendet, wo billigere und feste Preise und dabei àuch zuverlässige Lieferfristen bestehen. Dabei darf micht übersehen werden, daß die ausländischen Märkte alles tun, um Kiufer anzuziehen und der deutschen Industrie den Rang abzulaufen. Treiben wir nun noch durch solche Regie- rungsmafßnahmen den ausländischen Käufer in die Arme der ausländischen Konkurrenz, dann wird sich das Ausland schnell an die neuen Bezugsmörkte gewöhnen. Der jetzige Zustand, wie er oben in den beiden wiedergegebenen Zuschriften skizziert ist, wird dann zu einem Dauerzu- stand werden, und die deutsche Industrie ung das deutsche Wirtsehaftsleben werden für immer vernichtet sein. Daß diese Gelahr nicht nur droht, sondern schon besteht, geht hlar aus folgender Nachricht hervor: „Amerikanisch- deutsche Konkurrenz in der Schweiz. Es ist bemerkenswert, daß seit einiger Zeit Anpreisungen gröhten Stiles über das bevorstehende Eintreffen ameri- kanischer landwirtschaftlicher Maschinen in der Schweiz zu verzeichnen sind. Nach Aussagen von Fach- leuten werclen diese Fabrikate den deutschen vorgezogen: auch die einschlägige schweizerische Industrie emanxipiert sich in landwirtschaftlichen Maschinen. Es dürite daher für die deutschen Fabrikanten landwirtschaftlicher Maschi- nen zweckemibig sein, diesen Umständen Rechnung zu Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Handelsblatf des Nannheimer General-Anzeiger immer noch die Preise sowie die Nichteinhaltung von Kauf- abschlüssen bemängelt.“ Wir wollen uns nicht verhehlen, daß das Restchen Ver- trauen, das unsere deutsche Industrie im Ausland bisher noch hatte, nur auf das Ansehen des deutschen Unternehmer- tums im Auslande und der deutschen Arbeitskraft beruhte. Das Ausland überwacht uns natürlich mit Argusaugen, und es sieht genau so gut wie wir, daß die Reichsregierung darauf ausgeht, den freien und unternehmungsfreudigen Fabrikanten auszuschalten, indem sie ihm und seinem Unternehmen mit allen Mitteln die Existenzmöglichkeit nimmt. Wenn es sieht, daß das deutsche Unternehmertum diesen erdrosselnden Maß- nahmen unterliegen muß, dann ist das Vertrauen der auslän- dischen Wirtschaften zu unserer natürlich vollständig dahin, denn den wirtschaftlichen Maßn ahmen und dem wirtschaftlichen Verständunis unserer Reichs- regierung bringt sie von vornherein kein Vertrauen entgegen. Es muß den maßgebenden Stellen der Reichsregierung endlich klar werden, daß sie die deutsche Wirtschaft nicht weiter belasten darf, wenn sie das Deutsche Reich nicht dem völligen Untergang entgegenführen will. Sie muh einsehen. daß in dem Augenblick, wo unsere Preise den arkt- preisen im günstigsten Falle gleich sind, sie neue Belastungen der deutschen Ausfuhrindustrie nicht zumuten darf; denn muſ die deutsche Industrie eine Belastung— und wenn es nur 196 ist— tragen, die der ausländischen Industrie nicht zugemutet wird, dann ist sie um 19% teurer wie die ausländische Konkur- renz. Bei den großen Exportaufträgen gibt aber schon 17 einen ganz erheblichen Aufschlag. Wollen wir also konkur- renzfähig bleiben, und das müssen wir, wenn das deutsche Voll arbeiten und essen soll, dann muß die neue Be lastung durch die Ausfuhrabgabe unbedingt wieder rückgäingiggemacht werden. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 17. Mai. ODrahtb.) Abgesehen von der Ràu- mung Frankfurts durch die Franzosen und Belgier lag der Börse eine Meldung aus Paris vor, welche eine inter⸗ nationale Anleihe zwecks Zahlung als Entschädigung vorschlägt. Bei Beginn des heutigen Verkehrs machte sich sichtlich das Bedürfnis bemerkbar, Käufe vorzu⸗ nehmen. sodaß das Kursniveau fast allgemein eine Bess e- rung erfuhr. Auf dem Montanaktienmarkt trat namentlich starke Nachfrage für Gelsenkirchener, Harpener und Mannes- manr hervor, welche um mehrere Prozent anzogen. Ober⸗ schlesische Werte lagen ebenfalls fester, Deutsch-Luxem- burger gewannen 11½% Nach der sprunghaften Kurssteige- rung am Schlusse der Samstagsbörse konnte sich die Notie- rung der Deutsch-Uebersee Elektrischen behaupten; lebhaftere Umsätze fanden in Schuckert statt, welche mit 1957% 726 ge- wannen. Recht großer Begehr war auch in A. E.., während sich für chemische Aktien die geschäftliche Tätigkeit im all⸗ gemeinen in ruhigen Bahnen bewegte. Elektron Griesheim waren 3½% höher, während sich Höchster, Badische Anilin und Scheideanstalt behaupten konnten. Für Schiffahrts- aktien trat eine mälige Abschwächung ein. Schan- tungbahn blieben etwas mehr beachtet. Im JZeichen der Kurs- erhöhung standen Daimler +%, Benz in größeren Beträgen bis 228% bezahlt, Adlerwerke Kleyver +%. Gut behauptet waren Deutsche Anleihen, abgeschwäicht Mexikaner. Am Markte der Werte mit Einheitskursen trat vereinzelt festere Haltung hervor, die auch im weiteren Verlaufe anhielt.— Privatdiskönt 4½. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 17. Mai.(Drahtb,) Gegenüber den am Samstag noch für Hafer bezahlten Preisen von 134 A zeigte sich heute mehr Kauflust, allerdings bei limitierten Preisen seitens der Verbraucher und der Provinz, sodaß sich der Preie- stand etwas erhöhte. In Hülsenfrüchten dagegen ist noch keine Veränderung in der Geschäftslage eingetreten und be- steht hierfür wenig Kauflust. Auch in Rauhfutter hat sich die Geschäftslage kaum verändert. Amtliche Hafernotie- rungen: Loco ab Bahn—, spätere Lieferungen 100 3240 3200. Tendenz: unregelmäßig. