aernn 1920.— Nr. 250. Mitlag Ausgabe. achef widerruflich. Poſtſche⸗ Eindenbof: Gontardſtr. 4. frernſprecher Nr. 7040—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Vezugspreiſe: heim u. Umgebung monatl. einſchi. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ paſge rl. Wi. 16.——oene Poſtgebühren. Eing. Nummern 20 fig. Ale eelſe Badiſche Nen f 0 äfts⸗Rebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: an 42 0 Nr annheim. 122 — 2 12 5 2. 2 SN * — nachm. 2½ Uhr, Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine übernammen. Höh. Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw bere Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaßen od. für verſpäte eeeeeeeeeee 8 1** D Anzeigenprelſe: Bei jederzeitigem Widertuf d. 1 ſpalt. Kolonelzelle.50 Mk., au Mk. Stellen geſ. u. am.Anz. 20% Racht f N0 tb., ausw..80 Mk. Stellen⸗ „Rekl. 5Mk. Alnnahmeſchluß: Für d. Mittagbi. vorm. 82½, f. d. nab ⁰——— Die innere Kriſe. Die Lage brauchte an ſich nicht ſo verworren zu fein, wie ſie iſt, wenn die demokratiſchen Parteien bereit wären, die Folgerungen aus dem demokratiſchen Votum vom 6. Juni zu ziehen und anzuerkennen, daß trotz des Zuwachſes der Un⸗ abhängigen um 2½ Millionen Stimmen die Parteien, die die Revolution und die Parteien, die dann die Koalition ge⸗ tragen haben, alſo Mehrheitsſozialdemokratie, Unabhängige, Kommuniſten, Demokraten und Zentrum, an 9 000 000 Stimmen eingebüßt haben, während die bürgerlichen Par⸗ teien, die in Oppoſition ſtanden. 2½ Millionen Stimmen gewonnen haben. Dieſes Verhältnis würde doch zumindeſt immer nach demokratiſchen Grundſätzen— eine ſehr ſtarke Berückſichtigung der bürgerlich⸗nationalen Parteien bei der Regierungsbildung erfordern. Aber die bis⸗ herigen Inhaber der Macht denken nicht daran, dieſe Folge⸗ rung zu ziehen. Vor allem ſind die demokratiſchen Sozia⸗ liſten ſo abſolutiſtiſch, daß ſie ihre mit ſtarkem Erfolg an⸗ gefochtene Macht nicht nur behaupten, ſondern noch erwei⸗ tern wollen. Die Sozialiſten mollen im Gegenſatz zum Votum vom 6. Juni keine Teilung der Macht mit den bürgerlichen Parteien. die zuſammen als parlamentariſche Arbeitsgemein⸗ ſchaft gedacht eine Fraktionsſtärke von 120 bzw. 126 Sitze haben könnten. Sie wollen allenfalls eine Verbindung mit dem Zentrum und den Demokraten, die bequemere und will⸗ fährigere Tiſchgeſellen ſind als die bürgerlichen Parteien. Und das Zentrum und die Demokraten treten von einem Bein auf das andere und können zu keiner klaren Entſcheidung und Einwirkung auf die Lage kommen. Ob man ihnen daraus einen Vorwurf machen kann, wiſſen wir nicht. Es ſpielen wohl in die Kriſe der Kabinettsbildung Be⸗ fürchtungen und Drohungen hinein, die vorab nur erſt anzudeuten ſind. Aus dieſer Lage erklären ſich die Schwie⸗ rigkeiten der Kabinettsbildung und die ſehr ſeltſamen Ver⸗ ſuche einer Löſung, über die die Verliner Depeſchen heute berichten. Würden die Sozialiſten etwas anderes anſtreben als die Unterwerfung Deutſchlands unter ihre Macht, wür⸗ den ſie demokratiſch genug denken, um die Regierung gemäß den tatſächlichen Kräfteverhältniſſen mit ein⸗ richten zu wollen, ſo würde die Löſung bald genug gefunden lein durch Aufnahme der Deutſchen liberalen Volkspartei in das Kabinett, die ja durchaus bereit iſt, mit den Mehrheitsſozialdemokraten zuſammenzuarbeiten und nichts weiter in dieſer Mitarbeit erſtrebt als einen vernünf⸗ tigen und gerechten Ausgleich zwiſchen den Anſprüchen der Arbeiterklaſſe und den Intereſſen des Bürgertums. Der Ernſt der Lage liegt darin, daß der Sozialis⸗ mus ſich immer mehr von der demokratiſchen Grundlage ent⸗ fernt und die Macht mit aller Gewalt als Alleinbeſitz erſtrebt. Die Frage der Zukunft wird ſein, ob die bürgerlichen Par⸗ teien und Zentrum und Demokratie, die doch auch wohl auf dem Boden des Ausgleiches ſtehen und bereit ſind, bürger⸗ liche Intereſſen wahrzunehmen oder doch nicht ganz zu ver⸗ nachläſſigen, ſich ſtark genug fühlen und feſt enkſchloſſen ſind, den Sozialismus auf den Boden der Demokratie zurückzu⸗ ühren. Auf der Zuche nach einem Ausweg. 5 Berlin, 11. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Wir heben, damit die Verhandlungen, welche vielleicht ſchon geführt oder ſicher noch geführt werden können, nicht geſtört werden, nur von andeutenden Schritten für einen möglichen Ausweg geſprochen, welchen unter Umſtänden die Sozialdemokratie nud die Deutſche Voltspartei beſchreiten könnten. Leider iſt feſtzuſtellen, daß der eine oder andere, die um dieſe Dinge wußten, nicht dieſe gehalten haben und ſo wird in breiter Heffentlichkeit erörtert, was jetzt nur im Flüſterton geſprochen werden ſollte. Das zwingt leider auch uns, deutlich zu werden. an denkt ſich, wie wir glauben müſſen, die Löſung ſo, daß man die bisherige Koalition im Grundſatz mit der eiterführung der Geſchäfte betraut, zugleich aber in ihre ührung Männer aufnimmt, die ohne zu deren Führern zu gehören, das Vertrauen der Deutſchen Volks⸗ partei genießen. Auf dieſe Art könnte einem ſolchen neuen Kabinett die der Volkspartei geſichert werden. In der Praxis des Parlaments würde das darin ſei⸗ nen Ausdruck finden, daß die Deutſche Volkspartei bei einem VBertrauensvotum für die neue Regierung ſich der Abſtimmung enthält, vielleicht aber ſogar auch dafür ſtimmt. Das iſt ein Ausweg, den, wie geſagt, viele einſichtsreiche Führer, die ſich ihrer Verantwortung bewußt nd, Männer in den verſchiedenen Lagern, für gangbar halten. Freilich iſt die Löſung damit noch nicht ohne weiteres ge⸗ funden, es bleiben noch ſo mancherlei Hemmungen zu beheben. Man braucht nur an die Frage zu denken, wer ſoll unter den veränderten Umſtänden Reichskanzler werden? Wieder ein Sozialdemolrat? Ein Zentrumsmann? Ein Demokrat? mſomehr ſcheint uns die größte Zurückhaltung enpfehlenswert. In ſolchen Stunden und bei ſolchen Zuſtän⸗ en empfindet man doch die Oeffentlichkeit als eine recht uner⸗ freuliche Einrichtung. 45 Die„Germania“ meldet, der Reichspräſident würde deuze den Reichskanzler Müller mit der Kabinettsbil⸗ ung beauftragen und wenn dieſer Schritt ſcheitert, würde ſich der Reichspräſident dann an den Führer der Deut⸗ wenden. Streſemann dürfte überwunden, ſo wird man an die wirkliche Kabinettsbildung herangehen. Schließlich bemüht ſich der„Vorwärts“ immer wieder bei den Unabhängigen anzubinden. Die Partei hatte geſtern abend 8 Punkte formuliert, unter denen unter Umſtänden die Unabhängigen ſich dazu entſchließen könnten, an der Regierung teil zu nehmen. Unter dieſen 8 Punkten be⸗ finden ſich: Die Sozialiſierung des Grundbeſitzes und der großen Forſten und das Verlangen nachfreundſchaft⸗ lichen Beziehungen zu allen Völkern, woninter die Unabhängigen natürlich Sowjet⸗Rußland verſtehen. Es iſt zwar klar, daß auf ſolcher Baſis ſich überhaupt keine tragfähige Regierung bilden ließe. Dennoch erklärt heute der„Vorwärts“ ſchlankweg, die Mehrheitsſozialiſten würden die Bedingungen annehmen. Wenn die bürgerlichen Parteien nicht mit⸗ machten, müßte ſich halt eine Regierung ohne Sozialdemo⸗ kratie bilden. Die Mehrheitsſozialdemokratie iſt alſo darnach bereit, in bequeme Oppoſitionsſtellung abzumarſchieren. Berlin, 11. Juni.(Priv. Tel.) Die Deu tſche Allge⸗ meine Zeitung ſpricht heute von einer Zuſpitzung der kritiſchen Momente. Nur durch ein erhebliches Abweichen der Sozialdemokratie von ihrem jetzigen Standpunkte könne die Möglichkeit eröffnet werden, zu der bisherigen Mehrheit die Deulſche Volkspartei hinzuzuziehen. Die erſte Erklärung der Deutſchdemokratiſchen Paxtei, welche darauf hinauslief, die Schuld an der gegenwärtigen Lage den bisherigen Oppoſi⸗ tionsparteien eben und dieſen Parteien anheimzuge⸗ ben, jetzt Wege zu finden, auf denen ſie eine aktionsfähige Re⸗ ierung bilden kann, kann— wie das Blatt meint— keinen Abſchluß, ſondern nur eine Etappe auf dem Wege der weiteren Beratungen bedeuten. Vorläufig ſei die Ausſicht, auf eine Wiederherſtellung der alten Koalition, wenn auch in einem geſchwächten Umfange, noch keineswegs völlig aus dem Bereiche der Möglichkeiten ausgeſchaltet. Die Germania ſagt: Erſt nach einer Ausſprache der vollſtändig verſammelten Fraktionen wird man wiſſen, ob die Abſage an die Mitarbeit mit andern ganz aufrechterhalten wird. Im übrigen glaubt das Blatt, daß Zentrum und De⸗ mokratie ſich ohne weiteres bereit finden laſſen werden, ſich zu der alten Koalition wieder zuſammenzuſchließen. Die am nächſten Sonntag zuſammentretenden Parteitage der Bayriſchen Volkspartei und die Fraktionsverhandlungen der Deutſchen Volkspartei, würden vielleicht dazu beitragen, die jetzt noch vorhandenen Schwierigkeiten herabzumindern. Der Vorwärts fragt, ob die von den Unabhängigen neuerdings aufgeſtellten Bedingungen die Regierungsbildung erleichtern würden. Der Standpunkt, den die Unabhängigen jetzt einnähmen, ſei viel vernünftiger, als ihr urſprünglicher, denn damit werde die Verantwortung für das Scheitern einer Linkskoalition den bürgerlichen Mittelparteien zugeſchoben. Die Sozialdemokratiſche Partei würde die Bedingungen annehmen. Beide ſozialiſtiſchen Parteien würden alsdann den bürgerlichen Parteien ihre Bedingungen als gemeinſames Programm unterbreiten. Lehnten dieſe ab, ſo ſei es an ihnen, eine Regierung ohne Sozialdemokratie zu bilden. München, 11. Juni.(Priv. Tel.) Zum wiederholten Male tritt der„Bayriſche Kurier“ dafür ein, daß im Reiche eine Koalition geſchaffen werde, welcher die Mehr⸗ heitsſozialiſten, Demokraten u. das Zentrum mit Einſchluß der föderaliſtiſchen Liſte, in der die Bayriſche Volkspartei dominiert, angehören. Das Blatt ſetzt dabei voraus, daß die Deutſche Volkspartei ſich dazu verſtehen könnte, einer ſolchen Koglition keine Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Der„Kurier“ betont, daß ſich die Machtſtellung der Bayriſchen Volkspartei durch die Wahlen nicht vermindert, ſondern ungeahnt verſtärkt habe. Gtaf Weſlarp gewählt. Bei den Reichstagswahlen ſind im Wahlkreis 3(Pots⸗ dam) 120 266 deutſchnationale Stimmen abgegeben worden. Demnach iſt auch Graf Weſtarp, der Führer der alten konſer⸗ vativen Reichstagsfraktion, gewählt. Parteioppoſition gegen Ebert. Berlin, 11. Juni.(Priv. Tel.) Wie der Verliner Lokal⸗ Anzeiger von unterrichteter Seite hört, will Reichspräſident Ebert nicht von neuem für die Präſidentſchaft kandidieren. Er fände innerhalb ſeiner Partei gewiſſe Widerſtände gegen ſeine Perſon und empfinde es als ungerechtfertigt, daß vielfach überſehen werde, daß er als Reichspräſident nicht ſowohl in erſter Linie den Parteiintereſſen, als vielmehr den Intereſſen des geſamten deutſchen Volkes zu dienen habe. Zu den Reichskagswahlen in Baden. Man ſchreibt uns: Abg. Dr. Schofer, der Führer des badiſchen Zentrums, erörtert in einer Zuſchrift an die Partei⸗ preſſe die Frage, wie der badiſche Landtag ausſähe, wenn er aufgrund des Ergebniſſes vom 6. Juni zuſammengeſetzt würde. Da nach§ 25 der badiſchen Verfaſſung auf 16000 Stimmen ein Mandat kommt, ſo würde der badiſche Landtag 15 Sitze an ſeinem gegenwärtigen Beſtand verlieren. Die Koalition verfügte noch über 64 Mandate, beſäße alſo 17 Stimmen über der Mehrheitsgrenze. Selbſt die Zweidrittel⸗Mehrheit wäre gewahrt. Bei dieſer Lage kann alſo von einer Gefährdung der Koalition nicht geſprochen werden, umſo weniger, als die Oppo⸗ ſition aus der äußerſten Rechten und der äußerſten Linken ſich zuſammenſetzte. Als Hauptmomente des Ergebniſſes werden hervorgehoben: Kräfteverſchiebung nach rechts und links an die extremen Pakteien und Schwächung der Mitte; Sicherſtel⸗ lung der Regierungsmehrheit; unerſchütterlicher Beſtand des Zentrumsturmes. Parteien, der ſchon heute von links her mit jenem unverſöhn⸗ lichen Haß eröffnet wird, der nichts gelernt und nichts ver⸗ geſſen hat und ſelbſtverſtändlich auch den politiſchen Gegner wieder in Kampfſtellung drängen muß. Auch in Baden wird es wie allenthalben im Reich, eine Lebensfrage der Parteien und der Regierung ſein, ob ſie den Sinn des 6. Juni nach der Richtung poſitiver wirtſchaftlicher und kultu⸗ reller Aufbauarbeit verſtehen wollen, oder ob un⸗ fruchtbare Parteſpolitik um ihrer ſelbſt willen ihnen höher ſteht. De Wiedergeburk des naonalen Liberallsmus. In demokrattſchen Blättern lieſt man in den Betrachtun⸗ gen zum Ausgang der Reichstagswahlen vielfach, daß das Wahlergebnis, das den großen Sieg der Deutſchen Volkspar⸗ tei und kataſtrophale Niederlage der Demo⸗ kraten gebracht hat, hervorgezufen ſei durch eine falſche Orientierung der bürgerlichen Wähler Man habe in dieſen Kreiſen infolge ungerechter Einſchätzung der Tätigkeit der biherigen Koalitionsregierung angeſichts der Lage Deutſch⸗ lands und, beſtimmt durch Unmuts⸗ und Verärgerungsempfin⸗ dungen, ſich von Gefühlsregungen leiten laſſen, habe in der Verkennung der Lage in unrichtiger Beurteilung der Zu⸗ kunftsmöglichkeiten ſich vollſtändigſter Gedankenloſigkeit über⸗ laſſen, ja das„Berliner Tageblatt“ macht neuerdings für den„unlogiſchen Ausgang“ der Wahlen bei den Demo⸗ kraten ausſchließlich die— Frauen verantwortlich! Man will damit dartun, daß die in den demokratiſchen Kreiſen ſo unan⸗ genehm empfundene Entwickelung nach rechts— in Wirklich⸗ keit das, was man im Hinblick auf die bisherige Koalitions⸗ politik als eine äußerſt geſunde Reaktion bezeichnen kann,— ein Urteil ſei, das ſeinem innerſten Weſen nach eine Kritik unpolitiſcher Art darſtellt, daß letzten Endes der Erfolg der Deutſchen Volkspartei ein Zufallsergebnis ſei. Es nimmt nicht Wunder, daß man in den demokratiſchen Kreiſen das Volksurteil in Mißkredit bringen will, jetzt, wo es ſich gegen die bislang geübte Form der Demokratie und des Par⸗ lamentarismus entſchieden hat, um die ſelbſtverſchuldete Nie⸗ derlage von den eigenen Schultern abzuwälzen und möglichſt gering erſcheinen zu laſſen. Aber man halte dagegen, wis oft gerade von dieſen Leuten die Gältigkeit der Volksſtimme angerufen und geprieſen wurde, wenn es ſich darum handelte, mit einer, jeder Ungeheuerlichkeit fähigen Mehrheit, die nicht im Volke wurzelte, Geſetze zu fabrizieren und ſogenannte Auslandspolitik zu treiben. 