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Abendbl. eſchrünkte Ausgaben od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. die welbliche Jugend und die Reichslagswahlen. Von Dr. Marie Bernays. „Wer die Jugend hat, der hat die Zukpnft“, das iſt ein altes Wort, das auch im politiſchen Leben ſelten ſeine Wirkung verfehlt, und den Kampf der Parteien um die Jugend, ihren Kampf um die Schule hinreichend erklärt. Freilich könnte'n aufmerkſamer, pfychologiſch geſchulter Beobachter unſeres heu⸗ tigen politiſchen Treibens leicht der Meinung werden, doß auch in Hinſicht auf dieſen vielzitierten Satz das ſpöttiſche Wort eines bekannten modernen Skeptikers gelte:„Alle land⸗ läufigen Wahrheiten ſind nur halb wahr.“ Niemand wird allerdings leugnen können, daß die Geſamtheit all der äußeren und inneren Eindrücke, die die eben zum Bewußtſein er⸗ wachende Kindesſeele berühren— wir nennen ſie den Einfluß der„Kinderſtube“— eine beſtimmende Grundlage für unſer ferneres Leben bilden, die oft um ſo ſtärker iſt, weil die Wirkung unbewußt bleibt. Anders aber ſteht es mit der Fülle von Gedanken und Urtellen, die dem heranwachſenden Menſchen während der Schul⸗ und Berufsbildungszeit nahe gebracht werden. Manches bleibt haften, manches verſchwin⸗ det gänzlich, anderes wieder nimmt im Laufe der Jahre andere Formen an, andere Beſtandteile in ſich auf, die es nach⸗ haltig verändern. Jeder Pädagoge und Pfychologe weiß, daß im Leben jedes ſelbſtändig denkenden jungen Menſchen eine Zeit kommt, in der es zum Radikalismus, zur ſchroffen Ver⸗ neinung nach der einen oder nach der andern Seite hin neigt — vor allem von dem, ihm ſelbſt oſt unklaren Beſtreben ge⸗ leitet, ſein eigenes„Ich“ gegen die Umgebung durchzuſetzen. Ob es richtig war, das Wahlalter in einer Lebenszeit beginnen zu laſſen, die für viele noch in dieſer Lebensperiode des „Sturms und Dranges“, für alle andern gerade an ihrer Grenze liegt, mag füglich bezweifelt werden. Die radikalſten Gruppen, rechts und links, haben den Vorteil davon: die andern Parteien aber können ſich ſagen, daß viele aus der letzt extrem gerichteten Jugend die größere Weisheit einer ver⸗ ſtändnisvolleren Polſtik mit den Jahren einſehen werden. Das gilt insbeſondere für die Deutſche Volkspartei den Deutſch⸗ nationalen gegenüber. WZeigt ſich bei der männlichen Jugend der bürgerlichen Kreife oft ein extremer rechts gerichteter Radikalismus, ſo iſt dei den ſungen Mädchen derſelben Schichten jetzt meiſt eine andere Wirkung zu beobachten: Eine große Lauheit und Gleichgültigkeit den Fragen des politiſchen und ſozialen Lebens gegenüber. Mir wurde das ſo recht klar, als ich mit einer Anzahl erwachſener junger Mädchen, von denen der größere Teil das Wahlalter bereits erreicht hatte, Frauenſtimmrechts beſprach. Das unſelige Erbteil der Frau, die Wirklichkeit, nicht ſo ſehen zu wollen, wie ſie wirklich iſt, trat hier deutlich hervor. Eine übertriebene Ueberzeugung von der eigenen„Unreife“, eine manchmal beinahe komiſche Angſt, durch politiſches Intereſſe etwas von dem„Reiz der Wirklichkeit“ einzubüßen, ein ſtets für junge Menſchen ge⸗ ringes Verſtändnis für die Bedeutung des öffentlichen Lebens zeigte ſich, und zwar bei Mädchen, von denen der größere Teil einem Erwerbsberuf zuſtrebte! Wir dürfen uns die Gefahr, die in dieſem 275 ſeeliſchen Zuſtande unſerer Töchter liegt, 5 ſicherlich typi⸗ nicht ver⸗ hehlen. Während die jungen Arbeiterinnen durch eine techniſch glänzende Agitalion radikaliſiert werden, während das Zen⸗ trum ſeine Frauen und Mädchen unentrinnbar feſthält, glaubt die national geſinnte weibliche Jugend ihr wahres Deutſch⸗ tum am beſten zu beweiſen, wenn ſie„in lebendiger Zeit“ ſich nach vergangenen Idealen zu modeln ſtrebt. Den Schaden aber hat der nationale Gedanke, die nationalen Parteien. Wie diel Stimmen junger Mädchen mögen wohl im kommenden den bürgerlichen Parteien aus dieſen Gründen tgehen Für uns iſt die Frage: wie können wir die weibliche Jugend zu freudiger Mitarbeit am Wiederaufbau Deutſch⸗ lands im nationalen Geiſte erziehen, nicht ſchwer zu beant⸗ worten. Gelingen wird es uns jedenfalls nicht, wenn wir, die die links von uns ſtehenden Parteien tun, alle alten Ideale unſeres Volkes der deutſchen Jugend wertlos du machen ſuchen. Denn, Cott ſei Dank, auch das junge Mäd⸗ chen will aufſchauen und verehren, es will ſeine Helden haben und ſeine Sterne und gerade dieſe Art der ſozialiſtiſch⸗demo⸗ kratiſchen Kampfesweiſe iſt es, die nicht die ſchlechteſten Köpfe and Seelen unter unſern Mädchen in die Oppoſit on gegen alles Poliliſche überhaupt getrieben hat. Aber wir müſſen uns auch hüten, den jungen Mädchen nur das alte Frauen⸗ ideal anzupreiſen, wie es von mancher deutſch⸗nationalen Rednerin, geſchieht: denn dies verträgt ſich ſchlechthin nicht mit der politiſchen Betät gung der Frau. Mir ſcheint, die abſolute Unentbehrlichkeit der„Deutſchen Volkspartei“, die von rechts und links als nutzloſer Eindring⸗ ling geſcholten wird, zeigt ſich bei dieſer wichtigen Frage von neuem. Von dem Baden unſerer Ideale aus kann es uns elingen, die jungen Mädchen zur verſtändigen Mitarbeit am atetland zu erziehen. Wir müſſen ihnen lehren, daß das Vaterland zu verſchiedenen Zeiten Verſchiedenes von ſeinen Lindern fordert, daß das Ideal der Weſblichteit verſchiedene Formen annimmt, ohne ſeinen wahren Inhalt zu verlieren, aß die beſten Frauenkräfte für den Dienſt am Vaterland ebenſo wenig zu ſchade ſind wie für den Dienſt in der Familie, Lir müſſen rerſuchen, ilnen die Welt zu zeigen, wie ſie wirk⸗ lich iſt, und iknen ihre Aufgabe darin klar zu machen. Wir müſſen ſie endlich überzeuzen, daß auch Politik, nationale olitit, ein Eintreten für höchſte und letzte Ideale iſt und ein elches Einſetzen der Perſönlichkeit jedes Menſchenleben be⸗ eichern kann. 5 Cerade jetzt in den letzten Tagen vor der Wahl iſt es ringend nötig, das auf dieſem Cebiet vielleicht Verſäumte dach uholen und jedem jungen Mädchen zu ſagen: Auch auf a kommt es an! Auch du biſt mit dafür rerantwortlich, daß 1 unſer Staatsleben und Volksleben ein neuer ſtarker, wür⸗ der Geiſt einzieht! Du darfſt der Verantwortlichkeit nicht entfliehen! Fer In Dantes„Hölle“ gibt es eine beſondere Gruppe ewig Werdammter, die ſcheu und ängſtlich keine Ruhe finden: Das die Frage des Die Ehrenpflicht der wahlberechligken Deulſchen. fluf je ſechzigtauſend gültige Wählerſtimmen, die dem gleichen Kreiswahlvorſchlag angehören, entfällt ein Ab geordnetenſitz. Eine ſtarke Wahlbeteiligung wird deshalb eine größere Jahl von KAlbgeordneten ſchaffen. Wahlſäumigkeit wird mit geringerer Vertretung im Reichstag beſtraft. Wählerſtimmen, deren Sahl für die Suteilung eines Kbgeordnetenſitzes nicht mehr 5 ausreicht(Reſtſtimmen), werden, ſoweit ſie auf verbundene Wahlvorſchläge gefallen ſind, dem Wahlverbandsausſchuſſe und, ſoweit ſie dort nicht ausreichen, dem Reichswahlausſchuſſe zur Verwertung überwieſen. Es werden alſo diesmal alle Wählerſtimmen reſtlos ausgenutzt werden. Ein Grund mehr für fleißige Wahlbeteiligung, die übrigens Ehrenpflicht jedes wahlberechtigten Deutſchen iſt. ſeie die Vielen, die auf Erden keine Partei ergreifen, keine eſte Stellung einnehmen konnten,„der Jammerſeelen groß Geſchlecht“. Unſere Aufgabe iſt es, dafür zu ſorgen, daß nicht durch Verärgerung und Verhetzung, durch Lauheit und Mat⸗ tigkeit die Zahl dieſer„Jammerſeelen“ noch wachſe! Miszbrauch des Namens hindenburg durch die demolralen. Der ſogenannte„Wehrausſchuß der Deutſchen Demokratiſchen Partei“(unterzeichnet Löffler, Max Graf Montgelas, v. Gilſa, Brunzlow, Moſer) hat einen Wahl⸗ aufruf„an die Kameraden“ erlaſſen, in dem mit dem Namen Hindenburgs in der gröblichſten Weiſe Mißbrauch getrieben wird. Es heißt darin: „Ein freier Blick auf die wirkliche Lage und auf den Gang der Dinge muß dahin führen, daß Ruhe und Ordnung im Innern, daß die ganze 1 unſeres Volkes ſteht und fällt mit dem urbedingten Feſthalten an mittlerer Linie. Auch Feldmar⸗ ſchall von Hindenburg ruft dazu auf. Möglich iſt das nur durch rückhaltloſe Anerkennung wahrhafter Demo⸗ kratie und durch deren offene Vertretung.“ Dier Vorſtand der Demokratiſchen Partei Perleberg —5— den Aufruf mit folgendem Zuſatz veröffentlicht:„Die eutſchnationaliſten verſuchen dauernd, es ſo darzuſtellen, als ob das alte Offizierkorps geſchloſſen hinter ihnen ſtände und es verabſcheute, mit der Deutſchen Demokratiſchen Partei auch nur das geringſte zu tun zu haben. Daß dies ein Märchen iſt und daß auch in Offizierkreiſen Männer mit klarem Blick und dem gerade jetzt ſo notwendigen politiſchen Verantwort⸗ lichkeitsgefühl zu finden ſind, zeigt nachſtehender Aufruf, den wir gern veröffentlichen.“ Man konnte oder ſollte daraus den Schluß ziehen, daß Hindenburg den Demokraten die Genehmi⸗ gung erteilt habe, ſeinen Namen in derartiger Weiſe für ihren. Wahlaufruf zu verwenden. Von deutſchnationaler Seite in Perleberg wandte man ſich daher direkt an Hinden⸗ burg, der die Anfrage mit folgendem Telegramm be⸗ antwortete: „Ab Hannover, 1. 6. 8,35 Uhr vormittags.— An Oberſt⸗ leutnant Fleiſchhauer, Perleberg. Dringend.— Ich habe niemals durch meine Mahnung zur Einigkeit Propa⸗ ganda für die Demokratiſche Partei machen wollen. Ich weiſe eine ſolche Folgerung auf das zurück. Feldmarſchall von Hinden⸗ urg. Der Kreisverein Weſtprignitz der Deutſchnationalen Volkspartei erhebt nunmehr mit Recht in einem Aufruf an die Wähler mit aller Entſchiedenheit Proteſt gegen den Miß⸗ brauch des Namens Hindenburg. Die alademiſche Jugend und der Jozlalismus. Die akademiſche Jugend iſt ſchon lange das Schmerzenskind der Sozialdemokratie. So iſt denn auch echer in der Nr. 39 der „Volksſtimme ein Artikel, der die Ueberſchrift„Die akademiſche Jugend“ trägt und mit„Dr..“ gezeichnet iſt. Altbekannte Schlag⸗ worte wie„die irregeleitete akademiſche Jugend“,„die fanatiſchſten Gegner der Sozialdemokratie“ bilden auch hier die Einleitung, doch verſucht erfreulicherweiſe der Verfaſſer die Gründe des Haſſes zu unterſuchen. Leider aber blieb es beim Verſuch, der noch dazu recht wenig ſachlich iſt. Möge es mir geſtaltet ſein, daß ich als Student auf den Artikel eingehe„Weil wir, aus dem Felde zurück⸗ gekehrt, eine andere, für uns viel unbequemere Welt vorfanden“ und nun»kurzſichtig nach dem verlorenen vermeintlichen Glück ſtarren“, anſtatt uns ein„neues zu bauen“ und„das Band eines feudalen Korps! nicht mehr wie zu„Wilhelms Zeiten“ ohne weiteres der zWunderſchlüſſel zu fetten Staatspfründen, Macht und Einfluß“ iſt, ſind wir na.) der Meiaung des Verfaſſers Gegner der Sozialdemo⸗ kratie, wie es kaum fanakiſchere“ geben kann. Es iſt unverſtänd. lich, daß gewiſſe Leute es niemals efaſehen und begreifen können, daß wir nicht um ſchnöder materleller Vorteite willen an der Froat gekämpft haben, ſondern daß der Gedanke an die Erhaltung und den Beſtaud unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes uns alle Mühen, Anſtrengungen und Gefahren hat ertragen laſſen. Ab⸗ geſchmackt iſt es, immer wieder von„Wilhelms Zeiten“ in einem Sinne zu ſprechen, als ob damals der Korpsſtudent allein die Mög⸗ lichteit, einflußreiche Stellungen zu bekleiden, in Erbpacht gehabt hätte Jedenfalls hatten wir vor dem Kriege Ruhe und Ordnung im Lande, was man von unſerem heutigen ſozialiſtiſchen Staate nicht gerade behaupten kann.„Sozfalismus iſt Arbeit.“ Eigen⸗ tümlich berührt es, dieſen Satz in einem Blatte zu leſen, das an anderer Stelle gelegentlich eines Wahlaufrufes die Umwandlung des einſtigen 12Stunden⸗Arbeitstages in den 8⸗Stundentag als ein Verdienſt der ſozialiſtiſchen Regierung darſtellt. Oder ſollte weiter⸗ hin der Herr Verfaſſer nicht wiſſen, daß wir vor dem Krieg als das arbeitsfreudigſte, heute aber als eines der faulſten Völker be⸗ kannt ſind? Gibt der Herr Verfaſſer nicht ſelbſt zu, daß im alten Staat gearbeitet wurde, wenn er geger. Ende ſeines Artikels ſagt, daß vor dem Kriege jeder, ob„Akademiker oder Angeſtellter, zum Proletarier wurde, d. h. zu einem Menſchen, der nichts als ſeine Arbeitskraft hergeben konnte.“ Den Staat der Arbeit alſo, zu dem der Artlkel auſfordert, bräuchte uns nicht erſt die Sozlaldemokratie i ſchaffen Und ebenſo unnötig iſt die weitere Forderung dieſes rtikels: Die Kluft zwiſchen Arbeitern und ſog.„Gebildeten“ zu laube, die deutſchen Studenten haben es im Ich elde zur Genüge bewieſen, daß ſie jedem, der ehrlich mit hat, das Vaterland zu verteidigen, treue Weſſenruberschant 129978 haben, einerlei, ob ſie Arbeiter oder Akademiker waren. Daß wir aber mit keinem, der Streik oder Revolution predigt, irgendwelche Gemeinſchaft wollen, das ſtehen wir nicht an ehrlich zu behaupten. Uns ſteht das Vaterland über den Parteien! Am beſten beweiſt dies wohl die Tatſache, daß wir immer und immer wieder die Waffen in die Hand genommen haben und nehmen werden, wenn innere Unruhen die Sicherheit des Volkes oder Staates bedrohen. Denn daß wir nicht aus Sympathie für die Regierung Ebert ohne Rückſicht auf unſere Zukunft Leben und Geſundheit aufs Spiel ſetzten, davon darf jeder überzeugt ſein. Ja, wir haben eine andere Welt vorgefunden, eine Welt ewigen Bürgerkrieges. Und ich kann nicht glauben, daß ein Menſch im Ernſt von uns verlangt, daß dieſe Welt der Revolution und dauernder Bruderkriege uns er⸗ ſtrebenswert erſcheint. Dank haben wir nie erwartet, aber wir haben es wahrlich nicht verdient, ſtändig verſchrieen zu werden. Doch nie wird uns dies hindern, immer zu wiſſen, daß unſere hei⸗ ligſte Pflicht die Erhaltung des Vaterlandes iſt. Was dem geiſtigen Arbeiter vom Radikalismus droht, liegt klar zutage. Sollten wir nun nicht auch das Recht, ſa ſogar die Pflicht haben, uns zuſammen⸗ zuſchließen und nicht ſolange in demokratiſcher Zerfahrenheit politiſch neutral ſein zu wollen, bis wir über den Haufen gerannt ſind? Die ſozialiſtiſchen Studenten haben ſich bereits ga zahlreichen deut⸗ ſchen Hochſchulen zuſammengeſchloſſen und in Nr. 136 berichtet die „Volksſtimme“ von der Gründung einer ſolchen Vereinigung an der Mannheimer Handelshochſchule. Aus Raummangel muß ich es mir leider verſagen, darauf einzugehen, aber eine bezeichnende Tatſache möchte ich doch noch erwähnen. Die einzelnen dieſer Grup⸗ pen ſind in dem Zentralverband, dem„Sozialiſtiſchen Studenten⸗ bund Deutſchlands zuſammengeſchloſſen. An dieſer Zentraliſation iſt ſicher nichts auszuſetzen, aber daß die deutſchen ſozialiſtiſchen Studenten einen Herrn zu ihrem Zentralvorſitzenden gewählt haben der auf den Namen Karanikolos hört, einen Ausländer, der eine recht wenig deutſch akzentuierte Sprache ſpricht, iſt meines Erach⸗ ae 18 ee der ganzen deutſchen udentenſchaft ins Geſicht. enſo intereſſant iſt Bundesſatzungen zu kennen: Ueberwinder der Bürgerlichkeit.“ Deutſche Vürger, ſeid auf der Hut. Kurt Chriſtlieb, ſtud. rer. mere. et pol. Die Spallungsgefahr im Jenktum. m. Köln, 4. Juni.(Pr.⸗Tel.) In einer Zentrumsver⸗ ſammlung erklärte der Vorſitzende des Reichszentrum heimrat Frinen zur Fesdeger daß der Reichsausſchuß mit 49 gegen 10 Stimmen beſchloſſen hätte, Erzberger zu bitten, ein Mandat nicht mehr an⸗ zunehmen. edauerlich ſei, daß Erzberger dieſen unſch nicht befolgte. Wenn er das perſönliche Opfer bringe, würde er der Zentrumspartei damit einen großen Dienſt erwieſen haben. Nunmehr müſſe die Entſcheidung der Fraktion ab⸗ Ersberge eee Perſe nicht zu verantworten, wenn rger wegen ſeiner Perſon es auf eine Spalt i der Partei ankommen laſſen wollte. 4 Zur Rheinlandfrage übergehend, erklärte Trim⸗ born, daß man die Spaltung des Zentrums durch Weckung der partikulariſtiſchen Inſtinkte zu fördern ſuche. Das Zen⸗ trum lehne den zentraliſierten Einheitsſtaat ab. Es gelte die geſchichtliche Eigenart der Stimmen und Länder zu wahren und nicht die Vorherrſchaft eines Landes. Die größte Ge⸗ fahr für die Verſelbſtändigung der Rheinlande ſei die Spal⸗ tung der ſtärkſten Partei der Rheinlande. Als das bedeut⸗ ſamſte Ziel der künftigen Politik bezeichnete Trimborn eine Staatsregierung, die klug und energiſch für Ordnung und Sicherheit ſorgt, wozu die Koalition mehrerer Parteien nötig ſei. In 1 Koalition ſei kein Platz für offene und geheime Kappiſten. der Aufmarſch. Vieder eine geſprengte Verſammlung. lk. Darmſtadt, 3. Juni. Geſtern abend wurde von den Unabhängigen eine von der Deutſchen Volkspartei einberu⸗ fene Verſammlung, zu der ausdrücklich nur Mitglieder der bürgerlichen Parteien eingeladen waren, geſprengt. Anhänger der Unabhängigen hatten die Tribüne des Saales beſetzt, und kaum hatte der erſte Redner der Volkspartei geſprochen, ſpritzten ſie mit einem Hydranten große Waſſermengen in den Saal und warfen Stühle herunter. Das Publikum, unter dem Damen und Herren in größerer Zahl verletzt und vor allem ganz durchnäßt wurden, flüchteten ſchreiend ins Freie, wo ſich noch ſtundenlang die erregte Maſſe in heftigem Wort⸗ wechſel aufhielt. Gleichzeitig fand in einem anderen Saale eine kommuniſtiſche Verſammlung ſtatt, in der eine Dame ſprach. Dieſe bedauerte ausdrücklich dieſe Methoden. Alsdann kamen die„Sieger“ der volksparteilichen Verſamm⸗ lung zu den Kommuniſten und kündigten an, daß in der heutigen Verſammlung, in der Miniſter David(Soz) ſpricht, dieſelbe„Arbeit“ beſorgt werden ſolle.