W eeee 22 c. —..öͤĩ ͤ— — Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Vringerlohn u. Einziehungs⸗ gebühr M..—. Poſtbezug A M. 15.— ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— eſchäfts⸗Rebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt! Kepplerſtr. 42. eindenhof: Gontardſtr. 4 Fernſprecher Nr. 7040—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. derzeit widerruflich. P oſtſche Badiſche Neueſte Nachrichten Auzeſgenpreiſe: Bei federzeitigem Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile 1 80 Mk., ausw..80 Ml.,Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 5 Me l. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höh. Gewalt, Streiks u. dgl., Berriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. deſchränkte Ausga 20% Nach kl. 5 Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. en od. für verſpätete Aufnahme von Unzeigen. 92 * Laßt Euch nicht einſchüchlern! In manchen Kreiſen des Bürgertums zeigt ſich eine ge⸗ wiſſe Wahlmüdigkeit, die vor allem zurückzuführen iſt auf die Drohung der Demokraten, daß ein Wahlausfall, der eine er⸗ hebliche Verſtärkung der bürgerlichen Stimmen erbrächte, den Bürgerkrieg herbeiführen würde. Es handelt ſich aber nur um ein demokratiſches Wahl⸗ manöver. Man hofft damit die nationalen Schichten einzu⸗ ſchüchtern. War es nicht dieſe Angſt, wenn das Bürgertum am 9. November 1918 ſchwach genug geweſen iſt, ſich von der ſozialiſtiſch⸗demokratiſchen Revolution einfach überrennen zu laſſen? Warum muß es immer ſo ſein? Es iſt eine mehr als bewußte Irreführung der öffent⸗ lichen Meinung, daß, wenn die bürgerlich⸗nationalen Parteien mit erheblichen Stimmen⸗ ung Mandatsgewinnen aus der Wahl hervorgehen und eine führende oder doch weſentlich mitbeſtimmende Stellung im Reichstag und Reichs⸗ regierung erhalten, ſie dieſe zur irgendwelchen Unterdrückungs⸗ maßnahmen gegen die arbeitenden Klaſſen oder Anſchlägen gegen die Republik und die Verfaſſung ausnützen wollen. Die Gefahr des Umſturzes— das muß mit aller Be⸗ ſtimmtheit betont werden— kommt nicht von rechts, ſondern lediglich von der äußerſten Linken. Geſtern haben die Unab⸗ hängigen in Mannheim ein Wahlflugblatt verbreitet, in dem die Beſeitigung der heutigen Wirkſchaftsweiſe“ als ihr Ziel gefordert wird. Irgendwelche Koalitionspolitik mit bürger⸗ lichen Schichten wird abgelehnt. Im Kampf“ ſoll der Sieg er⸗ fochten werden. Wir meinen, es iſt klar genug geſagt, wohin die Reiſe gehen wird, wenn das Bürgertum dank den demo⸗ kratiſchen Einſchüchterungsverſuchen am 6. Juni nicht ſeine Pflicht erfüllt. Eine ſozialiſtiſche Mehrheit, in der zweiſellos die Anabhängigen die Führung haben würden, rückt dann in den Vereich der Möglichkeit oder wird gar Wirklichkeit. Dieſe ſozialiſtiſche Mehrheit würde geſtärkt und geſtützt werden durch die Demokratiſche Partei oder doch durch ihren linken Flügel. Trotz aller Beſchönigungsverſuche iſt es ſicher, daß die eigentlich maßgebenden und führenden Perſönlichkeiten und Kreiſe in der Demokratiſchen Partei weit mehr Hinneigung zur ſozialiftiſch-demokratiſchen als zur bürgerlichen⸗natio⸗ nalen Weltanſchauung haben. Sie haben ja auch nie einen Hehl daraus gemacht, in Gotha liegt die Sache ja jetzt ſo, daß bei neun bürgerlichen Sitzen und neun ſozialiſtiſchen die Demokraten mit ihrem einen Sitz im eigentlichen Sinne das Zünglein an der Wage bilden. Es liegen nun mehrere Berichte vor, daß die Demokraten in Gotha durchaus nicht einheitlich und ſelbſtverſtändlich entſchloſſen ſind, den Aus⸗ ſchlag zugunſten der bürgerl. Seite des Parlaments zu geben. So und nicht anders iſt im Kern die politiſche Lage. Wenn das Bürgertum ſich einſchüchtern läßt, droht ein Uebergewicht der intranſigenten Richtung des Sozialismus, geſtärkt und geſtützt durch die Mehrheitsſozialdemokratie und beſtimmt einen Teil der Demokratiſchen Partei. Wenn dann in immer verſtärktem Maße die Beſeitigung der heutigen Wirtſchaftsweiſe in Angriff genommen wird, wenn dann Millionen und aber Millionen bürgerlicher und bäuerlicher Exiſtenzen vernichtet werden, wer glaubt, daß dieſe Umwand⸗ lung Deutſchlands in eine möglichſt reine ſozialiſtiſche Demo⸗ kratie ohne Kampf, ohne Bürgerkrieg abgehen wird? Man kann alſo, man muß ſogar mit aller Beſtimmtlleit ſagen, je ſchwächer das Bürgertum aus den Wahlen hervor⸗ geht, umſo näher rückt, umſo gewiſſer iſt die Ausſicht auf einen furchtbar ſchweren Bürgerkrieg, gegen den der ſchlei⸗ chende Bürgerkrieg, unter dem wir ſeit anderthalb Jahren leben, nur Kinderſpiel ſein würde. 5 Bürgerkrieg würde eine weſentliche Verſtärkung der bür⸗ gerlichen Parteien bis zu dem Maße, daß ſie wirklich be⸗ ſtimmenden Einſluß auf den Kurs der Regierung üben können, nur dann bedeuten, wenn ſie ihre Macht ſo rückſichts⸗ los ausnützen würden, wie es die Koalitionsparteien getan haben und wie es eine ſozialiſtiſch⸗demokratiſche Mehrheit un⸗ bedingt tun würde. Aber davon kann und wird beſtimmt nie die Rede ſein. Wir wiederholen, was wir ſchon vor einigen Tagen hier geſagt haben, daß es der Wille der bürgerlich⸗ nalionalen arkelen iſt, daß der Wahlkampf zu einem Reichstag führen oll, der dem ſchleichenden Bürgerkrieg ein für allemal ein Ende machk, der die nationale Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen ürgern, Bauern und Arbeitern ſo feſt gründet, daß der Viederaufbau des Vaterlandes, der wirtſchaftliche, finan⸗ dielle und ſittliche hemmungslos in Gemeinſchaft aller Volks⸗ genoſſen aufgenommen werden kann. det Bütger, der nicht wähll Das Ziel der ſozialiſtiſchen Parteien unter Führung ihrer unentwegten Richtung iſt die Niederwerfung der bür ⸗ gerlichen und bäuerlichen Schichlen. Das Ziel der bürger⸗ lich⸗nationalen Parteien iſt in dem Worte gegeben, das wir vor einigen Tagen an die Spitze einer ähnlichen Betrachtung geſtellt haben: der Wahlkampf ſoll ſo enden, daß es nach ihm keine Sieger und keine Beſiegten gibt. Darum, deutſche Männer und Frauen des Bürgertums, laßt Euch durch demokratiſche Warnungen und Drohungen nicht einſchüchtern. Uebt reſtlos Euer Wahlrecht aus und bewahrt ſo das Vaterland vor dem Bürgerkrieg, der ſicher kommen wird, wenn Ihr Eurer vaterländiſchen Pflicht am 6. Juni nicht genügt. Wahlmärchen. Herlin, 4. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„Frei⸗ heit“ hält jeden Tag für verloren, an dem ſie nicht mit einem neuen Rechts⸗Put ſſch auftiſchen kann. Wie das Blatt erfahren haben will, ſollen am Wahltage in den erſten Mor⸗ genſtunden die Wahllokale beſeßt, die Liſten ver⸗ nichtet und die Kandidaten der Liſte der linksſtehen⸗ den Parteien verhaftet werden. Der Ueberfall auf die Wahllokale ſoll von General Lüttwitz ausgeführt werden, weil die Wahllokale von Kommuniſten geſtürmt worden ſeien. Dann ſollen die in der Nähe Berlins zuſammengezogenen Truppen einmarſchieren, gegen die angeblichen Aufrührer von links vorgehen und die Herrſchaft des Militärs proklamieren. Wir möchten in dieſem Wahlmärchen den Verſuch ſehen, die anderen hinter dem Ofen zu ſuchen, hinter dem ſie(die Kommuniſten) aber ſelbſt ſitzen. Warnung der heſſiſchen Regierung vor Wahlſtörungen. Darmftadk, 3. Juni.(WB.) Das heſſiſche Geſamt⸗ miniſterium erläßt folgende Bekanntmachung: In den letzten Tagen ſind wiederholt ernſte Störungen öffentlicher Wahlverſammlungen durch politiſche Gegner vorgekommen. In einem Falle iſt eine Verſammlun geſprengt worden. Da die Verfaſſung unſeres demokratiſch Staates jeder Partei die Verſammlungs⸗ und Redefreiheit zuſichert, müſſen ſolche Störungen als verfaſſungswidrig und ungeſetzlich verurteilt werden. Im Intereſſe eines ordnungs⸗ mäßigen Verlaufs der Wahlhandlung am 6. Juni wird die Regierung durch peinliche Sicherung der Wahllokale dafür Sorge tragen, daß jede Störung unterbleibt. Die Polizei⸗ behörden ſind mit ſtrenger Weiſung verſehen, alle zur Siche⸗ rung der Wahlhandlung erforderlichen Maßnahmen zu tref⸗ fen. Zuwiderhandlungen werden unnachſichtlich geahndet. An die Bevölkerung richtet die Regierung die ernſte Mah⸗ nung, die für die Zukunft unſeres Volkes ſo wichtige Wahl⸗ handlung nicht zu ſtören und in Ruhe und Beſonnenheit den Wahlſpruch abzuwarten. Ronerenz der Reichswehrlommandanlen in Berlin. Berufung der Aeichsmwehrkommandanken nach Berlin. Berlin, 3. Juni.(WB.) Laut Abendblätter ſind vom Reichswehrminiſter die nach Berlin befohlenen Kom⸗ mandanten ſämtlicher Wehrkreiskommandos und Reichsswehrgruppenkommandos heute hier ein⸗ getroffen. Auch der Reichspräſident werde Gelegenheit nehmen, mit den Kommandeuren zuſammenzutreffen. Eine beherzigenswerle Anſprache Geßlers an die Geuerale der Reichswehr. Berlin, 3. Juni.(W..) Im Hinblick auf den Ernſt der Zeit und die augenblicklich bevorſtehenden möglichen Aufgaben, verſammelte der Reichswehrminiſter heute ſämtliche Senerale der Reichswehr aus allen deutſchen Gauen zu einer gemeinſamen, gründlichen Ausſprache über alle ſchwebenden Fragen im Reichswehrminiſterium. Ausgehend von der großen Krankheit, die das deutſche Staats⸗ und Wirtſchaftsleben z. Zt. durchmachen müſſe und die der Reichswehrminiſter als eine Kriſe des Vertrauens bezeichnete, betonte Dr. Geßler den verſammelten Offizieren gegenüber, daß der Kapp⸗Putſch wieder die Frage der N in den Mittelpunkt aller Erörterungen geſtellt abe. Der Miniſter fuhr dann fort: Unter den Nachwehen dieſes Putſches leidet Deutſchland noch heute; denn ſeine Wirkungen gehen weit über das hinaus, was man als das Schlimmſte befürchten konnte. Mit dem geſamten Volke hat auch die Reichswehr an den Folgen jener Tage zu tragen. Bei der Uebernahme des Amtes kam es für mich vor allem darauf an, die Truppe aus dem Bürgerkriege herauszuziehen, um die Möglichkeit zu gewinnen, ſie wieder zu ordnen und ihreninneren Halt zuſtärken. Vor allem lag der Regierung daran, in Zukunft von der geſamten Reichswehr den Schutz der Verfaſſung gewährleiſtet zu wiſſen. Innere Ge⸗ ſchloſſenheit und feſte Fühlung zwiſchen Führer und Truppe war zu allem Haupterfordernis. Die Jührerfrage, insbefondere die des Offizierskorps, zeigte ſich von ausſchlaggebender Bedeutung. Es iſt klar, daß gerade die innere Lage des Offizier⸗ korps ſeit Ansgang des Krieges, insbeſondere auch durch die Ereigniſſe der Revolution, eine außerordentlich ſchwierige war. Ich perſönlich unterließ es bei keiner Gelegenheit, zu betonen, daß auch die Geſamtheit des Volkes hierfür Verſtändnis haben muß, Der größte Teil des Offizierkorps iſt in den Anſchauungen der frü⸗ heren Staatsform erzogen Es unterliegt keinem Zweifel, daß es gerade charaktervollen Männern ſchwierig wird, ſich ohne in⸗ neren Kampf in die neuen Zeiten zu finden. Das muß her⸗ vorgehoben werden. Es darf in dem Offizierkorps, wie überhaupt ee errüler Oberammunn Eckhard in der großen Wählerverſammlung Badiſcher Bauernbund und Demolraliſche Parkei. Mit ſo fetten Buchſtaben, wie ſie nur für die allerfette⸗ ſten Enten bräuchlich und angemeſſen ſind, veröffentlichte die „Neue Badiſche Landeszeitung“ am Samstag die Mitteilung, daß„der Badiſche Bauernverband für den Deutſchdemokraten Sänger ſtimmt“. Anlaß zu dieſer Freudenbotſchaft ein Wahl⸗ aufruf, den die Mitglieder des Bauernverbandes Bieder⸗ mann, Frank und Toberer erlaſſen hatten, wie das demokratiſche Blatt ſagte,„namens des Bauernverbandes“ Dieſer Wahlaufruf forderte auf, die Liſte der Demoktatiſchen Partei zu wählen. Der Vorſitzende des Bauernverbandes, Herr Geb⸗ hardt in Eppingen, läßt uns nun folgende Erklärung mit der Bitte um Veröffentlichung zugehen: Der Bauernverband lehnt es grundſätzlich ab, eine be⸗ ſtimmfe Wahlparole gegenüber ſeinen Milgliedern auszu⸗ geben. Es wird den Milgliedern lediglich zur Kennknis ge⸗ geben, daß außer der Deutſchen demokratiſchen Partei alle bürgerlichen Parteien der Jorderung auf die 2. Stelle für einen Kandidaten des Bauernverbandes nach⸗ gekommen ſind. Alle Wahlaufrufe und Flugblätter ſind uur von einzelnen Mitgliedern, nicht vom Vor⸗ ſtand als ſolchen erlaſſen. gez. Gebhardt. Es handelt ſich hier alſo um ein Wahlmanöver nicht eben einwandfreieſter Art. Die Herren Biedermann uſw. waren alſo nicht befugt,„namens des badiſchen Bauernverbandes“ zu ſprechen. Wir fragen aber, von wem ſind ſie zu dieſem Helfersdienſt für die Demokratiſche Partei angeſtiftet worden? Wer ſind die eigentlichen Macher dieſes üblen Wahlſchwindels? Von wem ſind die Herren Biedermann, Frank und Toberer mißb raucht und mißleitet worden. einem Schritt, der weder im Intereſſe des Bauernverbändes noch des Bauernſtandes liegt? Sie ſelbſt dürften wohl inzwiſchen eingeſehen haben, daß ſie der Geſchloſſenheit des Bauernverbandes, der Kraft ſeines öffentlichen Wirkens einen ſchlechten Dienſt erwieſen haben. Irgendwelche Wirkung darf die Demokratiſche Partei von dieſem Wahlmanöver nicht erwarten. Wer in dieſen Wochen Gelegenheit gehabt hät, die Stimmung un⸗ ſerer badiſchen Bauern kennen zu lernen, der weiß, daß die Demokratiſche Liſte, die man auf dem Lande nur „die Liſte Haas“ nennt, für unſere Landbevölkerung ein⸗ fach eine Unmöglichkeit iſt. in der Reichswehr, keine Geſinnugsſchnüffelei geben. Die poli⸗ tiſche Glaubensfreiheit hochzuhalten, haben wir allen Anlaß. Beanſprucht man ſie für ſich ſelbſt, ſo muß man ſie auch den⸗politiſch Andersdenkenden zubilligen. Es geht nicht an, daß republikaniſch geſinnte Offiziere vor Kameraden irgendwie zurückgeſetzt werden. Eins freilich, es kann niemand ein öffentliches Amt bekleiden, der nicht bereit iſt, unter allen Umſtän⸗ den ſeine, dem Staate gegenüber dadurch übernommene Pflicht zu tun, das müſſen wir insbeſondere von jedem militäriſchen Führer verlangen. Ich ſeht meine Hauptaufgabe darin, eine Verſöhnung zwi⸗ ſchen den weit auseinandergehenden Anſchauungen herbeizuführen und vor allem dahin zu wirken, daß die Reichswehr im eigenen Volke nicht als Fremdkörper empfunden wird. Der Soldat braucht keine Vorrechte, ſoll aber auch hinter den anderen nicht zurückzuſtehen brauchen. Wir müſſen vom deutſchen Volke eine gerechte Beurteilung der ſchwierigen Lage ſeiner Wehrmacht und Aufgaben, vor die ſie immer und immer wieder geſtellt wird, ver⸗ langen. Gleichzeitig müſſen die Angehörigen der Wehrmacht bereit ſein, auch ihrerſeits den Weg zu ihren Mitbürgern zu ſuchen. Es kommt darauf an, jeden Einderuck zu vermeiden, als ob die Truppe ſtatt der Geſamtheit nur einzelnen Parteien zugehöre. Unſer Werk der Verſöhnung darf nicht durch unnötige Zwiſchen⸗ fälle geſtört werden. Wollen Sie, bitte, auf die jüngeren Kameraden einwirken, daß ſie als Angehörige der Wehrmacht ſich nach Kräften bemühen, jene Vorfälle zu vermeiden, die leider noch zu häufig die Oeffentlichkeit beſchäftigt haben und letzten Endes immer einen herben Mißklang hinterlaſſen. Der ſo ſehr bedauer⸗ liche Fall Paaſche wird, wie ich hoffe, erneut dazu beitragen, alle Angehörigen der Wehrmacht auf die ſtrengſte Innehaltung der geſetzlichen Schranken hinzuweiſen. Die endliche Stabiliſierung unſerer ſtaatlichen Verhältniſ ſe erſcheint mir auch gerade im Intereſſe der Reichswehr von beſonderer Bedeutung. Immer und immer wieder iſt mir bei Beſuchen der Truppen am ſtärkſten in Erſcheinung ge⸗ treten das dort herrſchende Gefühl wirtſchaftlicher Un⸗ ſicherheit. Die Frage: Was wird aus mir? Wird mich die Regierung auf die Straße ſetzen, der ich in den ſchwerſten Tagen Dienſt geleiſtet habe? bewegen jeden einzelnen. Wollen wir in der Wehrmacht zu geordneten Verhältniſſen gelangen, ſo müſſen wir dieſer Unſicherheit ein Ende machen. Sie iſt aber für den ein⸗ zelnen nicht behoben, ehe wir nicht wiſſen, daß wir 200 000 Mann behalten werben. Darüber ſoll in Spa entſchieden werden. Da⸗ mit es zu den dortigen Verhandlungen überhaupt kommt, iſt Hauplbedingung aber die Erhaltung der inneren Ruhe und Ord⸗ nung in Deutſchland. Ich ſprach geſtern mit dem Reichskanzler, was ich den Herren antworten ſolle, wenn nach den Wahlen die neue Regierung nicht gleich zuſtande kommt. Darauf wurde mir die Antwort: Unter allen Umſtänden wird eine verfaſſungsmäßige Regierung gebildet werden. Außerdem hat nach der Verfaſſung die oberſte Komandogewalt über alle Truppen der Reichspräſident. Schon aus dieſem Grunde können aus der Frage der Regierungs⸗ bildung keinerlei Schwierigkeiten für die Reichswehr entſtehen. Wer ſich gegen die Befehlsgewalt des Reichspräſidenten wendet, verſtößt unter allen Umſtänden gegen die Verfaſſung. Wenn die Eigenſchaften, die die alte Armee groß gemacht haben, Pflicht⸗ treue und Kameradſchaft auch in der heutigen Wehrmacht CCCC0C am 5 der deulſchen(liberalen) Vollspartei am 3. Juni im Muſenſaal. * — 2. Seſte. Nr. 288. