N nn rrreher- e DDleen gewicht der Kräfte herſtellen, an dem der Scheidemannplan kalen nach den Wahlen die gewonnene Macht durch Putſche befeſtigen oder wenn die Wahlen ſie ihnen nicht geben, durch melt ſich angeblich ein reaktionärer Widerſtan zu den Waffen zu greifen. Wenn man gehofft hatte, es werde in Deutſchland Ruhe einkehren, ſobald der Mehrheitswille des Volkes in den Wahlen geſprochen habe, ſo ſcheinen dieſe W den Kräfte vom rechten Flügel der bürgerlichen Parteien bis vollzieht. Zum Teil entſpringt ſie dem Beſtreben der einzel⸗ bperborgen hätte, die zur Ausrüſtung einer kommuniſti⸗ ———————— Dienstag, 25. Mai. — Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſ 00 widerruflich. Poſtſche Eindenbof: Gontarbſtr. 4 Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Vas gehtl vor? Es kann dem aufmerkſamen Beobachter der Zeitereig⸗ niſſe nicht verborgen bleiben, daß mit allen Kräften auf eine migung der ſozialiſtiſchen Parteien und auf eine rein ſozia⸗ liſtiſche Regierung hingeſteuert wird. In den Wählerver⸗ ſammlungen der Mehrheitsſozialdemokratie iſt von einer Koalition mit bürgerlichen Parteien nicht mehr die Rede. Wohl aber wird den Kommuniſten, auch wenn ſie noch ſo ſcharf auf die Sozialdemokratie einreiten, der Rat erteilt, den Kampf fahlen rechts zu führen und dafür zu ſorgen, daß eie arbeits⸗ ähige Linke zuſtande kommt. Es wird immer wieder betont, daß man lieber heute als morgen aus der Koalition austrete, daß von den bür⸗ gerlichen Parteien eine Welt die Sozialdemokratie trenne, und die II.S. P. und die K. P. D. werden ſtändig freundlichſt eingeladen, ſich doch ſo zu verhalten, daß die Sozialdemo⸗ kratie die Koalition entbehren könne. Scheidemann arbeitet mit fabelhafter Energie an dem Ziel einer einigen ſozialiſti⸗ ſchen Partei, die im Reichstag die Mehrheit gewinnt und damit allein die Regierung übernimmt. Laſſen wir uns durch ie noch immer tobende Fehde unter den ſozialiſtiſchen Par⸗ teien nicht täuſchen. Sie iſt zum Teil der deckende Schleier, hinter dem ſich die Einigung und der geſchloſſene Aufmarſch nen ſozialiſtiſchen Parteien aus der vorhandenen Wähler⸗ maſſe ſo viel wie möglich an ſich heranzuziehen: wer die meiſten Stimmen und weiſten Mandate erlangt, wird die Führerſchaft des neuen Bundes erlangen. Es iſt nicht geſagt, daß dieſe Beſtrebungen zum Ziel füh⸗ ren, aber vorhanden ſind ſie in großer Stärke und als eine ehr ernſte, ſchwere Gefahr. Unmöglich iſt eine ſozialiſtiſche ehrheit nicht, wenn das Bürgertum ſoviele ſeiner Wähler zu Hauſe läßt wie in Braunſchweig. Freilich ſehr ſtark könnte ſie zunächſt nicht ſein und ſtändig bedroht würde ſie einen ſchweren Stand haben, es müßte 1 805 ſein, daß ſie mit den itteln der Gewalt und des Terrors alle Oppoſition in Bann au halten ſuchte. Es kann das Bürgertum gar nicht oft und eindring⸗ lich genug auf dieſe Sabseangen hingewieſen werden. Wie iſt ihnen zu begegnen? Es gibt keinen anderen Weg als den, daß Bürger und Bauern am 6. Juni ihre Pflicht erfüllen und dafür ſorgen daß die Parteien, die nicht gewillt ſind, ſich ins der Sozialdemokratie nehmen zu laſſen, die keine Mitſchuld und Mitverantwortung dafür tragen, daß die ſozialiſtiſche Demokratie ſo über⸗ mächtig geworden iſt, in der ſerreichbaren Stärke in den Reichstag einziehen. Dann wird ſich ein Gleich⸗ zerſplittern muß. Die nächſten Wochen ſind mehr als ernſt. Heute er⸗ fahren wir durch den„Vorwärts“, daß die Linksradi⸗ Putſche erringen wollen. Dieſen Anſchlägen gegenüber ſam⸗ „der bereit iſt Erwartungen gänzlich illuſoriſch. Erſt ein aufreibender Wahl⸗ kampf 1115 n„das ſind die ange⸗ nehmen Ausſichten, die ſich uns eröffnen. Sollte nicht die klare Erkenntnis der herandrohenden ophe doch noch alle beſonnenen und vaterlandslieben⸗ 5 den Mehrheitsſozialdemokraten ſammeln können, um das ezte Unheil abzuwehren? Aber leider kann man kaum noch eine bejahende Antwort auf dieſe Frage geben? Unter der dalitionsregierung, die von Zentrum und der Demo⸗ kratiſchen Partei geſtützt wurde und von dieſen mitzuverantworten iſt, iſt das Machtgefühl der ſozialiſtiſchen Demokratie dermaßen geſtisgen, daß ſie glaubt, auf parla⸗ mentariſchem Wege oder auf dem der nackten Gewalt ganz eutſchland niederzwingen und ſich unterjochen zu können. Nur wenn das Bürgertum mit aller Kraft auf den Plan tritt und mit aller Macht ſich einer Politik entgegenwirft, die neuem Bürgerkrieg führen muß, kann noch Rettung vor der letzten Kataſtrophe kommen. Puiſchgefahr nach der Reichstagswahl. Der„Vorwärts“ will über einen neuen Nechtsputſch berichten können, der in Vorbereitung ſei. Die zum Schein aufgelöſten Freikorps würden von reaktionären Organiſa⸗ tionen auf die pommerſchen Landgüter ſyſtematiſch verteilt, Waffen uſw. nehmen ſie mit. Für ihre Verpflegung ſorgten die Landwirte, wofür die Leute etwas Arbeit leiſteten. Es gäbe eine Seite, die den Plan ſofort zum Scheitern bringen könnten, das ſeien die Linksradikalen, deren erwartetes putſchradikales Vorgehen im Anſchluſſe an die Reichstags⸗ wahlen die Grundlage des ganzen gegenrevolutionären lanes bildete. Wenn die Linksradikalen Verantwortungs⸗ gefühl beſäßen, müßten ſie alles vermeiden, um ſich von geg⸗ neriſcher Seite zum Aufſtand treiben zu laſſen, die Gegen⸗ eroolutionäre zum Anlaß für ihr Losſchlagen ſehnlichſt rwarteten. Kapitänleutnauk Hans Paaſche erſchoſſen. Verlin. 25. Maf.(Von unſerm Berliner Büro.) Am Pfingſtſamstag wurde hier bekannt, daß der Kapitänleutnant Hans Paaf che auf ſeinem Eut Waldfrieden bei Hochzeit, Kreis Filehne, bei einer Hausſuchung und einem darauf fol⸗ genden Fluchtverſucherſchoſſen worden ſei. Hans Paaſche, ein Sohn des bekannten natidnalliberalen Reichstagsabgeord⸗ ten und langjährigen Vizepräſidenten des Reichstags, hatte während des Krieges durch ſeinen extremen Pazifismus mehr⸗ zach unliebſames Lufſehen gemacht. Nach Ausbruch der Re⸗ zolution hat er ſich dann in Arbeiter⸗ und Soldatenräten be⸗ tätigt, hernach ſich aber auf ſein Gut zurückgezogen. Seit eini⸗ ger Zeit liefen nun bei dem Regierungskommiſſar in Schneide⸗ mühl Meldungen ein, daß Paaſche auf ſeinem Gut Waffen l. M..50 für Oringerlohn u. Einztehungs⸗ ſebütr We..—. Poſtbezug vierteljährl. M. 15.— ohne Poſtgebühren. Einz. Mumftern Pfg. Nie Preiſe ed„Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— ſchäfts⸗Rebenſtellen in Mannbeim: Reckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtabt: Kepplerſtr. 42. en Kampforganiſation verwendet werden ſollten. nachm. 2½ U übernommen. Badiſche Neueſte Nachrichten annheim. Erſatz⸗Anſprüchen ſur ausgefallene od. deſchränkte Nusga Anzeigenpreiſe: Bei jederzeitigem Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk. ausw..80 Mk. Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 5Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. hr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantwortung öh. Gewalt, Streiks u. dgl., Materialmangeluſw. berechtigen zu keinen en od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Auf dieſe Mitteilungen hin ließ der Regierungskommiſſar in Schneidemühl das Gut Waldfrieden längere Zeit beobachten. Obgleich keine genügenden Verdachtsgründe ſich noch er⸗ geben hatten, entſchloß ſich die Regierung, das Gut nach Waffen unterſuchen zu laſſen. Als am Samstag vormittag eine Kommiſſion auf dem Gut anlangte, um die Hausſuchung vorzunehmen, war Paaſche nicht anweſend. Sein Haus⸗ perſonal erklärte, daß er im nahen See bade. Dorthin bega⸗ ben ſich einige Grenzgendarmen und forderten Paaſche auf, ſie ins Haus zu begleiten. Als Paaſche beim Betreten des Guts⸗ hofes Militär erblickte, verſuchte er aus bisher noch ungeklär⸗ ten Gründen zu fliehen. Als er auf mehrfachen Anruf nicht ſtehen blieb, gab ein Soldat der Patrouille Feuer. Im ſelben Augenblick brach in en zuſammen. Eine Kugel hatte ſein Herz durchbohrt. Am Pfingſtmontag iſt ſchon die Beerdi⸗ gung erfolgt. Der Vorfall wird jedenfalls noch näher aufgeklärt werden müſſen. Seine näheren Bekannten und die Freunde und Be⸗ kannten ſeines Vaters und Schwiegervaters hielten Hans Paaſche ſchon ſeit länger als einen wohl kaum für alle ſeine Handlungen verantwortlichen Phantaſten. Paaſche, der früher im Kolonialdienſt tätig war, hat ein Buch über Oſtafrika geſchrieben. Augenblicklich arbeitete er an einem anderen Buch„Meine Mitſchuld am Weltkrieg“. Schon dieſer Titel läßt darauf ſchließen, daß Hans Paaſche in ſeinen letzten Lebensjahren ſeinen klaren Verſtand verloren hatte. Lüttwitz, Bauer und Biſlchof in Bayern nicht nachweisbar. Berlin, 25. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu der Mel⸗ dung, daß ſich Lüttwitz, Oberſt Bauer und Major Bi⸗ ſchof in Bayern aufhalten, erklärt die Münchener Polizei⸗ direktion: Die durch die Polizeidirektion ſeit längerer Zeit angeſtellten Nachforſchungen haben bis jetzt keinen Anhalts⸗ punkt für die Richtigteit dieſer Mitteilung ergeben. Es iſt auch ſchon mit Rückſicht auf die in Bayern ſehr ſcharfe Frem⸗ denkontrolle nicht anzunehmen, daß die 3 Offiziere in Bayern ſind. Die Fahndung wird trotzdem mit allem Nachdruck fort⸗ geſetzt. Am das Wiedererſcheinen des Münchener„Kampf.“ „c München, 25. Mai.(Priv.⸗Tel.) Eine Vollverſamm⸗ lung der Münchener Betriebsräte hatte, wie ge⸗ melbet, an die bayriſche Staatsregierung ein Ultimatum gerichtet, in dem u. a. die ſofortige Aufhebung des Verbotes des„Kampf“ gefordert wurde, widrigenfalls der General⸗ ſtreik erklärt werde. Man bekam jedoch bereits in der Voll⸗ verſammlung den Eindruck, daß man in verſchiedenen Arbeiter⸗ kreiſen für einen neuen Streik nicht zu haben war. Der Miniſterrat, der ſich ſchon vorher einig darüber war, daß nach dem Wiedererſcheinen der kommuniſtſſchen„Neuen Zeitung“ ein Verbot des„Kampf“ nicht länger aufrecht zu erhalten war, wollte jedoch bei der Abweſenheit des Miniſterpräſi⸗ denten, der in dringenden Angelegenheiten in Berlin weilte, nicht voreilig handeln. Nun beſteht aber die beſtimmte Aus⸗ ſicht, daß der„Kampf“ nach den Feiertagen wieder erſcheinen dürfte. Eine Beſchwerde des„Kampf“ beim Landgericht München gegen das Verbot wurde bekanntlich als unbegründet zurückgewieſen. Intereſſant iſt aus der Begründung des Urteils der Schluß, der den Rechtsſtandpunkt folgendermaßen darlegt: Da es ſich bei den zu dem Verbot des„Kampf“ füh⸗ renden Artikeln nicht lediglich um gelegentliche Entgleiſungen, ſondern um ſyſtematiſche Angriffe hetzeriſcher Tendenz handelt, konnte auch die Abmilderung des Dauerverbotes in ein Zeit⸗ verbot nicht in Betracht kommen. Die gerichtsbekannte Tat⸗ ſache, daß das gegen die„Neue Zeitung“ ergangene Dauer⸗ verbot trotz der gerichtlichen Abweiſung der Beſchwerde als⸗ bald vom Geſamtſtaatsminiſterium wieder aufgehoben wurde, kann auf die Entſcheidung über die gegenwärtige Beſchwerde keinen Einfluß üben, da dieſe Entſcheidung des Geſamtſtaats⸗ miniſterium offenbar lediglich auf rein politiſchen Gründen beruht, während das Gericht rein tatfächliche und rein rechtliche Gründe ſeiner Entſcheidung zugrunde zu legen hat. Das Fiasfo der Verbrüderungspolinlk. Die Nationalverſammlung hat mit einem Ausklang ge⸗ ſchloſſen, der den Sozialdemokraren und den Demokraten erſt am Wahltag in die Ohren gellen wird. Die Interpella⸗ tionen über Schleswig, Polen, Eupen⸗Malmedy und die ſchwarze Schmach im beſetzten Gebiet ſind zwar auch von den Regierungsparteien mit vertreten worden. Aber die Tat⸗ ſachen, die ihnen zugrunde lagen, bildeten doch ebenſoviele Anklagepunkte für den Urteilsſpruch, der über die auswärtige Politik dieſer demokratiſch⸗ſozialdemokratiſchen Mehrheit zu ſällen iſt. Die auswärtige Politik, unter der wir bisher ge⸗ litten haben, war eingeſtellt auf den internationalen Verſöhnungs und Verbrüderungsgedanken. Als der gegemwärtige glorreiche Reichskanzler Herr Müller noch Miniſter des Auswärtigen war, beſchäftigte ihn am meiſten die Sorge, wie man durch„Reinigung“ der deutſchen Schulbücher die„chauviniſtiſche Geſinnung“ der deutſchen Jugend gegen das Ausland tilgen könne. Immer wieder blieb trotz aller Fauſtſchläge, die wir erhielten, der Sammiethandſchuh das einzige Werkzeug der oeulſchen aus⸗ wärtigen Politik. Monatelang hat in dem beſetzten Gebiet die Schmach der Negerbeſatzung ſich tief in Leib und Seele der dortigen deutſchen Bevölkerung einfreſſen können. Herr Köſter hat zwar als auswäxtiger Miniſter behauptet, die deutſche Regierung habe ſtets Einſpruch erhoben. Nur hat niemand etwas davon gemerkt und am allerwenigſten die deutſche Be⸗ völkerung, die in dem beſetzten Gebiet den Negerbeſtien preis⸗ gegeben war. Was hätte gerade eine demokratiſch⸗ſozialdemokratiſche Regierung tun können? Das Symbol ihrer auswärtigen Po⸗ litik war von Anfang an das Weltgewiſſen, das ſie kühn genug war, als neuen Faktor in die auswärtige Politik einzuführen. Hätte ſie wenigſtens verſtanden, von dieſem neuen Mittel Gebrauch zu machen! Hätte ſie wenigſtens an das Weltgewiſſen appelliert und der Welt immer wieder zum Bewußtſein gebracht, wie deutſche Volkswürde und deutſche Volksehre von den Franzoſen und ihren ſchwarzen Hilfsvölkern mit Füßen getreten wurden. Das Weltgewiſſen aber hat ruhig ſchlafen können, bis Engländer und Amerikaner es wach⸗ riefen. Und dann iſt noch das Unglaubliche Tatſache geworden, daß die Kulturſchande, die Frankreich an uns verübt in Frau Zietz einen Anwalt fand. Das iſt das naturnotwendige Ende einer Politik, die mit einem Ergebenheitstele⸗ gramm an Wilſon ihren Anfang nahm und im Pfuhle unabhängig ⸗ ſozialdemokratiſcher Brüderloſigkeit endigte. Wollen wir zur deutſchen Würde in der auswärtigen Politit zurückkehren, ſo muß der 6. Juni ein Wendepunkt werden. der zugleich als Schlußpunkt hinter dem demokratiſch⸗ſozial⸗ demokratiſchen Regierungsſyſtem ſteht. Womit iſt die Demokraliſche Parlei belaſtet? Soeben iſt im Verlag Scherl ein kleines Wahlbüchlein erſchienen, das wir unſeren Leſern gern empfehlen. Es nimmt die einzelnen Parteien durch und zeigt ihr Wirken ſeit der Revolution. Für heute wollen wir behandeln, was es von der Demokratiſchen Partei zu ſagen weiß. Sie iſt ein Kind der Revolution, in den Redaktionsſtuben des Berliner Tageblatts zur Welt gekommen. Der Verfaſſer geht dann das Wirken der Partei durch und kommt zu folgendem Ergebnis: In der deutſchen Wählerſchaft gilt die Demokratiſche Partei mit Recht belaſtet: 1. mit dem RegimentErzberger und den Geſetzen der Nationalverſammlung, einſchließlich des Verſailler Friedens: 5 2. durch ihre enge, ſachliche Verbrüderung mit der Sozialdemokratie, mit den furchtbaren Zuſtänden im ganzen Reiche und auf allen Gebieten; 3. mit dem verhängnisvollen Irrglauben an die Hilfe der Ententedemokraten, der um ſo unver⸗ ſtändlicher iſt, als die Demokratie in Amerika abgewirtſchaftet hat, als in Frankreich nicht Demokratie, ſondern ſchranken⸗ loſer Militarismus herrſcht, als in England nicht Demokratie, ſondern reinſter Imperialismus am Ruder iſt; 4. mit den Zuſagen an die Naͤbenregierung der erkſchaften, der Angeſtellten⸗ und Beamtenver⸗ ände; 5. mit der undemokratiſchen Bereitwilligkeit zu Aus⸗ nahmegeſetzen u. a. gegen die Kandidatur Hindenburg als Reichspräſident; 6. mit der zügellosſen Beſchimpfung des Offi⸗ zierkorps und der Truppen in den führenden demokrati⸗ ſchen Zeitungen; 7. mit der Bereitwilligkeit unſeren Stolz, die Unantaſt⸗ barkeit des deutſchen Richterſtandes durch ſog. Demokratiſierung zu untergraben; 8. mit der Aufforderung zum verfaſſungswidrigen Ge⸗ neralſtreik. Niedergang der Demokratiſchen Partei. Die ſchwere demokratiſche Wahlniederlage in Danzig hat den parteiamtlichen Stellen der Demokrati⸗ ſchen Partei anſcheinend völlig den Atem verſchlagen. Ihre Organe ſind mehr als ſchweigſam. Und doch iſt der Ausfall der Wahlen zur Verfaſſunggebenden Verſammlung der künf⸗ tigen Freien Stadt Danzig geradezu ein Markſtein am Wege des Niederganges der Demokratiſchen Partei. Von 42 000 am 19. Januar 1919 ſind die demokratiſchen Stimmen auf 13 500 zurückgegangen(während die Deutſchnationalen von 30 000 auf 43 000 geſtiegen ſind), von den 120 Mandaten erhalten die Demokraten ganze 10(die Deutſchnationalen 34, zu denen noch 12 der rechtsgerichteten, Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung kommen). Und das in Danzig, das früher unter Heinrich Rickerts Herrlichkeit als Hochburg der Fortſchritts⸗ demokraten galt. Zur Lage im bergiſchen Land wird uns geſchrieben: Die ſozialdemokratiſchen Funktionäre des bergiſchen Lan⸗ des haben in dieſen Tagen eine ſehr wertreiche Entſchließung gefaßt, in der gegen den Einmarſch der ſtaatlichen Sicher⸗ heitspolizei energiſch proteſtiert und das Verlangen zum Aus⸗ druck gebracht wird, ſofort mitzuteilen, warum der ſtaatlichen Sicherheitswehr der Befehl zum Einrücken erteilt worden iſt. Die ſozialdemokratiſchen Funktionäre verſuchen in dieſer Ent⸗ ſchließung die Harmloſen zu ſpielen. Ihr Bemühen wird aber ſchon dadurch vereitelt, daß offiziell durch Wolff⸗Meldung verbreitet worden iſt, daß ſelbſt die Engländer das Einrücken der Sicherheitswehr gewünſcht haben. Wie jetzt ſchon feſtſteht, iſt der Vormarſch der Sicherheits⸗ wehr unbedingt notwendig geweſen. In den ver⸗ ſchiedenſten Städten des bergiſchen Landes(Radevormwald, Reviges, Velbert uſw.) ſind große Waffenfunde gemacht wor⸗ den. Sie ſtehen allerdings in keinem Verhältnis zu der Zahl der wirklich vorhanden geweſenen Waffen. Auch jetzt noch lie⸗ gen, namentlich in Velbert und Umgebung, große Mengen Waffen verborgen. Die bis vor kurzem noch zu verzeichnen geweſenen Vorräte haben ſich in den letzten Tagen allerdings erheblich vermindert, weil die Spartakiſten überall damit be⸗ ſchäftigt ſind, noch ſchleunigſt in Sicherheit zu bringen, was noch in Sicherheit gebracht werden kann. Täglich, und beſon⸗ ders nächtlich, wird eine große Tätigkeit im bergiſchen Land entfaltet, um die Waffen an andere Plätze, möglichſt außerhalb des bergiſchen Landes, zu ſchaffen. Allerdings iſt dafür Sorge getragen worden, daß die Waffenverſtecke nicht ganz unbe⸗ kannt geblieben ſind, und es wird auch in Zukunft das eifrigſte Bemühen der ordnungsliebenden Elemente ſein, dahin zu wir⸗ ken, daß die Waffen möglichſt bald aus den Händen der Radi⸗ kalen genommen werden. Die Vorbereitungen zum Verſchwindenlaſſen der Waffen konnten ungeſtört duͤrchgeführt werden, da die Regierung in unbegreiflicher Verkennung der wirklichen Verhältniſſe den Spartafiſten die Möglichkeit gegeben hat, die Organiſation zur Verſchleppung der Waffen ungehindert treffen zu können; Leute glauben allerdings auch, daß der Regierung die Verſchleppung der Waffen durch ihre „ungezogenen Lieblinge“ im Hinblick auf die kommenden Wahlen und im Hinblick auf die Möglichkeit der Scha f⸗ fung einer ſozialdemokratiſchen Arbeiter⸗ reſerve nicht ganz unlieb geweſen iſt. ———— 2. Seite. Nr. 222. Maunheimer General · Anzeiger.