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 17. Mai. Orahſb.) Durch die wenigstens vorläufige Beilegung des Bankbeamtenstreiks im Zusammenhang mit den Nachrichten über die Räumung des Maingaues und die Ergeb- nisse der Beratung in Folkestone war die Stimmung an der Börse heute wesentlich freundlicher als in der Vorwoche. Aui den mei- sten Markigebieten nahmen die Spekulation und das Publikum Deckungen und Rückkäufe vor, so daß die Kursbewegung mit geringen Ausnahmen nach oben ging. Am Montaumarkt wurden Kurssteigerungen bis zu 10 und vereinzelt bis zu 157 erzielt. Mit Aulbesserungen gröſeren Ausmaßes sind ferner AEG, tragen, Insbesondere werden von schweizerischer Seite Deutsch-Uebersee Elektr., Felten u. Quilleaume, Daimler Moto- Frankfurter Börse. 0 0. 182. l82. ns- und 17.13. Ale ok-AStralb. 9 129.2520.50 Sasmotoren BDeutz 7 204.75 204.— Sastede uent. 17—füikee e Sbag Sbeden 3 20.— Seeegee. 10 17—15055 702——ͤ— 2 0 l 05. 320.— 3% O. Schstzspw. Set.!100.—100.—8 2 155 Aclsgb.%.—240.— Geſsenk. Bergw... 6 317.—319.25 2 2 Bei. 9 eee Oest SUdb.(l. omb) nnn 2889)—/ Je⸗ 8 8 ee 05 378729.75 Ce. Ssefabdt. 10 4840.— Ttere-Neere 188J 1188.— 70 — 43.55/ Indugtrie-Aktlen.%½ do. Sef.-.. 520 822 Kertensesend) 9. 84 Saorzedſeneg 0 43..— Scdsse-Gntwerpen.. Fun 3 Silürgef. e% de. Sef. M- be. 4850 J550] Bglag-einrlehbefe 3—.413.— Seſgsehagee. 13 312.—.—. Chesstena 1123700.25 505.30 30% Reichs-Schatzahl. Cementiy, Heideltg. 10 14.210.—4½% do. 192 er.. 2 ee Odlentdahn 3 213.—191.— Zoldschmigt. Tn.„12 342. 1 5 KFopenbagen 112.50 6880,25 808.30 4% N. ans V. de.. Sae, A ge 33 37.— J% Beusehe Reſchsenl. 12.28 78.25.Auatt,Dempfsch—. 10.— eeee 112— 4— e 44 25 %%.Relehssehatzadl. ee ,,. 1„**——*. 9****„*Cꝛ 8 5 1 +5 25 2„„„%%%„%%%„%„„„„„ 81.—— 2 Preuß. Schstzanw. Ferhee, Aeed 12 3308.— 5 5 90— 73.30 Aeee———*— Höchstecf erbwecks 12 384.3074.— Londeg—— 186.0 905 122.88V, ch. F. Mannbeim 7—.—.—½ Preuß. Konsels.. 73.— 75.— Nordd. 201 ee. Nogseh Elsen u. St. 0 338. le Jew-Vofſk 1 47 +700 75 Oh. Farb. Mühſbeim 4 289.—259.—%1% do..—.7 64.— 7 e egene eee ee eeeeeeeee ee 4% Bad. Anleihe v. ja16 40. Heſrverkohl.. 3 15.—813.—% de 33.60 38.30 e 4 eaet alhe.Aschsrgleben 39 e SohveSs 81.— 33125 %% ad Anleſbe J0, Rütgerswerke 1276 249.—% Sadische Anleihe.. 87.78/ 88.30 erl. Han Diecbbe. 1 8555 Kattowitzer Bergb. 0 218. 2 Spanlen 51.— 330.30 8¹ 35 Spdd, Prehtiadustr. 1 500 Baee de h 68.— 68.20 898 8—9 7 8 Gobr. Körting.. 1.— Wien, alte 88.— 375 1 4% Beper. Elsenb.-Aßl. 56 As. Kiei ges. 19 41.5928.— 2% ess zabe Aclee.J88 6. Bennens Senk. 12 24.20792.500 Cenep e 1g f85.—ſ88.— Een. abgest 2 55 3½% N3 Elseng.-Ani. BZefgmang W. 12 241—22.— 4½ Frankfurt. Stadtanl. 112.5012.30 Bieke dc Auk 10. 3 209.65206 Famefer à.. 9 2 N**214.—— 2165 Pistz. Ae-N Feſtenà Julliesume 10 485..— 4½% München Stadtanl.103.50 10.90 8 0 e———.— aure 15 Sucgadgst„ 4%„ E 37% 04 Lehmeyer 8 Ra-IE 5555 114 Nde Uinge'e Elsmaschin, 5— Aaen e 185— 88.500 h————— 17 aa e e 3 Konstanüinopo. 41920-9dp:;—.— sche. se 15. e. 2. 4*— Hocade, Peter. 18 340—380.—%% Oestert. Schat· Oesterr. Kredit. 970 2 88.5 Cothriager Hätte. 12 Frankfurter Devisen. 40% J0 N Fieddernk. Kupferw.— 210.—200.— Inwelsung.. 46.78 47.— Relchsbank.. 8,78183.—183.75 Mannesmangröhren 17 F. Nal 40 0 2 80 te.—dungheng Sebr.. 12 ae. e de. Seldrente...48.30 46.60 Iudustrlie-Axtien. Oberechl.EIsb.-Bod. 6 Geid Brlet 70 aget. 8— 9 NEA 20———% J0. Senv. Renta. 31.4 38.— Kegumulat-Fabr,. 20 448.—420.— 40. Elsenſnd,. 4* 20 Un 87 Mta 1 TCederfabrſt Fpier, 15—500.—4½½ de. Sſiberrente.. 32.— 29.30 Adſer à Oppenheim. 20 150.—85.— go. Koswelte N 5 Antwerpen 4% Je. St-81. 5 TLederwerke Rethe 7%——195.— 1967 do Papſerrente..—. Adlerserftes... 15 260. 269.50 Orenftein& Koppe 5 Hollene 55 4 4% o dc. St.-fets.. 180 40. Zügdd. ingb... id 250.—28.— 4% Türk. Adimninigt.-Anl. 80.— 74.0 Alig. Slektr.Ges.. 10 29,—21.0 Phöglx Bergben ondoennnn Dividenden-Werte do. Spſeha 10 2 229.—4% 90. Bagqad- Aluminlum-industr. 20 1930.-180,- Rhein. Braunkohle. 12%/ IWatagt. Lcegsnt. 12 Sisebehn—fft.— Aage Sontigante. 8 287.%35.— Cha, gta, g lnl Bank-Aktlen, Div. Baclsche Benk. 6% nen lsenbahn ſt 20—116.— Sadlsehe Anfin. 12 499.7879.— Fiebetk Montan 42 Beesch 1f 4% J geee— Senmee eeln. 4 e eresber dt 1 Sechede Bank!: 13 aaen 4% de. Loleht u 1 58— Selee ett. 4 80/ eigeee 424, Deutsche Benk.. 5 len Eöüngen d0. 400-Fgs.-Lose 340, Bing Noͤrnderg.. 18 272. Sachsenwerk. 20 33 Biereste-gen 3 20, Eisenaen. 10 4½% Ung. St-Rt..1813 47. Sismarechdtts 5 Schuckert 4 O0 8 Dresdner Ba Gntzner, Burlach. 15 9 700 do, de. 1914 Bochumer Gußstahl 8 Siemens à Helske, 12 e elg 8 N. um. 18 4% do. Hoſdrentd. SGebr. Bénler 4 Go. 12 Törk. Tabatregſe Pisszlache Benk. 3 Cerferenef 10%½ d0. Kreonenrene Srow'a, Sgyerig G0. 9 Ver. Cöſa-Rattwell. 15 Pfäz. Tup., Bank. Palz.NahbmHexger 12 4% Wiener invegt.-Anl. 30.30 Suderug Efsenw.. 7 Ver, Ffäat. Sehunf. 18 ge 1 2 8 eeee Sdem. Oriszheſm 7 Ne ei 5 +* 0 ar. elfabr. 12 ank-FVan 0„Weller. 1„Stw. 2/ Sadd. Biae-Ges... 6 2 eeee Westesege Alkall 10 Forzeſl. Wessel. eſule br. 2 elllndustr 1 44.30 eh. 4— 9 55/ Camegergeg Nels 13 Upbrenfbr.Furtwang. 19 Otsche. Verf.Angf. 10 Bergwerks-Aktien. Boch. Btgb. u. Gulst. 5 Brgw. 10 Nalb⸗ ner Befgban: 297 „Westefegeln 10 ee ee 1 e 13 ee, 3% do. IX. 2050 18% do 250 K 12 75 Berliner Börse. 4% d0, Begdad- 3½ Oesterrelch.-Ungar. Staatsbank, b Erg.-Ntz. 201 755 Feee 255 „Södee! 200 /% fe., naug Pflarſtat 65.—211.„Sbiige. —.———195 ler. 8„„N e e 40. 5 2 Oividenden-Werte. Transp.-Aktlen. Div.] 17. 15. Agsb.-Nrnb. Masch. 10 269. 252.— Hheia. Stahfwerte. 6 Zellstoff Waldhof. 