eS A S eere — eree orr rrr re chul, als diejenigen Ententemächte, die das deutſche ti Venngspreisc: 4 — 1920.— Nr. 228. 9 ſlich. Poſtſche ühr JIn Mannheim u. Umgebung monatl. einſcht. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 5 rb..—. Poſthezu e M. 15.— ohne Poſigebühren Einz. Rummern 20 Pfg. Aule Preiſe eſchaf widerru ⸗Konto Nr. 17890 Karlsruhe i. B. u. Ar 2017 Ludwigshafen a. Kh.— Fndaäfts⸗Nebenſtellen in Maanheim: Neckarftadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42 enpof; Gontardſtr 4 Fernſprecher Nr. 79½40—7946. Drabt⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. —————* Badiſche Neneſte Rachrichten übernommen. Erſatz⸗Unſprüchen für ausgefallene vd. beſchränkte Ausga Anzeigenpreiſe: Bei jederzeitigem Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk. ausw..80 Mk., Stellen⸗ eſ. u. Fam.⸗Anz. Saem 3 Uhr Für Anzeigen an beſtunmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Werantwortung 20%½ Nachl., Rekl. 5Mt. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl, öh. Gewalt, Streiks u. dgl., Berriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen 55 od. für verſpätete Auknahme von Anzeiger Hanrg Demokraliſche Partei und Usp. 1 In Erfurt hat der Führer der dortigen Demokraten, echtsanwalt Tie demann, in öffentlicher Verſammlung dusgeſprochen, daß die Demokratie bereit ſein würde, mit uuſozialiſten in eine Koalition einzutreten, wenn — die Reichstagswahlen ähnlich zugunſten der Rechtspar⸗ en ausfallen würden wie die Braunſchweiger Landtags⸗ Salen, Da dieſes offene Bekenntnis einer demokratiſchen * ſelbſt in den eigenen Reihen ein wenig verblüfft — ſo hat dieſer Freund einer ganz entſchiedenen Linksorien⸗ zung ſeiner Partei ſeinen innerſten Herzenswunſch ein Aag modifiziert. Am 23. ſucht er in einem Artikel der„Thür. alg. Ztg.“ ſeine Worte wie folgt zu erklären: „Bleibt als letzte Möglichkeit, falls die Wahlen eine entſcheidende Jepächung der bisherigen Koglitionsparteien bringen ſollten, der Vehlench, die Unabhängigen zur Mitarbeit heranzu⸗ bem en, ein Verſuch, der dann zweifellos von der Mehrheitsſozial⸗ okratie in Vorſchlag gebracht würde. Die Vorausſetzungen für ſdeuſſchdemokraliche Partei, und ganz gewiß auch für die Chriſt⸗ die Volkspartei, ſich an einem ſolchen Verſuche zu beteiligen, wären eichen wie für die Möglichkeit einer Zuſammenarbeit mit der ber 0 Nur das uneingeſchränt“e Bekenntnis der Unabhängigen zu ditt emokratiſchen Verfaſſung, der Verzicht auf. jede wirtſchaftliche 10 atur und das Anerkenntnis, daß eine ſozialiſtiſche Wirtſchafts⸗ Aaltseſellſchaftsordnung als dem Willen der Mehrheit des deutſchen arte widerſprechend abzulehnen iſt, legte der Deutſchdemokratiſchen Inise! die Pflicht auf, zu prüfen, ob nicht eine Regierungsbildung Einſchluß der Unabhängigen Partei als das kleinere Uebel Aungüber einem Zuſtande zu erachten iſt, der jede Regierungsbildung Oglich macht.“ u8 Herr Tiedemann weiß natürlich ganz genau, daß die dene. die er umwirbt, und die unter der ſchwarz⸗rot⸗gol⸗ hüfet Koalition ſo mächtig geworden iſt, von der kleinen kahuchenden Demokratiſchen Partei keine Bedingungen an⸗ 5 men, aber ſelbſt recht kräftig fordern würde, wenn ſie der Hawer notleidenden Koalition aus der Klemme helfen ſoll, und Aul Tiedemann und ſeine Freunde werden ſicher, da ſie ein⸗ ihn dieſen Weg nach ganz links einzuſchlagen bereit ſind, af auch gerne bis ans Ende gehen. Wir wiſſen ja, wie ſtand⸗ ſit und feſt die Demokratiſche Pärtei gegenüber den ſoziali⸗ erg en Parteien an Bedingungen hält. Als das Haupt Schif⸗ leis gefordert wurde, ſagte die Demokratiſche Fraktion: Unter nen Umſtänden, lieber treten wir aus der Koalition aus. nächſten Tage aber war Herr Schiffer erledigt. 1b Herr Tiedemann hat im übrigen ja nur Gedanken vor⸗ 90 kacht, die in den Kreiſen um die Frankfurter Zeitung und erliner Tageblatt ſeit langem marktgängige Ware ſind. nke Flügel der Demokratiſchen Partei drängt ganz offen 0 em Bündnis mit der Unabhängigen ſozialdemokratiſchen iutel, Die Frankfurter Zeitung hat ſeit dem Kapp⸗Putſch auen Hehl daraus gemacht, wohin nach ihrer Auffaſſung die mokratiſche Partei ſteuern müßte. 5 In dieſem Zuſammenhange darf wohl erwähnt werden, 1 in politiſchen Kreiſen in den letzten Wochen mehrfach da⸗ an geſprochen worden iſt, den ESinigungsverſuchen * ſozialiſtiſchen Parteien gingen Verſuche zur Seite, * Demotratiſche Partei irgendwie zur Verſtär⸗ ng einer ſozialiſtiſchen Regierung heranzuziehen, zwar würden dieſe Verſuche von beiden Seiten geför⸗ Die Rechnung auf der ſozialiſtiſchen Seite ſei die, daß in —* Hinzutritt der Demokratiſchen Partei eine etwa zu er⸗ ſchrende ſozialiſtiſche Mehrheit, die naturgemäß nicht eben 1 ſtark ſein werde, eine weſentliche Stärkung und Kräfti⸗ 0 090 erfahren könne. Von dem linken Flügel der Demokra⸗ on Partei aber werde ſo gerechnet, daß wenn ſie den ſchaliſten dieſe Stütze leihe, ſie für dieſe außerordentlichen Iben te als Gegenleiſtung eine Stellung im Kabinett weit Taltz ihre ziffernmäßigen Anſprüche erhalten werde. Die ſel iker des linken Flügels der Demokratiſchen Partei, die der Ii gern, wenn der rechte Flügel ſich gegenwärtig vor den neh len in Bürger⸗ und. Bauernfreundlichkeit ſo ſehr über⸗ len me: je ſtärker durch dieſe Taktik die Partei aus den Wah⸗ ervorgehe, indem es ihr gelinge, Bürger und Bauern wer ihre letzten Ziele im unklaren zu halten, umſo ſtärker ſie e natürlich auch ihr Einfluß in der Koalition mit der gliſtiſchen Mehrheit ſein. bisbeieweit dieſe Verſuche gediehen ſind, darüber haben wir Aeher zuverläſſige Nachrichten nicht erlangen können. Die deſ rungen des Herrn Tiedemann geben aber Veranlaſſung, e Kombinationen in den Bereich der Betrachtung zu ziehen. ter ällig iſt auch, wenn man ſich die Aeußerungen des Erfur⸗ dem emokraten und die Haltung der großen ausſchlagebenden dachteſratiſchen Preſſe gegenüber dem Bürgertum und den mipsſtebenden Parteien vergegenwärtigt, daß Herr Reichs⸗ enziiſter Koch, wie uns ſoeben aus Berlin berichtet wird, eine ˖ atbiedene Abſage an eine Koalition mit der Deutſchen Volks⸗ Neitel erteilt hat. Er geht damit alſo völlig einig mit dem medskanzler Müller, der in ſeinen Wahlreden ja ebenfalls lehnt oalikion mit der Partei des liberalen Bürgertums ab⸗ geh Es liegt uns fern, aus allen dieſen Vorgängen zu weit mertide Schlüſſe ziehen zu wollen. Aber die ernſteſte Auf⸗ ſamkeit der bürgerlichen Parteien verdienen ſie unter kratſ, Umſtänden. Wer die Stimmungen im Lager der demo⸗ wirdſchen und ſozialiſtiſchen Parteien genau beobachtet hat, bild nicht leugnen können, daß Pläne, die auf eine Mehrheits⸗ Pa ung lediglich aus den ſozialiſtiſchen und der Demokratiſchen rtei hinauslaufen, nicht außerhalb der Möglichkeit liegen. Reichsminiſter Koch minj Berlin, 28. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Reichs⸗ demiſter des Innern Koch ſprach geſtern abend in einer Ta okratiſchen Verſammlung. Dabei erzählte er, vor einigen gen ſei er von einem franzöſiſchen Würdenträger nach den chen des Kapp⸗Putſches gefragt worden und geantwortet: Niemand trage an dem Kapp⸗Putſch die in Rechnung anſtellen, ſähen es daher auch durchaus nicht Volt durch Fauſtſchläge und Demütigungen dermaßen in Wut gebracht hätten, daß es die eigene Regierung dafür verant⸗ wortlich machen mußte. Von den künftigen Koalitionsmög⸗ lichkeiten meinte Herr Koch:„Die Deutſche Volkspar⸗ tei rechnet auf die künftige Teilnahme an der Regie⸗ rung. Das iſt unmöglich Denn die Deutſche Volks⸗ partei wird wegen ihrer gehäſſigen Kampfesweiſe niemals auf das Bertrauen der Arbeiterſchaft rechnen können.“ Man ſoll, namentlich wenn man ein Miniſtrabler iſt, niemals„niemals“ ſagen. Die Skimmung in Heſſen wird in dem führenden Zentrumsblatte, der„Köln. Volksztg.“, u. a. wie folgt geſchildert: „Scharf im Kampfe liegen miteinander die Deutſche Volkspartei und die Deutſche demokratiſche Partei. Es wäre Vogelſtraußpolitik, wenn die Demokraten das Erſtarken der Deutſchen Volkspartei überſehen wollten. Dieſe Partei hat ſich nach ihrer Niederlage bei den Wahlen 1919 eine ſtarke und weitverzweigte Organiſation geſchaffen, welche auch die Frauen erfaßt. Die Deutſche Volkspartei hat an erſter Stelle wieder ihren ſeitherigen Vertreter in der Nationalver⸗ ſammlung, den Finanzminiſter a. D. Dr. Becker, und an zwei⸗ ter Stelle den Landwirt Chriſtian Schmitt in Guntersblum (Rheinheſſen) aufgeſtellt. Die Demokratiſche Partei hat ihre beiden ſeitherigen Vertreter nicht wieder aufgeſtellt. An erſter Stelle ſteht der bekannte Pfarrer und frühere Landtagsabge⸗ ordnete Korell(Nieder⸗Ingelheim), der bei den National⸗ wahlen ſehr auffällig im Hintergrunde geblieben war, obwohl er doch vor dem Kriege bei mehreren Wahl⸗ kämpfen ſich die größte Mühe gab, in den Reichstag zu kom⸗ men. Allein die Wähler entſchieden ſtets gegen ihn. Ob außer Korell auch der zweite Kandidat Prof. Dr.⸗Ing. Heide⸗ broek in Darmſtadt gewählt werden wird, darf man füglich bezweifeln. Wähler an die Deutſche Volkspartei wieder abgeben müſſen.“ Die bürgerliche Einheisfront in Bayern. Miünchen, 28. Mai.(Priv.⸗Tel.) Zu der bürger⸗ lichen Einheitsfront in Bayern teilt das General⸗ ſekretariat der Bayriſchen Volkspartei mit: „Die Veröffentlichung des Bürgerrates über das Zu⸗ ſtandekommen einer bürgerlichen Enmheitsfront hat in der Preſſe Anſchauungen erweckt, die den Tatſachen nicht ent⸗ ſprechen. Die Bayriſche Volkspartei hat mit den im Aufruf des Bürgerrates aufgeſührten Parteien keinerlei Bindungen eingegangen, ſondern bei allen Verhandlungen betont, daß ſie ſichvolle Bewegungsfreiheit bewahren müſſe. Ebenſo ſteht die Bayriſche Volkspartei dem bayriſchen Bürger⸗ block und dem Ordnungsblock vollkommen frei gegenüber. Wenn dieſe Organiſationen das geſamte Bürgertum zur ge⸗ meinſamen Abwehr Hagen die ſozialiſtiſche Weltanſchauung aufrufen, ſo hat die Bayriſche Volkspartei keinen Anlaß, ſich gegen die Nennung in einer ſolcher Kundgebung zu wehren, nur darf daraus nicht der Schluß gezogen werden, daß die Bayriſche Volkspartei die Anſchauung vertritt, daß es gleich ſei, welcher Partei der Wähler am 6. Juni ſeine Stimme gibt. Im Intereſſe der Geſundung unſeres politiſchen Lebens iſt es von großer Wichtigkeit, daß dem Wähler die Unterſchiede auch zwiſchen den bürgerlichen Parteien nicht nebenſächlich/ er⸗ ſcheinen. Auch hier gilt es, Farbe zu bekennen. Darum kann es ohne Wahlkampf auch unter dieſen Parteien nicht abgehen, wenn auch von ſelbſt eine gemeinſame Kampffront gegen die ſozialiſtiſche Weltanſchauung gegeben iſt. Gegen Erzbergers Wiedererſcheinen im Reichstag. München, 28. Mai.(Priv. Tel.) Die bayriſche Zentrumskorreſpondenz wendet ſich in einem Ar⸗ tikel gegen ein Wiedererſcheinen Erzbergers im neuen Reichstag und ſchreibt u..: Der innere Krankheitsprozeß, an dem das deutſche Volks⸗ tum leidet, hat wieder eine Verſchlimmerung erfahren, da ſich Herr Erzberger nicht entſchließen konnte, dem Rate ſei⸗ ner Parteifreunde zu folgen und auf ein Mandat im nächſten Reichstage zuverzichten. Der vornehme Appell des Herrn Fehrenbach, der in ſchonender Form Herrn Erzberger nahe legte, aus Rückſicht auf die Geſamtpartei diesmal dem Reichstag fern zu bleiben, iſt auf taube Ohren geſtoßen. Erz⸗ berger wird ſeine ganze Geſchicklichkeit aufbieten, erneut einen feſten Perſonenkreis an ſich zu bannen, und es iſt zu erwarten, daß er in Kürze wieder die Führung an ſich reißen wird, um ſo mehr, als in Beziehung die Ausſichten für eine ener⸗ giſche zielbewußte Perſönlichkeit in der deutſchen Zentcums⸗ partei zurzeit beſonders günſtig zu liegen ſcheinen. Daran, daß Erzberger außerhalb der Zentrumspartei im Reichstage auftreten wird, iſt nicht zu denken, ſein Auszug oder Ausſchluß aus der Partei würde die Sprengung des Zentrums bedeuten. Es wird weiter geſagt, daß durch Erzberger der moraliſche Kredit des deutſchen Zentrums einer ſchweren Kriſe ausgeſetzt wird. Für den Politiker kann es ſich nur darum handein, zu prüfen, ob es im Intereſſe der Partei und des Staates liegt, daß eine Perſönlichkeit wie Erzberger auch weiterhin an rich⸗ tunggebender Stelle ſteht. Dieſe Frage muß entſchieden ver⸗ neint werden. Inbezug auf das Verhältnis der bayriſchen Volks⸗ partei zu Erzberger und die Stimmung gegen ſeine Kandi⸗ datur in Bayern heißt es dann u..: Der Name Erzberger bedeutet ein Programm. Ueber den Inhalt des Programms hat Erzberger in Stuttgart und Biberach keinen Zwei⸗ fel gelaſſen, als er ſagte, daß der Reichswagen links fahren müſſe. Die Bayriſche Volkspartei iſt bekanntlich anderer Mei⸗ nung. Die Politit der Bayriſchen Volkspartei hat die Wieder⸗ aufrichtung des Staates, die Rettung der Kultur und den Neu aufbau der Wirtſchaft zum Ziele. Dieſes Ziel verbindet die Bayriſche Volkspartei mit anderen bürgerlichen Parteien, vor allem mit dem Zentrum, mit dem ſie die Grundlagen der chriſtlichen Weltanſchauung gemeinſam hat. Nicht die Koali⸗ tion, über deren Notwendigkeit kein Vernünftiger im Zweifel Die Demokraten haben doch zu viele ſein kann, wird der Opportunitätspolitik des Zentrums zum Vorwurſ gemacht, ſondern die offenkundige innere Schwäche, die Herr Erzberger gegenüber den Sozialiſten gezeigt hat. Der zweite Grund, der die Bayriſche Volkspartei vom Zentrum Erzbergeriſchen Geiſtes entfremdete, war die unitari⸗ ſtiſche Auffaſſung Erzbergers über die Neuorganiſation des Reiches. Eine Rückkehr Erzbergers in den Reichstag bedeutet, daß der Kurs des Zentrums der bisherige blelben wird. Die Folgen für das zukünftige Verhältnis der Bayriſchen Volkspartei zum Zentrum ergeben ſich daraus ohne weiteres. Gerade für diejenigen, welchen die Einheit einer geſchloſſenen Arbeitsgemeinſchaft aller chriſtlichen Kräfte im kommenden Reichstag am Herzen liegt, iſt das Wiederauftreten Erzbergers eine bittere Enttäuſchung. — 2 Der Vormarſch der Bolſchew ſten. Kowno, 28. Mai. Aus Wilna ſind Nachrichten eingetrof⸗ fen, wonach dort große Beunruhigung über den Vormarſch der Bolſchewiſten herrſcht. Die Spitäler ſind von Verwun⸗ deten, die von der Front kommen, überfüllt. Die Okkupations⸗ behörde erließ an die Bevölkerung einen Aufruf, in dem ſie zur Ruhe auffordert und an die Jungmannſchaft die Aufforde⸗ rung richtet, an die Front zur gehen. Einzelne Verwaltungs⸗ ſtellen ſind aus Wilna abgezogen. f 9² 6 tau S 25 15 55 5 ere Weſikiſe lunt DUnsbur, 5 adeel en obHoſm*. + 700 5 — 2 94 Hberotsehe 7 22 ofrossturcig 5 22 , 4% —— Scrernowifz 15 9+ 7 ⁰ + 2 .⁰ kischiq 2 2 CerCuurfbrnuß alunß glsulnScleIbruſumt Kowno, 28. Mai. Bei den Friedensverhandlun⸗ gen zwiſchen Litauen und Sowjetrußland geſteht, wie gemeldet wird, Rußland jetzt Litauen Wilna als Hauptſtadt zu. In einigen Fragen beſtehe völlige Uebereinſtimmung. So ſollen die litauiſchen Flüchtlinge gegen Rückgabe der bolſchewiſtiſchen Gefangenen in Litauen zurückgeführt werden. Kowno. 28. Mai. Geſtern hat die Zweitleſung der provi⸗ ſoriſchen litauiſchen Verfaſſung begonnen. Freiſtadt Danzig. Berlin, 28. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Das im Friedensvertrag vorgeſehene Abkommen zwiſchen der freien Stadt Danzig und der Republik Polen iſt nunmehr ernſt⸗ lich in Angriff genommen worden. Vertreter verſchiedener polniſcher Miniſterien ſind in Danzig eingetroffen. Das Er⸗ gebnis der Danziger Beratungen wird in einem Vertrags⸗ entwurf zuſammengefaßt und dann dem Oberſten Rat in Paris zur Genehmigung vorgelegt werden. Gehen die Ver⸗ handlungen gut vonſtatten, ſo iſt mit der Konſtituierung der freien Stadt Danzig noch im Sommer zu rechnen. Die Konferenz in Spa. Eine Vorkonferenz in Genua? Berlin, 28. Mal.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Corriere della Sera gibt aus San Remo das Gerücht wie⸗ der, daß demnächſt wieder eine Zuſammenkunft der alliierten Miniſterpräſidenten und zwar in Genua ſtattfin⸗ den werde. Die Zuſammenkunft von Genua würde als Ein⸗ leitung der Konferenz von Spa dienen und eine beſondere Bedeutung dadurch erhalten, daß dort die Alliierten die von Deutſchland zu zahlende Entſchädigung endgültig feſtſetzen. Nach dem„Avanti“ erklärte Ritti im Miniſterrat, daß Italien um Aufſchub der Konferenz bis zum Juli erſuchen werde. Wir haben hier ſchon mehrfach geſagt, daß dieſe Verſchiebung auch von Deutſchland gewünſcht werden wird. Internationale Anleihe a Bezahlung der Entſchädigungs umme. 5 demenez Fod. ß eee, 54 een, be. — E 6 A. — 2 3 B. 0 2 nale funran.Un J Berlin, 28. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Pariſer Korreſpondent des„Daily Herald“ verſichert, aus guter Quelle zu wiſſen, die Vereinbarungen der alliierten Sach⸗ 2. Seite. Nr. 228. Manuheimer General⸗Anzeiger.