7 Der Vorwurf, die Deutſche Volkspartei verdanke ihren Sieg einem Zufall, läßt ſich an der Hand von poſitiven Be⸗ weiſen widerlegen. Wir betrachten ihren außerordentlich großen Erfolg von dem Standpunkt, daß das Bürgertum, das durch die Revolution und ihre Folgen am meiſten gelitten hat, in den notwendigen und erfreulichen Zuſtand des Selbſtbeſinnens und Wiedererwachens verſetzt worden iſt, wo⸗ von die Folgen ſich am 6. Juni gezeigt haben. Wie ſehr die Deutſche Volkspartei berechtigt iſt, die Scharen, die ſich am Sonntag unter ihrer Fahne geſammelt haben, als eine ihr feſt verbundene Anhängerſchaft zu betrachten, laſſen einige Ver⸗ gleiche mit dem Beſitzſtand der ehemaligen Nationalli beralen Partei vor dem Kriege deutlich werden. Ein Gang durch die einzelnen Wahlkreiſe mag das an einigen Fällen erläutern. Im Allgemeinen ſoll dazu vor⸗ bemerkt werden, gleichung ohne Zweifel mit berückſichtigt werden muß, daß aber anderſeits bei den Wahlen 1919 die allgemeine Vetei⸗ ligung der Wählerſchaft außerordentlich ſtark, im Jahre 1912 ſehr lebhaft, am 6. Juni z. T. aber nicht in dieſem Ausmaß lebendig war. 25 Der Wahlkreis Frankfurt a, O. war immer ein altes Beſitztum der Nationalliberalen; im Reichstag 1912 war er mit 2 Abgeordneten vertreten. Jetzt hat er nach vorüber⸗ gehender Beeinträchtigung in der Natlonalverſammlung ſeinen alten Beſitzſtand wieder erreicht. Pommern iſt vor dem Kriege ein erfolgverſprechender Werbeboden für die Nationalliberclen geweſen. Seit 1908 hat dort eine Organiſation eingeſetzt, die es bei den Wahlen für die Nationalverſammlung auf ein Er⸗ gebnis von 88 000 Stimmen(1 Abgeordneter) brachte, jetzt über 160 000 Stimmen erreichte, ſo daß 2 Abgeordnete für die Deutſche Volkspartei dort ſicher ſind, wobei noch ein ganz bedeutender Reſt an Stimmen verblieben iſt. In Mecklen⸗ burg, der · freiſinnigen Hochburg von ehemals, war bei der Nationalverſammlung der alte Beſitz der Nationalliberalen ror dem Kriege von 2 Sitzen verloren gegangen; die Wahlen vom 6. Juni aben einen Sitz erbracht. Unter Mitbetrachtung des gerade für dieſen Kreis erbärmlichen Mißerfolges der Demokraten ergibt ſich, daß die freiſinnige Demokratie in Mecklenburg abgewirtſchaftet hat. Auch in Schleſien, wo die ehemaligen Freiſinnigen— neben den Konſervativen und dem Zentrum— in dem alten Reichstag das Feld zu be⸗ haupten wußten, haben ſie bei den neuen Wahlen bedeutende Einbuße erlitten, die zum Teil der Deutſchen Volkspartei zu⸗ gute gekommen iſt. In der Nationalverſammlung war die Deutſche Volkspartei mit keinem Mandat vertreten, jetzt aber hat ſie in den Wahlkreiſen Breslau und Liegnitz mit einem guten Ueberſchuß 2 Abgeordnete durchgebracht, und ſomit iſt Schleſien ſeit 1918 im Reichsparlament wieder durch unſere Partei vertreten. Sachſen⸗Magdeburg und Thü⸗ ringen ſind alter nationalliberaler Beſitz, bei den Wahlen 1919 aber unbeſetzt geblieben: dort iſt nunmehr mit 6 Abge⸗ ordneten der Stand ron 1911 rſchritten worden, und zwar mit einem ſo günſtigen Ergebnis, daß auf die Reichsliſte ein noch ganz erheblicher Zuſchuß fällt. Die gute Organiſation in Hamburg hat ſich bewährt und den in der Nattonalver⸗ en Volkspartei 0 5 Dimmer nach 5 Germanta—, wenn die Sazialdemokraten Die Rechnung des badiſchen Zentrumsführers iſt zweifel⸗ ſammlung erworbenen Beſitzſtand erhalten. Bei den Wahlen den Beitritt zu einer Koalition, einſchließlich der Deutſchen los richtig; aber ihr zahlenmäßiges Reſultat hat doch wohl nur 1919 hieß es von ſeiten der Demokraten und Sozialdemo⸗ Volfspartei ablehnen, die Bildung eines rein bür⸗ erlichen Kabinetts verſwchen. de Man neigt in parlamentariſchen Kreiſen zu der Annahme, 15 beide Verſuche Streſemanns ſcheitern würden. Das möch⸗ en auch wir annehmen, aber es handelt ſich hier wie geſagt um die bereits mehrſach erwähnten erſten Stadien. Sind die Augenblicksgeltung. Die Kräfte, die am 6. Juni das Abfluten der Stimmen nach rechts und ſinks bewirkt haben, werden wei⸗ ter wirken, und mit einem Stillſtand der Entwicklung nach der nun einmal eingeſchlagenen Richtung iſt nicht ohne weiteres zu rechnen. Dafür ſorgen ſchon der Gewaltfriede von Ver⸗ ſailles und allem Anſchein nach auch der kommende Krieg der kraten, die Hochhurg der Nationalliberalen, Hannover, ſei endgültig zerſtört. Die Wahlen nom 6. Juni baben dieſes vorejlige Urteil korrigiert, der olle Stamm der Nationallibe⸗ ralen hat ſich, wenn auch noch nicht in der alten machtvollen Stärke, wieder zur Deutſchen Volkspartei zurückgefunden, ſo daß Hannover auch heute wieder als einer der feſten Türme „daß ſeit der Revolution bekanntlich auch die Frauen das Stimmrecht haben, was bei der folgenden Ver⸗ 3 1 ——— — ů— —— —— 1 14 — ů—— — 2. Seite. Nr. 250. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag-Ausgade.) des nationalen Liberalismus bezeichnet werden kann. Es iſt hierbei beſonders zu berückſichtigen, daß die neue Wahlkreis⸗ einteilung einen Vergleich mit den Vorkriegszuſtänden nicht reſtlos durchführen läßt. In Weſtfalen, immer ſchon alter, guter Stammſitz der Nationalliberalen, hat ſich trotz der Revolution und die Revolutionszeit hindurch der alte Beſitz erhalten und durch die Neuwahlen zu den alten 3 Sitzen um 2 vermehrt. In den rheiniſchen Wahlkreiſen hat ſich der alte Beſitz nicht nur behauptet, ſondern nach der Erſchütterung durch die Revolution noch 2 Sitze hinzu erhal⸗ ten, ſo daß die Deutſche Volkspartei in dieſen Kreiſen mit 5˙ Mandaten vertreten iſt. Auch in den beiden Heſſen hatten die Nationalliberalen immer feſten Boden unter den Füßen; in der Revolutionszeit iſt ihr Grund nicht erſchüttert wor⸗ den. Die Neuwahlen haben der Deutſchen Volkspartei hier im Vergleich zu 1919 einen Sitz mehr gebracht, dabei aber einen derartigen Stimmenüberſchuß ergeben, daß durch die heſſiſchen Stimmen noch ein Kandidat für die Reichsliſte ge⸗ ſichert iſt, und ſomit der alte Vorkriegszuſtand für Heſſen von 3Mandate wieder erreicht werden dürfte. Im ehemaligen Königreich Sachſen(die jetzigen drei Wahlkreiſe Dresden, Leipzig, Chemnitz) hat die Deutſche Volkspartei einen ihrer größten Erfolge errungen. Im Reichstag 1911 war das Königreich Sachſen mit 6 Mandaten durch die Nationallibe⸗ ralen vertreten, in der Nationalverſammlung nur mit einem einzigen; am 6. Juni wurden, wieder mit bedeutendem Ueber⸗ ſchuß für die Reichsliſte, 6 Abgeordnete durchgebracht. So zeigt ſich auch hier wieder die Werbekraft der Deutſchen Volks⸗ partei auf die alten, ehemals der Nationalliberalen Partei an⸗ gehörigen Kreiſe. In der Pfalz iſt der alte Beſitz erhalten geblieben; in Baden hat die Partei ein gutes Teil von dem, was ihr in der Revolution verloren gegangen iſt, wieder ge⸗ holt. Einzig in Bayern und Württemberg iſt es ihr angeſichts der für ſie dort herrſchenden außerordentlich ſchwierigen Ver⸗ hältniſſe nicht gelungen, ein Mandat zu erringen. Bei der beſonderen Gruppierung des Bürgertums in dieſen Kreiſen iſt aber zu berückſichtigen, daß auch viele Stimmen der Deut⸗ ſchen Volksparteiler für andere bürgerlichen Parteien abge⸗ gehen worden ſind. Es muß aber ausdrücklich betont werden, daß die Organiſation der Deutſchen Volkspartei in Süddeutſch⸗ land, die erſt langſam in Gang kommen konnte, dort geleiſtet hat, was zu leiſten war und in weiterer Entfaltung ſich be⸗ findet. Daß die Deutſche Volkspartei für die Reichsliſte noch 6 Mandate erbringen konnte, iſt ein weiterer Beweis für ihr Anwachſen. 05 Aus dieſer Ueberſicht ergibt ſich, daß jene zu Beginn dieſer Ausführungen erwähnten Verdächtigungen nicht zu Recht beſtehen. ie Deutſche Volkspartei verdankt ihren außerordentlichen Zuwachs nicht irgend einem Zufall oder dem unpolitiſchen Urteil ihrer Wählermaſſen, ſie ver⸗ dankt ihn vielmehr einem wohlangewendeten Maß politiſcher Urteilskraft, die nicht nur auf der Erkenntnis des bisher Un⸗ zulänglichen, ſondern auch auf der Einſchätzung der durch die Deutſche Volkspartei im Parlament geleiſteten poſitiven Ar⸗ beit beruht. Das Bürgertum, das in einer Zeit allge⸗ meiner Verwirrung ſeine politiſche Betätigung zum Teil auf trügeriſche Erwartungen eingeſtellt hatte, iſt— ſchon längſt — zur Beſinnung zurückgekehrt und hat dies nun Jurch ſeine Stimmabgabe am Schickſalstag vom 6. Juni aus⸗ drücklich bekundet. Die pollliſche Neuordnung in Bayern. München, 11. Juni.(Priv.⸗Tel.) Mit dem Ergebnis der Wahlen, ſpeziell in Bayern, befaßt ſich nun auch das Blatt Ler nationalen Parteien, der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen Partei, die„München⸗Augsb. Abendztg.“, und ſchreibt am Schluſſe des Artikels folgendes: „Die politiſche Neuordnung in Bayern iſt auf das Bürger⸗ tum gegründet. Es wäre aber der größte Fehler, von vorn⸗ herein die Sozialdemokratie auszuſchalten. Die Un⸗ abhängigen werden, nach ihrer Preſſe zu ſchließen, jede poſitive Mitarbeit ablehnen. Wenn der Sozialismus nicht völlig in Bayern den Boden unter den Füßen verlieren will, ſo müſſen die Mehr⸗ heitsſozialiſten dem Bürgertum zum Wiederaufbau die Hand reichen. Dann wird Bayern auch nach dieſer Richtung dem Reiche beiſpiel⸗ gebend vorangehen. Die politiſche Neuordnung würde bei ſolcher Gemeinſarakeit die parteipolitiſche Schärſe verlieren, zum Wohle des Landes und Volkes.“ Das Blatt wendet ſich dann der Regierungsbil⸗ dung zu und macht u. a. folgende bemerkenswerte Aeuße⸗ rungen: „Die Regierungsbildung in Bayern wird ſich einfacher geſtal⸗ ten, als im Reiche. Die bisherige Koalition: Bayriſche Volkspartei, Bayriſcher Bauernbund und Deutſchdemokratiſche Partei, wird wohl nicht beſtehen bleiben. Im demokratiſchen Lager will man aus dem Mißtrauensvotum, das das bayriſche Volk durch den Stimmzettel den Demokraten erteilt hat, die Schlußfolgerungen ziehen und aus der Regierung ausſcheiden. Unbedingt notwendig iſt dieſer Schritt nicht. Es läßt ſich immerhin denken, daß die Demokraten weiter in der Regierung bleiben. Sie ſcheinen aber die verantwortliche Regierungspoſition verlaſſen zu wollen. Daß die Demokraten im Landtage ſich in 1 1 Oppoſitionsſtellung begeben werden, iſt völlig ausgeſchloſſen, weil durch einen ſolchen Schritt dieſe Partei noch den letzten Halt im bayeriſchen Volk verlieren würde. Denn es iſt Pflicht aller ſtaatserhaltenden Parteien, kräftig poſitiv mitzuarbeiten. Es wäre zu begrüßen, wenn die Regierungsbildung in Bayern auf hreiteſter Grundlage, etwa unter Einbeziehung der Sazialdemokra⸗ ten, erfolgen würde. Bis zur Stunde hat die„Münchener Poſt“ noch nicht Farbe bekannt. Aber nach der Stimmung im mehrheits⸗ ſozialiſtiſchen Lager zu urteilen, wird dieſe Partei im Landtage wahrſcheinüch in der Oppoſition verharren, ſodaß damit zu rechnen iſt, daß für die Regierungsbildung in Bayern nur noch übrig bleiben: Bayriſche Volkspartei, Deutſchnationale Volkspartei, Zeutſche Volkspartei und Bayriſcher Bauernbund. Nehmen wir dieſe Konſtellation als gegeben an, ſo würde eine Regierung aus Rieſen drei Parteien gebildet, die ſich auf 96 Stimmen ſtützen Könnte. Das wäre beinahe eine Zweidrittelmehrheit. Daß eine Negierung mit einer ſolchen Mehrheit eine feſte Vaſis unter ſich fühlt, iſt ſicher. Der Bayriſche Bauernbund wird ſich der Regie⸗ rungsbildung kaum entziehen können. Er hat, ſeitdem er in der Regierung iſt, immerhin weſentliche Erfolge, auf geſetzgeberiſchem Gebiet zu verzeichnen. Zudem wird es bei den jetzigen verworrenen Jebensmittelverhältniſſen nicht ſo leicht ſein, den rechten Mann zu finden, der die Laſt des Landwirtſchaftsminiſteriums auf ſich zu nehmen bereit iſt. Die Frage nach den neuen Männern der neuen bayeriſchen Regierung iſt zurzeit müßig, weil verfrüht. Die einen behaupten, daß die Bayriſche Volkspartei als Miniſterpräſidenten wiederum Dr. v. Kahr vorſchlagen, und daß überhaupt die bis⸗ herige Regierung bleiben werde. Andere wollen wiſſen, daß der neue bayriſche Miniſtervräſident Dr v Knilling heißen werde. Scheiden beide demokratiſchen Miniſter Hamm und Dr. Müller aus — das Scheiden Dr. Müllerz aus dem Juſtizminiſterium wäre ſehr zu bedauern—, ſo wäre die einfachſte Löfung, daß die für die Demokraten in die Regierung eigetretenen Parteien die beiden frei⸗ werdenden Miniſterämter beſetzten. Das Vordringlichſte iſt nach dem Zuſammentritt des Landtages Klarheit über die Regierungs⸗ bildung. Iſt ſie geſchehen, dann werden die verantwortlichen Par⸗ teien auch die leitenden Perſönlichkeiten ausfindig machen, wobei auch zu beachten ſein wird, daß im Intereſſe der Vereinfachung der Stagtsverwaltung ſchließlich das eine oder andere Miniſterjum ganz gut verſchroinden könnte. Der„Bayriſche Kurier“ ſchreibt, über den Anteil der ein⸗ zelnen Parteien an der Bildung der Regierung in Bayern Freitag, den 11. Juni 1920. — könne heute noch nichts geſagt werden. Der Parteivorſtand, der Parteiausſchuß und ber Parteitag der Bayriſchen Volks⸗ partei treten am heutigen Freitag zuſammen, um über die grundlegenden Richtlinien für die kommende Politik der Par⸗ tei zu beſchließen. Eine„äußerſt energiſche“ Nole an deulſchland. Paris, 10. Juni.(WB.) Nach dem Intranſigeant be⸗ reiten die Alliierten gegenwärtig eine äußerſt energiſche Note bor, die Deutſchland alle Verletzungen des Friedens⸗ vertrages, die es bisher in wirtſchaſtlicher Be⸗ ziehung begangen hat, in Erinnerung bringen ſoll. Die Deutſchen ſeien in der Tat durch Verleihung verſchiedener Kon⸗ zeſſionen dazu gelangt, ihren früheren Verbündeten und den Neutralen zum Schaden der Sieger Begünſtigungen zuteil werden zu laſſen. 55 Brüſſel und Spa. m. Köln, 11. Juni.(Priv. Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Paris: Das„Journal des Debats“ gibt geſtern abend Kenntnis von einem Gerücht, das in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen berbreitet wird. Es ſoll nämlich die Abſicht beſtehen, die vom Völkerbund einberufene internationale Finanzkonfe⸗ renz in Brüſſel vor der Konferenz in Spa abzuhalten. Es wäre alsdann vielleicht möglich, daß die Konferenz von Spa überhauptüberflüſſig wäre und zwar in dem Falle, daß die Verbündeten ſich in Brüſſel einigen über die Frage der Feſtſetzung der deutſchen Schuld. All dieſe Pläne finden ihre Erklärung in der Tatſache, daß die Beſprechungen zwiſchen den franzöſiſchen und engliſchen Finanzſachverſtändigen in London bis jetzt zu keinem Ergebnis geführt haben, und daß infolge⸗ deſſen gewiſſe franzöſiſche Kreiſe der Anſicht ſind, es ſei un⸗ zweckmäßig nach Spa zu gehen. Nach Brüſſel wollen die Fran⸗ zoſen ſchon deswegen gehen, weil ſie von der Finanzkonferenz gute Einwirkungen auf ihren Wechſelkurs und auch vielleicht eine internationale Anleihe für den Wiederaufbau erwarten. Beſkrafte pfälziſche Jeitungen. OLandau, 11. Juni.