15 Deutsch-Ostafriæka. Neu-Gulnes Otavi Minen u. Elsb. go, Genußsch Saen e eutsche Qunsde Focifie, 2 Baſtimore and Oe South-West-Afrika Heldburg Concordla Bergb.. 21 4. Dalmler Motoreagng 6 Deutsch-Luxembg. 10 .-Uebers. Eiektr. 0 Oeutsche Erdöl. 2 779 Deutschs Kallw.. B. Waffen uv. Munkt. 25 Darke e 5 e Bk. L& Unt.(ZT h 0 6⁰ Serls t. Eab., 8, Pr, 0 Eschveller Bergw⸗ 12 00 22530 Festo Wre Feſten à Oullesume 10 488.300480.— rlbsſtehe Werte.] Sebting bi6½Festverzinsliche Werte. Schantüngbanhn: 9 fef., 648.— 0 3 9 Inländisch 17.13. Hamb.-Am. Pakett.— 0 Etledrichshütts.. 23 88. 5 ren, Ohrenstein u. Koppel, Verein. Köln-Rottweiler, W. Alkali, Orientbahn sowie Kolonialwerte und spãter ebenfalls Pe- troleumaktien zu erwähnen. Bankaktien lagen gleictfalls fester. Türkentabak bei durchaus unregelmägigen Imsätzen 9025 abge· schwücht. Festverzinsliche Werte still und unverändert. Das CGe- schäft im allgemeinen war etwas lebhafter bei später, bescnders auch für Kaliwerte weiter mäßig erholten Kursen. Mannheimer Efflektenbörse. Maumheim, 12. Mai. Der heutige Börsenverkelir war sehr still. Kleinere Umsätze kamen in Benz-Aktien zustande zum Kurse van, 228%. Höher waren Anilin, 490 G. Westeregeln 700 G. und Zuckerfabrik Waghäusel 350 G. Wirtschaffliche Nundschau. Gegengeschafte zwischen Bayern— Ungarn— Rumänlen. %0 München. 17. Mai.(Eis. Drahtb) In alleruschster Zeit werden zwischen Bayern und Ungarn geschäft⸗ liche Verhindungen angeknüpft werden. Die ent⸗ sprechenden Verhandhingen sind bereits in München und Budapest eingeleitet. Es handelt sich um Segenseitige Aus⸗ tauschgeschäfte in der Form, das Ungarn vor allem Restbestände aug Heeresgütern für landwirt⸗ schaftliche u. bergbauliche Zwecke erhalt und dafũr an Bayern Lebensmittel und Rohhänte, Schwefelkies und Weine liefert. Das Geschäft dürfte bis zur ungarischen Ernte, die bereits Mitte Juli ist, abgeschlossen sein.— Rumänische Vertreter weilen zurzeit in Bäyeru und haben Verhandlungen eingeleitet, die bezwecken, daf Rum- nien von Bayern landwirtschaftliche Maschinen geliefert erhält. Wenn das Geschäft zustandekommen sollte, wird es nur auf dem Wege der Gegenseitigkeit abgeschlossen werden. Die Lederindustrieſlen zur augenblicklichen Late. Der Verband Deutscher Lederwaren- Industrieller V. Sitz Offenbach à.., hielt während der zweiten Internatio- nalen Frankfurter Messe eine aufßerordentliche Mitgliederyer- sammlung ab. Der Verbandsvorsitzende Dr. Cratz- Offen⸗ bach a. M. besprach dabei die augenblickliche schlechts Ge- schäftslage. Gänzliches Stocken des Absatzes im Inlande- das Bestreben der Kundschaft. von erteilten Aufträgen zurüch zutreten. Verschlechterung der ausländischen Wechselkurse und dadurch erschwerter Absatz im Auslande würden momen- tan zusammentreffen. Erschwerend trete noch hinzu die 18%4. ige Luxussteuer und die neuerliche Ausfubrabgabe. diese Abgabe habe der Verband entschieden Protest erhoben- Anschließend hatte hierüber eine Aussprache stattgefunden. Aufzählung der beschlagnahmten Auslandseffekten. Reichsanzeiger Nr. 102 sind in der Ausführunssanweisung die beschlagnahmten Wertpapiere aufgezählt, worauf wir die Ip- teressenten verweisen. 5 Waren und Märkte. Mannheimer uktenbörse. Neues Steigen Haferpreise. ——ů— 17. Mai.(Eig. Bericht.) Auch in der letzten Mannhem, Woche herrschte am Produktenmarkte wiederum Tätiskeit und es kamen im allgemeinen nur wenig schäfte zum Kbschluß. Für Hafer waren die Forderungen nicht gleichmäßig; sie schwankten zwischen 134 und 137 4 per Zentner ab sũddeutschen Stationen.— Am heutigen Mon⸗ tagmarkte dagegen herrschte während des Vormittage- verkehrs recht feste Stimmungs und die Preise er fuhren eine starke Aufwärtsbewegungz. Der G zur Hausse lag in der lebhafteren Nachfrage und in den von Norddeutschland nach hier gelegten Kauforders. Die Pieise gingen rapid in die Höhe und erreichten mit 132& per Zentnerihren höchsten Stand. Bezahlt wurden 148 bis 149 l per Zentner. Haferfabrikate hatten aber weiter ruhigen Markt und die Preise hierfür wurden bis jetzt von der Hausse am Hafermarkte nicht berührt. Hafer-Back- mehl sowie auch Haferflocken waren zu 3358—3845, Hafer- kleie zu 11o—115 A und Haferschaleh zu 46—50 die 100 kg am Markte. Dörrgemüse hatte weiter schleppenden Verkehr und die Preise haben eine nenneüswerte Veränderung nicht erfahren. Möhren kosteten 135— 148s K, Mischgemüse 90 bis 100 und gedôrrtes Weißkraut 93— 100& per 100 kg. Reis- futtermehl, 18½ Fett und Eiweiß enthaltend. war zu 143 1 per 100 kg am Markte. Trockenschnitzel wurden mit 120 1 per io0 kg genannt. Heu und Stroh verkehrten weiter in ruhiger Haltung bei unbedeutenden Umsätzen.— Hülsen- krüchte lagen weiter matt. Die Preise sind weiter fallend. Man verlangte für weiße. handverlesene Rangoonbohnen 328. Brasilbohnen 370 A. chinesische Erbsen 440&, holländische Erbsen 445 A und für Inlandserbsen 443 A per too kg àb süd- deutschen Stationen. Geschälte und gespalteng Linsen Wurd zu 720 A per 100 ks angeboten. Auch in Erbsen- und Bohnen⸗ mehl lagen zum Preise von 490 für den Doppelzeutner 4b wenfs Verladestationen Angebote vor. Devisen-Kurse. e For Je 00 der Landeswährune la NM.e Serliner Devisen. 87 . Spanles„„„ Itallen Ussabon Dänemarſe. Norwegennn 09 Schweſen„ Helsiggfers Nes UK Wien, e„ n Qeutsch-Oest.(abg.) Aeegeee ꝶ92„„4„ Franlefurter NMotenmarłt vom 17. Mal. Geld Brief Oeld Brief Amenkanische Moten 47.0 48.10 Oestern-Unger., alts“—— 8 el 336.30 339.50 Norwegischs— Dämasche 4—.—IRumäamische Eaglſsches.183.40 186.10 Spenische—.—.— Frenzöslsches 19.30 322 Johwelger 865 Holländischa 1 Itallenisch 178¹ 241 300 Tschache-Stowak. 