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Freitag, den 4. Juni 1920. erhalten bleiben, dann werden wir meiner Ueberzeugung nach über alle Schwierigkeiten hinwegkommen. Dazu erbitte ich Ihre Unter⸗ ſtützung. Mir ſelbſt hat als Reichswehrminiſter nie etwas anderes vor Augen geſtanden und wird auch künftig nie ſtehen als das Wohl der Reichswehr und der Marine und vor allem das Wohl unſeres Vaterlandes, das heute mehr denn je auf die Mitarbeit eines ſeden einzelnen von uns angewieſen iſt. Der Reichspräſident benntzte die Beſprechung, um auch ſeinerſeits die Schwierigkeiten der gegenwärtigen Lage zu kenn⸗ zeichnen unt darauf hinzuweiſen, daß nur die zuſammenfaſſende Arbeit aller Volks'räfte auf dem Boden der Verfaſſung und Geſetze zu einer beſſeren Zukunft führen könne. 8 Als Vertreter der verſammelten Generäle„helt der Chef der Heeresleitung, General von Seeckt folgende Anſprache: Die oberſten Führer der Reichswehr ſind heute hier in Berlin verſammelt und wollen Einigkeit im Denken und Handeln, im Wollen und Vollbringen zum Wohle des Ganzen erzielen. So begrüßen wir es dankbar, daß Sie, Herr Präſident, in unſerer Mitte erſchiener find, nachdem die Verfaſſung, die ſich das deutſche Volk neu gegeben hat. Sie an die Spitze der Wehrmacht geſtellt 7at. Das uns allen gewieſene Ziel iſt klar, es iſt die Geſundung und Wiedererſtarkung unſeres Vaterlandes, wozu uns Ordnung und Arbeit führen müſſen. Wir alle ſind der feſten Ueberzeugung, daß hierfür der Stact einer feſten wohl disziplinierten Wehrmacht bedarf, in der ſelbſt Ordnung und Arbeit gilt. Dieſe junge, neue Wehrmacht herzuſtellen, iſt unſere Aufgabe. Manches iſt erreicht, vieles bleibt noch gzu tun. Wir be⸗ dürfen für unſere Arbeit des Vertrauens und des Verſtändniſſes weiker Kreiſe des geſamten Volkes. Wenn wir um dieſes Ver⸗ trauen bitten, ſo geben wir als Pfand die Verſicherung unſerer entſchloſſenen Treue zu der beſchworenen Verpflichtung auf Geſetz und Verfaſſung. Auf dem Boden anderer und in der Erinnerung heiliger Verhältniſſe aufgewachſen durch die harte u. höchſte Schule des Soldaten, durch einen ehrenvoll durchfochtenen Krieg die ⸗ gangen, ſind wir gewillt und bereit, dem neuen Heere die alte ſoldatiſche Schule einzupflanzen, den Geiſt, der alle Staaten des Vaterlandes verbindet, Vaterlandsliebe., damit Volk und Heer wie⸗ der eins werden, den Geiſt der Diſziplin und des Gehorſams, den Geiſt der Treue, damit das Wort wieder gilt in Deutſchland: Ein Mann, ein Wort! 5 Ein Treugelöbnis der Reichswehrkommandauten Pommerns und der Grenzmark im Oſten. Stellin, 3. Juni. Das Wehrkreiskommando gibt folgende Erklärung bekannt: Sämtliche Truppenführer der Reichswehrhrigade 2 und alle Garniſonen der Provinz Pommern und der Grenzmark Weſtpreußen⸗Poſen haben erklärt, daß ſie mit ihren Truppenteilen vom älteſten Offizier bis zum jüngſten Mann geſchloſſen auf dem VBoden des Auf⸗ rufes der Militärbeſehlshaber und des Oberpräſidenten vom 1. 6, ſtehen und gewillt ſind, die Verfaſſung und die ver⸗ faſſungsmäßige Regierung gegen jeden Angriff von rechts oder links zu ſchützen. An die Privalgugeſtellten. Von Okto Thiel. Der kommende Reichstag wird Aufgaben zu löſen haben, die für die Privatangeſtellten von ungeheurer Be⸗ deutung ſind. Die Deutſche Volkspartei war deshalb der Anſicht, daß der ſachverſtändigſte Mann auf dieſem Gebiete, der Vertreter der Gewerkſchaftsbewegung der Privatange⸗ ſtellten, in den Reichstag gehört! Sie hat mit aus dieſem Grunde den bekannten Vorkämpfer der Privatangeſtellten⸗ bewegung, Herrn Otto Thiel an führender Stelle als Kandidaten auf ihre Reichsliſte geſetzt. Was die Deutſche Volkspartei in der Nationalverſammlung für die Privatan⸗ geſtellten getan hat, und was ſie deshalb auch ferner für die Pripgtangeſtellten zu tun verſpricht, iſt in dem nachfolgen⸗ den Artikel dargelegt. Am 6. Juni ſind auch die Privatangeſtellten berufen, darüber zu entſcheiden, wer ſie im kommenden Reichstag vertreten ſoll. Wie vor jeder Wahl werden auch heute die weiteſtgehenden Verſprechungen von allen Seiten gemacht. Angeſtellte, hört nicht auf leere Verſprechungen! Die Sozialdemokratie ſucht auch heute wieder die Ange⸗ ſtellten auf ihre Leimrute zu locken. Was hat ſie von den Verſprechungen gehalten, die ſie den Angeſtellten bei der Revolution gegeben hat? Hat ſie uns den Frieden ohne Annexionen und Kontributionen ee Iſt der Schleich⸗ handel verſchwunden? Wird der Wucher mit Lebensmitteln und allen anderen Bedarfsgegenſtänden heute weniger be⸗ trieben als während des Krieges? Iſt es nicht Tatſache, daß die Lebensmittelverſorgung den Angeſtellten heute minde⸗ ſtens ſo ſchwer fällt als des Krieges und daß die Kleiderſchränke leerer ſind als je? Was alles ſind die Vor⸗ züge, die die glorreiche Revolution den Angeſtellten gebracht hat? Die Sozialdemokraten haben von Anfang an getreu ihrem Programm nichts unterlaſſen und alles getan, was irgend⸗ wie geeignet erſcheinen konnte, den Privatangeſtellten ihre Selbſtändigkeit als Berufsſtand zu nehmen und ihnen in langfähriger Arbeit ihrer gewerkſchaftlichen Berufsverbände aufgebauten Rechtsanſprüche zu nehmen. Die Angeſtelltenausſchüſſe, die den Angeſtellten im Hilfsdienſtgeſetz dadurch gewährleiſtet wurden, daß der Vor⸗ ſitzende der Deutſchen Volkspartei, der Abg. Dr. Streſe⸗ mann, ſich noch gegenüber der Regierung dafür einſetzte, wollte die Sozialdemokratie, nachbem ſie zur Macht gelangt war, rückſichtslos beſeitigen. Die Deutſche Volkspartei be⸗ kämpfte dieſen Standpunkt der Sozialdemokratie und ver⸗ langte einen Ausbau der Angeſtelltenausſchüſſe. Die Sogzialdemokratie wollte den Angeſtellten in den Induſtrieunternehmungen eine völlig nuſe einfluß⸗ loſe Vertretung neben einer übermächtigen Vertretung der Arbeiterſchaft einräumen. Die Deutſche Volkspartei verlangte, daß die Angeſtelltenſchaft im Betriebe den gleichen Einfluß bekom⸗ men ſollte, wie die Arbeiterſchaft. te Sozialdemokratie verlangte die Ueberweiſung des Arheitgeberanteils für die in Verufskrankenkaſſen verſicherten Priugtangeſtellten zugunſten der Arbeiterſchaft an die meiſt ſoztaldemokratiſch geleiteten Ortskrantenkaſſen Die Deutſche Volkspartei bekämpfte mit allen parlamentariſchen Mitteln und mit vollem Erfolg dieſen Vergewaltigungsplan der Sozialdemokrotie und rettete damit den Angeſtellten für ihre Krantenverſicherung Beträge von etwa 20 Millionen 1 jährlich. Die Sozkaldemokratle verſucht mit Liſt und Brutafſtät den Angeſtellten 725 Angeſteſtenverſicherung zu entrelßen. Die Deutſche Volkspurtei hat durch eine gunze Anzahl bon Veſchläſſen und Ankrügen den ernfteſten Wien befrur⸗ det, die Angeſtellten auch vor dieſer chnen don der Sogial⸗ demokratie Frohenden Gefahr zn berwahren und ſie hat in der Nattonalverfammünng beantrugt, daß endlich ein zeitgemäßer Ausdau, irsbeſondere eine Ethöhung der Grertze des ver⸗ ſicherungepflichtigen Emkommerds zu erfolgen habe Die Soßtaldemokratie hat bisher eine Erhöhung der Ein⸗ kommensgrenze von 5000„ in Kaufmansgerichtsgeſetz kroß fortcährenden Drängens der Angeſtelltengetberkſchaften abgelehnt. N Die Deutſche Volks partei ſetzt ſich dafür ein, daß unter allen Umſtünden das Kaufmannsgerichtsgeſetz den fetzigen Heldwertverhältniſſen angepaßt wird. Vahlrecht— Wahloflichtt Nur ſioch zwei Tage trennen uns vom Tage der Wahl. Sie müſſen zu angeſpannteſter Werbetätigkeit, zu hin⸗ gebendſter Mithilfe an der techniſchen Wahlarbeit benutzt werden. Frauen der Deutſchen Volkspartei, ſeid Euch der Verantwortung bewußt, die die ſtaatsbürgerliche Gleichberech⸗ tigung Euch auferlegte! Daß eine jede von uns ſelbſt ihr Wahlrecht ausüdt, iſt ſelbſtverſtändlich. Sorge aber müßt Ihr tragen, daß die Frauen, die Gleichgültigen, die Aengſtlichen nicht zur Seite ſtehen. Scheut keine Mühe! Die weiblichen Kandidaten unſerer Partei ſtehen an dritter oder vierter Stelle der Liſten, ſie, die berufenen Sprecherinnen für die Durchſetzung der wichtigen Frauenforderungen, die dem Reichstage zur Bearbeitung geſtellt ſein werden, können als unſere Vertreterinnen dem Parlament nur eingegliedert wer⸗ den, wenn jede Frau ihre Wahlpflicht erfüllt. Wir ſind überzeugt, daß auch die Männer unſerer Partei den beſten Willen beſitzen, ſich den Frauenangelegenheiten zu widmen, er kann jedoch nicht die langjährige Erfahrung, das Mitecleben und Miterleiden erſetzen, das die weiblichen Kan⸗ didaten für die Neuregelung wichtigſter Punkte des Bürger⸗ lichen Beſetzbuches und der Strafgerichtsordnung, für Fragen des Frauenberufslebens und der öffentlichen Sittlichkeit in dus Parlament mitbringen werden. Der Sache, nicht der Per⸗ ſonen wegen müſſen wir dahin wirken, möglichſt viele weib⸗ liche Aögeordnete in den Reichstag zu bringen, um gleich⸗ zeitig mit der Geſamtarbeit für den Wiederaufbau Deutſch⸗ lands, wie ſie in unſeren Parteigrundſätzen feſtgelegt iſt, auch eine geſunde Intereſſenvertretung der Frauen ſichern. Jede einzelne Stimme fördert die Erreichung dieſes Zieles. Frauen, ſeid Euch Curer Verantwortlichkeit für die Neugeſtaltung Deutſchlands bewußt. ö Tretet ein für Sitllichkeit und Recht, für Neligion und Schule, für Haus, Familie und Berufsleben! Denkt der inneren und äußeren Feinde, die Deutſchlands Niederbruch Stimmzeftel gibt auch die Macht, ihre Abſichten zu bekämpfen, zu zerſtören. Uebt ſie aus! Wollt Ihr ſchlafen, wenn Deutſch⸗ lands Zukunft von Euch abhängt, wollt Ihr geringe Mühe⸗ woltung ſcheuen, wenn es ſich um Eure Zukunft, um die Eurer Kinder, um Deutſchlands Leben oder Sterben handelt? Wirket, werbel, arbeitet bis zur letzten Stunde des Wahl⸗ tages! ̃ Wahlrecht iſt Wahlypflicht! Wenn ſo die Sozialdemokratie mit dem Hinweis auf die Vergangenheit nicht eine einzige Stimme der Angeſtellten für ſich beanſpruchen kann, 110 iſt die Deutſche Volkspartei berechtigt, auf Grund ihrer Arbeit in der Nationalverſamm⸗ tung die Angeſtelltenſchaft zu ihrer Unterſtützung aufzurufen. Die Stimmen der Privatangeſtellten gehören der Deutſchen Volkspartei. „Neaflion“. Wer nicht imſtande iſt, in den Wahlverſammlungen ſo⸗ viel zu verſprechen, daß ein Kamel unter der Laſt der Ver⸗ heißungen zuſammenbricht, iſt ein„Reaktionär“. Tauſende ge⸗ brauchen das Wort, ohne zu wiſſen, was eigentlich„Reaktion“ heißt. Das Wort„Reaktion“ kommt von dem Wort„reagieren“ und heißt zurückwirken, gegenwirken. Wenn man eine Stahlklinge biegt und ſie dann, nachdem der Druck aufgehört hat, in ihre normale Lage zurückſchnellt, ſo reagiert ſie, ihr Verhalten iſt„Reaktion“. Erhält ein edles Pferd die Sporen oder die Peitſche, daß es ſich aufbäumt, und den Reiter abwirft, ſo reagiert das Pferd. Wenn uns ein Flegel mit Abſicht auf den Fuß tritt und man ihm hinter die Ohren ſchlägt, ſo reagiert man. Der Schlag iſt„Reaktion“. Wenn unſer Körper von Tuberkelbazillen angefallen wird und das geſunde Blut ſich dagegen wehrt, indem es dieſe Tod⸗ feinde unſchädlich macht, dann iſt dieſer Abwehr⸗ und Ge⸗ ſundungsprozeß auch nur eine„Reaktion“ des gefährdeten Körpers. Reaktion kann alſo etwas ſehr Natürlſches und durchaus Berechtigtes ſein, kann Geſundung, kann Jorkſchrikt bedeuten! Eine durchaus berechligle und angebrachte Reaktion des deulſchen Volkes werden die Wahlen des 6. Juni ſein, wenn ſie die demokratiſch⸗ſozialiſſiſche Miß⸗ und Beukewirkſchaft der bisherigen Mehrheitsparleien hinwegfegen. Die Polifit des Genſelns. Von Dr. E. Jenny. Die Gerüchte, die heute mit finſterem Raunen durch die eutſche Oeſſentlichkeit umlaufen und von Putſchen, von Klad⸗ deradatſchen, von beyorſtehenden unheimlichen Begebniſſen wiſſen wollen, gemahnen an das Wort eines der Führer der nordruſſiſchen Bolſchewiſten, es ſei Pflicht eines jeden Parteianhängers dieſer Zerſtörerſekte, in unruhigen Zeiten alle gufregenden Gerüchte aufzugreifen und iynen möglichſte Verbreitung zu verſchaffen. Es gäbe kein beſſeres Mittel das Bürgertum einzuſchüchtern und in Angſt ge⸗ fungen zu halten, als Schauer maren in Umlauf zu ſetzen und in Umlauf zu erhalten. 