— Die Staats⸗ regierung hat zu den Vorfällen Stellung genommen und ein * „Wir wollen ſein Bekämpfer und . Seſte. Nr. 239. Mannheimer General⸗Anzeiger. Abend· uusgabe) Freitag, den 4. Juni 1920. entſchiedenes Eingreifen für den Schluß der Wahl⸗ bewegung beſchloſſen. Die Deutſche Volkspartei hat ſich daher ſchlüſſig gemacht, auch jetzt nicht dem Terror zu weichen und den Vortrag des Prof. Dr. Schian am Vor⸗ abend der Wahl trotzdem abzuhalten. Allerdings wird ein ſtarker Ordnungsdienſt geſtellt und der Zutritt nur noch gegen Eintrittskarten erlaubt ſein. Der Streit zwiſchen Kommuniſten und Anabhängigen. 7 München, 4. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der Streit zwiſchen Kommuniſten und Unabhängigen in München nimmt in letzter Zeit ſcharfe Formen an. Die kommuniſtiſche„Neue Zeitung“ ſchreibt, in der Hoffnung auf die Eroberung der politiſchen Macht, daß man bei einem Auſbau keine„hyſteriſchen Querulanten“ brauchen könne, und der unabhängige„Kampf“ bemerkt dazu, daß man dieſe„hyſteriſchen Querulanten“ zunächſt aus der kommuniſtiſchen Partei und der„Neuen Zeitung“ entfernen müſſe. Zu der Behauptung, daß die U. S. P. Leute kandi⸗ dieren laſſe, die man einſt vor das Revolutionstribunal ſtellen müſſe, ſchreibt der„Kampf“, wenn das proletariſche Staats⸗ kunſt ſein ſollte, würden die Arbeiter der U. S. P. fürchter⸗ liche Ruſterung unter den Leuten der K. P. D. halten —— die eine ſehr zweifelhafte Vergangenheit aufzuweiſen aben. So geht es dann weiter. Man ſpricht dann noch von Kaltwuſſerkuren, die kommuniſtiſche Führer nötig hätten, und nennt die Arbeiter Trottel, wenn ſie ſolchen dahergelaufenen literariſchen Querulanten„Bravo“ zuklatſchen würden. Die „Münchener Poſt“ jammert ob all dieſen Streits. Die Reak⸗ tion hole zum vernichtenden Schlag aus und die Linksradi⸗ kalen erwägen in dieſem Augenblick, ob ſie ihre eigenen Ge⸗ noſſen nicht vor das Revolutionstribunal ſchleppen wollen. 2 Deuiſche liberule Volkspartei, Ortsgruppe Manuhelm⸗ Jeudenheim. In der am letzten Dienstag im„Badiſchen Hof“⸗Feudenheim abgehaltenen öffentlichen r wies der Verſamm⸗ lungsleiter, Fabrikant Georg Merck, bei Eröffnung der Verſamm⸗ lung in kurzen Worten auf die Bedeutung der bevorſtehenden Wahl hin. Als Redner waren erſchienen Reichstagskandidat Oberamt⸗ mann Karl Eckhard und Frau Alice Hofmann von Mann⸗ heim, ſowie Stadtpfarrer Vath von Mannheim⸗Rheinau, welche in längeren, klaren und überzeugenden Ausführungen über die Ziele ſowie die Stellungnahme der Deutſchen liberalen Volkspartei zu der kommenden Reichstagswahl und das Verhältnis zu den anderen Parteien ſprachen. Weiter nahm noch Altſtadtrat Eduard Bohr⸗ mann⸗Feudenheim das Wort, um ſich an die Landwirte zu wen⸗ den. Die recht zahlreich erſchienenen Verſammlungsteilnehmer lauſch⸗ ten mit Hingebung den Ausführungen der Redner, welche ſämtlich lebhaften Beifall fanden. Nachdem ſich außer Herrn Georg Jacob von der Deutſchnationalen Volkspartei niemand zum Wort meldete, konnte der Verſammlungsleiter nach 11 Uhr mit Dankesworten an die Redner und Zuhörer die anregend verlaufene Verſammlung ſchließen. Deulſchnatſonale Volksparkei. Schwetzingen, 8. Juni. Geſtern, Mittwch abend, fand im „Blauen Loch eine gut beſuchte Verſammlung ſtatt, in welcher mit großem Beifall Herr Generalſekretär Dümas über die Nationale Volkspartei und deren Verhältnis zur Regierung und den anderen politiſchen Parteien ſpie el Anderthalb Stunden lang feſſelte ſein intereſſanter Vortrag die Aufmerkſamkeit der Er⸗ ſchienenen. Nachdem ſich nach kurzer Pauſe niemand weiter zum Wort meldete, faßte der die anſtelle des verhinder⸗ ten Vorſitzenden leitende Pfarrer a. D. H. Bähr das Gehörte noch⸗ mals kurz zuſammen, dankte dem Redner und den Zuhörern und ſchloß gegen 11 Uhr die ſehr anregend verlaufene Verſammlung. Bedauert wurde nur, daß der Abgeordnete Bürgermeiſter Fiſcher, der ſein Erſcheinen zugeſagt hatte, nicht gekommen war. Doch ſprachen ſich auch ſo die anweſenden Landwirte ſehr zufrieden gus. Schnelle Uebermittlung der Vahlergebniſſe. ſel Berlin, 4. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Da in der Bevölkerung ein großes Intereſſe daran beſteht, das Ergebnis der Reichstags⸗ wahlen möglichſt früh eitig zu erfahren, ſo ſind vom Reichsminiſterium des Innern alle Vorkehrüngen für eine ſchnelle Uebermittelung der Wahlergebniſſe aus den einzelnen Wahlbezirken an die Wahl⸗ kreisleiter und für die weitere Uebermittelung an den Reichswahlleiter ge⸗ troffen. Es wird jedoch nicht möglich ſein, das endgültige Ergebnis für das Reich vor Mittwoch fertigzuſtellen. Einmal werden die Ergeb⸗ niſſe aus den einzelnen Wahlbezirken, don denen jeder Kreis 1500—2000 hat, wohl kaum alle bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag bei den Wahlleitern eingetroffen ſein, ſondern ſie werden erſt im Laufe des Mitt⸗ woch einlaufen. Andererſeits werden die Wahlkreisleiter mit der Zuſam⸗ menſtellung der Liſten über die Bezirksergebniſſe und die Feſtſtellungen der im Wahlkreis Gewählten eine ganz umfangreiche Arbeit zu erledigen haben. Teilreſultate, die an ſich bei dem Verhältniswahlſyſtem von ge⸗ ringerem Wert ſind, als bei dem früheren Wahlſyſtem, werden jedoch, ſo⸗ weit ſie etwas erkennen laſſen, ſo ſchnell als möglich bekannt gegeben werden. Reine Gefährdung des deulſchen Oſteus. Di Berlin, 4. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Da Befürchtungen über eine Gefährdung Oſtpreußens durch die ruſſiſchen Heere in manchen Kreiſen beſtehen, ſo wird vom Reichswehr⸗ miniſterium mitgeteilt, daß dieſe keinerlei Begründung haben. Die Lage an der polniſch⸗ruſſiſchen Front ſcheint augenblicklich ſo zu ſein, daß die beiden Parteien ſich das Gleich⸗ gewicht halten. Die ruſſiſche Offenſive iſt vorläufig zum Still⸗ ſtand gekommen, ein neuer Vorſtoß iſt allerdings möglich, erfordert aber die Aufſtellung neuer Streitkräfte, was immerhin einige Wochen in Anſpruch nehmen dürfte. Der übrige deutſche Oſten ſcheint durch dieſe Unternehmungen nicht gefährdet. Die VBerhandlungen mit Kraffin. Berlia, 4. Juni.(Von unſerem Berltner Büro.) Nach einer Me. dung des„Petit Pariſien“ aus London, hat Sloyd George im Unterhauſe auf eine Anfrage über die Verhandlungen mit den Volſchewiſten geantwortet. Auf die Frage, wie es komme, daß dieſe Unterredungen mit den ruſſi⸗ ſchen Delegierten nur von der engliſchen Regierung geführt wurden, ſagte er:„Vorläufig werden ſie allerdings nur von der engliſchen Regierung geführt, denn es handelt ſich um die Frage der Heimbeförderung unſerer Gefangenen, die wir äls eine unerlößliche Vedingung für die Wiederauf nahme der Handelsbeziehungen mit den Ruſſen geſtellt haben. Weiter wollen wir Garantien für die engliſchen Intereſſen im Orient, die bedroht ſind, erreichen. Das ſind Punkte, die uns perfönlich angehen. Wenn diefe beiden Punkte geregelt ſind, können die Unterredungen mit den anderen Regierungen fort⸗ geſetzt werken. Die Vertreter der franzöſiſchen, ſtalfeniſchen uund belgiſchen Negierung befinden ſich übrigens auch in Lon⸗ don. Der Friedensverkrag. Die Durchführung der milikäriſchen Beſtimmungen. gebrachten Behauptungen einer angeblichen Verletzung der militäriſchen Beſtimmungen des Verſailler Friedensvertrages wird uns mitgeteill: Die Stärke der geſetzt worden. Sie netrug Ende April 1920 nur noch 213 777 Köpfe und hat jetzt am 31. Mai die Grenze vom 10. Juli und zwar 200 000 Mann erreicht. Ebenſo mit der Zer⸗ ſtörung des Heeresgeräts hat Deutſchland unmittel⸗ bar nach Abſchluß des Waffenſtillſtands begonnen. In der Zeit von Juli vorigen Jahres bis 31. März 1920 wurden zer⸗ ſtört: rund 11000 Geſchütze, 14000 Geſchützrohre, 8 500 La⸗ ſetten, 340 000 geladene Artieriegeſchoſſe, 31 370 000 ſcharfe Zünder, 4680 Tonnen Pulver, 32 180 Tonnen Brennſtoffe, 1318 000 Handwaffen, 24 500 Maſchinengewehre, 94 300 000 ladene und ungeladene Handgranaten, 1 537 000 Säbel, Lan⸗ zen uſw. Die Deutſchen Luftſtreitkräfte ſind abgerüſtet, wie es der Friedensvertrag vorſchreibt, und das geſamte Material wurde der Kommiſſion der Alliierten zur Verfügung geſtellt. Die Abrüſtung der Feſtungen iſt, ſoweit es bis ſetzt mög⸗ lich war, durchgeführt worden, aber von der Entente ſind tat⸗ ſächlich noch Forderungen geſtellt, welche bis jetzt nicht durch⸗ führbar waren. Die Frage der rheiniſchen Republitk. Paris, 3. Juni.(WöB.) Zu den bevorſtehenden Wahlen in Deutſchland glaubt das„Echo de Paris“ verſichern zu können, daß der Oberkommandierende der alliierten Truppen im Rheingebiet keinen Augenblick bezüglich der rheiniſchen Politik interveniert habe.„Echo de Paris“ erinnert daran, daß, wenn zuerſt die bri⸗ tiſchen und dann die amerikaniſchen Behörden Dorten wieder freigeben mußten, dies deshalb geſchehen ſei, weil er ungeſetz⸗ lich verhaftet worden iſt. Ferner hätten ihn vor kurzem die fran⸗ zöſiſchen Behörden'vor einer drohenden Ermordung in Schutz nehmen müſſen.„Echo de Paris“ fügt hinzu, daß die Bildung eines ſelbſtändigen Staates an den Rheinufern im Rahmen des Deutſchen Reiches von der Weimarer Verfaſſung als durchaus legitim bezeichnet ſei und es ſei ungeſetzlich, zu verlangen, daß die Sperrfriſt von zwei Jahren verkürzt werde. Dies ſei der einzige Zweck der von Dorten auf ſeine perſönliche Verantwortung und ohne jede fremde Mitwirkung verfolgte Kampagne. Das Da⸗ wiſchentreten der alliierten Behörden ſei durch⸗ die verbrecheriſchen nſchläge auf Freiheit und Leben Dr. Dortens verurſacht worden. Eine furchlbare Jahl. Um 770 Prozent hat ſich ſeit der Beſetzung des Rhein⸗ gaues durch die Franzoſen die Ziffer der Ge⸗ ſchlechtskrankheiten erhöht. Ein ſchauerlicher Ab⸗ grund von Frauen⸗ und Kinderelend, das ſich in Generationen fortpflanzt, tut ſich bei ſolchen Zahlen auf. Wird die Kunde von dieſen Friedensgreueln gleichfalls ihren Weg durch die Preſſe der ganzen Welt machen, wie es dieſenige von den „Kriegsgreueln“ der Deutſchen getan hat? Das deulſche Schiaſal Aus Kreiſen der Evangeliſchen Kirche ſchreibt man uns: werden, bergen ein Skück deulſchen Schickſals ſo groß und ernſt, wie niemals zu vor in unſerer Geſchichle. Die vier Jahre, für die das deutſche Volk jetzt ſeine Vertretung und Leitung wählen ſoll, werden darüber entſcheiden, ob es noch einmal ein Aufſtehen gibt aus dem furchtbaren Zuſammen⸗ bruch, in den uns das Kriegsverhängnis geſtürzt hat. Nie war in die Hand eines Wählers eine ſolche Verantwortung gelegt wie heute! Der kommende Sonntag entſcheidet für Ge⸗ nerationen. Jede Stimme wiegt. Wer diesmal ſeine Wahl⸗ pflicht verſäumt, verſündigt ſich an Volk, Jugend und Kirche! Verurkente Bismarckverehrung im Rheinland. Nach dem Einzuge der Belgier in.⸗Gladbach wurde eines Nachts das dortige Bismarckdenkmal von belgiſchen Soldaten um⸗ geſtürzt Dieſe Tat, die von der belgiſchen Beſatzungsbehörde bis heute noch nicht wieder gutgemacht worden iſt, hat jetzt ein merk⸗ würdiges Nachſpiel gehaht. Zum Geburtstage des eiſernen Kanz⸗ lers hatte die Gladbacher Ortsgruppe der Deutſchen Polkspartei in dieſem Jahre eine Gedenkfeier veranſtaltet. Der Vorſitzende, Sani⸗ tätsrat Dr. Vongartz, prägte in ſeiner Einleitungsrede den Satz: „Man kann unſer Bismarckdenkmal wohl vom Sockel reißen, die Liebe und Verehrung, die wir zu Bismarck hegen, kann man nicht aus unſerem Herzen reißen!“ Auf Grund dieſes Woörtes murde er„wegen Beleidigung der Beſatzungsbehörde“ vor das bel⸗ giſche Gericht geſtellt. Das Kriegsgericht der zweiten belgiſchen Diviſion verurteilte ihn zu 15 Tagen Gefängnis, 2000 Mark Geld⸗ ſtrafe und Tragung ſämtlicher Koſten. Das beſte Mittel, die Bismarckverehrung im Rheinland zu fördern! Denlſchland. Aus den Akten des Juſammenbruchs. Die Kreuzzeitung bringt eine Reihe von Zitaten, aus denen wir einige wiedergeben. Sie gehören zu den Akten unſeres Zuſammenbruches, und wir glauben, daß ſie nach dem, was wir ſeitdem erlebt haben, doppelt wuchtig für ſich ſelbſt ſprechen. „Wir werden die Armee untergraben, um die Weltrevo⸗ lution in Gang zu bringen.“(Haaſe 1914.) Vich bekenne ganz offen, daß ein voller Sieg des Reichs den Intereſſen der Sozialdemokratie nicht entſprechen würde.“ (Vorwärts⸗Redakteur Abg. Ströbel am 23. Februar 1915.) „Uebrigens waren wir immer dann, wenn unſere mili⸗ täriſche Situation am glänzendſten war, in Heftiafter Oppo⸗ ſition.“(Scheidemann am 23. September 1918.) „Deutſchland ſoll— das iſt unſer feſter Wille— ſeine Kriegsflagge für immer ſtreichen, ohne ſie das letztemal ſieg⸗ reich heimgebracht zu haben.“(Vorwärts vom 20. Okt. 1918.) „Uns iſt dieſe Revolution nicht überraſchend gekommen! Seit dem 25. Januar 1918 haben wir den Umſturz ſyſtematiſch vorbereitet. Die Arbelt war ſchwierig und gefahrvoll zugleich, wir haben ſie mit vielen Jahren Zuchthaus und Gefängnis bezahlt. Die Partei hatte eingeſehen, daß die großen Streiks nicht zur Revolution führen, es mußten daher andere Wege beſchritten werden. Die Arbeit hat gelohnt, wir haben unſere Leute, die an die From gingen, zur Fahnenflucht veranlaßt: die Fahnenflüchtigen haben wir organiſiert, mit falſchen Pa⸗ pieren ausgeſtattet, mit Geld und unterſchriftloſen Flugblät⸗ tern verſehen. Wir haben dieſe Leute nach allen Himmels⸗ richtungen, hauptſächlich wieder an die Front geſchickt, damit ſie die Frontſoldaten bearbeiten und die Front zermürben ſollten Sie haben die Frontſoldaten beſtimmt, überzulaufen und ſo hat ſich der Zerfall allmählich, aber ſicher vollzogen.“ (Von unſerem Verliner Büro.) [Reichswehr iſt ſeit dem 1. Juni 1919 dauernd herab⸗ Handwaffen⸗ und Maſchinengewehrmunition, 4000 000 ge⸗ Die Wahlurnen, die ſich am nächſten Sonntag füllen „Wir haben ſchon vom Beginn des Krieges, von Anfang des Jahres 1915 ſyſtematiſch für die Revolution der Flotte gearbeitet. Wir haben von unſerer Löhnung alle Tage 50 Pfennig geſammelt, uns mit den Reichstagsabgeordneten in Verbindung geſetzt und revo⸗ lutionäre Flugblätter verfaßt, drucken laſſen und verteilt, um ſo für die Novemberereigniſſe die Bedingungen du ſchaffen. Ich ſelber bin für dieſe Agitation mit mehreren Kameraden zum Tode ver⸗ urteilt worden, bei zweien iſt das Urteil aber nur ausgeführt. Nicht alſo ſeit 1917 iſt, wie der Unabhängige Vater in Magdeburg erwähnte, die Agitation gegen Heer und Flotte ſyſtematiſch betrie⸗ ben worden, ſondern ſeit Beginn des Krieges.“(Genoſſe Haaſe, 1919.) „Der Entſchluß von 1916 verſtärkte ſich nach dem Januarſtreik von 1918. Nach dieſem Streik reifte der Entſchluß, wenn es noch einmal losginge, dann ganze Arbeit zu machen. Alle Vorberei⸗ tungen wurden getroffen, und beſonders haben ſich Barth, Weg⸗ mann, Ecker, Däumig und andere Vollzugsratsmitglieder um die Sache verdient gemacht. Es fragte ſich immer nur, wann losge⸗ ſchlagen werden konnte, und ſo haben wir Monat für Monat ge⸗ wartet. Als der Zuſammenbruch an der Weſtfront erfolgte, hielten wir die Zeit für gekommen. Wir hatten auch Verbindungen mit der Front angeknüpft und arbeiteten erfolgreich, denn die Regie⸗ rung war ja ſo gütig geweſen, alle Revolutionäre einzuziehen und in die Armee zu ſtecken. Wir wußten, daß ganze Regimenter über⸗ treten würden. Nun kamen die entſcheidenden Novembertage. Am 2. November fand eine Sitzung des Revolutionskomitees ſtatt, an der auch Haaſe, „Dittmann und Liebknecht teilnahmen. Wir beſchloſſen, am 4. Noy. loszuſchlagen, wir wußten, daß wir uns auf die Truppen verlaſſen und uns nach kurzem Kampf der Herrſchaft über Berlin bemächtigen konnten.“(Ledebour nach einem Bericht des Berliner Tageblatts vom 17. Dezember 1918.) „Der Dolchſtoß von hinten gegen die deutſche Front war der glücklichſte Dolchſtoß des revolutionären Proletariats.“(Redakteur Thomas aus Ausgburg in einer Wahlverſammlung der Münchner Unabhängigen.) Baden. Einſteung eines Verfahrens gegen Mannſchafken der Heidel⸗ berger Reichswehr. § Karlsruhe, 4. Juni.(Priv.⸗Tel.) In mehreren Zeitungen iſt kürlich berichtet worden, daß die Stadtgemeinde Hei⸗ delberg gegen eine Anzahl verfaſſungstreuer Unterofftsiers und Mannſchaften des Heidelberger Reichswehrbataillons ein Strafverfahren eingeleitet habe, weil ſie die Dispenſierung verſchiedener Offiziere verlangt hatten, die ſich offen zur Reg erung Kappsüktwi bekannt hätten. