— 1920.— Nr. 224. Bezugspreiſe: In u. Umgebung monatl, einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ erte e Paſtgebühren. Einz. Rummern 20 Pfg. Alle Preiſe onto Nr. 17590 Kar 1 i. B. u. Nr. 2017 Ludwigshafen a. Rh.— hofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Ke Lindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Rr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger ebühr M..—. Auſte D 2. 15.—9 acha widerruflich. l. eſchäfts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Wal Badiſche Neueſte Nachrichten lerſtr. 42. annheim. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Uübernommen. Erſatz⸗Unſprüchen für ausgefallene od. Ein Kanzler gegen das Reich. Herr Hermann Müller iſt Reichskanzler nur im Nebenamt. Im Hauptamt iſt er ſozialdemokrati⸗ ſcher Parteifunktionär, und in dieſer Eigenſchaft hat er in Nürnberg, wo er an der Spitze der Liſte ſteht, eine Wahlrede gehalten, um ſich ein Mandat zu ſichern. Daß er das tut, iſt im Zeichen des parlamentariſchen Re⸗ giments ſein gutes Recht; wie er es getan, iſt ein Ausſchnitt aus unſerem Zeitbild, das ſich jeder Vürgersmann und jede Bürgersfrau als Mahnung für den 6. Juni hinter den Spiegel ſtecken ſollte. Die ſozialdemokratiſchen Blätter verzeichnen mit Genugtuung, daß der Reichskanzler ſich ausſchließlich gegen die Parteien der Rech⸗ ten gewandt und erklärt habe, die Sozialdemokratie werde nie und nimmer in eine Koalition mit der Deut⸗ ſchen Volkspartei eintreten. Sein Bauer und der Reichspräſident Ebert haben bei jeder Gelegenheit hervorgehoben, daß nur durch das Zuſammenwirken aller Deutſchland geſunden könne. Dieſer Reichskanzler neueſten Stils weiſt eine Partei von Staatsbürgern, die bereit iſt, neben den Sozialdemokraten am Aufbau des Reichs mit⸗ zZuarbeiten, von vornherein ab. Alſo ein Kanzler gegen das. Reich, ein Parteibeamter der Sozialdemokratie; und das in einem Lande, wo bei den Nationalwahlen 55 v. H der Stimmen für Kandidaten und 45 für ſoziali⸗ ſtiſche abgegeben worden ſind. Eine ſolche Parteidiktatur iſt der blanke Hohn auf den demokratiſchen Mehrheitswillen des Volkes; vornehmſte Aufgabe des Bürgertums wird es fein, ſie durch die Reichstagswahlen abzuſchütteln. Auch heute wieder rufen wir dem Bürgertum zu, ſich unabläſſig das Ziel vor Augen zu halten, das die ſozialiſti⸗ — Parteien erſtreben und das in des Reichskanzlers Müller Worten klar genug 7 7 iſt. Erſtrebt das Bürgertum der Rechtsparteien ein Gleichgewicht der ſozialen Kräfte, ſo erſtrebt die ſozialiſtiſche Demokratie ein lebergewicht der Arbeiterklaſſe. Und wenn die Mehrheitsſozialiſten es noch auf friedlich parlamentariſchem Wege erſtreben, ſo ſcheuen die Unabhängigen und Kommuniſten auch nicht vor der offe⸗ nen Gewalt zurück, und wir haben leider nicht hinreichend Gewißheit mehr, daß die Mehrheitsſozialdemokratie in ihrer Geſamtheit ihnen in den Arm fallen wird. Sie neigt heute zweifelsohne mehr der rein ſozialiſtiſchen Regierung als der Koalition mit bürgerlichen Parteien zu. Die Unabhängigen aber wollen ſich mit keinem Wahlergebnis zufrieden geben, das nicht die ſozialiſtiſche Herrſchaft bringt oder wirkſam vorbereitet. Schon vor einiger Linksradikalen, falls die Alleinmacht der e Par⸗ teien durch eine Verſtärkung der bürgerſſchen Parteien be⸗ droht erſcheine, den Zuſammentritt des neuen Reichstags verhndern wollten. Und es hieß, daß Teile der Mehrheits⸗ ne dieſem Plane nicht unfreundlich gegenüber anden. Wir ſehen keinen anderen Weg, neuem Bürgerkrieg zu entgehen, als dadurch, daß Bürger und Bauern ſich durchſetzen, ſoweit es ihre Kraft vermag, und keinen Zweifel darüber laſſen, daß der und der Bauernſtand noch nicht gewillt ſind, abzudan⸗ ken zugunſten einer Geſellſchaftsordnung, die keinen Beſtand haben kann. Dieſe Stände denken nicht daran, die Arbeiter⸗ klaſſe ausſchalten oder unterdrücken zu wollen, ſie ſind bereit mit den Arbeitern zuſammenzuarbeiten am gemeinſamen Staate des gemeinſamen Va⸗ kerlands, während Herr Reichskanzler Müller die Koali⸗ tion mit Parteien verſchmäht, die die politiſche Vertretung, diefer Stände darſtellen. Aber freilich: vergewaltigen und überrennen laſſen werden eine gewaltſame Korrektur des Wahlergebniſſes werden ſie kaum ruhig hinnehmen und durch Drohungen werden ſie ſich nicht einſchüchtern laſſen, ihr Wahlrecht Mann für Mann auszuüben, um ſich ſo friedlich und demokratiſch zur Geltung zu bringen. Wir ſchließen die heutige Betrachtung mit einem für die Stimmung des Bürgertums kennzeichnenden Vorkommnis in der ſächſiſchen Volkskammer vom 21. Mai. Ein Leipziger bürgerlicher Abgeordneter wies darauf hin, daß in Leipzig heute die Spannung wieder groß ſei und ſich neue Putſche vorbereiteten, da dort die Unabhängigen in 17 Bezirken neuerdigns mit Gewehren bewaffnete Rote Garden bildeten, die ſelbſt Schießübungen abhielten Uund jetzt beſtrebt ſeien, ſich noch mehr Waffen aus Gera zu beſchaffen. Es wurde den Unabhängigen von bürgerlicher Seite bedeutet, die Zeit, das Bürgertum zu über⸗ fallen, ſei vorüber; es werde ſich zur Wehr ſetzen. Wahlverhinderung durch die Kommuniſten. EBerlin, 26. Mai.(Von unſerm Berliner⸗Büro.) Wie der Magiſtrat von Sangerhauſen mitteilt, iſt es noch un⸗ gewiß, ob in Sangerhauſen, nachdem bei dem letzten Putſch die Kommuniſten dort die Wählerliſten auf dem Rathauſe ver⸗ nichtet haben, am 6. Juni wird gewählt werden können. Wie die Unterſuchang jetzt ergibt, haben die Kommuniſten auch in anderen kleineren und mittleren Städten Mitteldeutſchlands ähnliche Ueberfälle auf Rathäuſer und Banken geplant. In Eisleben wurden ſie durch die unabhängige Sozialdemo⸗ kratie daran gehindert. Die Verhaftung eines großen Teils der Sangerhauſener Banditen hat die übrigen Orte vor Ueber⸗ fällen bewahrt. Im ganzen ſind jetzt 19 Mitglieder der Bande verhaftet worden. Vomit iſt die Sozialdemokralie belaſtek? Das Deutſche Wahlbuch 1920, von dem hier ſchon mehr⸗ fach die Rede geweſen iſt, zählt folgende Punkte au: Die Mehrheitsſozialiſten ſind belaſte: 1. mit ihrem verhängnisvollen Vertrauen auf die Internationale während des Krieges und 8 Die Internationale hat ſich bekanntlich gar nicht erührt; 2. mit Vorbereitung und Durchführung der Revolu⸗ tion inmitten des Daſeinskampfes des deutſchen Volkes; Zeit wurde berichtet, daß die e ſich nicht mehr;: aber gern von den Kaſtanien naſcht, die 3. mit den ſchädlichen Schnellgeſetzen der Nationalverſammlung; 4. mit den furchtbaren Zuſtänden, die ſich aus den geſchaffenen Verhältniſſen in Deutſchland entwickelt haben: 5. mit der kataſtrophalen Unfähigkeit der in die Regierung geſchickten Perſönlichkeiten: 6. mit der Ausübung einer noch nie dageweſenen Partei⸗ herrſchaft, die verfaſſungswidrig iſt uſw.; 7. mit der, von der im März 1920 nach Dresden geflüch⸗ teten ſozialdemokratiſchen Regierung ausgegebenen Parole zum Generalſtreik, obwohl der Generalſtreit, bei welcher Gelegenheit es auch ſei, von derſelben Regierung als Ver⸗ brechen gekennzeichnet worden war. der Badiſche⸗ Bauernverband und die Parteien. Im demokratiſchen Lager iſt man ſehr betrübt, daß der Badiſche Bauernverband den Demokraten die Gefolgſchaft verweigert und daß die„beiden reaktionären Rechtsparteien und das Zentrum“ in ihm eine Unterſtützung gefunden haben. Es wird ihm vorgeworfen, daß er, der urſprünglich politiſch neutral habe ſein wollen zum Eintreten für die Liſten der Rechtsparteien oder für die des Zentrums auffordere. Und an den Vorwurf ſchließt ſich das Bekenntnis:„In der Wirkung ſoll dieſe Aufforderung auf eine Schädigung [der Deutſchen demokratiſchen Partei hinaus⸗ laufen.“ Die Demokratiſche Partei begreift dieſes Verhalten nicht und kann es ſich nur dadurch erklären, da der Badiſche Bauernverband von vornherein nur als für die reaktionären Parteien und das Zentrum gedacht war. Wir fürchten, daß auch dieſe Feſtſtellungen auf den Bauern⸗ verband und ſeine Mitglieder keine Wirkung ausüben wer⸗ den und daß die Demokratiſche Partei vergeblich auf die „freiheitlich geſinnte Bauern chaft“ warten wird, die es dem „reaktionären Bauernverband“ ſchon heimzahlen werde. Wer das erwartet, kennt die Stimmungen in——— bäuerlichen Kreiſen ſo ſchlecht wie nur die Demokratiſche Partei ſie kennen kann, die nicht in dieſem Boden wurzelt und kein inneres Verhältnis zur Bauernſchaft hat. Die„Liſte Haas“, wie man auf dem Lande den demokratiſchen Wahlvorſchlag vielfach nennen hört, erfreut ſich keiner Sympathie bei unſeren Bauern. Die Berichte aus dem Schwarzwald, aus dem Oden⸗ wald, aus dem Taubergrund und aus Mittelbaden ſtimmen in bemerkenswerter Weiſe darin überein, daß die Bauern zu dieſer Liſte kein Vertrauen haben. die Kouferenz in Ipa. +J Berlin, 26. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Kanzler hat die Einladung zur Konferenz in Spa auf den 21. Juni angenommen. Trotzdem glaubt man in poli⸗ tiſchen unterrichteten Kreiſen noch immer nicht recht daran, zu dieſem Termin in Spa ſich zuſammenfinden wird, aus den Gründen, die wir erſt kürzlich hier darlegten. Nehmen wir an, die neue Regierung wäre in der Mitte des Juni gebildet, dann wird ein Miniſter des Aeußern, der ſeine Miſſion ernſt nimmt und von den Dingen etwas verſteht, nicht ſchon wenige Tage ſpäter ſich mit unſeren bisherigen Gegnern an den Verhandlungstiſch ſetzen wollen. Wie immer er es an⸗ ſtelle, würde er in der kurzen Zeit auf die ungeheuer ſchwie⸗ rige Aufgabe, die ſeiner in Spa harrt, ſich nicht haben vor⸗ bereiten können. Iſt aber, was wir nicht glauben möchten, die jetzige Regierung am 21. Juni noch im Amt, ſo wird ſie erſt recht den Weg nach Spa nicht, oder wenigſtens nicht mit Nutzen antreten können. Die Regierung Müller iſt ohne⸗ hin ein Proviſorium. Dieſer Charakter des Uebergangs⸗ und Geſchäftsminiſteriums wird ſich nach den Wahlen natürlich verſtärken und ihre Verhandlungsfähigkeit arg behindern, vorausgeſetzt daß ſie, was wir einſtweilen noch bezweifeln möchten, überhaupt Verhandlungen wird führen wollen. Dieſe Verhandlungen werden in jedem Falle der Regierung eine gewaltige Verantwortung aufbürden, und wir können uns recht gut vorſtellen, daß das Miniſterium Müller nach Mög⸗ lichkeit verſuchen wird, dieſe Verantwortung von ſich abzu⸗ wälzen. Neuerdings ſcheint ja nun auch Italien eine Ver⸗ ſchiebung der Konferenz zu wünſchen. Wir glauben nicht, daß man ihm dabei auf deutſcher Seite widerſtreben wird. London, 25. Mai. Wie Reuter vernimmt iſt für die Kon⸗ ferenz in Spa die. einer Delegation des britiſchen Reiches beſchloſſen worden. Die Dominions ſind aufgefordert worden, ihre Vertreter zu beſtimmen. Reichsminiſter Geßler über die Separalfriedens⸗ beſtrebungen. O München, 26. Mai.(Priv.⸗Tel.) Reichswehrminiſter Dr. Geßler behandelt in der„Bayriſchen Staatszeitung“ die Separationsbeſtrebungen und unterſcheidet zu⸗ nächſt drei Separationsherde, Bayern, Rheinland und Schleſien. Der Miniſter führte die wachſende Zentraliſation durch Berlin als Grund an und ſagt dann u..:„Vielleicht hätte das Reich etwas mehr für Bayerns Induſtrialiſierung tun müſſen, hätte durch ſeine Verkehrstarifpolitik den deutſchen Süden weniger benachteili⸗ gen und den vorwiegend agrariſchen Charakter der bayriſchen Bevölkerung mildern ſollen. In jüngſter Zeit ſind von den bayriſchen Separatiſten Fäden zu den rheiniſchen Separatiſten gezogen worden, wie die bekannten Kölner Be⸗ ſprechungen dargetan haben. Die Freunde des bayriſchen Lostrennungsgedankens wiſſen, daß der deutſche Süden,ſ ſchaff ohne die Ruhrkohle nicht leben kann, ohne die ſein Ver⸗ kehr und ſeine Induſtrie nicht einen Tag exiſtieren kann. Umgekehrt kann das Reich im Beſitze der Ruhrkohle die ſüd⸗ deutſchen Separatiſten(die auch in Württemberg ihren Anhang haben, der nur viel klüger, daher ſchweigſamer iſt, K Bayern aus Feuer holt) jederzeit in Schach hallen. Daraus erhellt, wie wichtig es iſt, daß das Ruhrgebiet nie vom Feinde beſetzt werden darf. Gefährlich werden die Separationsbeſtrebungen erſt, wenn ſie von jenem Teil der Gegner Deutſchlands, der uns noch immer zu balkaniſieren wünſcht, in ſeine Zwecke ein⸗ fager Anzeigenpreiſe: Bei eitigem Widerruf b. 1 ſpalt. Kolonelzeile.80 Mk., ausw..80 Mk., Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Rachl., Rekl. 5 Mk. ir d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. tellen u. Aus gaben wird keine Verantworlung öh. Gewalt, Streiks u. dgl. aleeee en, Material ſel uſw. berechtigen zu keinen Feſchrünkte usgaben od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Nn die Frauen! Der Evang. Frauenverband für Innere Miſſion in Baden erläßt folgenden Aufruf: Irauen und Mädchen! Die Reichstagswahl vom 6. Juni entſcheidet über die Zukunft unſeres Vaterlandes auf Jahre hinaus. Auch Ihr, Ihr dürft, Ja, Ihr ſollt mitwählen. Eure Mitwirkung iſt unbedingt erſorderlich. Denkt ja nicht, die Verfaſſung iſt nun gegeben, Kirche und chriſtliche Schule ſind nun geſichert, das andere überlaſſen wir den Männern. Manche Gefahren drohen immer noch unſeren heiligſten Gütern. Große, wichtige Aufgaben ſtehen noch bevor. Gebt deshalb Eure Stimmen nur ſolchen Männern und Frauen, von denen Ihr überzeugt ſein könnt, daß ſie eintreten für Wahrung der Würde und der Rechte der Frauen, für Schutz der Ehe und der Familie, für Pflege deulſcher Sitte und chriſtlichen Geiſtes in unſexem Volke. Mehr denn je kommt es auf jſede Sfimme an. Am 6. Juni alle wahlberechtigten Frauen und Männer an die Urne! Am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes mitzuarbeiten iſt Euer Recht, iſt Euere Pflicht! CCCͥͤĩðV2ybd ðâVvwbbbbbbbbbbbebe — geſpannt werde. Wenn unſere Lostrennungspolitiker das be⸗ günſtigen, iſt es Hochverrat. Die Reichseinheit kann nicht theoretiſch von papierenen Paragraphen erzwungen werden. Kulturell, innerpolitiſch und wirtſchaftlich wird die Dezentrali⸗ ſation, die Selbſtverwaltung der Länder auch im Intereſſe des ganzen Reichskörperg, fruchtbarer ſein als die Diktatur einer Berliner Bürokratie. Dann muß auch der Süden durch Handel und Induſtrie inniger mit dem übrigen Reich ver⸗ knüpft werden, namentlich mit dem Oſten. Der deutſche Oſten darf kein Gebiet bleiben, das mit dem Süden nur durch das Fluidum der Berliner Paragraphentinte verknüpft iſt. Es müſſen direkte organiſche Beziehungen geſchaffen werden. Umgekehrt verſpreche ich mir viel davon, wenn ich meine ſüd⸗ deutſchen Landsleute darauf hinweiſe, daß ein ſtarker lebens⸗ kräftiger Oſten, den ſie zu ſchützen helfen müſſen, auch ſie vor der ſlaviſchen Flut ſchützt. die Vorgänge in Wilhelmshafen. Reichswehrminiſter Geßler an die Wilhelmshavener Offiziere. Wilhelmshaven, 25. Mai.(WB.) Der Reichswehr⸗ miniſter hielt an die Offiziere und Abordnungen der Marinetruppenteile in Wilhelmshaven eine Anſprache, in der unter Hinweis 95 die Märzereigniſſe u. a. ſagte: Tadurch, daß der damalige Chef der Admiralität ſich Kapp und Lüttwitz zur Verfügung ſtellte, entſtand an der Waſſerkante ein beſon⸗ ders hohes Maß von Unklarheit und Verwirrung. Auf der einen Seite ſtanden weite Kreiſe des Seeoffizierskorps, die glaubten, ihrem rechtsmäßigen, vom Reichspräſidenten ein⸗ eſetzten Vorgeſetzten zur Aufrechterhaltung von Ruhe und rdnung Gehorſam leiſten zu müſſen. Da das Seeofftziers⸗ korps in ſeiner Geſamtheit ſich den Uſurpatoren zur Verfügung ſtellte, kam es in Wilhelmshaven zur vorläufigen Feſt⸗ nahme der Offiziere, die, ſoweit ſie zu Unrecht erfolgt war, zu bedauern iſt. Dies hatte zur Folge, daß nicht nur ſeit Wochen kein Offizier mehr Dienſt tut, ſondern auch beide Teile ſich mit einem wachſenden Gefühl von Mißtrauen und Erbitterung gegenüber ſtehen, ſich aber bis jetzt jeglicher Stel⸗ lungnahme enthielten, weil ſie ſich des ſchweren Gewiſſens⸗ konflitts beider Teile bewußt waren. Jetzt iſt der Zeitpunkt gekommen, daß der Unterſuchungs⸗ ausſchuß aufgrund eines einſtimmig gefaßten Beſchluſſes ſo⸗ wohl für Wilhelmshaven, als auch für Kiel eine große Anzahl Offtziere vorſchlagen konnte, die vollſtändig unbelaſtet aus dem Verfahren hervorgegangen ſind. Für dieſe kann ich des⸗ halb die Bürgſchaft übernehmen, daß ſie als Ehren⸗ männer von Charakter den verfaſſungsmäßigen Organen be⸗ dingungslos zur Verfügung ſtehen. Für ſie muß ich aber fordern, daß ihren Dienſtbefehlen unter Ausſchluß aller andern Einfluſſes Gehorſam geleiſtet wird. Dafür wird ſich aber die Regierung mit ihrer ganzen Autorität einſetzen. Es gilt, dem Vaterlande die beſcheidene Wehrmacht zur See, die uns der Friedensvertrag gelaſſen hat, in beſter Qualität zu erhalten. Wenn uns die Aufgabe manchmal zu ſchwer erſcheinen ſollte, ſo denken wir an die toten Helden von Skagerak, deren Gedächtnis wir in dieſen Tagen begehen, und geloben, daß wir ihr Erbe auch in trüben Tagen getreu verwalten, nicht nur für uns, ſondern vor allem für unſere Kinder und Enkel. Aerzle and Krankenlaſſen. Berlin, 25. Mai.(WB.) Von heute ab befinden ſich die Krankenkaſſen in Deutſchland mit Ausnahme von Groß⸗Berlin mit den Kaſſenärzten in einem vertragsloſen Zuſtande. Wie die D. A. Z. von zuſtändiger Stelle erfährt, iſt das Reichs⸗ arbeitsminiſterium weiter bemüht, den Konflikt zwiſchen Aerz⸗ ten und Kaſſen beizulegen und es dürfe erwartet werden, daß die Einigungsverhandlungen wieder geordnete Verhältniſſe en Düſſeldorf, 25. Mai. Von heute mittag an wird die Aerzte⸗ ſchaft in Düſſeldorf und in Groß⸗Duisburg ſämtliche Mitglie⸗ der der Krankenkaſſe nur noch als Privatpatienten ge⸗ gen Zahlung nach den Sätzen in der Privatpraxis behandeln. Dasſelbe wird nach dem Beſchluß des Leipziger Aerzteverban⸗ dem des in allen Städten Deutſchlands der Fall ſein Damit iſt der offene Kampf zwiſchen Kaſſen und Aerzten aus⸗ gebrochen. Die Düſſeldorfer Allgemeine Ortskrankenkaſſe teilt dazu in einer Zuſchrift u. a. mit: Die Krankenkaſſen werden nunmehr dazu übergehen, den Mitgliedern die Unkoſten für den Arzt in bar zu erſetzen. Das gleiche muß mit der Arznei⸗ rechnung geſchehen, ſolange die Aerzte keine Kaſſenrezepte be⸗ JJJ;ö; 88 —EW ĩ ĩ Mannheimer General-· Anzeiger.(Miitag ⸗Ausgabe.) Derbwoch ben 2e. Maf. nutzen. Die Mittel der Krankenkaſſe werden dabei allerdings ſehr ſchnell erſchöpft werden, es ſei denn, die Mitglieder ſchrän⸗ ken die Inanſpruchnahme der Aerzte auf das unbedingt not⸗ wendige Maß ein. Der Aerzteverein hat für etwaige auf An⸗ regung der Kaſſenverbände oder der Regierung einzuleitende Einigungsverhandlungen die Bedingung geſtellt, daß dann über ſämtliche Streitpunkte, zuerſt über die freie Aerztewahl, verhandelt werde, daß vor dem Ende dieſer Ver⸗ die Regierung nicht durch Verordnungen oder aßnahmen in den Streik eingreifen, und daß die Kaſſen nicht verſuchen, Nothelfer zu gewinnen. Zu den Honorarforderungen der Aerzte durch die Kran⸗ kenkaſſen war ſchon bemerkt worden, daß dieſe Forderungen, wenn ſie auch ein Mehrfaches der bisherigen Sätze bdeuteten, doch nur etwas den Gehaltsſteigerungen entſprächen, die die Kaſſen aus der Not der Zeit heraus ihren eigentlichen Beam⸗ ten ſchon längſt zugeſtanden hätten. Vahlvorbereitungen. Ein ernſter Mahnruf. Der 6. Juni wird für das deutſche Volk ein Tag größter Be⸗ deutung werden und ſein, denn zum erſten Male hat es zu be⸗ ſtimmen, wer in den Reichstag der jungen Republik einziehen ſoll. Es kann nicht ſchwer ſein, zu erkennen, welche Richtung am Tage der Wahl eingeſchlagen werden muß, nachdem die ſeitherige, faſt ausſchließlich linksſtehende Regierung es nicht verſtanden hat, —— ſie geſetzten Hoffnungen auch nur im gerinaſten Maße zu er⸗ en. Wie weit wir unter ihr gekommen ſind, und noch kommen werden, darüber kann doch niemanden mehr im Zreifel ſein, ebenſowenig aber quch darüber, wem am 6. Juni die Stimme ge⸗ geben werden kann und mug. Nur eine feſt im Sottel ſitzende Regierung kann noch imſtande ſein, die Geſchicke unſeres ſo ſchwer darnieder⸗ ſiegenden Deutſchlands nach innen und außen hin zu aller Wohl zu geſtalten. Wenn uns alſo der 6. Juni Gelegenheit gibt, unſere bisher immer lauter werdende Sehnſucht nah einer feſten Regie⸗ rung zu befriedigen, ſo bedeutet er zugleich eine Aufforderung an jeden Einzelnen, ſeine Stimme nur denſenigen zu geben, die auch in der Lage ſind, die geforderten Garantien zu geben, das ſind einzig und allein die Parteien der Rechten. Ihnen kann in jeder Beziehung Vertrauen entgegengebracht werden, denn die von ihnen aufgeſtellten Kandidaten gewährleiſten echt deutſchen Geiſt und Verſtändnis für das, was uns bis heute gefehlt. Es muß daher eines jeden vaterlandsliebenden Menſchen hö hſte Pflicht ſein, ſeinem Willen nach Ordnung, Ruhe, Sicherheit, Ar⸗ beit und Brot dadurch Ausdruck zu verleihen, daß er nur dieſer Partei ſeine Stimme gibt, denn nur durch ſie iſt das alles am ſchnellſten zu erreichen. Es bietet ſich auf Jahre hinaus dem Volke keine Gelegenheit mehr, am Wledererſtehen unſeres geliebten Vaterlandes ſo mit⸗ helfen zu können als am bevorſtehenden Wahlgange. „Möge ſich ein jeder der kleinen Mühe unterziehen, ſeinen Stimmzettel unter allen Umſtänden abzugeben. Mannheim, 25. Mai 1920. Ein Arbeitnehmer. Deulſche(liberale) Volkspartei. Am Pfingſtmontag, den 24. Mai, fanden mehrere Wähler⸗ verſammlüngen der Deutſchen(liberalen) Volkspartei ſtatt, die bewieſen haben, daß die Landwirte Verſtändnis dafür haben, daß gerade die Deutſche(liberale) Volkspartei ihnen zum Aufbau ihrer darniederliegenden Wirtſchaft helfen kann und will. In Reilingen— der Reichstagskandidat Herr Dipl.⸗ Ing. Fritz Zähne aus e über die bisherige Arbeit und über die Beſtrebungen der Partei; die Verſammlung war gut be⸗ ſucht. In der Ausſprache konnten ſachliche und perſönliche Angriffe der demo'ratiſchen und ſozialdemokratiſchen Gegner von dem Red⸗ ner ſowie dem Vorſitzenden, Herrn Gemeinderat Schneider⸗ Reilingen, völlig widerlegt werden. In Altlußhelm ſprach in einer zahlreich beſuchten Ver⸗ ſammlung Herr Dr. Werner Freeſe aus Mannheim über die Ent⸗ ſtehung und Entwicklung der Deutſchen(liberalen) Volkspartei im Reiche und in Baden ſowie über die bisherigen poſitiven oder nega⸗ tiven Leiſtungen der Parteien zu Gunſten der Landwirtſchaft, und dann Herr Stadtverordneter Max Moſes, ehemaliger Stadtmiſſionar aus Mannheim, in ausführlicher Weiſe über das geſamte Programm der Deutſchen(liberalen) Volkspartei. Beide Redner ernteten ſtar⸗ ken Beifall. Der Vorſitzende, Herr Steuereinnehmer Leonhard, konnte am Schluß der Verſammlung darauf hinweiſen, daß die Worte der Redner auf fruchtbaren Boden gefallen wären. In Neulußheim ſprach im vollbeſetzten Saale des Bären unter dem Vorſitze des Herrn Jakob Schweſinger, Herr Dr. Werner Freeſe aus Mannheim über die Entwicklung der Deutſchen lüberalen) Volkspartei in Baden, ſowie über die Stellungnahme der verſchiedenen Parteien für oder gegen die Landwirtſchaft und Herr Reichstagskandidat Dipl.⸗Ing. Jähne aus Schwetzingen in ſachlicher, verſöhnender und begeiſternder Darlegung über die Ziele der Deutſchen(liberalen) Volkspartei, im beſonderen über den von dieſer Partei vorgeſchlagenen Gedanken der Arbeitsgemeinſchaften und der Kammer der Arbeit. Reicher Beifall bewies, daß die Worte des Redners gute Aufnahme gefunden haben. Deulſchnalionale Volkspartei. Weinheim, 24. Mai. Am Freitag, den 21. Mai war der deutſchnationale Abgeordn. a. D. 55 Düringer nach Weinheim gekommen, um auch hier ſeinen Wählern Rechen⸗ ſchaft zu geben von ſeiner Tätigkeit in der Nationalberſammlung. In klarer und ſachlicher Weiſe ſchilderte er der außerordentli ſtarken Verſammlung die Arbeit der Nationilverſmmlung, die Schaffung der aleſſe und die Fertigſtellung der neuen Steuer⸗ geſetze. Er betonte, in deutſchnationale Volkspartei trotz ihrer Oppoſitionsſtellung doch in den Ausſchüſſen ſehr viel poſitive Arbeit geleiſtet hätte. Zum Schluß charakteriſtierte Exg. Dü⸗ ringer die Stellung der deutſchnationalen Volkspartei zu den übri⸗ gen Parteien. Seine mit den Worten„Mit Gott für Volk und Vaterland“ ausklingende Rede erntete begeiſterten Beifall. An der Diskuſſion beteiligten ſich nur Vertreter der äußerſten Linken, von denen einzelne den Gang der Verſammlung, der ſich durch⸗ gehend auf der Höhe der Sachlichkeit bewegt hatte, das Nibeau eines Marionettentheater herabzudrücken ſuchten. Lebhafte Zu⸗ ſtimmung wurde daher dem Leiter der Verſammlung, Herrn Stadt⸗ rat Zinkgröf, als er ſeine Entrüſtung über derartige Verſuche ausſprach. Die innere Lage. Die neuen Pulſchyläne. Berlin, 26. Mai.(Priv. Tel.) In den letzten Tagen wur⸗ den rheiniſche Kommuniſtenführer verhaftet. Der Deutſchen Tageszeitung wird aus Stettin gemeldet: Es beſtehen zwiſchen dem Pommerſchen Landbund und Paderborn nicht einmal Verbindungen, viel weniger noch mit den in Paderborn befindlichen Korps. Verlegung der Reichswehr aus Düſſeldorf. r. Düſſeldorf, 26. Mati.(Priv.⸗Tel.) Das Reichswehrregiment 61 ſoll in das neue 100 000 Mann ſtarke Heer eingealiedert werden und wird deshalb in den nächſten Tagen Düſſeldorf ver⸗ laſſen, um eine neue Garniſon zu beziehen. Ob Erſatz durch einen anderen Truppenteil geſtellt wird, iſt bis ſent noch nicht be⸗ kannt. Zum Tode Paaſches. JBerlin, 26. Mal.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber die Erſchießung des Kapitänleutnants Paaſche werden ſezt auch amtlich und halbamtlich einige Darſtellungen verbreſtet, die indes noch keine Klarheit geben. Nur ſoviel iſt ſicher, daß eine amtliche Anordnung, Paaſche zu verhaften, nicht er⸗ * L 1 8 8 — 7 ſeltaterin anrepol 7 9 7. „„ A, galmsghe ſamee.: Ban, funmeSſans eee, 4 Meen e gangen iſt. Bei der Beerdigung Paaſches am Montag, die ohne Hinzuziehung eines Geiſtlichen im Park? Gutshofes ſtattfand, ſprachen am offenen Grab der Va Paaſches, außerdem die Hausdame und mehrere Vertreter ber Arbeiter⸗ ſchaft. Aus Berlin waren Vertreter der linksradikalen Partei erſchienen. Entfendung von Truppenkeilen nach Holſtein. UEJ Berlin, 26. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Ende dieſer Woche wird wiederum eine große Abteilung eines ehe⸗ maligen Infanterieregiments aus dem Munſterlager in die von Holſtein entſandt, um ſich dort niederzulaſſen, Beſſerung der Beiriebslage der Eiſenbahnen. E Berlin, 26. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Einem Ausfrager des Berliner Tageblatts wurde im Reichsverkehrs⸗ miniſtertum verſichert, daß die Betriebslage bei den deutſchen Eiſenbahnen in den letzten Monaten ſich gegen das Vorjahr gebeſſert hätte. Der Lokomotiv⸗ beſtand bei den ehemals preußiſch⸗heſſiſchen Staatseiſen⸗ bahnen beträgt etwas über 23 000 Stück, das ſind noch run 1400 Maſchinen mehr als wir vor dem Krieg beſaßen. Aller⸗ dings ſind von dieſen 23 000 noch nicht 13 000 betriebsfähig, und die Leiſtungen der Eiſenbahnwerkſtätten reichen nach wie vor nicht aus. Ein günſtigeres Moment iſt die gleich m ä⸗ ßigere Kohlenverſorgung. Auch dieſe iſt freilich noch nicht genügend. Der 4 5 Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Oeſer, erklärte dieſer Tage, daß es außerordentlich ſchwer ſein werde, den Eiſenbahnbetrieb wieder wirtſchaftlich rentabel zu geſtalten. Aber unlösbar ſei auch dieſe Aufgabe nicht, wenn in allen Teilen gewiſſenhaft gearbeitet würde. Ja, „wenn“! 