(Mittag · Ausgabe) Dienstag, den 25. Mai 1920. Aber auch aus den wenigen bereits gemachten Waffen⸗ funden iſt erſichtlich, daß die ſozialdemokratiſche Behauptung, im bergiſchen Lande herrſche wirkliche Ruhe, bewußt erlogen eweſen iſt. Zum wenigſten iſt nicht anzunehmen, daß den ozialdemokratiſchen Führern, die ſehr enge perſönliche Beziehungen zu den Kommuni⸗ ſten unterhalten, die Tatſache des en der Waffen verborgen geblieben ſein ſoll. Schon aus dieſem Um⸗ ſtande kann geſchloſſen werden, welchen Wert man in Zu⸗ kunft den Auslaſſungen der Sozialdemokratie beizumeſſen hat, auch wenn ſie noch ſo ſehr mit dem Anſchein der Ehr⸗ lichkeit vorgetragen werden. Trotz der bisher ergriffenen Maßnahmen der Regierung fühlen ſich die ſog. Rotgardiſten immer noch ziemlich ſicher, da ſie von der Scheu der Regierung vor ernſthaftem Durch⸗ reifen feſt überzeugt ſind. Es iſt deshalb die Pflicht aller rdnungsliebenden, ſtets und leagg an die Regierung den dringendſten Appell zu richten, ſchnell einzugreifen und ſyſte⸗ matiſch vorzugehen. der Reichswahlvorſchlag der Deulſchnationalen Volksparkei. Der Parteivorſtand der Deutſchnationalen Volkspartei hat bei der Zuſammenſetzung der Reichsliſte neben einer Anzahl verdienter Parlamentarier, die ihren bisherigen Wahlkreis u. a. durch den Friedensſchluß verloren haben, an ausſichtsreichem Platze nament⸗ lich auch Vertreter von Berufs⸗ und Bevölkerungsgruppen berück⸗ ſichtigt, die in den ſicheren Stellen der Vorſchlagsliſten der Wahl⸗ kreiſe nicht überall eine angemeſſene Vertretung gefunden haben. An der Spitze der deutſchnationalen Reichsliſte ſteht der Name des Parteivorſitzenden Staatsminiſters Hergt, der indeſſen gleichzei⸗ tig in zwei Wahlkreiſen an ſicherer Stelle kandidiert. Die weiteren Plätze der Reichsliſte tragen folgende Namen: 1. Paula Müller, Vorſitzende des Deutſchevangeliſchen Frauen⸗ bundes, Hannover. Dr. von Delbrück, Staatsminiſter, M. d.., Jena. Lambach, Verwaltungsmitglied des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verbandes, Hamburg. Dr. Roeſicke, Gutsbeſitzer, M. d.., Görsdorf. Dietrich, Geh. Juſtizrat, Vorſitzender des Generalverbandes ländlicher Genoſſenſchaften. M. d.., Prenzlau. Schultz⸗Bromberg, Landgerichtsdirektor, M. d.., Breslau. van den Kerkhoff, Fabrikdirektor, Velbert(Rhld.). Dr. Hoetzſch, Univerſitätsprofeſſor, M. d.., Berlin. „v. Gaklwitz, General der Artillerie a.., Freiburg, Baden. 10. Dr. med. Wie bel, Geſchäftsführer des Verbandes der Aerzte Deutſchlands, Leipzig. 11. Vogel, Telegraphenſekretär, Berlin. 12. Schul ze, Lehrer, Bgrlin. 13. von Braun, Staatsrat, München. 14. Handwerkskammerſyndikus, M. d.., Schneide⸗ mühl. 15. Frau Hedwig Hoffmann, Bochum. 16. Marcinowski, Regjerungsbaumeiſter, Lichterfelde. 17. Thränert, Gewerkſchaftsſekretär, Falkenberg. 18. Dr. von Kries, Landrat z.., M. d.., Potsdam. 19. Maria Schirmer, Arbeiterſekretärin, Bethel⸗Bielefeld. 20. Liz. Weber, Pfarrer a.., Bonn. 21. Schultze, Bergwerksbeſitzer aus Daresſalam, Schöneberg. Von ihnen kandidieren außer Staatsminiſter Hergt auch die Herren van den Kerkhoff, Dr. Hoetzſch und von Braun an ausſichts⸗ reichen Plätzen in Wahlkreiſen. Der oben on dritter Stelle genannte Walter Lambach⸗Ham⸗ burg, Herausgeber der„Kultur des Kaufmanns“ ſpricht Mittwoch, 26. Mai, abends 49 Uhr, im Nibelungenſaal. Eintritt frei. Ddie Wahlvorbereilungen. Beröffenklichung der Reichswahlvorſchläge. Berlin, 24. Mai.(Wolff.) In der heute erſcheinenden Sondernummer des„Reichsanzeigers“ veröffentlicht der Reichswahlleiter die vom Reichswahlausſchuß zugelaſſenen Reichswahlvorſchläge mit Kennworten in folgender Nummernfolge: Nr. 1. S. b.., Sozialdemokratiſche Partei, Deutſchlands, 33 Bewerber; Nr. 2. Peter Spahn, Zentrum, 17 Bewerber; Nr. 3. Peterſen⸗Bäumer, 38 Bewerber; Nr. 4. Deutſchnational, 21 Vewerber; Nr. 5. Deutſche Volkspartei, 21 Bewerber; Nr. 6. U. S. P.., Toni Sender⸗Dittmann, 24 Bewerber; Nr. 7. Deutſche Mittelſtandspartei, 3 Bewerber; Nr. 8. Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands(Spartakusbund), 17 Bewerber; Nr. 9. Alte Partei, 1 Bewerber; Nr. 10. Auf⸗ baupartei, 12 Bewerber; Nr. 11. Nationaldemokratiſche Volks⸗ partei, 6 Bewerber; Nr. 12. Baperiſcher Bauernbund, 1 Be⸗ werber; Nr. 13. Alpers, 6 Bewerber; Nr. 14. Uderſtädt, 4 Bewerber; Nr. 15. Chriſtlich⸗föderaliſtiſche Reichswahlliſte, 3 Bewerber; Nr. 16. Deutſch⸗ſozialiſtiſche Partei, 11 Bewerber; Nr. 17. Lauſitzer Volkspartei, 12 Bewerber. Die Forderungen des Bayeriſchen Bauernbundes. München, 25. Mai.(Priv. Tel.) Der Bayriſche Bauernbund ſagt in ſeinem Wahlaufruf: Wir ſind gegen eine Diktatur von links und rechts. wir ſind freie Bayern und wollen keine preußiſchen Knechte ſein. Die Berliner Zuchtrute können wir nicht vertragen. Die Rechte des bayriſchen Volkes laſſen wir nicht mit Füßen treten. Als freie Bayern wollen wir deutſch fühlen und denken. Ein ſchlechter Bayer iſt auch ein ſchlechter Deutſcher. Wir fordern die bundesſtaatliche Selbſtändigkeit Bayerns im Rahmen der deutſchen Verfaſſung. Die Geſetze müſſen all⸗ gemein verſtändlich abgefaßt ſein, die Behörden müſſen volks⸗ tümlich arbeiten. Stellenjägerei und Beſtechlichkeit ſind zu be⸗ kämpfen, der Militarismus darf nicht wiederkehren. Die Ein⸗ wohnerwehren müſſen erhalten bleiben, dürfen aber nicht zu politiſchen mißbraucht werden. Die Zwangswirtſchafk iſt ſchleunigſt abzubauen. Wu⸗ cher⸗ und Schiebertum muß ausgerottet werden. Die Steueen müſſen gerecht verteilt werden. Der Aufruf wendet ſich an alle Stände, ſogar an die Arbeiter. Eine Erklärung Poſadowskis. Berlin, 25. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Graf Poſadowski ſchreibt der Voſſiſchen Zeitung, er hätte nie⸗ mals die Erklärung abgegeben, daß er ſich ſeines hohen Alters wegen aus dem öffentlichen Leben zurückziehen wolle. * Weinheim, 23. Mai. Am Samstag, den 22. Mai fand in der „Gintracht“ die 1. Mitgliederverſammlung der Orts⸗ gruppe Weinheim der Deukſch⸗liberalen Volkspartei ſtatt. Nach Be⸗ grüßungsworten an die Verſammlung übertrug der Einberufer, Herr Parteiſekretär Winkel die Leitung der erſagendung dem anweſenden Vertreter des Landesverbandes, Herrn Generalſekre⸗ tär von Waechter in Heidelberg. Dieſer gab zunächſt ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß nach der programmatiſchen Rede des Landesverbands⸗Vorſitzenden Herrn Dr. Curti us ſich ſchon eine ſo ſtattliche Anzahl liberaler Bürger und Bürgerinnen in Wein⸗ heim zuſammen gefunden haben in der Abſicht, ſich wieder eine politiſche Heimat zu ſchaffen. Hieran anſchließend erfolgte die Wahl des Vorſtandes der Ortsgruppe, dem zunächſt fol⸗ gende Damen u. Herren angehören: Herr Fabrikant Bechtold, Herr Hauptlehrer Kolb, Frau Spenglermeiſter Kuhn, Herr Eifenbahnſekretär Klaiber, Herr Stadtgeometer Höfler, Herr Aufſeher Fr. Schköder, Herr Fabrikant Amend, Herr Kaufm. Marowski Hierauf nahm Herr Walter Fre udenberg das Wort zu einem intereſſanten Vortrag über die Judenfrage. An der Diskuffion, in der auch andere Probleme, wie die Gefahr des NS3d D9 Bolſchewismus, beſprochen wurde, beteiligten ſich außer General⸗ ſekretär von Waechter auch zahlreiche der aus Mannheim an⸗ weſenden Gäſte. Etwa 10% Uhr konnte die anregend verlaufene Verſammlung mit einem„Glückauf“ für die kommenden Wahlen geſchloſſen werden. Schwetzingen, 25. Mai. Am Mittwoch, den 26. Mai veranſtaltet die Deutſche liberale Volkspartei Schwetzingen eine öffentliche Wählerverſammlung im„Blauen Loch“. Be⸗ 85 8 Uhr abends. Herr Profeſſor Max Weber, Baden⸗ aden ſpricht über Volksſtaat und Freiheit“. Da der Herr als glänzender Redner bekannt iſt, dürfte ſich der Beſuch der Verſammlung für jeden politiſch Intereſſierten empfehlen. AKonſtanz, 22. Mai. Die am Freitag abend unter Leitung des Herrn Handelskammerſyndikus Braun im Konzilium abge⸗ haltene Wahlverſammlung nahm einen ſehr guten Verlauf. Nach einleitenden—— des Herrn Braun ergriff der Red⸗ ner des Abends, Herr Dr. Julius Curtius, das Wort zu einer mehrſtündigen geiſtvollen und von hohem Schwung getragene Rede. Er wußte in ſeiner klaren, vornehm ſachlichen Art die Skellung der Partei zu den anderen Parteien ſcharf herauszuarbeiten. Er erläu⸗ terte die Ziele der deutſchen Volkspartei und führte die Zuhörer, die ganz im Banne ſeiner überzeugenden Worte ſtanden, neue Ge⸗ dankenwege, Wege, die uns herausführen können aus der durch die formale Demokratie verflauten, durch den unſinnigen Parteihader verwirrten politiſchen Gegenwart. Lang anhaltender Beifall lohnte den Redner, der bei allen Zuhörern den zwingenden Eindruck hinterließ, daß er wie wenige dazu berufen iſt, ein Führer im neuen Deutſchland zu ſein.— Aus aller Herzen war der Dank ge⸗ ſprochen, den der Leiter dem Herrn Redner zollte. Der liberale Gedanke dringt auch hier in Konſtanz langſam aber feſt und ſicher durch und zuverſichtlich ſchaut die Partei den Wahlen entgegen. Deulſches Beich. Renkner und Kapitalerkragsſteuergeſetz. Der Reichsrentnerverband(Sitz Hannover, Vorſitzender Geheimrat Quentin) hat in über 200 ſtark be⸗ ſuchten Verſammlungen der im Reich beſtehenden Ortsgrup⸗ 25 Entſchlteßungen gefaßt, die dringend die lafſen ung es Kapitalertragsſteuergeſetzes oder völlige Freilaſſung des zum Exiſtenzminimum erforderlichen Einkommens, Ableh⸗ nung der drohenden zehnprozentigen Reichsmietsſteuer ſowie Reichsunterſtützung der kleinen Rentner for⸗ dern. Die Entſchließungen werden der Reichsregierung, dem Reichsrat, der Nationalverſammlung und dem neuen Reichs⸗ tage unterbreitet. Das unzulängliche Einkommen der Poſiboten. Man ſchreibt uns: Auf Grund des abgeſchloſſenen Tarifvertrages mit den Poſthelfern und Telegraphenarbeitern hat im Reichspoſt⸗ miniſterium eine Beſprechung wegen der ſich hieraus ergebenden Rückwirkungen auf die Diätare ſtattgefunden. Zwiſchen dem Reichs⸗ poſtminiſterium und dem Beamtenbeirat beſtand Einmütigkeit dar⸗ über, daß für die Diätare(Poſtboten) in irgend einer Weiſe eine Aufbeſſerung geſchaffen werden müſſe, da deren Einkommen unzu⸗ reichend iſt. Der Reichspoſtminiſter hatte bereits im Reichshaus⸗ haltsausſchuß bei der Beratung über die Erhöhung der Löhne der Eiſenbahnarbeiter auf die für die Diätare entſtehenden Konſe⸗ quenzen hingewieſen. Dieſe müſſen jetzt nach Abſchluß des Tarif⸗ vertrages gezogen werden. Es iſt zu erwarten, daß die mit dem Reichsfinanzminiſterium eingeleiteten Verhandlungen zu einem be⸗ friedigenden Ergebnis für die Diätare führen werden. Eine Schieberzentrale in Paſſau. München, 25. Mai.(Pr.⸗Tel.) In Paſſau der bayeriſchen Grenzſtadt an der Donau, mehren ſich nach der „Donauzeitung“ in letzter Zeit die Schiebergeſchäfte in ungeahntem Umfang, in die auch Berliner Reichs⸗ ſtellen verwickelt ſein ſollen. In einem großen Bierkeller wurden 12 Waggon Karbid beſchlagnahmt, die nach Steyr für die dortige Waffenfabrik beſtimmt waren. 8 Waggon wurden freigegeben, 4 blieben beſchlagnahmt. Im letzten Jahr ſind auch in Paſſau bedeutende jebungen in Mili⸗ tärſchuhen und Vieh vorgekommen. Baden. Hauplverſammlung des Vereins badiſcher Jinauzbeamter: )( Karlsruhe, 24. Mai. Die kürzlich hier abgehaltene Hauptver⸗ ſammlung des Vereins badiſcher Finanzbeamten befaßte ſich vor allem mit den durch den Uebergang des badiſchen Finanzweſens an das Reich auch in den Kreiſen der Finanzbeamten geſchaffenen neuen Lage. Der Verein gliedert ſich in drei Abteilungen, von denen die beiden erſten, die die Veranlagungsbeamten ſowie die Zoll⸗ und Ver⸗ brauchsſteuerbeamten umfaſſen, ſich vor allem mit der Reichsbeſol⸗ dungsordnung beſchäftigten. Die dritte Abteilung, die die im badi⸗ ſchen Dienſt verbliebenen Finanzbeamten umfaßt, erörterte ebenfalls Standesfragen und Ausbildungsfragen. Die 1 der Finanz⸗ beamten ſoll geändert werden; beſtimmtes ſteht darüber aber noch nicht feſt. An dieſe drei Einzelverſammlungen ſchloß ſich eine ſehr ſtark beſuchte Hauptverſammlung, die von dem Zentralvorſtand, Oberreviſor Lauer, geleitet wurde und zu der ſich auch Vertreter der bayeriſchen, württembergiſchen und heſſiſchen Finanzbeamtenvereine eingefunden hatten. Einmütig wurde die Anſicht vertreten, daß ſämtliche Vereine ſchon zur Erhaltung der ſüddeutſchen Eigenart wei⸗ ter beſtehen müßten. Begrüßt wurde der Austauſch von Finanz⸗ beamten zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland. Eine längere Aus⸗ ſprache fand zur Reichsbeſoldungsordnung ſtatt. Die nächſte Haupt⸗ verſammlung dürfte in Offenburg ſtattfinden. die Konferenz in Jpa. Die Einladung auf den 21. Juni angenommen. Berlin, 24. Mai.(Wolff.) Der Reichskanzler teilte dem großbritanniſchen Geſchäftsträger mit, daß die Reichsregie⸗⸗ rung die Einladung zur Konferenz in Spa auf den 2 1. Juni angenommen hat. Mangelhafte Verſtändigung zwiſchen Frankreich und England. Paris, 22. Mai.(Wolff.) Pertinax gibt im„Echo de Paris“ zu, daß die Erklärungen Bonar Laws die ganze Ungewißheit des Uebereinkommens oder vielmehr der An⸗ fangsübereinkommen bewieſen, die zwiſchen London und Paris bezüglich der Ausführung des Friedensvertrages von Verſailles zuſtande gekommen ſeien. Kein Text ſetze die Schlußfolgerungen feſt, zu deſſen die Verhandlungen, die ſeit faſt einem Monat im Gange ſeien, geführt hätten Es gebe keinen unterzeichneten Vertrag, alſo auch kein end⸗ 84 ltiges Abkommen. Wenn man an die fortgeſetzten chwankungen der gegenwärtigen engliſchen Politik denke, dann könne man wohl fragen, welches die Grundſätze ſeien, worüber ſich Millerand und Lloyd George verſtändigt hätten. Alles hänge von einer eptl. internationalen Anleihe ab. Um dieſe durchzuführen, müſſe man ſich auf den guten Willen neutraler Finanzleute verlaſſen, und auf dieſe könne Deutſchland Einfluß ausüben. Aber es fragt ſich, ob dieſe Mittel genügen würden, daß der neutrale Markt nicht dem Beiſpiel des amerikaniſchen Marktes folge, und ob dieſer fortfahren würde, wie jetzt, ſich zurückzuhalten. Ein Wort von Wilſon und den Direktoren der Federal Reſerve würde genügen, eine günſtige Löſung herbeizuführen. Wenn die internationale Anleihe von jeder direkten Steuer befreit werde, werden ſie ſicher Erfolg haben, aber bis ſetzt könne man daran nicht glauben. Pertinax iſt nicht der Anſicht, daß alle An⸗ ſtrengungen Millerands bis jetzt erfolglos geweſen ſeien. Er weiſt auf das ſelbſtändige Vorgehen im Maing au hin und meint, Frankreich ſei ohne ſolide kontinentale Hilfe. Millerand habe in San Remo eine e Note angeſchlagen. Wenn dieſer Verſuch mit Klugheit fortgeſetzt werde, dann könne viel⸗ leicht geſagt werden, daß kein vergeblicher Verſuch gemacht ſei. Dann werde ſich auch eine enge Zuſammenarbeit der Regie⸗ rung von Londan und Paris ergeben. Die Finanzkonſerenz in Brüſſel. Paris, 22. Mai.(Wolff.) Ueber die Finanzkonfe⸗ renz von Brüſſel, die am 5. oder 6. Juli zuſammentrelen 5 macht der Londoner Korreſpondent der„Temps“ einige ngaben. Der Hauptzweck der Konferenz ſei, die Art der Mobiliſterung der in Spa feſtgeſetzten deutſchen Ent⸗ ſchädigungsſumme feſtzulegen. Außerdem ſoll über die Ausgabe einer internationalen Anleihe entſchieden werden, durch die die Mobiliſierung der deutſchen Entſchädigung erleichtert und die Wiederherſtellung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage in ganz Europa geſichert werden ſolle. In gut unterrichteten Kreiſen glaube man, die Anleihe werde hauptſächlich in Süd⸗ und Nordamerika gezeichnet werden. Jedes Land ſoll auf der Konferenz über den Stand ſeiner Finanzen, ſeiner ausländiſchen Schuld und ſeines Außen⸗ handels Auskunft geben. London, 23. Mai.