4 Es iſt eine ganz bewußte Taktik des Gruſe⸗ ligmachens, die ihr Ziel darin ſieht, eine von allgemeiner Unſicherheit geſchwangerte Atmoſphüre zu ſchaffen. Von allen Seiten läßt man Gerüchte von nahendem Unzeil in die Welt die ſich zu widerſprechen ſcheinen mögen, cher trotz⸗ m ſich in ihrer Ceſannwirkung— der Schaffung läymen⸗ der Ang ſt— verſtärten. Putſch von rechts,— Nutſch von links.. zuletzt weiß miemand mehr, wohin er das wach⸗ ame Auge zu wenden hat. Dabei werden die Fährten tatfächlicher Schleichwege des Umſturzes ver⸗ wirrt und vecwiſcht in dem quirlenden Strudel der aus⸗ — geſprengten Gerüchte In dieſer Verfaſſung iſt die Geſell⸗ ſchaft am eheſten reif zur Ueberrumpelung: es iſt die beſte vollenden, die uns zu einem Sklavenvolk machen wollen. Der Vorbereitung des Nährbodens bolſchewiſtiſcher Handſtreiche. In Rußland iſt dieſe Taktit vorzüglich aasge⸗ arbeitet geweſen. Man wandte ſie mit allen erdenklichſten Mitteln an; mit den modernen der Zeitungsente, der Funk⸗ ſpruchlüge und Voltsverſammlung ſo gut wie mit den alt⸗ räterlichen des Hintertreppenklatſches und des Baſarlauffeuers (Narktgerüchtes). Erfahrungsgemäß bringt man dadurch die Gemüter derart in Verwirrung, daß die unſinnigſten Nach⸗ richten Glauben finden und die übelſten Männer Zuhörer und Gefolgſchaft finden. Dann blüht der Weizen der emagogen, der Volksverführer. In dem alſc erzeugten Fieber quälender Ungewißheit be⸗ ſteht ein weſentlicher Teil der Schreckensherrſchaft. Die alſo hervorgebrachte latente Verängſtigung iſt die Er⸗ gänzung des akuten Grauens, das von den offen verübten blutigen Greueln ausgeht. Eines ergänzt das andere; beide gehören tektiſch zuſammen. Die öffentliche Meinung ſoll außer Faſſung gebracht werden. Keiner ſoll mehr aus und ein wiſſen, keiner dem anderen mehr trauen in der Flut von Mißtrauen und Unſicherheit, die über die Köpfe der ratloſen Zeitgenoſſen geſchwemmt wird. Und die geſunde Urteilskraft wird erſtickt in der entſtehenden allge⸗ meinen Nervpoſität. In dieſes widerſtandsunfähige Meinungsgewirr läßt man dann die insgeheim aufgewiegelten wil⸗ war das planmäßige Vorgehen des Bolſchewismus in Ruß⸗ land. Beror der Novemberanſturm gegen das Syſtem Kerenskis losging, hatte man dieſes Trommelfeuer wil⸗ deſter Gerüchte einſetzen laſſen. Und die gleiche Taktik wird heute ſeitens der Moskauer Weltumſturzzentrale bei der Agi⸗ tation im Auslande angewandt. Während einerſeits die garſtigſten Inſtinkte der Maſſen aufgepeitſcht werden, wird zugleich ein ſolches verwirrendes Sperrfeuer gegen die ver⸗ nünftige Kritik losgelaſſen. Man ſucht jede richtige Erkenntnis der Sachlage zu verdunkeln, die Meinungen durch umher⸗ ſchwirrende Gerüchte irre zu leiten. Je unſinniger, deſto beſſer. Semper aliquid haeret— heißt es auch bei dieſem Lügennetz, in dem ſich die Vernunft der Völker ver⸗ fangen ſoll. Denn nicht darauf kommt es an, eine beſtimmte falſche Meinung zu verbreiten, ſondern darauf, daß überhaupt 810 Meinungsbildung ausſetze, jede Ueberzeugung irre werde. Daher der dichte Schleier, mit dem der Bolſche⸗ wismus ſich zu umgeben verſteht. Wer bringt heute noch im Weſten eine gefeſtigte Anſicht über den Bolſchewismus auf? hofft. In Deutſchland ſind von ſolchen unklaren Hoffnungen ſogar gutbürgerliche Kreiſe erfaßt. Die ſachverſtändigen An⸗ gaben werden in jedem einzelnen unbewußt durch geſchickt in Umlauf geſetzte lugenhafte Gegenmeldungen herannt und „ widerlegt?— Nein, denn zu widerlegen iſt auch die raffinierte bolſchewiſtiſche Propaganda die Tatſachen nicht im⸗ ſtande; aber ſie werden gemindert, durch Jweifel angenagt, durch freche Widerſprüche, zu deren Löſung es dem Laien an Kenntniſſen gebricht, erſchüttert. In dieſen Gerüchten ſchleicht die Macht deslatenten Terrors um. Und die Zerſetzung der öffentlichen Meinung acht darauf! Sowjel⸗Rußland! In der Voſſ. Ztg. ſchreibt der ruſſiſche Politiker Joſeph Heſſen über die gegenwärtige Lage in Sowjetrußland. Hun⸗ derttauſende leben unter den fürchterlichſten Zuſtän⸗ den. 1911 betrug die Sterblichkeit 21,5 pro Tauſend, 1918 war ſie auf 43,6 geſtiegen; ſie gelangte 1919 auf 74,9 an. Gleichzeitig iſt die Geburtenziffer in Petersburg von 29, im Jahre 1911 auf 13 pro Tauſend im Jahre 1919 gefallen. Von Hunger und Kälte zermürbt, war die Bevölkerung geneigt, den Bolſchewiſten die Hand entgegenzuſtrecken, hätten dieſe nur das geringſte Entgegenkommen gezeigt. Die Parole heiße in Sowfetrußland heute: Reparieren, koſte es, was es wolle. Je mehr neue Aemter und Poſten geſchaffen werden, umſo weniger wird wirklich gearbeitet und alles beſchränkt ſich auf die Auszahlung der Gehälter und die Verteilung der Rationen. 55 Gedanken ſind ausſchließlich auf die Selbſterhaltung ge⸗ richtet. Anhaltbare Juſtände in Moskau. m. Köln, 4. Juni.(Priv. Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Wie der Vertreter der Ver⸗ linski Tidende in Kowno mitteilt, bringen die aus Mos⸗ kau heimkehrenden Mitglieder der litauiſchen Frie⸗ densabordnung Berichte über die unhaltbaren Zuſtände in Moskau. Darin heißt es u..: Die Stadt Moskau, die vor dem Kriege über zwei Millionen Einwohner hatte, zählt jetzt nicht einmal eine Million. Auf je 15 Zivil⸗ herſonen kommt ein bewaffneter Kommuniſt. Die Anzahl der roten Gardiſten beläuft ſich auf 70 000 Mann. Alle Soldaten tragen fremde Uniformen, die bei Kämpfen erbeutet wurden. Das Geſchäftsleben ſtockt überall. Auf dem Sucarewplatz. wo ein ausgedehnter Schleichhandel mit allen möglichen Waren getrieben wird, kam es zu Zuſammenſtößen. Der gänzliche Kohlenmangel hemmt jede Fabriktätigkeit. Ge⸗ genwärtig wird die Stadt von einer furchtbaren Typhusſeuche heimgeſucht. Die Schulen ſtehen leer. Alle Leute ſind nur da⸗ rauf bedacht, Lebensmittel irgend welcher Art zu beſchaffen, um nicht Hungers zu ſterben. Deulſches Reich. Wonn krüt der neue Reichstag zuſammen? Berlin, 3. Juni.(W..) Wie wir erfahren, iſt die Frage des Al. ſammentritts des Reichstages von folgenden Terminen der Reichstagsweht, ordnung abhängig: 6. Juni: Wahltag, 9. Juni: Eingang der Ergebniſe der Wahlbezirke beim Reichswahlleiter. 10. Juni: Sitzung der Kreiswafz ausſchüſſe zur Ermittelung des Wahlergebniſſes in den Wahlkreiſen.]. Juni: Eingang der Erſtſtimmen der Wahlkxeiſe bei den Verbandswahlleitern und beim Reichswahlleiter. 12. Juni: Sitzungen der Verbandsausſchü zur Ermittelung der Zahl der aufgrund der Reſtſtimmen noch auf d Kreiswahlvorſchläge entfallenden Abgeordneten; Mitteilung an die Kreis⸗ wahlleiter und Abgabe der Reſtſtimmen an die Reichswahlleiter. 18. Junn, Sitzungen der Kreiswahlansſchüſſe zur Verteilung der Abgeordnetenſitz auf dle Sraeabwerke le Erklärung der erforderlichen Anſahl von Ak⸗ geordneten als gewählt; Benachrichtigung der Gewählten; gang der Reſtſtimmen der Wablkreikverbande beim Reichswahlleiter.—5 Juni; Sitzung des Reichswahlausſchuſſes zur der Zahl der au die eeeeee fallenden Abgeordnetenſitze; Erklärung der ent⸗ ſprechenden Sahl von Abgeordneten als gewählt; Benachrichtigung der Ge⸗ kwühlten. 15. Funi: Zuſtellung der Nachricht an die aufgrund der Reichs iler be dten Keeß die Wahl. 2v. Juni: Ablauf der Priſt zur Ertlärnng über die Annahme der Wahl au der— 2 5 Die Zufammenrufung bes neuen Reichstags iſt daher früheſtens am 28. Juni möglich. Die Hausbeſitzer für die Rechtsparkeien. die rechten Parteien ausgegeben. Der Grundbeſitzerverein 5 ſchloß, der Deutſchnationglen wie der Deutſchen Volkspartei! 1000 Mark zum Wahlfonds zu überweiſen. den Begierden der Pöbelmaſſen platzen. Das Man vermutet, man munkelt, man ſchaudert und man iſt in Weſteuropa ſchon ſehr weit vorgeſchritten. Man habe — Die Spandauer Housbeſitzer haben die Wahlparole für Wn * Freitag, den J. Juni 1920. — Mannheimer General-Anzeiger.(Minag⸗ Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 238. Der letzle Appell Die Deutſche(liberale) Volkspartei rief ihre Anhänger und An⸗ hängerinnen geſtern abend zum letzten Mal vor der Entſcheidung mit Stimmzettel.s Der Einladung war ſo zahlreich Folge geleiſtet worden, daß man von einer glänzend beſuchten Verſammlung ſprechen darf. Aber auch der Verlauf dieſes letzten Appells war er verheißungsvollſte. Man hatte den Eindruck: hier entwickeln vollwertige politiſche Perſönlichkeiten ihre Gedanken, Perſönlichkeiten, die Zierden der deutſchen Volksvertretung ſein werden, wenn es ihnen vergönnt iſt, in die Nationalverſammlung einzuziehen. Nach wirkungsvollen einleitenden Ausführungen des Vorſitzen⸗ den der Mannheimer Deutſchliberalen, Herrn Ludwig jr., ſprach zunächſt der Mannheimer Kandidat, Herr Oberamtmann a. D. Eck⸗ ar d. Der Sohn des unvergeßlichen Führers der Mannheimer und badiſchen Nationalliberalen in der Blütezeit der Partei iſt kein Red⸗ der, der durch hinreißende, flammende Rhethorik feſſelt, aber jedes Wort, das er ſpricht, iſt wohlbegründet, hat Gewicht und iſt des⸗ halb nicht weniger eindrucksvoll. Sehr treffend waren ſeine Aus⸗ ührungen über die unfähige und parteiiſche Regierung, bei der ledig⸗ lich die Notenpreſſe tadellos funktioniert. Auch das, was er über die arteibildungen nach der Revolution ſagte, wird die Zuſtimmung aller derjenigen finden, die ſich ein unbefangenes Urteil bewahrt aben. Bei der Beſprechung des Programms der Deutſchliberalen Volkspartei betonte er ſehr eindrucksvoll den ſchönen Dreiklang national, liberal, ſozial, auf den die Forderungen und Grundſätze der artei abgeſtimmt ſind. Herr Eckhard iſt ein ausgezeichneter Kenner unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe. Er war deshalb azu berufen, ſich darüber ausführlicher zu verbreiten. Was er in dieſer Hinſicht ſagte, muß jeder national und liberal Geſinnte unter⸗ chreiben. Es hat uns beſonders gefreut, daß er ſich mit großem achdruck für die freie Betätigung aller wirtſchaft⸗ en Kräfte ausgeſprochen hat. Getreu dem Programm ſeiner zartei iſt er für den ſchleunigſten Abbau der Zwangswirtſchaft und ie Beſeitigung der Kriegsgeſellſchaften. Scharfen Kampf ſagte er an zegen Jeden, der das Privateigentum nicht reſpektieren will, und gegen Sozialiſierung und internationale Verbrüderung. Die Förde⸗ mer iſt dem liberal und ſozial empfindenden Mann Herzensſache. Mit dem jetzigen Inſtitut der Betriebsräte kann ſich Eckhard infolgedeſſen nicht befreunden. Der Reichswirt⸗ MNit großer Wärme trat der Redner für die Erhaltung des Klein⸗ els und des Kleinhandwerks, dieſen Hauptträgern des Mittel⸗ 50„ein, und entwickelte hierzu recht einleuchtend ſeine For⸗ erungen. Sehr ſympathiſch hat auch ſein energiſches Eintreten 2 den Necar⸗Donaukanal berührt, deſſen Bau viel kbeitsgelegenheit ſchaffen wird. Necht intereſſant war auch deren Eckhards Stellung zur Wohnungsfrage. Er vertritt le Anſicht, daß wir aus dem Wohnungselend nur durch den Bau n Etagenhäuſern herauskommen, ſo ſehr Jedem ein Ggenheim zu gönnen iſt. Mit der dringenden Aufforderung zu dollzähliger Wahlbeteiligung ſchloſſen die gehaltvollen Ausführun⸗ die ſtarken Beifall fanden. Frl. Dr. Bernays iſt eine ganz ſeltene Rednerin. Sie be⸗ Rt die große Gabe, ſelbſt eine politiſche Rede zu einem äſthetiſch Cenuß zu geſtalten. Auch diesmal lauſchte ihr die Verſammlung mit einer Aufmerkſamkeit, für die die Bezeichnung Andacht nicht wberrieben iſt. Ihr Appell richtete ſich an die anweſenden wahlbe⸗ echtigten Frauen. Mit eindringlichen Worten wies ſie nach, delch große Verantwortung die deutſche Frau mit dem Stimm! Sel übernommen hat. In vollen Akkorden ließ auch Frl. Dr. Aurnavs den Dreiklang national, liberal, ſozial ertönen, um im den Aluß daran zu erläutern, was die Deutſchliberale Volkspartei ˖0 Frauen zu bieten hat. Die ſoziale Fürſorge durch du Frau und für die Frau iſt eine der Hauptforderungen. Fudenderziehung und Wohnungsreform ſind nicht minder wichtig. dra⸗ allem aber muß der nationale Gedanke durch die au hoch und heilig gehalten und in die Herzen der Jugend ge⸗ uit dulen Mächte der Mutloſigkeit, Verzweiflung und Gleichgültig⸗ 1 die ſtarken Kräfte des religiöſen Gefühls brauchen, ſo m die Rednerin allen Zuhörern aus der Seele geſprochen. Stür⸗ ducher Beifall war der Ausdruck des Dankes für dieſe prächtigen usfütrungen, die wir jeder echt deutſchen Frau zu leſen geber wöchten. wierderr Or. Curtiu der Führer der badiſchen Oeutſchliberalen, dit zog nochmals das Schuldkonto der gegneriſchen Parteien einer 10 ſchen Beirachtung. Mit beſonderem Nachdruck betonte er, daß Bhterſen gegneriſchen Parteien nicht die Deutſchnationalen lt mit denen die Deutſchliberalen in einer Art Schickſalsgemein⸗ dun Schulter an Schulter gegen links kämpfen. Scharfe Abrech⸗ hielt er mit den Demokraten und Sozialdemokraten. Dabei don beſonderer Bedeutung, was er über das Schlagwort kurcherienierung ſagte. Die treffſicheren, in der Form aber aus maßvollen Ausführungen fanden ebenfalls ſtarken Beifall. weſteach kurzer Ausſprache wurde die Verſammluna nach nahezu and ündiger Dauer durch den Vorſitzenden mit dem nochmaligen kinglichen Appell: Der letzte deutſchliberale Mann, die letzte Augcberale Frau am Sonntag an die Wahlurnel geſchloſſen. ichſtehend der Verſammlungsbericht. 0˙ Herr Auguſt Ludwig jr. welfnete die Verſammlung, hieß alle Anweſenden herzlich willkom⸗ mußte dankte für das zahlreiche Erſcheinen. Insbeſondere be⸗ elte er die Redner des Abends, die Kandidaten Frl. Dr. Marie Jadem ay s, Herrn Dr. Jul. Curtius, den Führer der Partei in Eck n, und den Mannheimer Kandidaten, Herrn Oberamtmann a. D. ſerd. der 6. Juni nahe, der Tag, an dem das deulſche Lolk eulſchabl des neuen Reichstages aufgerufen wird. Das Geſchick des duch dien Volkes wird an dieſem Tage in ſeine Hände gelegt Wie uud de Wahl ausfallen möge, ſo wird ſie die Geſtaltung der äußeren Naht meren polftiſchen Lage beſtimmen. Von dem Ausgange der mm wird es abhüngen, welches Schickſal dem deutſchen Volke be⸗ er dat ſein wird. Aufbau oder Niederbruch wird das Ergebnis die⸗ eich ſein. Deutſchlans ſteht am Grabe eines großen Deutſchen dur f0 dem Werke eines Bismarck. Alles, was uns teuer und heillg Jer zaben wir verloren. Aber nicht krauern und llagen wollen wir kder das Vergangene, ſondern vorwärts ſchauen. Mitarbeiten ſoll 135 dan. ſeiner Stelle bei dem Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. dor Abre ſei nun die Regierung am Ruder. Die Deutſche Volks⸗ ſalen ſei weit entfernt, den Männern der jetzigen Regierung den 155 —— „Biden abzuſprechen, aber man fei überzeugt, daß weite Kreiſe ie ſjeutſchen Volkes Hoffnungen an die Regierung geknüpft haben, ſte ſie Richt erfüllt geſehen. Eine Regierung ſoll über den Parteien beden, die—— 5555— unter unter ihnen. Durch weite Kreiſe 5 ſeniduſchen Volkes geht eine Sehnſucht nach dem alten Deutſchland, ſufg eutſchland der Irdnung, der Feſtigkeit und der Sitte. Ziel und raufbe der Deutſchen Volkspartei iſt es, mitzuarbeiten an dem Wie⸗ ſbau unſeres Vaterlandes. — ſF Herr Oberamtmann a. D. Eckhard geſ baus erſter Redner des Abends das Wort, um in markanten, de llenden Ausführungen ſich über die Grundſätze und Ideale der kaer iberalen Partei zu verbreiten. Er verwies zunächſt auf die ne 6. bedeutungsvolle Zeit, in der das deutſche Volk berufen ſei, lüc eachicke ſelbſt zu geſtalten und fuhr dann fort: Soviel Un⸗ ulſch iſt noch ſelten über ein Volk gekommen, wie auf unſer armes ds nd. Von außen geknebelt durch den Friedensver⸗ Beg tt — 4 3. dung der Arbeitsgemei nſchaft der Arbeitgeber und Arbeit⸗ Wuftsrat muß zu einer Arbeitskammer ausgeſtaltet werden. ene werden. Und wenn ſie ſchließlich noch ſagte, daß wir gegen der trag, ein grauſames, boshaftes Inſtrument. dieſes Friedensvertrages wird es Deutſchland nimmermehr möglich ſein, ſich wieder zu erholen. Im Innern ſieht es ebenſo traurig aus. Mangel an Autorität, an Pflichtgefühl, an Arbeitsluſt, ein Darnieder⸗ liegen auf allen Gebieten der Wirtſchaft. Wie unſere Finanzen ſind, das haben Sie von dem früheren badiſchen und jetzigen Reichs⸗ finanzminiſter gehört. Wir haben über 200 Milliarden Schulden, außer der Vergeudung von Heeresgut aller Art. Unſere jetzige Regie⸗ rung war unfähig, eine gründliche Reviſion— und zwar eine recht gründliche und ſcharfe— im Innern des Landes vorzunehmen. Unter einer ſolchen Regierung weiter zukommen, iſt und bleibt eine Unmöglichkeit. Das einzige, was tadellos funktioniert, das iſt die von der Regierung gehandhabte Notenpreſſel Nach der Revolution hörten wir ein Siegesrauſchen derjenigen, welche Sieger zu ſein glaubten, während ſich andere Schichten teilnahmslos ver⸗ hielten. Unter dieſen Eindrücken vollzogen ſich nach der Revolution die Parteibildungen. Als eine Notwendigkeit der gegebenen Ver⸗ hältniſſe entſtand die Deutſche liberale Volkspartei. Weil wir deutſch und national ſind, ſo fühlen wir Scham und Schande darüber, wie bei uns in Deutſchland regiert wird. Ich erinnere nur an den ſogen. Unterſuchungsausſchuß Welches andere Volk hätte ſich ſo etwas gefallen laſſen. Nach wenigen Minuten wäre ein ſolcher Aus⸗ ſchuß hinweggefegt worden. Welch trauri ges Schauſpiel war es für uns und für das Ausland, als unfere Nationalhelden, die ſelbſt das Ausland bewunderte und die uns vor der Invaſion der Horden bewahrten, wie wir ſie jetzt im beſetzten Gebiet haben, vor den Unterſuchungsausſchuß mußten. Die Schamröte muß uns darüber ins Geſicht ſteigen. Solche Dipge müſſen aus dem deutſchen Reiche verſchwinden. Die Deutſchliberale Partei will leben und leben laſſen;: wir wollen ſozial ſein und ſoziale Fragen ge⸗ recht und zeitgemäß behandeln. Wir ſind eine Mittelpartei. Bekanntlich wird auf Mittelparteien ſehr viel geſcholten, weil ſie nicht Fiſch noch Fleiſch ſind. Das iſt aber eine Verkennung. Unſere Mit⸗ telpartei iſt unbedingt erforderlich. Wir wollen alle diejenigen zu⸗ ſammenfaſſen, welche Vaterlands freunde ſind und welche am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes mitwirken wollen. Bis weit in die Mehrheitsparteien nach links wie auch nach rechts wird man grei⸗ fen müſſen, um eine breite Mittelfront herzuſtellen, um eine gute Regierung ans Ruder zu bringen. Der Vortragende ging ſodann dazu über, verſchiedene wirt⸗ ſchaftliche Fragen zu beleuchten und konſtatierte zunächft, daß die Deutſchliberale Volkspartei für die freie Betätigung des einzelnen Individuums eintritt. Schranken gegen Auswüchſe, wie ſie das Schieber⸗, Schleichhändler⸗ und Wuchertum darſtellen, müſſen aber gezogen werden.