Donnerstag, 27. Mai. 823— aunhei 1920.— Nr. 226. 2 zeiger r M..—. Aflſe eſchaf widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. N Undenhof: Gontardſtr. 4. Fernſorecher Nr. 7540—784d. Draht⸗Udreſſe der Jriede von 81. Germain. Die Natifizierung des Friedensvertrages mit Oeſterreich. Paris, 27. Mai.(W..) Die Kammer hat geſtern den Ge⸗ Fdentwurf betreffend die Ratifizierung des Frie⸗ enspertrages mit Oeſterreich. ohne Erörterung f genommen. Der Verichterſtatter Margaine führte die wich⸗ laſten Beſtimmungen des Vertrages an und betonte die Not⸗ zendigkeit der Verſorgung Oeſterreichs, damit es ſ0 t dem Bolſchewismus oder dem Pangermanismus anheim⸗ 95 Das beſte Mittel, die Ausführung des Vertrages durch eſterreich zu ſichern, erblicke er in der Errichtung eines kanzöſiſch ameritaniſchen Bank⸗Konſor⸗ n s zur Unterſtützung der Staaten Mitteleuropas. Die⸗ Konſortium müſſe aber von Diplomatie und Politik völig übabhängig ſein. Sembat warf die Frage auf, ob es nicht ereilt geweſen ſei, das öſterreichiſch⸗ungariſche Staatsgebilde dien der Bildfläche verſchwinden zu laſſen. Man hätte vielleicht Bildung eines größeren Bundesſtaates brüfen ſollen. ri Paris, 26. Mai. Gelegentlich der Diskuſſion über den ledensvertrag von St. Germain in der Kammer wurde dech die Frage des Anſchluſſes Oeſterreichs an Feentſchland bezw. des Zuſammenſchluſſes dieſer beiden ir dder dementiert. Millerand verſicherte, daß ein ſolcher nur ſod Frage komme, wenn der Völkerbund einſtimmig dafür ſei, aß alſo der Zuſammenſchluß nicht ohne Frankreichs Billi⸗ erfolgen könne. Un Es liege ein Widerſpruch vor zwiſchen der Behauptung der kaubebanggkeit Oeſterreichs und dem Artikel 58, der ihm eine Ver⸗ daß die mit anderen Völkern unter age.— Bartbou erwiderte, 1 dieſes Verbot ſich nur auf die Vereinigung mit Deutſchland be⸗ ˖ Sembat, der eine Iſolierung Mitteleuropas befürchtet, ſtellte 15 daß ein nicht lebensgefährliches Staatsgebilde geſchaffen worden und wünſchte die baldige Wiederaufnahme der wirtſchaftlichen eziehungen zu den Ländern Mitteleuropas. Danilo bemerkte, ſch Schaßzkanzler habe erklärt, der Vertraa hindere Oeſterreich nicht, Ert an Deutſchland anzuſchließen. Dann folgte die bereits gemeldete 0 e, daß ſich die Ausgaben für die Verſorgung Oeſterreichs auf chrere hundert Millionen Dollars beliefen. Die zur Anwendung geonmenen Verträge haben das alte Oeſterreich— ſagte Tar⸗ feur— das Deutſchland 50 Millionen zur Verfügung ſtellte, in eine amhl Republiken aufgeteilt, die mit ganzem Herzen zu uns ſtehen d n, wenn man noch einmal zu den Waffen greifen müßte. amit ſchloß die Erörterung. Der einzige Artikel des Geſetzent⸗ wurde ſodann ohne weitere Debatte angenommen. Die Tiroler Arbeiterſchuft und die Anſchluktbewecung betedunsbruc, 27. Maj.(W..) Die nationale ſozialiſtiſche Ar⸗ ſcha rpartei und die politiſche Vertretung der nationalen Gewerk⸗ daften haben die Zulaſſung je eines Vertreters zu den Sitzungen des Au⸗ Kab aele zur Vorbereitung des Anſchluſſes an Deutſch⸗ die Konferenz in Ipa. beg Varis, 28. Mai.(WB.) Miniſterpräſident Millerand are heute vormittag die Mitglieder der Senatskommiſſionen um uswärtige Angelegenheiten und für Finanzen empfangen, bar ibnen über die engliſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ undlung en über die Feſtſetzung der von Deutſchland zu kenden Summe dieſelben Erklärungen abzugeben, die er e voriger Woche den gleichen Ausſchüſſen der Kammer Alllgeben hat. Millerand erklärte, daß der Wunſch der (ſetierten, ſchon jetzt die deutſche Schuld feſtzu⸗ Neben. feſtſtehe und daß dafür nicht England, ſondern auch Ff gien eintrete. Dieſe Abſicht ſei ſchon ſeit März amtlich und Runtlich durch die wirtſchaftliche Denkſchrift des Oberſten es zum Ausdruck gekommen. die Paris, 26. Mai.(WBB.) Wie Intranſigeant mitteilt, wird 7 ſufammentunft zwiſchen Llovd George und Mille⸗ ud erſt am 10. Juni ſtattfinden. Poincares Oppoſition gegen das Kabinert Millerand. ZwzParis, 27. Mai.(Priv. Tel.) Der bereits gemeldete Vef iſchenfall im franzöſiſchen Parlament be⸗ eaſt daß der frühere Präſident und jetzige Senator Poin⸗ Faß entſchloſſen iſt, eine offene Oppoſition gegen das die Nuett Millerand zu treiben. Anlaß dazu ſollen übe Berhandlungen Millerands mit Lloyd George ſchü die ſofortige Feſtſetzong der deutſchen Kriegsent⸗ durc d tgungsſumme bieten, gegen die Poincarée bereits perſd ſeinen Austritt aus der Wiedergutmachungskommiſſion der zulichen Widerſpruch erhoben hat. Die Tatſache, daß in biet usſprache zwiſchen den Vertretern der verwüſteten Ge⸗ ed, auch die ehemaligen Miniſter im Kabinett, Clemen⸗ ken u, Klotz und Lougeure, das Wort ergriffen, läßt er⸗ walten, daß bereits alle ſtrebſamen Parlamentarier mit Ge⸗ nnabeuf das Ende der Regierung Millerands wirken. Der daß zängige Sozialiſt Aubriot bemerkte in einer Sitzung. goch die Feſtſetzung der deutſchen Kriegsentſchädigungsſumme ill vor Ende dieſer Woche zu Verhandlungen führen müſſe. lchke and wird alſo Gelegenheit haben, ſich vor der deffent⸗ lchteit deutlicher als bisher auszuſprechen und eine grundſätz⸗ Ausſprache mit den Gegnern ſeiner Politik herbeizuführen. Ganz RAußland gegen die Polen. beter ach einem Telegramm aus Helſingfors ſagte der Ver⸗ tin däniſchen Roten Kreuzes in Rußland, Dr. Mar⸗ der dolmindiſcher Blätter, daß in Sowjetrußland ett infolge der ſcug den Offenſive ein allgemeiner nationaler Zufammen⸗ big eingetreten ſei, der alle Parteien, von den Bolſchewiſten 8 den eifrigſten Anhängern des Zaren⸗ nis 5, umfaſſe. Man könne von einem allgemeinen Chauvi⸗ löſcht ſprechen, der alle Parteikämpfe ausge⸗ darübe habe. Man werde ſich in Rußland immer klarer er, daß, wenn das Bolſchewikentum beſeitigt werden bole, deeſes nicht durch kriegeriſche Unternehmungen van vierteljägrl. M. 15.— ohne Poſtgebühren. Einz. Rummern 20 Pfg. Alle Preiſe „Ar. 2917 Sudwigshaſen a. Rh.— ſts⸗Nebeuſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42. Generalanzeiger Mannheim. In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ Annung Millerands hinſichtlich der Anſchlußfrage. Tardieur er⸗ d ſoeben aus Rußland hier eingetroffen iſt, Vertretern S Badiſche Neueſte Nachrichten außen geſchehen könne, ſondern nur durch das eigne Vorgehen der Ruſſen. Eine etwaige Ueberwindung des Bol⸗ ſchewikentums ſei nur durch Kräf te aus dem nationalen Boden Rußlands ſelbſt denkbar. Die Lage an der polniſch-ru ſiſchen Front. Der Angriff der Bolſchewiſten im Rayon von Polozk begann am 14. Mai auf einer Front von 75 Werft. Die Stellungen der Polen wurden auf dieſem ganzen Ab⸗ ſchnitt, wie ein Roſta⸗Funkſpruch vom 19. Mai beſagt,„im Sturm genommen“. An mehreren Stellen habe ſich der Rück⸗ zug in eine„panikartige Flucht“ verwandelt. Die Zahl der Gefangenen ſei ſehr hoch, ſtehe aber noch nicht feſt. Bereits am 18. Mai hatte die Rote Armee Pliſſa(ö55 Kilometer ſüdweſtlich von Polozk) und Glubokoje(75 Kilometer ſüdweſtlich von Polozkt) in der Nähe der Eiſenbahn Polozk⸗ Molodetſchno beſetzt. Südlich von Polozk haben die Bolſchewiſten Lepel(75 Kilometer ſüdlich von Polozk) ge⸗ nommen. Im Sektor von Boriſſow ſind die roten Trup⸗ pen gleichfalls offenſiv geworden. Ihr Angriff hatte auch hier Erfolg, ſie überſchritten die Bereſina auf einer Front ron 30.Wer ſt, es gelang ihnen auch ihre Stellun⸗ gen auf dem rechten Ufer nach Weften vorzuſchieben. Auch ſüdöſtlich von Kiew haben die Bolſchewiſten einen Angriff unternommen. Moskauer Funkſprüche vom 19. und 20. melden von erfolgreichen Kämpfen im Rayon von Tiſcherkaſſy letwa 160 Kilometer ſüdöftlich von Kiew). Auch hier gelang es den roten Truppen, nicht nur ſich auf dem rechten Ufer des Dnjepr feſtzuſetzen, ſondern auch ihre Stellungen zu erweitern. Wie der Moskauer Spruch vom 20. hervorhebt, kämpfen hier ukrainiſche rote Truppen. Die polniſchen Berichte ſind bezeichnenderweiſe ſehr kurz. Der Bericht vom 20. beſagt nur, die Polen ſeien ſüdlich der Düna gezwungen worden, unter bolſchewiſtiſchem Druck auf eine neue Verteidigungslinie zu⸗ rückzugehen. Gleichzeitig wird gemeldet, daß bolſche⸗ wiſtiſche Konzentrationen bei Kiew an⸗ auern. Nach Warſchauer Meldungen vom 24. iſt bereits ein Wechſel im polniſchen Oberkommando eingetre⸗ ten. Den Oberbefehl hat General Szeptizki übernommen. Szeptizki veröffentlicht in Wilnaer Blättern eine Bekannt⸗ machung, in der er erklärt, es lägen keine Gründe zu irgend welchen Beſorgniſſen vor, alle notwendigen Maßnah⸗ men würden getroffen und alles bald in Ordnung gebracht werden. Die Einwohnerſchaft Wilnas könne ganz ruhig ſeinn. Dieſe letzten Meldungen beſagen ſchließlich nichts anderes, als daß der Durchbruch bei Polozk für den linken Flügel der polniſchen Aufſtellung zu einer richtigen Kataſtrophe geworden iſt, und daß bereits in Wilna Panik herrſcht. Nach Prager Meldungen ſollen dort neuere Moskauer Funk⸗ ſprüche aufgenommen ſein, nach denen bereits die ganze polniſche Front eine Rückzugsbewegung be⸗ gonnen habe. Erfolge der Bolſchewiſten am Schwarzen Meer. Berlin, 27. Mai(Von unſ. Berl. Püro.) Wie den eng⸗ liſchen Blättern von den Küſten des Schwarzen Meeres gemeldet wird, haben ſich die Bolſchewiſten der Stadt Täbris bemächtigt und belagern Urmia. Andere bolſche⸗ wiſtiſche Stretkräfte marſchieren auf Teheran zu, indem ſie die engliſchen Truppen zwingen, ſich vor ihnen zurückzu⸗ ziehen. Die Blätter unterſtreichen die Notwendigkeit einer geſchloſſenen und gemeinſamen Politik der Alliierten ſowohl in Serbien als auch im früheren türkiſchen Reich. * Die Unruhen im oſtſchleſiſchen Abſtiimmungsgebiet. Wien, 26. Mai.(Wolff.) Den Blättern zufolge dauern im oſtſchleſiſchen Abſtimmungsgebiet trotz des Stand⸗ rechis die Unruhen an. In Dombrowka kam es zu einem eüergefecht zwiſchen Polen und Tſchechen, bei dem mehrere Per⸗ onen ſchwer verletzt wurden. Der Streik der volniſchen Berg⸗ arbeiter dauert an. Aus Furcht vor Sabotageakten ſeitens der Polen haben die tſchechiſchen Arbeiter in mehreren Schächten die Arbeit niedergelegt. Gegen die ſchwarze Schmach. Italiens Empörung über die ſchwarze Schmach“. Berlin, 27. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Die italie⸗ niſche Preſſe aller Richtungen fährt, wie aus Rom gemeldet wird, fort, in flammenden Worten ihrer Entrüſtung über die Beſetzung des Rheinlandes mit ſchwarzen Truppen Ausdruck zu geben. Ein Blatt ſchreibt: In England und Italien herrſche Empörung über das Treiben der Franzoſen, deren Regierung verhärtet bleibe und nicht bemerke, welche trübe Zukunft ſie ihrem Lande bereite. Die Deutſchen werden alles ane können, nur nicht eine ſolche Schmach. Man könne an folche Greuel nicht denken, ohne dabei die Augen zu ſchließen. Holländiſche Maislieferungen. Berlin, 27. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Bezugs⸗ vereinigung deutſcher Landwirte hat ſich mit Zuſtimmung der Reichsregierung im Kommiſſionsvertrag mit einer hollän⸗ diſchen Maisfirma die Lieferung von 750 000 bis 1 Million Tonnen Mais geſichert. Die Lieferung des Mais ſoll ſich auf etwa 2 Jahre erſtrecken. Der Mais ſoll zur chweinemaſt verwendet werden. Von der Feſtſetzung von Höchſpeaſen für auf Vertrag gelieferte Maſtſchweine ſoll, wie die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ausführt, abgeſehen werden. Die Preiſe für die Maſtſchweine ſollen in Einklang gebracht werden mit den Preiſen für Mais und die ſonſtigen Koſten für die Maſt. Die gemäſteten Schweine ſollen der großſtädtiſchen Bevölkerung zugeführt werden. Der in den nächſten Wochen hereinkommende Mais ſoll. zwar noch zur Brotſtreckung verwendet werden, es darf aber ange⸗ nommen werden, daß er bald ganz für die Schweinemaſt frei wird und daß dann Schmeinefleiſch in größerer Menge als bisher der großſtädtiſchen Bevölkerung zugeführt werden kann. Anzeigenpreiſe: Bei Mcs wieen Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..80 Mk. Steſten · geſ. u. Jam.⸗Anz. 20% nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Steſten u. Ausgaben toird keine übernommen. Erſatz⸗Unſprüchen für ausgefallene od. defchränkte Ausgaben od. für verſpätete Auenabme von Anzeigen achl., Rekl. 5Mk. Unnahmeſchlußt: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. Zerantworiung en, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen öh. Gewalt, Streiks u. dgl., Beꝛriebsſtörun Ri ſchwerſte Wunde am deukſchen vollstötpet. In einem beachtlichen Leitaufſatz im Roten Tag gibt der bisherige Oberpräſident von Oſtpreußen, Auguſt Winnig, dem„Konſtruktionsfehler“ des gegenwärtigen Regimes die Schuld, welches den wichtigſten Tatſachen der Wirtſchaft Ge⸗ walt antue. Der Inhalt des heutigen politiſchen Syſtems ſei die Herrſchaft der Linken, das heißt der Arbeiter, Angeſtellten und Kleinbürger. Der große Beſitz ſei von jedem legalen Einfluß auf die politiſchen Entſcheidungen aus⸗ geſchaltet. Es ſei aber unmöglich den Wiederauf⸗ bau der deutſchen Wirtſchaft ohne die tätige Teilnahme und Mitarbeit des großen Beſitzes durchzuführen. Wir haben die Empfindung, als ob hier in der Tat der Finger in die ſchwerſte Wunde am heutigen deutſchen Volkskörper gelegt würde. Zenkrum und Koalifion. Man ſchreibt uns von angeſehener katholiſcher Seite: Die„Eermania“, das Richtung gebende Zentrumsorgan, tritt neuerdings nachdrücklich für eine ausgeſprochene Links⸗ einſtellung der Zentrumspolitit ein und wendet ſich nachdrück⸗ lich gegen die beiden rechtsſtehenden Parteien, die Deutſch⸗ nationale und die Deutſche Volkspartei. Damit hat das Blatt der Herren Erzberger und Giesberts allen Beſtre⸗ bungen bürgerlich und national empfindender Zentrums⸗ kreiſe, ſich von der unheilvollen Gefolgſchaft der Sozialdemo⸗ kratie zu befreien und zu den alten bewährten Grundſätzen der Zentrumspartei zurückzukehren, eine deutliche Abſage er⸗ teilt. Zahlreiche und nicht die ſchlechteſten Anhänger der Par⸗ tei empfinden dieſes Vorgehen als einen Fauſtſchlag ins Geſicht. Anſtatt einen Boden zu ſuchen, auf dem ſich die ſonſt ſo geſchloſſene Partei in gemeinſamer Front wieder veu⸗ einigen könnte, hält es das Blatt für angebracht, in der jetzigen ſchweren Kriſis einen Keil in die Partei zu treiben, der alles auseinander zu ſprengen droht. Glaubt dieſes ſchwarzrote Blatt viclleicht, die bisher treu zum Zentrum ſtehenden katholiſchen Bürger und Bauern nicht mehr nötig zu haben? Leute, die eine derartige Vobanque⸗ politik treiben, ſcheint jedes Augenmaß für die Bedeutung dieſer bisher zuverläſſigſten Stützen der Partei verloren ge⸗ gangen zu ſein, die mit ihrer vorbildlichen Gefolgſchaftstreue und ſtets bewährten Opferwilligkeit das Zentrum überhaupt zu dem in vielen Fällen Ausſchlag gebenden Faktor der deut⸗ ſchen Politik gemacht haben, der es tatſächlich ſeit langen Jahren geweſen iſt. Alle dieſe Kreiſe haben zunächſt mit Be⸗ ſtürzung und dann mit kaum verhehltem Zorn zuſehen müſſen, wie unter der jetzigen Führung einer der bewährten Grund⸗ ſätze der Partei fallen gelaſſen oder mindeſtens ſtark durch⸗ löchert wurde, ſei es auf rein politiſchem, auf kulturellem oder auf wirtſchaftlichem Gebiete. Die alte Parole„Für Thron und Altar“ hat man einfach in den Schmutz getreten: trotzdem es manchem ſchwer wir), von ſeiner anerzogenen und durch Vernunft⸗ und Herzensgründe geſtützten monarchiſchen Ueberzeugung zu laſſen, wird heute ſtramme republikaniſche Geſinnung zur Pflicht gemacht, und jeder, der da nicht mit macht, als„Reaktionär“ über die Achſeln angeſehen. Die ge⸗ fetzlich feſtgelegte konfeſſionelle Volksſchule hat man in einem mehr als moraliſch nicht ganz einwandfreien Kompromiß ge⸗ opfert, und ſtatt des dadurch erwarteten Schufriedens den widerwärtigen Kampf um dieſe jeden gläubigen Chriſten tief bewegende Gewiſſensfrage in jede Gemeinde und jede Schule hineingetragen. Auf wiltſchaftlichem Gebiete ſteht das oft be⸗ fürchtete Chaos unmittelbar vor der Tür; jeder Geſchäfts⸗ ſpürt ſchen den Hauch des kommenden Zuſammen⸗ ruchs. Was den Eigentumsbegriff betrifft, eine Frage, die jedem an das Leben greift, der überhaupt etwas ſein eigen nennt, ſo hat dort in den Kreiſen des links⸗ gerichteten Zentrums eine ſo bedenkliche An⸗ näherung an ſozialiſtiſche Denkweiſe um ſich gegriffen, daß jeder, der etwas zu verlieren hat, ſich doch ernſt⸗ lich überlegen muß, ob er einer derartig eingeſtellten Partei noch weiter Gefolgſchaft leiſten kann. Ob es unter der Beamtenſchaft, die zur Partei ge⸗ hört, zahlreiche Lehrer und Beamte gibt, die mit der bisher be⸗ triebenen Koalitionspolitit zufrieden ſein dürften, das zu be⸗ urteilen, ſei einer berufeneren Feder überlaſſen. So weit wir unterrichtet ſind, würde die weitaus größte Mehrzahl in einer rechts gerichteten bürgerlichen Politik eine weit größere Siche⸗ rung ihrer ſozialen und wirtſchaftlichen Exiſtenz erblicken, als ſie nach dem Erfurter Programm oder irgend einem dieſem ſich nähernden faulen Kompromiß zu erwarten hätten. Aus allen dieſen Gründen ſieht man in den hürgerlich ge⸗ ſinnten Kreiſen der Zentrumspartei mit ernſter Sorge der Entwicklung der Dinge entgegen. Dieſes durchaus berechtigte Mißtrauen gegen die bisher betriebene und in Zukunft zu er⸗ wartende Zentrumspolitik erſtreckt ſich auf weite Kreiſe des Bürger⸗ und Bauerntums und die gebilde⸗ ten Berufe bis weit in die Kreiſe der Geiſtlichteit hinein. Es iſt ſo groß, daß auch parteioffiziöſe Erklärungen und es nicht mehr aus der Welt zu ſchaffen vermögen. Selbſt der von einigen Heißſpornen hie und da unternommene ſchüchterne Verſuch, den alten Kulturkampf als Schlachtruf wieder aus der Verſenkung emporzuziehen, zieht heute nicht mehr. Denn jedes politiſche Kind kann die Tatſache mit Händen greifen, wenn nochmals ein Kulturkampf drohen ſollte, dann kommt er gewiß nicht von den Parteien der Rech⸗ ten, ſondern von den Buſenfreunden des linksgerichteten Zentrums; und in dieſem Kulturkampf ſtehen wir bereits wit⸗ ten drin. Er richtet ſich nicht gegen die katholiſche Kirche, ſon⸗ dern gegen jede Religion ohne Unterſchied des Bekenntniſſes. er richtet ſich gegen die Kultur des ganzen deutſchen Volkes Er ſucht uns herabzureißen in das troſtloſe, allen geiſtigen und ſittlichen Werten bare Elend des Bolſchewismus. Die von der Germania“ befürwortete Politit iſt eine Etappe auf dieſem Wege, denn die Geiſter, die da gerufen werden, wird man nicht wieder los; und die Erfahrung der letzten anderthaſh Jahre hat gezeigt, daß es auf dieſer ſchiefen Bahn kein Halten gibt: es kann vielleicht hie und da etwas gebremſt werden, aber das untere Ende der Bahn iſt ſicher— der Sumpf. 