(Wolff.) Die„Morning Poſt“ berichtet aus Waſhington, es ſtehe feſt, daß Amerika ſich auf der Finanzkonferenz vertreten laſſen werde. Der amerikaniſche Vertreter werde jedoch nur als Zuhörer an den Beratungen teilnehmen. 8 Rio de Janeiro, 23 Mai.(Wolff.) Barboſa Carneiro wurde zum Vertreter Braſiliens auf der Finanz⸗ konferenz in Brüſſel ernannt. Letzte Meldungen. Der Sonderfriedensentſchluß Kaiſer Karls. EBerlin, 25. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Graf Julius Andraſſy veröffentlicht jetzt den Wortlaut des Te⸗ legramms, das Kaiſer Wilhelm wegen des Sonderfriedens ge⸗ richtet hat. Das Telegramm lautet: „Wie ſchwer es mir auch fällt, ſo iſt es meine Pflicht, Dir zur Kenntnis zu bringen, daß meine Völker den Kampf nicht mehr ertragen und ihn nicht weiter führen können. Ich habe kein moraliſches Recht, mich dieſem Willen zu widerſetzen, denn es beſteht für einen günſtigen Ausgang keine Hoffnung mehr. Die moraliſchen und phyſiſchen Vorbedingungen zur Fortſetzung des Krieges fehlen Durch den weite⸗ ren Widerſtand könnte ich nur zwecklos Blutvergießen herauf⸗ beſchwören, was mir jedoch mein Gewiſſen verbietet. Auch die innere Ordnung und das monarchiſche Preſtige ſchwe⸗ ben in der ernſteſten Gefahr, wenn es nicht gelingt, in kürze⸗ ſter Zeit den Krieg zu beenden. Die Bundestreue und das Freundſchaftsgefühl müſſen ſich vor jener höchſten Pflicht beu⸗ gen, die Völker meiner Staaten zu retten. Deshalb teile ich Dir meinen unabönderlichen Entſchluß mit, daß ich innerhalb achtundvierzig Stunden einen Sonderfrieden mit ſofortigem Waffenſtillſtand verlange. Mein Herrſchergewiſſen gebietet es mir ſo. In wahrer Freundſchaft Karl. Die Lage im Baugewerbe im Bergiſchen Cand. m. Elberfeld, 25. Mai.(Priv. Tel.) Bei den Verhandlun⸗ gen zwecks Erneuerung der am 28. Mai abgelaufenen Tarifverträge im Baugewerbe des Bergiſchen Landes forderten die Arbeiter neue Lohnerhöhungen von .60 auf 8 bezw. 10„ pro Stunde. Die Arbeitgeber erklärten, zu dieſen außerordentlich hohen unerwarteten Forderungen keine Stellung nehmen zu können. Sie betonten nachdrücklich, daß ſchon bei den jetzigen Löhnen in nächſter Zeit mit ſtarken Einſchränkungen im Baugewerbe des Bergiſchen Lan⸗ des zu rechnen ſei, und daß durch eine den neuen Forderungen der Arbeiter ſich anpaſſende neue Erhöhung das Baugewerbe vollſtändig zum Erliegen kommen würde. Ein frecher Raubzug in der Amgebung Berlins. Berlin, 24. Mai.(W..) Ein frecher Raubzug wurde von einer Berliner Räuberbande in der Nacht zum Sonntag nach Paaren, einem Orte, der an der Straße von Veldern und Nauen liegt, ausgeführt. Sie drangen in das Gehöft des Ge⸗ meindevorſtehers ein, fielen über den alten Mann her, knebelten und feſſelten ihn und machten ſich dann an die Plünderung. Als die mit Piſtolen und Karabinern be⸗ waffneten Räuber im Dorfe erſchienen waren, hatten ſie er⸗ klärt, daß ſie die Avantgarde der Roten Armee ſeien; eine Kompagnie befände ſich bereits im Anmarſche nach Paaren. Als aufenig aus dem Tale Muſik zrtönte, die von einem Ver⸗ ein eines Nachbarortes herrührte, glaubte der Gemeindevor⸗ ſteher, die Kompagnie der Roten Armee rücke heran und es bliebe nichts anderes übrig, als den bewaffneten Haufen in ſein Haus einzulaſſen. Als die Räuber mit ihrer Beute ab⸗ ziehen wollten, wurde es im Dorfe lebendig. Die Räuber fuh⸗ ren mit dem Rufe: Straße freil los und eröffneten ein lebhaf⸗ tes Feuer auf die von allen Seiten herbeieilenden Dorfbewoh⸗ ner. Der Lehrer und ſechs beherzte Männer nahmen die Ver⸗ folgung auf. Als ſie die Räuber eingeholt hatten, fanden ſie nur noch zwei vor. Die übrigen waren in dem nahen Walde entkommen. Sie hatten 50 000„ in gemünztem Gelde ſowie Kleidungsſtücke und Lebensmittel erbeutet. Beſtimmungen über den Aufenthalt deutſcher Militärperſonen im beſetzten Gebiet. Koblenz, 24. Mai.(WB.) Der Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete teilt mit: Die Hohe Rhein⸗ landskommiſſion hat am 8. Mai eine Verordnung er⸗ laſſen, wonach für deutſche aktive Militärperſonen, Ange⸗ hörige der Sicherheitswehren und ſonſtiger militäriſcher Feld⸗ truppenteile beim Aufenthalt in den beſetzten Gebieten nicht geſtattet wird, militäriſche Uniformen oder ſonſtige weſentliche Teile der militäriſchen Ausrüſtung ſowie militä⸗ riſche Abzeichen zu tragen, es ſei denn, daß ſie eine be⸗ ſondere Erlaubnis der Rheinlandskommiſſion oder der Arneerbeen beſitzen. Die Verordung iſt am 15. Mai in Kraft getreten. „Reiſe-Anfall Deschanels. Paris, 24. Mai.(W..) Havas. Der Präſident Descha⸗ nel erlitt auf der Reiſe nach Montbriſon, wohin er ſich zur Enthüllung eines Denkmals für den gefallenen Flieger Sena⸗ tor Raymond begeben wollte, einen Unfall. Er fiel während der Fahrt auf ein Eiſenbahngleis. Die Verletzung iſt nicht ſchwer. Der Präſident wurde im Automobil nach Montargls gebracht. Paris, 25. Mai.(W..) Nach einer geſtern nachmittag ausgegebenen Nachricht über den Geſundheitszuſtand des Präſidenten Deschanel iſt dieſer im Geſicht und am linken Knie leicht verletzt. Sein Zuſtand gibt keinerlei Anlaß zur Beunruhigung. Kaiſer Karl im Oktober 1918 an — SMrSeSSSne2 7 rarn e nd nn el⸗ ei. ie⸗ 1 Dienstag, den 25. Mai 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(mittag ⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 222. Nus Stadt und Land. Die Pfingſtfeiertage baben uns herrliches Wetter gebr acht. Alle haben das mehr oder er intenſiv empfunden, ſodaß ſich dieſe Feſtſtellung A01 155 brigte. Aber wir müſſen unſerer Chroniſtenpflicht genügen. Man 5 ro lange zurückdenken müſſen, um in der Erinnerung auf Pfingſt⸗ ge zu ſtoßen, die in Bezug auf die Witterung ſo tadellos waren. Aic die Vortage verſprachen, haben die beiden Feſttage gehalten. Sommerwetter herrſchte. Die Temperatur bewegte 285 immer über 20 Gr. C. Am erſten Feiertag konnten abend⸗ noch f Grad abgeleſen werden. Da die Luft ziemlich bewegt war, machte 5 die intenſive Tätigkeit von Frau Sonne nicht in vollem Maße geltend. Zum Wandern war dieſer herrliche Tag wie geſchaffen. Der Vormittag des zweiten Feſttages ließ ſich nicht ſo gut wie ſein Vor⸗ günger an Der Himmel war ſehr bewölkt, ſodaß Peſſimiſten mit egen rechneten. Gegen Mittag aber hatte die Sonne wieder die erhand. Mit einem energiſchen Ruck ſchob ſie die Vorhänge zurück —95 ſtrahlte nunmehr wieder ſo intenſiv, daß man von drückender Schwüle ſprechen konnte. Dunkle Wolken, die am füdweſtlichen Hori⸗ Zont ſich zeigten, bekundeten Gewitterneigung. Aber es blieb bei der ſe hung. Als Frau Sonne nach mühevollem Feiertagsgeſchäft ſchla⸗ „gen ging, war noch kein Tropfen gefallen. Und ſo blieb es bis zum tigen Morgen, der bei völlig klarem Himmel wieder einen herr⸗ Tag verſprach. 15 Der Reiſeverkehr war bei ſolch ide em Ausflugswetter wieder enorm. Haupt⸗ und Nebenbahnen konnten den Rieſen⸗ Didrang bei weitem nicht bewältigen. Jeder Zug hat ſicher das befppelle und Dreifache der Zahl der Fahrgäſte in Friedenszeiten pefßrdert. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß in einen Güterwagen * eine ganz beſtimmte Anzahl von Kiſten und Säcken geht. Aber n einen Perſonenwagen gehen immer noch Leute, ſelbſt wenn man ſcho flüchtigem Hineinſchauen glaubt, daß die bekannte Stecknadel 0 n längſt nicht mehr zur Erde fallen kann. Es hat heftige Kämpfe 55 nur bei der Abfahrt ins Grüne, ſondern auch bei der 5 mreiſe abgeſetzt. Wer dieſe ſtrapaziöſen Unbequemlichkeiten nicht wird das nächſte Mal wieder dabei ſein. Gar mancher aber Wed ſich geſagt haben: Einmal und nicht wieder! und auf dieſe 8 eiſe die Gemeinde derer verſtärken, die auf einen Ausflug unter In⸗ alleruchnahme des Dampfroſſes an ſo herrlichen Feiertagen ein für verzichten, ſich pielmehr auf Schuſters Rappen und höchſten⸗ 5 Fdie Elektriſche verlaſſen. Wer unſern Rat befolgt und eine Ent⸗ deckungsreiſe in Mannheims nächſte Umgebung unternommen hat, ger wird uns beſtätigen können, daß hier der alte Satz mit vollem echt angewandt werden darf: Warum in die Ferne ſchweifen, ſieh, 75 Gute liegt ſo nah! Die ſtärkſte Zugkraft übten ſelbſtverſtändlich Volder Waldpark, Käfertalerwald, die Rennplatzwirtſchaft, wo echter Volksfeſtbetrieb herrſchte, und laft not leaſt der Friedrichspark Wich der ſich erfreulicherweiſe immer mehr zum Volksgarten ent⸗ wickelt. Schon zu den Nachmittagskonzerten herrſchte ein wahrer aſſenandrang. Und abends hätten die Anlagen noch einmal ſo es 1 5 Hen ern Direktor Henſel müſſen recht oft die Ohren geklungen boben, denn die Beſucher, die nur an Feiertagen in den Park kom⸗ e hatten nur Worte des Lobes über den vorbildlichen Juſtand 5 r Anlagen und über die herrliche Farbenſinfonie, die das Parterre or der Terraſſe ausſtrahlt. Die Stiefmütterchendeete beweiſen eine zerwunderungswürdige Lebensdauer. Wenn eine Blume verblüht iſt, „Alchließen ſich wieder drei andere. Prächtig nebmen ſich die diebfichbeete mit den neuroſa Blüten aus, die ebenſo üppig wie die Stiefmütterchen wuchern. Die Uhr an der Böſchung iſt diesmal dened ein anderes Kunſtwerk, ein dreitetliges Medaillon, erſetzt wor⸗ Ai, Aber nicht nur die mit erleſenem Geſchmack zur Schau geſtellten 2 inder der Göttin Flora riefen helles Entzücken hervor. Auch die Anftleriſchen Gaben fanden die wohlverdiente Anerkennung. Vier 5 al konzertierte Herr Kavellmeiſter Becker und ſedesmal bot die znermüdliche Kapelle Petermann ein abwechslungsreiches Frogramm, das wohl dem Maſſengeſchmack Konzeſſionen machte, —— aber auch Beſonderes ſpendete. Am erſten Feiertag be⸗ Sicherten die Konzertſängerin Frau Homann⸗Webau und ihr — te die Vortragsfolge. Bei dem einleitenden Lied der„Mignon“ zeicte ſich wieder ſo recht, daß die ungemein tragfähige Stimme Künſtlerin im Freien ſich beinahe noch ſieghafter durchzuſetzen bvermag, als im geſchloffenen Raum. Mit feinem Geſchmack, tiefer pfindung und trefflicher Nuancierung wurden„Drei Kränze“ und Habe Dank“ von G. H. Kimling vorgetragen, nicht minder„Die Haide“ und Trinklied, die Herr Kanellmeiſter Ho mann Webau „ganz hervorragend vertont hat. Mit zwei Tanzliedern von Gellert deurden die geſanglichen Gaben abgeſchloſſen. Der ſtarke Beifall, ſich dem Künſtlerpgar geſpendet wurde, hat wieder gezeigt, daß es ſd bei der Friedrichsparkgemeinde beſonders großen Sympatbien er⸗ ent; Herr Homann⸗Webau, der die Begleitung der Geſänge kkigierte, ſteuerte zum orcheſtralen Teil noch ſeine charakteriſch und tangſchön ausgeſtattete ſpaniſche Serenade bei. Am zweiten Feier⸗ — an dem der Andrang noch ſtärker als am erſten war, er⸗ ahlten nach hereinoebrochener Dunketheit die Weiherpartien mit Ar Sternwarte im Hintergrund abhwechſelnd rotem und arünem Gact. Wie wir noch erfahren— ſeſbſt haben wir uns nicht in das beetümmel zu ſtürzen gewagt, obwohl wir ſchon einen Puff vertragen iunnen— brachte der geſtrige Abend einen Rekordbeſuch. Bis weit n die kalte Gaſſe hinein ſtanden die Einlaßheiſchenden. Dabei wurde er Fehler begangen, daß gleichzeitig auch Leute hinausgelaſſen urden, was die Schnelligkeit des Einkritts nicht erhöhte. Die nor⸗ Sdh Sißgelegenheit reichte bei weitem nicht aus. Jeder verfüabare wurde aus dem Saale ins Freie geſchleppt. In der ſogen. Kaffeemühle ſaß man auf Tiſchen und Unzählige lagerten auf dem Raſen. Hoffentlich haben die Anlagen durch das wenig rückſichtsvolle Verhalten des Publikums nicht gelitten. Der Wechſelverkehr zwiſchen Stadt eind Land war ſo groß, daß ſelbſt am geſtrigen Nachmittag das Apollotheater ausverkauft war. Das Nationaltheater bot zwei ausverkaufte Feiertagsaufführungen, wirkliche Feſtvorſtellungen, von denen die empfänglichen Beſucher noch lange zehren werden. Den Auftakt der mancherlei Veranſtal⸗ tungen bildete das Pfingſtfeſt der„Afa“ am Samstag, über das wir noch berichten werden. 5 Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth über„Deutſchlands Zukunft.“ In der Zentrumsverſammlung im Nibelungenſaal ſtellte ſich zunächſt der hieſige Reichstagskandidat der Zentrumspartei, Ftnanzamtmann Dr. Mayer, vor. Er ſprach davon, daß die Reichs⸗ verfaſſung nicht in allen Einzelheiten den Wünſchen ſeiner Partei entſpräche, daß ſie aber den ſittlichen und religidſen Gütern wert⸗ vollen Schutz biete. Die Vereinheitlichung der Finanzverwaltung gewährleiſte erſtmals, den Beſitz in ein gerechtes Verhältnis zu den Laſten des Verbrauchs heranzuziehen. Seine Partei verurteile eine Diktatur von rechts oder links. In der republikaniſchen Staatsform liege die einzige Möglichkeit, die deutſche Reichseinheit zu erhalten. Das Zentrum ſei keine Klaſſenpartei, ſie trete ein für eine Beſſerſtellung des Arbeiterſtandes, für den Schutz der Geiſtes⸗ arbeit, die Hebung des Beamtenſtandes, die Steigerung der Produk⸗ tion in Landwirtſchaft, Handel und Induſtrie, für einen Ausgleich der Gegenſätze und ein Sichverſtehenwollen. Reichsfinanzminiſter Wirt h nahm in ſeinen einleitenden Worten Bezug auf die verſchobene Konferenz in Spa. Er glaubt nicht, daß der neue Reichstag eine weſentlich andere Politik treiben lann, als ſie 4 8 getrieben wurde. Die jetzige Regierung und Volksvertretung habe keine Popularitätshaſcherei getrieben, ſon⸗ dern Ziel und Leitſtern ihrer Politik ſei die Rettung des Volkes und Vaterlandes geweſen. Seine Wahlparole laute: Fortſetz⸗ ung der bisherigen Rettungspolitik im Reiche. Wenn unſere Miniſter im Juni in Spa ein neues Diktat entgegen⸗ nehmen ſollten, dann brauchten ſie ſchon gar nicht hingehen. Da⸗ rum ſeien doch nicht Millionen Menſchen verblutet, daß der Ge⸗ danke der Diktatur nochmals der Politik auf Jahre hinaus ſeinen Stempel aufdrücke. Es hieße die Politik des Säbels, die doch Schiffbruch gelitten habe, fortſetzen, wenn man heute in Deutſch⸗ land von einer Diktatur des Proletariats ſpreche. Das ſei das⸗ ſelbe Machtpringip. In England wiſſe man, daß der aſiatiſche Gedanke erwacht ſei und daß, wenn die große bolſchewiſtiſche Welle nach dem Weſten komme, ſie nicht bei Deukſchland halt mache. Er laube, daß der Gedanke einer Völkerverſtändigung in England und Italien lehendig geworden ſei. 3 Milliarden Mark hätten wir für die Ernährung in unſern Haushaltsplan bis 31. Juli eingeſetzt, nach dem heutigen Stand ſei mit etwa 5 Milliar⸗ den Mark zu rechnen. Unſere Felder ſtünden gut, aber wollten wir für ein weiteres Jahr unſere Ernährung ſi rſtellen, müßten wir an Getreide, Fett und Futtermitteln für etwa 3½ Milliaz⸗ den Goldmark, gleich 35 Milliarden Papiermark einführen. Es ſei tatſächlich ſo. daß ſich das deutſche Volk ſeit gerxaumer Zeit ſelbſt aufeſſe. Wenn nicht eine Steigerung der Produktion her⸗ beigeführt werden könne und in Spa wolle man als die erſte ſittliche Pflicht des Völkerbundes die anmelden, daß er für Deutſchlands Ernährung mitverantporklich ſei. Er als Reichsfinanzminiſter wolle ſich, ſoweit es ſeine Kräfte zu⸗ ließen, bemühen, dem armen, deutſchen Volke die Ketten des Welt⸗ kapitalismus zu erſparen. Es ſei der größte Fluch der europäi⸗ ſchen Politik geweſen, daß man das beſiegte Deutſchland noch über ein Jahr lang mit einer chineſiſchen Mauer umgeben habe. Hol⸗ land habe als erſter der neutralen Staaten uns einen namhaften Kredit eröffnet. Bezüglich des amerikaniſchen Kredits habe das Finanzminiſterium auch manches vorbereitet und er glaube, daß wenn einmal der Friedenszuſtand mit Amerika beſtehe, wir auch amerikaniſchen Kredit erhalten. Aber das ſeien Geſchäftskredite, Intereſſenkredite. Kämen wir in Deutſchland nicht zur Ruhe, dann habe Amerika kein Intereſſe an uns. Die neue deutſche Verfaſſung ſei aufgebaut und nichts dürfe uns von dem Treueid, den wir ihr geleiſtet, entbinden, auch keine rechte Revolution. Kleidung und Nahrung 1 beſchaffen, das ſei die erſte Aufgabe unſexer Regierung, und die Möglichkeit, ſie zu löſen, beſtünde ſo lange, als die Vernunft in Deutſchland regiere, Schwere Sorgen bedrückten ihn bezüglich der Beſchaffung der Mittel, die zur Führung des Reichshaushaltes nötig ſeien. Ver⸗ anſchlagt ſeien die Ausgaben mit 28 Milliarden Mark, die Einn⸗ nahmen mit 24,5 Milliarden Mark. Daß der Beſitz ſtart heran⸗ ezogen werden mußte, ſei ſelbſtverſtändlich, daran könne kein inanzminiſter vorbeigehen und im übrigen ſehe er das Opfer des Beſitzes als eine Chriſtenpflicht an. Die Betriebspberwaltung bei der werde einen Fehlbetrag von 14,5 Milliarden aufweiſen, bei der Poſt von über 1 Milliarde. Heute ſchon ſei ein Fehlbetrag von 32 Milliarden Mark zu überblicken und dabei ginge ein namhafter Teil der Steuern erſt gegen Ende des Rech⸗ nungsjahres ein. Die Schuld des deutſchen Reiches im Rechnungs⸗ jahre 1920%1 würde um etwa 50 Milliarden in die Höhe gehen. Die