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß ein ſolches Verfahren von der Militärbehörde eingeleitet und geführt wurde und erſt auf Grund des Geſetzes vom 2. April 1920 betr. Aburteilung hochverräteriſcher Unternehmungen aus dem März 1920 und die damit zuſammenhängenden Straftaten durch die bürgerlichen Gerichte an die Staatsanwaltſchft Heidelberg zur weiteren Behandlung abgegeben wurde. Die Staatsanwaltſchaft hat, lt.„Karlsruher Zeitung“, 5 Weiſung des Juſtigminiſters das Verfahren ohne weitere Ermittelungen eingeſtellt, da die vor⸗ liegenden Straftaten aus Mißtrauen gegen die verfaſſungstreue Haltung der Offiziere und zur Abwehr des Kapp⸗Putſches be⸗ gangen wurden, wobei die Täter ganz offenſichtlich der beſten Ueberzeugung nach ihre Pflicht den Volke gegenüber und zur Ver⸗ teidigung der Verfaſſung zu kun glaubten. Die Aenderung des Koſtengeſetzes. E Karlsruhe, 4. Juni.(Priv.⸗Tel.) Nach dem vom Landtag am 13 Mai abgeänderten Koſtengeſetz ſind die für die Staatskaſſe zur Er⸗ erhöht, daß die höheren Werte ſtärker ergriſfen werden als die niederen. Die Gebühren für die Schätzer werden wie bisher nach dem Wert des Gegenſtandes abgeſtuft. Für Verſteigerungen ſind für die Ortsrichter die gleichen Gebühren wie für die Gerichtsvoll⸗ deren Höhe nach Größe und Bedeutung der Gemeinden abgeſtuft iſt. Die Vergütung der Grundbuchbeamten wird durch Verordnung erhöht werden. Tagung des Badiſchen Fleiſcherverbandes. * Konflanz, 3. Juni. Der Bezirksverein Baden⸗Pfalz im Deutſchen Fleiſcherverband hielt letzter Tage hier ſeinen von un⸗ gefähr 500 Delegierten aus allen Teilen Badens und der Pfalz be⸗ ſuchten Bezirkstag ab. Mit der Tagung war die Feier des 25jähr. Beſtehens des Vereins verbunden. Obermeiſter Koch⸗Heidelberg leitete die Tagung, die u. a. eine Entſchließung auf Aufhebung der Zwangs⸗ bewirtſchaftung des Fleiſches bis ſpäteſtens zum Beginn der neuen Ernte annahm. In einer weiteren Entſchließung wurde die ſofortige Aufhebung der Verordnung über die Ablieferung der Rinderfüße verlangt. Letzte Meldungen. Jur Heimſchafſung der Kriegsgefangenen in Sibirien. Kriſtianig, 3. Juni. über die Heimſchaffung der Kriegsgefangenen 4 Rußland und Sibirien weilenden Kriegsgefangenen Bo⸗ ſprechungen pflegen wird. Frankreichs künftiger Geſandler in Berlin. Paris, 3. Juni.(..) Marcel Hutin erklärt im Echo de Paris, daß die vorgeſtrigen Erklärungen Millerands, im Senatsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten einen guten Eindruck gemacht hätten ſodaß Millerand vorausſichtlich nicht mehr über ſeine Politik Deutſchland gegenüber interpelliert werde. Hutin will von einer von ihm befragten politiſchen Perſönlichkeit wiſſen, daß vor der Konſerenz in Spa eine interalliierte Zu⸗ ſammenkunft in Brüfſſel oder Oſtende ſtattfinden werde, deren Zeitpunkt demnächſt bekannt gegeben werden würde. Als zukünftiger Geſandter Frankreichs in Berlin werde Allize genannt. Seine Ernennung werde jedoch erſt nach der Zuſammenkunft in Spa erfolgen. Ernennung neuer franzöſiſcher Marſchälle. Parfz, 8. Juni.(..) Nach dem„Matin“ beabſichtigt Mille⸗ rand auf Wunſch Desſchanels anläßlich des 14. Juli zwei Mar⸗ ſchälle zu ernennen und zwar würde in dieſem Falle vorausſicht⸗ 1 15 ahl auf die Generale De Caſteneau und Liau⸗ eh fallen. Jnlernaſtonaler Gewerkſchaftskongreß. Paris, 3. Juni.(WB.) Der Allgemeine Arbei⸗ terverband hat geſtern beſchloſſen, einen außerordent⸗ lichen Kongreß in der dritten Woche des Monats September abzuhalten. Er hat ferner dem Vorſchlage, im Monat No⸗ vember einen internatlonalen Gewerkſchaftskongreß zu ver⸗ anſtalten, zugeſtimmt. Jialiens Unzufriedenheit mit ſeinem Anteil an der Enk⸗ ſchädigung. Paris, 3. Juni.(WB.) Nach einer römiſchen Depeſche des Matin habe Nitti dem Vorſitzenden der italteniſchen erklärt, Italien halte den Anteil der ihm bezüglich der von 0 Deutſchland zu leiſtenden Entſchädigungsſumme für unbedingt ungenügend, da Italien keinen Anteil an den deutſchen (Der Sozialiſt Vater in einer Sitzung des Magdeburger.⸗ Berliu, 4. Juni. 5 fe in letzter Zeit von der Ententepreſſe immer wieder u..) 4* eeee e Kolonien und der deutſchen Flotte erhalten habe. 4 Führer des Seemannsbundes, in einer Verſammlung vom 30. Aug. hebung kommenden Gebühren, die nach dem Wert abgeſtuften Sätze derart zieher feſtgeſetzt. Im übrigen erhalten die Ortsrichter feſte Gebühren, (WB.) Der mit der Unterſuchung in Sibirien beauftragte norwegiſche Forſcher Nanſen reiſte nach London ab, wo er mit Krafſin bezüglich der noch in Abteilung der Wiedergutmachungskommiſſion Bertollini Brrrnnee N ͤ —— — —— E Filungen des Bezerksvereins Mauuheim vom ————̃ H— Freitag, den 4. Juni 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 239. Aus Stadt und Land. Jorderungen zur Reformierung der Kriegs⸗ hinkerbliebenen-Fürſorge Mannheim. . Unter dieſem Titel erſcheint in Nummer 10 der„Mit⸗ Reichsbund der megsdeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Krieas interbliebenen“ n ſehr beachtenswerter Arttkel, dein wir folgendes entnehmen: dei Mi! wachſender Sorge haben wir ſeit längerer Beit die Tätig⸗ t der Maunheimer Kriegshinterbliebenenfür⸗ ag deſtelle verfolgt und dabei ſtets die Empfindung gehabt, 05 dieſe Stelle vollkommen verſagt, da fürſorgliche Maßnahmen wif ihr fär die durch den Krieg ihrer Ernährer beraubten Krieger⸗ itwen nicht getroffen wurden. Dieſe Fürſorgeſtelle iſt hervorge⸗ ungen aus der Zentrale für Kriegsfürforge und hat nach deren datl despunkten die Fürſorge der Kriegerwitwen als Spezialauf⸗ übernommen. Auch das Fürſorgeerledigungsverfahren wurde en der Zentrale für Kriegsfürſorge übernommen, das einzelnen amen und Herren das Recht einräumte, zu Hauſe nach Akten⸗ Talage über ie Anträge der Kriegerwitwen au enſſche den. Die Fäzigkeit erſtreckte ſich lediglich darauf, in materieller Hinſicht Ber⸗ Küſen zu gewähren. Auch hier muß geſagt werden, daß Unter⸗ Ubungen, die zudem ſtets vollſtändig unzulänglich gegeben wur⸗ —5 erſt dann eintraten, wenn der Grad der Notlage faſt nicht uhr zu überbieten war. Von Fall zu Fall mußten ſonſt Kriegs⸗ iterbliebene zu benötigten Antrag ſtellen, denen meiſt trotz ungenügender finanzieller Beihilfe zum Lebensunter⸗ alt nur Zuſchüſſe hierzu bewilligt wurden. So war der Stand ur Fürſorge, als wir auf Grund der geſetzlichen Beiratsbildung * Mitarbeit berufen wurden, die über ein Jahr lang allerdings in Mannheim auf ſich warten ließ. Der Hinauszögerung un⸗ 1 auf Mitarbeit und Mitbeſtimmung iſt es zuſchreiben, daß wir erſt heute klar über die Tätigkeit der Kriegs⸗ anterbliebenenfürſorge urtellen können. Die Verhaltniſſe, die wir unſerer Mitarbeit antrafen, ſind derartig, daß die Zuſtände abedieſer Fürſorgeſtelle nicht ſo belaſſen bleiben können. Wir n deshalb am 17. Mai Forderungen zur Reformierung der eeen erſerde geſtellt, die wir hier kurz wieder⸗ ollen. 5 geri Zunächſt wandten wir uns mit aller Schärfe gegen das von der ſerghinterbliebenenffürſorge übernommene Beſchlutz ⸗ las igerſy ſtem der früheren Zentrale für Kriegsfürſorge, „ wie bereits ſchon erwähnt, eingelnen Damen und Herren Battete, über Fürſorgefälle zu entſcheiden. Die Fürſorgeſtelle Iitagierte ſich durch dieſe Methode zur bloßen Annahmeſtells der ker iſche der Fürſorgebedürftigen und führte die Erledigung — privathäuslich getätigten Fürſorgebeſchlüſſe aus. Bereits in 5 erſten Beiratsſitzung warde gegen dieſes Fürſorgeſpſtem Sturm Wanntz eine Aenderung ſcheiterte an der Mehrheit des Veiratesr. enenſo vertrat die Leiterin der Fürforgaßege Meinung, daß für andert Fürſorgeerledigungsart für die Kriegshinterbliebenen: kecſorge nicht in Betracht kommen könne. In der am 18. Mai falgten Beiratsſitzung haben wir eine Aenderung dieſes Jür⸗ deweſens wieder verlangt und durch unſere Vorſchläge zur Re⸗ ant erung unſere Stellungnahme bekräftiat. Es war intereſ⸗ 90 in dieſer Beiratsſitzung zu beobachten, wie auf Grund unſerer kderungen die eſorgeſal nunmehr unſeren Wünſchen nach⸗ dit und dieſes Fürſorgeprinzip als das Richtige bezeichnete. Was 5 bieher überhaupt an der Kriegsbinterbliebenenzürderge ver⸗ t haben, und was der Grundzug einer jeden Fürſorgeſtelle ſein der“ iſt die zielerkennende Aufgabe des Wiederaufrichtens Fürſorgebedürftigen. l kit Wie wir ſchon oben bereits ausgeführt haben, war die Tätig⸗ 1 der Kriegspimerkliebene faeſſe e lediglich materieller Natur 5 es muß geſagt werden, daß dieſe Tätigkeit, die nur die aller⸗ ftigſten und allernotwendigſten Aufgaben erfüllte, nur als erkfürſorge betrachtet werden kann. Wir verlangten des⸗ 0 von der Kriegshinterbliebenenfürſorae eine Berufs⸗ bratungsſtelle und Uebernahme von Berufsausbildungen dc Kriegshinterbliebene. In dieſen Fragen iſt bisher noch dar Ari ts geſchehen. Aus eigener Erfahrung wiſſen wir, daß viele —* hinterbliebene ſich wirtſchaftlich betätigen wollen, denen ber eingerichtete Lehrkurſe in den verſchiedenſten Frauen⸗ üuſen geholfen werden könnte. Die Fürſorgeſtelle hat dieſen aergeneee bisher ſehr leicht gehandhabt. Es wurde mitunter Arbet ein Zwang ausgeübt und einler Witwe bedeutet, daß ſie einer ltdeit nachgehen müſſe, jedoch irgend ein Rat begw. eine fürſorg⸗ ſde Hilfe wurde nicht geboten. Nun kann einer Witwe, die noch 59 erwerbstätig war, nicht gut zugemutet werden, einer Fabrik⸗ Aaleit oder ſonſtwie ſchwever körperlicher Arbeit nachgn meiſt beſtehen auch geſundheitliche Verhältniſſe, die ſelbſt bei polcen die eine derartige Beſchäftigung annehmen würden, eine bucde zudem noch ausſchließen. Hier erwächſt der Fürſorgeſtelle dat dilbengige und dankbare Arbeit, wenn ſie durch verſtändigen Fe, hilfreiche Hand und Verückſichtigung der jeweiligen ſpeziellen kadnung den Hinterbliebenen, die zu einer Mitarbeik noch in der 5 find, ſeldber die Möglichkeit der Wiederaufrichtung verſchafft. Na weiteren wird nach der Ausbildung eine ſtändige Fühlung⸗ de bene mit dem Arbeitsamt geſucht werden müſſen, das ie Arbeitsvermittlung ſe ausbaut, daß in erſter Linie dieſe irberwitwen Beſchäfkigung erhalten. Auch würde eine Heim⸗ u reitsannahmeorganiſation für verſchiedene Berufe Betracht zu ziehen ſein Ebenſo berlangen wer, daß der hlonde Schopf und ſeine Jreier N arder. enee(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) 25 15 dur Es war wahr, Theda gab nie ihre Meinung ab. Sie ging ſchen dieſen Vorfrühling hindurch ohne rechts und links zu 05 Das eine Unfaßdare nahm noch immer all ihre Ge⸗ Aeten in Anſruch. Es koſtete ſie die größte Mühe, Tante ſchrfandrine da nicht hineinſehen zu laſſen, und als der Vetter daag eb, er würde einen Teil des Frühſahrs mit dem Herzoge. aum zuſammen in Taormina verleben, atmete ſie auf. Er ſe j alſo nicht nach Verlin, und zum erſten Male bem ie Tante wieder zu einem Mittageſſen bei Frau Behrend, die letzten für dieſen Winter. Theda, die vornehme Theda, uo ſnie jemand verletzte, konnte nicht umhin, es Karin ſelbſt dnſecen. daß ſie leider ke nen Oſterbeſuch haben würde wie leeſt gewöl nlich. Sie ſchümte ſich dann über ſich ſelbſt. So verhewar ſte geworden! Eine richtige alte Junafer würde ſie ſür den, ein verbrauchtes Requiſitenſtück vergangener Tage⸗ alm das kein Platz mehr war in der neuen Welt. Aber ſie die be nun doch etwas freier und nahm teil an den Debatten, Maßem Behrendſchen Neiſeziel galten. Man wollte bis Ende in dida bleiben. Zu weiten Fahrten konnte ſich Frau Behrend viedeſem Jahr nicht entſchließen. Der Profeſſor der neulich Cie er da geweſen war, hatte ihr Badenweiler vorgeſchlagen. ſſe kannte es nur flüchtig von einer Schwarzwaldtour, die wocnmal im Anſchluß an die Schweiz mit ihrem Mann ge⸗ Racht hatte. Es wäre zu hübſch geweſen, wenn Frau von beſtadow mitgekommen wäre. Sie bat förmlich darum. Die auchen jungen Mädchen kämen ſo gut miteinander aus und and die alten würden viel vone nander haben. Theda erſchrak lcte venig. Tante Alexandrine hatte ja wirklich eine lächer · leicht orliebe für den armen, einſamen Wellenf ttich. Biel⸗ die z weil keine Geſellſchaft ihr ſoviel Angriffsflächen bot als etʒ die ſie am Corneliusufer traf. Jeder in ſeiner Art war bares Danzes. Und alle zuſammen doch unter einem wunder⸗ danzel an Harmonie leidend, ein Strauß Blumen. ſchnit use nander geſalen war, als der Tod dos Vand zer⸗ bo ſen, das ihn gehalten. Faſt war Alexandrine don Ram⸗ ladn r neue Mittelpunkt geweſen. Hatte ſie doch die Ein⸗ abfanden non Frau Behrend angenommen, ſelbſt wenn Theda ftigte. Und auch heute ſaß ſie in einem Kreis von Herren, ſprechend und eifrig horchend, und bedauerte lebhaft, hen. Sch für die Kriegerwaiſen, ſoſern nicht eine Berufsberatung bereits durch Volks⸗ oder höhere Schule und Arbeitsamt ſchon durchgeführt 7 50 die Fürſorgeſtelle dieſe übernimmt, insbeſondere jedoch ſoll ie Fürſorge ſich über den Werdegang der Waiſen küm⸗ mern. Als ſelbſtverſtändlich hierbei betrachten wir, daß bei der ganzen Berufsberatung und Berufsausbildungsfürſorge auf die früheren ſozialen Verhältniſſe der Fürforgebedürftigen Rückſicht zu nehmen iſt In Verbindung mit dieſem Furſorgezweig wird man ſich auch der bereits tätigen Kriegerw twen annehmen müſſen, und zwar wird man den Schutz der Kriegerwitwen gegen unbe⸗ gründete Entlaſſungen übernehmen müſſen, ebenſo wixd man ſich für neue Beſchäffigungsmöglichkeiten für Kriegshinterbliebene ſtets umzuſehen haben. Auf dem Gebiete der Geſundheitsfürſorge iſt auch hier in Mannheim von der Kriegeh interblbebenenfilſor e recht herzlich wenig getan worden. Wir haben hier den Wunſch, daß eine Abteilung„Erholungsfürſorge“ geſchaffen wird, die in Verbindung mit der Reichsverſicherung Witwenheilverfahren und Waiſenkuren nach Notwendigkeit durchführt und Mittel der Nationalſteftung, die hierfür zur Verfügung ſtehen, heranzieht. Auch auf wirtſchaftlichem Gebiete ſoll die Fürſorgeſtelle ſich den In⸗ tereſſen der Kriegshinterbliebenen widmen, was z. B. durch Kleider⸗ verteilungen uſw bezw. ſonſtiger eigener wirtſchaftl cher Fürſorge geſchehen könnte. Wenn nach dieſen ausgeführten Geſichtspunkten die Kriegshinterbliebenenfürſorge arbeiten würde, ſo wären wir davon übergeugt, daß auch das Vertrauen der in Fürſorge Stehen⸗ den zu dieſer Stelle gehoben würde. Für heute laſſen wir es her⸗ mit genug ſein und wollen nur noch die Unterſtütungsſätze bei der Fürſorge einer näheren Beleuchtung unterziehen, da wir leider in der letzten Beirtasſitzung eine genügende Verbeſſerung nicht durch⸗ ſetzen konnten. Die Unterſtützungsſätze ſind an die Erwerbsloſen⸗ unterſtützungsſätze angelehnt und beträgt demgemäß der Anter⸗ ſoichuns e, heute 143 Mark für eine in Hürſorge ſtehende Krieger⸗ witwe. Bei der letzten Beiratsſitzung haben wir nun die Josder⸗ ung geſtellt, daß dieſer Satz um 10 0% erhöht wird, da die Lebens⸗ verhältniſſe eine dekartige Fürſorgemaßnahme bedingen. Es wurde jedoch trotz unſerer klarliegenden Begründung unſer Antrag abge⸗ lehnt und beſchloſſen, bei anderen Städten Erhebungen anzu⸗ ſtellen, wie dortſeits die Fürſorgeſätze feſtgelegt wurden. Einſt⸗ weilig wurde für kinderloſe ein Aufſchlag von 20 Jroz,, für andere Kriegerwitwen ein 30⸗prozentiger Teuerungszuſchlag genehmigt. Wir erklärten hierzu, daß wir mit dieſer Regelung nicht einver⸗ ſtanden ſind und daß, ohne die Erhebungen von anderen Städten abzuwarten, einſtweilen ein Fürſorgeſatz feſtgelegt werden müßte, um ncht die fürchterlichſte Notlage bei den Kriegshinterbliebenen eintreten zu laſſen. Wir haben nun von uns aus uns mit ver⸗ ſchiedenen Städten in Verbindung geſetzt, um die dortigen Sätze zu erhalten und werden, ſobald wir dieſes Matexial beſitzen, er⸗ neut mit unſerer Forderung an die Kriegshinterbliebenenfürſorge herantreten und rückwirkende Regekung verlangen. Erklärung der Deuiſchen liberalen Volksparſei risverein Mannheim. Am Fronleichnamstag, 3. Juni 1920, iſt in mehreren Häufern der Oſtſtadt von Mannheim ein Mann mit Stimmzettel der Deut⸗ ſchen liberalen Volkspartei erſchienen; er ſchellte an den einzel gen Wohnungstüren und fragte:„Iſt der Mieter oder Wohnungsin⸗ haber Jude?