(Priv.⸗Tel.) Wegen Abdruck eines Artikels, den die franzöſiſche Beſatzungsbehörde als eine Beleidigung der ſchwarzen Truppen anſah, wurden die folgen⸗ den pfälziſchen Zeitungsverleger und Redakteure zu nach⸗ ſtehenden Strafen verukteilt: Fritz Blaufuchs, Zeitungsver⸗ leger des Nordpfälzer in Rockenhauſen zu 10 000 Mark Geld⸗ ſtrafe; Peter Stein, Redakteur dieſer Zeitung zu 6000 Mark Geldſtrafe; Adolf Thieme, Buchdruckereibeſitzer und Verleger des Kirchheimbolander Anzeigers in Kirchheimbolanden zu 1 Monat Gefängnis und 10 000 Mark Geldſtrafe; Karl Müller, Kuſeler Tageblatt zu 1000 Mark und Friedrich Port, Verleger des Lokalanzeigers Odernheim am Glan ebenfalls zu 1000 Mark Geldſtrafe. Die Wellgefahr der Anarchie. Eine bemerkenswerte Rede von Lloyd George. Roklerdam, 10. Juni.(WB.) Wie aus London gemeldet wird, ſagte Lloyd George in einer Rede, es ſei die Auf⸗ gabe der chriſtlichen Kirchen, eine Atmoſphäre zu ſchaffen, in der Reformen möglich und die Wiederkehr der ſchlechten Methoden unmöglich ſind. Das Aufeinanderplatzen der Meinungsgegenſätze lähmten den für das Land nötigen guten Willen. Die deutſchen Wahlen zeigten ein verworrenes Volk, das in Parteien geſpalten ſei, die einen hoffnungsloſen Kampf gegeneinander führten ohne klare Ziele und ohne daß es eine Stimme gäbe, die alles übertöne. Bis fetzt, ſagte er; haben wir eine Kataſtrophe im Lande vermieden. Aber die ganze Welt iſt erſchüttert. Nur die Kirchen können die Menſchheit vor den Kataſtrophen behüten, die folgen würden, wenn die Anarchie ſich weiter verbreitet. Sowſel-Rußland. Die Eindrücke engliſcher Arbeifer. Rofterdam, 10. Juni.(WB.) Wie der Nieuwe Not⸗ terdamſche Courant aus London meldet, ſagte der Führer der engliſchen Arbeiterabordnung, die die ruſſiſchen Zuftände unkerſuchte, u. a. noch, die Bolſchewiſten hälten zugegeben, daß während der Schreckensherrſchaft 8 500 Menſchen hingerichket worden ſeien. Dieſe Schreckensherrſchaft ſei jetzt zu Ende. Aber die Todesſtrafe ſei für Spionagefälle wie⸗ der eingeführtk worden. Rußland leide Mangel an Lebensmikteln, äleidung und Transportmit⸗ kel. 50 Prozenk der Einwohner hungerten. Gegen die epidemiſchen Krankheiten, beſonders gegen den Typhus und die Pocken, werde ein wahrhafter Verzweiflungs⸗ kampf geführt. Der Kampf zwiſchen Polen und Ruſſen. Warſchau, 10. Juni.(WB.) Deutſch⸗Polniſcher Preſſe⸗ dienſt. Die Regierung hat ihr Rücktrittsgeſuch eingereicht. Der Staatschef nahm es an und bat die Regierung, die Ge⸗ ſchäfte vorläufig weiter zu führen. „Dziennik Peuſzechna“ meldet Der Erzbiſchof Ratti, der Volksabſtimmungsvikar für Oberſchleſien, iſt nach Oppeln ab⸗ ereiſt. 5 dem polniſchen Heeresbericht vom 9. heißt es: Im Norden ſchreitet unſere Gegenoffenſive trotz feſtgeſtell⸗ ter Heranziehung neuer bolſchewiſt ſcher Kräfte und trotz er⸗ bitterten Widerſtandes fort. Unſere Abteilungen erreichten nach blutigen Kämpfen die Linie des Fluſſes Socz. Bei Gor⸗ wal wurden feindliche Durchbruchsverſuche zurückgewieſen. In den Ukraine kämpften unſere Truppen heldenhaft und aus⸗ dauernd gegen überlegene feindliche Kräfte, die um jeden Preis verſuchen, unſere Front zu durchbrechen. Badiſcher Landlag. 46. öffenllihe Siczung. )( ftarlsruhe, 10. Juni. Präſident Kopf eröffnete gegen 4 Uhr die Sitzung. Abg Spengler(tr.) begründete folgenden Antrag:„Die Unterzeichneten beantragen: Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß für alles durch die Kürzuna det Brotration der Selbſtverſorger noch abzuliefernden Getteide ein Preis bezahlt wird, 5 für die Ernte 1920 in Ausſicht genommenen Preis gleich⸗ ommt. Der Antraag wurde einſtimmig angenommen. n Abg. Klefer(Itr.) bearündete über die Abhaltung von Be⸗ triebsrätekurſen folgenden Antrag:„Die Unterzeichneten beantragen, der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu er⸗ ſuchen, in den Städten Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Naſtatt, Offenburg, FFreiburg, Lörrach, Donaueſchingen, Singen und Kon⸗ ſtanz umgehend Vetriebsräteburſe zu veranftalten, in denen beſon⸗ ders Hochſchullehrer und ſonſt geeignete Perſonen über die notwen⸗ digſten Wiſſensgebiete Vorträge halten, um dadurch die Betriebs ratsmitglieder für iher Mitarbeit im Erwerbsleben auszubllden. zerhalten, daß ſie eine Bilanz prüfen können. Anſchluß an Deutſchland geführt. Die Abgg. Marum, Hammann und Gen.(Soz.) bean⸗ tragten in dem Antrage auch die Stadt Pforzheim einzufügen. Der Antrag wurde von dem Abg. Hammann(Soz.) begründet. Abg. Dr. Gothein(Dem.): Unſere Stellung zu dem Be⸗ triebsrätegeſetz iſt klar, denn das Betriebsrätegeſetz iſt durch unſere Stimmen zuſtande gekommen. Deshalb haben wir ein Intereſſe daran, daß das Betriebsrätegeſetz nicht ungünſtig wirkt. Für uns iſt es deshalb erwünſcht, daß geſchulte Arbeiter in die Betriebsräte kommen, denn es iſt notwendig, daß unſere Produktion gehoben wird. Die Durchführung ſolcher Kurſe wird aber Schwierigkeiten bieten, denn durch ſolche flüchtige Kurſe wird man kaum den Arbeitern ſoviel Verſtändnis für die Buchführung Wo man für die vielen Städte, für die Kurſe gefordert werden, die Dozenten her⸗ bringen kann, iſt nicht geſagt worden. Man könnte mit dem Unier⸗ richt in der Bürgerkunde ſchon auf der Schule beginnen. In etſter Linie ſollte die Ausbildung der Betriebsräte durch die Gewerkſchaften erfolgen. Die Regierung könnte immerhin einmal einen Verſuch vornehmen. Abg. Kieslich(Soz.): Die Bedenken des Vorredners erkenne ich an. Was der Abg. Kiefer gefordert hat, wird Stückwerk bleiben. Was wir brauchen, ſind techniſche Hochſchulen, die ausſchließlich ein⸗ erichtet werden um Betriebsräte auszubilden. Schwieriakeiten ent⸗ ſtehen, weil wir dazu nicht die Lehrkräfte aufbringen. Der Textil⸗ arbeiterverband hat in Leivpzig eine ſolche Hochſchule geſchaffen, die jetzt 60 Betriebsräte ausbilden, Staat und Geſellſchaft ſind ver⸗ pflichtet, für die Lehrkräſte für ſoſchen Hochſchulen zu ſorgen. Der badiſche Staat iſt verpflichtet, auf dieſem Gebiete etwas zu tun. Die Abgg. Dr. Gothein, Dr. Leſer und Herbſter(Dem)) ſtellten den Antrag, die Regierung möge Erhebungen machen, ob es möglich iſt, Betriebsrätekurſe einzurichten und wie hoch die Koſten dafür ſind. Miniſter Rückert: Die Frage der Betriebsrätekurſe iſt noch nicht geklärt, denn die Betriebsräte ſind zu jung im Amte. In Baden haben wir mehr als 5000 Betriebsräte, ſodaß es kaum Zweck hat, etwa 500 herauszugreifen, um ſie auf eine Art Hochſchule zu ſchicken, um ihnen dann beizubringen, was ſie als Betriebsrat brauchen. Wir müſſen auch berückſichtigen, daß die Betriebsräte nicht dauernd im Amte ſind, daß ſie von andern abgelöſt werden. Manche von den Betriebsräten würden auf den Hochſchulen vor⸗ gebildet. Sie werden aber dann mit der Zeit auch nicht mehr die Vextrauensleute der Arbeiter ſein. Die Gewerkſchaften ſollen die Schulen ſein, die die Betriebsräte bilden. Zwiſchen Betriebsräten und Unternehmern muß ein Vertrauensverhältnis entſtehen. Sie müſſen das Gefühl haben, daß man ihnen alles mitteilt, daß ſie nicht als fünftes Rad am Wagen des Betriebsrates betrachtet wer⸗ den. Formelle Kurſe für Betriebsräte ſollte man nicht einführen. Die Gewerkſchaften ſollten Kurſe in ihren Reihen einführen. Der Staat wird ihnen dann helfen, ſo gut er kann, wenn er ſieht, daß die Gewerkſchaften etwas tüchtiges leiſten. Abg. Habermehl(..): Der Miniſter und Abg. Dr. Gothein hahen tüchtiges zu dem Antrag geſprochen. Die Arbeit⸗ geberſchaft in Deutſchland hat dem Ausbau der Arbeiterausſchüſſe nie eine Schwierigkeit entgegengeſetzt, denn ſie glaubten, daß die Mitarbeit der Arbeiterausſchüſſe auf verſchiedenen Gebieten wert⸗ voll hätte werden können. Wir wandten uns dagegen, daß die Arbeiterſchaft auf ein Gebiet gedrängt würde, auf dem ſie nicht enügend aufgeklärt iſt. Die Arbeiterführer ſollten ſich ſelbſt über bie Exiſtenzbedingungen der deutſchen Induſtrie aufklären und dann die Arbeiterſchaft informieren. Ein großer Mißſtand iſt es, daß die Arbeiterführer den Arbeitern nicht beigebracht haben, daß der Arbeitgeber nicht ihr geborenr Feind iſt. Ein aroßer Fehler iſt es, daß die ſozialdemokrakiſchen Arbeiter ihre ganze Informa⸗ tion aus den ſozialdemokratiſchen Blättern nehmen. Der Um⸗ ſtand, daß in Pforzheim in der Induſtrie Ruhe bewahrt wurde, iſt nicht nur der aufgeklärten Arbeiterſchaft, ſondern auch den auf⸗ geklärten Induſtriellen in Pforzheim zu verdanken. Der Zuſtroen zu den Hochſchulkurſen in Leipzig war deshalb groß, weil ſie etwas Neues waren. Wenn ein Examen herlangt wird, wird es anders ſein, Bei den Volkshochſchulturſen ſind die Säle leer. Ich befürchte, man hat ein Geſetz nach dem Erfurter Programm ge⸗ macht und weiß jetzt nicht, was man damit anfangen ſoll. Nach dem Programm des Abg. Kiefer könnte man nicht Betriebsräte, ſondern Generaldircktoren ausbilden. Durch die ausgebildeten Betriebsräte wird eine Klaſſe von Betriebsräten geſchaffen, die für die Betriebe nicht von Nutzen ſind. Der Antrag Kiefer ſollte an den Ausſchuß zurückgewieſen werden, weil die Sache noch nicht genügend geklart iſt. Ich begrüße jede Maßnahme, die den Ge⸗ ſichtskreis der Arbeit erweitert. Abg. Dr. Gothein(Dem) begründete ſeinen Antrag und führte aus: Aus dem Handgelenke können wir keinen Beſchluß im Sinne des Antrags Kiefer faſſen. Deshalb iſt eine Umfrage im Sinne unſeres Antrages notwendig. Dann iſt w ben e daß die Angelegenheit, wie es Abg. Habermehl vorgeſchlagen nochmals in der Kommiſſion nachgeprüft werden ſoll. Abg. Dr. Schofer(Ztr.): Wir ſind damit einverſtanden, wenn die Materie in der Kommiſſion nochmals beraten wird. Ich muß mich aber dagegen verwahren, daß eine Verſchleppung erfolgt. Wenn Erhebungen gemacht werden ſollen, wäre das eine Verſchleppung. Der geſunde danke, der in dem Antrag liegt, muß baldmoglich in die Prapis überſetzt werden. In.⸗Gladbach iſt der Andrang zu den katholiſch⸗ſozialen Aus⸗ bildungskurſen durch die Arbeiter groß. In den katholiſchen Geſellenver⸗ einen wird große Bildungsarbeit geleiſtet. Das hat Bebel auch anerkannt. Bildungsbedürfnis iſt bei den Arbeitern vorhanden, nur muß es richtig angepackt werden und man muß dabei die Sprache des Volkes treffen. Der Grundgedanke des Betriebsrätegeſetzes kommt nicht aus dem Erfurter Pro⸗ gramm, ſondern er ſtammt aus dem alten chriſtlichen Gedanken, daß der Arbeiter eine Perſönlichkeit und keine Handelsware iſt. Dieſen Gedanken finden wir in der Enzyklika„Rerum nowarum“ des Papſtes Leo XIII., die bereits vor dem Erfurter Programm erſchienen iſt. Abg. Mager hat uns vorgeworfen, daß wir den chriſtlichen Gedanken verleugnen und materia⸗ liſtiſche Grundſätze vertreten würden. Er hat dies in einer Wahlverſamm⸗ lung geſagt. Dagegen muß ich proteſtieren. Ein Induſtrieller hat mir eſagt, daß gerade durch die Betriebsräte in den Betrieben geſpart wird. te Tendenz der Vorträge über die Betriebsräte ſoll ſein, den richtigen Geiſt zu ſchaffen. Die Vorträge ſollten ſein nicht nur für die Arbeit⸗ nehmer, ſondern auch für die Arbeitgeber. Der Herrenſtandpunkt muß in den Betrieben aufgegeben werden. Der ſoziale Standpunkt muß im Ve⸗ triebe gelten. In der Vergangenheit hat man ſtatt der Intereſſengemein⸗ 9 5 Hat neſtdeg Peſiet geſchaffen, daran ſind beide Teile ſchuld. Meine artei hat in das Betriebsrätegeſetz manchen brauchbaren Gedanken hinein⸗ geſchafft. Diejenigen, die das Betriebsrätegeſetz geſchaffen haben, haben unſer Volk bewahrt vor ruſſiſchen und ungariſchen Experimenten.— Der Präfident teilte mit, daß ein Antrag der Abgg. Habermehl(.⸗N.), Dr. Gothein(Dem.) und Dr. Zehnter(Ztr.) eingegangen iſt, auf Rückverweiſung des Antrags an die Kommiſſion. Die Abgg. Habermehl(.⸗N.), Dr. Gothein(Dem.) und Dr. Zehnter(Ztr.) ſtellten den Antrag auf Verweiſung des Antrags Kieſer an den Hausbaltausſchuß. Abg. Odenwald(Dem.) verlangte, daß der Geiſt. des Betriebsrätegeſetzes mehr in die Vetriebsräte hinein müſſe. Nach einer weiteren Augſprache wurde der Antrag Habermehl einſtimmig ange⸗ nommen. Um 7 Uhr 20 wurde die Sitzung abgebrochen. Nächſte Sitzung morgen vormittag 729 Uhr. Tagesordnung: Förmliche Anfragen. Letzte Meldungen. Die Stadt Lörrach als Bücherſchieber. Leipzig, 11. Juni.(WB.) Das Börſenblatt für den Deut⸗ ſchen Buchhandel macht auf einen eigenartigen Fall der Um⸗ der ſtaatlichen Ausführungs⸗Beſtimmungen aufmerk⸗ am. Die Stadt Lörrach hat, um Frankenſchulden, die ſie in der Schweiz hat, abzulöſen, in größtem Umfang Bücher über die Grenze gebracht und dort zum Schaden des legitimen Buchhandels auf eigene Rechnung vertrieben, ohme ſich an die Ausfuhrbeſtimmungen für Bücher zu kehren. Sie berief ſich dafür auf eine Generalausfuhr⸗ bewilligung einer Karlsruher Stelle. Die allein zuſtändige Außenhandelsnebenſtelle für das Buchgewerbe iſt jedoch nie befragt worden und hat eine Ausfuhrbewilligung nicht er⸗ teilt. Das Vorgehen hat in der Schweiz beträchtliches Auf⸗ ſehen erregt. Berlin, 11. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Salzburger Landtag wurde geſtern eine Debatte über den DerLandtag ſprach ſich über den Anſchluß an Deutſchland, genauer geſagt, an Bayern aus. ee, D rrn e — .r 28 e“ —5 — ro Freitag, den 11. Juni 1920. Manutzeier Genere · Nugeiger.(Mittag Ausgube.) 