(mittag · uusgabe⸗) Freitag, den 28. Mai 1920. perſtändigen in Bezug auf die internationale An⸗ léeihe zugunſten Deutſchlands ſtänden vor dem Abſchluß. Da⸗ nach ſollen Obligationen für zehn Milliarden Goldmark unter der Garantie Englands, Frankreichs, Italiens, Spaniens und noch einiger anderer neutraler Staaten herausgegeben wer⸗ den. Der Ertrag ſoll zum Teil für die Bezahlung der erſten Entſchädigungsrate, zum Teil für die inneren Bedürfniſſe Deutſchlands verwendet werden. Durch ſpätere Ausgaben ſoll 5 und nach der Geſamtbetrag von 120 Milliorden erreicht werden. Inzwiſchen hat Millerand am Mittwoch den Senats⸗ kommiſſionen für Aeußeres und Finanzen erklärt, daß die Jeſtſtellung der deutſchen Schuld nicht als eine Reviſion des Vertrages von Verſaflles aufzufaſſen ſei. Millerand be⸗ konte, daß er ſein Möglichſtes getan habe, damit die Summe if ungefähr 210 Milliarden Franken komme, die dem Wert heute von nahezu 66 Milliarden Goldmark entſprechen, die den Anteil Frankreichs bilden. Von dieſen 66 Milliarden ſollen jedoch die Naturalleiſtungen, die Deutſchland nach dem Friedensvertrag machen müſſe und zum Teil ſchon gemacht hat, auf keine Art abgerechnet werden. Das iſt, gelinde geſagt, eine etwas eigenartige Auslegung des Verſailler Vertrages. Der Friedensverkrag von 3l. Germain. Die Ratifikation des öſlerreichiſchen Friedensvertrages. Paris, 27. Mai.(WB.) Der öſterreichiſche Friedensver⸗ wurde geſtern in der Kammer ratifiziert. Die Sozial⸗ demokraten lehnten in einer begründeten Erklärung den Ver⸗ trag ab. Aus der Debatte iſt nachzutragen, daß der Sozialiſt Sembat erklärte, Oeſterreich könne wirtſchaftlich nicht allein exiſtieren, aber man unterſage ihm, ſich an Jemand anzu⸗ Man könne die Völker nicht verhindern, ſich aus er Solidarität zu vereinigen. Auf eine Anfrage erklärte der Miniſterpräſident, das Verbot der Vereini⸗ gung Deutſchlands und Oeſterreichs ſei formell und könne nur im Einverſtändnis mit dem Völkerbund auf⸗ gehoben werden. Tardieu verteidigte den Friedensvertrag. Clemenceau habe monatelang kämpfen müſſen, um das Ver⸗ bot der Vereinigung Deutſchlands und Oeſterreichs herbeizu⸗ führen. Durch Zwiſchenrufe wurde Tardieu beſchuldigt, der deutſchen Einheit gedient zu haben. Er ſagte ferner, man habe dem Wiedergutmachungsausſchuß den Auftrag gegeben, daß Deſterteich ſolange nichts zu bezahlen brauche, bis es ſich wieder aufgerichtet habe. Dieſe Methode ſei gegen Oeſterreich zuläſfig, gegen Deutſchland aber gefährlich. Der Miniſterpräſident erklärte in der geſtrigen Sitzung noch, er werde die Interpellationen über die Beratungen von San Remo und Hythe am Freitag beantworten. POPeſterreichiſcher Geſandtenwechſel in Berlin? Berlin, 28. Mai.(Von unſ. Berl. Vüro.) In Wien gehen Gerüchte um über eine bevorſtehende Abberufung des deutſch⸗öſterreichiſchen Geſandten Hart⸗ mann. Es wird ſogar erzählt, daß er durch Herrn von Flotow, den Leiter des in Liquidation befindlichen alten k. u. k. Miniſterium des Aeußern erſetzt werden ſoll. Bei dieſen Gerüchten iſt wohl der Wunſch jener Kreiſe der Gater des Cedankens, die unter Führung des franzöſiſchen Geſandten nſchluß zu hintertreiben wünſchen. Herr von iſt trotz ſeiner norddeutſchen Abſtammung— ſein iſt aus Mecklenburg eingewandert— ein in der cbter Schwarz⸗Gelber und ein gehäſſiger Gegner es. Nach unſerer Kenntnis aber iſt die Stellung n Hartmann durchaus unerſchüttert. De Bewegung in Irland. 2, 27. Mai.(WB.) Wie das„Allgemeen London meldet, erhielt ein Bataillon Hoch⸗ erhot den Befehl, nach Irland abzugehen. Drei weitere Bata llone wurden ungewieſen, ſich zum ſofortigen Abtransport bereit zu halten. In Irland ſetzte eine Brand⸗ ſtiftungskampagne ein. Außer Gerichtsgebäuden und wurden auch größere Privatgebäude ein⸗ geäſchert. — 2. Aoerzle und Kraukenlaſſen. Derlin, 28. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die Vertreter der Groß⸗ berliner Aenzteſchaft verhandelten geſtern über ihre den Krankenkaſſen zu unterbreitenden Honorarforderungen. Als Grundlage für die Honorarforderungen wurde in erſter Linie das Lohnteilſyſtem, am beſten in Form eines zu vereinbaren⸗ den feſtgelegten Anteil an den Löhnen in Frage gezogen. der Vahlſchein. Im Reichswahlgeſetz vom 27. April 1920 iſt eine Neuerung gegen die früheren Wahlgeſetze vorgeſehen, auf die alle diejenigen Wähler ſchan heute achten müſſen, die vorausſichtlich am Wahltage, d. h. am 6. Juni 1920 vonihrem Wohnorte abweſend ſein wer⸗ den. Es iſt dies der Wahlſchein.(8 3 des Reichswahlgeſetzes.) Während früher jeder, der am Wahltage von ſeinem Wohnorkte, ſei es aus beruftichen, ſei es aus anderen Gründen, abweſend mar, nicht zu wählen in der Lage war, weil die Wahl nur dort erfolgen konnte, wo er in die amtlichen Wählerliſten oder Wahlkarteien einge⸗ tragen war, kann man heute im Beſitze eines Wahlſcheines an jedem beliebigen Orte wählen. Um einen Wahlſchein zu bekommen, muß man ſich an die Ge⸗ meindebehörde ſeines Wohnortes wenden und dort unter Angabe des Grundes, der„auf Erfordern glaubhaft zu machen iſt“, die Ausſtellung eines Wahlſcheines beantragen. Dier Schein wird dann jedem Wähler, der in der Wählerliſte oder Wahlkartei eingetragen iſt, ausgeſtellt, wenn er 1, in Ausübung des Berufs oder zur Erledigung perſönlicher oder öffentlicher(Wahl⸗) Angelegenheiten am Wahltage außer⸗ halb ſeines Wohnortes ſich aufhält oder ihn frühzeitig ver⸗ laſſen muß oder an ihm ſo ſpät zurückkehrt, daß er innerhalb der Wahlzeit dort nicht mehr wählen kann; 2 2. am Wahltage zu Kur⸗ oder Erholungszwecken außerhalb ſeines Wohnortes ſich aufhält; ge eines körperlichen Leidens oder Gebrechens in ſeiner gungsfreiheit behindert iſt. Auch wenn der Wähler nach Ablauf der Friſt zur Auslegung der Wählerliſten oder Wahlkartei ſeine Wohnung in einen anderen verlegt, iſt er berechtigt, ſich einen Wahlſchein ausſtellen zu laſſen. 95 Es können alſo nach 3. auch Kriegsbeſchädigte oder andere in ihrer Bewegungsfreiheit behinderte Kranke dieſen Antrag auf Aus⸗ ſtellung eines Wahlſcheines ſtellen, um dann in jedem ihnen am leich⸗ teſten exreichbaren Wahlraume ihre Stimme abzugeben. Bei Vornahme der Wahl iſt der Kontrolle wegen der Wahlſchein b — abzugeben. Die Abgabe muß natürlich ſtets perſönlich erfalgen. Vorher prüfe man ae man auch in die Wählerliſte oder Wahlkartei ſeines Bezirks richtig eingetragen iſt. Wahlſcheine Bertin, 27. Mal.(W. B) Durch eine im Reichsgeſenblatt ver⸗ Iſfentlichte Bekauntmachung hat der Reichsminiſter des Innern für eintzelne Perſonenkategorien bie Ausſtellung von Wahl⸗ ſcheinen auchohne vorherige Fintragungen in die Wäßhlerliſte für zuläſſig erklärt. In Frage kommen De Aevolufion hal Deulſchland vernichkel. Folgende Kundgebung det Deutſch⸗Braſi⸗ lianer geht uns zu: Mit tiefer Trauer erfüllt ſind wir Auslandsdeutſchen nach wie vor über den Zuſammenbruch unſeres geliebten Vater⸗ landes und die Umgeſtaltung des Reiches in eine Republik. Die Parteipolitik galt den Umſtürzlern mehr als das Geſamtvolk, und durch jahrelange Verhetzung und Untergrabung des Anſehens des Kaiſers und durch paſſi⸗ ven Widerftand gegen jeden Regierungsakt hat ein Teil des deutſchen Volkes den Verheißungen der Sozialdemokratie ge⸗ glaubt und ſich bevormunden laſſen. In dem gegenwärtigen Verhalten der Spartakiſten und Unabhängigen, die— konſe⸗ quent den Prinzipien folgend, in denen ſie erzogen würden— jegliche Autorität mißachten, geht die Drachenſaat auf, welche die Sozialdemokratie jahrzehntelang geſät hat. Wir verurteilendie politiſchen Führer der Gegenwart und lehnen ab, ihnen Gefolgſchaft zu leiſten. Das Volk wurde von ihinen betrogen. Wir fordern, daß, wenn man die alte Regierung zur Rechenſchaft zieht, wie es in der Gegenwart geſchieht, auch dieſenigen gefordert werden, welche durch Hervorrufung der Revolution das Vater⸗ land an den Rand de's Unterganges brachten. Auch die gewiſſenloſen Kriegsgewinnler ſollen vor Gericht ge⸗ ſtellt werden ohne Anſehen der Perſon. Wir verachten vaterlandsloſe Geſinnung, wo und wie ſie auch in Erſcheinung tritt. Das haben wir Auslandsdeutſchen während der ganzen Kriegszeit bewieſen und wollen das auch öffentlich in der Gegenwart bekunden. Wir hätten uns manches erſparen können an Sorge und Ver⸗ ſpottung, hätten wir Deutſchland verraten. Es hätte uns manch äußerlichen Vorteil gebracht, hätten wir nur unſere Reichsangehörigkeit aufgegeben, was uns nicht ſchwer gemacht worden wäre. Wir ſind deutſch; denken, fühlen und handeln deutſch, wenn nicht ſolche, denen das Vater⸗ land doch nichts gilt, ſondern die Internationale alles iſt, uns vaterlands⸗ und heimatlos machen. Wir forden Schutz für unſere Helden, die ihre Pflicht gegen das Vaterland in Treue erfüllt haben, unſern Hindenburg, Ludendorff, Mackenſen und wie ſie alle heißen, ſowie für die ſämtlichen deutſchen Fürſten. Das iſt der Heimat Schuld, die Ehrenſchuld, welche man zuerft zu zahlen ſchuldig iſt, eine Ehrenforderung an das deutſche Volk, es beſinne ſich endlich auf ſeine Aufgaben!— Die Revolutionäre batten mehr Vertrauen zu den 14 Punkten Wilſons; ſie ließen ſich von dem wahnſinnigen Heuchler täuſchen und haben Volk und Vaterland verraten. Hindenburgs Worte beſtätigen es:„Die Revolution hat Deutſchland vernichtet.“: u. g. ehemalige Soldaten, die wegen ihrer Entlaſſung aus dem Verband der Wehrmacht jetzt wahlberechtigt geworden ſind, fer⸗ ner Flüchtlinge aus den Abtretungsgebieten, die erſt nach Ablauf der Friſt zur Auslegung der Wählerliſten ihren Wohnort im Inlande genommen haben. die Wahlvorbereitungen. Schwetzingen, 27. Mai. Die Deutſcheliberale Volks⸗ partei Schwetzingen hatte am Mittwoch zu einer öffentlichen Wählerverſammlung im„Blauen Loch“ eingeladen, die von Män⸗ nern und Frauen außerordentlich ſtark beſucht war. Der Leiter des Abends, Apotheker Liehl, wies bei der Eröffnung eindrucksvoll darauf hin, was von dem Ausgang gerade dieſer Reichstagswahl ab⸗ hinge. Er geißelte die noch in manchen Kreiſen des Bürgertums be⸗ ſtehende Lauheit, von der allerdings zu ſeiner Freude an dieſem Abend nichts zu merken ſei. Darauf nahm Herr Profeſſor Weber aus Baden⸗Baden das Wort zu einem gedankenreichen Vortrag über „Volksſtaat und Freiheit“. Seine formvollendeten, von häufiger Zu⸗ unterbrochenen Ausführungen, ſtellten die ideal gedachten Begriffe Volksſtaat und Freiheit ihren tatſächlichen Auswirkungen in der Politik der Gegenwart gegenüber. Dabei ergaben ſich außer⸗ ordentlich eindrucksvolle Vergleiche zwiſchen dem ſogenannten alten Syſtem und den Errungenſchaften der Revolution. Reicher Beifall dankte ihm und unterſtrich ſeine Worte. Zur Ausſprache meldete ſich von den anweſenden Gegnern nie⸗ mand. Nachdem Frau Hoffmann⸗ Mannheim noch in ernſter Weiſe zu den Frauen geſprochen hatte, für die Wahlrecht Wahl⸗ pflicht bedeute, berichtete Herr Dipl.⸗Ing. Jähne von der außer⸗ ordentlichen Begeiſterung, die der Reichstagskandidat unſeres Bezir⸗ kes, Landwirt Brixner⸗Brühl, bei den Bauern des Oberlandes auslöſte, und dem ZJuſtrom dort zu unſerer Partei. Er behandelte nochmals kurz die Abmachungen zwiſchen dem Badiſchen Bauernver⸗ band und den politiſchen Parteien und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Landwirte im neuen Reichstag ihrer Bedeutung für unſere Volkswirtſchaft entſprechend zu ihrem Recht kommen. Dann ſchloß der Leiter die von einer ſchönen einheitlichen Stimmung getragene Verſammlung, die ſichtbar zur Verſtärkung und Vertiefung unſerer Gedanken in Schwetzingen beigetragen hat. Badiſcher Landtag. 43. öſſentliche Sitzung. Karlsruhe, 27. Mai. Präſident Kopf eröffnete gegen 4 Uhr die Sitzung. Abg. Dr. Holdermann(Dem.) fragte an, was die Regierung zu iun gedenke, um die Verunſtaltung des. Iſteiner Klozes durch Ausbeutung durch ein Kalkſteinwerk zu verhindern. Miniſterialdirektor Dr. Fuchs erklärte, die Regierung werde die vor⸗ liegenden Projekte zur Ausbeutung der Kalkſteinwerke am Iſteiner Klotz daraufhin prüfen, ob das Landſchaftsbild darunter leide. Das Haus trat nun in die Tagesordnung ein, die Fortſetzung der Beratung des Staatsvoranſchlags Hauptabteilung X: Murgwerk. Den Bericht erſtatteten Abg. Habermehl(.⸗N.) und Abg. Marum(Soz.). Der Etat wurde einſtimmig ohne Ausſprache ange⸗ nommen. Abg. Marum(Soz.) berichtete über das Notfinanzgeſetz. Die im Entwurf des Staatsvoranſchlags für das Rechnungsjahr 1920 unter den Abſchnitten„Außerordentlicher Etat“ vorgeſehenen Anforderungen betreffen zum großen Teil bauliche Unternehmungen, die ihrer Dringlichkeit halber und in anbetracht der vorgeſchrittenen Jahreszeit ohne Verzug in Angriff enommen oder weitergeführt werden ſollten, ohne die Verabſchiedung des Finanzgeſetzes abzuwarten. Auch ſonſtige Unternehmungen und Bedürf⸗ niſſe, wofür die Mittel im Entwurf des Etats für 1920 vorgeſehen ſind, harren dringend der Förderung und Befriedigung, ſo insbeſondere auf dem Gebiete für Wohlfahrtspflege, ſoziale Fürſorges und öffentliche Arheiten. Zu dieſem Zweck ſoll der Regierung eine dem Hauptfinanzgeſetz voraus⸗ gehende beſondere Ermächtigung— gleichſam als Notgeſetz— erteilt wer⸗ den. Mit der Erlaſſung des Finanzgeſetzes würde dieſes Sondergeſetz hin⸗ fällig werden. Der Vollzug der Neuanforderungen auf perſönlichem, Ge⸗ biet, insbeſondere die Beſetzung neuer etatmäßiger Stellen, ſoll mit einer Daus beſonderen Gründen nicht zu vermeidenden Ausnahme, vergl. die Anlage unter Finanzminiſterium— bis zur Verabſchiedung des Finanzge⸗ ſetzes zurückgeſtellt werden Dieſe Einſchränkung iſt im Intereſſe des gleich⸗ mäßigen Verfahrens in den verſchiedenen Staatsverwältungszweigen ge⸗ oten. Der Notetat enthält Ausgaben aus der Hauptabteilung IV. Finanz⸗ miniſterium, Hauptabteilung VII: Miniſterium des Kulus und Unterrichts, und Hauptabteilung X: Murgwerk. Der Berichterſtatter beantragte die Annahme des Notgeſetzes. Das Notfinanzgeſetz wurde einſtimmig angenommen. Abg. Dr. Glockner(Dem.) berichtete für den Haushaltsausſchuß über den Entwurf eines Geſetzez über die Vermögens und Ein⸗ Lommenſteuer. Der Geſetzentwurf eniſpricht einer Entſchließung des Landiags, der in der Sitzung vom 11. Dezember 1919 das Staatsmini⸗ ſterium erſucht dat, einen Geſetzentwurf vorzulegen, durch den Porſorge zu trefſen wäre, daß weſentliche Aenderungen in der Höhe des Einkommens und Vermögens, bie ſpäteſtens am 1. April 1920 eingetreten find, noch zu Gunſten des Landes und der Gemeinden veranlagt werden können, wenn auch das Einkommens⸗ und Vermögensſteuergeſetz mit dem 1. April außer Kraft treten. Zunächſt ſollen weſentliche Aenderungen in der 70 des Einkommens oder Vermögens nicht nur zu Gunſten der Steuerberee tigten, d. h. es ſollen nicht nur Steuernachträge, ſondern auch Steuerab, gänge angeſetzt werden; doch iſt dem Ausdrucke„weſentliche Aenderungen eine engere Bedeutung beigelegt, als es dem Einkommens⸗ und Vermögen“ ſteuergeſetz entſpricht, in dem eine weſentliche Aenderung nur daun ange nommen wird, wenn das ſteuerbare Einkommen— nach den Untergrenzel der Steuerſtufen gerechnet— um mindeſtens ein Fünftel und zugleich un mindeſtens 10 000 Mark(ſtatt 1000 Mark nach.⸗St.⸗G. Art. 9 Abſ. oder wenn der Vermögensſteueranſchlag um mindeſtens ein Fünftel un zugleich um mindeſtens 200 000 Mark(ſtatt 20 000 Mark nach.⸗St.⸗G. § 11 Abſ. 3) größer oder kleiner geworden iſt. Durch dieſe Erhöhung der Grenzen ſoll erreicht werden, daß nur tatſächliche wichtige Fälle behandelt werden müſſen. Zu Gunſten der Steuerpflichtigen ſoll eine Minderung der Beſtenerung ſchon dann eintreten, wenn ſich das ſteuerbare Einkommen 8 der Vermögensſteueranſchlag lediglich um mindeſtens ein Fünfle mindert. Der Geſetzentwurf wurde einſtimmig angenommen. Abg. Dr. Glockner(Dem.) berichtete über den Entwurf zu einem Geſetz über die Beſteuerung des Liegenſchafts⸗ und Be⸗ triebsvermögens im Rechnungsjahr 1920⸗21. Nachdem die direkten Steuern an das Reich kamen, müſſen Gemeinden und Länder, um ihren Steuerbedarf zu decken, neue Steuerquellen erſchließen. Der§ 8 des Lan⸗ desſteuergeſetzes verweiſt dabei auf eine Beſteuerung des Grundvermögens und des Gewerbebetriebs, die beide durch direkte Reichsſteuern nicht be⸗ troffen werden, aber ſchon bisher Gegenſtand der badiſchen Vermögens ſteuer geweſen ſind. Die Einführung ſolcher Ertragsſteuern iſt auch in Baden beabſichtigt. Ein Geſetzentwurf in dieſem Einne iſt vorbereitel. Die Prüfung der dabei im einzelnen ſich noch ergebenden Fragen in Ge⸗ meinſchaft mit den Städten und Gemeinden und den beteiligten Intereſſen vertretungen, wie auch mit Vertretern anderer Länder, die in ihrer Steuer⸗ geſetzgebung auf den gleichen Weg gewieſen ſind, wird jedoch noch einige Zeit in Anſpruch nehmen. Anderſeits wird ſich die Veranlagung der Reichs einkommenſteuer verzögern; auf Ueberweiſungen hieraus an die Lände, die in ihrer Steuergeſetzgebung auf den gleichen Weg gewieſen ſind wird jedoch noch einige Zeit in Anſpruch nehmen. Anderſeits wird ſich die Ver, anlagung der Reichseinkommenſteuer verzögern, auf Ueberweiſung hieran an die Länder und die Gemeinden iſt in naher Zeit noch nicht zu rechnen⸗ Es gilt deshalb, in dieſer Uebergangszeit für die Staatskaſſe auch weiterhin fortlaufende Einnahmen zu ſchaffen und einen ſteuerloſen Zuſtand na dem 1. April 1920 zu vermeiden. Dies ſoll geſchehen durch Forterhebung von Steuern von den der Landesbeſteuerung verbliebenen Werten des Liegenſchafts⸗ und Betriebsvermögens und zwar in der Hauptſache nach den Grundſätzen des Vermögensſteuergeſetzes mit den durch die Reichs ſteuergeſetzgebung vorgeſchriebenen Einſchränkungen. Bei 8 5 des Geſetze beantragte Abgeordneter Marum(Soz.) die Höhe des Steuerfußes, nd dem die Gemeinden die Umlagen aus Betriebs⸗ und Liegenſchaftsvermögen erheben, nach oben nicht zu begrenzen. Abgeordneter Helfferich(Zentrum) bat den Antrag ab ulehnen. Miniſter Remmele: Das Haus ſollte den finanziellen Bebürfniſſen der Gemeinden entgegenkommen. 