“ Wurde die Frage bejaht, ſo ſagte er:„Dann brauche ich die Wahlzettel meiner Partei garnicht erſt abzugeben. Daß dieſer Mann nur von Gegnerg der Deutſchen liberalen Volks⸗ partei abgeſchickt iſt, um dieſer Partei möglichſt Schaden und Ab⸗ bruch zu tun, iſt offenſichtlich, und kein aufgeklärter Wähler wird ſich nach dieſer offenen und offiziellen Erklärung von Seiten der⸗ Deutſchen liberalen Volkspartei durch ſolche üblen, gemeinen uad im höchſten Grade zu verwerfenden Mäßchen von dem bisher vorgenommenen Entſchluß dem Stimmzettel dieſer Partei am 6. Juni abzugeben, abhalten laſſen. Die Betriebsratswahlen bei der Eiſenbahn fanden für Baden am 1. Juni ſtatt. Das Ergebnis vom ganzen Land liegt noch nicht vor. Bei den der Betriebsinſpektion Mannheim unterſtellten Dienſtſtellen wurde folgendes Reſultar erzielt: Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner, früh. Bad Eiſenbahner⸗ verband(Chriſtl. Org.) erhielt mit ca. 900 Stimmen 27 Betriebsräte, der Verband d. Deutſchen Verkehrsperſonals(freie Gewerkſchaft) mit zirka 2300 Stimmen 84 Betriebsräte. Außerdem erzielte in der Werkſtätte Mannheim Perſonenbahnhof eine wilde Liſte mit 133 Stimmen 3 Betriebsräte. In der Betriebswerkſtätte wetzingen: Chriſtliche Gewerkſchaft mit 106 Stimmen 1 Be⸗ triebsrat, Freie Gewerkſchaft mit 731 Stimmen 9 Betriebsräte. Die Enklohnung der berufskätigen Frauen. Der Verband berufstätiger Frauen hat, ſo wird uns geſchrieben, beim Arbeitgeber⸗Kartell den Antrag geſtellt, den Frauen die gleiche Teuerungs⸗Ausgleichszulage ge⸗ währen zu wollen, wie den männlichen Arbeitnehmern. Der Ver⸗ band gibt dadurch dem Proteſt der weiblichen Angeſtelltenſchaft gegen die dauernde Minderbewerkung und Zurückſetzung der weib⸗ lichen Arbeitsleiſtung ſeine Sympathie kund, denn eine Maß⸗ nahme, daß man weiblichen Haushaltungsvorſtänden, z. B. Wit⸗ daß es nun für lange Zeiten das letztemal ſei. Aber nach Badenweiler kam ſie nicht mit. Die Reiſe ſei ihr zu beſchwer⸗ lich. Ihr Pläne würden wahrſcheinlich nach Pommern gehen. Karin war an dieſem Abend verſtimmt, mißmutig ſtand ſie unter der roſa Ampel, und die Taſſen klirrten ein wenig unter ihren Händen. Sie fing an, ſchlecht zu ſchlafen, denn die Beſchwerden bei der alten Frau nahmen zu. In den letzten Tagen hattte ſich ein paarmal heftiges Erbrechen eingeſtellt. Karin ekelte ſich unbeſchreiblich, obgleich Frau Behrend dann ſo herzlich um Entſchuldigung bat und ſo dankbar war für die kleinſte Handreichung. In dieſen Wochen wanderte faſt der ganze Inhalt des ausgelegten Schmuckkaſtens in Karins Beſitz hinüber. Frau Behrend hatte das Gefühl, daß ſie ihre Liebe bezahlen müſſe, und Karin ſtörte ſie nicht. Sie nahm die goldenen Ketten und die ſchweren Armbänder, über deren alt⸗ modiſche Formen ſie ſpottete. Tragen würde ſie das Zeug ja nicht, aber ſpäter konnte man es angeben und ſich etwas Modernes dafür beſorgen. Der Profeſſor hatte ein ſonder⸗ bares Geſicht gemacht, als er neulich hier war und ihr ſo dringend Schonung und Pflege anempfohlen. An dieſem alten Profeſſor, durch deſſen Heilhände ſchon ſo viele blühende und welke Menſchenleben gewandert waren, verſagte Karins Verführungskunſt. Er ſah nur ihre Kraft und ihre Friſche und hielt es für ſelbſtverſtändlich, daß ſie bei⸗ des in den Dienſt des Alters ſtelle. Er ſah vielleicht auch mit dem ſcharfen Blick des Menſchenkenners ihren Egoismus. Heute an dem 75 Mittageſſen in der Villa nahm er teil. Er war Tante Alexandrinens Tiſchherr geweſen und ein wahres Raketenfeuer war zwiſchen beiden hin und her gegangen. „Das iſt Raſſe“, hatte er zu ihr geſagt,„dieſe Lebenskraft in Ibnen, dieſe ſtärlerne Energie. Glauben Sie mir, gnädige Frau, es gibt nickts. mas ſich dem an die Seſite ſtellen kann. Dieſes andehäufte Kap tal von Geſundheit und Kraft, das wir von den Aſtvorderen übernahmen. Sie werden bogreifen, daß ich damit nicht nur an die Adelsgeſchlechter denke. Im Geoen⸗ teil. da ſind Sie eine Ausnahme. gar zu vele haben mit den Zinſen auch das Kapital rerzehrt. und ſind jämmerlich banke⸗ rott geworden. Aber ſeben Sie einmal zu der Adoytiv⸗ techter dieſes Hauſes hinüber, und Sie werden begreifen. was ich meine. Da iſt noch Urkraft. Bei Jynen und Ibres⸗ aleichen ſetzt ſich die Kraft des Stoffes meiſtens ſchon in die Kraft des Geiſtes um, die verbraucht dann die Nernen. und das Ende kommt. Vor dieſer Kraſt des Geiſtes iſt Fräulein wen, die für unverſorgte Kinder einzuſtehen haben, oder Frauen, deren Ehegatten nicht mehr erwerbsfähig ſind, eine geringere Teuerungszulage bewilligt als dem Mann in ähnlicher Lage, iſt durch nichts zu rechlferligen. Die Teuerung betrifft alle in gleichem Maße, und die Zeit, wo z. B. die alleinſtehende Frau vermöge ihrer häuslichen Talente ſich billiger verſorgen konnte, als der alleinſtehende Mann, iſt durch die Schwierigkeiten in der Beſchaf⸗ fung von Lebensmitteln und Heizmaterial vorüber. Daher legt der Verband berufstätiger Frauen, die Zuſammenfaſſung aller Organiſationen weiblicher berufstätiger Frauen aller Schattierun⸗ gen, Verwahrung ein gegen eine Maßnahme, die ohne Rücks, auf Bedürfniſſe und Leiſtung getroffen iſt und als den heutigen Zeiten als nicht mehr gemäß angeſehen arf. * Ernannk wurde Landgerichtsdirektor Dr. Alfred Groſch in Freibura zum Landgerichtspräſidenten in Mosbach Verſeizt wurden in gleicher Eigenſchaft die Profeſſoren Her⸗ mann Ernſt Maier von der Realſchule in Karlsruhe an das Neal⸗ progymnaſium mit Realſchule in Ettlingen und Arnold Gold⸗ ſchmit vom Realprogymnaſium mit Realſchule in Ettlingen an die Realſchule in Karlsruhe * Jurückgenommen wurde die Uebertragung des Forſtamts Mannheim an den Oberförſter Auguſt Günther, die Verſetzung des Oberſteuerkontrolleurs Otto Güß in Hornberg zum Finanz⸗ amt Emmendingen und die Verſetzung des Finanzſekretärs Wilhelm Meßzger in Konſtanz zum Finanzamt Hornberg. Ueber die Maul- und Klauenſeuche bringt unſer FEp.⸗Mit⸗ arbeiter nachſtehende Auslaſſungen aus fachmänniſchen Kreiſen: Die Maul⸗ und Klauenſeuche tritt zur Zeit mit einer Heftigkeit und Bösartigkeit auf, wie ſeit Jahrzehnten nicht mehr. Täglich gehen Hunderte und Aberhunderte Stück Groß⸗ und Kleinvieh ein, die Milchverſorgung wird von Tag zu Tag ſchlechter, täglich breitet ſich die Epidemie weiter aus uad iſt geradezu zu einer volkswirt⸗ ſchaftlichen Gefahr geworden. Man fragt mit Recht: Woher dieſer plötzliche gefährliche Umfang der Epidemie? Die Urſachen ſind verſchiedenartig: Einmal war der milde Winter und das darauf⸗ folgende feuchtwarme Frühlingswetter der Ausbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche ſehr förderlich und wirkte für die Bakterien geradezu wie ein Brutofen. Dann wird die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche vielfach verheimlicht, viel zu ſpät angemeldet und bis der Tierarzt zugezogen und Sperrmaßregeln angeordnet werden können, ſind nicht allein eine Zahl Gehöfte dez Ortes, ſondern auch Gehöfte in Nachbargemeinden durch Uebertragung durch die Viehhalter ver⸗ ſeucht. Daß durch bie Anſammlung größerer Menſchenmaſſen— Feſte, Kirchweihen, Verſammlungen eic.— die Seuche immer mehr verbreitet wird, darauf wurde in der Oeffentlichkeit ſchon des öfteren hingewieſen. Auch der Wucher hat ſich prompt eingeſtellt und ſucht aus der Not des Volkes wiederum Kapital zu ſchlagen. Es iſt dies der Wucher mit dem notwendigſten Desinfizierungsmittel, dem Ly⸗ ſol, für das ſeit wenlgen Tagen vielfach ohne jede Notwendigkeit mehrhundertprozentige Preisaufſchläge verlangt und auch bezahlt werden. 7 Velks- und Jugendleſehallen des„Bezirksverbends gegen den Alkeholtamus“. Die Leſehalle Schwetzingerſtraße 83 wurde im Monat Mai von 435 Erwachſenen und 123 Kindern im Alter von —14 Jahren beſucht. Die Leſehalle im Lindenhof, Rheindamm⸗ ſtraße 27 hatte einen Veſuch von 303 Erwachſenen und 149 Kin⸗ dern. Die Leſehallen ſind Werktass geöffnet von—8 Uhr nach⸗ 1 4 für Kinder von—6½ Uhr Die Benützung der Leſehallen iſt frei. *Jeichen der Jeit. Ein neuer Sport wird gegenwärtig ausgendt. Junge Herrn und Damen, Burſchen und Mödchen, finden ſich, wie uns unſer rheinheſſiſcher Fp⸗Mitarbeiter ſchreibt, zu Wan⸗ derpartien zuſammen, aber ausgerechnet in der Nacht. Dieſe Nacht⸗Touren haben bereiis vielſache Verbreitung gefunden.— Nackt⸗Bäder im offenen Rhein ſind ebenfalls eine„Neu⸗ heit“, die jetzt viel„geübt“ wird, ſogar von Frauen und Mädchen. Einer ganzen Neihe von Damen wurde dabei, während ſie badeten, die Kleider geſtohlen. * Tedesfall. Nach längerer Krankheit iſt, wie bereits tele⸗ graphiſch mitgeteilt, in Freiburg im Alter von 74 Jahren Exzellenz r. Richard Reinhard geſtorben. Der Entſchlafene, der zu den hervorragendſten Beamten der früheren Regierung gehörte, ſtammte aus Freiburg und war 1888 in den badiſchen Staatsdienſt elnge⸗ treten. Zuerſt im Minist⸗rium des Innern verwandt, wurde er in den folgenzen Jahren Amtmann und Amtsvorſtand in Heidelberg, Kork und Baden⸗Baden und 1893 Miniſterialrat im Minfſterium des Innern. Drei Jahre ſpäter kam er als Landeskommiſſar wieder in ſeine Heimatſtadt als Nachſolser des beim Dreiſamhochwaſſer ver⸗ unglückten Landeskommiſſärs Siegel. 1905 wurde er abermals in das Innenminiſterlum zurückberufen u. wurde Mitgt. d. Staatsmini⸗ ſteriums. Exz. Dr. Reinhard war auch einige Jahre Mitglied der 1. Kammer und kurze Zeit ihr 3. Vize J äfident. Polizeibericht vom 4. Juni. Unaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurde: In der Zeit von Anfang April bis 24. April aus einem Neubau der Gartenſtadt etwa 20 Rollen Kupferdraht zu ſe 100 Meter im Geſamtwert von etwa 3200 M.— In der Zeit vom 29./81. Mai aus dem Sportplatz des Vereins für Raſenſpiele bei den Brauereien etwa 20—25 Meter Maſchendraht im Geſamtwert von etwa —900 M.— In letzter ZJeit von den Wagen der Güterbeſtätterei J. Reichert Söhne in der Güterhallenſtraße insgeſamt 7 Wagen⸗ Karin noch ſicher. Sie wird ſie auch keinem ihrer Erben übertragen, es ſei denn, es träte eine ganz beſondere Miſchung ein. Aber ihre Nichte gefällt mir gar nicht. Dieſe Laſchheit dürfen Sie ihr nicht durchzehen laſſen. Stellen Sie ein ſtarkes neues Intereſſe in ihr Leben, das wird ihr gut tun. Tante Alexandrine ſah den berühmten Mann mit einem eigentümlichen Blick an. „Ich habe es verſucht mit der Überſtedelung nach Berlin. Und ich ſehe jetzt. daß ich ein klägliches Fiasko gemacht habe.“ „Für die Frau gibt es noch ein anderes Intekeſſe, außer dem geiſtigen. Sie verſtehen mich.“ Ja, Tante Alexandrine verſtand. Aber ſte war doch nicht modern genug, um dem Manne neben ſich über dieſe letzte und feinſte Seelenſeite im Frauenleben zu ſprechen. Nicht einmal ihre hohe Schulter hatte ſie davor bewahrt, Joachim von Rambows Vater ſo tief und leidenſchaftlich zu lieben. daß ſie die Nacht nach ſeiner Hochzeit in einer Raſerei des Schmerzes auf dem Fußboden verbracht hatte. Und Thede von Rambow hatte keine hohe Schulter, die ſo vieles im Alter leichter 3 macht. Sollte ſie dem Geheimrat ſagen, was ſie für die Nichte befürchtete? Nein, da wollte ſie das Schifflein lieber an der bedenklichen Klippe des Perſönlichen vorbei in breiteres Fahrwaſſer lenken.— Uebrigens brachte auch dieſer Frühling Theda noch einen Freudentag, den, an dem Johanna Dierks ihren Doktor ſeierte. Die Arbeit war vorzüglich ausgefallen. Der junge Freundeskreis nahm teil an dem Ereignis. Man benutzte die gerade eröffnete Dampferlinie nach Potsdam, um von Sa⸗ krow aus zu Fuß durch die Wälder nach der Nedlitzer Schanze zu wandeln. Dort lagerte man und feierte die junge Dotto⸗ reſſa, die in ihrer Arbeit die Einwirkung der Großgrundherr⸗ ſchaft auf die ſoziale Schichtung am Ende des ſiebzehnten Jahrbunderts behandelt hatte. Auch der Geheimrat batte ſich frei gemacht und war mitgekommen. Auf den Wällen der alten Schanze ſtreckten die Buchen ihre grünſeidenen Läpp⸗ chen aus den braun⸗roſa Knoſpenhüllen. Das ganze Früh⸗ lingskonzert der Vögel war wach. Dazu blitzte das Waſſer der Havel durch das Grün hindurch, und in der Ferne ſpann⸗ ten ſich die ſchönen Bogen der Nedlitzer Brücke. Es war wirk⸗ lich ein Freudenfeſt, und Theda nahm dankbaren Herzens daran teil. Als ſie ſich mit warmem Händedruck von der Freundin trennte, fühlte ſie, daß dieſes junge Leben ſeine eigenen Wege zum Licht ging, und ein Widerſchein davon fiel in ihr Herz. (Fortſetzung folgt.) Nr. 239. 4. Seite. Mannheimer General⸗Auzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 4. Jum 1920. — planen. Die Planen ſind mit„J. Reichert Söhne, amtliche Siterbeſtätterei Mannheim“ gezeichnet und tragen je eine Nummer. Für die Beibringung wird eine Belohnung ausgeſetzt.— Am 28. Mal aus einem Büro im Hauſe O 3, 20 eine Geldkaſette mit 15 500 M. Die Kaſſette war 30 Ztm. lang, 23 Itm. breit, 18 Itm. hoch. Das Geld beſtand aus 6 Tauſendmarkſcheinen, einem Bündel mit 3000 M. in 50 Markſcheinen verſchiedener Art, 4 Bün⸗ deln mit je 1000 M. in 50 Markſcheinen verſchiedener Art, 200 Mark⸗ ſcheinen, einzelnen 50 Markſcheinen und 30 M. in 5⸗, 2⸗ und 1 Mark⸗ ſcheinen. Für die Wiederbeibringung des Geldes iſt eine Beloh⸗ nung von 1000 M. ausgeſetzt. Raub. Am 18. Mai hat die nachbeſchriebene Perſon einen Raub begangen: Etwa 24 Jahre alt,.70—.75 groß, ſchlank, ſchwarze Haare, kleingeſtutzter Schnurrbart, rundes, volles Geſicht, dunkle Augen(braun oder ſchwarz), aufrechter Gang, ſüddeutſcher Dialekt, hat vermutlich verkratzte Hand, trägt blaue Marinehoſe, braunen Rock und Weſte, gelbliche Sportmütze mit kleinen Karos. 125 Anhaltspunkte zur Ermittelung des Täters erſucht die Kriminal⸗ poligei. Stimmen aus dem Publikum. Der teuere Feruſprecher. In Bad Salzburg, ſo konnte man in einer Mannheimer Zeitung leſen, habe eine Verſammlung der Fernſprechteilnehmer be⸗ ſchloſſen, den Telephon⸗Anſchluß ab 1. Juli zu kündigen u. die Beſeitigung der Geſtänge für das Feruſprechnetz von den Häuſern zu verlangen. Auch der Freie Aerzte⸗Verein Zittau hat beſchloſſen, den Telephon⸗Anſhluß ab 1. Juli zu kündigen. Auch wir in Mannheim werden mit der Teuerung des Telephons betroffen und trotzdem hat ſich noch lein Menſch gerührt, der in dieſer Sache etwas tun will. Soll es denn immer wieder heißen: „Mannem hinne!“ Wollen wir nicht einmal zeigen, daß wir auch mal vorne ſein können. Oder wiſſen die Fernſprechteilnehmer noch gar nicht, daß der Tarif am 1. Juli in Kraft tritt? 7 Können wir nicht auch ſo wie die Teilnehmer in Bad Salzburg und Zittau. Seht, die Mieter Mannheims haben ſich organiſiert. Auch die Inhaber von Jahreskarten der Straßen⸗ bahn haben ſich bei der kürzlichen Tariferhöhung tapfer gewehrt. Wollen wir ruhig ſein?? Dann——dann kommt bald wieder eine Tarif⸗Er⸗ höhung. Treten aber in allen Teilen Deutſchlands die Fernſprechteilnehmer zu einer Vereinigung zuſammen und erheben an allen Orten Proteſt, dann kann dieſer Tarif noch geändert werden. Allerdings darf dies nicht auf die lange Bank geſchoben werden. Ein heute iſt beſſer als zwei morgen. Es müſen Maſſenkündigungen bei der Poſt einlaufen. An einer Organiſation würden ſich ſicher ſehr viele beteiligen und jeder würde gerne einen kleinen Beitrag für evtl. Unkoſten(Zeitungsanzeigen uſw.) beiſtenern. Es heißt jetzt nur noch: wer will es machen. Ich ſelbſt habe wirklich keine Zeit dazu. Ich habe aber hier den Anfang gemacht und hoffe, daß wohl einer noch in Mannheim ſein wird, der die Cache in die Hand nimmt, bezw. eine Verſammlung einberuft. Auf ſeine Koſten kommt er. Selbſtverſtändlich beteilige auch ich mich nach beſtem Können darxan. Ich rufe Euch daher zu: „Vereinigt Euch!“ H. 5 Zur Sonntagsruhe im Friſeurgewerbe. Dem Herrn„Auch⸗Branchekundigen“ möchte ich zu ſeinen in Nr. 223 d. Bl. gemachten Ausführungen erwidern, daß, wenn er von dem„Geiſt unſerer Zeit“ durchdrungen ſein will, er doch ſo viel Verſtand beſitzen muß, um einzuſehen, daß die in vielen Städten durchgeführte Sonntagsruhe im Friſeurgewerbe nur durch den beſtehenden Zwang des Acht⸗Stundentags erreicht worden iſt. Wenn er branchekundig ſein will, weiß er auch, daß mit dieſem eine Arbeitsverſchwendung in dem Gewerbe vorhan⸗ den ſein wird, denn hier handelt es ſich um eine Arbeits bereitſchaft und keine Arbeits zeit. Tatſache iſt und bleibt, daß, wenn es immer mehr Leute gibt, die möglichſt wenig arbeiten und möglichſt viel verdienen wollen, wir überhaupt nicht mehr das Reich aufrichten können. Das ſog. fleißige Arbeiten der Friſeure an Sonntagen ändert hier nicht viel, aber das Richt⸗ arheiten und die notwendige Folge, vaß viele Friſeure, beſonders die Ge⸗ hilfen, in andere Berufe abwandern müſſen, beweiſt viel. Die verehrliche Kundſchaft wird, wie betr. Einſender behauptet, die ſoziale Verordnung billigen! Demgegenüber behaupte ich, daß die Tätigkeit des Friſeurs nicht zu den unbedingten Lebensnotwendigkeiten gehört, viele werden erſt not⸗ gedrungen und dann gewohnheitsgemäß zum Selbſtbedienen übergehen. Nach meiner Anſicht dürfte der Spruch!„Was nützt die ſchöne üſſel, wenn ſie leer iſt“ zum Aushang beſſer paſſen, als derjenige, den der Ein⸗ ſender vorgeſchlagen. Der Einſender glaubt ſich nur durch die Sonntags⸗ ruhe als enſch fühlen zu können. Wie viele arbeiten Sonntags noch länger, wie er früher, als 3 Stunden, ohne dem Einſender an tum etwas nachzuftehen. Seine Hausfrauen, welche einſt geglaubt haben ollen, daß die Welt in Trümmer geht, wenn die Lebensmittelgeſchäfte ge⸗ chloſſen ſind, gehen die meiſten Wochen⸗ und Sonntage, wie es die Zeit erlaubt, hamſtern. Das ſind alles Sachen, die nicht mit dem Friſeur⸗Beruf zu vergleichen find. ier handelt es ſich nicht um Waren, ſondern um eine manuelle Arbeitsleiſtung, die verloren iſt. Der„Branchekundige“ ſcheint den Betrieb noch nicht recht zu kennen, ſonſt müßte er wiſſen, daß es Kundſchaft gibt, die den Friſeur täglich benötigte, ohne dieſe wäre die Hälfte der Friſeure überflüſſig. So lange keine allgemeine Sonntagsruhe in allen Betrieben möglich iſt, muß der Friſeur ſich den Sonntagsverhältniſſen in Deutſchland anpaſſen. Es werden Zeiten kommen, wo viele nur noch Sonntags etwas auf ihr Aeußeres halten, dann wird es auch der Kurzſichtige begreifen, was aus ſeinenn Berufe geworden iſt. Im Uebrigen möchte ich dem Einſender erklären, daß ich ebenfalls rechnen kann. Die mißlichen Kohlenverhält⸗ niſſe haben uns mancherlei Schaden und Schwierigkeiten verurſacht, ſetzen wir den Fall, daß die Kohlen noch teurer werden, ſo werden ſich unſere Ausgaben noch mehr erhöhen und mancher wäre froh, wenn er Sonntags noch Gelegenheit hätte, etwas verdienen zu können. 