— Ein Teil dieſer Uebelſtände ſind auf die Zwangswirtſchaft zurückzuführen, die ſo ſchnell als möglich aufgehoben gehört. Mit Kriegsgefellſchaften waren und ſind wir noch reich geſegnet. Es waren dies die Piätze, wo ſo viele unterkamen, die ſonſt wo anders hin gehörten!(Sehr richtigl) Wir wollen eingedenk unſerer liberalen Grundſätze das Privat⸗ eigentum ſchützen und nur zur Vergeſellſchaftung übergehen, wo ein nachhaltiger Vorteil für die Allgemeinheit herauskommt. Wir wollen aber keine Sozialiſierung aus doktrinären Grundſäten oder um Exempel zu machen. Wir haben es in Ruß⸗ lend geſehen, daß man überall da, wo ſozialiſtert wurde, die alten Unternehmer zurückrief und ihnen autokratiſche Befugniſſe verlieh, damit ſich die Betriebe wieder rentierten. Wir wiraſchen ein Ver⸗ trauensverhältnis zwiſchen Arbeitgeber und nehmer. Mit dem Inſtitut der Betriebsräte wie mit dem Be⸗ teiebsrätegeſetz können wir uns nicht befreunden. Die Nafional⸗ verſammlung machte Geſetz über Geſetz. weil ſie wahrſcheinlich ge⸗ dacht hat, daß ſie ſo ſchnell nicht meyr zuſammenkommt. Die Ge⸗ ſetzesfabrik wurde daher ſo raſch wie möglich fortaeſetzt und ſo kamen weit über 100 Geſebe zuſammen. Der Reichswirt⸗ ſchaftsrat iſt zweifellos nicht das, was wir brauchen. Man hätte vielmehr eine berufsſtändige Vertretung ſchaffen müſſen. eine Art Reichswirtſchaftskammer, die mindeſtens ein ge⸗ wiſſes Vetorecht erhalten hätte. Induſtrie, Handel, Gewerbe und Handwerk gehen alle einer ſchweren Zukunft entgegen. Die Ausfuhr nach dem Auslande ſtockt. In edler Freundſchaft, die wir je von Wilſon gewohnt ſind, ſoll Amerika 4 Milliarden Mark gekauft haben, um ein weiteres Emporklimmen Deutſchlands zu verhindern. Das Klein⸗ gewerbe iſt nach der Marx'ſchen Lhre verpflichtet, ſchon längſt tot zu ſein Soweit iſt es aber glücklicherweiſe noch nicht gekommen. Wir hoffen viemehr, es recht geſund zu erhalten und wollen es nach beſten Kräften unterſtügen. Ebenſo warm nehmen wir uns auch der Landwirtſchaft an, die uns im Kriege das Durchhalten hat möglich gemacht. Was der Vortragende Hierauf über das Siedelungsweſen ausführte, fand gleichfalls leb⸗ hafte Zuſtimmung. Er unterſtrich zunächſt, daß die Deutſchliberale Volkspartei ein Freund des Siedelungsweſens ſei, und daß ſie für Errichtung von möglichſt viel Kleinlandwirtſchaft eintrete. Große Betriebe können und ſollen in der Landwirtſchaft nur dann ſozicliſiert werden, wenn die Allgemeinheit Nutzen davon bat und bei einer Vergeſellſchaftung mehr dabei herauskommt. Die Sozialiſierung wird ſa in verſteckter Weiſe betrieben. Arbeit allein kann uns retten. Redner tritt warm für den Neckar⸗ Donaukanal ein, weil er ſich große Vorteile davon verſprach. Das Wohnungsweſen, eine Frage von aktuellſtem Intereſſe wurde von dem Redner ausführlich behandelt. In der Neichs⸗ verfaſſung wird, ſo führte er aus, ſedem eine geſunde Wohnung verſprochen und in Ausſicht geſtellt. Mir aönnen dies ſedem. Für verfehlt halten wir aber die vielen Exverimente. wodurch ſchon Millionen vergendet wurden. Das einzige richtige iſt der Bau von Etagenhäuſern, die ſo ſchnell wie möglich erbaut teerden müſſen. Am Schluſſe ſeiner Darlegungen verbreitete ſich der Redner ſodann noch über die Wichtigkeit und Bedeutung der Wahl am 6. Juni. Wer nicht wählt, begeßt nicht allein eine Torheit, ſon⸗ dern der iſt ein Berräter am Vaterlandel! Es handeit ſien bei der Wahl am Sonntag darum, ob unſer deutſches Vaterland untergehen oder wiedererſtehen ſoll.(Anhaltender Beifall.) Es ſprach dann Frl. Dr. Marie Bernays. Die Rednerin erinnerte die Frauen daran, welch' geoße Verantwor⸗ tung mit dem Stimmzettel auch in die Hünde 722 55 925 worden iſt. Man wiſſe es, daß die weibliche Wählerſchaft 53 Prozent der Wähler ausmache. Es müſſe deshalb ſeder Frau klar ſein, wie unglaublich viel non den Frauen für unſer Vaterland abhängt und wie notwendig es iſt, daß gerade auch die Frau wählt. Viele der Frauen hätten dieſes Recht gar nicht geſucht, aber nun dürfe man ſich der Pflichten nicht entziehen und müſſe eintreten für die Ueber⸗ zeugung, die man für die beſte halte, um das deutſche Vaterland wieder in die Höhe zu führen. Die Deutſche liberale Volkspartei kann einen Anſpruch erheben, daß ſich die Frauen ihr zuwenden und für ſie werben und wählen. Die Deutſche Volkspartei iſt die Partei, die nach dem groben Umſturz im November 1918 zuletzt entſtanden iſt, aber auch die Partei, die es fertig gebracht hat, zuerſt ein ein⸗ heitliches Programm zu geben. Rednerin faßte dann die Grund⸗ lagen der Partei zuſammen in ſoziale, liberale und nationale. National ſei man der Sozialdemokratie gegenüber, die wohl auch vaterländiſch geſinnte Frauen und Männer aufweiſe, aber mehr Wert, wie bewieſen, auf das Internationale legt. Sozial der Rechts partei gegenüber⸗ die mehr konſervativ in ihren Grundgedan⸗ ken und den ſozialen Gedanken der Frau weniger Verſtändnis ent⸗ gegenbringen kann, als die Deutſche(liberale) Volkspartei Weil wir liberal und ſozial ſind, erſtreben wir einen geſunden Fortſchritt unſerer wirtſchaſtlichen Entwicklung und die geiſtige Hebung un⸗ ſerer Volksgenoſſen. Eine wirtſchaflliche Hebung kann aber nur er⸗ reicht werden auf dem Boden eines feſten Nationalbewußtſein. Unſere Partei iſt bemüht, den Gedanken der ſozialen Verſöhnung in unſer Volk hineinzutragen. Einer der Führer der Partei, General⸗ direktor Vögler, iſt vocangegangen mit dem ſchönen Gedanken der Arbeitsgemeinſchaft. Dieſer Gedanke muß führen auf dem neuen Wege. Auch wir Frauen müſſen verſuchen, eine Arbeits⸗ gemeinſchaft mit unſeren Hausangeſtellten zu ſchaffen. Die ſozialen Heulſchen(liberalen) Volksparkei. Ohne eine Reviſion Aufgaben haben heute viel größere Bedeutung, wie vor dem Kriege, denn es iſt eine bekannte Tatſache, daß der Mittelſtand viel ſtärker von der wirtſchaftlichen Not erfaßt iſt, wie der Arbeiter. Hier habe deshalb die Allgemeinheit neue große Aufgaben vor ſich. Es wird die Aufgabe der Frau ſein, den Schichten, die die ſoziale Für⸗ ſorge nicht gewohnt waren, dieſe zukommen zu laſſen. Rednerin ſprach ſich dann überzeugend über die Frage unſeres Nachwuchſes aus, es dürfe nicht mehr geradezu beleidigend für uns ſein, wenn man ſage, daß man Kinder habe. Auch ſei es Aufgabe der Frau, auf die Jugend zu achten. Für ſie muß eine ſchärfere Ueberwachung und beſſere Fürſorge einſetzen. Cs muſſe für ſie etwas Beſſeres geſchaffen werden, als ein Kranz von Räten, wie Elternräte uſw. Die Räte ſeien nichts anderes wie ein leeres Ge⸗ fäß. Es komme auf den Inhalt an, den wir hereingießen. Die Er⸗ ziehung müſſe von Ehrfurcht getragen ſein vor der Natur, dem Menſchen und dem Göttlichen. Die Deutſche Volkspartei fordere einen organiſchen Aufbau des Staates, zu dem jeder an ſeinem Platz dazu beiträgt. Rednerin ſtreifte dann noch das Wohnungs⸗ weſen, für deſſen Verbeſſerung man eintreten müſſe. Auch Aus⸗ bau der Frauenberufe ſei eine Sache, der man beſondere Aufmerkſamkeit zuwende. Der Frau ſei im demokratiſchen Deutſch⸗ land viel verſprochen, aber leider wäre faſt nichts gehalten worden. Der natlonale Gedanke iſt einer der höchſten Werte des deutſchen Volkes. Geſtützt auf Nationalbewußtſein, müſſen wir in allen Dingen mehr Würde bewahren. Rednerin wandte ſich dann entſchieden gegen die ſchwarze Schma ch. Zum Schluſſe trat Frl. Dr. Bernays für das religiöſe Ideal ein, das man zu den nationalen, liberalen und ſozialen hinzutreten laſſen möge. Ueber uns aber mögen die Sterne der Vaterlandsliebe leuchten und alle erfüllen von der feſten Ueberzeugung, daß für unſer deutſches Volk eine neue Zeit anbrechen wird. Reicher Beifall dankte der Rednerin für ihre überzeugenden Ausführungen. Herr Dr. Curtius-Heidelberg, der Vorſitzende der Deutſchliberalen Volkspartei Badens, ein eben⸗ ſo geiſtreicher wie ſympathiſcher Redner, machte bemerkenswerte Ausführungen über die derzeitige politiſche Kampagne. Er be⸗ tonte zunächſt, daß es hie und da im Wahlkampfe notwendig ge⸗ weſen ſei, gegen die deutſchnationale Partei zu kämpfen, weil ſie die liberale Partei angriff. Hierzu liege aber erfreulicherweiſe hier in Mannheim kein Anlaß vor. Das Verhältnis beider Parteien, iſt, ſo führte Redner weiter aus, derart, daß beide Parteien in einer Art von Schickſalsgemeinſchaft zu einander ſtehen. 1/½ Jahre haben ſie gemeinſchaftlich die gegneriſche Koali⸗ tion bekämpft, denn wir wurden von dieſer angegriffen mit den Worten: Der FFeind ſteht rechts, Kampf dieſem Feind bis aufs Meſſer. So ſtehen wir Schulter an Schulter mit der Deutſch⸗ nationalen Partei und werden weiterhin gemeinſchaftlich den Kampf kämpfen nach links. Wir haben keinerlei Wahlbündniſſe mit der Deutſchnationalen Partei abgeſchloſſen. Wir waren bisher ſelbſtändig und werden dies auch in Zukunft bleiben. Was Sie über Verſchmelzungen uſw. geleſen haben, ent⸗ ſpricht nicht den Tatſachen. Die Verhandlungen ſind nicht an ver⸗ ſönlichen, ſondern an ſachlichen Gründen geſcheitert. Wir führen gemeinſchaftlich den Kampf gegen links, aber wir führen ihn defenſiv und in einer offenſiven De⸗ venſive. Die von der Revolution genießen, die ſterben daran. Dieſer Ausſpruch ailt zunächſt von den Machern der Revo⸗ lution. Der bekannte Dr. Cohn, Dr. Levi und Lauffenberg geben offen zu, daß ſie ſchon ſeit 1917 für die Revolution arbei⸗ teten, die auch von der Mehrheitsſozialdemokralie gemacht wurde. Dieſe hat, insbeſondere als zum Generalſtreik geblaſen wurde, die Katze aus dem Sack gelaſſen. Nach den Machern kommen die Nutznießer der Revolution. die Demokraten und das Zentrum. Wenn Herr Dr. Haas überall erklärt, die Revokution war keine Revolution, ſo wird die Frage an die Demokraten gerichtet werden müſſen: Hatten die Demokraten denn wirklich die Pflicht, die Geſchäfſte der Sozialdemokraten zu be⸗ ſorgen, indem ſie mit dieſer in die Revolution eintraten? Die Ant⸗ wort muß lauten: Die Demokraten hatten nicht das Recht, in dieſe Repoſution einzutreten; ſie hälten vielmehr einen Damm gegen⸗ über der Sozialdemokratie bilden müſſen. Ich ſtehe nicht auf dem Standpunkt, daß es keine Revolution war, wennagleich es auch die ideenloſeſte und unnationalſte Revolution war, die es ſe gegeben hat.(Sehr richtig!) Die Demokratie hat die wichtigſten Intereſſen des Bürgertums preis- gegeben! Sie war nicht in der Lage igre Intereſſen gegenüber der Sozialdemokratie zu vertreten. Sie hat ſich damit begnügt, das kleine Anhängſel an dem großen mehrheitsſozialiſtiſchen Karren zu ſein. Der Vortragende beleuchtete nunmehr die Parteibildungen nach der Revolution, insbeſondere die Verhandlungen mit den Na ional⸗ liberalen und den Fortſchrittlern, um ſodann zu der Komödie bei der Abſtimmung über die Verfaſſung Stellung zu nehmen. Auf den Zetteln war das„Ja“ bereits vorgedruckt, weshalb kein Intereſſe an der Abſtimmung aufkam. Es gingen daher auch nur 35 Proz. der Wähler zur Urne. Es paßte eben dieſe Komödie niemand, die auf das Schuldkonto der Demokraten zu ſetzen iſt. Auf dieſes Konto gehört ferner die Feier des 1. Mai, das famoſe Finanzgeſetz, das zum Ausſcheiden von König, Muſer und Göhring aus der Landtagsfraktion führte. der Zentrumsturm wackelt etwas. Dr. Heim hat nicht nur in Bayern, ſondern in Mittel⸗ deutſchland und im Rheinland Anhänger. Nach meiner Auffaſſung iſt es eine Herausforderung des ganzen deutſchen Volkes, daß Erzberger wieder in den Reichstag zieht. (Stürmiſcher Beifall.) Er war der böſe Geiſt unſeres Volkes in Zeit. Derſenige, der ſich im alten Rom um die höchſten Staatsftellen bewerben wollte, mußte eine blendend weiße Toga anlegen. Wir glauben nicht, daß die Toga des Herrn Erzberger ſo blendend weiß iſt. Für die Sozialdemokratie iſt es tragiſch, daß mit dem Zuſammenbruch des Reiches auch ihre Macht zertrümmert wurde. Heute iſt nicht mehr eine, ſondern es ſind 3 ſozialdemokratiſche Parteien vorhanden. Nach den letzten Nachrichten kommt noch eine ſechſte dazu. Dieſe Parteien befehden ſich außerordentlich ſcharf untereinander. Obwohl die Mehrheits⸗ partei 1½ Jahre Zeit gehabt hat zum Lernen, brienkiert ſie ſich immer mehr nach links. Sie hält an dem alten internationalen Programm des Marxismus ſeſt. Es iſt deshalb ſelbſtverſtändlich, daß ihr unſer ſcharfer Kampf gilt. Der Reichskanzler erklärte kürzlich, daß die Sozialdemokratie mit der Deutſchen Volkspartei nicht zuſammengehe. Ein feiner Reichskanzler, der einer Partei, die mitarbeiten will, den Stuhl vor die Türe ſtellt. Ter Mann war im Augenblick, als er das ſagte, nur Partei⸗ und Gewerk⸗ ſchaftsſekretär. Die Folgen mag die Sozialdemokratie tragen. Ueber die Frage der Koalition läßt ſich heute noch nichts ſagen. Eine rein ſozialiſtiſche Regierung iſt un mög⸗ lich, weil dieſe von der Entente abgelehnt wird und den Zerfall Deutſchlands bedeuten würde, wenn die Koalitionsregierung nicht kommt. Wenn ein Block der Mitte nicht möglich iſt. ann müſſen wir der Tatſache ins Auge ſchauen, daß wir eine rechtsgerichtete Regierung bekommen würden. Wenn uns von der Linken keine andere Wahl gelaſſen wird, müſſen wir auf dieſe Koalition eingehen. Nun ſtehen wir der Frage gegenüber: Be⸗ Noch nicht Auch noch 4. Seite. Nr. 238. Mannheimer General⸗AUnzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 1920. Freitag, den 4. Juni 1920 deutet in der Tat eine rechts gerichtete Orientierung des Bürger⸗ tums den Bürgerkrieg und bedeutet die Rechtsregierung Repreſſalien von ſeiten der Entente? Die Demokratie kam immer mehr nach links Je mehr wir uns aber nach links verlieren, je mehr wir auf dieſen Wegen fortſchre ten, umſo ſicherer kämen wir in den Bürgerkrieg hinein Denn die Begehrlichkeit der MNaſſen kennt keine Grenzen. Es gibt nur ein Mittel und das 205 daß das Bürgertum ſich auf ſich ſelbſt beſinni. Wir wollen uhe und Ordnung im Lande ſchaffen und anſtelle von mehr Rechten mehr Pflichten ſezen. Käme eine ſolche Regierung ans Ruder, die Entente würde ſie nicht desavouieren, ſondern mit ihr arbeiten Wir wollen e nen Ausgleich zwiſchen den Berufs⸗ und Intereſſenverbänden ſchaf'en. Wir ſind nicht die Partei der Schwerinduſtrie: dieſe iſt immer noch im demokrat ſchen Lager. Im Zuſammerhang damit kam Rednar auch auf Herrn Stinne s zu ſßrechen, indem er ein charakteriſtiſches Bild von deſſen Tätig⸗ klet entwarf Selbſt Frankreich verlange Herrn Stinnes als Ber⸗ treter der Schwerinduſtrie. Von den verſchiedenen Zeitungsan⸗ käufen iſt nur das wahr, daß Stinnes einen Berliner Verlag aus ökonomiſchen Gründen ankaufte. Redner ſchloß ſeine Ausführ⸗ ungen mit dem Hinweis, daß eine nattonale Einheits⸗ frönt heegeſtellk werden müſſe. Erſt dann werde Deutſchland Fer Ruhe—umen und erſt dann werde man die Reviſion des ertrages ran Verſailles erreichen.