5 Abg. Freudenberg(Dem.) begründete einen weiteren von den Demokraten und Deutſchnationalen geſtellten Antrag, wonach den Gemein⸗ den geſtattet werden ſoll, ſtatt, wie der Ausſchuß vorgeſchlagen hat, eine Steuer von 125 Prozent eine ſolche von 150 Prozent zu erheben. Bei der Abſtimmung wurde der Antrag Marum gegen die Sozialdeme⸗ kraten abgelehnt. Der Antrag Freudenberg wurde einſtimmig angenommen. Der Geſetzentwurf wurde angenommen. Engelhardt(ZItr.) begründete einen Antrag des Zentrum wonach in den Orten, in denen die Maul⸗ und Klauenſeuche herrſcht zwei Wahllokale zur Reichstagswahl eröffnet werden ſollen, in einem Lokal ſollen diejenigen Perſonen wählen, auf deren Hof die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt. Ein Regierungsvertreter erkannte die Verbreitungsgefaht der Maul⸗ und Klauenſeuche an, machte aber auf die Schwierigkeiten auf⸗ merkſam, die bei Aufſtellung der Wählerliſten entſtehen. Der Antrag ſoll jedoch geprüft werden. Der Antrag wurde einſtimmig angenommen. 4 Abg. Dr. Leſer(Dem.) berichtete über die Beſoldungsordnung fü Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte. Durch das Geſetz follen die Beſol⸗ dungsverhältniſſe der Gemeindebeamten entſprechend dem Beſoldungsgeſetze für Staatsbeamte geregelt werden. 5 5 Ziegelmeier⸗Oberkirch(Ztr.) beantragte die Ausdehnung der Beſoldungsordnung auf die Krankenkaſſenbeamten. 4 Abg. Weißhaupt(Ztr.) machte Bedenken geltend gegen die im 8 des Geſetzes vorgeſehenen Schlichtungsausſchüſſe. Um 6 Uhr 35 Minuten vertagte ſich das Haus auf heute abend 7 Uhr, Der Haushaltsausſchuß befaßte ſich mit der Beratung des Geſetzent⸗ wurfes über die Aufwandsentſchädigung der Abgeordneten. Da die öffent liche Sitzung noch nicht um 48 Uhr wieder begonnen hatte, ſtellten die Vertreter der Preſſe ihre Berichterſtattung ein. Nächſte Sitzung morgen vormittag. Badiſcher Bauernverband. Am 18. Mai ds. Js. fanden in Karlsruhe Verhandlungen des Badiſchen Bauernverbandes mit Vertretern aller landwirt ſchaftlicher Ver⸗ einigungen ſtatt zur Einigung des landwirtſchaftlichen Berufsſtandes⸗ Seitens des Verbandsvorſtandes, Herrn Landwirt Ge bhard⸗Eppingen, wurde mit Nachdruck auf den Einigungswillen der badiſchen Bauernſchaft hingewieſen, welcher in ihren Richtlinien zur Vereinheitlichung der land⸗ wirtſchaftlichen Intereſſenvertretungen Badens Ausdruck findet. Hienach iſt die Eingliederung ſämtlicher landwirtſchaftlicher Organiſationen Badens in den Bauernverband vorgeſehen. Innerhalb des Vorſtandes hätte eine Arbeitsteilung nach berufswirtſchaftlichen, berufstechniſchen und berufs⸗ politiſchen Geſichtspunkten zu erfolgen. Als ausführendes Organ des Ver⸗ bandes wird die Badiſche Landwirtſchaftskammer angeſehen, deren Zuſammenſetzung und Ausbau dent freien Willensausdruck der ba⸗ diſchen Bauernſchaft im Rahmen der Geſetzgebung überlaſſen bleibt. Der Bezug und Abſatz landwirtſchaftlicher Bedarfs⸗ gegenſtände und Erzeugniſſe ſoll von einer Zentrale aus er⸗ folgen, die von den beſtehenden genoſſenſchaftlichen Verbänden gebildel wird. Zur Verbreitung der Bauernideen iſt ein einheitliches Tages“ organ vorgeſehen, desgleichen eine Zuſammenlegung ſämt⸗ licher Fachzeitungen. Die Mittel zur Unterhaltung des Verbandes ſollen von den beſtehenden landwirtſchaftlichen Organiſationen aufgebrach werden. Zur weiteren Verhandlung und Feſtlegung der Bauernverbandsauſ⸗ gaben iſt auf Montag, den 7. Juni ds. Is. vormittags 9 Uhr im Gebäude der Badiſchen Landwirtſchaftskammer eine Beſprechung anberaumt. Letzte Meldungen. Schweres Exploſionsunglück. Münfter, 27. Mai.(Wolff.) Im chemiſchen Laboratorium der 1 h Univerſität wurden heute vormittag durch eine Exploſion beim Experimentieren ſechs Studenten getötet und eine Anzahl ſchwer verwundet. Kandidalen für den Reichswirtſchaftsrat. Berlin, 28. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Del Bund der Landwirte und der Deutſche Landbund haben für den vorbereitenden Reichswirtſchaftsrat gemeinſam folgende Herren benannt: Dr. Guſtav Roeficke, Oekonomie⸗ rat Karl Gebhart, Lauterecken(Rheinpf.), Frhr. v. Richt⸗ hofen, Rittergutsbeſitzer in Schleſien, Landwirt Karl Hepp in Seelbach, Oberlahnkreis. * Paris, 28. Mai. Wie der Londoner Korreſpondent de⸗ Temps mitteilt, kam der ehemalige Schweizer Bundespräſi⸗ dent Ador in London an. Er verhandelte geſtern mit Generalſetretär des Völkerbundes wegen der Vorbereitung der Finanzkonferenz in Brüſſel und wurde ſpä von Bonar Lam und Chamberlain empfangen, um die Frage 55 5 Deutſchland zu bezählenden Entſchädigung eſpreche. Paris, 27. Mai.(WB.) Ein Miniſterrat unter Vorſitz Millerands betraute den Unterſtaatsſekretär im Luft⸗ ſchiffahrtsamt Flandin mit der Liquibierung des Flugzeug materials und nahm darauf einen Geſetzesantrag an, 1. 6. die Feierſtunde für die öffentlichen Lokale um Stunde perlängert. der o eine —— dem gens Heldentenor unſeres geichnung„Unbekannt“. ————————— Freitag, den 28. Mai 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(minug-e 3. Seite. Nr. 228. Nus Stadt und Land. Handwerker⸗Berſammlung. Heute abend 8 Uhr findet in der„Harmonie“ Verſammlung für die Handwerker Mannheims ſtatt. Die Einladung geſchieht durch die Deutſche(liberale) Volkspartei. Herr Stadtrat und Metzger⸗Obermeiſter Ko ch aus Heidelberg, der der Fahne des eine große Bürgertums unentwegt die Treue gehalten hat, iſt als Redner ge⸗ wonnen worden. Wie wir aus zahlreichen Anfragen und Zuſchriften aus Handwerkerkreiſen erfahren, begegnet die geplante Kundgebung im gewerblichen Mittelſtand dem lebhafteſten Intereſſe. Das Hand⸗ werk hat unter der Revolution und der ſchwarz⸗rot⸗goldenen Koali⸗ tion keine Seide geſponnen. Im Gegenteil, ſeine Intereſſen ſind von Demokraten und Sozialdemokraten aufs gröblichſte ver⸗ nachläſſigt worden. Redensarten und Wahlaufrufe verfangen bei dem einſicht⸗vollen und charaktervollen Handwerker nicht mehr. Er verbittet ſich dieſen dummen Stimmenfang und weiſt auf das hin, was die Linksparteien für dieſen Stand getan haben. Nichts, garnichts. Das erſchrecklich große Intereſſe, das die Herren Demokraten jetzt plötzlich dem Handwerkerſtand beweiſen, kann dieſem nur ein Lächeln abgewinnen. Bekommen wir nochmals eine Regie⸗ rung, in der die Sozialdemokraten und ihre brillanten Sekundanten, die Demokraten, ausſchlaggebend ſind, dann kann das Handwerk einpacken. Das iſt auch die Stimmung in den Mannheimer Handwerkerkreiſen, und in dieſem Sinne werden ſie ſich bei der Wahl betätigen. Darauf mögen ſich die großen demokratiſchen Handwerker⸗ freunde und Mittelſtandsretter verlaſſen, die ſeit dem November 1918 eine total einſeitige Klaſſenpolitik zugunſten der Arbeiter getrieben, alle Laſten aher dem Mittelſtand aufgepackt haben und ſich nun, da es ans Abrechnen gehf, nicht laſſen können vor Handwerker⸗ und Mittelſtandsfreundlichkeit. Mannheimer Kinderhilfe. Großes Konzert im Nibelungenſaal. Von den Soliſten des Kinderhilfe⸗Feſtkonzertes am kom⸗ menden Samstag wird Herr Walter Günther⸗Braun, der Nationaftheaters, bei dieſer Gelegenheit aller orausſicht nach zum letzten Male mit Begleitung des Natio⸗ nalthegterorcheſters im Konzertſgale zu hören ſein. Er ſingt außer dem Tenorſolo in Wernickes großer Chorballade„Meeresbrandung“, das Preislied Walther Stolzings aus R. Wagners„Meiſter⸗ ingern“. Auch Minny Leopold, die bei ähnlichen Anläſſen im Nibelungenſaal ſtets ſehr gefeierte dramatiſche Sängerin unſerer Oper, werd Kompoſitionen N. Wagners zu Gehör bringen, nämlich wei der fünf Weſendonk⸗Geſänge des Meiſters, die zuletzt urch Delia Reinhardt in einer der muſikaliſchen Akademien dar⸗ eboten wurden, diesmal aber, und zwar in der inſtrumentalen Dearbeitung Felix Mottls, vom Orcheſter begleitet werden. Die impoſante„Ozean“⸗Arie aus„Oberon“ wird für Minny Leopold eine weitere, reizvolle ſoliſtiſche Aufgabe ſein. Die Chöre leitet err E Hanſen, der Dirigent der„Liedertafel“, die Orcheſterwerke Herr Felix Lederer. Beide werden ſomit zu⸗ gleich als Reßräſentanken der„feſtgebenden“ Körperſchaften amtieren. Die ſinfoniſche Dichtung„Tod und Verklärun g* wird den orcheſtralen Schwerpunkt der Vortragsfolge bilden. Sie ürfte an Zugkraft ebenſowenig etwas zu wünſchen übrig laſſen, wie der wohltätige Zweck der Geſamtveranſtaltung. Sammlung für unterernährte Stadtkinder. Der Caritasverband für die Erzdiözöſe Freiburg und der Bad. Landesverein für innere Miſſion in Karlsruhe werden auch in ieſem Jahre wieder für Stadtkinder, die nicht auf dem Lande in einzelnen Familien untergebracht werden können, Halbtag⸗ tolonien, in einzelnen Städten größere Kinderabteilungen, insbeſondere Erholungsheime errichten. Beide Organiſationen erden wiederum bei den Landwirten eine freiwillige Lebens⸗ mittelſammlung vornehmen. Die Abgabe der Lebensmittel urch die Landwirte unentgeltlich erfolgen und der betr. Landwi muß ſeine Ablieferungspflicht gegenüber dem Kommunalverband — Lehrer und Schulkinder dürfen bei der Sammlung mitwirken. Zuſtand und Pflege deutſcher Kriegergräber in Frankreich. Der Volksbund Deutſche Kriegs äberfürſorge, e. V. hat die Mitteilung erhalten, daß in Frankreich alle einzeln liegenden zrregsgräber auf Sammelfriedhöfen vereinigt werden. Nach direkt eingegangenen Nachrichten aus Abesnes⸗les⸗Aubert(bei ambrai) und Steenwerck(bei Armentieres) tragen faſt alle Grab⸗ abzeichen auf den Gräbern der umgebetteten Gefallenen die Be⸗ In Roiſel(bei Peronne) Pben die Grä⸗ + noch verlegt werden. Die deutſchen Gräber auf dem Militär⸗ riedhof ſowie auf dem Gemeindefriedhof Roubaix(bei Lille), die utſchen Gräber auf dem Militärfriedhof Bousbecque(bei Lille), Capph(bei Peronne), Flavigny⸗le⸗Petit(bei Guiſe), St. Quentin, Srieng⸗Sainte⸗Benolte(bei St. Quentin), Montbrehain(bei St. Quentin), die vier Friedhöfe bei Dannevoux(nördl. Verdun) und die deutſchen Gräber auf dem Militärfriedhof N ünſter(Oberelſaß) ſind im Allgemeinen in gutem Zuſtande. Auf den Friedhöfen in Nieppe(bei Armentieres), Rumilly(bei Cambrat) und Nesles (Fere⸗en⸗Tardenois) tragen verſchledene Grabzeichen keinerlei In⸗ ſchrift. Die Gräber auf dem Friedhof in Arleux⸗en⸗Gohelle(bei Lens) ſind nicht mehr zu erkennen, da das Gebiet dieſer Gemeinde von Granaten zerſtört iſt. An verſchtedenen Orten wurde vom Volksbund von behördlicher Seite ortsanſäſſige Fachleute oder Gärtner empfohlen, die bereit ſind, beſondere Wünſche der Ange⸗ hörigen für die Pflege der Gräber oder deren Schmuck an Gedenk⸗ tagen zu erfüllen Der Volksbund, der allen Angehörigen der Ge⸗ fallenen mit Rat und Tat helfen möchte, iſt bereit, ſolche Wünſche zu vermitteln. Seine Arbeit wird umſo wirkungsvoller ſein, je kräftiger ſeine Beſtrebungen, auf die Pflege der deutſchen Kriegsgräber fördernd einzuwirken, im deutſchen Volke unterſtützt werden. Der Volksbund hat bereits die Bildung von Landesver⸗ bänden und Bezirksverbänden eingeleitet und ſtrebt nunmehr dahin, in allen deutſchen Orten Mitglieder zu Ortsgruppen zu⸗ ſammenzuſchließen. Perſönlichkeiten, die bereit ſind, hierbei helfend mitzuwirken, werden gebeten, ihre Anſchrift der Geſchäftsſtelle des Volksbundes in Charlottenburg 5, Königsweg 30, anzugeben. ——— Anhaltbare Rechisverhältniſſe. Seit einiger Zeit wird, ſo ſchreibt man uns aus Intereſſenten⸗ kreiſen, der genoſſenſchaftlich organiſierte Pfälzer Winzer von der Behörde mit einer Aufmerkſamkeit bedacht, die geradezu Verwirrung und Aufreizung unter die Leute bringen muß. Der Staatsanwalt 3. B. verfolgt die Winzer⸗Genoſſenſchaften wegen hoher Weinpreiſe, ohne daß der Winzer irgend welche Anhaltspunkte hat, welche Preiſe erlaubt ſind, während Händler und Schieber frei wirtſchaften und grenzenloſe Preiſe verlangen dürfen, während nicht pfälziſche Winzer und Winzergenoſſenſchaften, ja ſogar die ſtaatlichen Domänen, in Weinpreiſen keine Beſchränkung haben. Was ſoll man ſagen, wenn die Regierung die Erlaubnis zur Weinverſteigerung gibt, wenn ſogar der nichts gegen die Verſteigerung einzuwenden hat, aber zufügt, daß er nichts dagegen tun könne, wenn der Staats⸗ anwalt gegen die Weinverſteigerung vorgeht, z. B. unter Straf⸗ androhung dem Notar verbietet, bei der Verſteigerung mitzuwirken. Es weiß alſo bei unſerer heutigen Regierung offenbar die linke Hand nicht, was die rechte tut. Wenn die Behörde ſo zwieſpältig vorgeht, wie ſollen ſich da Rechtsbegriffe im Volke feſtſetzen! Als Zweite kommt die Steuerbehörde: ſie belegt die Win⸗ zer mit doppelter Umſatz⸗Steuer, einmal bei der Produktion und dann nochmal beim Verkauf durch die Genoſſenſchaft. Außerdem droht ſie den Winzergenoſſenſchaften mit Strafe, wenn ſie den Wein zu billig verkaufen, weil dadurch Steuer verloren geht. Sie droht Strafe an, wenn die Winzer⸗Genoſſenſchaft den Mitgliedern Wein zu einem billigeren Preiſe abgibt. Die Steuerbehörde vergißt, daß die Genoſſenſchaft nichts anderes als die Vereinigung der Mitglieder, der Winzer iſt, die in der Genoſſenſchaft ihre Sammelſtelle, ihre In⸗ tereſſenvertretung haben. Wenn ſich die Mitglieder ihren Wein von der Genoſſenſchaft zurückgeben laſſen, wen geht das was an? Wen ginge es was an, menn der Winzer ſeinen Wein ſelber trinken würde? Iſt er nicht mehr Herr über ſein Eigentum? Sind wir ſchon ſo weit? Der Staatsanwalt kommt, wenn der Wein teuer verkauft wird, der Steuermann, wenn er zu billig verkauft wird. Wie ſoll es nun der Winzer recht machen? Beſtraft wird er auf alle Fälle, denn: Der Staatsanwalt erklärt den Wein als einen Gegenſtand des täg⸗ lichen Bedarfes, die Steuerbehörde als einen Luxusartikel. Wahr⸗ lich: Manchmal is ſich Katz Katz, manchmal is ſich Katz Kater, wie ſichs trifft. 8 FJälligkeit der Militärrenten am 29. Mai. Die Empfänger von Militär⸗Verſorgungsgebührniſſen werden daran erinnert, daß die Auszahlung ihrer Gebührniſſe bei den Poſtanſtalten zam 29. Mai ſtattfindet. Zur Vermeidung von Weiterungen iſt es nötig. daß die Bezüge pünktlich am Fälligkeitstage abgehoben werden. Empfänger, die am Fälligkeitstage verhindert ſind, werden dringend erſucht, die Bezüge noch im Fälligkeitsmonat abzuheben. Für die Auszahlung an die Bezieher von R⸗Renten(Kriegsverletzte) ſind nunmehr 5 Schalter der neuen Schalterhalle geöffnet. Auf die hier⸗ durch bedingte anderweite Einteilung iſt zu achten. 126 864 Wähler in Mannheim. Für die bevorſtehende Reichs⸗ tagswahl ſind in die Wählerliſten der Stadt Mannheim 126 864 Wähler eingetragen. Das ſind rund 5000 Wähler mehr als bei den letzten Wahlen. d. Eine neue zeitgemäße Verſicherungsart. Die„Gloria“ VBerſich⸗Akt.