20 — etwendig geworden iſt, ————— Miktwoch, 19. Mai. W 1920.— Nr. 215. 7 2 Bezugspreiſe: In Mannheim u. monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ .15.— ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe .„ Poſtſcheck⸗Konto Rr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshaſen a. Rh.— eſchäfts⸗Rebenſtenen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofftr. 6. Schwetzingerſtadt: K indenbof: Gontardſtr. 4. Frernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger ebühr M..—. Poſtbezug vierteljährl. Frga wiperrſllch. die Konferenz in Spa. VBerbindung zwiſchen den deutſchen und alliierten Schulden. Amſterdam, 18. Mai.(WB.)„Daily Chronicle“ ſchreibt zum Ergebnis der Konferenz in Hythe:„Der Vorſchlag Frank⸗ teichs, in die erſte Reihe die Beſatzungskoſten, dann die Ent⸗ chädigung Belgiens und an dritter Stelle die Entſchädigung rankreichs zu ſetzen, würde in Praxis darauf hinausgekommen ſein, daß die anderen Länder überhaupt nichts erhalten hätten. „Dieſer Vorſchlag iſt nicht angenommen worden, ſondern die leitenden Staatsmänner haben ſich über vernünftige Pläne ge⸗ einigt, durch die zwiſchen den deutſchen und alliierten Schulden eine Verbindung hergeſtellt wird. Die Laſt dieſer Kombingtion fällt in erſter Linie auf England, aber vom Standpunkt der Billigkeit und Klugheit läßt ſich viel für n Plan ſagen. Als internationaler Plan würde er natürlich viel vollſtändiger ſein, wenn ſich Amerita ihm angeſchloſſen haͤtte. „Daily News“ ſtimmt der gegenſeitigen Schuldenregelung dom ganzen Herzen zu. Nur„Evening News“ iſt unzufrie⸗ en und fragt, ob es in Ordnung ſei, daß Enaland bei ſeiner heutigen Finanzlage zugemutet werde, unter Umſtänden einen großen Betrag abzuſchreiben. Die deulſche Enkſchädigungsſumme. „ I Berlin, 19 Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Angaben uͤber die deutſche Entſchädigungsſumme ſchwanken, je nachdem ob ſie aus franzöſiſcher oder aus enaliſcher uelle ſtammen. Ein Genfer Blatt läßt ſich aus Paris telephonieren, die Ziffer ſei nicht endaültig, ſondern nur vorläufig in das etwas baſtia abgefaßte Schriftſtück aufgenommen. Petit Journal meint, die Engländer ſchätzen die deutſche Leiſtungsfähiakeit auf 50—100, ie Franzoſen auf 200—250 Milliarden. In England wird ſogar be⸗ bauptet, eine Ziffer ſei nicht feſtgeſtellt worden, was auch unmöglich wäre, weil die Feſtſtellung nicht durch die zwei Premierminiſter, nur durch die ganze Friedenskonferenz erfolgen e. Der 30 Miarden-Konflikt zwiſchen Frankreich und England. 10 aris, 19. Mai⸗(Priv.⸗Tel.) Die Meldungen der franzö⸗ ſitden reſſe über das in Hythe getroffene Abkommen, beginnen bei gu klären, und es zeigt ſich, daß die Stimmung nicht ſo ein 3 itlich iſt, wie es anfangs ſchien. Zwar betrachtet man es als ſelbſt⸗ d daß ſeine Schuld an England in von etwa 15 Milliarden Goldfranken nur im Maße der Zah⸗ tung Deutſchlands an Frankreich abzuzahlen haben wird. Abe man iſt unzufrieden, daß noch immer nicht wenigſtens grundſätz⸗ ch eine FJinanzſolidarität zwiſchen den Alliierten geſchaffen werden onnte. Die Feſtſetzung der deutſchen Schuld in einer Pau⸗ alſumme iſt immer einheitlicher mit 120 Milliarden Goldmark gezeichnet, anſtatt wie bisher meiſtens nur mit 90 Milliarden Gold⸗ . Frankreich iſt es nicht gelungen, die Alliierten zu der An⸗ nuhme des Grundſates einer je nach der Zahlungsfähigkeit Deutſch⸗ 28—5 ſteigenden oder fallenden Skala zu bewegen. Auch fürchtet an, daß England eine zu niedrige Feſtſetzung der von Deutſchland zu zahlenden Mindeſtſumme gefordert habe. Es ſcheint alſo, daf Konflikt zwiſchen England und Frankreich in der Differenz don 30 Milliarden Goldmark zwiſchen der anfangs genannten ü de von 90 Milliarden und der jetzt genannten Summe von 20 Milliarden Goldmark zu ſuchen iſt. Zufrieden iſt man allge⸗ mein nur mit dem Kohlenabkommen, nach welchem Frank⸗ deich 45 Prozent der engliſchen Kohlenausfuhr erhalten ſoll. Poincares Nachfolger in der Wiedergutmachungskommiſſion. Paris, 19. Mai.(WB.) Poincar«é übermittelte Mil⸗ lerand ſein Rücktrittsgeſuch als Mitglied der Wiedergutmachungskommiſſion.— Millerand wird am Samstag im Finanzausſchuß und im Ausſchuß für uswärtige Angelegenheiten über die Beſprechungen in Hythe Bericht erſtatten. 1. Paris, 18. Mai.(W..) Havas. Poincare, deſſen De⸗ miſſion als Mitglied der Wiedergutmachungskom⸗ miſſion bereits gemeldet wurde, wird in dieſem Ausſchuß urch den ehemaligen Handelsminiſter und Abgeordneten des eine⸗Departements Louis Dubois erſetzt. Die ſchwarze Ichmach. Empörung in Amerika. . Newpork, 19. Mai.(Priv. Tel.) Verſchiedene amerika⸗ niſche Zeitungen enthalten lange Ausführungen über die Skan⸗ ale, die durch die farbigen Truppen im beſetzten Ge⸗ let hervorgerufen werden. Beſonders die Deutſch⸗Amerikaner ſind über dieſe Maßnahmen der Franzoſen ſehr empört. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es in den nächſten Tagen zu Maſſen⸗ proteſten und ⸗Kundgebungen gegen das Verhalten der fran⸗ zöſiſchen Heeresleitung kommen wird. 2 Berlin, 19. Mai.(Priv. Tel.) In der Schlußſitzung der zationalverſammlung am Donnerstag wird eine Interpella⸗ ton wegen der ſchwarzen Truppen eingebracht werden, duf die die Regierung antworten wird. Wenn verſchiedentlich zavon die Rede geweſen iſt, daß in der Schlußſitzung der Na⸗ onalperſammlung die Regierung noch eine Exklärung über ˖ barabgeben werde, ſo hört die Deutſche Allg. Ztg., daß eine ſolche Erklärung nicht vorgeſehen iſt. Deulſch⸗polniſche Berhandlungen. Derlin, 18. Mai.(W..) Seit Mitte April ſchweben in Reis deutſch⸗polniſche Verhandlungen. Der Ausgangspunkt bein in Paris am 9. Januar geſchloſſenes deutſch⸗polniſches kommen, wodurch ſich Deutſchland verpflichtet, gewiſſe hanntte mit Polen in naher Zukunft vertraglich zu regeln. Es andelt ſich um eine Verſtändigung über die Verpflichtung der polſchen Regierung aus ihrer Bürgſchaft für die Ausgabe von renniſchen Markwerten, ferner um die Regelung des Verfah⸗ 882 bei der im Friedensvertrage vorgeſehenen Roſtitution n Maſchinen uſw., um den Eintritt Polens in die Verträge der laufenden Verwaltung, um die Feſtſtellung, nach welchen Heundſätzen, die infolge der Gebietsabtretung erforderlichen ſolrtelung der Penſionslaſt auf Deutſchland und Polen zu er⸗ 8 hat, um die Ueberantwortung der Akten und die Tei⸗ 9 von Archiven, ſoweit dies infolge des Friedensvertrages ee 5 —— plerſtr. 42 Mannheim. Badiſche Reueſte Nachrichten Alle dieſe Punkte ſind durch die Verhandlungen in den Unterkommiſſionen ſo weit gefördert, daß ſie für abſchließende Erörterungen im Plenum der Delegation reif ſind. Die deutſche Delegation vertrat ſeit Beginn der Verhandlungen den Stand⸗ punkt, daß gleichzeitig mit den eben erwähnten, im Pariſer Abkommen vom 9. Januar aufgeführten Punkten auch die Re⸗ gelung des Durchgangsverkehrs mit Oſtpreußen, die Sicherſtellung der optanten, durch den Friedensvertrag ge⸗ währleiſteten ſtaatsbürgerlichen und wirtſchaftlichen Rechte er⸗ folgen müſſe. Im Zuſammenhang damit ſei die Auslegung des Artikels 256 des Friedensvertrages zu erörtern. Bisher fanden ſich die Polen jedoch zu den für Deutſchland ſo überaus wichtigen Punkten nicht bereit. Die alliierten Hauptmächte er⸗ kannten ihrerſeits die Notwendigkeit einer ſchleunigen vertrag⸗ lichen Regelung des Verkehrs durch den ſogenannten polniſchen Korridor an, ſie zeigten auch Verſtändnis für die Auffaſſung der deutſchen Delegierten, daß die Erledigung der Options⸗ frage als äußerſt dringlich anzuſehen iſt. Es iſt anzunehmen, daß die Verhandlungen über die beiden Fragen bald aufge⸗ nommen und dann mit den übrigen Punkten gemeinſam abge⸗ ſchloſſen werden, doch ſo loyal Deutſchland ſeinen vertraglichen Verpflichtungen zu genügen bereit iſt, ſo nachhaltig muß es darauf beſtehen, daß Polen auch ſeine aus dem Friedensver⸗ trage ſich ergebenden Pflichten erfüllt. Grundloſe Beſchuldigungen. Eine ehrenrührige Beſchuldigung briliſcher Marinemann⸗ ſchaften. Berlin, 18. Mai.(W. B) Amtlich. Im März d. Is. haben die B. Z. und der Hamburgiſche Korreſpondent die Nachricht verbreittet, daß ſich Mannſchaften zweier engliſcher Zerſtörer ſchwerer Sittlichkeitsverbrechen gegen deutſche minderjährige Mäd⸗ chen ſchuldig gemacht hätten. Die britiſche Regierung hat von ſich aus ſogleich unter Heranziehung der von den deutſchen Behörden ſeinerzeit aufgenommenen Zeugenausſagen eine gerichtliche Un⸗ terſuchung veranlaßt und der deutſchen Regierung alsdann mit⸗ geteilt, daß ihr der endgiltige Beweis vorliege, wonach die ſchweren, gegen Angehörige der britiſchen Marine erhobenen Vorwürfe ſich als völliggrundlos erwieſen hätten. Die deutſche Regierung hat infolgedeſſen eine neue Unterſuchung veranlaßt. In deren Verlauf haben ſich die Ausſagen, die den Beſchuldigungen zu Grunde lagen, zum Teil als derart falſch und unzuverläſſig er⸗ wieſen, daß die gegen die britiſchen Matroſen erhobene Anklage in keiner Weiſe gerechtfertigt werden konnte. Die deutſche Regierung hat daher dem britiſchen Geſchäftsträger gleichzeitig mit der Mit⸗ teilung über dieſes Ergebnis ihr B uern darüber ausge⸗ ſprochen, daß dieſe chrenrührigen Beſchuldigungen in falſcher Weiſe gegen den guten Ruf der britiſchen Marine erhoben worden ſind. Die große Schwenkung. Die letzten Wahlen enthalten ſo lehrreiche Zah⸗ len, daß die demokratiſchen Blätter überhaupt nicht über ſie zu berichten wagen. Man vergleiche etwa die Ergebniſſe der Wahlen zur Nationalverſammlung vom Januar 1919 mit den Ergebniſſen der letzten Wahlen. Damals überflügelte die Demokratiſche Partei die Deutſchnationale und die Deutſchliberale Volkspartei zuſammen. Sie erhielt 75 Sitze, die beiden letzteren zuſammen nur 64. In den jüngſten Wahlen hat ſich das Verhältnis geradezu umgekehrt. In Danzig, einer alten Hochburg des Fortſchrittes. haben die Deutſchnationalcß 34 Sitze erhalten, die Demokraten 10. Zur Würdigung des Danziger Wahlergebniſſes müſſen wir auch noch die Freie Wirtſchaftliche Vereinigung her⸗ anziehen, der ſich viele Demokraten zugewendet haben und die dort nach der Kreuz⸗Zeitung gewiſſermaßen die Rolle der Deutſchen liberalen Volkspartei übernommen hat. Sie hat es auf 12 Sitze gebracht. In Braunſchweig haben die im Landeswahlverband vereiniglen bürgerlichen Parteien (Deutſchliberale und Neutſchnationale) 24 Sitze erhalten, die Demokraten 5. In Mecklenburg⸗Strelitz errangen in Liſtenrerbindung die Deutſchliberalen, die Deutſchnationalen und der Bauernbund 10 Sitze, die Demokraten 5. In dieſen Zahlen kommt ein ſo überaus auffälliger Umſchwung der politiſchen Stimmung im deutſchen Bürgertum zum Aus⸗ druck, daß man das tiefe Schweigen im demokratiſchen Blätterwalde ſchon begreift. Aber helfen wird es der Demo⸗ kratiſchen Partei ſo wenig wie der Kapp⸗Putſch, auf deſſen Ausſchlachtung die Koalitionsparteien doch ſo große Hoffnung geſetzt hatten. Auch die anderen Revolutionsparteien, die Mehr⸗ heitsſozialdemokratie hat in dieſen letzten Wahlen ſtark gelitten, wenn auch die Einbußen nicht ſo einheitlich und durchgängig ſind, wie bei den Demokraten. Bei den Januar⸗ wahlen zur Nationalverſammlung gab es 163 Mehrheitsſozia⸗ liſten, 22 U. S. P. Jetzt in Mecklenburg⸗Strelitz 15 Mehrheitsſozialiſten, 1 U. S.., in Braunſchweig 9 und 23; in Danzig 19 Mehrheitsſozialiſten und 21 U. S. P. Im Januar 1919 hatten die Unabhängigen in Danzig 9600, die Mehrheitsſozialiſten 65 000 Stimmen, jetzt erſtere 26 300, letztere 23 700. Die Koalitionsregierung hat das Problem einer wirkſamen Abdämmung des Radikalismus nicht zu löſen vermocht. Sie hat ihn durch ihre Politik nur geſteigert. Daraus erklärt ſich, daß in Braunſchweig die Mehrheitsſozialiſten 28 000 Stimmen verloren, die U. S. P 30 000 Stimmen gewonnen haben. Daraus erklärt ſich auch der ungewöhnlich ſtarke Rückgang der Demokratiſchen Partei: Der iſt der Proteſt des deutſchen Bürgertums gegen die Koalitionspolitik, die die radikalen Strömungen immer mächtiger anſchwellen ließ, ſtatt uns den heißerſehnten Bürgerfrieden zu geben. Denn das muß das Ziel ſein; nicht immerwährepder Bürgerkrieg, ſondern ein ſtändiger Volksfrieden. Die Flucht aus der Demokratiſchen Partei. Skralſund, 18. Mai. Am Abend des 14. Mai hatten ſich die Stralſunder Militäranwärter verſammelt, um ſich über die bevorſtehenden Reichstagswahlen auszuſprechen. Der ————*EĩÄ——ꝛů— Vorfitzende, Obertelegraphenſekretär Tobold, ein früheres Mitglied der Demokratiſchen Partei, ſprach in temperament⸗ Anzeigenpreiſe: Bei Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 M geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% nachm. 2½ Uhr. Für Anzelgen an beſtimmten Ta übernommen. Erſatz⸗Anſprü f ausw..80 Mk. Stellen · achl., Rekl. 5Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8¼ f. d. Abendbl. en, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantwortung —5 Gewalt, Streiks u. dgl., Berrtebsftörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen hen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. vollen, von warmer Vaterlandsliebe und tiefem religiöſen Empfinden zeugenden Worten von der großen Unzufriedenheit, die durch die Parteiwirtſchaft der bisher regierenden Parteien in weiten Volkskreiſen entſtanden ſei. Man dürfe nur Kandi⸗ daten wählen, die die Feſtigkeit des Charakters beſitzen, das Vaterland über die Partei zu ſtellen. Wolle man wiederauf⸗ bauen, ſomüſſe man die große Schwenkung mit⸗ machen, die ſich jetzt allerwärts vollziehe, nämlich die Schwenkung nach rechts. Im Verlaufe der Ausſprache erklärte der demokratiſche Ratsherr, Rechnungsrat Otto, daß er bisher ein eifriges Mit⸗ glied und aufrichtiger Förderer der Demokratiſchen Partei geweſen ſei, aber die Politik dieſer Partei, die uns nicht auf⸗ wärts, ſondern abwärts führe, nicht mehr mitmachen könne nud vollzog ſeinen Eintritt in die Deutſche Volkspar⸗ te i. Zu der Verſammlung waren die Vorſtände aller Beamtenvereine Stralſünds eingeladen, deren Mit⸗ glieder an der Ausſprache regen Anteil nahmen und in ihrer Mehrheit ſichim Sinne des Verſammlungslei⸗ ters äußerten. Die Wahlen in Danzig. Der Danziger Volksrat wird ſich nach dem Wahlergebnis zuſammenſetzen aus 34 Deutſchnationalen, 21 Unabhängigen, 19 Mehrheitsſozialiſten, 17 Zentrumsvertretern, 12 Abgeordneten der freien Wirtſchaftlichen Vereinigung, 10 Demokraten, 7 Polen.— Das geſchloſſene Handwerk und ſeine Forderungen. Der Ausſchuß des Reichsverbandes des deutſchen Hand⸗ werks trat in Hannover zu ſeiner 3. ordentlichen Sitzung zu⸗ ſammen. Auf den Bericht des Sonderausſchuſſes für die beruf⸗ liche und wirtſchaftliche Organiſation des Handwerks geneh⸗ migte der Ausſchuß die nachfolgenden Richtlinien für ein Rahmengeſetz über die Neuorganiſation des Handwerks: I. Berufliche Organiſation. 1. Unbedingte fachliche Gliederung auf der Grundlage der Pflicht⸗ zugehörigkeit. 2. Vertikaler Aufbau ausgehend von der örtlichen Perſonalgemein⸗ ſchaft über Bezirks⸗ und Landesverbände pp. zum Reichsfach⸗ verband. 8. Regionale Verknüpfung der beruflichen Organiſation in den Handwerkskammern. II. Wirtſchaftliche Organiſation. 1. Ausſchluß der geſchäftlichen Tätigkeit der Pflichtorganiſation, Ergänzung der letzteren hierin durch die Genoſſenſchaft. 2. Regionale Gliederung der wirtſchaftlichen Organiſation unter gleichzeitiger Beteiligung von Fachverbänden, Handwerkskam⸗ mern und Genoſſenſchaften. Der Ausſchuß ſtellte dann die grundſätzlichen Forderungen, die das Handwerk an die politiſchen Parteien zu ſtellen hat, in folgendem Programm zu⸗ ſammen: 1. Anerkennung des Handwerks als durchaus ſelbſtändigen gleich⸗ berechtigten Erwerbsſtandes neben Induſtrie, Handel und Land⸗ wiriſchaft. 1 2. Unbeſchränktes Recht der Selbſtverwaltung des Handwerks und ſeiner Berufsvertretungen in allen Handwerkerfragen, Schutz und Ausbau der geſetzlichen Handwerkerorganiſation, wie Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammer, Innung, Fachverband und Ge⸗ werbeverein. Anerkennung und grundſätzliche gutachtliche Ein⸗ vernahme des Reichsverbandes des deutſchen Handwerks als der allein maßgebenden Spitzenvertretung des geſamten ſelb⸗ ſtändigen Handwerks. 3. Einſchaltung der berufsſtändiſchen Vertretungen des Handwerks bei der Löſung ſtaatlicher Aufgaben. Heranziehung des Hand⸗ werks zur Mitarbeit in allen auf berufsſtändiſcher Grundlage zu errichtenden Körperſchaften. 