4. Seite. Nr. 250, 7227 dus Stadt und Land. 2 75˙ 5 Bürgerausſchußvorlagen. Errichtung einer Benzolgewinnungsanlage im Gaswerk Luzenberg. „Stadtratsbeſchluß: Im Gaswerk Luzenberg iſt eine Benzolgewinnungsanlage zu errichten. Die zur Koſtendeckung er⸗ ſorderlichen ittel mit etwa 400 000 N. ſind darlehensweiſe bei der Kaſſe der Erneuerungsfonds aufzunehmen und mit. 4½ Proz. zu verzinſen; zur Tilgung iſt der aus dem Betrieb der Anlage ſich er⸗ gebende Reingewinn zu verwenden. Mit Rückſicht auf die Dring⸗ lichkeit der Anlage wird die Angelegenheit der Kömmiſſion fler dringende Anſchaffungen und Lieferungen zur Beſchlußfaſſung über⸗ wieſen. Beſchluß der Kommiſſion für dringende Anſchaffungen und Der Beſchluß des Stadtrats wird einſtimmig guige⸗ ißen. Begründung: Veim Saswerk Luzenberg ſind zur Ver⸗ ſorgung der Bevölkerung mit Brennſtoffen 4 Laſtkraftwagen mit Anhängern in Betrieb. Die Beſchaffung des erforderlichen Be⸗ kriebsſtsſſes für dieſe Wagen iſt aber z. Zt. außerordentlich ſchwierig, wiell Benzin überhaupt nicht, Benzol nur in ungenügender Menge ing ſteht. Auch für die Fahrzeuge der Berufsfeuer⸗ wehr, für die Krankentransportwagen, die Kraftwagen der Des⸗⸗ infektkonsanſtalt und der Stadtgärtnerei iſt der Betriebsſtoff äußerſt ſchwer zu beſchaffen, ſodaß in einem Falle ſelbſt die automobilen Krankentransportwagen wegen des Fehlens jeglichen Betriebsſtoffes wollftändig außer Befrieh geſetzt waren. Da alle ſtädtiſchen Kraft⸗ wagen lebenswichtigen Bedürfniſſen der Vevölkerung dienen, iſt der Mangel an Betriebsſtoff von beſonderer Bedeutung. Um dem Mangel möglichſt abzuhelfen, hat das Gaswerk zunächſt eine größere enge Benzolvorerzeugnis von der Gasgeſellſchaft Frankfurt ge⸗ kauft und in einer hieſigen chemiſchen Fabrik weiter verarbeiten laſſen; auch in den Naphtalinwäſchern des Gaswerks Luzenberg uusgewaſchenes Benzolvorerzeugnis wurde welter verarbeitet Die Benzolgewinnung kann aber auf dieſem Wege nicht auf die Dauer fortgeſetzt werden, weil Vorerzeugnis von Frankfurt nicht fort⸗ inmen heraus! egern Seheſt laufend zu erhalten iſt und das in den hieſigen Naphtälinwäſchern enthaltene Gas nicht ammoniokfrei iſt. Die Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizttätswerke hat da⸗ er erwegen, ob nicht im Gaswerk Luzenbera eine Benzolgewin⸗ nungsanlage errichtet werden kann. Solche Benzolgewinnungs⸗An⸗ lagen ſiuz wäbrend des Krieges auf Verlangen der Reichsregterung in den 18 größten deutſchen Gaswerken eingerichtet worden und in letzter Zeit ſind, ebenfalls veranlaßt durch den Managel an Betriebs⸗ ſtoffen, Saswerke, die Heiner ſind als das Mannheimer Werk, der Errichtung ſolcher Anlagen näher getreten. Mittels der Benzol⸗ gewinnungsanlage kann das im Gas enthaltene Venzol ganz oder teiltoeiſe ausgewaſchen werden Wollte das hieſige Baswerk das Benzol vollſtändig auswaſchen, ſo müßten Anlagekoſten in Höhe von mindeſtens 2 Millionen Mark aufgewendet werden: außerdem würde aber die für eine ſo große Anlage erforderliche Lieferzeit die rechtzeftige Gewinnung von Benzol unmöglich machen. Die Direk⸗ tion hält daher die Auswaſchung von etwa 20 Gr. Benzol auf den Kbm. erzeugten Gaſes aus einem Teil der Gaserzeuauna für ausreichend und bat auf dieſer Grundlage Angebote eingefordert. Nach dem gönſtigſten Angebol betragen die Koſten für eine Anlage zur Auswoſchung von 20 Gr. Benzol⸗Koßlenwaſſenſtoff sauf den Kbm. aus fährlich 15 000 000 Kbm. Gas Anfang März rund 400 000 Mark. Als Ausbeute werden ſich bei dieſer Anlage fährlich 300 000 Kg. Benzol, daneben 9375 Kg. Nayhtalin und 65 625 Ta Waſchöl ergeben. Der Jahresbedarf der ſtädtiſchen Aemter belrägt nur 60—80 000 Ha. Venzol. ſodaß nicht wor für die Stad perwalluna alle Verſorgungsſchwierigteften vollkommen beſeitiat ſein werden, ſondern auch noch etwa 220 000 Kg. Benzol in den Verkehr ge⸗ bracht werden können, was für das Mannheimer Wirtſchaftsleben zweifelsohne ſehr begrüßenswert iſt. Die Direktion hat bei vorſichtiger Einſetzung den Petriebsaus⸗ gaben und ⸗einnahmen errechnet, daß der Nutzen durch die billigere Herſtellung des für die ſtädtiſchen Kraftwagen erforderlichen Be⸗ triebsſtoffes und den Abſatz der nicht für ſtädtiſche Zwecke benötigten Erzeugung vorausſſchtſich ſo groß ſein wird, daß die Anlaae in 1½— 2 Jahren vollſtändig abgeſchrieben werden kann. Selbſt wenn die jetzigen hohen Preiſe für die Gasnebenprodukte ſich ermäßigen ollten, wird die Anlage für die nächſten Jahre immer noch ſo wirt⸗ ſchaftlich arbeiten, daß zum mindeſten eine Deckung des Anlage⸗ kavitals erwarket werden kann. Es iſt daher ein Rinſo mit der Errichumg der Anlage aller Vorau⸗sſicht nach nicht verknüpft, wüh⸗ rend anderſefts der Stadt und vielen Gewerßetreibenden durch die Unabpängigkeit in der Benzolverſoraung reicher Nutzen erwächſt. er Abſatz des nicht für die Stadt benötigten Teils der Eezeugung an private Verbraucher wird nicht durch Zwiſchenhändler, ſondern an die Verbraucher unmittelbar gegen Freigabeſchein erfolgen. urch das Herauswaſchen des Benzols wird ſowohl die Heisſraft als die Leuchtkraft des Gaſes etwas berabgeretzt. doch iſt die Ver⸗ nderung, weil nur die Hälfte des Benzols herausgewaſchen wird. nicht ſehr weſentſich und kann durch geringeren Zuſatz von Waſſergas wieder ausgeglichen werden Es iſt unbedingt nofwendig, möglichſt kaſch Benzol zu gewinnen: die unver:üaſiche Beſtellung der An⸗ lage war aber auch infolge des andauernden ſtarken Steigens der ieferungspreiſe erforderſich, weil eine Verſchiebung der Beſtellung s nach der nächſten Biirgerausſchußſitzung mit Sicherheit eine er⸗ iuche Mehrausgabe bedentet hätte. Die Angelegenheit wurde daher der Kommiſſion für dringende Anſchaffyngen und Lieferungen überwi⸗ſen, die ſich mit der Erſtellunn der Anſage einſtimmia ein⸗ berſtanden erklärte. Der Stadtrat hat infolgedeſſen die Anlage in uftrag gegehen. Eine Ehrung Wilhelm Wundts. Die vor und die Se zu einer kurzen Feier, die einfach und ſchlicht gehalten war, ſo wie es dem Ernſt der Zeit entſpricht. Bekanntlich trägt die ge⸗ nannte Schule den Namen des für die Wiſſenſchaft hochbedeut⸗ der ein geborener Reckarauer und Ehrenbürger der Stadt Mana⸗ der Phyſiologie in Heidelberg, 1874 Profeſſor der induktiven Philoſophie in Zürich und erhielt 1875 einen Ruf an die Univerſi⸗ tät Leipgig von ſeiner Lehrtätigkeit an! der Univerſität Leipzig zurück, wo er jahrgehntelang auf Tauſende lebendig gewirkt hat. Freunde und Schüler Wundts wollten ihrer tiefen Weie des Meiſters und Helden der Wiſſenſchaft dadurch bleibenden Ausdruck verleihen, daß nach der Ratur geſchaffene, überlebensgroße Portraitbla⸗ kette erwarben und der Hauptſtätte der Lebensarbeit des Mei⸗ ſters der Pſychologie und Philoſophie, der Univerſität Leipzig ſchenkten. Auf eine Anregung des Stadtſchulrates, Herrn Geh. Hofrat Dr. Cickinger hin hat der Stadtrat Mannheim ſchon 1918 beſchloſſen, einen Abguß dieſer Plakette zur Schmückung der Wilhelm Wundtſchule zu beſchaffen. Dieſe Blakette wurde in⸗ zwiſchen an einer geeigneten Stelle des Schulhauſes angebracht und am Dienstag in die Obhut der Schule übernommen. Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger gab in einer Anſprache ein Bild des reichen Schaffens des Meiſters auf ſeinen verſchiedenen Ar⸗ beitsgebieten: der Ethik, der Logik, beſonders aber der Pfychologie und würdigte namegtlich ſeine hohen Verdienſte um die Volks⸗ ſchule, die er durch Gründung des exſten Inſtituts für experimen⸗ telle Pſychologie erwarb.„Das Höchſte für den Menſchen iſt die Pflicht und das größte unter den Gütern der Welt iſt der ſittliche Wille“. Mit dieſen Worten, die einen Teil der künſtleriſch ſchönen Umſchrift des Bildniſſes des Meiſters bilden, ſchloß der Redner ſeine trefflichen Ausführungen. Hierauf übernahm Herr Ober⸗ lehrerſtellvertreter Winter mit Worten des Dankes an die Stadt⸗ verwaltung die Plakette in die Obhut der Schulabteilung. Geſänge eſ der Schüler umrahmten die würdig verlaufene Feier. St. N. A. Der Gewderkſchaſtsbund der Angeſlellten (Orktsverband Manunheim) beſchöftigte ſich, ſo wird uns geſchrieben, in einer am Dienstag ſtatt⸗ gefundenen ſark beſuchten Verſammlung eingehend mit der Woh⸗ nungsfrage und hat als Ergebnis folgende Entſchließun⸗ gen angenommen: 15 Die am 8. Juni 1920 im Saale der Liedertafel tagende, zahl⸗ reich beſuchte Verſammlung des Gewerkſchaftsbundes der Ange⸗ ſtellten, Ortsverband Mannheim, ſtellt nach einem Vortrage uber die Wahnungsfrage feſt, daß die bisher von den Regierungen und ſonſtigen maßgebenden Behörden ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot ſich als gänzlich ungenügend und ungeeignet erwieſen haben. Die vom Reiche zur Schaffung neuer Kleinwohnungen für 1920 in Ausſicht geſtellten 500 Millionen ge⸗ nügen angeſichts der unverminderten kraſſen Wohnungsnot weder nach dem Geſamtbetrage noch nach den Einheitsſätzen für die ein⸗ zelnen Wohnungen. Es müſſen vom Reiche ſchleunigſt weſentlich höhere Mittel zur Verfügung geſtellt werden zu Bedingungen, die den neuerdings fark geſtiegenen Vaukoſten entſprechen. Bei Gewährung von Baudarlehen ſind auch größere Wohnungen als 70 Qm., wenigſtens bis zu 90 Om. Wohnfläche zu⸗ zulaſſen, da erſtere bei größeren Familien kaum den beſcheidenſten Anſprüchen, die vom geſundheitlichen Standpunkt geſtellt werden müſſen, genügen. Die Leiſtungen der Gemeinden werden bei Er⸗ höhung der Reichsbaudarlehen enorm hoch bleiben, wenn dem Wohnunesbedürfnis auch nur annähernd entſprochen werden ſoll. Die Erträgniſſe einer etwaigen Mietſteuer müſſen demnach den Gemeindenn zugeführt werden. Wenn Mietſteuer und VBaudarlehen nicht abermals zu einer Verteuerung des Bauens führen ſollen, müſſen alle tauglichen Mittel zur Verbilligung der Bauausführung ergriffen werden; dazu gehören Verbilligung der Bauſtoffe unter kräftiger Hilfe des Staates und der Gemeinden durch rückſichtsloſe Bekämpfung der Wucherer, Schieber und durch Förderung der Vauſtoffproduktion(Ziegelſteine, Zement, Holz Ufw). u. d. bevorzugte Belieferung mit Brennſtoffen und Verbilli⸗ gung der Bauarbeit durch Betriebsmethoden. Soweit das Be⸗ zugsſcheinverfahren noch nicht entbehrt werden kann, iſt für raſchere Erledigung als bisher ſeitens der maßgebenden Stellen zu ſorgen. Endlich muß die Inangriffnahme einer großzügigen Bo⸗ den⸗ und Wohnungspolitik von Reich, Staat und Gemeinden ge⸗ fordert werden, ſonſt bleiben alle Maßnahmen zur Beſeitigung der Wohnungsnot Stückwerk. Eine weitere Entſchließung an die Stadtverwaltung und den Bürgerausſchuß lautet: Die am 8. Juni 1920 im Saale der Liedertafel ſtark beſuchte Verſammlung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten,Ortsver⸗ band Mannheim, proteſtiert mit aller Entſchiedenheit gegen die ungeheuere Verteuerung des Vorortverkehrs derelektriſchen Straßenbahn. Srerrgeſetz und Miet⸗ einigungsamt find beſtrebt, in dankenswerter Weiſe die Mieten in der Stadt niedrig zu halten, während die Tarifpolitik der Straßen⸗ bahn dafür ſorgt, daß das Wohnen in den Vororten zur Unmög⸗ lichkeit wird, denn die Fahrtkoſten zwiſchen Vororten und Arbeits⸗ ſtätten überſteigen ſchon weſentlich die Mieten, wodurch die Vorort⸗ ſtrige Mittagsſtunde vereinigte das Lehrerkollegium er der Oberklaſſen der Wilhelm Wundtſchule ſamen und genialen Forſchere und Gelehrten Wilhelm Wundt, heim iſt. Wilhelm Wundt iſt 1832 geboren, wurde 1865 Profeſſor Am 1. Oktober 1917 trat Wilhelm Wundt, 85jährig bewohner doppelt und dreifach teurer wohnen, als die Bewohner der Innenſtadt. Eine derartige Tarifpolitik für den Vorortverkehr der Straßenbahn ſetzt ſich in Widerſpruch mit der ſeither von der Stadtverwaltung Mannheim unterſtützten Anſiedlung in den länd⸗ lichen Vororten und muß dazu führen, die damit begonnene ge⸗ funde Wohnungspolitik zu untergraben. Die Verſammlung fordert daher eine ſofortige bedeutende Herabſetzung der Vororttarife., Der ſich daraus ergebende Ausfall iſt von der Geſamtheit zu tragen, was ſich in Anbetracht deſſen, daß es ſich um die Förderung der Volkswohlfahrt handelt, durchaus rechtferti⸗ gen läßt. Die beiden Entſchließungen wurden nach einer lebhaften Aus⸗ ſprache angenommen. Ferner beſchäftigte ſich die Verſammlung mit dem erſten Teil des Generaltarifs und der Ausgleichs⸗ zulage für Juni, für die eine angemeſſene Erhöhung gefordert wurde, denn es ſind gerade die lebensnotwendigſten Lebensmittel ſtar ſie die durch den bekannten Bildhauer Dr. Max Lange in Leipzig geſtiegen und ſteigen noch. Badiſche Kinder auf der Neiſe nach Schweden. Wenn unſere Leſer dieſe Zeiien zu Geſicht bekommen, daun ſind 78 badiſche Kinder, Mädchen und Knaben im Alter von—14 Jahren, auf der Erholungsreiſe nach dem fernen Schweden bereits in der Reichshauptſtadt angekommen, von der heute Abend die Weiterreiſe nach Saßnitz angetreten wird. Die Initiative zur Verbringung erholungsbedürftiger badiſcher Kinder nach Schweden ging von dem Karlsruher Roten Kreuz aus, das ſich an die Groß⸗ herzogin⸗Witwe Luiſe wandte. Die hochherzige Frau ging ſofort auf den Plan ein, ſetzte ſich mit ihrer Tochter, der Königin von Schweden, die, wie mitgeteilt, gegenwärtig bei ihrer Mutter auf der Mainau weilt, in Verbindung und erreichte auf dieſe Weiſe ohne große Schwierigkeit, daß das ſchwediſche Rote Kreuz ſich zu der Unterbringung derx jungen Badener in ihrem ſchönen Lande bereiterklärte. Der Rührigkeit des Porſitzenden des hieſigen Vereins für Erholungsurlaub und Fertenaufenthalt, Herrn G. A. Reutlinger, und ſeiner nicht minder unermüdlichen Tochter, der Hilfsſchweſter Herta, iſt es zu verdanken, daß 15 Mann⸗ heimer Kinder an deri Schwedenreiſe keilnehmen dürfen. Hierzu geſellen ſich aus Heidelberg 6, aus Schwetzingen 3 und aus Weinheim 2 Kinder, für die der Verein ebenfalls die Beteiligung an der Fahrt ermöglichte. Es war vor Allem der Hilfsſchweſter Herta, die ſich in ihrer reſoluten Art mit der Großherzogin⸗Witroe direkt in Verbindung ſetzte, zu verdanken, daß der Verein eine ſo ſtattliche Schar Unterländer Kinder mitſchicken konnte. dDie Mannheimer Kinder ſammelten ſich vor der Abreiſe, die geſtern abend mit dem Frankfurter Schnellzuge 7,34 Uhr erfolgte, in den Parterrebureauräumen des Hauſes M 6, 14, deſſen Eigen⸗ tümer Herr Reutlinger iſt. Als wir uns, einer freundlichen Ein⸗ ladung des Herrn Reutlinger folgend, dort einfanden, hatten die Kinder bereits ihr Abſchiedsmahl, beſtehend in einer vorzüglichen Süßſpeiſe und prächtig mundendem Kakao, eingenommen. Schon ein flüchtiger Blick genügte zu der Feſtſtellung, daß die Kinder die Erholung und Kräftigung ſehr nötig haben. Ein Mädchen von 12 Jahren, das Kind einer Kriegswitwe, das den Eindruck einer Neunjährigen machte, ſah wirklich erbarmungswürdig aus. Bei ſämtlichen Kindern hatte der Schularzt Unterernährung feſtgeſtellt. Die gute Mahlzeit und das Reiſefieber hatten zwar die Wangen der meiſten lebhaft gerötet, aber die ſchmalen Geſichter und die für ihr Alter namentlich biel zu zierlichen Geſtalten der Mädchen über⸗ zeugten, daß die Auswahl richtig getroffen war. Vor dem Abmarſch zum Bahnhof richtete Frl. Reutlinger noch herzliche Abſchieds⸗ und Mahnworte an die Kinder, die auf fruchtbaren Boden fallen werden, denn alle Buben und Mädels machten einen