Steuerpolitik allein könne hier nicht helfen, die Finanzpolitit im Verein mit der Wirtſchaftspolitik müſſe die We e bewältigen ſuchen. Der Gedanke des Staatsbankrotts ſchleiche hie und da einmal herum, das ſei aber der ſinnloſeſte Gedanke, der je geboren wurde. Unſer Zinſendienſt verſchlinge volle 18 Mill. Mark für Schulden aus Anlaß des Krieges, aber man ſolle doch einmal bedenken, wer die Kriegsanleihen gezeichnet hat: Spar⸗ und Kreditkaſſen, Genoſſenſchaften, Verſicherungsanſtalten uſw. Ein Staatsbankrott würde gleichbedeutend ſein mit einem Volks⸗ bankrott. Unſere ſchwebenden Schulden wüchſen lawinenhaft an, ſie vermehrten ſich pro Monat um rund 5 Milliarden Mark, alſo um einen Betrag, den der ſchwerſte Kriegsmonat kaum erfordert habe. Der neuzuſammentretende Reichstag wird ſich als eine ſeiner erſten Aufgaben mit der Frage der Abwicklung der Schulden zu befaſſen haben. Solche Rieſenprobleme könne keine Partei allein löſen, die könne nur bezwungen werden in gemein⸗ amer Arbeit aller, die wirklich guten Willens ſeien, das aterland zu retten. Der Sozialiſierungsgedanke werde entſchie⸗ den auf dem Boden des Eiſenbahn⸗ und Poſtweſens und da lägen die Verhältniſſe ſo, daß einmal die Notwendigkeit eintreten könnte, dieſen Betrieben mit amerikaniſch. Kapital aufhelfen zu müſſen. Er ſagte»könnte“ ſo—— er an dem Poſten des Reichsfinanz⸗ miniſters ſtehe, wolle er Deutſchland das erſparen. Für Wieder⸗ tmachung und Wiederaufbau, für die Auslandsdeutſchen und Entſchädigungen an die Vertriebenen uſw. müßten wir die Summe von 70—100 Milliarden Mark aufbringen. Das ſeien Aufgaben, mit denen ſich auf Generationen hinaus nicht nur Deutſchland, Peſtent auch die Welt beſchäftigen müſſe. Er ſtehe da nicht als eſſimiſt und Verzweifelter, ſondern als Aufbauender, der an eine Rettung Deutſchlands glaube. An die Vorträge ſchloß ſich eine Diskuſſion, die ſich in den üblichen Bahnen der Wahlverſamm⸗ lungen bewegte. pp Proteſt des Jremdenverkehrsverbandes gegen die Einſchränkung des Fremdenverkehrs in Baden. Der Badiſche Fremdenverkehrsverband hielt am Dienstag in Baden⸗Baden unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten. Handels⸗ kammer⸗Vizepräſidenten Leopold Kölſch⸗Karlsruhe, eine erwei terte Ausſchußſitzung ab. Auf der reichhaltigen Tages⸗ ordnung befanden ſich Gegenſtände, die eine lebhafte, aber von ſeltener Einmütigkeit getragene Ausſprache mit ſich brachten. Im Vordergrund der Beratungen ſtand die Lebensmittelver⸗ ſorgung der Fremden und die Regelung des Frem⸗ denverkehrs während der Sommerreiſezeit 1920. Alle Anweſenden, die ſich aus Angehörigen aller Parteien zuſam⸗ menſetzten und aus allen Landesteilen zuſammengekommen waren, erhoben lebhaften Proteſt gegen den von der Regierung bisher und auch jetzt eingenommenen Standpunkt in der Löſung dieſer für das Wirtſchaftsleben unſeres Landes und nicht zuletzt des ganzen Reiches wichtigen Frage. Es wurde ausgeführt, nicht nur die Erpolungs⸗ bedürftigen und Kranken würden durch die neue Regelung ſchwer betroffen, ſondern auch die geſamte Fremdeninduſtrie und ihre nach kauſenden zählenden Angeſtellten und Arbeiter. Die Ausſprache führte zu folgender einſtimmia gefaßter Entſchließung, die auf e Wege dem Miniſterium des Innern übermittelt wurde: 7 8 68 Der in Baden⸗Baden tagende erweiterte Ausſchuß erhebt lebhaften Proteſt gegen die Stellungnahme der Regierung in der Frage der Einſchränkung des Fremdenverkehrs. Durch die von der Regierung beabſichtigte Beſchränkung der Freigabe des Frem⸗ denverkehrs auf einen Monat wird die Fremdeninduſtrie eine Schädigung erfahren, die von unabſehbaren wirtſchaftlichen Folgen begleitet ſein und zweiſelsohne zum völligen Ruin der geſamten Fremdeninduſtrie führen wird. In der Ausſprache wurde mit beſonderem Nachdruck bemängelt, daß die Regierung es unterlaſſe, für eine allgemeine Aufklärung be⸗ ſonders der Arbeikerkreiſe über die Wichtigkeit des Fremdenverkehrs zu ſorgen. Aus den Ausführungen aller erſchienenen Vertreter war zu eninehmen, daß die von Arbeiterkreiſen gegen die Fremden an verſchiedenen Orten unternommenen Schritte vielfach in Verken⸗ nung der Bedeutung des Fremdenverkehrs geſchehen ſind und es wurde feſtgeſtellt, daß in den einzelnen Orten durch Zuſammen⸗ arbeiten der Arbeiterorganiſationen und der Kur⸗ und Gemeinde⸗ verwaltungen eine alle Teile befriedigende Löſung der Fremden⸗ frage gefunden wurde.* Die Regelung des Fremdenverkehrs. Auch dieſes Jahr wurde die Unterbindung jeglichen Fremden⸗ verkehrs mit Rückſicht auf die Ernährungslage nachdröcklichſt ver⸗ langt. Die einheimiſche Bevölkerung befürchtet durch die Anweſen⸗ heit von Perſonen, die teilmeiſe nur der Erholung oder des Ver⸗ gnügens halber zugegen ſind, in ihren an und für ſich ſchon knappen Verſorgungsteilen und in ihren Verſorgungsmöglichkeiten beeintrö⸗ch⸗ tigt zu werden. Demgegenüber darf, ſo ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“ amtlich, nicht überſehen werden, daß die Exrhaltung unſerer Fremdeninduſtrie, in deren Betrieben große Werte feſt⸗ gelegt ſind, und in der tauſende von Angeſtellte Beſchäftigung finden, eine gebieteriſche wirtſchaftliche Notwendigkeit iſt und daß mit der eigentlichen Fremdeninduſtrie die Exiſtenz vieler Gewerbe; treibender und Angeſtellter des Landes auf das engſte verknapft iſt. Hinzu kommt, daß die Enthehrungen und Anſtrenaungen der Kriegsjahre und die durch die politiſchen Ereigniſſe hervorgerufenen Aufregungen die körperliche Widerſtandskraft weiter Volkskreiſe dermaßen angegriffen haben, daß aus dringenden Gründen des öffentlichen Intereſſes Heilbäder, Kur⸗ und Erholungsplätze nicht nur den wirklich Kranken, ſondern auch den Erholungsbedürftigen zu⸗ gänglich bleiben müſſen. Die Verſorgung der Fremden erfolgt nicht aus den für die anſäſſigen Verbraucher vorgeſehenen Bedarfs⸗ anteilen. Das Hamſtern durch die Wirte iſt dieſes Jahr weniger zu befürchten da ſich zahlreiche Gaſthöfe uſw. rechtgeitig mit nicht rationierten oder teuexen Auslandslebensmitteln eingedeckt haben und da Fiſche, Wild, Geflügel, Obſt und Gemüſe ſowie teilweiſe die Das Kino und die volksverwirrung. de Unſere Zeit iſt ausgefüllt vom Entſcheidungskampf zwiſchen n Befitzloſen und den Beſitzenden, der den allgemeinen Ausgleich dum Ziele hat, ſo daß es zuletzt weder Reiche noch Arme geben ſoll, ondern jeder ſein angemeſſenes Auskommen hat. So ſehr man — unteren Ständen den Aufftieg gönnen kann, ſo darf doch nicht wieglen werden, daß bloßer materieller Aufſtieg noch lange keine Eir iche Beſſerung bedeutet. Dabei müfſen noch ganz andere uflüſſe geltend gemacht werden. f Es iſt eigentümlich zu beobachten, was für verkehrte An⸗ lebten über das Leben und Treiben der Reichen in weiten Arbeiter⸗ Geiſen herrſchen. Man glaubt vielfach, daß der Kapitaliſt ſein eld lediglich deswegen anhäufe, um einen ausgiebigeren Lebens⸗ gab zu haben. Es mag ſein, daß der reiche Mann im Evan⸗ Wum heute noch manchen Geſinnungsgenoſſen hot. Aber dieſe — in der Minderzahl. Es gibt Tauſende von Reichen, die nur Vzwegen Kapitalien ſammeln, um damit um ſo produktiver gum Pelsswobl beizutragen. Sind ihre Mittel zwar der Form nach debatbeſit, ſo dermehren ſie doch den Nationalreichtum, der unſer voutſches Volk in den Stand ſetzte, durch fünf Jahre einer Welt aus, Jeinden zu widerſtehen. Es gibt ungezählte Reiche mit ſtart Sgeprägtem Verantwortlichkeitsgefühl wegen der in ihren Hän⸗ den befindlichen Rittel, ſo daß ſie davon nur den edelſten Ge⸗ brauch machen. 0 Woher aber die grundverkehrten Anſchauungen bei den Maſſen? lc gewiſſe Schuld haben gewiſſe Tendenzromane, die grundſätz⸗ Wa den Reichen als ſchlecht, habgierig und genußſüchtig darſtellen, Widrend der Arme gut, brav und edel iſt. Noch nachdeiliger aber ird das moderne Kino, das in der Gegenwart zu einer Art 50 Großmacht geworden iſt und für Millionen die tägliche Unter⸗ galtung bedeutet. Statt erzieheriſch auf die Maſſen zu wirzen und bed heben, hat es ſich in ſträflicher Nachgiebigkeit ihren Wünſchen 8 unen angepaßt und tiſcht derg gelüſtet. 6 Was iſt doch mit den Jahren aus dem harmloſen ausländiſchen chalte geworden, der einſt in einem leerſtehenden Laden oder in mit. ahrmarktsbude für einen Nickel anſpruchsloſe Zuſchauer N. leinen Mätzchen ergötzte. Einige Jahre lang folgte ein buntes eunnummerprogramm mit Zeitbildern, Reiſebeſchreibungen, kebernſtücken und Burlesken, bis der Dektektivroman als Abläſung — uf gewann der eigentliche Kinoroman die weiße nwand, um Abend für Abend mit ſeinen Spannungen und Un⸗ Döslichkerten zu füllen. Was alles bekommt man da zu ſehen? Idde menſchliche Geſellſchaft erſcheint faſt nur in Zerrbildern. Der n lenrat, der Fabrikbeſizer, der Großkaufmann ſind Leute, ee umeen Weden Gehen, der Adelige ader Ottieier dem Publikum auf, wonach ſein * N fader Hohlkopf oder Wüſtling, die Dame der Geſellſchaft eine alberne Kokette oder geile Vettel. Frauenehre iſt für Geld käuflich. Allenfalls gilt der Mann aus dem Volke, der die Bravheit und Tüchtigkeit berkörpert. Was für ein Unheil haben die ſogenannten Aufklärungsfilm gezeitigt, von denen die meiſten nichts anderes als pornographiſcher Unterricht ſind. Es ſieht beinahe aus, als ob der Leib der menſchlichen Geſellſchaft aus lauter Eiterbeulen be⸗ ſtünde. Und dieſe Bilder werden Abend für Abend einem wenig urteilsfähigen Publikum eingehämmert. Man hat auch nach der Zenſur l aber ſchwerlich wird ſie das Uebel an der Wurzel faſſen. a kann die Kinokunſt ſich nur ſelber helfen. Es gibt in Deutſchland nicht weniger als 3000 Lichtbildbühnen, die von 248 Filmfabriken verſorgt werden. Möchten doch Filmſchriftſteller auf den Plan treten, um etwas Gutes, Edles und Schönes zu ſchaffen. Nicht die Launen der Maſſen darf beſtimmend ſein, ſondern die Kunſt muß ſelber die Führung in die Hand nehmen. Gibt es doch ſo pieles Schöne in der Geſchichte, was der Darſtellung wert iſt. Es muß nach den höchſten Zielen gehen. Wenn das Kino ſich auf⸗ rafft und dahin ſtrebt, ſo kann es aus einem Volksverderber zu einem Volksbildner werden, der Irrtümer aufklärt, die Gegenſätze berſöhnt und der Wahrheit Bahn bricht. Durch ein Wirken in dieſem Sinne wird es unendlichen Segen ſchaffen und an ſeinem Teile mit beitragen gum Wiederaufbau unſeres Volkes und Vaterlandes. . „Strauß ppielt! Der ſpielende Kapellmeiſter iſt aus unſerem Konzertſaal ſo gut wie verſchwunden. Wir treffen ihn noch bei der ſogenannten Zigeunerkapelle und beim Kaffechausorcheſter. Will man ihm auch im Konzeriſaal begeg⸗ nen, muß man die Wege der Tradition wandeln. Da wird einem aller⸗ dings manches offenbar, was uns durch die durchgeiſtigte Leitung der Orcheſter, die wir zu hören gewohnt ſind, gar nicht mehr zum Bewußtſein kommt: Daß gute Muſik auch noch etwas anderes als Kunſt allein iſt, und daß nicht nur ſymphoniſche Arbeit im klaſſiſchen Sinne gute Muſik iſt. Walzer und Operettenweiſen darunter zu zählen, erſcheint einſeitig urteilenden Köpfen verpönt. Damals, als dieſe Muſik noch jung war, ſtanden die Menſchen geiſtig noch nicht ſo hoch! Wie es in und um uns aber eigentlich ausſieht, das fühlen wir erſt, wenn jene„leichte“ Muſik uns ſo geboten wird, wie ſie einſt geſchrjeben wurde, aus dem geſunden Geſühl überſchüſſiger Freude heraus, einzig aus dem Rhythmusgefühl, aus dem heute ſobiel Weſens gemacht wird, weil wir verlernt haben, Natürliches natürlich zu empfinden. 2 In der Familie Strauß hat ſich der pieen Kapellmeiſter vererbt; ſortgeerbt jene glückliche Sonderbegabung, die auf die Sied⸗ und Tanz⸗ weiſen von gefällſger Sinnlichkeit eingeſtellt iſt. Wenn es zur Urgroßvater⸗ und Großvaterzeit in Wien hieß:„Strauß ſpieltl“, ſo haftete dieſen Worten ein Klang von unwiderſtehlichem Klang an. Und keinerlei falſche Vorſtel⸗ i ein lung war damit verbunden. Man wußte, in der Mitte vor den Streichern und Bläſern ſtand Johann Strauß, in der Nechten, hoch erhoben den Fiedelbogen, mit der Linken die Geige in die Hüfte ſtemmend. Und nur wenn es das Letzte aus dem Orcheſter und dem Vortragsſtück herauszuholen galt, hob ſich die Geige unters Kinn, und am leicht geneigten Haupt vorüber zog der Bogen ſeine Rhythmenkurven. 7 Und wenn heute der letzte aus der Familie Johann Strauß das Pdium betritt, dann meint man, die Zeit ſei ſtehengeblieben. Gebannt hängen die Blicke an der ſchlanken Geſtalt, die ſich ganz in den Rhyihmus der Weiſen zu ſchmiegen weiß, die ſie anführt, und den Ohren geht fein Ton verloren und bleibt kein Klang unverſtanden. So war es auch dies⸗ mal wieder, am 1. Abend. 9217 1 1 der Gaſtkonzerte, die Johann Strau„der frühere Hoſballmuſtk⸗ direktor aus Wien, mit dem jungen Pfälziſchen Landes⸗Sik⸗ fonie⸗Orcheſter im Nibelungenſaal veranſtaltet. In drei Teit umfaßte die Vortragsfolge die„Operette von einſt und 8 H“ und wies die Namen Suppé, Strauß. Offenbach, Millöcer, omner, Lehär, Jeſſel,? und Kalmän auf. Es war eine wahre Luſt, die Sliſe Künſtler von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen und die Gefolgſchaft zu beobachten, die ſie dem Wiener Meiſter mit ſichtlicher Begeifterung leiſteteten, einem Manne, der nicht nur den großen Namen, ſondern auch das künſtleriſche ſeerbt hat. Das reichhaltige Programm wurde empo entrollt, ohne nennenswerte Pauſen, außer zwiſchen den einzelnen großen Abteilungen. Zweimal erſchien auch das bekiebte Mitglied des Nativnaltheaters, Frau Irene Eden, auf dem Podium und ſang, ſtürmiſch aupplaudiert, den Coloratur⸗Walzer„Die Romantiker“ von J. Lomner und die„Frühlingsſtinrmen“ von Strauß. Mit einem Galopp, einem Strauß⸗Walzer und dem Radetzky⸗Marſch, zeig⸗ ten ſich Dirigent und Orcheſter für den toſenden Beifall der Beſucher er⸗ kenntlich, die den Nibelungenſaal jedoch nicht bis auf den letztet Platz füllten. J Der Geſamteindruck war der gleiche auch am 82851 2. Abend. S Gleich nach den erſten paar Takten ſchlich ſich die graue Frau Sorge zur Tür hinaus, und unter dem flotten Marſchtempo von Beduarz Marſch⸗ lied„Schönau, du mein Paradies“ war alles vergeſſen: Wahlkaripf, Lebensmittelnot, vergeſſen waren Streit und Haß, und es ſaßen in dem güt beſetzten Nibelungen aal ganz andere Menſchen, froh⸗freudige und ſorglos⸗ heitere. 7 Strauß dirigierte das Pfälziſche Sinfonie Orcheſter, diri⸗ bien Wiener Art und riß das Publikum mit ſich fort. Walzermelo⸗ ien wechſelten mit Operettenliedern, nur Heiteres, Freudiges und Leicht⸗ deſchwingteshörte man. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eigne Kompoſitionen am beſten gelangen. Hier fühlte man Schöpfergeiſt und Komponiſtenfreude. Frau Irene Eden, unſere beliebte Sängerin, verlieh dem Abend beſonderen eiz. In ihrem Singen war etwas Blüßendes, Gliterndes, Mondänes und mit ſpileriſcher Leichtigkeit entfaltete Ae die prachtpollſten Kopftöne. Es war etwas Trillerndes, Jubilierendes, Befreiendes. Unnütz iſt es über ausgezeichnte Atemführung und glänzende Stimmtechnik, dochentwickelte Vortragskultur und goldklare Tongebung zu reden, da alle Welt ihr zu⸗ jubelte und in allem Beiſall ungeteilte Frende herrſchte über ihr Singen. Gewiſſen ſeiner Vorfahren in echt altöſterreichiſchem Srrr . Seile. Nr. 222. MNanuuheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Dienstag, den 25. Mai 1920. Eier frei gegeben ſind. Ferner iſt zu berückſichtigen, daß wöhrend des Krieges eine ganze Reihe von Betrieben eingegangen iſt. Bei dieſer Sachlage konnte die völlige Ausſchaltung jeden Fremdenver⸗ kehrs nicht in Frage kommen. Es galt vielmehr einen Ausgleich zwiſchen den durch die Ernährungslage bedingten Rückſichten einer⸗ ſeits und den Intereſſen der Fremdeninduſtrie und der Erholungs⸗ bedürftigkeit weiter Volkskreiſe andererſeiis herbeizuführen. Nach eingehenden Beratungen mit allen an der Löſung der ffrage inter⸗ eſſierten Kreiſen und im Benehmen mit den übrigen füddeutſchen Staaten wurde der Fremdenverkehr für das laufende Fremden⸗ verſorgungsjahr wie folgt geregelt: Für Baden⸗Baden und Badenweiler wird im Be⸗ nehmen mit den Ortsbehörden eine Sonderregelung erfolgen. Für die Heilbäder: Dürrheim,. Rappenau, Donaueſchingen, St. Blaſien, ſowie für anerkannte Luftkurorte und Erholungs⸗ plätze bedürfen ortsfremde Perſonen für den Aufenthalt vor dem 1. Auguſt und nach dem 1. September 1920 der vorgängigen ſchrift⸗ lichen Genehmigung des Konm.