2. Seite. Nr. 226. Donnerstag, den 27. Mai 1920. Der 6. Juni iſt der Schickſalstag des deutſchen Volkes und damit auch der Schickſalstag eines ſeden von uns und unſerer Kinder. Gelingt es an dieſem Tage dem deutſchen Bürgertum nicht, ſein Daſeinsrecht mit dem Stimmzettel zu behaupten, dann iſt es verloren, und mit ihm alles, was uns lieb und teuer war auf Erden. Jeder Katholik der nicht international, ſondern deutſch denkt, dem die Erhaltung des chriſtlichen Staa⸗ tes Gewiſſenspflicht iſt, und dem der Begriff des Privateigen⸗ tums heilig iſt, der muß ſich jetzt unerbittlich frei machen von manchen Gefühlsregungen, mit denen er ſich früher vielleicht untrennbar verwachſen glaubte. Folgerichtigem Denken muß willensſtarker Entſchluß entſprechen. Eine Partei, die in den Lebensfragen des Bürgertums ſo uneinig und ſo unzuverläſſig iſt wie das heutige Zentrum, hat das Necht verwirkt, auf die Stimme des Bürgers Anſpruch zu erheben. Die Gründung der„Chriſtlichen Volkspartei“ erſcheint uns angeſichts der un⸗ mittelbar bevorſtehenden Wahlen zu ſpät zu kommen, ſie wird auch nur die Zerſplitterung des Bürgertums vergrößern. Wo daher die Rechte des katholiſchen Bürgertums für die hoffent⸗ lich nur als Uebergang zu betrachtende Zeit des politiſchen Niedergangs der Zentrumspartei am beſten gewahrt erſchei⸗ nen, das möge jeder nach Pflicht und Gewiſſen ſelbſt entſchei⸗ den. Einen Grundſatz aber gilt es in dieſer ſchweren Stunde unbedingt hochzuhalten: Das Vaterla nd über die Partei! Die Pulſchgefahr. Die ſozialdemokratiſchen Putſchmeldungen. Berlin, 27. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Die ſozialdemokratiſchen Blätter aller Schattierun⸗ gen ſind voll von Meldungen über neue Putſche und be⸗ vorſtehende Unruhen, die ſie natürlich ausnahmslos auf der Rechten ſuchen. Jetzt berichtet der ſozialdemokratiſche Volkswille“ in Münſter über eine Unterredung mit einem Unteroffizier der Brigade Ehrhardt, der ſich als Wer⸗ ber für den Frontbund aufgetan habe. Der Frontbund ſei an ſich völlig unpolitiſch. Aber nach den Wahlen gäbe es nur zwei Möglichkeiten, entweder eine Regierung, in welcher die Deutſchnationale Volkspartei überwiege oder eine Militärdiktatur. In acht Wochen würden wir allerlei Dinge erleben. Vom Oſten käme das Zeichen zum Losſchlagen. Auf der Rennbahn bei Münſter ſei ein Werbebüro errichtet, welches die von der Reichswehr entlaſſe⸗ e ſofort wieder für die Brigade Ehrhardt an⸗ werbe. Wir möchten den Großſprechereien dieſes Frontbundwer⸗ bers einſtweilen nur die Beſtätigung entnehmen, wie recht wiz neulich mit unſeren Ausführungen über die wirtſchaft⸗ liche Notwendigkeit des 200000 Mann⸗Hee⸗ res hatten. In acht Wochen kündigt der Mann uns neue Er⸗ eigniſſe an. In acht Wochen aber, etwa am 10. Juli, iſt der Tormin, an welchem die endgültige Verringerung der Reichswehr durchgeführt ſein müßte. In der Furcht, auf die Straße geſetzt zu werden, greifen dieſe Verzweifelten dann lieber zu der Fahne des Aufruhrs. Die Berliner„Freiheit“ behauptet, aus„beſter Quelle“ zu wiſſen, daß in den Kreiſen der Rechtsputſchiſten für den 28. Mai ein neuer Umſturz erwartet würde. Dieſer 28. iſt morgen. Bis heute ſind Anzeichen eines morgen er⸗ folgenden Umſturzes noch nicht wahrzunehmen. In Halle a. S. ſind, wie verſchiedene Morgenblätter be⸗ richten, die in der Nähe einer Kaſerne wohnenden Bürger von der Sicherheitspoligei darauf aufmerkſam gemacht worden, daß das Gelände um die Kaſerne herum am., 5. und 6. Juni Operationsgebiet werden könne, weil an dieſen Tagen ein neuerlicher Putſch von Links befürchtet würde.— Während ſich die rechtsſtehende Preſſe in Halle mit den Abſichten der Linksparteien, einen Putſch zu veranſtalten, beſchäftigt, ſchrei⸗ ben die linksorientierten Blätter dieſelbe Abſicht den Rechts⸗ parteien zu.— Die„Germania“ meint dazu, es laſſe ſich nicht leugnen, daß in gewiſſen kommuniſtiſchen Krei⸗ ſen Vorbereitungen zu einem neuen Putſch getroffen würden. Verſchiedene Beobachtungen beſtätigten die Vermutung, daß die Rechts⸗ und Links⸗Bolſchewiſten einander in die Hände arbeiten. Die ſozialdemokratiſchen Putſchmeldungen. Braunſchweig, 26. Mai.(Wolff.) Der auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft in Hildesheim in Haft genom⸗ mene Kommuniſtenführer Merges iſt wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Deulſches Aeich. Demokralenfluchl. Die Austrittsbewegung aus dem demokratiſchen Lager nimmt auch in Thüringen immer größeren Umfang an. In Propſtzella traten nach einem Vortrag von Oberförſter Dr. Jacobi führende Mitglieder der bisherigen Orts⸗ gruppe der Demokrateſchen Partei, unter ihnen der Vorſitzende, aus dieſer aus und zur Deutſchen Volkspartei über. Auch in Waſungen hat der bisherige Vorſitzende der dortigen demokratiſchen Ortsgruppe, Phyſtkus Dr. med. „Schulz, ſeinen Vorſitz niedergelegt und iſt aus der Demokra⸗ Sec K tiſchen Partei ausgeſchieden. Der langjährige Vorſitzende des Fürther Vereins der Fortſchrittlichen Volkspartei und frühere Stadtverordnete Julius Eiſſenbeiß ſowie die frühere fortſchrittliche Stadtverord⸗ nete Emil Jungmann haben der Demokratiſchen Partei den Riicken gekehrt und ſind der Deutſchen Volkspartei beigetreten. Zu den Groß⸗Berliner Stadtverordnetenwahlen. Berlin, 27. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Verhand⸗ lungen über die Groß⸗Berliner Stadtverordneten⸗ wahlen haben leider zukeinem bürgerlichen Block und zu keiner bürgerlichen Einheitsliſte geführt. Infolgedeſſen beſteht in den Gemeinden mit ſtarker ſozialdemokratiſcher Mehrheit die Möglichkeit, daß aus dieſen Wahlkreiſen kein einziger bürgerlicher Stabtrerordneter in das neue Groß⸗ Borliner Stabtparlament einzieht. Eine Enlſchließung des Deulſchen Beamtenbundes. Berlig, 27. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Auf der Tagang des Deutſchen Beamtenbundes, der ſich geſtern den angen Tag über mit der Stellung des Bundes zum Ka pp⸗ Pucf ch befaßte, wurde geſtern ſpät abends folgende Ent⸗ 5 ee deee„Der Deutſche Beamtenbund billigt die Haltung der Leitung des Deutſchen Beamtenbundes, ſoweit ſie ſich auf Haudkungen bezieht, welche zur ſchnellen Niederwerfung des Kapp⸗Putſches geführt haben. Der Beamtentag fordert im übrigen von der Bundesleitung, daß, unbeſchadet des Zuſcmmen⸗ wirkens mit gewerfſchaftlichen Organiſationen aller Richtungen, die parteipolitiſche Neutralität unter allen Umſtänden bewahrt bleibe.“ uggel an der bayeriſch⸗höhmiſchen Grenze. Mäünchen, 27. Mai.(Priv.⸗Tel) An der bageriſch⸗ tſchechiſchen Grenze kam es zu einem weren blutigen Zuſammenſtoß zwüſchen bayeriſchen Grenziägern und itſchecho · akiſchen Schmugglern, die vier Ochſen über die Grenze Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Handwerkee! Ein Mitglied der Handwerkskammer Mann⸗ heim ſchreibt uns: Mit großer Freude habe ich geſtern in der Zeitung ge⸗ leſen, daß unſer lieber Freund, Metzger⸗Obermeiſter Koch aus Heidelberg am Freitag abend hier in der„Harmonie“ ſprechen wird. Ich bitte alle Handwerksmeiſter von Mann⸗ heim, ſoweit Zeit und Umſtände es ihnen erlauben, ſich zu dieſer Verſammlung einzufinden. Freund Koch kennt unſere Sorgen und Nöte und wird ſie können wir alle lernen und uns ausſprechen, wieviel von den „Errungenſchaften der Revolution“ auf uns, die Handwerker und den Mittelſtand, gefallen iſt, was die Demokraten und die Sozialdemokraten denn für uns getan haben. Nichts und wieder nichts! Von ſchönen Wahlaufrufen können wir nicht leben, wenn daneben eine demokratiſche Geſetzgebung geht, die den Mittelſtand ruiniert. Und die haben wir, die ſchönſten Sprüch' helfen da garnichts. Auf die fällt kein Handwerker mehr herein. Meiſter Koch wird es ſchon ſagen, wieviel Wohlſtand über uns Handwerksmeiſter durch die Revolution und die Koali⸗ tionsregierung gekommen iſt, bei der nicht Ruhe und Ordnung wird, und daß Handwerk und Mittelſtand nur wieder hoch⸗ kommen können, wenn nicht mehr Parteiklüngel regieren, ſon⸗ dern wieder ein ſtrammes Regiment aufgerichtet wird. Verſammlung, in der ein Mann ſprechen wird, der weiß, was Ihr wollt und was Ihr braucht, und bekundet durch Euer zahlreiches Erſcheinen in dieſer Verſammlung, daß Ihr gewillt ſeid, am 6. Juni Eure Rechte als Bürgersleute und Handwerker zur Geltung zu bringen. G. Die Verſammlung, in der Herr Obermeiſter Koch ſprechen wird, findet am Freitag abend 8 Uhr in der„Harmonie“ ſtatt. Die Mitglieder der Deutſchen(liberalen) Partei werden ge⸗ beten, ſich zu der bedeutſamen Kundgebung möglichſt zahlreich einzufinden, um zu bekunden, daß ſie ein warmes Herz und ein volles Verſtändnis für die Lage des Handwerks haben und gewillt ſind, an ſeiner Erhaltung und Kräftigung mitzuwirken. r eee chaffen wollten. Die Schmuggler gaben auf die Grenzjäger Schüſſe ab, die erwidert wurden. Zwei der Schmuggler würden getötet, die anderen entkamen. Von den Ochſen wurden drei erſchoſſen, der vierte konnte lebend eingefangen werden. Der Viehſchmuggel un der bayeriſchen Grereze nimmt übrigens wieder ungemein überhand. Der Schmuggel wird von ganzen Fa⸗ milien geſchäftsmäßig betrieben, und nicht allein geſchmuggelt wird Vieh, es wird auch geſtohlen und dann ſofort über die Grenze ge⸗ bracht und verkauft. Wahnſinnige Viehpreiſe werden in Böhmen und Niederöſterreich bezahlt. So boten vor kurzem zwei öſter⸗ reichiſche Händler einem Bauern für ein Paar Ochſen 110 000 Kr. Baden. Unterſtützung der durch Hochwaſſer geſchüdigten Gemeinden. Auf die Anträge die ſ. Zt. von der Landteirtſchaftskammer durch Vermittlung der Regierung dem Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium zur Empfehlung vorgelegt worden ſind, hat nunmehr das letztere für die durch Hochwaſſer geſchädigten Gemeinden in Baden eine vorzugsw. Belieferung mit künſtlichen Düngemitteln eintreten laſſen. Dieſelben ſind für die Hochwaſſergeſchädigten Gemeinden beſtimmt und dem Genoſſenſchaftsverband badiſcher landwirtſchaft⸗ licher Vereinigungen und dem Badiſchen Bauern⸗Verein zur Ver⸗ teilung überwieſen worden. Karl der Letzke. Wir hätten den Krieg gewinnerne müſſen, wenn nicht ungeheuerliche politiſche und ſtrategiſche Fehler uns um den ſchon faſt errungenen Sieg gehracht hätten. Das iſt das Ergebnis, zu dem der öſterreichiſche General d. Inf. Alfred Krauß in ſeinem ſoeben erſchienenen Buche„Die Urſachen unſerer Niederlage“ kommt.(J. F. Lehmanns Verlag, München, Insbeſondere ſind ihm Kaiſer Karl und Graf Cgernin die Vertreter des— 55 Pranzips, das Oeſterreich ins Unglück geſtürzt hat. Mit Genehmig⸗ ung des Verlags entnehmen wir dem Buch die folgende, ſtark gekürzte Charakteriſtit Kaiſer Karls. Im November 1916 war ich in Wien auf kurzem Urlaub. als Kaiſer Franz Joſeph ſtarb. Mit dem jungen Kaiſer Karl ſtieg die Hoffnung Oeſter⸗ reichs, die letzte Hoffnung, auf den alten, ehrwürdigen Thron ſelner Väter. Er war die Hoffnung, denn eine geſchäftige Fama hatte über den jungen Erzherzog nur gutes zu ver⸗ breiten verſtanden— und der Menſch hofft ſo gern. Auch ich hatte eine leiſe Hoffnung auf Beſſerung. Was ich in flüchtigen Augenblicken des Zuſammenſeins nom neuen Herrſcher bis nun geſehen hatte, war zwar nichts beſonders Günſtiges, aber auch nicht ſo niederſchlagend, daß jede Hoff⸗ nung weichen mußte. Aber das alles konnte ſich vielleicht doch geben, es ſchien ja das Wichtigſte vorhanden zu ſein: Der gute Wille, ſein Amt ernſt zu nehmen, ſich als den erſten Diener des Volkes zu fühlen. Dieſe Auffaſſung erhielt ich aus der Wirkſamkeit des Erz⸗ herzog⸗Thronfolgers als Kommandant des 20. Korps. Der Fleiß und der Ernſt, mit dem ſich der junge Korpskomman⸗ dant den ihm plötzlich übertragenen hohen Pflichten unter⸗ zog, waren vielverſprechend. Sein Generalſtabschef erzählte mir, wie gründlich der Erzherzog ſich über alles unterrichtete, wie er, der Generalſtabschef, kaum imſtande war, alle Fra⸗ gen gewiſſenhaft und richtig zu beantworten, wie oft er die Antwort ſchuldig bleiben mußte, um ſich erſt ſelbſt zu unter⸗ richten. Jedenfalls eine gute Eigenſchaft— wenn ſie nicht allein ſteht, ohne die Fähigkeit, das Erfragte richtig zu ver⸗ arbeiten. Er wollte alles ſelbſt ſehen, überall ſelbſt ſich ein Urteil bilden, er ſcheute dabei auch die Gefahrenzone nicht. Die erſte Erziehung des Erzherzogs Karl lag aber in merkwürdigen Händen. Sein Erzieher, der ihm das Wiſſen der Elementarklaſſen und der unkeren Mittelſchule beibringen ſollte, glaußte brnſtlich an das Bündnis der Freimaurer mit dem Teufel und an den Unfug der ſchwarzen Meſſen. Er erzühlte mit ullen Anzeichen der Ueberzeugung, daß es einem 165 befreundeten Geiſtlichen gelungen ſei, im Verborgenen elner ſolchen ſchwarzen Meſſe beizuwohnen und mit Hilfe der Teufef⸗Austreibungsformel den Teufel unter Donnerſchlag und Schweſelgeſta k zu nvertreiben. Jedenfalls der kichti 0 tigen Herrſchor eines — iererr Ben zmuün nr iniin 5 1 Fünfziamih 1eit⸗ Seine weitere Erziehung wurde einem hochadeligen Offi⸗ zier anvertraut, der nach Beendigeg der Erziehung ſich auf mit ſeiner ſachkundigen und entſchiedenen Art vortragen. Da Alſo Handwerker Mannheims, kommt in die einen Ruhepoſten in einer Leibgarde zurückzog. Dieſer Er⸗ zieher war ſomit entweder krank oder er zog die Fortſetzung eines ruhigen, beſchaulichen Lebens dem harten und gefähr⸗ lichen Truppendienſt vor. In beiden Fällen war dieſer Mann zur Erziehung des zukünftigen Kaiſers ungeeignet. Nach Beendigung der Erziehung, die auch im Beſuch des öffentlichen Unterrichtes am Schottengymnaſium beſtand, zam der junge Erzherzog zu einem Kavallerieregiment, wo er bis zum Rittmeiſter blieb und den Truppendienſt kennen lernte. Hierauf führte er ein Jahr ein Bataillon. Nebenher gingen Unterrichtsſtunden in der öſterreichi⸗ ſchen Verwaltungskunſt. Dann folgte ſeine Verwendung im Kriege. Man kann nicht behaupten, daß dieſer Erziehungsgang, ſelbſt bei vielverſprechendem Talente, gute Früchte zeitigen konnte. Jede höhere, ernſtere wiſſenſchaftliche Ausbildung fehlte. Wenn man noch bedenkt, wie ſonderbar Prinzen re⸗ gierender Häuſer die Welt durch die von ihrer Umgebung vorgehaltenen Brillen ſehen, und wie verderblich Schmeichelei und Lobhudelei auf ein junges Gemüt wirken, das weltfremd erzogen wird, dann kann man ſich ein Urteil darüber bilden, wie viel Schuld an dem ſpäteren Unheil der falſchen Er⸗ ziehung und der ſchlecht gewählten Umgebung zukommt. Ein Grundzug ſeines Weſens ſcheint der Mangel an ſachlicher Beharrlichkeit geweſen zu ſein, dem eine an Eigen⸗ ſinn grenzende perſönliche Beharrlichkeit gegenüberſtand. Kaiſer Karl griff irgend ein Problem mit Feuereifer auf, betonte es als wichtig, benahm ſich auch ſolange danach, bi⸗ der Gegenſtand die unmittelbare Wichtigkeit für ihn einge⸗ büßt hatte, worauf er das Intereſſe daran verlor. Das gute Herz und die Gutmütigkeit ſind dem Kaiſer auch als Mann geblieben. Es war ſein größtes Streben, Gutes zu tun, Freude zu verbreiten. Dazu gebörte die ſchrankenloſe Verteilung von Adels⸗ titeln und Orden. Jedenfalls ſcheint die richtige Bewertung dieſer fürſtlichen Gnadenmittel und die Erkenntnis gefehlt zu haben, daß zu große Freigebigkeit entwertet. Als der Kaiſer eben eine niedere Adelsfamilie ohne ſeden beſonderen Anlaß in den Grafenſtand erhoben hatte, äußerte ein in ähnlichen Familienverhältniſſen Stehender: Er habe ebenſo viel An⸗ ſpruch auf den Grafenſtand. Als dies dem Kaiſer hinter bracht wurde, ſagte er: Was, Graf will er werden. Aber ja — und erhob ihn in den Grafenſtand. Wenn jemand den Adel mertſos machen woftte, er fände kein beſſeres Miſſel als dieſen Vorgang. Ein Monarch, der den Adel als Stüße für Thron und Staat anſieht, darf den Adel ncht ſo leicht bergeben. 