0 Herr Burgemeiſter Man ſchreibt uns: Das„Berliner Tageblatt“ Nr. 290 vom 18. Mai 1920 bringt einen Leitaufſatz eines Generalſekretärs a. D. Burgemeiſter, der es in drei Spalten unternimmt, ſeinen Austritt aus der Deutſch⸗ nationglen Volkspartei mit Gemeinplätzen zu erklären, die 4 dem Agitationsniveau des genannten Blattes ſtehen. Wenn das Blatt dieſes „Dolument“ als Zeugnis für„Meinungsverſchtedenheiten innerhalb der deutſchnationalen Parteikreiſe“ wertet, ſo darf hier darauf hin ewieſen werden, daß der ehemalige„Genoſſe“ Burgemeiſter aus der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei infolge von Meinungsverſchiedenheiten ausgeſchieden iſt, die ſich in Oldenburg auf ſeine Kaſſenführung bezogen. Herr Burge⸗ meiſter war ehemals liberaler Redakteur an der 105 elmshavener 1 05“ und wurde dann Sozialdemokrat. Die ſozialdemokratiſche 1 Rantenger Polkszeitung“ Nr. 268 vom 18. 11. 1911 veröffentlicht u. a. ſolgende wörtliche Begründung für den Geſinnungswechſel des Herrn.: Der Sozialismus wurde mir ſomit zu einer Kulturnotwen⸗ digkeit, die ich nunmehr in keiner Weiſe abzulehnen vermag; ich bin meiner ee nach voll und ganz Sozialdemokrat.——— Ich habe perſönlich mit einer Weltanſchauung vertreten konnte, ohne mich vor mir Arnf zu B. nennt die Verbindung mit dem Liberalismus, der ihm heute durch das „Berliner Tageblatt“ wieder Gaſtfreundſchaft gewährt, Proſtitution der eigenen Perſönlichkeit.— Damals wurde er Redakteur der ſozialdemokra⸗ tiſchen„Oberfränkiſchen Volkszeitung“, aus welcher Stellung er et „mangelnder Ernährung“ alsbald ausſchied. Der„Reichsverband gegen die Sozialdemokratie“ nahm ihn dann auf und veröffentlichte ſeine Enthül⸗ lungen über die Sozialdemokratie, bis er ſpäter ſein konſervatives Herz entdeckte u. der konſervativen Paxtei ſchriftlich ein konſervatives Glaubens⸗ bekenntnis ablegte. Von dieſer hatte die Deutſchnationale Volkspartei ihn übernommen, bis er um Verſetzung nach der Provinz bat— wo er ſich beſſere Verpflegung verſprach.— Die Gründe ſeines Austrittes aus der dortigen Stellung haben wir oben angedeutet. Der alte Anhänger der Linksliberalen und B. iſt zu ſeinen Freunden zurückgekehrt. Wenn ſich das„Berliner Tageblatt“ dazu beglückwünſcht, ſo gönnen wir ihm dieſe Freude ohne Neid. Aus der Bankbeamlenbewegung. In dem Wunſche, eine Vermittlung in dem noch immer drohen⸗ den Streik im Bankgewerbe herbeizuführen, hat die Vereinig⸗ ung von Oberbeamten im i ee an den Reichsberband der Bankleitungen eine Eingabe gerichtet, in der ausgeführt iſt, der Reichsverband habe zwar mit Wirkung vom 1. Februar an eine Neuregelung der Gehälter mitgearbeitet, die für den Durchſchnitt der Angeſtellten ganz weſentliche Verbeſſer⸗ ungen— inkommens bringe; jeboch ſeien dieſe Vorteile einer nzahl von Angeſtellten noch nicht zum Bewußtſein ge⸗ oſtituieren.“ Alſo: Herr großen kommen, da zwar zum Teil auf die Mehrbezüge ge⸗ währt würden, die regelmäßigen Auszahlungen noch na den alten Sätzen vor ſich gingen. Den Führern der Strei ung werde durch die langſame Durchführung der Neuregelung durch Zugeſtändniſſe längſt überholter Agitationsſtoff gegeben. Da aber die Teuerung ſeit der Ausarbeitung der weſentlich gewachſen ſei, wäre eine beſondere Hilfe erforderlich. n Anbetracht der erheblichen Bedenken, die gegen eine einmalige irtſchaftsbechilfebeſtehen, werde zur Erwägung geſtellt, eine Teuerungszulage mit rückwirkendem Charakter vom 1. März 1920 an zu bewilligen. Es werden 300 Mark für Verheiratete und 200 Mark für Unverheiratete 50 der deren 7817 es: en ir von unſeren edern Sccherheit „Nach den Stimmungsberich von den verſchiedenen Betrieben haben, nehmen wir mit d Zwiſ echen müſſen, die ich nicht mehr an, daß bei einem Entgegenkommen in der von uns angeregten Weiſe die Streikagitation keinen wirkſamen Widerhall mehr in der Angeſtelltenſchaft finden wird. Ausland. Das Befinden Deschanels. 2. Paris, 26. Mai.(Priv.⸗Tel.) Der Präſident der Republit verbrachte eine gute Nacht. Seine Aerzte beſuchten ihn geſtern morgen und gaben folgenden Bericht aus: Ver⸗ letzungen und Quetſchungen am linken Bein. Allgemeine Zerſchlagenheit. Zuſtand ſo befriedigend als möglich. Die blutigen Jwiſchenfälle in Rom. Rom, 26. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die blutigen Zwi⸗ ſchenfälle in Rom werden mit der Nationaliſtiſchen Hetze der Oppoſitions⸗Parteien gegen das neue Kabinett Nitti in Verbindung gebracht. Die Regierung ließ alle in ee Dalmatiner und Fiumaner ver⸗ aften. Ein Juſammenſtoß in Canoſſa. Rom, 26. Mai.(W..) Corriere de Italia vernimmt aus Canoſſa: Zwiſchen Manifeſtanten und Polizei kam es zu einem wobei es drei Tote und einige Verletzte gab. e Ruhe iſt inzwiſchen wieder hergeſtellt. Der neue italieniſche Arbeitsminiſter. 2. Rom, 26. Mai.(Priv.⸗Tel.) Das neugeſchaffene Arbeitsminiſterium wird von dem radikalen Miniſter Abbiate übernommen. Dem neuen Miniſter im Arbeits⸗ miniſterium obliegt die Vermittlung zwiſchen Kapital und Anbeit in allen Streitfragen und Konflikten. Das neue bulgariſche Kabinelt. Sofia, 26. Mai.(W..) Bulg. Tel. Agtr. Infolge des Ausſcheidens der Miniſter Buroff, Maggalareff und Danoff und des Eintritts der agrariſchen Abgeordneten Omartſchefski und 1. Pelſde das Kabinett ſetzt ſich das⸗ ſelbe wie folgt zuſammen: Präſident und Krieg: Stambu⸗ linski, Inneres Dimitrioff, Finanzen Kotokoff, Handel und Arbeit ee Unterricht Omart⸗ 15 efski, Poſt und Eiſenbahnen Adanoſoff, öffentliche rbeiten Bakaloff, Juſtiz Radloff, Ackerbau Obeff. Das Miniſterium des Aeußern iſt noch nicht beſetzt und wir bis auf weiteres vom Miniſterpräſidenten geleitet. Der Streik der irländiſchen Dockarbeiter. Dublin, 25. Mat.(WB.) Mehrere hundert Amerikaner ſind gezwungen, in Irland zu bleiben, da die Docker ſich weigern, deren Gepäck zu verladen. Dublin, 25. Mai.(WB.) In den Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Eiſenbahngeſellſchaften und den ſtreikenden Dockarbeitern haben ſich die letzteren unter der Bedingung, daß kein Kriegsmaterial befördert wird, zur vor⸗ läufigen Wiederaufnahme der Arbeit verpflichtet. Die Uuruhen in Mexiko. Waſhingkon, 25. Mai. Reuter. Das Staatsdepartement iſt benachrichtigt worden, daß Villa den Engländer Miller, für den er ein Löſegeld gefordert hatte, freigelaſſen hat. Mexiko, 25. Maf. Der Kongreß wählte zum proviſ Präſidenten Adolfo de La Huerta mit 44 Gegenkandidat General Pablo Gonzales erhieſt 22 Stimmen. Mexiko, 25. Mai. Am Montag nachmittag fand die Bei⸗ Bwiſch des Generals Carranzas ſtatt. Es ereignete ſich kein enfall. Räumung Teheraus. Amſterdam, 25. Mai. Wie Havas Reuter berichtet, wird die Räumung Teherans erwogen. Die zum Schutze der Fremden notwendigen Maßnahmen ſind getroffen worden. Die Roten Truppen bombardieren die Küſte. —8— Letzte Meldungen. Der unlerbundene Verkehr in Oſtpreußen. Berlin, 26. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) In Dirſchau und Liebenhof ſtehen augenblicklich über fünf⸗ mit Gütern aus Oſtpreußen beladene und für as Reich beſtimmte Eiſenbahnwagen, deren Abtrans⸗ port durch den polniſchen Korridor die Polen angeblich we⸗ gen Lokomotivmangel verweigern. Sie wollen offenbar die Gelegenheit benutzen, um neue Maſchinen von Deutſchland herauszupreſſen. Der Vergewaltigungsfriede mit Angarn. Budapeſt, 26. Mai.(W..) In ihren Leitaufſätzen beto⸗ nen die Blätter, daß die Regierung, dem Zwange gehorchend, den Friedensvertrag unterzeichnen müſſe, die ungariſche Na⸗ tion aber, die die ihr im Friedensvertrag auferlegten Ver⸗ pflichtungen nicht erfüllen könne, den Zuſtand, der durch den ertrag geſchaffen wird, nicht als zu recht beſtehend anerken⸗ nen könne, Verſuchter Ankauf der Krupp⸗Werke durch Japan? UBerlin, 26. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Tokio wird gemeldet: Das Kriegsdepartement dementiert, daß es in irgend einer Art an einem japaniſchen Verſuch, die Krupp⸗Werke in Eſſen zu Munitionsfabrika⸗ tion zu kaufen, mitgearbeitet habe, Die Ablieferung der Flotle. E Berlin, 26. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Cherbourg wird gemeldet: Sechs große deutſche Tor⸗ pedbojäger, welche Frankreich zugewieſen wurden, ſind geſtern* der Reede angekommen. Man erwartet noch einen deutſchen Kreuzer für Mittwoch oder Donnerstag. Der Verteldiger der Jſonzofront geſtorben. ane 26. Mat.(W. B. Am Sonntag iſt hier General⸗ feldmarſchall Böroevic an einem Herzſchlage geſtorben. Italieniſche Cuftſchiffahrt. Rom, 26. Mai.(W..) Geſtern morgen fand hier eine Probefahrt des transatlantiſchen Luftſchiffes B 34 ſtatt, das demnächſt einen Flug nach Buenos Afres ausführen ſoll. Das Luftſchiff hat einen Inhalt von 50 600 Kubikmetern und be⸗ ſitzt anſtelle einer Gondel eine Gallerie aus Aluminium, die 100 5 Fahrgäſte aufnehmen kann und mit allem Komfort ausgeſtattet iſt. Amerika bleibt dem Wiederaufbau Europas ſern. z Waſhington, 26. Mai.(Priv.⸗Tel.) Obwohl die Ver⸗ einigten Staaten bisher noch keinen Delegierten für die Brüſſeler Finanzkonferenz ernannt haben, wurde en beſchloſſen, einen Vertreter dorthin zu ent⸗ ſenden. Dieſer wird keine Vollmachten beſitzen. Seine Auf⸗ gabe ſoll darin beſtehen, der Konferenz in Brüſſel zur Kennt⸗ nis zu bringen, daß die Pereinigten Staaten am Wieder⸗ aufbau Europas weder mit Anleihen noch mit Kredtten mithelfen werden. VV Aittwoch, den 26. Mai 1920. Maundeimer Generai- Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 224. worden: je nach der Wahl der einander gegenüberge⸗ ſ reich ab eſandte Ge ſen den Empfänger nicht er ⸗ ANus Staoͤt und Cand. Wen e eihe der Vene Wente 15 15 5 Angehsige 11 705 eg bet a 15 Jent. 8 erglet rchgefũ ren Beſchwerden auch zum Ausdruck gebracht, daß ein großer Mannheimer Kinderhilfe. e N auf 855 Sendungen wohl ſchon 04—— Gebiete in unredliche i eit gtecher Brundlage mit geradezu pedantiſcher Genauig⸗ Hände gefallen ſei. Vo übrigen Sendun i dann noch ein um e e 8 W Kinder⸗ keit, durthgeführt, in der bei H. Lukaſchir in München 1914 ere Teil fenſete del deulſchen Srengen———.— cher beraubt Jilfe Geldmitten beſchaffen zu helfen, ſind Anfaſſende Rüſtungen ſchienenen Schrift:„Vergleich der Wirtſchaftlichkeit entenſiwer und worden. Das damalige rätſelhafte Verſchwinden ſovieler Gefangenen ⸗· im gaffen zu gelfen, örrnengen intenſiver Bauweiſe veröffentlicht und leicht nachzüprüfen ſind. ſendungen hat jetzt eine gewiſſe Aufklärung gefunden. Nach Frank⸗ er„Gange. Den Reigen der Werbeveranſtaltungen eröffnet ein I. Klei furt(Main) ſind dor ku icht weniger als fünf Eifen bahn en feſtliches Konzert am kommenden Samstag, als deſſen 3 291 Pafele nich d Püdche Gef r⸗ Unternehmer in uneigennütziger Hilfsbereitſchaft das Orcheſter Einſamilienhaus mit Küche und Wohnzimmer im ſn Saueel n rüct 10—— di die 55 öſiſchen Behd des Nakionaltheaters und der Feſtchor der Mann⸗ Erdgeſchoß, 2 Schlafräumen im Dachgeſchoß, 55 Om. überbanter Einpfänger ſcht 1 f R 55 8 5 * 9 75 dertaf bekerbedebnen. die ankung beider Haurche 1 88 Om. buß 15 haben Ban. finden M Soßen Körperſchaften, deren Ruf, wie jener der ewonnenen betragen es entfü alſo au m. Wohnfläche ein Bau⸗ n 1 15 Soliſten(Minng und Walter G ünther⸗B raun) koſtenanteil von 63,36. Demnach verurſacht eine 80 Om. große Die Sendungen haben durch das lange Unterwegsſein. durch Näſſe künftlerit;; im ce; 7* 8 und Druck außerordentlich gelitten, der Inhalt iſt vielfach verdorben as künſtleriſche Niveau des Konzertes abſolut ſichert, geſchieht Wohnung im Einfamilienhaus annähernd 5070 Baukoſten. oder abhanden gekommen. Aufſchriften ſind verloren gegangen. 1 völli 5 57 7 2 Diri 5 ö Cunentgeltlich. Auch die beiden Dirigenten des Abends, die II. Hochbau Poſtſeiti— g wird alles verſucht werden, dieſe unbeſtellbaren Sen⸗ le alen 8 eee— 5 Dleuſt 17 ſtel 2, Dreiſtöckiges Wohngebäude mit 6 Wohnungen von dungen oder ihre kümmerlichen Reſte den Abſendern wieder zu⸗ Zbweiges der Volkerd ohlfahrt len, it ſi elnrige je 3 Jimmern und Küche, 197 Im, überbauter Fläche und 461,70 Om. zuſtellen. Die Angehörigen der Gefangenen und dleſe ſelbſt, die underte von Ausübenden auf dem Podium des Nibelunde ales reiner Wohnfläche(77 Om. auf jede Wohnung). Baukoſten 30 869 jetzt meiſtens wieder zu den Ihrigen zurückgekehrt ſind, mögen aber und die Beſucher der Veranſtaltung, zu der der Vob de Mark, alſo 66,90 auf je 1 Om. Wohnfläche. Demnach verurſacht hieraus entnehmen, wie wenig die deutſche Poſtverwaltung und bei den; 5 ö•8 Fa eine 8 0 Om. große Wohnung im dreigeſchoſſigen Haus 5352% Bau⸗ ihre Angeſtellten an den ſeiner Zeit ſo ſchmerzlich empfundenen W en im Anzeigenteil bezeichneten Stellen bereits heute Mitt⸗ koſten Paketverluſten ſchuldig geweſen ſind 8 —5— haben, daß ſie 115 dem Kauf 3. Drei ſtöckiges Haus mit Da chwohnung, alſo Haus⸗ 5 W e ſebalten Jiab, Acht 5 edlen Zwetz 10 ae form wie unter 2) mit dem Unterſchied, daß im Dachgeſchoß eine wei⸗ mehr auch ſich ſelbſt zu einem ungetrübten künſtleriſchen Ge⸗ tere Wohnung von 78 Om. Woynfläche eingebaut iſt. Geſamtbau⸗ Mehlſchiebungen. nuß verhelfen. 3fkoſten 32 947, Wohnfläche 539,70 Om., alſo Baukoſtenanteil auf Seit einigen Tagen werden hier, ſo wird uns vom Städtiſchen Sammlung des Mannheimer Generalanzeiger* m. Wohnfläche 61/05. Demnach verurſacht eine 0 Om. große Nachrichtenamt geſchrieben, Gerüchte über Meblſ Hiebungen ver⸗ D 8 5 Wohnung im dreigeſchoſſigen Haus mit Dachausbau 4884 Bau⸗ breitet. Dieſe haben 00 darin ihren Urſprung, daß gegen einen 0 Dr. Haas, Mannheimer General⸗ kkoſten. früheren Buchhalter der Mehlverſorgung, der am 1. November 1919 — 500.— Hiermit ſind einwandfreie Unterlagen gegeben für den Vergleich ausgeſchieden iſt, von der Staatsanwaltſchaft ein Verfahren einge⸗ „55 4 20.— dreier gleichartiger Wohnungen in verſchiedenen Hausformen und es leitet wurde wegen Verfehlungen, die er im September v. JIs. be⸗ Pi 57 5 uppersperg, Hamburg⸗Groß⸗Borſtel 5 ergibt ſich für die gewählten 1erebsaee Folgendes: Das dreie gangen haben ſoll. In Verbindung damit ſteht ein Straverfahren Emmn 80—5 geſchoſſige Haus ohne Ausnützung des Daches iſt gegen den Inhaber einer hieſigen Brotfabrik wegen unberechtigten ma und Annemarie Goldberg— ſene unwirtſchaftliche H ausform; das hat die Erfahrung] Bezugs von Auslandsmehl durch Vermittlimg des genannten Buch⸗ Mf. 570.— längſt gelehrt und man nützt heute mit noch mehr Grund als rüher halters. Die Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen, hat aber be⸗ 5 wir nach die Dachräume zu Wohnzwecken aus. Die Wohnung im dreigeſchoſſt⸗ reits ſoviel ergeben, daß eine Schiebung zu unaunſten des Kommu⸗ ſe Wir geben uns der beſtimmten Erwartung hin, daß wir nach gen Haus mit e bedingt einen um 3,6 Prozent geringeren nalverbandes nicht erfolgt iſt. Der Kommunalverband hat vielmehr öffentlichung dieſer erſten Gaben noch recht oft Gelegenheit Koſtenaufwand als dieſelbe Wohnung im Einfamilienhaus. Mit die ihm zuſtehenden Mengen Mehl erhalten. Weitere Maßnah'nen A1 4 N „% fbben, an dieſer Stelle über die eingegangenen Veiträge zu quit⸗ demſelben Geld, das zur Schaffung von 1000 Kleinhauswohnungen ſeitens des Kommunalverbandes müſſen bis zum Abſchluß des ge⸗ neren Es ſei wiederholt, daß uns die kleinſte Spende willkom⸗ erſolderlich iſt, könnten 1006 Wohrenngen im mebeſtheigen Miethas richtlichen Verfahrens vorbehalten werden. 2 ſriſt.„Viele Wenige geben ein Viel! Dieſen Leitſatz wollen hergeſtellt werden. Hierauf hat ein weſteres Steigen oder etwaiges fuir unſerer Sammlung poranſtellen. Es iſt richtig: die Gebe⸗ iſe keinen Einfl g ̃ ſteudigkeit hat in Manaheim bedeutend nachgelaſſen— die Ur⸗ ee ee ee Sades eende an le eerde, e denn Süentge ee cb Landwiriſchaftsinſpet⸗ achen ſind ſo bekannt, daß ſie hier nicht au ezählt werden müſſen— ˖„tor Franz Selz, zuletzt in Villingen, behufs Uebertritt in den Ter ein kleiner Beitrag für dieſen Zwec ff bei allen Leſern und ſlefich eee e ee e Dienſt der badiſchen Landwirtſchaftskammer, ſeinem Anſuchen ent⸗ ſerinnen vorhanden. Und er mu ß. vorhanden ſein für ein j ie ſprechend 0 55 85 er vernünftige We eint doch noch immer der zu ſein, daß die ſp 5 Niebeswert, wie wir es uns edler und ſchöner nicht denken können. aen 85 505 im Hiablick auf den Koten⸗* Verſetzt wurden Juſtizſekretär Kaver 8 · egler bei der eiut den Kräftignng der un erernährten Nann⸗ unterſched— beide Behaufungsformen ausführk: mehrſtöckige] Staatsanwaltſchaft Freihurg zur Staatsanwaltſchaft Mannheim, ena er Jugend. Wenn wir die Papierſcheine, die allein an Miethäuſer im dichtpeſiedelten Stadtinnern auf hochwertigem Boden Eiſenbahnſekretär Ludwig Bienſtock in Mannhbeim⸗Neckarau hä keaſten über das Notwendige ausgegeben worden find, beiſammen und Einfamilienhäuſer in offener Bauweiſe auf dem geringer bewer⸗ nach Mannheim, Eiſenbahnſekretär Ferdinand Lutz in Weinheim en— alle Leſer werden mit uns übereinſtimmen, daß wir W infamili 0 nach Freiburg, Eiſenbahnſekretär Otto Schrempp in Durlach eute:teten Außengelände. enn zu einem Einfamilienhaus von 50 Om. 55 8 8 endetne, Fumme, nennen könnten. Darum nochmals: Grundfläche 150 Om. Gartenland gegeben werden, ſtellt ſich der auf nach Karksruhe, Eiſenbahnſekretär Edmund Schikorr in Baſel Spendet für die Nannheimer ginderhilfel gie Wohnung entfallene Preis für das Vaugelände(200 Im. 3,0 nach Herbolgheim, Eiſenbahnſekretär Theodor Meny in Raſtalt Mark= 600) noch nicht ſo hoch, wie der Anteil der Vodenkoſten, nach Freiburg, Eiſenbahnſekretär Karl Ziehler in Herbolzheim Bekämpfung der Wohnungsnot dur den im Stadtinnern eine Wohnung des dreigeſchoßigen Hauſes über⸗ nach 8 reiburg und Juſtigſekretär Julius Löffler beim Amts⸗ Hachbet. ch nehmen muß bei der knappſten, durch die Bauordnung vorgeſchrie⸗gericht Freiburg zum Notariat Freiburg—III., 2 50 Von Bü D idelb benen Bemeſſung des Hofraumes(300 Om 20:7 Wohnungen ⸗ Ernannt wurden Oberreviſor Robert Heidt bei der Eiſen⸗ (Von Bürgermeiſter Dr. Ing. Drach⸗Heidelberg.) 857„). Hier geben die Bodenkoſten geradezu den Ausſchlag zugun⸗ bahn⸗Generaldirektion in Karlsruhe zum Bürovorſteher mit der Ar Unter obiger Ueberſchrift hat vor kurgem der Mannheimer ſten des Kleinhanſes, denn einem Mehraufwand der Baukoſten von] Anitsbezeichnung Rechnungsrat und Gerichtsaſſeſſor Heinrich koſtdltelt, Stadtrat Reidel, eine Gegenüberſtellung der Bau⸗ 186 für jede Wohnung ſteht eine Erſparnis an Bodenkoſten von Kühn aus Karlsruhe zum Hilfsſtaatsanwalt unter Zuteilung zur beröffeneneEinfamiliengäuſern und dreigeſchoſſigen Wohnbäuſern 257 4 gegenüber. Staatsanwaltſchaft Karlsruhe. keſpatenlicht und eine Nechnung aufgetan, wonach eine Baukoſten⸗ Dahei iſt noch gar nicht vom Mietwert der Wohnungen geſpro⸗(hebertragen wurde dem Oberſtationskontrolleur Auguft . von 37 bis 47 Prozent zu eigsſchoffiger Ge. chen und von der Abnahme dieſes Mietwerts in mehrgeſchoſſigen Buttmi in Heidelberg⸗Karlstor das Stationsamt 1 Eberbach ſtatt Nad Einfamilienhäuſern——9 Ein⸗ Miethäuſern. Wenn ein Bauherr 10 mit Rückſicht auf die Baukoſten⸗ des Stationsamtes 1 Radolfzell zunächft noch in bisheriger Eigen⸗ amilie 8 e Bann(Typ I) ferſparnis entſchließen wollte, anſtelle von Einfamilienhäuſern mehr⸗ ſchaft zur Verſehung. 22000 Wat 18 Wohnun 2, gleicher Größe in einem drei⸗ ſtöckige Gebäude zu errichten, darf er etwa hoffen, für die Wohnung Zugewieſen wurde Bauinſpektor Joſeph Rochlitz m köckigen Wohn ebaude mit Manſardenſtock(alfu 8 Wohnungen in im dritten Stock oder im Dach dieſer Miethäuſer denſelben Mietzius Schluchſee der Bahnbauinſpektion II Freiburg und die Bauin⸗ zinem Haus) eeee Mk. Ein grözeres Einfamilien⸗ Jun erhalten wie für die Wohnung im Einfamilienhaus ſamt zugehö⸗ ſpektoren Robert Finner und Robert Krafft in Neuſtadt der gaus mit drei Küche und Abort I1) käme auf gigem Garten?, Nicht einmal die beſtgelegene Wohnung im Miet⸗ Bahnbauinſpektion II Neuſtadt, letzterer mit dem Wohnſitz in 84 000 Mark, während die leiche mehr⸗ haus mit dem beſchränkten Hofraum wird ihm denſelben Erlös brin⸗ Schluchſee. Ppſchoſf 5 Wohn bäude ſchon mit 18 000 Mark gebaut werden gen wie das Einfamilienhaus. Es ſoll nicht behauptet werden, daß*Julaſfung als Rechtsanwalk. Vom Juſtizminiſterium iſt Ge⸗ üunte Herſtelln von 1000 Wohnungen wären je nach deren der Vergleich der Herſtellungskoſten verſchiedener Hausformen ſtets richtsaſſeſſor Dr. Eugen Maufang aus Heidelberg als Rechts⸗ Größe ffatt 22 Millionen Mark nur 14 ftatt 84 Millionen Mark ſo günſtig für das Kleindaus ausfallen müſſe, iwelfer obben geſchildor, anwalt beim Landgericht HAdelberg mit den Wohnſitz in Heidel⸗ nur 18 erforderlich. Durch die Er parniſſe von 8 Millionen Mark tem Beiſpiel. Aber die Darlegungen des Reidelſchen Auffatzes, die berg zugelaſſen worden. bbei Typ 1) bezw. 16 Millionen k(bei Typ II) könnten alſo im erſten Augenblick erſchreckend wirken, bedürfen zunächſt der ge⸗ ep. Ernennung zum Oberkirchenrat. Von der Ev. Kirchen⸗ 1 ait dem gleichen Baukapital bei Anwendung der Hochbauten 571 naueren der e be0 iſt Pfarrer Nuginger in Efringen nunmehr end⸗ deßv. 888 Woßnungen mehr erſtellt werden. Daraus folgert Rei⸗ Wohnflächeneinteit, ehe ſie ohne weiteres hingeno gültig zum Mitglied der Oberkirchenbehörde mit dem Titel Ober⸗ daß zur Bekämpfung der Wohnungsnot nd der Kleinhaus⸗ und beherzigt werden dürfen. Wenn nachgewieſen werden könnte, kirchenrat ernannt worden. 2 77 3 1 ili 9 5 au, ſondern der Hochbau am zweckmäßigſten und billigſten iſt. daß die Wohnung im Einfamilienhaus 1 ſee 1 77* Aus dm baßiſchen Schulweſen. Zur Förderung der Aus⸗ n 5 koſten erfordert gegenüber der Mietwohnung, 40 2 88 bd und Süsr h Ser gusſorm bi 0 5 1 gleichen Treppenhaus liegt und weder genügenden Kellerraum, 1i tüchtiger und 5 Schüler, die 1 0 höhere. fet taſerne zu bezeichnen iſt, annähernd halb ſo teuer herge⸗ noch eeee 98 0 Aniche ac e 25 Maglchteit dur aon Beiſelſen gegeten. Solce hel ilfe⸗ t w 10 i imfamili 8, wi Ge⸗ Augenblick gekommen, wo eine auf das körperliche und ſeeliſche 55 5 ſuſſenſchaften Srchelnnege eden Wohl ihrer Einwohner bedachte Stadtverwaltung beginnen dürfte weht beſuht Be fealich bei der Höhe der heütigen Jautoſten eine Unterſtützung zu überlegen, ob ſie es veranfworten kann, das mühſam erkämpfte e Daß interrichtsminifteriuen Aber kleinhausbaues aus öffentlichen Mitteln nicht zu rechtfertigen. und noch leider ſo wenig tief eingedrungene Verſtändnis für den ſitt. Loiter ſämllicher Schulen einen Erlaß erichtet, die Förderung Aber dieſer Nachweis iſt 15 jetzt noch nicht einwandfrei erbracht; lichen Wert der Dezentralifation im ſtädtiſchen Woh⸗ des Ju r durch lebha 0 Unterſtützung des por duch die von Reidel angegebenen Unterlagen ſind zu dürftig, als nungsweſen zu untergraben. 88 d weigausſchuſſes Baden für deutſche 80 ſie eine Prüfung zuließen in der Richtung, ob die verglichenen Su ae eee Verwdrnen ableeſeit Jahren unter Lechnſſer und Poltswiet. Wo ſind unſere nach Frankreich geſandten 4 Bund der Anslandsdentſchen. In der am 19. 5. im Saal der en en den eld iber die wielſgefgchte zeen Geſfangenenpakere und päckchen gebliebene Kleinwohnungsbaues nicht zur Ruhe kommen läßt, iſt im In den letzten Monaten vor der Rückkehr der deutſchen Ge⸗„Ausgleichungsamt“ mit Zweigſtelle in Karlsruhe 8fee iſt, bei unlentlichen durch die Unzulänglichkeit der Vergleichsmethoden fangenen aus Frankreich häuften ſich die Klagen bei allen zuſtän⸗ welchem Auslanddeutſche ihre Forderungen im Ausland, welche ſie auf die Unmöglichkeit der Vergleichsobjekte hervorgerufen digen deutſchen Behörden darüber, daß ſo zahlreiche nach Frank⸗ Grund des Artikels 296— 1 bis 4 des Friednsvertrags haben, nunmehr 5 erangerückt. Das Neue dieſer Opernbühne iſt wohl, daß] Der Beifall d Zuhõ llt t kei men. Lin Jahrbuch des Deutſchen Opernhauſes 9 Jwiſchen dem kunſtge ichtlichen und 1 Saui d 85 Suun e ee 1 f Heſtrebungen Linen neuen Weg geſucht und gefunden hat. auch nicht lange bitten ließ. Hoffentlich führt ihn der Weg bald in Charlottenburg. Man könnte ihn nennen: hiſtoriſch richtig, aber mit modernen wieder über Mannheim. Freunde, die ihn herzlich willkommen bat Theater iſt vielen ein Lebensbedürfnis geworden; man Mitteln. Für die neueſten„Stilſünden“(S.)) iſt alſo in Char⸗ heißen würden, hat er in reicher Anzahl zurückgelaſſen. A. M. angefungen, über das Theater nachzudenken, wird ſich daher lottenburg kein Raum. In Mozarts„Figaro“ ſtört uns kein dech gerne einführen laſſen in die Lebens⸗ und Ar⸗ moderner Maler, aber Meherbeers„Hugenotten“, nach dem Ur⸗ Aus dem Mannheimer Kunſtleben. 7 lsbedingungen der Schaubühne. Dies gilt— ſo ſagt der bilde von 1836 wiedergeſtellt, ſind wieder modern geworden: in Otto Stieffel hat im graphiſchen Kabinett der Gemälde⸗ enenegeber iſt zunächſt Barb ß Deut ſedte Opernhaus u. der wirkſamen Steigerung alules Bühnlichen, in der muftkaliſch⸗ galerſe Buck eige großere Angahl von geichnungen und zwei näne, fändigen Beſucher. Dort oben in Charlottenburg hat ſich verfeinerten Ausarbeitung, die wir Eduard Möricke verdanken. Aquarelle ausgeſtellt 13 Zeichnungen befinden ſich Tier⸗ Fublit ein peſonderss Verheltnie der Opernbühne zu jeinem Man hatte hier— wie in der Partitur von Halsvys„Jüdin“— ſtudien und kandſchaftliche Blätter. Die Tierſtudien ſtammen neſtum gebildet, Nbhiend die Wehrsahl der Berlner Theater die muſkaliſche Form verleßt, die Handlung gerſplittert und die aus dem Münchener Tiergarten und ſind nicht nur techniſch wohl⸗ Mischegen. Lanſpubſkum“ bat, wäß'⸗end die Staatebühnen eine gellen Farben hervorgehoben. Die Reinigung der im Theatere geraten, ſondern als Augenblicksbilder auch ſehr intereſſant aledehng vön vornehmen Heſucher and durchreiſenden Fremden ſchlendrian nachgedunkelten Urbilder, die Vereimigung dramatiſcher Die Gruppen der Raubvögel ſind wirkungsvoll komponiert und die ihr eigentliches Publikum aufweiſen, iſt in Charloktenburg und muſikaliſcher Arbeit, Stilempfindung, ehrliche Arbeit(au f⸗ Großkatzen bei der Nahrungsaufnahme charakteriſtiſchen Stel⸗ ſur lan ds Publium andutreffen emßfanglich, Uehaft, dank faltende 8 wäre ſo nenck un und ein Gefamt van brächtigen lungen feſtgehalken. Nuf ben an ſchaftlichen Blättern wie auf Cen. Wie die Opernaufführungen das beſondere Charlottenburger Stimmen: das wäre ſo ungefähr das Weſen von Charlottenburg dea e Aquarellen kehrt das Seen⸗Motiv öfters wieder und der räge haben, ſo auch das Publikum: namentl. die weiten Kreiſe Und was ſich in gleichmäß gen Erfolgen, ganz ohne jede Reklame, gibt dem Künſtler Gelegenheit in der Umrahmung des Themas Ope.Lichtabonnierten“ die ſich 8 Tage vorher den Genuß einer bewährt hat, was in ſieben Jahren(1912—1919) gegen manche aut Baumſtudien anſprechende Wirkungen zu erzielen diternvorſtellung gerade an dieſer Stelle ſichern. Was macht nun Oppoſition durchgedrungen iſt, darf wohl buſercke Beachtung wert 4 5 lan große Freude der Beſucher aus? Dieſe Preisfrage. ſtellen Ver⸗ſein. In dieſem Sinne ſei das neue Jahrbuch unſeren Opern⸗ Theakernachricht, Die heutige Aufführung von„Der flie⸗ (G Alfred Waldheim u. Co., Verlin SW. 11) und Redaktion freunden empfohlen. Arthur Blaß. gende Holländer beginnt um 676 Uhr. N Worich Köhrer des neuen Jahrbuches. Die preisgekrönten Ant⸗ Die Beſetzung der morgen Donnerstag von Felix Lederer und Porten ſollen im nächſten ahrbuch zum Abdruck kommen. Als jelt!