(Stürmiſcher Beifall.) In der nunmehr einſetzenden Ausſprache erklärte ein Herr Boß, daß von den 100 000 Mitgledern der Militäranwärter⸗ organiſatihn mindeſtens 90% für die deutſchliberalen Kandida⸗ ten ſtimmten.(Srürmiſcher Beifall). Herr Richard Fauth wies in treffenden Worten nach, daß es um eene Partei wie die demo⸗ kratiſche doch ſchlecht beſtellt ſein müſſe, wenn ſie, bei einem Siege der Rechtsparteien fortgeſetzt den Bürgerkriea beraufbeſchwöre. Herr Dr Ohle warnte vor der Gefahr des Bolſchewismus. Als er auf die Judenfrage zu ſprechen kam, wird er vom Vorſitzenden un⸗ terbrochen Herr A. Ludwig jun. dankte hierauf allen Rednern appellierte nochmals in eindringlichen Ermahnungen, zur Wahl⸗ urne zu ſchreiten und ſchloß hierauf um 11 Uhr abends nach nahe⸗ zu dreiſtündiger Dauer die impoſant verlaufene Verſammlung. * Die Deutſche Liberale Volkspartei legt, 155 ſie uns mitteilt, Werk darauf, feſtzuſtellen, daß Herr Dr. Ohle, wie er ſelbſt ſagt, nicht Mitglied der Partei iſt und daß die Partei de Ausführungen des Herrn Dr. Ohle gegen die Juden in dieſer maß⸗ loſen Form keineswegs billigt. Nus Stadt und Land. Die Deutſchnalionale Voltsparlei im Wahlkampf. Heute, 4. Juni, abends 8½ Uhr ſprechen im Muſenſaal Geh. Oherkirchenrat Mahyer⸗Karlsruhe und Herr Clement⸗Lahr: über:„Die Deutſchnationale Volkspartei im Wahlkampf“. Herr Geheimrat Dr. Mayer iſt als Landtagsabgeordneter im Kampfe für die Deutſchnationale Sache bedeutend hervorge⸗ treten. Herr Clement iſt noch in beſter Erinnerung von ſeinem letzten Vortrage in der Liedertafel. Ihm gelang es damals durch die anſchauliche Schilderung ſeiner eigenen Erkenntnis des natio⸗ nalen Gedankens viele Anhänger aus ſtark links gerichteten Krei⸗ ſen zu gewinnen. Der Abend iſt für alle Berufe von beſonderer Bedeutung. Einlaßkarten ſind in der Deutſchnationalon Geſchäftsſtelle zu haben. Der geſtrige Fronleichnamstag brachte uns wieder einen lokalen Feiertag. Die Teilnahme an der Fronleſchnamsprozeſſton übertraf alle früheren Ziffern. Man ſchätzt die Teilnehmerzahl auf 15—20000 Der Weg, den die Prozeſſion nahm, war der übliche. Von der Jeſuitenkirche aus, in der die feier⸗ liche Handlung durch ein Hochamt eingeleitet wurde, wurden zunächſt die Straßen zwiſchen B 3 und 4, C und 4, CO 4 und 0 4, 5 und D 5, C6 und 0 6, C7, Cs und 8 7 paſſiert und dann der Weg über Luiſen⸗ und Parkring genommen. An der, Rheinluſt wurde in den Schloßgarten eingebogen und am Friedrichspart vorbei zur Stern⸗ warte gezogen. Von daͤ ging es durch die 6⸗ u. C⸗Quadrate wieder zur Jeſuitenkirche zurück. Die geſtrigen Erfahrungen legen eine Weg⸗ anderung nahe. Man hatte den Eindruck, daß der Zug zu lange zu 50 Entwicklung brauchte. Man ſcheint auch mit einer derartigen eteiligung nicht gerechnet zu hahen. Die Einzelheiten des Zuge⸗ waren die bekannten. Reizend ſahen wieder die kleinen und älteren Mädchen aus. Außergewöhnlich ſtark war die Beteiligung der Frauenwelt. Aber auch die Männer hatten der Aufforderung zur Beteiligung an dieſer einzigen öffentlichen Demonſtration de⸗ Katho⸗ lizismus im Jahre ſehr zahlreich Folge geleiſtet. Eine vieltauſend⸗ köpfige Renſchenmenge bildete auf dem ganzen Wege Spalier. Das — 5 der Zuſchauer war leider nicht immer einwandfrei. Man ſah ſogar junge Bürſchen mit Zigaretten im Munde dabei ſtehen. Wundern darf man ſich in der heutigen Zeit allerdings nicht über derartige Erſcheinungen. 8 Das Wetter hielt ſich wider Erwarten den ganzen Tag über. Am Nachmittag ſah es recht regendrohend aus. In der Umgegend müſſen ſich wieder Gewitter enfladen haben, denn gegen Abend trat Die Kultur des Fich⸗Ceicht⸗ lachens. Von Graf Hermann Keyſerling. Graf Keyſerlirg, deſſen e immer mehr zu einem Aktionszentrum der Geiſtigen Deutſchlands werden, ſieht alle auf der Linie eines mö lichſt großen Entgegenkommens an die Maſſenbedürfniſſe liegenden Benzühungen, wie die Filmkultur, die Vereinfachung der Rechtſchreibung, die Volkshochſchulhauſſe in einem neuen Licht. Er ſchreibt in der nächſten Nummer von Stefan Großmanns„Tagebuch“: Damit Neues entſtehen kann, das eine Wiedergeburt des Alten bedeutete, muß die Wüſte von Waſſern, die von Fragmenten ver⸗ gangener Kultur geſättigt ſind, überſchwemmt werden. So wird ſich jene allgemach zu fruchtbarem Ackerland entwickeln. Sollen wir Geiſtigen von heute daraufhin unſere Hauptaufgabe darin ſehen, mitzuwirken bei der großen Flut? O nein. Wie nach der Sintflut die Schöpfung nur deshalb wieder anheben konnte, weil Roah ſe ein Pärchen der alten in ſeiner Arche hinüberrettete, ſo wird der kulturelle Neubeginn, auf neuem Erdreich freilich nur von dem ausgehen können, was unmittelbar abſtammt von der alten Kultur. Deshalb gilt es für die, denen die weitere Zukunft am Herzen liegt, mehr denn je dem höchſten Traditionsgemäßen treuzu⸗ bleiben. Dies aber bedeutet, daß wir der Kultur des Sichs⸗eicht⸗ machens, kontrapunktiſch gleichſan, eine ſolche des Sich deſt o⸗ ſchwerer⸗machens entgegenſtellen müſſen. Geiſt iſt nur, ſofern er unaufhaltſam neu er entſteht nur durch un⸗ aufhörliche Beſiegung der Natur. Dieſe gelingt aber nur durch höchſte Anſpannung aller Krüfte. Es ſind ſich noch immer nur wentge deſſen bewußt, wie ſeh kontrapunktiſch der Geſchichtspedzeß verläuft. Eben weil die Maſſen zurzeit in mmerhörtem Grade geſiegt haben, gehen wir ei⸗ ausgeſprochen ariſtokratiſchen Weltevoche entgegen. Eben weil die Quantität allein zu entſchelden ſcheint, wird das Oualitative bald mehr bebeuten, als ſe vorher. Eben weil die Maſſe heute alles ſcheint, werden alle großen Entſcheldungen dewmächſt in kleinſten Kreiſen fallen. Sie, ſie allein, wie die Arche während der Sint⸗ ftut, bedeuten den Hort der Jukunft. Deshalb müſſen wir Geiſtigen ums zu dem, was heute geſchieht, bewußt kontrapunktiſch einſtellen: Laſſen wir die Kultur des Sich⸗ leicht⸗qmachens ſich flutartig Über der Erde ausbreiten In ihr er⸗ teinkt eine üüberlebte Zeit. Verſuchen wir auch gar nicht, den Vor⸗ gung aufzuhalten. Erlennen wir es an, daß alles weithin Sichtbare, voran der Staat, ſich auf lange hinaus in den Dienſt der Liqui⸗ Jation wird ſtellen müſſen. Aber ſeien wir uns gleichzeitig deſſen ztolz bewußt, daß auf die Stillen, offiziell nicht Bedeutſamen, nicht eine beträchtliche Abkühlung ein. Der annehmbare Tag wurde wie⸗ der viel zu Ausflügen benutzt. Die Gartenlokale waren ſtark beſetzt. Aber auch die Theater und ſonſtigen Vergnügungsſtäiten hatten über Mangel an Zuſpruch nicht zu klagen. Ausgehobene Falſchmünzer. Eine der beiden Falſchmünzerbanden, welche vor kurzem ausgehaoben wurden, hatte, ſo wird uns von zuſtändiger it lt, ihre Werkſtätte in der Wohnung des Arbeiters Wilhelm Dohm, Beilſtraße 9. Die Falſchmünzer ſind Karl Koenning, der am 22. Jebr. 1919 aus dem hieſigen Gefängnis bafreit worden war, und Jo ef Groß. Beide wurden in Bretten bei der Ausgabe der fälſchen Banknoten verhaftet, während die Werkzeuge zur Herſtellung der Banknoten Beiſſtraße 9 beſchlagnahmt wurden. Sie haben ſich als Ruſſen ausgegeben und falſche Namen geführt. Es ſteht aher bereits feſt, daß ſie ſeit Seplember wegen einer andern Falſchmſnzerel in Eſſen in Unterſuchungshaft waren, und daß ſie dort im März bei den großen Aufſtänden im Ruhrgebiet aus dem Gefängnis befreit worden ſind. Wilhelm Dohm hat ihnen Unterſchlopf gewührt und zur Falſchmünzerei Beihilfe geleiſtet. Er war in der Lage, ihr Treiben zu ſehen, denn als Mitgllied des rev. Arbeiterrats bel Penz u. Cie. war er entlaſſen worden und arbeitslos. Koenning war ſchon im Sommer 1919 hier geweſen und hatte auch dort, und zwar in der Wohnung des Karl Hinkel, Luzenberg, Glasſtraße 10, fallche Banknoten gemacht. Hinkel duldete dies und ließ ſich dafür bezaßlen. Dohm hat ſich außerdem in den Dienſt der Franzoſen geſtellt, um für ſie zu ſvionleren. Koenning iſt wegen Mün⸗fäfſchung bereits mit 5 Jahren Zuchthaus vorbeſtraft. Der Fall zeigt, welche Gefahr darin liegt, wenn man Verbrechern die Gefängnistüren öffnet. — * In den Ruheſtand verſetzt wurden Otto Hammes, Geh. Hofrat, Direktor der Liſelotteſchole in Mannheim,. Dr. Hermann Ro ſe, Geh. Hofrat, Direktor der Oberrealſchule in Mannhe m, Ehriſtian Franz, Studienrat, Direktor der Realſchule in Ken⸗ ügen, Friedrich Grohmann, Studienrat am Hymnaſfium in ruchſal, Julius König, Profeſſor am Bertboldsgomnaſium in Freiburg, Theodor Keller, Profeſſor am Gymnaſium in Lahr, Viktor Schmitt Oberreallehrer am Gymnaſtum in Heidelberg, Theodor Schmitt, Oberreallehrer am Lehrerſeminar Il in Karls⸗ ruhe, Emil König, Oberreallehrer an der Oberrealſehule in Karlsruhe, Jakob Krum, Rektor der Gewerbeſchule in Raſtatt und Wlhelm Erdin, Obergewerbelehrer an der Gewerbeſchule in Bruchſal. * Uebertragen wurden den Forſtamtsvorſtänden: Oberförſter Friedrich Louis in Adelsheim das Forſtamt Mittelberg in Ett⸗ lingen, Oberförſter Kurt Oſtner in Meßkirch das Forſtamt Ueberlingen und Oberförſter Karl Artovocus das Forſtamt Bruchſal, unter Ernennung zu Forſtamtsvorſtänden und unter Verleihung der Amtsbezeichnung Oberförſter: Forſtamtmann Er⸗ win Gayer das Forſtamt Gernsbach, dem Forſtamtmann Albrecht Freiherr Göler von Ravensburg das Forſtamt Neckar⸗ b ſchofsheim, dem Forſtamtmann Hermann Dorner das Forſt⸗ amt Meßkirch, dem Forſtamtmann Joſeph Farßt das Forſtamt Kork, dem Forſtamtmann Walter Neiidhart das FJorſtamt Mos⸗ bach; unter Ernennung zum Forſtamtsvorſtand: dem Oberförſter Dr. Alfred Back das Forſtamt Adelsheim; Stellen ron zweiten Beamten der Forſtverwaltung unter Verleihung der Amtsbezeich⸗ nung Forſtamtmann, dem Forſtaſſeſſor Hans Hinoenlang und dem Forſtaſſeſſor Ernſt Fudickar; dem früheren eeee ſchen Forſtmeiſter Adolf Kraft das Forſtamt Mannheim unter Uebernahme in den badiſchen Forſtdienſt. 3Ein oſldeutſch's Kaufmanns⸗Erholungsheim. Infolge der großen Schwierigkeiten des Verkehrs zwiſchen den durch den poln! ſchen Korridor von Deutſchland abgetrennten oſt⸗ und weſtpreußi⸗ ſchen Gebleten hat ſich die Deutſche Geſellſcaft für Kaufmanns⸗Erholungsheime(Ferienheime für Har“ und Induſtrie) entſchloſſen, noch in dieſem Jahre ein oſtdeutſches Heim ins Leben zu rufen. Sie hat zu dieſem Zweck ein großes Hotel in dem auf der Friſchen Nehrung liegenden Oſtſeebade Kahl⸗ berg übernommen, das ſie gleich ihren übrigen Heimen ſelbſt be⸗ wirkſchaften wird. Kahlbera iſt von Elbing aus in kurzer Dampfer⸗ fahrt erreichbar, Die Geſellſchaft hat nunmehr 14 Heime in Vetrieb. Auskunft erteilt die Hauptgeſchäftsſtelle in Wiesbaden. Spielplan des National-Theaters Neues Theater zun!(5 Vorstellung 4 Vorstellung 1 4. F. 47 B Der'wissenswurm 7 5. 8. 49 D Der Wildschütz 7 6. 8. 49 C Tannhäuser 6 Zwangs einquartierung 7 Mannheimer Strafkammer. 8 Strafkammer IV. Vorſ.: Landger.⸗Rat. Holzen⸗ thaler. Tabak, den Heddesheimer Burſchen aus einem Eiſenbahnwagen eſtohlen hatten, war von einem bekannten Tabakſchieber, Peter Schmitt von Heddesheim verſchoben worden. Von der Straf⸗ kammer war Schmitt zu 1 Jahr Gefängnis und 8000 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt worden. Auf ſeine Rebiſion verwies das Reichs⸗ ericht die Strafe an das Landgericht zurück. Die heutige wieder⸗ olte Verhandlung endete mit der Verurteilung des Angeklagten bverletzung in Ausübung ſeines Amtes zu verantworten. zu 10 Maonaten Gefängnis leinſchl von 4 Monaten aus eineſt ſrüheren Urteil) und wieder 8000 Mark Geldſtrafe. Vert.: R⸗A. Dr. Pfälzer Strafkammer l. Vorſitzender: Leandgerichtsrat R eiff. Als Klingelfahrer brachen am 9. März ds Is. der Schloſſer Joſef 8. und der Händler Hermann B. in die Wohnung eineß in 7 wohnendel Frau Heger ein und ſtahlen zwei Koffer mit Kleidern und Wäſche im We don 15 000 Mark. Jener wird zu 6, dieſer zu 8 Monaten Gefängnis vel⸗ urteilt. Eine Hehlerin bekommt ſechs Wochen. Vert.: Rechtsanwälte Dr Pfeiffenberger und Katz. Stoffe und Wäſche im Werte von 33 000 Mark hat der jugendliche Schloſſer Auguſt S. aus Karlsruhe bei einem Kaufmann M. R. geſtohlen und durch den jugendlichen Kaufmann Adolf L. mit einem Handkarren weg ſchaffen laſſen, der die Beute um ein Zehntel des Wertes verkaufte, wurde zu 1 Jahr 5 Monaten, L. zu ſechs Monaten Gefängnis verurteill Vert.: Rechtsanwälte Dr. Pfeiffenberger und Dörzbacher. „Strafkammer II. Vorfſ.; Landgerichtsdirektor Dr. Heinze „Mit einem Dietrich verſchaffte ſich der Schreiner Karl Latier am a. März ds. Is. Eingang in die Wohnung einer Frau Krotz in der Secken heimerſtraße und erbeutete 700 Mark bar und Kleider im Werte von Mark. Das Urteil lautet auf ein Jahr Gefängnis. Strafkammer IV. Vorſ.: Landgerichtsrat Holzenthalen abak, den Heddesheimer Burſchen aus einem Eiſenbahnwagen geſto len hatten, war von einem bekannten Tabakſchieber, Peter Schmitt vol Heddesheim, verſchoben worden. Von der Strafkammer war Schmitt 1 Jahr Gefängnis und 8000 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Auf ſein Reviſton verwies das W die Sache an das Landgericht zur Die heutige wiederholte Verhandlung endete mit der Verurteilung. Angeklagten zu 10 Monaten Gefängnis leinſchließlich von 4 Monaten einem früheren Urteil) und wieder 8000 Mark Geldſtrafe.