vorzüglichen Eindruck. Frl. Herta wird ſicherlich ihren Wunſch erfüllt ſehen daß aus Schweden nur gute Nachrichten über die Führung der Kinder einlaufen. Im Anſchluß an die von Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Worte von Frl. Herta wurde das Ferien⸗ heim⸗Lied geſungen, das die Kinder gedruckt mit nach Schweden nehmen. Und dann wurde unter Führung von Frl. Reutlinger und in Begleitung mehrerer junger Damen vom Roten Kreuz, die Frau und Frl. Reutlinger bei der Labung der Kinder unterſtützt hatten, der Marſch zum Bahnhof angetreten. Unter hellem Jubel fuhren um 48 Uhr die in einem Sonder⸗ wagen untergebrachten Karlsruher und Oberländer Kinder in die Halle ein. Nach der Umrangierung des Wagens— er kam wieder an den Schluß des Zuges— nähmen die 26 Kinder des Vereins für Erholungsurlaub und Ferienaufenthalt ihre Plätze ein. Vorher aber wurde noch Abſchied genommen von Vater und Mutter, die die Koffer, in denen all das verſtaut war, was im Ruckſäcklein nicht Platz hatte, zur Bahn gebracht hatten. Die Schnelligkeit, mit der die Kinder untergebracht werben mußten, verkürzte den Abſchieds⸗ ſchmerz. Ein fröhliches Lied auf den Lippen und unermüdlich aus den Fenſtern winkend, ſo traten die Kinder ihre weite Reiſe an. Mögen ſie wohlbehalten an ihrem Beſtimmungsorte angekommen und braungebrannt und mit dicken Backen Ende Auguſt wieder hier anlangen. So lange ſoll der Aufenthalt in Schweden dauern. In Berlin werden die Kinder, die bis Saßnitz von zwei Karls⸗ ruher Schweſtern vom Roten Kreuz begleitet werden, von Abge⸗ ſandten des ſchwediſchen Roten Kreuzes übernommen. Die See⸗ reiſe geht bis Trelleborg— kürzeſte und ſchnellſte Verbindung zwiſchen Berlin und Stockholm—, wo die Kinder auf das Land verteilt werden. Großherzogin Witwe Luiſe wurde von Hilfsſchweſter Herta im Auftrage der Kinder, Eltern und des Verwaltungsrats des Vereins auf telegraphiſchem Wege von der Abreiſe der Kinder benachrichtigt unter dem Ausdruck unauslöſch⸗ *— Woran wir geneſen könnten. Bon Geheimrat Dr. Alfred Bieſe⸗Frankfurt a. M. Wir alle, die wir unſer Vaterland lieben und auch heute noch Jut und Blut dafür zu opfern bereit wären, leiden wohl an nichts anderem ſo ſchwer wie an dem Gedanken, daß unſere deutſche Volks⸗ kele bis in den Lebensnerv hinein krank iſt, ſei es zermürbt durch Hunger und Leid und Kummer, Sorge und Enttäuſchung, ja Ver⸗ weiflung, ſei es vergiftet durch Wahnideen verblendeter Partei⸗ idenſchaften, ſei es irre geleitet durch Wuchergeiſt und Geld⸗ und nußgier. Woran können wir wieder geneſen? Doch nur von 1 Und dazu muß jedem Deutſchen in ſedem Blatte d Blättchen alle Norgen und alle Abende eingehämmert werden: Fange mit dir ſelbſt an und ſuche dich ſelbſt zu heilen, von innen Jeraus, von aller Ichſucht, mag ſie dich umgarnen in dieſer oder er Form! Unſere Denker und Dichter können uns dabei Noi⸗ helſer ſein. Aber die bedeuten für viele eine ſerne Vergangenheit ſer verkörpert jedoch das deutſche Heldentum zer Gegenwart? Miemaedd ſe gewallig wie Hindenburg? Er iſt die Geſtalt unſerer Zeit, die ſich neben Luther und Bismarck ſtellt. Die ganze Trogit unſeres Weſens und ſomit auch unſeres jetzigen Schickſals prätzt ſich darin aus, daß ſelbſt den Größten unſerer Geſchichte über Zerriſſenheit und Spaltung der Meinungen waltet. ſt einen Hindenburg umbranden die MWogen der Parteileiden⸗ ſchaft. Aber er ragt auf wie ein Fols. Mit ſeinem Buche„Aus meinen Leben“ hält er ſedem Deutſchen einen Spiegel vor. Tau⸗ 8 e, ja Milkonen müßten vor Scham vergehen, wenn ſie hinein⸗ auten. Wer aber ſich ihm irgend weſensverwandt und gleich⸗ eſtant fühlt, der kann ſich an dieſem Manne in der Trübſal der eit aufrichten, an einem Leben, das ganz der Pflicht, der Hin⸗ Jabe, der Pietät geweiht war, an ſeinem Gleuben und Vertrauen Deußfcblands roelte Alichem Beruf für die Zukunft, gn ſeiner Deicheidenheit und ſtillen menſchichen Orsße. Waßrlich in dieſem rndeuschen Menne ſchlägt des Gewiſſen unſeres Volkes. Es muß Fren jeden aufrütteln aus waß een Brüten und Grübeln zu rkem, ſelbſtloſem, mannhaftem dllen und zu rettender— Tat. Aus der Geſchichte der Spielkarten. Mauberei von Hans Rung eBreunſchmeig. Der Spielluxus hat in den letzten Monaten, namentlich in den. — 1 8* droßen Städten und Badeerten, gewaltig zugenommen. Nach wie eir huldigt man hauptſächlich dem Lartenſpiel, und bedeutende (Jurden, die ſich täglich auf viele Millionen belaufen, werden ich dasſelde umgelezt. Eine kurze Geſchichte der Spielkarten dürfte wohl für manchen Leſer von Intereſſe ſein, um ſo mehr, da ſich einige Angaben in dieſem Artikel auf alte Quellen, die teilweiſe aus dem 15. und 16. Jahrhundert ſtammen, ſtützen. 7 Die Erfindung der Spielkarten wurde gewiſſermaßen Vorläu⸗ ferin und nächſte Beranlaſſung für eine der großartigſten und koſtbarſten Erfindungen des menſchlichen Geiſtes: für die ſoge⸗ nannte ſchwarze Kunſt, die Buchdruckerkunſt. Schon ums Jahr 1392 ſchnitt man in Deulſchland Spielkarten aus fein zubereitetem dünnen Holz. Man bedruckte die einzelnen Holz⸗ plältchen und malte ſie aus. Dieſes Geſchäft beſorgten die ſoge⸗ naunten Briefmaler, an manchen Orten wohl auch Münche und andere mit der Schriftmalerei, die uns heute noch in oft prächtig erhaltenen, bunt⸗ſatten Farben in alten geſchriebenen Werken ent⸗ zückt, vertraute Perſonen, die ſich ſpäter ſogar zu einer ehrſamen Zunft zuſammentaten. Dieſes Verfahren ſoll ums Jahr 1440 Jo⸗ hann Gutenberg auf den Gedanken gebracht haben, einzelne, be⸗ wegliche, bölgerne Lettern auf Fäden zu reihen und nach einande bzudrucken. 5 etwa ein halbes Jahehundert früher als in Deutſchland kannte man Spielkarten in Talien. In einem römiſchen Muſeum liegt ein altes italieniſches Kartenſpiel aus bemalten Holzplätt⸗ n. Die Figuren, in vier verſchiedenen Farben⸗ ausgeführt, ſtellen Päpſte und damals regierende europäiſche Könige vor: Auch Kampfſzenen ſtellen einige Bildchen dar. n etwa—8 Zoll lang. Es iſt ſch nach Deutſchland und andern Ländern eing die Veronlaſſung gaben, es ſelbſt mit der Her erſuchen. J 2 Geſchichte überliefert unz, daß man ſich auno 1390 der Spielkarten bediente, um den wahnſinnigen König Karl VI. von Frankreich in ſeinen vom Irrſinn freien Stunden aufzuheitern und zu ergögen. Teſe könisſichen Kartenſ n dem Ma⸗ ker Jacquemin Srin hambre des Comptes, der Nechenkam u zeine alte Abrechnung aus damaliger Zeit aufbewaßrt, die auf die damal hohe Summe von 88 Sous für drei künſtlich gemalte„Hofkarten⸗ iele“ lqutete. ee 110 Zeit an wurden die Spielkarten herrſchende Be⸗ luſtigung der Franzoſen. Allein unter der folgenden Regierung des ſchwächlichen Karls VII. erhielten ſie erſt die Geſtalt und Ji⸗ guren, die noch heute unſere Kartenblätter zieren Man herwebte mer zu P F e bildlichen Verſtellungen einen großen Teil jener Zeitge⸗ ſchichte. Vieles bezieht ſich auf den damals du g herrſchen don Rittergeift 5 den damit verbundenen Minnedienſt, Die größten Männer der Ritterſchaft mußten für die,„Buben“ oder „Vengel“ ihren Namen leihen. So iſt uns ein Kartenſpiel über⸗ 2 kommen, das den bekannten däniſchen Helden Ogier als Pique⸗, Lanzelot als Kreuzbuben zeigt.— Nach der Erfindung der Buchdruckerkunſt und der Kupfer⸗ ſtecherei, die die Vervielfältigung im großen ermöglichen, wurde Deutſchland als Ausfuhrland für billige Spielkarten bekannt. Nürnberg, Ulm, Augsburg und andere Handels⸗ und Hanſaſtädte hatten gegen Ende des Mittelalters eine bedeutende Kartenindu⸗ ſtrie. Im Kupferſtichkabinett zu Dresden liegen Kartenſpiele au⸗ jenem Zeitabſchnitt.— Bis zum Beginn des Weltkrieges war in Deutſchland eine ge⸗ waltige Ausfuhr an Spielkarten zu verzeichnen; der Krieg mit der Blockade im Gefolge, hemmte dieſes Geſchäft ſehr; doch wird man in Altenburg, Stralſund, Frankfurt am Main, Naumburg a. d.., Ulm und anderen deutſchen Städten, wo die Hauptſitze dieſes In⸗ duſtriezweiges ſind, balb wieder„die meiſten Trümpfe in der Hand haben“, altem, unbeugſamem deutſchen Geſchäftsgeiſt folgend! Aus dem Mannheimer Kunſtleben. eTheaiernachricht. Die heutige Aufführung von Georg Kai⸗ ſers„Frauenopfer“ im Nationaltheater mit Lore Buſch und Fritz Odemar in den Hauptrollen beginnt um 8 Uhr.— Mit der Inſzenierung von Georg Büchners Revolutionsdrama„Dantons Tod“ verabſchiedet ſich Fritz Wendhauſen dom Mannheimer Publi⸗ kum. Die Erſtaufführung, die Mittwoch nächſter Woche ſtattfindet, ger Miete zu mittleren Preifen. Den„Danton“ ſpielt Fritz mar.— Im Neuen Theater geht am Sonntag das heitere Fa⸗ milienſtück„Willis Frau“ in der bekannten Beſetzung in Szene. Bleibt Walther Günther⸗Braun in Mannheim? Anläßlich der geſtrigen Götterdämmerung⸗Aufführung wurden Flugzettel verkeilt, deren Urheberin eine gewiſſe kunſtliebende Dame von Mannheim ſein ſoll und in dem die Theaterbeſucher aufgefordert wurden, da⸗ für einzutreten, daß unſer Heldentenor für die kommende Spielzeit im 9 nheimer Nationaltheater erhalten bleiben möchte. Ge⸗ ich einer diesbezüglichen Rückfurache teilte nun Herr Walther legentlich Günther⸗Braun unſerem K⸗Berichterſtafter mit, daß er in keinerlei Beziehungen mit der Verfaſſerin des Flugblattes ſtehe. Er ſei vertraglich nach Dortmund verpflichtet und könne unter keinen Um⸗ ſtänden von dieſem Vertrage entbunden werden. Allerdings hat er ſich das Recht vorbehalten, nach Ablauf eines Jahres den Ver⸗ trag zu kündigen. Wie ſich aber die Verhältniſſe ſpäter geſtalten rden, könne er heute ſelpſt nicht ſagen, da ja die hieſige Inten⸗ t und ſein welteres Verbleiben am hie⸗ rage, noch nicht gelöſt Mitkin alſo die augenblicklichen Beſtrebungen Herrn Walther Günther⸗Braun dem hieſigen Nalionaltheater für die neue Spielzeit zu erhalten, ſchon mindeſtens als ziemlich verfrüht, ganz —— heater von dem neuen Intendanzen abhängig ſei. Landwirte den Abſchluß von Lieferungsverträgen. Zur Zeit wer⸗ 4. Seite. Nr. 250. Maunheimer Generai· Anzeig 7 er.(mitiag-Auagade.) Frettag, den 11. Juni 1920. lichen Dankes für die hochherzige edle Förderung, die die Frau Großherzogin der Schwedenfahrt zuteil werden ließ, zugleich aber auch mit der Bitte, dieſen Dank der Königin von Schweden über⸗ mitteln zu wollen. 1985 Sch. Glückwunſchtelegramme wieder erlaubt. Wie Plakate an den Poſtämtern beſagen, iſt es jetzt wieder geſtattet, Glückwunſchtele⸗ gramme zu allen Gelegenheiten abzuſenden. Damtt iſt vpielen, die ſich den Kopf zerbrechen mußten, wie ſie das poſtaliſche Verbot am beſten umgehen konnten, ein Stein vom Herzen genommen. Denn Glückwunſchtelegramme wurden trotz aller Verbote doch abgefaßt, ſie mußten nur erfinderiſch abgefaßt werden. Gleichzeitig ſind auch Begrüßungstelegramme und Telegramme in nichtdringlichen Familienangelegenheiten wieder zugelaſſen. * Ein ſeltſamer Vorfall. Bei dem Gange zur Schule am Mittwoch Vormittag fühlte die 16 Jahre alte Emmy Slarek von hier plötzlich einen ſtechenden Schmerz in der Wade, zugleich ſchoß auch ſchon das Blut heraus. Das Mädchen hatte keine Ahnung, was vorgegangen. Ein junger Mann, der an dem Mädchen vorbei⸗ ging, ſagte ihr jedoch ſofort, daß geſchoſſen worden ſei; er habe den Schuß gehört. Während dieſer Worte ſprang auch ſchon ein Paſſant— es war auf den lebhaften Planken— davon und ent⸗ kam in der Menge. Die rechte Wade war dem Mädchen von oben nach unten durchſchoſſen, es iſt alſo anzunehmen, daß dem Täter der Browning— die herausoperierte Kugel ſtammt von einem ſolchen— in der Taſche losgegangen iſt, als er an dem Mädchen vorüberging, denn Niemand hatte eine auffällige Bewegung bemerkt. ——— PPFTTTFVPTTTTTPTTTPTCCTCTCTCTCTCT⅛TfTTTT—————T Spielplan des Natienal-Theaters Neues Theater Juni E 8 Vorstellung 1 Vorstellung- 1 11. F. 50 D Das Frauenopler 6 12. 8. 51C Johann von Paris 7½% 13. 8. 50 A Die Zauberflöte 6 Wüll's Frau 7 Vergnügungen. Wjähtiges Kapellmeiſter⸗ und Künſtlerjubtläum. Herr Hans Rineſch, der vortreffliche Leiter der Künſtlerkapelle des Kabarett Rumpelmayer, welcher am morgigen Samstag ſein 25jähriges Kapell⸗ meiſter⸗ und Künſtlerjubiläum feiert, blickt auf eine ſehr abwechslungs⸗ reiche Laufbahn zurück. Er war lange in leitender Stelle bei der ehe⸗ maligen Hofkapelle M. C. Ziehrer. eine künſtleriſche Tätigkeit brachte ihn von Oeſterxeich nach Rumänien und Serbien, ſpäter nach Frankreich und Belgien, bis er ſchließlich auf deutſchem Boden landete. Bemerken möchten wir noch, daß zu ſeinem Jubiläumsabend das diesmonatliche erſt⸗ klaſſige Kabarettprogramm durch hieſige Gäſte bedeutenden künſtleriſchen Zuwachs erhält. Außer Herrn Muſikdirektor Padoni, welcher mit 595 hervorragenden Tonkünſtlerorcheſter mitwirkt, haben Frl. Laura ernauer und die Balletmeiſterin Frl. Gretel Ruf zugeſagt. Aus Ludwigshafen. (J Ueber die Lebensmittelverſorgung in Ludwigshafen wurde in der geſtrigen Sitzung des Lebensmittelverſorgungsausſchuſſes eingehend Bericht erſtattet. In der Brotverſorgung lebt man immer von Hand zu Mund, weil die Mehllieferung der Reichs⸗ getreideſtelle äußerſt knapp ödleibt Mit Beginn der neuen Ernte, in etwa 6 Wochen, horft man, daß eine Beſſerung eintreten wird. Dagegen iſt die Verſorgung mit Karto ffeun hauptſächlich durch Eingänge von Auslandskartoffeln beſſer geworden. Um die ſtädt. Lager raſcher zu räumen, hat man die Rationierung bis auf weiteres aufgehoben und die Händler ermächtigt, jede be⸗ liebige Kartoffeln abzugeben. Der Preis für das Pfund beträgt allerdings 45 Pfennig, der aber feſtgeſetzt werden mußte, wenn die Selbſtkoſten der Stadt einigermaßen gedeckt werden ollen. Die Milchzufuhr iſt etwas geſtiegen, leider kommt die ilch meiſtens ſauer an. Der Gedanke, die ee Milch zum Teil im kondenſierten Zuſtande zu beziehen, hat ſich nicht berwirklichen laſſen. Es wurde beſon ers darauf hingewieſen, daß die Milchverſorgung in der Pfalz die allerſchlechteſte iſt. Aus Heſſen, woher die meiſte Milch früher dehegan wurde, iſt nach Lage der Verhältniſſe in den nächſten Jahren kaum Aus⸗ ſicht, wieder Milch zu bekommen. Vertretern des Kommunalver⸗ bandes, die kürzlich in München bei der Landesfettſtelle vorſprachen, iſt die Ausſicht eröffnet worden, Milch aus Babenhauſen zu be⸗ kommen, wenn es gelingt, in Babenhauſen eine Molkerei zu er⸗ richten, wozu die Stadt Ludwigshafen einen Zuſchuß leiſten müßte Das tägliche Milchquantum aus Babenhauſen könnte dadurch von 5000 Liker auf etwa 8000 Liter geſteigert werden. Als Uebergang von der Zwangswertſchaft zur freien Wirtſchaft verlangen die den ſolche auch abgeſchloſſen. Fett iſt genügend vorhanden. 