“ Eugen Gebrath geleiteten Neuinſzenierung der Boildieu'ſchen Spiel⸗ 1 Weiſe fted Gulfcheine für— zur Verfügung geſtellt worden. Strauß pielt! oßer„Johann von Parte! lautet: Jopann— Feitz Baclin. 8. Abend. Prinzeſſin von Navarra— Irene Eden, Dlivia— Jobonsia Lippe, ü den erſten Preis gewinnt, bekommt 10 Freikarten für Sperr⸗ 5 0 0 5 oder 1 Rang, im heutigen Werte von Mk. 250.— Man erzählt Strauß, Suppe und Millöcker gehörte der Abſchiedsabend des Seneſchall Joachim Kromer, Wirt— Hugo BVoiſim, Lorezza geſe das Poſtamt 11 habe bereits einen eigenen Möbelwagen an⸗ Wiener Gaſtdirigenten, der ſich diesmal ſo richtig in die Herzen Margarete Ziehl. 5 chafft, der Verlag eine Notwohnung gemietet, um alle Aut⸗ ſeiner Zuhörer hineingeſpielt hat. Es wollte uns allerdings ſcheinen, Der Tanzabend von Margar ete Rößler, der am Frei⸗ eten in Sicherheit zu bringen. als erfüllte den Nibelungenſaal, der auch geſtern noch viele leere tag voriger Woche mit großem Beifall bei Preſſe und Publikum Hauſnm Ernſt: worin liegt die beſondere Anziehungskraft dieſes] Plätze aufwies, nicht Healberiene Stimmung, in der die voran⸗ ſtategefunden hat, wird morgen(Donnerstag) im Neuen Theater dorſes. deſſen Größe und Bauſtil leichmäßig ernüchtern! Das gegangenen Abende ſo überaus glücklich verlaufen waren. Wir wiederholt. Die junge Tänzerin wird mit ihrer Partnerin Ann a arbliegende Jahrbuch gibt günſtige Neahtwerſungen. ie Opern⸗ möchten ja niemand dafür verantwortlich machen, und Johann Hohmann dasſelbe Programm tanzen. Die muſikaliſche Lei⸗ Ubbeiten von Georg Hartmann, Wilhelm Altmanns AusführungenStrauß ſelbſt bleibt überhaupt außerhalb dieſer Betrachtung; aber tung hat Fritz Zweig. 85 Meyerbeer und die Gegenwart, Oscar Bies Geiſtreiche⸗ unmöglich wäre es nicht, daß im Orcheſter nicht mehr alles im Die Erſtaufführung des Schwankes„Zwangseinquor⸗ oun über Puccini, Karl Krebs über Mozart als Opern⸗ Rhylhmus, den der Dirigent um ſich verbreitete, mitſchwang. Wie tierung“ findet unter Leitung von Karl Marx am Sonntag den poniſten, die großen Erfolge von'alberks„Tote Augen“, ich ſchon bei der Beſprechung des erſten Abends hervorhob, ſind 30. Mai im Neuen Theater ſtatt. das die Max Marſchalk hinweiſt, aber auch der„Kuppelhorizont“, Konzerte ſolcher Art eben ſelten, für⸗ Publikum wie für den aus⸗ Liederabend Müller— Jenten— Furtwängler. Bei dieſem das Gild der Bühne mit den zwei Nebenbühnen, der Ballettſaal, übenden Muftker, die Wirkungen auf beide Teile aber verſchieden. am Dienstag den 1. Juni ſtattfindenden Liederabend in dem Muſen⸗ lag Gruppenbild des prachtvollen Opernchores, der Orcheſterkata⸗] Deſſen ungeachtet, das Pfälziſche Landes⸗Sinfonie⸗Orcheſter hielt ſich ſaal werden wir Herrn Furtwängler zum letzten Mal vor ſeinem eum zie vielen Eingelkidwſe geben uns einen leimeg gen, auch geſtern ſehr brao. was wir am beſten aus den Vortragsſtücken Scheiden als feinſinnigen Begleiter am Klavier bewundern können. Vaain dies große Unternehmen. Jahlen veweiſen: Richard herausfühlen konnten, die geſtern zum erſtenmale geſpielt wurden. Wenige Tage darauf dirigiert Herr Furtwängler bereits wieder +1 ſeagner s Parſifal hat am 22. Mai, dem Geburtstage des Mei⸗ Höhepunkte des Abends bedeutete das zweimalige Auftreten Jrene in Wien üds ſeine 100. Aufführung erlebt. Da die erſte Parſifal⸗Auf⸗Edens vom Nationaltheater die auch geſtern wieder ausgezeichnet* ſeh ng in Chaxlottenburg am 1. Januar 1914 ſtattfand, ſo mag disponiert war und mit Strauß'„Dorfſchwalben⸗Walzer“, dem„Lach⸗ 5 are, Kunſtfreund ein Bild machen! Aber auch Mogzarts Kouplet“ aus der Fledermaus und der Zugabe„Die Unſchuld vom Mannheimer Künſtler auswärte. Wir leſen im Darm⸗ , Beethovens Fidelio und Webers Oberon— in Land“(uns am 1. Abend verheißen, aber vorenthalten) ihre vortreff- ſtädfer Tageblatt: In einem mit Geſchmac zuſammengeſtellten ee Nedchtion— ſind bereits an die 90. Aufführ⸗ läche Gckrhhnt und ihr feines muſikaliſches Empfinden bewies. 25 und Buetzen- Abenb von cbarkatke Kuhn⸗ Brunner 4 5 3* 2 92 N — J. Seite. Nr. 224. „ Maunheimer General⸗Auzeſger.(Miſſag⸗Ausgabe⸗ Mittwoch, den 26. Mai 1920. — anmelden können, und daß für Schweizer Wehrmänner in dem Beirat der Reichsfürſorgeſtelle in Singen a. H. eine vom Bund der Auslanddeutſchen unabhängige Entſchädigungsabteilung aufgemacht worden ſei. Der Verband berufstätiger Frauen, O0 7, 13, ſchreibt uns: Wir haben vor geraumer Zeit den Antrag beim Arbeitsminiſterium geſtellt, durch Zuwahl von Frauen in die Demobilmachungsausſchüſſe dem vielfach an uns gerichteten Wunſch von Frauenſeite zu entſprechen. Die Härten der Demobilmachungsbeſtimmung haben in weiten Kreiſen der weiblichen Be⸗ völkerung die Ueberzeugung Wurzel faſſen laſſen, daß die verfaſſungsgemäß verbriefte Gleichberechtigung der Frauen und das auch ihnen gleich den Männern zugeſicherte Recht auf Arbeit in der praktiſchen Durchführung der Geſetze nicht zum Ausdruck kommt. Der Verband berufstätiger Frauen— die Vertretung von Frauen aller politiſchen Richtungen und aller Berufe — hat das Arbeitsminiſterium gebeten, daß es dieſen Beſchwerden abhilft und hat die Zuwahl von Frauen in die Demobilmachungsausſchüſſe als eines der Mittel betrachtet, um dieſer Verſtimmung entgegenzuarbeiten. Es iſt ſehr erfreulich, daß unſerem diesbezüglichen Antrag ſtattgegeben wor⸗ den iſt, und man kann nur die Hoffnung ausſprechen, daß andere Städte gleicherweiſe dem weiblichen Einfluſſe in dem Demobilmachungsausſchuß zugänglich gemacht werden. Daß für die entlaſſenen Frauen wiederum nach Möglichkeit erwerbsbedürftige Frauen angeſtellt werden ſollen, dürfen wir als weiteres Ergebnis unſerer Bemühungen wohl buchen. * Kraftwagenverkehr am Wahlſonntag. Für den Wahlſonntag, den 6. Juni 1220, werden die Beſchränkungen, denen der Ver⸗ kehr mit Kraftfahrzeugen an Sonn⸗ und Feiertagen ſowie zur Nacht⸗ zeit unterworfen iſt, allgemein aufgehoben. * Todesfall. Der Ehrenpräſident des Badiſchen Militärvereins⸗ verbandes(jetzt Badiſcher Kriegerbund) Generalleutnant 3. D. Richard Fritſch, Exz., iſt in Karlsruhe im 77. Lebensjahre nach kurzem ſchwerem Leiden geſtorben. Er war am 19. März 1844 in Raſtatt geboren und trat 1862 in das damalige badiſche Leibgrenadier⸗Regiment ein. Im 70er Krieg erwarb er ſich das Eiſerne Kreuz und wurde ſpäter Ritter verſchiedener Orden. Er wurde 1891 Oberſtleutnant im Infanterie⸗Regiment Nr. 138; 1894 Oberſt und Kommandeur des Infanterie⸗Regiments Nr. 131; 1898 Generalmaſor und Kommandeur der 71. Infanterie⸗Brigade; 1899 zur Dispoſition geſtellt. 1904 erfolgte ſeine Ernennung zum Generalleutnant. Erxzellenz Fritſch wurde 1900 zum 1. Vizepräſi⸗ denten, 1902 zum Präſidenten und anläßlich ſeines aus Geſund⸗ heitsrückſichten erfolgten Rücktritts am 2. Januar 1913 zum Ehren⸗ präſidenten des Bad. Militärvereins⸗Verbandes ernannt. Eröffnung von Lohrmanns Kurbadeauſtalt. Als Herr Robert Lohrmann, ein anerkannter Spezialiſt, im Jahre 1913 im Hauſe B 1, 8 eine Kurbadeanſtalt eröffnete, da zeigte ſich bald, daß dieſe Neuſchöpfung im Mannheimer Badebetrieß einem Nehen Bedürf⸗ nis entſprach. Man muß bei der Charakteriſierung des Lohrmannſchen Wirkens die Betonung auf die erſte Silbe ſeines Unternehmens legen, denn es handelt ſich nicht um einen Badebetrieb im landläufigen Sinn. Es werden wohl auch gewöhnliche Wannenbäder verabreicht, aber die Haupt⸗ ſache war und bleibt die Behandlung von Spezialfällen nach genauer ärzt⸗ licher Vorſchrift, ſei es nun, daß man ſich, ohne erſt den Arzt zu fragen, in das Schwitzbad begibt, oder ſich das Zipperlein und ſonſtige Gebreſte vertreiben läßt. Schon während des Krieges ſtellte ſich die Notwendigkeit einer Erweiterung des Betriebes heraus. Trotz angeſtrengteſter Tätigkeit war es nicht möglich, den Anſprüchen des infolge des vertrauensvollen Zuſammenarbeitens zwiſchen Aerzteſchaft und Anſtaltsleitung ſich immer mehr vergrößernden Kundenkreis vollauf gerecht zu werden. Nicht in der Behandlung, die war ſtets ſo hervorragend, daß der Ruf der Anſtalt bald begründet war, aber Geduld im Warten mußte man haben, und gar mäncher Kunde konnte nicht angenommen werden. Dieſem Mangel iſt nun abgeholfen. Am geſtrigen Tage hat Herr Lohrmann in ſeinem eigenen Heim in C 4, 8, einem alten, geräumigen früheren Patrizierhauſe, den be⸗ deutend erweiterten Betrieb eröffnet. Die Baderäume befinden ſich im Parterre und im zweiten Stock. Eine Beſichtigung zeigt, daß der nach den Angaben des Herrn Lohrmann vollzogene Umbau in ſehr praktiſcher Weiſe erfolgt iſt. Es ſoll nicht der Zweck dieſer Zeilen ſein, Einzelheiten des auf völlig moderner Höhe ſtehenden Betriebes anzuführen. Es Brhecn vielmehr, wenn wir hier feſtſtellen, daß alle Einrichtungen für die Behandlung mit Licht, Elektrizität, Kohlenſäure, Schlamm ꝛc. vorhanden—58 n beiden Stockwerken befinden ſich auch anheimelnde Warteräume, im zweiten Stock außerdem die notwendigen Ruhekabinen, die man ſicherlich gern auſſuchen wird, wenn die Konſultation große Anforderungen an die körperlichen Kräfte geſtellt hat. Die Räumlichkeiten haben die Anlage einer ganzen Anzahl gewöhnlicher Wannenbäder ermöglicht, ſodaß auch diejenigen, die nur baden wollen, die Anſtalt frequentieren können. Gar bald werden aber auch die völlig Geſunden herausfinden, daß es für die Erhaltung der körperlichen Elaſtizität und geiſtigen Spannkraft von großem Vorteil iſt, wenn man hin und wieder in einen der mächtigen elektriſchen Schwitz⸗ kaſten kriecht oder die perſchiedenen Stationen durchläuft, die in einer gründlichen Maſſage endigen. Da ſich die großen Erfahrungen, die Herr Lohrmann vorher in erſten Sanatorten ſammeln konnte, in ſo glänzender Weiſe bewährt haben, ſo darf man ſich der Erwartung hingeben, daß er im Verein mit ſeiner unermüdlichen Gattin, die während des Krieges den Betrieb in der aufopferndſten Weiſe aufrecht erhalten hat, die Anſtalt zu weiterer Blüte führen wird. In dieſem Sinne wünſchen wir dem Unter⸗ nehmen, das nunmehr ſeine volle Leiſtungsfähigkeit entfalten kann, 7 kräftiges Gedeihen. Parteinachrichten. Deutſche(liberale) Volkfspartei. Wir weiſen an dieſer Stelle darauf hin, daß der Bezirks⸗ verein Waldhof heute Mittwoch um 8 Uhr im„Schwarzen Adler“, Untere Riedſtr. 16, einen Vortragsabend veranſtaltet, in dem Herr Geh. Regierungsrat Mathy aus Mannbeim über die Bedeutung der Reichstagswahlen 1920 ſprechen wird. Am Freitag, 28. Mai, abends 8 Uhr, findet in der Harmonie, D 2, 7 eine öffentliche Handwerkerverſammlung, vexanſtaltet von dem Ortsverein Mannheim der Deutſchen(liberalen) Volkspartei ſtatt. Es wird der in den Kreiſen des Handwerkes ſehr bekannte und geſchätzte Metzgerobermeiſter Koch aus Heidelberg (Reichstagskandidat) ſprechen über„Das Handwerk in der Deutſchen (liberalen) Volkspartei“. Eintritt frei. Der Partei iſt es gelungen, einen ihrer Abgeordneten der Nationalverſammlung, Herrn Profeſſor der Rechte an der Uni⸗ verſität Heidelberg, Grafen zu Tohna als Redner für die öffentliche Verſammlung am Montag, 31. Mai, abends 8 Uhr, in der Harmonie, D 2, 6, zu gewinnen. Eintritt für Mitglieder frei. Vereinsnachrichten. ep. Tagung der landeskirchlichen Vereinigung. Am 3. Juni findet in Karlsruhe im Konfirmandenſaal der Hofpfarrei die Jahresverſammlung der landeskirchlichen Vereinigung ſtatt, In der allgemeinen Verſammlung, welche nachmittags 8 Uhr beginnt, wird Stadtpfarrer D. Frommel⸗Heidelberg„Ueber die kirchliche Lage“ ſprechen. 95 ep. Jahresfeſt des Allgem. Ev. Proteſt. Miſſionsvererns. Am Sonntag, 30. Maj hält der Allgem Ev. Proteſt. Miſſionsverein in Gppingen ſein Jahresfeſt ab. Im Feſtgottesdienſt, der nachmittags 2 Uhr beginnt, wird Pfarrer Vielhaue r⸗Rohr⸗ bach b. S. die Feſtpredigt halren. An den Gottesdienſt ſchließt ſich die geſchäftliche Jahresverſammlung an. Mannheimer Altertumsverein. In der ordentlichen Mit⸗ gliederverſammlung, welche in voriger Woche ſtattgefunden hat, wurde der vom Schriftführer Prof. Dr. Walter erſtattete Jahresbericht zur Kenntnis gebracht, der trotz der ſchwierigen Lage eine rege Tätigkeit erkennen läßt. Bedauerlicherweiſe geſtatten die Zeitumſtände vorerſt noch nicht die Wiedereröffnung der Schloßſammlungen und des Stadtgeſchicht⸗ lichen Muſeums, ſodaß der Verein gerade auf dieſem wichtigen Gebiet die zur Belebung der Sammlungen wünſchenswerte nachdrückliche Propaganda ſich verſagen muß. Die Zuwahl folgender Ausſchußmitglieder wurde be⸗ ſtätigt: Frau Hofrat Carl Baumann, Fräulein Wilma Stoll, Stadt⸗ baurat Prof. Karl Roth, Fabrikant Dr. Joſeph Vögele. Durch eine von der Mitgliederverſammlung genehmigte Statutenänderung iſt die An⸗ liederung von beſonderen Gruppen als engere Arbeitsgemeinſchaft ermög⸗ icht. Eine ſolche ſelbſtändig arbeitende Abteilung des Altertumsvereins iſt die vor kurzem unter Vorſitz des Ausſchußmitgliedes Otto Kauffmann gebildete Familiengeſchichtlichle Vereinigung. Als weitere Gruppengründung iſt eine Sammler⸗Vereinigung in Ausſicht genommen. Als nächſte Vereinsveranſtaltung iſt Mitte Juni ein Aus⸗ flug nach Stift Neuburg mit Beſichtigung der dortigen Sammlungen ge⸗ plant. Der Vorſitzende Geh. Hofrat Caſpari machte in der Mitglieder⸗ verſammlung von einer großartigen Schenkung Mitteilung, die dem Verein durch Vermächtnis ſeines vor einigen Monaten in Chicago verſtorbenen Mitgliedes Otto Baer zuteil geworden iſt, einer koſtbaren und reichhaltigen Sammlung kunſtgewerblich intereſſanter Taſchenuhren aus dem 17.—19. Jahrhundert, die einen glänzenden Zuwachs unſeres Muſeums darſtellt. Näheres hierüber ſoll demnächſt bekanntgegeben wer⸗ den. Es iſt eine Stiftung von ſo hohem Geld⸗ und Kunſtwert, wie ſie bis⸗ her dem Altertumsverein noch niemals zuteil geworden iſt. Mit Recht hat ſie bei einer Beſichtigung durch die Ausſchußmitglieder allgemeine Be⸗ wunderung hervorgerufen. Eine Ausſtellung dieſes Vermächtniſſes, durch das ſich der Stifter für immer ein ehrenvolles Andenken in ſeiner Vater⸗ ſtadt geſichert hat, kann leider noch nicht ſtattfinden, vielmehr mußte die Uhrenſammlung zunächſt wieder in ihren ſicheren Stahlkammerverſchluß zurückkehren. Der Verein ernannte den Bruder des Stifters, Herrn Carl Baer, in dankbarer Anerkennung ſeiner langjährigen großen Verdienſte um den Verein und insbeſondere um dieſe Uhrenſammlung zum Ehren⸗ mitglied Möge die großzügige Stiftung recht bald Nachahmung finden! Spielplan des National-Theaters Neues Theater IEIE 1 ee Mai F Vorstellung 2 Vorstellung 3 26. M. 47 C Der fliegende Holländer 6½ 27. D. 46 B Neu inszeniert: Tanzabend: Johann von Paris 7 Margarete Rössler 7½ 28..46 A Iphigenie auf Tauris 7 29. 8. Volks-Vorstellung: Minna von Barnhelm 7 30. 8. 47 D Götterdämmerung 5 Zum ersten Male: Zwangs einquartierung 7 2 Dergnügungen. Künſtlertheater„Apollo“, Heute und morgen abend finden die letz⸗ ten Aufführungen von„Schwarzwaldmädel“ ſtatt. Es empfiehlt ſich, für dieſe Vorſtellungen den Vorverkauf zu benützen, da die Nachfrage nach Eintrittskarten ſehr rege iſt. Am Freitag iſt die Erſtaufführung von Walter W. Goetze's Operette„Ihre Hoheit— die Tänzerin“. Das reizende Rokokoſpiel, das dem Komponiſten als Vorlage für eine äußerſt melodiöſe Muſik diente, erfährt eine beſonders liebevolle Einſtudie⸗ rung, die Oberregiſſeur Hermann Feiner beſorgt, während Kapellmeiſter Schwarzloſe für den muſikaliſchen Teil zeichnet. In der Titelrolle Vilma Conti und in den übrigen Hauptrollen Fritzi Sappée, Hermann Fei⸗ ner, Rudolf Rudolfi und Leo Wannaus. Die neuen Dekorationen ſtammen gus dem Atelier des Apollotheaters nach Entwürfen von Heinrich Born⸗ hofen, die Koſtüme von der Firma Loeb⸗Frankfurt a. M. Kabarett Rumpelmaher. Wie aus der Anzeige in dieſer Nummer erſichtlich iſt, findet am Samstag den 29. ds. Mts. der Benefiz⸗ und Abſchiedsabend des hier ſehr ſchnell belieht gewordenen Improvi⸗ ſators Paul Förſter ſtatt. Herr Förſter, welcher bekanntlich auf die verſchiedenartigſten Zurufe der Gäſte mit Blitzesſchnelle Gedichte impro⸗ viſiert, tritt Sonntag abend letztmals hier auf. Mannheimer Strafkammer. Strafkammer III. Vorſ.: Landger.⸗Dir. Dr. Viſcher. Ein Schwein im Werte von 1000 Mark ſtahlen einige Burſchen dem Landwirt Heinrich Merkel in Schriesheim aus dem Stall Das Schwein wurde auf dem Felde hinter dem Hauſe des Beſtohlenen gleich geſchlachtet und verteilt. Die Diebe, der Gipſer Jakob Eſchelbach aus Heddes⸗ heim, der Küfer Adolf Steinmann aus Ilvesheim, der Schneidet Friedrich Michaeli aus Doſſenheim und der Kutſcher Jakob Kuhl aus Feudenheim, wurden jeder zu je 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Vert⸗ .⸗A. Dr. Pfeiſfenberger und.⸗A. Dr. A. Simon. Die Taglöhner Ludwig Grimm aus Biberkirch und Wilhelm Etienne aus Dreibrunnen verkauften im Januar dem Müller Georg Fiſcher aus Aſchenbach Treibriemen um 700 Mark, die aus der Fabri von Mechler an der Diffeneſtraße verſchwunden waren. Etienne konnte noch nicht beigebracht werden, aber Grimm behauptete heute, ſie hätten die Treibriemen nicht geſtohlen, ſondern gefunden Sie ſeien nachts auf dem Heimwege geweſen, als ein Mann, den ſie vor ſich ſahen, auf und davon⸗ geſprungen ſei. Wie ſie an die Stelle gekommen ſeien, wo der Mann an⸗ gefangen habe zu laufen, hätten ſie den Sack mit den Riemen gefunden. Grimm wurde dann auch nicht wegen Diebſtahl, ſondern wegen Hehlerel zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt, Fiſcher wurde als Hehler mit 3 Mo⸗ naten Gefängnis abgewandelt. Wegen unerlaubten Handels war der Kaufmann Adolf Bauer aus Frankfurt a. M. unter Anklage geſtellt worden, aber auf Grund einer militäriſchen Amneſtie frei ausgegangen. Der Staatsanwalt forderte dem Wege der Berufung, daß gleichwohl der von Bauer zu Unrecht ge⸗ machte Gewinn eingezogen werde. Die Verteidigung(.⸗A. Dr. Deutſch) trat dieſer Auffaſſung entgegen, da auch der Gewinn von der Amneſtie ge⸗ deckt werde. Das Gericht gab jedoch dem Staatsanwalt recht und erkannte auf Einziehung von 7669 Mark. Strafkammer IV. Vorſ.: Landger.⸗Dir. Baumgartner⸗ Drei Viernheimer Burſchen, die ſchon durch ihr Auftreten ihren Umgang mit Schieberkreiſen verraten, ſind wegen Diebſtahls, zwei Burſchen aus Hüttenfeld wegen Hehlerei angeklagt, ein vierter Viernheimer, der teiligt war, iſt, während er von Nauheim nach Darmſtadt gebracht werden ſollts, entſprungen. Der Schreiner Georg Martin und die Taglöhner Heinrich und Johann Wolfert ſtahlen in einer Nacht im Juli v. J. in Hemsbach 158 Kilo Tabak im Werte von einigen tauſend Mark, den ihnen die Landwirte Brüder Adam und Michael Delp aus Hütten⸗ feld 3660 Mark zahlten. Der Handel wurde abgeſchloſſen früh um 5 Uhr unter der Weſchnitzbrücke, ein Umſtand, der das Gericht beſtimmte, in die Angabe der Delps, ſie hätten die Viernheimer nicht für Diebe, ſondern für Schieber gehalten, Zweifel zu ſetzen. Die Viernheimer, die erſt kürzlich in Darmſtadt zu anſehnlichen Gefängnisſtrafen verurteilt worden waren, er⸗ hielten heute: Georg Martin 9 Monate, Heinrich Wolfert 10 Monate, Jo⸗ hann Wolfert 7 Monate Gefängnis. Von den Delps wurde Adam zu Monaten, Michael zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Neuregelung des Einkommens des ftarlsruher ſlüdtiſchen Perſonals. Im Karlsruher Bürgerausſchuß wurde vor einigen Tagen, wie bereits gemeldet, beſchloſſen, für die vollbeſchäftigten Arbei⸗ ter und Arbeiterinnen mit Wirkung vom 1. April 1920 an einen neuen Tarif 95 vereinbaren, vom gleichen Zeitpunkt an den ſtädt. Gehaltstarif der neuen Reichsbeſoldungsorödnung anzupaſſen und auch auf die außertariflich angeſtellten Beamtengruppen auszu⸗ dehnen. Alle Beamten, Aushilfsangeſtellten und Lehrer ſollen, ſoweit ſie nicht freie Koſt haben, bis zur Neuordnung des Gehalts⸗ tarifs vom 1. April an eine monatliche Zulage von 75 Prozent der Erhöhungen als Vorſchuß erhalten. Der Deutſche Städtetag hat den Mitgliedsſtädten empfohlen, die im Vorjahre abgeſchloſſenen Verträge einſtweilen noch weiter beſtehen zu laſſen und ſich bei einer etwaigen Reviſion nur auf die Regelung der Entlohnung zu beſchränken. Dem gegenüber will der Karlsruher Stadtrat ſich bei der neuen Regelung an die Form der Reichsbeſoldung ordnung anlehnen. Danach hat, wie bei den Reichsbeamten, die tägliche Vergütung aus dem Grundlohn, dem Ortszuſchlag und einem Teuerungszuſchlag zu beiden zu beſtehen. ährend letz⸗ terer in der Reichsbeſoldungsordnung für das laufende Jahr 50% des Grundlohnes und des Ortszuſchlags feſtgeſetzt iſt, ſeube⸗ für die Arbeiter nur 25% betragen. Weiter wurde gegen früher eine Unterſcheidung nach Altersklaſſen vorgenommen. Für Ueber⸗ ſtunden wird ein Zuſchlag von 33%, für Nacht und Sonntags⸗ arbeit ein ſolcher bon 6675 Prozent bezahlt werden. Der neue Tarif bedeutet für die Arbeiter eine Steigerung des Lohnes um rund ein Drittel. Die Verhandlungen des Städteverbandes mit den Vertretern der ſtädtiſchen Beamten ſind bereits auf mmen worden. Da ſich aber die Verhandlungen bei der ierigkeit der zu behandelnden Fragen nicht ſo raſch werden zu Ende führen laſſen, hat der Karlsruher Stadtrat ſich entſchloſſen, den ſtädtiſchen Beamten einſtweilen einen Vorſchuß ihre Einkommens⸗ gewähren, der bei der endgültigen Regelung auf⸗ zurechnen iſt. Vergleicht man die nach der neuen feſtgeſetzten neuen Löhne mit denen vom 1. April 1914, ſo ergibt ſich, daß der Jahresanfangslohn eines ungelernken Arbeiters von 1170 Mark auf 9860 Mark oder um 700 der eines gelernten Arbeiters von 1824 Mark auf 10 980 eder um 725 Prozent erhöht worden iſt. Dagegen beläuft ſich die Erhöhung der Beamtengehalte für die niederſten Beamten in Klaſſe F2(1400 Mark bis 8700 Mark) 85 521 Prozent; ſie nimmt nach oben immer mehr ab, und beläuft ſich bei den Be⸗ amten A 1(4200 Mark bis 11000 Mark) nur noch auf 162 Proz⸗ Der größte Teil der ſtädtiſchen Beamten iſt—— in ſeinen f lichen Bezügen ſchlechter als die Arbeiter geſtellt. Die Durchfü ung des neuen Lohntarifs der Arbeiter verurſacht einen Mehraufwand von 5,2 Millionen Mark, die des neuen haltstarifs leinſchließlich der der Lehrer) auf etwa 11 Millionen Mark. Von dieſen 16,2 Millionen— durch Er⸗ höhung der Entgelte für ſtädtiſche Leiſtungen, bühren und Tarife bereits 8,3 Millionen Mark gedeckt. Rommunales. Karlsruhe, 20. Mai. In der geſtrigen Sitzung des ſchuſſes wurde folgende Anfrage an den Stadtrat gerichtet:„Werden die Haushaltungen auch dieſen Sommer Einmachzucker bekommen und Dr. Paul Kuhn fand ſich eine weiche klaxe Sopranſtimme mit einem ausdrucksvollen Tenor in edler Klangſchönheit zuſammen. Von den Duetten waren am anſprechendſten die einfachen volkslied⸗ mäßigen Sätze von Dvorak und Brahms. Lieder für Tenor und Sopran allein von Schubert und Schümann ſowie Hugo Wolf ver⸗ vollſtändigten das Programm. Mit dem künſtleriſchen Erfolg dürften die mit Recht beliebten Vortragenden, denen lebhafter Beifall zuteil wurde, durchaus zufrieden ſein. Badiſche Runſtnachrichten. Seitens des Weinheimer Volksbüchereivereins wurde geſtern in der die Frühjahrsausſtellung „Landſchaften der Heimat“ eröffnet. Es ſind Radierungen und Steindrucke des im Weltkriege gefallenen badiſchen Malers H. Armbruſter, ferner von Hermann Daur(badiſcher Künſtler⸗ bund) und von dem jungen bayeriſchen Maler Rudolf Sieck aus⸗ geſtellt. Prof. Hänlein von hier eröffnete die Ausſtellung vor einem Kreiſe beſonders eingeladener Perſönlichkeiten mit einer An⸗ ſprache, in der er auf das Wirken und die Bedeutung der genannten Künſtler hinwies. 4% Aus dem Baden⸗Badener Konzert⸗ und Theaterleben. Die hieſige Jiedertafel„Aurelia“ hat ihre Winterveranſtaltungen mit einem Konzert im Kurhaufe abgeſchloſſen, für welches die jugendliche Violinvirtuoſin Fräulein Lene Heſſe aus Mannheim als Soliſtin gewonnen war. Die jugendliche Künſtlerin, bei deren Spiel neben guter Schulung techniſche Vollkommenheit und ſchönen Vortrag vorteilhaft Pervortritz brächte Kom⸗ poſitionen Brahms, Krehl, Saraſate u. a. mit großer Bravour zum Vor⸗ trag und errang mit ihren Darbietungen einen bedeutenden Erfolg, der durch reichſten Beifall und Hervorrufe gelennzeichnet war. Die S Schauſpiele haben nun auch Beethovens„Fidelio“ in ihren Spielplan aufgenommen und auf der neuen Bühne des Kurbauſes zur Aufführung gebracht. Neben Erna Denera von der Verliner Staatsoper als Leonore und Otto Fanger vom Frankfurter Opernhaus als Floreſtan, die ihre Partien geſanglich und glänzend durch⸗ führten, trugen auch Wilhelm Fenten(Rocco), Hans Bahling(Don Pizarro), Elſe Tuſchkau(Mareelline), Hugo Voiſin(Don FJernando), ſämtlich vom Mannheimer Nationaltheater, und Karl Seydel(Faquino) vom Karlsruher Landesthegter beſtens zum guten Gelingen der Geſamt⸗ aufführung bei. Das Publikum ſpendete den Mitwirkenden viel Beifall und auch an Hervorrufen fehlte es nicht. Chor und Hesdeher hatten in Muſikdirektor Paul Flein einen verſtändnisvollen Leiter, der gleichfalls vor die Rampe gerufen wurde. Als Neuheit ging unter Leitung von Dr. Hermann Grußendorf auf der nenen Kurhausbühne die Komödie Der Arzt am Scheide⸗ weg“ in Szene. Bernhard Schaw zeigt ſich auch in dieſem Bühnenwerk als Spötter über menſchliche Schwächen, aber ſeine lebertreibungen und die langweilig wirkenden Längen im Dialog ließen das anfängliche Intereſſe bald erkalten und ſo kann von einem Erfolg des Stückes kaum geſprochen werden. Die Mitglieder der Städtiſchen Schauſpiele brachten eine dute Wiedergabe heraus, und ihnen galt zunächſt der freundliche Bei⸗ fall, der geſpendet wurde. r. r. Dresòoͤner Theater. Leo Fall als Opernkomponiſt. „Der goldene Vogel“, Oper in 3 Akten von Leo Fall, Text von Paul Frank und Julius Wilhelm, hatte bei der Urauf⸗ führung in der Sächſiſchen Landesoper einen durchſchlagenden Erſolg. Es war eine fröhliche Urſtänd trotz dem ſtark ſentimentalen Einſchlag. Faſching, Walzer, Märchentraum, Aſchermittwochſtim⸗ mung, das iſt von Leo Fall ganz köſtlich in Töne und Rhythmen ge⸗ kleidet. Dabei immer reinliche Scheidung von der Operette— bis auf die Doſis Sentimentalität. Nun kann das Operettenpublikum zur Oper pilgern, der goldene Vogel lockt. Der erſte Akt iſt ziemlich ohne Handlung. Es kam den Verfaſſern und dem Komponiſten da⸗ rauf an, die Münchener Faſchindsredoute zu malen. Ein Bomben⸗ erfolg. Die Operndirektoren können ſich die Hände reiben.