⸗Verbandsborſihen den auf Vorlage eines amts ärztlichen Zeugniſtes hin. In der Zeit vom 1. Auguſt bis 1. September 1920 wird der Aufenthalt in den genannten 4 Heilbädern bis zur Dauer von 3 Wochen frei gegeben. Füir längeren Aufenthalt iſt wiederum Einzelzulaſſung erforderlich. Für die anerkannten Luftkurorte und Erholungsplötze bedarf es in der Zeit vom 1. Auguſt bis 1. September 1920 bei einem Aufenthalt bis zu 3 Wochen lediglich der vorgängigen Genehmiguna des Kommunal⸗ verbandsvorſitzenden, nicht aber der Vorlage eines amtsärztlichen Zeugniſſes. Für die Städte Heidelbarg, Freiburg, Konſtanz unter⸗ liegt ſofort bis auf weiteres und für die übrigen nicht unter die abengenannten Kategorien fallenden Orte des Landes nur in der Zeit vom 1. Juli bis 1. September 1920 ein Aufentpalt von 7 Tagen keinerlei Beſchränkung. Im übrigen iſt für dieſe Orte lediglich ein Aufenthalt von 3 Tagen freigegeben. Unbeſchränkt iſt der Aufenthalt für die in Heilanſtalten, Sanatorien uſw. untergebrachten Kranken und deren natwendiage Begleſter bel Uebernahme gewiſſer Verpflichtungen durch den Leiter der Anſtalt, ferner für Fremde, die in eigenen Wohnungen oder aus beruflichen Gründen ſſch an einem Orte aufhalten, für Militärperſonen und öffentliche Beamte mit einer Beſcheinigma der vorgeſetzten Behörde über Erho⸗ i für Stadtkinder, Mitglieder b. Krankenkaſſen uſw. PBei Bekanntgabe der Regelung des diesjährigen Fremdenverkehrs wurde mit beſonderem Nachdruck darauf bingewieſen, daß die zur Bekämpfung des Schleichhandels und des Hamſter⸗Uun⸗ weſens erlaſſenen Vorſchriften mit aller Schärfe durchgeführt werden müſſen. Stadtrabbiner Dr. Moritz Steckelmacher 7. Eine gern geſehene und beliebte Perſönlichkelt wurde am erſten Pfingſtfeiertage von langem und ſchwerem Leiden erlöſt: Herr trabbiner Dr. Morißz Steckelmacher, der ſeit dem Jahre 1880 in hieſiger Stadt tätig war und ſegensreich wirkte. Sein Heimgang bedeutet vor allem für ſeine Glaubensgenoſſen einen ſchweren Verluſt; aber auch bei der übrigen Bürgerſchaft ruft ſein Hinſcheiden lebhafte Anteilnahme hernor. Der Verſtorbene, der ein Alter von 69 Jahren erreichte, ſuchte in Bad Dürkheim vergeblich Erholung von ſeinem Leiden. Ueber den Lebensgang des Verſtor⸗ benen iſt folgendes mitzuteilen: Dr. Moritz Steckelmacher wurde am 25. Juni 1851 in Boskowitz(Mähren) geboren. Nach Abſolvierung ſeiner weltlichen und theologiſchen Studien in Preßburg, Budapeſt und Breslau wirkte er bis zum Jahre 1880 in Hamburg als Rab⸗ biner und kam dann noch in demſelben Jahre als Stadtrabbiner nach Mannheim. Hier wurde ihm ſehr bald das Amt des Konferenz⸗ rabbiners übertragen, wie er auch ſeit dem Jahre 1889 als Mit⸗ glied der Religionskonferenz des badiſchen Oberrats der Iſraeliten tätig war. Während ſeiner bald 40jährigen Tätigkeit in hieſiger Stadt hatte er ſich infolge ſeiner Liebenswürdigkeit und ſeines ge⸗ winnenden Weſens einen großen Freundeskreis erworben, der nun trauernd an ſeiner Bahe ſteht. Der Heimgegangene hatte auch al⸗ Schriftſteller einen ſehr geachteten Namen. Es erſchienen nicht nur eine Reihe Bücher non ihm, ſondern auch eine große Anzahl von Arxtikeln und Aufſätzen in Fachzeitſchriften. Sein Andenken wird ſtets in Ehren gehalten werden. Quãter-Speiſung. on der Geſchäftsſtelle für Auslandshilfe erfahren wir, daß die für die Quäker⸗Speiſung der Schul⸗ und Klein⸗Kin ⸗ der beſtimmten Lebensmittel inzwiſchen eingetroffen ſind, große Mengen Schmalz, Kakao, Zucker, Milch, Reis, Mehl, Erbſen und Bohnen. Die Speiſung der Schultinder foll am 4. Juni beginnen. Es werden nur von den Schulärzten ausgeſuchte unterernährte und krünkliche Kinder zugelaſſen, im gaunden 3000. Auf ausdrücklichen Wunſch der Quäker ſoll pro Mahlzeit und Kind zur Deckung der hohen Unkoſten ein Betrag von 20 Pfg. erhoben werden. Die zuge⸗ laſſenen Kinder erhalten in der Schule nach Zahlung von 5„ eine die zum Empfang der Mahlzeiten für einen Monat be⸗ rechtigt. * In den Nuheſtand perſetzt wurden Rechnungsrat Adolf Rei⸗ ter in Karlsruhe und Rektor Auguſt Schüßler an der Volks⸗ ſchule in Villingen auf Anſuchen. 7 Allgemeinverbindlichkeitserklärung des Mantelabkommens vom 7. November 1919. Gemäߧ 2 der Verordnung vom 23. De⸗ zember 1918 iſt das Mantelabkommen für allgemein verbindlich er⸗ klärt worden. Die allgemeine Verbindlichkeit beginnt mit dem 13. März 1920. Dadurch werden alle Firmen, für die keine beſon⸗ deren Fachverbände gelten, verpflichtet, ihre Angeſtellten nach dem Mantelabkommen zu bezahlen. Auskunft erteilt der Gewerkſchafts⸗ bund der Angeſtellten, M 6, 13.(Siehe Angeige.) * 50fähriges Militärjubilaum. Generalleutnant Dieter Freiherr Röder pon Ddiersburg in Nieder⸗Erlenbach in Heſſen feierte am Dannerstag ſein 50fähriges Militärſubiläum. Am 8. April 1851 geboren, trat er am 20. Mat 1870 in das Leibgarde⸗ Inf.⸗Regt. Nr. 115(1. Großh. Heſſ.) in Darmſtadt ein, in dem er am 25. An 1870 zum Offizier befördert, ſich in Frankreich das Großh. Heſſ. Militärverdienſtkreuz erwarb. 1893 zum Major befördert, wurde er kurz darauf als Bataillonskommandeur in das Leibg.⸗Inf.⸗ Regt.(1. Großh. Heſſ.) in Darmſtadt verſetzt. 1906 als Generalmafor um Kommandeur der 25. Inf.⸗Brigade in Münſter ernannt, trat er 7907 in den Ruheſtand über. Im Kriege war er Kommandeur der ſtellvertretenden 36. Inf.⸗Brig. in Raſtatt und erhielt als ſolcher 1916 den Charakter als Generalleutnant. „70. Geburtstag. Kommerzienrat Theodor Bergmann, der Beſitzer der hekannten„Bergmannſchen Induſtriewerke in Gagge⸗ na u, feierte am 23. Mai ſeinen 70. Geburtstag. Vor 41 Jahken kam er als Teilhaber der Maſchinenfabrik nach Gaggenau, die durch ihn einen ſolchen Aufſchwung nahm, daß ſie in die Aktiengeſellſchaft „Eiſenwerke Gaggenau“ umgewandelt wurde. Im Jahre 1894 grün⸗ dete Bergmann eine eigene Fabrik, die u. a. auch die Stollcerg⸗ Automaten herſtellte. Dann verlegte ſich ſein raſtloſer Erfindergeiſt auf die Lonftruttien von Motorwagen und es entſtand die„Sſid⸗ deutſche Automobilfabrik“(heute Benzwerke). Weiter konſtruierte Bergmann Repetiexwaffen und namentlich Maſchinengewehre, die von der Filiale in Bühl hergeſtellt wurden. Auch die elektriſche eeee für Gaggenau und Ottenau iſt von ihm erbaut worden. Das der fülbernen Hochzelt begeht am heutigen Dienstag ſtner mit ſeiner Ehefrau Johanna,—— ſtraße 110 wohnhaft. Vereinsnachrichten. 4 Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtelllen, Ortzverband Mannheim, ladet ſeine Betriebsratsmitglieder ſu einer Verſammlung auf morgen Mittwoch Abend, nach dem Reſtaurant „Reichskangler“, S 6. 20 ein. Rechtsanwalt Dr. R. Marck ſpricht über:„Bilanzweſen für Betriebsräte.“(Weiteres Anzeige.) „Gaſino Neckarau. Zum erſten mal nach dem Kriege veranſtalteie die Stebergsſell ft„Faſino“ am letzten Samstag im Saal zum„Lamm“ wieder ihren alljährlichen Familienabend in altge⸗ wohnſer Weiſe, Außerordentlich zahlreicher Beſuch erzengte eine gehöbene Stimmung. Ein„Kaffeekränzchen“, von den Schweſtern“ der Geſellſchaft dargeboten, ktrug viel zur bei. Den Verdienſten der Schwe⸗ ſtern wurde in der Begrüßungsrede des Vorſitzenden, Herrn Baumeiſter Franz Steber auch in gebührender Weiſe gedacht. Muſikvorträge einer Abteilun der Neckarauer Feuerwehrlapelle, insbeſondere ein herrliches lötenſolo des Herrn Wage, ſowie komiſche Darbietungen des Mann⸗ heimer Humoriſten Meier verſchönten den Abend. Herr Valentin Stephan doaſtete in längerer, humorvoller Rede auf das fernere Wohl⸗ ergehen der„Caſinobrüder und Schweſtern“ Bei einem gemütlichen Tänzchen verrannen ſchnell die Stunden des gllen Teilnehmern wohl 5 lange in angenehmer Erinnerung bleibenden ſchönen Abends. Bürgerausſchuß Schwetzingen. Schwetzingen, 21. Mai. Mürgermeiſter die Sitzung um 8 Uhr in Anweſenheit von 56 Mitgliedern. Die Tagesorpnung um⸗ faßte 7 Verhandlungsgegenſtände. Zunächſt wurden die von den Gemeindeverordneten Prof. Buck und Zigarrenmacher Georg Schnabel vorgebrachten Gründe zum Austritt aus dem Kolleri um vor geſetzlich abgelaufener Dienſtpflicht für erheblich erachtet. Der zweite Punkt der Tagesorbnung be⸗ traf den Verkauf der Reithalle. Nach dem Fxiedensver⸗ trag kommt wetzingen als Garniſon nicht mehr in Frage In⸗ folgedeſſen wird die don der Gemeinde im Jahre 1897 erſtellte And von der Heeresverwaltung gepachtete Reithalle für dieſe Ver⸗ waltung entbehrlich. Die Gemeinde Rohrbach hat die Reithalle 5 Preiſe bon 60 100 M. erworben. Der Verkauf wurde ohue Debatte einſtimmig genehmigt. Die Erwerbung von drei Wie ſen⸗ en ücken für die Gemeinde zum Preiſe von 6950 Mark wurde zugeſtimmt. Der Gaspreis mußte mit Rückſicht auf die weitere Stei⸗ gerung der Aedee ab 1. April 1920 auf Mk. 150 pro bem erhöht werden. Der Bürgerausſchuß gab dazu, nachdem rück⸗ wirkende Erhebung beanſtandet, ferner die Inſtandhaltung der Straßenlaternen und die unregelmäßige Beleuchtung der Bahn⸗ unterführung bemängelt war, ſeine 1 Die weiteren Gegenſtände der Tagesordnung: rheb ur der Waſſer⸗ inſe vom Hauseigentümer bezw. Vermieter ſtatt vom Mieter ſowie eine Satzungsänderung der ſtädt Sparkaſſe (Hinterlegung aller inländiſchen Wertpapiere) fanden die Geneh⸗ migung des Kollegiums. Die weitere gemeinderätliche Vorkage: Abbau der Mädchenbürgerſchule, rief eine lebhafte Auseinanderſetzung hervor. Der Abbau der Schule ſoll in der Weiſe erfolgen, daß die jetzt noch geführte.,.,., 7. und 8. Klaſſe weitergeführk wird, während die Einführung der 9. und Klaſſe bis zum Schluß der 8 Klaſſe weitergeführt wird, während die Einführung der 9. und 10. Klaſſe unterbleibt. Die Vorlage wurde ſchließlich nach Gegen und Fürſprache mit Stimmenmehr⸗ heit angenommen. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Auch Hagemann? Seit Samstag wird davon geſprochen, daß unſer Nationaltheater auch ſeinen Intendanten, Dr. Karl Hagemann, verlieren ſoll. Und zwar wird Wiesbaden als die nächſte Stufe ſeiner künſtleriſchen Ziele genannt. Soviel iſt ſicher, daß Dr. Hagemann, deſſen Mannheimer Vertrag noch zwei Jahre läuft, mit der preußiſchen Regierung bereits in Verhandlungen ſteht. Von der Orgel und ihren Meiſtern. Zu dem, im Auftrag des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege durch Arno Landmann, Karl Eberts und vier Soliſten zu veranſtaltenden gemeinverſtänd⸗ lichen Vortragskurs ſind noch etwa 200 Teilnehmerkarten für alle 4 Abende verfügbar, die, wie im Anzeigenteil bereits mitge⸗ teilt wurde, am Dienstag und Mittwoch im Raſengarten zum Verkauf gelangen. Zur Beteiligung an dieſem Kurs ſind vorzugs⸗ weiſe jene Beſucher der Polksſinfonlekonzerte eingeladen, die es ver⸗ abſäumt haben öoder* in der Lage waren, ſich durch Organiſa⸗ tionen, Verbände aſc lätze vormerken zu laſſen. Es empfiehlt 75— ſie jedoch raſche Inanſpruchnahme des Verkaufs am Pfingſt⸗ enstag. Liederabend Wilhelm Jenten— Elfriede Müller— Wilhelm Jurtwängler findet nicht, wie in einer Vornotiz irrtümlich angezeigt am 1. Juli, ſondern bereits am 1. Juni im Muſenſaal ſtatt. Wilhelm Fenten wird an dem Abend die geiſtlichen Lieder von Beethoven und die vier ernſten Geſänge von Brahms zu Gehör bringen. Ez wird ein beſonderer Genuß ſein, die Lieder von dieſem Sänger zu hören, deſſen vorbildliche Ausdrucksfähigkeit ſtets rühmlichſt hervor⸗ gehoben wird. Daß Wilhelm Furtwängler die Begleitung der Lie⸗ der hat, wird in allen Kreiſen lebhafteſtes Intereſſe erwecken. Abſchiedsabend im Nibelungenſaal. Die Künſtler, die mit dem Ende dieſer Saiſon aus dem Verbande des Nationaltheaters leider ausſcheiden, werden ſich in einer gemeinſamen Veranſtaltung am Samstag den 12. Juni im Nihelungenſaal vom Mannheimer Publikum verabſchieden Der Verluſt, der die Mannheimer Bühne trifft, rückt deutlich vor unſere Augen, wenn wir die Namen nach⸗ ſtehend nennen, die dieſer Abend vereinigt: Wilhelm Furtwängler, Hugo Birkigt, Max Sinzheimer, Walther Günther⸗Braun, Heinrich Tiemer, Lore Buſch, Max Grünberg, Friß Odemar, Dr. Frißz Wendhauſen. Zu den Abſchlednehmenden geſellt ſich als Mitwir⸗ kende Elſe Tuſchkau. Dresòͤner Theater. Der König. Drama in 10 Bildern von Hannas Zohſt. dem— gailt Hanns ſt als einer der ſtärkſten un eutendſten Dramatiker. Urauffüßrung ſeines neueſten darin. P Die der Mathematik an der Freiburger Ein Drama von großem Format, das viele geprieſene Gegenwarts⸗ dramen uüberdauern wird. Ich wüßte kein Drama der letzten Jahre 1 nennen, das ſo tief die Tragik eines Höhenſuchers, eine⸗ enſchen auf dem Königsthron erfaßt und in einer geſiättigten, packenden Handlung und einer glutvollen Sprache aufleben läßt. Er liebäugelt nicht mit der Mode, übermodern zu ſein: er hricht mit der Tradition der üblichen Akteinteilung. Zehn Bilder führen uns ins heiße, brodelnde Leben. Die Szene verdunkelt ſich, erliſcht, der Zuſchauer wird in den Lebensausſchnitt aus einem Königs⸗ ſchickſal, in das Denken und Fühlen der dichteriſchen, heiß lohenden Intuition hineingeſtellt, webt und lebt mit den Geſtalten, iſt Mit⸗ geſtalter, nicht gehorſamer, geknebelter Nachempfinder. Alle Bilder verhindet die einheitliche dramatiſche Linie, die am Schluſſe ſich zu ſteiler Höhe erheht. Kein Drama im alten Sinne. und doch iſt das Ganze von ſelten innerer Geſchloſſenheit und dramatiſcher Wucht. Unerbittlich ſteuert der junge, tatendurſtige König, der über alle Traditionen ſich hinwegſetzt und nur ſeinen auten Willen und den Augenhlick Gebieter ſein läßt, dem Abgrund zu. Er macht das Volk mit ſeiner Liebe begehrlich, unerſättlich, ungerecht. Es ſieht in ſeiner Güte, Willkür, Laune, Machtproben, Ueberhebung: der Sternenlanger beugt ſich der Wahrheit des Wortes, das ihm der kluge Arzt entgegenhält. „Wer an das Volk glaubt, den züchtigt das Volk, Wer das Volk aber züchtigt, an den glaubt es.“ Der junge König tritt ſeine Himmelfahrt an, ſchön in ſeinem Erkennen und Schmerz. Ein Gegenwartsdrama? Der Dichter lächelt. Zeitlos iſt das Drama über den Sucher Menſch. Er ver⸗ legt es in die Zeit der Legenden oder des Rokoko. Perſonae dramatis: Dder König, Menſchen und Leute. Die Regie ver⸗ zichtet auf Inſzenierungsmühen, um der Liebe willen, die auf das Wort und das innere Tempo der Szenenfolge bedacht iſt. Kein⸗ Nebenrollen! Nur wenn jedes Wort ſeeliſch getragen wird, erſteht jener Tumult taumelnder Verzückung, aus der heraus. um deret⸗ willen es wuchsl. So ſchreibt der Dichter ſelbſt das Geleitwort. Ein Programm? Mich dünkt, Werk und Aufführung 7 11 in der Oede der letßten Jahre ſchon eine Er⸗ üllung. Die Bühnenbilder von Hans Palſteund Adolf Linnebach weg⸗ weiſend, einfſach und ſchön. Die Darſtellung von innerer Geſchloſ⸗ ſenheit. Walter Iltz als König voll heißen Lebens. Paul Wiecke, der neue Schauſpieldirektor, führte ſelbſt die Regie. Heil ſolchem verheißungsvollen Anfang. Der Dichter wurde am Schluſſe mit ſeinen getreuen Helfern ungezählte Male gerufen. 2 Johannes Reichelt. Hochſchulnacheichten. Geh. Hofrat Prof. Dr. Stickelberger, der ſeit 1879 als Lehrer a 85 drei Monaten Gefängnis und 1000 M. Univerſität wirkt, vollendete am Dienstag ſein 70. Jahr. 5 2 255 i Außerhalb der Tagesordnung fand noch über die hieſige eine längere Ausſprache ſtatt, da die Stadtgemeinde den Gedaaken erwägt, den Regiebetrieb aufzuheben und die Kühe an Landwirte mit Lieferungsverpflichtung abgu⸗ geben. Das Ergebnis der Ausſprache war Geſtheatug an dem Grundſatz, daß mit Rückſicht auf die Zunahme der Tuberkuloſe die Milchverſorgung unter allen Umſtänden geſichert ſein müſſe⸗ Schluß der Sitzung um 10 Uhr. N ommunales. & Karlsruhe, 24. Mai. Der Stadrat hat beſchloſſen, die Gas⸗ preiſe erneut von bisher 96 5* auf.35 Mk. und für elektriſches Licht von bisher.10 Mk. auf 3 Mk, zu erhöhen. Des weiteren iſt der Stabtrat von den Reichswirtſchaftsſtellen davor gewarnt worden, augen⸗ blicklich an den Bau neuer Straßenbahnlinien heranzutreten, da die Herſtellung von Straßenbahnſchienen in ſo geringem Umfang ge⸗ ſchieht, daß es kaum möglich iſt, die beſtehenden Sinien zu unterhalten. sHeidelberg, 20, Mai. Der Stadtrat will beim Bürger⸗ 2 einen Kredit von 90 000 M. beantragen zur Unter⸗ hr 10 von Heidelberger Kinder auf dem Lande. Er ernannte eine Kommiſſion, die weitere Beſchäftigung für die Notſtandsarbeiter ermitteln ſoll, und erklärte ſich mit der Anwendung des Fene e Gehaltstarifs auf die Lehrer einverſtanden. swürtige Kranke ſollen von jetzt ab nur noch in die ſtädtiſchen Epidemiebaracken aufgenommen werden, wenn genügend Platz vorhanden iſt und die Wohngemein⸗ den für die vollen Koſten aufkommen. ) Pforzheim, 22. Mai. Der Stadtrat hat beſchloſſen, bei der Regierung und beim Reichswirtſchaftsamt in Berlin Ne die Zuweifung von Einmachzucker in größeren Mengen an die rmeladefabriken, wodurch die Bevölkerung geſchädigt werde, ſpruch zu erheben. ANus dem TZande. Heldelberg, 24. Mai. Die Eheleute Bahnwärter Michael 59 er feierten am Samstag in beſter Geſundheit im Kreiſe ihrer Kinder und 18 Enkel das goldene Hochzeitsfeſt. Herr Zuber hatte jahrzehntelang den Poſten des Bahnwarts am Klingen⸗ for⸗Bahnübergang inne. * Achern, 21. Maf. Etwa 40 Arbeiter des enwerkes nah⸗ men auf dem hieſigen Bahnhof einen Wagen Steinkohlen in Peſitz, der ſchon einige Tage ohne Ausweispapier dort ſtand. Die Kohlen wurden dem ſchon ſeit Tagen wegen Kohlenmangels ſtill⸗ ſtehenden Fabrikbetrieb Zagrt 2 Aippeuheim b. Lahr, 24. Mai. Unter dem Pibaen Rind⸗ viehbeſtand hat ein großes Sterben eingeſetzt. Die Krankheit, die zuerſt wie die Maul⸗ und Klauenſeuche auftritt, verläuft aber viel bösartiger; die Tiere* nach den erſten Anzeichen zu⸗ 1 ſammen und können vlelfach nicht mehr notgeſchlachtet werden. Auch aus anderen Orten wird lt.„Lahr. Ztg.