(Vert.: N. Dr. Pfälzer.) 1 Mannheimer Schsffengericht. Vor dem Schöffengericht hatte ſich der Meßger Friedrich M. da, Feudenheim wegen Beleidigung und mit ihm der Polizelwachtmeiſter Het mann., der in aneeee ſtationiert iſt, wegen vorſätzlicher A ie beiden An klegten ſind ſich nicht hold geſinnt. Am 28. Februar kam., der nß Pfälzer Art, den Mund etwas weit aufzuxeißen ſcheint, mit ſeinem Juh werk von Ilvesheim nach eee und machte vor dem„Pflug“ Hal, Da bemerkte er, daß der Wachtmeiſter., während er ſelbſt in der e chaft war, ſich anſchickte, ſeinen Wagen zu unterſuchen. Im Gefühl ſbaehörlakeil dieſer Aattean ohne F rief dem 90 mann zu, er ſolle von dem Wagen wegbleiben. Er ging dann auch binal und ſtieß auf der Straße mit dem Schutzmann zuſammen. Es hat d Anſchein, als ob er den Beamten von dem Wagen weggezogen hätte, 0 einwandfrei feſtſtellen ließ ſich das nicht mehr—, worauf— Wachtm⸗iſe ſeinen Säbel zog und auf M. einſchlug Er verletzte ihn zweimal am O arm, am Ellbogen und ſchlug ihm ein Stückchen des Ohrläppchens ah. 10 ſelbſt ſoll vor dieſem Vorfall auf der Landſtraße inbezug auf den Wacht meiſter F. geſaat haben:„Du Schlappohr, kannſt Deine Schlappohren 100 verſchlagen kriegen.“ Zeuge für dieſe Aeußerung iſt außer dem Schutzmam keiner vorhanden. M. ſelbſt beſtreitet dieſe Aeußerung. Ganz entfern beſteht die Möglichkeit, daß er alſo zu ſeinem Gaul geſprochen det. 20 Gericht hielt den Beweis für die Beleidigung nicht ule und ſprach 5 frei, F. aber wurde unter mildernder Umſtände wegen gehen nach 340 und 223a RStchB. zu 45 Mark Geldſtrafe, an Nichtbe⸗ bringungsfalle zu 45 Tagen Gefängnis, verurteilt. KRommunales. „ Baden⸗Baden, 31. Mal. Die Maßnahmen zur Wohnung ſorge haben den Charakter länger ee ſtandiger N0, wendigkeit angenommen. Es wird daher in Ausſicht genommen, ein e 1 nes, von anderen Arbeiten und Aemtern losgelöſtes Wohnungs als ſtändige ſtädtiſche Enrichtung zu ſchaffen, bei welchem die elamte ſ, meindliche Aufgabe im Wohnungsweſen vereinigt werden ſoll. Dem A, nungsamt ſoll ein Wohnungsausſchuß vorgeſetzt ſein, der wieder dem Sian rat unterſteht.— Zur Bekämpfung vorhandener und erwarteter weit verbreiteter Arbeitsloſigkeit ſollen ſtädtiſcherſeits umfaſſende 15 maßnahmen vorgeſehen werden. Neben der Bereitſtellung weiterer ſtandsarbeiten(insbeſondere Wohnungs⸗ und Straßenbauten) iſt auch 0 Auge gefaßt, ſtändige Arbeitsſtellen in ſtädtiſchen Betrieben, welche u. auswärtigen Arbeitern beſetzt ſind, durch Baden⸗Badener Einwohner cu füllen zu laſſen. An die Induſtrie und das Gewerbe wird das Erſu 5 um Fürſorge gegen Arbeitsmangel gerichtet. Die Straßeln bauten im Ooswinkel ſollen in vollem Umfang alsbald zur Ausführung langen. In Vorbereitung iſt mit ſtädtiſcher Förderung eine Anfage 100 Herſtellung von Lehmſteinen zu Bauzwecken auf dem ſtädtiſchen Spiialen (Baracken). Weitere Arbeitsmöglichkeiten werden geprüft. p. Saarbrücken, 1. Juni. Den Vogen überſpannt hat die hleſſhe elektriſche Straßenbahn. Gezwungen durch die ungeheure Preisſteigerungen hatte die Straßenbahndirektion im Saargebiet öfteren zu einer Tariferhöhung gegriffen, der Erfolg war— ein noch größeres Defizit. gekehrte Weiſe verſuchen, d. h. durch Herabſetzung der Fahrprt die Frequenz ſteigern. Das Defizit beträgt heute ſchon 2½ Millionen Mark. Nus dem Zande. „Kelſch, J. Juni. Nach kurzer Krantheit iſt am Sonnt ſen im Alter von 71 der Ralſchreider c. D. Herr Geora Bfiſt! verſtorben. Herr Pfiſter iſt im Jahre 1914 in den Ruheſtand tretlen, nachdem er 30 Jahre lang der Gemeinde als Ratſchrei 1 treue Dienſte geleiſtet hatte. Auch ſonſt hat ſich der Berblichene! öffentlichen Leben fleißig betätigt und namentlich dem Bändlich, hat er als langjähriger Rechner tatkräftig zur Seite 1 anden. ogenhoſen bei Acern, 1. Junt. Das S kterwertſ Steinbruch am Bahnhof Furſchenbach iſt vollſtändi niebe gebrannt. Da in dem Werk wertvolle neue Maſchinen geſtellt waren, beträgt der Schaden mehrere 100 000 Mark und nur zum geringſten Teil durch Verſicherung gedeckt. eute alles ankommt. Ihnen allein gehört die fernere Zukunft. Gar viele empfinden dies ſchon deutlich, ſo wenig ſie um die Gründe wiſſen wögen. Als ich die Idee der Darmſtädter Weisheitsſchule, als eines Hortes höchſten QAualitätsbe⸗ wußtſeins, in die Welt ſetzte, glaubte ich nicht, ſo bald viel Anklang zu finden. Heute nun muß ich mich vieler, die ſo oder anders mitarbeiten wollen, ſchonerwehren. Villiers de(Isle Adam loder war es Baudelaire?) widmete einmal ein beſonderz feines Kabinettſtück der großen Zahl mit der Begründung, Intelli⸗ enz und Zahl ſeien eins. Vielleicht wollte er nur ironiſch ſein; 00 glaube es nicht. In ſeinem Unterbewußtſein rang wohl der Gedanke nach Ausdruck, daß nur der Oualltätsarbeiter tatſächlich die Maſſe ſchafft. Nur er hilft ihr hinauf. Dies tut er aher, ndem er's ſich ſelbſt aufs äußerſte ſchwer macht. Badiſche Kunſtnachrichten. 4% Opernuraufführung in Freiburg. Das Freiburger Stadttheater wartete in dieſen Tagen, wie wir bereits kurz meldeten, mit einer Opern⸗ neuheit:„Der Sizillaner“ auf, einem einaktigen, im Stile der ita⸗ lienſſchen commedig de arte 1 heiteren Spiel mit Tänzen, dem textlich ein wenig bekanntes Moliere ſches Luſtſpiel zugrunde liegt. Mehr typiſche Figuren ſind es als Individuen, die hier an uns in buntem Reigen vorüberzie en, mehr ſpieleriſche Unterhaltung durch Zuſammenwirken von Schauſpiel, Muſik, Tauz, als Abſichten auf pfychologiſche Die Handlung mit den landläufigen Geſtalten leiferſüchtiger Liebhaber, der von einem eleganten Kavalier un ſein Liebchen geprellt wird, und der ſchließlich gute Miene zum böſen Spiel, d. b. mit einem hergelaufenen Erſatz vorlieb nehmen muß) iſt nicht gerade aufregend, qher das muſika⸗ liſche Gewand, in das Dr. Hugo Leichtentritt, der als Nuſikſchriftſteller einen weithin bekannten Ruf genießt, dieſe harmloſen G eingeklei⸗ det hat, verdient höchſtes Lob. Seine Muſik, frei von R muſikdrama⸗ tiſchen Schwulſt, zeichnet ſich durch geſälligen Schwung, Grazie und leicht⸗ flüſſige Melodik aus; ein melodiſches Juwel reiht ſich an das andere, ver⸗ ſchiedentliche kunſtvoll gearbeitets Enſembleſätze(unter anderm ein Quar⸗ tett im ſpaniſchen Stil, ein Schlußrundgeſang a la„Entkührung“ laſſen den mit allen Regeln der Pol ſſpie wohl vertrauten Muſiker erkennen. Die Aufführung: von echteſter Luſtſpielfröhlichkeit erfüllt. Das muſikaliſche Regiment führſe Camillo Hildebrandt, der die Partitur mit ihrer vor⸗ nehmen, ſauberen Faktur und ihrer knnſtpollen, ſein gegliederten Harmonik mit exſich licher Liebe zum Erklingen brachte. Spielleiter Starke trug Leben und Bunthelt in die Szenen hinein, die Hauptrolle des geſoppten Sizilia⸗ ners, wie die zahlreichen Rebenpartien waren beſtens vertreten, das vor⸗ kommende Ballet im exotiſchen Stil ſorgfältig einſtudſerk. Alles in allem: Eine Bereicherung der komiſch en Operliteratur, die freudig begrüßt werden darf! Die Wogen der Begeiſterun ingen ziemlich boch; Komponiſt und Dirigent konnten perſönlich für Beifall danken. Feliz v. Lepel. Aus dem Mannheimer Kunſtleden. vielen Sichtbaren Gelegenheit, auf das Schaf en Fritz Henrichs lobend binzu⸗ Kollekfiv-Ausſlellung Fritz Henrich. Wir hatten ſchon öfter * weiſen, Der Künſtler hat nun in ſeinem Ateller in der Ous Merzelſtraße 12 eine kleine Geſamtausſtellung neuerer und Gemälde der freien e zugänglich genccht, und inn dieſer zehn— ſollte kein Liebhaber gediegenen Wandſchmucke Beſuch dieſer Ausſtellung verſäumen. Es ſind wirklich ganz raſchend gute Arbeiten, die uns Henrich als ſtimmungsvollen farbenfrohen Landſchafter erkennen laſſen. Den feinen lila der zu allen Jahreszeiten über den Bergen und Gefuden weiß auch er gleich einem zarten Schleier über ſeinen ſorg gewählten Motiven zu entfalten. Henrich nimmt an der He nach immer neuen Ausdrucksmöglichkeiten, die für den Ausüb wie für den Beſchauer die Kunſt zu Qual macht, nicht teil. Beſtreben findet darin Befriedigung, die Landſchaft ſa wie geben, wie er ſie ſieht und wie er ſie erlebt. Biſck und Gtee⸗ tehen bei Henrich auf gleich hoher Stufe, und ſein Wert iſt i Bild, das gefällt, das man liebgewinnt und als Schmuck ſe Heims immer wieder mit Freuden betrachtet. A. N. 6 Theaternachricht. Georg Büchners gewalliges Nevolutloit, drama„Jantons Tod“, das gegenwärlig im National 77 vorbereitet wird, erfordert neben einem rat por allem die Löſung zeniſcher 0 zerfällt im Original in 32 Vilder, die für die hieſige Aufführe auf 25 zuſammengezogen werden, wobel die Nolmendigkeng. ſchnellen Verwandlungen die Anwendung einer vereinfachten ſti 10 ſchen Linſe bedingt. den Entwurf dieſer Bühnenbilder und den techniſche Einrichtung beſorgt Heinz Grete.— Heute Srets e 4. Juni, wird anſtelle von„Der Liebestrank“ Anzengrubers 'wiſſenswurm“ gegeben. 5 Abſchiedsabend. Das Programm für den Abſchledsabe den die Herren Furtwängler, Günther⸗Braum, Birkigt, Singbeiaung Tiemer, Odemar und Dr. Wendhauſen unter Mitwickun von Frau Elſe Tuſchkau am Samstag, 12. Juni im Nibelungen, aal veranſtalten, verſpricht ſehr intereſſant zu werden. Unter erem wird Frau Tufchkau die Arie der Mimi aus Bobeme der mit Herrn Tiemer zuſammen das Duett des Srafen den Suſanne aus Higgfee Hochzeit ſingen. Herr Grünberg Wörd nah „Untergang der Titanic“ von Mar Dauthenden zum— und bringen und Herr Günther⸗Braun ſingt das Gebet aug Miene 10 Lohengrins Abſchted. Herr Nonzertmeiſter Birkta wird ein Gahte Violine von Profeſſor H. Herrmann(Uraufffhrung) zu ngen. Aleine Mitteilungen. 55 Des Big uchere le, wiggeglen ve g dh gliedern JohanſenKopenhagen, Tigerſtadt⸗Helſingfors, Hogbom und Nelenrlpsel en Man will nun ſein Heil auf die 1 leeen de — — Wrrn 4 22 — * —— — — 22 2 e 2 will nicht recht—*+ Der Sturm kombiniert einzige gute während des ganzen Spieles. Neckarau igte im Sturm zeitweiſe Jat gute Zuſammenarbeit. Meter. GStreit), N Meie Horſt⸗Em .20 8 1400 Mete blagi eter. 1. Meniko(Olejnit), 2. 3 Mannheimer General-Anzeiger.(Mitfag⸗Ausgabe.) 5. Seſte. Nr. 238. rtteg, den 1. Junt 1920. MLahr, 1. Juni. In der Nacht zum 13. Dezember hatten Diebe einen Einbruch in die Villa Heidlauff verübt und dabei Süberzeug im Werte von etwa 30 000 Mark geſtohlen. Am Sams⸗ tag würde jetzt ein Burſche verhaftet, der an dem Einbruch beteiligt wär und geſtern konnte ein Mitſchuldiger feſtgenommen werden in der Perſon eines Althändlers. In deſſen Anweſen fand man unter Dünger verſteckt einen Teil der Eiſenbahnſchienen vor, die am 17. Februar vom Bahnhofsplatze der Lahrer Eiſenbahn in Dinglingen entwendet worden war. Das Silbergeſchirr konnte noch nicht bei⸗ gebracht werden. Auppenheim, 1. Juni. In der Sägeaßteilung der Sägemühle von Schaible brach Feuer aus Drei Sägegänge, die große Stämme zum Sägen aufgeſpannt hatten, ſind völlig ausgebramit. Auch ſonſt ſind Nutzhölzer zerſtört worden. Das Feuer entſtand wahrſcheinlich durch Warmlaufen eines Riemens. * Reuſtadt i. Schw., 2. Juni. Der 18jährige Sohn des Kauf⸗ mannes Weber in Hinterzarten iſt beim Baden in einem Weiher ertrunken. Den gleichen Tod fand der 11jährige Sohn des Landwirts Karl Wangler in Steig bei Breitnau, der beim Vieh⸗ hüten in einen Weiher gefallen war. (Konſtanz, 1. Juni. In der Nacht zum Sonntag haben deutſche Grenzwächter einen Mann, der vollkommen nackt war, nach der Sanitätswache gebracht. Man vermutet, daß er von Kleinvenedig nach der Schweiz hinübergeſchwommen und dort von den Schweizer Grenzwächtern wieder abgeſchoben wurde. Pfalz, Hheſſen und Umgebung. Fp. Gernsheim, 30. Mai. Die qrößte Kolonie Elſaß. Lothringer dürſte wohl unſere Stadt aufzuweiſen haben. Um die Edſas⸗othringer, für deren Unterhalt bedeutende W Mittel aufgebracht werden müſſen, landſtändig zu machen, abſichtigt, hnen Bodenkolonien auf dem Frankenfeld zuzu⸗ weiſen. Dieſer Plan iſt nunmehr endaültig geſcheitert, Aene eine dringliche Anfrage die heſſiſche Regierung den ern mitgeteilt hal, daß das Reich die erheblichen Koſten der Anſiedlung nicht übernimmt. 2 N n sw. Darniſtadt, 1. Juni. iſt in derart bösartiger Form aufgetreten, daß das Kreisamt Darm⸗ ſtadt die Gemarkungsgrenze Arheilgen⸗Darmſtadt(Matrazenweg) und Meſſeler Chauſſee bis auf Weiteres für jeglichen und Fuhrwerksverkehr verboten hat, um die Verbreitung der Seuche auf das Kabinettsgut Kranichſein zu verhindern. 5 p. Saarbrücken, 1. Juni. Die Arbeiterin Johanna Boos gebar am 19. Dezember letzten Jahres ein Knäbchen, das ihrem Verkehr mit einem marokkaniſchen Beſatzungsſoldaten entſprungen war. Sie tötete das Kind gleich nach der Geburt und ihre Freundin, die Arbeiterin Maria Recktenwald irug ihr anderntags die Leiche in die Saar. Miitlerweile war die Recktenwald ſelbſt utter eines Kindes geworden, das einen der ſchwarzen Beſafanasfot⸗ daten zum Vater hat. Am 22. Maf war ihr die Bau behilflich, das arme Weſen aus der Welt zu ſchaffen. Die Leiche wurde ebenfalls in die Saar geworfen. Durch den Fund und dle ſtrengten Nachforſchungen kam auch der erſterwähnte Kindsmor raus. Die unnattrlichen Mütter wurden verhaftet. Sportliche Rundſchau⸗ um das Mannheimer Silberſchiff. Vereinigung Neckarau— Turn⸗ und e, 7 inziges Ligaſpiel am Fronleichnamstage fand in Neckarau Meſſen iteren ee—— das Mannheimer Naepiier 1 0 abigen Mannſchaften ſtatt. Neckarau mit Erſatz an den bei +5 1. und für Schreiber, Waldbof— ſoweit möglich— komplett. Mit dem oß Waldhofs beginnt ein während des ganzen Verlaufes äußerſt annen⸗ einen offenen Charakter trägt. Gegen Mitte der erſten Halbzeit hat Neckarau erheblich mehr vom Spiel, verſteht es aber nicht, die zahlreichen günſtigen Torgelegenheiten auszunützen. 2715 mer denken nicht daran, daß nur durch Schießen Tore erzielt werden kön⸗ nen. Wiederholt ſind die Neckarauer in 1 Tornähe— aber keiner wagt zu ſchießen. 0 glänzenden Verſager, fonſt hätte er die brillanten Vorlagen unbedingt er⸗ warten müſen Wele 215 ſich langſam aus der Umklammerung frei und unternimmt verſchiedentlich Angriffe, die aber ergebnislos Neear berger⸗Skuplarek, der Iinke Waldhof⸗ ein, Hutter gibt an ger, dieſer an Schwärzel, doch en ruder fein. Neckarau kommt wieder etwaz auf.—5 etragenen nbtiatonsengriff Neckaraus beendet Frey aus etwa dre Neter Entfernung mit ſcharfem Schuß. Der Ball prallte aus dem Netz— eld zurück, aber der agſſblge Schiedsrichter entſcheidet: weiterſpie 15 rch wiederholte unglaubliche Kiſten der Waldhofer n der nur Roh einigermaßen gefallen konnte, wird Neckaran des— efäbrlich. Jedoch die Hllfloſigkeit des Sturmes vergißt das —.