5 Die zu große Güte hat die Eigenheit, daß ſie ſich ge⸗ wöhnlich an Unwürdise verſchleudert. daß ſie das Schlechte fördert. das Gute abſtößt. Das Unglück des Kaiſers wollte eg. daß ex ſeine Grade meet norſchmendote. uneindedent de⸗ Wahrwortes:„Wo Gnade Mörder ſchont, verübt ſie Mord.“ (Shakeſpeare, Romeo und Julie.) In dieſes Gebiet gehört auch die Betrauung von Prinzen mit böberen Truppenkommandos, obwohl ſie ihre Unfähigkeit zum Trupyenführer ſchon zur Genüge dargetan hatten. Es wurden mitunter ſogar eigene Kommandos für ſie geſchaffen. (Schluß folgt.) ——————— 0— Letzte Meldungen. Juſammenftoß mit Schiebern in München. München, 27. Mai.(Priv. Tel.) Vvon Arbeitsloſen wurde im Münchener Arbeitsamt, wo die Kontrolle der Ar⸗ beitsloſen ſtattfindet, die ganze Zeit ein ſchwunghafter Schie⸗ berhandel getrieben. Geſtern mittag nahm nun die Po⸗ lizei, unterſtügt von der grünen Sicherheitspolizei, Unter? fuchungen vor, und konnte unter anderem größere Mengen Gold⸗ und Silberwaren beſchlagnahmen. Eine Reihe von Perſonen wurde feſtgenommen und zur Polizeiwache ge⸗ bracht. Dieſer Vorfall hatte eine große Menſchenmenge ange“ ſammelt. Die Verhafteten wurhen mit einem Laſtauto abine⸗ welches aber nicht gleich abfahren konnte, da die enge dies mit aller Gewalt verhindern wollte. Eine Anzahl junger Burſchen bedrohten einen Polizeibeamten, welcher, um ſich vor der Maſſe zu ſchützen, in ein nahegelegenes Gebäude flüchtete. Daraufhin erſchienen mehrere 100 Mann Polizet⸗ wehr, zerſtreuten die Menge und nahmen die Polizeibeamten in Schutz. Das Arbeitsantt ſelbſt wurde bis zum Schluß der Büroſtunden geſichert. Einigung im Bayriſchen Bauerubund. Gn München, 27. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die gemäßigte und die radkale Richtung des Bayriſchen Bauernbundes hat ſich nunmehr für die Reichtagswahl geeinigt und eine gemeinſame Vorſchlagskiſte mit dem Kennwort„Bayriſcher Bauernbund, Bayriſche Mittelſtands⸗ partei“ eingereicht. Die aus der Revolution und Rätezeit bekannten niederbayriſchen Bauernführer Gansdorffer und Kübler ſind von der Liſte verſchwunden, nachdem auf Gansdorffer nur zwei und auf Kübler nur 1 Stimme ſiel. Koburgs Anſchluß an Bayern. München, 27. Mal.(Priv.⸗Tel.) In Koburg fand dieſer Tage eine Vertrauensmännerverſammlung der Bay⸗ riſchen Volkspartei ſtatt, in der darauf hingewieſen wurde, daß der non der Mehrzahl der Bepölkerung gewünſchte und mit Jubel begrüßte Anſchluß an Bayern doch nur dann einen Sinn habe, wenn es auch in Zukunft noch ein ſelbſt⸗ ſtändiges Bayern gihbt. Maſſenflucht aus Petersburg. Kopenhagen, 27. Mai.(WB.) Laut„BVerlingske Tidende berichten die ruſſiſchen Zeitungen von einer Maſſenflu cht aus dem hungernden Petersburg. Durchſchnittlich verließen täglich 1500 Perſonen die Stadt. Dadurch ſei ein bedeutender Mangel an Arbeitskräften entſtanden. Die Sowjetbehörde verkündigte infolgedeſſen ein Ausreiſe⸗ verbot für Männer von 18 bis 50 Jaßpren und für Frauen von 15 bis 40 Jahren. Zur Wieberaufnahme des Handelsderkehrs mit Rußland. Hopenhagen, 27 Mai.(WöBB.) Ein beſonderer Korreſpon! dent des„Morgenbladed“ in Chriſtiania meldet aus Paris, daß eine internationale Konferenz zur Beratung der Wiederaufnahme des Handels mit Ruß⸗ land im Juni in Paris zufſammentreten ſoll. Von ihr ſollen auch die Schadenerſatzauſprüche der Alliierten und Neutralen un Sowietrußland behandelt werden. An der Konferenz wer? den teilnehmen: England, Frankreich, Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland und die en St. Jngberr, 2/. Mia. Da die pfälziſchen Teile des Saal⸗ 5 ee gebictes nich iin bayeriſchon Landtag mitwählen dürfen, werden dieſe Gebiete ſtatt dey Abgeordneten drek Abgeſande nach Wennene entſenden, die den Sitzungen des Landtages beiwohnert werde und zwar ſollen je ein Abgeordueter der SPD., dem Zentrum un der libergalen Vereinigung entnommen werderr. — 20. — rEr⸗ zung fähr⸗ dieſer tand, 7 nnen zen eit Es en. ** Rrr reeeen. —— Donnerstag, den 27. Mai 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-uusgabe.) 3. Seite. Nr. 226. Nus Stadt und Land. Die konſulariſchen Bertretungen. Zurzeit beſtehen folgende ausländiſche Konſulate, deren Amts⸗ Loöme das Land Baden mitumfaſſen: Argentinien: General⸗ nſulat in Hamburg.— Belgien: Konſulat in Frankfurt a. M. Braſilien: Generalkonſulat in Hamburg.— Columbien: Fonſulat in Mannheim.— Dänemark: Konfalat in Mann⸗ Euun; Bizekonſulat in Karlsruge, für die Stadt Karlsruhe.— ſtland: Generalkonſulat in Berlin⸗Charlottenbura.— Finn⸗ 5— Geſandtſchaft in Berlin, mit Wahrnehmung der konſula⸗ riſchen Geſchäfte beauftragt.— Frankreich: Konſulat in Karls⸗ eabe.— Italien: Konfulat in Mannheim.— Japan: Generalkonſulat in Hamburg.— Mexiko: Konſulat in Mann⸗ deim.— Niederlande: Konſulat in Mannheim.— orwegen: Konſulat in Mannheim.— Deutſch⸗Oeſter⸗ Kausch⸗ Konſulat in Karlsruhe.— Perſien: Generalkonſulat in darlsruhe.— Polen: Generalkonſulat in Berlin.— Salva⸗ 90— Generalkonſulat in Hamburg.— Schweden: Konſulat in arlsruhe: Vizekonſulat in Mannheim.— Schw eiz: Konſulat 5 annheim.— Spanien: Konſulat in Mannheim.— ſchecho⸗Slowakei: Vertretungsbehörde in Frankfurt a. M. 80 T ũ rkei: Generalkonſulat in Mannheim.— Ukraine: onſulat in München.— Ungarn: Konſulat in München.— ruguany: Generalkonſulat in Hamburg.— Vene zuela: Generalkonſulat in Hamburg. Das Geſetz gegen die Glücksſpiele. Durch Geſetz gegen das Glücksſpiel vom 23. Dezember 1919 wurden die§8 284, 285 RStGSB. erſetzt und§ 360 Abſ. 1 Nr. 14 auf⸗ ſühoben. Zur Erlaſſung des Geſetzes iſt nach einer amtlichen Mittei⸗ ung der„Karlsr. Itg.“ folgendes zu bemerken: Angeſichts der fortſchreitenden Ausbreitung des Glücksſpiels 14 bten die beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften(88 284, 285 360 Ziff. Rstr. GB.) zur wirkſamen Unterdrückung der ſtändig wachſenden pielſucht weiter Volkskreiſe und der namentlich in einzelnen großen tädten und Badeorten immer mehr uͤberhand nehmenden Spiel⸗ ubs nicht aus, ſo daß es geboten war, dieſe Vorſchriften den her⸗ bergetretenen Bedürfniſſen anzupaſſen. In der Anordnung der Vor⸗ chriften iſt aus Zweckmäßigkeitsgründen von der im Strafgeſetzbuch zugehaltenen Reihenfolge abgewichen. Es ſind in den§8 284, 284a, 4b(bisher 285, 360 Ziffer 14) die Strafen für die Veranſtaltung Beteiligung an öffentlichen Glücksſpielen im 8 285(bisher 284) ie Strafen für das gewerbsmäßige Elücksſpiel und im§ 2853a die 8 ebenſtrafen geregelt. Durch§ 284 wird künftig auch das Glücksſpiel ereinen und Geſellſchaften, vor allem in den ſogenann⸗ tr. Spielklubs in denen gewohnheitsmäßig geſpielt wird, ge⸗ lenlfen und unter dem Geſichtspunkt der Beihilfe werden auch die⸗ enigen ſtrafbar, die durch ihre Tätigkeit das Glücksſpiel in den ielklubs irgendwie fördern. Beſonders berückſichtigt und unter trafe geſtellt werden mußte der Fall, daß ſich die Abhaltung des ücksſpiels ſelbſt nicht nachweiſen läßt, jedoch getroffene Vor be⸗ zeitungen, wie die Aufſtellung der Spieltiſche und die Ausgabe r Spielkarten und Spielmarken, den Vorſatz, ein verbotenes Glücks⸗ piel zu veranſtalten, erkennen laſſen. Um erfolgreich gegen Spiel⸗ diads vorge en zu können, erſchien es ferner notwendig, auch gegen ie einzelnen Spieler, die ſich an einem nicht behördlich er⸗ laubten Glücksſpiel im Sinne des 8 284 beteiligen, Strafen anzudro⸗ hen(5 284a). Die Strafen ſind weſentlicherhöht worden. Außerdem dudie Stellung unter Polizeiaufſicht und die Ueberweiſung an die Kandespolizeibehörde zugelaſſen worden, da die gewerbsmäßigen pieler, die Veranſtalter öffentlichen Glücksſpiels und die Teilnehmer „an ſolchen Glücksſpielen durch ihr Treiben eine Gefahr für die öffentliche Ordnung bilden und durch ihre aus der Beſchäftigung mit dem Glücksſpiel erwachſende Arbeitsſcheu zu Schädlingen des wirt⸗ lha chen Lebens werden können. Die Erlaubnis zur Vetanſtal⸗ Aeeng von Glücksſpielen behält ſich das Miniſterium vor. Der Reiſeverkehr nach dem Auslaud. Nach Frankreich: An., Nach Mitteilung des Miniſters Herbette, Direktors der tech⸗ ſeen und adminiſtrativen Angelegenheiten im franzöſiſchen Mi⸗ ſterium des Aeußern, werden die franzöſiſchen Konſuln in Ber⸗ Un. München und Frankfurt a. M. durch Botſchaft Berlin Weiſung chalten, Paßviſa an Deutſche zu erteilen, und zwar bei Reiſen zu Aemiltenzwecken oder Geſchäftsreiſen regelmäßig ohne Rückfrage. egt das Reiſeziel in den zerſtörten Gebieten, ſo iſt beim Präfek⸗ ken anzufragen, ob Sicherheit des Reiſenden gewährleiſtet werden 1*„— Die Morgenausgabe der„Deutſchen Allgemeinen Zei⸗ duang“ vom 10. April 1920 enthält ferner folgende Mitteilungen: Das Publikum wird gebeten, ſich an das franzöſiſche Konſulat zu dundeg, in deſſen Vereich ſein Wohnſitz ſich befindet, und zwar: nach Karlsruhe für Baden und Württemberg. Nach Luxemburg. s Großhgl. Luxemburgiſche Staatsminiſterium hat auf eine Sufrage des Amtes bezüglich der Einreiſe deutſcher 8 angehöriger nach Luxemburg erwidert, daß ſeitens der daß menfgec Behörde vorab keinerlei ſpezielle Vorſchrift heſteht, — mithin Ein⸗ und Ausreiſe frei ſind. Ein Sichtvermerk ſeitens r alliierten Be hörden iſt nicht erforderlich für die Einreiſe nach Luxemburg und für die Reiſen innerhalb der Grenzen des Groß⸗ herzogtums. Nach Dänemark. Um deutſchen Kaufleuten, die Geſchäftsreiſen nach Dänemark zu unternehmen wünſchen, entgegenzukommen, hat das Kgl. Däniſche Miniſterium des Aeußern die Paßſtelle der Kgl. Däni⸗ ſchen Geſandtſchaft in Berlin ermächtigt, in Fällen, in denen die Umſtände dafür ſprechen, den erwähnten Perſonen(Kaufleuten) Sichtvermerke mit etwas längerer Aufenthaltserlaubnis in Däne⸗ mark, alſo für die betreffende Reiſe unbedingt notwendig erſcheint, zu erteilen. Mannheimer Kinderhilfe. Feſtkonzert im Nibelungenſaal. Beim Kinderhilfe⸗Konzert, das am kommenden Samstag im Nibelungenſaal ſtattfindet, und zu dem der Vo r verkauf an den im Anzeigenteil mitgeteilten Stellen bereits eingeſetzt hat, handelt es ſich nicht allein um eine Wohltätigkeitsaktion ſchlechthin, vielmehr um eine künſtleriſche Angelegenheit ganz großen Stils. Die Eckpfeiler der vom Orcheſter des National⸗ theaters. dem Chor der Liedertafel und zwei ausgezeichneten Soliſten zu beſtreitenden Vortragsfolge bilden zwei größere Werke für Männerchor mit Orcheſter, darunter die„Meeresbrandung“ des einheimiſchen Tondichters A. Wernicke, die anlälich ihrer letztſtattgehabten Uraufführung im Feſtkonzert der Liedertafel einen ſtarken Erfolg davontrug. Die eine Solopartie in dieſem Werke ſingt abermals Herr Günther⸗Braun, der ſich außer⸗ dem mit Minny Leopold in Geſänge von Weber und Richard Wagner teilt. 85 Damit ſich auch für die Teilnehmer des vergangenen Lieder⸗ tafel⸗Konzerts, das bekanntlich ausverkauft war, der Beſuch dieſer Kinderhilfe⸗Veranſtaltung, für den in allen Vereinen, Verbänden u. ſ. w. mit Nachdruck geworben werden ſollte, lohnen möge, iſt mit Ausnahme der beiden Chorwerke ein v51 lig abgeänder⸗ tes Programm aufgeſtellt worden, dem das Orcheſter unter Felir Lederers Leitung neben der„Oberon⸗Ouverture“ noch „Tod und Verklärung“, dieſe berühmte finfoniſche Dichtung von Richard Strauß, beiſteuern wird. Die klanglichen Qualttäten unſeres prächtigen Nationaltheaterorcheſters dürften ſich gerade in dieſen beiden Kompoſitionen aufs herrlichſte entfalten. 8 Geſpreugte Wahlverſammlung der Deulſchnationalen Partei. Das 75 der linksradikalen Elemente in Ludwigshaſen, die Verſammlungen des politiſchen Gegners durch Radauſzenen zu ſprengen, findet hier Nachahmung. Geſtern abend wurde die Ver⸗ ſammlung der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchnationalen Partei im Nibelungenſaal auf dieſe unerhörte Weiſe geſtört und unmöglich gemacht. Es muß ſchärfſter Proteſt dagegen erhoben werden, daß das Recht der freien Meinungsäußerung in ſo brutaler Weiſe ganz ſyſtematiſch vergewaltigt wird. Kaum daß der Vorſitzende die Verſammlung eröffnet und der Referent zu ſprechen begonnen hatte, erhob ſich ein fortgeſetzter Lärm, ein Pfeifen und Singen, daß der Vortragende nicht mehr weiter ſprechen konnte. Als dann die Deutſchnationalen „Deutſchland, Deutſchland über alles“ anſtimmten, kamen die Radaumacher nach vorne. Der Vorſitzende machte dem Trauerſpiel dadurch ein Ende, daß er unter Proteſt gegen dieſes Vorgehen die Verſammlung ſchloß. Es dauerte nicht lange, ſo hielt einer der „Genoſſen“ eine in dem Lärm unverſtändliche Rede, der durch Aus⸗ ſchalten des Lichtes ein ſchnelles Ende bereitet wurde. Bemerken möchten wir noch, daß die kurzen Ausführungen des Referenten keinerlei Anlaß zu der Sprengung der Verſammlung boten. Die Deutſchnationalen verſammelten ſich hierauf im großen Saale der Harmonie, wo die unterbrochene Verſammlung ihren Fortgang nahm. Herr Müßig gab zunächſt ſeiner Entrüſtung über die bedauerlichen Vorgänge im Nibelungenſaale Ausdruck und betonte, daß man die Antwort am Wahltage mit dem Stimmzettel geben werde. Reichstagskandidat Walter Lambach⸗Hamburg ſprach hierauf in etwa einſtündigen Ausführungen über die For⸗ derungen und Aufgaben der Privatangeſtellten zur Reichstagswahl“. Herr Lambach iſt ein ebenſo glän⸗ zender Redner wie vorzüglicher Kenner der Angeſtelltenbewegung, in der er praktiſch tätig iſt. Er ging in ſeinen Darlegungen von der ſozialen Lage der Angeſtellten aus und zeigte den Unterſchied in der Betätigung zur Schaffung ſozialer Geſetze und Einrichtungen unter der monarchiſchen Regierung und dem neuen parlamentari⸗ ſchen Deutſchland. In der alten Zeit waren an der Spitze des Reiches Miniſterien, die ihrer ganzen Staatsauffaſſung nach über den Parteien zu ſtehen hatten, denen gegenüber die Angeſtellten als wirkungsvollſtes Mittel zur Durchſetzung ſozialer Wünſche unwider⸗ legliche Gründe beizubringen hatten. In der neuen Zeit ſind an der Spitze des Reiches Parteimänner, denen die Parteitaktik höchſtes Geſetz iſt, weshalb die Notwendigkeit entfteht, in dieſer Partei mitzuwirken, wenn man überhaupt die Geſetzgebung beein⸗ fluſſen will Herr Lambach erläuterte das Weſen der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei, die aufgrund ihrer ganzen Weltanſchauung ver⸗ pflichtet iſt, alle Unterſchiede zwiſchen dem Angeſtelltenſtande und der Arbeiterſchaft zu beſeitigen. Er führte eine Reihe von mar⸗ kanten Beiſpielen aus der Angeſtelltenbeweaung des letzten Jahres an, die beweiſen, in welch unglaublicher Weiſe die verhetzte rote Arbeiterſchaft und ihre Führer, die Herren Miniſter, die Angeſtell⸗ ten zu ihren Vaſallen zu machen ſuchten. Die Erfolge, die die Angeſtelltenbewegung dieſen Bemühungen gegenüber erzielt hat, Altoeutſches Mailieòd(1537). Der Winter iſt vergangen, Ich ſeh des Maien in, 8 ſeh die Blümlein prangen, eß iſt mein Herz erfreut. So fern in jenem Tale Da iſt gar luſtig ſein Da ſingt Frau Nachtigalle 21— ein Mai zu hauen Jor— Liebs Fenſterlein, Will ſche Der Allerliebſten mein Und ſagen: Liebe, willſt kommen An dein klein ſtahn, Empfang den Mai mit Blumen, Er iſt ſo wohlgetan. Berliner Theater. Ludwig Rubiners„Die Gewaltloſen“. au Die Schweiz, die er, einer von den Todfeinden des Kriegs, als Aſyl nlasſacht hatte, gönnte ihm ein frühes Grab. Ludwig Rubiner war ohne fnafel ein wertvoller Menſch; denn ſein Leben und Wirken irrte nie von en Glauben ab. Die Feder des Schriftſtellers hatte Charakter. Das allerbren, geziemt ſich auch im Anblick des unglückſeligen Dramas, das belbings die Frage aufwirft, ob denn mit dem ſtreitbaren jungen Schrift⸗ döller ein Dichter begraben wurde? Hie und da, doch ſelten genug, red mert in dem nächtlichen Chaos der Nhetorik— das Stück iſt nur Ge⸗ wolle Täein einſames Wort mit poetiſchem Lichtſchein auf, den wohl⸗ „Di end-forſchende Augen wahrnehmen mögen. Wer aber an dem Drama e Gewaltloſen“, an dieſem Sud verworrener Phraſen, dieſem eintönigen faße nken meine Treue lereinmaleins der Weltrevolution, den Befähigungsnachweis des Ge⸗ run ers zu erkennen behaupten würde, dem müßte— es gibt keine Erklä⸗ b0 aaſe dieſer!