305 handelt es ſich nicht um Gehilfen und Gehilfinnen, welche ihr durch das Geſetz zuge⸗ prochenes Recht vertreten wollen, ſondern um Exiſtenzmöglich⸗ eiten. Der ſelbſtändige Gewerbetreibende darf und ſoll unter keinen Umſtänden mit einer Freiheitsberaubung geknebelt werden, die ihm ſelbſt das Arbeiten außer dem Geſchäftsbetrieb verbietet. Sind ſolche Freiheiten nur den Angeſtellten geſtattet? Alles weitere erübrigt ſich, denn es ſind Mißſtände, die der Acht⸗Stundentag im Kleingewerbe ſchon zur Genüge dewieſen hal. Sollte ſich Einſender unſerem Gewerbe noch weiter dienſt⸗ bar machen wollen, ſtelle er Strafantrag gegen jedermann, der Sonntags raſiert und friſtert erſcheint, er kann damit verhüten, daß ſich jemand das Selbſtbedienen erlaubt. Ein Fachmann. Muſiklärm. Seit Beginn des ſchönen Wetters ſind die Nerven der Bewohner von U6 und des Friedrichsringes auf eine harte Probe geſtellt. Stundenlang wird abends bei offenen Fenſtern mufiziert, ſo auf 5 Klovieren, etlichen Violinen und ſogar Trompete, dazu her reißender Geſang. Wenn man erwägt, daß ſich dazu das andauernde Tuten und Raſſeln der Elektriſchen geſellt, kann man ſich unſere „Erholung“ vorſtellen. Drum: Fenſter zul Ein Nachbar. Nus dem Lande. — Weinheim, 3. Juni. Nachdem die Ortsgruppen Mann⸗ heiem, Heidelberg, Neckargemünd und Weinheim des Badiſchen Landesverbandes des Flottenbundes deutſcher Frauen ihre Weiterarbeit unter den heutigen Verhältniſſen haben einſtellen müſſen, hat ſich der Landesverband nunmehr end⸗ gültig aufgelöſt. Aus dieſem Anlaſſe hat die Vorſitzende des Landesverbandes, Dr. Sophie Bernthſen in Heidelberg an die Vorſitzende der Ortsgruppe Weinheim in dieſen Tagen ein Schreiben gerichtet, in dem ſie am Schluſſe folgendes ausführt:„Die Er⸗ innerung an Ihr heldenhaftes Mitarbeiten in heldenhafter Zeit wird die Wehmut lindern und die Hoffnung auf beſſere Zeit hoch⸗ halten. Wir Heidelberger, die wir hier ſchmerzlich ause nander⸗ gingen, haben uns das Wort gegeben, daß wir ſobald und ſo wie es wieber ein durchführbares Ziel gibt, wieder auf dem Plan er⸗ ſcheinen und die Arbeit aufnehmen werden.“ Zur ſteten Erinne⸗ rung an die von der Ortsgruppe Weinheim geleiſtete Arbeit in der tiefſten Not des Vaterlandes hat das ſeinerzeitige Kriegswahrzeichen „Anker in Eiſen“ einen Ehrenplatz in der Ruhmeshalle der W..⸗C⸗ Wachenburg gefunden. Weingeim, 4. Juni. Die Beſitzer der beiden hieſigen Lichtſpielbühnen haben am heutigen Tage ihre Betriebe geſchloſſen, indem ſie erklären, ihre Kinos erſt dann wieder öffnen zu wollen, wenn die Stadt die einer Erdroſſelungsſteuer gleichenden Kartenſteuerſätze der Luſtbarkeitsſteuer auf ein erträgliches Maß herabſetzt. * Todimoos, 3. Juni. Am Sonntag vormittag wurde die un⸗ verheiratete Landwirtin Albertina Simon in Todtmoos⸗Breſten⸗ berg von einem unbekannten Täter in ihrer Wohnung über⸗ fallen und durch einen Schlag auf den Kopf und Erwürgen ge⸗ tötet, während ihr Bruder, mit dem ſie zuſammenwohnt, im Goſtesdienſt war. Dem Räuber fielen etwa tauſend Mark Bar⸗ geld in die Hände. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenom⸗ men. Vermutlich iſt die Tat von einer mit der Oertlichkeit ver⸗ trauten Perſon verübt worden. )(Jreiburg, 1. Juni. Ein Schloſſergeſelle ſtürzte aus dem drit⸗ ten Stock eines Hauſes im Stadtteile Stühlingen in den Hof und erlitt ſchwere Verletzungen, an denen er geſtorben iſt. X Freiburg, 2. Juni. Von noch nicht ermitteltenBurſchen wurden die von der Bahnbauleitung Titiſee⸗Seebrugg in der Nähe des Bärental mit größter Mühe geſetzten Profile weggeriſſen. Auch der Schwarzwaldverein klagt über das Zunehmen der mut⸗ willigen Zerſtörung ſeiner der Oeffentlichkeit dienenden Anlagen. Vor allem werden immer wieder Bänke zerſtört und Wegweiſer weggeriſſen. Endingen, 3. Juni. Ueber Endingen ging ein ſchwere Wetter mit Hagelſchlag nieder, das großen Schaden allen Gewächſen und Obſtbäumen anrichtete. Auch die Weinderge —5 ſehr ſtark mitgenommen worden. Bis jetzt läßt ſich der Scha⸗ n noch nicht überblicken.— Nach den„Br. Nachr.“ ſchlug der Blitz zweimal in Häuſer, jedoch ohne zu zünden. Der wolken⸗ bruchartige Regen, der faſt eine volle Stunde dauerte, ſetzte nieder⸗ elegene Stadtteile unter Waſſer, ſodaß nach 12 Uhr nachts die euerwehr zur Hilfeleiſtung alarmjert werden mußte, um die mit Waſſer vollgelaufenen Keller wieder auszupumpen. Die zu Tal ſtürzenden Waſſermaſſen haben ſehr viele Raine in den Hohlgaſſen zum Rutſchen gebracht, ſodaß die meiſten Hohlgaſſen jetzt paſſierbar ſind. Der Hagelſchlag, der über 20 Minuten dauerte, war ſo groß, daß am Sonntag morgen noch ganze Haufen zu⸗ ſammengefrorene Hagelkörner gefunden wurden. Der dadurch entſtandene Schaden, hauptſächlich in denWeinbergen iſt ſehr gro da die Weinernte in einigen Lagen total vernichtet worden iſt. Die Blätter, Geſcheine und Ruten an den Reben ſind gänz⸗ lich in den Boden geſchlagen worden, weshalb die Reben auf Jahre hinaus geſchädigt ſind. Auch die Getreide⸗ und Kartoffel⸗ felder uſw. ſehen nicht anders aus. Die Stimmung iſt ſehr gedrückt und man konnte am Sonntag viele verweinte Geſichter beobachten. Ein ſolches Unwetter gedenkt den älteſten Leuten nicht. Der Scha⸗ den wird bei den heutigen teuren Preiſen auf—2 Millionen Mark geſchätzt. 5 KAonſianz, 1. Juni. In der letzten Zeit hat die badiſche Klus⸗ garnfiſcherei bedeutende Blaufelchenfänge im Oberſee ge⸗ macht. Im allgemeinen wird mit wechſelndem Glück gefiſcht und 22— Mannemer Bilderboge. Birger! Bauere un Soldate. De Karlche. Karlche ſchbring! Karlche dumml dich! Karlche eil dich! Karlche fall nit. Karlche! Karlche! Karlchel Wer kennt nit de Karlche, de Liebling vum Mairenne— un vun de Mannemer Mädle. De Liebling vum Backfiſch bis zum Rheinhecht. De Karlche. Außer dem idalieniſche Kabellmeſchter vun unſere Gaadebauausſchtellung, der wo uns Männer mit ſeine Kerwemuſik ball närriſch gemacht hott un die Dame verrickt— nimols en Fremdling ſo bewillkummt un ſo herzlich un ſchmerzlich verabſchied worre als— de' Karlche. 5 Hab ich dann in meim Lewe ebbes verrikteres'ſehe als die Karlcheweiwer. Wie hawe ſe als gedoobt, wann de Karlche vun de annere Gail vornehergejagt worre is un is ſchtolz wie'n Schbander durchs Ziel gfloge. Hie hi hihi'hi!l Hä hä' hã hã hä. Vum Golbfiſch bis zur Gaadegrott alles hott'ſchrie De Karlche hott's gemacht. 8 De Abſchied vum Karlche aus Mannem is en Roman for ſich. Draus am Viehrampe ware ſe verſammelt— die Dame un hawe ſich verabſchied. Eeni hott en Weinblumeſchtrauß'hatt un hott'm dem Karlche unner die Nas'howe— un hott gſacht Karlchel rich emool. Un de' Karlche hort geriecht un hott ſo nieße miſſe, daß deß Freilein gemeent hott— hätt ichnorremein Schirm ann is e Köchin kumme un hott'm als Praktikerin en Hai⸗ blumeſchtrauß unner die Nas'howe. Der Karlche hott awer gſei neigebiſſe un hott'n mit ſammt dem Schmiſett'l, wo drum war, gfreſſe. E' Lademädl hott e Bendele gebrocht um ſei Hälſele un e Strickmamſell hott'm e paar Kniewärmer gebrocht, daß wann'r emool hinfallt, ſich nit beſchmutzt— hott ſe gemeent. Schticker zwanzig Weiwer hawe ſich geopfert un hawe de Kafffee ſchwarz gedrunke un hawe deß armſelige biſſ'l Zucker dem liewe Karlche gewe. Awer wie iweraal, gibt's do aach unverſchämte Verehrerinne. Kummt do ſo eeni un will ſich zum Andenke die Hälft vum Kaelche ſeim Schwanz rausreiße. Sie wär e Kinſchtlerin, hott ſe gemeent, e Violinvirtuoſin un ihr Fid'lboge hätt alles. norr ke Hoor mehr. Die geht her un zoppt un der Karlche nit faul un dreht, ſo galant wie er war, dere Geigmamſell uff de Bauch,. ſo daſſe zwölf Borzelbääm umn noch e paar Ouerbääm umaſchlage hott. Nur keine Jwerſchtir zung habd ſch'fagt. Awer di⸗ Saitekünſchtlerin hött gemeent, s hat mir nicht wehe gethan, der Karlche wußt, wo er bintrat. Jal ja hab ich'ſacht: Wann Ihne e biſſ'i in de Bauch gepetzt hätt— Ihne hätt ich beere meeche. Neilich war ich emool innere moderne Wahlverſammlung. Eh der Kommers losgange is— is e Biro gewählt worre. Deß Biro war noch nit recht am Owerleitungsdiſch'ſeſſe, do hott cener vun denne Birsdiener gemeent, s war alaab ich de Schrifif ibrer — mit'm Idealismuß kumm ich nit mehr weit— ich mecht vun dere Dellerſammlung gach ebbes hawe. Der Herr Vorſitzende hott dann e kleeni Karl Theodorglock in die Hand genumme un hott ſo laut geſchellt, daß man gemeent hott, s Schiff wär in Not. + Dann hott'r angfange! Draurigi verſammelti Ver⸗ ſammling. Verſammling— is gut hab ich gerufe, aha, ewe merke ma' ſchun die nei Ordogravieh. In dem Monument fliegt dem Allerweltsowerleiter— e Bierglaß an ſein Kobb. Ohal hott'r gemeent, mach doch ke Lumberei, wo die Gläßer ſo ſindhimmel⸗ dheier ſin, ſunſcht miſſe ma ſo in Zukunft glei en'ſchermarkt mit veranſchtalte. Liebe Freindinne un FFreinde— hott'r dann weiter gemacht. ich nemms dem Wurfknecht nit vor iw'l, der hott halt ſei geiſchtige Waffe in der Hand un is die Schuld norre ſeiner falſche Erzi hung zuzuſchreiwe. Roch denne Worte is awer e Gepiff un e Cedrum⸗· beet losgange, daß ich gemeent hab, s wär die Gewittermuſik aus m fliegende Holländer. Die een Hälft hott Deitſchland iwer alles 'ſunge un die anner die Maſaillees un zwiſchenei hott e luſchdigi Wittwe mit ihre Kriſchttindlſchtimm en Tierſchtimmeimmidador im⸗ powiſiert. Die luſchdig Wittwe war grad am Schweinekrunze, do ſecht mei Nochber: welch eine Schtimme un's Waſſer is'm im Maul zſammengeloffe. Du herrlicher Sang an Aegir, du biſt geges Schweinegrunſe vun dere Witteb die reinſcht Holzaukzion. Bis der eigentliche Referent an's redde kumme is, war ich ver⸗ ſchwunde, denn mit geiſchtige Waffe aus Glas, Schtuhlfiß, Farre⸗ ſchwäntz, geladene Rewolwer un Dolich kämpft unſereener nit— hab ich im Fortgeh gegriſche.(Doſender Lärm un Beifall) uff alle Seite. Während dem geht eener her un ſchmeißt en Schtuhl wedder denn Vorſchtandstiſch. Bitte! nur Vernunft hott der Vorſitzende emeent. Dann hott'r denn Schtuhl uffghowe un bott aſacht. Diewe Freinde! Durch den Wurf mit dem Schtuhl fihl ich mich leider— nit gedroffe. Der Schtuliſt hott ſetz gar nix anneres ſomit dem verkrachte Birgerdumm de Weeze bliht. Anſchtatt die Gſellſchaft auszurotte, kriche ſe immer määner Aerwet. Ja, ja, määner hott'r'ſacht. Der Schtuliſt liewe Freinde, dem verzeih ich er is ewe e Opfer falſcher Erziebung un Schuld an dere ganze Szenerie is der— Kabbputſch. Jwerhaubt mecht ich beantrage, daß alles, waß e biſſt waß ſel will, aus Brodeſcht ke Kabb mehr uffſetzt un jeder Menſch in Deitſchland mit'm Zilinder rumlaaft— wie die Schornſchtefeger in der wilhelmmiſche Zeit, wo die Gäns Hoorbeitl gedrage hawe un die Ente Barike, hott'r gſacht. Zur Abſchaffung vum Birgerdumm brauch ma blos zu ſchtu⸗ diere— e Ledermapp un en Zwicker uff de Nas. wann die Nas e biſſt groß is, kann ma aach noch e Brill owedruff ſetze— un unnerm Deckmant'l vun de Imverdinenfdät oder wie's heeßt, deß is de Freibrief vor Bloomaulerei— e Redd zu halte oder ſunſcht dummes Zeio zu ſchwätze Anſchtatt den Broledariat zu verbirger⸗ liche, in die Höh zu bringe, werd ſetz alles verkohldampft, daß blos noch e paar rumlaafe mit Ledermaype un zugucke, wie die Dumme ſchaffe, damit die Bloomeiler e ſcheenes Lewe hawe— bott neilich emool en Pläſchderer gemeent, unn Schtroßekehrer hottm beigepflicht un hott'ſagt, i alaab. du waſcht ebbes. gibt immer noch Leit, wo waß wiſſe, wann ſe aach nir 3 bezweckt als daß ſo'n Schreinermeeſchter widder Arweit hott, un D manchmal kamen die Fiſcher an einem Tage nicht auf ihre Koſten. Die in der letzten Zeit ans Land gebrachte Mengen von Blaufelchen ermöglichen aber, wie die„Konſtanzer Zeitung“ ſchreibt, eine billigung der Blaufelchen. Gerichtszeitung. * Waldshut, 30. Mai Ein ſchon vielfach vorbeſtrafter Dieb, der Korbmacher Mathäus Villinger aus Badiſch Rheinfelden, hatte in Unterlauchringen aus einem Gaſthaus ein wertvolles Pferd geſtohlen und es ſofort für 3500 Mark verkauft. Wegen Dieſes iebſtahls wurde er zu 2 Jahren Zuchthaus verurtellt.— Wegen unerlaubter Grenzüberſchreitung und verbotener Geldausfuhr wurde der Kaufmann Eugen Ruppert aus Zürich zu 2500 M. Ge ſtrafe verurteilt; 8000 M. Bargeld werden eingezogen. Sportliche Nundſchau. Die Pfingſtreiſe der Raſenſpieler. Die Ligareſerven des Verein für Raſenſpiele Mannheim folgten n Pfingſten einer Einladung des.⸗C. Bayreuth und.⸗C. Lich fels. Während die Mannſchaft in Bayreuth nach wunderbarem Spiel 9. gewinnen konnte, mußte ſie in Lichtenfels eine unverdient hohe Niederla von:2 hinnehmen. Letzteres Spiel ſtand ſehr unter dem Einfluß des n. 0 ganz einwandfreien Schiedsrichters, denn 3 von den 6 für Lichtenfels r tierten Toren wurden aus klarer Abſeitsſtellung erzielt. Das Spiel glich mehr einer Punktejägerei, als einem wirklichen Propagandaſpiel. Bayreuth trat die V. f..⸗Mannſchaft dem A⸗Klaſſe⸗Gaumeiſter im G00 Oberfranken in folgender Aufſtellung gegenüber: Kolb Kupfer Mayer, Robert Nerz, Willi Balles Schmid, Willi Sigmund Brunner Müller Förſchner Görſch Daß die Spielweiſe der Mannheimer in Bayreuth einen tadelloſen Eim druck hinterlaſſen hat, kann man folgendem Bericht der„Bayreuther Zer tung“ entnehmen: Alle die viele, die dem Rufe, den Sportplatz zu beſuchen, gefolgt waren, ſie kamen alle auf ihre Rechnung und waren voller Begeiſterung ob der 5 ſonders von der Mannbeimer Mannſchaft gezeigten Leiſtungen. Fairng, und hohe, echte Sportlichkeit zeichnete die Mannheimer neben beſtem ſpiel riſchem, techniſch wie taktiſch hervorragendem Können aus. Das flache, 3 ſichere, feindurchdachte Kombinationsſpiel, die frappante Raſchheit, ſchloſſenheit und Sicherheit, die Selbſtloſigkeit und die vorbildliche Aufopſe rung jedes einzelnen der 11 Spieler zu Gunſten der Geſamtheit, die unbe⸗ dingt vorherrſchende Daſziplin und ſchließlich die techniſch bervorragen Einzelleiſtungen jedes der Spieler hinterließen einen ſelten guten Geſa 10 eindruck. Auch die Bayreuther Mannſchaft war in guter Form, doch! vorweg erwähnt, daß die Geſamtheit des ſpieleriſchen Könnens dem der Mannheimer nachſtand. Das Reſultat:2 für Mannheim entſprach den Stärkeverhältnis, denn auch Bayreuths Spieler waren fleißig und 2 dauernd und wurden trotz allem dem gegneriſchen Tore ſehr geſährlich. 6 Anzahl zu dieſem Propagandaſpiel gelandener Ehrengäſte und ein Publikum folgten dem Verlauf des ſelten ſchönen Kampfes.“ Daß ſich die Mannſchaft unter dem Training des früheren ale Viktoria⸗Ligakämpen, Herrn Willi Schneider, z. Zt. in beſter 25 befindet, beweiſen auch die letzten in der Pokalrunde erzielten Reſu +5 So z. B. konnte ſie gegen den diesjährigen Neckargau⸗Erſatzligameiſter —— Phöniz mit:1 fkoren, die Erſatligamannſchaft des.⸗C. Bi eudenheim:2 abfertigen und ſogar gegen die ſehr ſpielſtarke 1. Ageg ſchaft des.⸗C. Lindenbof 1908 mii:1 gewinnen. Morgen Samstag a tritt die Mannſchaft der 1. Mannſchaft des.⸗C. Kickers Mannheim über. Der Beſuch dieſes Treffens iſt ſehr empfehlenswert, zumal ven⸗ Mannſchaften noch ungeſchlagen an der Syrtze der Tabelle ſtehen. Pferdeſport. sr. Die Graditzer Expedition zum Wiener Derby iſt unterblieben,— wohl von der Tſchecho⸗Slowakei die Durchfuhr⸗Erlaubnis eingetroffen, die Wiener Behörden nicht geantwortet haben. Turnen. 4 6 Großfachſen, 2. Juni. Anläßlich des hieſtgen Gebirgstut keſteg, verbunden mit dem dreißiglährigen ece TZurt, dereins„Germania“ ſand im„Zähringer Hof“ ein Feſtten mers ſtatt, auf welchem Bürgermeiſter Maver an die Salrurrne im Namen der Gemeinde den Willkommensgruß richtete. Kr epertreft Prof. Weiz überbrachte die Grüße des Kreiſes, Gauvertreter Ebet! die des Gaues. Auf dem Feſtplatze, wo die Wettkämpfe der reich ſ ſchienenen Turnvereine ſtattfanden, überreichte Frl. Emilie eitpt! dem Jubelverein„Germania“⸗Großſachſen eine mit Seide geſtickte Fobur Insgeſamt beteiligten ſich an den Wettkämpfen, die ein Bild großer lwor, licher Gewandtheit boten, 685 Turner, von denen bei der abends dattg⸗ fundenen Preisverteilung zwei Drittel mit Preiſen bedacht wurden. Jußball. 