— Wie die Bresdner Oper das herausgebracht hat, iſt einzigartig. Alexander d Arnals, der als Oberſpielleiter an die Charlottenburger Oper geht, führte zum letzten Male die Regie. Flott und farbig, Das Orcheſter unter Kapellmeiſter Kutzſchbach war voller Schwung und Humor. Die Hauptdarſteller Ludwig Ermold als Moosbacher, Richard Teu⸗ ber als Maler, Eliſabeth Rothberg als goldener Vogel, Waldemar Stägemann als Pilz und Hanns Lange als Urphiliſter, waren durch⸗ weg voll Temperament und Geſchmack. Der Beifall wuchs von Akt zu Akt, Am Schluſſe bereitete man dem Komponiſten beſondere Huldi⸗ gungen. Johannes Reichelt. Kleine Mitteilungen. 2 Verieilung der Nobelpreiſe. Am 1. Juni werden im Saale der Stockholmer muſikaliſchen Akademie feierlich die Nohel⸗ preiſe verteilt: 1918⸗Preis in Phyſik an Profeſſor PlanckPerlin, 1919⸗Preis in Phyſik an Profeſſor J. Star K⸗Greifswald, 1918⸗ Preis in Chemie an Profeſſor Haber⸗Berlin⸗Dahlem. Zu dieſem eſte werden die Nobelpreisträger der Jahre 1915 bis 1918 in Phy⸗ ie und Chemie geladen werden, die infolge des Weltkrieges dieſe Auszeichnung ohne beſondere Feierlichkeit erhalten hatten, nämlich in Phyſik Profeſſor Max v. Laue⸗Franffurt a.., Profeſſor Bragg⸗London und W. L. Brag g⸗Cambridge, ſowie Profeſſor Charles Barkla⸗Edinburgh, in Chemie Profeſſor Richarts⸗ Camhbridge(U. S..) und Profeſſor Willſtätte r⸗München. Eröffnung der Großen Berliner Kunſtausſtellung. Unter ſtarkem Andrang des Publikums wurde Freſtag mittag die Große Berliner Kunſtausſtellung in Gegenwart des RNeichspräſidenten Ebert und des Außenminiſters Dr. Köſter feierlich eröffnet. Den durch Krankheit verhinderten Kultusminiſter Häniſch vertrat Unter⸗ ſtaatsſekretär Becker. Im großen Skulpturenſaal begrüßte Pro⸗ feſſor Max Liechting als Vorſitzender des geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuſſes die Vertreter der Regierung durch eine Anſprache, worim er auf die ee Struktur der Ausſtellung hinwies. Hierauf antwortete Unterſtaatsſekretär Becker mit einer Rede, die warm auf die Not der Zeit hinwies und die Künſtlerſchaft zu immer ſtraf⸗ 1185 Organiſation aufrief. Heute koſte ein unbehauener Marmor⸗ lock ſo viel, wie früher das fertige Werk eines anerkannten Meiſters. Dies ſei eine grundſätzliche Frage, die aber Erſcheinungen hervorriefe, denen nur mit Einſetzung aller Kräfte entgegengetreten werden könne. Beim Rundgang übernahmen Schlichting und Ceſar Klein mit andern jüngeren Künſtlern die Führung. Hochſchulnachrichten. 4 Deutſche und deutſch⸗öſterreichiſche Univerſitätsſtudien. Schon im porigen Jahre haben Beratungen ſtattgefunden zwecks Feſtſetzung von Richt⸗ linien für eine gegenſeitige Angleichung der Univerſitätsſtudien in Deutſch⸗ land und Deutſch⸗Oeſterreich. Das deutſch⸗öſterreichiſche Staatgamt für Unterricht hat die Beſchlüſſe genehmigt, der preußiſchen Unterrichtsbehörde ſind ſie zur Begutachtung zugegangen. Eine gegenſeitige Anrechnung der an deutſch⸗öſterreichiſchen und reichsdeutſchen Hochſchulen zugebrachten Stu⸗ dienſemeſter ſoll auf Anregung des Rektors der Univerſität Innsbruck er⸗ und möglichſt große Angleichung der Studienordnungen angebahnt n. 4e Von der Techniſchen Hochſchule zu Karlsruhe iſt dem Oberingenieur Friedrich K. Haſelander in Karlsruhe in Würdigung ſeiner für die ſpätere kechniſche und wirtſchaftliche Entwicklung der elektriſchen Energieübertra⸗ 15 ſo bedeutſam gewordenen erfinderiſchen Tätigkeit auf dem Gebiete der ehrphaſenſtröme, insbeſondere des verketteten Dreiphafenſtroms, die Würde eines Doktoringenieurs ehrenhalber verliehen worden. Die drei deutſchöſterreichiſchen Univerſitäten Wien, Graz und Innsbruck weiſen im Winterhalbjahr 1919/20 einen Ge⸗ ſamtbeſuch von 14634 Hörern auf. Ddie Univerſität Wien zählte 10 848 Studierende, in Graz ſtudierten 1862 Hörer und die Inns⸗ brucker Univerſität hatte 1924 Hörer. Dem Privatdozenten und Abteilungsvorſteher an der Klinik für Mund⸗ und Zahnkrankheiten der Univerſität Roſtock Dr. med. Georg Bleſſing, wurde vom Mecklenburg⸗Schwerinſchen Unter⸗ richtsminiſterium der Titel und Rang eines außerordentlichen verliehen. Prof. Bleſſing, geboren in Freide 1.., ſtudierte an den Univerſitäten Freiburg, Straßburg un München. Nach Abſolvierung ſeiner Studien war er Aſſiſtent an den Univerſitätskliniken in Freiburg, Tübingen und an der aka⸗ demiſchen Klinik in Düſſeldorf. 1914 kam er als Leiter der zahn⸗ ärztlichen Klinik nach Braunſchweig. 1919 ſiedelte Bleſſing als Ab⸗ teilungsvorſteher an die Univerſitätsklinik für Mund⸗ und Zahn⸗ krankheiten in Roſtock über, wo er ſich gleichzeitig in der me i⸗ ziniſchen Fakultät umhabilitierte. —ͤͤ nsene eß KKaäccragss TeASKAASTAAKS r LAAts n 4 —— 0 Mehrheitsparteien haben den Beſitz der V mehr als aufbauende, aufgewühlt, deren Ringen nun ſtehen.(Sehr richtigl) Aber die Reglerung und dle nach dem Willen der Regierung gegangen wäre, ge verweilen. Es bedurfte erſt des verfaſſungs⸗ mäßigen Friſt Neuwahlen zum erſten ordentlichen 1 bar zweifelhaft gelaſſen, Macler ſeen würden.(Hört! Hörtl) Jetzt mit ihm zu trennen vermochten. Sie haben keinerlei An⸗ und die ihre Aufgabe ſoweit die in Betracht kam, ſchon im Au gden und dann auseinandergehen zu wpwahlen zum erſten ordentlichen Reichstag der um die n ee der Revolutionswahlen an die von ihnen ſelbſt ge ae Pebiaſte deutlichſt zu 1 dem den Antrag der e in Achtung der Ver⸗ 2 e Lebh. Zuſtimmung. — — 5 74— vo ationale spartei Meine Damen und Herren! In wenigen Wo⸗ chen wird das deutſche Volk berufen ſein, zum zwei⸗ Male ſeit der Revolution ſeine Stimme in die Wagſchale ſeines Schickſals zu werfen. In die agſchale ſeines Schickſals! Das iſt kein zeres Wort, das ich da leichthin ausſpreche, das iſt die große Wahrheit, die unſer Volk nicht ſchwer und nicht ernſt genug nehmen kann. Krieg und Revolu⸗ klon haben unſer Volk in ſeinen tiefſten Tiefen er⸗ ſchüttert, haben gewaltige Kräfte, zerſtörende leider ur großen Entſcheidung drängt Es geht für unſer eutſches Volk um Leben und Tod. In dieſer Stunde ſoll das deutſche Volk ſelbſt durch die Wahl ſeiner geſetzgebenden Vertretung, durch die Wahl der Kör⸗ rſchaft, in deren Hände es ſein Wohl und ſein ehe legt, ſeinen Willen bekunden und wieder ein⸗ mal ſeines Geſchickes Schmied ſein. Aus den des Jahres 1919 war die verfaſſunggebende National⸗ nerſammlung hervorgegangen; ſie hat Deutſch⸗ land ſeither durch einen aus der Mitte der Mehr⸗ heitsparteien hervorgegangenen Ausſchuß, genannt Reichskabinett', regiert, ich mu 11 5 ber mißregiert.(Le Juſte Zuſtimmung.) Im olk iſt der Unwille, die Auflehnung, die Empö⸗ rung über die Unfähigkeit und Mißwirtſchaft der Mehrheitskoalition von Monat zu Monat gewachſen. Ich bin überzeugt, daß große Maſſen der Wähler, die im Januar 1919 für die Mehrheitsparteien ge⸗ ſtimmt haben, heute in einem ganz anderen Lager acht ſo ſchön und herrlich gefunden, daß ſie ſich nicht von ſtalten getroffen, die Nationalverſammlung, die nur zum Zweck der Feſtſtellung der neuen Verfaſſung ihrer Ausführungsgeſetze gewählt worden iſt, ſt vorigen Jahres erfüllt hatte, nun auch mit den Ausführungsgeſetzen zu beſchäfti⸗ ſſen, um Neu⸗ deutſchen Republik auszuſchreiben. Wie der alte auſt am Ende ſeiner Tage zu dem Augenblick der rfüllung ſeines höchſten Wünſches, ſo hat dieſe ehrheitsregierung zu der eſagt:„Verweile doch, du biſt— ſchön!“(Große eiterkeit und Beifall.) Und in der Tat, wenn es würde die Nationalverſammlung noch recht widrigen Gewaltſtreiches der Kapp und Genoſſen, erinnern.(Sehr richtigl), es bedurfte erſt dieſes Ge⸗ waltſtreichs, um des„Volksregierung“, wie ſie ſich nennt, Achtung vor dem von ihr ſelbſt verbrieften Recht des deutſchen Volkes wieder beizubringen. Noch am 9. März dieſes Jahres, alſo vier Tage vor Kapp⸗Putſch, hat der Reichsminiſter des In⸗ nern, Herr Koch, als Sprecher der Reichsregierung die päteſtens am zu ſchließen und innerhalb der verfaſſungs⸗ eichstag auszuſchreiben, ſehr vom hohen Pferde erab als Naan abgewieſen. Er hat er⸗ ärt, daß Neuwahlen allerfrü 192 65 im November nden könnten(Hört! Hörtl), und er hat es ſo⸗ ob im November ſolche em Male können die Herren auch anders. Bekanntlich hat Herr Kapp in dem Progcamm, das er der flüchtig gewordenen Regierung als Grundlage für eine Einigung nach Stuttgart durch eneral Maercker ſandte, als erſten Punkt die alsbaldige Ausſchreibung von Neuwahlen verlangt. er Mann des Verfaſſungsbruchs hat ich hier alſo auf den Boden der Ver⸗ aſſung gegen die angeblich 4(e ungstreue Regierung geſtellt.(Sehr ut!) Sollte ſich nun dieſe 5 durch den taatsſtreichler Kapp das en haben 0 ärfen laſſen?— Ich habe meine Zweifel. Ich ſehe die Ur⸗ ſache fur den plötzlichen Wandel des Standpunkts unſerer Machthaber ganz anderswo: ich ſabe ſte in der Witterung, die die Herren zu haben glauben 11 den parteitakſiſchen Vorteil. Vor dem Kapp⸗Putſch ſaß ja den Herren die ſchlotternde Angſt vor dem Nuck nach rechts Wie in der Geſetz iſt, ſo 5 in der Politik für unſere Mehrheits⸗ parteien die Erhaltung der Macht zum ober⸗ ſten Geſetz geworden. Aus dieſem Geſetz heraus, das Naturgeſetz iſt, verfolgten ſie die Taktik, die Auflö⸗ ſung der Nationalverſammlung ſo lange wie nur irgend möglich hinauszuſchieben, denn dieſe Natio⸗ nalverſammlung mit ihrer Mehrheit verbürgte die⸗ ſer Mehrheitsregierung die Macht. Jetzt nach dem Kapp⸗Putſch, daglaubendie Herr⸗ ſchaften, der Wind ſei umgeſchlagen, jetzt ſoll dieſer Aage Wind ausgenutzt werden, ehe er wieder abflaut. Das Kapp⸗Eſſen ſoll geſchmiedet werden, ſo lange es heiß iſt. Deshalb kann es nun 5 den Neuwahlen auf einmal gar nicht raſch genug gehen. Meine Damen und Herren!l Uns ſolles recht 55 8(Zuſtimmung); wir begrüßen es aufrichtig, aß die Kapp⸗Affäre wenigſtens die 115 irkung gehabt hat, unſerem Verlangen nach baldigen Neu⸗ wahlen Geltung zu verſchaffen. Ans geht es nicht um Wahlkniffe, ſondern um die große Sache des vaterlandes. (Stürmiſches Bravol) Wir ſpähen nicht ängſtlich nach dem Wetterhäuschen und der Wetterfahne, ehe wir den Gang zur Wahl antreten: wir ſind bereit, einerlei, wie der Wind gerade ſteht, den Wahlkampf und mit den Gewalten, die unſer Va⸗ terland auf den Weg des Verderbens drängen, um die Seele des deutſchen Volkes zurin⸗ gen.(Stürmiſche Bravorufe.) Aber darin ſollen unſere Gegner irren, wenn ſie glauben, in dieſem Wahlkampf mit dem Lärm über den Putſch der Herren und 0 Loſſen ſich der 0 für 3 eigenes Tun und Laſſen in den 172 Jahren ihrer arteiherrſchaft entziehen zu können. Dieſe Rechen⸗ 11—5 wird den Herren nicht geſchenkt.(Lebh. Zu⸗ timmung.) Wir laſſen uns durch kein intereſſiertes Geſchrei und keine aufgebauſchte Entrüſtung ablen⸗ ken von den großen Dingen, um die es in dieſem bc e geht.(Sehr gutl) Was iſt uns Kapp angeſichts der Hochgefahr der völligen Zertrümme⸗ rung unſerer ſiöſang in und geſellſchafklichen Ord⸗ nung, der Auflöſung unſerer ene ee des ittlichen und körperlichen Untergangs unſeres Volks⸗ ums.(Lebh. Zuſtimmung.) Aber gerade, weil es ein Verhängnis wäre, wenn das deutſche Volk durch parteitaktiſche Manödver ſich blind machen lileße 1 0 8 55 den wirklichen Gefahren ſeiner Lage, ge⸗ rade darum laſſen Sie mich zunächſt ein offenes und ehrliches Wort ſagen über die aufregenden Vor⸗ kommniſſe der letzten Wochen. Ich nenne es eine grobe Unehrlichkeit, ich nenne es eine vergiftende Verleumdung, wenn Männer, die es beſſer wiſſen müſſen, den Verſuch machen, die Schuld und Verantwortung an den neuen Wirren, die über das deutſche Volk hereingebrochen ſind, uns, den zuzuſchieben.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung. Die Deutſch⸗nationale Volkspartei iſt und bleibt eine Partei der Oroͤnung und der Geſetzlichkeit (Stürmiſche Zuſtimmung), ſie will dem deutſchen Volk, das nach Krieg und Re⸗ volution N und Ordnung braucht, die Schrecken des Bürgerkrieges erſparen.(Lebhaf 3 Bravo.) Die Deutſchnationale Volkspartei hat ſich deshalb mit der duich die Revolution.ſchaffenen neuen Grundlage der ſtaatlichen Ordnur— nicht befreundet, das kara niemand von uns verlangen das wäre unehrlich, weng ich das ſagen würde; aber wir haben uns mit ihr ſoweit ehrlich abgefunden, daß wir die uns wünſchenswert erſcheinende Aende⸗ rung des neuen Zuſtandes unter Verwerfung aller Gewaltakte lediglich im verfaſſungsmäßigen Wege erſtrebhen. Wir lehnen jeden Gewaltſtreich ab, wir verurteilen jeden e einerlei, von welcher Seite er kommen mag. Mit dem Kappſchen Gewaltſtreich hat die Deutſchnationale Volkspartei nicht das allermindeſte zu tun; ihre Führer haben, ſoweit ſie Kenntnis von der Idee eines militäriſchen Eingriffs, eines militäriſchen Drucks erhielten, auf das dringendſte von jedem Gewaltakt abgeraten und jede Unterſtützung im voraus verſagt. Unſere Füh⸗ rer haben trotz des Ableugnens des neuen Reichs⸗ luſtizminiſters des Herrn Blunck, der neulich ſo änzend in der Nationalverſammlung debütiert hat s dem Sum helfferichs große programmrede in Hannover am 21. April 1020 dringliche Warnung zukommen laſſen. Wenn es trotzdem zum Putſch gekommen iſt, ſo fällt die Schuld auf die Regierung, die in eitler Verblendung ſich ihren widrigen Machtgelüſten hingab, die ſich allen berech⸗ tigten Forderungen weiter Volkskreiſe und der Reichswehr verſchloß, die alle Mahnungen und Sturmzeichen in den Wind ſchlug und ſchließlich in den kritiſchen Tagen ein Maß von Unachtſamkeit und Ungeſchicklichkeit an den Tag gelegt h das geradezu iſt.(Lebh. Nachdem am 13. März Kapp und Lüttwitz in dem von der Regierung 7 45 Berlin ohne Wider⸗ ſtand ſich in den Beſitz der Macht aaien atten, kannte und betätigte die Deutſchnalionake Volks⸗ partei nur ein einziges Beſtreben, das Beſtreben, die Entwicklung der Dinge alsbald auf den verfaf⸗ ungsmäßigen Weg zurlückzuführen, dadurch neue chwere Unruhen und eine neue, den Beſtand des eiches gefährdende Erſchütterung zu verhindern und die Reichswehr, die ſich durch einige wenige Perſönlichkeiten gegen entſchledenen Widerſpruch eines großen Teils der Offizlere vom verfaſſungs⸗ mäßigen Weg hatte abbringen laſſen, vor innerem Zwieſpalt, vor der Auflöſung von Diſziplin und Ordnung und damit vpör dem rettungs⸗ loſen Verfall zu bewahren.(Lebh. Brapo.) Das waren unſere Jiele u errei Um dieſe Ziele die Deutſch⸗ emeinſam mit der Deutſchen Boltspart 8 a ienf Verfü ellt olkspartei ihre gute Dienſte zur Verfügung geſtellt. Sie hat mit dieſem Anerbieten nach anſt icher Ablehnung bei den verſchiedenen beteiligten Stellen, bei Kapp und Lüttwitz und bei den in Berlin ver⸗ bliebenen der ſowie bei dem gleichfalls in Berlin verbliebenen im Ramen der handelnden Vizekanzler Schiffer, der dann freilich zum Lohn aded ſcgle worden iſt (Heiterkeit), Verſtändnis gefunden. e Regieru mag es beſtreiten, ſowiel ſie will, es iſt elne— 00 riſche daß in den Amtsräumen des kanzlers Schiffer nicht nur verhandelt worden ſondern auch eine 1 über die Beilegung des ganzen de app⸗Lüttwitz erzielt wöcrden at Cebdafte ufe: Hörtl hörtl) Es wurde nicht iur eine mündliche. getroffen, ſondern ſte wurde auch ſchriftlich niederg 5r(Lebhafte Rufe: Hörtl hörtl) Späteſtens am Dienstag, den 18. März 12— alles zu Ende und in Ordnung ſein können, der verfaſſungsmäßige Zuſtand ohne Aan ane und Blutvergießen wiederhergeſtellt können, wenn nicht das Gros der das in Stuttgart weit vom Schuß ſaß(Heiterkeit), wenig⸗ ſtens aus der Ferne altrömiſche Tapferkeit hätte markieren wollen.(Große Heiterkeit.) das von keiner Kenntnis des Zuſtandes in Berlin ge⸗ trübte Dazwiſchenreden der damals Stuttgarter Her⸗ ren im Wege des Telephons ſind koſtbare Stunden und 9018N5— Menſchenleben verloren worden. Wäh⸗ rend wir, die Rechtsparteien, der Verſtän⸗ digung den Weg bereiteten, hat die Reichs⸗ regierung, zuerſt von Dresden, von aus, alles getan, um die Dinge auf die Spitze zu trelben.(Leb Rufe: Hörtl hörtl) Die ſozialdemokratiſchen Mitglleder der Regierung und, in treuer 05 amkeit ihnen helfend, die demokratiſche Partei ter. Rufe: enl) haben es für richtig gehalten, n dem Gensralſtreik aufzurufen, zum eralſtreit, en ſie ſelbſt gar nicht allzu lange Lorher als elnes ten Verbre 8 Volke bezeichnet hatten.( — nihrer finnzoſen Angſt vor den.4 die ſehr mahl wult Jengrö n. ht ſo gefährlich waren, bie ſehr m teden ließen, rief die Regierung Geiſter, Neſie dann nicht mehr bannen konnte. (Sehr richtig.) Was ms der 4,jährige Krieg erſpart da“ wurde jetzt in wertvollen Taen unſeres deutſchen Vaterlandes zum Ereignis: Die deutſche Erde wurde zum Schlachtfeld und zum Trümmerfeld(Leb trufe). An ſichts der Erelgniſſe in Sach— 85 E 55 5 im Ruhrrevier muß man ſchon Müller und ſozialdemokratiſcher Reſchskanzler ſein(große Heiterkeit), wenn einem das Wort von der„pracht⸗ vollen Abwehrbewe ſenſ e eh der deutſchen Arbeiter⸗ chaft“ nicht in der ſtecken bleibt.(Lebhafter eifall.) 4 Nun mejne ExhaltungederKräft das zoberſte“ (Graße⸗Heiterkeit), der Reichsregſerung, eine Vermättüungder Neh iItb. 9 a e le dend genüber dem Kapp⸗Pu war, die gütliche Beilegungohne Waf⸗ fengewalt, das vermochte die Reichs⸗ regierung gegenüber der von ihr auf den Plan gerufenen bolſchewiſtiſchen Nane im Lande noch lange nicht. Die an Leben und Eigentum bedrohten Bewohner der vom bolſchewiſtiſchen Schrecken erfaßten Gegend riefen um Hilfe und nochmals um Hilfe und aber⸗ mals um Hilfe. Der Reichskanzler Müller glauble, dieſen Hilferufen gegenüber, wie er ſo ſchön geſagt hat,„Zurückhaltung“ üben zu 0 ſo lange ſle nur von den bürgerlichen Parxteien und den chriſtlichen Gewerkſchaften ausgingen (Lebhafte Pfuirufe.) Es handelte ſich da für ihn offenbar um Menſchen und Staatsbürger zwefter Oroͤnung. Erſt als die Hilferufe immer lauter wurden un auch von mehrheitsſozialiſtiſcher und ſogar von un⸗ abhängiger Seite kamen, hat die Regierung in Berlin begriffen, worum es ging, hat ſie Reichs⸗ wehr hin f hickt und ſich erinnert, was die vör⸗ nehmſte 9 icht einer Regierung iſt: Schutz des friedlichen Bürgers gegen Mörder und Brandſtifter.(Lephafter Beifall.) Aber auch jetzt, nachdem ſogar die Unabhängigen aus dem Ruhrgebiet um Hilfe riefen— die in Berlin waren allerdings anderer Meinung—, entſchloß ſich die dechtenden wie Sie alle wiſſen, nicht zum durch⸗ greifenden Handeln. Dieſelbe Regierung, die nicht ge⸗ 5— gegenüber dem Kapp⸗Putſch mit dem neralſtreik, dem grauſamen Kriegsmittel der in⸗ neren Hungerblockade, vorzugehen, dieſe ſelbe Re⸗ 1885 die gegenüber den Kapp⸗Leuten jede Ver⸗ tſch gelungen n ing als ihrer unwürdig beſtreitet, obwohl ieſe Verhandlung ſtattgefunden hat— die Ab⸗ machung iſt nicht nur gehalten worden—, hat ſich er 5 des Ae e geze en gegenüber aufs Verhan⸗ deln gelegt, 1 mit einer anerkannten kriegfüh⸗ tenden Macht.(Pfuirufe.) Sie hat ſchließlich in deſt Btelefelder Abmachungen mit den Aufrührern im Ruhrgebiet ſich„geeinigt“ — mag'es„Einigung“ nennen, ich nenne es „Kapitulation“(Sehr richtigl)— auf einer Grund⸗ lage, die den ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften eine verfaſſungswidrige Sonderſtellung in unferm Staatsleben een— dieſelbe Regierung, die gegen andere den Vorwurf des Verfaſſungsbruche erhebt.(Hört, hört!) Und dieſelbe Regierung, die Fesecger den Kapp⸗Leuten die äußerſte Strenge 2 5 in Anwendung bringt, hat den Auf⸗ ern des Ruhrgebiets Straffreiheit zugeſichert. 5 irufe.) Das alles im Namen der demokratiſchen leichheit und der demokratiſchen Gerechtigkeit! Ich muß ſagze, bis zur Revolution habe ich mir untet dieſen Worten„Gleichheit und Gerechtigkeit“ doch etwas beſſeres vorgeſtellt.(Sehr richtigl) Das, meine Damen und Herren, ſind die Tat⸗ —+ und die Zuſammenhänge. Und da wagt man, ie Rechtsparteien für den ſeit langem auf das ge⸗ naueſte vorbereiteten bolſchewiſtiſchen Aufruhr miſ ſeiner Folgewirkung, dem Einmarſch der Fran⸗ zoſen in den Maingau, verantwortlich zu machen, uns, die Rechtsparteien! Nein, meine Damen und kein Aufwand von Lungenkraft und erſchwärze wird die Tatſache aus der Well ſchaffen: nicht an dem kopflos prokla⸗ mierten Generalſtreik iſt der Kappſſche eitert; der Kapp⸗Putſch war Generalſtreik eine Wirkung aus⸗ Eben konnte, erledigt, weil Kapp, Lüttwitz und ihre Leute iſoliert blieben, weil ſie ſich unter dem Druck, der von uns ausgegangen iſt, von der Un⸗ eit ihrer Situation überzeugten, weil ich die weiten Kreiſe der Rechtspar⸗ teien nicht hinter und Lüttwitz geſtellt haben, weil die Leitung der Nechte⸗ en auf die ſofortige Umkehr zur Verfaſſung rüngte, weil Beamte und deutſch⸗ national denkende Offiziere dem Kappſchen Unter⸗ nehmen die Gefolgſchaft verweigerten. Daran iſt as Kappſche Unternehmen geſcheitert, nicht am Generalffrelk.(Sehr wahrl) Und der Bolſchewiſtenaufruhr im Ruhrgebiet und anderwärts, ging der etwa gegen Kapp und Lüttwitz, wie man heute behaupten will? Nein, da braucht man nur die Broklamationen der? Roten Vollzugsräte und Zen⸗ Fralrüte zu leſen,— er ging gegen die Re⸗ ierung(Sehr richtigl), die die Köpfe krampf⸗ ft in den Sand ſteckte. Der Bolſchewiſtenaufruhr ging gegen die verfaſſung, die nach Behauptung der Regierung durch ſene „Abwehrbewegung“ geſchützt werden ſollte, er ging gegen jede ſtaatliche und geſellſchaft⸗ liche Ordnung, gegen Leben und Eigenkum fried⸗ licher Bürger. Hätte die Regierung und hätten die Mehrheitsparteien ſich zu dem bolſchewiſtiſchen Aufruhr von Anfang an auf den korrekten und verfaſſungstreuen Standpunkt geſtellt, wie die Deutſchnationale Volkspartei zu dem Kappſchen Unternehmen, hätten die Regierung und die Mehr⸗ heitsparteien darauf verzichtet, an dem angeſchür⸗ ten Feuer ihre Parteiſuppe kochen zu wollen, namenloſes Unglück wäre den heimgeſuchten Lan⸗ desteilen erſpart geblieben. Das iſt die Wahrheit. Die Regierung und die Parteien, die ier, ſtatt zu löſchen, ins Feuer ge⸗ laſen haben, können die Verantwor⸗ tung für das, was ſie in parteipoli⸗ tiſcher Verblendung getan haben, nicht auf andere abſchleben, auf uns jedenfalls nicht. Wir nageln die Regierung und die Mehrheitsparteien auf dieſe Verantwortung feſt und werden es tun bei jeder Gelegenheit, die ſich gibt.(Lebhafter Beifall.) Die Bewohner der heimgeſuchten Gebiete, die die Vorgänge mit eigenen Augen geſehen und am eigenen Leibe erlebt haben, werden der Regierung und dieſen Parteien— davon bin ich überzeugt — bei den Wahlen ihre Quittung geben. Eine deutliche Quittung.(Sehr richtig!) Wir Deutſch⸗ nationalen haben in dieſer ganzen Affäre unſern Schild blank gehalten. Wenn einzelne unſerer Par⸗ teifreunde, wie Traub, um den es ſchade iſt, ſehr ſchade iſt, den Kappſchen Streich mitgemacht haben, wir haben den Trennungsſtrich gezogen. Ich warte aber immer noch darauf, daß die unabhängi⸗ gen Sozialdemokraten den Abgeord⸗ neten Braß, der nach den Feſtſtellungen des demokratiſchen Reichswehrminiſters Geßler die Reichsregierung bei den Ententegenerälen mit fal⸗ ſchen Angaben denunziert und franzöſiſche Trup⸗ pen ins deutſche Land gerufen hat(Lebhafte Pfui⸗ rufe), daß die Unabhängigen dieſen Abgeordneten von ſich abſchütteln. Darauf warte ich noch immer und darauf können wir wohl noch lange warten. Wir, die auf Grund unſerer Ueberlieferung auf dem Boden der Ordnung und Geſetzlichkeit ſtehen, die wir jeden Gewaltſtreich verwerfen, ſei er revolutionär oder gegenrevolutionär, können guten Gewiſſens auch Stellung nehmen zu dem Putſch der Herren Kapp und Genoſſen. Wenn einzelne, die zu uns gehörten, ſich von dieſem Wege haben ab⸗ bringen laſſen, ſo ſorgen wir für Ordnung im eige⸗ nen Hauſe. Darum braucht ſich kein anderer zu kümmern. Wenn aber die Männer und Parteien, die am 9. November 1918, dem Tage des Beginns der Waffenſtillſtandsverhandlungen mit Marſchall Foch, Revolution gemacht haben oder ſich hinter die von anderen gemachte Revolution geſtellt und ſo unſerem Vaterlande in der entſcheidenden Stunde das Rückgrat völlig gebrochen haben,— wenn dieſe Männer und Parteien ſich jetzt gegen⸗ über Kapp und ſeinen Leuten als Hüter der ge⸗ ſetzmäßigen Entwicklung aufſpielen, wenn ſie nicht genug Worte und moraliſche Entrüſtung finden können, um die Gewalt in der Politik zu verdam⸗ men, dann muß dieſen Männern und Parteien die Maske der heuchelei vom Geſicht geriſſen werden.(Stürmiſcher, minu⸗ tenlang anhaltender Beifall.) Wollen ſich etwa dieſe Herren als revolutionäre Legitimiſten aufſpielen?(Sehr gut!) Das hat es in der ganzen Weltgeſchichte noch nicht gegeben und das glaubt ihnen auch in Deutſchland niemand. Wer das Recht der Revolution für ſich in Anſpruch nimmt und genommen hat, wer es heute fortge⸗ ſetzt im Munde führt, der mag gegenrevolutionäre Streiche bekämpfen. Wenn aber Revolutio⸗ näre ſich darüber moraliſch entrüſten, bis ihnen die Stimme überſchlägt, dann machen ſich dieſe Revolutionäre lächerlich und verächtlich.(Lebhafter, an⸗ haltender Beifall. Zuruf: Leinertl) Meine Damen und Herren! Ich will in dieſem Zuſammenhang nicht weiter reden; denn was iſt die Kapp⸗Affäre ſchließlich anders als eine ein⸗ elne Epiſode in dem gewaltigen Schickſals⸗ rama, das unſer Volk jetzt durchlebt, als ein Symptom der ſchweren Kriſe, in der es für unſer Volk nur ein Aeberwinden oder ein UAntergehen ibt. Das lUeberwinden fordert, daß unſer Volk ch herausarbeitet aus der engen parteidoktrinären efangenheit, aus dieſer Enge, in der es vom Tag zum Tage lebt, und nur das Allernächſte ſieht, oft genug auch das nicht einmal. Es iſt notwendig, daß unſer Volk ſich herausarbeitet zu einer klaren Erkenntnis der großen ge⸗ ſchichtlichen Zuſammenhänge, in die unſer lebendes Geſchlecht verſtrickt iſt, daß es in dieſer Erkenntnis den Faden findet, durch den es aus allen Wirrniſſen der Zeit heraus den Weg ins Freie endlich wiedergewinnt. Meine Damen und Herren! Der verlorene Krieg, die Revolution und der verpfuſchte Frieden haben unſer Volk in alte Gefahren hineingewor⸗ fen, in Gefahren, die wir für alle Zeit überwun⸗ den glaubten. Sie haben neue Gefahren herauf⸗ beſchworen, die ſich noch vor wenigen Jahren auch die ſchwärzeſte Phantaſie für unſer Vaterland nicht hätte ausdenken können. In einer 2000jährigen Geſchichte des Leidens und der Kämpfe hat unſer Volk, in die umbrandete Mitte des europäiſchen Kontinent hineingeſtellt, nach zwei Zielen immer und immer wieder gerungen nach zwei Zielen, die ſeines Daſeins Grundlage waren und bleiben, nach der Einheit im Innern und nach dem Schutze gegen außen, In dem Kaiſer⸗ reich der Hohenzollern ſind beide Ziele verwirklicht worden.