4600 Doppelzentner Bohnen und 590 Doppelgentner Erbſen hat die Stadt auf Lager, die nach den in jüngner Zeit gemachten Er⸗ beim Publikum kaum untergebracht werden können. Die ohnen ſollen deshalb, folls notwendig, zur Brotſtreckung verwendet werden. Die Brotration könnte dann erhöht wer⸗ den. Die Zuckerverſorgung ſteht nicht günſtig. Es muß demnächſt mit einer Herabſezung der Ration gerechnet werden. Zu Einkochzwecken werden Sonderverteilungen erfolgen können. In der Brennſtoffverſorgung iſt man auch im kommen⸗ den Winter auf Holz angewieſen, da die bisherigen Kohlenliefer⸗ —3— einen zu beldenden Vorrat für den Winter nicht geſtatten. 20 000 Ster Holz ſind bis jetzt von der Regierung der Stadt zuge⸗ wieſen worden, das iſt etwa 10 Zentner für jede Haushaltung. Weitere 50 000 Ster Holz ſind zugeſagt worden. abgeſehen davon, daß bereits eine bewährte Kraft aus Freiburg vertraglich verpflichtet iſt. FJIrene Eden, Koloraturſängerin des Mannheimer National⸗ theaters, iſt aus der Schweiz zurückgekehrt, wo ſie bei den Mozart⸗ Feſtſpielen in. St. Gallen unter der bewährten Regie des Herrn Direktor Modes einen vollen künſtleriſchen Erfolg errang. Die Preſſe rühmt einſtimmig ihre hohe geſangliche Kultur, ihre durchgeiſtigte, reife Auffaſſung und ihr lebenſprühendes, temperamentvolles Spiel. Hochſchule für Mufik. Heute Freitag, den 11. Juni, abends % Ühr, findet im Konzertſaal L. 2, 9a der 7. Vortragsabend im Unterrichtsjahr 1919/20 ſtatt. Unter Mitwirkung von Artur Schuller(Violine) und Max Flechſig(Kontrabaß) bringt die Kammermufikabteilung von Konzertmeiſter Karl Mül⸗ ler zum Vortrag: Quartett A⸗dur Op. 26 von Brahms, Sonate Fe⸗dur Op. 6 von Richard Strauß und Quartett C⸗moll Op. 16 von Hermann Götz. ſen Jum Abſchiedsabend der ſcheidenden Künſtler vom National⸗ ealer am Samstag im Nibelungenſaal ſind nur noch in ganz be⸗ ſchränkter Anzahl Karten vorhanden. Um der großen Nachfrage gerecht werden zu können und den verſchiedenen Zuſchriften ſtattzu⸗ geben, haben ſich die Künſtler entſchloſſen, am Freitag, den 18. Juni, dieſen Abend zu wiederholen im gleichen Saale. Leider wird die Vortragsfolge inſofern eine Einbuße er⸗ fahren, als Herr Furtwängler nach einem Telegramm aus Wien durch Umſtellung der dortigen Konzerte jedenfalls nicht an dieſem Abend mitwirken kann. Kleine Mitteilungen. Hle. Wiſſenſchaftliche Beihilfen. Von der bayeriſchen Akademie der Wiſſenſchaften wurden aus der Thereianos⸗Stiftung 3000 Mark dem Profeſſor für mittel⸗ und neugriechiſche Philologie an der Uni⸗ verſität München Dr. Auguſt a für die Herausgabe 0 von Urkunden und zur Beendigung des Jahrganges 1914 der By⸗ zentiniſchen Zeitſchrift bewilligt: ferner wurden zwei Preiſe von ſe 300 M verliehen dem Profeſſor der klaſſiſchen Philologie Dr. Otto Stählin in Erlangen für ſeine Darſtellung der chriſtlichen iechiſchen Literatur und Herrn Stamatios Pſaltos in Athen eine Grammatik der byzantiniſchen Chroniken. Hermiſchtes. Schimpfwort Einer der leitenden Angeſtellten Werft wird auf der Straße angepöbelt:„Blut⸗ Ausbeuter“ uſw. Schließlich fuchtelt ihm einer ckin neues einer Hamburger ſauger, Ausſauger, Ikaufspreise Handel und Industrie. Unzuträglichkeiten im deutsch-niederländischen Handelsverkehr. Man schreibt uns:„Die Auslegung der Kaufverträge zwischen deutschen und niederländischen Kaufleuten hat in letzter Zeit durch die Schwierigkeiten, die infolge des Schwan- kens der Valuta entstanden sind, in sehr vielen Fällen zu. Differenzen geführt, die von den allerunangenehmsten Fol- gen füt den deutsch-niederländischen Handel begleitet sind. Die Niederländische Handelskammer für Deutschland hat es daher für ihre Pflicht gehalten, diese Angelegenheit näher zu untersuchen. Nach genauer Bearbeitung dieser Frage ist sie zu dem Ergebnis gekommen, daß nur eine allgemeine .egelung dieser Angelegenheit zu einem erfreulichen Er- gebnis führen kann und sie wird deswegen Anfang Juli eine Konferenz der beteiligten Kreise. wahrscheinlich in Düsseldorf einberufen, in der die Grundlinien zur Regelung dieser Frage kesigestellt werden sollen. Deutsche Firmen, welche Diffe- renzen mit niederländischen Firmen haben und welche Interesse an einer allgemeinen Regelung(Schiedsgericht oder dergl.) haben, seien daher aufgefordert. ihre Angelegenheit der Frankfurter Geschäftsstelle der Kammer. Elbestraße 60, mitzu- teilen, damit die Kammer weiteres veranlassen kann.“ Wirtschaftliche Irrwege. Vorschlag Rathenaus für Sozialisierung des Kohlenbergbaues. Aus Berlin wird gemeldet, daf gestern die Mitglieder der Sozislisierungskommission zu einer Vollversammlung zusam- mentraten, in welcher der seinerzeit für die Kohlenwirtschaft bestellte Unterausschuß, Bericht über seine Unter- suchungen erstattete. Gutem Vernehmen nach, gipfelte dieser Bericht in dem wesentlich auf Betreiben des Herrn Rathenau zustandegekommenen Vorschlag, den gesamten Kohlenbergbau im Verlauf einer Anzahl von Jahren ganz in das Eigentum eines Gemeinwirtschaftskörpers überzuleiten der durch eine in Berlin ansäsage Zentrale vertreten wird. Der aus wenigen Köpfen bestehenden Zentralstelle, also einer Art Dirktorium, wird nach dem Vorschlag am letzten Ende die gesamte fin anz- und betriebstechnische Leitung des gzanzen deutschen Kohlenbergbaues zufallen, so daß dieser von Berlin aus geleitet werden soll. Wenn auch in anderer Form. würde man im Falle der Verwirklichung dieses Vor- schlages wieder zu dem alten, vor hundert Jahren herrschen- den. wegen seiner Unzulänglichkeit aber wieder verlassenen sogenannten Direktionsprinzip im Kohlenbergbau zurückkehren. 8 Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 10. Juni. Drahtb.) Beistillem Geschäft zeig- ten einzelne Industrieaktien Kurserhöhungen. Bad. Anilin notierten 400= 796, Daimler-Motoren und Scheideanstalt je 774%. Buderus 233%½, Maschinenfabrik Karlsruhe je%½ 9 höher. A. E. G. an der Nachbörse bei lebhaften Umsätzen 54% gesteigert, 280. Unter den Lokalpapieren gingen Schriftgießerei Stempel um 10 ½% auf 400 zurück. Scheide anstalt stellten sich auf 501, Mitteldeutsche Kreditbank 18775. Metallbank 209%¼ ½. Auslandspapiere ruhig. Deutsche Pe- troleum 388 594. Schantungbahn 630. Schantungbahn-Genuß- scheine 2900, Heldburg im freien Verkehr 232—235 gehandelt. Norddeutscher Lloyd notierten 176, Hapag 188. Kurse der Abendbörse: Kriegsanleihe 7994, Deutsche Bank 283%½, Nationalbank 14176, Buderus 233%½, Deutsch-Luxem- burger 277%4, Kaliwerke Aschersleben 360. Phönix-Bergbau 390, Badische Anilin 440, Scheideanstalt 501. A. E. G. 280, Daimler-Motoren 2104%. Maschinenfabrik Ehlingen 206, Schan- tungbahn 630, Schantungbahn-Genußscheine 2900, Hapag 185, Norddeutscher Lloyd 176. Mannheimer Eflektenbörse. Mannheim, 10. Juni. Bei ziemlich fester Tendenz notier- ten heute: Rheinische Credithank-Aktien 137.50., Aktien des Verein chem. Fabriken 500., Westeregeln 641 G. und Zell- stofffabrik Waldhof-Aktien 280 G. Wirtschaffliche Rundschau. Aus dem Mannheimer Eisenhandel. Die altangesehene Händlerfirma L. Weil u. Reinhardt in Mannheim ist in Liduidation getreten. Die Gründe Unternellmen sind z wei neue Firmen hervorgegangen: S. Weil u. Co. und Philipp Reinhardt u. Cie. Beide sehr gut kundierte Firmen haben sich die Pflege der bisher von der ge- meinsamen Firma wahrgenommenen Geschäftszweige zur Aut- gabe gemacht. Ein von der Rheinisch- Westfälischen Zeitung mit der Tatsache der Liduidation in Verbindung gebrachtes Gerücht über angebliche Verluste entbehrt jeder Grundlage. Erweiterung des deutschen Holzausfuhrkontingentes. Wie wir hören, hat die Zentfalstelle für die Ein- und Ausfuhrbewilligungen in der Holzindustrie auf Prängen aus Interessentenkreisen und mit Rücksicht aui die veränderte Geschäftslage beschlossen, das Ausfuhrkontingent von Schnittholz wesentlich zu erhöhen. Man spricht von etwa 450 000 Kübikmeter, die im laufenden Vierteljahr freigegeben wWerden sollen. Hiervon dürften ctwa 68 v. H. auf Süd-, West- und Mitteldeutschland und 38 v. H. auf Nord- und Ostdeutsch- land entfallen. Fraglich ist indessen, ob eine Ausfuhr bei dem augenblicklichen Stande der deutschen Mark möglich ist. Es wird allerdings berichtet, daß m Holland die Holzpreise etwas angezogen hahen. In Fachkreisen beurteilt man trotzdem die augenblicklichen Holzausfuhrmöglichkeiten als pioblematisch. 73 Grün u. Bilfinger.-G. Mannheim. Baurat Emil Böhmler wurde die Befugnis erteilt. die Gesellschaft allein zu ver- treten und die Füma zu zeichnen. Weiter wurden zu stell- vertretenden Vorstandsmitgliedern die bisherigen Proku- risten Direktor Dr.-Ing. Phil. Völker, Berlin und Regierungs- baumeister Karl Hübler, Mannheim, bestellt. Dem bisherigen Handlungsbevollmächtigten Herr Regierungsbaumeister Josef Koder wurde Prokura erteilt und zu Handlungsbevollmäch- tigten u. à. die in Mannh eim tätigen Herren Regierungs- baumeister Willi Neuffer. Mannheim, Ingenieur Eduard Kröger. Mannheim. Kaufmann Wilhelm Reiß. Mannheim. Inge- nieur Gustayv Kraufl. Mannheim, ernannt. Steigender Qüterverkehr im Hafen zu Ludwigshafen a. Rh. im Monat Mai. Zufuhr zu Berg: 168 186 t. zu Tal 5 262.5 t, zusammen: 173 418.8 t: Abfuht zu Berg: 811.8 t, zu Ta: 15 934.5 t. zusammen: 16 746 t. Der Gesamtverkehr in Monat Mai beziffert sich auf 190 164.5 t gegenüber 161 115,5 t im Mo- nat April. bundes einschließlich det Ausführungsbestimmungen. die den Lesern unseres Handelsteils bereits bekannt sind, werden in Nr 122 des„Reichsanzeigers“ veröffentlicht. Deutsche Gullstahlkugel- und Maschinenfabrik.-G. Schweinfurt. Der uns heute zugegangene Geschäftsbericht, daß trotz einer Reihe von Schwierigkeiten es gelang, die Be- triebe vor empfindlichen Störungen zu bewahren, die Ver⸗ allmählich den Cestehungskosten anzupassen. ohne jedoch das Gewinnergebnis des Vorjahres zu erreichen. Hohe Staatssteuernachforderungen beeinträchtigten das Er- gebnis gleichfalls im besonderen Maße. Der Reingewinn be⸗ unter der Raſe rum und ſtößt das Wort aus:„Du Wiederauf⸗ bauer, dul 75 19850 trägt 328 800 1(i. V..588 Mill.), woraus für 1919 eine Dividende von 6% G. V. 5 ½) zur Verteilung vorgeschlagen * hierkür sind lediglich rein persönlicher Natur. Aus dem alten 79 Die neuen Eisenpreisfestsetzungen des Eisenwirtschafts- wWird.— Neben der bereits erfolgten Aufnahme einer Obliga- tionenanleihe von 2 Mill. 4 wird der Generalversammlung vom 12. Juni die Erhohung des Aktienkapitals vorgeschlagen. Frankfurter Allgemeine Versicherungs-Aktien-Gesellschaft in Frankfurt a. M. Der Reingewinn des Geschäftsjahres 1919 beträgt 1 816832.19&(i. Vori. 4 762 434.46)0. In diesem Ge- schlossen(im Vorj. 921 940,%). Der Aufsichtsrat beschlob, der Generalversammlung eine Dividende von 30 pro Aktie(100 4 im Vorjahre) in Vorschlag zu bringen. Auf das Seschäftsjahr 1920 werden noch 22 131.10 als unverteilter Gewinn vorgetragen.— Die Frankfurter Lebensversicherunss- Aktien-Gesellschaft in Frankfurt a. M. erzielte einen Reinge- winn im Geschäftsjahr 1919 von 1 607 048.59&(i. V. 2 062 847.41 . Die Ueberweisung an die Versicherten aus dem Gewinn beträgt 1 326 119.44 4(ge en 1 578 720.056& i..). Die Divi- dende wird mit 0(30& i..) in Vorschlag gebracht. Helios“ Allsemeine Rückversicherungs-Aktiengesellschaft in Frankfurt a“ M. Der Reingewinn des Geschäftsjahres 1919 beträgt 139 572.27 l(i. V. 105 824.74). Der Aufsichtsrat be- schloh. der Generalversammlung eine Dividende von 20 4 fũr lie nicht voll eingezahlte Aktie und 80 für die voll einge- zahlte Aktie(25 1 bezw. 100 A pro Aktie im Vori.) in Vor- schlag zu bringen. Berlinische Lebens-Versicherungs-Gesellschaft(Alte Ber- linische von 1836). Die Entwickelung der Gesellschaft war im Jahre 1919— ihrem 83. Geschäftsjahre— befriedigend. Der Zugang betrug in der Lebensversicherung 132 088 922 Ver- samte Versicherungsbestand ist auf 680 130,6906„1 Ende 1919 gestiegen. Der Gewinn aus dem Verlauf der Sterblichkeit der Versicherten war im Jahre 1919 erheblich günstiger als im Vorjahre. Die Einnahme an Prämien und Zinsen erhöhte sich im Jahre 1919 auf 57 333 873.49 K. Prämien und Zinsen gingen gut ein. An Zwangsversteigerungen war die Gesellschaft bei einem Hypothekenbestande von 204 369 502 1 bei 7 Grund- stücken beteiligt ohne ein Grundstück ansteigern zu müssen. Der Besitz betrug Ende 1919 30) 429 213.33 fl. Der Gesamt- it herechuſt hetragt 320½ ½½0 NMie Heurinneste tc dlie Aktionäre und die Versicherten der Berlinischen sind die gleichen geblieben wie im Vorjahre. Generalversammlung 23. Jan in Magdeburg. Allgemeine Lebensversicherungs-.-G. in Magdeburg weist einen Neuzugang an Lebensversicherungen von 170, Mill auf, d. i. das Vierfache des Vorjahres. Der Gesamtöberschuß beträgt 4 768 142(4 757 528). Hieraus wer⸗ den nach Ueberweisung von 1 Mill.&A an eine außerordentliche Schadensrücklage und 140 444 1(511 043 A) an die außer- e Reserve 70 K(105) Dividende für die Aktie ver- teilt. Verschärfung der Produktionskrise. Ueber die Lage der bergischen Industrie wird dem„B..-.“ versichert, daß die 35„5 zunähmen, die Aufträge ausbleiben und bereits abgeschlossene Aufträge wieder zurückgezogen würden. Interessengemeinschaft Gelsenkirchen-Deutsch-Luxemburg- Die Verhandlungen zwischen Gelsenkirchen und Deutsch- Luxemburg sollen laut der„Voss. Ztg.“ so gut wie abgeschlos- sen sein. Die Veröſfentlichung der Beschlũsse ist für die nächste Zeit zu erwarten., Die beiden Gesellschaften werden eine Interessengemeinschaft eingehen mit dem wirtschaftlichen Zweck, die Kohlenbasis für Deutsch-Luxemburg zu verbreitern. Ulmer Häuteversteigerung. Bei der Süddeutschen Häute- versteigerung in Ulm am 8. Juni wurden Preise per Pfund erzielt, die für Ochsenhäute zwischen.30— 10.85 l, für Rind- häute auf.88—11 4. Kuhhäute.25—10.585 A, Bullenhäute .83—11 und Kalbfelle 12— 12.85 A stellten. Heueste Drahtherichte. Wochendurchschnittsdevisen für die Ausfuhrpreisberechnuns. Berlin, 11. Juni.