70 er. Die Mitgliederzahlen der Deutſchen Fußballverbände 5 1b Deutſche Fußball⸗Bund in einer offiziellen Sin wie 1155 Ni⸗ Süddeutſcher Fußball⸗ Verband 980 Vereine mit 181 023 2 gliedern. Weſtdeutſcher Spiel⸗Verband 912 Vereine mit 137 074 Mite dern, Norddeutſcher Fußball⸗Verband 308 Vereine mit 39 577 Mitgliedert Verband Mitteldeutſcher Ballſpiel⸗Vereine 481 Vereine mit 39 288 55 gliedern, Verband Brandenburgiſcher Ballſpiel⸗Vereine 188 Vereine 150 27 180 Mitgliedern und Baltiſcher Raſen⸗ und Winterſport⸗Berband Vereine mit 12 552 Mitgliedern. 100 M..⸗C. 1908 1— B. J. R. Alemania Worms 9·1. weilte zum Freundſchaftsſpiel in Worms und mußte ſich 12 450 eſchlas⸗ bekennen. Beide Mannſchaften ſpielten mit Erſatz. Sportfünb 1910 Käfertal— Wormatia Worms 18. asgener g das Spie bis 10 Minuten vor Schluß mit:0 für ſeine Farben. Inn 8 Minuten erzielte hierauf Worms 5 Tore. Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. WT. B. Verlin, 3. Junt. In der heutigen Vermitteſgz zlehung fielen 5000 Mark auf Nr. 81 133, 3000 Mark auf 577278; 2 ggch de are 40 80c i 95 40 56s, 40 888 45 54774, 68 809, 88 517, 5 558 87851, 92819, 100 416. 114 114 674. 121 309, 137 898, 139 441. 142 371, 144 095, 105 00 163 794, 163 990, 173 831, 188 374, 193 383. 207 068. 207 209 934, 211328, 227 249, 231 709, 232 923.— In der Nach mi tagsziehung fielen 300 000 Mark auf Nr. 79 235, 5000 N auf Nr. 9276, 3000 Mark auf 2375, 5969, 14 413. 16 191. 21 22 823, 27 658, 35 053. 38 906, 54 604, 81 069, 98 256, 106 132 694, 133 435, 138 060, 160 516, 194 557, 195 440, 212 224 404, 205 501.(Ohne Gewähr.) Wetternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 4. Juni 1920, s utr morgers(MEIL) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. ————— 70 N. Lufidruck cderſchge. Ort F NN Temp. Wetter——. 2 mm KRichtg. Stärke 22— Hamburg 754.0 Wſſchw. Negen 2 Königsberg————— 128 5 e 753.9 S8 ſſchw. bedeckt 1 rantfurt a. M 760 1 11 w ſchw. bedeckt 9 ünchen. 758.1 10 wiw mäßig Regen 5 Kopenhagen— 5 2— Stockholm———— Haparanda——— odoö. 7609 5 N mäßig wolkig 9 Paris. 763.2 12 NNo ſchw. Regen 0. Marſeile. 7559 19 NNW ſchwach wolklos 9 ürſch.... 760.?2 18 W chw. bedeckt 2 FF 10 ONO ſchw. Regen 22 Beobachtungen badiſcher Wenerſtellen(T morgens)— See⸗ 5 55 Seru 285 Wind f de SSSS 2 erkun 1980 G 383 K Richt. Stürte 33. Karlsruhe... 127760 4 11] 20 11 NNO mäß 0 Baden⸗Baden213 789.7] 11] 20 11 0 ſſchw 0 Königſtuhl 500750 9 7 17/ NNWImäß d.5 eldberg. Hof1281 680.77 6 14 6 NWmäß mel 0 5 5 Blaſten.780[— 12] 19 7f W ſſchw. end 0 Algemelne Witteru ngsausſichten.* nle⸗ Hoher Druck hat ſich nach Weſteuropa verzogen, wä derer den Oſten und Cden des Erdteils bedeckt. Baren pegee wird Deutſchland von Nordwinden überflutet, die kühleres tterlas⸗ gebracht haben. In Norddeutſchland fällt Regen. Die We iſt charakteriſtiſch für die bekannte Kältewelle des Juni. 11 uhr⸗ Vorausſichtliches Wetter bis Samstag den 8. Juni nachis Weiſt bedeckt, geringe Negenfälle ſehr kügl. 9 70 25 — * . .2 r de eeeee rn er Asn ir⸗ * er dchienen. Ber. Handeſsg.. Urenag, den 4. Juni 1920. Maunheimer Geueral-Anzeiger.(Abend⸗-Ausgabe.) 5. Seite. Nr 239. — Ausführungsbestimmungen zum Reichsnotopier. Die vom Reichsfinanzminister erlassenen Ausführungsbe- stimmungen zum Gesetz über das Reichsnotopfer sind jetzt verötlentlicht worden. Wir geben im folgenden die wichtigsten Bestimmungen irhaltlich wieder: Die Veranlagung und Erhebung des Reichsnot- opfers erfolgt durch die Finanzämter. Vor der öffentlichen Aufforderung zur Abgabe der Steuererklärung sind von den Finanzämtern für die natürlichen und juristischen Personen getrennte Steuerlisten, sogenannte Reichsnotopferlisten, aufzu- stellen. Diese Listen sind am 15. November 1920 in der Spalte der bis dahin festgesetzten Steuerbeträge abzuschlieen und aufzurechnen. Zu diesem Zeitpunkt ist also eine vor- läufige Feststellung des Reichsnotopferergebnisses zu erwarten. Der endgültise Abschluß der Listen hat erst am 31. März 1923 zu erfolgen. Als Frist für die Abgabe der Steuerer- klärung wird die Zeit vom 28. Juni bis 28. August 1920 be- stimamt, in besonderen Fallen kann diese Frist verlängert werden. Auf Grund der Steuererklärung findet die Veranlagung der Steberpflichtigen statt. Den Ausführungsbestimmungen ist eine Hilfstafel zur Berechnung des Reichsnotopfers beigegeben, aus der sich für das steuerpflichtige Vermögen der Steuerbetrag ablesen läßt(als steuerpflicbtiges Vermögen eilt nach den zulässigen Abzügen der die Summe von 5000&K. übersteigende Betrag: 1 Leeberezene Stenerberng: Wergegene Steuebetag: Mk Mk Mk. Mk. 1000 100 500 000 91250 10000 1000 1000 000 246000 50000 5000 3000 900 1171000 100000 11000 7000 000 3471000 200000 26000 8000000 4121000 für alle folgenden je 1000 A steuerpflichtiges Vermögen 650 Mark mehr Steuerbetrag. Dem Steuerpflichtigen wird ein schriftlicher Steuerbescheidd erteilt, der den Betrag der zu zahlenden Steuer und die Berechnungsgrundlagen enthält. Der festge- stellten Steuer sind die Zinsen mit 3 des Steuerbetrags für die Zeit vom 1. Januar 1920 bis zum Ende des Monats zuzu- schreiben, der auf den Monat der Zustellung des Steuer- bescheides folgt. Für Steuerpflichtige, die ihre Zahlung in bar vor dem 30. Juni 1920 entrichten, gilt der Vorteil, dabß kür je 100 4 der Steuer 92. zu entrichten sind. in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 1920 96 K. Ferner gilt für die Zeit bis zum 31. De- zeinber 1920 die Verpflichtung der Finanzämter, Schuldver- schreibungen, Schuldbuchforderungen und Schatzanweisungen des Deutschen Reichs an Zahlungsstatt anzunehmen. Wie de⸗ reits bekannt, sind in dieser Zeit Kriegsanleihestücke sowie die Schatzanweisungen der.—9. Kriegsanleihe zum Nennwert. die Schatzanweisungen der 4. und 5. Krigesanleihe mit 96.50.1 für je 100 Nennwert an Zahlungsstatt anzunehmen, wenn der Steuerpflichtige nachweist, daß er die hingegebenen Schuld- verschreibungen oder Schuldbuchforderungen und Schatz- anweisungen selbst gezeichnet oder aus dem Nachlaß eines erstorbenen, der sie gezeichnet hatte, erworben hat, oder als Angeböriger einer offenen Handelsgesellschaft. Genossenschaft usw. empfangen oder sie an Stelle einer auf gesetzlicher Ver- flichtung beruhenden Aussteuer erhalten hat. Voraussetzung st in jedem Falle, daß der Vorbesitzer Selbstzeichner war. .. Der Steuerkurszettel für das Reichsnotopfer und zur Besitzsteuer ist nunmehr im„Reichsanzeiger er- Es sind ihm die Notierungen vom 31. Dezember zugrundegelegt. Er hat alz vorlàufig zu gelten und wird in einigen Wochen ergänzt werden. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 4. Juni. Orahtb.) Die neue Besseruns der Mark im Auslande, die allerdings nicht erheblich war, genügte ei der jetzigen Börsenverfassung, um die Kurse nennenswert nach unten zu beeinflussen. Die Einisung im Bank- gewerbe hinterließ zwar einen guten Eindruck, vermochte aber keinen Einfluß zu hinterlassen, da die mannigfachen Erörte- rungen. die sich an die bevorstehenden Wahlen knüypften. eine Belebung des Geschäftes nicht aufkommen lieſen. Be- achtenswert schwächer lagen anfänglich vor allem Deutsche etroleum, welche vorbörslich mit 365 gehandelt, dann auf leb⸗ heftere Kauffust auf 575 stiegen. Schantungbahn stellten sich mit 381 7 7 niedriger. Deutsch-Uebersee Elektr. stellten sich mit 7do um 45 76 niedriger. Beachtenswert schwzcher lagen auch Neu-Guinea(555) und Otavi-Minen, sowie Cenußscheine, letztere mit 480,— 30. Südsee-Phosphat bewegten sich zwi- schen 1875 und 1025. Kolonialanteile notierten 64oo0. Am Handelsblaff des! ———— anmbeim Montauaktienmarkt waren die Umsätze im allgemeinen be- scheiden. Gelsenkirchen, Mannesmann. Oberbedarf. Deutsch- Euxemburg und Phonix verloren durchschnittlich—8 96. Caro waren gut gehalten. Von chemischen Aktilen gaben Badische Anilin 8% nach. Farbwerke Höchst wurden aus- schließlich Dividende, 14%, gehandelt und stellten sich auf 33575. + 1½% Elektrische Fabrik Goldenberg lagen fest. Elektrizitätsaktien schwächten sich ab. Stärker waren Siemens u. Halske gedrückt. Hamburger Paketfahrt und Nordd. LIoyd ermaßigten ebenialls ihren Kursstand. Mexikanische An- leihen bewegten sich nach unten. 5 ige Silbermexikaner gaben um 37 auf 238, 5% ige Goldmexikaner um 28 auf 330 nach. Die Börse schloß schwach bei ruhigem Geschäft. Pri- valdiskont%. Berliner Wertpaplerbörse. Berlin, 4. Juni. Drahtb.) Da die Tendenzgestaltung an der kurses bestimmt wird und eutsprechend auch die Auslandsdevisen starken Schwankungen unterliegen, war die allgemeine Stimmung heute wWieder schwächer, weil die Auslandsdevisen einen wesent- lichen Teil der vorgestrigen Kursbesserungen wieder hergaben. Immerhin bot die Tatsache der Vermeidung des Bankbeamten- ausstandes eine gewisse Wäiderstandskraft, so daß später leichte Kurserholungen eintraten. Regel 5253. Ueber diesen Satz hinaus gingen sie nur bei wenigen Papieren, doch waren Valuta- und Auslandswerte, sowie von Rentenwerten Mexikaner und Anatolier stärker rückgängig. Deutsch-Uebersee verloren sogar 50, Steaua Romana 120. Abge⸗ sehen hiervon waren für einige wenige Montan- und Elelrtro- Aktien Kursbesserumgen festzustellen. Das Geschäft hat von sei- ner vorgestrigen Lebhaftigkeit wieder erheblich eingebüßt. Am Rentenmarkte nichts von Bedeutung. in fl Iuslnie Il Handelswel Sozialisierung und Kommunalisierung sind die Forderungen der sozialisfisch. Parteien Wer sich und seinen Kindern sein Eigentum und durch Arbeit erlangtfen Besitz erhalten will, der gebe seine Stimme nur den Tiich naticnalen Partien Erfüllt Eure Wahlpflicht! Berliner Produktenmarkt. Berlin, 4. Juni. Orahtb.) Nachdem bereits vorgestern nach- mittag für Hafer 143 M. pro Zeniner bezahlt worden waren, hielt sich dieser Preis auch heute ungefähr, aber es kam wieder etwas Angebot an den Markt. Von Erbsen kamen die schön- sten Qualitäten zum Angebot, ohne daß diese aber trotz allen Entgegenkommens der Verkäufer Abnehmer fanden. Starkes An- gebot bestand auch für Ackerbohnen und Lupinen, von denen nur gute gelbe Sorten gefragt waren. Hafernotierungen: Loko ab Bahn: 2920. Spätere Lieferungen 2820—2860. Tendenz fest. Wirtschaftliche Rundschau. Eine weitere Neugründung in der Transportversicherung. Mannheim, 4. Juni. Unter der Firma„Kompagß“ Transport- und Räckversicherungs-Aktien- Gesellschaft in Mannheim ist eine neue Aktiengesell- schaft am 18. Mai hier gegründet worden. Das' Aktienkapital er General-Anzeiger Börse jetzt in der Hauptsache von der Bewegung des Mark- Die Kurseinbußen betrugen in der — beträgt 2 Mill.&4, das von Mannheimer Kaufleuten übernom- men wurde und zu 28% einbezahlt wurde. Auch ein ent⸗ sprechender Organisationsſond ist vorgesehen. Das Bedürfnis nach der Neugründung hat ihren Grund in der Umgestaltung der Vermögenswerte, die den mehrfachen Betrag des Friedens- wertes erreicht haben und fler dadurch bedingten Höhen- versicherung, womit die Versicherungsmittel nicht glei- chen Schritt gehalten haben. Dazu kommt, daß die heimischen Gesellschaften infolge der Absperrung vom Auslande und der allgemeinen Verschlechterung der Valuta in ihrem Rückver· sicherungsverkehr mehr auf das Inland angewiesen sind. Dem Aufsichtsrat der neuen Aktiengesellschaft„Kompaß“ ge. hören als Vorsitzender Dr. Oskar Faber, Direktor in Heidel · berg, Herr Alfred Nehringer, Mannheim als stellv. Vor- sitzender, Bankier Edgar Pick, Stuttgart. Fabrikant Hermann Marlier, Nürnberg. Zum Vorstand wurden bestellt Herr Walter Quenzer, Heidelberg und Herr Wilheim RI a nn. Mannheim als stellv. Vorstandsmitglied. Förderung der Kohlenzufuhr nach Süddeutschland. Wie aus dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet ge- meldet wird. hat sich die Förderung im letzten Maidrittel seidem wöchentlich zweimal eine halbe Ueberschicht getahren wirel gebessert. Die Durchschnittsförderung, die erreicht wurde, ist 292 000 t(Vor dem Krieg 380 000 f) pro Tag. Ber Abirausport ist im allgemeinen auch geregelt vonstatten ge- gangen. Immer kommt noch recht kurz die süddeut- sche Industrie, namentlich die Mannheimer uvnd badische Industrie, deren Versorgungslage noch recht unbefriedigt ist Soweit nun die Verkehrsschwierigkeiten eine Abbilfe und Besserung erfordern, unter der die Versorgung Süddeutsch- lands mit Kohle besonders zu leiden hat, ist bei den rheini. schen Reegdern und Einzelschiffern erstrebt wor⸗ den, daß sie, um einer Zwangsorganisation zu entgehen, frei- willig Schiffsraum in verstärktem Umfang für Süddeutschland zur Verfügung stellen wollen. Damit im Zusammenhang steht auch der Gegenstand der Tagesordnung der auf 9. Juni in Duisburg-Ruhrort stattfinden- den außerordentlichen Versammlung des Partikulierschiffer- verbandes ,Jus et Justitiae“ e... Gestellung von Schiffsraum für die Kohlenversorgung Süddeutschlands“. Rau-Futterhandel, Konsument und neue Ernte. Der Verein süddeutscher Rauhfutterhändler, E.., Sitz Mannheim, teilt uns mit: Nachdem in allernächster Zeit die neue Heuernte beginnt, möchten wir im allgemeinen Inter · esse darauf hinweisen, daß an den kallosalen Preistreibereien für Heu und Stroh nach der Ernte von 1919(das Heu wurde bekanntlich von 14 1 auf die schwindelhafte Höhe von 100 44 pro Zentner getrieben) nicht zuletzt auch die Konsume n- ten schuld waren, weil jeder Pferdehalter und jede Organi- sation. die Bedarf an Rauhfutter hatten, selbst den Ein- kauf vornahm, bei den Landwirten jeden Preis überbot und dadurch, die fortlaufende Steigerung für Rauhfutter mit- verschuldete. Für die neue Ernte sind die Aussichten die denkbar günstigsten. Der Verein südd. Rauhfutterhänd⸗ ler, der von dem Grundsatz ausgeht, die Preise so niedrig wie nur irgend möglich zu halten, kann es deshalb nicht unter- lassen, die Pferdebesitzer und sonstigen Rauhfutterverbraucher auf die auch in diesem Jahre wieder drohenden Gefahren einer Preissteigerung hinzuweisen, die nur dadurch beseitigt werden können, wenn die Rauhfutterkonsumenten sich' bei ihren Be- stellungen, der Vermittlung des Rauhfutterhandels bedient, der allein in der Lage ist, alle Einkaufsmög! iehkeiten der Marktlage auszunützen. eignetste Weg, jede unnatürliche herein zu unterbinden. Bayerische Vereinsbank München. München, 4. Juni.(Eig. Drahtb.) Der Reintevinn weist nach Vornahme der erforderlichen Rücklagen 7 150 333 1 (7 109 808 A) apf. In der auf 2. Juli angesetzten Generalver- sammlung wird die Verteilung einer Dividende von 8 7. Cvie im Vorjahre) vorgeschlagen werden. Außerdem wird der Generalversammlung die Erhöhung des Grundkapi- tals von 51 auf 72 Millionen d zur Verstärkung der Be- triebsmittel vorgeschlagen werden. Württembergische Bankanstalt vorm. Pllaum u. Cie., Stuttgart. Dem Protest eines Aktionärs gegen den Kapitalerhöhungsbeschluß durch die letzte Generalversammlung wird stattgegeben und eine neue Generalversammlung auf 15. Juli einberufen, die über die Kapitalerhöhung um M. 10 auf 20 Mill. Beschluß zu tassen hat. Stuttgarter Garnbörse. Die letzte Oarnbörse brachte aber- mals einen Preisrückgang, bei Baumwoll um M. 15 bei Oewebe um M..50—.50 pro Dies erscheint als der ge- Preissteigerung von vorn- Pir 4 Olvidenden-Werte. Dbu. 4. 4 Frankfurter Börse. rransport-Aktien. Berliner Börse. Tranep-Axtien. D. 3. 4 EeeSesedt“ 18 310.—319 2 en-Kurge. 0 estverzirislche Werte. Sohantung. Festverzinsllehe Werte. acheffungeehn f: 9 89.55 58.-5 Feſten 2 Suiesdens 10 30.—— 85 2 Ses. e 5— 3. 4.— Tee Srege Seede 5 18425 13525 Falecesne 28— erliner Devlsen. „NMannh. v. 1901 06·06—110.100 Nordd. LIoyg.. atspaplere. 2. Perl. Zenb. 7¼135.25 135.25 Gasmotoren 173.—174. Für drahilich Unz- . Mannhelmer v. 1912 Oest.-Ung. Tlested 5%%% D. Schatzanw. Ser. S eene ½118.50118.. 15 85 ee 188. 5 Deutsche Relchsanl. Oest. Sudb.(.omb.) 3% do. Ser..— 88 7½245. Deelelsenk. Sergw.. 6 28 30278.— 95 3% 4oo—— Industrie-Aktien. 4½% do. Ser.-V. Hsteller ad enb) 9 50 74 4. Gazten 10 446.—420.— Bensdel- Angetendem..182 75 1183.— fi828 48188 e 1 Fe e.: Atsnmnt Cementw.. 1% do. 3 Orlentbabhn— 18 erresheſmer Slas. 19 38. 330.— WM. 2. erg Vge Bad Anſlin. 12 204%e Beutsche Reſchsanl..tste Bens ach. Seisseangtef 14 80 75 21.— Sppeg. 15 Cnem.Scheſdeanst. 20 4 Ch.riesh.-Sletctt. 7 2 Parbw. Höchet. 12 V. ch. F. Mannhelm 7 Ch. Farb. 4 15 do. Holzverkoh. 48 Rütgerswerke 1256 2½% l. Relobsschatzenl. 0 Preull. Schatzanw. 31 5 35% Preug. Konsols. 0.„„„„ 2% Bad. Anleihe v. iols 3% do. 40% Preug. K 31½% do. %½% Bad. Anieſbe Somm. 2 ntindustr. 7%% Bsyerische Anl. um.- u. Dizk bk. 7 164.. 163.50 f de.v0g 188.. Alg Eleddr Ses 10 if 2% heasſgebe ee Berme zater Sank. 6 Ser Ne f % Beyer. Elsenb.-Ani. 12 4% Frankfurt. Stadtenl. Deutzche Bank. 12 Ber. 2% ee f. 8204 80llb 15 2% Eay.-Pfälz. Els.-Fr. 5 10 75 e e Kt. Eiclr-&. Menaß. 7 ) Auslundische, Schuckert Nurnberg 8 4½% Gest. St-.v. iols 85% do. ehatzanwels. 40 do. Gold-Rento. 900 do. einneltl. Re. te Ungar. Gold-Rente. Slemens& Halske. 