(Stürmiſcher minutenlang an⸗ haltender Beifall und Händeklatſchen.) Das Kaiſer⸗ reich der Hohenzollern hatte uns, geführt von der Staatskunſt eines Bismarck(Lebhafter Beifall), die eale gebracht, um die ungezählte deutſche Ge⸗ nerationen gerungen und geblutet haben, die Ein⸗ heit des Reiches und das ſtarke Schwert, das uns den Gegner vom Leibe hielt.(Lebhafte Bravo⸗ rufe. Vie ein ferner wüſter Traum lagen die Zeiten uns, in denen das deutſche Volk in Kämpfend Stämme, der Fürſten, der Religionen ſich ſelbſt erfleiſchte, die deutſche Erde das Schlachtfeld ennker Heere war. Auf dem Boden unſerer wohl⸗ beſchirmten Einheit blühte die deutſche Wirtſchaft, kam Segen in die letzte Hütte; und unſere lange 0 zurückgedämmte, jetzt ſich frei entwickelnde raft drängte nach außen über Land und Meer, ließ uns mit den ſtärkſten Handelsvölkern den Wett⸗ bewerb aufnehmen und darin vorwärts kommen. So war es vor dem Kriege.— Und heute?— Unſer Schwert, mit dem allein wir feindliche und eiferſüchtige Nachbarn in Reſpekt gehalten haben, es liegt zerbrochen am Boden. Der Erſatz, die Idee der Völkerverbrüderung(Lachen), iſt für die anderen ein Zwirnsfaden, für uns eine tödliche Feſſel. Im Oſten und Weſten ſind uns wertvolle Stücke Deutſchlands entriſſen. Weit hinein ins deutſche Gebiet ſchiebt ſich für unabſehbare Zeit eine fremde Beſatzung, und noch darüber hinaus greifen heute bereits be⸗ gehrliche Hände. Schutz⸗ und rechtlos ſind wir heute wieder wie ehemals jeder feindlichen Gewalt preis⸗ gegeben. Im Innern iſt die mühſam errungene Einheit von Volk und Reich faſt nur noch ein Wort. Die alten auseinanderſtrebenden Kräfte ſind neu erwacht, und ſchlimmer als je der Hader der Stämme und religiöſer Schwarmgeiſter iſt heute der Kampf der Parteien und die Verhetzung der ſozialen Klaſſen. Das alte Erbübel hat uns wieder befallen. Unſere Wirtſchaft, unſere Finanzen, das Gefüge der ſtaatlichen Ordnung, alles iſt von ſchwe⸗ rer Krankheit ergriffen. Wie früher ein ſichtbares Aufſteigen zu beſſerer Lebenshaltung, zu höheren Stufen des Daſeins vorhanden war, da macht ſich heute Hunger und Elend breit, Unbil⸗ dung und ſittliche Verwilderung. Dder Wucher und das Schiebertum blühen auf dem Trümmerfeld deutſcher Größe.(Lebhafte Pfuirufe und Zurufe: Erz⸗ berger!) Der kommt noch!(Lebhafter Beifall und Heiterkeit.) Bleiben wir zunächſt bei dieſem ernſten Kapitel. Alle unſere auswärtigen Leiden, die wir fetzt durchmachen, ſie werden noch überſchattet durch die Gefahren der Jukunſt. Im Oſten hat ſich das Geſpenſt des Bol⸗ ſchewismus erhoben, das die Völker Mittel⸗ und Weſteuropas, ja die geſamte abendländiſche Kulturwelt in einer Weiſe mit Vernichtung bedroht, wie bisher in der ganzen Weltgeſchichte nur ein großes Ereignis, die Völkerwanderung. Geben wir uns keiner Täuſchung hin: der öſtliche Druck, der erſt durch die jahrhundertelangenͤKämpfe der Deutſchen zurückgeſchoben und zurückgedrängt war, dann in der Schaffung des ruſſiſchen Reiches beuf, Peter den Großen und Katharina II. unter deutſcher Mitwirkung und Hilfe einen neuen Damm erhielt, ſteht heute wieder vor unſeren Toren. Das ruſſiſche Reich iſt zuſammengebrochen. Es iſt heute kein Bollwerk mehr, ſondern der Hauptſitz der bol⸗ ſchewiſtiſchen Gefahr. Jetzt ſteigen von neuem aus dem Innern dieſes weiten Landes und den aſiati⸗ ſchen Gebieten, die ſchon immer einem ſchlafenden Vulkan glichen, die alten hiſtoriſchen Gefahren für Europa herauf Ich wiederhole: Heute klopft mit dem Bolſchewismus Aſien an die Tore Deutſch⸗ lands. Unſer zuſammengebrochenes, wehrloſes, zer⸗ riſſenes Volk wird heute wieder vor die hiſtoriſche Aufgabe geſtellt, die ihm für das geſamte Abend⸗ land viele Jahrhunderte hindurch bis zu den letzten Türkeneinfällen zu erfüllen beſchieden war: den Schutz der europäiſchen Kulturwelt gegenüber dem ungeheuren Druck des kulturfeindlichen und kultur⸗ zerſtörenden Oſtens zu übernehmen. Es iſt kein Zufall, daß Lenin mangoliſche Geſichtszüge trägt Hbe Ein Judel). Er iſt ausnahmsweiſe kein ude. Es iſt kein Zufall, daß ſchon vor Jahr und Tag in den Reihen der ruſſiſchen Roten Armee chineſiſche Truppen mit die Kerntruppe bildeten. Wenn aber nun die zerſetzende Arbeit der aus dem Oſten bei uns importierten Ideen, die längſt wirk⸗ ſam iſt, durch den Einfall ruſſiſcher Horden unter⸗ ſtützt wird, wenn dieſe Unterſtützung finden durch deutſche Rote Armeen, ſo wird es dahin kommen, daß Deutſchland für Jahrzehnte hinaus wieder das Schlachtfeld wird, auf dem, wie einſt die Reli⸗ gionskriege, ſo jetzt die große Entſcheidung zwiſchen dem ruſſiſch⸗aſiatiſchen Bolſche⸗ wismus und der abendländiſchen Kul⸗ tur durchgekämpft wird. Wir werden viel⸗ leicht die Kultur zum dritten Male retten. Aber wir werden daran zugrunde gehen. Weltkrieg und Revolution werden ſich zu einer Wiederholung und unſagbaren Verſchlimmerung des Dreißigjährigen Krieges ausweiten, und dann wird es Nacht wer⸗ den über dem deutſchen Volk. Das, meine Damen und Herren, iſt die Zeit, in der wir leben. So ſtellt ſie ſich uns dar, wenn wir die Augen vom Boden erheben und den Mut haben, dieſer furchtbaren Zeit ins Geſicht zu ſehen. Aber dieſer Mut fehlt bei uns in Deutſchland. Die Erkenntnis fehlt.(Sehr wahrl) Dieſe Zeit verlangt das Höchſte von denen, die Deutſchlands Geſchicke lenken wollen. Sie verlangt das Höchſte an Ein⸗ ſicht, an Schulung und Bildung, das Höchſte an politiſchem Takt, das Höchſte an Willensſtärke, das Höchſte an Mut, das Höchſte an ſittlicher Kraft. An dieſen Forderungen der Zeit muß Tun und Laſſen der Regierung und der Parteien gemeſſen werden,(Sehr richtigl), nicht im Sinne einer ſtreitſüchtigen und unfruchtbaren Kritik, ſondern im Fiele der Rettung vor dem oͤrohenden Untergang. (Lebhafter, anhaltender Beifall.) Die Notwehr völ⸗ kiſcher Selbſterhaltung iſt heute das Gebot der Skunde.(Stürmiſche Bravorufe.) Unſerem Volke müſſen die Augen geöffnet werden über die un⸗ geheuren Gefahren ſeiner Lage, aber auch über die Unfähigkeit der bis heute regierenden Männer, eben dieſe Lage zu erkennen und ſie zu meiſtern. (Lebhafte Zuſtimmung.) Es heißt mit Recht:„An ihren Früchten ſollt ihr ſie erkennen.“ Und darum laſſen Sie mich Ihnen die Früchte des revolutio⸗ nären Regimes einmal aufzeichnen und nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich etwas deutlich werde dabei; denn es geht nicht um Perſonen und Empfindlichkeiten, ſondern um die große Sache des Volkes und Vaterlandes, um Sein und Nichtſein, und da iſt ein deutliches Wort ein Gebot der Pflicht. (Stürmiſcher Beifall.) Ich werde Ihnen alſo die Früchte des revolutionären Regimes zeigen, das ich datiere nicht vom 9. November, ſon⸗ ern aus den erſten Oktobertagen des Jahres 1918, in denen Prinz Max von Baden als letzter kaiſer⸗ licher Kanzler mit den Herren Scheidemann und Erzberger als Staatsſekretären und Behilfen die ſogenannte„Volksregierung“ begründete und in deren Hände die Geſchicke des Deutſchen Reiches legte. Das iſt für mich der Ausgangspunkt. Dieſes Regime begann nach außen hin mit einem Appell von der eigenen noch nicht gebrochenen Kraft an das„Weligewiſſen“ und an die Völkerverbrüde⸗ rung: es begann mit dem Hilferuf an Wil⸗ ſon. Es ſetzte ſich fort mit dem jammervollen Notenwechſel über die Einleitung der Waffen⸗ ſtillſtandsderhandlungen, in dem wir den Verhandlungen ſchon Stück für Stück unſerer Lebensintereſſen preisgaben. Es kam zu dem Ab⸗ ſchluß des Waffenſtillſtandes zwiſchen Marſchall Joch und dem Staatsſekretär Erzberger, zu dieſem Abſchluß, der unter dem Druck der Novemberrevo⸗ lution aus einer Waffenruhe zu einer Waffen⸗ ſtreckung geworden iſt.(Pfuirufe.) Dann kamen alle die Leidenſchaften der monatlichen Verhandlungen über die Verlängerung dieſes Waffenſtillſtandes, Verhandlungen, bei denen ein Erzberger mit unbeſchränkten Vollmachten das Reich repräſentierte, in Grund und Boden reprä⸗ ſentierte.(Lebhafte Pfuirufe.) Finanziell und wirtſchaftlich wurde der Strick um unſeren Hals mit jedem Ruck ſchärfer zugezogen. Unſere ſtolze Handelsflotte, die Hoffnung unſeres Wiederaufbaues, wurde ausgeliefert ohne jede Not, und währenddeſſen gab der immer lächelnde und immer mit ſich zufriedene Herr Erzberger an das deutſche Publikum Bulletins heraus, die von dem Erfolg ſeiner Verhandlungen mit dem unerbitt⸗ lichen Marſchall Joch nicht genug Weſens machen konnten.(Sehr wahr!) Zur Vollendung des Ver⸗ hängniſſes wurde die Unfähigkeit, Mutloſigkeit und Natloſigkeit der Revolutionsregierung, als uns im Mai in Verſailles die ſogenannten Frie⸗ densbedingungen überreicht wurden. Meine Damen und Herren]l Gegenüber dieſem Machwerk, das allen Phraſen von Gerechtigkeit und Völker⸗ verſöhnung hohnſprach, das alle Zuſagen, auf Grund deren wir die Waffen aus der Hand gelegt hatten — ich erinnere nur an die berühmten 14 Punkte Wilſons—, als Luft behandelte, gab es nur eins: dem hohen Rat von Verſailles dieſes Machwerk vor die Füße zu werfen.(Stürmiſcher anhaltender Bei⸗ fall.) Man hatte dieſe richtige Empfindung ſelbſt in unſerer Revolutionsregierung. Präſident Ebert prach das Wort:„Wir werden dieſe Bedingungen unter keinen Umſtänden annehmen, komme, was da wolle.“ Scheidemann ſprach das Wort von der „verdorrenden Hand“. In der Aula der Berliner Univerſität, zu den Füßen des großen Bildes, das Fichte darſtellt, ſeine Reden an die deutſche Nation haltend, kam es zu dem feierlichen Schwur der Nationalverſammlung:„Niemals“. Aber keine acht Tage dauerte dieſe Entſchloſſenheit. Die un⸗ abhängige Sozialdemokratie wird, ſolange es eine Weltgeſchichte gibt, niemals den Vorwurf los wer⸗ den können, daß ſie ihren Drang zur Unabhängig⸗ keit betätigt hat, indem ſie bedingungsloſe Unter⸗ werfung verlangte.(Pfuirufe.) Und Herr Erzberger ich muß auf dieſen meinen Freund wieder zu⸗ rückkommen—(Heiterkeit), Herr Erzberger ließ ſo⸗ fort die Welt wiſſen, die ja ſehr aufmerkſam und ſehr willig auf ihn hörte, daß er bereit ſei, die Ver⸗ ſailler Bedingungen unverändert zu unterſchreiben. Das haben ausländiſche Zeitungen berichtet, zu einer Zeit, wo ſich wenigſtens Graf von Brockdorf⸗ Kantzau, der damalige Miniſter des Auswärtigen, noch die denkbar größte Mühe gab, Abmilderungen des Friedensvertrages herbeizuführen.(Hört, hört!l) So iſt es dahin gekommen, daß die deutſche Revolutionsregierung, vertreten durch die Herrn Müller, den heutigen Reichskanzler, und den Kolonialminiſter ohne Kolonien(Heiterkeit) Herrn Bell, den Verſailler Friedensvertrag unter zeich⸗ net hat, dieſen Frieden, der nach dem Bekenntnis Clemenceaus die Fortſetzung des Krieges mit an⸗ deren Mitteln iſt. So iſt es dahin gekommen, daß eine deutſche Regierung den Verrat am deutſchen Volk mit ihrer eigenen Unterſchrift ſanktioniert und zu Recht gemacht hat.(Pfuirufe.) Nicht einmal ein Wort würdigen Einſpruchs haben die Unterzeichner des Friedens in Verſailles gefunden, ſie haben ſtumm und wortlos unterſchrieben.(Pfuirufe und Rufe: Landesverräter!) Sie haben nicht ein Wort des Einſpruchs geſagt, wie es doch die elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Abgeordneten 1871 in der franzöſiſchen Natio⸗ nalverſammlung gefunden haben, als im Spiegel⸗ ſaal von Verſailles, an der Geburtsſtätte des Deut⸗ ſchen Kaiſerreiches angeſichts der Vertretungen un⸗ ſerer 27 Feinde das Todesurteil des deutſchen Vol⸗ kes von ihnen unterſchrieben wurde.(Pfuirufe.) Heute, nach der Beſetzung Frankfurts und des Maingaues durch die Franzoſen, entringt ſich ſelbſt einem ſo waſchechten Demokraten wie dem Karls⸗ ruher Abgeordneten Dr. Haas das Geſtändnis, es wäre beſſer geweſen, damals alle Folgen der Nichtunterzeichnung des Friedens zu übernehmen, anſtatt dieſe Kette dauernder Leiden und Demütigungen zu tragen. Die Er⸗ kenntnis kommt leider faſt ein Jahr zu ſpät. Aber Dr. Haas hat recht, denn heute wiſſen wir, und zwar durch Veröffentlichungen aus Ententekreiſen, daß die Bedingungen von Verſailles nicht das letzte Wort der Entente wa⸗ ren. Wir wiſſen durch den Sekretär von Lloyd George, Herrn Keynes, der die ganzen Verhand⸗ lungen unter den Alliierten in Verſailles mitgemacht hat, daß die Verſailler Bedingungen zum Abhan⸗ deln beſtimmt waren(Lebhafte Rufe Hört, hört!). Wir wiſſen, daß nur durch den Hinweis auf das ſicher zu erwartende Abhandeln Amerika und Eng⸗ land Clemenceau die Bedingungen weit über die urſprünglichen Abſichten hatte hinaufſchrauben laſſen, und wir wiſſen durch einen anderen Zeugen, Herrn Tardieu, eins der hervorragendſten Mit⸗ glieder der franzöſiſchen Friedenskommiſſion, wie das urſprüngliche Programm ausſah. Das heißt, wenn ich ſagte: wir wiſſen es, ſo ſage ich zuviel. das deutſche volk weiß es noch lange nicht. Die Regierung iſt ängſtlich bemüht, es vor ſolchen Gemütserregungen, die ſich gegen dieſe Regierung bea kehren könnten, zu bewahren. Aber gerade deshalb laſſen Sie mich ein wenig auf die urſprüng⸗ lichen Bedingungen, wie ſie Herr Tardieu jetzt publi⸗ ziert hat, eingehen und die weſentlichſten Bedin⸗ gungen des urſprünglichen Programms mit den von — — 1 uns blindlings unterzeichneten vergleichen. Da heißt⸗ es im urſprünglichen Programm:„Keine fran⸗ zöſiſche Beſetzung deutſchen Gebietes für länger als 18 Monate und keine auf dem rechten Rheinufer.“ Unterſchrie⸗ ben haben wir: Nicht nur die Beſetzung des ganzen linksrheiniſchen Gebietes für mindeſtens 15 Jahre, ſondern auch die Zulaſſung ſogenannter gefu 7 Brückenköpfe auf dem rechten Nh(Sturmi⸗ ſches Hörtl Hörtl) Weiter heißt es: Keine Ab⸗ tretung der Saargruben an ſar reich und kein Sonderregime für die Bevölkerung des Saargebiets“. Alſo das Saargebiet ſollte bei Deutſchland bleiben mit ſeinen Kohlenzechen. Unterſchrieben haben wir un⸗ entgeltliche Uebereignung der Saargruben an Frank⸗ reich und interalliierte Verwaltung des Saargebietes unter franzöſiſcher Führung.(Erneutes Hört! Hörtl) Weiter heißt es im urſprünglichen Programm: „Zuſicherung, daß Deutſchland auf alle Fällenach 30 Jahren ſeinerfinan⸗ iellen Verpflichtungen an die Entente edig ſein ſoll.“ Unterſchrieben haben wir unſere Schuldknechtſchaft auf unabſehbare Zeit mit einem unbeſtimmten Vertrag.(Erneute Bewegung.) Dieſe Proben mögen genügen, um zu zeigen, was eine geſchickte und entſchloſſene Politik auch unter ſchwierigen Verhältniſſen hatte erreichen können. Die vollendete Unfähigkeit, die bodenloſe und— ich will mich höflich aus⸗ rücken— Mutloſigkeit unſerer Regierung hat dem deutſchen volk den ſchlimmſten Teil des verſailler Friedensvertrages beſchert. (Lebhafte Zuſtimmung und Rufe: Aufhängen!), nein, aufhängen wollen wir bleiben laſſen, niedriger hängen genügt.(Beifall und Heiterkeit.) Meine Damen und Herren! Seit der Unterzeichnung dieſes traurigen Friedens haben wir eine Demüti⸗ gung und Vergewaltigung nach der anderen erlebt. Das einzige Zugeſtändnis von einiger Bedeutung, das erreicht worden iſt, wenn auch nur bedingt, iſt das in der Auslieferungs⸗ frage, und dieſes Zugeſtändnis, worauf geht das zurück? Nach meiner Anſicht iſt es einem einzigen kleinen aber immerhin wichtigen Umſtand zu danken, nämlich dem Umſtand, daß unſer Geſchäfts⸗ träger in Paris, Freiherr v. Lersner, ohne erſt bei der Regierung anzufragen, die Annahme der Clemenceauſchen Auslieferungsnote kurzerhand ver⸗ weigert hat.(Lebhafter ſtürmiſcher Beifall und Händeklatſchen.) Meine Damen und Herren! Sie ſagen Bravo! Unſere Regierung hat nicht Bravo ge⸗ 0 Herrn von Lersner abgerufen.(Pfui⸗ rufe. der Auslieferungsfrage iſt jetzt der Einmarſch der Franzoſen in Frankfurt und den Maingau. Was hier durch blöde Taperei und hilfloſe Schwäche geſündigt worden iſt, über⸗ ſteigt in der Tat alle Begriffe. Das klare Recht ſogar des Verſailler Vertrages ſtand und ſteht auf unſerer Seite. Vor der Ratifikation hat Clemenceau in ſeinem Schreiben vom 23. Dezember 1919 an Herrn von Lersner ausdrücklich folgendes anerkannt: „An keiner Stelle ſieht der Vertraa das Recht zum Vormarſch in deutſches Gebiet vor. Ebenſo wenig kennt das Völkerrecht ein Recht zum Einmarſch in fremdes Staatsgebiet.“ Er hat damit verbrieft, daß weder auf Grund des Verſailler Vertrages noch des Völkerrechts Frankreich das Recht hat, ohne formelle Kriegserklärung in deutſches Gebiet einzu⸗ rücken. Unſere Regierung, ſtatt ſich auf dieſe zwei Sätze des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten zu be⸗ rufen,— ſie hat ſie vielleicht vergeſſen, ich weiß es nicht(Heiterkeſt)— ſtatt ſich darauf zu ſtellen und es zum Biegen oder Brechen kommen zu laſſen, hat in ſolcher Poſition alles getan, um den Franzoſen Vorwände für den Einmarſch zu liefern. Sie hat aus innerpolitiſchen Gründen die Lage im Rühr⸗ gebiet in den roſigſten Farben dargeſtellt, bis ihr das Rot des Blutes und der Flammen über den Köpfen zuſammenſchlug. Sie hat in Berlin und in Paris zugleich konfuſe undwiderſprechende Erk lärungen abgegeben, aus denen der Geg⸗ ner ſich ausſuchen konnte, was er gerade für ſeine Zwecke brauchte, ſie hat damit unſeren Rechtsſtand⸗ punkt auf das allerheilloſeſte kompromittiert; und als dann die franzöſiſche Regierung den vertrags⸗ und völkerrechtswidrigen Einmarſch unſerem deut⸗ ſchen Geſchäftsträger in Paris offiziell mitteilte, fand ſich kein Lersner, der die Annahme verweigerte, ſondern ein Herr Mayer hat ſich gefunden(Zu⸗ ruf: Judel)— nein, er iſt Katholik und Mitalied de⸗ Zentrums—, der die Note geduldig entgegennahm und ſie nach Berlin weitergab. Und auch in Berlin hat ſich keine Regierung gefunden. die auch nur auf den Gedanken kam, auf die mitten im Frieden be⸗ gangene Kriegshandlung mit demſenigen Mittel zu reagieren, das auch einem ſchwachen Deutſchland zu Gebote ſtand, um zu zeigen, daß es wenigſtens die Gewalt als Gewalt empfindet: den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen und die Einſtellung unſerer Lieferungen an Frankreich aus dem Friedensver⸗ trag.(Lebhafte Zuſtimmung.) Das war es, was ein Mann mit geſundem Verſtand. der ein bißchen in Diplomatie und auswärtiger Politik erfahren iſt, als richtig anſehen mußte, zumal da auch in Eng⸗ land, Amerika und Italien ſich Widerſtand gegen Frankreichs Vorgehen erhoben hat. Wenn dieſer Widerſtand ſchließlich abflaute, ſo iſt das bei der Haltung der Regierung in Berlin kein Wunder. Der Widerſtand der Verbündeten Frankreichs wäre zu einer ganz anderen Flamme emvorgeſchlagen, wenn unſere Regierung dieſe einzia richtige und einzig mögliche Antwort gefunden hätte.(Lebhafte Zuſtimmung.) Unſere Regieruna kommt nicht auf ſolche Gedanken.(ßHeiterkeit.) Sie nahm Frankreichs Kriegshandlung— denn ein Einmarſch mitten im Frieden in fremdes Gebiet iſt und bleibt eine Kriegshandlung— geduldig hin als eines der vielen unangenehmen Ereianiſſe, mit denen man ſich abzufinden hat und die man nicht ohne weiteres ändern kann. Und ſie hofft, daß Amerika und England und Italien vielleicht deutſcher ſein werden als die Deutſchen.(geiterkeit.) So, meine Damen und Herren. wird in dieſer entſcheidungsvollen Zeit unſere Politik nach außen And nun wenden wir mal oͤie Slicke nach öͤem Innern. Einzureißen hat man verſtanden, aber daß man das Aufbauen verſteht, da⸗ von habe ich auch nicht die erſten An! zeichen zu ſehen vermocht. Die alte Ord⸗ nung von Reich und Staat iſt zertrümmert. Zu einer neuen Ordnung kommen wir nicht. Wir ſehen allerdings manches, was nach Neuerungen aus' ſieht, daß es uns gefällt und gefallen kann. vermag ich nicht zu behaupten. Wir ſehen wie die Beamten ſich mehren, ich muß faſt ſagen, ſo üppig wie wucherndes Unkraut; aber die Tugenden, in denen das Beamtertum des„fluchbeladenen alten Regime⸗ vorbildlich waren, um die Deutſchland in der ganzen Das Gegenſtück zu dieſem bedingten Erfolge in reer 2 b⸗ k⸗ ſo 2 n⸗ ik⸗ 195 n ir t 1 eee eeee — AKuf der Staatsdiener. miſche f̃ 2 n. an und Händeklatſchen.) Welt beneidet wurde(Lebhafter Beifalh), ſchwinden Mehr und mehr dahnn. 1 Friher war das Beamtentum, von der oberſten Feihe. vom Kaiſer und König angefangen, Ehren⸗ lenſt an Volk und Staat, ſetzt wird das Beam⸗ entum mehr und mehr entwürdigt zum Dienſt an der Partei und zur Ver⸗ Zrgung eifriger Parteigenoſſen. Sehr richtigl) Früher galt Fachkenntnis und Tüchtigkeit, heute gilt parteiroutine und Geſinnungs⸗ 2 tüchtigkeit. Nuruf: Und Schnüffeleil) Gewiß. auch Schnüffelei. Früher war unſer Stolz die unbezweifelbare Inte⸗ keität unſerer Beamtenſchaft. Heute muß der Eiſen⸗ miniſter bekennen, daß die preußiſch⸗heſſiſche Ehenbahngemeinſchaft in einem einzigen Jahr für tohlenes Eiſenbahnaut 165 Millionen Mark hat Rahlen müſſen.(Große Bewegung.) Früher Dachte die oberſte Spitze des Staates üt ſtrengem Auge über dem auten Ich habe es mit⸗ Naatt ſeinerzeit, ols ſuner Beamter. wie gegen den Bandwirtſchaftsminiſter von Podbielski wegen der eteiliauna ſeiner Frau an der Firma Tippelskirch Akentlich Ausſtellungen gemacht wurden. die ſich im gen als ungerechtfertigt erwieſen haben. Er hat niemalg eine Bemühung gemacht, auch nur die lleinſte Begünſtiguna für die Firma Tippelskirch erlangen. Aber als dieſe Beteiſigung der Frau Podbieſski an der Firma Tivvelsfirch zur Kennt⸗ §des Kaiſers gekommen war, hat der Kaiſer, und L miſſen, wie befreundet er mit Podbielski war, kutſchieden:„Er muß gehen, ſo viel ich auch auf bn hafte, und ſo gern ich ihn mag. Es darf auf Auane Miniſter auch nicht der Schatten eines Zwei⸗ s fallen.“(Lebhafter Beifall.) Das war das„fluchbeladene alte Reaime“, und das war die Denkungsart unſeres Kaiſers.(Stür⸗ N Bravorufe.) Unſerm neuen revolutionären egime iſt es vorbehalten geblieben, in dieſen ngen eine andere Praxis einzuführen. Guruf: 8 uſtermanierenl) Reſpekt vor einem ehrlichen Schuſter! leber die Manieren würde ich weg⸗ geben⸗ aber nicht über die Geſinnungen. Dierem Mien Regime iſt es vorbehalten geblieben, auf der d niſterbank ſemand zu dulden, gegen den nicht von 55 erſten beſten Perſönlichkeit. ſondern von einem ren Miniſter und Vizekanzler der Vorwurf der Aulauberen, Vermiſchung privater und voſitiſcher 5 ereſſen ſubſtanziert erhoben worden iſt, der als h des politiſchen Geſchäftemachers von mir be⸗ ſch znet wurde, und von dem ich geſagt habe, daß in ihm dͤie politiſche Korruption 5 pfe. Ich glaube es war deutlich genua für f edie anſtändig denken. Für die Regierung ſent es allerdinas nicht deutlich genua geweſen zu Su Ich habe ſchon im Juni vorigen Nohras an die Euiden des Reiches von meinen Anklagen gegen J0 orger Kenntnis geageben(Zuruf: Erzgauner!) Intedin nicht auf die Geneigtheit zu einer raſch 1n rſuchung und Reinigung geſtoßen. Ich habe Febalb in der Oeffentlichkeit den Kampf gegen neſen nächtigſten Mann im neuen Deutſchland auf⸗ nommen.(Stürmiſcher, minutenlang anhaltender Meine Damen und „es freut mich von Herzen, daß Sie zu⸗ * men, aber ich kann Ihnen ſagen, leicht hat Ran es mir nicht gemacht, den Kampf 5 nur aufzunehmen. Ich habe monate⸗ Strn darum petitionjieren müſſen, daß durch einen 70 afantrag die Sache gerichtlich erledigt würde, in dem die Regierung die Sache nicht von ſich aus die Hand genommen. Ich habe die Antwort be⸗ men, als ich mich behufs einer Unterſuchung Verfüaung ſtellte, ich möge mich gedulden, da i Reichsfuſtizminiſterum mit der Frage befaßt 20 ein Strafantrag wegen Veleidigung des 8 Erzberger gegen mich geſtellt werden könge. Prozeß 0 zur bas koße Heiterkeit.) Ich habe wochenlang den oze Aber ſo belaſtend ſchon die Er⸗ gebr ze geführt. Erniſſe der erſten Verhandlungstage waren, Herr Aiderger blieb, geduldet von ſeinen Kollegen, Mit. — des Reichskabinetts bis zu dem Augenblick, wo bofe vernichtende Urteil eines deutſchen Gerichts⸗ — den Mann fällte, der unter dem Prinzen Max, unter den„Volksbeauftragten“ des 9. November, er Scheidemann und Bauer die Seele der revo⸗ Aaſte ren Regierung und der typiſchſte und ktrau⸗ ie Vertreter des Mehrheits⸗Reaimes geweſen ger;(Lebhafte Zuſtimmung.) Aber mit dem etichtlichen Urteil in meiner Ange⸗ igenheit iſt das letzte Wort über Naren Mann nicht geſprochen. Der dermn hat die Kühnheit nicht, zu verſchwinden, fon⸗ wolleaufs neue für den Reichstag kandidieren zu bember, Guruf;: Wo ſteckt er?) Er ſteckt im würt⸗ Ihn ſergiſchen Oberland ſeiner Heimat, wo man auf ein hält und auf ihn ſchwört. Aber es ſchwebt noch erfahren wegen ſeiner Steuerhinterziehung. Kelteeit ich mir habe ein Bild machen können, un⸗ Dieſert es keinem Zweifel, wie es ausgehen wird. von den Mehrheitsvarteien durch dick und ü—5 gehaltene Finanzminiſter, der nicht genug ſbre die Steuerſcheu der beſitzenden Klaſſen und wird teuerbinterziebungen ſich entrüſten konnte, licht mit ſeinen empörten Worten ſich ſelbſt ge⸗ offe et haben. Die Mehrbeitsregierung empfindet Aärbar auch hier kein Bedürfnis nach einer raſchen koung. Am 9. März. drei Tage, ehe in meinem das Urteil geſprochen werden ſollte, hat der Rarſe Telegraph für die„allernächſten Tage“ die Erzbentaabe des Unterſuchungsergebniſſes in der gefſbergerſchen Steuerdefrandationangelegenbeit an⸗ ſwischen für die allernächſten Tage“! In⸗ imm gen ſind ſechs Wochen vergangen und ich warte er noch.(Lebhabte Beweauna.) eiſn frage ich: Woher ſoll bei ſolchem külbielan den höchſten Stellen des eitates die Moral und die Reinlich⸗ Anf in unſerer Beamtenſchaft n, ganzen äffentlichen Leben i men? Iſt es ein Wunder. wenn bei ſolch em biel kleine und mittlere Beamte, die biktere Not Feücesbege in dieſer ſchwere anders ſere en als Herrn Eraberger, den ſiteliczen Halt ver⸗ phä⸗ den nur die äußerſte Strenge in den höchſten me 8 überhaupt zu erhalten vermaa? Ich für den Stberlon vermag nicht über den kleinen Mann Man tab zu brechen, wenn die Regierung einen darüpewie Eraberger bis zur äußerſten Grenze, ja er hinaus, gehalten und gedeckt bat.(Lebhafte mmung.) Ich komme zur wirtſchaft. 10 de, kann ich wir nicht helfen: Die Wirt⸗ Weiftspolitit der revolutionären wehrheitsregierung iſt eine einzige und 3 8 125 große Mißwirtſchaft.(Sehr richtig.) Die Leute, die vor der Revolution die kapitaliſtiſche Wirtſchaftsordnung in Grund und Boden kriliſiert haben, waren, als ſie zur Macht gelangten, unfähig, irgend etwas an die Stelle der von ihnen erſchütter⸗ ten, unterwuͤhlten, ſchwach und krank gemachten Wirtſchaftsordnung zu ſetzen. Die Sozialiſten klam⸗ mern ſich noch immer, wie ein Ertrinkender an einen Kadaver, an das Erfurter Programm, deſſen Undurchführbarkeit die Aufgeklärten unter ihnen längſt erkannt haben. Unter dem Namen der „Sozialiſierung“, unter der ſich jeder, auch bei den Sozialdemokraten, etwas anderes denkt, wird ge⸗ ſtümpert und gepfuſcht, wird immer neue Störung in die Wirtſchaft getragen und immer neue Erregung in die Geiſter. Die Hebung der Produk⸗ tion, das einzige, was uns vor der Verelendung retten kann, wird als Ziel proklamiert, aber der Produktionsrückgang iſt das einzige praktiſche Ergeb⸗ nis, das bisher erzielt worden iſt. Die Zwangs⸗ wirtſchaft— aus der Not des Krieges geboren und ſchon im Kriege über das Notwendige hinaus wuchernd— iſt nachgerade zur furchtbarſten Land⸗ plage geworden; ſie züchtigt den Produzenten mit Geiſeln und den Konſumenten mit Skorpionen. (Lebhafte Zuſtimmung.) Dieſe Zwangswirt⸗ ſchaft bedrückt das ehrliche Gewerbe in Stadt und Land, ſie züchtet den Wucher und das Schiebertum. Die Re⸗ gierung ſteht ihr hilflos gegenüber: ſie weiß die Zwangswirtſchaft nicht durchzuführen, denn dazu gehört von allem ein gater Verwaltungskörper und ein integeres pflichttreues Beamtentum. Das hat eine Regierung nicht mehr, in die viel zu viel Ele⸗ mente hineingekommen ſind, die von alter deutſcher Pflichttreue nichts wiſſen.