“ ähnliches berichtet. In 20 1 Württembergs tritt die fürchtertiche Krankheit ebenfalls auf. *Heimſtetten bei Meßkirch, 24. Mai. Durch eine in ihrer Ent⸗ ſtehung noch unbekannte Exploſion iſt das Wohnhaus der Fa⸗ milie Z. Unger vollſtändig zertrümmert worden. Die ſechs⸗ köpfige Familie, die gerade beim Mittagseſſen ſaß, wurde unter den Trümmern begraben. Der ſchnell herbeigeeilten Nachbar⸗ ſchaft und Feuerwehr gelang es aber, alle ſechs Perſonen retten. ie haben zum Teil ſchwere Verletzungen am Kopf, beſonders an den Augen, davongetragen. Donqaueſchingen, 24. Mal. Eine beſtlaliſche Tat hal die ledige Dienſtmagd Nußberger aus Welzen, die in Unadingen im Dienſt ſtand, begangen. Sie hatte einem Kinde das Leben geſchenkt und verſuchte es gleich nach der Geburt zu erwürgen. Als ihr da⸗ nicht gelang, ſchnitt ſie dem Kind mit einem Meſſer den Kopf und die Aermchen ab, um die Leiche in eine Schachtel packen zu können. *ftonſtanz, 24. Mai. Eine Geſellſchaft von Platinſchwinb⸗ lern konnte von der Kriminalpolizei vor einigen Tagen dingfeſt Taige werden. Die Beteiligten wollten Platin nach der Schweiz bringen und hatten dafür bereits ihre Abnehmer gefunden. Man wurde aber auf das Treiben aufmerkſam und nahm eine Haus⸗ ſuchung vor, die zu Tage förderte, daß das angebliche Platin aus einem Bleiklotz beſtand. Verhaftet wurden bisher der Steinhauer Friedr. Merz, der Schloſſer Aug. Münzen aus Friedrichshafen, Segelmacher Karl Ladewig aus Flensburg, der frühere Schutzmann und Bäcker Alb. Böhler aus Unterlenzkirch, Putzfrau Anna Schau⸗ mann aus Frickingen, Eiſenbahnarbeiter Aug. Mayer aus Steinen⸗ ſtadt und Kaufmann Willy Wyler aus Oberendingen(Kt. Aargau). Einer der Teilnehmer, ein weiterer Schweizer, ſoll rechtzeitig nach der Schweiz entkommen ſein. Pfalz, Hheſſen und Umgebung. i Neuſtadt a. Hdt., 24. Mai. Der Neuſtadter Polizei iſt es gelungen, die Verüber des großen Zuckerdiebſtahls im Lager des Kom⸗ munalverbandes zu ermitteln und feſtzunehmen. Es ſind dies der Zementierer Johannes Martin u. ſein jugendlicher Sohn, dann der Fuhr⸗ mann Joh, Hauswirth und die Eliſe Pletſch geſchiedene Frau Zeiſer. Es handelt ſich um Zucker von einem Waggon, welcher der Firma Benedie ſer beſchlagnahmt worden war.— Der Hausmeiſter der Firma Wayß und rehtag, Georg Volkert, welcher wegen Beteiligung an dem großen Kupfer⸗ und Kliſchee⸗Diebſtahl ſich im Unterſuchungsgefängnis aufgehängt 12 7 wieder abgeſchnitten worden war, iſt nunmehr an den Folgen geſtorben. p. Neunkirchen, 24. Mai. Nach einer Meldung der„Neunkirchener Volkszeitung“ wurde der Lokomotivführer Bonner von hier, der belgiſche Truppen zu befördern hatte, verhaftet. Als Grund ſeiner Verhaftung wurde ihm von dem betr. Offizier erklärt, er— den Zug ſo gefahren, als ob er glaube, daß die Belgier Schweine ſeien. 82 8 ſein Fahren eien vier Belgier verwundet worden. Nachdem ſämtliche Eiſenbahnange⸗ ſtellten von Saarbrücken bis Kirn ſich geweigert hatten, noch irgend einen Truppentransport zu fahren, wurde Bonner nach etwa zwei Stunden wieder aus der Haft entla Ueber den Vorgang ſelbſt erfährt das Blatt, daß von dem 82 Achſen ſtarken Zuge 16 der— Achſen leer efahren wurden. Das vom Zugführer wiederholt gegebene Bremsſignal ei vom ine ſel anſcheinend überhört worden, ödoß der Zugführer mit Maſchine ſelbſt habe bremſen müſſen. Hierbei ſtießen die Wagen zu⸗ 88 und vier Belgier leichte Verletzungen erlitten zu haben⸗ ie„Neunk. Volkszeitung“ knüpft an die Schilderung des Vorfalls die Frage, wie es komme, daß ſich belgiſches Militär auf dem freien Boden des Saargebietes befinde. Gerichts zeitung. p. Landau i. Pfalz, 20. Mai. Der Fuhrmann Georg Beck in Landau wurde, weil er der eines franzöſiſchen Offi⸗ ziers, Aeſte aus dem Wege zu räumen, nicht nachkam, vom fran⸗ zöſiſchen 15 ericht zu 8 Tagen Gefängnis verurteilt. Die urſprüngliche Strafe lautete auf 1 Monat.— Der Weinhänd⸗ ler Max Wolf in Edenkoben nahm ohne Erlaubnis der franzöfi⸗ ſchec ehörde in ſeinem dſf eine bauliche Veränderung vor, urch die eine franzöſiſche Offiztersfamilie einen Wohnraum ein⸗ büßte. Er wurde zu 1000 M. Geldſtrafe verurteilt.— Der Land⸗ wirt Hch. Schmikt von Haftelhof(Amt Schweigen) hatte auf ſeinem Speicher ein deutſches Militärgewehr und Maſchinenge⸗ wehrmunition, die nach ſeiner Ausſage von durchziehenden deut⸗ chen Truppen dort liegen blieben. Durch Krankheit ſei er an der lieferung verhindert worden. Das Gericht beließ es bei der von der erſten— 5 aus Heldſtrafe von 1000 M.— Im Bahnhof Schifferſtadt 12 te der Kaufmann Joſef Rebhan von Ludwigshafen in einem Wagenabteil mit ezug auf die darin be⸗ findlichen franzöſiſchen Soldaten geäußert:„Da ſollte man eine Handgranate dazwiſchen werfen, damit ſie ſpringen“. Seine Be⸗ rufung hatte den Erfolg, daß die erſtinſtanzlich gegen ihn ausge⸗ prochene 8 1000 von 4 Monaten Gefängnis in eine ſolche von 40 agen und 1000. M. Geldſtrafe umgewandelt wurde. p Saarbrücken, 21. Mai. Das Wuchergericht verhandelte Morr eine gewiſſe Olga Krämer, die aus Mannheim mit 2710 ark deutſchem Silbergeld gekommen und am hieſigen Hauptbahn⸗ — vor ihrer Fahrt nach Straßburg abgefaßt worden war. Die ngeklagte iſt trotz verſchiedener Aufforderungen zur Verhandlung nicht e—8 worauf das Gericht auf die Einziehung der von ihr als Sicherheit bei ihrer Entlaſſung aus der Unterſuchungshaft eingezahlten 20 000 M. erkannte.— Silberſchieber, denen aber einem gewiſſen Grad der Entſchuldigungs⸗ und Milderung er Not zur Seite ſteht, wurden in der Perſon des Schloſſers Abr, Ronsk Reiſenden Pinches Weinrieb zu Monaten Geſängnis FCCTEEC 4 eſige die eben as⸗ gen⸗ ten, ge⸗ der⸗ e r⸗ e m ien SAR 7 SRe oeißacen Känün. AfpAtak daeAkr Aegr NAn Hestnd. ben 28. Mal 1020. Maunheimer General · Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) 5. Seite. Nu 228. — Handel und industrie. eee 55 Gegen die Ausfuhrabgabe. Eine Anfrage an die Regierung. Der Abs. Dr. Hugo hat an die Resierung folgende An- krage gerichtet: Die Reichsregierung hat dutch Verordnung die Erhebung Jon Ausfuhrabgaben ab 10. Mai in Kraft gesetzt. Die Aus- hrabgaben sollen eine Sonderbesteuerung aus den sich durch den Tiefstand der deutschen Valuta ergebenden Unter- Schied zwischen Inlandspreis und Weltmarktpreis datstellen. e durch Verordnung vom 2t. April festgesetzten Ausfuhr- abgaben werden aber nicht nur auf den Sogenannten Ex⸗ ortsewinn beschränkt. sondęrn ohne Rücksicht darapf. ob ein solcher vorhanden ist, auf den Sesamten Betrag der us fuhrmenge. Nur sind aber auch die sogenannten Exportgewinne durch die Steigerung der Valuta fast vollständig fortgefallen. Dazu hat weiterhin eine Steigerung der inländischen Gestehungs⸗ kosten, besonders an Materialien. Löhnen und Frachten die inlanckschen Warenpreise in den wichtissten auf die Auskuhr angewiesenen Wirtschaftszweigen nicht nur eine Anpassung. zondern sogar eine Ueberschreitung der Weltmarktpreise ge- bracht. Tufolge dieser Entwicklung ist die Erhebung von Ausſuhrabgaben gar nicht mehr durchführbar. Sie wirkt viel; mehr wie eine Ausfuhrsperre und führt dadurch Arbeits⸗ stochung und Arbeiterentlassungen herbei. „Die Mirtschaft befindet sich ohnehin infolge des veràn- derten Verhältnisses ddes Inlandsmarktes zum Weltmarkte in ner schweren Krise, deren Beseitigung die unbedingte örderung dr Ausfuhtf verlangt. Jeder weitere Tag der Va- lutasteigerung und der Sleichzeitigen Ausfuhrbehinderung dureh Ausfuhrabgaben vermehrt die Unmöglichkeit, deutsche aren auf den Weltmarkt zu bringen. Ich frage an, ob die Reichstregierung bereit ist, unter der obwaltenden Wirtschaftskrise dem dringenden Bedäürf- nis des Exportmarktes entsprechend die vorläufige erordnung über die Erhebung von Ausfuhrabgaben unver- züglich außer Kraft zu setzen. Ich begnüge mich mit sehriftlicher Antwort. Protest des Eisen- und Stahlwaren- Industriebundes Elberfeld. Elberfeld, 28. Mai. In einer Eingabe des Eisen- und Stahlwaren-Industriebundes Elberfeld an das Reichswirt- Schaftsministerium wird gleichfalls gegen die Erhebung der DSzialen Ausfuhrahgabe protestiert. Die Eingabe ist Uberaus eingehend begründet und schließt mit dem Ersuchen um Außerkraftsetzung der Ausfuhrabgabe. Eine Grenze für Lohnforderungen. W. Berlin, 25. Mai.(Drahtb.) Die Vereinigung der eutschen Ar beitgeberverbände hat in ihrer Aueschufssitzung am 20. NMai in eingehender Aussprache die Fesamte Wirtschaftslage Deutschlands erörtert. Sie halt es für ihre dringende Pflicht, den ernsten Mahn- duf an sämtliche ihr angeschlossenen Arbeitgseberverbände zu rtiehten, jede neue Erhöhung der Löhne und Gehälter abzulehnen. Die Preise der deutschen Erzeugnisse haben die Weltmarktpreise ungefähr erreicht. berschritten. Schon heute stockt überall der Absatz. Eive abermalige Steigerung der Gestehungskosten durch weiteres Anschwellen der Löhne und Gehälter und die daraus folgende neue Verteuerung der Preise muß zur K à. tastrophe führen und damit unabsehbares Hend über alle Kreise des dentschen Volkes, nicht zuletzt der Arbeit- nehmer bringen. Den Arbeitnehmern seibst ist auenh mit der teinen Steigerung der Löhne und Gehälter zugegebenermaßen nicht gedient. Ihnen wie der ganzen deutschen Wirtschaft n nur geholfen werden durch vermehrte und ver- billigte Produktion, die allein und durch sich eine Se der Preise bewirken kann. Die Lage des badischen Arbeitsmarktes. „ Na. Auch in der Berichtswoche vom.—9. Mai ds. Js. hat due Turückhaltung im Wirtschaftsleben einen weiteren ückgans der Beschäftigungsmöglieckkeiten Verursacht. Die Zahl der Kurzarbeiter ist stark in die öhe gegangen, während dleienige der völlig Erwerbs- losen von 4801 auf 4646 zurückgegangen ist. Vor allem sind es wieder die Bijouterie- und Holzindustrien, die dureh den zehlechten Geschäftsgang gezwungen sind, mit verkürzter Ar- deitszeit zu arboiten. 12 In der Landwirtschaft hält die Nachfrage nach geschul- ten Arbeitskräften an, in der Metall- und Maschinenindustrie ist eine besondere Zurückhaltung in der Neueinstellung von Arbeitskräften zu bemerken, die Holzindustrie sucht trotz er ungünstigen Lage noch Facharbeiter aller Art, das Bau- Sewerbe fordert vor allem Glaser, Maurer und Zimmerleute an, im Handelsgewetbe ist eine weitere günstige Nachfrage zu sobachten und das Gast- und Schankwirtschaftsgewerbe, zo- Wie die sonstige Lohnwirtschaft benötigen nach wie vor jede ert von Hausmödchen in großer Zahl. Ein Ausgleich konnte dis zetzt nicht geschaffen werden. Infolge Kohlenmangels und Mangels an Auf⸗ ragen wurden wieder eine größere Anzahl von Schließun- Fen und Einschränkungen vorgenommen. Ein Teil der zur ntlassung gekommenen Arbeitskräfte konnte inzwischen Meder anderweitig untergebracht werden: in den meisten Be- leben aber wird mit verkürzter Arbeitszeit gear- eitet und die davon betroffene Zahl an Männern und Frauen deläuft sich auf ungefähr 700. Die Bijouterieindustrie des Be- Zirks Pforzheim ärbeitete am Montag und Dienstag der Be- richtswoche nicht. Von der Einschränkung wurden etwa 20 000 Personen betroffen. Die Wiedereröffnung des Betriebes wurde in der Z ell⸗ atoffabrik Mannheim— Waldhof vorgenommen, e nunmehr wieder voll arbeitet. Für die Einstellung kommen 1600 Arbeiter in Betracht. „ Erwerbslosenunterstützung wurden in der Berichtswoche 237904 ausbezahlt, für Arbeitszeitveræürzung 67 325. Wayss& Freytag.-., Neustadt a. H. . In FErgünzung der bereits mitgeteilten Abschlufziffern für das Jahr 1919.—20(i. Februar 1919 bis 31. Januar 1020) sei aus dm Geschäftsbericht jolgendes mitgeteilt: Unter den Folgeerschei- pungen des verlorenen Krieges hatte der Betrieb stark zu leiden. Der. Bedarf an Baustoffen konnte nur sehmt schwer gedecict wer · den. Bie Ausftihrungsziffern des Voriahres sind nicht erreicht Forcden. Das Gewinnergebnis in Höhe von M. 3 262 020 ist dem- emig hinter demſenigen des Vorjahres von M. 3 568 448 zu- Heben. Von dem Gewinn werden nach Abschreibungen n 918 801., darunter für Abschreibung Tlotel Astoria, Pe- dend g M. 500 000, und anderweitiger Zuweisungen 1025 Divi- beträgt M. 381 037. Die Generalunkosten haben eine Erhöhung um rund Mark 0514 ertahren, die in der Steigerung der OGehüker und allge meinen Unkosten, Steuern etc. ihre Begründung ſindet. Auf den Aulagekonten ist ein Zugang von M. 716 774 zu werzeichnen, du de eroßen beim Rückzug unserer Truppen zu Verlust geratenen den und Werlezeugbestände zu hohen Preisen ersetzt werden Rasten. Weitere ngen stehen im neuen Gesehnftsſahr Wofür erhebliche Beträge erforderlich werden. Abe Das ergentinische Geschzit hat für das Jahr 1918—10 seinen Auß vorgelegt. Der in diesem und den übrigen Kriegeſahr doen., in ddg Oertes- und hetesLedrandg ag- Schwierigkeiten im verflossenen Jahr befriedi zum Teil bereits zur Verteilung vorgeschlagen. Der Vortrag auf neue Nech- nommen worden. Das Jahr 1919—20 wird nach den Berichten der Niederlassung einen kleinen Verlust bringen, dem eine ge- machte Rückstellung gegenüberstent. Ueber das xussische Bau- geschäft und das Hotel Astoria in Petersburg fellt jedwede Nachricht. Die öòsterreichische Niedlertassung hat trotz groger gearbeitet. Die unter Führung der Gesellschaft gegründete Eisenbetonschiffhau- .-G. in Hamburg hat wiederum unt einem größeren Veriust ab- geschlossen, da lolmende Aufträge nicht vorlagen. Sie hat im Noveniber v. J. den Auftrag auf einen Seeleichter von 1200 f erhalten, der im laufenden Jahr ausgeführt wird. Laut Gewiun und Nerlustrechgung beträgt der Betriebsgewinn 52 Mill. M.(.8 Mill.), die allgenteinen Unkosten 233 Mill.(,5 Mill..), die Abechreibungen, wie er- wännt, 918 891 M.(1,63 Mill..). In der Bilanz sind gegen · über dem Vorjahr wesentlich verändert Werkzeuge und Oeräte (Wert 1. Febr. 1920) im Betrage von 475 000 M.(. V. Schrieben auf 1.), Hol ist bewertet mit 747 Or M.(ö. V. A741 M) Baustoffe 389 Mill. M. i V. 22 Min). Zu beiden Konten bemerkt der Bericht, daß sie vorsichtig bewertet Siucl. Die an Bauten stehen mit 3,2 Mill. M. ,36 Min..) zu Buch, die e eg Bel en sind veränctert auf 12,40 Mill. M. gegeni. 15,6 Min. infolge des geringeren Umsatres. über betragen bei unveräudert 8 Mill. M. Aktienkapital und erheblichen Nü cke Bank unck laufenden Verbindlichkeiten 13,125 Min. M.(148 Min.). Wirtschaffinlche Rundschau. Devisenmarkt. Die fremden Devisen sind heute früh, wie uns mitgeteiſt wird, weiterhin stark rückgängig, da von den Auslands-⸗ märkten wesentlich hõöhere Marknotierungen gemeldet werden. So lautet die Devise Holland 1470, Brüssel 302, Lon- don 186 Newyork 401, Paris 30g, Schweiz 720, Spanien 670. Was jat Wucher? Folgender Schriftwechsel aus der Zeitschrift der Drogen- handler bildet einen wertvollen Beitrag zur Frage der Preis- bemessuns. Ein Drogist in Cuxhafen hat an den Reichsver wertungs- minister folgendermaßen geschrieben:„Ich gestatte mir die hökliche Anfrage, ob Ihnen bekannt ist, daß die Zweigstelle Withelmshaven des Reichsverwertunssamtes Verbandstoffe aus Marinebeständen zu Wucherpreisen ver⸗ kauft? Heute werden mir z. B. quadratische Verbandtücher, die von der Marine 1914 für.285& das Stück eingekauft sind. tär.50 1 wiederverkauft. Mit der Bezahlung der Rechnung werde ich solange warten, bis ich entsprechende Antwort von Ihnen erhalte.“ Hierau fist folgende Antwort eingegangen:„Das Reichs- verwertungsamt, Refer at San., besitzt das dortige Schreiben und teilt Ihnen mit, daß die Zweigstelle des Reichsverwere tungsamtes Wühelmshaven den Verkau fnac hden von hier gegebenen Richtlinien vormimmt. Das Reichsverwertungsamt legt beim Verkauf nicht die Beschaffungskosten zugrunde, sondern die heutigen Marktpreise.“ Hier wird also offen ausgesprochen ,daß Reichsbehörden bei der Preisbemessung sich an die Tagesmarktpreise halten, während der Kaufmann immer noch verpflichtet ist, seine Gestehungskosten zugrunde zu legen. Was ist nun Wucherk Quod licet joyri * Herabsetzung der Goldzölle. Der Reichstfinanzminister hat das Aufgeld für die Zahlung der Tölle in Gold, welches seit der Wiedereinführung urverändert 900 Proz. betrug mit Wir⸗ kung vom 28. ds. Mis. ab bis auf weiteres auf 700/ fest- gesetzt. Gründung einer„Meage des Deutschen Ostens“ in Königs- berg i. Pr. Man schreibt uns: Königsberg muß der Mittel- punkt des Handels für Ostpreusen und die Nachbarländer bleiben und werden. Zur Erreichung dieses Zieles wird vom 18. bis 20. August im Königsberger Tiergarten eine Messe des Deutschen Ostens veranstaltet. r. Volkbank Zweibrücken. Der Umsatz stieg af 387 626 363 Mark. Das Gewinn- und Veriustkonto schließt nut 66 800 M. Reingewinn ab, wovon eine Dividende von 65 verteilt wird. Schlusse dges Geschäftsſahres betrug der Mitgliederstand 656 nossen. Württembergische Metallwarenfabrik.-G. Geislingen. Von der Oeneratversammlung wurde die Kapitalverdoppelung auf M. 13.50 Mill. beschlossen. Die neuen Aktien, die ab 1. Januar 1920 dividendenberechtigt sind, sollen den alten Aktionkren 2u 100%% angeboten werden. Aus der pfälsischen Industrie. Die Drahtstiftenfabrik Roth, Heck u. Schwinn im Zweibrücker Vorort Ixheim, die 1843 gegründet und 1907 in eine G. m. b. H. mit 750 000 4 Kapital umgewandelt wurde, das bereits am Ende des ersten Geschäfitsjahres auf 900 o00 1 erhöht worden ist, setzte das Stammkapital erneut um 300 O000& hinauf, das nunmehr 2 Millionen beträgt.