23.80 Ungarische i102 * —— r sehr e ⁊zum regeln ies * A. A ———S n ine wahrz —— ———— g ben 17. Mal 1b9e. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 212. [SIä! ker für Bildung und Wiſſen fjebet die ferzen! Frühling! Hebet die Herzen aus allen Schmerzen der Zeit! Weit über ſchwere unergründliche Meere von Tränen und Trauer, von Schmerz und Schauer, bricht Licht! Frühling blüht auf! Blicket hinauf zu des Himmels Aeonen, wo bei den fernen helleuchtenden Sternen Friede und Zuverſicht wohnen! Blicket hinab, wie es tief in der Erde — 2 quiſſt in der Urſchöpfung „Wer! wie in den Wurzeln von Blumen und Bäumen hoffende Blüten von Früchten träumen! Blicket hinauf und blicket hinab, 15 lernt aus der Wiege und lernt aus dem Grab, daß im natürlichen Wechſelwalten alles nur iſt, um ſich neu zu geſtalten. it kommt und rinnt. och die Zuverſicht gülden e Klage e Netze über vergangener Tage: über die Not und über das Seid webt ſie erbarmend Vergeſſenheit Wie wir geſunden durch blutende Wunden, 8 die Gutes vom Böſen ſcheiden und löſen. ſo auch aus Schmergen, die unſerer Herzen Tiefe getroffen, doch göttliches Hoffen! Hebet die Herzen! In ſenden Rin 7 88 den—— K. 7 aufwärts zum letzten Vollbringen. und lebel der Zukunft entgegen, laſſet die Arbeit die Hände regen! Hell über ſchwere üüche Meere von erz hauer bricht Lichtl Hebet die Herzen 0 aus allen Schmerzen der Zei: Stto Riebicke⸗Wilmersdorf. Daterläãndiſches Empfinden. Von Friebrich Lienhard. Neulich bekam ich eine R 150 arum müſſe zoir national fein? ub en 5e 0 5 orm dieſer Fra 10 ergrimmt. end ich babe iör ſelbſtverſtändlich die Antwort ſe Frage, von vaterländiſch geſiunten Kreiſen ausgegangen, geden aber in bieten elen ſchwerſter nationaler Not 5 fürchterlich. Ein Polk, ausgehungert, geknebelt von aubededen und Brſten, beſiegt mit Hilfe Amerikas, befeindet von ſemen Staaten, wirft die Frage auf:„Warum müſſen wir national mit., Jertreten, zerrüttet von innen und außen, im Eigenſten erl bar bedroht, glaubt man 1 eine ſolche Rundfrage eur ſſen Hindenburg nebſt anderen Vertretern deutſcher Kul⸗ Votta d Deffentlichkeit bemühen zu müſſen! Statt daß es dieſem eing! in allen Schichten und Ständen aus den Fingern ſprüht, das unſerdenge Wort und Weſen, unſer Vaterland und ſeine Menſchen, wir n—— ſtatt deſſen fragt man noch, warum müſſen wüß Warum? Ich geſtehe, dat ich die Antwort nicht zu formulieren die Es gibt ale Dinge und ſelbſtverſtändlicha Dinge, über man an, nich rundfragt, ſondern die man betätigt und ven denen Ft 0 iſt. Und auch wenn ich eine Form fände, frei nach — 19 8 dcſee edee ee eun die Antmort elgen ber rde dieſes erhabenen Gegenſtandes und meiner rſon ünde. ich Warum 1 ich ein brennendes Haus löſchen? Warum 1 krankeg— 0 Warum müſſen 291 ehrlich babs Schufte? Warum miſſen wir eſſen und krinken? Warum Wosn ich meinen Bater gellebt? Warum fiebe ich meine Frau; arum iſt Sonnenſchein notwendig und erfreulich? und 175 gibt es tauſend Fragen, die zu beantworten Plattheit wäre, von e zu ſtellen eeee f. Aae aſ an öbſerge fpiecae man en d dieh Fam il ich ein Glled dieſer Familie bin, und well dleſe un nie arm, krant, zerriltet It. Weil alſo meine Liebe doppelt rekfach dieſer Familie gehören muß. Fr ſtair Gianse e, jeder Engländer hat das in Fleiſch und Plut. önli 53 lled ſeiner nationalen Familie, wobel ex dennoch Per⸗ ur eeit und Weltmann Je kann, wenn er das Zeug dazu hat. ftellt üöpſtnch⸗ er iſt in e—— e Rundfragen, um taumelnde 1 0 auch ſetzt noch zu de⸗ Deutſchhelt und Che menſchli de uſchlichkeit ſchließen ſich nicht aug. Jene Sealnee der Ebelmenſchſchel bl laſegdee germ und Note. Iudem nſchen gibt es e draußen: aber nicht in unſerer Form. Neſonz leber ſchön und vein, ohne Haß und Enge, ſeine natlonale beſonderdeld herausarbeltet, erflüilt er ſeme Vaſtümung an ſeinem eren Platze. Und ſo wird die Weſt formenreich. K. c. Sand im Utteil der Geſchichte. 935 ſeinem 100. Todestag 20. Mai 1920. rgge, S i u erklären age, wie Sands unſelige Tat Apeden t chts forſchern neues Akten⸗ und ob er Mitz allein verantwortlich ſei oder die ſged eleen werße, kei ſeg ben den f˖ mgterſchend beantwortet werden, ſoſern nicht 0 „nw ß Mrerrrrrerreensssee ee ia 1 entdeckt werd Üte. Eine ſol ende Beur⸗ 5 finden wwir„Ge 1 1717 der deutſchen Jer ea- don Emi Wenbkke, Band J, Seite g1l ffe deſeuſche die Tat aus der Gedankenwelt und der weſugen un e g e e e * atur geweſen, kam aber 9 12 97 5 ihm üperl 55 gewaltigen und dämoniſchen Per⸗ J0 1* 55 Weibende ollen, der ſeinen Gedanlen die ent⸗ N 12 Dand: Vor. und Frähzeit big 1n wa eeder engtiden *1 Warum iſt mein Herz voll E Zwei Gedankenreihen, ſagt Wentzke, verknüpften ſich in ihm in monatelanger, faſt jahrelanger Selbſtbeobachtung und in ernſtem, tiefbohrendem Nachſinnen.(S. 323). „Seit ſeinen Jünglingsjahren in Hof und Regensburg, vor allem aber ſeit ſeiner Erlanger Studenkenzeit hatte er ſein Leben dem Kampfe gegen die äußeren und inneren Verderber des deutſchen Volkes gerichtet. Bonaparte, die Landsmann⸗ ſchaften, die Deſpoten mit ihren Höflingen und Söldnern werden ihm nach und nach die Sinnbilder des ſchweren Drucks, aus dem ſich Deutſchlands emporraffen muß, um eine wahrhaft ſittliche und politiſche Erneuerung zu erringen. Greifbar nahe erſcheint ihm unter dieſen Geſtalten ſeit dem Wartburgfeſt Kotzebue. Sein Name klingt wieder und wieder in ſein Ohr während der häßlichen Händel, die die verehrten Lehrer in Jena im Winter 1817/18 auszu⸗ fechten haben. In langſam vordringender Entwicklung wird Kotzebues Perſönlichkeit die des Schlechten, das junge Blüte der ee egung mit Vernichtung bedroht. Welche Höhe dieſe verhaltene Wut in dem verſchloſſenen Menſchen ſchon im Frühjahr 1818 erreicht hatte, beweiſt eine Tage⸗ buchnotiz:„es ſollte doch einer mutig über ſich nehmen, dem oder ſonſt einem ſolchen Landesverräter das Schwert ins Gekröſe zu ſtoßen.