— wieder. Bei Ausnützen der mehr als günſtigen Gelegenheiten könnte Neckarau wohl mit:0 die erſte Halbzeit beſchließen. nfolge der loſſenheit aber gehts mit 0z0 in die Pauſe. Nach Wiederdeginn* ne. davau gleich in der erſeen Minaite eine Gche, die nach Oeee 3 45 erſt wegbefördert werden kann. Gaſt erwiſcht den Ball, ſpielt ſich m Zeitſelder ſchön durch und erzielt, in die linke ccke plaziert, das einzige immt ſich nun mehr zuſammen. doch gewertete Tor des Tages. Waldhof nimmt ſich mpe Ji e e en nicht, während die Verteidiger die befreienden Schläge vermiſſen 15 er Kreltmelſe nun Engelbardt in die Verteidi— ae Wc, Herberger an den rechten Flügel und Schwärzel halblinks. Die, 25 Weertelunde drängt Waldbef gewaltig. aber Recörgu wekzeidigt an d dahlreich. Brucker hält u. a. einen ſcharfen Schuß 1 5 5 15 5 e ee app an der äußerſten Ecke daneben. Die S 17 5 fann Waldho*3 5 zum energiſchen Endſpurt einſetzen. Zum Ausgleich reicht es aber 5 t mehr. war entſchiepen Waldhof, dagegen Techniſch die beſſere Mannſchaft thintermannſchaft leiſteten die Neckarauet an Eifer gutes. 5 war ſchlecht. Der Sturm treibt zuviel gegenſehge Verſtändnis und das Stellnngsſpiel der Mannſ ud 1 G 15 Verteidigung es Spiel, das zunächſt Feiren Freiſtoß nimmt ußvermögen ſchlecht. Läufer ſehr gut, beſonders anne dge Lorhacher Brucker ſehr gut. Schiedsrichter—71 Spielvereinigung 07 Mannheim ungenügend. Offenſichtliche An cht geahndet, keleinſgkeiten beſtraft. Es iſt dieſem— terhalfungen mit Spielern und Zuſchauern während des Sp— igen Fälen zu unterlaſſen. Pferderennen. uni. Roſen⸗Jagdrennen. 16 000 M. 54200 1. Luchs(Scholz), 2. Kurzkehrt, 3. Wetterſcheide. 2 21:10. ortung⸗Preis. Jagdrennen. Ehrenpreis und 555 99 120 eler 1 Siig(e, Pazer), 2. Durchpruch, 5 Kid, undloziere Kernat⸗ urchtlos, Gogo. Tot. 30.10; 17, 17.10.— Preis von Drenſtein⸗ urt. 18 900 M. 3400 Meter. 1. Elfchen(Ackermann), 2. Algebra, 9. 14 51 Rupprecht. Unplaziert: Oſtmark II, Minimax. Tot.: 20:10; 18, 13:10.— Preis von Stargordt. 23 000 M. 3400 Meter. 1. Wofpote(Iimeny), 2. Gebhard, 3. Minorea. Unplaziert: Hutten, Laubtroſch(an Tot.: 34:10; 18, 1210.— Germanla⸗Jagd⸗ dennen. renpreis und 43 000 5000 * Karlshorſt, 5. i Sbanna 8 iglle 2. Minor, 3. Hunting. Unplaziert: Götterknabe, Savoyard, Flie⸗ Bennewar, Fieseen 1 5 Oſtry ealg, Waldfrieden Vefallen), Gernegroß. Tot. 10örl0 18, bo, 4gld— Hhadoten⸗ urger Erinnerungsrennen. 18 000 Mk. 3500 Meter. 1. zer Sogenannte(Kukulies), 2. Deinhart, 3. Oceana. Unßplaziert: Farrs, Das Puppchen(gefallen): Tot.: 22710; 12, 12:10.— Juni⸗ agdrennen. 000 Mk. 3200 Meter. 1. Friedenslaube Saager), 2. Sphinz, 3. Vierzehnte. Unnlaziert. Preſto, Minnezart, St. artin, Deckung, Wardar. Tot.: 57:10; 20, 15, 26:10. fcher, 3. Juni. Lycaon⸗Rennen. 16 000 M. 1800 er. 1. Lebensge ährte(Schläfke), 2. Iffland, 3. Küraſſier. Un⸗ aad en Koran, Mercantil, Waldrun, Goldſtrom, Daddy, Quellwaſſer, Ge⸗ uld. Teos, Ballade II, Abendſtern, Donnerkeil. Tot: 40:10; 15, 14, 39:10, Ihbreiwon Gürzenich. 16000 M. 1200 Meter. 1. Leufnant Gochlaſte) 2. Rock, 3. Tſchamalam. Unplaziert: Toiſon, Dämmerung, Bra⸗ Tote: Hasdrubal, Fiſcherin, Remlin, Mare Aurel. lumengala, Ludowika, Wir 149:10; 81, 20, 26:10.— Herdringen⸗Jagdrennen. 16 000 5l ark. 8500 Meter. 1. Wag es(Novag), 2. Eleckor, 9. Commando. Un, 5 aziert: Suecccurs, Marne, Giern II. Tot.: 00:10; 24, 18.10.— Preis 8 Mydlingboven. Chrenpreis und 25 000 M. 2000 Meter. 1. ldau Falte), 2. Alamund, 3. Herſenier. Unplagiert: Turban, Cſe⸗ Tot.: 26.10; 15, 16:10.— Preis von Römehof. 16 000 5 1000 Meter. Blindgänger(Schläfke). 2. Ochrida,. 11 d 1. Anplazlert: Fümdiva, Eigenlob, Panter, Pollak. Tot. 21.10; MN. 19, 12:10.— Nordkirchen⸗ agdrennen. 16 000 M. 8006 Nerter 1. Harpune(Lewicki), 2. Sonntagsmädel, J. Erbfolger. Unpla⸗ 80. 15 Atlantie, Wildkatze, Wendula, Balaleika(gefallen). Tot.: 81, 55.10.— Preiß von Schlender an. 21 000 Mark. e, 3. Eichsfeld. Un⸗ 28710; 14, 19, 29 10. er. Wolfram, Huſar, Eleganz, Zvervusz. Die Stür⸗ Obendrein bedeutet der Neckarauer Linksaußen einen 2 Letzte Meldungen. Einberufung des Reichswirtſchaftsrates. ſeJ Berlin, 4. Juni.(Von unſ. Berlin. Büro.) Wie die„Voſſiſche Zeitung“ hört, ſoll der vorläufige Reichswirtſchaftsrat ſchon zum 18. Juni einberufen werden. Bis jetzt hal der Reichswirtſchaftsrat keine Unterkunftsſtätte. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ verſichert aber, daß im Laufe des heutigen Tages die Entſcheidung fallen wird Volle Einigung mit den Bankbeamten. Berkin, 3. Juni.(..) Das Neichsarbeitsminiſterium teilt mit: Die unter Leitung des Miniſterialrates Sitzler vom Reichsarbeitsminiſterium ſtattgehabten Schlichtungsver⸗ handlungen zwiſchen dem Reichsverband deutſcher Banklei⸗ tungen einerſeits und dem Allgemeinen eVrband deutſcher Bank⸗ bheamten andererſeits führten zu einer vollen Einigung. Die Bankangeſtellten erhalten ab 1. April 1920 beſondere Teue⸗ rungszuſchläge die für Verheiratete, Ledige und Lehrlinge verſchie⸗ den bemeſſen und örtlich abgeſtuft ſind. Späteſtens am 15. Ju: ſollen die neuen Verhandlungen über den Abſchluß des Reichs⸗ tarifsvertrages beginnen. Oertliche Streiks ſind unverzüglich a b⸗ zubrechen. Die Regelung gilt bis zum Zuſtandekommen des 50 Reichstarifvertrages, längſtens aber bis zum 30. Auguſt Berlin, 3. Juni.(M..) Bei den Verhandlungen im Reichs⸗ arbeitsminſterium 7 0 dem Reichsverband der Bankleitungen und den beiden Angeſtelltenorganiſationen wurde eine Eini⸗ gung auf ſolgender Grundlage erzielt: Die beiden Organiſationen ſtellen ſofort die örtlichen Streiks in Bayern und Schleſien ein. Die Streiktage werden nicht bezahlt. Die Bankleitungen gewähren in Berlin den Verheirgteten 200 Mark, den Ledigen 133 Mark Teuerungszulage monatlich ab 1. April 1920, die ſich für auswärts örtlich abſtuft. Zur Auslieferung der Jeppelin⸗Luftſchiffe. Berlin, 4. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Abgabe der nach dem Friedensvertrage an die Entente auszuliefern⸗ den Zeppelin⸗Luftſchiffe ſtößt nach den letzten Mel⸗ dungen auf Schwierigkeiten. Die Arbeiter des Luft⸗ ſchiffbaues Zeppelin und die Beſatzung der Delag weigern ſich, die Ueberführung zu übernehmen, weil ſie hiedurch den deutſchen Luftſchiffbau und den deutſchen Luftſchiffbetrieb bedroht ſehen. Sie machen ihre Mitwirkung insbeſondere davon abhängig, daß die beiden Verkehrsluftſchiffe„Boden⸗ ſee“ und„Nordſtern“ Deutſchland belaſſen werden und keine Zerſtörung der Werftanlagen verlangt wird. zum Verkauf der Münchener Neueſten Nachrichten. c München, 4. Juni.(Priv.⸗Tel.) Ueber den Verkauf der„Münchener Neueſten Nachrichten“ gehen der „Mnüener Poſt“ aus zuverläſſiger Quelle folgende Mitteilungen zu: Die Auslieferung der„Münchener Neueſten Nachrichten“ an das Großkapital iſt ſo gut wie vollzogen. Die Aufkäufer ſind außer dem Stinneskonzern die Herren Kommerzienräte Zenßz und Eppner. 2 Willionen Anteſle ſollen noch an die Ind 16 rie vergeben werden. Das Blatt ſoll rechtsdemo⸗ kratiſchen Charakter erhalten, oder wie einer der neuen Männer ſich ausdrückte:„Die heutige Art der„Frankf. Itg.“ ſoll ihm aus⸗ N 8 bälkelchr das beſſer gemachl? Das dürfen die Regierungsparteien ruhig fragen. Schlechter als ſie konnte es niemand machen. Was erklärte doch herr Erzberger, als der Abg. Dr. Becker im Uamen der Deutſchen Volkspartei zweckh⸗ mäßige Dorſchläge zur FTinanzpolitik machte? Er ſagte: Das intereſſieren mich ihre ſachlichen Gründe? Ich habe die Mehrheit! Deutſches Dolk. gib am 6. Juni„dieſer“ Mehr⸗ heit die richtige Antwort! getrieben werden.“ Auch die Neubeſetzung des Hauptſchriftleiter⸗ poſtens wurde bereits erörtert und zwar kommen in Frage der ehemalige Leiter des Blattes, Mohr, und der Kandidat der demo⸗ kratiſchen Partei, Dr. Frit Gerlich. Der„Vorwärts“ und der Dolchſloß. Am 31. Mai 1920 wurde von dem Landgericht Berlin⸗ Mitte, Abt. 150, die Schriftleitung des„Vorwärts“ ver⸗ urteilt, auf Grund des§ 11 des anederdee die Be⸗ hauptung des Oberleutnants Grafen von der Goltz zu be⸗ ſtätigen, daß der„Vorwärts“ in ſeiner Nummer vom 20. Oktober 1918, alſo drei Wochen vor dem Waf⸗ —— fenſtiflſtand, wörtlich folgendes geſchrieben hat: Deutſchland ſoll, das leunes feſter Wille, ſeine Kriegsflagge für immer ſtreichen, ohne ſie zum letzten Male ſiegreich heimgebracht zu haben.“ Das ſchrieb das führende ſozialdemokratiſche Blatt, während deutſche Arbeiter wie Bürger draußen der feindlichen Ueber⸗ mocht gegenüber Deutſchlands Grenze ſchützten! 44 75 Bolſchewiſten in Baku. 5 m London, 4. Ir ni.(Priv.⸗Tel.) Der Sonderberichterſtatter des„Dailt Expre in Konſtantingßel meldet, daß die N. liche⸗ wiſten, die die Stadt Ba ku beſetzt halten, die Freilaſſung der feſtgenommenen Mitglieder der 1 und polniſchen Miſſion verweigern. Die bolſchewiſtiſche Garde läßt drahtloſe Meldungen unbeantwortet. Sie haben bie jetzt 100 000 Tonnen Oel Bakuer Quellen nach Rußland geſchickt. aus Tiflis zufolge, herrſcht dork und in fruchtbare Knappheit an Lebensmitteln. 8383 Suemiſch Willkür. Berlin, 4. Juni(Von unſe üro. Der in Oſtpreußen von den Polen iſt aus dem Gefängnis iſch⸗ 2 ſchau befördert worden. breußiſch⸗Stargard nach War Eine Erklärung der ukrainiſchen Regierung. 2 London, 4. Juni.(Priv. Tel. Das hieſige Ukrainiſche Preſſebüro veröffentlicht eine Erklärung über die 5 erha—2 lungen Kraſſins in London, der zufolge die Ukrai⸗ niſche Regierung in keiner Weiſe das Ergebnis der Lon⸗ ſan d eng der N 7 geht aus die⸗ „daß die Bolſchewiſtiſche Regierung von der Ukraine keinerlei Getreide werde. 8 Die Anarchie in Irland. Dubſin, 4. Junl. Die Anarchle in Irland mimmt einen Enfang an. Außer einem beweffneten An⸗ ſchlag auf die Marine⸗Staſſon zu Guenſton wurden an d an⸗ deren Küſtenbewachungs nlätzen von durchſtreifenden Banden An⸗ geiffe verübt, die Verteidiger überwältlat und davongeſagt. Nach Meſdungen des„Dally Chroniele“ wurden in Dublin die mili⸗ täriſchen Wachen von einer Bande Sinnfeiner überfallen, entweff⸗ aus Zuverläſſigen Berichten anderen Gegenden eine net und große Mengen Waffe i wecneſchlevvt de ee eee e e Iwird. Handel und industrie. Besprechungen über die Geschäfts- stockung. Berlin, 4. Juni. Die Besprechungen über die Geschäfts⸗ stockungen begannen gestern im Wirtschaftsrat. Die Aussprache in den Verhandlungen wurde durch eine umfang- reiche Rede des Reichswirtschaftsministers Soehmidt er- öffnet, in der er u. a. ausführte: Der Preisrückgang sei notwendig und seine Folgen müßten überwunden werden, selbst, wenn wir dadurch auch vorübergehend vor Arbeitslosigkeit stehen. Auf den Außenhandelsabgaben müssen wir bestehen, über ihre Höhe lieſſe sich vielleicht reden. Unsere Konkur⸗ renzfähigkeit auf dem Weltmarkte würde keine leichte Posi⸗ tion haben. Wir würden sehr bald eine scharfe Konkur⸗ renz, namentlich von Paris, aber auch von England be⸗ kommen. Grohßen Aussichten eröffnet uns eine Annäherung an den Osten, der nun einmal unser nächstliegendes Absatz- gebiet bleibt. Die Debatte war nicht sehr lebhaft. Erst in den Nachmittagsstunden erhielt die Aussprache eine posi- tivere Grundlage durch die Ausführungen des Staatssekretärs Frofessor Hirsch. Hirech hält es für möglich, zu einer Stabilisierung der Valuta dadurch zu gelangen, daß die Reichsbank in Vermittlung mit den Devisenbeschaf⸗ fungen Geld-Reserven an ausländischen Wechseln ansammelt und mit Hilfe dieser Reserven ausgleichend und vergleichend auf die Valuta einwirkt. Weitere Vorschläge betrafen die Umgruppierung der Industrie und der Arbeitskräfte. Man sollte die überschüssigen Arbeiter aus der Industrie an die Landwirt⸗ schaft und in die Rohstoffindustrie, besonders in den Koh- lenbergbau abführen, der bisher 80 o00 Arbeiter aufge- nommen hätte. Ein weiterer Plan geht dabin, die Erwerbslosen- unterstützung zuproduktiven Zwecken auszunutzen in der Form, daß man ein Weiterarbeiten solcher Betriebe etmöglicht, welche aus Konjunkturgründen den Betrieb ein- stellen mußten, obschon der Bedarf nach ihren Erzeugnissen noch nicht gedeckt war. Zur Zeit wird mit der Lederi n d u- strie verhandelt, um die kommunale Schuhnotstandsver- sorgung auf solche Art fortzuführen. Kartoffelgrosshandel und neue Kartoffelwirtschaft. Berlin, 4. Juni. Der Deutsche Kartoffelgroßhändlerver- band hielt in Berlin eine Versammlung ab, deren Zweck eine Stellungnahme zur Verordnung über die Versorgung mit Herbstkartoffeln aus der Ernte 1920 war. Ein Vortrag hob den Kernpunkt der neuen Verordnung hervor, die an Stelle der bisherigen behördlichen Erfassung der Kartoffeln künftig⸗ hin privatrechtliche Lieferungsverträge der Konsumenten mit den Erzeugern vorsieht. Zum Abschluß dieser Verträge sol- len nur Genessenschaften und zwar in erster Linſe landwirt⸗ schaftliche Genossenschaften, ferner auch gewisse Vereini⸗ gungen des Kartoffelgroßhandels bezw. dessen Mit⸗ telspersonen zugelassen werden. Auf diesem Wege soll er⸗ reicht werden, daß zunächst eine„Reichsreserve“ von 120 Mil⸗ lionen Zentnern Karxtoffeln geschaffen wird: nach deren Sicher- stellung könnte mit einer Zulassung des freien Handels zur Verwertung der übrigbleibenden Kartoffelmengen gerech⸗ net werden. In der Aussprache ergab sich, daß trotz einer Gegnerschaft gegen das neue System man sich damit abfinden wolle, weil man sich dessen bewußt ist, daß durch diese Neuordnung der erste Stein aus dem Gebäude der staatlichen Kartoffel- wirtschaft herausgerissen und damit diese und zugleich die, gesamte Ernährungszwangswirtschaft, soweit sie nicht nur noch auf dem Papier steht, ihrer festen Grundalge beraubt Eine Resolution, in der die baldige vollständige Auf⸗ hebung der staatlichen Bewirtschaftung ver⸗ langt wird. beschloß die Außsprache. Industrieller Kapitalbedarf im Mai. Die Summe der dureh Aktien und Obligationen an den Kapitalmarkt herangetretenen neuen Ansprüche hat auch im Monat Ma! den Betrag von einer Milliarde Mark über⸗ schritten. Die Gesamtsumme beträgt nach der von der Bank- firma Stenger. Hoffmann u. Co., Kommanditgesellschaft, Ber⸗ lin W. 56. Jägerstf. 58, veröffentlichten Statistik 1018 Mill. im Mai gegen 1085 Mill. im April. 5 Stamm- Aktien Vorz.-Aktien Ind.-Obl. insgesamt nom. nom. nom. nom. 4. Quartal ord 1157 353 388 1898 1. Quartal 1920 1863 179 352 2394 April%%% 42 175 1085 VVCCCCVVC( 79 726 1018 47⁰¹ 653 1041 6398 Insgesamt sind seit Oktober v. Js. nahezu 6,400 Mill. nom. Aktien und Obligationen begeben bezw. angekündigt worden. Jörsenberichte. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 3. Juni.(Drahtb.) Auf die mägige Besse⸗ rung des Markpreises aus der Schweiz trat in Aus⸗ lands- und Kolonialpapiere eine Abschwächung ein Deutsche Petroleum schwankten zwischen 588—584—879. Neu⸗ Euinea notierten 390% Otavi-Minen 680, Otavi-Genußscheine 480. Südsee-Phosphat 2000. Abgabeneigung bestand für Deutsch-Uebersee 843—835, Schantungbahn 595—3893, nach- börslich 588. Lombarden fest 34½. Elektro Felten u. Gull⸗ leaume ermälligten ihren Kurs um%½ auf 377. Siemens- Haleke gewannen 10%, 299. Montanaktien schwächten sich ab. Phönix 372, Gelsenkirchen 280, Kali-Westeregeln mit 609, 11% niedriger. Badische Anilin blieben gefragt 412 à 408 à 410. Scheideanstalt ermäßigten ihren Kursstand um 9% auf 490. Es notierten ferner Badische Bank 181, Metalfbank 200. Adlerwerke Kleyer 220, Mexikaner schwächten sich ab. Monopol-Griechen fest. 23 e) Sonstige Indu- industrie. striepaplere. Cementw. Heidelb.