— der„aktiviſtiſche“ Parteigeiſt das Hirn ausgebrannt 5 en. Mit der Geſinnung' des Verfaſſers ſei hier nicht gerechtet. Erlaubt Aſcheras ſich künſtleriſch bewährt. Der Vorwurf zu Rubiners mennoni⸗ 97 Revolution— er will die Welt erlöſen, indem er die Deſpoten von laſehfenkeſen Händen überwinden läßt— ſei den Politikern über⸗ 101 n, wie ſogar auch der Widerſpruch gegen die allerdings kindiſche Juſti⸗ lieerung des geſamten Bürgertums und ſeiner Demokratie. Was—55 macht ud bedenkliche Rubiner'ſche Demagogie in jedem Fall ungefährli des 8 das gerade gibt ein äſthetiſches Aergernis: die völlige mpotenz Kramatikers. Wieder iſt zu ſagen: der wahre Dichter erhellt laby⸗ Abe Ideen mit dem klaren Gleichnis. Geſtalten, die über die Bezirke uind ürklichen hinauswachſen, müſſen unſer Fleiſch und Bein ſein, oder ſie abdean er Spuk. Rubiners Perſonen haben nicht einmal das Agewicht von Geſpenſtern, ſind bloß zweifüßige Rieſenkeſſel, gefüllt —— mit leerem Pathos. Es iſt für den Zuſchauer ſchrecklich, ſo etwas Stunde für Stunde hinunterſchlingen zu müſſen! Die Buße wurde von der Regie des Neuen Volkstheaters erheblich vergrößert mit dem koketten Ehrgeiz uns auch einmal ſtreng⸗eppreſſioniſtiſch z ukommen. Man denke: Zwei Stunden und eine halbe ein ſchwarz⸗finſteres Bühnenloch, und ein⸗ ſelne Scheinwerferſtrahlen fallen auf ſymboliſtiſch verzerrte, halbmenſch⸗ liche Geſtalten und auf abſcheuliches Gerümpel, Fetzen und Balken, denen leider die Aufſchrift fehlt. und immerzu, immerzu die unbarmherzigen Wogen der blinden Worte! Die„Freiheit“, das ſchönſte Wort der Mutter⸗ ſprache, wird einem bis zum Ekel in die Ohren gebrüllt. Die Geſinnung Rubiners, wie geſagt, in Ehren— aber nicht die der Voltstheaterdirertion, die hier einen 18 auf Geſchmack und Kunſt verübte, mit politiſchen nſtinkten rechnend. Fehlrechnung! Bei der erſten Aufführung gab es Skandal; bei der zweiten, der ich beiwohnte(am Pfingſtſonntag!) waren nur mehr hundertvierundzwanzig Zuſchauer im Haus. „Die Reiſe in die Mädchenzeil⸗. Das Komödienhaus beſitzt nicht viel Ehrgeiz. Darf wohl auch nicht. Die Not der Zeit eutſchuldigt beute des viel zu beſcheidenen Neſtroy Be⸗ kenntnis:„Gfallen ſollen meine Sachen, unterhalten, lachen ſollen die Leut, und 4 Geld tragen ſollen“: das iſt der ganze Zweck“.„Die Reiſe in die Mädchenzeit“, ein neugebornes Luſtſpiel von Alexander Engel und Hans Saßmann wird bewußten Zweck erfüllen. Leichte Unterhaltungsware für das immer kleiner werdende zahlungsfähige Publi⸗ kum. Um einen bei den Haaren herbeigezogenen Schwankeinfall ranken ſich allerlei ganz amüſante Dialoge, pikante Situatiönchen— die noch pikanteren Toiletten nicht zu vergeſſen. Hermann Kienzl. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. O Theakernachricht. Die heutige Neuinſzenierung von„Johann von Paris“ beginnt um 7 ÜUhr.— Morgen wird im National⸗ theater Goethes Schauſpiel„Iphigenie auf Tauris“ nach längerer Pauſe wieder in den Spielplan aufgenommen. Die Titel⸗ rolle ſpielt zum erſten Male Maria Petri, die übrigen Rollen des Thoas, Oreſt, Pylodas und Arkus ſind mit Hans Godeck, Wenzel Hoffmann, Hermann Kupfer und Robert Garriſon beſetzt.— In der am Sonntag, den 30. Mai, im Neuen Theater ſtattfindenden Erſtaufführung des Schwankes„Zwangseinquartierung“ von Franz Arnold und Ernſt Bach ſind in den Hauptrollen beſchäf⸗ tigt die Damen: Helene Leydenius, Gretel Mohr, Aenne Leonie, Eliſe de Lank und Julie Sanden, ſowie die Herren Alexander Kökert, Walter Tautz, Alfred Landory, Hermann Kupfer, Wilhelm Egger und Karl Neumann⸗Hoditz. Szeniſche Leitung: Karl Marx.— Als nächſte Neuheit im Schauſpiel des Natſonaltheaters wird„Hantons Tod“ von Georg Büchner vorbereitek. 47 Tanzabend Margarete Rößler. Im Muſenſaal des Roſen⸗ gartens findet Donerstag abend 775 Uhr die Wiederholung des mit Programm iſt das gleiche wie beim erſten ſind nicht hoch genug anzuſchlagen.„Keine Angeſtelltenſtimme der Sozialdemokratie!“ war ſeine Schlußfolgerung. Bei der Charakteriſierung der anderen bürgerlichen Parteien verbreitete ſich der Vortragende über die Gründe, aus denen heraus er ſelbſt ſich zur Deutſchnationalen Partei bekennt. Er wolle den deutſchnationalen Gedanken, der auch den ſozialen Gedanken in ſich ſchließe, im politiſchen Kampfe verteidigen. Als beſonderen Unter⸗ ſchied der Weltanſchauungen der Deutſchnationalen und der Sozial⸗ demokratie zeigte Reduer die verſchiedenartige Auffaſſung vom Weſen der Werktagsarbeit. Vei der Sozialdemokratie iſt die Arbeit elende Frohne, die vom übrigen Leben abgehaſpelt werden ſoll, der Geiſt und ſeeliſcher Inhalt nicht innewohnen ſoll. Bei den Deutſchnationalen dagegen iſt die Arbeit wahrer Inhalt des Lebens. Sie ſoll und muß von den entſeelenden Beeinfluſſungen unſerer gegenwärtigen Zeit befreit werden, damit ſie ihre Träger wieder beglücken kann wie in früheren Zeiten. Die deutſche Wert⸗ arbeit ſoll und muß uns wiederum die höchſten Güter ſchaffen und die Erlöſung unſeres Volkes bringen aus der wirtſchaftlichen und politiſchen Knechtſchaft, in die wir hineingeraten ſind. Die Darlegungen fanden lebhaften Widerhall bei der Verſamm⸗ lung. Herr Müßig dankte dem Referenten in kurzen Worten, in denen er der Hoffnung Ausdruck verlieh, Herrn Lambach recht bald wieder in Mannheim zu hören. Da Lambachs Kandidatur für den Reichstag an ausſichtsreichſter Stelle der Deutſchnationalen Partei ſtehe, ſo ziehe mit Herrn Lambach einer der warmherzigſten Ver⸗ fechter für die Angeſtelltenſache in den Reichstag ein, der wie kein anderer am ſozialen Ausgleich mitzubirken in der Lage ſei. Das, was man heute Abend geſenen und gehört habe, werde man hinaus⸗ tragen ins Land. Jeder Vaterlandsfreund gehöre in die Deutſch⸗ nationale Volkspartei, die nur das Beſte des Vaterlandes wolle. Jeder, der an dieſen idealen Zielen mitarbeiten wolle, ſei will⸗ kommen. ch. Ernonnt wurden der mit der Verwaltung des Bezirksamts Kehl beauftragte Oberamtmann Wilhelm Schindele zum Amts⸗ vorſtand in Kehl und Oberamtmann Dr. Lothar Barck in Baden unter Verleihung der Amtsbezeichnung Regierungsrat zum Hilfs⸗ referenten beim Miniſterium des Innern. *Verſetzt wurde Amtmann Otto Naumann in Pforzheim nach Wiesloch und mit der Verwaltung des Bezirksamts Wiesloch beauftragt. *Aeberkragen wurden dem Hilfsarbeiter beim Gewerbeauf⸗ ſichtsamt, Chemiker Dr. Theodor Vogel die Amtsſtelle eines 2. Beamten bei dieſer Behörde mit der Amtsbezeichnung Gewerbein⸗ ſpektor und dem Rechnungsrat Robert Heidt eine Bürovorſteher⸗ ſtelle bei der Verwaltung der Hauptwerkſtätte »Eirchliches. Der Erzbiſchof hat zum Pfarrer von Kenzingen, Amts Emmendingen, den bisherigen Kloſterpfarrer Georg Gumbel in Baden⸗Baden und zum Pfarrer von Schwenningen, Dekanats Meßkirch, den bisherigen Benefiziumsverweſer Franz Karl Ehrer f0 Meßkirch ernannt. Die kirchliche Einſetzung im am 25. April er⸗ olgt. *Verlängerung der Amksdauer bei den Organen des Hand⸗ werkerſtandes. Auf Grund der Bundesralsverordnung vom 26. März 1920 hat das Miniſterium des Innern beſtimmt, daß bei der Berechnung der Amtsdauer der Mitglieder und Erſatzmänner der Handwerkskammern und ihrer Geſellenausſchüſſe ſowie der Mit⸗ glieder des Vorſtandes der Handwerkskammern das Kalenderjahr 1918 nicht anzurechnen iſt. Die Feichenlehrerprüfung für 1920. Die diesjährige Prüfung für das Amt als Zeichenlehrer und Zeichenlehrerin an höheren Lehr⸗ anſtalten, wird im Laufe des Monats Juni d. J. abgehalten werden. Geſuche um Zulaſſung der Prüfung ſind unter Anſchluß der erforder⸗ lichen Nachweiſe ſpäteſtens bis zum 1. Juni dieſes Jahres beim Un⸗ terrichtsminiſterium einzureichen. Ein Expreßgut⸗Tarif für Mannheim, zuſammengeſtellt vom Stationsamt Mannheim, iſt ſoeben erſchienen und von Herrn Eiſenbahnſekretär Karl Waibel, Gontardſtraße 30, zu beziehen. Er enthält eine Aufſtellung der genau ausgerechneten neuen amt⸗ lichen Gebührenſätze für Expreßgutſendungen von Mannheim nach allen badiſchen Stationen, auch an den Nebenbahnen, ſowie nach den pfälziſchen, württembergiſchen, frankfurt⸗heſſiſchen und bayeri⸗ ſchen Stationen und auch nach allen größeven Stationen in Preußen und Sachſen. Bei den badiſchen Stationen, die über Schwetzingen oder über Heidelberg zu erreichen ſind, wurden beide Strecken nach Kilometern und Gebühren getrennt aufgeführt. Die Expreßgut⸗Beſtimmungen ſind der Aufſtellung beraugeſtelt ch Der heutige Haupkmarkt war gut beſchickt. Trotzdem behaup⸗ teten die Preiſe, von einigen Ausnahmen abgeſehen, nicht nur ihre letztwöchige Höhe, ſondern zogen teilweiſe noch an. Die Kaufluſt war träge. Händler machten jedoch ziemlich Abſchlüſſe. Wirſing und Kopfſalat, die aus der Maxdorfer und Wallſtadter Gegend in großen Mengen zugeführt waren, fanden glatte Abnahme. Im Großein⸗ kauf ſtellte ſich Wirſing auf 50—70 Pfg., im Detailverkauf um durchweg 20 Pfg. höher. Kopffalat wurde in ſchöner Ware zum Preiſe von 30—60 Pfg. angeboten. Liebhabern von Ananas war Gelegenheit geboten, das Pfund um—9 Mark zu kaufen. Zu den⸗ jenigen Artikeln, die im Preiſe nicht nachlaſſen, zählt auch der Spar⸗ gel, für den 2 M. 80 bis 3 M. für gute Qualität angelegt werden mußten. Suppenſpargel war dagegen um die Hälfte billiger. Kir⸗ ſchen gingen im Preiſe zurück, halten ſich aber immer noch in viel zu hoher Preislage, ſodaß immer noch ein Luxuspreis von M..80 bis.50 für das Pfund bezahlt werden muß. Für Blumenkohl wur⸗ Abend und zwar tanzt Margarete Rößler von Kreisler„Liebes⸗ freud“, Moſzkowsky„Spaniſch“, Deslibes„Spitzentanz“, Lanner zGeſellſchaftstänze“ und Chopin„Mazurka“ allein, und mit ihrer Partnerin Anna Hohmann zuſammen:„Ungariſcher Tanz“ von Brahms,„Romanze“ von Schumann,„Humoreske“ von Tſchai⸗ kowsky,„Reigen“ von Jenſen und„Spielerei“(nach der Kathinka⸗ Polka) von Strauß. Die muſikaliſche Begleitung hat das National⸗ theater⸗Orcheſter unter Leitung von Fritz Zweig, das unter anderem als Konzertnummer die Duverture zum„Schwarzen Domino“ von Auber, das„Scherzo“ von Mendelsſohn und der Walzer„Wein, Weib, Geſang“ von Strauß ſpielen wird. Philharmoniſcher Verein. Mit dem Beethoven⸗Abend, dem dritten und letzten Konzert des Wiener Roſé⸗Quartetts, erreichen die Jubiläums⸗Veranſtaltungen des Philharmoniſchen Vereins ihren Höhepunkt. Noch einmal wird ſich, Freitag, den 28. Mai, eine andächtige Gemeinde an zwei der hehrſten Werke der Kammer⸗ muſik⸗Literatur, den Streichquartetten Es⸗dur, op. 127 und B⸗dur op. 130, erbauen dürfen Wie uns mitgeteilt wird, iſt auch für Nichtmitglieder noch eine kleine Anzahl von Plätzen verfügbar. Aus dem Kunſtleben der pfalz. Wilhelm Furtwängler wurde vom Pfälziſchen Lan⸗ des e ee für ein einmaliges Gaſtſpiel ge⸗ vonnen. Zur Aufführung gelangen:„Don Juan“ von Rich ard Strauß, Große Arie der Zerbinetta aus„Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauß, V. Sinfonie von Tſchaikowsky. Soliſtin des Kongerts: Irene Eden vom Nationaltheater Mannheim. von auswärtigen Bühnen. Das Düſſeldorfer Schauſpielhaus ſteht vom 1. Juli an wieder unter der Leitung von Louiſe Dumont und Guſtav Lindemann. Für den neuen Spielplan wurden bis jetzt Werke zur Auffüh⸗ zung angenommen„Paläophon und Neokerpe“ von Goethe.„Die Wolken“ von Ariſtophanes(für die Bühne neu bearbeltet von Her⸗ bert Krarz).„Die Paſſion“ von Schmidtbonn.„Die Bürger von Calais“ von Georg Kaiſer.„Der Kreis“ von Kurt Heynicke(das dramatiſche Werk des mit dem Kleiſtpreis ausgezeichneten Ly⸗ rikers).„Frühlingserwachen“ von Frank Wedekind.„Die Häuſer des Herrn Sartorius“ von Bernard Shaw. In Ausſicht genommen 15 die Werke von Shakeſpeare, Kleiſt, Büchner, Ibſen, Strindberg, erfel, Schönherr, Tagore. 2 Eine neue Münchener Bühne. In der Senefelderſtraße wurde unter der Leitung von Eugen Felber, in einem Hauſe, in dem er bereits ein ähnliches Unternehmen führte, eine nach dem durchſchlagendem Erfolg am Freitag voriger Woche ſtattgefundenen Programm auf„rein ſozialiſtiſcher Grundlage“ ruhende Bühne er⸗ Tanzabends ſtatt. Das rein künſtleriſcht öffnet, deren Leitung„keine politiſchen, ſondern Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitfag⸗Ausgabe.) Donnerskag. den 27. Mar d * N von M..50—.—. Kohlrabi waren heute um 30 d zu baben, Weißkraut um 70 Pfg. und Mangold um 30—4 fg. dus fund. Von Pilzen wurden Pfifferlinge korbweiſe angeboten; vertangt wurden pro Pfund M..50. Rettiche koſteten 25—40 Pfg., Meerrettiche—3 M. das Stück, Radieschen 15—20 Pfg. das Büſchel und Stachelbeeren M..30 das Pfund. Geſchlachtetes Ge⸗ flügel behauptete ſeinen Preis in Höhe von 35—65 M. für Hühner und Hähnchen und 50—60 M. für Enten. Nelken konnte man das Büſchel um 50 Pfg. bis 1 M. und Roſen zu 20—40 Pfg. das Stück kaufen. In Blumen war überhaupt großes Angebot. * Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: im Januar 1920: am.: im Zug 202 ein Kalender mit 5˙0 Mark, abgeliefert in Schiltach, am.: auf dem Bahnhof Mannheim ein Täſchchen mit 16.40 Mk.; am 12.: auf dem Bahnhof Orſchweier eine Brief⸗ taſche mit 52.40 Mk.; am 12.: im Zug 971 ein Handtäſchchen mit 109.75 Mk.; abgeliefert in Freiburg i. Br.; am 20.: auf dem Bahnhof Heidelberg ein Geldbeutel mit 12.40 Mk.; am 21.: im Zug 1042 ein Geldbeutel mit 39.75 Mk., abgel. in Schwetzingen; am 22.: auf dem Bahnhof Heidelberg ein Geldbeutel mit.15.; am 27.: im Zug 111 ein Geldbeutel mit.10 Mk., abgeliefert in Heidelberg; am 27.: auf dem Bahnhof in Heidelberg eine Brief⸗ taſche mit 12 Mark; am 27.: im Zug 756 ein Geldbeutel mit 700.89 Mark, abgeliefert in Karlsruhe; am 29.: auf dem Bahnhof in Freiburg i. Br. der Betrag von 12 Mk.; am 30.: auf dem Bahnhof Heidelberg der Betrag von 3 Mark; am 31.: im Zug 864 der Be⸗ trag von 8 Mark, abgeliefert in Mannheim. Hereinsnachrichten. Badiſcher Pfalzgau⸗Süngerbund. Der auf 6. Juni geplante Sängertag des B. P. S. in Waldhof wird der Reichs⸗ tagswahl wegen auf 183 Juni verlegt. Mit dem Tag wird vormittags 11 Uhr im Saale zum„alten Ritter“(früher Brauerei Ritz, Sandhoferſtraße 8) ein Konzertſingen abgehalten. Jeder mitwirkende Verein ſingt ein Lied nach freier Wahl, das von zwei beſtellten, fachmänniſchen Muſikreferenten in der Südd. Sänger⸗ zeitung kritiſch beſprochen wird. Der eigentliche Sängertag be⸗ ginnt nachmittas 3 Uhr auf dem Feſtplatz. Geſamtchöre und Ein⸗ gelchöre wechſeln hier in bunter Reihe und verſprechen einige genußreiche Srunden. Konzert des Männer⸗Geſangvereins Viernheim. Am Sonntag vor 25 Tagen— der Männergeſangverein ein Konzert im dicht⸗ beſetzten Engelſgal. Die 80 Mann ſtarke Sängerſchar befriedigte die Hörer vollauf. Herr Rektor Mayr, der langjährige Dirigent des Vereins, hat ſich volles Lob um die der Chöre verdient. Beſonders her⸗ vorzuheben ſind„Der Morgen“ von L. Baumann und„In den Alpen“ von Hegar. Die Kompoſitionen des Letzteren ſind in der Chorliteratur mit zu den ſchwierigſten zu rechnen. Als Soliſten waren Hofopernſängerin Frl. Gertrud Runge aus Mannheim und Herr Guſtin Lamberth(Tenor) gewonnen. Ihre edle Geſangeskunſt ſpendete den Hörern vollen Genuß. Die gemachten Zugaben waren der beſte Beweis dafür. Voller Dank ge⸗ bührt auch Herrn ianiſt Kurt Waller aus Mannheim für ſeine Be⸗ gleitung. Nach jeder Nummer des ſich flott abwickelnden Programms ſpendete das Publikum reichen und wohlverdienten Beifall. W G. N— Spielplan des National-Theaters Neues Theater Mal Vorst 8 8 23 orstellung Vorstellung 27. D. 46 B Neu inszeniert: Tanzabend: Johann von Paris 7 Margarete Rössler 7½ 28. F. 46A Iphigenie auf Tauris 7 29. 