4. Abbau der behördlichen Zwangswirtſchaft, Sicherſtellung des für das Handwerk notwendigen Teiles an Rohſtoffen und Be⸗ triebsmitteln, ſoweit erforderlich durch Einſchaltung berufsſtän⸗ diſcher Selbſtverwaltungskörper. 5. Unbedingte Ablehnung jeder Kommunaliſierung und Soziali⸗ ſierung des Handwerks und Gewerbes, Beſeitigung aller Regie⸗ arbeiten der Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebehörden. 6. Ausbau des Reichswirtſchaftsrats zu einem vollwertigen berufs⸗ ſtändiſchen Inſtrument, angemeſſene Vertretung des Handwerks im Reichswirtſchaftsrat und in den Bezirkswirtſchaftsräten. 75 und Förderung des gewerblichen Genoſſenſchafts⸗ weſens. 8. Errichtung einer ſelbſtändigen Abteilung für das Handwerk im Reichswirtſchaftsminiſterium. Der Ausſchuß gab ferner ſeine grundſätzliche Zuſtim⸗ mung dazu, daß die Handwerkerbünde“ derart in den Reichs⸗ verband des deutſchen Handwerks eingegliedert werden, daß durch Zuſammenfaſſung der Handwerkerverbände innerhalb beſtimmter Wirtſchaftsgebiete mit den hierin beſtehenden ſonſtigen beruflichen und wirtſchaftlichen Vertretungen des Handwerks der regionale Unterbau für den Reichsverband geſchaffen wird. Unter„Handwerkerbünden“ werden in die⸗ ſem Zuſammenhange rerſtanden Vereinigungen, die aus⸗ ſchließlich aus Handwerkern beſtehen, ihre Mitgliedſchaft nicht an die Zugehörigkeit zu einem einzigen Gewerbe knüpfen, ſondern die Mitgliedſchaft allen Angehörigen des Handwerks ohne Rückſicht auf ihren fachlichen Beruf einräum⸗n und „endlich neben der Vertretung allgemein beruflicher Intereſſen des Handwerks insbeſondere die politiſche Aufklärung und Erziehung des Handwerks und die Geltendmachung ſeiner In⸗ tereſſen gegenüber den politiſchen Parteien zur Aufgabe haben. Einſeitig parteipolitiſch orientierte Handwerkerbünde kommen für eine Verbindung mit dem Reichsverbande nicht in Frage, da dieſer ſowohl direkt wie in ſeiner Verbindung mit anderen Einrichtungen den Grundſatz der parteipolitiſchen Neutralität unter allen Umſtänden zu beachten hat.— Die ſatzungsmäßige Durchführung dieſes Beſchluſſes wurde der für den Spãtſommer oder Herdſt einzuberufenden Vollverſamm⸗ lung des Reichsverbandes überlaſſen. Der Ausſchuß vollzog ferner endgiltig die Wahlen für den vorbereitenden Reichswirtſchafts⸗ rat. Bekanntlich hat der Reichsverband für dieſe Körper⸗ ſchaft nunmehr 16 Vertreter des ſelbſtändigen Handwerks zu —————— —...... ů——— — 2. Seſte. Nr. 215. Manaheier General · Angeiger.(Mittag-· Nusgabe.) präfentieren, während 4 Vertreter aus den Kreiſen der ge⸗ werblichen Genoſſenſchaften vom Deutſchen Genoſſenſchafts⸗ nerband vorzuſchlagen ſind. Auf Antrag des Deutſchen Fleiſcherverbandes beſchloß der Reichsverband, nachdrücklich bei dem Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium Einſpruch gegen die Ausſchaltun 9 des ſelbſtändigen Fleiſchergewerbes bei der deahſichtigten Neuregelung der Fleiſchverſorgung zu erheben. Der Ausſchuß nahm weiter einen Bericht ſeines Sonder⸗ ausſchuſſes für die Regelung des Lehrkingsweſens entgegen und gab grundſätzlich ſeine Zuſtimmung zu einer alle Berufe umfaſſenden Neuregelung der beruflichen Ausbildung der Jugendlichen, verlangte aber für die organiſatoriſche Re⸗ gelung dieſer Frage, daß auf jeden Fall die amtlichen Berufs⸗ vertretungen als die maßgebenden Organe für die Regelung des Lehrlingsweſens innerhalb der einzelnen Berufsgruppen beizubehalten ſind, wobei der Mitarbeit der Arbeitnehmerver⸗ tretungen auf paritätiſcher Grundlage zugeſtimmt wird. Die Bildung neuer Organiſationen zur ausſchließlichen Regelung des Lehrlingsweſens wurde abgelehnt. Der Ausſchuß nahm endlich noch einen Bericht über die ſotziale Verſicherung des ſelbſtändigen Handwerks entgegen und beauftragte mit der Weiterberatung der ein⸗ ſchlägigen Fragen ſeinen Sonderausſchuß für ſoziale 9 der Wahlvorſchlag der Deulſchen(hberalen) Volfsparfei in Baden. 1. Curtius, Julius, Dr. jur., Stadtverordn., Heidelberg: Brixner, Hrch., Landwirt u. Wagnerm. in Brühl, A. Schwetzingen; Eckhard, Carl, Oberamtmann a.., Mannheim: Hofheinz, Aug., Hauptlehrer in Freidurg i. Br. Dechend, Hedwig, Frau, Konſtanz; Wilſer, Adolf, jung, Kaufmann, Karlsruhe: Keppler, Hanns, Arbeiterſekretär, Heidelberg; Koch, Hch., Metzgerm. u. Stadtrat, Heidelberg; „Suütterlin, Alfred, Landwirt, Feldberg, A. Müllheim; 10. Jähne, Fritz, Dipl.⸗Ing., Schwetzingen; 11. Hennings, Helene, Handlungsgehilfin, Mannheim; 12. v. Schubert,., D. Dr. Geh. Rat Prof., Heidelberg; 13. Heim, Joſef, Zugmeiſter, Karlsruhe; 14. Aſchenbach, Alfred, Major a.., Müllheim; 15. Ringwald, Karl, Fabrik., Steinen, Amt Lörrach; 16. Steiner, Vikt., Rechtsanw., früher Straßburg, jetzt Heidelberg; 17. Eckardt, Sophie, Frau, Dr. phil., Heidelberg; 18. Held, Georg, Hotelbeſitzer, Kehl; 19. Fränkle, Karl, Landw. u. Bürgerm., Münzeshei Die Vahlvorbereilungen. Wählerverſammlungen. Friedrichsfeld, 18. Mai. Am Sonntag, 16. Mai, nachmittags 3 Uhr, fand im„Pflug“ eine gut beſuchte Wählerverſammlung ſtatt. Herrn Dipl.⸗Ing. Jähne aus Schwetzingen enteickelte in eindrucks⸗ voller Rede die Grundgedanken der deutſchen(liberalen) Volks⸗ partei, als der Partei des Wiedergufbaues, der voſitiven Oppoſition, die alle ſchaffenden Stände Deutſchlands zuſammenfaſſen wolle. Er berichtete von der Stellung der Partei zu den einzelnen Staats⸗ und Wirtſchaftsproblemen und ſchilderte ihre Stellung zu den anderen Parteien. Frl. Dr. Bernays aus Mannheim ſprach von den Aufgaben der Frau in der Politik und der Bedeutung ihrer Mit⸗ arbeit an der kulturellen Hebung des Volkes. Beiden Rednern dankte reicher Beifall. Zwei anweſende Vertreter der demokratiſchen Partei gaben durch ihre Einwendungen Herrn Jähne einen Anlaß, ſie in ſeinem Schlußwort zu widerlegen, die Politik der demokra⸗ tiſchen Partei zu charakteriſtieren und für mauche Schädeg in unſerm Wirtſchafts⸗ und Staatsleben verantwortlich zu machen. Weinheim, 17. Mai. Der Bezirksverein Weinheim der deutſchnationalen Volkspartei hatte für Samstag, 15. Mai und Sonntag, den 16. Mai, den Landtagsabgeordneten Mahe r⸗Heidelberg zu Wahlverſammlungen in Rheinklingen, Großſachſen und Rittenweier. Der Redner ſchilderte in klaren und verſtändigen Worten unſere ſchwere polttiſche und wirtſchaftliche Lage, wie ſie eine Folge der Revolution und der Regierungspolitik ift, und trat u. g. für die Aufhebung der Zwangswirt⸗ ſchaft ein. Die Ausführungen des Redners fanden überall den ungeteilten Beifall der ſtarken Verſammlungen. Bezirksrat Kippenhahn⸗Ritſchweier forderte die Landwirte auf, nur die Partei zu wählen, die ſich ihrer annimmt. Pfarrer Teutſch⸗ Leutershauſen mahnte in warmen Worten zur nationalen Selbſt⸗ beſinnung u. Landwirt Maier⸗Großſachſen erklärte, die Bauern ſollten ihren alten, bewährten Führer, Bürgermeiſter Fiſcher⸗ Meiſenheim, dadurch ihrs Dankbarkeit für ſein mannhaftes Ein⸗ kreten für die Bauernſchaft beweiſen, daß ſie die deutſchnationale Liſte, an deren zweiter Stelle Bürgermeiſter Fiſcher ſtehe, wählen. Gegenſeitige Wahlunterſtützung. cMünchen, 19. Mak.(Priv.⸗Tel.) Der bayriſche Bauern⸗ bund und die Bayriſche Mittelſtandspartei in Süd⸗ bauern haben ein Wahlabkommen dahin getroffen, daß der Bayriſche Bauernbund in den Münchener Wahlkreiſen keine eigenen Kandidaten aufſtellt, ſondern die Kandidaten der bayriſchen Mittel⸗ ſtandspartei unterſtünt. Die bayriſche Mittelſtandsvartei hin⸗ gegen verpflichtet ſich, in den Landwahlkreiſen für die Kandidaten des bayriſchen Bauernbundes einzutreten. Wie das heeresgul verſchlenderk wurde. In dem Beleidigungsprozeß des Reichskabinetts gegen den verantwortlichen Redakteuer der Kreuzzeitung hal der Verteidiger des Beklagten Mitteilungen gemacht, von denen die Leipziger Neueſten Nachrichten mit Recht ſagen, daß, wenn ſich das Gericht auch aus formalen Gründen nicht da⸗ für intereſſieren konnte, doch die Oeffentlichkeit daran ein um ſo größeres Intereſſe hat. Es handelt ſich dabei durchweg um Verramſchung von Heeresgut durch das Reichsverwer⸗ tungsamt jetzt Reichstreuhandgeſellſchaft. Man erfährt zum erſtenmal, daß der Geſcuntbeſtand an neuen Torniſtern mit Fellrücken für drei Martk das Stück am einen Kaufmann Max Fröhlich verrumſcht worden iſt. Dieſer Mann, der ſeit der mit Reichsver⸗ wertungsamt ſeinen Ramen mit Recht führen darf, hat bis⸗ her 325 000 Stück erhalten. Außerdem aber ſind ihm geliefert en überlaſſen worden.“ ſchloſſen, ſie zu ſtützen und ſchützen zu helfen. 7 Wer am 6. Juni verreiſt it kaun dennoch ſein Wahlrecht ausüben. Notf⸗ wendig iſt nur der Beſitz eines Wahlſcheins ſeiner Behörde am Wohnſitz. Man gehe deshalb in ſein zuſtändiges Rathaus oder zu ſeiner Gemeindebehörde, laſſe ſich beſcheinigen, daß man am 6. Juni am Wohnſitz nicht wähle, und daraufhin kann man an jedem Ork Denutſchlands ſein Wahl⸗- recht zugunſten ſeiner Partei ausüben. men ſollen, um Ausbeſſerungen zu erſchwinglichen Preiſen auszuführen, werden den fröhlichen Herrn Fröhlich um ſeine guten Verbindungen beneiden. Aber auch andere Handwerker und Geſchäftsleute dürfen an der Art, wie das Heeresgut„ver⸗ wertet“ wurde, ihre helle Freude haben. Da hat eine Firma, die auf den ſchönen Namen Ariel und Farchi hört, noch im März 1920 vom Reich erworben: 15 163 Pelzjacken 311 Pelzdecken 49 Nacktpelze das Stück zu 12.00 das Stück zu 12.00% das Stück zu 20.00 4 liche Anfragen in der Nationalverſamniung erfolgt— Nach⸗ zahlungen von 88, 38 und 230 Mark für das Stück geleiſtet. Verdient iſt natürlich noch immer worden. Aber wenn auf dieſen einen kleinen Poſten Pelze mehr als das Siebenfache des vereinbarten Kaufpreiſes nachgezahlt wurde, um Skandal zu vermeiden, ſo kann man ſich ungefähr ausmalen, wie das Reichsgut im ganzen verſchleudert worden iſt! Eine andere Firma— Schwarzſchild und Sulzberger— kauft von der einen Behörde, dem Bekleidungsamt in Breslau, Mili⸗ tärröcke zu 24 Mark das Stück und verkauft ſie an eine andere Behörde, die Juſtizverwaltung, für 38 Mark das Stück. Aber es wurde nicht nur von einer Behörde zur andern. es wurde auch ins Ausland verramſcht.„Als beſonders kraſſer Fall— ſo berichtet die Kreuzzeitung— wurde von dem Ver⸗ teidiger der Verkauf ſämtlicher in Deutſchland noch befind⸗ lichen Feldküchen und Feldbacköfen nebſt Protzen und Reſerve⸗ teilen im Geſamtwert nvon etwa 2 400 000 Mark durch das Reichsverwertungsamt an den ruſſiſchen Staatsan⸗ gehörigen Georg Litwin genannt. Dieſem Käufer, dem auch ſämtliche Schützengrabenbagger, die geſamte Reſtbeſtände des Lagers in Deſſau uſw. verkauft worden ſeien, ſei jede Feldküche mit Zubehör(Nennwert 8000 Mark) zu 400 Mark Schließlich wies der Verteidiger noch auf die Verkäufe großer Mengen von deutſchen Stie⸗ feln ins Ausland hin, die z. B. durch die Firma Hirſch u. Co. in Berlin gegenüber der Banka, Litauiſche Handels⸗ geſellſchaft getätigt worden ſeien, während die Firma Jakob Mendelſohn u. Co. etwa 10 000 komplette Militärgarnituren (beſtehend aus Waffenröcken, Hoſen, Mänteln uſw.) nach Litauen geliefert haben ſoll. hen meie, Die Beſchlüſſe Deulſchen Skudententags. Berlin, 19. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Deutſche Studententag iſt geſtern geſchloſſen worden. Die und über die Verordnung über die Bildung von Studenten⸗ ſchaften an den Univerſitäten und Techniſchen Hochſchulen. Zum Schluß wurden folgende Anträge angenommen: 1. Das Studium der Ausländer iſt an den deutſchen Hoch⸗ ſchulen zu beſchränken, desgleichen die Naturaliſierung einwandernder Oſtjuden. 2. Eine Ueberfremdung deutſcher Hochſchulen ſoll verhindert werden. Desgleichen darf keine Uebervorteilung durch eingewanderte Ausländer erfolgen. Ge⸗ ſetzgeberiſche Maßnahmen müſſen in dieſer Hinſicht ergriffen werden. Zu Anfang der Sitzung waren Grüße der Techniſchen Hochſchule in Danzig überbracht und die) Bitte geäußert worden, daß möglichſt viele Studenten nach DHanzig zur Unter⸗ ſtützung des Deutſchtums gehen ſollen. Hetze gegen die Reichswehr. e Berlin, 19. Mai.(Von unſ. Verl. Büro.) Wie wir hören, hat General von Seekt in der vorigen Woche Gelegenheit ge⸗ nommen, ſich mit den Potsdamer Offizieren auszuſprechen. In Potsdam, wo mit zahlreichen Mitgliedern der Hohenzollernfamilie noch immer ein großer Teil der früheren Hofgeſellſchaft wohnt, herrſcht, was nur zu begreiflich iſt, ein beſonderes politiſches und geſellſchaftliches Klima. Um ſo wertvoller will es uns dünken, daß Herr von Seekt bei den dortigen Offizieren volles Verſtändnis für ſeine Auffaſſungen gefunden hat. Auch die in Potsdam garni⸗ ſonierten Offiziere der Reichswehr ſmd ſich, ſo wird uns verſichert, durchaus bewußt, daß das Schickſal des Reiches mit der gegenwärtigen Verfaſſung ſteht und fällt, und ſie ſind durchaus ent⸗ Es wird nicht ganz unnütz ſein, angeſichts der Hetze gegen die Reichswehr dieſe Tatſache feſtzuhalten. Vorladung der„Kriegsverbrecher nach Leipzig. Berlin, 19. Mai.(Priv.⸗Tel.) Nach dem Berliner Tag⸗ blatt ſind die in der kürzlich überreichten Liſte der Entente der Kriegsverbrechen beſchuldigten Deutſchen vom Oberreichsanwalt für die Zeit vom.—20. Juni zur Ver⸗ nehmung nach Leipzig geladen worden. Aerzle und Krankenkaſſen. Berlin, 19. Mai.(Priv.⸗Tel.) Während ſich im Reiche durch den Abbruch der Verhandlungen ſeitens der großen Krankenkaſſen⸗Organiſationen die Verhältniſſe zugeſpitzt haben, ſcheint ſich in Berlin eine Einigung zwiſchen den Aerzten und den Krankenkaſſen anzubahnen. Den Unter⸗ händlern iſt für die weiteren Verhandlungen freie Hand ge⸗ laſſen worden. Den Verhandlungen wird ein Entwurf über die freie Aerztewahl zu Grunde gelegt werden, der von den Aerzten ausgearbeſtet iſt. Berufung Heimdls ins Reichskommiſſariat für öſſenkliche wocderg 00 5 nſelſentaſchen das Stück zu.50 4 ee flerttaſchen das Stück zu.80 Bettin, 19. Maf.(Bon unſerm Berliner Büro.) Der 4880 8 das Stuc au 29.00 Gebeirat im Auswärkigen Amt Hern diſt dem neugegcün⸗ 4000 nteſchen das Stack zu.00 ⸗ deten Reichskonnmſſſarial für öffentliche Ordnung, welches be⸗ 250 000 Kinnriemen das Stäck zu.907/ karalſch die Kriminalität im Reiche vereinfachen foll, zugeteilt 41 1 5 Stallhelne 0 alblertcch 77 15 75 11 Herr Heindl war, er in die Nachri e 15 4.— 25 00%½ Auswärtigen in Dresd bei de minal⸗ etwa 17 300 Stück Piſtolentaſchen das Stück zu.50 polizet käg. e in — 17 000 Stück Fltegerſturzhelme das Stück zu.00 8 9 a 380 Paar Ledergamaſchen das Stück zu.00 Jaden. 5 ee 53 8 85 80 4 Geſehzeulwurf über die Bermögens⸗ und Einkommensſteuer. etwa 620 Stück Lederhandſchuhe das Stück zu.50. Karlstuhe. 19. Mai. Der Geſetzentwurf über die Vermögens⸗ etwa 300 Stück Kopfhauben das Stück zu.00— 1 Die 5 Unfere Schuhmacher, die nicht wiſſen, woher ſie das Beder meh⸗ Einkommensſteuer iſt ſoeben im Landtan im Druck ee. We oenene K. urf:ebser ur gere e Auf dieſe Preiſe wurden ſpäter— es waren ein paar pein⸗ Volkes. Verſammlung beriet geſtern über die neue Verfaſſung vorigen Jahres vom Landtag geäußerten Wunſch zurückzuführen, der dahin ging, Vorſorge zu treffen, daß weſentliche Aenderungen in der Höhe des Einkommens und Vermögens, die ſpäteſtens am 1. April 1920 eingetreten ſind, noch zugunſten des Landes und der Gemeinden veranlagt werden können, wenn auch das Einkommen⸗ und Vermögensſteuergeſetz mit dem 1. April 1920 außer Kraft tritt. Der ſetzt vorliegende Geſetzentwurf geht noch weiter, als dies vom Landtag gewünſcht wurde. Zunächſt ſollen weſentliche Aenderungen in der Höhe des Einkommens oder Vermögens nicht nur zugunſten der Steuerberechtigten feſtgeſtellt werden, ſondern auch zugunſten der Steuerpflichtigen, d. h. es ſollen nicht nur Steuernachträge, ſondern auch Steuerabgänge angeſetzt werden. Eine weſentliche Aenderung wird allerdings nur dann angenommen. wenn das ſteuerbare Einkommen um mindeſtens ein Fünftel und zugleich um mindeſtens 10 000 M. oder wenn der Vermögensſteueranſchlag um mindeſtens ein Fünftel und zugleich um mindeſtens 200 000 Mark größer oder kleiner geworden iſt. Dadurch ſoll erreicht werden, daß nur tatſächlich wichtige Fälle behandelt werden müſſen In dem Geſetzentwurf wird deshalb auch beſtimmt. daß die Steuerpflichtigen, deren Steuerveranlagung mit Rückwirbkung zu erhöhen iſt oder die eine Minderung herbeiführen wollen, entſprechende Steuererklä⸗ rungen einzureichen haben. Die Nichtabgabe einer Erklärung und einer unrichtigen Erklärung werden mit Strafen be⸗ roht. Die öffentliche und gewerbsmäßige Ausübung des Glücks⸗ ſpiels in Baden⸗Baden. Der deutſchnationale Abgeordnete D. Mayer⸗Karlsruhe hat im Land⸗ tag folgende kurze Anfrage eingebracht:„Iſt es richtig, was man in der Zeitung lieſt, daß in Baden⸗Baden die öffentliche und gewerbsmäßige Aus⸗ Abung des Glücksſpiels wieder geſtattet werden ſoll? Wenn ja— welche Fürſorge gedenkt die Regierung zu treffen, daß Deutſche gegen die ſittlichen und wirtſchaftlichen Schädigungen des Glücksſpiels geſchützt werden. Ich bitte um baldige Antwort.