(Eig. Drahtb.) Zur Neuregeluns [der Aubenhandelskontrolle bestimmen Reichswirt⸗ schaftsminister und Reichsfinanzminister mit Gültgikeit vom 15. Juni ab, daß bei der Berechnung der Ware in aus“ ländischer Währung der Wert der Ware nach einem Kurs umgerechnet wird. der für je 1 Woche aul Grund der am Montag notierten Celdkurse nach Abzus von 15—20 7 berechnet wird. Die erforderlichen Ausführungsanweisungen werden vom Reichskommissar für Aus- und Einfuhrb ligungen erlassen werden. Zusammenschluß von neun Nordhäuser Tabakfabriken. .;Berlin, 11. Juni.(Eig. Drahtb.) Neun Nordhäuser Tabak kabriken haben sich zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen mit einem Aktienkapital von 10.3 Mill. A, welche die auf chende Verträge sind Sicherungen geschaffen, sodaß schã durch Austritt einer Firma ausgeschlossen SIndd. Die neuen Sätze des Branntweinmonopolausgleichs. Berlin, 10. Juni. Das Reichs monopolamt f Branntwein gibt die Sätze des Branntweinmonopola gleichs für aus dem Ausland eingeführten Brannt wein bekannt. Dieselben betragen bis auf weiteres: a) wenn er von der Weingeistmenge zu berechnen ist 2020 A für den Hektoliter, b) wenn er vom Gewicht zu berechnen ist, bei kören und weingeisthaltigen Erzeugnissen 808 A. bei Arr Rum und Kognak 1212 l, bei andecem Branntwein 2020 +4 bei Aethet 2424&, bei ätherischen Erzeugnissen 1212 + füt den Doppelzentner.— Die ermäßigte Monopolz gabe beträgt fortan a) wenn von der Weingeistmenge zu rechnen 520„l für den Hektoliter Weingeist. b) wenn er vom Gewicht zu berechnen ist, bei weingeisthaltigen Erzeugniss 208 bei Aether 624& und bei ätherhaltigen Erzeusnissen 312 für den Doppelzentner. 2 ür —— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Jjuni Pegelstatlon vom Datum Rbein III 2Iu In. Sokhusterinsei 303.28 227.70 22 250 Adende 68 Ubr Kenllll.... 37 381 275.8 360 2½ Raobm. 2 Ua Haxau.69.66.80.51.43 83 Fachm. 2 Uhhe Mannheim 300 41.88.76.58.6 Korgens 1 Ur Maln: 201.96.97.85 1..⸗B. 12 Uhr! FTFT Vorm. 2 Uhg V Vaobm. 2 07 vom Neckar: Hannhelmnm 44 40 47 4% 4 4% Vorm. 2 fr⸗ Hellbrongng 070.50.48 6 642 Vorm. 7 Uur bstelnd. botter· ¶ 105 Weiterausſichten für mehrere Tage im voraus· Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 12. Juni: Wolkig, teils trübe, Regen, angenehme 13. Juni: Wolkig. teils Sonne, warm. 50 87 uni: Sonne, warm. 15. Juni: Sonne, warm. Winn ist der Voktrag vom Vorjahre mit 303 763.57& einge- Jahre gepachteten Betriebe übernommen hat. Durch entspfe“ sicherungssumme gegen 54 182 318 1 im Jahre 1918. Der ge- Wimelma Magdeburs. Der Jahresabschluß der Wilnelma 16. Juni: Heiter, tags warm, nachts kühl. 5 — Wltterungsbericht. Baro- Höopbste 95775 85185 lleder- 7 gemerkung“ 5 stand n eder doblag des vor datum morgens 860725 9 90 nergeh 45 edl· 7 Uar 7 Jer aet ler auff rages] wWino kunb um drad 0. grad.] den am grad G. L lanf eeeee ee 8. Jun 752.7.3.8— 4„ c J. Iun 2523 2333 72 125[e aer 8. zunf 7553[ 63.5 0, 140 1 beiter 9. Juni 751.780.8—5 17042—— 10. Juni 75—— 10⁰0 5— 2. i B 1l. iuni 33— n e 1 2Srgrgesgs SS 85 Seſte. Nr. 250. Fretag, den 11. Juni 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(mittag · Ausgube.) Wanderen und Reiſen Das Kuffhäuſergebirge— mein Wanderziel! Traumhaft ſtille Buchenhaine, einſame Täler, ſeltene Blumen Wald und 1 8 vielgeſtaltiges Geſtein allerorts, ſinnende Sagen aus fernſter Vorzeit: das iſt das Kyffhäuſergebirge. Von eher hat das kleine und gerade in ſeiner Kleinheit und Abge⸗ chloſſenheit ſo eigenartige Kyffhäuſergebirge wanderfrohe Natur⸗ eunde mächtig angelockt. Aber der aroße Schwarm der Reiſenden hat nie Zeit gehabt, ſich liebevoll in die Schöngeiten dieſe⸗ tigen Waldgebirges zu verſenken. Vielmehr begnügen ſich die meiſten Reiſenden damit, auf den Eiſenbahnſtationen Roßla oder Berga⸗Kelbra einige Züge zu überſchlanen, um dem Kaiſer znlbem, Denkmal auf dem Kyffhäuſerberg und der Barbaroſſahöple u allenfalls auch der Ruine Rotenburg einen flüchtigen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Und doch iſt das kleine Gebirge wie ſelten eine Scholle deutſcher Erde es wert, genauer bekannt und von recht vielen durch⸗ wandert zu werden. Auch iſt es ganz vorzüglich geeianet, den Groß⸗ ſtadtmenſchen eine überaus lohnende Sommerfrilche zu bieten. ie eine Inſel ragt das Gebirge aus der Nordthüringer Landſchaft auf. Im Norden und Oſten dehnt ſich die„Goldene Aue aus, ſene fruchtbare Niederung des Helmeflüßchens, die den Südrand 7 Harzes von Nordhauſen bis Sangerhauſen und Artern begleitet. Eine ähnlich geſegnete Flur bildet im Süden das Tal der Franken⸗ haäuſer Wipper dem man das ſchmückende Betwort„Diamantene ue“ gegeben hat. Gen Weſten aber leiten ſanfte Bodenwellen zu den Höhenzügen der Hainleite und Windleite hinüber. Unſer erſter Weg gilt dem gewaltigen Denkmalsbau. den wir ſchon vom Eiſenbahnwagen aus von weither erblickt haben. Als nordöſtlicher Eckpfeiler des Gebirges ragt der Kyffhäuſerberg auf, von dem das ganze Gebirge den Namen erhielt. das Denkmal, das von den deutſchen Kriegervereinen zu Ehren Kaiſer Wilheim. in den Jahren 1892 bis 1896 errichtet worden ſt. Der Entwurf ſtammt von Bruno Schmitz, 575 von Hundrieſer. Üeberwältigend wie der Bau iſt der Blick, den wir von der Terraſſe aus genießen und den wir vom Turm noch umfaſſender haben. Zu unſeren Füßen breitet ſich die ganze Land⸗ ſchaft der Goldenen Aue aus bis zu den Türmen von und Sangerhauſen, bis zum Schloß von Allſtedt und zum einberg. lleber die geſeaneten Fluren hinweg ſchweift der Blick bis tief in die dunklen Wälder des Harzgebirges, aus denen die ünnentrümmer der Oueſtenburg, das Kreuz der Joſefahöhe auf em Auerberg, der Ramberg mit der Viktorshöhe und der Brocken dervorleuchten. Die herrlichſte Ausſicht aber iſt die aen Süden über das wilde Tal der Heiligen Eichen und über die ſchroffen Gipfel des Brandberges und des Gietenkopfes hinweg in das Thüringer Land. grüßen uns die Türme von Erfurt und Weimars Etterberg, erner auch die Wälder des Thüringerwalds, näher heran die Höhen⸗ zuge der Finne, Schmücke, Schrecke und Hainleite. Ganz deutlich erkennen wir die beiden Sachſenburgen, die den Enapaß der 2Thüringiſchen Pforle“ machtvoll beberrſchen. Ihm entſpricht im ſten das„Eichsfelder Tor“, wo hinter den Bleicheröder Bergen die weißen Kreidefelſen des Ohmgebirges aufragen. Unterhalb und oberhalb des Denkmals überſchauen wir die Reſte F Vor allem zieht den Blick der 20 Meter hohe mächtige Bergfried der„Oberburg“ auf ſich,„der Kaifer Friedrich“ genannt. Einſt ein Zeichen der Macht und ärke, dient er ſetzt den Talbewohnern als Wetterprophet: „Steht Kaiſer Friedrich ohne Hut, Bleibt das Wetter ſchön und aut: Doch iſt er mit dem Hut zu ſehn, Wird das Wetter nicht beſtehn. Als vortreffliche Raſtſtätte liegt dicht beim Kaffer Wilhelm⸗ Denkmal die im altdeutſchen Stil erbaute Denkmalswirtſchaft Der Fyffhäuſer⸗Burghof“, das Ejgentum des Kuyffhäuſer⸗ Bundes. Sie enthält 80 ſchön eingerichtete Wohn⸗ und llebernach⸗ ngszimmer und iſt mit Speiſe und Trank aut ausgerüſtet. Elek⸗ triſches Licht und Bäder ſind im Hauſe. Jedem kann der Burghof empfohlen werden, ſowohl dem, der mit Glücksgütern wenig ge⸗ eanet iſt und billig leben will, wie auch dem verwöhnten Reiſenden. ereinen und größeren Geſellſchaften ſteht der von dem Erbauer des Denkmals, Profeſſor Schmitz, und dem Maler Unger künſtleriſch aus⸗ eſtattete Kaiſerſaal, eine Sehenswürdiakeit erſten Ranges, zur rfügung. Auch im Winter iſt die Wirtſchaft im Betrieb; Ge⸗ legenheit zum Winterſport iſt vorhanden. Auf den vom Kuffhäuſer⸗ ind herausgegebenen und im Geisbergſtr. echiebened„Wegweiſer durch das Kuyffhäuſer⸗ gebirge“ ſei empfehlend hinger ieſen. Schützet unſere alten eichen! 8„So lange noch die Eichen wachſen 115 So e in Niederſachſen In- alter Kraft um Hof und Hause Die alte Stammesart nicht aus. Dieſer ſtolze Dichterreim, der dem niederdeutſchen Bauern früßer 125 5 Serle geſchrieben war, hat heute ſeine Wahrheit berloren. Wie überall in deutſchen Landen der Wucher⸗ und iebergeiſt auch vor den höchſten und unerſetzbaren Schätzen unſeres Lebens nicht Halt macht, ſo finden ſich auch im nieder⸗ bechſiſchen Gebiet niedrige Geiſter, die der jämmerlichen Verlockung ger Rieſenholzpreiſe nicht widerſtehen können und die Eichen ver⸗ laufen, die ihre Vorväter gepflanzt haben und die Jahrhunderte 1 den altangeſtammten 9990 beſchatteten Solch trauriger Vor. fälle finden ſich eine ganze Reihe in der Zeitſchrift„Niederſachſen“ zuſammengeſtellt, aus denen man das Elend ſolchen„Baummordes“ ermeſſen kann. Eine der mächtigſten Eichen im Hannoverſchen ndland iſt ein Baum, der Der Stolz von Zadrau' ge⸗ annt wird, eine kerngeſunde Eiche von gewaltiger Kronenbreite, unter der in grauer Bor eit die Dorfgerichte abgehalten wurden und ſich bis vor wenigen Jahren die Gemeinde zu ihren Verſamm⸗ dinden, ſelbſt bei Regenwetter wohl beſchützt, vereinigte. Nun iſt derſer Stolz der Axt anheimgefallen,„um vielleicht in den Prunk⸗ laumen eines engliſchen Lords bis in ferne Zeiten von Deutſch⸗ dinds tiefſter Erniedrigung 3 u geben.“„Das Schickſal leſer alten Eiche,“ heißt es in der Mitteilung,„teilen Tauſende berr Bäume, die der Stolz der Heimat waren. Man braucht ſchau an die Bahn zu gehen und die Menge von Baumleichen zu auen. Es ſchneidet einem tief ins Herz.“ Ein ähnliches Attentat 30 Eichen, die eine Zierde der Stadt bilden, iſt in Celle iaclant. Dieſe Bäume, die 200 Jahre und mehr alt ſind, würden Srar 130 000 Mark bringen, aber was bedeutet dieſe getwiß hohe daumme gegen die Werte des Gemütes und der Geſundheit, die von oſſen Bäumen ausgehen? Es iſt ein Verbrechen gegen die Alt⸗ pflderen, das hier begangen wird, denn ſie haben Nie Eichen ge⸗ Ktungt, damit kommende Geſchlechter ſich ihrer erfreuen und die Nlecher in 31 2 25— 1— 55 Kette der Ge⸗ dbzechter ſind, müſſen den auf u rerbten uck unverkümmert weitergeben in die Zukunft. Wanderporſchläge. gel Halbtagswanderung. delberg— Speyerer Hof— Bierhelder Hof— Baiermühle— 3 Eichen— Leopoldſtein— Gaisberg— Heidelberg. (Mitgeteilt vom Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen.) Nach Verlaſſen des Heidelberger Bahnhofs durch die Unter⸗ 05 ung zur Rohrbacherſtraße. Die Wegbezeichnung ſiehe Wegſteine. 8 auf etwas anſteigender aldſtraße zum Friedhof vorbei dwſſeeer Hof(½ St.). Mit der Markierung, Nebenlinie 54: Blauer wendden 2 weißen Strichen(genaue Beachtung der Markierung not⸗ de 20 meiſt im Wald, gehts um die Schießſtände herum, am Bier⸗ dann hof(4 St.) vorbei lints in den Wald, ein wenig abwärts, eben, zum Goſſenbrunnen und zur Baiermühel(1 Stunde). Er trägt das Reiterſtandbild Nordhauſen Kyffhäuſer⸗Verlag, Berlin W. 50, Rechts unten liegt zunächſt Rohrbach und gegenüber Kirchheim und dann eben, zum Goſſenbrunnen und zur Baiermühle(1 Stunde). Dreieck bildend an der Spitze St. Ilgen.(Kirchheim und.. Ilgen Bahnſtationen.) Von der Baiermühle wird der Rückweg angetreten. Während wir bis jetzt nach Süden gewandert ſind, wenden wir uns zunächſt ohne Markierung auf der Straße Baiermühle!—Lingental ſüdöſtlich, um nach 10 Minuten vor Lingental die Nebenlinie 55: gelb⸗roter Strich, zu treffen. Jetzt wird eine Kehre nach Norden gemacht, nach“ Stunde die Hirſchplatte mit Hütte, nach weiteren 20 Minuten wieder eine Hütte und nach 4 Stunde die 3 Eichen (Hütte) erreicht. Hiet muß die Markierung verlaſſen und die, Straße überſchritten werden. Der Führer iſt wieder der Wegſtein. Immer in nördlicher Richtung weiter gelangt man in 20 Minuten zum Leopoldſtein und nach weiteren St. zum Gaisberg(Ausſichts⸗ turm, ſchöner Blick nach Heidelberg und ins Neckartal) und ſodann mit abfallendem Weg nach Heidelberg. Der Rückweg meiſt ſchöner Wald. Wanderzeit nicht 4 Stunden. Tageswanderung. 725 Neckarhauſen(Heſſen)— Neckarhäuferhof— Hhaag— Schwanheim— Ueberhau— Ruine Stkolzeneck— Eberbach. (Mitgeteilt vom Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen.) Mit Frühzug nach Neckarhauſen. Ueber den Neckar nach dem Neckarhäuſerhof. Markierung: Hauptlinie 24: Weißes Kreuz. Nach Verlaſſen der Fähre ſteigt der Weg in ſüdlicher Richtung an, führt über eine ſteinerne Brücke in das Finſterbachtal(ſchöner Wald), um bald darauf wieder eine Brücke zu überſchreiten(/½ St.). Hier münden die Nebenlinie 56: Roter wagrechter Strich mit gelbem ſenk⸗ rechtem Strich, und bald auch die Hauptlinie 21: Rote Scheibe, in unſere Wegbegzeichnung ein, daher Achtung auf die Markierung. Die beiden Linien: Weißes Kreuz und rote Scheibe gehen dang nebeneinander durch Buchenwald weiter. Beim Austritt aus dem Walde macht die Straße einen Bogen nach Nordoſten und wir ſehen Haag vor uns liegen(1% St). Wir gehen durch Haag, bei der Kirche trennen ſich die beiden Linien und wandern jetzt in nordweſt⸗ licher Richtung mit der Roten Scheibe weiter durch den Zentwald. um nach 1 Stunde in Schwanheim zu ſein. Bei Schwanheim auf die Markierung achten. Man folgt derſelben öſtlich in den Kriegs⸗ wald(meiſt Buchenwald), kommt an dem ſog. Prinz Ludwigſtein vorüber, der links in einer Pflanzſchule ſteht, dann zur Pflanzſchule Ueberhau(3 Stunden). Hier wird die Markierung„Rote Scheibe“ verlaſſen, um auf die Nebenlinie 57:„Gelb⸗rotez Dreieck“ überzu⸗ gehen. Beim Ueberhau macht der Weg eine ſcharfe Wendung nach Norden; wir folgen dieſer Richtung, bleiben auf der Höhe im Walde, erreichen nach einer halben Stunde das ſteinerne Kreuz(rechts unten am Neckar Lindach), kurz darauf rechts am Kirchel(Ruine und Hütte) vorbei die Ruine Stolzeneck(1 St.) mit ſchönem Blick ins Neckartal, dann nach weſteren Stunden die Marienhöhe(Hütte und Brunnen). der Pfad führt jetzt durch Tannenwald ziemlich/ ſteil ab. Nach Verlaſſen desſelben prächtiger Blick nach Eberbach. In einer halben Stunde ſind wir in Eberbach angekommen. Ab⸗ wechslungsreiche Waldwanderung. Gemütliche 6 Stunden. jahresbericht des Bad. Schwarzwald⸗ vereins(E. DU.) für das Jahr 1910. (Schluß.) Die Arbeiten am Kartenwerk nahmen im einen günſtigen Fortgang. Schon im Mai erſchien das Blatt I1 Baden⸗Achern in ſeiner fünften verbeſ⸗ ſerten und vollſtändig neubearheiteten Auflage von 4000 Exemplaren. Die zweite 8 des Blattes Feldberg mit dem Ausſchnitt der Umgebung St. Blaſtens erſchien im September. Gerade dieſes Blatt wird mit dem Ausſchnitt St. Blaſien von den Schwarzwald⸗ freunden beſonders begrüßt. Das zeigte ſich darin, daß die aut 6000 Exempiare erhöhte Auflage raſchen Abſatz fand. Die Beſchlag⸗ nahme der Karten während des Krieges hatte zur Folge, daß ſich nach Freigabe eine außerordentlich ſtarke Nachfrage nach Schwarz⸗ waldvereinskarten bemerkbar machte. Im Jahre 1919 wurden über 12 000 Karten verkauft, gegenüber durchſchnittlich 3600 in jedem der letzten drel Friedensſahre. Die Blätter III, IV, IX, X und XI ſind infolgedeſſen ganz ausverkauft und im Jahre 1920 wird auch der Porrat von fünf weiteren Blättern, nämlich I. V. VI, VIIr, VIII, zu Ende gehen. Leider iſt an eine Neuherſtellung der vergriffenen Blätter zurzeit kaum zu denken, da Leinwand nur zu unerſchwing⸗ lichen Preiſen zu haben iſt. Erhaltung und Wiederherſtellung des Ludwig⸗Neumann⸗Weges 8 in der Wutachſchlucht hat auch im vergangenen Jahre die beſondere Fürſorge des Ver⸗ einz in Anſpruch genommen. Im vorletzten Winter(1918/19) wurden abermals die Zugänge zu zwei der vorhandenen vier Stege über die Wutach(des erſten und zweiten Steges von Bad Boll aus gerechnet) ernſtlich beſchädigt. Schon in der vorjährigen Haupt⸗ berſammlung wurde daher auf Anregung des um die Erſtellung und Erhaltung des Weges hochverdienten Herrn Baurat Rüm⸗ mele in Neuſtadt der Vorſchlag gemacht, die Beſetigung dieſer beiden Stege und die Verwertung der dadurch entbehrlich werden⸗ den Eiſenteile durch Durchführung des Weges auf dem rechten (ſüdlichen) Üfer der Wutach zu ermöglichen. Dies bedingte aller⸗ dings die bei den jetzigen hohen Löhnen ſehr koſtſpielige Einſpreng⸗ ung eines Teils des Weges in den Felſen. Da es aber gelang, die Eiſenteile der beiden Stege günſtig zu verwerten. ſo ergab ſich von den für die Erſtellung des Felſenweges verausgabten Mk. 2000.