⸗Geſ. bringt als geiſtiges Eigentum der Fa. Walter Strauß, Frankfurt a.., durch dieſe eine neuartige Poſtpaket⸗Verſicherung in den Verkehr, die zum Muſter⸗ ſchutz in ihrer Aufmachung und Verwendung angemeldet iſt. Dieſe Poſtpaket⸗Verſicherung ſoll einem lang empfundenen Bedürfnis ab⸗ helfen und jedermann durch einfaches Aufkleben einer Marke Ge⸗ legenheit geben, Pakete je nach Wunſch, mit M. 500, 1000 und 2000 zu verſichern. Die Gebühren, die ein unweſentliches höher ſind, als die Wertvaketverſendung bei der Poſt, erſparen dem Ab⸗ ſender aber vor allem die umſtändliche Verſiegelung, da die Pakete als ganz gewöhnliche Pakete verſandt werden. Außerden iſt der Gloria⸗Schutz viel weitgehender, wie der Poſt⸗Schutz, weil er auch Verluſte durch höhere Gewalt(Feuer, Waſſer, Eiſenbahn⸗ zuſammenſtoß, Entgleiſen etc.) deckt. Schließlich erſetzt die Gloric im Verluſtfalle den tatſächlichen Verſicherungswert und nicht nur wie die Poſt den gemeinen Handelswert des Inhalts. Irgendwelcher Aufwand an Zeit und Arbeit iſt mit der Poſtpaket⸗Verſicherung nicht verbunden. Die neuen Zahlungsbedingungen der Fabrikanten ſind, ſo wird uns aus hieſigen Geſchäftskreiſen geſchrieben, eine ſtarke Meiſterdiebe der Neuzeit. Von Franz Wichmann. d Ein Grimmſches Märchen hat uns den„Meiſterdieb“ geſchil⸗ ert. Auch Fielding und Dickens haben ihn in prächt gen Romanen derewigt. Dieſe ſpitzbubiſche, doch gern belachte Zunft, die ſchon 8 Mittelalter neben ſeinen ehrlichen kannte, ſcheint gegenwärtig einmal auferſtanden zu ſein. Einerſeits durch ſeine Nöte, kndererſeits durch die erweckte Gewinnſucht hat der Weltkrieg den diagfingrigen Künſten zu bedenklichem Auffchwung verholfen. Wer ze Zeitungen daraufhin anſieht, ſtößt faſt räglich auf ſolche t reiche, die in unſeren trüben Tagen für unwillkürliche Erhei⸗ Veung ſorgen, denn gelungene Schelmenſtücke haben trotz ihrer erwerflichkeit den Menſchen noch ſtets ein Lächeln abgelockt. len und ſich nicht erwiſchen laſſen, galt ja auch im alten Sparta mehr als Kunſt, denn als Vergehen, und die draſtiſchen Fälle zu regiſtrieren, bildet in ſeiner Art auch ein Stück Kultur⸗ geſchichte. Reſpektable Leiſtungen ſind es gewiß zu nennen, wenn aus Schmieden viele Zentner ſchwere Amboße, aus Gotteshäuſern de zur Ablieferung beſtimmten Kirchenglocken geſtohlen urden, kend man ſieht, daß ein feſter Wille auch im Böſen alle Schwierig⸗ irten überwindet und die größten Laſten erleichtert. Charakteriſt⸗ iſcher noch erſcheint ein Vorkommnis bei Gladbach, wo Diebe ſich eines Straßenbahnwagens bedienten, um Nachts mit abgeblendeten tern in die Umgebung zu fahren und die dort untergebrachten Fioßen Kartoffellager zu plündern. Vielfach verfallen die Me ſter⸗ ſcbe⸗ auch auf Gegenſtände, die früher von jeder Entwendung Tber waren. So wurde vor nicht langer Zeit in einem kleinen Stroler Ort im Inntal aus der Kirche die ganze Kanzel, ein altes Klüc, aus ſchwerem Eichenholz, geſtohlen und im Münchner unſtlertheater ſchnitten unentdeckt gebliebene Diebe aus dem 5 en Vorhang ein Stück von 15 Geviertmetern aus, das ſchon im rieden einen Anſchaffungswert von 3000 Mark beſaß. Den 10⸗ hichen Wert hatte ein 2 Zentner ſchwerer Perſerteppich, den Spitz⸗ chieen aus einem Prunkzimmer des Königsſchloſſes aus Herren⸗ leinſee kei Seite ſchafften, und da mit der Keckheit Pietäfloſigkef Leichen Schritt hält, kann es uns kaum wundern, daß auch die Stten heute nicht mehr ungeſtört zu ſchlafen vermogen Mit dem tehlen von Grabkreuzen auf den Friedhöfen fing zes an und iner weiß, ob es mit dem Diebſtahl am Grabe der Königin Luiſe —-harlottenburger Mauſoleum bereits ein Ende nahm. Auf mner ſo niedrigen Stufe ſtehend, aber doch originell muß das geeräumen des Inventars ſtädtiſcher Villen auf dem Lande er⸗ ſceinen, das ſeit der Teuerung auf dem Möbelmarkt trotz der un⸗ ugbaren Transportſchwierigkeiten nicht mehr zu den Selten⸗ 2 Veen gehört. Aber die„Künſtler“ gehen noch weiter, wie ein eiſpiel aus Duisburg zeigt. Dort wurde ein ganzes Einfamilien⸗ 7 99— haus geſtohlen, von dem der heimkehrende Beſitzer nur noch ſpär⸗ liche Ueberreſte vorfand. Für Dach, Fenſter, Steinwände und Holzteile hatten die Diebe Verwendun gehabt. Aehnlich ergin es einem Tunnel bei St. Ingbert, aus 2 ſo viele Eiſenteile un ſogar große Tragbogen geſtohlen wurden, daß er ſchließlich den Einſturg drobte. In München entdeckte eine Glückliche, die zum Traualtar ſchreiten wollte, daß man ihr das Brautkleid entwendet hatte, und in Poſen waren ſämtliche Lebensmittelkarten verſchwun⸗ den, die eben zur Verteilung kommen ſollten. Doch das ſind Klei⸗ nigkeiten, mit denen ſich unſere Meiſterdiebe nur noch nebebei ab⸗ nigkeiten, mit denen ſich unſere Meiſterdiebe nur noch nebenbei ab⸗ klar ſein, der unlängſt las, daß auf offener Strecke ein ganzer Eiſenbahnzug geſtohlen ward und daß auf dem Rhein ſchwer⸗ beladene Kohlenſchiffe die Opfer langfingriger Meiſterſchaft wurden. National⸗Theater Mannheim. Johann von Paris. 5 Komiſche Oper in 2 Akten. Muſik von Adrien Boieldieu.(1812.) Die neue Inſzenierung des Herrn Eugen Gebrathy verfolgte den rechten Weg, die Neueinſtudierung des Herrn Felix Lederer, ſo ſorgſame Mühen man überall wahrnehmen konnte, ſchlug einen Seitenweg ein. Es iſt ein Seitenweg, altfranzöſiſcher Muſik unſere überſchnellen Tempi zu unterlegen; aber es iſt ein rechter Weg, die Libretti nach dem alten Szenarium, indeſſen in ſinnvoller Verkürzung darzubieten. Die Einrichtung, die Herr Gebrath ſeiner neuen Inſgenierung zugrunde legte, gefiel mir ſchon darum, weil nun die Muſikſtücke näher aneinander rücken und weil der Dialog auf dieſe Weiſe unſerem deutſchen Sprachtempo ungepaßt wird. Dieſer Dialog hielt ſich außerdem im Stile des franzöſiſchen Luſtſpieles; er wurde— kleine Unebenheiten der erſten Vorſtellung mit eingerechnet— recht gut geſprochen, die Darſtellung war mit manchen Feinheiten imprägniert, die Gruppendildungen waren ſo⸗ gleich zum Anfang mit dem Aufbau in wirkſame Wechſelbezie⸗ hungen geſetzt, und die Bühnenbilder mochten uns— wenn wir die modernen Hintergrundbäume des zweiten Aktes nicht beachteten T nicht minder zuſagen Genug: an der Neuinſzenterung fehite nichts. Was nun die muſikaliſche Seite der Sache anlangt, ſo bin ich weit davon entfernt, Herrn Lederers Verſtändnis anzuzweifeln. Aus der Fedur⸗Arie des Pagen läßt ſich das allfranzöfiſche Zeit⸗ maß der Duverture, deſſen gemeinte Eleganz und Anmut, leicht erweiſen. Das Allegro„con moto“ hat demnach nur etwa 88 halde Takte in der Minute: Herr Lederer aber wollte etwas Anderes. Hier wie im erſten Finale, im Duette Johanns und ſeines Pagen (das doch kein preußiſches Marſchtempo haben kann), im Es⸗ dur⸗Vorſpiel zum zweiten Akt, in dem ſchönen G⸗dur⸗Chorſatze. Aben es cehf mehr en Eleganz verloren, als an Eindruck ge⸗ vollſtändige Zähne und kurzgeſchnittene blonde Haarz, Quelle ſtärkſter Beunruhigung für ihre Bezieher. Beſonders die dem gewerblichen Mittelſtand zuzuzählenden Betriebe des Bau⸗ gewerbes(Schloſſer, Schreiner, Juſtallateure uſw.) leiden begreif⸗ licher Weiſe beſonders ſchwer unter der Härte der neuen Forder⸗ ungen. Dieſe Betriebe werden geldlich in ſo ſtarker Weiſe in An⸗ ſpruch genommen, daß ihre Barmittel 3. Teil aufgebraucht und Kredite in Anſpruch genommen werden müſſen. Welche Koſten bei dem heutigen teuren Gelde die Erlangung von Krediten mit ſich bringt, iſt bekannt. Die Bemühungen— Fachorganiſationen, eine Milderun der Zahlungsbedingungen herbeizuführen, ſind bis⸗ her erfolglos geblieben. Sie mußten es bleiben, da die Fabrikan⸗ ten für die 33 Rohſtoffe Vorausbezahlung leiſten müſſen. Die für die Bezahlung der benötigten gewaltigen Mengen an Rohſtoffen erforderlichen Gelder können eben auf anderem Wege nicht beſchafft werden. Anſehen und Kredit des früher mit Recht ſo geachteten deutſchen Kaufmannes ſind leider durch den verlorenen Krieg ins Wanken geraten. Die Folge davon iſt, daß der Geſchäftsverkehr der Kundſchaft mit den Lieferanten auch auf eine andere Grundlage geſtellt werden muß. Der Beſteller muß ſich damit vertraut machen, daß ſein Lieferant von ihm bei Auftrags⸗ erteilung eine angemeſſene Anzahlung des Kaufpreiſes verlangt, denn woher ſollen dieſe durchweg dem Mittelſtand angehörigen Firmen die Summen nehmen, um ihre Lieferanten voll voraus⸗ bezahlen zu können? Die Forderung auf Leiſtung einer der Höhe des Auftrages angemeſſenen Anzahlung iſt alſo durchaus verſtänd⸗ lich und berechtigt. Das Publikum, das ſich im Laufe der Zeit überraſchend ſchnell an die ſtändigen Steigerungen aller Lebens⸗ bedürfniſſe bis zu den heutigen Phantaſie⸗Preiſen gewöhnt hat, wird ſich auch dieſem Zahlungs⸗Modus anzupaſſen haben und es wird dies umſo leichter können, als auch die größten Kunden, ſo⸗ gar Staats⸗ und Kommunalbehörden, in dieſer Beziehung keine Ausnahmeſtellung mehr genießen. Es geht eben leider nicht an⸗ ders und deshalb, haſt Du einen Auftrag auf Lieferung zu ver⸗ geben, ſo tue Geld in deinen Beutel! cVerband berufskätiger Frauen. Um Mißverſtändniſſen vor⸗ zubeugen, möchten wir darauk hinweiſen, daß der Verband berufs⸗ tätiger Frauen vom Reichswanderungsamt als gemeinn ützige Auskunftsſtelle in dem Sondergebiet der Beratung weiblicher Aus⸗ wanderer anerkannt worden iſt und mit dieſer Anerkennung das Recht erhält, ſeinem Namen den Zuſatz anzufügen:„vom Reichs⸗ wanderungsamt anerkannte gemeinn. Auskunftsſtelle für weib⸗ liche Auswanderer“. Er arbeitet mit der hieſigen amtlichen Stelle für Aus⸗, Rück⸗ und Einwanderer, Schloß, Zimmer 30 und ſämt⸗ lichen ſozialen und charitativen Verbänden, die ſich mit der Aus⸗ wandererfürſorge befaſſen, in engſter Arbeitsgemeinſchaft, um eine Zerſplitterung in der Auswandererfürſorge zu vermeiden. 4, Der Anmenſch. Unter dieſer Ueberſchrift berichtet die „Krieger⸗Zeitung“ über einen Fall, der ſich im franzöſiſchen Kriegs⸗ gefangenenlager Chermonk abgeſpielt hat. Dort hat ein kriegs⸗ gefangener deutſcher Vizefeldwebel ſeine kriegsgefangenen Lands⸗ leute in roheſter Weiſe geſchlagen und mißhandelt. Wie Kameraden erzählten, ſoll er ein Ueberläufer geweſen ſein. Er ſei auch nicht Vizefeldwehel, ſondern degradierter Gefreiter geweſen, habe ſich aber in franzöſiſcher Gefangenſchaft Treſſen und Knöpfe(Gefreiten⸗ knöpfel) angenäht. Es hat noch mehr dieſer Unmenſchen und Vater⸗ landsverräter gegeben, die ihre einſtigen Volksgenoſſen zu Tode marterten. Faſt in jedem franzöſiſchen Gefangenenlager befand ſich ſo ein„Deutſcher“. Es iſt anzunehmen, daß mancher dieſer Schurken jetzt in das deulſche Hoheitsgebiet zurückgekehrt iſt. Fallen dieſe Schurken, die man im gewöhnlichen Leben als Maſſenmörder und Raubgeſindel bezeichnet, etwa auch unter die Amneſtie? Die Krieger⸗Zeitung“(Berlin W. 50, Geisbergſtr. 2) bittet dringend, ihr jeden Fall, der ähnlich liegt, unter müglichſt genauer Angabe des Namens, ehemaligen Truppenteils und Wohnortes des betreffenden mitzuteilen. Sie will das Material fammein und ver⸗ werten. Das Einfammeln von Arzneipflanzen. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat Erlaß an die Schul⸗ behörden gerichtet: Der fortdauernde Mangel an Arzneidrogen und die Rückſicht auf den Stand der deutſchen Valuta machen es nötig, daß auch im Jahre 1920 die im Inlande wachſenden Arznei⸗ pflanzen und Nutzkräuter durch Einſammeln in möglichſt großen Mengen für den Bedarf geſichert werden. Hierbei bedarf es, da die Sammeltätigkeit der berufsmäßigen Kräukerſammler nicht aus⸗ reicht, der Mitwirkung der Schuljugend und der Förderung dieſer Tätigkeit durch die Lehrerſchaft. Der Mangel einer geordneten Sammeltätigkeit im Jahre 1919 hat ſich ſehr fühlbar gemacht. Die Apothekerkammer in Baden hat die Apotheker des Landes gebeten, den Schulen beim Sammeln von Arznei⸗ und Nutzkräutern ratend und helfend zur Seite zu ſtehen, und darauf hingewieſen, daß Merkblätter über die Arzneipflanzen bei der Apothekerkammer in Karlsruhe zu beziehen ſind. & 70. Geburtstag. Oberſtleutnant a. D. Schöngarth in Heidelberg vollendet am heutigen 28. Mai ſein 70. Lebens⸗ jahr. Er war von 1901 bis 1908 Bezirkskommandeur in Heidel⸗ berg, ſtellte ſich auch bei Kriegsausbruch wieder zur Verfügung und leitete den Landwehrbezirk nochmals von 1914 bis 1918. Da Oberſt⸗ leutnant Schöngarth am 1. Oktober 1869 beim 50. Inf.⸗Reg. ein⸗ trat, kann er im ganzen auf etwa 40 Dienſtjahre zurückblicken. 4 Polizeibericht vom 29. Mai 1920. Tod durch Ertrinken. Der 11 Jahre alte Sohn des Bahn⸗ warts Heinrich Gottſchall in Neckarau iſt am 27. ds. Mts. mittags beim Baden im offenen Rhein in der Nähe der Altriper Fähre ertrunken. Seine Leiche konnte noch nicht geländet werden. Der Ertrunkene iſt voll⸗ ſtändig nackt, etwa 1,25 Meter groß, kräftig gebaut, hat rundes Geſicht, wonnen werden kann. Die Handlung dieſes Johann von Paris iſt ja ſo anſtändig, die Muſik ſo vornehm, die einzelnen Nummern ſo ſchlagerlos, daß es begreiflich iſt, warum wir zu einem eigentlichen Erfolge nicht gelangen konnten. Feiner empfindende Muſikfreunde mögen anderſeits den nicht immer holzfreien Klang des Streich⸗ quartetts und den Mangel an romaniſcher Anmut bemerkt haben. Aber wir konnten uns an den prächtig einſtudierten Chorſätzen, am Geſamtklang der großen, ſchwierigen Aufbauſätze recht erfreuen. Und vor allem an Boieldieu, der noch heute lebensfriſch zu uns ſpricht, deſſen liebenswerte Melodik von einer außergewöhnlich ſchönen Orcheſtration gehoben und getragen wird. Haben wir ſomit den„defectum complexionis“ nachgewieſen, ſo bleibt noch die angenehme Pflicht, des Herrn Bartling und der Frau Irene Eden zu danken für die gewiſſenhafte Durchführung ihrer ſchwierigen Partien. Der Prinz war wohl etwas zu wenig „Charmeur“, und die Prinzeſſin ging mit einiger Uebertreibung in die dreigeſtrichenen Noten, wo wir heute ein weniger an„Höhe wünſchen dürfen, aber im übrigen waren beide Vertretungen im Rahmen unſerer Bühne würdige zu nennen. Ausgezeichnet ſang und ſpielte Fräulein Johanng Lippe den Pagen, in der Mezzo⸗ ſopranlage ſich des beſten Wohlſeins erfreuend, ihr großes Dar⸗ ſtellungstalent aufs neue betätigend und mit Fräulein Margarete Ziehls kleiner, netter Lorezza ſich zu einem allerliebſten Tanz⸗ duett vereinigend. Es verſteht ſich, daß Herr Kromer als Seneſchall die große Arie— deren Modorato con moto aber gar zu lanaſam war— zu vollen Ehren brachte, und daß er wie der allzeit wirkſame Herr Voiſin(Pedrigo) ihre Partien verdienſtlich durchführten. Etliche Abänderungen im Notentexte der Lorezza übergehend, habe ich mithin über eine neuinſzenierte Oper zu be⸗ richten, die man dem Publikum öfter vorführen ſollte. Trog alledem! Man könnte den Zwiſchenakt verkürzen und ein Balletchen hinzugeben A. Bl. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Wegen Erkrankung von Maria Petri kann die für heute angekündigte Aufführung von„Iphigenie auf Tauris“ nicht ſtattfinden, dafür wird Leo Tolſtois„Der lebende Leichnam“ gegeben.— Unter der muſikaliſchen Leitung von Felix Lederer geht am Sonntag den 30. Mai Richard Wagners„Götterdämmerung“ zum erſten Male in dieſer Spielzeit in Szene. Anna Ortner ſingt die„Brünhilde“, Minny Leopold die„Gutrune“ und Berta Malkin die„Wellgunde“ zum erſten Male. Die übrige Beſetzung iſt die bekannte.— In dem im Neuen Theater am Sonntag, den 30. Mai unter der Leitung von Karl Marx erſtmalig zur Aufführung gelangenden dreiaktigen Schwank von Franz Arnold und Ernſt Bach N sein⸗ quartierung“ ſind die Hauptrollen wie folgt eſetzt: Kommer⸗ J ſolcher nur zu dem gemeinſchaftlichen . Seite. Nr. 228. Freitag, den 28. Mai 1920. Rettung vor dem Mts., nachmitt 1 Uhr 30 Deuiſche(libergle) Am Mittwoch Ab⸗ Mannheim im Reſtau Waldhof über das partei. Der Redne gramm unter Bete ſozial. In der Ausſp tor Rüffer über die Anf Kriege, über denZuſammenbr uus anderen Gründen, als H Kapitalismus, über Sozie der Demago hängte der mögliche an. Großagrarier, daß Oberſt B i Partei war uſw. und Herr Mannheim konnte 5 ten in der wei Ausſprache viele Dinge richtig ſtellen und auf das iche zurückführen, ſod uch die Ger ſtimmten. — Spielplau des National-Theaters Neues Theater Mai Lorzt. Abann Vorstellung Vorstellung Aakang 20 * E Der lebende Leichnam 7 Volks-Vorstellung: Minna von Barnhelm 7 30. S. 47%D Götterdämmerung 5 Zum ersten Male: Zwangs einquartierung 17 2+ Vvergnügungen. 3 Künſtlertheater„Apollo“. Die heutige Erſtaufführung von Ihre Hoheit die Tänzerin“ beginnt pünktlich um 7% Uhr. Im Intereſſe des verehrl. Publikums ſelbſt liegt es, den Beginn der Aufführung pünktlich innezuhalten, ſucher nicht durch Zuſpätkommende geſtört den. Das Werk bleibt nur kurze Zeit auf dem Spielplan, da die Uraufführung der neuen Operette„Die Frau im Dunkel“ von Siegftied Schulz an einen feſten Aufführungstermin gebunden iſt 2 4 4 Bierkrieg im Rhein⸗ und Maingebiet. Fp. Worms, 27. Mai. Ein Bierkrieg der Gaſtwirte und Brauereien iſt im Rhein⸗Maingebiet ausgebrochen. Die Brauereien haben einen 100prozentigen Bieraufſchlag vorgenommen und verlangen außer⸗ dem, daß das zur Bierkühlung gelieferte Eis, ſowie die Transport⸗ koſten von den Wirten bezahlt werden. Dies hat im Gaſtwirts⸗ gewerbe eine außerordentliche Erregung ausgelöſt und zu Bierſteei in verſchiedenen Städten geführt. In Bensheim tagte der Rhein⸗Main⸗Wirteverband und nahm nach' ſtürmiſcher Verhandlung folgende Forderungen an: 1. Daß die Brauereien, nachdem die Genoſſenſchaftsbrauereien erklärt haben, daß dieſelben bei einem Preiſe von 100 per Hekto⸗ liter hinreichend zufriedengeſtellt ſind und mit Verdienſt beſtehen kön⸗ nen, ebenfalls den Preis auf 100„ für ſogenanntes Einfachbier be⸗ rechnen. 2. Daß bei zukünftigen Anläſſen, wie Bierpreiſe, Möbelleih⸗ gebühr etc. mindeſtens 14 Tage vor Inkrafttreten derſelben eine Ver⸗ einbarung der Brauereien mit dem Rhein⸗Main⸗Gaſtwirteverband bezüglich Feſtſetzung der Preiſe ſtattfindet. J. Daß die Brauereien ſich verpflichten, in den Brauereiausſchän⸗ ken, bezw. Zapfſtellen den gleichen Ausſchankpreis vorzuſchreiben wie ſeſigelegt wird und den Wirtſchafte denen Bier unter dem feſtgeſeßz Preis verkauft wird, die B iehe 4. 