“ Aus dem badiſchen Landlag. Karlsruhe, 18. Mai. Der Haushaltausſchuß des badiſchen Landtags hat die Berichterſtatter für die neue Be⸗ ſoldungsordnung beſtimmt und zwar den Abg. Dr. Leſer (Dem.) für den Beſoldungstarif und den Abg. Marum(Soz) für das Geſetz. Mehrere Zentrumsabgeordnete haben im badiſchen Landtag eine Förml. Anfrage dahingehend eingebracht, ob dem Arßheits⸗ miniſterium bekannt ſei, daß in den Werkſtätten in Offenburg 46 Lehrlingen gekündigt worden ſei. Dieſe erhielten keine Arbeits⸗ gelegenheit. Entlaſſungen hintan zu halten, oder den jungen Leuten Arbeits⸗ gelegenheit zu verſchaffen. Dem Landtag iſt eine größere Zahl von Geſuchen zugegangen, die faſt alle aus der Lehrer⸗ und Beamtenſchaft herrübren und ſich mit der neuen Beſoldungsverſorgung befaſſen. Es handelt ſich um Geſuche einer großen Anzahl von Lehrer und Lehrerinnen verſchiedener Bezirke, um Geſuche der Handelslehrer, der Gewerbe⸗ und Fortbildungsſchullehrer, der Univerſitätsbeamten, der badiſchen mittleren Juſtizbeamten, der Polizeibeamten und der⸗ Oberlehrervereinigungen in Karlsruhe und Mannheim. * Karlsruhe, 18. Mai. Der Verband des deutſchen Ver⸗ kehrsperſonals, Gau Baden, bielt vor wenigen Tagen bier die JZandeskonferenz der Beamten ab, die aus allen Teilen des Landes und von allen Berufsgruppen der Eiſenbahnbeamtenſchaft beſchickt war. Nach einem Referat des Oberreviſors Beetz über die geſchichtliche Entwicklung der Beamtenſektionen des Verbandes hörte die Verſammlung einen Vor⸗ trag des Eiſenbahnſekretärs Wolf über die Reichsbeſoldungsordnung. Hierzu lagen 21 Anträge vor, die der Gauleitung zur Verarbeitung über⸗ wieſen wurden Tagung der eyangeliſchen General⸗-Synode. * Karlsruhe, 19. Mai. Die evang. General⸗Synode trat geſtern nach⸗ die am Montag abend durch einen Gottesdienſt in der Schloßkirche einge⸗ leitet worden war, Der Präſident der Kirchenregierung Dr. u ch o w 957 die Verhandlungen unter Hinweis auf die trübe außen⸗ po Hier einzuwirken ſei eine Hauptaufgabe der Kirche. ſem Grunde müſſe der Religionsunterricht vertieft und erweitert werden. Kirche hoffe auf die rege Mitarbeit der Laien. wählte Vizepräſident Dekan van der Floe⸗Pforzheim, der des letzten Synodepräſidenten von Hollander gedachte und die verſtorbenen Pfarrer Bauer⸗Lahr und Wehn ⸗Sinzheim ehrte. Den neuen Kirchen⸗ präfidenten, den Nachfolger Dr. Uibels, begrüßte er namens der Synode in herzlichen Worten. 8 „Die Verſammlung beſchäftigte ſich ſodann mit dem Geſetzentwurf über die neuen Kirchenſteuern. Jur Beſtreitung der emeinen kirch⸗ lichen Ausgaben ſind in dieſem Jahr insgeſamt acht Mill. Mark nöttg. Dieſer Betrag iſt durch Steuer aufzubringen und zwar ſollen erhoben wer⸗ von 5 Pfg. von 100 Mark Vermögensſteueranſchlag und 35 Pfg. von Hun⸗ dert der ſtagtlichen Normalſteuerſätze. In der Ausſprache wurde von den Abgg. D. P. Frey(lib.) und Hofprediger Fiſcher(andeskirchl. Vag.) die finanzielle Beſſerſtellung der Geiſtlichen begrüßt. Der Geſetzentwurf fand einſtimmige Annahme ebenſo die Beſtimmungen über die Ge⸗ währung von Teuerungszulagen und einer einmaligen Teue ilfe an die epgl. Geiſtlichen. Auch das Geſetz über die Ablöſung der 82 ſren für Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung wurde einſtimmig ge⸗ nehmigt. Schließlich befaßte ſich die Synode noch mit einer Bitte der Diakoniſſenhäuſer um Gewährung von Beihilfen. Kirchenpräſtdent Dr. Muchow gaß bekaunt, daß durch eine Kollekte den Diakoniſſenhäufern Mit⸗ tel zugeführt würden; auch Staat und Gemeinden ſollten ſie unterſtü Nach kurzer Ausſprache wurde die Eingabe der inneren Miſſion um. 6 Ahr der Kirchenregierung empfehlend überwiefſen. Schluß der Sitzung 6 Uhr. Das Programm des evangeliſchen Volkskirchenbundes. „J Karlsruhe. 18. Mal. Der Evangeliſche Volkskirchenbund veröffentlichte ſeine Leitſätze. Es heißt darin:„Die Grundlage des Glaubens iſt die heilige Schrift in ihrer ganzen Mannigfaltigkeit. Mie der einzelne ſeinen Glauben aus der heiligen Schrift geſtaltet, iſt Sache ſeinez Gewiſſens. Wir erſtreben, daß das ganze Evan⸗ gelium der heiligen Schrift zur Geltung komme. Wir fordern im Rahmen der Landeskirche ein Chriſtentum der ſozialen Tat. Es iſt Aufgabe der Kirche, die Sache aller Unterdrückten zu der ihrigen zu machen. Sie muß die wirtſchaftlichen Zuſtände bekämpfen, die dem Geiſte des Glaubens zuwider ſind: übermäßigen Reichtum und verelende Armut. Dabei ſoll die Kirche ſich des ſozialiſtiſchen Ideals bedienen, das in hohem Maße dieſen Zielen vorgearbeitet hat. Wir fordern, daß die Werke der Innern Miſſion, die bisher Sache freier Vereine waren, als gebotene Kirchenſache betrieben, erwei⸗ tert und vertieft werden. Die Kirche ſoll alle Beſtrebungen unter⸗ ſtützen, die den Sinn für die Heimat und die Liebe zum eigenen Volke pflegen, denn auch Jeſus Chriſtus hat ſein angeſtammtes Volk geliebt. Der Geiſt Chriſti aber zwingt ſie unerſchrocken allem engherzigen Nationalismus entgegenzutreten und mit ganzen Kräf⸗ 2 5 internationale Verſtändigung und Völkerverſöhnung zu arbeiten. ͤ———— Letzte Meloungen. Verhafkung von Nevolutionären in Paris. Parts, 18. Mai. Der Verwaltungsſekretär des Eiſenbahner⸗ Verbandes, Leoecug, wurde heute morgen verhaftet und nach dem Sants⸗Gefängnis gekracht. Der Revolutionär Maillard, der Flugſchriften der Kommuniſtiſchen Partei in Moskau verteilte, wurde heute nachmittag vom Unterſuchungsrichter Jouſſelin ver⸗ hört. Nach Gegenüberſtellung mit gwei Zeugen, denen er die e e iften übergeben hatte, geſtand der Angeklagte ſeine Schuld ein Mitglied der dritten Internationale in Mos⸗ kau, Redakteur des Journak des Peuple, Seuarine, der wegen Verbrechen gegen die Staatsgewalt geſucht wurde, iſt geſtern ver⸗ haftet und nach dem Sants⸗Gefängris verbracht worden. Paris, 18. Maf.(W..) Das Elektro⸗Syndikat und der Kraftſtrom⸗Verband richtete an ihre Mitglieder die Aufforde⸗ rung, die Arbeit morgen wieder aufzunehmen. 1 Paris, 18. Mai.(W..) Das Kriegsgericht hat elle Ver. ſieben Angeklagten im Kapitulationsprozeß von Maubeuge dder Preteer chen Mittwoch, den 19. Mai 1920. Was gedenke das Arbeitsminiſterium zu tun, dieſe mittag im Sitzungsſaal des Landtags zu einer kurzen Seſ zuſammen, 0 tiſche Lage und den moräliſchen Tiefſtand unſeres Aus die⸗ Die Arbeiter ſollten wieder ſtärker an bie Kirche angeſchloſſen werden. Die „„Die Verhandlungen ſelbſt leitete der von der letzten Generalſynode ge⸗ ———— —— —— 77F7§˙O—5————— 2 2 222 DDeS 3— —— + ren, in der en⸗ itt. om ten e⸗ d⸗ er he en ch „ N S- Mittwoch, den 19. Mai 1920. 3 Maungzeimer Geueral-Augeiger.(Wittag-Musgabe.) 3. Seite. Nr. 215. Nus Stadt und Land. Der Reiſeverkehr nach dem Ausland. Nach Belgien. Jedes Geſuch eines deutſchen Reichsangehörigen um Er⸗ laubnis zur Einreiſe nach Velgien oder zur Durchreiſe durch Delgien bedarf der Genehmigung des Belgiſchen Miniſteriums r e e Angelegenheiten in Brüſſel: dieſes teilt der zuſtändigen ſandtſchaft oder dem zuſtändigen Konſulate ſeine Entſcheidung mit. Wird die Genehmigung erteilt, ſo wird der Nationalpaß des Antragſtellers mit einem belgiſchen Viſum verſehen. Zuſtändig für die Erteilung der belgiſchen Paßviſa ſind: Die Belgiſche Geſandtſchaft in Berlin, das Bel⸗ giſche Generalkonſulat in Hamburg und das Belgiſche Konſu⸗ in Frankfurt(Main). Nach England. Deutſche Kaufleute können die Einreiſeerlaubnis nach Großbritannien erlangen, wenn ſie nachweiſen, daß ihre Reiſe einem britiſchen Intereſſe verknüpft iſt. Sie haben ſich ihrem Reiſeantrag an den Britiſch Paßport Control Offi⸗ ter in Rotterdam, Britiſches Konſulat, zu wenden. Die Nie⸗ ländiſchen Konſulate in Deutſchland ſind zur Entgegen⸗ nahme ſolcher Anträge nicht zuſtändig. Nach Itaſien und Südtirol. Deutſche Reichsangehörige, die in Deutſchland wohnen, beben die Bewilligung zur Reiſe nach Südtirol und Italien über den Brenner hei der italieniſchen Militärmiſſion in erlin oder bei dem für ihren Wohnort zuſtändigen italieni⸗ ſchen Konfulat zu beantragen. Das italieniſche Militärkom⸗ Mando oder Konſulat in Innsbruck kann Reiſebewilligungen nach Italien nur Perſonen erteilen, die in ſeinem Amts⸗ irt anſäſſig ſind. Nach Polen. 5 Die notwendige Einreiſeerlaubnis nach Polen wird von m Polniſchen Generalkonſulat in Berlin und den Pol⸗ niſchen Bizekonſulaten in Köln, Eſſen und Königsberg(Pr.) Frundſätzlich nach ZJuſtimmung des Polniſchen Miniſteriums uswärtigen in Warſchau erteilt. In beſtimmten Fällen dat das Generalkonſulat das Recht, Fremde, alſo auch deutſche aatsangehörige, nach ſeinem eigenen Ermeſſen nach Polen nreiſen zu laſſen. die Teuerungszulagen fůr die Nuheſtunds beamlen und Hinkerbliebenen. In Ergänzung der unter dieſer Spitzmarke in Nr. 175 ge⸗ bruchten Mitteilungen wird uns aus Beamtenkreiſen geſchrieben: uche 8 dürfte wohl noch nicht bekannt ſein, daß eine nicht unerheb⸗ Zahl zuruhegeſetzter badiſcher Beamten vorhanden iſt, 5 es bis jetzt überhaupt nicht möglich war, trotz der durch den hertorenen Weltkrieg und die nachfolgenden politiſchen Umwälzungen detvorgerufenen unerhörten Teuerung und Geldentwertung eine diagentſprechende Teuerungszulage oder einen einigermaßen anſtän ⸗ Lehensunterhalt ſichernden Nithegehalt von dem Staate zu halten, dem ſie in langjähriger treuer Pflichterfüllung oft unter Guntanſezung aller perſönlichen Intereſſen und Aufopferung ihrer eſundheit in uneigennütziaſter Weiſe gedient haben. Dieſe Kate⸗ berie don Ruhegehaltsempfängern wurde bei Geltendmachung ihrer dechtigten Anſprüche in der Regel auf ihr privates Einkommen 2 prwatem Vermögen oder auf das Vermögen ihre Ehe⸗ rauen hingewiefen, wobei das Einkommen der beiden Ehegatten zuſammengerachnet warrde: durch dieſe Rechnungsmanipulation ent⸗ dann in manchen Fällen ein Einkommen, welches die für die biaterftellung des Bedürfniſſes feſtgeſetzte Grenze öberſteiat, iſt aber der für ganz unzutreffend und unmaßgebend für die Beurteilung Je iteinen Netto⸗Einkommens, denn nach Abzug der in letzter k ganz erheblich geſtiegenen Laften und Steuern. die auf Ver⸗ al. n und Einkommen ruhen, bleibt das reine Einkommen in den meiſten Fällen unter der ſog. Bedürfnisgrenze zurück, ganz ab⸗ davon, daß das private Einkommen und Vermögen bei einer f Inanſpruchnahme und Belaſtung nach und nach ganz zu⸗ ummenſchmilzt und zuletzt verſchwinden muß. Wer wollte etwa dech beſtreiten, daß unter den jeßzigen Zeitverbältniſſen für einen ikrane mit einem nun ganz unbedeutenden Ruheaehalt kein Farn fnis nach Aufbeſſerung vorläge, wo doch ſchon unter den Ver⸗ nöti iſſen vor dem Kriege die Rußegehälter nur für die aller⸗ alten Bedürfniſſe ausreichend waren. Es ſind dieſe Ruhegehalts⸗ möglanger weit übler daran als ihre Kollegen, welche zwar ver⸗ Shalneos ſind, jedoch bisher Teuemumngs⸗ und Beſchaffungsbeihilfen Funlten haben. Die unaleichmäßige Behandlung der tsempfänger iſt und bleibt eine durch Nichts zu rechtfer⸗ — Ungerechtigkeit, wie es überbaupt unverſtändlich iſt, wenn reichend t noch die Bewilligung einer Aufbeſſerung ganz unzu⸗ nder Ruhegehälter, wie ſolche vor dem Kriege und nicht langer Fn dder bemeſſen wurden, von einem Bedürfnis abhängig machen glei + n à Zt. werden von der Not alle Stände und Menſchen wenn aßſen ohne Ausnahme betroffen. Es wäre ſehr erwünſcht, werberdieſe unhaltbaren Verhältniſſe in weiteren Kreiſen bekannt n würden, dann könnte mancher finden, daß für die Staats⸗ Rarl Luòdwig Sanos letzte Stunden. Zu ſeinem 100. Todestage am 20. Mai. „Die Stunde und die letzte Entſcheidung iſt mir willkommen. 5 51 Kraft meines Gottes will ich mich faſſen. Ich habe ſchon den ind deutlich an den Tag gegeben, daß unter menſchlichen Lei⸗ land ich keines dieſem gleich dünke, als zu leben, ohne dem Vater⸗ und den höchſten Zwecken der Menſchheit dienen zu können.“ verngre ruhig wie der Verurteilte den Todesſpruch des Hofgerichts tern mmen hatte, ebenſo gefaßt waren dieſe Worte zu den Rich⸗ leid Leſprochen, unter denen keiner war, dem es nicht in der Seele ſungen en hätte, daß die ebenſo opfermutige wie unſelige Tat des kongte Mörders nur mit ſeinem eigenen Blut geſühnt werden Süil verliehen die Männer, die ihrer ernſten Pflicht gehorcht Neaaf, die Gefängniszelle, die Karl Ludwig Sand gleichzeitig als er fſ enſtübchen diente. Denn durch die ſchwere Verwundung, die Worte ſelbſt in der Bruſt beigebracht hatte, nachdem er mit den ſtoß en„Hier, du Verräter des Vaterlandes!“ den tödlichen Dolch⸗ Schwinder Kotzebue geführt, hatte ſich der junge Student die Aue zucht zugezogen, die ihn ans Lager feſſelte. tat geſ 24 März 1819, in der ſechſten Abendſtunde, war die Mord⸗ die Kuchehn Noch an demſelben Abend war auf Maueranſchlägen heim nde davon zu leſen, von der alsbald die ganze Stadt Mann⸗ 0 war. Sand wurde zuerſt ins Bürgerhoſpital gebracht, es ſein„auf Tod und Leben“ darniederlag. Am 5. April erlaubt⸗ lung f Juſtand, ihn ins Gefängnis einzuliefern. Dreigehn Monate musnahpente nun der Prozeß, von dem die Mannheimer wohl ende der los wünſchten, daß er mit dem Freiſpruch des Mörders Kotebue für die deutſche Ehre, vor allem für die Ebre der durch datte. e verletzten deutſchen Studentenſchaft, die Waffe erhoben det Re Für die Richter hatte aber trotz der warmen Fürſprache dem debsanwaltes Rüthaer nur das Mordverbrechen zu gelten, an Tohl auvaterländiſche Sinn der Tat nichts änderte. Es ſpielten Konffitt c0 böhere Einflüſſe mit, und man befürchtete ſogar einen nſehen ſtat Rußland, an deſſen Hof Kotzebue bekanntlich in bohem das Todeand. Am 5. Mai 1820 wurde über Karl Ludwig Sand Schwert murteil ausgeſprochen. Für die Hinrichtung durch daz n war der 20. Mai auserſehen. Am Vorabend ſeines Todes ſeiner Sand allerlel Beſuch: ſeinen Verteldiger, dem er einige damm unnen Habſeligkeiten— einen Spiegel, ein Notizbuch Nartin, 0 ürſte— übergab, den Hofprediger Katz, einen Mar⸗ danten 5 er noch ein Bildnis von ihm anfertigte, dann den Stu⸗ Vobald Clahr, ſeinen liebſten Freund aus der dencer 5 der mit ihm dem 8 und Tugendbund ange⸗ 2 beamten in und außer Dienſt im Verhältnis zu den Arbeitern und freien Verufen bisher viel zu wenig geſchehen und ihr Los kein be⸗ neidenswertes iſt. Aebertragen wurden dem Vorſtand der Bahnbauinſpektion Waldshut, Oberbauinſpektor Leopold Schlöſſinger eine In⸗ ſpektionsbeamtenſtelle bei der Generaldirektion der Staatseiſen⸗ bahnen, den Betriebsinſpektoren Alexander Krehmer in Heidel⸗ berg, Jahann Geiger in Freiburg, Theodor Höfler in Karls⸗ ruhe, Karl Rogge in Karlsruhe, Richard Goebes in Karlsruhe, Otto Bachert in Offenburg, Auguſt Kraus in Villingen, Karl Shriſtian in Karlsruhe und Otto Krepper in Karlsruhe die Stellen von zweiten Beamten der Eiſenbahnverwaltung, ferner Oberreviſor Otto Mörch in Karlsruhe, Oberrechnungsrat Heinrich Merz in Karlsruhe, Oberrechnungsrat Guſtav Kind in Karls⸗ ruhe, Rechnungsrat Hermann Figleſtahler, Oberrechnungsrat Ernſt Eckerlin, den Rechnungsräten Eduard Oſtertag, Her⸗ mann Solveen, Julius Dürr und Anton Hanauer in Karlsruhe, Oberreviſor Max Briegel inKarlsruhe, Oberſtations⸗ kontrolleur Ernſt Veeſemeyer in Mannheim und Oberreviſor Ernſt Trautmann in Karlsruhe mit der Amtsbezeichnung Be⸗ triebsinſpektor die Stellen von zweiten Beamten der Eiſenbahn⸗ verwaltung. Zugeteilt wurden die Betriebsinſpektoren Alexander Trehmer der Betriebsinſpektion Heidelberg, Johann Geiger. Theodor Höfler, Karl Rogge und Richard Goebes der Eiſenbahn⸗Generoldirektion in Karlsrube, Otto Bachert der Be⸗ triebeinſpektion Mannheim, Auguſt Kraus, Karl Chriſtian und Otto Krepper der Eiſenbohn⸗Generaldirektion in Karls⸗ ruhe, die Betriebsinſpektoren Otto Mörch und Heinrich Merz der Eiſenbahn⸗Generaldirektion in Karlsruhe, Guſtav Kind der Eiſenbahnhaunkaſſe in Karlsruhe, Hermann Figleſtabler und Ernſt Eckerlin der