8. Volkes-Vorstellung: Minna von Barnhelm 7 30..47D0 Götterdämmerung 3 Zum ersten Male: Zwangs einquarti erung 7 Stimmen aus dem Publikum. Uuhaltbare Zuſtände im Fiſchverkauf auf dem Wochenmarkt. Am letzten Samstag wurden auf dem hieſigen Hauptmarkte gegen Mittag ſog. Braſſen angeboten, die allenfalls in einem zoologiſchen Garten für Seelöwen ihren Zweck noch erfüllt hätten, aber für die menſchliche Er⸗ nährung vollkommen unverwendbar waren. Die Fiſche konnten auch keinesfalls aus unſeren Gewäſſern ſtammen, ſondern waren ſicher aus einem fernen Waſſerloch, das ſich mehr für landwirtſchaftliche Zwecke eig⸗ net. Und dieſes Zeug von Fiſchen getraut man ſich der Mannheimer Be⸗ völkerung vorzuſetzen? Wo bleibt die Marktpolizei, die nach dem Richtigen ſieht? Es ſollte mich nicht wundern, wenn jetzt, wo es in die heiße Jahres⸗ zeit geht, eines Tages nicht noch etwas viel Schlimmeres paſſierte. Daß ich mit dieſen Fiſchen bei meiner Frau keine Ehre einlegen konnte, bedarf keiner Erwähnung; ſie fanden ein würdiges Begräbnis im Müllkaſten. Q. B. Nus Luòwigshafen. Auswanderer-Verſammlung. Die kürzlich im Lokal Wacker in der Mundenheimerſtraße in Ludwigshafen ſtattgefundene Aus⸗ wandererverſammlung, die ſehr ſtark aus allen Schichten der Bevölkerung beſucht war, zeugte davon, in wie hohem Maße der Auswanderungsgedanke überall Fuß gefaßt hat. Die Verſamm⸗ lung wurde von Herrn Bußjäger, der 9 Jahre in St. Catharina lebte, eröffnet, wongif ein gründlicher Kenner Braſiliens in län⸗ geren Ausführungen über Praſilien, Land und Leute, ſowie über den Werdegang eines Koloniſten ſprach. Er warnte vor übertrie⸗ benen Hoffnungen und betonte, wie auch ein anderer Redner, Herr Müller, daß nur Ausdauer, Entſchloſſenheit, eiſerner Fleiß und in den erſten Jahren Entſagung aller europäiſchen Bequemlichkeit zum e führt. Herr Schäfer ſprach noch im Namen einer Auswaänderergruppe, die in den nächſten Tagen nach Braſilien aus⸗ reiſt und als Vortrupp des hieſigen Koloniſtenvereins die Verhält⸗ niſſe an Grt und Stelle unterſucht und eventuell die Vorberei⸗ tungen für die hieſigen Auswanderergruppen trifft. Mit größter Aufmerkſamkeit und Beifall wurde den Rednern gedankt. Bei der nun vorgenommenen Gründung des„Deutſch⸗Braſiliani⸗ ſchen Koloniſtenvereins Ludwigshafen“ wurde Herr Bußjäger zum Vorſitzenden, Herr Müller, der auch eine reiche Erfahrung beſitzt, zum Schriftführer gewählt. Aufgabe des Vereins ſoll es nun ſein, alle zur Auswanderung Entſchloſſenen zu⸗ ſammenzuſchließen zu gemeinſamer bezw. gruppenweiſer Ausreiſe und Anſiedlung und dadurch zur Erreichung günſtiger Ankaufs⸗ und Siedlungsbedingungen in geſunder, einwandfreier Gegend. Kommunales. 4 )( Edingen, 26. Mai. Werkmeiſter Franz Joh wurde mit 28 gegen 25 Stimmen zum Bürgermeiſter unſerer Gemeinde gewählt. * Nußloch, 26. Mai. Angeregt durch das Beiſpiel größerer Kurorte, haben nunmehr auch die Gemeinderäte unſeres lieblichen Ortes die Einführung einer Fremdenſteuer für alle vorübergehend anweſenden Perſonen von 10 M. monatlich be⸗ ſchloſſen. Zur Stärkung der Gemeindekaſſe hat ferner die Ge⸗ meinde eine Reihe von neuen Beſtimmungen getroffen: Erhöhung der Ausſchellgebühren von 5 auf 10 Mark, Einführung eines Zu⸗ ſchlags von 4 M. pro Tier auf die Hundeſteuer, Einführung eines weiteren Zuſchlags von 100 Proz. auf die Wertzuwachsſteuer und endlich Beiträge von ſolchen Leuten, die ſich von den Feuerwehr⸗ löſchübungen befreien laſſen. ANus dem Lande. & Heidelberg. 26. Mai. Der ſeit 1884 beſtehende Gemeln⸗ nützige Verein beſchloß, die in der Stadt von ihm errichteten Wetterhäuschen der Stadt als Eigentum zu überlaſſen und mit dem größeren Fremdenverkehrsverein über die Ver⸗ ſchmelzung zu verhandeln. Den endgültigen Beſchluß der Ver⸗ ſchmelzung müßte erſt eine ſpätere Generalverſammluna beſchließen. Der Verein hat früher mehrere Schutzhütten in den umliegenden Wäldern erbaut, die dann von der Stadt in Beſitz genommen wurden. Er hat z. Zt. noch etwa 475 Mitglieder und rund 6300 M. Vermögen.— Der Arbeitsmarkt hät ſich auch hier erheblich verſchlechtert. Zu der Zahl der Arbeitsloſen iſt durch Auflöſung der Volkswehr, Entlaſſungen in Fabriken und Uebernahme von Ar⸗ beitsloſen in dem eingemeindeten Vorort Kirchheim noch eine An⸗ zahl hinzugekommen, ſo daß Ende April in 812 Fällen Erwe 25 25 loſenunterſtützung nötig war. Es iſt aber mit einer wei⸗ teren Verſchlechterung der Lage zu rechnen.— Zwiſchen Mauer un Wieſenthal fuhr der Landwirt Nikolaus Streckfuß aus Heddes⸗ heim bei Weinheim gegen einen Telegraphenmaſt. Er war ſogleich tot.— die Kirſchenernte in unſerer Gegend hat begonnen. Der Ertrag iſt gut. 1 ) Tiengen am Tuniberg, 28. Mai. Die Tochter des Bürger⸗ meiſters, Frida Schächtele, wurde auf einem Hügel zwiſchen Tiengen und Mengen mit einer Schußwunde in der Bruſt tot aufge⸗ funden. Wie es heißt, ſoll die tödliche Schufwerletzung durch Unvorſichtigkeit beim Hantieren mit einem Revolver verurſacht worden ſein; den der in Geſellſchaft von Frl. Schächtele weilende Bräutigam bei ſich 1 ̃ * Konſtanz, 22. Matl. Die ſind in den letzten Tagen beſonders ertragreich geweſen. Allein in der badiſchen Fiſcherei⸗ genoſſenſchaft wurden käglich etwa 40 Zentner Felchen abgeltefert. Da⸗ durch wurde ein Preisſturz von etwa 50 Prozent erzielt. Das Pfund koſtet gegen 10 Mark. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Frankſurt, 25. Mai. Eine großangelegte Verſchiebung von 30 Kilo⸗ gramm Barrengold konnte Freitag mittag durch die Aufmerkſamkeit mehrerer Beamten der Wucherſtelle im Polizeipräſidium rechteitig vereitelt werden. Die Beamten lernten in einem hieſigen Kaffeehaus, wo ſie als harmloſe Ziviliſten ihren Kaffee tranken, einige Herren kennen, die ihnen erhebliche Mengen Gold zum Kauf anboten. Man wurde über die Kauf⸗ ſumme— 1200 000 Mark— bald einig. Die Beamten beſchafften das Geld und deponierten es bei einer Bank in der Neuen Mainzerſtraße. Am Freitag ſollte der Verkauf vor ſich gehen. Pünktlich zur e Zeit trafen in feudalem Auto die drei Goldbeſitzer mit dem Golde in der Bank. ein. Unter verſchwiegenen Zeugen wurde Gold und Geld ausgetauſcht. Im gleichen Augenblick entpuppten ſich die angeblichen Käufer als Krimi⸗ nalbeamte der Wucherſtelle und beſchlagnahmten das Gold, das ſofort der nahegelegenen Reichsbank zugeführt wurde. Die Golbhändler waren der Bankier Bacharach jun. aus Hanau, der Bankbeamte Fiſcher und der Poſtbeamte Habermann aus Frankfurt.— Unter auffälligen Umſtänden wurde geſtern am Hauptbahnhof ein von Berlin kommender Reiſender feſt⸗ genommen. Es wurden bei ihm 700 000 Kronen in ungeſtempel⸗ ken öſterreichiſchen Tauſendkronenſcheinen gefunden, die er zum Teil in Zeitungspapier eingewickelt an allen Teilen ſeines Kör⸗ pers berſteckt hielt. Man nimmt an, daß das Geld in Frankfurt abgeſtem⸗ pelt oder zu Schiebungen benutzt werden ſollte. Preußiſch⸗Süddeulſche Klaſſenlofferie. W. Berlin, 26. Mai.(Drahtber.) In der Vormittags⸗ Ziehung vom 26. Mai fielen 10 000 M. auf Nr. 30 919, 151 598, 5000 M. auf Nr. 181 192, 194 248, 3000 M. auf Nr. 1607, 1892, 2737, 5934, 23 938, 42 479, 43 137, 44 018, 55 771. 63 051, 63 091, 72 77/2, 76 735, 77 269, 85 493, 88 496, 89 857, 94 005, 104 717, 108 883, 110 705, 112 651, 117 206, 124 357, 128 124, 128 838, 138 919, 141 535, 149 002, 155 879, 162 516, 171 356, 177 445, 192 191, 212 261, 219 908, 221 469, 224 078.(Ohne Gewähr.) eee, Ziele“ verfolgt. Man ſcheint im äußerlich beſcheidenen Rahmen an ernſte Arbeit gehen zu wollen. Als erſtes Stück wurde das Drama aus der Zeit„Freiheit“ von Herbert Kranz gegeben. Bühnenſchau. Im Kölner Opernhaus gelangte nun auch Pfitzners„Paleſtrina“ zur Erſtaufführung. Dem Werke verhalf Kapellmeiſter Otto Klemrerer zu einem durchſchlagenden Erfolge. Die Titelrolle war bei Modeft Menzinsky gut aufgehoben, eine prachtvolle geſangliche Leiſtung war der Kardinal Boromeo von Friedrich Schorr. Der Dichterkomponiſt und die Mitwirkenden wurden ſehr gefetert. Detorativ war leider die Höhe der Ton⸗ ſchöpfung nicht erreicht. an des Philoſophen Hermann eyſerling in Neval. Wie uns unſer Korreſpondent aus Helſingfors meldet, iſt der bekannte Philoſoph Graf Hermann Keyſerling, als er auf der Reiſe in ſeine eſtländiſche Heimat in Reval landete, von den eſtniſchen Machthabern verhaftet worden. Todesnachrichten. Geurg Jaruo F. In Berlin iſt der Komponiſt Georg Jarno im Alter von 52 Jahren geſtorben. Jarno wurde 1868 zu Peſt geboren und war einige Zeit Kapellmeiſter am Breslauer Stadt⸗ theater. Er iſt der Komponiſt der Opern„Die ſchwarze Kaſchka“, „Der Richter von Zalamea“ und„Der zerbrochene Krug“, ſowie der Operetten„Der Goldfiſch“,„Die Förſterchriſtel“,„Das Muſi⸗ kantenmäbel“,„Die Marine⸗Guſtl“ und„Das Farmermädchen“. Kleine Mitteilungen. SCeheimrat Zeiß ve.abſchiedet ſich von Frankfurt a. M. mit der Urguffüßrung der neuen dramatiſchen Dichtung von Fritz UAnzuh„Plaz'“, die in der letzten Woche der zu Ende gehenden Spielgeit ſtattfinden wird. Frung Werſel hat eine Perufunngg an die Berliner Muftk⸗ 020 ſe ethalten, wo er ein Kofleg über Harmonielehre leſen Wireo. Der Deutſche Germuniſten⸗Berband, der vor acht Jahren in Franffurt a. M gegründet wurde, kommt jetzt zum erſten Male ſeit dem Koiege zuſammen, um an ſeiner Gründungsſtätte über die entſcheidenden Bildungsfragen unſeros Volksledens zu beraten. Er will aus dem Kreiſe der Fachvertreter heraustreten und entſprechend der neuen Lage des Vaterlandes ſich zu einer allgemeinen Geſellſchaft für deutſche Bildung aus⸗ „ die alle bewußten Deutſchen aufnehmen und zur Mit⸗ dentſcher Selbfrbeffimmung und ſcher el an der grußen Tufgabe Geiſteseinheit über alle trennenden Schranken von Politik, Be⸗ kenntnis und Lebensſtellung hinaus aufrufen ſoll. Muſik. Das Programm des 8. Deulſchen(zugleich 4. Ceipziger) Bach⸗ ſeſtes, das vom 19. bis 21. Juni in 1 i ſtattfindet, iſt ſdeben ver⸗ öffentlicht worden. Es wird durch die übliche Sonnabend⸗Motette der Thomaner eröffnet und ſonſt noch ⁊ 550 Veranſtaltungen um⸗ faſſen: Ein Kirchenkonzert mit Werken 925 Bet Thomas⸗Kantoren aus dem 17. Jahrhundert, ein zweites mit der ohannes⸗Paſſion und ein drittes mit der Miſſa brevis der 127. Kantate und dem Oſter⸗ oratorium. Ein Orcheſterkonzert bringt die erſte N eineß rekonſtruierten Doppelkonzertes für Violine von Bach, ein Konzert für vier Orcheſter von Gottfried Heinrich Stölzel, ungedruckte Kla⸗ vier⸗ und Orgelkonzerte von Johann Gottfried Walther und Bachs Sohn, Carl Philipp Emanuel, als Schluß Bächs bekannte D⸗Dur Suite(Nr.). Das Kammermuſik⸗Programm enthält nur Werke J. S. Bachs(für Klapier allein, Violine allein, für Gambe, zwei Bran⸗ denburgiſche Konzerte). Kleines Feuilleton. 4 Vortragskunſt— Erzählungskunſt. Wie die Nachwelt dem Mimen keine Kränze f ſo auch nicht dem Lehrmeiſter der Mimen, dem Vor⸗ tragskünſtler. Aber das Weſentliche und Wertvolle der Lehre eines ſolchen Mannes feſtzuhalten, glaubt Hermann Ungemach in einem Aufſatz des „Literariſchen Echos“(Jahrgang 22, Heft 1, Verlag Egon Fleiſchel u. Co., Berlin) zu können, ehe auch das Ohr ſeiner Schüler den 1 55 ſeiner Stimme vergeſſen hat. Die Wiedergabe eines Kunſtwerkes ſelbſt zum Kunſtwerk zu geſtalten, war das große Geheimnis Emil Milans, um deſſentwillen 85 Artitel geſchrieben it. Milan ging in feiner 0 von treng theoretiſchen Ueberlegungen aus. Er war ſich bewußt, daß vor allen Dingen grundlegende Unterſchiede 2905 der Wiedergade des Dra⸗ mas, der epiſchen Erzählung und des lyriſchen ſüewice vorhanden ſind. Aber auch bei Wiedergabe des Dramas wollte Milan leineswegs mit dem Schauſpieer— und das hieße in dieſem Falle ja mit dielen Schauſpiekern — wetteifern, ſondern der Vortragskunſt ipre eignen Ausdruck zmtttel ſichern. Mifan prang auch ſeinen Schülern gegenther darauf, del Wieder⸗ gabe einer Erzählung den Dialog nicht etwa in die unmittelbare Gegen⸗ a e eee ſondern ſich dewußzt zu bleiden, daß dieſer Dialog im Rahmen eines ie en Betichtes ſtünde und alſo nur wie aus einem Echo heraus tönen e. Auch die Geſte des Vortragskünſtlers, die Mikan keineswegs e unterbunden ſehen wollte, 118 einer Au⸗ ſicht nach ſoweit gezüigelt werden, daß der Vortragende nicht etwa als Ak⸗ teur in einem Schauſpiel, ſondern eben als ein Vortragender und Wieder⸗ gebender erſcheine. Als Vorausſetzung der Vortragskunſt kennzeichnet Mi⸗ lan die Verſenkung in die Seele der Dichtüng und eine der Eigenart und Stimmung dieſer Seele kongeniale Wiedergahe. Und Milan glanbdte eine Sportliche Nundſchau. Eine Münchener Ligamannſchaft in Mannheim. Bevotr der Verein für Raſenſpiele die Fußballzeit beſchließt⸗ wartet er mit zwei den Rahmen der Lokalſpiele überragenden Veranſtaltungen auf. Nachdem der Turn⸗ und Svortperein München 1860 an Pfingſten den Meiſter des beſetzten Gediete⸗ „Pfalz“ Ludwigshafen geſchlagen hat, empfängt V. f. R. am kom⸗ menden Sonntag die Ligamannſchaft des F. C.„Wacker“ München, welche ſeit mehr als 8 Jahren die erſte ſüdbayeriſche in Mannheim weilende Mannſchaft iſt. Wacker ſtellt eine ausge⸗ glichene, mit hervorragenden Kräften beſetzte Elf, in der Bernſtein, Höß, Kalbskopf, Nebauer und Gabler in der Münchener Städte⸗ mannſchaft wiederholt tätig waren, Walter Benſemann(fFußdall) nennt Bernſtein den kommenden Torwart Deutſchlands. Die letzten Erfolge Wackers ſind: gegen.⸗ u. Sp.⸗V. 1860 München 4: 2, 1. F. C. Pforzheim 1: 0, Phönix Karlsruhe 1: 0.— Für 3. Juni (Fronleichnam) hat der V. f. R. den Südweſtkreis⸗ und Gruppen⸗ ſteger Freiburger Fußballklub. welcher an Pfingſten mit großem Erfolg in der Schweiz ſpielte, zu Gaſt. 68 Allgemeines. ) Der Internationale Club hielt in Baden⸗Baden unter dem Vorſitze ſeines Direktoriumsmitgliedes Richard Haniel eine außerordentliche Hauptverſammlung ab. Zum Präſidenten des Clubs wurde, dem„Badener Tagblatt“ zufolge, Fürſt. von Hatzfeldt⸗Wildenburg gewählt, zum Vize⸗ präſidenten Prinz Max zu Hohenlohe⸗Oehringen und Richard Haniel. In dieſem Jahre wird es dem Club noch nicht möglich ſein, Rennen in Iffezheim abzuhalten. Die Hauptverſammlung bewilligte nam⸗ hafte Beiträge zur Veranſtaltung von Tennis⸗Turnieren und Ton⸗ taubenſchießen und bildete mehrere Ausſchüſſe, die unter dem Namen „Sportausſchuß des Internationalen Clubs“ ihre Tätigkeit ſofort beginnen werden.* Pferdeſport. sr. 55 neue Rennlage bewilligk! Die Regierung hat jetzt, wie bereits bei der erſten Bewilligung im ſier eke in Ausſicht geſtellt worden war, für den Reſt des Jahres für Preußen 55 neue Renn⸗ tage bewilligt. Es erhielten im einzelnen: Hoppegarten, Grune⸗ wald, Karlshorſt je 5, Strausberg 10, Hannover, Köln, Frankfurt am Main, Breslau je 3, Halle a.., Wiesbaden, Magdeburg ſe 2 und das Kartell Rheiniſch⸗Weſtfäliſcher Rennvereine zuſammen 12 Renntage. Pferderennen. Frankfurt a.., 26. Mai. Fervor⸗Rennen. 14500 Mk. d1400 Meter. 1. Töberitz(Lommatzſch), 2. Pollack, 3. Roſenrot. Unplaziert: Muſette, Geduld, Laß doch, Rocamadour, Sirene und Strymon. 37:10; 14, 14, 22:10.— Goldſtein⸗Hürden⸗ Rennen. 12500 Mark. 2500 Meter. 1. Buoh and Gull (Rinkleib) und O⸗FJan(Unterholzner)(totes Rennen), 2. Haran⸗ god. Unplaziert. Remlin, Magnas, Coral Wade(auegebrochen). 32 und 14:10; 22, 15:10.— Ken⸗Jagdrennen. 14500 Mark. 8000 Meter. 1. Einwanderer(Heidemann), 2. Raubgräfin, 3. Rumplertaube. Unplaziert: Arthus, Wilddieb. 50:10; 27, 22210. Preis von Mariahall. 15 000 Mark. 2000 Meter. 1. Coc⸗ licot(Stolz), 2. Kofel, 3. Taurus. Unplaziert: Elegang. 36:10; 16, 22:10.— Palmengarten⸗Jagdrennen. 5 Mark. 4000 Meter. 1. Stella it(Thalecke), 2. Erich, 3. Sunfla. 20:10. — Preis vom Taunus. 15000 Mark. 1400 Meter. 1. Gülek(Korb), 2. Bravade. 12:10.— Preis vom Rein⸗ heim. 14 500 Mark. 3 500 Meter. 1. Fliegender Aar* bert), 2. Radames, 3. Philline, 4. Gegner. 50:103 15, 12:10. Nadſport. sr. Lewauow gewinnt das Robl⸗Memorial. Die Rabrennen am wanſthe dienstag auf der Trepiower Radrennbahn hatten wieder eine ſtattlſ Zuſchauermenge angelockt. Die Hauptkonkurrenz, das Robl⸗Memorial, brachte einen äußerſt ſpannenden Kampf zwiſchen Lewanow und Ap ans. Anfangs führte Bauer, wurde aber bald von Lewanow und Appel⸗ —5 paſſtert. Der erſtere gab nun die Spitze nicht mehr ab, hatte ſie jedoch zu vielen Malen gegen den immer wieder angreifenden Appelhans zu ver⸗ teidigen. Wittig war durch Motorſchaden zurückgefallen, während Bauer verſagte. In dem vorangehenden Fritz Theile⸗Erinnerungsrennen über 25 Km. hat Wittig glatt vor Bauer geſiegt, während Appelhans und Le⸗ wanow hier keine Rolle geſpielt hatten. Die Ergebniſſe waren: Haupt⸗ fahren: 1. Sennecke, 2. Schröder, 3. Münzner.