“ An anderer Stelle(S. Ztaff) zeigt Wentzke die religiöſe und inn ließ intellektuelle Seite ſeines Weſens. in tiefreligiöſer 8 „In ihn in allem ein unmittelbares Wirken Gottes erkennen. prieſterlichem Hochmut glaubte er ſich zu Höherem erkoren.“ Seine Lebensaufgabe 8 er ſeit ſeinen ülerlahren darin, ſeinem Volke einſt ein Führer zu ſittlicher und vaterländiſcher Erneuerung u werden. Innerhalb der Burſchenſchaft konnte er aber keine ührerſtellung erringen. Dafür war er zu ungewandt.„Träge und er ſich die einzelnen Gedankenfolgen in ihm zur Klarheit.“ Hatte er aber eine Anſchauung als wahr erhur, ſo telt er ſie gegen alle Einwürfe und Anfechtungen feſt. Da ſein rgeig, ſein Wille zur Tat unbefriedigt blieb, feſtigt ſich in ihm a mühlich die Uebergeugung, daß er zum Märtyrer der ages S berufen ſei. Seit Herbſt 1817 reift allmählich der Gedanke zu ſeiner Tat. Aber erſt die nähere Bekanntſchaft mit Follens »revolutionärer Philoſophie ließß ihn den Gedanken feſt erfaſſen, mit blutiger Waffe der Freiheit eine Gaſſe zu bahnen Karl Follen iſt das Haupt des ſtreng ſittlich⸗vaterländiſchen, engeren Vereins in Gießen, der ſeine Gegner nach ihrer altdeut⸗ ſchen Tracht„die Schwarzen“ nannte. Er war ein gewandter Red⸗ ner, ein wortgewaltiger Dichter, ein vortrefflicher Turner, Schwimmer und Fechter.“ Er verſchmähte nicht Scherz und Luſt, er war liebreich gegen alle, und ließ gern jedem ſeine beſondere Art, aber„eine Hoheit eine Würde entfernte die Art von Vertrau⸗ lichkeit, in welcher auf etwas Gemeines oder Ungeziemendes auch nur hingedeutet werden konnte Er war wie ein Prophet unter ſeinen Jün Die iſ arzen wurden unter Follens Leitung immer mehr ein politiſch⸗radikaler Verein. Zunächſt ſetzten + ſich in Heſſen für die Erringung einer freien, landſtändiſchen Verfaſſung ein. Dann wandten ſie ſich, durch den Widerſtand der Regierenden gedrängt, nbſätzlich und ſeſung r republikaniſchen Zielen zu. Eine zu⸗ Ruftige Reichsverfaſſung ohne Bindung an die geſchichtlich gewor⸗ denen Herrſchaftsgebiete und in der Form der Republik wurde Man ſchloß die Gleichgeſinnten auch außerholb der en zuſammen und ſuchte die politiſchen Ideen an andere Hoch⸗ len zu verpflanzen. Das Folgenſchwerſte, was in dieſem Kreiſe ausgedacht wurde, iſt Follens berühmter„Grundſatz“:„daß Uberall, wo eine ſittliche Notwendigbeit vorliegt, für den von dieſer Rotwendigkeit Uebergeugten alle Mittel erlaubt ſeien“. Run war es das Verhängnis Sauds, daß dieſer unerbittliche Denker Follen im—.— 1818 nach Jena kam und in Sands Leben trat.„Ueber die Anregungen und präche, die Follen mit ſeinem Jüngſten im Winter 1819/10 führte, wiſſen wir naturgemäß nur wenig. Der ührer der„Unbedingten“ war wohl ſelbſt viel zu 8e als daß er ſich in Sands letzte Pläne einweihen ließ. In die letzten 5 der Gedanken, die von Follen auf Sand wirkten, wird auch ie feinſte pſychologiſche Forſchung nicht eindringen. Wie viel der eine gegeben, der andere genommen hat, bleibt das unentwirrbare Geheimnis der Perſönlichkeit Karl Ludwig Sands. Im letzten wie im höchſten Sinne bleibt er allein der Mörder Kotzebues.“ Wenn wir alſo die Tat Sandz aus ſeiner Märtyrerſtimmung, ſeinem 905 egen Kotzebue und Follens„Grundſatz“ erklärt ſehen, ſo ſagt ubke(S. 829) doch ausdrücklich, daß die Tat ein Ver⸗ brechen war, das nur aus der ganzen Stimmung der Zeit, aus der dumpfen Schwüle heraus zu erklären iſt, die vor allem die Kreiſe der Burſchenſchaft und ihre Freunde niederdrückte. So fällt die Verantwortung in letzter Linie auf die reaktionäre Seite der deutſchen Politik. Es iſt aber ausgeſchloſſen, etwa die Burſchen⸗ ſchaft in Jena oder auch nur der ganz kleine Kreis der„Unbe⸗ dingten“ ünter den Schwarzen perſönlich mit verantwortlich gu machen, da nicht einmal ihr Jührer Follen als Mitwiſſer der Tat nachgewieſen werden kann. 20 Möge dieſe kurge Erinnerung an die Tragödie Sand⸗Kotzebue dem Leſer ein Anréiz werden, die ſtreng objektive, alle bisherigen f uſammenfaſſende Darſtellung Wentzkes und ſeiner Jeſ 0ce der Deulſchen Burſchenſchaft ſelbſt nache 55 Ein jubilãum der deutſchen feldenſage. Wie die Wade neben der Fliaz ſteht in unſerm Schrifttum als Nationalepos neben dem Nibelun enlieb die Gudrun“. Dies Lied, in dem 1 Meeresluft weht und die Herzensgüte einer reinen allen Groll und Haß ſiegt, iſt heute zum Gemeingut unſeres es ge worden. Es iſt, wie man ſeit uralter Zeit dies herrliche Werk, mit dem wir bereits als Kinder in der Nachdichtüng Ühlands, Vilmars oder Sim⸗ rocks zu leben begonnen haben, ſeit ſeinem Entſtehen einen Ehrenplatz in unſerer Literatur einnehme, und viele wird es daher überraſchen, 0 wir dies Epos überhaupt erſt 400 Jahre kennen und daß es zunächſt bei ſeiner ntdeckung nur geringe e fand. Die Gudrun feiert in dieſem Jahre das 100 fährige Jubiläum, denn 1820 wurde das Gedicht zum erſten Mal gedrudt, in dem von der Hagen und Primiſſer heraus⸗ ebenen Deugchen Heldenbuch“, das einen Neil der„Deutſchen Gedichte Mittelalters“, die von der Hagen und Büſching veröffentlichten, bildete. tdeckt worden iſt die Gudrun drei Jahre vorher von Anton Primiſſer und zwar in einer Handſchrift, die gerade 300 Jahre vorher vollendet war. Dieſe einzige Segd! 1 