Eiſenbabn⸗Generaldirektion in Karlsruhe, Eduard Oſtertaa der Verwoltung der Hauptmerkſtätte in Karfs ruhe, Hermann Soſveen der Eiſenhahn⸗Generaldirektion in Karlsruhe, Julius Dürr der Betriebginſnektion Karlsruhe, Anton Hanauer der Eiſenbahn⸗Generaldir⸗ktion in Harlsruhe. Mar Briegel der Betrfebsinſrektion Lauda. Ernſt Veeſemeyer der Rotriebeinſpektion Mannbeim und Ernſt Trautmann der Betriebskrankenkaſſe und Arbeiterpenſionskoſſe in Karlsruhe. X Kirchenkollekte. Das Erzb. Ordinariat hat angeordnet, daß am Sonntag den 30. Moi in den katßb. Kirchen eine Kollekte für die Erhaltung und Förderung des Kindergärtnerinnenſeminars Freiburg erhoben wird. chefängnſsweſen. Das Juſtisminiſterium bat die Dienſt⸗ und Hausordnung für die Kreis⸗ und Amtsgefäng⸗ niſſe in einigen Punkten abgeändert. Die wichtigſte Neuerunga be⸗ ſteht darin, daß von jeder Einlieferung eines Gefangenen auf ſeinen Wunſch ſeinen Angehörigen durch die Gefängnisverwaltung als⸗ bald Nachricht gegeben worden ſall Dieſe Renichrichtiaung erfolat durch geſchloſſenen Brief auf Wunſch des Ejngelieferten auch mit⸗ tels Fernſprechers oder Telegramms, ſofern er in der Lage iſt, die Koſten aus ſeinem Einbringen alsbald zu decken. Die Eröffnung des Beamkenerholungsheims Schloß Hornberg. Die Regierung hat das Schloßhotel in Hornberg auf Veranlaſſung des Badiſchen Beamtenbundes für eine Million Mark angekauft und dieſem zur Einrichtung und zum Betrieb eines Erholunasheims ver⸗ pachtet. Am Samstag abend hat in den Zeitverhältniſſen ange⸗ gter einfacher Weiſe eine fahr würdige Eröffnungsfeier ſtattge⸗ ſunden, zu der cuch die Regierung, ſowie die Mitalieder der Ver⸗ waltung und des Gemeinderats in Hornberg Einladung erhalten hatten. Kurz nach der Ankunft des Landesvorſtandes aus Karls⸗ ruhe verſammelten ſich die Teilnehmer in der Vorbhalle des Hotels, wo der erſte Vorſitzende, Oberreviſor Trautmann, nach kurzer Begrüßung der Eingeladenen, beſonders der Regierungsvertreter, Miniſterialdirektor Arnold, Staatsrat Schulz. Geheimräte Friſchmuth und Kircher u.., eine kurze Darlegung über die Bedeutung des Erholungsheims für die Beamtenſchaft und den Bund gab. Den an⸗ weſenden Vertretern des Miniſteriums des Innern. Miniſterial⸗ direktor Arnold, bat er, den Mitgliedern des Staatsminiſteriums den Dank für ihr Intereſſe und die Förderung des Unternehmens zu übermitteln. In ſeiner Erwiderung ſagte Miniſterialdirektor Arnold zu, dieſen Auftrag gerne ausführen zu wollen. Er überbrachte ſodann die Grüße und Glückwünſche des Staatsmini⸗ ſteriums, deſſen Mitglieder lebhaft bedauern, durch anderweitige dringende Geſchäfte an der Teilnahme bei der Eröffnungsfeier ver. zu ſein. und ging ſodann noch kurz auf die ſegensreiche edeutung des Erholungsheims ein, dem er auch namens der Regie⸗ rung eine gute Entwicklung wünſchte. Hierauf wurde ein einfaches Ahendeſſen eingenommen, das durch Anſprachen, künſtleriſche Vor⸗ träge von Mitgliedern des Landestheaterorcheſters und humoriſtiſche Vorträge gewürzt wurde. Sonntaa vormittag folgte eine eingehende Beſichtigung des in allen Teilen glänzend und zweckmäßig ausge⸗ ſtatteten Anweſens. Man gewann dabei allgemein die Ueberzeu⸗ gung, daß dieſes allen Anforderungen unſerer Zeit entſprechende Erholungsheim der VBeamtenſchaft zum Segen gereichen wird. Auch die Gemeinde Hornberg begrüßt es lebhaft, daß das Hotel als öffentliches Unternehmen weiter betrieben wird und die herrlichen Anlagen der Allgemeinheit auch künftig zugänglich bleiben, wodurch die Gefahr beſeitigt iſt, daß das große Beſitztum. ein Juwel des badiſchen Schwarzwalds, in den Beſitz von Ausländern übergeht. Der Einmachzucker. Das badiſche landwirtſchaftliche Ge⸗ noſſenſchaftsblatt ſchreibt, es habe gehört, der Reichswirtſchafts⸗ miniſter habe den Marmeladefabriken 1 Million Zentner Zucker zugewieſen, tratzdem noch Marmeladebeſtände aus dem Jahre 1918 vorhanden ſeien. Das Blatt bezeichnet dieſe Maßnahme des fried aus Wunſtedel, Sands Jugendgeſpiele, überbrachte ihm die letzten Grüße und einen Brief der Mutter. Zuletzt verlangte Sand nach dem Scharfrichter, der aus Heidelberg herübergekommen war. Dem wackeren Widemann, dem trotz ſeinem bluligen Gewerbe ein ehrliches deutſches Herz in der Bruſt ſchlug, mochte der Gang ſchwer genug gefallen ſein. Der ſchwerſte harrte ſeiner am nächſten Morgen. lar und blinkend brach er an; ein deutſcher Frühlingstag. Man führte Sand zur Richtſtätte auf den Wieſen vor dem Heidel⸗ berger Tor, die„Haſenhütte“ geheißen. In ganz Mannheim war kein Wagen zu bekommen geweſen. Dieſen„Dienſt“ mochte nie⸗ mand in der Stadt dem Mörder erweiſen, der allen als ein Gerech⸗ ter erſchien. Der offene Karren, auf den Sand zur Richtſtätte ge⸗ bracht wurde, hatte aus Heidelberg herbeigeholt werden müſſen, aber auch dort war er faſt nur mit Gewalt aufzutreiben geweſen. Sand war ſo ſchwach, daß ihn während der Fahrt der Gefängnis⸗ wärter im Arm halten mußte. 8 Jahlreiche Neugierige hatten ſich am Richtplatz eingefunden. Es folgte die Verleſung des Urteils: knackend brach der Stab, und der Anwalt warf die Stücke dem Verurteilten vor die Füße. Dann trat Sand an den Rand des Schafotts vor und ſprach mit kaum vernezmbarer Stimme zum angeſammelten Volk. nächſtſtehenden hörten die Worte:„Ich hab' geſchworen, meinem Vaterlande treu zu ſein; ich hab's gehalten bis zu meinem Tod.“ Wenige Augenblicke ſpäter führte Widemann den Schwertſtreich. In dieſem Augenblick ſprengten zwei Reiter, Heidelberger Burſchenſchafter, heran. Ihre Abſicht war, Sand zu erſchießen, um ihm den ſchimpflichen Tod von Henkershand zu erſparen. III ſie ſahen, daß ſie zu ſpät gekommen waren, feuerten ſie ihre Piſto⸗ len in die Luft ab und ritten davon. Der Friedhof, auf den Sand beſtattet wurde, lag dicht am Heidelberger Tor. Die Großſtadt iſt längſt über ihn hinwegge⸗ wachſen, und auch das Tor iſt gefallen. An einem Hauſe in Q 7 aber bezeichnet eine ſchmuckloſe Tafel den Platz von Sands Grah. 4. Ronzert des Philharmoniſchen vereins. Leitung: F. v. Höflin— Soliſt: Hch. Schlusnus. Inm geſtrigen vierten Konzerte des Philharmonkſchen Ver⸗ eins ſtellte ſich, für den verhinderten Artur Nikiſch eintreiend, Franz von Hößlin, der Nachfolger W. Furtwängler's, als Konzertdirigent vor. Die ſe Tatſache ſicherte dem Konzert von vorn⸗ herein das Intereſſe weiterer mufikaliſcher Kreiſe. Daß v. Hö ß⸗ lins Aufgabe als Leiter der Akademiekonzerte keine leichte iß dumal als Nachfolger Furtwänalergs, feuchtet ein. Doch ſteihe dem bört hatte. Ein wandernder Handwerksgeſelle, Ludwig Bleren⸗ Nur die Zu⸗ Th Reichswirtſchaftsminiſters als geradezu unverantwortlich. Auf⸗ klärung von amtlicher Stelle aus erſcheint dringend geboten. 3 Frühe und gute Ernte. Die äußerſt günſtige Frühjahrs⸗ witterung hat eine überaus kräftige und üppige Entwicklung ſämt⸗ licher landwirtſchatflichen Kulturgewächſe hergerufen, ſodaß wir in dieſem Jahre, ſofern nicht noch ſtörende Witterungseinflüſſe ein⸗ treten, mit einer frühzeitigen und guten Ernte rechnen können. Um nun in der Verſorgung der verſorgungsberechtigten Bevölkerung mit Brotgetreide keine unnötigen Verzögerungen auf⸗ kommen zu laſſen und andererſeits der ſtädtiſchen Bevölkerung baldigſt ein beſſeres Brot zur Verfügung ſtellen zu können, hat die Badiſche Landwirtſchaftskammer eine Eingabe an das Reichsmini⸗ ſterium für Ernährung und Landwirtſchaft gerichtet, worin ſie die ſofortige Belieferung der»Iandwirtſchaftlichen Gemeinden, der Güter und der Dreſchmaſchinenbeſitzer mit Brennkohlen und den ſonſt noch nötigen Betriebsmitteln, wie Benzol, Schmierdle, Treibriemen, Bindegarn u. ſ. w. fordert. Sie hat nicht unterlaſſen, darauf hinzuweiſen, daß die landwirtſchaftliche Bevölkerung dann keine Schuld treffen konne, wenn durch nicht rechtzeitige Lieferung von Druſchkohlen und den ſonſtigen nötigen Betri ſtoffen im Ausdreſchen und in der Ablieferung des ſo dringend nötigen Brot⸗ getreides eine Verzögerung eintriktt und vom Reichsminiſterium gefordert, daß die Belieferung mit den nötigen Brennſtoffen bis zum 1. Juli beendet ſein muß. *Brämien für Ablieferung von Brolgetreide und Gerſte zu Saatzwecken. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft hat genehmigt, daß Brotgetreide und Gerſte auch dann als abgeliefertes Getreide im Sinne der Verordnung über ZJahlung von Ablieferungsprämien für Brotgetreide, Gerſte und Kartoffeln vom 18. Dezember 1919(Reichsgeſetzblatt S. 1990) zu behandeln ſind, wenn ſie unter Beachtung der dafür ergangenen Vorſchriften zu Saatzwecken geliefert worden ſind. Die nachzuzahlende Ab⸗ lieferungsprämie beträgt für Winterfaatgetreide 300., für Som⸗ merſaatgetreide dagegen nur 100 M. auf die Tonne. da die Feſt⸗ ſetzung der Höchſtpreiſe für das letztere gemäß der Verordnung über die Preiſe für Sommerſaatgut von Brotgetreide und Gerſte vom 12. Januar 1920(Reichsgeſetzblatt S. 43) 200 M. von der in der Verordnung vom 18. Dezember 1919 vorgeſehenen Ablieferungs⸗ prämie bereits eingerechnet worden ſind. *Bezug von Einſtellſchweinen und Seuchengefahr. Durch den Bezug von Ferkelſchweinen aus Norddeutſchland, die in den land⸗ wirtſchaftlichen Tageszeitungen zum Verkaufe angeboten waren, iſt nach mehreren badiſchen Amtsbezirken die Maul⸗ und Klauenſeuche eingeſchleppt worden. Es wird daher vor dem Bezug von Einſtell⸗ ſchweinen aus fremden Gegenden, deren Seuchenſtand nicht genau bekannt iſt, wegen der damit verbundenen Seuchengefahr gewarnt. Todesfall. In Durlach perſchied mlötzlich durch einen Schlaganfall der Direktor der Volksbank Durlach, Herr Kaufmann Louis Luger. Mit ihm iſt ein hochgeachteter Bürger dahingegon⸗ gen, der auch jahrlang als Bürgerausſchußmitglied uneigennüßzig zum Wohle ſeiner Vaterſtadt arbeitete. Parteinachrichten. Deutſche(liberale) Volkspartei. Der Führer der deutſchen Volkspartei(Deutſche liberale Volks⸗ partei) Dr. Guſtav Streſemann ſpricht heute Mittwoch in Ludwigshafen im Geſellſchaftshaus abends 8 Uhr über die politiſche Lage. Da Herr Dr. Streſemann hier in Mannheim leider wegen allzugroßer Inanſpruchnahme durch ſeine Arbeiten nicht auch noch reden kann, bitten wir unſere Mitglieder und An⸗ hänger unſerer Sache ſowie alle national und liberal geſinnten Männer und Frauen Mannheims, dieſe Gelegenheit, ſich über die politiſche Lage von berufenſter Seite berichten zu laſſen, auszu⸗ nutzen. Wir machen hiermit nochmals auf den heutigen Vortragsabend des Bezirksvereins Neckarſtadt im Neckarſchloß auf⸗ merkſam. Herr Stadtverordneter Max Moſes, ehemaliger Stadt⸗ miſſionar und Herr Dr. Werner Freeſe werden über die Deutſche (liberale) Volkspartei im Wahlkampfe und beſonders über ihre Stellung zum Mittelſtand reden. Beginn 8 Uhr. vereinsnachrichten. Der Badiſche Pfadfinderbund hielt am Himmelfahrtstag in Karlsruhe eine Feldmeiſtertagung ab. Am Vorabend gedachte Prof. der auf dem Felde gebliebenen Kameraden, deren Zahl ſehr hoch iſt; ſo ſind von einer Abteilung von 78 Pfadfindern 67 gefallen. Die Tagung felbſt wurde von Landesfeldmeiſter Dr. Wettſtein geleitet und nahm Stellung zu den Fragen der Jugendpflege und Jugendbewegung. Im An⸗ ſchluſſe daran hielt der Badiſche Pfadfinderbund unter dem Vorſitze des Stadtrates Bauttenmüller⸗Bretten ſeine Jahresverſammlung ab. Die Landeskirchliche Vereinigung, Ortsgruppe Mannheim, hielt am 14. Hai im Caſino-Saal eine gutbeſuchte Mitglieder⸗Verſamm⸗ lung ab. Herr Stadtvikar Lic. Knevels ſprach hochintereſſant über das Thema:„Das Religiöſe in der modernen Lyrik“ und führte aus, daß unſere heutige Zeit eine Zeit der Sehnſüchte ſei. Das Suchen iſt wieder erwacht, ein Heimwehgefühl hat ſich eingeſtellt. An Bei⸗ ſpielen moderner Lyriker wurde dies nachgewieſen. Der Vorſitzende, Ferr Stadtpfarrer D. Klein, benutzte das Schlußwort zu dem Hinweis, daß das Suchen und Sehnen ganz recht ſei, doch muß es einmal in das ſelige Finden des„Chriſtus einmünden, von deſſen Kreuz die Lebens⸗ und Er⸗ neuerungskräfte ſtrömen, die die Menſchen zur Erfüllung ihrer Erden⸗ jungen Kapellmeiſter ja ein wohldiſzipliniertes, in allen Gruppen wohlbeſetztes Orcheſter zur Seite, mit dem ein befähigter, tempera⸗ mentvoller Dirigent etwas zu leiſten imſtande iſt. ſcheint v. Hößlin zu ſein. Der junge Dirigent kommt aus Lübeck, der reien Reichsſtadt, die uns ſ. Zt. auch W. Furtwängler abgab. Die dortigen e leitete in den keßten Jahren, wenn ich recht unterrichtet bin, Dr. Gg. Göhler, und erſt in jüngſter Zeit Fr. v. Hößlin. Um ſo mehr gebubrt ihm für ſeine geſtrige Leiſtung ein Wort der Anerkennung. Schlicht in der Auf⸗ faſſung, beſtimmt und maßvoll in der Sihbſterume machte ſein Muſtzieren den Eindruck ehrlicher Kunſtäußerung, welcher die Nachſchõp ung des Kunſtwerkes im Sinne ſeines Schöpfers, als oberſtes Ziel gilt. Bemerkenswert iſt auch ein gewiſſer rhythmiſcher Schwung. Und wenn auch in Schuberts C⸗dur⸗Sym⸗ phonie mit den„himmliſchen Längen“ die feinere Nuancierung hinter der ſcharfen rhythmiſchen Prägung zurücktrat und die ſee⸗ liſche Vertiefung noch einer Steigerung fähig war, ſo offenbarte doch die Wiedergabe ſoviel geſunden muſikaliſchen Sinn, und guten Geſchmack, daß man von der Konzerttätigkeit F. v. Hößlins das Befte hoffen darf. Die Tempi nahm der Dirigent durchweg leb⸗ hafter als wir es gewöhnt ſind. Doch höher ſtanden mir R egers abendbeſchließende Variatlonen und Fuge über ein ema von Beethoven. Der Kompontſt ſchrieb dieſes liebenswürdig behagliche Werk 86, deſſen Thema den Beethoven⸗ Bagatellen“ Op. 119 entnommen iſt, urſprünglich für zwel Klaviere und brachte es ſ. Zt. in dieſer Form in einem Konzerte des Philharmoniſchen Vereins mit Frln. Czerny aus Heidelberg zu Gehör. Reger behandelt das Thema in freier Weiſe und m großem kunſttechniſchem Geſchick. Harmoniſch neuartig, gewinnt das Werk auch durch eindringliche Melodik. Den Höhepunkt er⸗ reicht es in der prächtig durchgeführten Fuge, und hier ſeſſelt vor allem die Stelle, wo das Fugenthema mit dem von Poſaunen und Tromvpeten intonierten Beethoventhema ringt und ſich dann in maſeſtätiſcher Pracht zum ſieghaften Schluß verbinden. Mit der plaſtiſch klaren und geſchmackvoll abgeſtuften Durchführung cab F. v. Hößlin eine entſchiedene Talentprobe. Er fand deshalb mit Recht lebhafte Zuſtimmung. Der Baritoniſt Heinrich Schlusnus von der Staatso in Berlin gehört auch zu den Lieblingen des Konzertfaales der Reichshauptſtadt. Dieſen prächtigen, markigen und doch ſo weichen Bariton zu hören, iſt ein ſektener Genuß. Und doch kreten neben korrekt gebildeten Tönen ſolche mit kehligem Beiklang hervor. Hei⸗ lings E⸗dur Arie Nr. 3 aus Marſchners„Hans Heiling“ ließ, ſo muſikaliſch und in vorbildlicher Textflarheit ſie geboten wurde, Und ein ſolcher ten Schliff der Vortr ltur vermiſfen. Mit viel Wär an Singese Wse die dite and Beces-aebe-(. Scte — 000000ͤç ² ꝗ MV0000———— — Maunheimer Senseral · Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) — Mittwoch, den 19. Mai 1920. . Seite. Nr. 215. e N— Rehberg und Konzertmeiſter K5* n in danke i in den Dienſt des Abends geſtellt e 88 c Die Mietervereinigung hält heute Mittwoch Abend um 8 Uhr im„Rheinpark eine Mieterverſammlung ab, in der Herr Hauptlehrer Fr Kamm über die gegenwärtige Lage der Mieter ſprechen wird. Männer und ane da willlommen. Maunheimer Hausfrauenbund. Am morgigen Donnerstag 4 im Hinterhauſe B 2, 10a um 4 Uhr eine Vorführung des Rohlenſparers„Küchenſchatz“ ſtatt. Ueber den Apparat iſt das Nötige im geſtrigen Mittagsblatt geſagt worden. ———————— ů ů— Spielplau des National-Theaters Neues Theater Mal 1 Vorstellung 1 Vorstellung 1 19. M. 46 C ſoieEntlührung aus d. Serall 7 20. D. 45 A Alda 6 21. P. Auß, Miete. Zum 1. Male; Tanzabend: Das Frauenopfer 4 Margarete Rössler 7½ 22. 8. 46 0 Mignon 7 23. S. 44 B Faust J. 4 Tiefland 7 24. M. Außer Miete: Palestrina] 5 Wuüll's Prau 7 vergnügungen. Im Frieprichspark haben die regelmäßigen Kon⸗ Jerde bereits ihren Anfang genommen. Da der Parkporſtand die Preiſe für für Einzelperſonen als auch für Familien in mäßiger Höhe feſtgeſetzt hat, iſt ſicher damit zu rechnen, daß ſich jetzt mit dem Beginn der regelmäßigen Konzerle noch Viele entſchließen werden ein Jahrezabonnement zu löſen. Mit Ausnahme von Dienstag und Freitag finden ſeden Abend, um 8 Uhr Konzerte ſtatt, desgleichen am Mitk⸗ woch und Sonntag Nachmittag. . Lachende Kunſt aus alter und neuer Zeit. Die 3 Künſtler haben, um den morgigen Abend künſtleriſch wertvoll und doch in heiterer Weiſe zu geſtalten, nur die beſten Lieder und Duette und Chanſons herausgeſucht. In 3 Abteilungen(70er Jahre, und Jetztzeit) werden ſie ein launiſches Bild entwerfen, das ſich von Rummer zu Nummer ver⸗ vollkommnet, um der Entwicklung der Keinkunſtbühne das richtige Relief 4 geben. Den verbindenden kuſtigen Dialog für den.