— Prämienfahren: 1. Sennecke, 2. Schröder, 3. Häusler.— Fritz Theile Erinnerungsrennen, 25 Km.: 1. Wittig 23:13, 2. Bauer 250 Meter, 3. Appelhans Meter, 4. Lewanow 4790 Meter zurück.— Robl⸗Memorial, 50„: 1. Jewa⸗; now 46:54,1, 2. Appelhans 20 Meter, 3. Wittig 1860 Meter, 4. Bauer 4360 Meter zurück.— Dauerrennen für 1. Lauf: 15 Km.: 1. Naufokat 15:01, 2. Jenske 880 Meter, 3. Nowotnik 1690 Meter, 4. Koch 2500 Meter zurück.— 2. Lauf: 25 Km.: 1. Naufokat.20,2, 2. Jenske 1330 Meter, 3. Nowotnik 2370 Meter, 4. Koch 2610 Meter z sr. Die Radrennen zu Köln brachten an beiden Tagen aus⸗ verkaufte Häuſer. Salow(Continental) fuhr am erſten Tage ein ausgezeichnetes Rennen, mußte aber am zweiten Tage wegen Herzſchwäche, die von ſeiner kürzlichen Grippe zurückgeblieben iſt. aufgeben. So ſiegte im Goldenen Rad vom Rhein Witti G5 Die Ergebniſſe der beiden Tage ſind: Großer Pfingſtpreis: 1. Lauf 20 Kilometer: Saldow 18:89, Bauer 100 Meter, Pawke 1100 Meter, Nettelbeck 1105 Meter zurück.— 2. Lauf 30 Kiolmeter: Saldow 28,86,3, Nettelbeck 300 Meter, Pasoke 600 Meter, Bauer 1150 Meter zurück.— 3. Lauf 50 Kilometer: Bauer 48:11,3 Pawke 450 Meter, Saldow 1590 ter, Nette 1640 Meter zurück.— Geſamtergebnis: 1. Saldow(Continen⸗ tal) 12 Punkte, 2. Bauer 13 Punkte, 3. Pawke 18 Punkte, 4. Nettel⸗ beck 20 Punkte. Kleiner Pfingſtpreis, 2 Läufe, 10 und WeKilo⸗ meter. Geſamtergebnis: 1. 9f er 34000 Kilometer, Hünt⸗ Fn 38,900 Km, 3. Frings 30,100 Kelometer.— Hauptfahren: 1. aden(Continental', 2. Krahnert 3. Kops.— Pfingſtmon⸗ tag: Goldenes Rad vom Rhein. 1. Lauf 50 Kilometer: Witti 46,15, Kruppkat 1250 Meter, Müller 2500 Meter, Saldow 82 Meter zurück. 2. Lauf 50 Kilometer: Wittig 4740,2, Krupplat 150 Meter, Müller 11 800 Meter zurück. Saldow(nach zwel Stunden wegen Herzſchwäche aufgegeben). Geſamtergebnis: 1. Wittig 100 000 Kilometer, 2. Kruppkat 98 600 Km., 2. Müller 85 700 Km., 4. Saldow(aufgegeben] Colonia⸗Preis. 2 Läufe: 10 und 20 Kilom. Geſamtergebnis: 1. Gſſer 8 Punkie, 2. Hünigen 6 Punkte, 3. Frings.— Flieger⸗Hauptfahren: 1. Bader, 2. Kobs, 8. Krahnert. sr. Bei den Radreunen zu Eſſen gewann Bauer beibe Läufe des Großen Pfingſtpreiſes über 40 und 60 Kilometer un angefochten. Im Prämienfahren ereignete ſich leider ein ſchum Unfall, da bei einem 885 der Kurve der Düſſeldorfer Enge⸗ mann ſchwer verletzt wurde. Fliegerkampf: Endlauf: 1. Schir⸗ mann, 2. Münzer, 3. Günther, 4. Brehmer.— Großer Pfingſt⸗ preis: 1. Lauf 40 Kilometer: 1. Bauer(Continental) 36:47, 2. Nettelbeck 600 Meter, 3. Pawke 670 Meter, 4. Pongs 2420 Meter zurück.— 2. Lauf: 60 Kilometer: 1. Bauer 55726, 2. Pawke 4860 Meter, 3. Pongs 4180 Meter, 4. Netteleck aufgegeben. 5 FJußball. * Der Fußball⸗Klub„Pfalz“⸗Lubwigshafen hatte auf geſtern abend den Kölner Baltf iel⸗Klub zu einem Freundſchafts⸗ ſpiele eingeladen. Das Spiel kam auf dem Sportplatze des Fuß⸗ ball⸗Klub„Pfalg“ an der Oggersheimer Straße zum Auskrag t verlor gegen die Kölner mit 571; Halbzeit:0.(Bericht fo sr. Die Entſcheidung der ſchweizeri ußballmeiſterſchalt brachte am pfingſt onntag die—— in Zeu chland bekaunnten Poung Boys Bern gegen die Grashopper Zurich, das 00 unentſchteden endete. Die Berner ſtehen dadurch mit einem Pumkt Vorſprung an der Spitze der Veteine. Hotkeg. ar. Deuiſche Hockeymannſchaften im Anslande. Eine Reide von Secpeane dee Weilte Pfingſten im Auslande. Eigene rahtberichte melden uns, Wüder chener Männer 2. 1 1860 in Wien von dem Wiener Athletik⸗Club mit:4 geſchlagen wurde, während Jahn⸗München die Wiener in Prag mit 320 be⸗ ſiegte. Der Berliner Hocken⸗Club, der gleichfalls in Prag weilte, doppelte Verpflichtung ben, gerade dem Vortragskünſtler gegenüber, der allzu 120 gnelg in der Bo wee Ae gufh Selene orel der⸗ Won, e Aches, en Werk ee. war gegen den Sport⸗Verein Troppau nit 70 erfolgreich, 104 aber it—— gegen die Deulſche 2— 8t1 Se! — Donnerstag, den 27. Mai 1920. Mauuheimer General- Anzeiger.(Mitiag- uusguue 5. Seite. Nr. 226. Handel und industrie. Der Verband Südwestdeutscher Industrieller gegen die Ausfuhrabgabe. In der vergangenen Woche fand im großen Sitzungssaal der Zigarettenfabrik A. Batscharl-Baden-Baden die 39. Oordent- liche Flenarversammlung des Ditektoriums des Verbandes Süd- Vestdeutscher Industrieller statt, welche von Vertretern der einrelnen Bezirksvereine des Verbandes zahlreich besucht War. Die Versammlung, welcher als Vertretet der Regierung deiw ohnten die Herren: Regierungsrat Dr. Kohluieier, vom unisterium des Innern-Karlsruhe, Baurat Drach, von der rdirektion des Wasser- und Straßenbaues-Karlsruhe, der Belegierte des Reichskommissars für Aus- und Einfuührbewil⸗ Sungen, Bezirksrichter Weber-Karlsruhe und der Leiter der adischen Außenhandelsstelle, Lutz-Karlsruhe, Turde von dem k. Verbandsvorsitzenden, Kommerzientat Stoeß-Ziegelhausen b. Heidelberg, eröffnet und geleitet. Zunschst erstattete Verbandssyndikus Dr. Mieck Mannheim Bericht über die geplante Durchführung der Errich- ung von Preisprüfungsstellen für einzelne Industriezweige in aden und Südwestdeutschland, indem er Sleichzeitig Mit- Uungen über die Ergebnisse der am Montag, den 17. Mai, Inter dem Vorsitz von Fabrikant August Batscharl stattgefun- dener Verhandlungen machte. Hierauf nahm das Direktorium nach eingehender Erör- terung einmütig Stellung gegen die Erhebung von Ausfuhrabgaben. Dem Beschluß des Direktoriums ent- Prechend richtete der Verband an den Reichswirtschafts- minister-Berlin die nachstehenden telegraphischen Vor- Kellungen: Das Direktorium des Verbandes Südwestdeutscher In⸗ dustrieller hat in seiner am 18. Maf stattgefundenen 39. or- dentlichen Plenarversammlung auch eingehend Stellung ge⸗ gommen zu der Bekanntmachung vom 17. April betreffend rhebung von Ausfuhrabgaben und sicheinmüt! ggegen die Erhebung der Ausfuhrabgaben ausgesproche 155 die vielleicht vor einem Jahre noch möglich gewesen wäre, aber heute bei den veränderten Valutaverhältnfssen und der Scharfen ausländischen Konkurrenz der Industrie die Aus tuhrmöslichkelten unterbinden Würde und in ihrem efolge zu weitgehenden Betriebseinschränkungen und Still. eSgungen notgedrungen führen müßte. Der Verband bittet daher, in Konssauenz der Stellung⸗ nahme seines Direktoriums im Interesse der von ihm ver⸗ ktretenen badischen und südwestdeutschen Exportindustrie und im Interesse der Aufrechterhaltung der weiteren Be⸗ chäftigungsmöglichkeit der Arbeiter- und Angestelltenschaft er betroffenen Betriebe dringend um Aufhebung der Be⸗ anntmachung. Hierauf erstattete Baurat Drach von der Oberdirektion des Asser- und Straßenbaues-Karlsruhe ein äberaus interessantes Telerat über die Ausbauwürdigkeit der badischen drfmoore. Nach Erledigung geschäftlicher Augelegen- heiten wurde sodann noch Bericht über die Verhandlungen mit badischen Arbeitsminister in Sachen Begründung einer austoffbeschaffungs-Gesellschaft erstattet undl die Ronsti- taierung des Ständigen Fachausschusses des Verbandes für die austoff-Industrie vollzogen. Der Leiter der badischen Nadeskollensteile, Oberingenieur Glelehmann- Mannhbeim sprach darauf zur Kohlenversorgung der badischen ndustrie und des badischen Landes. An die Ausführungen des edners schloß sich eine lebbafte Diskussion an. U Internätionaler Charakter der Wirtsehaftskrise. Preissturz und Zurückhaltung auch in England. London, 7. Mai.(Fig. Drahtb) Ein allgemeiner Preis Kurz hat in England eingesetzt. Er ist die Folge des Be- zehlusses der Banken, kein Geld mehr auszuleihen. In- InLeddessen ziehen die großen Firmen ihre Aufträge zurück. neinem Falle wurde ein solcher Auftrag in Höhe von 3 Miltionen b k zurückgerogen. Der Preissturz ist hauptsachlich bei gett, Speck, Butter, Hammelfleisch, Wolle ung aumwolle zu bemerkten. Ueber 350 Maltler belinden sich in chpwieriger Lage. Finanz- und Wirtschaftskrise in Japan. W. Tokio, 26. Mai.(Drahtbh.) In der heutigen Kabinettssitzung beschlossen, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um die Fuinöse Finanzlage zu erleichiern. W. Vokohama, 26. Mai. Orahtb.) Eine hiesige Großbank a ihre Zweigstelle in Osaka haben zeitweilig ihre Tätigkeit zugestellt. Die Bank beschäftigte sich besonders mit dem Seiden- ühandel, in welchem Kürzlich ein schwerer Rückschlag er⸗ lete. Man beiürchttet, daß durch die Schliegung der Banle die Aeemeine ünanzielle Lage ernstlich beeinlußt wird. Die Seiden- borge in Vokchang haf ire Tütigleit vorlkuäig eingestelt Die neue Schaumwelnsteuer. Am 1. Juni 1920 tritt das neue Schaumweinsteuer- desetz vom 21. April ds. Js., durch das Fruchtschaumwein 7* einer Steuer von 3 1 und Traubenschaumnwein mit einer teuer von 12 je für die ½ Flasche belastet Wird, in zaft. An diesem Tage in Verkehr befindlicher Schaumwein, noch nicht init den neubedruckten Steuerzelchen verschen wi, unterliegzt der Nachsteuer. Jedoch unterliegt Schauln⸗ Ren im Besitze von Eigentümern, die weder Ausschank noch andel mit Getränken betreiben, der Nachsteuer nur, wenn die ämtmenge mehr als 10 Flaschen beträgt. Der jeweilige Be⸗ Icber nachsteuerpflichtigen Schaumweins ist verpflichtet, den aumwein in der Zeit vom 1. bis 7. Juni zur Nachversteue- Auns anzumelden. Um dlie Nachversteuerung tunlichst Zntach für die Steuerpflichtigen zu gestalten, ist in der chaumpweinnachsteuerordnung sowohl die formlose 4 riitliche Anmeldung als auch die mündliche meldung zu Protokoll zuselassen, bei der lediglich er Aufbewahrungsraum, die Cattung(Fruchtschaumwein oder taubenschaumwein) und die Menge(Zahl und Gröbe G taſ⸗-Flaschen) anzugeben ist. Wo die Anmeldung zu er⸗ olden hat, sind in Baden noch Bestimmungen zu erwärten. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 26. Mal.(Drahtb.) Dle Erholuns konnte slch 0 eiter fortsetzen und auf Deckungskäuke traten beson- eis in Auslandspapieren, ansehnſiche Kursbes⸗ rungen ein. Schantungbahn welche 502 einsetzten, stie- Zen auf 887 und schlossen 883.— Deutsch-Hebersee-Elekttische Nöbis 777, Deutsch-Aslgt. Bank 380.— Koloniaſpapfere test. Guinesa 620.— Otavi-Minen 670, do, Genußscheine 480 Pis — Deutsche Lolonialanteile 6600, Südsee-Phosphat 1890. be,eutsche Petroleum sind bei lebhafteren Umsstzen bis 600 ahlt. Die führenden Montanpapiete sind gabessert. Es ge⸗ unen Phönix 28% zurück 300. Mannesmann wurden im urse 21% heraufgesetzt, 310.— Kali Westeregelu 64⁰. plus Ba: Rhiein. Stahf 50&. E. G. 867 bis 274.— 20% Höher, Auilin 42%, Parbwetke Fidehst Jar, Daimler 218, Scheide⸗ — die Erneuerung des Oberbaues und Ergänzung des anstalt zogen 12 ½% aut 310 an. Gummiwarenkabrikk Peter 311, Lahmeset 170.— Metallbank 257.— Nordd. Llosd 166. In Sproz. Soldmexikanern trat eine Besserung von 20/ ein, 305.— Segen Schluß maäßgigabgeschwächt, da die eingetretene Steigerung detr Devisenscheine wiedler schwankende Haltung verursachten. Wirtschaffllene Nundschau. Heidelberger Straßen- und Bergbahn-A. G. & Das Unternehmen erzielte 1919 nach Abschreibungen aut Betriebsanlagen von 540 10 M. und auf Kriegsaufwendungen von 369 288 M. einen Reingewinn von 43556 M. Das Aktien- kapital von 1,23 Mäll. M. bleibt ohne Dividende, da der Ueberschuß zur Stärkung der Rücklagen verwendet werden muß. im Geschäftsbericht des Vorstandes wird auf die ungeheure Ver- teuerung aller Betriebsbedüriaisse hingewiesen. Diese machte eine zweimalige Erhöhung des Fahrpreises nötig; aber die da- durch erzielten Mehreinnahmen reichten nur zur Deckung der Mehrausgaben, Während des Krieges wurden Aus- besserungsarbeiten nur in beschränktem Umfang ausgeführt. Im kommenden Jahre machen siell jedoch holle Ausgaben für Wagenparks nötig, für die zurzeit außer dem Reingewinn keine Mittel mehr zur Verfügung sind.— Die gesammen Ein- nahmen betrugen 3,18 Mill.., die Betriebsausg 2,23 Mill. Mark. Die Einnahmen verteilen sich auf die Bahnlinien wie folgt: Straßzendahn in der Stadt und nach einigen Vororten 1 098 435 N. (i. V. 1 112227.), Vorortbahn HeidelbergLeimenWiesloch 994 090 M.(i. V. 530 320.), Bergbahn zur Molkenkur und zum Königsstuhl 240 002 M.(i. V. 168 505.). Der Personen verkehr hat in den letzten beiden Jahren gegenüber der Frie- denszeit stark zugenommen. Im Jahre 1919 betrug die Zahl der abgegebenen Fahrscheine fast 4 Millionen mehr als 1918(zusammen über 17 Millionen), doch entfällt hiervon eine größere Zahl auf den Vorankauf von Fahrscheinheften wegen der Preiserhöhungen. * Giroverband badischer Gemeindesparkassen. Dem Giro- verband badischer Gemeindesparkassen ist durch Entschließung vom 19. Mai die Ausgabe von zu 4pTO:z. verzins lichen Schuldverschreibungen auf den Inhaber im Nenn⸗ wert von 30 Millionen sowie die Ausgabe der zugehötigen Zinsscheine genehmigt worden. Vorstandswahl zur Vereinigung deutscher Arbeitgeberverbände Berlin. In der letzten Ausschußsitzung der Vereinigung wurden Ersatzwahlen für ausgeschjedene Vorstandsmitglieder vorgenom- men; hierbei wurde Fabrikbesitzer Lenel in Maunheim u. a. neu in den Vorstand gewählt. Fahrzeugfabrikk Eisenach. Aus einem Betriebsgewinn von 3 069 192(l. V. 4 147 715) K, zuzüglich 180 577(38 680) Li- zenzen und 15 958(18 fod4) Mietseinnahmen verbleibt nach Abzug aller Unkosten und 177 888(1 31% 803) ½ Abschreibun- gen ein Reingewinn von 680 83tf(J0 444) K. woraus, wie mitgeteilt, 10(0) 6 Dividende verteilt und 66 390(82 956) neu vorgetragen werden söllen. Die Nachfrage nach Kraftfähr- zeugen und Fahrrädern war sowohl aus dem In- wie aus dem Ausland stark; sie hält auch zurzeit an. Die neueingerichtete Rohölmotorabteilung berechtigt zu befriedigenden Aussichten. die Generalversammlung am 3. Mai beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 4 Millionen Stammaktien neben der Ausgabe von 135 Millionen sprozentigen Vorzugsaktien und 3 Millionen prozentige hypothekatisch sichergestelltet Obli⸗ gatlonen. Die Bilanz weist u. à. aus: Bankschulden 1 014 300 ( 541 167), Gläubiger 2 837 257(3 283 827) l, Steuerrücklagen und Anzahlungen 3 659 124(6 760 388), dagegen Schuldner 4892 810 929 310)„, Wertpaplete 802 392(1934 369) K, Be- teiligungen 810 000(S20 oο α, Vorräte 7 397 937(5 986 783) l. Colmanskop Diamantminen Gesellschaft. In dem in Ham⸗ burg angekommenen Bericht über die letzte Jahresversamni⸗ iung der Colmanskop Diamand Mines Limited erklärte der Vorsitzende, daß 43 684,.3 Karat Diamanten gefördert wurden, ein Quantum, das ungefähr dem des Voriahres entspricht. In⸗ folge der hohen Preise der Diamanten wird die Gesellschaft für das laufende Jaht Wieder ein befriedigendes Ergebuis etziélün. Preiseihöhung für Kleie. Auf Grung des 6 12 der Verord- nuug über Kleie aus Getreide vom 19. Dezember 1019 wird be⸗ stimmt, daß die von det Relehsfuttermittelstelle verteilte Kleie im Preise von 290 auf 307,0 erhöht wird. Bei Lieferung einschlieglich Sack darf der Sackpreis bei Ge⸗ webesficken nicht mehr als 14, bei mindestens dreitach ge- klebten Papiersücken nicht mehr als 7& für 100 Kilogrammi betragen. Die Sackpreise schließen die Vergütung für die Sack⸗ bänder mit ein Bei.ieferung in eingesandten Säcken daff der Lieferungspflichtise für die Sackbänder 30 3 füt 100 Kilogr. berechnen. Neueste Drahfbherichte. Bergmann Elektrizitäts-Werke.-G. in Berlin. MN Berlin, 27. Mal.