(Sehr richtigl) Die Regie⸗ rung weiß die Zwangswirtſchaft aber auch nicht ab⸗ zubauen, denn dazu gehört mehr Planmäßigkeit und wirtſchaftliche Einſicht und mehr Unabhängigkeit von agitatoriſchen Phraſen, als unſere Regierung aufzu⸗ 5 vermag.(Sehr richtig!) n der ſozialen Frage hat die Regierung nichts erreicht als eine Vertiefung der Gegenſätze und eine Verſchärfung des Klaſſen⸗ haſſes.(Sehr wahr.) Sie ſchwankt fortgeſetzt hin und her zwiſchen ihrer notgedrungen allmählich beſſer werdenden Einſicht und der Angſt vor der Straße und der Maſſe. Das Betriebsrätegeſetz iſt eine Miß⸗ geburt dieſer unmöglichen Parung. Es zerſtört den geordneten Gang der Unternehmungen, es verewigt die Unruhe in den Betrieben. Es vermag die radi⸗ kale Arbeiterſchaft nicht zu befriedigen, ſondern regt nur zu neuen unerfüllbaren Forderungen an. Es wirkt nicht ausgleichend und produktionsfördernd, ſondern es wirkt trennend und produktionshemmend. (Sehr wahr.) Und nun unſere öffentlichen Linanzen. Sie ſind unter dem Regime des Herrn Erzberger in eine mehr als troſtloſe Verfaſſung geraten. Ich kann es nicht anders ſagen: Durch eine leichtfertige und leichtſinnige Schleuderwirtſchaft ohnegleichen iſt die Verſchuldung des Reiches jetzt wirklich auf mehr als 200 Milliarden Mark angewachſen, auf zwei Drittel des geſamten deutſchen Vermögens nach ſeinem Stande vor dem Kriege. Herr Erzberger hat wieder und wieder verſucht, die Schuld auf die Kriegs⸗ finanzwirtſchaft und namentlich auf meine Finanz⸗ politik zu ſchieben. Er hat mich ja zum„leichtfertig⸗ ſten aller Finanzminiſter“ ernannt, weil ich wäh⸗ rend des Krieges keinen Verſuch gemacht hätte, neue Steuern einzuführen, ſondern die Abſicht gehabt haben ſoll, die ganzen Kriegsausgaben aus An⸗ leihen zu beſtreiten. Meine Damen und Herren, das wagt der Mann zu behaupten, der nach der eidlichen Bekundung des damaligen Vorſitzenden der Zen⸗ trumsfraktion, Exz. Spahn, meine Steuervorlagen in der Zentrumsfraktion als überflüſſig und für den Burgfrieden bedenklich auf das äußerſte bekämpft hat, der dafür eingetreten iſt, daß während des Krie⸗ ges von Steuern ganz abgeſehen werden ſolle.(Leb⸗ haftes Hört, hörtl) Das iſt die eidliche Ausſage des Herrn Spahn, und demgegenüber wagt Herr Erz⸗ berger, der Mann, der meinen Steuervorlagen den größten Widerſtand geleiſtet hat, zu behaupten, ich ſei der leichtfertigſte Finanzminiſter, weil ich keine neuen Steuern hätte machen wollen! Aber ganz abgeſehen davon. Als ich Ende Mai 1916 nach 22 Kriegsmonaten die verantwortliche Lei⸗ tung der Finanzen abgab, betrug die Kriegsſchuld rund 40 Milliarden Mark. Beim Waffenſtillſtand ſtellte ſie ſich auf 140 Milliarden; ſie waren alſo in der Zeit des Krieges, wo ich an der Leitung der Finanzen nicht mehr beteiligt war, um 100 Milliar⸗ den gewachſen. Heute ſind wir auf mehr als 200 Milliarden angelangt. 200 Mil⸗ liarden! Vergegenwärtigen wir uns, was das heißt. Das heißt, daß 16 Monate des Revolutionsfriedens ungefähr halb ſoviel gekoſtet haben, als die ganzen 52 Kriegsmonate. Da haben Sie ein Bild der Wirt⸗ ſchaft, wie ſie bei uns ſeit November 1918 geführt worden iſt. Der Friedensmonat unter dieſer Wirt⸗ ſchaft war 1½mal ſo teuer, als der Durchſchnitt des Kriegsmonats. Noch viel ſchlimmer als die berghoch angewach⸗ ſene Verſchuldung iſt die hemmungsloſe Steigerung der öffentlichen Ausgaben auf allen Gebieten, vor allem die unerhörte Defizitwirtſchaft in den Reichs⸗ und Staatsbetrieben. Der neue Reichsfinanzmini⸗ ſter, ein Fraktionskollege des verfloſſenen Herrn Erzberger, hat kürzlich für die Reichseiſenbahnen einen Jahresfehlbetrag von nicht; weniger als 12 Milliarden Mark in Ausſicht geſtellt. Das ſind allein für die Eiſenbahnen 2 Milliarden mehr, als die Zin⸗ ſen für die 200 Milliarden Anleihen ausmachen. Allein ſchon dieſe Zahl zeigt, daß unſere Regie⸗ rung die Reichsfinanzen nicht einmal durch einen Bankrott, nicht einmal durch die völlige Annullierung der Reichs⸗ anleihen ſanieren könnte: denn wenn wir auch keine Zinſen mehr zu zahlen hätten, ſind Mil⸗ liarden von Deftizit bei den Reichseiſenbahnen und bei der Poſt zu decken. Die Regierung macht Aus⸗ gaben über Ausgaben ohne Prüfung auf den Ge⸗ ſichtspunkt ihrer Notwendigkeit, hauptſächlich um ſich Anhänger im Lande zu erhalten. Deutſchland kann mit ſeiner Steuerkraft dieſe Summen einfach nicht aufbringen. Solange nicht wieder einmal Kourage den eiſernen Beſen ergreift und für Ordnung und Reinlichkeit ſorgt, ſind wir auf dem Weg zum finan⸗ (Lebhafte Zuſtimmung.) eber den valutajammer brauche ich kaum ein Wort zu verlieren. Als ich vor jetzt fünfviertel Jahren, im Januar vorigen * Jahres, erklärte, in einer öffentlichen Verſammlung, früheren Zeiten, daß ohne eine ſtraffe ſtaatliche bei dieſer Wirtſchaft wird über Jahr und Tag die Mark keine 10 Pfennige im Auslande mehr gelten, brach Gelächter los, und man hielt das für unmög⸗ lich. Heute entſpricht der Markkurs in Holland, der Schweiz und Amerika einem Satz von nicht mehr als 8 Pfennigen, zeitweiſe waren es ſogar nur 4 Pfen⸗ nige. Die erſte ſchüchterne Hebung unſerer Valuta vom tiefſten Stande trat bezeichnenderweiſe ein, als nach dem Attentat des jungen Hirſchfeld vom Krankenbett des Herrn Erzberger erlogenerweiſe 140 Pulsſchläge gemeldet wurden.(Große Heiterkeit.) Unter dieſen 140 politiſchen Pulsſchlägen des Herrn Erzberger hat die Beſſerung unſerer Valuta einge⸗ ſetzt. Aber, meine Damen und Herren, ſo ſehr ich mich bemüht habe, die Dinge richtig zu beurteilen, in dem Wahlaufruf der Demokratiſchen Partei ſteht zu leſen, daß die Kreditfähig⸗ keit des Reiches durch die gütige Mit⸗ wirkung der Demokratiſchen Partei wieder hergeſtellt lei.(Große Heiterkeit.) Das klingt, als ob alles, was wir ſehen, hören und leſen, ein bloßer Traum ſei für die Herren Demo⸗ kraten. Aber ich kann mich von ihnen beim beſten Willen nicht überzeugen laſſen. Ich halte es doch lieber mit der Ehrlichkeit des Herrn Noske, der neulich nach einer Erklärung des neuen Reichs⸗ finanzminiſters im Haushaltsausſchuß der National⸗ verſammlung mit ſehr ernſten Worten ausführte, ein großer Teil des Volkes lebe heute wie im Taumel und mache ſich von der wahren Lage keine Vorſtellungen; die vom Finanzminiſter gemachten Mitteilungen müßten jeden faſſungslos machen, der bedenkt, was aus un⸗ ſerem Lande innerhalb Jahresfriſt werden ſolle. (Hört!l Hört) Meine Damen und Herren! Es iſt kein ſchönes Bild, was ich Ihnen entworfen habe. Aber noch ſchlimmer als alle Unfähigkeit und Hilfloſigkeit der maßgebenden Kreiſe der herrſchenden Mehrheits⸗ koalition iſt der böſe Wille, der Geiſt der Iwietracht und der Selbſt⸗ zerfleiſchung, dieſes Erbübel des deutſchen Volkes. Es iſt nichts als ein Ausfluß dieſes böſen Willens, wenn der Führer der Sozialdemokratie Scheidemann neulich in Kaſſel das alte Feldgeſchrei erneuert hat: „Der Feind ſteht rechts.“ Es iſt ein Rück⸗ fall in das alte Erbübel, wenn Demokraten und auch manche Zentrumsleute dieſes böſe Wort dem Herrn Scheidemann nachſchreien. Für jeden Deutſchen, der dieſen Namen verdient, ſteht der Feind in erſter Linie dort, wo fremde Trup⸗ pen mitten im Frieden und rechts⸗ widrig in deutſches Gebiet einge⸗ brochen ſin d.(Lebhafte Zuſtimmung.) Für jeden Deutſchen, der dieſen Namen verdient, ſteht der Feind da, wo unſere deutſche Kultur vom Untergang bedroht wird, und wenn ich ſchon auf deutſche Landsleute das ſchlimme Wort vom„Feinde“ an⸗ wenden ſoll, dann ſteht dieſer Feind dort, wo Deutſche auf deutſchem Boden dieſer Bedrohung von außen die Hand reichen, wo ſie ſich bereit zeigen, den Zerſtörergelüſten unſerer Feinde zu helfen.(Leb⸗ äußere Feind bei den deutſchen Volksgenoſſen Unter⸗ ſtützung gefunden.(Pfuirufe.) Und da frage ich weiter: Wo ſtehtdenn der Feind auf der rechten Seite? Wo iſt denn der Feind da zu entdecken.(Zuruf: Im„Berliner Tageblatt“! Heiterkeit.) Im„Berliner Tageblatt“? Das mag wohl ſein, aber das„Berliner Tageblatt“ ſteht ganz gewiß nicht auf der rechten Seite. Gerade parteien, die zum Feinde geſtempelt und erklärt wer⸗ den ſollen, abgeſehen von einzelnen, denen die vater⸗ ländiſche Sorge den Kopf verwirrt hat, dieſer Putſch keine Unterſtützung fand, daß wir Ruhe, Frieden und Ordnung in Deutſchland wünſchen und alles von us weiſen und verurteilen, was Anlaß geben könnte zu neuen inneren Wirren, zum Bürgerkriege. Wenn wir aber feſtſtellen müſſen, daß gerade auf der äußerſten Linken unter Förderung volksfremder Flemente offen zum Bürgerkrieg gehetzt wird, wenn rote Armeen, die aus der Erde ge⸗ ſtampft werden, unſere deutſche Erde in ein Schlachtfeld verwandeln, wenn aus den Kreiſen der Mehrheitsparteien Aufmunterung oder ſchlecht ver⸗ deckte moraliſche Unterſtützung ihnen zuteil wird, kann man es uns verdenken, wenn wir den Spieß umdrehen und rufen, nicht um Unfrieden zu ſtiften, ſondern dem deutſchen Volke die Augen zu öffnen: „der Feind ſteht links!“ (Stürmiſche Zuſtimmung.) Dieſen Feind, meine Damen und Herren, den wollen wir bekämpfen. Nicht mit der rohen Gewalt, ſolange man uns nicht dazu zwingt, ſondern auf geſetzlichem Boden und mit geiſtigen Waffen. So werden wir in den bevorſtehenden Wahlen kämpfen, die über die weitere Entwickelung des deutſchen Volkes entſcheiden ſollen. So werden wir kämpfen und, ſo Gott will, auch ſiegen.(Lebhafter Beifall.) Auf unſer Banner ſchreiben wir in dieſem Kampf die Worte:„Für Ordnung und gute Sitte, für Arbeit und ſozialen Ausgleich, für deutſche fald und deutſche Würde.“(Lebhafter Bei⸗ All. Ich höre ſchon den Einwand:„Das wollen wir alle!“ In der Tat, wenn ich die verſchiedenen Parteiprogramme durchſehe, wie ſie jetzt für den Wahlkampf neu zurecht gemacht werden, dann finde ich in allen großen Fragen eine geradezu rührende Uebereinſtimmung.(Heiterkeit.) Es kann einem der ſchmerzliche Wunſch kommen: Wenn nur die Deutſchen in ihren Taten ebenſo einig ſein möchten, wie in ihren Worten! Dann wäre es in vielem beſſer beſtellt um unſer armes Vaterland.(Sehr richtig!) Aber es kommt nicht auf die Worte an, ſon⸗ dern auf den Geiſt; nicht auf das Programm, ſon⸗ dern auf den Willen, der hinter ihm ſteht.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) Wenn ich auf Geiſt und Willen ſehe, dann muß ich den Parteien, die hinter den bisherigen Revolutionsregierungen ſtanden, die Fähigkeit zur Durchführung eines ſolchen Programms abſpre⸗ chen.(Erneute lebhafte Zuſtimmung.) Ordnung und gute Sitte!l— Sind Par⸗ teien imſtande, die ſtagtliche Ordaung wieder auf⸗ zurichten, die alles getan haben und weit er tun, um das Gefüge des ſtaatlichen Vaues zu erſchüt⸗ tern?(Lebhafte Rufe: Nein]) Gewiß, die Demo⸗ kraten, das Erzberger⸗Zentrum, ſa ſogar die Mehr⸗ heitsſozialiſten mögen heute beſſer einſehen als in der den alten Aulorität ein gahlreiches Volk, wie bas deuiſche, eng gebrängt auf eng umſchriebenem Ratua auf die Dauer nicht zu leben vermag. Nun asrbeiten die⸗ ſelben Leute fortgeſetzt mit dem bald verſchärften und bald gemitderten Belagerungszuſtand, die wahrend des Kriegs nur die heftigſten Worte gegen dieſe damals durch Kriegsnotwendigkeiten bedingte Maßnahme finden konnten.„Mit dem Belage⸗ krungszuſtand kann jeder Eſel regieren“(Heiterkeit) — ſo hieß es damals. Und die Nutzanwendung auf heute? Wo ſind heute die mit den langen Ohren und der großen Intelligenz begabten Lebeweſen? (Stürmiſche Heiterkeit.) Jahrelang haben die Maſ⸗ ſen das Wort gehört von dem„Volksſtaat“, „Obrigkeitsſtaat“ ablöſen müſſe.(Zurufe: Unſinn!) Ein ſchlimmes Schlag⸗ wort, ein verführendes und verhetzendes Schlag⸗ wort.(Sehr richtigl) Denn ein Staat iſt weder ohne Volk noch ohne Obrigkeit denkbar.(Erneute Zuſtimmung.) Aber das Schlagwort hat in den Gehirnen der Maſſe Wurzel gefaßt. Wie ſollen diejenigen, die die Maſſen zur Auflehnung gegen die Obrigkeit erzogen haben, jetzt die gleichen Maſ⸗ ſen zur ſtaatsbürgerlichen Unterordnung unter die Obrigkeit zurückführen, nur deshalb, weil ſie heute zufällig ſelbſt Obrigkeit ſind?(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Wir wollen die Rechte des Volkes nicht verkümmern, wir ſind bereit, ſie zu gewährleiſten. (Sehr richtig!l) Aber wir treten ein für eine ſtarke Staatsgewalt(Bravol), beruhend auf dem organiſchen Staatsgedanken, der alle Glieder und Kräfte des Volkes zu tätiger und freudiger Mitwirkung gelangen laſſen will. (Erneuter Beifall.) Darum verlangen wir neben dem auf dem allgemeinen, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlrecht beider Geſchlechter be⸗ ruhenden politiſchen Volksvertretung eine be⸗ rufsſtändig gegliederte Kammer der wirtſchaftlichen und geiſtigen Ar⸗ beit.(Erneute Zuſtimmung.) In dieſer Kammer ſollen die einzelnen wichtigen Glieder unſeres Ge⸗ ſellſchafts⸗ u. Staatskörpers in einer ihrer Bedeu⸗ tung entſprechenden Weiſe zur Geltung kommen. (Zuſtimmung.) Einen vorherrſchenden Einfluß oder gar eine Diktatur eines einzelnen Standes, ſei er noch ſo zahlreich und wichtig, lehnen wir ab.(Lebhafte Zuſtimmung.) Wir kön⸗ nen das Schickſal von Reich und Volk nicht einfach den ſozialiſtiſch geſinnten Handarbeitern überant⸗ worten.(Sehr richtig!) Wir haben kein Verſtänd⸗ nis dafür, daß ein chriſtlich organiſierter Arbeiter weniger wert ſein ſoll als ein ſozialdemokratiſch organiſierter, daß ein Handarbeiter mehr politiſche Rechte haben ſoll als ein Kopfarbeiter, als irgend⸗ ein anderer deutſcher Staatsbürger, der nicht ge⸗ rade mit der„ſchwieligen Fauſt“ ſeine nützliche Ar⸗ beit verrichtet.(Sehr richtigl) Hier, mit dieſen Fragen, ſind wir innerhalb der Zone unmittelbarer Gefahr. Auf dieſem Bo⸗ den werden die ſchwerſten Kämpfe der nächſten Zeit ausgefochten werden müſſen. Alle anderen Fragen der ſtaatlichen Ordnung müſſen deshalb zurzeit hinter der Abwehr dieſer brennenden Ge⸗ fahr zurücktreten. Auch die Frage der Wiederher⸗ ſtellung der Monarchie. Die Deutſchnationale 5 je in Volkspartei erblickt in der Monarchie die der hafte Zuſt'mmung.) Da hat wieder einmal wie in 5 ge⸗ den ſchlimmſten Tagen der deutſchen Geſchichte der ſchichtlichen Entwicklung und der Eigenart des deutſchen Volkes am beſten entſprechende Staats⸗ form.(Lebhafter Beifall.) Wir werden dieſe Staatsform als Endziel immer im Auge behalten. (Lebhafter, anhaltender Beifall.) Aber wir werden dieſes Endziel nur auf verfaſſungsmäßigem Wege und mit geiſtigen Waffen erſtreben.(Lebhafter Beifall.) Wir rechnen darauf, daß unſerm Volke auch in den breiteſten Maſſen mehr und mehr die Erkenntnis dämmern wird, der Kapp⸗Putſch hat bewieſen, daß bei den Rechts⸗ 0 ee ih„% archie verloren und was es in der Republik— nicht gewonnen hat.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Und die gute Sitte im öffentlichen Leben?— Soll ich Ihnen erneut den Namen Erzberger nennen? Können Männer und Parteien, die mit dieſem Manne, trotz aller War⸗ nungen, bis zuletzt ſich ſolidariſch zeigten, die mit ihm zuſammengearbeitet haben, die ihn bis über die Grenzen des Möglichen hinaus zu halten ver⸗ ſucht haben,— können dieſe Männer und Parteien eine Wirkung erwarten, wenn ſie für die notwen⸗ dige Reinigung eintreten?(Lebhafte Zurufe: Nein!) Die Beamtenſchaft, das ganze Volk muß das Gefühl haben, daß ſeine oberſten Spitzen, daß die Regierenden frei ſind von jeder Berührung mit politiſch⸗geſchäftlicher Unſauberkeit.(Sehr richtig!l) Eher kann es nicht beſſer werden! Wir wünſchen die gute Sitte im öffentlichen Leben zu ſtüten, die Vertiefung des ſittlichen Be⸗ wußtſeins im ganzen Volke.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Die ſittliche Wiedergeburt, in der Wir die Vorausſetzung für die Wiederaufrichtung des deut⸗ ſchen Volkes erkennen, läßt uns die Religion nicht— wie den Sozialdemokraten und Demokra⸗ ten— als Privatſache, ſondern als Volksſachse erſcheinen.(Stürmiſcher, ſich wieder lend fall und Händeklatſchen.) 85 eee Arbeit und ſozialer Ausgleich!l— Beides gehört zuſammen; denn nur im Wege des ſozialen Ausgleichs wird es möglich ſein, den Ar⸗ beitswillen und die Arbeitsfreudigkeit in einem Maße zu heben, daß für das deutſche Volk wieder ein menſchenwürdiges Daſein möglich wird.(Zu⸗ ſtimmung.) Wie ſoll der ſoziale Ausgleich herbei'eführt werden durch eine Partei, die den NEN ſchen Klaſſenkampf ſeit Jahrzehnten ihrer Anhängerſchaft in den Kopf gehämmert hat? Wie ſoll die Arbeitsluſt gehoben werden durch eine Partei, die ihren Anhängern die Arbeit immer nur als eine Lohnfrage. die im Kampfe mit dem Unter⸗ nehmertum und dem Kapital auszufechten iſt, dar⸗ geſtellt hat?(Lebhaftes Sehr richtigl) Wir ſehen jetzt die verhängnisvollen Folgen dieſer ſozial⸗ demokratiſchen Erziehung. Wir ſehen, daß die Ar⸗ beiter glauben, ihr Los durch fortgeſetzte Lohner⸗ höhungen verbeſſern zu können, natürſich auf Koſten des Kapitals. In Wirklichkeit hat in Frie⸗ denszeiten Unternehmer⸗ und Kapitalsgewinn kaum mehr als 10 Prozent der Arbeitslöhne in Anſpruch genommen(Hört, hörtl), als Verzinſung des arbeitenden Kapitals, als Entlohnung der vom Unternehmertum geleiſteten geiſtigen Arbeit, als Entgelt für das Riſiko des Unternehmers und als Quelle für die in jeder fortſchreitenden Volkswirt⸗ ſchaft nötige Neubildung von Kapital.(Sehr rich⸗ ig) Was weiß der ſozialdemokratiſch erzogene Arbeiter davon, daß aus dieſen 10 Prozent nennenswerte Lohnerhöhungen nicht getragen wer⸗ den können, daß deshalb die notwendige Folge der fortgeſetzten Lohnerhöhungen eine Steigerung der Preiſe iſt(Sehr richtig), jenes Wettrennen zwiſchen Löhnen und Preiſen, das wir zu unſerem Schrecken täglich neu erleben und bet dem die Preiſe immer 1 und immer wieder die Löhne ſchlagen?(Erneute Zu⸗ den fünf⸗ bis ſechsfachen Tagelohn heute nur einen wenn nach ſozialdemokratiſchem Rezept dieſem Gebiet die„Grenzen gegenüber der Sozial⸗ pbei den Vätern dieſes Aufrufes der Gedanke im Wir wollen die Befreiung Deutſchlands von frem⸗ der Zwangsherrſchaft.(Stürmiſcher Beifall.) Wir wollen die Reviſion des Friedens von Verſailles. trennten deutſchen Brüder. Stirm ſtimmung.) Gewiß, der Arbeiter ſpürt die immer wachſende Teuerung am eigenen Leibe, er kann für as ihm früher für den ung ſtand.(Sehr rich⸗ den ſozialdemokrati⸗ pital unter Unter⸗ ben, daß er ſelbſt die erung iſt. Ein Volk kurze Friſt von ſeinem aufge⸗ ben; im großen ganzen lebt en Ergebnis ſeiner Arbeit. itet, geht die Arbeitsleiſtung die Geldlöhne noch ſo hoch P ſteigen noch mehr, und der ein⸗ zelne bekommt an N ng und Kleidung, an allen notwendigen und überflüſſigen Dingen des täglichen Lebens weniger als zuvor.(Sehr richtig!) Nur ein verſtändiger, auf gegenſeitigem Vertrauen und gegenſeitiger Anerkennung beruhender Ausgleich zwiſchen Arbeit und Kapital, Arbeitgebern und Ar⸗ beitnehmern, Handarbeit und Kopfarbeit, nur ein ſolcher verſtändiger Ausgleich im Wege der Ar⸗ beitsgemeinſchaft, wie wir ihn erſtreben llebhafte Zuſtimmung), kann unſer Volk vor der Verelendung retten, in die uns die von der Sozial⸗ demokratie gezüchtete Ueberſchätzung der Hand⸗ arbeit und Mißachtung der Leiſtungen der Kopf⸗ arbeit, des Unternehmertums und des Kapitals mit Sicherheit hineinführt.(Sehr richtig!) Wir gehen ſtapelten Reic es von dem lau Wird weniger gear zurück, denn mö ſteigen, die Preiſ er politiſche Einfluß der Maſſen zur einſeitigen Begünſtigung arbeit, zur Unterdrückung und Schulung, zur (Leb⸗ genz mißbraucht wird. hafte Zuſtimmung.) Wir legen im Intereſſe dieſes Ausgleichs zwi⸗ ſchen den einzelnen Schichten unſeres Volkes einen beſonderen Nachdruck auf die Erhaltung, Kräfti⸗ gung und Vermehrung des ſelbſtändigen Mittelſtandes in Landwirtſchaft, Ge⸗ werbe und Handel. Denn in einem blühen⸗ den Mittelſtand ſehen wir das Bindeglied zwiſchen. den einzelnen ſozialen Klaſſen, ein Bindeglied, das kein Siagat und keine Geſellſchaft ohne den ſchwer⸗ ſten Schaden entbehren kann.(Lebhafter Beifall.) Wir ſtehen in dieſen Fragen mit der Sozial⸗ demokratie und teilweſie wohl auch mit den Demo⸗ kraten in ſcharfem Kampf. Die Demokraten haben allerdings in ihrem Wahlaufruf ſich bemüht, auf demokratie recht ſcharf zu ziehen. Wenn ich mir aber das praktiſche Verhalten der Demokraten vor Augen halte, namentlich beim Betriebsrätegeſetz und erſt recht bei dem Aufruf zum Generalſtreik ankäßlich des Kapp⸗Putſches, da muß doch wohl Hintergrund geſtanden haben:„Grenzen ſind dazu da, un überſchritten zu werden.“(Stürmiſche Hei⸗ terkeit.) Deutſche Geltung und deutſche Würde!l Erneuter ſtürmiſcher Beifall.) Wir wollen die Piedervereinigung der mit Gewalt von uns ge⸗ (Stürmiſcher Beifall.) Wir wollen zu dieſem Zweck vor allem die Wiederaufrichtung des in den Staub getretenen nationalen Volke die Erkenntnis wieder erwacht, die vor mehr als 100 Jahren ein Schiller, ein Fichte, ein Schleiermacher, ein E. M. Arndt in ähnlich ſchwerer Zeit dem deutſchen Volke eingepflanzd pbaben die Erkenntnis, daß der einzelne ein Nichts iſt, wenn er nicht ſeine Wur⸗ eln hat in einem ſtarken Vaterland. cher Beifall und Händeklatſchen) Man hat uns die ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne niedergeholt. (Stürmiſche Pfui⸗Rufel), unter der Deutſchlands Wehrmacht ihren Heldenkampf gekämpft hat, unter Gedankens. (Stürmiſches Bravl) Wir wollen, daß im deutſchen der unſer Vaterland aufgeblüht iſt und groß und geachtet im Kreiſe der Völker daſtand. Wir werden die ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne wieder aufrichten! (Minutenlanger, ſtürmiſcher Beifall und Hände⸗ klatſchen.) Wir bleiben der ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne treu und dem Geiſt, der ſie entfaltet und ge⸗ tragen hat.(Immer erneuter ſtürmiſcher Beifall.) Dieſen Geiſt wollen wir aufs neue pflegen. Mit ihm wollen wir in Schule und Haus unſere Jugend durchdringen, unſere Hoffnung auf beſſere N In dieſem Geiſt Zeiten.(Lebhaſte Zuſtimmung.) wollen wir auch unſere auswärtige Politik geführt ſehen.(Sehr richtig.) Wir lehnen uns auf gegen die nationale Würdeloſigkeit, der wir auf Schritt und Tritt begegnen.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Wir haben kein Verſtändnis dafür, daß in einer Zeit, in der wir von außen geſchmäht und ver⸗ leumdet werden, die Mehrheitsregierung dem Aus⸗ land Schauſpieler gibt, die uns in den Augen der Welt noch tiefer herabſetzen müſſen. Wir haben kein Verſtändnis dafür, daß die Mehrheitsregierung die Feldherrn und Staatsmänner des Krieges, darun⸗ ter unſern Generalfeldmarſchall Hindenburg(lang⸗ anhaltendes, ſtürmiſches Bravo!), vor einen par⸗ lamentariſchen Unterſuchungsausſchuß zitiert, in dem ein Mann wie Dr. Cohn ſitzt und Fragen ſtellt(ſtürmiſche Pfui⸗Rufe), ein Mann, der nach ſeiner eigenen Ausſage in der kritiſchen Zeit des Krieges Geld von der ruſſiſchen Sowjet⸗Regierung angenommen hat, um das von außen ſchwer be⸗ drohte Deutſchland von innen heraus zu revolu⸗ tionieren.(Stürmiſche Entrüſtungsrufe.) Ich habe für meine Perſon die Konſequenz gezogen. Einem Dr. Cohn antworte ich nicht, und wenn mich der Hohe Ausſchuß ins Zeugniszwangshaft nimmt. (Stürmiſcher Beifall und Händeklatſchen.) Wir haben auch kein Verſtändnis dafür, wenn ein deutſcher Reichsminiſter, Herr David, entgegen dem klaren Ergebnis der Beweisaufnahme in ſo⸗ zialdemokratiſchen Volksverſammlungen erzählt, der Unterſuchungsausſchuß habe ergeben, die deut⸗ ſche Regierung habe den Präſidenten Wilſon hin⸗ ters Licht geführt.(Bewegung.) Wir haben kein Verſtändni dafür, wenn dieſer Unterſuchungs⸗ ausſchuß noch in der letzten Woche eine Separat⸗ vorſtellung veranſtaltet hat, eigens um einem in⸗ aktiven deutſchen Botſchafter und aktiven Vorſitzen⸗ den des Berliner Demokratiſchen Klubs(lebhaftes Aha! und hört, hört!) die Gelegenheit zu geben, die Sache Wilſons gegen die frühere deutſche Re⸗ gierung zu führen. Auf der Grundlage des neu zu erweckenden deutſchen Nationalgefühls wollen wir die deutſche Einheit wiederherſtellen und erhalten in einem feſtgefügten Deutſchen Reich.(Lebhafter Beifall.) Mit der Deutſchnationalen Volkspartei bekenne ich mich zu der Ueberzeugung, daß ein unzerſtückeltes und ungeſchmälertes Preußen für den Zuſammen⸗ halt des Reiches eine Notwendigkeit iſt.(Beifall). Ich bin nicht Preuße von Geburt. Meine Wiege ſtand weitab im Südweſten in der bahriſchen Rheinpfalz. Aber die Lehren der Geſchichte und eigenes Erleben haben in mir die Ueberzeugung von dem deutſchen Beruf des Preußiſchen Staates geweckt und beſtärkt.(Lebhafter Beifall.) Ich hoffe auch hier auf hannoverſcher Erde für dieſe Ueber⸗ zeugung volles Verſtändnis zu finden.(Zuſtim⸗ mung.) Ich füge hinzu: Die Einheit des Reiches und die Erhaltung Preußens bedarf der Rückſicht⸗ nahme auf die berechtigte Eigenart der einzelnen Stämme.(Sehr richtig!) Die einzelnen deutſchen Stämme müſſen ſich in dem großen Verbande aus⸗ leben und auswirken können, damit ſie freiwillige und freudige Glieder des Ganzen werden und da⸗ mit jeder Rückfall in das alte Glend der klein⸗ ſtaatlichen Zerſplitterung vermieden wird,(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) Unſer deutſches Volkstum wollen wir uns rein und ſtark erhalten.(Lebhafter Beifall.) Jeden un⸗ deutſchen und zerſetzenden Geiſt werden wir be⸗ kämpfen, wo immer wir ihm begegnen.(Bravo!) Vor allem wehren wir uns gegen die Ueberflu⸗ tung unſeres Landes mit dem Strom des Oſtjuden⸗ tums, der ſich heute nahezu ungehemmt über uns ergießt.(Stürmiſcher Beifall und Händeklatſchen.) Wir wollen auf deutſchem Boden unſere deutſche f Art bewahren, als köſtlichſtes Vermächtnis unſerer Väter und als wertvollſtes Unterpfand für die Zu⸗ kunft.(Erneuter ſtürmiſcher Beifall.) In der Pflege des nationalen Gedankens nehmen wir kein Monopol für uns in Anſpruch. Ich geſtehe jedem Deutſchen die nationale Geſinn⸗ ung zu bis zum Beweis des Gegenteils. Ich kann nicht darüber hinguskommen, daß durch die ing weltfremder internationaler Verbrü⸗ derungsideen vor und während des Krieges ein geradezu verhängnisvoller Schaden angerichtet wor⸗ den iſt.(Lebhafte Zuſtimmung.) War es nicht die namentlich von den Sozialdemokraten in die Köpfe gepflanzte Idee der internationalen Solidarität des Praletariats, die große Teile unſeres Volkes und leider auch unſeres Volkes in Waffen, dazu gebracht hat, ſich auf den Verſöhnungs⸗ und Ver⸗ ſtändigungswillen unſerer Feinde mehr zu verlaſſen als auf die eigene Kraft?