12 Gummiw. Peter 1 Heddernh. Kupferu. Junghans Gebr. 12 Adler& Oppenhelm 20 J0. St.-Rto. v. 1910 42.50 tabrik Spler. 13 4½% deo Paplerreate.. Adler à Oppenhei %% do. St.-Rto. v. 189/ 30.75 30.75 Lebecete Veide 42 uk. Ad in:st-Al Lclerefg 13 220. 215. 14 Nenektin- BfeVerte, 9 Sefeherg 0* e Aunee 2 e ee nten. Dir.. Watzc. Lucägeft. 12%e J0. Bagdad aueſe Sontigeatal. 8 218.78213.37 Kng. Netsiſr. Vorz. 0 11 del dhe Sank. 64% m- Maschinonf. Nleyer 15 18— do. Sadenis. 10 153.50154.75 g0. Bad. Durisch 14 251.50½0130 Dalmlermotor. 3 192.—92. Nsschfbr. Edlüngen 9 852 21 5 90. mee 0 ben 15 Teentzner, Du 9 142.—f44.50 faig& feu, Nànm. 13 ernet Benk. 8 etsce Sank: 1 Dirsento-Ge Nee onld Otschl. Pialeizehe Ban 3⁰ S 25 Badische Anlelbe. 27% Munchen. Stsdtani. d) Ausländische Renteuwerte. 4½% Oosterr. Schatz · anwelsung 4% do. Goldrente. o, do. conv. 4½%% do. Silberrents. Elsenbahn ſI. d0. untfiz. Anlsthe 4/ do. Zollobl. v. 1911 do. 400-Fes.-Lose 4% Ung. St.-Nt.v. 1913 4½% do. do. 4% do Soldrents. 4% do. Kronenrente. Famtenn Fökett.— 167ie 60 flie uenean Hesesdem P ch.— 20. E33.—. Fseh K 9529„544 —2* onsels Nordd.— ach..— 168.183.— fedsterf atb wenee 12 309.—37 f Vork 2 eeeee 1885 dſosze) Eisen., St. 9 293.8030 30Pag Ler on, Hlodenlobe-Werre 0 170.—173.25 Zerl. Handels-Ges. 8 183. 183.30 ellw.Aschersleben 39 1 253.50253. K m Heetener Banc. 7 195.2193.25„ 75 Ores Bank 158.50 65.— ‚ Mitteld. Krezitbadk 7 154. 1 —133.— 7 Netionaldef., Otschl. 3 1057 rer eee Keſcbabas. 61882945 5 Ceeseegasde- 70 Industrie-Aktien. Mannesmannröhren 6 Nd. 29 325. 390.—Oberschl. Elsb.-Bed. 6 78. Aall. Tregtow 12 336.—338.— do. Elsenſnd... 14 Ronte. 887d.-Nrnd. Masch. 10 23)7.—234.30] Raein. Stahfwerke. 6 Sadlsche Aaflin. 12 408.— 409.300 Riebesk Montan. 9 S Elektr.. 12 229.75 225.—Rombacher. idtten. 13 Zerilger Electr... 8 l81. 184.— Rütgerswerko 42⁰ Bing Nurngerg... 1 233.28 233.25 Sechsenwerk 40 Slsmarechätte.., 3 380.—300.— Shuskert 4 Co. 3 chumer Gudstabi 3 249.78 242.750 Sſamens& Haiske. 12 Sebr. Böhler& Co. 12 22.— Turx. Tabatzregis. .1914 264.—21.— 1fer... 10 263.—232. 374.—368.— eLebt. Kördeg.. 18 lef. i- en ae 210..—½02.— Pr 79,153.50 180.25 Lothriager Hatte. 12 23 Fee —alens Sdenlen Wien, abgestk... „ .212.50 Badapsst.. —198.— Bulgarlen Konstantinopee 5 Frankfurter Devisen. 2. Juni J. Juni T Juni LA L2 oliasck„„„„ Antwerpen3 Norwegen Dänemark.. Sohweden Helslingfors Itallen London Nem Vork PATlis SchwelIdgdgd Spenlen Wien, altes ———ðõ—2 Deutsch-Oest.(abg.)) 5 Abeln de entk. 8 age88.— Lerlscuner Kasen. 10 4% Wiener Invest.-Anl. Sroun, Boperſa Co. 9 500. 850. Ver. Söln-Rottwell. 18 278.30273.— Neln. fſe en 9.505.— Saieſamayser 13 4% Frantef.Hlrnotheten- uerbs Flasne.. 1, 259.-6430 Ver. Srüde Sehant. 15 195.—.—Seges Sdcdd. Olsg-Ges. 6 15ö6.4 1— Sohnellpr. Pranf t. 1 dank-Standbriefe Shem. Srlesneim. 7299. 8ß0.— Vor. Slanzstoffs, 20 650.—.335.—Llssabenn 8. Vor. Dtich. Oeffabr. 12 3½% Oesterrelch.-Ungar. Shom. Weller. 10 215.—33.—V. Ste. Zypen 8 ½9 10 41 8-Axtien. Porzeſl. Wessel. Staatsbank, aſte. Thom. Aldeft.. 29 349. 39.50 Westersgeln Akall 10 603.— Frankfurter Notenmarlet dcb.Srgb.u. Gußst. 3 251.50—. Ff. Bulvertabr. iagb. 30 3% 40.. Senies Sonoordia Bergb. 21 421304%.75 Zelistoff We,dhef. 13 24 vom Sartsebet ur. Srgw. 10 265.75 39.— Selfladustie Weltf 7 30 8 Qeimler Motoren. 6 218. 217.75 Deutsch-Ostafrika.— 221. GeldBrief Bergw... 6 285..278.— Spinn. EIsäü.-B. 10 do. Goldprior.. Oeutsch-Lüxembg. 10 254.28 260.— Neu-Gulnos. 382.— Amorikanische Noten 41.68 41.7/ Oesterr.-Ungar., alto. Farpeng, 8 ergbau. 3 203.—60.—] Splnn. Ettlingen. 7 S 10 618.—885.— Kammgarnsp. Kals. 12 0.-NRhr.-W. 6 324.—316.— Uhren:br.Furtwang. 10 ——— bsehl. Esenb Bd. 8 183.50178.— Wa 00.— -Bd..— ggonfabt. Fuchs 22 4½% Anstol ee 14 Lelete er ehet 1 288—282—45%½ d0, Ser 2 0U 1· 260% Oödsst .50 0 J0., noue Prlorität %ĩ. do., Obl 45 5 Sbokerfabfik, Bad., 14— 301% 458, 01. 155 —Ide. Frankanthel. Is„ebersee-EI-Opl. .Oebers. Elegtr. 0 847.—783.— Deutscne Erdöl. 20 705. 710.—] d0. Genufsch Oeutsche Kallw.. 7 412..JFomons 2. Weffen u. Munft. 25 328.—329.30 eee ang Ohle Daürkonpwerze... 33 395.—400.— Heidburg ., a, Pr. igat. 22 ller, 8 Otavl Miaon.Elsb. 053. Elberfeſder Ferben, 12 349.—354.— Stenng ft 289. ElatärLickt aeH 5 Bestachs Baud 1396.— .Norwegische * an 89 2 2 60 Soh. „e 3232** Düämsche— .-[Engltsche 164.63 168.35 Französsechos. 316.50 319.50 Weſzrer Holisadieche 1828.50 1531.50 Schwedlsche Itslenische.30 Tscheche-SfevakKk.. Oesterreſeh., abgest. U +.0 —.——— —— e 1 19 7605 lätter 6 Seite. Nr. 239. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 4. Juni 1920. r Bildung und Wiſſen Die Stimme des Dorfes. Nachdruck verboten. Vom kleinen Dörflein will ich reden und von ſeinem klingenden er Wann auch immer an einem ſchönen Sommertage der anderer dem Dörflein auf der Straße begegnet, er wird es von Menſchen leer finden. Sie ſind ausgeſchwärmt auf die Fluren wie Bienen aus dem Stocke. Da liegt nun das verlaſſene Dörflein bunt wie eine verlorene Glasperle im Graſe, und das weiße Band der Fahrſtraße fließt mitten hindurch. Leiſe nur atmet es, doch iſt es wach. Es iſt das Herz der weiten Gemarkung. Wenn der Bauer von der Arbeit die Blicke hebt, weil aus dei Dorfe die Stunde ſchlägt, liebkoſen ſie ſchnell einmal die fried⸗ ſamen Dächer, den tröſtlichen Kirchturm der Heimat. Wenn die Bäuerin den Rücken aufrichtet, ſucht ſie geſchwind einmal den eigenen Schlot heraus aus dem Gewirre der vielen: er iſt der Turm ihrer Burg. Unter ihm— iſt ſie ſich glücklich bewußt— wartet der eigene Herd geduldig der Flamme, die ſie am Abend darin entzünden darf. Führt die Hand auch den Pflug, hält ſie das Leitſeil am Wagen, ſchwingt ſie die Senſe, die Haue: das Sinnen der Menſchen liegt dorfwärts. Dort leuchtet, was ihnen die Arbeit ſüßt, das Dach des eigenen Hauſes. Das Dörflein auf der Höhe— oder kauert es im Grunde?— hütet das Glück. Im Tagesbeginn keimt dort ſchon der Friede des Abends, die Ruhe der Nacht reift heran. Dort wächſt der kommende Sonniag herauf mit Glockenklang und Feierkleid. Das Sonntagmahl harrk ſchon in Käſten und Truhen und Körben der zubereitenden Frauenhand. Im Garten wächſt die Nahrung der Tage, reift an den Bäumen und Sträuchern. Die großen Feſte des Jahres ruhen in jedem Hauſe, ordentlich eingeräumt wie die Wäſche im Spind. Liebes Dörflein im Grünen, wie umgreift dich das Gehege der Gärten ſo zärtlich! In dieſer grünen Wiege träumſt du deinen Menſchen entgegen. Sie beſitzen dich wohl, aber noch mehr beſitzeſt du ſie. Nimmer gibſt du ſie frei, zögen ſie auch durch die ganze Welt. Du biſt der Mutterſchoß ihres Seins: Heimat. Siehe, o Wanderer, ſo biſt du in dieſen Gedanken auf dem weißen Vande des Fahrwegs hineingeglitten ins leere Dorf. Keine kenſchenſeele erblickft du, erblickt dich. Kein Vorhang wird neu⸗ gierig geleftet, keine Türe knarrt auf. Das Gurren der Tauben rollt eintönig von den Dächern herab. Die Blumen im Garten ſind ſeltſam lebendig geworden. Die Bäume am Weiher wiegen ſich lebhaft und rauſchen, der Brunnen plätſchert ſo laut, du fühlſt lötzlich heftigen Durſt, wiſcheſt dir den Schweiß von der Stirne und neigſt zum Rohre den Mund. Du biſt allein im fremden Dorfe und ahnſt: das iſt die Stande, da die Toten durchs leere Dorf wandeln und die geliebten Heim⸗ ſtätten zärtlich bewachen. 8 Da klingt es auf! Ein rhythmiſches, helles Läuten, ein Kling⸗ Hang der Freude, der Arbeitluſt, ein Jauchzen, ein Beten. Schlug die Turmuhr? Nein, es iſt nicht der blinde, herzbare Ton der Paſchine. In dieſem Klingen lebt die Gottesſeele eines ſchaffenden Menſchen. Wanderer, da horchſt du auf und wird dir leicht und froh. Das Dörflein lacht und plaudert nun, hat eine Stimme, hat ein fröhlich Hlopfendes Herz. Die Stimme im Dorfel Aus der Schmiede tanzt ſie zervor. Feuer brennt, wo dieſe Stimme ſingt! Glut ſprüht, wo dieſes Herz ſpringt! Leben ſtrömt, wo das Eiſen klingt! Nuf heben die Blumen ihre bunten Köpflein und lauſchen, reglos golten nun die Bäume die langen Arme und horchen. Das Waſſer aber hüpft aus dem Brunnen und tanzt mit den luſtigen Klängen dahin. Ddie Turmuhr klingelt zaghaft darein: Meiſter, Meiſter, denke der eilenden Zeit! Schmiede müſſen fröhliche Menſchen ſein. Geſunden Her⸗ 5 und regſam in den Gliedern. Ein griesgrämiger Schmied —55 die Stimme im Dorfe nicht ſingen laſſen. Schmiede müſſen auch gute Menſchen ſein. Durch ihre Hände geht das Werkzeug der Ackerarbeit. Segen oder Fluch kann der Schmied ins Eiſen ſchmieden, Segen aber muß es ſein. Ein richtiger Schmied muß ein Künſtler ſein. Frei, ohne Aufriß und Zahlen ſchafft er ſein Werk aus dem beweglichen Handgelenk heraus. Richtmaß ſind ihm ſeine geſunden Augen. Frei legt er das Eiſenband an Türen, um Achſen, Räder und Leiterbäume, frei biegt er die Glieder zur Kette, die Eifenſtäbe zum Gitter, frei formt er Hufeiſen und Schar. Wenn die Stimme im Dorfe zu ſingen anhebt, gehen die Toten ſröhlich in ihre Gräber zurück. Sie wiſſen, der Wächter de⸗ Dorfes iſt munter. Draußen auf dem Felde aber achten die Frauen auf den Nauch aus der Schmiede: wenn er nicht mehr ſteigt, iſt es Zeit für ie andern Schlote, lebendig zu werden. Dann iſt der Abend da, und Menſchen und Tiere verlangen nach Nahrung. Dora Menahius. Die Blumenkönigin. Von A. W. J. Kahle. Weber die Roſe etwas zu erfahren, läge gewiß in jedermanas Iunbereſſe; über ihren Urſprung berichten uns einige lyriſche Dichter, Wie auch die Sage Verſchiedenes. Mnakreon leitet den Urſprung der Roſe von einem Schaum⸗ tropfen her, der in dem Augenblicke, als Venus Ayhrodite ſich den Meereswellen entwand, am Ufer zur Erde gefallen ſei. Dieſer Schaumtropfen habe den Embryo des erſten Roſenſtrauches in ſich Buett, der, erwärmt von Sonnenſtrahlen ihrer Augen, ſogleich Urzel gefaßt, Blätter getrieben und ſich mit Blüten geſchmückt habe, um die erſte Luft, welche die Göttin der Liebe auf Erden ein⸗ atmen ſollte, mit ambroſiſchem Dufte zu würzen. Anders läßt der perſiſche Dichter Firduſi die erſte Roſe aus einem Schweißtropfen des Propheten Muhamed entſtehen, der, bevor er vom Himmel zur „Erde ſtieg, die Gärten des Paradieſes durchſchritt und plötzlich vor dem Ewigen ſtand, der ihn mit ſeinen welterleuchtenden Augen ſo anſab, daß der Prophet vor Staunen und Schrecken in Schweiß er ſich mit der Hand von der Stirn wiſchte. Zwei dieſes Schweißes fielen auf die Erde herab, und einer deren erzeugte den Reis, der andere die Roſe. Nach einer in⸗ diſchen Mythe fand Wiſchnu, der Got! der Gbötter, eine ſeiner Frauen, Pagoda, Sire, in einem Roſenkelche. Die erſten Roſen ſollen auch,, wie der hellige Baſilius erzählt, anfangs keine Tornen gehabt und erſt ſpäter, als jeder ſie pflüͤcken wollte, die Dornen als Waffe der Verteidigung angelegt haben. Die theſſaliſchen Zauberinnen bereiteten aus den Blättern der Roſe magiſche Liebeslränke; auch jetzt noch iſt der Glaube an die Zauber⸗ kraft dieſer Blume nicht ausgeſtorben. Die alten Griechen be⸗ trachten die Roſe als Orakel der Liebe, ſie legten die Roſenblätter auf die hohle Fauſt und zerſchlugen ſie mit der flachen Hand. der mehr oder minder ſtarke Knall der berſtenden Blätter weisſagte ihnen Gnade oder Ungnade in der Liebe. Auch galt die Roſe als Symbol der Verſchwiegenheit, weil Cupido, der Gott der Liebe, die erſte Roſe dem Gotte des Schweigens, Harpokrates, ſchenkte, der ihm dafür verſprechen mußte, niemals die Geheimniſſe ber Liebenden zu verraten. Deswegen pfleaten die üppigen Röner, welche ſich dieſe Blumen als Egypten kommen ließen, mit Roſen ihre Betten, Fußböden und Taſeln zu beſtreuen und ihre Häupter und Becher damit zu bekränzen. Markus Antonjus bat, als er in den Armen Kleopatra⸗ ſeinen letzten Seufzer aushauchte, ſein Grab mit Roſen zu bedecken. Da die Römer die Roſen nur zur Winters⸗ zeit liebten, ſo iſt es erklärlich, daß ein Mann unter Kaiſer Domitian, der das Geheimnis entdeckte, Roſen auch im Winter zur Blüte zu bringen, ſo reich wurde, daß er übermütig eines Tages die Frage wagte: was Nom koſte, er wolle es kaufen. Heliogabalus, der Rroßarligſte Verſchwender Noms, ließ alle ſeine Fiſchteiche mit Noſenwaſſer füllen. Smindrid, einer der arößten Subariten Per⸗ ſiens, konnte nicht einſchlafen, weil unter ihm ein gefaltetes Roſen⸗ blatt lag. Antiochus ſchlief ſelbſt im Winter auf Roſen. Prinzeſſin Nurmahl ließ einen ganzen Kanal mit Noſenwaſſer ſiellen; von den Sonnenſtrahlen deſtilliert, ſchwamm auf der Ober⸗ e 9 8 „ fläche das köſtliche Oel, deſſen Duft ſich durch das ganze Land ver⸗ breitete. Karl der Große befahl in ſeinen Kaptitularien die Roſen anzupflanzen. Nach den alten Gewohnheiten der Auvergne, von Anjou, Tours und Maine, brauchte ein Adliger ſeinen Töchtern keine andere Milgift zu geben als ein Roſenhütchen oder ein Roſen⸗ barett. Der heilige Medardus, Biſchof von Noyon, ſtiftete im Jahre 538 das bekannte Roſenfeſt, bei welchem das unſchuldigſte Mädchen des Ortes den Tugendpreis erhielt, der aus einer Roſe und 25 Livres beſtand. Das Grabmal der Clemence Thaure wurde 400 Jahre hindurch an ihrem Sterbetage mit Roſenſtöcken überpflanzt und mit Roſenblättchen überſtreut, und alle Dichter mußten Zeuge ſein dieſer Feierlichkeit. Unter den Preiſen, welche die von iht geſtiftete Akademie der Blumenſpiele zu Toulouſe verteilte, befand ſich auch eine Roſe, die Roſe Eglantine, die ſogenannte wilde Roſe Sultan Saladin wollte 1118 in das von ihm eroberte Jeruſalem dann erſt einziehen, nachdem alle Wände des in eine Moſchee ver⸗ wandelten Tempels durch Roſenwaſſer gereinigt wären. Samul berichtet, 500 Kameele ſeien kaum im Stande geweſen, all das hierzu nötige Roſenwaſſer herbei zu ſchleppen. Auch Mohamed II. ließ nach der Eroberung Konſtantinopels am 29. Mai 1459 die Kirche der heiligen Sophia durch Roſenwaſſer zur Moſchee ein⸗ weihen. Der Papſt weiht am Sonntag Lätare, um die Allmacht Gottes zu bezeichnen, der aus Steinen Vrot und aus Brot Roſen erzeugen kann, in der Camera Papagalli eine goldene Roſe(eine Ceremonie, die ihren Urſprung aus dem 11. Jahrhundert von Leo XI. her⸗ leitet). Dieſe geweihten Roſen verſchenkten die Päpſte an Fürſten, die ſie für die Kirche gewinnen wollten. Der Sonntag Lätare er⸗ hielt von dieſer Feierlichkeit den Namen Roſenſonntag. In der Geſchichte Englands ſehen wir die Roſe eine blutige Rolle ſpielen. Im Jahre 1453 entſpann ſich zwiſchen Heinrich VI. aus dem Hauſe Lancaſter und zwiſchen dem Herzoge von Nork ein fünfunddreißigjähriger Kampf, der Krieg der weißen und der roten Roſe, der mit der Schlacht von Vosworth, worin Richard III. den Tod fand, ſein Ende erreichte. König Jakob II. von Schottland verlieh einem Sir Walter Scott die Baronie von Brancſome gegen die Pflicht, ihm jährlich eine rote Roſe zu liefern. Als König Karl J. von England im Jahre 1648 das Schafott beſtieg, rieß ein junges Mädchen, um dem unglücklichen Fürſten ein Zeichen ihres tiefge⸗ ſe auf Schmerzes zu geben, eine Roſe von ihrem Mieder und warf ie auf das Blutgerüſt. König Eduard II. von England ließ eine Roſe auf ſeine Goldmünzen(Roſenobles) prägen, und Martin e der große Reformationsheld, eine Roſe auf ſein Petſchaft echen. Mönch in Franken, eine geheime Geſellſchaft, die den Stein der Weiſen und ein Panacé zum ewigen Leben gefunden zu haben vorgab und zu Ende des 18. Jahrhunderts in großes Anſehen kam. Die Mitglieder, die ſich Roſenkreuzer nannten, trugen ein Ordens⸗ band, an dem ein goldenes Kreuz und eine Roſe befeſtigt waren. Einer der letzten Matadore dieſer Geſellſchaft war der berüchtigte Giuſeppe Balſamo, genannt Vicomte Phönix, Marquis Ana, Graf Caglioſtro. Im 18. Jahrhundert entſtand in Paris ein Dichterverein, deſſen Mitglieder ſich Roſati und den Ort ihres Stelldicheins das Roſenbouquet nannten. Jeder Poet mußte, um aufgenommen zu werden, wie Horaz, ein Lied zu Ehren der Roſe dichten. Im Jahre 1780 creierte der Herzog von Chartres einen Roſenorden, der bald ſo verrufen als ſein Stifter wurde. Die Mitglieder dieſes berüch⸗ tigten Ordens nannten ſich Chevalier et Nymphes de la Roſe. 8 anrüchig war der deutſche Roſenorden, geſtiftet im Jahre Dom Peter, Kaiſer von Braſilien, ſchuf zur Feier ſeiner Ver⸗ mählung mit der Prinzeſſin Amalie von Leuchtenberg, einen eee für die Kavaliere ſeines Hofes. Jeder Fremde, der zu St. Jago in Chile zum erſten Male in das Haus eines Fremden eintritt, erhält von der Dame des Hauſes als Zeichen, daß ſein Beſuch ihr wollkommen ſel, eine Roſe. In Perſien werden bei feierlichen Gaſtmahlen ſtatt der Stöpſel rote Roſen in die Flaſchen geſteckt. Im Herbſt, während der Tag⸗ und Nachtgleiche feiern die Perſer ihr Abrizanfeſt, wobei man ſich gegenſeitig Beſuche abſtattet und Roſen ins Geſicht wirft. Wenn im Engadin in Graubündten ein unſchuldig Verhafteter freigeſprochen wird, überreicht ihm ein junges Mädchen zum Zeichen der ihm wiedergegebenen Freiheit eine Roſe. Es gibt faſt keinen Dichter, der nicht ſchon eine Roſe beſungen hätte. Eine der ſchönſten Apotheoſen feierte dieſe Blume in dem altfranzöſiſchen Roman de la roſe und in dem deutſchen Gedichte. Die bezauberte Roſe. Der Ftärkere. Skigze von Paul Alexander Schetkter. Zwei Freunde, ein Maler und ein Ingenieur, warben um ein Mädchen. Beide waren kluge und liebenswerte Menſchen, ſo daß das Mädchen, das beiden wohlgeſinnt war, lange ſchwankte, welchem von ihnen ſie ihre Hand reichen ſollte, ob dem aufs Ideale gerichteten oder dem Praktiker, der ja in ſeiner Art auch ein Künſtler war, nur, daß ſeine Gebilde aus feſterem Stoff be⸗ ſtanden, als die des Malers. Natürlich ſuchte ein jeder der beiden Freier ſich ſelbſt, wie ſeinen Beruf in das beſte Licht zu ſetzen, um bei deen Mädchen u gewinnen. Als aber das Mädchen jeden gleich freundlich be⸗ da fäßten berde Freunde und Rivalen den Entſchluß, die Auserkorene auf die Probe zu ſtellen; der, deſſen Schaffen ſie die größte Bewunderung zollen würde, ſollte um ihre Hand bitten. Ihre Werke ſollten für ſie ſprechen und die Entſcheidung herbei⸗ führen. Als ſie das vereinbart hatten, loſten ſie und der Maler erhielt als Freier den Vortritt. Er lud die Erwählte ein, ſein Atelier zu beſuchen und ſeine Bilder kennen zu lernen. Das Mädchen nahm ſeine Einladung mit Freuden an und erſchien auch eines Tages in ſeiner geräu⸗ migen Arbeitsſtätte, in der Bilder, Skizzen und Entwürfe auf⸗ gehäuft waren. »Dem Maler machte es großes Vergnügen, die Unkundige in ſeine Kunſt einzuführen. r zeigte der ihm mit Neugier und Teilnahme Folgenden die Entwicklung des Kunſtwerkes aus kleinen Anfängen. Er ſchlug ſeine Mappen auf, belehrte ſie an der Hand von Studien und Skizzen über die Art der Kompoſition, zeigte ältere und letzte Bilder, die er geſchaffen und plauderte im Tone warmer Begeiſterung von Künſtlerſehnſucht und Schaffensglück. An den Beſuch im Atelier ſchloſſen ſie einen Spaziergang durchs Feld und hier in der weiten Gotteswelt, wies der Kunſtler auf das geheimnisvolle Wunderbare, die verſteckten kleinen und die großen Schönheiten der Natur, zeigte, wie man ſie erkennen und in ſie dringen müſſe. Da ſprach das Mädchen:„Die Kunſt iſt gewiß groß und ſchön. Wieviel reicher iſt aber die Natur, wieviel größer und ſchöner.