in der die Gudrun erhalten iſt, findet 65 in dem ſog. Ambraſer Heldenbuch, einem ſtattlichen Pergamenthband, der früher — der kaiſerlichen Bibliothek zu Schloß Ambras in Tirol verwahrt wurde und dann unter die ätze dex Wiener Hofbibliothek e iſt. Das Ambraſer buch, in dem ſich auch viele andere Epen des Mittelalters, ſo das Nibeln abgeſ 19705 inden, iſt ein enlied, Hartmannz 1970—155 und„Ereo“, eugnis der leidenſchaftlichen Liebe zu der alten Dichtung, die Kaſſer Maßimilſan, der„letzte, Rittex“, heſaß. Er ließ von dem 0 ans Ried in Bozen behen freilich kärglichen Lohn, wie i er ſtets in Geldverlegenbeiten befindliche Kaiſer nicht anders ahlen konnte, alle dieſe Gedichte in einen Band zu um ſie 155 Nachwelt zu erhalten. Und dies iſt ihm gelungen. ir wüßten heut nichts von der„Gudrun“ und wären um einß der ſchönſten Schmuckſtücke unſerer Dichtung ärmer, wenn der wackere Pozener Zolleinnehmer nicht mi ſchönen Handſchrift Stro 95 um Strophe äbgeſchrieben hätte; daß ihm dabei manche Fehler und ſthrenden ol tze mit unterliefen, die . e Philologen wieder ausmerzen mußten, wollen wir ihm nicht weiter el nehmen. e in der Frühzeit der deutſchen Adadee in der Hochblüte der Romantik, die das deutſche Altertum wiederentdeckt hatte, in der Zeit, da daß Nibelungenſted wie eine neperſchienene Dichtun bie Gemüter be⸗ elſterte und der Kampf um die„Liebertheorie“ zu enthrennen begann, als Kalen Primiſſer beim Studium der Ambraſer ea auf dieſes neue pos. ſtteß, das Pg als„Rebenſonne der Nibelungen bdegrüßt wurde. r gaß die erſte kurze in Bu 5 17„Wöchentliche Nach⸗ richten“ und 1890 ward dann das deutſche Polk mit dem getreuen Abdruck des Textes beſchenkt. Es hat aber zuerſt dieſes Geſchenk verhältnismäßig wenig beachtet, Selbſt Wilhelm Grimm widmete der neuen Entdeckung in 1925„Heldenſage“ nur beiläuſige Betrachtungen. Erſt Gervinns war es, er 1880 in eine beſonderen Arbeit die Gudrun neben das Nibelungenlies ſtellte u. ihr in ſeiner Geſchichte der denſchen Nationalliteratur den Ehren⸗ platz anwies, den 1 ſeitdem im e der Nation erobert hat. „VWenn mir dieſe 2 50 bvoll geſunder Kraft, voll biederer, wenn * rber, aber reiner, edler Sitte“, ſo ſchrieb 0 En Ader ÄEFE?EVüxͤ ˙ rau über olkes ge⸗* tiſchen und neben den delenz 1 und zuchtloſen Stoffen der fran⸗ zöſiſchen Romane, ja neben dem bigotten fränkiſchen Volksepos, ſo hören wir ganz andere Zeugniſſe für die angeſtammte Vortrefflichkeit unſeres Volkes reden, als die dürren Ausſagen der Chroniſten, und im Keime fin⸗ den wir bei unſern Vätern ſchon die Ehrbarkeit, die Beſonnenheit, die und alle die ehrenden Eigenſchaften, die uns n heute im eiſe der europäiſchen Völker auszeichnen.“ Vilmar aber zeichnete in der ſchönen Nacherzählung ſeiner Literaturgeſchichte den eigentümlichen Meeres⸗ horizont, der die Dichtung umſpannt, die zarte Feinheit der Charatteriſtik, die aus dieſem Heldengemälde hervorſticht; er betont die bewundernswert folgerichtige, auch nicht durch den leiſeſten Mißgriff verſchobene Handlung und kommt zu dem Urteil, daß„dieſem Gedicht nächſt den die erſte Stelle in der Reihe unſerer epiſchen Dichtungen, mithin in der deutſchen Dichtung überhaupt, anzuweiſen iſt“. Eine lange Reihe kritiſcher Ausgaben beſchäftigten ſich mit der Verbeſſerung der Teptgeſtaltung, und in Simrocks Ueberſetzung erſchien 1843 die edle Dichtung in einem allge⸗ mein verſtändlichen neuhochdeutſchen Gewand. ſfluſik und Gleichnis. von Hugo Morcus. „Die übrigen Dinge laſſen ſich in ihrer Körperlichkeit beſchrelben Will man aber über Muſik ſprechen, ſo kann man nur in Bildern und Gleichniſſen an ſie herankommen. Oder anders: auch die übrigen Dinge kann man, die Muſik aber muß man durch Bilder und Gleichniſſe ausdrücken, will man üͤberhaupt etwas von ihr ſagen. Bilder und Gleichniſſe reden iſt Dichterſache. Die Muffk erhöht uns alſo, das iſt Haalen ihre erſte Tat, zu Dichtern. Sie iſt eine Kunſt, welche dem Laien in ihr noch Rang verleiht in einer anderen. Durch die Muſik entſteht im Nichtkünſtler noch: ein Ge⸗ dicht. Denn dem Realismus, der bloßen Beſchreibung verſagt ſie ſich grundſätzlich, und nur dem Gleichnis iſt ſie zugänglich. Nicht⸗ muſiker können nur reden: ſo reden ſie wenigſtens im Gedi Muſtker aber reden nicht, ſondern muſtzieren. Doch wie verhalten ſich aun unſere Bilder⸗ und Gleichnisreden 7 Muſik? Während man ſonſt die Dinge durch Bilder und leichniſſe erſt übergoldet, überhöht, ſodaß ſie wertvoll werden, fühlt man ſich bei der Muſik mit allen Bildern und Gleichniſſen doch immer nur hinter dem unmittelbaren Muſikerlebnis im Rück⸗ ſtande. Sonſt will man über das tatſächlich Gegebene hinaus durch Bild und Gleichnis in die Verklärung; bei der Muſik will man zum Gegebenen allenfalls heran und kann es nicht einmall Was ſonſt Geſchenk iſt, an die Sache, das Bild, wird hier zum Notbehelf. Was ſonſt hinzutun(zu viel tun) iſt, wird ein Noch⸗ nicht⸗genugtun. Das Gleichnis: ſonſt hilft es, die Sache ins Strahlende hinaufzuſteigern: 9155 en es von der Sache etwas wie Abglanz zu uns hernieder⸗ ringen! Es gibt noch einen zweiten Bezirk, von dem ſich nicht mir direkten Worten reden läßt, ſondern nur mit Bild und Gleichnis. Es gibt noch einen zweiten Fall, wo die prangendſten Bilder die Sache nicht überhöhen, ſondern nur eine Ahnung, einen Abglanz von ihr niederziehen wollen Es iſt das Tranſzendentale, Jenſeitige, das gerogz Unbekannte. Auch von ihm läßt ſich nichts mehr mit direkten Worken ſagen; wir können nur in Bild und Gleichnis reden. Und dieſe Bilder und Gleichniſſe wollen die