4 2 die Brauereien Flaſchenbier an N. ſtellen eic. e ichen oder von organiſationen feſtgeſetzten Verkaufspreis zi 3. Daß die Brauereien das zur Bierküh dige Eis unentgeltlich liefern. In Worms fanden ſich die Gaſtwirte aus den verſchiedenſten Städten und Landgemeinden zu einer Proteſtverſammlung in der nachſtehende Entſchließung angenommen wurde: Die heute im Konzerthaus Karpfen Worms von zahlreichen Kol⸗ legen und Kolleginen beſuchte Verſammlung ſtellt ſich einmütig hinter den Antrag der 5 Punkte des Rhein⸗Maln⸗Verbandes. Außerdem verpflichten ſich ſämtliche Kollegen und Kolleginnen, bevor wir von der Reichsregierung eine Beſtätigung haben, daß die Brauereien er⸗ mächtigt ſind, außer dem 100prozentigen Bieraufſchlag noch das Cis und die Transportkoſten ſich bezahlen zu laſſen, kein Eis und keine Transportkoſten zu zahlen. Die Bierpreiſe in Worms Stadt und Land wurden für ein Zehn⸗ tel Liter auf 30 Pfg., für ſieben Zwanzigſtel Liter auf 1 1, für liefern. lung unbedingt notwen⸗ damit bereits anweſende Ve⸗ f el Liter auf 80 Pfg., 1 drei Achtel L 9˙7 Le Der Kampf gegen Schlei für Limonade ein Viertel Liter 100 Pfg. feſtgeſetzt. 22806 f. ndel und Schiebertum. Mai. Die Beamten des Landespreisamtes ſanſchiebung auf die lle handelt es ſich um einen verh. I 2 en mit nicht in Kehl wurden noch großet Lager Wert feſtgeſtellt und beſchlagnahmt. t, eine weitere hat inzwiſchen iſt man einer Salvarſan⸗ i Offenburg auf die Spur g Wirt, zwei Bahnbeamte, ein Apothekehr, junge Burſchen aus der Gegend von 3 vorgefundene Salvarſan wurde i zörrach, 24. Mai. Die Gendarmerie iſt hier einer größeren Getreideſchiebung auf die Spur ge⸗ kommen. Die Schiebung ging von Tannenkirch aus nach Stockmatt. Die Getreidemenge war ſo umfangreich, daß für ihren Transport ein zweiſpänniger Wagen nötig war. Der Schieber wurde verhaf⸗ tet. i gen ſchon beſchlagnahmte die Gendarmerie in einer igen Wirtſchaft mehrere Zentner Brotgetreide. Nus dem Eande. (Herbolzheim, 26. Mat. Der Fuhrknecht Mathias Raiff holte im Kloſterwald bei Ettenheimmünſter eine Fuhre Holz. Auf dem weg glitt er an einer abſchüſſigen Stelle der Landſtraße bei us und kaum unter die Räder des ſchwer 8. Der Verunglückte war ſofort tot. erg. Mai. Nach einer Auseinanderſetzung mit ſeiner Braut erſchoß ſich hier am Mittwoch abend in der Pfaffengaſſe der 26jährige Schloſſer Adam Kühn aus Kirchheim auf offener Straße.— In einer Verſammlung des Bauernbundes richteten die Handſchuhsheimer Landwirte beftige An⸗ griffe gegen die Stadtverwaltung wegen der Holzverteilung aus dem Stadtwald. Sie beanſpruchen mehr ſtädtiſches Holz, da ſie mit den ge en Mengen nicht auskommen. Bei Nichtbewil⸗ ung ihrer Forderungen ſtellten ſie einen Milchſtreik in Aus⸗ ch. Haßmersheim, 28. Mai. Hier brannte die Scheuer der Brüder Schwarz nieder. Es entſtand ein Gebäude⸗ und Fahr⸗ nisſchaden von 25000 M. Auch Nebengebäude ſind in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen. Hier machte ſich das Fehlen der Waſſerleitung ſtark bemerkbar. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Neuſtadt a.., 27. Mai. Freiwillig in den Tod gegangen iſt über die Pfingſtfeiertage ein Liebespaar, der 21jährige Sohn des Küfermeiſters und Branntweinbrenners Hauck und die gleichalterige Verkäuferin Eliſe Frank, Tochter des Eiſen⸗ bahnſchaffners Frank. Sie ſind von hier weggegangen und haben einen Ausflug nach der Iſenach gemacht, von wo ſie in Briefen ihren Angehörigen mitteilten, daß ſie im Iſenachweiher gemeinſam den Tod ſuchen würden. Die Nachforſchungen blieben zunächſt er⸗ Heute f jedoch fand man die beiden Leichen auf dem Gr hers. Beſonders bedauert wird die Familie Frank, die im Kriege zwei Söhne verloren hat.— Ein kürzlich in der Poſtſtraße einem franzöſiſchen Offizier geſtohlenes Fahrrad iſt jetzt in Mannheim beſchlagnahmt und der Täter, der aus Neckarau ſtammt, verhaftet worden. Preußziſch⸗Züddeutſche Klaſſenlolferie. W. B. Berlin, 27. Mai.(Drahtb.) In der Vor mittags⸗ ziehung vom 27. Mai fielen 30 000 M. auf Nr. 182 647, 15 000 Mark auf Nr. 19 513, 152 076, 10 000 M. auf Nr. 58 873, 221 036, 5000 M. auf Nr. 102 244, 102 657, 161.537, 3000 M. auf Nr. 137, 5445, 6297, 6648, 11052, 19 281, 23 609, 28 585, 36 201, 38 480, 44 644, 45 406, 46 720, 47 133, 55 539, 60 938, 68 113, 69 538, 76 515. 77 749, 100 345, 108 401, 116 775, 119 721, 121 469, 123 351, 140 767, 141 561, 146 691, 152 364, 155 135, 155 777, 160 812, 161 465, 162 129, 164 056, 172 833, 174557, 186 140, 188 161, 190 272, 201 406, 205 104, 205 816, 220 531, 233 567. In der Nachmittagsziehung vom 27. Mai fielen 5000 Mark auf Nr. 13 952, 17612, 46 113, 110 362, 199 011, 215 232, 227 164, 3000 M. auf Nr. 8107, 11 570, 11 952, 13 291, 54270, 54 370, 55 788, 56 772, 67 511, 70 760, 70 848, 76 371, 87 842, 95 122, 109 870, 112 073, 124 703, 129 898, 131 764, 136 299, 150 855, 160 026, 171 192, 172 037, 178 137, 179 296, 180 009, 182 463, 194 144, 210 596, 210 784, 221 393.(Ohne Gewähr.) Sportliche Rundſchau. .-H.„Pfalz“ Cudwigshafen— Ballſpiel⸗Klub Köln 125(:). In Fortſetzung der Pfingſtſpiele trafen ſich auf dem Pfalz⸗ Platze die obigen Mannſchaften zum Freundſchaftsſpiele, das bis zur Mitte der zweiten Halbzeit beiderſeits bezüglich der Leiſtungen kaum gute A⸗Klaſſe zeigte. Pfalz trat ohne Doland und Schäfer ſowie Anhäuſer an. Unter der ſicheren Leitung des Herrn Riſchert⸗V. f. R. Mann⸗ heim beginnt Pfalz das Spiel, das in ſeinem Verlaufe ſehr ent⸗ täuſchte. Die Ludwigshafener, ohne jede⸗ gegenſeitiges Verſtänd⸗ zienrat Alex Schwalbe— Alexander Kötkert, Gerhard— Hermann Kupfer, Ellermann— Wikhelm Egger, Helen Gretel Mohr, Dr. Hellwig— Walter Tautz, Etelka K 5 denius, Lemke— Karl Neumann⸗Hod Eliſe de Lank, Anna— Aenne Leoni, Frau Bollmann— Julie Sanden. 2 von auswärtig GEllen Welther, Schüleri hieſigen Nationaltheater, Schauſpielen in Baden⸗Bade reichen Gaſtſpielen als 1. Nai pflichtet. Karl B5is 0 92 2 Leyd n 3 Die Wiener Mufikwo nationalen Publikum dur Meiſtern die Stellung Wi in Erinnerung zu bringen, wu lung im Rathaus eröffnet, der Kabinetts, die Vertreter der reiche hervorragende Perſönl Neumann hob in ſeiner Begrü Muſikwoche ſei kein Feſt im all ſeien jetzt nicht in der Stimmu Proben jener Kulturarbeit abzuge die Welt zu überzeugen, daß dieſer müſſe, ihr künſtleriſches Wirken for ſammlung ſchloß ſich ein Rundgang d an, die aus dem Beſitz der Stadt geſtellt, einen Ueberblick gibt üher die S die ſich um die Mufik Wiens verdient gemacht haben. Kleines Fauilleton. Springende Ameiſen. An einigen ſüdamerikaniſche chineſiſchen Ameiſen kann man die merkwürdigſte machen, daß ſie ſich, namentlich wenn ſie ſich angegriffen plötzlich durch einen weiten Sprung zu retten ſuchen. Dieſ die bisweilen bis zu ein Meter Länge erreichen, oft aller kürzer ausfallen, ſollen auf den Beſchauer einen ſehr eit Eindruck machen. Noch verblüffender iſt es aber, wenn ſpringenden Ameiſen eingehender beobachtet, denn ſie ſpringen nicht wie manche andere Inſekten vermütel⸗ ihrer Beine, ſondern ſchnellen ſich mit Hilfe ihrer kräftigen— Kiefer fort. So ſpringt beiſpiels⸗ weiſe eine dieſer Ameiſen, die ſüdamerikaniſche Odontomachus haema⸗ toda, in der Weiſe, daß ſie bei zu Boden geſenktem Kopf ihre gebff⸗ heten Kiefer feſt gegen den Boden ſtemmt und ſie dann raſch gelte, R. ſei, a erden ſchließend, ſich fortſchnellt. Efnige dieſer Ameiſen laufen bei Angrif⸗ ſen dem Feind mit weit offenen Kiefern und mit großer Schnelligkeit entgegen. Haben ſie ihn erreicht, ſo packen ſie ihn vorwärtslaufend, indem ſie die Kiefer raſch zuklappen, ſcheinbar an, prallen aber nur ihn an und ſchnellen im gleichen Augenblick auch ſchon weit eſen Fällen handelt es ſich natürlich weniger um einen Sprung, als vielmehr um ein durch den heftigen Vorſtoß Zurückprallen des Körpers, weshalb bei ſenen Ameiſen ünge dann auch in der Negel viel kürzer ausfallen. v. L. Die Bäume und der Blitzſchlag. In den verſchiedenen Ländern ü˖ rn galten auch verſchiedene Baumgruppen als immun gegen g. Im alten Rom z. B. hielt man den Lorbeer⸗, Maulbeer⸗ und im für unempfindlich. Heute ſind in Europa die Birke, die Buche, die Linde und harzige Bäume als ſolche bekannt. Die Statiſtik hat be⸗ wieſen, daß über die Hälfte der Blitzſchläge bei Weiden beobachtet wurden. Die Birke ſcheinb am wenigſten davon betroffen zu werden, aber auch Ulme, Tanne und Eiche weiſen einen ziemlich geringen Prozentſatz an Opfern auf. — Die neueſten Beobachtungen auf dieſem Gebiet rühren von Profeſſor Karl S. Sargent, Direltor der Arnold Baumſchule der Harvard Univerſi⸗ tät her.„Nach meiner langjährigen Beobachtung,“ ſo ſagt der Gelehrte, bin ich davon überzeugt, daß die Eiche am meiſten vom Blitzſchlag ge⸗ n wird, dann vielleicht die ſchottiſche Tanne und als dritte die Föhre.“ ofeſſor Sargent fügt hinzu, er habe noch nie gehört, daß eine Birke vom itz getroffen worden ſei J.. 2 Literatur. Die Marquiſe von., Kleiſts berühmte Novelle, wird mit ihrer Entſtehung von Alfred Klaar in der Voſſiſchen Zeitung auf die Erzählung „Gerettete Unſchuld“ zurückgeführt, die im Aprilheft der Zeitſchrift„Ber⸗ liniſches Archiv der Zeit und ihres Geſchmacks“ aus dem Jahre 1798 ano⸗ uhm erſchienen war. Es ſcheint außer Zweifel, ſchreibt Klaar am Schluſſe ſeiner Abhandlung, daß der zur Literatur übergegangene Potsdamer Offi⸗ zier von 1798 die auf dem Berliner Literaturmarkt— in einer Berliner Monatsſchrift— erſchienene Novelle„Gerettete Unſchuld“ geleſen hat. So feſt es ſteht, daß Kleiſt das Motiv von Grund aus ſelbſtändig behandelte (jeder Zug der Erfindung und Darſtellung trägt ſein Gepräge) ſo drängt uch doch der Eindruck auf, daß er die Erzählung kannte und von ihr— dermutlich, opne ſich Rechenſchaft davon zu geben— bei der Niederſchrift ſeiner Dichtung in einigen Momenten beeinflußt wurde. Alſo immerhin, wie mich dünkt, eine Nebenquelle der berühmten Erzählung. ein beachtens⸗ werter Beitrag zur Geſchichte des Motivs, und, was die Vergleichung der Geretteten Unſchuld“ mit Kleiſts Meiſterwerk betrifft, ein beſonders lehr⸗ eiches Beiſpiel dafür, wie ſich auf der einen Seite die(vor Geſchmackloſig⸗ 1 2 te 1* BI keit nicht geſeite) mittlere Geſchicklichkeit, auf der anderen das geſtaltende Genie zu demſelben überlieferten Stoffe verhält. Hochſchulnachrichten. Univerſttätsprofeſſor Geh. Rat Dr. Ludwig Aſchoff, Freiburg, hat den vor einiger Zeit an ihn ergangenen Ruf an die Wiener Univerſität endgültig abgelehnt. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miftag ⸗Ausgabe.) nis, ſpielten planlos und äußerſt unſicher. Desgleichen konnte man auch bei Köln vorerſt kein vollendetes Syſtem entdecken, es blieb meiſt bei kümmerlichen Anſätzen. Infolge der großen Unfähiakeit der Pfalz⸗Verteidiger gelang es ihnen jedoch wiederholt, das Pfalz⸗ tor in ernſtliche Gefahr zu bringen. Nur dem reichlichen Pech, das die Ballſpielklubſtürmer mit ihren Schüſſen hatten, hat Pfalz es zu danken, daß ſie mit:0 in die Pauſe gehen können. Nach den Tor⸗ gelegenheiten wäre das Ergebnis von:0 wohl richtiger geweſen. Mit dem Wiederbeginn rafft ſich Pfalz mächtig zuſammen und ſcheint auch daran zu denken, Leiſtungen zu zeigen. Nach ſchlechter Abwehr des ſonſt äußerſt ſicher ſpielenden Kölner Torwächters kann Schwab durch ſcharfen Nachſchuß für ſeine Mannſchaft die Füh⸗ rung erzielen. Nach kurzem energievollen Spiel befällt die Pfalz⸗ mannſchaft eine derartige Zerfahrenheit, daß ſie durch das Fehlen Dolands und Schäfers durchaus nicht entſchuldigt werden kann. Köln wird mit jeder Minute beſſer und führt ein Spiel vor mit zeit⸗ Leute, verbunden mit unbedingter Schlagfertigkeit der ganzen Elf. Bald iſt der Ausgleich geſchaffen und nicht lange darnach die Füh⸗ rung erzielt. Die Pfalz⸗Verteidiger werden immer unſicherer und eine„Kiſte“ folgt der anderen. Der Sturm iſt unfähig, Angriffe mit Elan vorzutragen. Henn iſt direkt ſchlecht und weiß mit keinem der vielen Bälle etwas anzufangen. Weit über die Leiſtun⸗ gen der Mannſchaft hinaus ragt Rillig, der überall da iſt, wo es brenzlich hergeht. Aber er allein kanns auch nicht ſchaffen. Die Kölner erzielen, an dem herauslaufenden Schmitt vorbeiſchießend, das dritte Tor, dem noch auf ähnliche Weiſe zwei weitere folgen. 5: 1 iſt eigentlich noch glimpflich für die Pfälzer. Das wäh⸗ rend der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit von den Kölnern vorgeführte Spiel bewies, daß in ihrer Mannſchaft hohes Können hier gegen Fürth ſpielenden Gladbacher. Man muß ſich fragen, wie dieſe Mannſchaft gegen den Ballſpielklub ſich halten konnte. 17 war gleich den Geſamtleiſtungen der Mannſchaften ſehr mäßig. K. Fußball⸗Geſellſchaft 1903 Ludwigshafen— Vasbas Budapeſt. :1, Halbzeit:1. Immer zahlreicher werden die internationalen Spiele, die hier zum Austrag kommen. Es iſt wirklich etwas ſchönes von ſeiten der hieſigen Vereine, daß ſie alles in Bewegung ſetzen, um ſich mit ausländiſchen Mannſchaften meſſen zu können. So fand auf dem 1908er Sportplatz bei der alten Rennbahn in Ludwigshafen geſtern abend unter der einwandfreien Leitung des Schiedsrichters Blauth vom Verein für Raſenſpiele Mannheim obiges inter⸗ nationales Fußbollwettſpiel ſtatt. Trotzdem nicht alle Plätze beſetzt waren, wohnten dieſem Spiele doch ca. 4000 Zuſchauer bei. Um 6 Uhr 40 hatte 1903 Anſpiel, verlor aber gleich den Ball an ſeinen Gegner, welcher ſich die Sonne zum Bundesgenoſſen gewählt hatte. Die Ungarn machten ſofort einen ſchönen Vorſtoß; der Schuß des Halblinken ging aber über das Tor. Beide Mannſchaften zeigten ein ſehr ſchönes Zuſammenſpiel und ſo ging das Spiel auf und ab, bis es in der 20. Minute den Budapeſtern gelang, durch einen ſchönen Schuß das erſte Tor zu erzielen, welches aber infolge Auf⸗ ſeitſtellung ungültig war. Derſelbe Moment wiederholte ſich in der 30. Minute und ſomit hatten die Budapeſter das 2. Tor er⸗ reicht, welches aber infolge Aufſeitſtellung nicht gerechnet wurde. Nun war Budapeſt für einen Augenblick ſichtlich überlegen, denn die ganze Mannſchaft war in die gegneriſche Spielhälfte aufgerückt. In der 37. Minute gelang es ihnen auch, durch einen ſcharfen Schuß des Linksaußen das erſte Tor zu erzielen. Kurz vor Tor⸗ ſchluß verwirkte 1903 einen Eckball, welcher aber von dem Tor⸗ wächter glänzend abgewehrt wurde. Mit:0 für Budapeſt wurden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn ſah man auf beiden Seiten wieder ein ſehr ſchönes Zuſammenſpiel. Auf der einen Seite ſcheiterten alle Angriffe von 1903 an den brillanten Leiſt⸗ ungen der Verteidiger, während auf der anderen Seite alle Angriffe der Budapeſter vom Torwächter brillant abgewehrt wurden. So wogte das Spiel auf und ab, ohne daß etwas zählbares erreicht wurde, und endete mit einer Niederlage für 1903. Ein goldenes ANuderjubiläum. Am 29. Mai werden es, ſo wird uns aus Ruderkreiſen geſchrie⸗ ben, fünfzig Jahre, daß in Frankfurt a. M. die erſte Ruder⸗Regatta ſtattfand. Sie war vom Frankfurter Ruderverein veranſtaltet, der damals zum erſten Male mit der Frankfurter Rudergeſellſchaft, der heutigen„Germania“, in Konkurrenz'trat, wodurch beide Vereine den Grundſtein zu ihrer ſpäteren Entwicklung und ihrer Aner⸗ kennung in der Bürgerſchaft legten. Von den Rennruderern aus Frankfurt, Offenbach und Hanau, welche damals um die Sieges⸗ preiſe ſtritten, ſind nur noch wenige am Leben. Soweit ſie ſich des Daſeins erfreuen, ſind ſie Ehrenmitglieder ihrer Vereine. An jenem Tage hat aber auch einer der bekannteſten deutſchen Ruder⸗ ſportleute, der Ruderſportſchriftſteller, Hugo Bardorff, erſtmals in einem Sportboot gerudert. Wer in Deutſchland nur einiger⸗ maßen mit der Ruderei vertraut iſt, kennt den unentwegten Käm⸗ pen für den ſchönen Sport, der heute noch mit gleicher Friſche und Freudigkeit für deſſen Entwicklung eintritt. Auch uns in Mannheim iſt er ein Wohlbekannter, der nicht vom grünen Tiſch die Sache be⸗ Urteilt, ſondern aus eigener Anſchauung jederzeit ſich ein Urteil über die Sachlage bildet. So konnte man ihn am Pfingſtmontag wieder ſehen, wie er am Ufer und in den Bootshäuſern ſich ein Bild über den Aufmarſch der Mannheim⸗Ludwigshafener Mannſchaften zu den diesjährigen Regatten zu machen ſuchte. Nichts entging ſeinem 18 geſchärften Blick. Im Boothaus des Klub probierte er den von, Ingenieur Herr konſtruierten Ruderapparat und muſterte, unerkannt von den Jungmannen, vom Ufer aus deren ſportliche Leiſtung, ſodaß ſie ihm, wenn er ihnen auf Regatten begegnet, keine unbekannten Neulinge mehr ſind. Seine vielſeitige fruchtbringende Wirkſamkeit für die deutſche Ruderei wurzelt in ſeiner erſtaunlichen Arbeitskraft und in ſeiner ſelbſtloſen Hingabe für die ſchöne Sache, welcher er einen weſentlichen Teil ſeiner Lebenskraft gewidmet bat. Möge er noch lange in gleichem Sinne und in gleicher Rüſtigkeit weiterwirken!