(Eig. Drahtb) In den Bericht der Geselfschaft für das Jahr 1910 wird ausgeführt, daß der Ge- sellschaft KAufträge imgroßen Umfange vorlagon. Um 80 störender wirkten die fortgesetzten Betrlebseinschrünkungen durch die in den ersten 3 Monaten die Arbeitszeit auf täglich s Stunden herabsemingert wurde, sodaß der Arbeitsausfall gegen das Vorjahtr 20% beträgt. Dureh diese untegelmäßigen Produktionsmoglichkeiten konnten die wiedereinsetzenden Auslandsbeziehungen nicht so intensiv bearbaitat werden, als es notwendig gewesen wäre. Im allgemeinen beschränkte sich die Fabrikationstätigkeit auf die Beftiediguns des normalen Geschäfts. Auch von der Eisenbahnbehörde lagen telchlich Aufträge vor. Die vorseschlagene Bividende beträgt wie bereits mitseteilt 12. Oie angekündigte Rapitalser höhung wird datnit begründet, daß die in den letzten Mo“ naten eingetretene namhafte Erhöhung aller Nehstofforeise, Löhne, Unkosten. verbunden mit teilweisen Vordusbazuhlungen für Rohmaterialien das Betriebskapital augarordentlich in An. spruch genommen haben. Die Festsctzung der Modalitäten über Zeitdunkt und Höhe der Einzahlungen aui die 28 Mil⸗ lionen& jungen Aktien, die im Verhältnis von 2 1 zu 138 96 den alten Aktionären angebaten werden und deren Dividenden- berechtigung für das Geschäftsjahr 1920 soll dem Aufslchtsrat übertrugen werden“ Da die Künftige Gestaltung des Welk⸗ marktes von der noch unübersjehtlichen wWeiteren wirtschaftlichen Entwieklung abhängt, wird., wie bereits ange⸗ führt, um für alle Fälle gerüstet zu sein, die Aus ga be von weiteren 20 Millienen Schuldverschreibungen beantragt. In das neue Geschäftsjaht ist die Caselſschaft mit einem wesentlich höheren Auftragsbestand, als im Vorjahre einge⸗ treten. Der Umsatz in den ersten 4 Monaten übersteigt den⸗ jenigen der Vergleichszeit des Vorjahres uti ein Mehrfäches, gocdlaß, sofern ſür den Rest des Jahres der Bettieb keine erheb- liche Störung erleidet. auch auf ein befriedigendes Ergebnis gerechnet werden kann. Aufhebung der Marmeladenbewictschaftung. . Berlin, 27. Mai.(Drantb.) Mit Geushinigung der au- ständigen Regierungsstellen ist den bei det Reichsgesellsellaft Die Deutsche muß die Iberale Weltanschauung entgegengesetzt werden. auf dem Boden des Liberalismus, 80 trete ein in seine organisſerte Vertretung: fütr Obstkonserven und Marmeladen G. m. b. H. kontingentier- ten Fabriken vom 26. Mai 1920 an die Herstellung und der Ab- satz von Marmelade aus Obst der Ernten 1918 und 1919 unter bestimmten Voraussetzungen freigegeben worden, so daß Wweitere allgemeine Marmeladenverteilunge nicht mehr stattfinden werden. Die bestchenden Höchstpreise sind mit Wirkung von demselben Tage aufgehoben. Die Reichs⸗ Sesellschaft für Obstkonserven und Marmeladen m. b. H. wird für den Rest des laufenden Wirtschaftsjahres nur noch den Zucker an die Marmeladenfabriken verteilen und eine Kontrolle über die Verwendung des Zuckers ausüben.(Damit ist der Fachhandel wieder in seine alten Rechte eingesetzt, von dem Wir erwarten, daß er billige und gute Ware an den Markt bringt.) Deutsche Zucketrausfuhr näch England. Berlin, 27. Mai.(Eig. Drahth.) Amtliche englische Ausweise stellen fest, daß in den ersten 4 Monaten des laufen- den Jahtes rund 98 o00 Zentner Rohzucker und rund 2800 Zentner Raffinade aus Deutschland in Kngland eingeführt Korden sind.(Es ist aus dem Wortlaut nicht ersichtlieh, ob es sich um deutsches Erzeugnis odet ev. Durchgangserzeugnis aus der Tschechoslowakei handelt, das aus deutschen Häfen exportiert wurde. Im ersteren Falle ist eine amtliche deutsche Stellungnahme und Aufklärung nötig, wie es möglich ist, daß ein Zuckerexport bei unserer Zuckernot erfolgte. Ergebnisse von Weinversteigerungen. oc., Durbach b. Offenburg, 27. Mai. Bei den Weinver⸗ steigerungen aus den Kellereien des Prinzen Max wurde der KAuschlag zum Teil weit überschritten. Für das Hoktoliter wurden 1700 bis über 3000„ bezahlt. Bei den Versteigerungen aus den Freiherr von Neveuschen Kellereien wär die Kauf- und Steigerungslust noch größer. Sämtliche aus- gebotene Weine wurden zu ganz bedeutenden Preisen ersteigert r. Düsseldorf 26. Mai.(Eig. Drahtb.) Zu den Gerüchten über eine Verschmelzung der Deutsch-Luxemburg mit den Baroper Walzwerken wird uns ven maßgebender Seite erklürt, daß diese Meldungen jeder Grundlage entbehren. Berlin, 27. Mai.(Eig. Drahtb.) Im Alter von 57 Jahren ist der Seniorchef der Firma F. Woehrmann in Hamburg gestern in Bad Nauheim gestorben. Eduard Woehrmann war krüher Leiter der Woehrmann-Linie und der Deutsch-Ostafrika- linie, an der bis vor einigen Jahren die Hamburg-Amerika-Linie gemeinschaftlich mit dem Großindustriellen Stinmes beteiligt waren. Büchertiſch. Dentſchlands Wiederaufbau und 150 n Lockungen. Warnun an das deutſche Bolt zu ernſter Stunde von Oberſt a. D. Friodri Immanuel. Berlin 1920. Verlag der Kulturliga G. m. b.., Berlin. Der Kunſtwander. Im erſten Matheft orienttert Regierungsbaumeiſter 4. D. Hans Meyer über„Die Entwicklung der Deutſchen Gebrauchs⸗ graphik. Ein hervorragender ausländiſcher Kunſthiſteriker würdigt in einem reich illuſtrierten Aptikel die Reuerwerbungen der„Brüſſeler Galerie ſeit dem Waffenſtillſtand“ und der Römiſche Kunſtre erent des Kunſt⸗ wanderers, Kunſthiſtortker Dr. Friedrich Höfner, beſpricht„Die Frühfahos⸗ ausſtellung der Bildenden frünſtler in Rom“. Profeſſor Dr. Guſtay E. Pazaurek ſetzt ſeine mit vielen Ahbüdungen geſchmückte Unterſuchung über „Württembergiſche Glas⸗ und Edelſteinſchneider“ fort. Briefleaſten. W. G. Die Einrichtung des Amtes iſt noch nicht erfolgt, ſteht in Kürze bevor. Somit erübrigt ſich die Beantwortung der übrigen Fragen. Fl. Wenden Sie ſich mit Ihrer Beſchwerde an das Bezirksamt als Wohnungspolizeibehörde. 2 8 Lyra. Die höheren Schulen in Baden ſchließen im Herbſt.— Ihre Anfrage über Doppelnamen iſt zu unbeſtimmt gehalten. J. Wenden Sie ſich an den Vorſtand der hieſigen Schneider⸗ innung, Herrn Schneidermeiſter Ott. Ihr Lieferant iſt verpflichtet, die Schlafzimmereinrichtung ſo zu liefern, wie vereinbart wurde, insbeſondere auch zu den damals feſt⸗ geſetzten Preiſen, wenn er bei den Abmachungen die Preiſe nicht als„frei⸗ bleibend“ bezeichnet hate. Wenn er anſtakt des beſtellt- weißen Marmors bed von grauer Farbe liefert, können Sie eine entſprechende Minderung des Kaufpreſſes verlangen. Zur Zahlung des Mehrpreiſes von Mk. 1500.— für die Roßhaaxmaträtzen ſind Sie nicht verpflichtet, können vielmehr Lieferung do geſamten Einrichtung— edentuell im Weg der Klage— ver⸗ langen. Luzusſtener iſt auf die Matratzen nicht anzufetzen. . A. Heidelberg. Eine derartige Literatur iſt noch nicht erſchienen; die Beteiligung iſt minimal und belänglos geweſen. „Hüte“. 1. Strohhüte können Sie zum Notfal ſerbſt veinigen und zwar mit Kleeſalz. Dabei müſſen Sie fedoch beachten, daß Sie die Form gicht zu ſehr beeinträchtigen, d. h. alſo nicht zu naß machen, da 5 keine Form zur Verfügung ſteht. Sie können ihn mit Schellack nachpiufeln. 2. Den Rand können Sie höchſtens mit Auflegen durch ein naſſes Tuch bügeln. 3. Filzhütte reinigt man mit Benzin, die Formgebung iſt Ibnen nicht möglich, da Ste dazu einer Preſſe bedürfen. ., W. da. I. Kloßſen Sie die Möbel tächtig. Dann ſpritzen Sie Spiritus darauf, mehrmals wiederholen. 2. Die Einkaufswerte kommen in Anſatz 8. Wir nennen Ihnen: E. Ph. Hinkel, Metallw.⸗Fabrik, Offen⸗ hach a. Main, F. u. R. Fiſcher, Metallw.⸗Fahr. in Göppingen, Gruber und Löſenbeck in Lüdenſcheid Schulte f. vom Hofe in Lüdenſcheid, Peter Schle⸗ ſinger, Offendach am Main uſw. Wasserstendsbeohachtungen im Monat Mai Pegelstatſon vom Rheln Vatum . 22 24. 2 2 27 Semerkungen Sobusterinzi 5 373 57 26 282 27[ Sends 5 Uar ent 3535 36386„8.7 faohm. 2 Ubr Rrnn de 11522.40 233.44.1 Jachm. 2 Uhr Hannhemm. 22 40 447 59 459.80 Norgens 7 Uhr Eir e, eeeeien.8. 12 Uun FFF Vorm. 2 Uhr Nn,, Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheim 48 422 42 466.0.49] Vorm. 7 Uhr Heilbronn 088.60.57.88 Vorm. 7 Unr WIinqstint, heiter. 185 Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbofugter Nachbruck wird gerichtlich verfolgt. 28. Mai: Wonig verändert, ſtrichweiſe Gewitter. 29. Mai: Berönderlich, angenehm. weter. eger Wene Lleger. Teng. semerkenzes datum dtand ſcgegens ie der oblag dee Ler. eüe die' deebt terear ee„ bed. um Grad C. Grau. don um erad C. Atung 2. Hel 284154 124— 106 gci— 22. Me 788 9 130 12.5 1,8 20.0 AWWAdewülkt 2. Nel 280102 58— 20 ibeſter 24. Wal 757.4 18.2 14.00— 2³.0 S04 cchu. en 20, Mal 765.0 17 13.¹8— 25.⁰ 8 2 doſter 20. Nal 183.1 188 13—ĩ 27.5 8 2 holter 2T. Mal 759.3176 163 03 2½4 efnln boeſter —..— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politit: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokalee und den übrigen redaktionellen Teil; Richard Schönfelder; für Haudet: Dr. A Pfab: für Anzeigen: Karl Hügel. Druck unnd Verlag: Pruckeret Dr. Haug, Mauttheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheint, E 6. 2. 8 Stehst du iberale Volkspartei GSeschäftsstelle C, 21½2, Mannheim, Telefon 6048. Donnerstag, den 27. Mai 1920. 6. Seite. Nr. 226. mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Mannheimer Frauen⸗Zeitung Die politiſche Schulung der Frau Von Dr. Marie Bernays. In den Worten, die den großen Wahlentſcheidungen über das Volisſchickſal vorhergehen, empfindet der politiſch Inte⸗ reſſierte— Mann oder Frau— mit beſonderer Schärfe das mangelnde politiſche Intereſſe, die fehlende politiſche Schulung der deutſchen Frau. Trotzdem die Frauen ſeit 1½ Jahren gleich⸗ berechtigte Staatsbürger ſind, ſcheint— zum mindeſten in den bürgerlichen Parteien— dieſe Gleichgültigkett der Frauen dem öffentlichen Leben gegenüber nicht vermindert, ſondern eher noch vermehrt und alle Kräfte werden angeſtrengt, um die Beiſeiteſtehenden heranzuziehennn. So wird die politiſche Schulung und Erziehung der Frauen zu einem Problem, das gerade das Bürgertum um ſeiner eigenen Selbſterhaltung willen löſen muß. Kurz vor den Wahlen mag freilich ein letzter Appell an das Vaterlands⸗ gefühl und das Pflichtbewußtſein ſeine Wirkung nicht ver⸗ fehlen; wollen aber die bürgerlichen Parteien ihrer Frauen ſo ſicher ſein, wie die Linksparteien einerſeits und das Zentrum andererſeits, ſo muß eine ſyſtematiſche politiſche und ſtaats⸗ bürgerliche Schulung der Frau einſetzen. Dieſe Erziehung muß ſowohl parteipolitiſch neutral ſein,„ſtaatsbürgerlich“ im engeren Sinne, wie auch von den einzelnen Parteien aus⸗ gehend und ſie muß ſich ſowohl an den Verſtand wie an den Willen und das Empfinden der Frauen wenden. Seghen wir genauer zu, ſo ſind die Gründe des mangeln⸗ den politiſchen Intereſſes der Frau teils intellektueller teils moraliſcher Natur. Für Erſteres iſt vor allem die immer noch dürftige oberflächliche Art unſerer Mädchenerziehung verant⸗ wortlich zu machen, die wohl vielen Stoff vermittelt, aber nur in ſeltenen Fällen Zuſammenhänge erkennen lehrt, das ab⸗ ſtrokte Denken, die logiſchen Fähigkeiten nicht übt und— gerade heraus geſagt— oft noch auf dem Standpunkt zu ſtehen ſcheint, daß für das Mädchen das Mittelmäßige in geiſtiger Hinſicht gut genug ſei. Es iſt zweifellos nicht nur geringere Veranlagung der Frau, wenn es ihr ſo viel ſchwerer fällt als dem Manne, einen Gedankengang folgerichtig mit⸗ zudenken, die Konſequenzen irgend einer Forderung abzu⸗ wägen, Ideale und Intereſſen auseinander zu halten. Neben der vor allemmethodiſch verbeſſerten Mädchen⸗ erziehung, in der namentlich der Geſchichtsunterricht viel gründlicher betrieben werden muß, als bisher, müſſen es ſich allgemeine Bildungsvereine ſowohl, wie die politiſchen Par⸗ teien insbeſondere zur Aufgabe machen, das Intereſſe für die Aufgaben und Fragen des Gemeinſchaftslebens in den deut⸗ ſchen Frauen wach⸗zu erhalten. Von den politiſchen Parteien wird dies am beſten etwa in der Form des„politiſchen Seminar“, wie es die Deutſche Volkspartei in Mannheim all⸗ wöchentlich abhält, geſchehen; die Ausſprache mit politiſch er⸗ fahrenen Männern wird beſonders anregend für die Frauen ſein. Die allgemeinen Bildüngsvereine werden ihren Rahmen etwas anders wählen, und neben Aufklärung über große Tagesfragen vor allem auf die Wünſche und Aufgaben der Frauen ſelbſt eingehen müſſen. Die Vereine der Frauen⸗ bewegung haben hier eine Vorarbeit geleiſtet, die gar nicht hoch enug eingeſchätzt werden kann. 1 Was den Frauen fehlt, iſt vor allem ein Verſtändnis für die Zuſammenhänge der einzelnen Lebensgebiete; die Themen Polftik und Kültur, Politik und Geſchichte, Politik und Ethik umſchreiben Gebieten, deren Verſtändnis bei vielen Frauen dazu beitragen würde, ihren gefühls⸗ und willensmäßigen Widerſtand gegen politiſche Betätigung zu überwinden. Denn — darüber kann kein Zweifel ſein— die„moraliſchen“ Gründe gegen politiſche Anteilnahme wiegen heute bei vielen Frauen ſtärker als die intellektuellen. Freilich dürfen wir nicht überſehen daß dabei eine nur zu verſtändliche Abneigung gegen den plötzlichen Umſturz, die Zerſtörung aller Ideale ihre Rolle ſpielt. Wir können dieſen Gefühlen von unſerm Standpunkt aus nur mit dem Hinweis begegnen, daß gerade die Gegner der heutigen Regierung die größte Veranlaſſung haben, am Wahltag ihre Stimme geltend zu machen, däß noch nie etwas Schlechtes beſſer, etwas Unzulängliches vollkom⸗ mener wurde, weil man die Augen davor ſchloß. Und gerade in dieſem Schließen der Augen vor⸗den Aufgaben des öffent⸗ lichen Lebens liegt eine Schwäche der Frauen. Neben denen, die mit den jetzt, ach ſo ſchweren Haushaltsſorgen, mit der Kindererziehung wirklich ſchwer belaſtet ſind, ſtehen die andern, auf die heute noch das ſpöttiſche Wort des großen Kant paßt:„Es iſt ſa ſo bequem, unmündig zu ſein.“ Dieſen Vetzteren gegenüber wollen wir mit aller Schärfe immer wieder darguf hinweiſen, daß es verantwortungsloſe „unmündige“ Frauen heute im deutſchen Vaterland nicht mehr geben darf. Die Zeiten ſind zu ernſt und ſchwer dazu. Auch in dem einfachſten Daſein ſoll etwas lebendig ſein non einer Verpflichtung, die weit über das perſönliche Wohl⸗ hefinden hinousgeht, eine Ahnung von den Fäden, die den einzelnen Lebenstog mit ſeinem Werk an Gedeihen oder Per⸗ kümmern eines Gemeinſchaftslebens knüpfen Zweifellos iſt es, daß heute noch die Maſſe der Frauen der Politik anders gegenüberſteht als die meiſten Männer⸗ Den Führerinnen der einzelnen Parteien exwächſt daraus eine beſondere Aufgabe. Sie werden die Frauen nur für politiſches Handeln intereſſieren und begeiſtern können— das gilt be⸗ ſonders von der weiblichen Jugend— wenn ſie ihnen vor allem die großen Zuſammenhänge von Politik und Volks⸗ ſchickſal klarmachen, ihnen dartun, daß ſie, auch für„ihrer Kinder Land“ arbeiten, wenn ſie au der Politik Anteil neh⸗ men. Die Größe der politiſchen Aufgabe, größer als je unſerm zerbrochenen Vaterland— muß den deutſchen Frauen immer wieder nahegebracht werden. Das wird die beſte politiſche Schulung ſein. 5 5 Kulturaufgaben, für die wir eintreten Von Elſe Frobenius. In Wahlverſammlungen und Flugblättern. iſt“ viel die Rede von den wirtſchaftspolitiſchen und kulturellen Aufgaben, für die unſere Partei eintritt: Die Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Erhaltung des Religionsunter⸗ ff richts, ſoziale Fürſorge. Wir treten ein für die Forderungen der Hausfrauen, der Beamtinnen und des gewerblichen Mittel⸗ ſtandes. Wir verwerfen den Generalſtreik und die Sozialiſie ⸗ rung und nennen uns ſtolz: die Partei des Wiederaufbaus. Mit Genugtuung ſehen wir, daß die Zahl unſerer Anhänger ſtetig zunimmt, daß viele vaterländiſch Geſinnte von uns Halt und Stütze erwarte. 