(Sehr richtig!) Iſt nicht immer und immer wieder den Maſſen unſerer Be⸗ völkerung erzählt worden: Wir brauchen nur einen durchſchlagenden Beweis unſerer Friedensbereit⸗ ſchaft zu geben, dann iſt der Kriede da.(Sehr richtig!)— Habe ich nicht das Wort gehört: Wenn Clemenceau und Lloyd George ſich dann dem Frie⸗ den widerſetzen, dann werden ſich die Maſſen des franzöſiſchen und engliſchen Proletariats wie ein Sturmwind erheben und dieſe Männer wegfegen. —.Es hat ſich kein Sturmwind erhoben, kaum ein leiſes Säuſeln im ſozialiſtiſchen Blätterwald Frank⸗ reichs und Englands(ſehr richtig!), als die Ent⸗ entemächte in Wortbruch und Verrat uns mit dem Verſailler Frieden den Stiefel auf den Nacken ſetzten. Aber Tauſende und Abertauſende unſerer braven Leute waren in den internationalen Wahn⸗ ideen befangen.(Lebhaftes Sehr richtig!) Tau⸗ ſende und Abertauſende legten damals die Waffen weg und ſetzten ſich nach Hauſe in Marſch in dem Glauben: Nun wir nicht mehr kämpfen, iſt der Krieg gu Ende; jetzt gibt es einen anſtändigen und erträglichen Frieden. Können die Männer, können die Parteien, die mit ihren internationalen Verbrüderungsgedanken ſolche Verwirrung in den Köpfen, ſolches Unheil für das Vaterland angerichtet haben, die heute noch von dem durch die Ereigniſſe ſo grauſam Lügen ge⸗ ſtraften Gedanken der internationglen Solidarität nicht loskommen,— können dieſe Männer und dieſe Parteien dem deutſchen Volk die Wiedergeburt des nationalen Gedankens bringen?(Stürmiſche Zu⸗ rufe: Nein!)— Ich glaube in der Tat, die Frage ſtellen heißt die Frage verneinen. In dieſer großen nationalen Frage ſcheiden ſich die Geiſter mehr als in allen 0 Scheiten ſich die Geiſter und finden ſich die Geiſter. Auch über die Schranken der politiſchen Parteien hin⸗ weg. Und in dieſem Sichfinden der Geiſter in einer großen nationalen Einheitsfront(Bravo!) liegt ein Gedanke, der leider zunächſt wohl noch nicht Wirk⸗ lichkeit werden wird; der Gedanke, daß unſer deut⸗ ſches Volk die Parteizerſplitterung überwinden muß, die wir als böſes Erbteil aus der Vergangenheit überkommen haben.(Sehr richtig!) Dieſes Ziel der Ueberwindung der Parteizer⸗ ſplitterung hat den Männern, die nach der Revo⸗ lution die Deutſchnationale Volkspartei begründet haben, von Anfang an vorgeſchwebt. Wir haben unſere Partei auf die breiteſte Grundlage zu ſtellen verſucht. In welchem Maße das gelungen iſt, das mögen Sie daran erkennen, daß auf dem Boden der Deutſchnationalen Volkspartei Männer wie Graf Weſtarp und der Arbeiterführer Behrens einträchtig zuſammenwirken. Daran wird auch nichts geändert durch die Austrittserklärung des Herrn von Kardorff, die ich, nachdem ich die letzten Verhandlungen unſeres Hauptausſchuſſes perſön⸗ lich miterlebt habe, nur als unverſtändlich bezeich⸗ nen kann. Wenn es uns, wie auch dieſer neueſte Vorfall zeigt, nicht in vollem Umfange gelungen iſt, alle national geſinnten Männer und Frauen in unſerer Partei zu ſammeln, ſo ſind die Eierſchalen der hiſtoriſchen Entwicklung des deutſchen Partei⸗ weſens und die dem Deutſchen nun einmal inne⸗ wohnende Neigung denden Hinderniſſe. ſur Eigenbrödelei die entſchei⸗ (Sehr richtigl) — Wir müſſen in der einen oder anderen Weſ⸗ über dieſe Hinderniſſe hinwegkommen. Die Mac in Deutſchland liegt, wie die Dinge ſich nun ein mal geſtaltet haben, beim Parlament. Wir mü uns klar darüber ſein, daß— wie auch die Wahle ausfallen mögen— auch künftighin nicht eine ein zelne Partei, ſondern nur eine Parteikoalition uu regieren können.(Sehr richtig!) Wir unſererſeſ ſind bereit zur Zuſammenarbeit mit allen Parkeie die in der großen nationalen Frage und in de Ablehnung jeder Klaſſenherrſchaft mit uns a demſelben Boden ſtehen.(Lebhaftes Bravo!) Beſonders häufig wird aus den Kreiſen unſen eigenen Freunde die Frage aufgeworfen nach un ſerem Verhältnis zur Deutſchen Volkspartei. Vieh fach bin ich, gerade auch noch in der letzten Zeil der Meinung begegnet, daß bei der weitgehenden Uebereinſtimmung der Programme beider teien ein durchſchlagender Grund für die Treun ungsmauer zwiſchen der Deutſchnationalen Volk partei und der Deutſchen Volkspartei nicht beſtehl daß beide Parteien ſich ſehr wohl zu einer eil zigen vereinigen könnten.(Sehr richtighj Ich kann gegenüber den Stimmen, die ein Verſchmelzung das Wort reden, nur auf dee Aeußerung berweiſen, die vor wenigen Tagen del Führer der Deutſchen Volkspartei Herr Streſemam zu dieſer Frage getan hat. Er hat eine Ver ſchmelzung nicht nur nach links ſondern auch eim Verſchmelzun mit der Deutſchnationalen Voll partei er hat unter dem Beifall ſeine Parteifreunde auseinandergeſetzt, daß eine Fuſſol mit der Deutſchnationalen Volkspartei weder n Intereſſe des Vaterlandes, noch im Intereſſe beiden Parteien liege. Man mag dieſe Erklärun für richtig oder für bedauerlich halten— ſie eine Tatſache, mit der wir zu rechnen haben. richtig!) Die Erklärung ſchließt eine Verſchmelzun aus; aber ſie läßt den Weg des Hand⸗in⸗Hand Arbeitens durchaus offen.(Bravol) Ich kan meinerſeits erklären: Wir werden, wo wir i — der Deutſchen Volkspartei begegnen werden, den Kampf in einem Geiſte und in For zu führen beſtrebt ſein, die dem nahen Verhältn gwiſchen den beiden Parteien und der Gemeinſchaft⸗ lichteit der großen 1 entſprechen.(Lebhaflen Beifall!) Ich hoffe, auf Grund der Wahlel ztwei ſtarke nationale Parteien in den Reichstah einziehen und in einträchtiger Zuſammenarbel dork ein gewichtiges Wort über die deutſche Ju kunft zu ſagen haben werden.(Lebhafter Beifa 10 Die Loſung bleibt alſo: Getrennt marſchieren, 7 eint 9 685 und— ſo Gott will— verei ſiegen!(Stürmiſcher Beifall.) 5 Meine Damen und Herren! Ein letztes Wor Die Stunde der Wahl muß jedermann im deu ſchen Volke, ob Mann oder Frau, auf dem Poſten finden. Wahlrecht heißt Wahlpflicht!(ecce Zuſtimmung!) Wer ſich ſeiner Pflicht entzie ſeine Stimme in die beebe Schickſalswage zugun ſten unſeres Vaterlandes zu werfen, der iſt ni beſſer als der Soldat, der vor dem Feinde tiert.(Lebhafte Zuſtimmung.) Es geht bei den kommenden Wahlen um alles. Jeder Deutſche in wahlberechtigten Alter hat ſeine heiligſte Pflich zu erfüllen gegen Volk und Vaterland, gegen ſein Väter und gegen die kommenden Generationen, (Lebh. Zuſt.). Wir haben das große Vermächtni unſerer Väter, das ſtarke und einige Deutf Reich, uns aus den Händen gleiten faſſen. Wi müſſen alles daran Jert was uns an Kraft ge⸗ blieben iſt, um das Verlorene wiederzugewinnen (ſtürmiſche Zuſtimmung), um unſern Kindern nicht ein Trümmerfeld zu hinterlaſſen, ſondern einen Boden, der den Wiederaufbau geſtattet.(Er⸗ neute Zuſtimmung.) Darum die Hände ans Werk! Wenn jeder 9 5 Schuldigkeit tut, dann werden auch wir noch einmal Zeiten erleben können, in denen wir, ohne uns ſchämen zu müſſen, Toten gedenken dürfen, die ihr Leben für da Vaterland 1 5 haben; dann werden wir wie⸗ der erhobenen Hauptes unſere vaterländiſchen Lie⸗ der ſingen können, unſer.„Deutſchland, Deutſch⸗ land über alles, über alles in der Welt“.(Stürmi⸗ 550 5. öpfige Verſammlu n nd„Deutſchlan Deutſchland ſtber alled 105 — FF d Md 102ll Oeneral-Augeiger.(Nag-egube.) e Keen N2 1— d welches Quantum? Warum verkauft die Stadt den teueren Kunſt⸗ Millionen Kronen und für jeden Sclllepper 0,75 Mill. Kronen. Der donig.. entſprechendes Quantum Zucker zu geben?“ Bürger⸗ deutschsterreichischen Nationalversammlung stelrt ein Priitungs- ex 4 recht der Verträge zu. auſta 2 meiſter Dr. Horſtmann gab im Namen des Stadtrats folgende Er⸗ Härung ab: 1. Das Nahrungsmittelamt wird in der Lage ſein, auch in Ha ndel U N d n d Ustrie. See ne, gen bfeale Neger ehe 5 a eſonderen, f 9 Ahrts Se gerungfügigr Kürgunt pet danferden Kertekan gede dechrer urs Tostheimer Cellulose- und Papierfabrik, men. Pie Fe e Trbäheag 6 ſind. eeee, eringfügige Kürzung der laufenden Verteilungsmenge erzielt worden ir— ein— von drei Pfund auf den Kopf in ſichere Mainz-Kostheim. kapitals um 38 auf 60 Millionen A. 22 — ſtellen; wenn es ſich irgendwie ermöglichen läßt, ſoll dieſes Quan⸗ Der Bericht für 1910 fuhrt über das Ergebnis aus: Trotz Der Verband Deutscher Herdfabrikanten bat in seiner noch etwas erhöht werden. 2. Was den Kunſthonig betrifft, ſo aller Bemil ist icht möglich tortlaufend die letzten Hauptversammlung in Anbetracht der bedeutenden erh mühungen ist es nicht möglich gewesen, a¹ i 8 0 de Aipendſep denene. einesfalz notwendigen Brennstoffmengen heranzuschaffen, s0 daß der Be- Lohnerhöhungen beschlossen, die heutigen Verkaufspreise um 3 de eenel erf e zugebachte Zuckermenge verzichtet, un trieb reichlich 5 Monate stillstand. Mangel an sonstigen Roh- 5. 9 zu erhöhen; die Preiserhöhung kommt vorläufig nur für Na ine A rd du nd tri i dafür Kunſthonig zu erhalten. Im übrigen verweiſen wir auf die gleiche und Betriebsstoſfen bestand nicht. Das Gewinnergebnis ist durch 1. Jei 5 12 zur 85 1— Aegteneg beniborzt berde— 8 e. 50 der age ſk durc crg den langen Stillstand stark beeinträchtigt, dazu kommt, daß die Verhältnissen entsprechende Netto-Grundpreise festgesetzt, Vertretung bei der Reichsregierung einen Einfluß auf die günſtigere Ge⸗ Unkosten sowie die Unterhaltung der Anlagen gewaltige Stei- deren Inkraftsetzung voraussichtlieh nach Drucklegung der ſtaltung der Zuckerverſorgung geltend zu machen.“— Wir nehmen an, daß gerungen gegen das Vorjahr auſw/eisen. Es wird vorgeschlagen, Preislisten erfolgen wird. der nächſten Preſſekonferenz darüber rt gegeben werden kann, vom Organisations- und Dispositionsfonds 150 000 M. zu ent- Die Internationale Transportgesellschaft Gebr. Gond- Vercee der Mannheimer Bedölkerung zur nehmen und füür die Unterhaltung der Anlagen mitzu- rand.-G. in Basel verteilt auf die Vorzugsaktien 6*. e igen, 17. Mel In funfſtändiger Furmbewecter Sieung tam werenden, se dab hie für aus dem Beiriebsergebnis 520 887 Il. Die Stammaktien, die im ulenese 1ee d en. Sehen des⸗ es zwiſchen dem Bürgerausſchuß und dem Kommunalver⸗ gegen 334 851 M. i. V. gedeckt werden müssen. Der Fabrika- mal infolge der Valutaverhältnisse leer aus. band Villingen⸗Stadt zu ſcharfen Auseinanderſetzungen und dem tionsgewinn für 1919 betrug M. 1 680 692(2,1 Mill. M. i..). Heueste Drahfherichte. erſten Akt der gründlichen Abrechnung. Dem Kommunalverband wurde Unkost Ziusen und Provisionen, laufende Unterhaltung der lt.„Karlsr. Tgbl.“ nachgewieſen, daß er durchaus nicht in weiſer Voraus⸗ er 8. Verschiebung der Rheinischen Musterschau. ſicht 8 als 2. 10 mit 9 Waggons Hafermehl, Fabrikanlage und Abschreibungen erforderten I. 1395 979, 80 0 893 0 8 5 5 NBerlin, 5. Mai.(Eig. Drahtb.) Die Kölnische Messe, and Maismehl im Frühjahr eindeckte, als die Haferprodukte gerade im dah sich ein Reingewinn von M. 284 713 ergibt, der sich inis f; ̃ Preis am höchſten Jetzt„laufen die S deben⸗ das durch den Vortrag mit M. 66 290 auf M. 351 003(907 540.) nolt 27 15 Juni stattfnden goll, heißt ſie werden von Maden und Würmern zu Niſt⸗ und Brutkolonien be⸗ erhöht. Elieraus wenden)5 Dividende(i. V. 17%%) Zur Verteihng 8t geßen des, vollständig darnieder liegenden Ge- nützt und der Kommunalverband will jetzt der Einwohnerſchaft Villingens e eeeee br II. schäfts in allen Branchen auf unbestimmte Zeit verschoben ein„Brot“ vorſetzen, das noch viel ſchlechter iſt, als das gegenwärtige, vorgeschlagen. Ueber e Aussichten für das laufende Jahr länt worden. in dem Streckmittel(bis 15 Prozent) verwendet ſind. Es wärde dieſes sich zurzeit nichts sagen, da nicht vorauszusehen ist, wie sich Die Preisgestaltung in der Elektrotechnischen Industrie. „Brot“ als zu ſchlecht zur Schweinefütterung bezeichnet. Dagegen konnten die Brennstoflbelieferung in Zukunft gestaltet. Berli 6. Mai Ei 1—5 alle Einwendungen des Bürgermeiſters Lehmann und des Geſchäfteführers—. a 18 f Berlin, 26. Mai.(Eig. Drahtb.) Die Preisstelle des des Kommunalbperbandes, atſchreiber und Gemeinderat Ludwig Uebler Die Bilanz weist folgende Hauptziffern aus: Das Maschi- Zentral-Verbandes der Deutschen Elektrotechnischen Industrie umſoweniger nützen, als dem Bürgerausſchuß ugemutet wurde, damit ein⸗ nenkonto weist einen Zugang von 127 974., Werkezeuge und] beschloß ebenso wie im April und Mai auch im Juni von Zas pal der Hir daß 10 1 200 5 5 verlan Geräte einen solchen von 104 056 M. aus. Es stehen zu Bucheiner Erhöhung der 5 erungszu a bzu · hat der Bürgerausſchuß nicht getan, aber bervorgehoben, daß der Gebi bschreibungen sehen, obgleich die Gestehungskosten erheblic stiegen kommunalverband Villingen⸗Stadt der am teuerſten wleiſcaſtende, ein. Jrundstucke 9l. aee re 253 1 23 Mill., sind. kaufende und verkaufende in ganz Baden ſei. Bürgermeiſter Jehmann M. 829 216, Maschinen 95. eibungen) 1,1— meinte, daß nachdem die anghe leen bollſtändig Fuun ſei, auch Werkzeuge usw. M. 129 681, die Holzvorräte sind bewertet mit Das Ausfuhrverbot für Roheisen bleibt bestehen. te Kommunalverbände nicht mehr lebensfähig ſeien. inſtimmig wurde 3,79 Mill. M.(25 Mill..), Materialien M. 516 401(330 418); m. Köln, 26. Mai.(Eig. Drahtb.) Bei den Verhandlungen beſchloſſen, vom Kommunalverband und Lebensmittelamt endlich ziffern. f 1 Ei irt des ũ 8 maige Unterlagen über den Einkauf der Brotſtreckungsmittel zu fordern die Debitoren stiegen auf Haieant 1 d8 Ailt.., wovon.052 de Eisenwirtschaftsbundes äber den benbande! e e agen gedeckt f eisen hat man sich dafür ausgesprochen, das Ausfuhr⸗ — möglichſter Bälde ſtattfindenden Bürgerausſchußſitzung e e 10%8 e e bestehen 5 anderten Passiven(u. a. 150 000 M. Vermi sollen jedoch wie bisher gegen ledereinfuhr erteilt Nus dem Lande. e ee e 1 5 8 5 8 werden. derung des Organisafionsfonds) 3, 038 Mill. M. 2,156 Mill.), 5 ˖h0 NINe ſtapaſchen Wee 15 Pb klandhmgeumltosten erforderten 650 356., die Unterhaltung der Steigende Stickstofferzeugung— eine Mahnung aur Abnahme 10 10 0 14 in den 8 ermonaten. g J2½ enſtellungsloſe Sommermonate um die Gewährung einer w. Berlin, 26. Mai Otabth) Der beim Reichsministerium Veihelfe von 1500 Mart gebeten, nachdem den Chormitgliedern Frankrurter Abendbörse. für Ernährung und Landwirtschaft tagende, die oberste be- 1000 Mark Sonderbeihilfe gewährt worden find.— Der Frem⸗ Frankfurt, 28. Mai.(Drahtb.) Bei stillem Geschäft hielt 5 tende Behörd ür die Düngestickstoffwirtschaft bild denverkehr in Heidelberg war an den Pfingſttagen gang ſie schwache Haltung auf allen Gebieten an. Schantungbahn, 5 25 ee 10 85 181 f 4 Die 8 rr münc ſtark. Seit 8. e welche bereits an der Nachbörse der Mittagsbörse matter stofferzeugung ist im Anstieg begriffen und bei den augen- n—5. 3— als 81 2— lagen, gingen um weitere 27 auf 383 bis 568 zurück. Von plicklichen Verkehrsverhältnissen macht schon das Abfahren sonstigen Valutapapieren lagen Deutsche Petroleum flau, 610 der laufend fallend Erzeu Schwierigkeiten. Im Tro zeung und Wohnungsmangel à 596 schließen 600.— Südsee-Phosphat 1850, Deutsche Ko- Herbst Witt starke Be- ut zum Heiraten vorhanden. lonialanteile 6600.— 5% Goldmexikaner gaben 16% nach 299 1 ch. Flinsbach, 20. M 23. M erten He ürger⸗ 5 2 9 0 37anspruchung der Bahn ein. Wenn in den Sommermona- meiſter Heuß und ſeine Chefrem das Feſt I ch⸗ Montaupapiere. Flectro und chemische Aßtien unterlagen teil. ten nicht laufend von den Werken abgefahren wird, und sich zeſt. weise größeren Rück gängen, A. E. G. und Mannesmann infolgedessen Bestände ansammeln, s0 wird es völlig unmöglich Jerloren je 10, Chem. Bad. Anilin 9756, Felten u. Guilleaume in, in 4 di ien eneh feertee See e ee 8 2, Brter den Lekeekwerted noterben Aetaſbank 272 Part⸗ Faeen el, it naheg de Lrteden Pireegun, [werke Höchst 34a, ferner stellten sic aimler auf 220%, 3 3 g esjährigen Pfingſtfelertage vom Wetter ſehr begünſtigt 11 ich Daiml f 2207%, B de abzufan Aus d Grund Swar zeigten ſich am Himmel mitunter drohende Regenwolken, Heidelb f estande abaufahren. Aus diesem Grunde und in der weiteren Adlerwerke Klexer a3s, Cementwerke Heidelberg auf 201. Erwägung, daß im Hinblick auf das Steigen der Gestehungs- 5—— 5——— 7—97 75 Gebessert gehen Darmstadter Bank hervor 188, plus 1 98. kosten mit einer Senkung derf Preise für Stickgtelf. 25. 5 25. 25. düngemittel nicht h ist, gi 7 85 ——— 5— 1805 lüglerverkehr de⸗ Bankaktien. industrie. strlepaplere. dringenden Rat, in den Sommermonaten laufend abzu- merkbar. Kurgarten und Kurhaus und die von der Kurverwaltung deb D. Neichsanl. 79. 750Cementw. Heidelb.201.— itteld, Ou. Peter—.—nchmen. damit zur Verwendungszeit der nötige Stickstoffdün⸗ vorgeſehenen Beranſtaltungen, beſonders Konzerte und Theater, Fene 10 10—— 7 beir Landwirt ist. —2—.— Beſch, 15 ſich auch— Sredueng der Bergbahn Beasaner drx 2 5—— Neue Seifenhöchstpreise. erkur ner ſehr regen ge ee u. Nenweier 52 Baden, Maal 0ie Maul und Klauen⸗ Naftonalbang—.— Industrie.— 210.— Ventn Ge ek Dgben) Die Nnate eene gen und Vertriebs-Gesellschaft teilt mit: Die mit Genehmigung des ſeuch e hat hier in ſo bedenklichem Maße an daß 2 Schlimmſte b) Bergbau und Bad. Auilin- u. Sodaſ440.50Fahrzgi. Elsenach—.— Reichswirtschaftsministeriums festgesetzten Preis e für fett⸗ chten iſt. Zegliche Ausfuhr von Vieh wurde verbo Eisenindustrie. D. Gold.Sibschan]—.—[Gasmôtor Deutz 191.25 haltige Waschmittel betragen bis auf weiteres: 1 Stück reine Geri it Bodenf gtten, Oet 253.—I Joldschmit——Dmemernedeürndg.242.25 Kernseife 5 K. 1 Doppelstück reine Kernseife 10&, 1 Stäck chts ze ung. Buderuf Fisenw. 269.— Griesheim Electron—.Dannhorn Feinseif 4 Stück Rasi i1 Stöck Heilbronn, 24. Mai. Vor dem Schwurgericht ſtand der 37 Deutsch Luxemb. 265.—Farbwerke Höchst3 42.—Porzellan Wessel—.— reine ennselke 5, 1 Stũüe aslerseife 2,50. 1 Stüe re alte lebige Arbeiter Alois Fiſcher don Offengu, OA. Reckarfulm. Gelsenk. Bergw.—.— Holzverkohlung—.—Ler. Frünk. Schuhf.“.—.-.-Seife 2., 75 Pfund--Paket Seifenpulver 3·50 K, 1 Pfund- Oktober v. J. traf die Mutter des Angeklagten ihren Sohn 47— klerpener Bergbauſeö0.— Ruttgerswerke 225.—Schul.Aug, Wessels-—.— Paket Seifenpulver 7 A. Diese Preise sind Höchstpreise. Die ffenan und Wimpfen. Es kam zu einem Wortwechſel weil die Mutter kelm. Aschersleb—allg. des.(BIn.) 280.—Dtsch. Verlagsanst.“—.—Seifen und Seifenpulverpakete werden in Zukunft mit Ce- 160 Mark u. einige Papiere des Sohnes ſich angeeignet hatte. Dieſer warf] Kallw. Westeregeins45.— Sergmann Werke—.—[Waggon Fuchs—.— nehmigung des Reichswirtschaftsministeriums ohne Preisauf die Mutt B05 beitete ſie mit den Füßen derart, daß fämtliche Loth. Eu. Bergw.V..—Peutsche Ueberseef—.—Zellstolt Waldhof— druck hergestellt. Nippen bank Prußtbein gebrochen waren und warf die tote Mutter nach Nannesm.-Röhren 310.— Pelt. u. Guilleaumé410.— e Eisenb. 568.— Oschl. Eisenb. Bed..180.50 Lahmeyer—.—Iflamb.-Am.-Pakt. 168.— Belgische Anleihe in Amerika. Haurde ung ihrer Taſchen in den Reckar. Andern Tage NN 3— Oschl. Eisen(Caro)245.— e(Nürnb.)—.—Norddeutsch. LIoyd. 0 8 9* 3 85 tter als„abgängig“ beim Als er die Leiche noch im ux Bergbau 360.—8 4 Halsk Oestl. Südb 32 Berlin, 26. Mai.(Eig. Drahtb.) Die seit mehreren Wochen eincar niegen ſah, ftieß 4 U. 155 Fnduin Bergba e e Vereinigten Staaten weilende belgische Finanz —— d 87 4— + 15 11 18 12 8 Wirtschaftliche Rundschau. kommissign hat ein Ablkommen über eine Anleih e von en bej un 3 J0h 9 verluſt verurteilt Bund güd 87 40 25 Millionen Dollar getroffen, die für die Verpflichtungen ver- 12 Jahren Zuchthaus ren Ehrverlu und siidwestdeutscher Weinhändlervereine. ſVWendet werden sollen, welche aus früheren Anleihen erwachsen rtlich Ru oſchau. Der Bund südwestdeutscher Weinhändlervereine hielt in sind. Spo 2. 1 Mainz eine 1 en ab. Die Versammlung be- Waren und NMärkte. Pferdeſport. schäftigte sich zunächst mit dem im Reichswirtschaftsministe- er. Oas Deutſche Traber⸗Derby. Viel Staub, viel Hitze viele Men⸗ rium geschaffenen Weinbeirat. Die geringe Zahl der Die Krisis auf dem Häute-, Leder- und Schuhmarkt. ſcden und erfreulicherweiſe auch viele Pferde in den einzelnen Rennen Vertreter des Handels aus dem südwestdeutschen Produktions- Mannheim, 26. Mai. Durch die von Auktion zu Auktion ch U Nußte die Wahrzeichen des Traber⸗Derbytages bei den Pfingſtrennen in] gebiete wurde bemängelt und die Vertreter hierfür bestimmt. immer mehr sinkenden Häute- und Fellpreise verschärft sich leben. Nachdem die beiden erſten Rennen mit Ueberkaſchungen geen⸗ Wegen Regelung der Einfuhr wurden die Erschwerungen im die flaue Marktlage. Auf vielen Auktionen blieb sogar det hatten, traten Pute(Großmann) Erbtocher(Rotmeier), Eilzug(E. Verkehr zwischen besetzten und unbesetzten Gebiet besprochen ein Teil Häute und Felie unverkauft und so sammelt sich auf Herute 1 unnd, 1 e nee e en und soll auf eine Erleichterung derselben hingewirkt werden. den einzelnen Lagern und im kreien Verkehr immer mehr Ware e A—2 der Naber. In Abweſenhelt von Bezüglich der 5 sfuhr kaan Wein wird gewünscht, daßſan, zur—.— daß noch nicht abzuschen ist, Ebeltochter, die in der Ardeit nachgegeben hatte, war Pute das Rennen Probesendungen frei ausgeführt werden dürfen, und daß imwie sic die Preise sta ilisieren. Auch auf den ausländischen t nehmen. Die Baßdorferin ging gleich an die Spitze vor Erbtochter übrigen die Handelskammern zur Erteilung der Ausfuhrgeneh- Häuteauktionen kommt die gleiche flaue Geschäftslage immer und Eilzug und den übrigen Pferden, um ſie nicht wieder abzugeben. Als] migungen ermächtigt werden. Gegen die eingeführte 10 ige] mehr zum Durchbruch, s0 daß auch hier die Preise von Auletion dag Feld die Tribünen zum zweiten Male paſſterte, hatte ſich Kuſertrud KAusfuhrabgabe soll mit Entschiedenheit Widerspruch zu Auktion weiter sinken. Auf dem Ledermarkt konnten diese auf den dritten Platz geſchoben. Eilzug war durch häuflges nſpringen zu⸗ erhoben werden. Der geplanten Einrichtung einer Außenhan- Preisrückgänge nicht lange ohne Einfluß bleiben. Die Häute⸗ nochdeſaled, arbeete ſich aber wieder nach vorn und konnte dogſeh ich delsstelle füör Wein wurde grundsätzlich zugestimmt. Weiter und Fellpreise die innerhalb sechs Wochen von 36& auf 6 1 mit 2 7 5 0 1 8800 0 121 u eede e wurde die Behandlung der Weine in Elsaß-Lothringen nicht für Grohviehhäute pro Pfund im Preise gesunken sind, haben 50,4 Ser*5——5 ee e en 182.6 eniſpricht In faſt 5 als Auslandsweine gefordert. In Bezug auf das Verbot der in der Lederindustrie eine Geschäftsstille hervorge- anderen Rennen hatten die Außenfeiter das Wort. Nich weniger alsWeinversteigerungen hielt man an dem fröheren Beschlusse rufen. wie sie die Branche nicht kennengelernt hat. Hinazu ermal verzeichnete der Toto dreiſtellige Zahlen. Der Totoumſatz betrug kest. Die Festsetzung von Höchstpreisen hielt man nach wie kommt die Konjunkturg ewinnabgabe. Noch kritischer ist es 29925 915 Mark, davon 1448 115 Mars für Sieg und 877 800 Mart für vor für untunlich. Einstimmig wurde beschlossen bei dem in der Schuhwarenindustrie. Hler ist man bereits in vielen Platz. Reichswirtschaftsministerium dagegen vorstellig zu werden, Orten wegen Auftragsmangel zu Arbeitseinschränkungen und —— daß Wein 8 Gegenstand des täglichen Bedarfs einzelnen + —fangesehen und dadurch der Rechtsprechung über Preistreiberei Reihe Betriebe hat ihren ngestellten angekündigt, falls sie Wasserstandsbeobachtungen im Monat Mai unterworfen wird, während in anderer Hinsicht z. B. im Eisen- die Lage innerhalb vierzehn Fagen nicht ändert, sollen die Fa- IIrTA bahnverkehr und bei der Beteuerung Wein als Luxusgetränk briken geschlossen werden. Es entsteht die Frage, wo der — Addbeln 20 2,..24.26,. emerkungen gilt. geringere Verlust entsteht, wenn billiger(ev. mit Verlust) ver- Lodusterinsel— 42.5.83.72 20 231.2 Abends 6 UDbr Ein neues Wasserkraftwerk an der Enz. kauft wird. um auf Grund der gesunkenen Lederpreise wieder enb„ 3% 2 3 3 28 Jaobm. 2 Unr 6. Mal. Ei; zu produzieren oder es mit dem Durchhalten ohne Absatz zu Lezaunu 80% 544 8 8f0 84%44 Aaohm. 2 U oc. Bretten, 26. Mal. Eine außerordentliche Hauptversamm- ee e Rafnbeim 22240 422 40 47.55 Horgens 7 Uhnr lung des Gemeindeverbandes des Elektrizitätswerkes Enz⸗ 7 8 Vn 1060.78. 13 Uhr berg, von dem auch verschiedene badische Gemeinden Strom Fachliteratur. beziehen. 0 0 zich mit der Frage det Erriehtung eines Steuergesetzausgaben in Elsners Betriebsbücherei. Im vom Neckar: 0 neiesten ullte daftwerße in Mühlhausen a. Verlage von Otto Els ner, Berlin S 42 erscheint bekanntlich Ralpteim—. 449 4 4½%½.6 4 449 vorm. 7 Ubr d. Enz. Die Bau eiten würden sich auf 816 Millionen A be. eine Serienausgabe von Steuergesetzen, die sich neben .50.58.60.57 Vorm, 7 Uhr laufen. Da von fachmännischer Seite dem Gemeindeverband anderen Vorzügen auch durch eine gefällige Ausstattung afe Wostwind, bodeokt 4. 185 die Errichtung des Wasserkraftwerkes warm empfohlen wurde, Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Furde beschlosen, die Arbeiten sofort zu vergeben, um mit ee bee eee Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. dem Bau zobeld ads mséslieh beainnen 2u tönnen. neuerdings als Band 5 die Reichsabgabenordnu ng ie Donauschiftahrt unter englischem Einſiuß und das Gesetz über die Steuernachsicht, ferner als Band 6 das 27. Maf: Wolkig, teils Sonne, ſtrichweiſe Regen, normale Temperalur Die 85 15 5 Wai: Wenig verändert, ſtrichweiſe Gewitter. Ueber die Bestrebungen einer englischen Finanzgruppe, einen„FFFCFF Hereine 8 zoi- Norz 3 7 7*— eränderlich, angenehm. bellerrschenden Fiufluß auf die Donauschiffahrt zu eentecher Stahlindustrieller(Norddeutsche Gruppe), richten österreichische Blätter kolgende Einzelheiten: Die englische Berlin. Schon der Name des Verfassers bietet die Geihz Wutarungaborlent. Sruppe hat 5177 der Aktien der Ungarischen See- und Flußschiff- kür die gediegene Purcharbeitung der genannten Gesetze, Ber Barg- fem. J Hlefgte Mogor. eneis kahrisgesellschaft in Budapest und das Vorrecht auf sämtliche Verfasser geht in seinen Erläuterungen besonders auf Fragen metere peratur] femp. 4—4 demerkungen Aktien der Süddeutschen Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft in ein, die für die Bilanzaufstellung der Einzelkaufleute und Datum Karge— 4 Sewöl. Regensburg, außerdem 15 000 alte und 2 000 neue Aktien der Aktiengesellschaften von Bedeutung sind; er nimmt kritisch ree den ee e eeee in Wien erworben, womit sie— 5 U 3 gesellscha„Schrei„ N ewertu en unter 8. 