—9. Teil hat R. Barriſon verfaßt. Die oreodgraphiſchen Anordnungen hat Aenni Häns übernommen. Die ſtiliſterte Bühnendekoration ſtellt die Firma Droller— Verfügung. Siegmund Sanders, der treue, anpa ungs⸗ fähige Begleiter, wird auch dieſes mal die muſtkalſſche Leitung übernehmen. K Jugendtheater im Liedertaſelſaal. An den beiden Pfingſt⸗ feiertagen gelangt neu einſtudiert das bekannte Märchenſpiel Struwelbeter“ gur Aufführung, worauf wir beſonders hin⸗ weiſen. Das Stück, welches ſich 1 nach den Motiven des Hoff⸗ mannſchen Bilderbuches aufbaut, erzielte zuletzt bei der Auf⸗ führung in Frankfurt a. M. einen glänzenden Erfolg. Mannheimer Strafkammer. Prozez Harpuder⸗Lederer. Von 11 Uhr vormittags bis abends gegen 7 Uhr verhandelte geſtern die Strafkammer III unter Vorſitz von Landgerichisrat Dr. Leſer als Berufungsgericht in der Beleidigungsſache des Redak⸗ teurs Heinrich Harpuder von der„Volksſtimme gegen den Kaufmann und Schriftſteller Moritz Lederer, dem Herausgeber des„Revolutionär. Zeugen waren nicht geladen. Vom Schöffen⸗ gericht war Harpuder am 3. März ds. Js. wegen Beleidigung Jederers zu einer Geldſtrafe von 150 Mark, Lederer wegen Be⸗ leldigung Harpuderz zu einer Geldſtrafe von 450 Mark verurteilt worden. Gegen dieſes Urteil war von beiden Tellen Verufung ein⸗ gelegt worden. Harpuder hatte, wie in der erſten Verhandlung .⸗A. Dr. Hirſchler als Rechtsbeiſtand zur Seite. während für Lederer.⸗A. Dr. Eder auftrat. Harpuder hatte in der Volks⸗ ſtimme vom 15. März v. Is. unter der Ueberſchrift„Schoko⸗ kadehelden“ ſich mit der Rolle beſaßt, die Jederer und fein Freund Paul Nikolaus Steiner während des Putſches vom 21. Februar v. Is. geſpielt hätten. Nachdem Lederer die Menge zum Putſch aufgehetzt habe, ſeien er und ſein Freund in eine Kon itorei gegangen und hätten ſich am Schokolade gütlich getan. Lederer antwortet mit einem„Ausſtellung“ überſchriebenen Artikel in der zRoten Faßne“, in dem er Harpuder als lügenhaften Fälſcher, als käuflich und als Geſinnunaslumpen binſtellte. Harvnder erklärte, daß Lederer durch ſein hetzeriſches Auftreten in Verſammlungen vorzuasweiſe die Atmoſphäfre geſchoffen habe, in welcher es dann zum Putſche kam. Eine Räterepublik nach der Art der Münchener oder Ungarns wäre für uns ein aroßes Unglück geweſen. Einem ſalchen Schädling müſſe das Handwerk gelegt werden. Lederer be⸗ ſtritt, daß er zum Putſch aufgereizt habe. Als in der Müßfamver⸗ ſammlung zur bewaffneten Demonſtration aufgefordert wurde, habe er ſofort, da er ſelbſt heiſer geweſen ſei, Steiner veranlaßt, gegen die Abſicht, mit Waffen zu demonſtrieren, zu ſprechen und er ſelbſt habe ſich alle Mühe gegeben, die Leute von dieſem Plane abzu⸗ bringen. Er ſei gegen Gewalttätigkeiten, wenn er auch durchaus an⸗ erkenne daß für Ideale mit der Waffe eingetraten werde. Nach ſeiner Anſicht werde die Umwälzung als Ergebnis einer Summe von ökonomiſchen und ſozialen Potenzen ſich von ſelbſt durchſetzen, wenn es auch erſt in 5 oder 10 Jahren ſei. Er behauptete, er ſel nie Mitglied der K. P. D. geweſen und habe nie und nirgends Ge⸗ walt gepredigt. Was die Bezichtigungen gegen Harpuder anbe⸗ lanat, ſo beantrage er die Ladung von 18 Zeugen, um den Wahr⸗ CCC. 1K1——— ͤ.»— heitsbeweis anzutreten, insbeſondere des Redakteurs Weckerle⸗ Geiger von der Tribüne, der eine Menge Material gegen die Volks ⸗ ſtimme beſitze, doch machte ihn der Vorſitzende darauf aufmerkſam, daß nach einer Vorprüfung der Angaben, die dieſe Zeugen machen könnten, eine Betätigung deſſen, was Lederer behaupte, nicht zu erwarten ſei. Was den Vorwurf der Fälſchung anbelangt, ſo er⸗ klärte Harpuder, daß es ſich um die Weglaſſung eines Satzes handle, der aber auch in dem frgoſichen von einer Parteikorreſpondenz ein⸗ geſandten Manufkript gefehlt habe, das obendrein in ſeiner Abweſen⸗ heit in Druck gegeben worden ſei. egenüber dem Vorhalte, er habe durch ſeine Lobesartikel auf Monarchie und die oberſte Heeres⸗ leitung erreicht, daß er nicht habe einrücken müſſen, erwiderte Har⸗ uder, daß er nie k. v. geweſen ſein und legte Beweiſe vor, daß er beſtändig wegen der Haltung der Volksſtimme Zufammenſtöße mit der Preſſezenſur gehabt habe und die Volksſtimme einmal drei Tags lang verboten worden ſei. Er habe ſtets auf Beendigung des Krieges gedrungen. Der Vorſitzende meinte zu dem Beklagten Lederer: Glauben Sie nicht auch, daß Sie mit Ausdrücken, wie Lügner, feiler Journa⸗ liſt zu weit gegangen ſind, daß Ausdrücke wie Bordell u. a. nicht notwendig ſind, um die geiſtige Befreſung zu erreichen, die Sie an⸗ ſtreben? Als Lederer erwiderte, daß es Goethe geweſen ſei, der die Preſſe als Bordell bezeichnete, machte ihn der Porſitzende darauf aufmerkſam, daß ihm ein ſolcher Ausſpruch Goethes nicht bekannt ſei, außerdem ſeien die Zeiten doch nicht vergleichbar. Lederer ſtützte ſich weiterhin auf Karl Kraus und ſagte, er habe nicht die Volksſtimme ſpeziell, ſondern die Preſſe im allgemeinen im Auge gehabt. Auf den Vorhalt des Vorſitzenden, ob er Harpuder für käuflich halte, ſuchte Lederer zuerſt auszuweichen, ſagte aber ſchließ⸗ lich, wenn das, was er geſchrieben, nicht den Tatſachen entſpreche, ſo molle er das ſelbſtverſtändlich nicht behaupten. Vom deutſchfrei⸗ heitlichen Jugendbund, in dem Harpuder einmal einen Vortrag hielt, behauptete Lederer, daß antiſemiſtiſche Tendenzen in ihm regierten und Pfarrer Klein habe ihm erklärt, wenn er gewußt hätte, was für ein Geiſt da herrſche, hätte er nicht dort geſprochen. Ju der Frage der Volksſtimme, wo er vor der Revolution geweſen ſei, ſagte Lederer, er ſei ſchon lange Sozlaliſt geweſen, habe die Partei unterſtützt und das Buch die„Sintflut“ geſchrieben. „Damit kam man auch auf die Vermögensverhältniſſe Lederers zu ſprechen. Er ſtellte in Abrede, Kriegsgewinne erzielt zu haben. Das Jah in dem er ſich vor dem Krieg ſelbſtändig gemacht, habe drei Jahre lang mit Unterbilanz gearbeitet. Jetzt habe er ein Einkommen von 40—50 000 M. jährlich, wovon er einen großen Teil zu ſozialiſtiſchen Zwecken verwende. Als Rechtsanwalt Dr. Hirſchler darauf einwendete, wenn er 3500 M. für ſeine Woh⸗ nung in der Auguſtaanlage zahle, zwei Dienſtmädchen halte und luxurtös lebe, ſo reiche das Einkommen nicht aus, erwiderte Lederer, ſein Schwiegervater ſei ſehr wohlhabend, ſeine Frau beziehe eine Rente von ihm und das Fleiſch für ſeine Haushaltung brauche er nicht zu bezahlen. Auf die Bemerkung, daß er jedenfalls nicht wie ein Arbeiter lebe, erwiderte der Beklagte:„Ich weiß nicht, wie ein Arbeiter lebt.“ Zu dem Vorhalt, daß die Firma des Angeklagten vor einigen Jahren ihre hundert Arbeiter wegen Lohndifferenzen ausgeſperrt habe, erwiderte Lederer, davon habe er nichts gewußt. Uebrigens täten heute noch mehrheitsſozialiſtiſche Miniſter das gleiche. Ferner kam zut Sprache, daß Lederer dem Truppenteil, bei dem er als Kanonier ſtand, als Einkäufer die Summe von 20 000 M. vor⸗ geſchoſſen und dann geſchenkt habe. Harvuder nannte dieſen Akt der Freigebigkeit„Schmieren“..⸗A. Dr. Eder ſagte aber ſpäter, daß das Geld erſt nach der Revolution geſchenkt wurde, als ein„Schmie⸗ ren“ keinen Zweck mehr gehabt hätte. Der Vorſitzende nahm Anlaß, den Beklagten Lederer auf die folgen ſeiner Reden aufmerkſam zu machen. Der Invalide Jung mit der roten Mütze, die ihm Lederer zur Verffüaung ſtellte, ſei wegen Beteiligung am Putſche zu 1¼ Jahren Gefängnis verurteilt worden und viele andere dazu. Ob er glaube, daß die Gerichte das leichten Herzens täten? Die Plädogers begannen erſt nachmittags gegen 5 Uhr. Nach den Anwälten ſprachen noch Lederer und Harpuder. Das Gericht hob das Urteil des Schöffengerichts auf und verurteilte den Beklagten Lederer zu einer Geldſtrafe von 1500 Mark oder 150 Tagen Gefängnis, den Kläger und Widerbeklagten Harpuder zu einer Geldſtrafe von 50 Mark oder 5 Tagen Gefängnis. Von den Koſten hat Lederer ½, Harpuder ½ zu bezahlen. Die Urteils⸗ begründung war infolge des Straßenlärms nur bruchſtückweiſe ver⸗ ſtändlich. U. a. wurde hervorgehoben, daß Lederer im Gegenſaßz zu ſeinen wirtſchaftlichen Zielen in ſeinem eigenen Betrieb immer noch am kapitaliſtiſchen Typ feſthalte. Die Geldſtrafen mußten den Ver⸗ mögensverhältniſſen angepaßt werden. Man würde gegen Lederer eine erhebliche Gefängnisſtrafe ausgeſnrochen haben, wenn nicht be⸗ rückſichtigt worden wäre, daß er von Ehrgeiz geleitet werde, der bis zur Grenze des Krankhaften gehe. Andererſeits habe ſich die„Volks⸗ ſtimme“ einer unvornehmen Ausdrucksweiſe bedient. Stimmen aus dem Publikum. Anerhörker Preis⸗Auſſchlag. Die Benachrichtigungsgebühr(Avis) für ankommende Güter iſt ſeit etwa einem halben ahr von 10 auf 20 Pfg. geſtiegen. Nun wird den Empfängern von der hieſigen Güterverwaltung ſeit geſtern ſage und ſchreibe 180 M.(Eine Mark und achtzig Pfennig) abgenommen. Das iſt doch wirklich zu ſtark! 50—60 Pfg. hätt⸗ man ſich noch gefallen laſſen! Wie ſoll der Wucher bekämpft wer⸗ den, wenn ſtaatliche Behörden mit ſolchen„guten Beiſpielen voran gehen. Dabei wohnt der Frachtbriefträger in meiner Nähe. dichle) geſungen, und ein Kabinettſtück von Vortragskunſt und ungenfertigkeit, wie die als Zugabe geſpendete Auftrittsarie des igaro aus Roſſinis„Barbier von Sevilla“. Herr v. Hößlin führte die Begleitungen mit unſerem trefflichen Orcheſter h Ma durch. Friedrich Mack. Nus dem mannheimer Kunſtleben. Theaternoliz. Die Erſtaufführung des Schauſpiels„Das Frauenopfer“ von Georg Kaiſer am dieſer Woche ndet außer Abonnemett zu mittleren Preiſen ſtatt. Neben Lore uſch und Fritz Odemar als Graf und Gräfin Lavalette ſind in weiteren Hauptrollen Hans Godeck('Ormeſſon), Robert Garriſon General Excelman), Julie Sanden(Mutter Joineaus), Joſef Renkert(Joineau) und Hermann Kupfer(Breſſon) beſchäftigt.— Der Tanzabend von Margarete Rößler findet übermorgen(Frei⸗ iag) im Muſenſaal des Roſengartens ſtatt. Die junge Tänzerin, die vor längerer Zeit ſchon weiteren Kreiſen durch die erfolgreiche von Klein Ida in Klein Idas Blumen bekannt ge⸗ worden iſt und jetzt zum erſten Male ſelbſtändig vorn die Heffent⸗ lichkeit tritt, iſt ebenſo wie ihre Partnerin Anna Hohmann eine Schülerin von Aenni Häns vom Nationaltheater. Das Programm ent Tänze nach Deslibes(Spitzentanz), Tſchaikowsky(Humo⸗ reske), Lanner(Hofballtänze), Jenſen(Reigen), Chopin, Schumann, Kreisler u. a. Die muſikaliſche Leitung des Abends hat Frſtz Zweig mit dem Nationaltheaterorcheſter. 3 des Walzerkönigs Johann Skrauß, die am 23., 24. u. 25. Maf im Nibelungenſaal mit dem Landesſinfonieorcheſter unter Mitwirkung von Jrene Eden ſtattfinden, erfreuen ſich be⸗ bereits regen Zuſpruchs. Der erſte Abend wird uns in das Reich der Operetten von einſt und ſeßt führen, am 2. Abend werden Wiener Walzer und Lieder zu Gehör kommen und der dritte Abend iſt Strauß, Suppe und Millzcker gewidmet. Unter dem Taktſtock des einzigen Sproſſes der großen Straußfamilie werden ſicher die 75 Werke neu eniſteßen und allen beſuchenden viel Freude reiten. Muſiklehrerinnenverein. Der erſte der beiden Komponiſten⸗ Abende, ausgeführt von den Miigliedern des Vereins, findet heute 7% Uhr in der Harmonie ſtatt. Er ſſt Robert Schumann gewidmet und bringt nach einführendem Vortrage dazu von Marie Netter in bunter folge Werke für Klapier und Violine für eine und mehrere Singſtimmen. Tanzalend Margarete Rößler. Der Kartenverkauf zu dem em Freitag ſlattfindenden Abend beginnt morgen Mittwoch an der Theater Die jugendliche 16jährige Tänzerin wird mit ihrer Me(Spitzen · lodien von D eeeeee Kunſtausſtellung Düſſeldorf 1920 eröffnet. tanz), Tſchaikoweky(Humoreske), Lanner(Hofballtänze), Jenſen (Reigen), Chopin, Schumann, Kreisker u. A. tanzen. Den muſi⸗ kaliſchen Teil hat das Nationaltheater⸗Orcheſter unter Leitung von Fritz Zweig übernommen. Kleine Mitteilungen. %Kapellmeiſter Willam Mengerberg in Amſterdam iſt zum Ehrendirigenten des Frankfurter Theater⸗ und Muſeumsorcheſters gewählt worden, dem er eine Reihe von Jahren vorgeſtanden hat. Die Ehrenurkunde iſt Herrn Mengelberg von pier Herren des Orcheſters, die am Mahlerfeſt teilnahmen, perſönlich überbracht worben. 5 % Eröffnung der Düſſeldorfer Kunſtausſtellung. Unter großer Teilnahme der Düſſeldorfer Bepölkerung wurde geſtern die große Die Ausſtellung iſt außerordentlich reich beſchickt nicht allein von Düſſeldorfer Künſt⸗ lern, ſondern auch aus dem ganzen Reiche, namentlich aus Mün⸗ chen, Karlsruhe, Dresden. An der Feier nahmen die Miniſter Haeniſch und Giesberts und der Reichskunſtwart Dr. Redslob teil. Kultusminiſter Haeniſch betonte in ſeiner Anſprache, daß die Ausſtellung die erſte in ihrer Art ſei, weil zum erſtenmale alle Richtungen der Kunſt u einer gemeinſamen Ausſtellung ver⸗ einigt ſeien. Zum Schluß wandte ſich Haeniſch in ausführlicher und ſehr ſcharfer Weiſe gegen die Angriffe verſchiedener Blätter Weſtdeutſchlands, die perſönliche Vorwürfe gegen ihn gerichtet hatten. Hochſchulnachrichten. Für das Fach der Geologie habilitierte ſich in Heidelberg Dr. Friedrich Röhrer(aus Baden⸗Baden) mit einer Probevor⸗ ae über das Thema„Die Gräben in der Tektonik Deutſch⸗ ands.“ In Baden⸗Baden verſchied Dr. jur. Fritz Leo(aus Königs⸗ berg i. Pr.), Privatdozent für See⸗, innenſchiffahrts⸗ und Trans⸗ portverſicherungsrecht an der Univerſität Freiburg i. Br. Todesnachrichten. ges Karl Storck J. Im Alter von 47 Jahren iſt in Berlin nach kurzem der Schriftſteller Dr. Karl Storck geſtorben. Storck war Redakteur des„Türmer“, ſeine Arbeitsgebiete waren Muſikgeſchichte, Kunſt⸗ geſchichte, Literaturgeſchichte. Sein Streben umfaßte alſo ein gutes Stück unſerer deutſchen Kultur, und wir danken ihm eine Anzahl populärer Bücher. Storcks Deutſche Literaturgeſchichte iſt weit verbreitet; er ſchrieb auch eine Geſchichte der Muſik; Beethovens, Mozarts, Schumanns Briefe ſtbe er heraus. Auch als Nopellifk hat ſich Storck derſucht. Als erſter Vor⸗ 5 des Deutſchen Schriftſteller⸗Verbandes war Dr. Karl Storck jahre⸗ ang ttig. 90 Rommunales. * Freiburg, 16. Mai. Das Stadtparlament vermochte trotz fünfſtündiger Dauer der Sitzung nicht die Tagesordnung ganz zu exledigen, zumal noch zwei kurze Anfragen vorlagen, welche die Lebensmittelverſorgung der Stadt Freiburg und die Kindermi zum Gegenſtande haben. Kurz vor! Uhr entſtand eine längere Ge⸗ ſchäftsordnungsdebatte darüber, ob die Beratungen fortgeſetzt oder vertagt werden ſollten. Sowohl die Vorlage über die Errichtung eines Sägewerks wie die Beſprechung der Lebensmittelverſorgung hätten eine ausgedehnte Ausſprache hervorgerufen, während die Vertreter der Preſſe nach fünfſtündiger Sitzungsdauer. in der ſie nicht wie die Mitglieder der Verſammlung lediglich mehr oder weniger aufmerkſam zuzuhören, ſondern angeſtrengt zu arbeiten haben, eine weitere Ausdehnung ihrer Tätigkeit ablehnten. Es war geradezu betrübend, wie wenig Verſtändnis die Arbeit der Preſſe⸗ vertreter, die an ſolchen Tagen vom früheſten Morgen bis in die ſpäte Nacht hinein zu arbeiten haben, bei einzelnen Stadtverord⸗ neten findet. Vergriff ſich doch einer der Herren ſo im Tone, daß er von einem„Davonlaufen der Preſſe“ ſprach. Schließlich ſiegte aber doch die beſſere Einſicht und die Mehrheit ſtimmte für die Ver⸗ tagung.