— Die Schriftleitung des„Mannheimer General⸗ anzeigers“, welche Herrn Bardorff zu ihren ſportlichen Mitarbei⸗ tern zählt, ſchließt ſich dieſem Wunſche von Herzen an! ARugby in Maunheim. Der Sport⸗ und Turnverein Mannuheim⸗Waldhof 18 77 heabſichtigt, das RKugby⸗Fußballſpiel in ſein ſportliches Programm aufzunehmen. Dieſe Abſicht wird von zahlreichen Anhängern dieſes mannheaften Raſenſports, der in der letzten Zeit einen bedeutenden Aufſchwung genommen hat, mit großer Freude begrüßt werden. Zur Ein⸗ führung der Sportsfreunde in die Technik des Rugby⸗Spiels findet am kom⸗ menden Sonntag nachmittag auf dem Waldhofplatze ein vom ſüddeutſchen dem ſich die komplette Rugbymannſchaft des V. f. B. Heidelberg, eine der ſtärkſten deutſchen Mannſchaften, und eine aus Spielern der Rugby⸗ abteilungen des Heidelberger Ruderklubs und der Ruder⸗ Geſ. Heidelberg kombinierte Fünfzehn gegenüher ſtehen. Das Spiel wird den beſten Begriff von der Feinheit und Anziehungskraft des Rugby⸗ ſports geben, der, nachdem er in Frankreich und Großbritannien ſchon lange eine führende Stellung einnimmt, nun auch in Dentſchland mehr und mehr in Aufnahme kommt. 65 Lawulennis. sk. Die Entſcheidungen des Grunewald⸗ Tennisturniets fielen am Pfingſtdienstag bei gutem Wetter. In dem Schlußſpiel der Damenmeiſter⸗ ſchaft von Berlin ſchlug Gräfin von der Schulenburg nach hartem Kampfe Frau Käber mit 316,:2, 64. In der Herren⸗Meiſterſchaft traten zum Schlußſpiel Bergmann, der vorher Rahe mit:4,:6,•4 geſchlagen hatte, und Krenzer, dem ſich R. Kleinſchroth mit:5, 6i4 hatte beugen müſſen, gegenüber. Nach elegantem Spiel blieb Kreuzer mit 614, 6213 ſicherer Sieger. In der Vorſchlußrunde der Herrenmeiſterſchaft von Preußen ſchlug Kreuzer Spieß mit-3. Auch im Herren⸗Doppelſpiel fiel die Entſcheidung. Froitzheim⸗Kreuzer blieben über v. Biſſing⸗ R. Kleinſchroth mit:4, 6⸗0,:8 ſiegreich. Seichtagthletit. Sr. Bei den leichtathletiſchen Wettlämpſen in Müunchen waren dem Sport⸗Club Charlottenburg gegen die beſte füddeutſche Klaſſe große Erfolge beſchieden. Von den Charlottenburgern gewann Rau als Malmann das 100 Meter⸗Vorgabelaufen in 11,4 Sck., Ball den Hochſprung mit.80 Meter und den Stabhochſprung mit 3,20 Meter. Gellert das 400 Meter⸗Laufen in 54,3 Sek., Krupsti das 7500 Meter⸗Jaufen in 26:40 und die Mannſchaft Nau, Gellert. Ball. Dünker die 400 Meter⸗Stafette in 44.6. Sek. und die de e in:55,8 jedesmal gegen den Männer⸗Turn Verein München. In der Olympiſchen Damenſtaffel war Jahn⸗München in .18,2 ſiegreich, von der Frl. Bleich auch im 50 Meter⸗Damenlaufen at 7,2 Sek. den erſten Platz belegte. weiſe beſtechendem Zuſammenſpiel und glänzendem Sichſtellen der ſteckt. Sie gefielen während dieſer Zeit weit beſſer wie die kürzlich Rugby⸗Fußball⸗Verband veranſtaltetes Propagandaſpiel ſtatt, bei St d — den 28. Mat 1920. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 228, 2 Wander n ünd Rerfen „N N e * — . * N Danderlied. Friſchauf zur frohen Wanderfahrt, lockt der Sonnenſchein zeit Sing und Sang, mit Kling und Klang Geht's in die Welt hinein. lacht der Laute buntes Band, Das Lied fliegt jubelnd durch das Land, 5 Und golden webt der Sonne Strahl Ein ſchimmerndes Gewand. Wandern, o Luſt, Frei wird die Bruſt, Heilet den Schmerz, Leicht wird das Herz, Wenn durch das Grün, Duften und Blüh'n Fröhlich als Wanderer wir zieh'n! +. Wir trinken neuen Lebensmut Da draus auf Schritt und Tritt Und nehmen dann ins Kämmerlein Ein Stückchen Sonne mit! Es ſchmückt nach alter Wandrerart, Den Hut ein Sträußlein ſchlicht und zart, Und luſteg pfeift ein Fink ſein Lied Jur frohen Wanderfahrt! Wandern, o Luſt, Frei wird die Bruſt, Heilet den Schmerz, Leicht wird das Herz, Wenn durch das Grün, Duften und Blüh'n Fröhlich als Wandever wir ziel en! Hanns Glückſtein. andhäußer, Mannheim.) Die rote ſſlütze. Von Peter Sachſe. Was ſo eine gute, alte, rote Bahnhofsvorſtehermütze iſt, s macht ſich ſo allerhand Gedanken. Zeit hat ſie ja dazu. Mntt ſchon lange her, daß ſie keine hatte, weil ſie keine Fin ute dom Kopfe ihres Herrn kam. Der unaufhörlich ſeine alder an ihren Rand legen mußte, um bald einem D⸗Zug, (Vertont von Emil L die Hon einem Perſonenzug, bald einem Gütertransport die un neurs zu erweiſen. Heute hängt die rote Mütze ſtunden⸗ an der Wand woche lang 5 Im allgemeinen wie im beſonderen— ſo murmelte ſie Deril mir die Zeit nicht ſo recht gefallen. Gott, wenn ich mn denke. wenn ſo früher die Maiſonne anfing, mie mden auf den Deckel zu brennen, da lachten auf einmal ganz zure Geſichter aus den Coupefenſtern als den ganzen er über. Vis in den April hinein fuhren in den Gepäck⸗ daten nur die Muſterkoffer der Herren Geſchäftsreiſenden deren.. dieſer Herren, die kaum ein Auge für unſere ion hatten, weil ſie ſich dringende Witze erzählten oder neulich ſogar einmal ein ganze e klopfen mußten. Aber ſo vom Mai ab da füllten ſich boff epäckwagen mit unternehmungsluſtigen Rohrplatten⸗ „Jlern, puf denen melodiſche Namen, wie„Meran“ oder 0 aßnitz oder„Wernigerode“ zu leſen waren. Und aus den blel 5 grüßten ſtaunende, glückliche Geſichter. Ein bißchen D0 0 kamen ſie mir alle vor, etwas abgeſpannt und nervös 60 twaren kleine Telephonfräulein, die ſich davon erholen wufe 195 daß ſie wieder ein Jahr lang:„Beſetzt, bitte ſpäter fünne geſagt hatten. Da waren hübſche, kluge Stenotypi⸗ Ihn die es gar nicht glauben konnten, daß ſie nun vier⸗ Tage lang nicht mehr:„In Beantwortung Ihres ———— 0 warbrten vom geſtrigen Tage“ zu ſchreiben brauchten. Da uin k er Herr Amtsrichter, der ſeine leidende ſunge Frau in ſſe teines Bad nach Thüringen brachte... Und alle warfen „Jwein freundliches Auge auf mich, weil ſie ſich ſagten: dmer, wenn ſo eine rote Bahnhofsvorſtehermütze auftaucht, r wieder dem Ziele ein bißchen näher... den Ferien, Son onne, der Freiheit.“ Man ſah es ihnen an, daß ſie die 8 2 und die Freiheit nötig hatten, und man gönnte n. N Aber heute— und die gute rote Mütze an der Wand zog Nal Falten— ich bitte euch, wer fährt eigentlich jetzt in den ch ſehe immer bloß dicke, gut angezogene Herren am ſaleſenſter. Sie tragen Sakkos mit einem Gürtel hinten, 0 uen den Rakuch dicker und guter Zigarren aus dem Fenſter, böre wenn ich ein Wort von ihren Geſprächen erlauſche, ſo en f immer bloß:„Valutal!“. Und die Damen, mit ſehr ſie far ren, ſehen gar nicht blaß aus, ſondern haben rote, die kote Wangen. Edelſteine ſchimmern an ihren Händen, Her dohl auf keiner Schreibmaſchine geklappert haben. Lauter hr. eſchaften, denen man gar nicht anmerkt, daß ſie Ferien reiſe en. So geſchont und ausgefüttert ſahen meine Mai⸗ fif nden von ehedem erſt aus, wenn ſie aus der Sommer⸗ tadt zurückkamen. GEeht es den Leuten ſo gut in den großen duſt in: Gibt es keine nervöſen Telephondamen mehr, die mehr ſchnappen müſſen, keine Amtsrichter und Kanzleiräte daſer die auf den Bergen ſich den Aktenſtaub von der Seele ob laſſen und keine Wandervögel? Mir kommt vor, als 91 ehnſucht nach ihnen hätte.“. Kleir jebe, gute, alte, rote Bahnbofsvorſtehermütze auf der ſucht dabenftation— wenn du erſt wüßteſt, wie viele Sehn⸗ nach dir kaben! Wie viele Hunderttauſende wieder möcht mit erwartungsvollem Lächeln an dir vorbeigleiten wir en, hinaus in ein bißchen Sommeralück! Aber du und bloß wir werden uns wohl nicht wiederſehen. Weil heute noch die reiſen dürfen, die es nicht nötig haben. Wandervporſchläge. Helde ſkein⸗elberg—Philsſoph nweg—Michelsberg-Jollſtock—Weißen⸗ e Kirſchboum—Sitzbuche—Müunchel Lärchengarten—Ruhſtein—Neckargemünd. Mitgeteilt vom Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen. und 05 Mannheim mit einem Frühzug. Uleber die neue Brücke zung; daaſtraße zum Philoſophenweg bequem aufwärts. Markie⸗ deg Iinßeißer Rhombus. Bald zweigt der Weg vom Philoſophen⸗ der zunks ab, der Bismarckſäule zu. Dieſe bleibt links liegen, bei lach Cuchsberghütte macht der Weg einen Bogen nach rechts und dit wa dreiviertel Stunden wird der Michelsberag erreicht. Turm Es gezäner Ausſicht ins Neckartal. Auf die Markierung achten. Nan ht dann ein wenig bergan und nach einer Stunde gelangt bergs zum Heiligenberg mit Kirchruine. Die Geſchichte des Michels⸗ Generunnd des Heiligenberas wucdr vor einigen Wochen dock lanzeiger“ beſchrieben. Weiter geht es hinab zum Zoll⸗ Rer runnen) und in müßiger Stelgung zur Holdermannseeiche. Maſſtvecugen ſich mehrete Wege, links zum Weißenſtein mit ſeinem 50 Wi Turm ti einter halben Stunde. Prächtige Feraſteht. Hinter Schei eißzenſtein ſtoßen die Linlen: Gelber Rhombus und Slaue Deshane kurze Zeit mit der Linie: Weißer Rhombus zuſammen. Vorſicht! Bald mündet der Weg in die Sttaße Schries⸗ im' heim—Wilhelmsfeld ein; man folgt dieſer, um nach dreiviertel Stunden auf dem Schriesheimerhof einzutreffen.(Gaſt⸗ und Raſt⸗ haus). Wer genug Mundvorrat bei ſich hat, kann den Weg kürzen, indem er bald nach dem Weißenſtein die Linie: Gelber Rhombus zum Langen Kirſchbaum(Huütte) benützt und hier raſtet. Der Lange Kirſchbaum exiſtiert nicht mehr. An ſeiner Stelle liegt ein Felsblock, der als Wegweiſer nach verſchiedenen Richtungen dient. Vorſicht auf die Wegbezeichnung Nach Stärkung und Raſt auf, dem Schriesheimerhof kehrt man mit der Markierung: Blatlie Scheibe etwas zurück und kommt nach 20 Minuten ebenfalls zum Langen Kirſchbaum, um mit der Markierung: Gelber Rhömbus weiter zu wandern, zur Sitzbuche dreiviertel Stunden und zum Münchel eine Viertelſtunde(Hütte und Brunnen). Von hier links gehen die Linien: Gelber Rhombus und Blauer Strich etwas zu⸗ ſammen, wenn ſich beide Linlen trennen, wandert man mit der Linie: Blauer Strich weiter zum Lärchengarten(Hütte) und Lam⸗ merskopf,(prächtige Ausſicht ins Neckartal) dann hinah zum Ruh⸗ ſtein, alsbald rechts ab, hierauf am Waldſaum entlang nach Klein⸗ gemünd und Neckargemund. Wenn der Wanderer beim Münchel ſchon ermüdet, kann er auf der Straße Schönau⸗Ziegelhauſen, die am Sattel rechts abbiegt, die Station Schlierbach—Ziegelhauſen in einer halben Stunde erreichen. Aber auch beim Lärchengarten kann die Wanderung noch gekürzt werden, indem man den Pfad(Weg⸗ weiſer iſt bei der Baumſchule angebracht) hinunter nach dem Bärenbachtal benützt und ſo in ebenfalls einer halben Stunde bei der Station Schlierbach ankommt. Die Wanderung iſt ausſchließ⸗ lich Waldwanderung. Beim Bismarcksturm wird der Wald be⸗ treten und bei den benannten Endpunkten verlaſſen. Wanderzeit gemütliche 6 Stunden, bei größlenteils ſchönen Waldwegen und nicht anſtrengenden Steigungen. Halbtagswanderung. Hemsbach—Waldnerkurm—Rolhütte—Saufopf— Birkenauer Tal—Weinheim. Mitgeteilt vom Wanderausſchuß der Geſellſchaft„Mercedes“. Markierung gelbe Scheibe benutzend, vom Bahnhof Hemsbach durch das Dorf kurz gemeinſam mit dem Farbzeichen„weißes“, dann nach rechts nur mit gelber Scheibe abbiegend lanaſam ſtei⸗ gend durch Feld nach ungeſähr dreiviertel Stunden zum„Schaf⸗ hof“ und zum ſeitwärts gelegenen ſteinernen„Waldnerturm“, (ſchöne Ausſicht nach Weſten). Nun Markierung roter Strich ſüd⸗ lich über den Boxberg am Waldrand entlang(ſchöner Blick in das Weſchnitztal), dann durch Wald zur Rothütte. Mit demſelben Farbpeichen weiter zum„Saukopf“(Ausſichtsturm mit ſchöner Ründſicht). Von hier ſüdlich ab auf gutem Fußweg Zzur Straße im Birkenauertal und durch dasſelbe nach Weinheim vor. Marſch⸗ zeit etwa 3 Stunden. Jahresbericht des Bad. Schwarzwald⸗ vereins(E..) für das Jahr 1919. Skakiſtik. Die Beſetzung der Verwaltungsſtellen des Vereins, insbeſon⸗ dere des Verwaltungsausſchuſſes und der Kommiſſionen, iſt die gleiche geblieben die im Vorfahre. An die Stelle des verſtorbenen Vizepräſidenten Maſor a. D. Karl Stark iſt als ſolcher Miniſter a. D. v. Marſchall getreten. In der Hauptverfammlung 1920 werden die Neuwahlen wieder ſtattzufinden haben. Der Haupt⸗ ausſchuß ſetzt ſich gus folgenden 32 Ortsgruppen mit mindeſtens 100 Mitgliedern zuſammen: Achern, Albbruck, Baden⸗Baden, Badiſch⸗Rheinſelden, Bühl, Elzach, Emmendingen, Ettenheim⸗Her⸗ bolzheim, Freiburg i.., Kaiſerſtuhl, Kandel, Kandern, Karlsruhe, Lahr, Lörrach, Mannheim⸗Ludwigshafen, Müllheim⸗ Badenweiler, Murg, Neuſtadt, Oberkirch, Offenburg, Pforzheim, Raſtatt, Säckingen, Schopfheim, Singen a.., Staufen, Todtnau, Triberg, Villingen, Waldshut, Wolfach. Täliakeitsbericht. Die andauernd immer ſtärker ſich geltend machende Entwertung des Geldes muß ſich bei einem Verein, deſſen Einnahmen ſich gleich bleiben oder gar vermindern, doppelt fühlbar machen. So müſſen denn manche Aufgaben ungelöſt»leiben, manche weniger dringenden Arbeiten zurückgeſtellt werden, bis wieder beſſere Zeiten einkehren oder bis durch Anſammlung von Mitteln ihre Durchführung ſich ermöglichen läßt. Jetzt iſt die Hauprſache die, das Beſtehende hinüberzuretten in beſſere Zeiten. Darum ſei allen Ortsgruppen ans Herz gelegt, mit allen Neuſchöpfungen zurückzuhalten, dagegen alle bisherigen Anlagen ſoweit als möglich, in gute Obhut zu nehmen und mit den ihnen zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mitteln haushälteriſch die Unterhaltungsarbeiten ausführen zu laſſen. In den durch die Zeitverhältniſſe bedingten engen Grenzen bewegten ſich auch im Berichtsjahr die Arbeiten des Vereins: Die Errichtung von Jugendherbergen wurde erneut in der Hauptverſammlung 1919 vom Verwaltungs⸗ ausſchuß angeregt und fand hier die Zuſtimmuna der anweſenden Ortsgruppen⸗Vertreter. An die Ortsgruppen wurde im Juni ein Rundſchreiben gerichtet, in dem ſie unter Darlegung der Grund⸗ ſätze, die bei der Errichtung von Jugendherbergen maßgebend ſein ſollen, zur Meinungsäußerung und zur Errichtung von Jugend⸗ herbergen aufgefordert wurden. Der Erfolg davon war allerdings nicht erfreulich. Nur in Villingen wurde im Lehrerſeminar über die Sommermonate eine Jugendherberge errichtet, verſchiedene an⸗ dere Projekte konnten nicht zur Ausführung kommen, weil infolge der herrſchenden Wohnungsnot die zur Verfügung geſtellten Räume anderweitig benutzt werden mußten. Vielfach ſcheint bei den Orts⸗ gruppen aber auch noch die Luſt zur Errichtung von Jugendher⸗ bergen zu ſehlen: manche jugendliche Wanderer tragen durch ihr Auftreten allerdings auch nicht dazu bei, den Wunſch, das Jugend⸗ wandern zu fördern, aufkommen zu laſſen. Trotz alldem hälk der Verwaltungsausſchuß die Sache auch im Intereſſe des Vereins für ſehr wichtig und dringend notwendig. Er hat ſich daher entſchloſſen, im Zuſammenwirken mit dem Deutſchen Ausſchuß für Jugendher⸗ bergen vorzugehen und wird nochmals in der Angelegenheit an die Ortsgruppen herantreten. Höhenwege. In einem ausführlichen Bericht hat der Höhenwegskommiſſär die an den Höhenwegen im Jahre 1919 vorgenommenen Arbeiten dargelegt. Es iſt daraus erſichtlich, mit welch großem Eifer und Erfolg der Höhenwegskommiſſär Juljius Kaufmann Lahr und ſeine Mitarbeiter, die Herren G. Hashagen⸗Lahr, Mangold⸗ Hornberg, G. Sieber, Th. Kaufmann, K. Roth. Th. Bor⸗ nett ihrer Aufgabe trotz ſchwierigſter Zeitverhältniſſe gerecht ge⸗ worden ſind. Im allgemeinen kann über die beiden Höhenwege: Pforzheim Baſel und Pforzheim⸗Waldshut nur Gutes berichtet werden. Bis auf kleine Strecken wurden die ganzen Wege begangen und durchgearbeitet. Bei Gelegenheit der Verlegung des Weges über den Hochſtaufen kam der Plan von 1918 zur Aus⸗ führung, der eine Zweiteilung von der Dreſſelbacherhöhe aus vor⸗ fah. Die eine Strecke führt ber Schönenbach nach Brenden, wo der zweite Wegteil Rothaus⸗Schaffhaufen einmündet. Veide wurden reichlich mit Wegzeichen verſehen. Ganz beſonders wendete ſich die Aufmerkſamkeit den ſchwierigſten und mühſamſten Tellen des Höhen⸗ weges im mittleren Schwarzwald in der Gegend des Kniebis zu. So beſonders der Strecke vom Kniebis über Holzwälder Höhe⸗See⸗ Ebene(Glaswaldſee)⸗Kreuzſattel⸗Hohenlochen⸗Hauſach. Dieſe ein⸗ ſame und beſchwerliche Wanderung kann nun wieder mit aller Sicherheit unternommen werden. Der Weg zum Farrenkopf und zum Büchereck wurde von der Ortsgruppe Gutach durch Ausholzen wieder beſſer gangbar gemacht, ebenſo beforgte dſe Ortsgruppe Oberprechtal den Durchdau von Landwaſſereck zur Prechtater Schanze. Der Inittuttoe des Herrn Mangold verdanken wir die Einbeziehung des Kerlſteins in den direkten Höhenweg durch An⸗ lage eines neuen Wegſtückes. Wegbezeichnungen und Wegverbeſſe⸗ runigen wurden vorgenommen an der Strecke Turner⸗Weißtannen⸗ höhe⸗Titiſee, Weg Titiſee⸗St. Blaſien u, auch ſonſt noch an anderen Strecken. Der Höhenwegskommiſſär macht darauf aufmerkſam, daß in künftigen Jahren die Erneuerung und Ergänzung der Wegzeichen die Hauptaufgabe bilden wird. Zerfallene Bänke, Hütten und Ausſichtsanlagen rufen laut nach Erhaltung durch die Ortsgruppen des Schwarzwaldpereins. Es dürfte eine dankbare Aufgabe ſein, hier fortgeſetzt nach dem Rechten zu ſehen, wenn auch die Mittel nicht gerade reichlich vorhanden ſind. Daß auch mit wenigen Mitteln eime ſtattliche Arbeit geleiſtet werden kann, t der Bericht des Höhenwegskommiſſärs, der ſeine geſamten Aus⸗ lagen für die Arbeiten an den Höhenwegen im Jahre 1919 mit M. 1018.20 berechnet, wozu noch die Zuwendung an die Ortsgruppe Staufen mit M. 200 zu rechnen iſt. Der Friedrich-CEuiſenkurm auf dem Jeldberg diente während des Krieges der Armeeabteilung B zur Wetter⸗ beobachtung. In dieſer Eigenſchaft erwies er der Meteorologie außerordentliche Dienſte, die für die Wetterprognoſe von ſo hoher Bedeutung waren, daß die Vertreter dieſer Wiſſenſchaft den Wunſch hegten, die Beobachtungen auch nach Kriegsende fortzuſetzen. Die Kniverſität