Sache nicht über ſich ſelbſt hinaustragen, ſondern nur allenfalls halbwegs erreichen. Ein geheimer Zuſammenhang enthüllt ſich zwiſchen Muſik und Tranſzendentalem; beide können nur durch Bild und Gleichnis in Worte gefaßt werden, und für beide iſt Bild und Gleichnis nicht Ueberhebung, ſondern ſchwacher Abglanz Daß Worte nicht an Muſtk heranreſchen, empfinden wir, ſofern wir Muſik(unter Zuſtimmung aller ſchweigend ſpielenden Muſiker) als tönendes Schweigen verehren. Schweigen, Rede Klang: ſo ſcheint die Richtlinie zu verlaufen vom Nichts zum Klingendſten. Aber was wäre Muſik ohne Intervalle, ohne Senkung der Stimmen zum Flüſterton? Das Schweigen iſt mitten in der Muſik: zu ver⸗ Graden abgeſtuft, iſt es Muſtk ſelbſt. Das Schweigen ein eil aller Muſik. Schweigen mehr Muſik als Reden. So iſt das Schweigen aber auch dem Tranfzendentalen ver⸗ wandter als das Wort. Denn das Tranſzendentale iſt ſenes Reich, — 5 K 555 das des ranſzendentalen vollkommenſter Ausdru gro weigen als Ausdruck des gewaltigen Unbekannten. 828 (Aus dem„Landhaus“). pſuchologiſierung des Nrbeitslehens? Von Dr. Albert May⸗Mannheim. Der fallende Geldwert uns zur Ausfuhr von Waren, die, um auf dem Weltmarkt Abnehmer zu finden, billig ſein müſſen. Andererſeits nötigt er zum ſtändigen Heraufſetzen der Löhne, die einer Verbilligung der Fertigerzeugniſſe entgegenarbei⸗ ten. Einen aus dieſer Not will das Taylorſyſtem, die Rationierung der Arbeitsweiſe, zeigen. Der Erfinder nannte es 8 aftliche Betriebsführung und wandte vor allem arbeits⸗ phyſiologiſche und ⸗pſychologiſche Methoden zur Erhöhung der Ar⸗ beitsleiſtung an. Als Wi ſchug pez ologie oder Pſychotechnik hat die eine Negcher Penese auch bei uns Eingang und Anhänger gofunden. Jeder Berufs⸗, 85 Arbeitsanwärter ſoll danach zu⸗ erſt auf ſeine Berufs⸗ oder Arbeitsneigung hin unterſucht werden. Dabei wird vor allem auf zwei Fragen geachtet: Iſt der Anwärter — die 1 e Arbeit geeignet, für die er ſich gemeldet hat! eſitzt er beſondere Eignungen, die ihn für einen anderen ver⸗ fügbaren machen? Auch bei der erſten Einreihung lugendlicher fsanwärter⸗ und anwärterinnen, bei der Berufs⸗ beanſprucht der Berufspſychologe einen hervorragenden a ei der verhältnismäßigen Jugend der Seelenforſchung er⸗ ſcheint eine derartig raſ bebeutungsvolle und fol euee Anwendung ſchon auf den erſten Blick bedenkli In der at teilen verſchiedene Seelenforſcher von Bedeutung jens An⸗ icht der ſtürmiſchen Draufgänger auf dieſem Gebiet nicht. Sie prechen der heutigen Seelenforſchung, vor allem der rein experi⸗ ee 1 105 ſichere Se che 6 niſſe auf dem iete eeliſchen Berufseignungsforſchung ſchon jetzt zeitigen zu können. Sie betrachten dieſe ganze heutige Alchung nach raſcher praktiſcher Anwendung als eine Zeitkrankheit, als eine der ſie eine Lebensdauer von höchſtens zwel Jahren gehen Dann wären die Geldgebher durch das Scheilern der Verſüche von der dieſer Bewegung überz Dieſe Gegner halten an 4 t 0 9 feſt, 7 5 ſesliſche Berufseignung bei den jugendlichen Berufswählern und ⸗wählerinnen am beſten der erfahrene Klaſſ rer, bereits eingegrbeiteten Berufsangehörigen der Meiſter nach Beob⸗ achtung der Arbeit feſtſtellt. Es erſcheint an der Zeit, dieſen Einwänden einen breiteren Widerhall zu verſchaffen, um ſtärkere Nachteile und ſpätere Ent⸗ täuſchungen abzuſpehren. Der Zug der Gegenwart kommt ſenen Pf. entgegen, daher die raſche Aus⸗ breitung und der geringe Widerſtand bei Arbeitgebern und Arbeit⸗ nehmern ſowohl wie bei den maßgebenden amtlichen Stellen, Be⸗ onders nachteilig erſcheint dieſe neue Eichung für die ſungen rufsanwärter, denen bei falſcher Eignungsfeſtſtellung große wirtſchaftliche Nachteile entſtehen können. Es wäre wohl ange⸗ bracht, den Uebereifer der Pſychotechniker etwas zu dämpfen und erſt die ſicheren Ergeyniſſe 1 5 Beobachtungen abguwar⸗ ten, bevor das geſamte Arbeits⸗ und Schulleben vor eine neue, in — unüberſehbare Belaſtungsprobe geſtellt wied, ſterung unſeres Arbeitslebens erſcheint nötig; aber veralteten ihren Folgen Hlne Reehienall ſeine Pſychologiſierung muß zunächſt als Alheilmittel abgelehnt werden. Nphorismen. Tadel und Lob ſind gleich zwei Stecken in der Hand eines weiſen Erziehers. Mit dem einen ſtraft er ſeinen Zoͤgling, den andern aber gibt er ihm als nützliche Skütze in die Hand. * Die Kunſt iſt wie eine Leiter. Man 22 darxauf hinauf⸗ und nicht fördert, dem das Reine unxein 22 Eile in den Scmn. K. E* 5 85 8 88 · . Seite. Nr. 212. Maunheimer General⸗Anzeiger.(ub eeee Erfüllung des Friedensvertrages betr. Bekanntmachung! Wir bringen hiermit nachſtehend die Bekannt⸗ machung des Miniſteriums des Innern vom 4. Mai 1920 zur öffentlichen Kenntnis. nnheim, den 10. Mai 1920. Bad. aeg Abt. Vb. Bekanntmachung. Zum Vollzug der Bekanntmachung des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums über die Anforderung von Tieren zur Erfüllung des Friedensvertrags vom 2. Dezember 1919(.⸗G.⸗Bl. S. 1938) ſowie unſe⸗ rer Verordnung gleichen Betreffs vom 9. Januar 1920(Geſ.⸗ und Verordgsbl. Seite 3) wird mit ſofortiger Wirkung was folgt: Sämtliche in Baden gehaltenen Schafe werden bis auf weiteres beſchlagnahmt. Ausgenommen hievon ſind Schafe, die als Schlachtvieh an den oder ſeine Aufkäufer veräußert werden. 2. Das Scheeren der Schaſe iſt bis auf Weiteres verboten. 8 3. In dringenden Fällen kann das Bezirksamt Ausnahmen von dieſen Beſtimmungen zulaſſen. Auch iſt das Bezirksamt ermächtigt, die Beſtim⸗ mungen der 88 1 und 2 außer Kraft zu ſetzen, ſo⸗ hald die Beſchaffung der zur Erfüllung des Friedens⸗ vertrages aufzubringenden Stückzahl Schafe ſicher⸗ geſtellt iſt. 8 4. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen in den 88 1 und 2 werden mit den in den 88 11, 12 und 13 des Ausführungsgeſetzes zum Friedens⸗ vertrag vom 31. Auguſt 1919(Reichsgeſetzblatt Seite 1530) vorgeſehenen Geld⸗ und Gefängnis⸗ ſtrafen beſtraft. Karlsruhe, den 4. Mai 1920. Bad. Miniſterium des Innern. 28 Urkeil. Der Kaufmann Siegftied Mayer aus Ulm./., wohnhaft in Mannheim, wurde durch Urteil des Schöffengerichts Mannheim vom 28. April 1920 wegen Vergehens nach§ 1 Ziffer 4 der Verord⸗ nung gegen Preistreiberei vom 8. Mai 1918, ſowie nat 25 1 und 9 der Verordnung über den Handel mit Tabakwaren vom 28. Juni 1917 und nach 8 1 der badiſchen Verordnung vom 19. April 1916, „Lernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Han⸗ del betr., zu 110 kiger Moche befangnis und zu 200 Mar deldstraf 8 zu weiteren 20 Tagen Gefängnis ver⸗ urt eilt. Die beſchlagnahmten 17000 Zigaretten wurden eingezogen. Das Urteil iſt auf Koſten des Verurteilten durch Veröffentlichung im Mannheimer General⸗ Anzeiger bekannt zu machen. Mannheim, den 6. Mai 1920. Gerichtsſchreiber des Amtsgerichts 8 1. Leistungsfähiges Werk hier lbernimmt Dreharbeit aller Maſchinenteile, ſowie Anfertigung kleiner Maſchinen und Apparate nach Zeichnung oder Muſter. Angebote unter P. O. 68 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Stenotypistin die an ſelbſtändiges gewohnt iſt, gesucht. Bad. Landeskohlenstelle Abteilang Mannheim, Schlofßi. 61⁴4² Ffir Kasse und Buohhaltung ſelbſtändig arbeitenden lanm aun bame in Dauerstellung geſucht. Gefl. Angeb. an Ipftade acdemerte. Nerdein XXII. ordentliche Generalver- sammlung am 10. Juni 1920, vorm. 11 Uhr. im Lokale der Rheinischen Creditbank, Mannheim, Wozu wir unsere Aktionäre einladen. E5³ Tagesordnung: 1. Vorlage der Bilanz, Bericht des Vorstandes und des Aufsichtsrates und Entlastung derselben. 2. Beschlußfassung ũber die Verteilung des Rein- gewinnes. 3. Aufsichisratswahl. 4. Erhöhung des Aktienkapitals und weitere Aus- gabe von Obligationen. In der Generalversammlung sind diejenigen Aktionàre stimniberechtigt, welche ihre Aktien bis zum 8. Juni 1920 bei der Gesellschan selbst oder bei der Rheinischen Creditbank, Mannheim und deren Zweigniederlassungen, bei der Pfälzischen Bank, Ludwigshafen a. Rhein und deren Zweig- niederlassungen sowie bei der Mannheimer Bank .-., Mannheim, gegen zu eiteilende Eintritts- karten hinterlegt haben. Mannheim, den 14. Mai 1020. Der Aufsichtsrat. 78 tart Aarten EECC ˙ Soa Gtrauss Afred Bensòor Verlobte Manngheum + 4, .46660 MMain; Mßheinallee 26 4 ber Aeiſe zurũat Dr. Hermann Haas Facfart fur Chirurgie Bos15 O 2, Da. Warnung! Bei einem Einbruch auf unserem Lager- platz wurden unter Anderem 6140 Auweisungsbücher undFirmenstempel entwendet. Wir ersuchen vorerst nichts gegen Anweisung zu verabfolgen, da wir für nichts aufkommen werden. Christoph Herrmann& Sohn, Kamin- u. Feuerungsbaugeschäft, Tattersallstr. Weinstube Tüdutige Geschaſtsdame sucht selbige zu mieten oder auf Rechnung zu ũber- nehmen. Haution kann in jeder Höhe gestellt werden. Angebete unter 298 an die Rheinische Annoncen-Exped. 14794 Oberhausen(Rhld)) erbeten 4793 t den Se für Küche u. Hausarbeit] Kapitalanlage! bei gutem Lohn geſucht. Haus mit Garten Direktor Eppstein Part. 4 Zimmer ꝛc., 3 M 7. 2. 3923 be. er 9 5 je 4 7 75 eedreeis 107 e. An⸗ e eches gaßting a8 Wille. Miet⸗ 27 eingang M. 6200 zu verk. 9 0 9l. Wolff. Moos& Co. G. m. b. 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Auf je Mk. 1000.— alte Aktien kann eine neue Aktie von Mle. 1000.— mit Dividendenberechtigung vom 1. lanuar 1020 ab zum Kurse von 115 nebst Schlußnotenstempel bezogen werdden. 6¹³3⁴ Das Bezugsrecht ist in der Zeit vom 19. Mai bis 5. Juni 1920 einschließlich auszuüben: N bei der Rheinischen Creditbank in Mannheim und deren Zweiganstalten; bei der Dresdner Bank. Filiale Mannheim in Mannheim; bei dem Bankhaus M. Hohenemser in Frankturt a. M. Die alten Aktien(ohne Dividendenscheine) sind zu diesem Zwecke mit einem Verzeichnis in geordneter Nummernfolge zur Abstempelung einzureichen. Gleichzeitig ist der Gegenwert der jungen Alctien zu entrichten. Ueber die Zahlungen wird Quit- tung erteilt, gegen deren Rückgabe die jungen Aktien nach Fer- tigstellung ausgehändigt werden. des Bezugsrechts im Wege der Korre- spondenz erfolgt, werden die Bezugsstellen die übliche Bezugs- provision in Anrechnung bringen. Auf Verlangen sind die obengenannten Banken bereit, die Verwertung des Bezugsrechtes zu vermittehi. Manunheim, im Mai 1920. ——— Uin ſahrbares uifett geeignet für Limonade⸗ oder Speiſeeisverkäufer zu verkaufen. 3903 Bahnhofwirtschaft G. Link. Füir Aerzte Anschluß-Apparat — Wechſelſtrom— für Endoſkopie, Kauſtit und ſinuſoid. Faradiſation zu verkaufen. Anfragen unt. U. X. 198 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. 3895 Stür Schrauk, ov. Tisch, gr. Spiegel u. anderes zu verkaufen. 4774 K 2, 11. III. zw. 6 u. 7 Uhr abends. Ein ſaſt neues Stehpult ein Schreibmaſchinentiſch mit Stuhl ſofort zu ver⸗ kaufen. Zu erfragen3929 2 4. 19. Laden Zu verkaufen: 1 P. hocheleg. Damen⸗ Stiefel 36, Lack mit ſäm. Ledereinſatz 350 M, 1 dkbl. Trik.⸗Seid.-⸗Zackez50., 1 Tüllſtor 150 em br. 160., 1 Korſett Gr. 58, 50., alles neu, 1 Paar Knopf⸗ Stiefel 37, 160., 1 P. .—Stieſel 43, 100., getr. Arkring Ia, 4 St, Härle. 4771 Gfammophon mit 25 Platten billig zu verkaufen. 4777 Henne, K 3, 22. III. r. 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