— Genehmigt wurden in der Sitzung der neue Tarif⸗ vertrag für die ſtädtiſchen Arbeiter und die Vor⸗ ſchüſſe für die ſtädtiſchen Beamten bis zur Erledigung der Beſoldungsreform, die Vorlage über die Erweiteruna des Rieſel⸗ feldes und die Erhöhung der Strompreiſe für elektriſches Licht und Kraft. Bei der Rieſelgutsdebatte wurde von den Rednern aller bürgerlichen Fraktionen unter der lebhaften Zuſtimmung der Mehr⸗ heit der am Freitag morgen beponnene Streik der Rieſelguts⸗ arbeiter verurteilt und Herrn Verwalter Schönenberger, der über die Vorgänge ſchlicht und ſachlich berichtete, das volle Vertrauen, Dank und Anerkennung der großen Mehrheit der Verſammlung fült ſein Verhalten ausgeſprochen. Es wurde insbeſondere betont, d der vom Zaune gebrochene Streik umſo verwerflicher ſet, als er die Milchverſorgung unſerer Kranken und Kinder gefährde. Preiburg, 16. Mai. Der Stadtrat hat beſchloſſen, beim Bürger⸗ ausſchuß den Ankauf des großen Dampfſägewerks von Fiſcher und Brauch zum Preiſe von 700 000 Mark zu beantragen. Der Sägereibetrieb ſoll in erſter Linie dazu dienen, der unerträglich gewordenen Wohnungs⸗ not durch die Herrichtung von Bauholz aus den ſtädtiſchen Waldungen zu ſteuern. Nus dem Lande. Heddelberg, 18. Mal. Die Einbrüche und Diebſtähle nehmen auch hier gewaltig zu. Wieder iſt eine ganze Anzahl ſolcher Taten zu perzeichnen. In einem Hotel wurden zwei Hand⸗ koffer mit Inhalt im Wert von 5000 Mark geſtohlen. aus einer Manſarde Wäſche im Wert von 6000 Mark. Auch andere Manſar⸗ dendlebſtähle kommen vor. An der Anlage, die mit der Rückſeite am bewaldeten Berge liegt, ſtieg nachts ein Einbrecher in das Zimmer eines Studenten, der ſo feſt ſchlief, daß er nichts merkte. Der Einbrecher erbeutete eine Brieſtaſche mit 1500., 2300 öſter⸗ reichiſchen Kronen und einen Scheck über 100 M. Als der Ein⸗ brecher noch in das Zimmer einer Studentin eindringen wollte, erwachte dieſe und ſchlug Lüärm. Der Täter mußte wieder durch das Zimmer des Studenten flüchten, entkam aber trotzdem durchs Fenſter. In der Weberſtraße überfiel abends ein Mann ein jfunges Mädchen und wollte die Handtaſche rauben. Die Ueberfallene ſchris jedoch ſo ſtark und wehrte ſich derart, daß der Unbekannte ohne die Taſche flüchtete. Weinheim, 17. Mai. Lichtſpielbühnen geben in einer öffentlichen Erklärunt bekannt, daß ſie infolge der unerträglich hohen Luſtbarkeitsſteuen gezwungen ſind, ihre Betriebe ſo lange zu ſchließen, bit dieſe Steuer auf ein erträgliches Maß herabgemindert iſt. ch. Waibſtadt, 17. Mal. Hier wollte ein Junge in eines brennenden Spirituskocher Spiritus nachgießen. Dabei explodiertt der Behälter und der Junge erlitt ſchwere Brandwunden, denen er nun erlag. Auch der Brandſchaden iſt bedeutend. Gerichtszeitung. & Konſfunz, 16. Mai. Der Bauernaufruhr in Neufrach hal die Strafkammer in ihrer letzten Sitzung beſchäftigt. Wie noch in Exinnerung ſein dürfte, waren im Herbſt vor. Jahres in Neufrach von zwei Gendarmen und drei Mühlenkontrolleuren etwa 32 Zir. Mehl in der Mühle des Müllers W. Buſch beſchlagnahmt worden, weil dafür keine Mahlſcheine vorhanden waren. Als das Mehl weggeſchafft werden ſollte, rotteten ſich 50—60 Männer von Neufrach zuſammen, T. mit Waffen und Prügeln ausgerüſtet, und gingen gegen die Veamten vor, die ſchließlich das Mehl im Stiche laffen mußten, Neun der Teilnehmer hatten ſich nun wegen Aufruhrs zu verantworten, einer wurde freigeſprochen, die anderen erhielten mehrmonatige Gefängnisſtrafen, darunter der Müller Buſch und der Landwirt Schappeler ſe 7 Monate. Sportliche Rundſchau. Eröffnung der Deulſchen Hochſchule für Leibesübungen. Die Eröffnung der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen, die amt Samstag nachmittag in der Berliner Univerſttät ſtattfand, geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung. Der Feierlichkeit, die durch den Geſang Berliner Schulkinder eingeleitet wurde, wohnten der Reichspräſident Ebert, Reichswehrminiſter Geßler, Unterſtaotsſekretär Schulz für den verhinderten Staatsminiſter Koch, Generalmajor v. Seeckt als Chef der Heeresleitung, ſowie Vertreter des Kultusminiſteriums, des Reichs⸗ des Reichswehrminiſteriums, des Miniſteriums für Volkswohlfahrt, ſowie die Vertreter der Großberliner Gemeinden, die Rek⸗ toren der Univerſität, der tierärztlichen und Techniſchen 8 die Be⸗ auftragten der Sportperbände und der Preſſe bei. Die Vertreter der Miniſterien und der Rektor der Univerſſtät Verlin hießen das neug el⸗ fene Werk willkommen und die Einrichtung, die unſerem Volke burch Erfüllung der Aufgaben der Hochſchule einen neuen Aufſtieg bringen ſoll. An dieſe Worte knüpften ſich Wunſche der finanziellen Unterſtützung durch die Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebehörden, ſpwie ſtaatliche Aner⸗ kennung der Hochſchule. Die Eröffnungsvorleſung über„Aufgaben der Hochſchule“ hielt der neue Rektor, Geheimer Medizinalrat Profeſſor Bier, nachdem er den geiſtigen Urhebern des Gedankens der Hochſchule Schneider, Kaſſ Diem, Schöning und Dr. Mallwitz in warmen Worten gedankt hatte. uſchließend wurde die Immatrikulierung der erſten eingeſchriebe⸗ nen Studenten, darunter eine Dame, vollzogen. n markigen Worten brachte Profeſſor Berger die Glückwünſche der Deutſchen Turnerſchaft und Profeſſor Stefſen dieſe im Namen der Deutſchen Sport⸗Behörde und ſämtlicher im Reichsausſchuſſe vertretener Verbände dar. 1 Pferdeſport. sr. Zux Zielphotographie auf der Rennbahn. Das Generalſekretariat des Union⸗Clubs macht zur Anwendung der Zielphotographie auf den Ber⸗ liner Rennbahnen folgende Mitteilung: Am Mittwoch, 12. er. fanden auf der Rennbahn Grunewald erneut Verſuche mit der Zielphotographie nach dem Verfahren„Goerz⸗Stahlknecht“ ſtatt. Da von manchen Seiten Zweifel in Bezug auf die Richtigkeit der Zielphotographie⸗Aufnahmen ausge⸗ ſprochen waren, war eine Nachprüfung des Verfahrens ſowohl im In⸗ tereſſe des Publikums, wie auch der Oberſten Rennbehörde und der Firma Goerz⸗Stahlknecht wünſchenswert. Zu der Nachprüfung waren verſchiedene Mitglieder der Oberſten Behörde und der Schiedsgerichte des Union⸗Clubs und des Berliner Rennvereins, ferner der Generalſekretär des Union⸗ Clubs, ſowie die Vertreter der Firma Goerz⸗Stahlknecht erſchienen. Als beſonderer Sachverſtändiger wohnte Geheimrat Miethe von der Char⸗ lottenburger Techniſchen Hochſchule den Verſuchen bei. Die Verſuche er⸗ gahen, daß die nach dem Verfahren Goerz⸗Stahlknecht gemachten Auf⸗ nahmen einwandfreie Reſultate liefern. Alle Zweifel in Bezug auf die Fia che Brauchbarkeit des Zielphotographie⸗Verfahrens dürften damit iſ infällig ſein. Nadſport. zr. Straßenreunen in Hannover, Eine Radfernfahrt über 150 Km. ——— veranſtaltete der Weſtbezirk des Gau Hannover des Bundes Deutſcher Radfahrer am Sonntag auf der Strecke Hannover-—Ahlfeld Hildesheim—Peine—Hannover über 150 Km. Insgeſamt 24 Fahrer ſtellten ſich dem Starter.—51 blieb Zieſenis vom Radſportverein Zug⸗ vogel⸗Hannover in 5 Std. 30 Min. 1 Sek. sr. Das Straßenrennen Hannover—Celle—Hannover, das der Rad⸗ fahrer⸗Bund über 100 Km. veranſtaltete, kam bei ſchönem Wetter und guter Beteiligung zum Austrag. ider hatten die Fahrer 55 unter Reifenſchäden zu leiden. Trotzdem ſiegte Gebelmann(.⸗ „ Pfeil) in der guten Zeit von 3 Std. 1 Min. Olympiade. sr. Das zweite diesfährige Stadionſportfeſt veranſtaltet der Deutſche Reichsausſchuß am 13. Juni als Frauen⸗Turn⸗ und Sportfeſt. Die Ausſchreibung iſt ſoeben erſchtenen. Sie umfaßt Schwimmwettkä upfe, ei⸗ und Geräteübungen der Turnerinnen, und Stafsttenläuſe⸗ Die Beſitzer der beiden hieſigen Wemaen dSSeeeneen. ereeeneeeee De ben 1 Neuf 1020 — muunheimer Generai- unzeiger.(Miftag-Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 218. THandel und industrie. Silemens& Halske.-G. Darlegungen zur heutigen Wirtschaftslage. M Berlin, 19. Mai.(Eig. Drahtb.) In der gestrigen Gene- ersammlung begröndete der Vorsitzende, Karl Friedrich Siemens, die Anträge der Verwaltung. die einerseits in der Erhöhung des Grundkapitals von 63 Mill. 4 zuf 126 Mill. A mit einem Bezugsrecht für die alten Aktionäre zum CKurse von 1259 und andererseits die Schaffung von amensaktien mit zofachem Stimmrecht unter ganz be- — Klauseln zum Schutze gegen die Ueberfremdung be- stehen. Der Vorsitzende führte aus, daß, wenn wieder einmal einie flotte Fabrikation erreich: wird. dann auch der Kapitalbedarf ein noch größerer sein wird. Die dann notwendigen Kapitalien Ferden aus dem Auslande bezogen werden müssen, und dem welthekannten Hause Siemens u. Halske wird dies vor- aussjchtlich verhältnismäßig leicht gelingen. Ueber die Geschäftslage machen die dauernden Verände- dungen der Valuta und dauernden Lohnsteigerungen jede Vor- zussage unmöglich. Ueber unsere Valuta und die derzeitige irtschaftslage führte der Vorsitzende folgendes aus: Unsere aluta wird günstiger; sie wird sich bessern bis zum Schnitt- Dunkt der inneren und äußeren Kaufkraft unseres Geldes, Wenn wir durch erhöhte Produktion die Besserungs- Wegung unterstützen. Wenn wir den Schnittpunkt crreicht haben, werden Schwierigkeiten des Exports ein- zetzen. Schon heute überschreiten in manchen Artikeln, auch in der Elektro-Industrie, die Inlandspreise die Weltmarkt⸗ Dreise. Die Länder, die auch eine schlechte Va lut a aben, sind uns heute schon fast vollcommen verschlossen. Der Bedarf ist in der ganzen Welt vorhanden, die Nach- rage ließ aber der hohen Preise wegen nach. Die ohen Preis e sind aber auch zurückzuführen auf die ver- Dingerte Produktion. Es wird nirgends auf die För- erung der produktiven Arbeit bei uns genüd⸗ Send Wert gelegt. Eine viel zu große Menschenzahl ist u n- Dbroduktivtätig. Die Zahl dar Beamten in den Staats- und Privatbetrieben ist viel zu groß. Deutschlands großes iden ist die Verringerung der Warenmenge, die es heute herstellt. Hervorgerufen ist dies nicht nur durch den von unseren Feinden uns aufgezwungenen unerfüllbaren Friedens- Tertrag. sondern durehuns selbst, durch Verkennen un⸗ erer Lage, durch das Nachjagen nach und das Festhalten an eorien, die nicht durchführbar sind. Wenn ein großer Teil des Volkes auf dem Standpunkt steht, licber zu verkom- men und zugrunde zu gehen als mehr zu arbeiten, dann ist natürlich an eine Besserung nicht zu denken. Die Generalversammlung senehmigte die gestellten An- troge der Verwaltung einstimmig. Die Aurhebung der Ausfuhrabgabe beantragt. Karlsruhe, 19. Mai. Die Handelskammer Karls duhe hat beim Reichswirtschaftsministerium Berlin tele- Sraphisch die sofortige Aufhebung def Ausfuhr- abgaben beantragt, da diese infolge der Aenderung der Lirtschaftlichen Verhältnisse Handel und Industrie schweren chaden zufügen würden. Die Handelskammer steht auf dem tandpunkt, daf die jetzige wirtschaftliche Lage schon des- elb tunlichste Beseitigung der Erschwerung der usfuhr verlangt, weil sonst das Ausfuhrgeschäft Deutsch- lands und die Verdienstmöglichkeit der Arbeiter und Ange- Stellten der Ausfuhrindustrie und des Ausfuhrhandels aufs Stärkste in Mitleidenschaft gezogen und Betriebsstillegungen schlieglich unvermeidlich sein würden. * Wir verweisen hierzu auf den Artikel im Handelsteil des Maunh. Gen.-Anz. vom 17. Mai, Abendausgabe Nr. 212, in dem is entstandenen Schwierigkeiten für die Exportindustrie dar- Selegt sind und gleichfalls die Rüekgängismachung der Ausfuhrabgaben, die ja völlig hinter der Kon- junktur herhinken, gefordert wurde. Wie uns bekaunt ge⸗ worden ist, nimmt auch die Handelskammer Mannheim amen dem unseren ähnlichen Standpunkt ein. Daß die Han- elskammer Mannheim gleichfalls Schritte tut, die in der ichtung der Forderung der Karlsruͤher Handelskammer degen, ist wohl anzunehmen und bedarf vielleicht nur dieser aregung. Jedenfalls fällt aber der Karlsruher Handelskam- er zu, daß sie mit einem solchen Schritte führt und dabei Meht versäumt, die Presse zur Unterstützung ihrer orderung und zur öffentlichen Aufklärung entsprechend zu nachrichtigen. Zörsenberichte. Frankfurter Abendbörse. „Frenkfurt, 18. Mai. ODrahtb.) An der Abendberse be⸗ d1 eAbgabeneigung eine schwache Haltung. sodaß sich Abwärtsbewegung auf dem Gebiete des Montan- Werktes stärker tühlbar machte. Es gaben u. a. nach: Kali „Stetegeln 49,% auf 665, ferner Harpener 19. Deutsch-Luxem- 1 Ser 1673, Mannesmann 14. Phönix Bergbau 12, Gelsen- Tichen 896,. Schantungbahn 308 bis 301. verloren 21, Nordd. lord 16694 31%%. Schwach lagen chemische und elektrische biere. Deutsch-Uebersee 960 bis 950 büßten 309% ein. Unter — okalwerten stellten sich Lahmever auf 197, Scheidean- talt auf 859, Farbwerke Höchst 37355, Adlerwerke Kleyer 255. bannmiuwf. Peter 351½, Baug. Wayf mu. Freytag 188, Metall- Ale 22. Ausländische Renten schwächer, Monopol Griechen 312(— 18½), Deutsche Petroleum matt, 705 bis 691, Held- Sals 254, Benz 220, Deutsche Kolonialanteile 8500, Sloman Abeter 1880. 18. 18. 18. 0 daatspaplere u. e) Steine und Erde- e) Sonstige Indu⸗ 900 D akktien. industrie. strlopaplere. Darmeg elchsanl. 79.75[Cementw. Heidelb. 223.7 Mitteld. Gw. Peter 331.50 Beutsche f. Hank58.—Ch. u. Thonw. Aw.—Iebr. Junghans—.— Betonte.Ges. 208.50 Anglo Gunno—.— e 1.— Natzelner Ban—.ſch chem. u. elektr. eeen Moboren 8 dnaldanft Industrie. Bölin—50 5 dacnrban und 4 ahregt Eisenach.— denlndustrie..80ʃ4—.—-Gasmôtor Deut?.— Buce Bergd. u. Ost.—.—Th. Goldschmidt—.—BingwerkeNürnbg.275.— Deutgal Fisenm.—.—Oriesheim Electron—-— 1 Gelsech Eutemb. 280.—Pardwerkke Hidchstg72.50 Porzellan Wessel—— Harzent. Bergw. 509.—olzuerkohlung 19.75 Ver. Frünk. Sehunt.—.— Kelſbener Bergbaufsb.— Rütigerswerlle 0—Schuf. Aug. Wessels—.— Kaliw. Jschersleb.——[Allg. Ges.(Bin.—Itsch. Veflagsanst..— 2— Westeregeineg8.— Bergmann Werke—.— Waggon Fuchs 374.— NMarntieu Bergw..200.— PDeuische Uiebersee950.—Zelsſol Waldno,—.— GecheenAekre 349.—Pelt. u. Guilleaume—.—Schantung Eisenb. 591.— Oschl Elsenb, Be—.—ſlahmeyer 197.—flamb.-Atn.-Paldl.—.— Shönt gen(Caro)280.—Schuckert Murnb.195.—Norddeutsch. Lloyd166.75 Bergbau 103.—Siemens& Halskeſ—.—Oestl. Südb. Comb.—.— Berliner Metallbörse vom 18. Mal. Preise iür 100 Kg. in Mark: Naekt 14 M 1. Mai waghen 00 18 ba?? 2220 Wieeee ee aink(Iynd.- Prez)—— Bauengzum l Feien Vernsh)::: fü 000—28 Rantneing aum RC 2500 Ralteneian G9%„3700—5800 5906—6000 einnichk 2 4—5 Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 18. Mai. Bei ruhigem Verkehr stellten sich wesentlich höher: Süddeutsche Disconto 159., Zellstoff- kabrik Waldhof 280., Zuckerfabrik Frankenthal 370 G. und Zuckerfabrik Waghäusel 375 G. Schlinck-Aktien wurden azu 230% Sehandelt. Wirtschaffliche Nundschau. Pfülzische Bank, Ludwigshafen. Ludwigshafen, 19. Mai. Die Pfalzische Bank Luckwigshafen schlägt der auf den 14. Juni 1920 einberuſenen Generalversamm- lung, die den Jahresabschluß genehmigen soll, die Erhöhung des Aktienkapitals um 25 Mill. M. vor. Das gesetzliche Bezugs- recht der Aktionäre soll ausgeschlossen werden.— Damit würde sich das Aktienkapital von 50 Mill. M. auf 75 Mill. M. erhöhen Portlandzementwerke Heidelberg-Mannbeim-Stuttgart,.-OG. zu Heidelberg. Heidelberg, 18. Mai. In der heutigen Generalversammlung der Gesellschaft in Heidelberg waren 29 810 Aktien vertreten. Der Abechluß für 1919 wurde einstimmig genehmigt. Er sieht, wie mitgeteilt, bei 2,90 Mill. M. Reingewinn 102 Dividende vor. Dem 5 21 des Gesellschaftsvertrages wurde fol- gende Fassung gegeben:„Die Aufsichtsratsmitglieder haben An- spruch aul Ersatz ihrer Reisekosten und Barauslagen. Sie er- halten 50 000 M. als ſeste Vergütung, über deren Verteilung der Aufsichtsrat unter sich beschließt. Außerdem erhalten sie die im §. 35 festgesetzte Tantieme vom Reingewinn.“ Ueber die Aus- sichten wurden keine Angaben gemacht, die Über die Mittei- lungen im Geschäftsbericht hinausgehen. Herrenmühle vorm. C. Genz, Akt.-Ges. Heidelberg. Heidelberg, 19. Mai. Das Geschäftsjahr 1919%0 stand laut Geschöftsbericht unter dem Zeichen allgemeiner Preis steigerung. Die Betriebskosten haben sich verdoppelt, die Steuern verdreifacht. Man war wiederum fast ausschlieg- lich für die Reichsgetreidestelle beschäftigt, aber deren Zuweisungen waren zeitweise so gering, daß der Betrieb häufig wochenlang stillgelegt und die Arbeiter mit unproduk- tiven Arbeiten beschäftigt werden mußten. Die im letzten Vierteljahr von der Reichsgetreidestelle bewilligte Mahllohn- erhöhung vermas die gestiegenen Unkosten nur bei besserer Beschäftigung der Mühlen auszugleichen. Der R e inge- winn beträgt abzüglich der Abschreibungen von 69 gog. und zuzüglich Vortrag von 15 345 167 701(1 130& l..). Woraus 10% Dividende(i. V.