— Mit 380 000 4 Kapital trat in Hom- burs ferner die Firma Liguawerke und mit 48 o0M die Firma Karl. Kuntz in Tätiskeit; beide Unternehmen betreiben den Holzhandel. An- und Verkauf sowie die Bearbeitung von Hölzern aller Art; Geschäftsführer der erstgenannten Pirma ist Glashüttenbesitzer Wagner(St. Ingbert), der zweiten Holz- handler Kuntz(Honiburg). Mülheimer Bergwerksverein. Für das abgelaufene Jahr 1919 zeiste die Gesellschaft einen Betriebsgewinn von 3,8 Mill. 4 (2664 Mill. 0. Abschreibungen erfordern 181 Mill. (L, 24 Mill.). Aus dem verbleibenden Reingewinn einschl. Vortrag wird, eine Pividede von 11% gegen 10% im Vorjahre in Vorschlag gebracht, während 235 000(243 o00) 1 neu vorgetragen werden. Die Bruttoförderung betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 8af oo0 t gegen.08 Mill. t im Vorjahre. Es ist dies die niedrigste Förderungszahl seit Bestehen der Gesellschaft. Schicht, die im Juni 1914.95 t betrug, wird für 1919 durch- schnittlich mit.67 t und für die ersten drei Monate des Jah- res 1920 mit.62..64 und 0,62 t angegeben. In der Bilanz erscheinen Debitoren mit 14.31 Mill.&(9, 16 Mifl.), Kreditoren mit 7,92 Mill.„.11 Mill. H. Deutsche PDampfschiffahrtsgesellschaft Kosmos in Hamburg. Wie sich in der letzten Ceneralversammlung, die über die Aus- gabe von 1,5 Mill. 1 47% iger Vorzugsaktien mit achtfachem Stimmrecht Beschluß faßte, herausgestellt hatte, ist ein großer Teil der Aktien in den Besitz von zwei Gruppen fest überge- gangen. Es ist infolgedessen in der gestrigen außerordent- liehen Generalversammlung der abermalige Antrag zur Aus- gabe von Aktien zur Vermeidung von Ueberfremdung zurück- gezogen worden. Als Vertreter der neuen Aktiengruppe wurde Direktor Goldschmidt von der Nationalbank für Deutschland und Landrat Gerlach als Generalbevollmächtig- ter der Fürst Henkel von Donnersmark-Verwaltung in den Aufsichtsrat neu gewählt. Waren und Märkte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 28. Mai. Wie immer vor den Pfingatfeier- tagen, 80 hielt man auch in der abgelaufenen Berichtswoche mit Einkäufen zurück. Nur Hafer, der seit 8 Tagen sich ariwzets bewente. bette lehhefteren Marbt.. Breiee sindl sett unserem Die Leistung pro Mann und Hara dei ungen am letzten Samstag bewegten sich zwischen 168—170 Mark, während die uns bekannt gewordenen bis jetzt bezahlten höchsten Tagespreisen sich auf etwa 167—168 4 per Zentner atellten. Nürnberger Hopfenmarkt. b. Nürnberg, 28. Mai. Die Signatur der abgelaufenen Woche ist ein vollkommen geschäftsloser Markt. Stimmung und Preise sind unverändert. Auf dem Auslandsmarkte besonders in Frankreich sind badische, württembergische und bayerische Hopfen der letzten Ernte noch bis 1250 Frs. bewertet, während die einheimische Ware nur 750—800 Frs. kostet.— Das Wachstum der Hepfenpflanze ist gut. Fachliferatur. Erbschaltssteuergesetz,. In Reclams Universal⸗ Rübliothek erschien: Nr. 6083/5084. Erbschaftssteuergesetz tür das Deutsche Reich vom 10. September 1919 nebst den Ausführunssbestimmungen. Textausgabe mit kurzen Anmer- kungen und Sachregister. Ein Merkblatt zum Reichsausgleichsgesetz. Die Aus- legung des Friedensvertrases und die Eingſiederung des Reichsausgleichsgesetzes in diese schwierige Materie stellt ein mühsames Studium dar, die ein vom Hansa-Bund herausgegebenes Merkblatt erleichtern zoll. — 22— Der franzöſiſche Bolſchafter beim Batikan. Paris, 24. Mai.(W..) Laut„Echo de Paris“ wird Gabriel Hanotaux zum franzöfſiſchen Botſchaf⸗ ter beim Batikan ernannt werden. Die Ausſtände in Frankreich. Paris, 24. Mai.(W..) Havas. Die Kommiſſion der Eiſenbahner beſchloß, den Streik weiter„ ren. Er ſoll dieſelben Ziele verfolgen und dieſelben Forde⸗ rungen ſtellen, die zu Beginn aufgeſtellt wurden. Praſidentenwechſel in der ungariſchen Friedensdelegation. Budapeſt. 24. Mal.(W..) Havas. Graf Apponpi hat 7 Demiſſion als Präſident der ent* ensdelegation Er wird durch Pro⸗ E 9 wskl als Vorſitzender der ungariſchen Friedensdelegation erſetzt. Paris, 24. Mai.(W..) Nach einer Hapasmeldung be⸗ chloſſen die Bergarbeiter in Cranſac und Becazepville, en Ausſtand ſo lange fortzuſetzen, bis alle entlaſſe⸗ nen Arbeiter wieder eingeſtellt ſind, oder bis das Verſprechen gegeben wird, daß keine Entlaſſungen mehr erfolgen. m. Köln, 25. Mai.(Priv. Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Paris: Der Botſchafterrat hat beſchloſſen, daß der Ertrag des von der deutſchen Regierung zerſtörten Kriegs⸗ materials der Wiedergutmachungskaſſe zufallen müſſe. Büchertiſch. „Der junge Deutſche“. Blätier für Baumeiſtergedanken zum xechten deutſchen Lehen. Herausgeber und Schriſtleiter Wilhelm oſt, Berlag Matihes u. Tho Bereen im Mit dieſem Heſt pe die Sn ren zweiten Johrgang. Es erſcheint als Dopp · April⸗Mai. Aus dem reichen und wertpollen Inhalt ſei nur eine ganze Reihe intereſſanter Beiträge hervorgehoben, die die Frage des Kines in ſehr tieſgründiger und anregender Jorm behandeln. Außer verſchiede⸗ nen dichterlſchen eiträgen bringt das Heft wertvolle Anregung auf pielen Gebieten des werdenden deutſchen Lehens. Außerdem iſt das 15 mit pier gut wiedergegebenen Holzſchnitten Alfred Rethels +— ie gleichſam wie ein Maähnruf in den politiſchen Irrſinn unſerer kranken Zeit wirken. Angſt, Erzählung von Stefan Zweig. Verlag H. S. ann u, Co., Berlin. Der dekannte Wiener Dichter hat hier eine Novelle 9eJ0 en, die ebenſo ausgezeichnet in ihrer pſychologiſchen wie in ihrer tofflichen Spannung iſt. Es bleibt außerordentlich, mit cher Meiſter⸗ chaft es erreicht, daß an der Geſchichte einer jungen Frau, die vor einer Erpreſſerin zittert, das ganze ſeeliſche Verhältnis der Gätten enthüllt, und die Spannung noch dutg die Schlußpointe überboten wird: die Er⸗ preſſerin iſt vom Gatten bezahlt, der die Frau vor weiteren Fehltritten de⸗ — und durch ſeeliſche Erſchütterung wieder zu ſich hinüderziehen wollte. Max Barih, Die Obſtweinbereitung mit beſonderer Bern gung der Beerenobſtweine. Eine Anleitung zur Herſtellung weinartiger und 6 Getränke aus den Früchten der Gärten und Wälder. verbeſſerte Auflage, bearbeitet von Profeſſor Dr. C. von der Heide, Geiſenheim a. Rh. Mit 20 Abßildungen. Verlag von Eugen Umer in Stuttgart. Die 8. Auflage erfuhr eine ſorgfältige Durchſicht. Neuere Er⸗ — 2 ſen haben eingehende Berückſichtigung gefunden. Vorliegende Schrift eiſtet 5 Dienſte, zumal ſie durchaus gemeinverſtändlich gehalten iſt und daher jedermann— auch ohne ſolche Vorkenntniſſe in der Obſtweinbe⸗ reitung— angelegentlichſt empfohlen werden kann. Briefkaſten. Zu 1. Wenden Sie ſich an die 802 Militärverſorgungs⸗ Dr. J. M. ſeres Bezirkskommando). 2. Wenden Sie ſich an die Rechtsaus⸗ ftsſtelle Mannheim, Altes Rathaus, oder an die 210 auskunftsſtelle ür Frauen in Heidelberg(Frau Jellinek), Bunſenſtraße 15. Eine Zeitung er genannten Art gibt es nicht. F. Fr. Als Friedensbeginn iſt der 10. Jannar 1920 feſtgeſetzt. „W. 30. Die iſt nicht verjährt; wenn der Schuldner ebenfalls in Mannheim leinſchließlich rorte) wohnt, müſſen Sie ihn beim hieſigen Gemeindegericht verklagen, andernfalls deim Amtsgericht, das für ſeinen Wohnort zuſtändig iſt. 90 nicht ſtören Kampfhähne. Die richade Ausdrucksweiſe lautet: laſſen durch etwas(Ace.), oder ſich ſtoßen an etwas(Dat E. W. Bei böswilligem und dergleichen Verſtöße iſt die Heſthnonng der Schüler im Maßſtabe der elterlichen Züchtigung nach den eſtimmungen der Schulordnung den Lehrern und Lehrerinnen erlaubt. Das gilt aber nur für Volksſchulen. CCCCCTCc. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Mai Datum Fegelstatlon vom a Ahein 16. J. 20. J 21. 2. I 24. 8. erknagen Sohusterinselil 24 255.88 272 290291 Abende 6 Uhr „„„„„„„„„„6„„„64„6„.34].66.39.45.65 365 Maohm. 2 Har -ůuu56ũ5.04.09.14].22.40.4] Nachm. 2 Ubr Tannhem434 422.0 47.0 Forgess 7 Dhr Nalnsg„„14A1%½7.51.-B. 12 Uhr! Kand„„„„ 0 Vorm. 2 Uhr Köln„6 2„„„„„„65„ 8 Rachm. 2 Uhr vom Neckar:* Hannhem 3984.0.13 422.8.486 vorm. 7 Uhr Hellbronn 1 08 050.88.60 Vorm. 7 Uhr Ostrwind, deltor-+ 160 Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 26. Maf: Vielfach Regen, mäßig warm. 27. Maf: Wolkig, teils Sonne, ſtrichweiſe Regen, normale Temperatur 28. Mai: Wenig verändert, ſtrichweiſe Gewitter. 29. Mai: Veränderlich, angenehm. —— WMMtterungsberleht. B bte, Tem- Hefste Nleder- ebsie Bemerks Sacsene.46r vclag 4es fg- 1 7 Unr Nacht ther auf Wing SBewöl⸗ 2 Arad 0. drad 0. den qm 0. kung 142 140 29 20 J zin amne 8 3„„ 130 125.5 20.0 AMW4 dewöſßkt 10. 183 8 20.0 1 2 beiter EN Mannheimer Geueral-Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) Dienctag, den 25. Mati 1920. DSer S pOrt vo m Sommnag der Jußball⸗Zpork an Pfingſten. VB. f. R.— Kispeſti⸗Athletikklub Budapeſt 0: 1(0:). Für den zweiten Pfingſtfeiertag hatte der Verein für Raſen⸗ ſpiele den in Budapeſt an zweiter Stelle ſtehenden„Kispeſti“ ver⸗ pflichtet. Nachdem die Ungarn in Stuttgart die dortigen„Kickers“ mit 2: 1 beſiegen konnten, durfte man wohl annehmen, daß die Budapeſter über klaſſiges Können verfügten. Die Gäſte hielten denn auch, was man ſich von ihnen verſprach und zeigten den recht zahl⸗ reich erſchienenen Zuſchauern ein ganz vorzügliches, prächtiges Spiel, das weit über denjenigen vom Donnerstag und vor allem vom Pfingſt⸗ ſonntag von B. A. K. bezw. Utrecht gezeigten ſtand. Unter der guten Leitung des Kreisvorſitzenden Ries beginnt V. f. R. das Spiel. Beiderſeits werden durch feine Kombinations⸗ Farbeit energiſche Angriffe eingeleitet, die jedoch zunächſt bei den Verteidigungen ihr Ende finden. Bald zeigt ſich die Ebenbürtigk eit peider Gegner im Felde, vor dem Tore aber verſteht der Raſen⸗ ſpielerſturm nicht zu ſchießen, während die Ungarn jede Gelegen⸗ heit ausnützen, um den Ball aufs Tor zu jagen. Benkard hütet zſein Heiligtum blendend und macht ſeinem Beinamen— der„eis⸗ kalte Rudi— alle Ehre. Die Budapeſter glänzen durch überlegtes Sichſtellen, präziſes Zuſpiel mit den Füßen und dem Kopfe, Schnel⸗ ligkeit und Schußfreudigkeit. Die Naſenſpieler ſpielen prachtvoll— im Felde. Der Sturm, unter Bürkle's Lettung ſpielt zuſammen, daß es eine Freude iſt— im Felde. Auf beiden Seiten ſieht man Glanzleiſtungen, ein lebhaftes, ſtändig wechſelndes Bild. Der ge⸗ Fährliche rechte Flügel der Gäſte, den Au nicht immer zu halten vermag, kommt gut durch; den ſcharfen Schuß kann Benkard nicht mehr erreichen. Bald darauf hat V. f. R. wiederholt Gelegenheit, auszugleichen. So erhielt Breitenbacher in günſtiaſter Stellung den „Ball. Hoch über die Latte geht der Schuß. Ullrich ſpielt ſich glänzend durch, ſein ſcharfer Schuß wird gehalten. Bei 1: 0 für KAppeſti Halbzeit. Nach Wiederbeginn dasſelbe Bild: bald offenes Spiel, bald die eine, bald die andere Partei im Vorteil. Wieder die Raſenſpieler eine ſchöne Chance, aber traditionsgemäß wird ſie ausgelaſſen. Die Ungarn kommen für kurze Zeit ſtark auf, ioßen bei Sohns und Benkard jedoch auf unüberwindliche Hinderniſſe. Beſonders Benkard wird ſtark beſchäftigt. Verſchie⸗ dene äußerſt gefährliche Schüſſe hält er in feiner Weiſe die bei den befriedigten Zuſchauern ſtarken Beifall findet. V. f. R. macht ſich uus der Umklammerung los und mit Energie werden die Budapeſter in ihrer Spielhälfte gehalten. Sogar der Verteidiger Weinert ſtermt zeitweiſe mit. Aber mit ihren Schüſſen haben die Stürmer kein Glück. Knapp neben oder über dem Tore ſauſen die Bälle zam Kaſten vorbei oder ſie finden durch die vielen Beine nicht ihren Weg ins Netz. Jeden Augenblick erwartet man den Ausgleich, der nuch den zahlloſen Torgelegenheiten kommen mußte. Eben geht's wie„Goo.“ durch aller Munde—— doch Schmidt ſchießt aus nächſter Nähe haushoch darüber. Desgleichen leiſtet ſich gleich darauf Breitenbacher eine ähnliche Kiſte. Gegen Schluß ſetzen die Ungarn zum Endſpurt ein, die letzten Minuten ſpielen nur ſie. Der Schlußpfiff ſieht die Ungarn im Angriff. Kispeſti lieferte ein planvolles, rationelles Sipel, bald flachen Paß und— wo vorteilhafter— kick and ruch. Ihre hervor⸗ ſtechendſten Eigenſchaften ſind bereits erwähnt. Die Verteidiger bilden den ſchwächſten Teil, die oft äußerſte Unſicherheit zeigten. Sehr gut der Sturm mit dem Rechtsaußen als Beſtem. Torwächter it. Die Raſenſpieler durften— nach den beiderſeitigen Tor⸗ barcen— das Spiel unbedingt gewinnen. Aber mit dem Schuß War es in Bezug auf Sicherheit und reichliche Anwendung nichts. e hatten die Stürmer auch teilweiſe ſchmerzliches Pech. Im gefamten aber war die Leiſtung der Mannſchaft mit Ausnahme der, traditionellen„kritiſchen Minuten“ eine vorzügliche. Die beſten ue waren Benkard, Sohns, Lang, Weinert und Ulrich. Schmidt hatte entſchieden einen ſchwarzen Tag und Au Aſt gutzuſchreihen, daß er die gefährlichſte Seite der Ungarn gegen,; 2 19 10 000 Mark. 1600 Meter. 1. Faſchingsfee(Bleuler), 2. Sieg⸗ ſich batte. Afles in allem war es ein Spiel, das woßl allgemein be⸗ Fidige und das iſt bei dem Zwecke dieſer Veranſtaltungen eben doch die Hauptſache. K. Mannheimer Fußball⸗Club„Bhönix“ Mannheim— Voetball⸗Ver⸗ eenigung Utrecht(Holland) 7: 1. Halbzeit 3: 0. Bei ſehr ſchönem Wetter kam auf dem Phönirſportplatze bei einer ſehr mäßigen Zuſchauermenge ein internationales Treffen zwiſchen obigen Mannſchaften zum Austrage. Das Spiel hat dies⸗ mal das Publikum ſehr enttäuſcht, da man erwartete, daß es ſich bei den Holländern um eine erſtklaſſige Mannſchaft handeln würde. Aber das war niemals der Fall. Um 4 Uhr 15 betraten die Hol⸗ länder, vom Publikum begrüßt, den Platz. Gleich darauf folgte auch die Phönix⸗Elf. Herr Schiedsrichter Schumacher vom Phönix leitete das Spiel, welches um 4 Uhr 25 ſeinen Anfang nahm. Holland hatte Anſpiel, ſpielte auch gleich gegen den Wind, was noch vjel dazu beigetragen hat, daß ſich Phönix faſt dauernd in der geg⸗ neriſchen Spielhälfte aufhalten konnte. Phönix fand ſich gegenüber dem übermüdeten und kaum mehr ſpielfähigen Gegner ſehr gut zu⸗ ſammen, zeigte ein wirklich ſchönes Kombinationsſpiel und war ſonach auch den Holländern während des ganzen Spiels ſichtlich überlegen. In der 5. Minute konnte der Mittelſtürmer von Phönix bereits den erſten Treffer erzielen, welchem Beiſpiele drei Minuten ſpäter der Halbrechte folgte und für ſeine Mannſchaft das 2. Tor ver⸗ zeichnen konnte. Nun ſetzte auch Holland etwas ſtärker an und ſo kam es, daß das Spiel bis kurz vor Halbzeit auf und ah wogte, ohne daß etwas zählbares erreicht werden konnte. Kurz vor Halb⸗ zeit erhöhte der Halblinke von Phönix das Reſultat auf 3: 0, mit welchem Stand die Seiten gewechſelt wurden. Nach der Halbzeit flaute Holland immer mehr ab. Man konnte dies nicht mehr al⸗ Fußballſpiel bezeichnen, denn die Holländer machten ſich anſcheinend aus dem ganzen Spiel nichts mehr. Einzelne Spieler ſetzten ſich zu ihren Begleitern auf die Stühle oder zeigten beim Laufen ein olches Phlegma, daß man wirklich nicht mehr zuſehen konnte. Durch ein Mißverſtändnis, welches bei der holländiſchen Mannſchaft ent⸗ ſtand, war es dem Halblinken von Phönix möglich, auch ein Tor für ſeine Mannſchaft zu erzielen, nachdem er während des ganzen Spiels ſehr ſchöne Gelegenheiten verſiebte. Aber dieſes Tor zu zmachen, war ſehr unſportlich, denn die Verteidigung ſowie der Tor⸗ wächter von Holland machten keine Miene, den Angriff des Halb⸗ lünken abzuwehren. Und ſo war es auch für dieſen Spieler eine Kleinigkeit, bis vier Meter vor das gegneriſche Tor zu laufen und den Ball ins Tor zu ſchießen. Gleich darauf verurſachte Holland zeinen Eckvall, welcher gut getreten. auch von Phönir zum 5. Tor verwandelt wurde. Nun ſetzte Holland ſeine letzte Kraft ein, um doch wenigſtens das Ehrentor zu erzielen. Aber alle Angriffe ſcheiterten an den brillonten Leiſtungen der Verteidigung. ſowie des Torwächters von Phönir. Endlich gelang es den Holländern doch, einen ſchönen Durchbruch zum Ende zu führen. Der Mittelläufer konnte das Ehrentor für ſeine Mannſchaft erzielen. Bald darauf konnte der Rechtsaußen von Phönix durch einen ſchönen Flanken⸗ ſchuß das 6. Tor erreichen, was unſtreitbar der ſchönſte Moment während des ganzen Spiels war. Kurz vor Torſchluß verwandelte der Rechtsaußen von Phönix einen Eckball zum 7. Tor und ſomit endete dieſes Spiel mit einem Sieg von:1 für Phönix. Weitere Ergebniſſe: 2 Interuationale Spiele: Utrecht V. V.— Germania Ffm.:3 gegen Phönix Karlsruhe:1, Vaſas Budapeſt— Freiburger F. C.:1, gegen Saar Saarbrücken:2, M. A. C.— F. V. Beiertheim:1, gegen 1. F. C. 7 8:1, B. A. C. Budapeſt— Phönix Karlsruhe:0, K. A. C.— Kickers Stutigart:1, Vaſas Budapeſt— B. ff R. Frankfurt:1, F. C. Auſſig— F. C. Stuttgart:3, Vorward Gronningen— Ottenſen Ham⸗ 8 We gegen Holſtein Kiel:7, Smichow Prag— Würzburger F. Kreisſpiele. Weſtkreis:„Pfalz,—Ludwigshafen—1860 München.1, Germania Ludwigshafen—Fortuna Leipzig.1, S. B. Waldho—Saar Saarbrücken:0, gegen F. C. Pirmaſens:2, Phönix⸗Heidelberg— F. V. Mm:8, gegen Prag, Stuttgart:2, Alemania Worms—1. Jenaer S. B. :1.