28 Eein ſehr wichtiger Programmpunkt unſerer Partei wird abel jedoch viel zu wemg⸗ Auslandsfragen. Gerade hierin unterſcheidet das unſere ſich weſentlich von dem lediglich auf Klaſſenintereſſen gerichte⸗ ten Programm der Sozialdemokratie und dem auf ſoziale und wirtſchaftliche Fragen gerichteten Programm der Demokraten. Unſere Stellung zur Auslandspolitik iſt der Grundpfeiler unſerer politiſchen Weltanſchauung. Ihr verdanken die alten Nationalliberalen die treibenden Kräfte, die Bismarck beim Aufbau des Deutſchen Reiches unterſtützten. Ihr verdanken wir die Weite des Horizonts, die uns nicht an Einzelfragen haften, ſondern ſtets das Wohl der Geſamtheit ins Auge faſſen läßt. Sie iſt das Fundament jeder erfolgreichen Politik. Wenn wir uns nicht mit außenpolitiſchen Fragen und mit den Auslandsdeutſchen beſchäftigen, ſo gleichen wir Baumei⸗ ſtern, die ihr Haus von innen ſorgſam ausbauen und jedem Bewohner den angemeſſenen Raum gewähren, dabei aber die äußere Lage des Hauſes garnicht in Betracht ziehen. Nord⸗ und Südräume müſſen eine entſprechende Benutzung haben. Das Haus darf dem Nachbar nicht zu nahe rücken. Es muß ſo zwiſchen andere Häuſer geſtellt ſein, daß ſie einander nicht Licht und Luft nehmen, daß man nicht zu viel Geräuſche von drüben hört, einander nicht die Brunnen verpeſtet und die Ausſicht verbaut. Auch wer Politik treiben will, begeht einen ſchweren Feh⸗ ler, wenn er gänzlich an innenpolitiſchen und Klaſſenfragen haften bleibt, wie die jetzige Regierung es ſeit dem 9. Novem⸗ ber 1918 zu unſerem Unheil getan hat. Wir müſſen keinen Augenblick vergeſſen, daß durch unſere inneren Kämpfe die Stellung des Ausländes zu uns auf das nachdrücklichſte be⸗ einflußt wird,— daß jeder Streik eine Aenderung der Valuta nach ſich zieht und daß der Mangel an nationaler Würde vom Auslande ſtets mit Verachtung gelohnt wird. es auch vor dem Kriege den Blick zu wenig nach außen gerich⸗ tet hatte und die Fühlung mit den Auslandsdeutſchen nicht lebendiger aufrecht erhielt. Wenn die Hunderttauſende von Landsleuten, die draußen in der Fremde lebten und Wohl⸗ ſtand und Anſehen genoſſen, mehr politiſches Empfinden, mehr Zuſammenhang mit der Heimat gehabt hätten, dann hätten ſie das Unheil verhindern können, das mit ſo furchtbarer Wucht über uns hereingebrochen iſt. „An ihnen hätte es ſein müſſen, das Kommende vorauszu⸗ ſehen und abzuwenden, der Heimat die entſprechenden Rat⸗ ſchläge zu geben. Aber man fragte ſie nicht. Man regierte daheim vom grünen Tiſch aus. Und ſie fühlten ſich auch nicht verpflichtet, die nationale Politik zu unterſtützen, ſondern ihre Frauen ahmten engliſche und ruſſiſche Sitten nach, ſtellten franzöſiſche Köche und Bonnen ein und waren ſtolz, wenn ſie ſich freindländiſchen Schliff angeeignet hatten. Wir alle ſind mit ſchuld am Fiasko unſerer auswärtigen Politik: auch die Frauen des In⸗ und Auslandes, die den lebendigen Zuſammenhang untereinander wahrten, die ſich nicht darüber klar waren, daß die Achtung vor deutſcher Art uns nur geboten wird, wenn wir unſer Volkstum bewahren, heimiſche Sprache und Sitte nicht verleugnen, für einander eintreten und einander helfen. Eine Reform an Haupt und Gliedern iſt nötig, wenn unſere Stellung nach außen gefeſtigt werden ſoll. Die aus⸗ wärtige Politik bedarf, wie unſere Leitſätze es fordern, einer umſichtigen, zielbewußten und ſachkundigen Leitung.„Unſere Vertreter im Auslande ſind allein nach dem Geſichtspunkte der Tüchtigkeit ſo auszuwählen, daß ſie auf Grund enger Bezieh⸗ ungen zu den Auslandsdeutſchen und zu den maßgebenden Kreiſen des Auslandes, insbeſondere der ausländiſchen Preſſe, unſere Politik, unſeren Handel und unſere Induſtrie erfolgreich zu unterſtützen vermögen.“ Aus Frauenkreiſen iſt die Forde⸗ rung erhoben, an den Konſulaten weibliche Beamtinnen anzu⸗ ſtellen, die eine gewiſſe ſoziale und ſittliche Fürſorge ausüben. Auch hat ſich während des Krieges der Auslandsbund deut⸗ ſcher Frauen gebildet, der den Zuſammenhang zwiſchen den Frauen des In⸗ und Auslandes herſtellen und den Austauſch kultureller Güter vermitteln will. DdDie Pflege der Kulturgemeinſchaft mit den Auslandsdeutſchen, der achte Leitſatz in unſerem Parteiprogramm iſt eine Aufgabe, an der Frauen ebenſo viel mitwirken können wie die Männer,— beſonders im gegen⸗ wärtigen Augenblick. Hunderttauſende von Auslands⸗ utid Kolonialdeutſchen tpeilen in der Heimat, ihres Eigentums beraubt, verbittert, vereinſamt. Ihnen zu helfen, ſie in den Kreis der Heimat⸗ genoſſen zu ziehen, iſt eine Frauenaufgabe von unendlicher Tragweite. Gerade wir Frauen der Deutſchen Volkspartei ſollten nicht daran vorüber gehen. Wir ſollten die Auslands⸗ deutſchen in unſeren Kreis ziehen, unſerer Partei zuführen. Wir ſollten in ihnen das Gefühl der Zuſammengehörigkeit mit uns allen, mit der Heimat ſtärken, ſie in heimiſche Kunſt und 1 in unſere Geſelligkeit und unſere Familien ein⸗ Die meiſten weilen ja nur vorübergehend in Deutſch⸗ land. Sobald die Welt uns wieder offen ſteht, wollen ſie hinausziehen, um draußen ihre Arbeit wieder aufzunehmen, um weiter zu wirken für deutſchen Namens Anſehen. Sie werden dieienigen ſein, die unſere Weltſtellung neu erkämp⸗ fen, die raſtlos an ihr arbeiten müſſen. Da ſollten wir Frauen dafür ſorgen, daß ſie uns nicht entfremden, daß ſie ihre an⸗ geſtammte Religion und Sprache hochhalten und draußen in der Welt neue Zentren unſeres Volkstums bilden, von denen Ströme neuen Lebens ausgehen. Die Kulturgemeinſchaft zwiſchen Auslands⸗ und In⸗ landsdeutſchen zu erhalten, iſt heiligſte Frauenpflicht. Wir dürfen uns nicht mit der Erfüllung der nächſtliegenden Aufgaben begnügen, nicht in praktiſchen und wirtſchaftlichen Forderungen ſtecken bleiben, ſondern müſſen ſtets die ge⸗ ſamte Entwicklung unſeres Volkstums im Auge haben. Die Kulturaufgaben der deutſchen Frau erſtrecken ſich ſo weit die deutſche Zunge klingt. Die Bedeutung des Frauenwahlrechts. Ban Ida Schulze. Es waren Frauen, die die Häuslichkeit ſchufen, die man be⸗ ſang und die man pries durch viele Jahrhunderke.„Ehret die Frauen, ſie flechten und weben himmliſche Roſen ins irdiſche Leben!“ Frauenherzen, Frauenhände ſanft und milde ſoraten ſie wohl bei Tag und wohl bei Nacht. Die Frauen, ſie flochten im Frühling den Blüt⸗nkranz. einden im Sommer mit ſeligem Er⸗ warten, ſtrichen im Herbſte glückbeſchwert über gereifte Aehren und ſchloſſen im Winter des Hauſes Türe vor jedem böſen Feinde und ſangen mit den Kindern zu ihres Vaters Freude die ewig hold⸗ ſeligen Chriſtfeſtlieder. Warüm verſank das ſtille, trauliche Glück? Weil der Kampf ums Daſein mit grauſamer Gewalt den Frieden brach und alle e zur Wehr heraus forderie. beachtet: ihre Stelung zu den“ Kräft Es iſt eine Unterlaſſungsſünd ſe des deutſchen Volkes, daß Ein furchtbares Ungeheuer wälzte ſich über die Erde. Es fauchte und rauchte, ſtieß und tobte und riß den Menſchen ihre ge⸗ wohnte Arbeit, ihr ſtilles Glück, ihren ſicheren Erwerb aus den Händen und ließ ſie alle im erſten Erſchrecken betäubt und ratlos ſtehen. Das Ungeheuer war: die Maſchine. Eine große Umwälzung vollzog ſich im geſamten Wirtſchafts⸗ leben. Der Volkszuwachs mehrte ſich von Jahr zu Jahr und aller Fleiß der Handwerker hätte auf die Dauer nicht vermocht, alle Exiſtenzbedürfniſſe durch der Hände Arbeit herzurichten und trotz anfünglichem Auflehnen gegen die ſo viel leiſtungsfähigere Maſchine mußte man mit der Zeit doch einſehen, daß ohne ſie kein Auskom⸗ men mehr war. Zahlreichen Arbeitskräften gab ſie Verdienſt und ielt dadurch die im Lande feſt, die ſonſt im Auslande nach einem lücke hätten ſuchen müſſen. Daheim ſaßen die Frauen. Sie brauchten nicht mehr zu ſpin⸗ nen, nicht mehr zu weben, nicht mehr zu ſtricken. Sie nähten mit Hilfe einer kleinen Maſchine ſo ſchnell, daß ſie lange Zeit die Hände in den Schoß legen konnten und kamen ſich überflüſſig vor ohne Arbeit. Da ſchauten ſie ſehnſuchtsvoll in die Weite und die Muti en unter ihnen öffneten des Hauſes Türe und wagten es, aus dem engen Rahmen der Familie in das Leben hinauszutreten. Neu⸗ ierige Augen folgten ihren Wegen. Achſelzucken, Spott, Gering⸗ chätzung waren Steine, die ſich von allen Seiten ihnen entgegen⸗ wälzten, aber ein feſter, innerer Wille trug ſie ſiegreich voran. Sie Jabet Einlaß in die Erziehungsanſtalten als Lehrerinnen, in die Fabriken als Arbeiterinnen, in die Warenhäuſer als Verkäu⸗ ferinnen, in die großen Konfektionshäuſer als Näherinnen und Direktricen, in die Büros als Buchhalterinnen, ließen ſich bei der oſt, bei der Bahn und beim Telegraphenamt als Beamtinnen an⸗ tellen und erbaten ſich den Zutritt zu den Univerſitäten. Die Arbeitgeber aber ſprachen, als die erſten, tapferen Frauen bittend vor ihnen ſtanden etwa folgendes zu ihnen:„Ihr tretet jetzt zum erſten Male mit dem Manne in Konkurrenz. Ihr ſeid von Natur veranlagt wie der männliche Arbeiter, eure Aus⸗ dauer iſt geringer. Ihr werdet nicht ſo viele Stunden am Tage mit zur Verfügung ſtehen können wie der Mann, ihr ſeid leichter an⸗ fällig von Krankheiten und häusliche Sorgen werden euch öfters verhindern überhaupt zur Arbeit zu kommen. Ich will es troßdem einmal mit euch verſuchen, doch kann ich euch aus all den eben ge“ nannten Gründen nur einen geringen Lohn zahlen.“ Da demütigten 5 die Frauen unter ihr Schickſal und nahmen den Kampf ums Daſein auf trotz aller erſchwerenden Umſtände. Am härteſten traf es die Arbeitenden in den Fabriken. Wohl brachte die Maſchine Geld, viel Geld und mehrte dadurch den äußzeren Wohlſtand des Menſchen, aber ſie tat es auf Koſten von deren körperlichen und geiſtigen Geſundheit. Dem Manne ſog ſie den Geiſt und die Gedanken aus dem Hirne durch die Eintönigkeit und die Mechaniſteruna der verlangten Hilfeleiſtungen und dem Weibe raubte ſie durch den bedingten Aufenthalt in den Fabriken den Schmelz der Jugend, die Ruhe de⸗ Herzens, die Schönheit des Leibes ſa, die Kraft, geſunde Kinder zu gebären. Als das die Frauen erkannten, da wuchs aus dem Muttergefühle heraus eine ungeheuere Auflehnung gegen das agrauſame Schickſal⸗ Nicht länger wollten ſie ſich die willkürliche Ausbeutung widerſtands“ los gefallen laſſen. Mit der beruflichen Ausbildung und Uebung hatten ſich die weib⸗ lichen Arbeitsleiſtungen quantitativ und qualitativ bedeutend gebeſſert⸗ Daraus erkannten die Frauen auch für ſich das Recht zur freien Entwicklung der Perſönlichkeit und verlangten alsdann auch volle Bewertung ihrer Leiſtungen. Die veränderte Stellung der Frau, ihr Heraustreten aus dem engen Kreiſe der Familie und Eintreten in die verſchiedenſten ihr Angewieſenſein auf ihre eigene Kraft und Fähigkeiten, der Kampf um ihre Exiſtenz, dies alles berechtige ſie an der ſozialen und politiſchen Beratung und Leitung ihres Volkes teil⸗ zunehmen. Ob der Staat eine äußere Poltlik treibt, die hunderttauſende von Männern in einen vernichtenden Krieg führt, ob die innere Politik Steuern auferlegt, die über alle Maßen ſchwer laſten, das die Frau ſo ſtark wie den Mann. Die Fragen betreff end dis Erziehung der Jugend durch Schuſe und Kirche, die Regelung der Arbeitszeit, die Nacht⸗, Sonntags⸗ und Kinderarbeit, die Lohn⸗ zahlungs⸗ und Kündigungsfriſten, die Schutzmaßregeln in Fabrik in, die Ueberwachung der Heimarbeit, die Verſicherungsgeſetzgebung iſt auch für die Frau von höchſtem Intereſſe. Wie in den 60er Jahren Stimmen proteſtierten gegen das all⸗ gemeine Wahlrecht der Männer, ſo wurden auch jetzt gegen das Verlangen der Frauen ſcheinbar triftige Gründe vorgebracht. War es Selbſtzucht, daß die Frauen auch für ſich das Wahlrecht forderten? Als die Revolution es ihnen zuerkannte, da ſtanden Viele zag⸗ haft, als lege eine ſchwere Bürde ſich auf ihre Schultern. Die Politik hatte wahrlich nichts Anziehendes zur Zeit und wohl die meiſten Frauen hätten ſie gerne dem ſtarken Geſchlecht alleine zur Bewältigung überlaſſen— aber Deutſchlands Söhne kehrten heim ermüdet und aus tauſend Wunden blutend, heim zur Mutter voll Sehnſucht nach den ſanfteren Sitten der Frauen. Parteikämpfe wüteten durch das Land. Zank und Streit tobten von den Tribünen. Es war, als hätten alle Teufel der Hölle ſich verſchworen, gegen jedes anſtändige Wort Front zu machen. Die Frauen hörten es mit grauſem Entſetzen. Wohin ſoll das Chaos führen? Allen Müttern erbebte das— in der Bruſt, ſo ſie an die Zukunft ihrer Kinder dachten. Vaterland in Not! Vaterland in namenloſer, furchtbarer Notl — krank bis ins Mark— deſſen Kinder es nicht mehr zu ernähren vermag,— deſſen Sitten verderben,— deſſen Ehre in Gefahr ſteht, unter den Füßen haßerfüllter Feinde zertreten zu werden! Wohin ſoll alles kommen, wenn in das Staatsleben hinein der den tiefſten Ernſt und die Ehrfurcht erregende Name Gottes nicht mehr tönen ſoll,— wenn der Staat es nicht mehr für nötig erachtet, zu ſeinen Kindern von ewigen Dingen zu ſprechen? Vaterland in Not— in tiefer, bitterer Not! Wer ſoll dich daraus erretten? Mannesgeiſt und Mannesmut gemeinſam mit den urlebendigen Kräften des Gemütes, die in jedem Frauenherzen als nieverſagende Quellen ſich erſchließen. Zu tiefinnerſt der Mutterinſtinkt, die Liebe zur Heimat und da⸗ tiefe, religiöſe Empfinden geben den Frauen die Erkenntniſſe, die 10 5 und ganz zum Mithelfen im großen Staatshaushalt befähigen en. So erkennen ſie, wie ein Staat ehrlich geleitet ſein ſoll, wie er durch Heeresmacht geſchützt werden muß, wie notwendig ein treue⸗ Beamtentum iſt, verſtehen die Wichtigkeit einer gerechten Steuer⸗ politik, die dringende Notwendigkeit allgemeiner Bildungsmöglich⸗ keiten für die Jugend, verlangen ein Geſetz zum Schutze des Fami⸗ lienlebens, insbeſondere der Ehe, ſorgen ſich um die Volksgeſundheit und wollen mithelfen bei der Schaffung glücklicher Arbeitsverhältniſſe. Die Bedeutung des Frauenwahlrechts liegt in der glücklichen Er⸗ gänzung der großen Fähigkeiten des Mannes durch die feinen, ſin⸗ nigen Anlagen der Frau. Gegenüber dem Machtwillen des Mannes bei der Frau Eigen⸗ ſchaften, welche liebenswürdig machen. Innere Schönheit, die zum Ausdruck kommt durch Hingebung, Aufopferung, Treue und Anhäng! lichkeit an olles, was man lieb gewonnen, Gegenüber dem ſcharfen Verſtande und dem unbeugſamen Willen des Mannes— bei der Frau das warme Herz für alles Schwache und Bedürftige, die Kraft zu vergeben und zu hoffen. Gegenüber dem ſtolzen Selbſtbewußtſein des Mannes bei der Frau ein ſtärkeres Gefühl von Ehrfurcht, Pietät und Sittſamkeit. Der Kampf ums Daſlin und die Not des Vaterlandes haben erſt erkennen laſſen, welch' urſprüngliche Werte für unſer Vaterland in Frauenherzen verborgen, an das Licht und zur Betätigung drängen. Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch die Kraft. Dir, hei⸗ liges, geliebtes Vaterland, dir heranblühende Jugend, ſei ſie in Hin⸗ gedung und Treue von jeder deutſchen Frau geweiht! I WWW PD ̃̃⁵⁵ẽk ̃ ⁵ 3 5 ge. den 2 m •5 n 91 n n A U — — 7 M eeeeοοεαι FFFC111 Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) 4 Seite. Nr. 226. ole nit dle richtigen Zeichen und Nummern der betr. Ninzeige ent- halten, erichwieren die Meiterleitung oder machen oͤfeselbe oͤtrekt un⸗ möglith. Es liegt deshulb im intereſſe der Einſender von fingeboten zelchen und Mummer genau zu beachten, damit unlieb- same Verwechslungen vermieden Werden. Die Seschäftsstelle d. Mannh. Seneral- finzeiger ——————— Einige a ae, n Bülrokräffe ne.— n und gut aee esuch 474 Angeb. 28 u. X. L. 161 an Me odet N ——————— Fen sse Maschinen-Fabr üaderclanlg: ucht zum Eintritt auf 1. Juli 1920, ev. früher emeeden ur ersand Abteilung 8 E it umfangreichen Kenniniſſen und guten Erfahrungen in der Speditionsbranche, auch im Zoll⸗ und Tarifweſen. Engliſche und franzöſiſche Sprachkenntniſſe erforderlich. Ausführiche Angebote ſind zu richten 4 unter. X. X. 173 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Anen Strumpſwarengroßhaniung zucht tüchtigen, bei Spezial- und 8 eireter dr— Bezirke Mannheim, Ludwigshafen 1 Angebote mit Angabe von Referenzen und dideken unter X. 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An unsere Hitglleder! Die Kerzte ſind, weil die Krankenkaſſenverbände ihre maßloſen Forderungen nicht ohme weiteres anerkannt haben, in den Streik getreten. Sie behandeln die Kaſſenmitglieder nur noch als Privat⸗ kranke gegen ſofortige Barzahlung. 8 Pflicht der Kaſſenmitglieder iſt es nun, die Kaſſen in dem ihnen aufgezwungenen Nampfe zu unterſtützen. Sie ſelbſt ſind es, die, wenn die ärztlichen Forderungen ſich durchſetzen, die Mittel hierfür durch eine weitere ganz erhebliche Beitragserhöhung aufbringen müſſen. Die Kaſſenverbände waren bereit, über ein den heutigen Teuerungsverhältniſſen Rechnung tragendes Honorar zu verhandeln. Honorarforderungen bis zu täglich Mk. 480.— waren aber keine geeignete Verhandlungsbaſis für ſie. Um nun während des Streiks unnstige finanzielle Belaſtungen der Kaſſen zu verhüten, iſt folgendes zu beachten: 1. Man kKonſultiere und rufe den Arzt nur dann, wenn die Erkrankung ärztliche Behandlung unbedingt erfordert. 2. Man vermeide jede unnödtige Inanſpruchnahme des Arztes. Es gibt viele Fälle, deren ärzt⸗ liche Behandlung ohne Gefahr der Verſchlimmerung für kurze Zeit aufgeſchoben werden kann. 3. Muß ärztliche Behandlung in Anſpruch genommen werden, ſo beſchränke man die Inan⸗ ſpruchnahme in Bezug auf die Sahl der Konſultationen und Beſuche auf das Allernotwendigſte. 4. Zur Erhebung des Krankengeldes bedarf es keines ärztlichen Atteſtes. Die Kaſſen werden Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) dafür Sorge tragen, daß die Erwerbsunfähigkeit in anderer Weiſe feſtgeſtellt wird. N Verkauf Von den Kaſſenmitgliedern wird erwartet, daß ſie dieſe Finweiſe ſtreng beachten. Kußerdem ergeht an die Vertrauensleute(Betriebsräte) in den Betrieben die dringende Kufforderung, innerhalb der Arbeiterſchaft und der Angeſtellten im Sinne der vorſtehenden Hinweiſe aufklärend zu wirken. Die Vorsfände. 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