%) verteilt werden sollen. Die Generalversammluns findet am 26. Mai statt. Die Bilanz weist folgende Hauptziffern aus: Immobilien 750 001„, In- ventar 120 000 K. Waren 127 715 K, Wechsel 100 000„, Effek- ten 263 538 l. Debitoren 409 937 ½(299 378): dem stehen gegenüber bei o/9 Mill. Aktienkapital und 189 o00 4 Obligationen, Hypotheken 101 o A, Kreditoren 320 279 (. V. 200 972). Der Tabakgroßhandel zur Zigarettenverteuerung. Rürzlich fand in Stuttgart die 1. Qeneralversammlung des Verbandes südwestdeutscher Großhändler mit Tabalcabrikaten E. V. statt. Dabei erfolgte u. a. eine Besprechung der Lage des Tabakwarengroßhandels gegenüber der Zigarettenindustrie. Die Anwesenden waren sich darũber klar, daß bei den jetzigen Ver- dienstgrenzen der Zigarettengroßhandel nicht weiter bestehen könne. Es wurde deshalb eine Resolution gefaßt, die dies zum Ausdruck bringt und nicht verhelut, daß ein für beide Teile be- kriedigender Absatz nicht mehr zu erzielen sein dürfte, wenn nicht die Industrie von ihren Forderungen nachläßt. Für das kommende Geschäftsjahr wurde der gesamte Vorstand neu kon- stituiert. Zum 1. Vorsitzenden wurde Herr paul Brüneing, Heideſberg, zum stellvertr. Vorsitzenden Herr Leroi, Stuttgart gewüählt. Ferner fand ein Referat über die Tabalsteter und ihre Einwirkung auf den Großhandel statt. * A. d. für Kinematographie und Film-Verleihl. Mannheim. Das Unternehmen plant eine Kapitalserhöhung um 250 000. Das bisherige Aktienkapital beträgt 283 œ A. Die neuen Aktien sollen ab 1. IV. 20 dividendenberechtigt sein. Die dies- bezügliche Generalversammlung findet am 5. Juni statt. 4 Ldwenbrauerei Louis Sinner.-., Freiburg i. Br. Die Gesellschaft beabsichtigt durch Aktienkauf die Burgbräu⸗ .-,. G in Waldkirch zu erwerben. Die Löwenhrauerei besitzt bereits einen größeren Posten Aktien der Burgbräu-.-G. und hat sich verpflichtet, den noch außenstehenden Rest zu einem vereinbarten Kurse zu übernehmen. Der Jweck ist, sich das Braurecht und die Kundschaft der Waldkircher Gesellschaft zu übereignen. Bayerische Celluloidwarenfabriæk vorm. Albert Wacker .-G. in Nürnberg. Die Generalversammlung, in der 6 Aktio- näre 303 Stimmen vertraten, genehmigte den Abschluß, die Verteflung einer Dividende von 20%(10%%). Ueber die Aus- sjchten Wurde mitgeteilt. dad die Auftragserteilung bis vor kurzem befriediste, daß sich jetzt aber eine allgemeine 8111le fühlbar mache. MHeuesie Drahtherichte. Preisfestsetzung für Weißbleche. 1. Düsseldorf, 19. Mai.(Eig. Drahtb.) Die Preise für Weigbleche werden mit Genehmigung des Reichswirt⸗ schaftsamtes wie folgt festgesetzt: Sorte IIIe 692.75, Sorte II 636.25 pro Kiste zuzüglich 2% Händlerzuschlag und 20& für die Verpackung. Vom Eisenwirtschaftsbund. r. Düsseldorf, 10. Mai.(Eig. Drahtb.) Wie Wir hören, sind die Verhandlungen bezüglich Regelung der neuen Ver-“ Keh kaufspreise auf nächste Woche festgesetzt worden. Abgabe des gesamten Versicherungsbestandes. Berlin, 19. Mai.(Eig. Drahtb.) Der Niederlän- dische Lloyd, Versicherungsgesellschaft in Amsterdam, hat seinen deutschen Versicherungsbestand in Feuer- und Ein- bruchdiebstahlversicherungen auf die Württember gisc he Feuerversicherung in Stuttgart übertragen. Die traurige finanzielle Ohnmacht Oesterreiclis. W. Wien, 18. Mai. Mrahtb.) Der Gouverneur der 6sberrei- chisch· ungarischen Bank, Spitzmüller, hielt heute eine Recle über die finanzielle Lage der österreichisch-umgarischen Bank, in der er erklärte, Zwangsanleihen im Wege der Abstempelung seien für die heutigen sterreichischen Ver- hältnsse unbedingt abzulehnen. Das jetzige Defizit sei ein unüberwindliches Hindernis für die Einrichtung einer neuen Notenbank. Eine einheitliche Wirtschaftspolitik könne nicht ge- macht werden in einem Staate, der nur von Aushilfe zu Aus- hilfe sich gewissermaßen durchhungere. Dem Staate könne nur durch eine Anleihe in gutem Geide geholjen werden. Diese misse natürlich garantiert werden. Es sei unmögbich, dag daß österreichische Volk nochmals einen Winter wie dem letzten aushalten könne. Es miisse ihm das zum Leben unbedingt Notwendige gegeben werden. Die Devisenbewegung in Frankreich. w. Paris, 18. Mai.(Drahtb.) Havas meldet: Die Balsse- Bewegung, die vor einiger Zeit bei den fremden Devisen begann, hat sich gestern verschärft. Das englische Pfiund durchweht. Die Berlin, 19. Mai.(Eig. Drahtb.) Zur Beschlag- nahme der Auslandseffeklen erfahren wir von einer der Rrgierung nahestehenden Seite, daßl an den Börsen nicht Zertifikate für die beschlaguahmten Stücke, sondern lediglich die von der Regierung ausgegebenen Beschein nigungen gehandelt werden. Waren und Märkie. Vom Haäute- und Ledermarkt. Mannheim, 18. Mai. Die Lage ist, wie ein fachmännischer Mitarbeiter uns mitteilt, noch unter dem Drucke der rũck- gängigen Preistendenz. Die Münchner Marktauktionspreise standen wesentlich unter den Weltmarktpreisen, sodabd mit starker billiger Konkurrenzeinjuhr aus dem Ausland nicht zu rechnen ist. Beachtlich ist, daß die Preise noch nicht in das Stadium der Stabilität eingetreten sind; wenn man daher die Berliner und Leipziger Auktionspreise als konstante Basis an· gesprochen hat, so war dies verirüht.— Am Gerbrindenmariet erleben wir gleichfalls weichende Preise. Am Ledermarkt ist die Lage die, daß bei starker Zurückhaltung die Preise auf Grund der gesamten Produls tionskosten des jeweiligen Einkaufs in der Zeit der Hausee nicht zu halten sind. Man wird so sagen können, daß eine Anpassungs der Lederpreise an die rückgängigen Häute⸗ preise erfolgt und z. Zt. der Marktlage das Gepräge gibt. Büchertiſch. Das deutſche Wahlbuch 1920. Ein Führer durch das deutſche— weſen von Dr. Walmann, Verlag Auguſt—5 8 m. b.., Preis: 4 Mark. Das deutſche Wahlbuch 1920, deſſen Motto„Niemand liebe, niemand zuleide“ lautet, kommt als ein neuer Ty ale e Sch ten wie gerufen zu den Reichstagswahlen und dürfte ſich viele Freunde bei den Wählern aller Parteien erwerben. Es gibt eine objektive n der Arbeiten der Nationalverſammlung ſowie eine praktiſche Wahlanl tung auf Grund des neuen Wahlgeſetzes. Das Neuartige und Wertpolle dieſes Führers liegt darin, daß der Verfaſſer bei der Erörterung der Par⸗ teien der Nationalverſammlung und der Wößker Lage nicht ſein eigenes Urteil abgibt, ſondern die Meinungen der Wähler aller Parteien ſowie die tatſächlichen politiſchen Begebenheiten und Zuſtände xe⸗ giſtriert, getreu dem Motto:„Niemand zuliebe, niemand zuleide“. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Rückblick auf die Nationalverſammlung.— Ausblick auf die Reichstagswahlen 1920.— Die Parteien.— Entſtehung. TeFührende Perſönlichkeiten.— Aus den Programmen— Stellung der — 8N15 zu den Geſetzen der Nationalverſammlung.— Wahlanleitung auf rund des neuen Wahlgeſetzes.— Statiſtiſche Blätter. Vom internationalen„ Arbeitſtaat. Von Dr. Hermann Buch, Senatspräſident a. D. Leipzig 1920. Verlag Theodor Weicher. Das vorliegende Buch will und wird zur Wehr und Waffe werden im Kampfe des deutſchen Geiſtes gegen die Weltlüge. Es vereinigt die ſeeliſchen Eindrücke des deutſchen Zuſammenbruchs zu einem einheitlichen Geſamt⸗ bilde des deutſchen Schickſäls. Keine Parteiſchrift, ſondern ein deuiſches Bekenntnis gegen politiſche, wie geiſtige Fremd⸗Herrſchaft, entnimmt es ſeine Wertmaßſtäbe, wie ſeine letzte Hoffnung dem Arb eits⸗Idea⸗ lismus einer glücklicheren deutſchen Vergangenheit und will auf dem Boden der neuen Reichsverfaſſung den nationalen Arbeitsſtaat mit Hilfe der Berufsgenoſſenſchaften verwirklichen. (Rudolf . Frühling“, Roman von Sophie Hoechſtetter. Moſſe, SW 68.) Dieſer Roman iſt von feinſter Kuftur enſchen, die hier gegeneinander ſtehen und miteinander ringen, verbergen ihre Gefühle ſcheu in ihrem Innern, immer beſtrebt, den anderen nicht zu verletzen und nichts zu tun, was Staub aufwirbeln, was ſich zu einer ſchweren Wolke verdichten könnte. Dieſes Lied von der„letzten Liebe“, dem„Johannistrieb“, hat Sophie Hoechſtetter ungemein echt und in feinſten Tönen geſungen. Es ergreift den Leſer und reißt ihn mit ſich ſort und der ſanfte Akkord, mit dem es ſchließt, klingt noch lange in ort. Hansjakob: Der Vogt auf Mühlſtein. Eine Erzählung aus dem Schwarzwald. Sonderausgabe..—5. Auflage. Herderſche Ver handlung, Freiburg i. Br. Hansjakobs Schriften behaupten ihre Stelle als gute Haus- und Volksbücher. Neben den„Wilden Kirſchen“ iſt es ins⸗ beſondere„Der Vogt auf Mühlſtein“ in dem der Verfaſſer ein r packen⸗ des Bild des Lebens der Schwarzwaldbauern entwirft. Die Starrks keit dieſer Bauern geht in dleſer Erzählung ſoweit, daß das einzige Ka nicht nur in eine unglückliche Heirat ſondern auch in den Tod hinein ge⸗ trieben wird. Die techniſche Aufma ung der ganzen Sonderausgabe iſt eine gediegen⸗vornehme. Namentlich ſind es die acht Kunſtdrucke nach den Originalzeichnungen des Prof. Wilhelm Haſemann, wodurch das Buch eine wertvolle künſtleriſche Zugabe erhielt. Weitere ſchätzenswerte Vorzüge ſind gutes Papier und ſauberer Druck. Bruno Bauch, Anfangsgründe der Philoſophie. Erſtes d Guthe für Vollshechſchulen Verlag ecded wadden, ene- otha. Briefleaſten. Verſchämter kleiner Rentner. Wir bitten um nachträgliche Angabe Ihrer Adreſſe. Anonyme Zuſchriften können nicht berückſichtigt werden. Liebhaberbühne. Es käme für Sie in Betracht: Theaterverein Mann⸗ heim, Freie Volksbühne Mannheim. Frau E. H. 1. Sie dürfen dem Vogel auf keinen Fall Milch geben, ſon⸗ dern ganz hartgeſottenen Eidotter und zwar gerieben. Dann halten Sie ihn warm. 2. In dieſem Alter wird Ihre Freundin wenig Glück haben mit der Beinkorrektion. Wir nennen Ihnen jedoch die Firma Arno ner, Chemnitz 28, die einen ſolchen Apparat liefert. 3. Wenden Sie ſich an ein Wöchnerinnenaſyl. G. Schm. 1. Um Ameiſen zu vertreiben gibt es eine große Zahl wirk⸗ ſamer Mittel. 2. Wir nennen Ihnen: Aufſtellen von Untertaſſen mit troleum gefüllt, ferner Staubzucker mit Schwefel vermiſcht, Auskegen den Wermut, Enzian, Fiſchſchuppen, einige Tropfen Benzin in die 3 winkel geſpritzt uſw. G. M. Wenden Sie ſich an einen diesbezüglichen Arbeitsnachweis in dem 8 95 ſe M. arau. ur Beantwortung Ihrerx Fragen w Rahmen des Briefkaſtens nicht in der Lage. Wegen pes von Ihnen ver⸗ langten Auskunft, die ſehr umfangreich und eingehend ſein mu Sie ſich an einen Rechtsanwalt oder Notar wenden. —— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Mai Pegelstation vom Datum Rbein 14.J 18.J 16. 17. 18. 11 eerkungen Sohusterinse 217 205 22 2 2385.49 Abends 8 Uhr hl..„„297 306.10.10 324.34 Nachm. 2 Uhr auaeen.69.73 483.85.0.041 Nachm. 2 Uhr Tannhem 378.78.88 388 355.53 Norgens 7 Uhr N 122 131.5.-B. 12 Unrf CCC000000 orm. 2 Uar 13¹ Rachm. 2 Uhr vom Neckar: Hannhem. 4.70 380 388 398.98 vorm. 7 Ubr Helſbronn.60.58 65.50 Vorm. 7 Uur Westwind, bedeokt + 14˙ Wellerausſichten für mehrere Tage im vorons. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. i: Kaum verändert. i: Wolken, teils heiter, warm, 8 Gewitter. i: Wolken, Sonne, warm, Gewitterneigung. 5 i: Teils heiter, ſtrichweiſe Regen, Gewitter, angenehm, Windig⸗ 24. Mai: 88 normal temperiert. j i: Wolkig, ziemlich warm. Vielfach Regen, mäßig warm. i: Wolkig, teils Sonne, ftrichweiſe Regen, normale Temperatur i: Wenig verändert, ſtrichweiſe Gewitter. : Veränderlich, angenehm. notierte gestern an der Pariser Börse 53,2 Negen 35.34 vor· gesternu, der Dollar 1324 gecgen 14.8. n —————— WMWliterungsberieht. ————— Hleder- 1 semerkunzesn ataad ſmorgene] in der schlag des vör- er er acdt Uner auf eden wns denn- L erad o. erag.] den am gra 8. kung 12. e 757.2 175 40— 2 22 dener. 14. Lef 2800i34 1881 287 I dewöt 18. Naf 7809 94 82 5 100 deſter 8. NHel 2534 11.0 82— 290]aun achr. denet 7. Nal 750% 18.2 13 25—1 32 dewiiek 18. B4 788[18 333 2 22 fdeſter La 28 14⁰* — 7——... S Serte. Nr. 218. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) Mittwoch. den 19. Mal 1920. Mannheimer Frauen⸗Zeitung Die Elternbeiräte. Von Clara Mende, Mitglied der Deutſchen Nationalverſammlung. Zu den am meiſten in die Erſcheinung tretenden Errungen⸗ ſchaften der Revolution gehören unſtreitig die„Räte“ aller Kategorien. Was für Räte hat man nicht ſeit November 1918 gebildet, gewählt, aufgelöſt, neugebildet, neugewählt, beſtätigt And erweitert. Alles iſt beratet worden, leider nicht alles beraten und vor allem nicht gut beraten worden. Es iſt die reine Krankheit, dieſe Sucht, alles von Laienintereſſen⸗ ten begutachten, beraten, beurteilen und einrichten zu wollen. Nichts ſcheint aber ſo bedenklich in der Praxis als die Eſternbeiräte. Dieſe neueſte Errungenſchaft bedeutet offen⸗ Tundig eine große Gefahr für die geſunde Weiterentwicklung unſerer Schule und eine ſchwere Schädigung der Jugend. In⸗ den Schülerräten liegt ein guter Kern: der Wunſch, ein größeres Vertrauensverhältnis zwiſchen Lehrern und Schülern herzuſtellen. Darin war manches in früheren Jahren ver⸗ beſſerungsbedürftig; vernünftige Lehrer, wirkliche Erzieher haben das ſchon lange angeſtrebt, ſind dabei allerdings viel auf Widerſtand und Unverſtand bei den Kollegen geſtoßen, denen eine blinde Unterordnung lieber war als verſtändige, freiwillige Zuſammenarbeit. Wenn aber die Schülerräte eine Kritik der Lehrenden oder gar ein Einſpruchsrecht in Verwal⸗ tungsangelegenheiten bekommen ſollten, ſo muß das bekämpft werden, und Herr Häniſch ſtellte ſich ſofort auf dieſen Stand⸗ punkt, als ſich die Kritik der Schüler gegen ihn und ſeine Maß⸗ nahmen richtete. Autorität des Lehrenden, Achtung vor der Erfahrung und dem Wiſſen der Aelteren muß der Jugend blei⸗ ben, ſonſt verdirbt ſie; der alte Spruch bleibt immer wahr, wer nicht gehorchen kann, kann auch nicht befehlen. Anders als die Schülerräte, aber weit bedenklicher, ſind die beabſichtigten Elternräte in ihrer Wirkung auf eine ge⸗ ſunde Schulpolitil. Die Annahme, deß jeder Vater und ſede Mutter beſſer als die Lehrer verſtehen ſollten, was dem Un⸗ terricht nutzt und frommt, was der Entwicklung der Jugend dienlich iſt, welche Lehrperſönlichkeit zu entfernen, welche zu behalten oder neu anzuſtellen ſein ſoll, entſpricht ſo ganz dem dilettantenhaften Weſen der elementaren Kenntniſſe unſerer augenblicklich Regierenden, daß man darüber eine Komödie ſchreiben könnte, wenn es nicht um unſer Heiligſtes, um unſere Jugend ginge. Eine engere Verbindung zwiſchen Schule und Haus, ein vertrauensvoller Meinungsaustauſch zwiſchen Eltern und Lehrern iſt ſicher anzuſtreben, kann aber durch Eltern⸗ abende, durch Sprechſtunden der Lehrer ausreichend geſchaffen werden. Der ganze umſtändliche Apparat der Elternräte mit ihrer Verhältniswahl, der Schwierigkeit der Liſtenaufſtellung Uſw. war dazu nicht nötig, dieſe Idee trägt nur die Politik in die Schule, ein Ort, wohin ſie ſicher nicht gehört. Die Jugend ſoll frei und unbekümmert um der Parteien Gunſt und Haß heranwachſen, ſie ſoll in der Schul⸗ und Lernzeit ihre geiſtigen bigkeiten entwickeln, ihren Körper ſtählen, um im ſpäteren Kben ihren Poſten auszufüllen, auf den das Leben ſie ſtellt. 2. Aufgabe teilen ſich Eltern und Lehrer in ihrer Pflicht, für die Jugend zu ſorgen, und verſtändigen ſich über das ein⸗ 40 Kind und die einzelnen Schwierigkeiten. Nach den An⸗ igungen der„Freiheit“ zu urteilen, werden die Elternbei⸗ niize kaum in ihren Sitzungen zu einer Verſtändigung kommen, ſſe werden beſſere oder vielleicht ſchlechtere Wahlverſammlun⸗ gen darſtellen, in der die aus parteipolitiſcher Stellungnahme hervorgerufene Auffaſſung kultureller und ethiſcher Fragen, ganz zu ſchweigen von den religiöſen, einen Streit der Mei⸗ muigen entſtehen laſſen wird, der an Heftigkeit nicht ſeines⸗ gleichen haben wird. Und wenn nun ein Elternrat an irgend emer Schule etwas beſchließt, was einem Teil der Elternſchaft, die nicht in dem Elternrat vertreten iſt, und darum dort nicht zu Worte kommen kann, nicht paßt, was dann? Ein pflicht⸗ dewußter, gewiſſenhafter Vater wird ſich gegen ſeine Ueber⸗ zeugung nicht zu einem für ſein Kind verhängnisvolles Unter⸗ nehmen zwingen laſſen, und der Kampf ſetzt überall ein. Und des in einer Zeit, in der Deutſchland im Innern ſo einig ſein ſollee, wie nur irgend möglich. Wie ſoll ſich die Lehrerſchaft dazu ſtellen? Welche Unge⸗ wißheit wird in ihre Exiſtenz hineingetragen, wenn das Ver⸗ heiben im Amte vielleicht bei weiterem Fortſchreiten der An⸗ ſichten von dem Elternrat und ſeinem Wohlwollen abhängig 5 2 wird. Statt auf eine Entpolitiſierung der Beamten⸗ nzuarbeiten, politiſteren wir nun auch noch die Lehrer⸗ 155 Eine feſte Ueberzeugung kann der Lehrer nicht zum usdruck bringen, wenn er von Hinz' und Kunz' Meinung abhängig ſein ſoll. Es iſt ein heller Unſinn, was da angeſtrebt wird, aber da hei uns in den Unſinn anſcheinend Methode gebracht wird, ſo werden auch die Elternräte gewählt werden, und es gilt nun das beſte aus der Irrheit noch herauszuziehen und dafür zu ſorgen, daß nun nicht nur die allergrößten radikalen Schreier zin die Räte hineingewählt werden— zu vermeiden werden ſie ja nicht ſein; denn ſie ſetzen ſich überall durch— ſondern ruhige, beſonnene Menſchen. Vor allen Dingen müſſen 85 Mütter darin zahlreich vertreten ſein. Eine Mutter wird ſenergiſcher kämpfen, wenn es um das körperliche und ſeeliſche 1 ihres Kindes geht, als der durch ſeinen Beruf ohnehin eſchon ftark belaſtete Vater, der ja gewöhnlich die Erzjehungs⸗ afbeit im Hauſe der Mutter überlaſſen muß. Es gilt jetzt die Frau heranzubringen, nicht nur an die Waßlurne, ſondern auch an die neue politiſche Arbeit, die ihr als ein Recht zuſteht, die ſie aber im Intereſſe der Jugend als ezne heilige Pflicht aufnehmen muß. Die deutſche Frau muß ſich bewußt ſein, daß alle Rettung aus der Not, die uns um⸗ gibt, nur durch die kommenden Generationen werden kann, daß deren Erziehung und Schulung die heiligſte Aufgabe iſt. die wir noch haben. Darum müſſen ſich die Eltern ganz in den Dienſt dieſer Sache ſtellen, damit iſt ihnen zunächft ge⸗ boten: alle erdenkliche Aufmerkſamkeit, jede freie Minute der Vorbereitung zu den bedenklichen, aber unendſich wichtigen Elternrate zu widmen. 