— Südkreis: Mühlburg—Wacker München:1, F. B. Offenburg— Viltoria Feudenheim:1, V. f. R. Heilbronn—1903 Ludwigshafen 04, Ludmigsbafen.2, gegen Viktoria Aſchaffenburg. Penſton :0, F. V. Zuffenhauſen—V. f. B. Völklingen:0, S. F. Feuerbach—S. C. Hannover:1.— Nordkreis: S. C. Bürgerl— 1. Sportverein Jena:1, V. f. R. Ffm.— Carl Zeiß Jeng:3, Sportfreunde Ffm.— T. u. Sportverein 1860 München:8, F. S. B. Frankfurt— Wacker Tegel 2˙2, Ballſpielklub Offenbach— Sportklub Käfertal.1.— Oſtkreis: 1. F. C. Nbg.— Bayern München:0, 1. F. C. Nürnberg— Sportfreunde Stuttgart:0, Bayreuther Stadtmannſchaft— V. f. R. Mannheim IB:8, Bayern München— Fußballverein Eintracht Frankfurt 120, M. T. V. München Eintracht Ffm.:2. Weitere Spiele im Reiche: Hamburg: V. f. L. Altona— Karlsruher Fußballverein:1, Hamburger S. V.— K. F. V. 72, g9rl Duisburger Spielverein 12:0, V. f. B. Stuttgart— F. V. Bonn:5, Berlin: Hertha — Sportfreunde Stuttgart:1, Viktoria— Sportfreunde Stuttgart:1, Dresden: Pfeil Nürnberg— Sportluſt:8, Erfurt: Union Ober⸗ ſchöneweide— Sportklub Erfurt:1, Chemnitz: Sportklub National — V. Mannheim⸗Neckarqu:1. Die Pferderennen am Sounkag und Monkag. Der erſte Mairenntag in Frankfurt. Der geſtrige erſte Frankfurter Renntag hatte einen außergewöhn⸗ lichen Beſuch zu verzeichnen. Alle Plätze waren dicht beſetzt und außer vielen auswärtigen Sportliebhabern waren auch viele unſerer lieber Nachbarn in Zivil erſchienen. Die Frankfurter Damenwelt war, wie ſeit Jahren üblich, in großer Toilette erſchienen. Die ſchmucken Uniformen unſeres früheren Offizier⸗Korps fehlten natürlich, umſomehr war aber die Frankfurter Schutzmannſchaft in großer Anzahl und wirklich ſauberer und geſchmackvoller Tracht er⸗ ſchienen. Der Frankfurter Renn⸗Klub hatte auch dafür geſorgt, daß die Felder der einzelnen Rennen gut beſetzt waren. Namentlich das erſte und letzte Rennen nahmen einen intereſſanten Verlauf. Das letzte Rennen, das in flottem Tempo gelaufen wurde, bot ein ge⸗ ſchloſſenes Feld. Kurz nacheinander kamen ſämtliche 7 Pferde durchs Ziel. Die Einrichtungen am Totaliſator waren diesmal nicht auf der Höhe. An vielen Schaltern konnten die Wettluſtigen bei einzelnen nicht befriedigt werden. Die Ergebniſſe der Rennen ſind olgende: Eröffnungsrennen. 14 500 Mark. 1400 Meter. 1. Dr. Rieſes Memento(Korb). 2. Orta(Derſchug), 3. Oſtmark II (Seibert). Ferner: Laß doch, Muſette, Roſenrot, Sirene, Strymon. 24: 10. 15, 33, 25: 10. Ermunterungs⸗Hürdenrennen. 12500 M. 2500 Meter. 1. Meiner's Harangod(Pfänder), 2. Grasteufel(O. c(Seibert). Ferner: Magnas, Maszlag. 18: 10. 14: 10. Feldberg⸗Jagdrennen. 13 500 Mark. 3500 Meter. 1. P. Heil's Royal Blue(Seibert), 2. Füzesgyarmat(Gerteis), 3. Raubgräfin(Rinkleib). Ferner Arthus, Commando(gefallen). 25 10. 10. Calveley⸗Jagdrennen. 15000 M. 3500 Meter. 1. H. Hummels Succurs(Gaedicke), 2. Thymian(Oertel) gefallen Und nachgeritten. 3. Gegner OD. Bauer) ausgebrochen und nachge⸗ ritten. 25: 10. Rodenſtein⸗Jagdrennen. 23 500 Mark. 4000 Meter. 1. Orberg's Draufgänger I1(Gagedicke), 2. Kongo(Gerteis), 3. Sznike(O. Bauer). Ferner: Porphyr II, Coral Wave(ausge⸗ brochen). 44: 10. 16, 15: 10. Altkönig⸗Jagdrennen. 14500 M. 3000 Meter. 1. Hohmann's Fliegender Aar(Moſer), 2. Bilbaude(Gerteis), 3. Diamond Hill(Rameſch)(nicht ausgeritten). Ferner Einwan⸗ derer( an der erſten Hürde gefallen). 26: 10. 16, 19: 10. Sandhof⸗Rennen. 13 500 Mark. 1400 Meter. 1. Fürſtenberg's Schakal(Stolz), 2. Döberitz(Lommatſch), 3. Pollack (Moſer). Ferner Rocamadour, Waſſerratte, Toiſon, Filmdiva. 74: 10, 19, 14, 43: 10. H. Hamburg⸗Gr.⸗Burſtel, 23 Mai. Barmbecker Rennen. bert, 3. Occulta 20:10.— Alſterdorfer Rennen. 10000 M. 1400 Meter. 1. Herzliebſte(Brown), 2. Margrit, 3. See · brügge. Unplaziert: Sittard. 14:10, 11, 12:10.— Mai⸗Renunen. 20 000 Mark. 2200 Meter. 1. Bannwart(Janek), 2. Roſen⸗ ritter. 14:10.— Harveſtehuder Rennen. 12000 Mark. 1600 Meter. 1. Liebhaber(O. Schmidt), 2. Georgia, 3. Hexen⸗ meiſter Unplaziert: Freundlich, Heideroſe, Otello. 24:10, 15, 14:10. Siebenſchläfer(öHellebrandt', 2. Winterſaat und Friedens⸗ 124:10; 26, 21 für Winterſaat und 24 für Friedensziel.— Col⸗ lan⸗Rennen. 12 000 Mark. 1400 Meter. 1. Ambos(O. Schmidt), 2. Leopardos, 3. Luftfahrt. Unplaziert: Quecke, Atilla 17:10; 12, 18:10.— Hörnkamp⸗Ausgleich. 12000 Mark. 1200 Meter. 1. Lotſe(Bleuler) und Heidelerche(Jentzſch) totes Rennen, 2. Igazgato. Unplaziert: Orkus, Plosca. 18:10 für Lotſe und 27:10 für Heidelerche; 18, 27:10. Hümburg⸗Gr.⸗Borſtel, 24. Mai. E 85 en dorfer Rennen. 10 000 Mark. 1400 Meter. 1. Armin(Bleuler), 2. Luiſe, 3. Eilen⸗ burg. Unplaziert: Atiella. 34:10; 15, 18:10.— Alſterkrüger⸗ Rennen. 12000 Mark. 1600 Meter. 1. Paſcha(O. Schmidt). 2. Tango, 3. Vollmacht. Unplagiert: Schanze(ſtehen geblieben). 14:10; 11, 11:10.— Eſplanade⸗Rennen. 20000 Mark. 1400 Meter. 1. Herzliebſte(Brown), 2. Mittelſtraße, 3. Leichtſinn. Unplaziert: Hallunke, Margrit, Leva. 69:10; W, Großer Preis von Hamburg. 100 000 Mark. 2200 Meter. 1. Nubier(Zimmermann), 2. Eckſtein, 3. Harlekin. Unplaziert: Optimiſt, Abſchluß, Heuchelei, Tunichtgut, Arenenier, Pallenberg. 27:10; 14, 12, 18:10.— Pfingſt⸗Kennen. 12 000 Mark. 14 Meter. 1. Magier(Janek), 2. Kolmerhof, 3. Widerſtand. Un⸗ plaziert: Artige. 17:10; 12, 21:10.— Niendorfer Rennen. 12600 Mark. 2000 Meter. 1. Centrifugal(Kaiſer), 2. Lebensgefährte 12:10.— Garſtedter Ausgleich. 12000 M. 1400 Meter. 1. Deficit(Re rger), 2. Narew, 3. Hexen⸗ meiſter. Unplaziert: Ahnfrau, Plosca, Gondler 48:10; 28, 28:10. — Lockſtedter Ausgleich. 12000 Mk. 1600 Meter. 1. Blindgänger(Schläfke), 2. Toska M, 3. Asra. Unplagiert: Vehmlinde, Sperber, Ferne, Sierra Heribert. 24:10; 11, 24, 17:10. * Berlin⸗Grunewald, 24. Mai. Tannen⸗Jagdrennen. 20 000 Mark. 3500 Meter. 1. Lilienſtein(Falke), 2. Corſar, 3. Siegerin II. Unplaziert: Ophelia, Minorka, Landrooſt, Bennewar. 37:10; 14, 12, 15.10. — Onkel⸗Tom⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 12 000 M. Meter. 1. Feldherr(Th. v. Weſternhagen), 2. Makler, 3. Barbar. Unplaziert: Odin, Luchs, Kurzkehrt, Yſer, Radieschen. 102:10;, 24, 14, 19:10.— Havel⸗Jagdrennen. 12 000 M. 3500 Meter. 1. Ge b⸗ Helopia, Feldſtein, Diſtel II. 30:10; 15, 19, 18:10.— eſt⸗Jagd⸗ rennen. Ehrenpreis und 40 000 M. 5000 Meter. 1. la rich(G. Freeſe), 2. Flieger, 3. Roſenkönig. Unplaziert: Savoyat, Strolch, Oftry (gefallen), Hunding(gefallen). 48.10; 16, 17, 16:10.— Gruewald⸗ Hürdenrennen. 30000 M. 3500 Meter. 1. Funkſpruch(Moritz), 2. Kleiner Schlag, 3. Steinberger. Unplaziert: Berber, Pirat II, Tantalus, Landſtreicher, Diablo, Finis, Kilbea, Oceana, Heimat, Fips, Wotan, Harem, Helmchen(gefallen), Rübe⸗Schnucki II. 38:10; 18, 56, 55:10.— Pfingſt⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 20 000 M. 4000 Meter. 1. Minor(b. Pelzer), 2. Roſendgal, 3. Durchbruch. Unplaziert: Cor⸗ moran. 33:10; 20, 30:10.— Maien⸗Jagdrennen. 12 000 Mar 3200 Meter. 1. Narwal(Schuldt), 2. Erbſchleicher, 3. Primavera. Un⸗ Biedermann II(ausgebrochen), Minnezart(gefallen). 15:10; 18, *Dresden, 24. Mai. Preis von Pirna. 10000 M. 1200 Meter. Narr, Romberg, Leonore, Note. 309:10; 41, 22, 25:10.— Preis von Grimma. 15 000 M. 2000 Meter. 1. Pillao(Lewlcki), 2. Bogarwo, 3. Orilus. Unplaziert: Metronom, Wind, Weſterwald, Gallata. 25:10; 14, 23, 14.10.— Preis der Baſtei. 12000 M. 1600 Meter. 1. Reinfall(Heidt), 2. Ikarus, 3. Rosmarin. Unplaziert: Sappe. 27:10; 14, 16:10.— Meißener Ausgleich,. 25 000 M. 2200 Meter. 1. Wacker bart(O. Müller), 2. Glatteis, 3. Revelin. Unplaziert: An⸗ gelus, Crajowa, Saloniki, Indling, Henricus. 47:10; 16, 17, 20.10.— Lößnitzer Rennen. 12 000 M. „ 3. Märchen. Unplaziert: Polka, Bator(geiallen), Langenhorner Ausgleich. 30 000 Mark. 2000 Meter. ziel totes Rennen. Unplaziert: Dardanos, Pengö, Flamingo, Gral. 32:10.— A 4000 an dem dem Jahngeburtstage hard(Wurſt), 2. Sypbluz, 3. Küraſſier. Unplaziert: Malching, Lorenz, K. räume auf Motorjachten. Aus 1. Sperling(Schiemann), 2. Cherusker III, 3. Felmy. Unplaziert: 1500 Meter. 1. Rock(Lewicki),.] Druck Panzerturm, Wolter, Nowa, Berthalda. 29:10; 17, 47, 39:10.— Pfingſt⸗Außs⸗ gleich. 16 000 M. 1400 Meter. 1. Konrad(O. Müller), 2. Ulan II. 3. Somla. Unplaziert: Tarifa, Eifelturm, Marfa, Banjudi. 88:10; 18, 11, 12:10.— Troſt⸗Rennen. 12 000 M. 1600 Meter. 1. Seignen: (Steffen), 2. Matravirag, 3. Argeſul. Unplaziert: Tolmein, Lebenskünſtler. Tiny, Pflaſtertreter. 34:10; 11, 13, 11:10. Das Schlagballſpiel. Eines unſerer ſchönſten, wenn nicht das ſchönſte deutſche Kampſſpiel iſt unſtreitig das Schlaabeliel Leider hat ſich dasſelbe bei uns in Süd⸗ deutſchland außer in den Turnvereinen und teilweiſe in den Schulen noch nicht ſo eingebürgert, wie das in Norddeutſchland der Fall iſt und wie dieſes Spiel wegen ſeiner erzieheriſchen und Körper ausbildenden Bedeu⸗ tung der Fall ſein ſollte. Das Spiel ſtellt hohe Anforderungen an Schnellig⸗ keit, Gewandtheit, Ausdauer, Technik des Werfens und Schlagens, An⸗ paſfungsvermögen und ſchnelle Auffaſſungsgabe. Es iſt ſo recht geeignet als Mannſchaftskampf für unſere ſchulpflichtige und ſchulentlaſſene Fugend. wei Parteien mit je 12 Spielern ſtehen ſich auf einem abgeſteckten Spielfeld gegenüber, wobei die eine Partet(Fangpartei) gegen die andere 5 kämpft, um ſelbſt durch Abwerfen zur lagpartei zu wer⸗ den. Gewertet wird nach Punkten, wobei jeder vollendete Lauf, der Weit⸗ Puag der Fang des Balles mit einer Hand und das Abwerfen je ein Punkt zählen. Das Schlagen des kleinen Lederballs mit dem Schlagholz (einem ſtielartigen Stab) erfordert große Uebung und Sicherheit und be⸗ einflußt nicht nur die Entwicklung der Arme, ſondern auch des Le Oberkörpers. Das Fangen und Werfen gibt dem Körper Behendigkeit und Geſchicklichkeit und zwar, was von beſonderem Vorteil iſt, nicht einſeitig, ondern ſowohl links wie rechts, ebenſo eine große Zielſicherheit. Dabei pielt beſonders ein gutes Zuſammenſpiel und die Unterordnung des ein⸗ zelnen eine große Rolle. Die Läufe, die im ſchnellſten Tempo ausgefü werden müſſen, kräftigen Beine, Herz und Lunge. Da das Spiel gänzl ungefährlich und eine rohe vollkommen ausgeſchloſſen iſt, ſo wäre es wünſchenswert, wenn dieſer Zweig des Raſenſpiels in allen Ber⸗ einen und Schulen recht weite Verbreitung finden würde. Die neuen Spielregeln, die gegen die früheren bedeutend vereinfacht ſind, ſind jetzt im Buchhandel erſchienen. K. S. 83 Pferdeſport. sr. Im Union⸗Reunen von 80 000 Mark, der klaſſiſchen Dreijährigen⸗ prüfung, die am 7. Juni auf der Grunewaldbahn gelaufen wird, wurde für 24 Pferde der zweite Einſatz gezahlt. Auu beiche ſind u. a. Saint Ayl, Glatteis, Geiſterſtunde, Centrifugal, Auguſtenburg, Chalzit, Exzellenz, Prämie, Finboge, Lebenskünſtler, Diſtelfink, Geißler, Machthaber, Lebens⸗ gefährte und Sauſewind. sr. Für den Jubiläumspreis von 35 000 Mark, der am Sonntag, 80. Mai auf der Grunewaldbahn zur Entſcheidung kommt, wurden 31 Unterſchriften abgegeben. Von den großen Ställen nannten: Hauptgeſtüt Graditz Abſchluß, Friedensfürſt, Vergleich, Wächter, Wanderfalke, Freiherr von Oppenheim: Prunus, Skarabae, Nubier, Wallenſtein, Herr R. Haniel: Einſiedler, Bannwart, Eckſtein, Tulipan und die en von 8 Lorbeer, Georgios, Noſenritter und Liebhaber.— Von den noch fehlenden Nennungen ſind u. a. Civiliſt, Orilus und Hallenke hervorzuheben. sr. Auerkennung der eeee durch die Oberſte Reunbehörde. Das General⸗Sekretariat des Union⸗Club gibt bekannt, daß durch die Ver⸗ ſuche, die am Mittwoch, den 12. ds. Mts. auf der Grunewald⸗Rennbahn mit der Zielphotographie nach dem Verfahren Goerz⸗Stahlknecht ſtattge⸗ funden haben, die praktiſche Brauchbarkeit des Verfahrens erwieſen worden iſt. Die Zielphotographie wird in Zukunft in allen zweifelhaften Fällen zur Entſcheidung des Richterſpruches bei den Rennen des Unton⸗Aub und des Berliner Renn⸗Verein mit herangezogen werden. sr. Ein neues Totaliſatorverſahren regt Chefredaktenr Oettmayer⸗ Dresden in ſeiner neueſten Nummer des„Deutſchen Sportfreund mit Turf⸗ ſchau“ an, indem er Folgendes vorſchlägt: Die Rennvereine geben gewiffer⸗ maßen Scheckbriefe aus. Jeder Scheck iſt zum Abtrennen und für Durch⸗ ſchrift eingerichtet mit einer fortlaufenden Nummer verſehen. Außerdem ſind bei den Rennvereinen tags⸗ oder Wochen zuvor, oder an einer Bank⸗ ſtelle auf der Reunbahn Wertmarken zu kaufen zum Preiſe von 10, 20, 50, 100, 500 Mark 555 Auf der Rennbahn ſind Briefkäſten—— deren Oeffnung ſich ein Schalter hinzieht, an dem Beamte ſitpen, welche die eingeworfenen ecks, beklebt mit der betreffenden Wertmarke, ſofort in Empfang nehmen und ſortieren. Das Geld iſt ja bereits vorher eingegangen. Somit findet eine Feſtſtellung der auſgegebenen Wetten ſtatt und der Umſatz iſt feſtgeſtellt. Hat man gewonnen, bt man ſich wit ſeiner Durchſchrift nach dem 9 reicht die——. Durchſchrift ein und erhält ſein Ganz von Fälſchungs⸗ möglichkeiten, Betrugsverſuchen, die auch unter heutigen Verfahren ſtattfinden, iſt dieſe Art der Abfertigung für den Wettenden ein Kinder⸗ ſpiel, denn hier kommt es ja garnicht darauf an, wie viele Briefeinwürfe errrichtet werden. Es können 200 und mehr angebracht werden, je nach Bedarf, aber durch das ſchnelle Einwerfen entſteht gar kein Aufenkhalt und doppelt ſo viel Menſchen bringen ihr Geld unter, als es heute geſchehen kann. Der Uebergang könnte ſa ein allmählicher ſein, ſodaß vor der Hand noch die billigen 10 bis 50 Mark⸗Schalter beibehalten werden. Luſtfahrk. neber 1 Million Preiſe für die Luftſchi Nachdem der be · kannte keundſeche Fl. und dis ertl. kanals im Flugzeug, Bleriot, dem Franzöfiſchen Aero⸗Aub für die Sicherheit des Fliegens einen weiteren Preis von 100 000 Francs zur Ber fügung geſtellt hat, iſt die erſte Million an Preiſen in für die Vervollkommnung des Flugzeug⸗ und Flu ehrs überſchritten. Im ganzen ſtehen 1 003 500 Franes zur Verfügung.— Deutſchland beträgt die enkſprechende 600 Mark. 2 5 Nadſport. m. Küln, 25. Mai.(Priv.⸗Tel.) An den beiden Pfingitfeier⸗ tagen wurde auf der Kölner Radren das 100⸗ Kilometer⸗Rennen in drei Läufen für 20, 30 und 50 Kilo⸗ meter ausgefahren. Es ſiegte nach dem Geſamtergebnis Soldom 5 dauiſche Reunſahrer Ellegaard, der beſonders euch ar. Der nſahrer„der in Deutſchland durch ſeine vielen Starts u. a. 10 den Weltmeiſter rend⸗Hannover in guter Erinnerung iſt, feiert in em Jahre das Jubi⸗ Iaum ſeiner Rennfahrertätigkeit. Zux Feier iſt ein großes am 19., 24. und 26. Mai in Kopenhagen geplaut, zu dem der 5 eingeladen i ſt. Sr. Haſſiſche Radfernfahrt Borden s wurde von Chri⸗ ſtophe in 21 Stunden 33 Minuten vor Heusghem 21755 und Moxctiat 22:42 gewonnen. 5 Schwimmen. sr. Eiuen neuen Weltrekord im Schwimmen ſtellte bei den Ausſchei⸗ dungskämpfen der Spiele in 88 in Stockholm der Schwebe 5 ennig auf. mig erreichte im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen die Zeit von 2 Min. 58,4 Sek. Bei den gleichen Kämpfen ſtellte ſein Landsmann Borg mit:17,5 im 500 Meter⸗Schwimmen einen neuen ſchwediſchen Rekord auf. Turnen. sr. Allgemeiner Spieltag der Deutſchen Turnerſchaft. Der Vorſtand der Deutſchen Turnerſchaft ſchlägt dem Hauptausſchuß die Einrichtung eines alljährlichen n de der Deutſchen Turnerſchaft enachbarten Sonntage vor. Alle Bereine ollen an dieſem Tage mit 5 vielen Teilnehmern ſpielen und darüber er a e berichten. on jetzt gibt es kaum einen Turnverein, Tage nicht ſpielt. Praktiſche Winke fn ibe Von Waff a u r 2„Ing. er⸗ mann. Mit 79 Abb. Band 16 von g von Klaſing u. Co., G. m. b. H. Berlin W9. Motorbootbefliſſene, alt⸗ erfahrene und Neulinge, werden aus dem vorliegenden Bande viel lernen können. Beſonders leſenswert iſt das umfa e Eingangskapitel über die Inſtandſetzung des Motorbootes für die aiſon. Weitere Kapitel behandeln das Neulackieren des Motorbootes, das Zuwaſſerbringen, das Abwiegen und das Vermeſſen. Ferner ſind behandelt das Abziehen von Sternrohren und Propellerwellen, die Einrich improviſterter Schlaf⸗ und Ffeuersgefahrfragen, Schwingun und ſchütterungen, Hleine Ausbeſſerungen an Motorbootrümpfen.* Wiae Einwint von Motor und Boot. Eine Fülle kurzer praktiſcher inke aller Art bdeſchließen das inhaltsreiche und gut bebilderte Buch. der an di A.. Eine Mitteldentſchland. lle erſchelek in Verlag 1 neue anter Titel„Der J ckei“, Mitteldeutſche Rennſportzeitung, ſowie Organ der Landespferdezuch Hauptſchriftleitung: Dr. Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Tr. Fritz Goldendaum; für Feutlleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Pfab; für Anzeigen:— 45 el. uck und Verlag: ckerei Dr. Haas, mer Gen nzeiger GA. M. b.., Maunheim, E G. 2. SS 88 ——— er — / eeee Dienstag, den 25. Mai 1920. Mannheimer General· Anzeiger.(Mittag⸗Ausgaue.) 8 7. Seite. Nr. 222. Neue Kaufgelegenheiten Das Haus der SiOffe Zu kleinen Preisen. 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