Freiburg erſuchte den Hauptvorſtand. ihr zu dieſem Zweck die im Turm befindlichen Wohnräume mietfrei zur Unterbringung einer meteorologiſchen Wetterſtation zu überlaſſen, welchem Erſuchen der Hauptvorſtand gerne entſprach, da auch er die VBedeutung einer ſolchen Station beſonders für das badiſche Oberland zu würdigen weiß. Schon am 1. Juni 1919 wurde die Wetterwarte vom Aſſi⸗ ſtenten des Phyſikaliſchen Inſtituts Freiburg, Herrn Dr. Hart⸗ mann, bezogen. Jedoch mußten die Räume, um dem neuen Zwer beſſer zu genügen, noch einige Verbeſſerungen erfahren, deren Koſten nach dem Gutachten des Herrn Stadtbaukontrolleuc Satt⸗ ler⸗Freiburg ſich nach den heutigen Materialpreiſen und hohen Löhnen auf zirka M. 25 000 ſtellen. Leider konnten die Arbeiten nicht zu Ende geführt werden, da der im Jahre 1919 früh einſetzende Winter ihre Fortführung verbinderte. Sie ſollen im Frühjahr 1920 weitergeführt werden. Wir haben jedoch ſchon in früheren Jahren darauf hingewieſen, daß der Turm wohl ſeinen Zwecken als Ausſichtsturm genügt, daß aber infolge der außerordentlichen Durchläſſigkeit des Geſteins, aus dem er errichtet iſt, die dauernde Bewohnbarkeit der ihm angebauten Wohnräume nur eine ſehr fragwürdige, ſedenfalls nur für die Sommermonate erträaliche iſt. Um dieſem Uebelſtande abzubelfen, murde eine Kommiſſion. be⸗ ſtehend ous den Herren Stadtbaumeiſter Dr. Gruber, Stadt⸗ architekt Werner und Stadtbaukontrolleur Sattler, beauf⸗ tragt, an Ort und Stelle Einſicht zu nehmen und ein Gutachten darüber abzugeben, wie Abhilfe geſchaffen werden kͤnnte. Die Kom⸗ miſſion war der Anſicht, daß nur durch die Bewohnbarkeit und da⸗ mit das dauernde Verbleiben der Wetterwarte zu erreichen ſei. Die Richtigkeit dieſer Anſicht kann wohl nicht bezweifelt werden, wenn man bedenkt, daß ſchon ſeit uralten Zeiten bei den Bauwerken des Schwarzwaldes ſich die Verſchindelung als einziger zuverläſſiger Schutz gegen die in dieſen Höhen beſonders ſtarken Witterungsunbil⸗ den erwieſen hat. Allein bei der gegenwärtigen Teuerung bedeute dieſe Schutzmaßnahme eine ſo hohe Belaſtung, daß ſie der Verein allein nicht tragen könnte. Von dieſer Sachlage wurde die Univer⸗ ſität Freiburg verſtändigt und ihr nahegelegt, im Intereſſe des Weiterbeſtehens der Wetterſtation Schritte zur Aufhringung dieſer Koſten einzuleiten und die außerdem für die Einrichtung der Wetterwarte erforderlichen Umbaukoſten zu übernehmen. Die Er⸗ ledigung dieſer Angelegenheit ſteht noch aus. Pflanzenleben im Schwarzwald. Die gleichen Schwieriakeiten wie beim Kartenwerk verhindern auch die Fertiaſtellung des Pflanzenwerkes. Eine aute und gediegene Ausführung, wie ſie ein ſolches Werk von bleibendem Wert voraus⸗ ſetzt, ſcheitert heute an der Unmöglichkeit der Beſchaffung der hierzu erforderlichen einwandfreien Materialien, vor allem aber an den unerſchwinglichen Koſten. Die Drucklegung wird erfolgen, ſobald in dieſen Verhältniſſen eine Aenderung eintritt, oder durch Zuwen⸗ dungen die erhöhten Koſten getragen werden können. (Schluß folgt.) Bäder und Sommerfriſchen. cBad Dürrheim. Der Kur⸗ und Badebetrieb iſt hier in vollem Gange. Die für die übrigen Kurorte geltenden Beſchränk⸗ ungen ſind für hier nicht maßgebend. Die Aufnahme erfolgt auf Grund eines amtsärztlichen Zeugniſſes. Die Heilanwendungen haben eine bedeutende Erweiterung erfahren durch die Errichtung eines ſtaatlichen Inhalatoriums mit Dampfbad, das alle neugzeit⸗ lichen, therapeutiſchen Einrichtungen aufweiſt. Als Kurkapelle konnten die altbewährten Kräfte gewonnen werden. Norderney. Für den Verkehr mit den Nordſeebädern hat der Miniſter der öffentlichen Arbeiten für die Zeit von Mitte Juni bis Mitte September eine vermehrte Anzahl von Bäderzügen geneh⸗ migt. Zwiſchen Berlin und Norddeich ſollen ſowohl ein Tages⸗ wie ein Nachzug laufen, die beide Anſchluß von u. nach Leipzig er⸗ halten. Man fährt von Berlin Lehrter Bahnhof 8 Uhr 12 Minuten vor⸗ mittags über Uelzen, Bremen, Leer, an Norddeich 6 Uhr 26 Minuten nach⸗ mittags; von. Norddeich 11 Uhr 17 Minuten vormittags, an Berlin 9 Uhr 43 Minuten nachmittags. Bei Nacht verkehrt vom 30. Juni ab ein Zug von Berlin 11 Uhr 25 Minuten nachmittags, an Norddeich 9 Uhr 36 Minuten vormittags; von Norddeich 8 Uhr 04 Minuten vormittags, an Berlin 6 Uhr 12 Minuten nachmittags, ebenfalls über Bremen. Die Leip⸗ ziger Anſchlüſſe zweigen in Stendal ab. Von Erfurt fährt vom 15. Juni bis 15. September ein Zug um 5 Uhr 45 Minuten vormittags, der um 6 Uhr 50 Minuten nachmittags in Norddeich einläuft. Der Gegenzug verläßt Norddeich um 10 Uhr 37 Miuten vormittags und kommt um 12 Uhr nachts in Erfurt an. Auf der Strecke werden Münſter. Hamm, Soeſt, Altenbeken, Warburg, Caſſel berührt.— Die Verbindung Frankfurt a.., Gießen, Hagen, Hamm, Münſter, Norddeich iſt in der Weiſe vor⸗ geſehen, daß der Zug D 186 Frankfurt a. M. um 6 Uhr 51 Minuten vor⸗ mittags verläßt, und Norddeich um 7 Uhr 05 Minuten nachmittags er⸗ reicht, der Gegenzug läuft 10 Uhr 51 Minuten vormittags von Norddeich, Frankfurt a. M. an 11 Uhr 05 Minuten nachmittags.— Vorausſichtlich werden neben den obenbezeichneten Schnellzügen außerdem noch beſondere Züge von Cöln und Elberfeld eingelegt werden. Die Schnellzüge ſchließen ſelbſtperſtändlich alle an Dampfer nach Norderney an, deren Bequemlichkeit und Betrkebsſicherheit dem reiſenden Publikum zur Genfge bekannt ſind. Dereinstätigkeit. Die erſte Gaufahrt des Weſtrichgaus am 13. Juni in der Fa⸗ ſanerie bei Zweibrüſcken wird ein frohes Zuſammenſein von Alt und Jung ſein. Die geſchäftsführende Ortsgruppe Zweibrücken ſetzte in einer abgehaltenen Ausſchußſitzung folgende für die Gau⸗ fahrt in Betracht kommenden Ausſchüſſe feſt: Empfangsausſchuß: Ruffing, Fiſcher, Frl. Scharding, Lami ſen., Lang, Forler; Geſchäfts⸗ ausſchuß: Ritter, Fräulein Preis, Hermann; Ordnungsausſchuß: Lenhardt, Heyer, Wacker, Schneider, Wolf, Marx, Dury, Dickes; Preſſeausſchuß: Schuler, Loth: Vergnügungsausſchuß: Breter, Geib, Hartmann, Fegert, Schuler. Sämtliche Ortsgruppen des Weſtrich⸗ gaus ſowie alle jene Ortsgruppen, die dem Weſtrichgau nicht zuge⸗ hören, aber am Geſamtausflug teilnehmen wollen, werden gebeten, bis längſtens 7. Juni an den Ortsgruppenvorſtand, Rechtsanwalt Chr. Berdel in Zweibrücken, Mitteilung gelangen zu laſſen, in welcher ungefähren Zahl ſie ſich beteiligen, da nur dann für eine bequeme Unterbringung auf dem Feſtplatz garantiert werden kann. Auch geeignete Anmarſchwege ſind beim Ortsgruppenvorſitzenden zu erfragen. Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich der Feſtzug punkt 12 Uhr vom Bahnhof Tſchifflick aus in Bewegung ſetzt. Nach Möglichkeit ſollen die Ortsgruppen auch Liedertexte mitbringen. Für die Jugend findet im großen Saal der Weberſchen Wirtſchaft auf dem Feſtplatz ein Tänzchen ſtatt. Reiſetagebuch. Zeitgenßer Waldſpruch. In den Heidelberger Stadtwaldungen Stelle häßlicher Warnungstafeln an den Wegkreuzen Schilder mit dem ſchönen Spruch:„Lafſer die Blumen ſteben und den Strauchz andere, die voprü hen, freuen ſich auch“ Im Hinblick auf den überhandnehmenden Holzſrevel ſchrieb ein Spaßvogel unter eine Tafel folgende zeitgemäße Umänderung:„Laſſet die Bßume ſtehen und den Wald; auch andern Leuten iſt Stube und Küche kalt!“ *Ein ſtehen an 8. Seite. Nr. 228. mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 28. Mai 1920. Handel und industrie. Wirtschaftskrise u. Mannheimer Einzelhandel. Mannheim, 28. Mai. Den Mitteilungen der Landeszentral- stelle des badischen Einzelhandels entuehmen wir folgendes: Der Arbeitgeber-Verband des Einzelhandels M annheim hat an die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels, Berlin, vor kurzem folgendes Schreiben gerichter:„Der mit der an und für sich erfreulichen Besserung der deutschen Mark eingetretene Stillstandider Absatzmöglichkeiten des Einzelhandels ist sattsam bekannt. Manch ängstliches Ge· müt mußte von besonnenen Kollegen angehalten werden, die Ruhe zu bewahren und nicht voreilig zu Angstverkäufen zu schreiten. Auch in den Reihen der Lieferanten ist giese Veränderung der Verhältnisse nicht unbemerkt geblieben. Die Grossisten und Fabrikanten geruhen zeitweilig schon„mit sich sprechen zu lassen“. Es ist Zeit und höchste Zéit, daß die Grossisten und Fabrikanten, die auf lange Zeit mit Aufträgen Sedeckt sind, sich nunmehr endlich bereit erklären, das große Risiko, das der Einzelhandel allein tragen Mußte, und welches für manchen noch zu katastrophalen Folgen führen wird, mit ⁊u übernehmen. Es geht nicht mehr an, daß der Fabrikant und Grossist die Lohnsteigerungen und sonstige Mehr-Unkosten weiter allein auf den Einzelhandel abwälzt. Sie müssen die schWeren Lasten mittrag en, die den Einzelhandel jetzt an dem Lebensnerv treffen, wo dieser picht wih, ob, wann und wie die teuer gekauften Waren vom Publikum abgenom- men werden. In ihrem eigensten Interesse sollten sie einschen, daß ein Wandel zur Gesundung der Verhältnisse geschaffen werden muß. Die Zeit der willkürlichen, diktatorisck festgesetzten Lie- ferungs- und Zahlungsbedingungen, denen der Einzelhandel bis- her unter dem Drucke der Warenknappheit sich notgedrungen fügen mußte, ist vorbei. Bisher mußte der Einzelhandel fast täglich regulieren: er mußte sorgsam darauf achten, den Be- tehlen der Licferanten oder deren Verbänden nachzukommen, um nicht von der Beliefetung ausgeschlossen zu werden. Sein Betriebskapital ruht als„Vorauszahlung“ für Käufe, deren Er- küllung meist in nebelhafter Ferne liegt, beim Lieferanten. Hier muß gründlich aufgeräumt werden. Hinweg mit der Vorauszahlung und einseitigen Bindung des Einzelhandels! Einhitliche Konditionen müssen wieder geschaffen wer⸗ den, die dem Einzelhandel eine klare Disposiiton ermöglichen. Sache der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels ist es, die Reichs-Spitzen-Fachorganisationen des FEinzelhandels zu schleuniger Arbeit zusammenzurufen. Die Fabrikanten und Grossisten bezw. deren Verbände müssen von den Spitzenfachverbänden veranlaßt werden. sich mit dem Einzelhandel zusammen an den Verhandlungstisch 2 sSeStzen und in vernünftiger Würdigung der Verhältnisse über die Wünsche des Einzelhandels zu beraten, um gemeinsam der schwierigen Lage abzuhelfen und eine für alle Teile befrie- digende Verstandigung zu erzielen. Aber Eile tut not! Ein Weg zur Vermeidung von Währungsverlusten. Der Verein Deutscher Werkzéeugmaschineffa- briken in Charlottenburg kennzeichnet einen Weg zur Ver- meidung von Wäbrungsverlusten durch Abgabe einer Tratte an die Bank, welche diese an die Reichsbank weiter- leitet. Es heißt darüber in dem Nerwaltungsbericht der Reichs- bank für 1919:„Um das zur Begleichungunentbehrlicher Importe erxkforderliche Devisenmaterial zu beschaf- keu, war dlie Reichsbank bemüht, die aus dem Esport herrührenden Devisen an sich zu ziehen. Die Heranziehung wurde dadurch erlaichtert, daf die Bank sich bereit erklärte, die von igländlischen Exporteuren auf aus- ländische Käufer gezogenen langsichtigen Tratten anzukau⸗ fen und damit dem deutschen Kaufmann die für das Export- geschäft wichtigen Kurssicherungen æu verschaffen.“ Der obengenanntèe Verein bemerkt dazu: Die Tratte hat nur den Zweck, der Reichsbank zu zeigen, daß es sich um ein wirk⸗ lich stattgefundenes Geschäft handelt und der Verkauf nicht zu Spekulationszwecken geschieht. Die Tratte selbet wird. Wenn eine entsprechende Vorschfift vom Aussteller erteilt wird, unter keinen Umständen dem Bezogenen präsentiert und bleibt im Portefeuille der Reichsbank. Wenn der Verkäu⸗ fer den Betrag der Rechnung von dem ausländischen Käufer erhält, führt er diesen an seine Bank ab, durch deren Vermitflung er die Tratte bei der Reichsbank einreicht, die ihn der Reichsbank weitergibt; er erhält dagegen seine Tratte zurück. Sollte das Geschäft sich länger als drei Mo- nate hinzichen, so wird die Tratte um dizjenige Zeit verlängert, die zur Ausführung des Auftrags nötig ist, äußerst um drei Monate, da die Reichsbank bekanntlich Tratten, die länger als drei Monate lauten, nicht in Zahlung nimmt. Sollten diese drei Monate aber noch nicht hinreichen, um den Auftrag zur Ausführung zu bringen, so erklärt sich die Reichsbank aus- nahmsweise auch bereit, die Tratte zum zweiten Male um weitere drei Monate zu prolongieren. Bärsenberichte. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 25. Mai.(Drahtb.) Beiſstillem Geschäft trat auf die wieder fest gcwordene Haltung des Markpreises in der Schweiz erneute Abschwächung in Auslandspapieren ein. Schantungbahn welche an der Nachbörse 39s schlossen, stellten sich auf 585 bis 580.— Deutsche Uebersee-Elektrische verloren 36 auf 789, auch Otaviminen und Mexikaner gaben nach. 8% Rumänen fest 131. Deutsche Petroleum schwankend 610— 616—604. Südsec-Phosphat 1875. Unter den heimischen Pa- pieren stellten sich Montanpapiere niedriger. Bochumer mit 245 und Harpener mit 255 verloren je 6%. Felten u. Guilleaume matt 365(—20%. Zellstoff Aschaffenburg fester 499, plus 9 96, Bleistift Faber 290, plus 10 96. Es notierten ferner Hapag 165, Elektr. Lahmeyer 171, Bad. Anilin 429½, Farbwerke Höchst 343, Acllerwerk Kleyer 220%, Gummiwarenf. Peter 311, Daim- ler Motoren 209, Metallbank 200.25. 8 27. 27. a) Staatspaplere u. c) Steine und Erde· e) Sonstige ludu- Bankaktlen. industrie. 5 Striepapiere. 50% D. Reichsanl. 79.75 idelb.— N Hanmegter Beniſ—— Cfl- f. Tponu, N O— Gebe Jechenge2.— Beutsene Bankk—.—Angio Guano—.—Adierwerkke Kieyer 220.50 Diskonto-Ges.— Armatur Fil—— Dresdner Bank 164.50d) chem. u. elektr, Paimier Motoren 209.— Nationalbank——waustrie. Eölingen 208.— b) Bergbau und Eahrzgt. Eisenach Eisenindustrie. e eeeeee, Gasmotor Deua— Boch Bergb. u. Ost.245.—Th. Goldschmidt—.—Bingwerke Nürnbg. 246.— Buderus Eisenw. 258.—Griesheim Electron—Dannhorn Deutsch Euxemb. 262.—Farbwerke Höchst343.—[Porzelian Wesseli—.— Gelsenk. Beigw. 285.—Holzverkohlung—.—Ler. Frünk. Schuhf..—.— Harpener Bergbaugö5.—Rüttgerswerke—chuf.Aug. Wessels—.— Kaliw. Aschersleb.—.—Allg. Ges.(Bln.) 266.50 Dtsch. Verlagsanst.—.— Kaliw. Westsregeln—.—gergmann Werke 222.— Waggon Fuchs—.— Loth. H. u. Bergw.v. 250.— Deutsche Uebersee 759.— Zellstoft Waldhof— Mannesm.-Röhren 314.—Pelt. u. Guilleaume 365.—[Schantung Eisenb. 578.— Oschl. Eisenb. Bed. hmeyer 171.—flamb.-Am. ⸗Pakf. Oschl. Eisen(Caro) 235.— Schuckett(NMurnb.)/ Norddeutsch. Lloyd Phönix, Bergbau—ISiemens& Halskez95.—. Oestl.Sũdb.(¶Lomb..— Mannheimer Efektenbörse. 1——— Mannheim, 27. Mai. Die Börse verkehrte auch heute wie⸗ der in ruhiger Haltung. Anilin-Aktien etwas höher 430 G. Dagegen blicben erhältlich: Unionwerke zu 200 96, ferne rsind Benz niedriger. Kurs 180 bez. dem Eskompte-Ertrag auf 1920 übertragen wurden. Wirtschaftlliene Rundschau. .-G. für Kinematographie und Filmverleih, Mannheim (trüher Straßburg). Der diesjahrige Ceschäftsbericht über das Jahr 1919—20 be· richtet, daß die im Vorjahre geäußerte Befürchtung eingetreten ist und der Geschäftsgang nicht so war, wie gewunscht wurde. Die gesteigerten Löhne, die erhöhten Lustbarkeitssteuern, die Preise für Reklame und elektrischen Strompreise eic. ließen eine rulige Entwicklung des Geschäfts nicht zu. In Mannheim War der Theaterbetrieb auf 4 Stunden beschränkt. Das eigene Theater in Köln war nur an den Sonntagen geöffnet. Der Film- verleih hat einen Ueberschuß nicht erbracht, weil die Leih- preise kaum noch die Einkaufspreise deckten. Den im Jahre 1916 abgeschlossenen Vergleich wegen des bei Kriegsausbruch aufge- gebenen Gelsenkirchener ITheaters ist durch Zahlung einer Ab-⸗ nudungssumme von M. 28 000 erledigt. Zu erledigen bleiben noch die Vergleichisnummern der beiden Berliner Iheater. Auf das Kölner Haus wurde eine Abschreibung von 100 000 M. vorge- nommen. Infolge der Benutzung der fäumlichkeiten durch die Truppen hat das ganze Gebäude derart gelitten, daß eine gründ- liche Renovierung bei Freigabe des Hauses notwendig wird. Die Kinematographie im allgemeinen wird einer sehr schwe⸗ ren Zukunft entgegengehen. Hlierzu kommt noch, daß sich nach dem Bericht in letzter Zeit bei den Kinobesucherf eine all- gemeine Kinomüdigkeit bemerkbar macht. Der diesjährige Reingewinn beträgt M. 54 422, der sich durch Vortrag auf 1018—19 von M. 922 1L auf M. 63 644 erhöht, woraus 55 Dividende zur Verteilung vorgeschlagen werden. Reserven werden in diesem Jahre nicht zurückgestellt. In der Bilanz be- tragen Bankguthaben M. 230 127, Forderungen M. 165 693. Die geplante Erhöhung des Aktienkapitals um 250 000 M. neue Stamm- aktien dient zum Erwerb von Patentrechten. Die Generalver- sanmilung findet am 5. Juni statt. Aus der Gewinn- und Verlustrechnung ist bemerkenswrert, daß die Lustbarkeitssteuern die hohe Summe von M. 272 672 er- forderte, wobei der ITheaterbetrieb insgesamt M. 1,38 Mill. an Bruttoeinnahmen brachte. Ein neuer Tabakgroßhändlerverband in der Pfalz. Neustadt a.., 28. Mai. Ein Tabakwaren-Großhändler- verband in der Rheinpfalz mit dem Sitz in Landau wurde gestern in Neustadt a. H. gegründet zum Zwecke der Wahrung der Interessen des reellen Tabakwaren-Großhan- dels. Den Vorsitz der Versammlung führte Herr Max Oben- auer-Landau. In den Ausschuß wurden folgende Herren ge⸗ wählt: Vorsitzender Hugo Alexander-Landau,(Stellvertreter S. Kahn dortselbst), Schriftführr Wiſhelm Faud-Landau, Kassier Max Obenauer-Landau. Ausschußmitglieder: Hans Schlory- Kaiserslautern(Stellvertreter August Ruther), Jakob Fuhrer- Neustadt, Stellvertreter Erich Maasch). Rudolf Rindt-Spever (Stellwertr. Fritz Beckec ir.). Jakob Christmannu-Frankenthal- Mörsch(Stellvertr. Willy Müller). Kat! Heinrich Stauffer-Lud- wigshafen SStellvertr. Josef Haffner), Karl Mair-Grünstadt (Stellvertr. Emil Hirsch. Es wurde ein Monatsbeitrag von 5 Mark und eine Aufnahnegebühr von 20& festgesetzt. Dann wurde die sofortige Angliederung an den Verband s üdwestdeutscher Großhändler in Stuttgart be⸗ schlossen. Ferner wurde Stellung genommen zu den Steuer- uncl Zollfragen, die Aufstellung eines juristischen Beirats er- wogen und der Kampf gegen die unreellen Elementen zum Brundsatz erhoben, sowie auch die Stellung zur Fabrikation und zum Detailhandel besprochen. Zum Schluß wurde eine Re- solution angenommen gegen die internationale Interessenge- meinschaft deutscher Zigarstten-Fabrikaten, deren Wortlaut dlemnächst in der Presse bekannt gegeben wird. U H. Fuchs Wagsonfabrik.