ſ191. Mitteld. Ow. Peter 261.50 Ch. u. Thonw. Aw]!—. Qebr. Junghans Anglo Guano.—-Adierwerke Rleyer 220.— Armatur Hilpe d) chem. u. elektr. eimier Nolo 5 3. a) Staatspapiere u. c) Stelne und Erde- Bankaktlen. 50% D. Reichsan!. 79.75 Darmstädter Bank—.— Deutsche Bank Diskonto-Ges. Dresdner Bank — Nationalbank— Industrie. Eblingen— d) Bergbau und Bag. Anilin- u. Sodaf410.—Fahrigt. Egenach—— Eisenindustrie. D. Gold.Slbschan.480.—[Jasmotor Deut- Boch Bergb. u. Ost.250.50Th. Goldschmidt—.—Bingwerke Nürnbg.—.— Buderus Eisenw. Oriesheim Electron—. HBannhorn .-Potzellan Wessel 3 147400 chuf.Aug. Wessels 4. Otsch. Verlagsanst. Waggon Fuchs Deutsch Luxemb. Jelsenk. Bergw.—Holzverkohlung Harpener Bergbau—.—Rüttgerswerke Kaliw. Aschersleb.370—HAllg. Oes.(Bin.) Kalſw. Westeregelneo7.—Bergmann Werke—. Loth. H. u. Bergw.V.—.—Deutsche Uebersee385.—Zellstofl Waldhof Mannesm.-Röhren 325.—Pelt. u. Guiſieaumes77.—Schantung Elsenb. 588.— —— chuckert(Närnb.)—.—· Norddeutse 2⁵ & Hals Je Sddb, Glab 3450 — . Seite Nr. 238. Mannheimer General · Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Freirag, den I. Jum 12. Wirischaffliche Nundschau. 0 Hefftsche Runstmühle A. G. in Mannheim. Der Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1919 1920 erwöähnt zundchst das Brandunglück am 13. Juli 1919, das die Bammentaler Mühle heimgesucht hat. Der Schwerpunkt der iüllerischen Tätigkeit wurde nunmehr nach Worms kver- legt, wodureh der Betiieb in bisherigem Umfange aufrecht zu erhalten war. Die Bammentaler Anlagen wurden vorläufig noch zu den Buchwerten in die Bilanz eingesetzt. Der Auf- bau wird bis zu einem späteren Zeitpunkt zurückgestellt wer⸗ den müssen. Die einzige Entscheidung, die gefällt werden mußte, betraf die Ausnützung der Wasser- Kraft durch Erstellung eines Elektrizitätswerkes und die vertragliche Regelung der Abgabe des erzeugten Stromes an die Rheinische Elektrizitätsgesellschaft, Mann- heim. Die am g. März 1920 beschlossene Erhöhung des Aktien- Kapitals um 300 o00 auf 1 300 000 ½ fällt in das neue Ge- af Die neuen Aktien sind jedoch ab 1. April betätigt. Laut Gewinn- und Verlustrechnung ergab sich 7867 Mill.„(i. V. 1,200 Mill.„1) Ueberschuß auf Warenrech- nung, Handlungsunkosten, Steuern usw. erhöhten sich auf 312 621 1(273 832), Betriebsunkosten, Löhne, Kohlen und paraturen auf 781 110%(606 414), Versicherungen auf (89 648), Abschreibungen sind auf 86 235 l er- 1. V. 112 476„). Der Reingewinn beträgt 252 647 ), wozu 8683 Vortrag treten. idende auf 1,50 Mill.(i. V. 6% auf 1 Mill. I1) Aktienkapital verteilt. In der Bilanz stehen die Bammentaler Gebäude mit 167 500 zu Buch; die Wormser Anlagen, Gbäude mit 798 O000., Mühlen-Einrichtung mit 473 O00. 837 878,(o Mill., Warenvorräte 477 551 und Effekten l. Demgegenüber stehen Kreditoren im Betrage von Mill.„4. Die Generalversammulng findet am 8. Juni Liquidationsrichtlinien für die Entschädigung enteigneter Auslandswerte. Der„Reichsanzeiger“ enthalt Richtlinien für die Festsetzung von Entschödigungen aus Anlaß der Durch- kührung der Bestimmungen der Artikel 297, 298 nebst Anlage, 45 bis 50, 74. 121, 144 Abs. 3, 143, 153 Abs. 3 und 156 Abs. 2 des Friedensvertrags(Liauidationsrichtlinien). Verlöngerung der Anmeldefrist für ausgleichspflichtige Forderungen. Wir teilen nochmals folgendes mit: Die An- meldefrist für ausgleichspflichtige Forderungen ist nach einer Bekanntmachung des Reichsministers für Wiederaufbau bis zum 30. Juni ds. Js. verlängert worden. Das Hreigeld beim Branritweimgonqpol. Nach einer im „Reichsunzelger“ bekanntgegebenen Verorduung unterliegt ge- Werbsmäßig im Inland hergestellter Trinkbranntwein, den nicht die Monopelserwaltung hergestellt hat, sowie vom Aus- land eingehender Prinkbranntwein, wenn er zum Verbrauch im Inland bestimmt ist, einer besonderen in die Reichskasse fliebenden Kbgabe von drei Mark fär das Liter Weingeist (Freigeld). Aufhebung der Auslandszuschläge für Sägen und Maschi- nenmesser. In der Sitzung der Ausfuhr- un d Valut a⸗ Komumission des Deutschen Sägen- und Maschinen- messerbundes ist mit Rücksicht auf die Veränderungen auf dem Devisenmarkt beschlossen worden, die Auslandszuschläge mit dem 1. Juni 1920 fallen zu lassen. Far sämtliche Aus- landsgeschäfte kommen nunmehr die Inlandsauf⸗- S hläge in Anwendung mit der Bestimmung, daß auslän- dischen Käufern gewisse Rabattsätze gewährt werden können a) Auskuhrfirmen, Kommissionäre. Großhändler und Olzbearbeitungsmaschinepfabriken bis zu 10 Rabatt, nhändlern und kleinen Wiederverkäufern bis zu 5% Rabatt, c) Selbstverbrauchern netto. Diese Rabattsätze be- ziehen sich nur auf Auslandsgesc häfte, für das In⸗ land bleiben die Rab bestehen. * Daraus werden. Die Debitoren betragen' Vertreter des Einzelhandels im vorläufigen Reichswirischalts- rat. Von der Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels werden für den vorläufigen Reichswirtschafts- rat benannt die Herren Heinrich Grünfeld i. Fa. F. V. Grün- feld-Berlin, Johannes jansen-Barmen, Kommerzienrat Wiese- ler-Mürnberg. Weitere Vertreter des Einzelliandeis benennt der Deutsche Industrie- und Handelstag. Orenstein u. Koppel.-G. in Berlin. Die Verwaltung be⸗ antragt die Ausgabe von Teilschuldverschreibungen im Be- trage bis nom. 30 Mill. l. Loeb-Werke,.-G. Das Unternehmen will die Firma in Dinos, Automobilwerke in Berlin, ändern. Der Aufsichtsrat soll abberufen und ein neuer gewählt werden. Leipziger Spritfabrik. Die Verwaltung beantragt Ver⸗ pachtung oder Verkauf der Leipziger Spritfabrik an die Reichsmonopolverwaltung für Branutwein. Kapitalserhöhung Wiener Großbanken. Die Unionbank in Wien wird eine Kapitalserhöhung von 100 auf 200 Millionen Kronen, der Wiener Rankverein eine solche von 180 auf 300 Millionen Kronen beantragen. Erhöhung der Elbefrachten. Infolge höherer Preise für böhmische Kohlen sind die Frachten auf der mittle: en Elbe um 40246 Eig. und auf der oberen Elbe um 69—82 Pfg. für 100 kg heraufgeésetzt worden, Freigabe der tschecho-slowakischen Schuhausfuhr. Die Kusfuhr von Schuhen aus der Tschecho-Slowakei ist gleich- falls wieder freigegeben worden. Plan einer Vereinigung dec französischen Eisenbahnen in einer.G. Wie aus Paris gemeldet wird, hat nach dem „Journal“ der Abgeordnete Loucheur einen Gesetzentwurf aus- gearbeitet über die Vereinigung der französischen Eisenbahnen einschließlich der Staatsbahnen zu einer Aktiengesellschaft mit einem Kapital von einer halben Milliarde Fr. Es sollen Arbeiteraktien geschaffen werden, die ausschließlich Eigentum des Personals sein sollen, das sich zu einer Ge- nossenschaft vereinigen soll. Neuesle Drahtherichie. Bergmann.-G. Berlin. Berlin, 4. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Generalversammlung sctzte die Dividende auf 12/ fest. Zu der beantragten Erhöhung des Aktienkapitals um 28 Mill. AM auf 80 Mill. A be- merkte der Vorsitzende, daß die Gesellschaft schon im Februar d. J. durch Ausgabe von Obligationen eine Erhöhung der flüssigen Mittel vornahm. Inzwischen hat sich aber herausge- stellt, qaß der Geldbedarf keineswegs gedeckt sei. Die vor- geschlagene Kapitalerkhöhung wurde angenommen. Die neuen Aktien werden von einem Bankkonsortium nicht unter 120% übernommen. 26 Mill.„ werden davon den Aktionädren im Verhältnis von 2: 1 angeboten und zwar wird ein Kurs von 128% in Aussicht senommen. Weiter teilt der Vorsitzende mit, daß sich noch nicht überschen lasse, daß die geforderten Mittel auf die Dauer ausreichen würden. Füt die Gesell- schaft sei es indessen unbedingt notwendig. genügend liquide Nittel zu haben. Infolgedessen beantragt die Verwaltung die Ermzchtigung zur Ausgabe von weiteren 20 MI11. Obligationen. Diese sollen jedoch noch nicht sofort dem Publikum angeboten werden, sondern dediglich für den Fall, daß ein Bedarf an Geld sich herausstellt. Ohne Erörteruns würde auch dieser Antrag genehmigt. Die ausscheidenden Aufsichtsratmitglieder wurden wieder gewählt. Ueber das Geschäft im laufenden Jahre bemerkte Gen. Rat Bergmann, daß dieses sich normal entwickle, die Gesellschaft sei vorläufig mit Aufträgen gut versehen und wenn in dem gegenwärtigen Tempo weitergearbeitet wird, und auch sonst keine Komplikationen eintreten, dürfte wieder mit einem befriedigenden Resultat zu rechnen sein. Augen- ie Verwaltung keine Ursache zur Klage. CCCCCCo eeeeeeeeen 22 Rümelinger u. St. Ingberter Hochöfen und Stahlwerke,.-G. Berlin, 4. Juni.(Eig. Drahtb.) Nachdem die beiden Gene- ralversammlungen im Februar und Mai, die über die Ausübung des Auktionsrechtes, welches der Deutsch-Luxemburgische Berg: werks⸗ und Hlitten-.-G. durch Interessengemeinschaftsvertrag von 1911 übertragen wurde, und über die Liquidation der Gesell- schaft Beschluß ſassen sollte, nicht beschlußfähig waren, wird eine neue außerordentliche Generalversammlung auf den 6. Juli einberuien. Sollte in dieser das gesetzlich vorgeschriebene Drittel des Aktienkapitals nicht vertreten sein, so wäre auch diese Ge- neralversammlung beschlußunfähig. Die Einlösung der Aktien würde sich in diesem Falle zum Schaden der Aktionãre um Monate verzögern. Die beanstandete Bilanz einer Kriegsgesellschaft. Berlin, 4. Juni.(Eig. Drahtb.) In einer außerordentlichen Generalversammlung der Leinengarn-Abrechnungsstelle soll Be· richt erstattet werden, über die Beanstandung der Bilanz vom 30. Juni, 1919 durch das Reichsschatzministerium. Es soll über die Aenderung der letzten und über die Aufstellung einer neuen Bilanz Beschluß gefaßt werden. Wasserstandsbeobachtungen im Monat juni Pegelstation vom Datum Rheln 30.J 31..] 2 3. 4 Bemerkungen Sohusterinsel 2386.2.05.12.10.03 Abends 6 Uhr Kehlll.. 3„ 42 3˙22.11.07.09.93 Nachm. 2 Uhr Haxau..5.58.30.93.94.91 Rachm. 2 Uhr Mannheim„.69.70.83.08.18.19 Rorgene7 Uhr MHaln:.78.81 1*.-B. 12 Unr Kauunn Vorm. 2 Uhr Köninun.7 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Hannhem.80.60 475 0.07.06 Vorm. 7 Uhr Hellbronn„. 1.88.30 121.6⁰0 Vorm. 7 Unr Windstill, bedeckt-5 welterausſichten für mehrere Tage im vo raus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 5. Juni: Veränderlich, kühler. 6. Juni: Wolkig mit Sonne, ziemlich kühl, ſtrichweiſe Regen. 7. Juni: Vielfach wolkig, etwas Regen, kühl, windig. 8. Juni: Wenig verändert. 9.—5 Wolkig mit Sonne, ſtrichweiſe Regen, ziemlich kühl, nachts kalt Juni: Kaum verändert, windig. 11. Juni: Veränderlich, kühl, windig. 12. Juni: Wolkig, teils trübe, Regen, angenehme Luft. Wiiterungsdbericht. ee 9855 5 Mieder- semerkungen Ute stand morgens n der zohlag des vör- enr? Unr wacht Ther aut Waben was berd drad.Grad G. den qm 1 kung mm grad G. 20. 0 CT1b 30. Ba 5 8 8. 31. Hal! 605 1 128 65 220 amn derökt 1. Juni 76⁴.1 11.2 10.0.2 19.5 1 4 bedeokt 2. Iuni 762.1 121.5— 180 IL helter 3. Juni 759.2 152 150— 2³.5 8 bewölkt 4. Juni 78³.7 110 10.2— 15.4 1 6 kt —— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A Pfab: für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Männheim, E 6. 2. Aulide Veröktenkühangen der Itaükgenelnde. Samstag, den 5. Juni gelten folgende Marken: Für die Verbraucher⸗ Brot: Für 750 Gramm die Brotmarken—2. Kondenſterte Milch: 1 Doſe zu Mk..— die Milch⸗ konſervenmarke 17 in den Verkaufsſtellen —1668. ̃ Fleiſch: Für die Woche vom 31. Mai bis 6. Juni kommt zur Verteilung: teilweiſe 125 Gramm Speck, teilweiſe friſches, teilweiſe Gefrierfleiſch. Kartoffein:(das Pfund zu 50 Plg.) markenfrei in den Verkaufsſtellen 616—1606. Mager⸗oder Butermilch: Für Liter die Marke 19. Kokosfett: Kopfmenge 200 Gramm zu M. 6,40, die Betimarke 5 in den Verkaufsſtellen 931—1668. Marmelade: markenfrei in den Kolonialwaren⸗Ver⸗ kaufsſtellen—1668. Haferkakao: markenfrei zu Mk..80 per Paket (250 Gramm) in den Kolonialwaren⸗Verkaufs⸗ ſtellen—1668. 5 Kunſthonig: 250 Gramm zu Mk..85 für die Kolonialwarenmarke 19 in den Verkaufsſtellen 791—1668. Zucker: 400 Gramm für die Kolonialwarenmarke 17 in den Verkaufsſtellen—1668.(Es kommen zur Verteilung: 300 Gramm Kriſtallzucker zu Me..90 und 100 Gramm Kandis⸗Zucker zu Mk..50 per Pfund.) 5 43 Kinderzucker: 400 Gramm für die Kindernährmittel⸗ marke 4 in den Verkaufsſtellen—1668. Die Verteilung iſt dieſelbe wie bei der allgemeinen Verteilung. bguck Uο VERLCAG OER bRUcKkEREI DR. HAAS G. m. b. Fi. MANTNMIIEIN Haferflocken: 250 Gramm zu Mk. 1 60. Veſter Voll⸗Reis: 200 Gramm zu Mk..80 für die Kolonialwarenmarke 18 in den Verkaufsſtellen —1668. Die von den Verkaufsſtellen 291—1668 abge⸗ tempelten alten Kolonialwarenkarten ſind unbe⸗ dingt aufzubewahren, da hierauf noch Lebensmittel zur Verteilung gelangen. 0 II. Für die Verkaufsſtellen: Zur Abgabe ſind bereit: Butter: Kopfmenge ½8 Pfund zu Mk..85 für die Verkaufsſtellen 85—190 am Samstag, den 5. ds., von—12 Uhr. ͤ Kokosfelt: Kopfmenge 200 Gramm zu Mk..40 für die Verkaufsſtellen 85—190 bei der Südd. Fettſchmelze im Schlachthof am Samstag, den 5. ds., nur vormittags von—11 Uhr. Aus⸗ weis und Gefäße mitbringen. Kindernährnmttel: 1 Paket Radolfs Kindermehl zu Mk..30; 250 Gramm Gries zu 46 Pfg. und Schokolade⸗Tunke zu Mk..— per Paket für die Kindernährmittel⸗Verkaufsſtellen—1668. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. Die ncue Nusbabe in allen Buch- und Pepier-Handlungen, bei den Zeitungsträgerinnen des General-Anzeigers, in unserer Geschäftssfelle E 6. 2, in den Zweigstellen: und im Verkehrs-Verein, Rathausbogen 47—48 Verlag Druckerei Dr. Haas G. m. b. H. ültig vom 1. Juni ab Dreis 1 Mark ist käuflich Lindenhof, Gontardsfraße 4 Schwelzingervorstadt, Kepplerstraße 42 Neckarstadt, Waldhofstraße 6 NMannheimer General-Anzeiger Petroleum. Gegen Abtrennung der Marken 22, 23, 24, 25, 28, 27, 28 und 29 der gelben Karte je i½ Liter 4 Liter. Gegen Abtrennung der Marke 11 der grauen Karte ½ Liter in den durch Bekannt⸗ machung bezeichneten Verkaufßſtellen Die vorher⸗ gehenden Markennummern 110 verfallen. 11⁴ da bis Mitte September vorausſichtlich kein Petroleum mehr zur Verteilung gelangt, empfiehlt es ſich, mit der nunmehr ausgegebenen Menge ſparſanzſt umzugehen. 2 der Freibank Kuhfleiſch. Ausang* 125 5 Die Verwaltung. Saal-Lokalitäten zur Abhaltung von kleineren Kest- Uüchkeiten, Hochzeiten, Vorträgen etec. zu vergeben. Näheres Rheindamm, Stranie 7, W. Stock, Tel. 5881. 58 * in Kölu, Vierteljahrskurse stallateure, Beginn der Kurse 3. Januar, 3. April. 887 Auskunft und Lehrplan kostenlos durch die Schulleitung, Köln, Molkestr. 8. Ketrononteur-Sedlle Erste Hannbelmer Ver- aköherung gegen Unge⸗ zlefer, gegr. 1900. Eberhard Meyer gegründet 1905. für Monteure, In- Schlosser usw. 125 : 3. Juli, 3. Oktober, nehmen am Platze. 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