2 Aal 759.0 124 110 18 140 4 berölkt 11 der tasiepraise, der Zulässigkeit steuerfreier Reserven usw. Auch „HMal.5 2 18.5 Stl, nsbelig liert. Für die 3 Mill. M. Alctien der Süddeutschen Donau-Dampf- 70 4 2 2864 1854⁴1 W. besdee Schit llschaft, welche samliich itz der d die allgemeinen Buchführungsvorschtiften nach der Reichs- N. fe% i e eee e ee chihahrtsgesellscheft, welche eünlie im Pesite der deutsch. Sster. abgabenordnung eind berücksichtigt, Zahlreiche Berechnungs- 24. Hal 7574 182 14.0 5 20 Sö cchz beln reickhischen Regierung sind, bezahlt sie dem Vernehmen nach beispiele, insbesondere solche über die vom Gesetz gewährten . na 15000[1755 14˙8 55 2 8beſter 46 000 E, für jeden nicht zurückgegebenen, zurzeit von den Ser- Ermäßisungen und Vergünstigungen ergänzen die Ausführun- 1 5„/ beschlagnahmten Danpfer der Oesellschaft 3,6 gen in beiden Gesetaen. 5 Mannheimer General · Anzeiger. ¶Millag ⸗Ausgabe⸗ Aus der el der e bon der Jukunft des deutſchen futomobils. Das hervorſtechendſte Merkmal in der neueren Entwicklung der deutſchen Aukomobilinduſtrie iſt ohne Zweifel die ſtarke inanzielle Rüſtung, die alle Unternehmungen in der letzten 8 vorgenommen haben. Welchen Umfang dieſe Ausgabe neuer Aktien erlangt hat, kann man der folgenden Ueberſicht entnehmen. 8 1914/15 Mitte März 1920 8 000 000 M. 68 000 000 M. Adlerwerjʒe 13 000 000„ 36 000 000„ Benz u. Cie 22 000 000„ 33 000 000„ Hanſa⸗Llond. I0 000 000„ 32 000 000„ N. G. 7900000„ 20 000 000„ Wanderer 3 500 000„ 10 500 000„ Vogtl. Maſchinenfabrik 5 250 000„ 10 000 000„ Magiruswerjʒte 20000 000„ 9 000 000„ Deutſche Laſtautomobile. 1 000 000„ 8 000 000„ ⸗Aukomobilwerfndte 1 500 000„ 7000 000„ rzeugfabrik Eiſenach. 3 000 000„ 4500 000„ 4 500 000„ 10 000„ 4000 000„ orchwerfrſtre 3000 000„ 3 300 000„ Mannesmann⸗Mulag 2000 000„ 3 000 000„ Loebwerre 2000 000„ 2 500 000„ Apollowernʒdtre 1000 000„ 2 300000„ Elitewerke 400 000„ 2 000 000„ Zuſammen mit den Erhöhungen durch Obligationsausgaben, kann man annehmen, daß die deutſche Automobilinduſtrie ſeit 1915 einen Kapitalzuwachs von etwa 215 Mill. M. zu ver⸗ zeichnen hat. Man geht wohl nicht fehl, wenn man vermutet, daß dieſe be⸗ trüchtliche Kapitalvermehrung insbeſondere die Rüſtung für den Wettbewerb mit den Vereinigten Staaten er⸗ leichtern ſoll, zumal da ſich auch in England ähnliche Erſcheinungen vollziehen. Daß die Automobilinduſtrie der Vereinigten Staaten, die ſchon vor dem Kriege unerhört hohe Erzeugungs⸗ ziffern aufzuweiſen hatte und infolge ihrer Rüſtungsarbeit während des Krieges in ihrer Leiſtungsfähigkeit noch weſentlich geſtärkt worden iſt, daran gehen könnte, ſich auch den europäiſchen Markt zu erobern, war unſchwer zu vermuten. Auch die neueren Zuſammenſchlüſſe kleinerer Auto⸗ mobilfabriken zu größeren Fabrikationsgemeinſchaften mit ſachgemäß verkeilten Intereſſen, wie man ſie in dem Deutſchen Automobil⸗Kon⸗ zern und in der Gemeinſchaft deutſcher Automobilfabriken entſtehen geſehen hat, ſind wohl in erſter Linie auf die Furcht vor dem amerk⸗ kaniſchen Wettbewerb und den Wunſch, dieſem durch eine Teilung und Spezialiſterung des Fabrikationsrogrammes begegnen zu können, zurückzuführen. Sind auch in dieſen Gemeinſchaften den einzelnen Fabriken noch weitgehende Freiheiten in bezug auf die Wahrun der Eigenheiten ihrer Erzeugniſſe verblieben, ſo liegt doch in de Zuſammenſchluß und der Möglichkeit, ſich hinſichtlich der erzeugten Typen und der Rohſtoffbeſchaffung zu einigen, eine große wirt⸗ ſchaftliche Stärkung, die ſich auch in einer Verbilligung der Erzeugniſſe ausdrücken kann. Dieſe Beſtrebungen dürfen aber nicht die einzigen Mittel bilden, um im Wettbewerb mit der amerikaniſchen Automobilinduſtrie erfolg⸗ reich weiter zu beſtehen. Es wird niemand ernſtlich alauben, daß es den amerikaniſchen Automobilfabriken, von denen einige über 100 000 Wagen im Jahre erzeugen, um die Eroberung des deutſchen inländiſchen Abſatzgebietes zu tun ſein kann. das beſtenfalls doch höchſtens 30 000 Automobile im Jahre aufnehmen kann. Nicht der Abſatz im Inlande, ſondern einzig und allein die Möglichkeit des Wettbewerbes auf dem Weltmarkt iſt eniſcheidend. Dieſer Wettbewerb mit den in großen Maſſen er⸗ zeugten und entſprechend billigen amerikaniſchen Automobilen auf dem Weltmarkt iſt für uns nur denkbar, wenn wir dem Bil⸗ ligen, das zu unterbieten uns die Kapitalkraft fehlen würde, das Beſſere entgegenſtellen, und wie ſchon vor dem Kriege, den amerikantſchen Wettbewerb durch die Güte unſeres Erzeugniſſes bekümpfen, wozu es ſchon heute fähig iſt. Von dieſem Geſichkspunkte aus wäre demnach weniger in dem Zuſammenſchluß zu Großbetrieben, als in der Verfeinerung des Einzelerzeugniſſes die Hoffnung unſerer Automobil⸗ induſtrie zu erblicken. Wenn man demgegenüber einwenden hört, das Automobil ſei heute ſchon eine vollkommene Maſchine, die in den amerikaniſchen Maſſenfabriken ebenſo gut und zuverläſſig ge⸗ baut werde, wie in unſeren Werkſtätten, ſo iſt das nur teilweiſe richtig. Allerdings kann man nicht in Abrede ſtellen, daß die ameri⸗ kaniſchen Maſſenautomobile infolge des erzwungenen Stillſtandes, der während des Krieges in unſeren Fabriken geherrſcht hat, in ihrem allgemeinen Aufbau und ihren Fahreigenſchaften manchen Vorſprung eingeholt haben, der vor dem Kriege einen überſeeiſchen Käntfer in ſo zahlreichen Fällen veranloßt hat, das deutſche Er⸗ zugnis trotz ſeines höheren Preiſes vorzuziehen. Aber die tech⸗ niſche Entwicklung des Automobils iſt noch lange nicht ſo abgeſchloſſen, daß es uns nicht möglich ſein ſollte, dieſen Vorſprung wieder zu erlangen. Der ungelöſten Probleme im Bau und Be⸗ trieb des Automobils gibk es auch heute noch genug. Schon bei dem Motor ſind der Vergaſer, die elektriſche Zünduna und die Waſſer⸗ kühlung Beigaben, die mit ihrer Empfindlichkeit gegen Verſchieden⸗ heiten im Brennſtoff oder in der Luft, gegen kleine Iſolationsfehler oder gegen die Winterkälte dazu drängen, auf ihre Beſeitigung hin⸗ zuarbeiten. Auch die Ausnutzuna der Brennſtoffwärme im Motor iſt noch lange nicht aufs höchſte getrieben, namentlich wenn man den durchſchnittlichen Brennſtoffverbrauch bei längeren Fahrten in Betracht zieht. Nicht anders ſteht es mit den andern Hauptteilen des Wagenantriebes. Beiſpielsweiſe iſt die Kupplung ein Wagenteil, der dazu verurteilt iſt, weſentliche Teile der Motor⸗ leiſtung ſo lange in Reibungswärme zu vernichten, bis die Maſſe des Wagens genügend beſchleunigt worden iſt. Daß dieſer Vor⸗ gang ſtets mit Abnützung verknüpft iſt, iſt ſelbſtverſtändlich. Auch der Geſchwindigkeitswechſel, deſſen Zahnräder während des Laufens ein⸗ und ausgerückt werden müſſen, iſt eine nichts weniger ols er⸗ wünſchte Beigabe des heutigen Automobils, mit der man ſich bis heute abgefunden hat, weil es eben noch keine beſſere Löſung gibt. An unſeren Konſtrukteuren iſt es, der deutſchen Automobil⸗ induſtrie zu einer führenden Stellung zu verhelfen. Jukünftige Energiequellen. Die akmoſphäriſche Elektrizität als Deulſchlands Rektung? Von W. Roß⸗Hamburg. dpk. Vor kurzem fanden in Hamburg Vorbeſprechungen ſtatt, an der eine Anzahl wiſſenſchaftlicher Fachleute und Finanzleute teilnahmen und die dazu dienten, eine Studiengeſellſchaft zu grün⸗ den zur Gewinnung und Verwertung der atmoſphäriſchen Elektrizi⸗ tät. Es ſoll eine Anlage als Großbetrieb geſchaffen werden, in der die theoretiſchen Berechnungen und Studien von Hermann Plauſon praktiſch erprobt und auf ihre Verwertungsmöglichkeit für unſere Volkswirtſchaft unterſucht werden ſollen. Was will Hermann Plauſon? Er hat ſeine Gedanken und Abſichten in einem Buch niedergelegt, das bei Boyſen und Maaſch in Hamburg erſchienen iſt und den Titel trägt:„Gewinnung und Verwertung der atmoſphäriſchen Elektrizität, Beitrag zur Kennt⸗ nis 97 5 Sammlung, Umwandlung und Verwendung.“ Plauſon geht in ſeinem Buch von der Tatſache aus, daß in der die Erde umgebenden Atmoſphäre ein elektroſtatiſches Feld iſt. Das Luft⸗ potential iſt poſitiv, das der Erde negativ geladen. Je höher der Punkt über der Ekdoberfläche gelegen iſt, deſto größer iſt die Potentialdifferenz zwiſchen Luft und Erde. Ferner iſt bekannt, * 56 die Erde eim guter Elektrizitätsleiter iſt. Auf dieſen Tatſachen baut nun Plauſon ſeine Theorie auf, hieraus will er ſeine Energiequelle erſchließen. Und zwar ſoll dies auf folgende Art geſchehen: Es ſollen große Ballons aus Metall gebaut und mit Waſſerſtoff oder Helium gefüllt in die Luft erhoben werden. Dieſe ſogenannten Sammelantennen werden durch ein Leitungsnetz mit einander verbunden, wodurch ein ganzes Samm⸗ lungsſyſtem entſteht. Durch auf den Sammelantennen angebrachte Spitzen mit geeigneten Radium⸗ oder Poloniumpräparaten wird die Leitfähigkeit der Luft ſtark erhöht. Auf dieſe Weiſe ſammeln ſich auf der Oberfläche der Sammler große Mengen poſitiver Elek⸗ trizität an. Es werden nun dieſe Sammlerantennen auf kurze Zeit mit der Erde verbunden, wodurch die angeſammelte poſitive Energie in Form von Strom zur Erde fließt und die Sammler entleert werden. Ddie in den Sammelleitern entſtehende Leere zieht neue Energie aus dem Luftraum, die Sammelflächen werden von neuem geladen und durch den mit der Erde hergeſtellten Kurz⸗ ſchluß wieder entladen. Und ſo fort. Durch Transformatoren wird dann die ſtatiſche Elektrizität in Ströme hoher Wechſelzahl umgewandelt und kann ſo als Licht⸗, Kraft⸗ und Wärmequelle ver⸗ wendet werden. Soweit die Theorie. Praktiſche Verſuche haben ergeben, daß mit einer 300 Meter hohen Antenne Energiemengen bis zu 200 Pferdeſtärken auf den Geviertkilometer geſammelt und dem Auf⸗ ſpeicherungsnetz je nach Bedarf entnommen werden können. Da das Problem erſt in dem Anfangsſtadium der Verſuche iſt, ſo kann man mit Verbeſſerungen rechnen, die zugleich eine vermehrte Ausbeute an Energie bedeuten würden. Immerhin ſind ſchon heute 720 Millionen Pferdeſtärken imnerhalb 24 Stun⸗ den zu erzielen, wenn nur ein Drittel der geſamten deutſchen Bodenfläche benutzt wird. Und dieſe 720 Millionen entſprechen ungefähr dem halben Energiebedarf der geſamten deutſchen Induſtrie. Beſonders vorteilhaft für die Gewin⸗ nung der Energie iſt es, wenn die Ballonantennen an den Ge⸗ birgsrändern aufmontiert werden, weil ſie hier auf eine geringere Höhe erhoben zu werden brauchen und deswegen die Koſten nied⸗ riger ſind. Einige auf Bergſpitzen angebrachte Ballonſammler würden ſehr günſtig auf das geſamte Netz wirken, wenn ſie mit den im Flachland aufmontierten Sammlern durch Leitungen verbunden ſind. Was die Idee Plauſons für die deutſche Volkswirtſchaft bedeu⸗ tet, das läßt ſich heute im einzelnen noch gar nicht überſehen. Bei unſerm Mangel an Brennſtoffen und der verhältnismäßigen Ge⸗ ringfügigkeit unſerer Waſſerkräfte, könnte dieſe neue Energiequelle die Rettung unſerer Induſtrie ſein, zumal wenn man berückſichtigt, daß andere Verſuche, neue Energiequellen zu erſchließen(Wind, Ebbe und Flut, Sonnenſtrahlen) bisher zu keinem praktiſch brauch⸗ baren Ergebnis geführt haben. Durch Fachleute werden jetzt die Theorien Plauſons nachgeprüft; umfangreiche praktiſche Verſuche ſind finanziell ſichergeſtellt und ſo wird man bald erfahren, in wie weit die atmoſphäriſche Elektrizität zu unſerm Retter in der Not werden wird. Flüſſiges folz. Aus dem Kohlenforſchungsinſtitut. Seit Oktober 1918 wiſſen wir, daß man Holz unter gewiſſen Bedingungen in Waſſer löſen kann. Aus dem Mülheimer Kohle⸗ forſchungsinſtitut, das uns während der Kriegszeit ſo vielerlei Material geſchenkt hat, liegen darüber eingehende Verſuchsberichte vor.— Behandelt man Holz mit Benzol, ſo löſt dieſes einen kleinen Bruchteil(Fichtenholz 0,24 v..) harziger Subſtanzen uſw. auf Erhöht man bei dieſer Extraktion den Druck bis ſchließlich die Tem⸗ peratur im Behälter auf 250 Grad geſtiegen iſt, ſo erhäkt man aus dem gleichen Fichtenholz 16,2 v. H. Extraktſtoff. Nach dieſer Methode wuürden nun verſchiedene Holgſorten(Buche, Fichte, ame⸗ rikaniſche Kiefer, Eiche, Pappel, morſches Holz), Lignite, Torf, Farne, Schachtelhalme, Stroh, Kiefernadeln, Laubblätter und Buchenrinde unterſucht. Es zeigte ſichzämmer das gleiche günſtige Ergebnis. Die Druckextrakte der Hölzer ſind braunſchwarze, glän⸗ zende Maſſen, die bei Zimmertemperatur feſt ſind, aber ſchen unter Handwärme zähflüſfig werden. Sie ſind in vielen organiſchen Mitteln löslich, in Waſſer werden ſie matt und grau. Die Druck⸗ extrakte der übrigen Stoffe fluoreszieren in Benzol ſtark grün. Die Druckextrakte des Torfes, der Kiefernadeln, des Strohs, der Blätter uſw. haben bei wachsartigem Ausſehen matte Oberfläche und ſind faſt völlig in Aether löslich. Alle dieſe Extrakte ſind durch ſechsmalige, je zweiſtündige Be⸗ handlung mit trockenem Benzol dargeſtellt worden. Man erreicht aber die gleiche Wirkung auch durch einmalige Behandlung, wenn man in Gegenwart von Waſſer arbeitet. Die Extrakte ſind ſtets löslich in Benzol und enthalten im wäſſrigen Anteil Ameiſen⸗ und Eſſigſäure bezw. deren Aldehyde. Am unerwartetſten war das Ergebnis bei einmaliger Druckextraktion mit Waſſer allein bei 250 Grad. Unter dieſen Bedingungen konnten nämlich beim Pappelholz 83%, beim Buchenholz ſogar 85 9% in Löſung gebracht werden, die neben Azeton und Säuren in der Hauptſache Brenz⸗ katechin, Furfurol, Formaldehyd und Azetaldehyd enthielt. Die Bedeutung dieſer Laboratoriumsverſuche, die hoffentlich bald in großem Maßſtabe durchgeführ!t werden, für die Praxis iſt augenſcheinlich. Eiſenbahn⸗Sroßraumwagen. Auch wenn im Laufe der kommenden Jahre die Betriebs⸗ mittel unſerer Reichseiſenbahn wieder den zahlenmäßigen Stand der Vorkriegszeit erreichen ſollten, iſt es ausgeſchloſſen, da⸗ mit den geſteigerten Anforderungen des wieder aufblühenden Wirtſchaftslebens Genüge zu leiſten. Mit dem einfachen Wieder⸗ aufbau unſerer Eiſenbahnen im bisherigen Sinne dürfte dieſes äußerſt ſchwierige Problem ganz einfach nicht zu löſen ſein. Es erſcheint daher an der Jeit, nach neuen Mitteln und Wegen, die eine Abhilfe verheißen, Umſchau zu halten. Eines dieſer Mittel, die zu einer Reorganiſation unſeres Eiſenbahnverkehrs be⸗ ſonders geeignet erſcheinen, dürfte der Großraumwagen für Güter ſein. Er bietet die Möglichkeit, die Nutzlaſt für jeden Meter Zuglänge zuerhöhen und damit die vorhandenen Bahn⸗ hofsanlagen, die ſonſt vielfach unzureichend ſind, beſſer auszunützen, ſodaß in den nächſten Jahren koſtſpielige Erweiterungsbauten ver⸗ mieden werden können. Bei den heute üblichen Wagen iſt die tote Laſt viel zu hoch. Sie beträgt z. B. bei dem zweiachſigen be⸗ deckten Güterwagen von 15 To. Ladegewicht mit Kunze⸗Knorr⸗ Bremſe 75 v.., bei dem zweiachſigen offenen Güterwagen von 20 To. Ladegew. etwa 52 v. H. und bei dem vierachſigen 50 To.⸗ Wagen mit Kunze⸗Knorr⸗Bremſe nur noch 38 v. H. Hieraus geht alſo deutlich hervor, daß bei Verwendung von Großraumwagen die mitzuführende tote Laſt ganz weſentlich geringer iſt als bei kleineren Wagen. Somit ergibt ſich neben anderen Vorteilen eine Vermin⸗ derung der Anſchaffungskoſten(3 Wagen zu je 15 To. mit Schnell⸗ bremſe— die Bremſe allein koſtet rund des Wagenpreiſes— koſten natürlich bedeutend mehr als ein Wagen von 45 To. mit Bremſe) und eine beträchtliche Kohlenerſparnis, da bei Be⸗ förderung einer beſtimmten Gütermenge weniger tote Laſt mitge⸗ führt werden braucht. Heues von den ftomen. Mit den Vorſtellungen über den Bau der Materie geht e⸗ wie mit dem Regenbogen, den die kleinen Kinder ſo gern einfangen möch⸗ ten. Aber:„er ſcheint, wie du ihm nahſt, zu fliehn“. Jahrhunderte⸗ lang dachte man, die Atome ſeien die letzten, unermeßbar kleinen und nicht mehr weiter teilbaren Bauſteinchen aller Stoffe. Jetzt ſieht man aber immer deutlicher, daß man damit noch lange nicht am Ende war. Man kennt jetzt noch viel kleinere Gebilde und weiß, daß die Atome auf engſtem Raum zuſammengedrängte Planetenſyſteme von unvorſtellbarer Kleinheit ſind. Die merkwürdige Strahlung, die vom Radium und den radioaktiven Elementen ausgeht, hat das bislang lage mit gutem völlig dunkle Gebiet erleuchtet und zugleich Kraftwirkungen von ſo unerhörten Ausmaßen kennen gelernt, daß im Vergleich zu ihnen die gewaltigſten Energiemengen, die wir künſtlich erzeugen können, wie Spielereien von Zwergen erſcheinen. Jedes radioaktive Atom ſchlen⸗ dert mit ungeheurer Wucht kleine Bruchſtücke von ſich weg. Die klein⸗ ſten, in den„Betaſtrahlen“ enthalten, ſind ſehr raſch bewegte, nicht an Materie gebundene Teilchen negativer Elektrizität, die man„Elek⸗ tronen“ genannt hat. Ihre Maſſe iſt ſo unendlich gering, daß ſie von der eines Waſſerſtoffatoms noch um das 2000fache übertroffen wird⸗ Die„Alphaſtrahlen führen dagegen materielle Teilchen mit ſich, an denen poſttive Elektrizität haftet. Es ſind poſitiv geladene Atome des gasförmigen Elementes Helium. Manche radioaktiven Elemente ſenden nur Alpha⸗, andere nur Betaſtrahlen aus, wieder andere ein Gemiſch von beiden. Dadurch, daß ein Teil der Betaſtrahlung in der radioaktiven Maſſe ſelbſt verſchluckt wird, entſteht durch die hierdurch hervorgebrachte Erſchütterung des„Lichtäthers“ eine dritte Strahlen⸗ art, die„Gammaſtrahle“, die dasſelbe ſind wie Röntgenſtrahlen. Das Merkwürdigſte iſt nun, daß aus dem unter Abgabe von Alpha⸗ oder Betateilchen zerfallende Atom etwas Neues wird. Ra⸗ dium gibt pro Atom ein Alphateilchen ab und wird dadurch zur gas⸗ förmigen„Emanation“, dieſe gibt wieder ein Alphateilchen ab und wird zum„Radium“, und ſo geht der Zerfall unter Alpha⸗ und auch Betaſtrahlung weiter bis zum„Radium“. Und dieſes Radium Fiſt— Ble i, oder, vorſichtiger geſagt: ein Element, das vom Blei praktiſch 92 5 zu unterſcheiden iſt. Talſächlich verwandeln ſich alſo einzelne Elemente in andere. Da könnte man doch vielleicht aus Eiſen Gold oder aus Kupfer Pla⸗ tin machen, und wir wären mit einem Schlage unſer ganzes Finanz⸗ elend los? Leider nein. Theoretiſch ginge es— aber in der Tat können wir die ungeheuren Energien nicht erzeugen, die nötig wären, den radioaktiven Jerfallsprozeß umzukehren und dann etwa aus Blei und der nötigen Zahl Alpha⸗ und Betateilchen Radium zu machen. Unſere größten Dynamomaſchinen, Hochöfen und Waſſer⸗ fälle könnten nur einen kleinen Bruchteil der benötigten Kraft liefern. Das winzige Sonnenſyſtem des Atoms, deſſen„Kern“(Sonne) ſo klein iſt, daß man etwa 500 Billionen nebeneinander legen müßte, um die Strecke eines Millimeters zu erhalten(von den Elektronen wären zum gleichen Zweck etwa 4 Billionen nötig), ſpottet aller unfe⸗ rer Bemühungen und uns bleibt nur übrig, das Beiſpiel ſeiner Energieabgabe nachzuahmen, um Werte zu ſchaffen: zu Techniſches Nllerlei. H. Die Härkeſtufen des Holzes. Für die techniſche Verwertung des Holzes iſt von Wichtigkeit, genau Beſcheid zu wiſſen über die Struktur des Holzes, weil dieſe ſeine Härte bedingt. Man hat ver⸗ ſchiedene Verſuche gemacht, dieſe Härtegrade zu erproben. Boi⸗ nelli verſuchte es nach einer Notiz im„Deutſchen Wald“, der Bei⸗ — des„Deutſchen Jägers“, mit einer 1 Ztm ſtarken Stahlkugel, mit der er, bei einem Gewichte von 50 Kg., in jede Holzart ein⸗ drückte. Nördlinger wieder ließ Holzſtücke von beſtimmtem Durchmeſſer durchſchneiden und berechnete die gezählten Sägeſtöße auf das Quadratmillimeter. Nach dieſen Verſuchen ſtufen ſich die Härtegrade der verſchiedenen Hölzer folgendermaßen ab: am weichſten unter den für uns in Betracht kommenden Holzarten iſt das Holz der Aſpen, Pappeln, Linden, Weiden und Weymuts⸗ kiefern; ihnen ſtehen an Weichheit nahe Erle, Birne, Fichte, Kiefer, Lärche,, Roßkaſtanie und Weißtanne. Ziemlich hart iſt das Holz der Ebereſche, Zeder, Zypreſſe, Ulme, Platone und Plaume. An Härte überlegen ſind dieſen wieder Apfel, Ahorn, Akazie. Birne. Weiß' buche, Kirſche, Maulbeerbaum, Nußbaum und Rotbuche. Sehr hart ſind: Steineiche, Mahagonie und Schwarzdorn, noch bärter Buchs⸗ baum, Olibe und Sauerdorn und ſteinhart Ebenholz und Teakholz. Letztere beiden Hölzer weiſen den größten, bisher bekannten Härte⸗ grad unter allen Hölzern auf. TNeues Stickſtoffherſtellungsverfahren in Schweden. Im April wurde nach einem uns aus Stockholm zugegangenen Bericht in Skandinavien das Gerücht über ein neues Stickſtoffver⸗ fahren verbreitet. Dr. Jvar Cederberg, Dozent an der Hochſchule in Stockholm ſoll Dichwediſchen Watte Erfindung ge⸗ macht haben. Es hieß in den ſchwediſchen Blättern, daß die in⸗ und ausländiſchen Patente von Norſ Hiydro erworben worden ſeien, und daß 1 Geſellſchaft ſie bereits in einer Verſuchsan⸗ heblich ſchaftl e epriele g Aber des 2— erhebliche wirtſchaftliche Vorteile gegenüber den bisherigen o⸗ den zur Stickſtoffherſtellung bieten. Nach zuverläſſigen Erkundig⸗ ungen unſeres Gewährsmannes handelt es ſich bei dieſem Ver⸗ fahren von Dr. Cederberg um die uns dem von Queck⸗ filbernitrat. Das Verfahren iſt) aus dem Verſuchsſtadium noch nicht herausgekommen, und Norfk Hydro hat bisher wahr⸗ ſcheinlich nicht mehr Intereſſe für die Angelegenheit gezeigt, als für jede neue Erfindung auf dem Gebiete der Sticftoffer ugung. Ueber die Eingelheiten Verfahrens iſt noch nichts näheres be⸗ kannt. Nach Auffaſſung von Sachverſtändigen iſt aber ſchon allein infolge der Schwierigkeit in der Beſchaffung des Rohmaterials (Queckſülber) eine techniſche Durchführung des Verfahrens in großem Stile ausgeſchloſſen. +. Eiſenbetonſchiffe für Binnenſchiffahrt. Eiſenbeton iſt ſchon in vielen Fällen mit Erfolg an die Stelle des Eiſens getreten. Es ſcheint auch für den Schiffsbau, wie Schneider⸗München in Nr. 14 der„Verkehrstechnik“ in einem Aufſatz über Eiſenbeton⸗ ſchiffe ausführt, in beachtenswerter Weiſe in Frage zu kommen. Es iſt nur noch ein gewiſſes Vorurteil gegen die Eiſenbetonſchiffe zu beſiegen. ann werden ſie gut mit dem Eiſenſchiffsbau in Wettbewerb treten können. Man braucht ſich ja nicht wie die Amerikaner ſogleich an ze Abmeſſungen zu wagen, ſondern wird vielleicht zu erſt einmal die Binnenſchiffahrt mit Beton⸗ ſchiffen verſorgen. Sind dann genügende Erfahrungen geſammelt, ſo wird auch nachher der Bau von Seeſchiffen nicht allzu ſchwer ſein.— Auch ſonſt enthält das Heft beachtenswerte Ausführungen, ſo über Straßenbahnfragen im Ruhrkohlenbezirk. Seife aus Braunkohle. Es iſt neuerdings geglückt, aus dem Teeröl der ſächſiſchen Braunkohlen eine wirklich gute Toilettenſeife herzuftellen. Die wiſſenſchaftliche Grundlage beruht auf der Einwir⸗ kung von Ozon auf ungeſättigte organiſche Verbindung. Bei den erſten Verſuchen, die Prof. Dr. Harries zu dieſem Zweck ausführte, bildeten ſich große Mengen erſtickender und übelriechender Dämpfe, die die ganze Pflanzenwelt der Umgegend in kurzer Zeit verdorren ließen. Schwierigkeiten waren auch dadurch zu überwinden, daß Ozonide außerordentlich ſtark exploſive Körper ſind. Alle dieſe Uebel⸗ ſtände und Schwierigkeiten ſind aber dann leicht bewältigt worden, und ſo wurde ſchließlich auch der Geruch nach Teeröl, der der Seife noch anhaftete, beſeitigt. Die künſtliche Seife iſt nunmehr von der natürlichen nicht zu unterſcheiden. Die Herſtellungskoſten dieſer Seife werden mit 3 Mark für ein Kilogramm berechnet, während man heute auf dem Markt für ein Pfund geringwertiger Seife 8 Mark bezahlen muß. + Harzgewinnung aus Wurzelſtöcken. Die Wurzelſtöcke der Kiefer enthalten in der Regel ſehr viel Harz und ſind dabei ein geeignetes Material zur Gewinnung von Kolophonium und Terpen⸗ tinöl. Zu dieſem Zweck werden die Wurzelſtöcke zunächſt mechaniſch zerkleinert und hierauf in geſchloſſenen Extraktionsapparaten mit ſiedendem Benzol oder Trichloräthylen extrahiert. Das letztere Extraktionsmittel hat gegenüber dem Benzol den Vorzug,. nicht brennbar zu ſein, ſo daß bei ſeiner Anwendung jegliche Feuer⸗ und Exploſionsgefahr wegfällt. Im Kriege wurden in den beſetzten, Gebieten, namentlich in Polen und Serbien, zahlreiche derartige Anlagen errichtet, die mit gutem Erfolg gearbeitet haben. — Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton! A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. 1 1 —+ 7. 8— Arwerber auch tlichtige Stenotypiſtinnen wollen Mittwoch, den 26. Mai 1920. Offene Stellen * Offert-Briefen ——. ˙cc soll man niemals Zeugnisse oder andere Papiere in Urschrift sonderu stets in Abschrift beifügen, wenn man sich vor Verlust sehützen will. Die Geschäftsstelle übernimmt keine Gewähr für deren Wieder⸗ erlangung. 8271 — beeschättsstelle des Mannhelmer üeneral- Anzelgers. Seeses0 Für süddeutsche Zweig-Ceschäftssteſle eines Arbeitgeberverbandes lüchniger Unter- Geschälts fünrer gesudul Praktische Erfahrungen in Sozial- Politik und Renntnisse der indu- striellen Verhältnisse erſorderlich. Angebote unter Angabe der Ge. haltsansprũcke unter X. F. 186 an die Geschũftsstelle, 64²⁸ Grosse Mannheimer Ak- tiengesellschaft sucht fur die Bearbeitung von Steuer- und handelsrechtlichen Fragen Juristen der auf gleichem Gebiete schon langere Zeit praktisch mit nach- weislich gutem Erfolg tatig war. Angebote mit Lichtbild unter X. G. 157 a. d. Geschàftsst. d. 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Sams⸗ tag, den 29. ds. während der üblichen Ge⸗ ſchäftszeit im Erdgeſchoß des Lebensmittelamts abgeliefert werden. Später abgelieferte Marken können bei der Verteilung nicht 1885 berück⸗ ſichtigt werden. Il. Für die Verkaufsſtellen: Zur Abgabe ſind bereit: Kokosfett: Kopfmenge 200 Gramm zu Mk..40 für die Verkaufsſtellen 226—355 bei der Südd. Fettſchmelze im Schlachthof am Donnerstag, den 27. ds. nur vormittags von—11 Uhr. Nach dieſer Zeit iſt die Ausgabeſtelle ge⸗ ſchloſſen. Ausweis und mitbringen. Mehlmark; Die Bäckereien und Mehlſpezzalgeſchäften haben die für das Haushaltungsmehl eingenommenen Mehlmarken und den Stammabſchnitt der Kinder⸗ brolkarie bis einſchließlich Dienstag, den 1. Juni beim Lebensmittelamt Zimmer 26 abzuliefern. Slädtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. Petre kenen en Abtrennung der Marken 24, 25, 28. 2255 und 29— gelben Karte ſe ½ Alter 1 Liter. Gegen Abtrennung der Marke 11 der grauen Karte= Eiter in den durch Bekannt⸗ machung bezeichneten Verkaufsſtellen. Die vorher⸗ gehenden Markennummern ſind verfallen. 11⁴ Da bis Mitte September vorausſichtlich kein Petroleum mehr zur Verteilung gelangt, 0 Zs ſich, mit der nunmehr ausgegebenen Menge umzugehen. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag ⸗Ausgabe.) Biergrosshandlung H. Hummel 3, 4 Telephon 6727 3, 4 empliehlt sich den Herren Wirten und Flaschen- bierhändlern zum Bezuge folgender Biere: 544 Borimunder Unien Hunehner EAen u. Hahagsex. Zur gell. Beachtung für Raucherl Der Verkauſ von Restbeständen meines von mir nachversteuerten Lagers in Qualitäts- aller Preisſagen 2030% hilliger als bisheriger Verkaufspreis dauert nur bis 31. Mai d. J. Abelt Hormaun Mannheim— Ludwigshafen N1,-2, Breitestr. Ludwigsstr. 31 06, 6 Heidelbergerstr. Ludwigsplatz7 —————8 1e le 3 2 15 2 8 * N 85 5 5 8 5 5 85* 224 585 eeeeeee 7 leee ehcIIſicher mis Holæplallen, Soliærung u daber flaubhlei 5. GTMWAN aeannn G, 28* . Nadler u. 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