-G. Heidelberg. Die in der Generalversammlung vom 10. April beschlossene Kapitalser- höhung um 3, Mill.„ wird nunmehr durchgeführt. Die Aktio- näre können ihr Bezugsrecht in der Zeit vom 31. Mai bis 12. Juni ausüben und zwar in Mannheim bei der Rheinischen Creditbank und deren Zweiganstalten(in Heidelberg bei der dortigen Filiale), ferner bei der Süddeutschen Bank, sowie bei der Mannbeimer Bank.-G. Die näheren Einzelheiten der Aktienemission werden an anderer Stelle bekannt gemacht, worauf hiermit die Interessenten verwiesen seien. Graphitwerk Kropfmühl, München. In der gestrigen außerordentlichen Generalversammlung wurde beschlossen, das Grundkapital von.94 Millionen um 2,56 Millionen auf 8,5 Millionen&A zu erhöhen. Von den neuen Aktien übernimmt die Friedrich Krupp.-G. 2,5 Mill.„1 gegen Leistungen von Sacheinlagen in derselben Höhe, die aus dem Aktienkapital der Passauer Graphitwerk.-G. im Betrage von.5 Mill. 4 und als Forderungen gegen diese Gesellschaft bestehen. Zur Anmeldung von deutschen Auslandsforderungen. Das Reichsausgleichsamt, Zweigstelle Karlsruhe teilt durch die Handelskammer Mannheim mit, daß der Bekanntmachung des Reichsministers für Wiederaufbau vom 30. 4. 19, Reichsgesetz- blatt Nr. 94, S. 768,§ rt, von jede mnder Aumeldung beigelegt⸗ ten Wechsel und Scheck noch weitere drei Ab sGhriften den Anmeldebogen beizufügen sind.— Weitere neue Anmeldeformulare sind eingetroffen und können in den üblichen Geschäftsstunden bei der Handelskammer, B 1, 7b abgeholt werden. Neue Annahmestellen für Kriegsanleinhen. Im besetzten Gebiet sind eine Reihe neuer Annahmestellen für solche Kriegs- anleihen, die zur Zahlung von Kriegsabgaben verwendet wer⸗ den, zu den bisherigen hinzugetreten, s0 z. B. in Ludwigshafen die dortige Reichsbankniederlassung, ferner die Filiale der staatlichen Banken in Ludwigshafen, Kgiserslautern und Pir- masens. Oesterreichisch-Ungarische Bank. Der Rechnungsabschluß für 1919 ergibt einen Reingewinn von 66,5(gegen das Vorjahr +119) Mill. Kronen, nachdem vorweg 56 NMill. Kronen aus Der Es- kompte-Ertrag betrug 124(Fiof) Mill. Kronen der Darlehens- Ertrag 170(FT9z). Anderseits erforderten Banknoten und Steuer 67,5 Mill. Kronen, Hauptunkosten 25(+31) Mill. Kron., Notenherstellungskosten 32(+14,8) Mill. Kronen. Valuta-Anleihe in Rumänien. Zwecks Vereinheitlichung der Valuta hat der rumänische Finanzminister mit der National- bank in Bukarest eine Vereinbarung getroffen über eine An- leihe von 24 Milliarden. Die Bankscheine der rumänischen Generalbank werden ab 1. August eingezogen und durch Bank- scheine der Nationalbank ersetzt werden. Hierbei sollen 40 V. H. der eingetauschten Scheine sofort in barem Gelde be- glichen werden. Für 60 Prozent wird der Staat provisorische Quittungen ausstellen, die nach sechs Monaten zahlbar sind. Aus der Mannheimer Geschäftswelt. Die Mannheimer Firma Paul I. Landmann hat die Kunst-Anstalten Barmm und Harries, Wiescck bei Gießen und Meerwald u. Toberer, Schwabach b. Nürnberg unter Ausschluß aller Aktiven und Passiven käuflich erworben. Die von diesen Firmen herge- stellten Zigarrenpackungen, Streifen usw. werden fortgeführt. Beide Geschäfte werden unter dem Namen Bramm ͤu. Har ries, Mannheim weiterbetrieben, auch die Firma Paul I. Landmann, Mannheim bleibt unverändert fortbestehen. Herrn Dr. jur. et phil. Wilhelm Landmänn, der Bruder von Paul I. Landmann, ist für beide Unternehmungen als Teilhaber ein. getreten. Meueste Drahfberichie. Anpassung der Lieferungsbedingungen an die Geschäftslase. Berlin, 28. Mai.(Eig. Drahtb.) In der Periode des un- Sezügelten Warenhungers haben die Fabrikanten und ihre Kon- ventionen dem Einzelhandel abnorme Zahlunss⸗ bedingungen diktiert. An Stelle der Kredite sind in vielen Fällen Vorauszahlungen eingeführt worden. Nachdem detf Umschwuns eingetreten und im Einzelhandel der Umsatz au einen Bruchteil der früheren Ziffer herabgesunken ist, herrscht in den Abnehmerkreisen eine Gel dkn appheit, die einen Abbau. der unhaltbaren Zahlungsbedingungen erfordert. Der Verband der Deutschen Waren- und Kaufhäuser hat die Aufhebung derartiger Zahlungsvorschriften in einem Rund- schreiben an die Lieferanten gefordert. Es heißt unter An⸗ derem: Um den Einzelhandel lebensfähig zu erhalten, ist es unbedingt erforderlich, daß die Lieferanten die gegenwärtigen schroffen Zahlungsbedingungen aufhebt und Zahungen in der Form von Fristen annehmen, wie dies früher üblich ge- wesen ist. Des Weiteren sei es dringend notwendig, daß nicht gerade jetzt in der Zeit der Ges chäftsstille die Abnehmer mit Lieferungen überschüttet werden, da sie nicht in der Lage sein werden, fristgemäß die daraus resultierenden Verpflichtungen zu erfüllen. Es ist unerfindlich, wie, nachdem sich vor Eintritt der Geschäftsstille ein großef Teil der Lieferantenschaft unüberschhare lange Lieferfristen verlangte, die Lieferungen immer weiter hinauszögerte, angeb- lich weil nicht genügend Ware vorhanden war, jetzt pI6ö 2 lick, da ein Preisrückschlag droht, die Abnehmerschaft mit Waren überhäuft. Es geht nicht, dall die Lieferantenschaft das ganze Risiko auf die Abnehmerschaft abwälzt. Ausfuhrbewilligung für Muster. r. Düsseldorf, 27. Mai.(Eig. Drahtb.) Einer Mitteiluns des Reichskommissars zur Frage der Ein- und Ausfuhrbewil ligung für Muster zufolge ist die Verfügung vom 28. Mär⸗ 1919 ausgedehnt worden. Bisher war für die Ausfuhr von Mustern. welche lediglich als solche zu verwenden sind, keine Erlaubnis notwendig. Nunmcehr gilt dies für Muster auch dann, wenn diese nicht nur zum Gebrauch als Muster ver- wendet werden. Ausgenommen sind Che mika lien und Waren daraus, ferner Ver bandsstoffe und Lebens“ mittel. Gläubiger-Versammung der Häautefrma Meinike u. Co., Altona. (Eig. Drahtb.) In der Släubigerveſ⸗ Berin, 28. Mai. sammlung der insolventen Häutefirma Meinike u. Co. in tona wurden die Verpflichtungen auf%½ Mill.„V beziffert. Be- teiigt sind unker anderen die Banken mit etwa 700 oο un⸗ die Häute- und Fellverwertungs-Gesellschaft Hamburg mit 600 O. Die letzte Summe stellt nur die Differenz zwischen der Hauptforderung und der Entwertung der von der Firma ersteigerten aber nicht abgenommenen Waren dat. Der Fall ist typisch für viele ähnliche Vorgänge auf den letz- ten Häuteauktionefl. Käufer waren dort vielfach sog. Händler, die nur kauften, um die Konjunktur auszunutzen. Es wurde ein Gläubiger-Ausschuß eingesetzt. Einkaufssperre in der Damenkonfektion. Berlin, 28. Mai.(Eig. Drahtb.) Da zwischen dem Verbande Deutscher Fextilgeschäfte einerseits und dem Ver- bänd der Damen- und Mädchen-Mäntel-Fabrikanten ünd dem Verbande der Fabrikanten von Blusen, Kostümen und ver- wandten Artikeln andererseits eine Einigung hinsichtlich der einseitigen Preisvorbehalte nicht erzielt wor dem ist, so hat der erstere über die beiden letztgenannten Verbände die Verkaufssperre verhängt. Weitere Kapitalsechöhungen. E Berlin, 27. Mai.(Eig. Drahtb.) Dürener Bank um 1s auf 26 Millionen 4.— Sicco Aktiengellschaft Chemische Fabrik in Berlin um 800 000 auf.6 Mil- lionen.— Jutespinnerei und Weberei in Bremen um.1 auf 4, Millionen, ferner Ausgabe von 150 000 6% Vor⸗ zugsaktien mit aofachem Stimmrecht; Cottfried Lindner in Ammendorf um 3,2 auf.8 Millionen. A* Berlin. 28. Mai.(Eig. Drahtb.) Zu der Meldung, daß in Blankenburg i. Harz neue Kupferlager von un- gewöhnlicher Ausdehnung gefunden worden sind, ferner die Verhüttung dieser Erze eine Kupferhochwertigkeit von 15 bis 24% ergeben habe, erfahren wir bei der geologischen Landes“ anstalt folgendes: Es kommen nur Kupferlager durchaus unbe- deutenden Umfanges in Betracht. Wahrscheinlich handelt es sich um die Wiederaufnahme der àArbeiten in alten Bergbau⸗ betrieben, deren Ausbeutung infolge des allgemeinen Kupfer- mangels nutzbringend geworden sein kann.— Die Nachricht von dem Auffinden neuer Kupferlager ist deshalb nur mi äüußerster Vorsicht aufzunehmen. ——— 2 2 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Mai Fegelstation vom Datum 0 kidein.2% 25 28, ½ ereee Sohusterinseel!.2 280 261 22 286.86 Abende 6 Uhr F 2..5.65 386.78 83.77 Haohm. 2 Uhr CCFTT 522.40.41.U1.45.49 Nachm. 2 Uhr Hannbęeim.0.47.9.59.80.60 Norgens 7 Uhr FCFCVV.64.72.78.-àl. 12 Uur Fo Lorm. 2 Unr NWGVFCCCTCC Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannhem.22 40 245.4.49.50 vorm. 2 Uht kellbronn 5.60.57.38.45 Vorm. 7 Uhr Windstill, heiter 165 Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 29. Mai: Veränderlich, angenehm. 30. Mai: Schön, warm, windig. 31. Mai: Wolkig, Sonne, warm, ſtrichweiſe Gewitter. 1. Juni: Meiſt heiter, warm, ſpäter vielfach Gewitter. 2. Juni: Heiter, Wolken, mäßig warm. 3. Inni: Bewölkt, Regen, angenehm 4. Juni: Wolkig, vielſach Gewitter. 5. Juni: Veränderlich, kühler. Witterungsberleht. 12 Baro- iet Höchsteſ meter- 8 40 keder-] Temp. Bemerkungen batum atann morgens n der oblag des vor. morgens]f 7 Unr Macht Utter auf bergeh. gewöl⸗ 7 Uhr 8 Tajes Wind ng mm rad C. Grad C. den am grad C. ku 22. Ral 7659 130 12.5 105 200.4 bewölkt 2. Ral 7640 102 906 2%%½ delien 24. Nal 757.4 18.2 14.0— 2³.0 804 schw. ben 25. al 75860 175 14.5— 25.0 58 2 neiter 28. Nal 753.1 18.5 16.5— 275 8 2 helter 2. Nal 758.3 178 16.8 0³ 23.5 stil! hoſter 28. Mal 7575 15.7 14— 2⁵.8 st heiter ——— — Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. 8 855 Berantwortlich für Politik. Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton⸗ A. Maderno; für Lokales und den üdrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel⸗ Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim. E 6. 2 2 Se——. e eeree — cht nen r ree — Dr ., keden — Frektag, den 28. Maf 1920. Sohn, Bruder und Schwiegersohn Leiden sanft verschieden. HEIDELBEROG(Hußerstr. 14), 27. Mai 1920. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paula Gunzert, gen, Münng. Die Feuerbestattung findet Samstag, den 20. Mai 3 Uhr nachmittags vom Krematorium aus statt. AOtant besonderer Anzeige. Mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater 3799 Herr Staatsanwalt I. Agtay in ist heute Nacht 3 Uhr nach langem schweren S de Telthnmhen ie adhenente Samstag, den 29. Mai gelten folgende Marken: l. Für die Verbraucher: Drot: Für je 750 Gramm die Brotmarke 1. Kokosfett: Kopfmenge 200 Gramm zu M. 6,40, die Bettmarke 5 in den Verkaufsſtellen 356—500. Amburgerkäſe: Kopfmenge 100 Gramm zu M..05 die Milchkonſervenmarke 12 in den Verkaufs⸗ ſtellen 682—740. Fleiſch: Für die Woche vom 24. bis 30. Mai kommt zur Verteilung: 125 Gramm Fleiſch, teilweiſe friſches, teilweiſe Gefrierfleiſch. Suppeneiulagen: Reſtbeſtände an Sago, weißer Maisgrieß, Grünkernmehl und Maggi⸗Suppen⸗ würfel markenfrei in den Kolonialwaren⸗ Verkaufsſtellen—1668. Kartoſfein: Für 10 Pfund Kartoffeln(das Pfund Pfg.) die Marke 5 in den Verkaufs⸗ 616—1600. Büeß oder Buttermilch: Für ½ Liter die Marke 16. Hülſenfrüchte; Reſtbeſtände an Erbſen und Vohnen u Mk..20 das Pfund markenfrei in den olpnialwaren⸗Verkaufsſtellen—1668. Kondenfierte Milch: Zur Beſtellung bis einſchließ⸗ lich Donnerstag, den 27. ds. abends für 1 Doſe kondenſ. Mitch zu. Mk..— die Milchkonſerven⸗ marke 16 in den Milchkonſervenverkaufsſtellen. Die Lieferung wird auf die Milchkonſerven⸗ marke 17 erfolgen, die vom Geſchäftsinhaber auf der Rückſeite abzuſtempeln und dem Be⸗ ſteller zurückzugeben iſt. Die eingenommenen Marten müſſen am Freitag, den 28. u. Sams⸗ tag, den 29. ds. während der üblichen Ge⸗ ſchäftszeit im Erdgeſchoß des Lebensmittelamts abgeliefert werden. Später abgelieferte Marken können bei der Verteilung nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden. N II. Für die Verkaufsſtellen: Zur Abgabe ſind bereit: Kotosſett: Ko fmenge 200 Gramm zu Mk..40 für die Verkaufsſtellen 501—650 bei der Südd. Fetiſchmelze im Schlachthof am Samstag, den „ds. nur vormittags von—11 Uhr. Aus⸗ weis und Gefäße mitbringen. Abſtempelung der neuen Lebensmittelkarten. ie neu ausgegebenen Kolonialwaren⸗ und Nelcchtarten müſſen bis ſpäteſtens Montag, den . Mai zur Abſtempelung gebracht werden. Die zon den Verkaufsſtellen abgeſtempelten und abge⸗ ennten Beſtellabſchnitte der Kolonialwarenkarten d im Erdgeſchoß des Lebensmittelamts abzu⸗ nefern, die Beſtellabſchnitte der Fleiſchtarten müſſen agegen bei der Schlacht⸗ und Viehhofdirektion abgegeben werden. Zur Vermeidung eines zu rken Andranges werden die Händler in zwei Iuppen abgefertigt und zwar am Dienstag, den . Jani die Berkaufsſtellen—600 und Mittwoch, den 2. Junl dle Verkaufsſtellen 601—1600. Es iſt dringend geboten, daß die Abſtempelung raſch vorgenommen wird. Verzögerungen können für die betr. Haushaltung zur Folge Aen daß ſie hei der Warenverteilung übergangen wird, denn 5 twerſtändlich können die Verkaufsſtellen nur mit aren beliefert werden, Beſtellabſchnitte eingereicht haben. 8 Stüäßtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. In der Woche vom 24.—30. Mal können auf einen Anteil der Vollkarte entnommen werden: In den Verkaufsgeſchäften der Innenſtadt, Schweingerſtadt, Oftſtadt, Neckarſtadt, Waldhoß und Rheinau Afund u Mk. 10.—, ſ den Verkaufsgeſchäften des Stadtteils Jungbuſch, Lindenhof, Neckarau, Feudenheim. Käfertal und ndhofen 125 Gramm Gefrierfleiſch zu Mk..50 Wer das Pfund zu Mk. 10.—. Mannheim, den 27. Mai 1920. 96 Ale Ditertlon des ſtädt. Schlacht. und Viehhofs. für die ſie rechtzeinig die 125 Gramm Friſchfleiſch zu Mk..50 oder das Schellfische Felchen Seezungen Schleien Hechte friſch eingetroffen. 4171 Straube, N3, Telephon 172. Wer nummt neugeb. Nina in gute Pflege? Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 5732 aber nur in gute Hände, als eigen annehmen? Zuſchr. u. U. K. 29 an die Geſchäftsſt. Wer hat Zeit Rad-Touren Zu machen. 5741 Zuſchrift. u.„Radfahrer“, D. 4 Ooſtladen Rauf! Mieie bei 855 Hecke Pinno-Lager 0 3, 10. Wer gibt güte 5691 Lab- und Hachthenden für 13 jähr. Mädchen u. Damentaghemden in Tauſch gegen ante Hupferstide U. Wolvornhänge Kl. Merzelstr. 8, IV. Wanzen; Flöhe, Schwaben ete. rotten Sie samt Brut ra- dikal aus durch die „Wanzen-Vertilgungs- Esgenz““ à Fl. M..—, Kurfürsten-Drogerie Th. v. Eichstedt. NA, 13/14 Petroleum. 8 Gegen Abtrennung der Marken 22, 23, 24, 25, 26. 27, 28 und 20 der gelben Karte je ½ Liter Liter. Gegen Abtrennung der Marke 11 der grauen Karte— Liter in den durch Bekannt⸗ machung bezeichneten Verkaufsſtellen. Die vorher⸗ gehenden Markennummern ſind verfallen. 11⁴4 Da bis Mitte September vorausſichtlich kein Petroleum mehr zur Verteilung gelangt, empfiehlt ſich, mit der nunmehr ausgegebenen Menge Lacfamſt umzugehen. Oeffenkſicke Versteigerung, Gem.§ 373 d. H. G. B. Montag, 31. Maz, mitlags 12 Uhr erde ich im Börſenlokal hier dh n Haerloen degen Barzahlung öffentlich verſteigern. Näheres im Termin. Mannheim, den 26. Mai 1920. — Brandt. Gerichtsvollzleher. lrak-Jemagen. 20 Das Gräfl. bon Berckheim'ſche Rentamt einheim verſteigert das Heugras des Hemsbach⸗ 8 udenbacher Schloßguts am Ereitag. 4. Juui, Orm. SUhr, in der Wagenhalle des ſit e der in Weinheim, gegen Zahlungs⸗ bis 1. Ottober 1920.— 6544 Del Borzablung innerhalb 4 Wochen 300 Rabatt. Weindlele oder Tecstube Zu ubernehmen geésucht. * Angebote unter Nr. 216 an Ala-Hausensteln ogler, Konstanz. 8177 6506% facg. fnae nimmt noch einige Damen an, außer dem Hauſe. Nähe LuiſenringRhein⸗ ſtraße bevorzugt. Ange⸗ bote unter V. 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