998172 Frau und Politik. Gegen die Verfälſchung der Fffeutlichen Reinung derch die von der Jentrale für Heimatdienſt herausgegebene Korreſpondenz „Deutſche Frau in ſchwerer Zeit“, haben ſich eine Reihe von Frauen, insbeſondere Schriftſtellerinnen, gewendet mit einer Erklärung, der wir folgendes entnehmen: Mit der Uebernahme der Korreſpondenz für Frauenzeitſchriften und Frauenvereine„Deutſche Frau in ſchwerer Zeit“— früher vom Bund Deutſcher Frauenvereine unter Leitung von Dr. Gertrud Bäu⸗ wer herausgegeben— durch die Zentrale für Heimatdienſt Aöben ſich in dieſes Unternehmen Mißſtände eingeſchlichen, die mit Kuer e Aufkläruna der noch unpolitiſchen Frauen⸗ kreiſe unvereinbar geworden ſind. Verriet ſchon in den erſten Mona⸗ ten die ſtarke Propaganda für den Einheitsſtaat und die neuen Steuergeſetze, ſowie die Verbreitung radikal pazifiſtiſcher Ideen die parteipolitiſche Einſtellung der Korreſpondenz, ſo verſuchen die beiden letzten Nummern vom 26. März und 2. April ein Bild der revolu⸗ tionären Wirren zu geben, das in keiner Weiſe den Tatſachen ent⸗ ſpricht. Artikel wie:„Der Sieg der Demokratie“, in dem dieHaltung der Regierung in Sachen der Militärrevolution eine höchſt fragwür⸗ dige Verherrlichung findet, die Verteidigung des Generalſtreiks, deſſen Unterſtützung durch demokratiſche Frauen als vaterländiſche Tat be⸗ zeichnet wird, die wahrheitswidrigen Anklagen gegen die Rechts⸗ parteien als mitverantwortlich für die Tat von Kapp und ſeinen Anhängern ſtempeln das ganze Gebaren als demagogiſchen Frevel gefährlichſter Art.... Die unterzeichneten deutſchen Frauen erheben ſchärfſten Widerſpruch gegen die bewußte Irreführung un⸗ beteiligter Frauenkreiſe durch die einſeitige, lücken⸗ hafte und unwahrhaftige Darſtellung der Ereig⸗ niſſe. Titel und Form der Korreſpondenz müſſen in weniger orien⸗ kierten Frauenkreiſen den Eindruck einer unparteiiſchen Darſtellung an maßgebender Stelle erwecken. Die meiſten der Unterzeichneten gehören ſelbſt dem deutſchen Schrifttum an und erklären es für nicht vereinbar mit der Berufsehre, derartige Nachrichten als Waffe der Parteiregierung ohne Zeichnung einer verant⸗ wortlichen Stelle und ohne Angabe der Herkunft der einzelnen Artikel zu verbreiten. Wir werden tun, was in unſeren Kräften ſteht, um durch eine entſprechende Gegen⸗ aufklärung dieſem Unheil zu begegnen. Frau Emily Albert. Luiſe v. Brandt. Marie Fröhlich. Ilſe Hamel. Agnes Harder. Elſe Haſſe. Frau Hedwig Hoffmann (Bochum). Paula Kaldewey. Frau Margarete Pochhammer, Vor⸗ ſitzende des Deutſchen Schriftſtellerinnenbundes. Beda Prilipp. Dr. Leonore Ripke⸗Kühn. Dr. Käthe Schirmacher, M. d. N. Sonyhie Charlotte v. Sell. Auguſte Sprengel. Margarete Telſchow. Elſe Torge. Martha Voß⸗Zietz. Helene Wenck⸗Rüggeberg. Emmy von Winterfeld⸗Warnow. Lita Wolff. Die Anregung zu dieſer Stellungnahme ging vom„Ring natio⸗ naler Frauen“ aus. L. R. Nntifeminismus und Berufswertung. Von Luiſe Marelle. Führende Frauen nahmen mit Beunruhigung und Ve⸗ dauern Kenntnis von dem Anti⸗Feminismus, der in den verſchiedenſten Formen(ſiehe das Buch Blüher's) verſteckt und offen, feindſelig oder geringſchätzend, theoretiſch oder prak⸗ tiſch zunimmt, ſeit die Frauen— mündig geſprochen— zu vollwertigen Staatsbürgerinnen erklärt wurden. Nicht nur in den Kreiſen der akademiſchen männlichen Jugend bilden ſich„Ligen“ gegen die„Kommilitoninnen“, namentlich in Süddeutſchland,— nicht nur überäſthetiſche, femininum veranlagte Männer und Jünglinge warnen vor dem„Weibe“ und ſeinem„herabziehenden Einfluß“, meiden den„BVackfiſch“ und feiern den„Epheben“,— nicht nur ſolche, vielleicht nicht allzu tragiſch zu nehmenden Symptome ſind zu verzeichnen. Viel einſchneidender iſt, daß Behörden Maſſen⸗ kündigungen an Frauen ergehen ließen, um ſie aus Aemtern zu entfernen, in denen ſie ihren Platz durchaus zur Zufrieden⸗ heit vollwertig ausfüllten. Daß die weiblichen Erſatzarbeitskräfte— einſt mit Stolz als„Heimatheer der Frauen“ geprieſen— den heimkehren⸗ den Kriegern Platz machen müßten, galt den Frauen von vornherein als ſelbſtverſtändlich bereits bei Uebernahme der Aushilfsſtellungen. Als ungerecht und unberechtigt, den repu⸗ blikaniſchen e wie ſo vieles andere, durchaus wider⸗ ſprechend, aber muß es empfunden werden, wenn Frauen nur um ihres Geſchlechtes willen aus Stellungen, denen ſie durchaus gewachſen ſind, entlaſſen werden unter dem Leit⸗ work:„Der Mohr hat ſeine Schuldigkeit getan, der Mohr kunn gehen.“ Wenn die ſozialen Führerinnen der Frauen in Wort und Schrift gegen ſolches Vorgehen Einſpruch er⸗ heben, ſo vertreten ſie nur vollberechtigte Frauenintereſſen. Im parlamentariſchen Leben ward den Frauen äußerlich ja ein unerwartet großer Erfolg zuteil durch Gewährung des aktiven und paſſiven Wahlrechtes. Wenn man aber ehrlich iſt: Die Koſtprobe des weiblichen Einſchlages“ im politiſchen Getriebe behagte den Männern darum ganz gut, weil die Diagnoſe bis auf wenige Ausnahmen lautete: Als„Stimmherde“ und„Zünglein an der Wage“ gut zu ge⸗ brauchen,— als„Kolleginnen“ oder„Gegnerinnen“ im Par⸗ lamente:„ungefährlich“. Die meiſten weiblichen Abgeord⸗ neten erwählten das beſte Teil, indem ſie ſchwiegen.(Es heißt dann:„ſie arbeiten gut in den Kommiſſionen“.) Einige, namentlich die radikalen Elemente, beſtärkten durch ihre ſub⸗ jektive Maßloſigkeit und mangelnde Sachkenntnis und Logit die Anti⸗Feminiſten in ihrer Ablehnung des weiblichen Ein⸗ ſchlages in der Politik. Nur vereinzelte reife Frauen, geprägte und bekannte Köpfe, die, wie Klara Mende u.., bereits ſeit Jahren die Notwendigkeit politiſcher und volkswirtſchaftlicher Schulung der Frauen erkannten und erſtrebten und durch Be⸗ gründung von„Frauen⸗Ausſchüſſen“ in den Männer⸗Parteien (Frauen⸗Ausſchuß der Nationalliberalen Partei, begründet 1915) dies Ziel vorbereiteten, werden auch männlicherſeits als bochwertig anerkannt. Auch wenn ſie, ohne das Ganze, die allgemeinen Volks⸗ intereſſen aus dem Auge zu verlieren, energiſch Frauen⸗ forderungen vertreten, wie planmäßige Ausbildung der Frauen, Schutz der Mutter und des Kindes, ſittlich hygieniſche Schritzgeſetze, Wertung aller Hausfrauen, der ſelbſttätigen, wie der leitenden, als Berufsfrauen uſw.— Forderungen, die allerdings ebenſo dringend von den Männern befürwoktet werden ſollten, weil ſie die vitalſten Intereſſen der Familie, des Volkes, des Staates betreffen. Die Zeit des akademiſchen Wirkung ausgezeichneten, ehrlichen llens, wenn es abhän⸗ gig und gefeſſelt iſt an„Programme“, an Theorien auf ver⸗ gülbten Buchſeiten, die einſt politiſche und volkswirtſchaftliche Evangelien ſchienen, aber längſt vom praktiſchen Leben, das ſich, wie Proteus, beſtändig wandelt, überholt werden. Selbſt⸗ zucht, Wiſſensmehrung, ſtraffes, logiſches Denken, objektives Prüfen und maßvolles Urteilen ſind ſelbſtverſtändlich erſtre⸗ benswert für die Frauen, die ſich in der Oeffentlichkeit betäti⸗ gen und ihr ganzes Geſchlecht heben oder bloßſtellen. Aber die Frauen mögen auch ihre Stärke und ihre Trümpfe erkennen. Sie ſollen auf ihren eigenſten Gebieten nach Vervollkommnung und Ertüchtigung ſtreben und den Männern beweiſen, daß für den Reubau des großen Hauſes Deutſchland die kameradſchaft⸗ liche Zuſammenarbeit von Mann und Frau genau ſo unerläß⸗ lich und wichtig iſt, wie im einzelnen Familienhauſe. Solange die Frau ihren Beruf als Hausfrau und Mutter, als Haustochter und Hausangeſtellte nicht ebenſo hochwertet, wie die erſtrebten, bisher ausſchließlich„männlichen Verufe“, ſolange ſie ſelbſt„kleinlich“ ſchilt, was doch„Größtes und im Priwat⸗ und damit im Staatshaushalte: Erhaltung von Parlamentarismus iſt vorbei; täglich ſehen wir die unheilvollef Wichkigſtes“ bedeutet: Schaffen und Erhaltung von Werten Nurck Volksgeſundheit und ⸗kraft; Pflege reinen Menſchentums,— ſolange ſchwächt ſie ſich ſelbſt, weil ihr Zielen und Streben nicht wurzelfeſt iſt. Es wird keine wirkſamere Bekämpfung des Antifeminismus geben, als wenn die Frauen, die zum Hervor⸗ treten im öffentlichen Leben 1. ſind, z. B. wie Hedwig Heyl, ganz Frauen bleiben, ſtarke, ſelbſtbewußte, gütige Perſönlichkeiten, die den Männern nichts„abkucken“, ſondern zeigen: So ſeid ihr, ſo ſind wir,— zuſammen wollen wir am Wiederaufbau unſeres Hauſes— Deutſchlands—„das ganze Deutſchland muß es ſein“,— weiterbauen!“ Die Welt der Frau. *Das Weſen der Che. In der Zeitſchrift„Tat“ ſchreibt Eugen Diederichs: Ein Paradies auf Erden gibt es nicht. Voll⸗ kommene Lebensbedingungen würden geile Wucherungen her⸗ vorrufen. Die Ehe iſt keine ewige Fortſetzung des Liebeserleb⸗ niſſes durch das ganze Leben hindurch, ſondern ſie iſt eine Aufgabe, in ſich und ſeinem Weggefährten ſein Menſchentum zur Entwicklung zu bringen. Menſch ſein bedeutet: die Schöp⸗ fung Gottes weiterführen. In der Ehe ſpielen Rauſch, Ekſtaſe, Höhenerlebniſſe und ähnliches gar keine entſcheidende Rolle. Ehe iſt ſegensreicher Alltag, iſt Gartenfruchtbarkeit, zu dem Regen und Sonne gehört. Ehe iſt Heimatgefühl der Seele, die in dem anderen Du ruht. Aber gerade deswegen entwickelt ſich in der Ehe die Perſönlichkeit jedes einzelnen um ſo aus⸗ geprägter und auch die Spannung zwiſchen den Geſchlechtern, denn nur dann iſt ſie Leben. Ehe ſchließt nicht das zeitweiſe Einſamkeitsbedürfnis von Mann und Frau aus. Darum iſt Ehe ein Sakrament, ein Heiligtum. Darum redet von ihr nicht als„Einrichtung“, ſondern macht euch klar, was Menſch⸗ werdung bedeutet, und wenn ihr menſchlich unzugänglich ſeid, ſo ſchiebt eure Schuld nicht den Einrichtungen in die Schuhe, ſondern reinigt euch in der Selbſterkenntnis. 5 5 der Frauen gegen unſitkliche Aufführungen. Gewiſſe Theatererſcheinungen der neueſten Zeit haben kürzlich in Berlin den„Stadtverband der Groß⸗Berliner Frauenver⸗ eine“ zu folgender Kundgebung veranlaßt:„Der Stadtverband der Groß⸗Berliner Frauenvereine, dem die Frauenvereine der allerverſchiedenſten Richtungen, dem Frauen aller Stände und Berufe angehören, hält es für ſeine Pflicht, zum Ausdruck zu bringen, daß in weiten Frauenkreiſen Empörung über die Zu⸗ ſtände herrſcht, die an den Berliner Theatern Platz gegriffen haben. Allabendlich werden in einer ganzen Reihe von Theatern dem Publikum Stücke vorgeführt, die das ſittliche Gefühl aufs tieſſte verletzen und das Phantaſieleben in ver⸗ derblichſter Weiſe anregen. Als Mütter und Erzieherinnen der Jugend erblicken wir eine große Gefahr darin, daß in dieſen Stücken eine zuchtloſe Weltanſchauung geboten wird, die wertvolle ſittliche Kräfte in unſerem Volke untergräbt. In unſerer Zeit des ungeheuren Materialismus, der furchtbaren Not und des ſittlichen Tiefſtandes unſeres Volkes, in der wir mehr als je eine Kunſt brauchen, die unſere Ideale ſtärkt, wird die Phantaſie des Volkes vergiftet durch die Darbietung perverſer ſexueller Vorgänge. Wir ſind der feſten Ueber⸗ zeugung, daß dieſe Stücke unzählige Theaterbeſucher in die ſchwerſten ſeeliſchen Erſchütterungen verſetzt haben, ohne daß es dem einzelnen möglich geweſen wäre, ſich durch einen ſicht⸗ baren Proteſt zur Wehr zu ſetzen. Aber dieſes Verſäumnis, das ſich die Frouen Berlins in einer Zeit ungeheurer ſerliſcher Inanſpruchnahme zuſchulden kommen ließen, darf nicht den GElauben erwecken, als ob wir uns mit dieſer Richtung der Kunſt abgefunden hätten. Wir rufen nicht nach der Polizei, aber wir erwarten von den Leitern der Kunſtſtätten und von den führenden Künſtlern, daß ſie ſelbſt einen Weg zur Reinigung des Theaters ſuchen und finden werden.“ Die Saſtwirtsgehilfinnen. Die Nationalverſammlung hat unlängſt über die weib⸗ liche Bedienung im Gaſtwirtsgewerbe folgenden Antrag an⸗ genommen: Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen bezeich⸗ neten Behörden haben im Intereſſe der Geſundheit und der Aufrechterhaltung der guten Sitten, der Ordnung und des Anſtandes in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften, insbeſondere über die Zulaſſung, die Beſchäftigung und die Art der Entlohnung weiblicher Angeſtellter, Vorſchriften zu erlaſſen. Wer den nach Abſatz 1 erlaſſenen Vorſchriften zuwider⸗ handelt, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten und mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark oder mit einer dieſer oder mit Haft beſtraft. ie Vorſchriften ſind den Volksvertretungen des betref⸗ fenden Landes unverzüglich vorzulegen und treten außer Kraft, wenn es die Volksvertretung verlangt. Durch dieſen Geſetzentwurf iſt die Möglichkeit gegeben, entſprechend der Verhältniſſe in Nord⸗, Süd⸗, Mittel⸗ und Weſtdeutſchland die Kellnerinnenarbeit zu regeln. Damit wird vermieden, daß in den Gebieten Deutſchlands, wo, wie 3z. B. in Süddeutſchland, die weibliche Bedienung in allen Gaſthöfen üblich iſt, Beſtimmungen befolgt werden müſſen, die auf Gegenden paſſen, in denen die Kellnerinnenarbeit in der Hauptſache nur in Bars und Animierkneipen vorkommt. So kann verhindert werden, daß in jenen Gebieten ohne ſachliche Begründung Maßnahmen getroffen werden, die nur Arbeitsloſigkeit von Frauen zur Folge hätten und damit die Gefahr in ſich trügen, dieſe Kellnerinnen erſt recht der Pro⸗ ſtitution in die Arme zu treiben. Auf der anderen Seite iſt die Möglichkeit gegeben, die weibliche Bedienung dort zu ent⸗ ernen, wo ſie ſich in einer unwürdigen Art betätigt, wie das bei der weiblichen Bedienung gewiſſer Kneipen der Fall iſt, wie in der Nationalverſammlung geſagt worden iſt. Mit Recht führte derſelbe Redner weiter aus, daß die geſchlechtliche Anſteckung gerade von den Frauen, die in dieſen Kneipen bedienen, in viel ſtärkerem Maße ausgeht, als ſelbſt von denen, die ſich, bisher offhen kontrolliert, der Gew cht gewidmet haben. Das liegt daran, daß die ärztſiche Ueber⸗ wachung, die hier ſtattfindet, dort fehlt. „Bei der Erörterung der Fragen muß allerdings, wie die Zeitſchrift„Die Frau“ hervorhebt, betont werden, daß mit der Verdrängung der weiblichen Kellner aus den Amimier⸗ kneipen die ganze Frage noch nicht gelöſt iſt. Dazu bedarf es noch eingehender Beratungen, wie das in der National⸗ verſammlung auch geſagt worden iſt, und des Fortſchreitens des Geſundheitsprozeſſes unſeres Volkes. —ĩñĩ̃̃ä—— 88 Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. und Berlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger . m. b.., Mannh ſeim, E 8. A. 3 — ——— — 8 J J 8 8 N WSS + en es r⸗ 'ig ge rn neereene eere Nann Jdie Mannheimer Genoral · Augeiger. ¶( Mittag ⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 215. linternat. ee eeee geſetzten Alters zum sofortigen Eintritt von Waſſermeſſerfabrik und Metallgießerei geſucht. Bewerber müſſen gute Erfahrungen in der Expedition auch für Ausland und in der Lagerverwal⸗ tung haben. Herren mit Branchekennt⸗ nis werden bevorzugt. Angebote mit Angabe der Gehaltsanſprüche und unter Beifügung von Zeugnisabſchriften unter V. J. 109 an— 6174 Wir suchen tur unsere Buchhaltung einen a Tachhalte e, die im Fache bereits tätig waren, erhalten — Der Poſten eignet ſich auch für Kriegs⸗ 855 ädigte. Gehalt nach Uebereinkunft. 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