“ „Da ſchwieg der Maler ſtill und er geleitete die Freundin he⸗ drückt und ſchweigſam nach Hauſe. Nachdem der Ingenieur erfahren hatte, wie das Zuſammen⸗ ſein beider ausgegangen war, lud nunmehr auch er nach einiger Zeit das Mädchen zur Beſichtigung der Maſchinenwerke ein, denen er vorſtand. Sie ſagte zu, hielt auch ihr Verſprechen und ſuchte den In⸗ genieur in ſe nem Wirkungskreiſe auf. Gelaſſen führte er ſie durch die gewaltige Maſchinenhalle, in der ricſige Dynamos aufgeſtellt waren, herkul ſche Dampfturbinen geräuſchlos arbeiteten, ungeheure Pumpwerke wunderbare Kraft⸗ leiſtungen vollbrachten. Das alles zeigte und erklärte er ſeiner Begleiterin, erläuterte, ioie durch einen einzigen Handgriff an der Schalttafel märchen⸗ hafte Kräfte ausgelöſt und angehalten wurden. nannte Zahlen und Werte, Dimenſionen und Möglichkeiten. Er ſprach ernſt, ruhig, ſachlich und klar. Obwohl ein heimlicher Stolz auf ſeinem Geſichte geſchrieben ſtand, klang es faſt nüchtern und beſcheiden, wie er ſeine Erklärungen hervorbrachte. * Um das Jahr 1218 ſtiftete Chriſtian Roſenkreuz, ein adliger Das Mädchen lauſchte andächtig, ſtand plötzlich ſtill und ſagte: „Wie groß und mächtig iſt die Natur und doch hat der Menſch Gewalt über ſie, daß ſie ihm dient.“ Als der Ingenieur dem Maler von dieſen Worten beichtete, ſagte der Maler:„Iſt es nicht ſeltſam, daß ſie deinen Beruf dem meinen glänzender, ruhmreicheren „Nein“, ſagte der andere, ihr Künſtler betet die Natur an, wir machen ſie uns untertan. Das Mädchen aber fühlte in dir den Prieſter, in mir den Eroberer der Natur, und ſie gab dem Stärkeren den Vorzug.“ „Wie kurzſichtig!“ tadelte der Maler,„hier von Prieſter und Eroberer zu ſprechen, ſind wir doch beide Sammler und Ver⸗ mittler von lebendigen Naturkräften.“ 5 „Du hätteſt mit dieſer Kurzſichtigkeit rechnen und ſtatt der Größe der Natur die Stärke des Menſchen beweiſen müſſen, wie ich es tat“, lächelte der Ingenieur. „Und wieſo gab ſie dem Stärkeren den Vorzug?“ fragte der aler. „Ich nahm ſie beim Kopf und küßte ſie einfach, und ſie ließ es geſchehen— wie die Natur.“ „Alſo doch Prieſter und Eroberer,“ ſagte nachdenklich der Maler. Der Tod der Phantaſie. Von Ernſt B. Schwitzky. Die Phantaſie war geſtorben. Philoſophen hatten lange dar⸗ über zu Rat geſeſſen und gefragt:„Wie iſt ſie möglich?“ Die Philo⸗ logen, die das Protokoll führten, konnten nach ſechswöchentlicher Beratung niederſchreiben:„Phantaſie iſt unmöglich. Vorgeleſen, genehmigt und unterſchrieben: Die Wiſſenſchaft.“ Die Phantaſie lag zu Hauſe in ihrem Bett in den letzten Zügen. Als man ihr das Dokument darreichte, ſeufzte ſie noch einmal leicht auf und verſchied. Sie hat ein Leichenbegängnis verdient, ſagten die Zeitgenoſſen. Immerhin war ſie eine hiſtoriſche Tatſache. Alſo legte man die kleine, bleiche Leiche in einen ungeheuer großen Sarg aus ſchwär⸗ zeſtem Ebenholz und inſzenierte einen Leichenzug, bei dem der Herr Stadtmuſikdirektor ſeinen ſelbſt komponierten Trauermarſch zu Ge⸗ hör bringen konnte. Alle Flaggen wehten am Tage des Begräb⸗ niſſes auf Halbmaſt. Die nächſten Angehörigen hinter dem Sarge, der auf einem ſchwarzbehangenen Katafalk von vier untadlig ſchwarzen Roſſen (zogen murde, ließen die Kör fe hängen, denn ſie dachten an die ukunft. Es waren die Dichter. Der Hunger ſah ihnen aus den Augen und das Futter aus den Hoſentaſchen. Hinter ihnen drein ſchritten die Männer der Gelehrſamkeit. Sie ſahen wohlgenährt aus und hatten allen Grund zur Zufriedenheit. Sie waren diesmal alle einer Meinung. Für die Tote ſei es eigentlich ein Glück, jahre⸗ langes Siechtum...! Und ſie ſahen einander dabei an wie Men⸗ ſchen, die vollkommen einer Meinung ſind und ſich dabei wohl⸗ fühlen. Als die dritten im Zuge kamen die Erben; ſie fuchtelten mit den Armen in der Luft herum und warfen ſich Schmähungen ins Geſicht. Jeder hatte zuviel, alle hatten zu wenig bekommen. Den Schluß bildeten die Wagen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden, die alle zu ihrem größten Bedauern am perſönlichen Er⸗ ſcheinen verhindert waren. Das Seltſame war, daß eigentlich niemand wußte, wo die Phantaſie begraben werden ſollte. Die ſchwarzen Roſſe aber, die den Katafalk zogen, gingen ihren ruhigen Trott als wären ſie ihres Weges ſicher. ruſthaff ſchritten die Gelehrten, trübſelig die Dich⸗ die Erben hinter dem ſchwarzen Sarge mit der kleigen eiche her. Niemand hat den Zug ſe wiedergeſehen. Man ſagt, die Roſſe hätten die kleine Leiche hinausgefahren aus aller Welt, über die Wolken hinweg und auf dem Friedhof der Aeonen, ſieben Millionen Meilen füdlich vom Stern des Großen Bären, ſei ſie von unbe⸗ kannter weißer Hand beſtattet worden. Nach der geſetzlich vorgeſchriebenen Friſt nahmen die Bürokraten, die allein zu Hauſe geblieben waren, die Tatſache zu Protokoll und erhoben ſich zu Ehren der Verſtorbenen von ihren Stitzen. nahmen ſie ihre geregelte Tätigkeit wieder auf. Künſtleranekdoten. von Felig von Lepol. Was es bedeutet, Dramenmanuſkripte jahrelang von Theater⸗ leitern mit ein paar höflichen, aber abweiſenden Lebensarten zurückzuerhatten, hat H. b. Kleiſt zeitlebens ſchmerzlich an ſich erfahren müſſen. Als er das Manuſkript des ⸗Kätchen von Heil⸗ bronn“, das er bei dem einſt berühmten Schauſpieler, Dichter und Leiter des damaligen Berliner Nationaltheaters, A. W. Iffland (1759—1814) hatte, mit deen üblichen höflich ablehnen⸗ den Vegleitſchreiben zurückgeſchickt erhielt, rächte er ſich an dem allmächtigen Theaterdirektor auf dieſe Weiſe: Er ſchrieb an ihn — anſpielend auf die ſtarke Zuneigung und Vorliebe Ifflands für das gleiche Geſchlecht, die in Verliner Kreiſen kein eimnis war—: es tue ihm leid, die Wahrheit ſagen zu müſſon,„daß es (das„Kälchen“ nämlich) ein Mädchen iſt— wenn es ein Junge geweſen wäre, ſo würde es Ew. Wohlgeboren wahrſcheinlich beſſer gefallen haben!“ Gewiß einer der beißendſten Witze, womit ſich jemals ein zurückgewieſener Dichtex gerächt hat. Im Jahre 1782, nach der erſten Aufführung von Mozarts „Entführung aus dem Serail“ in Wien, kam Kaiſer Joſef 11 mit Mozart ins Geſpräch und äußerte im Verlaufe desſelben über die Oper:„Zu ſchön für unſere Ohren!— und gewaltig viel Noten, lieber Mozart!“ Dieſer erwiderte darauf nur in edlem Freimut: „Gerade ſoviel Noten, Ew. Majeſtät, als nötig ſind“ Der franzöſiſche Konponiſt und Ehrenbürger von Paris, Luigi Cherubint lebte mit Napoleon Bonaparte zeitlebens auf eiwas geſpanntem Fuße,— er war zu offen und ehrlich, ab⸗ hold allen niedrigen Schmeicheleien und billigen Konzeſſionen an den Geſchmack ſeines Oberherrn. um ſich jemals ganz der Gunſt des Gewaltige zu dem Künſtler, er halte ihn zwerfellos für einen hervorragenden Muſiker, aber ſeine Muſik ſei„ſo geräuſchvoll und komplizert“, daß er„nichts daraus machen könne.— worauf ihm Cherubim in nicht mißzuverſtehender Weiſe andeutete, daß er ihn zwar füt einen„tüchtigen Soldaten“, keineswegs aber für kompekent und maßgebend in muſikaliſchen Fragen halte Ein andermal— vol ſeinem Zuge nach Aegypten— ließ Napoleon wieder gering ſchätzige emerkungen über Cherubin fallen und ſctzte ſeine Werke — zu Gunſten der ſüßlich⸗faden Muſik eines Paiſiello, der ſich der Gunſt.„kalſerlicher Hoftompoſiteur“ zu ſein. erfreuen dürfte herab, worauf ihm Cherubini gereigt erwiderte:„Bürgergeneral⸗ kümmern Sie ſich ließer um Ihre Schlachten und Siege, als um meine Mufik, von der ſie doch nichts verſtehen; ich weiß ja wohl, — Sie brauchen eine Muſik, die Sie nicht verhindert, an Ihre Staatsgeſchäfte zu denken“,—— worauf der Konſul ſtirnrunzelnd den unehrerbietigen Untertan ſtehen ließ Fortan redete er der Künſtler— zum Zeichen der Ungnade und um anzudeuten. dal er ihn als Komponkſten imitalteniſchen Stil(der ja damal; einzig Geltung hatte) nicht achte, nur mit Monſieur Cherubi an Als im Jahre 170, während Leſſing borubergehend*0 Leipzig weilte, gerade durch die berühmte Ilgner ſche Schauſpiel truppe ſeine„MNiß Sara aufgeführt wurde und ein berühmte mit Leſſing befreundeter Gelehrter dieſen aufforderte, ſich doch die Aufführung anzuſehen, wenn er ſein Kind(de„Miß Sara“ näm⸗ lich; auch„ein wenig zerlumpt vorfinden werde“, erwiderte Leſſing heftig abwehrend:„Aber Herr, wenn ich's nun gar am Galgen funde?!— Noch während ſeiner Lernzeit auf der Fürſtenſchule in Meißen hatte Leſſing das Luſtſpiel Der junge Gelehrte“ ent⸗ worſen, und auf die Frage, die man an ihn richtete, ob ſich de Stück denn gegen ſeine Kameraden richte, erwiderte Leſſing 5 ſeiner bekannten, derben Art:„Unter dieſem Ungeziefer aufge⸗ wachſen, war es ein Wunder, daß ich meine erſten alkriſchen Waf⸗ fen gegen dasſelbe wandte!?“— e Agtel L. 2 33 n erfreuen zu können. Einmal äußerke Napoleon 22—2—2 — 2—8— —.——. ½½ ⅛. ß ͥͤ ³·¹b 3— 1 9 22 — Mannheimer General-Anzeiger.(Abend· Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 239. 5 ledige U Wer nicht wählt, verfündigt ſich an ſich und jeinen Kindern. Wählt die Partei des Wiederaufbaues. Sie vertritt Eure Intereſſen in haus und Geruf. Gebt Eure Stimme der Liſte: Curtius Brixner„ Eeckhard Der Frauen⸗Ausſchuß der deutſchen(liberalen) volkspartei. * Geſucht IIII Stellen werden: Pferdeknechte nach auswärts Ener Melker nach auswärts Eiſenhobler für Shapingbank 0 gearbeitet haben prü Fieckdrechsler 2 ung ahmenmacher 1 Herren⸗ und Dam erſter Damenfriſeur 18 funxtuner Augemeine Versscherungs- Aktlien-Gesellschaft, Frankfurt am Main. Redegewandte E175 gabr tea 530. deeneer 28 Mk, 22 10—. am Main. — baen Abschrltel n Kürſchnel meiſter utmacher. Wir suchen für den Bezirk Rhein- Prale mit dem Si:z ——— und arbeitsfreudigen ubenbeanten Neben Gehalt und angemessenen Reisekosten werden hohe Provisionen gewährt. 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Das Kapltalertragſteuergeſetz verpflichtet die Schuidner, bei Zahlung ihrer Schuldzinſen 10 vom Hundert der Zinſen einzubehalten und an das für zuſtändige Finanzamt abzuführen. Dies gilt ſchon ür alle Zinſen, die am 31. März oder 1. April 1920 llig werden, ebenſo wie für die ſpäter fällig wer⸗ enden Zinſen. Die Steuer muß binnen einem Monat nach Fälligkeit der Zinsſchuld entrichtet werden, wobei der Schuldner Namen und Wohnung des Gläubigers, den Schuldbetrag, den Betrag der geſchuldeten Zinſen und den Zeitraum, für den die Zinfen 1 zahlen ſind, anzugeben hat. Darlehns⸗ Dinſen, die für die Zeit vor dem 1. Oktsber 1919 geſchuldet werden, bleiben ſteuerfrei. Für die Zahlung der Steuer iſt der Schuldner perſönlich verantwortlich. Erfünt er ſeine Ver⸗ pflichtung vorſätzlich oder fahrläſſig nicht, ſo kann er wegen Steuerhinterziehung oder Steuergefährduffg ſtrafrechtlich verfolgt werden. Hat der Gläudiger entgegen den geſetzlichen Vorſchriſten den vollen Betrag des geſchuldeten Betrags ohne Abzug der Steuek erhalten, ſo iſt er ſeinerſelis ebenſo verpflichtet, die Steuer zu ent⸗ richten, und zwar an das für ihn zuſtändige Finanzamt innerhalb eines Monats nach Erhalt der Zahlung. ür Schuldzinſen, die dor dem 31. März 1920 gezahlt ſind, muß die Steuer ebenfalls entrichtet werden, wenn die Zinſen erſt am 31. März oder päter fänig werden. 1950 Die Finanzämter ſind verpflichtet, dem Gläubiger auf Verlangen Auskunft darüber zu erteilen, ob der Schuldner die Steuer ordnungsmäßig abge⸗ führt hat. 6 Anſprüche auf Befreiung von der Steuer be⸗ Dürfen beſonderer Anerkennung durch das Finanzamt. Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim⸗Feudenheim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ ſteigerungsvermerkes auf den Namen des Theobald Weis, Ingenſeur in Mannheim eingetragene, nach⸗ fehend beſchriebene Grundſtück 62 am Mittwoch, den 21. Juli 1920, vormittags 9 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat 8, in deſſen Dienſträumen q 6. 1 in Mannheim verſteigert werden. „Der Verſteigerungsvermerk iſt am 17. April 1920 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der des Grundbuch⸗ amts ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen. 1 der Schätzungs⸗ urkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſtengerungsoec⸗ merkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, 1 5 im e nor der Auf⸗ orderung zur Abgabe von Govoten anzamelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Fitſtellung des geringten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten 2 8 werden. iejenigen, welche ein der Verſteigerung enm⸗ gegeuſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Dc des Zuſchlags die Aufhebung yder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens her⸗ beizuführen, widrigenſalls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Mannheim, Band 535, Heft 26 Beſtandsverzeichnis 1 Lagerbuch⸗Nummer 21510b, Staditeil Feudenheim, Schügenſtraße 19 un 9 Ftächen bell 2 f02 mn 1 m Hausgarten, ul. J a 07 qm. ein elnſtöch es W und ein einſtöckiges Garienbaus, 27 500 Mk. Wannhelm, den 26 Mai 1920 Notariat s als Vollſtreckungsgericht. der Woche vom 31. Maf dis 7 FJun können auf einen Anteil der Vollkarte Sanchren werden: 8 In den Verkaufsgeſchäſten der Innenſtadt, Zungbuſch, Schwetzin erſtadt, Lindenhof, Oſtſtadt. Reckarſtadl. Rheinau, Walbhof: 125 Ar, auslän⸗ diſcher Schroeinepeck zum Preile von M. 3 45 oder das Pfund zu M 13 80. ranke erhalten hierfür auf idre beſondere Katte Fleiſch in folgenden Geſchäſren: Fr. Dahler, Zindenhofftraße 72; G. Höckh, Schwehingerſtr 48: Thr. Bopp, C 4, 7: C. Raier. O 3, 12; G Merk⸗ ann. Mitteſt raße 88; Fr. Schlſeßmann, Uhland⸗ 15 + C. Bachmaler, Waldhof, Untere Ried⸗ a ohnhaus mii Schienenkeller + 5 Auul. Zamglag LAhr abends im Löwen zu Ledlenheim Wählerverſammlung für die Landwirle von Edmngen, Jeudenheim, Jtiedrichsſeld, Heddesheim, Jwesheim, Ladenburg, Neckarau, Neckarhauſen, Seckenheim und Wallftadl. nedner: Landwirk Brixner aus Brühl Alle nalional und Aberal geſinuten Landwirke ſind herzlichſt eingeladen, im beſeuderen der badiſche Bauernverband. 9 Käſertal, Neckarau. Sandhofen: riſch⸗, tellwelſe Gefrierfleiſch .50 oder das Pfund zu Feudenheim, 125 Gr. teilweiſe zum Preiſe von 2 Mk. 10.— Mannheim, den 1. Juni 1920. 96 Dioe Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehßefs. Tanebung Jun Bauaneten Die Zimmerarbeiten(ausſchl. Holzlieferung) der Wohnungen für die Beſatzungstruppen, Huttenſtraße Nr. 4 und Hochheimerſtraße Nr. 20—24, werden öffentlich ausgeſchrieben. Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen bei der Neubau⸗Abteilung(alte Sparkaſſe Zimmer 1) zur Einſicht aus. 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