— ein Kreditreſt von Mr. 430.20, der für ſpätere Arbeſten aufrecht erhalten wurde. Eine von einer Kommiſſion Ende Oktober v. Is. vorgenommene Begehung der neuerſtellten Wegſtrecke hatte ein durchaus befriedigendes Ergebnis. Der aronen Fürſorge der Ortsgruppe Bonndorf für den eß(insbeſondere deren Vorſitzen⸗ den Oberförſter Hartweg und des dortigen Oberbauinſpektors Kieſer) kann nur wantbar gedacht werden. Ebenſo ſchuldet der Verein dem Mitglied des Verwaltungsausſchuſſes Müniſter a. D. Freiherr von Marſchall für ſeine großen Bemühungen 155 Wiederherſtellung und Unterhaltung der ſchönen Schlucht herz⸗ ichen Dank. Durch das Hochwaſſer des Winters 1918/19 iſt auch die Brücke über die Wutach am Eingang des Gauchachtales welche den Verkehr zwiſchen Wutachſchlucht und Gauchachtal ver⸗ mittelt, zerſtört worden. Wegen Wiederaufbau dieſer Brücke bezw über die Entbehrlichmachung derſelben durch eine neue Weg⸗ anlage ſchweben noch Erwägungen. Bis auf weiteres kann der Weg aus der Wutachſchlucht ins Gauchachtal und umgekehrt nur mittels eines Umwegs über die Wutachmühle genommen werden. Leider hat das Hochwaſſer, des letztvergangenen Winters, welches, wie in Dezember 1882; die ganze Talſohle überſchwemmte, wieder nicht unbeträchtliche Schäden verurſacht und namentlich den neu erſtellten Fußpfad beſchädigt welcher an drei Stellen in die Wutach abgeſtürzt iſt. Eine Wiederherſtellung iſt erſt nach Ein⸗ tritt der Jahreszeit möglich. Bar die Inſtandhaltung des Präſident Thoma⸗Weges nzlingen⸗Kandel wendet der Hauptverein den Betrag von Mk. 135.— auf. Den Beſtrebungen für Naturſchutz hat der Verein ebenfalls ſeine Aufmerkſamkeſt gepidmet. Bei dem Mangel an Beleuchtungsmitteln ſich überall das Beſtreben geltend, die Waſſerkräfte zur winnung elektriſcher Kraft zu verwerten Ebenſo droht unſeren Torfmooren bei dem Mangel an Heizmaterialien die Ausbeutung. gelingt es uns in enger Fühlung mit dem Verein Bad, ſche Heimat und dem Lan⸗ desverein für Naturſchutz und Naturkunde, durch Vorſtellungen bei den zuſtändigen Stellen die den Naturdenkmälern des Schwarz⸗ waldes drohenden Gefahren herabzumindern und einen Ausgleich zwiſchen den hier ſich wiederſtreitenden Intereſſen herbetgufdren Die Vereinsarbeit wurde bei unferen Ortsgruppen im vergangenen Jahre in vollem Umfange, neuem Mut und nut dem Blick auf die unz zunächſt⸗ * liegenden ungelöſten und während der Kriegswirren zurückgeſtell⸗ ten Aufgaben wieder aufgenommen.— Es kann aber troßdem nur über eine durch die Zeiwerhältniſſe bedingte eingeſchränkte Tätigkeit der Ortsgruppen berichtet werden, denn es war nur größeren Ortsgruppen möglich, Neuſchöpfungen zu unternehmen, während man ſich allgemein auf die ſo wichtigen und dringendſten Arbeiten: Wiederinſtandſetzung der Wegenetze und»Bezeichnung Erſtellung neuer und Reparatur aler Bänke, Schutz⸗ und Ausſichtsanlagen und nicht zuletzt auf die Werbetätig⸗ keit beſchränkte. An größeren Arbeiten ſind beſonders hervorzu⸗ heben: Der Ortsgruppe Freiburg wurden gur Wiederher⸗ ſtellung der Ravennaſchlucht Mtk 1000.— bewilligt. Zu dieſer Hründlichen Inſtandſetzung leiſtete ferner in dankenswerter Weiſe die Forſt⸗ und Domänendirektion Karlsruhe einen Zuſchuß von Mk. 2000.—. Die Otrsgruppe Schopfheim ſetzte den Aus⸗ ſichtsturm auf der hohen Möhr inſtand mit einem Zuſchuß von Mk. 1000.— Die Ortsgruppe Staufen ſtellte den Belchenrund⸗ weg mit einem Zuſchuß von Mk. 387.67 wieder her. Die Orts⸗ gruppe Todtnau erſtellte 4 Brücken am Todtnauberger Waſſer⸗ fall und ſetzte die Zugangswege zu demſelben mit dem Zuſchuß von Mk. 750.— inſtand. 5 2N 92 Das Rechnungsergebnis iſt dieſes Jahr noch ein güiſtiges, als die hauptſächlich durch den großen Kartenumſatz erzielten Mehreinnahmen von zuſammen Mk. 27764.40 es ermöglichten, die für die Monatsblätter durch die hohen Herſtellungskoſten entſtan⸗ denen Mehrausgaben von Mk. 12 052.03 und ebenfalls für das Kartenwerk durch die Herausgabe von Blatt Baden⸗Achern und Feldberg ſowie durch Vorbereitungen zur Neuauflage von weiteren Blättern M 957.907 aufzuwenden, ohne die Rücklagen anzugreifen. Der Reſtbetrag von Mk. 3011.75 wurde auf nächſtjährige Rechnung vorgetragen. Der Voranſchlag 1920 gibt uns allerdings ein 155 5 ungünſtigeres Bild. Durch den großen Kartenabſaß ſtehen uns große Ausgaben für die Neu⸗ und Nachdrucke der jetzt vergriffenen Kartenblätter bevor, denen aber eine durch den erheb⸗ lich kleineren Kartenbeſtand verurſachte verminderte Einnahme gegenüberſteht. Ferner müſſen für das kommende Jahr für die Monalsbiatter durch die außeroedentlich hohen Papierpreiſe und ortwährend ſteigende Teierung im Buchdruckgewerbe noch höhere Ausgaben vorgeſehen werden als im Jahre. Es wer⸗ den deshalb im kommenden Jahre die Rücklagen nicht nur ange⸗ brochen, ſondern vollſtändig aufgebraucht werden müſſen. Es iſt kein beſonders erfreuliches Bild, das der Bericht über das Jahr 1919 bietet. Und doch gibt es darin Lichtblicke, die uns zu der Hoffnung berechtigen, daß der Tiefſtand erreicht iſt und daß die Tage des Aufſtiegs ſich nähern. Nun gilt es, die Hände nicht in den Schoß zu legen, ſondern herzhaft zuzugreifen, wo immer ſich uns Schwierigkeiten entgegenſtellen wollen. Es gilt vor allem zu bekämpfen das Gefühl des Verzagtſeins, deſſen wir am beſten Herr werden, wenn wir unverdroſſen an die Arbeit treten und unſerem Leben neue Ziele geben. Nicht rückwärts ſchauen, vorwärts muß der Blick gekichtet werden. Vorwärts und aufwärts ſoll für das nächſte Jahr die Loſung des Schwarzwaldvereins ſein. Er will ſein Teil redlich beitragen am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes und ſei es auch nur in dem idealen Sinne, Herz und Geiſt ſeiner Mitglieder friſch und froh zu machen zu fruchtbringender Tätigkeit im Dienſte des Gemein⸗ wohls. Nichts gibt uns mehr die Hoffnungsfreudigkeit zurück, als der innige Verkehr mit Mutter Natur, die uns ſtets von neuem ihre unverwüſtliche Schöpfungekraft bewundern läßt. Darum der Dienſt im Schwärzwaldverein, der ſich das Biel geſetzt h der Bevölkerung die Nakurſchätze unſeres Landes näher zu bri ein Dienſt am Volke. Zu ihm rufen wir alle auf. denen ein künf⸗ tiges glücklicheres Heimatland kein Traum iſt, ſondern die der 85 aud ffeitgez 8 8 1 gelingen wird, durch raſt⸗ oſes und fleißiges Arbeiten unſer Vaterland zu 5 zu bringen. Waldheil! Bäder und Sommerfriſchen. Wildbad. Finanzminiſter Lieſchin at folge hieſigen Gemeinderat zukommen laſſen: Auf dde Uinterth folgte übermäßige Erhöhung der Kurtaxe, der Bäder⸗ preiſe und der Bürgerbadegebühren und die Beſchwerde gegen Bau⸗ und Bergdirektion, weil ſie dieſe Maßnahmen ohne vorherige A⸗ hörung der Stadtverwaltung und der Kurintereſſen, bezw. hinſichtlich der Kurtaxe ohne ausdrückliche Zuſtimmung des Gemeinderatz getroffen hat, erwidere ich dem Gemeinderat, daß ich nach Prüfung der rechtlichen und tatſächlichen Verhältniſſe keinen Anlaß zu einer Aenderung der getroffe⸗ nen Verfügungen gefunden habe, da die Erhöhung der Kurtape, der Bäder⸗ Pee und der Bürgerbadegebühren durch die Steigerung aller Löhne und — 5 5 5 Sultendieke 5 übermäßig bezeichnet werden kann, und ie auptete Zuſiändigkeit der Stadtver ˖ tape nicht begründet iſt.“ N e Reiſetagebuch. Badereiſen für Minderbemittelte. In der Zeitſchrift des Bundes Verkehr“ gibt der Kurdirektor von Bad bekannt, daß ie deutſchen Bäder ſich entſchloſſen haben, Minderbemittelten enen ganz erheblichen Abſchlag, zum großen Teil bis zu 50 w. H. auf Kurtaxe und Kurmittelpreiſe zu gewähren. Die Höchſteinkommen⸗ grenze iſt für Bad Kiſſingen auf 15 000 Mk. feſtgeſetzt, in Bad Nauheim, Oeynhauſen, Neuenahr und Wildungen ſind 10 000 Mt., in Bad Pyrmont, wo man der neuen Norm für die Verſicherungspflicht gefolgt iſt, 12 000 Mk. als Höchſteinkommengrenze beſtimmt. Für ſolche, die von dieſem Entgegen⸗ kommen Gebrauch machen wollen, empfiehlt es ſich, vor Antritt einer Bade⸗ We e 5 55 letztes Jahreseinkommen und die rauf ruhenden Laſten, wie Anzahl der erziehungspflichti i 5 unterſtützungsbedürftigen Eltern 1 a. m. Vandalismus. Vom Badiſchen Schwarzwaldverein uns geſchrieben: Leider muß auch in dieſem Jahre laut führt werden über mut⸗ und böswillige Zerſtörung gemein⸗ nütziger Anlagen des Vereins und Verſchändung der Natur. Gewiſſe Rohlinge haben ſich in ihrer Zerſtörungswut nicht da⸗ mit begnügen können, Wegweiſer zu zerſtören, Schuthütten und Ruhebänke 8 beſchädigen. Sie haben am 28. v. Mts. die pon der Bauleitung des ahnbaues Titiſee⸗Seebrugg in der Nähe des Bärentals /an der Berghalde unter den ſchwierigſten Geländeverhältniſſen und mit größter Mühe und Arbeit geſetzten Profile ſämtlich in mutwilliger Weiſe weggeriſſen und die Halde hinuntergeworfen. Es iſt tiefbetrübend, daß ſelbſt unter den beutigen ſchwierigen dieſe Bubereien und Noheiten nicht aufhören. Da erwä d, den Eltern, Lehrern und Erziehern die iuemet dringender werdende Pflicht, die Heranwachſenden zur weiteſtgehenden Scho⸗ nung von Wald und Flur ſowie fremden Beſitzes, nameniß auch ſolcher Einrichtungen anzuhalten, die dem Wohle der Allgemeinheit beſtimmt ſind. Leider gelingt es nicht immer, der Täter habhaft zu werden, es erwartet dieſe aber ſtrengſte Beſtrafung. Es ergeht daher wiederholt der Ruf an alle anſtändig Geſtunten; Helft unſere herrliche Natur und die in ihr ſchaffenen Anlagen beſchützen, indem Ihr ertappte Uebeltäter unn zur Anzeige bringt. Hk. Pflege des Jugendwanderns. Ein„Zweigausſchuß Baden deutſche Jugendherbergen“ wurde gegründet, deſſen Beſchgepee 70 0 Freiburg l. Br Bleichſtraße 20, befindet. Dieſer Ausſchuß bezwecht die Förderung des Jugendwanderns durch die Einrichtung von Wander⸗ berbergen in Baden, ſodaß der Anſchluß an das vom„Hauptansſchuß ſier deutſche Jugendherbergen“ erſtrebte Reichsherbergsnetz gewonnen wird. Derkehr. „ Eine neue internationale Alpenbahn. Der Stadtrat von be⸗ abſichtigt, wie im„Prometheus“ mitgeteilt wird, Nizza mit dem fer See durch eine elektriſche Bahn direkt zu verbinden. Be Strecke ſell durch die franzöſiſchen Seealpen ane Abzweigungen nach Digne und Frenoble haben und quer durch die Gebirge Savoyens führen. Sie wird wahrſchein⸗ lich gegenüber von Lauſanne den Genfer See auf franzöſiſchem Gebiet de⸗ rühren; von Lauſanne bis zum franzöſiſchen Gebiet würde die Neberfahrt auf Schiffähren 15—.20 Minuten dauern, und von dort geht der Zug weiſer nach Bafel. Da mit Unterſtützung von Nordamerika überhaupt eine Eler⸗ triſierung des ſchweizeriſchen Eiſenbahnbetriebes geplant iſt, ſo wäre e 5 8 Durchfügrung dieſes Planes möglich, im elektriſchen Wagen mnerhalb von 10—12 Stunden ohne Wagenwechſel von Baſel bis Nizza durch das ganze ſchweizeriſche und franzoſiſche Alpengebiet zu fahren. Dieſe Linie —55 ee 3 2 We Be⸗ eutung, Nizza iſt ſchon nach rechts direkter hlu Mar⸗ ſeille, nach Iinks nach Genua borhanden. — N Seite. Nr. 250. Mauuheimer General· Anzeiger.(Miſtag Ausgade⸗) Freitag, den 11. Juni 1920 Nus dem Zande. c Heidelberg, 10. Juni. Viel beſprochen wird hier der Selbſtmord eines ehemaligen Arztes im Stadtteil Neuen⸗ heim. Dem Manne war aufgegeben worden, in ſeiner Villa einige bauliche Veränderungen vorzunehmen, da er der Wohnungsnot — Raum für Zwangseinmietung ſchaffen müſſe. Da ihm dies nicht recht war, erſchoß er ſich. Das eine Ziel hat er jetzt erreicht: er bekommt ein Haus für ſich allein, wenn es auch klein iſt.— Ein verheirateter ſtädtiſcher Arbeiter verſuchte ſich ebenfalls urch einen Schuß zu töten, doch wirkte die in den Kopf gegangene Kugel nicht tödlich. Der Mann, der krank war kam ins Akademiſche Krankenhaus.— Als Nachwirkung einer aufgeregten Verſammlung der Studenten, in der ein Mannheimer namens Goldmann über„Juden und Deutſche“ ſprach, gab es am Mittwoch ahend in der Hauptſtraße einen Zuſammenſtoß antiſemitiſchen Charakters zwiſchen Studentengruppen. Nur das Einſchreiten der Polizei verhinderte Tätlichkeiten, die auch in der Verſammlung am voraufgegangenen Abend nur mit Muhe verhindert worden waren.— Im Stadtteil Kirchheim herrſcht die Maul⸗ und Klauenſeuche in nicht weniger als 128 Stallungen. Lahr, 8. Juni. Die Ehefrau des Schußhmachers Engelbert Cerocker wollte am Kanal Waſſer ſchöpfen. Sie verlor das Gleich⸗ gewicht, fiel in den Waſſerlauf und ertrank. * Diersburg bei Offenburg, 9. Juni. Am Zronleichnamsfeſt hantierten junge Burſchen mit einer geladenen Piſtole. Die Waffe entlud ſich und der 20jährige Landwirtsſohn Bernhard Kalble wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. Pfalz, Heſſen und Umgebung. M Zweibrücken, 8. Juni. Wieder hier eingetroffen ſind die Kompagnien des 7. franzöſiſchen Schützenregiments der Marokko⸗ diviſion, die am 29. Mai nach Worms abtransportiert worden waren. Ein langer Sonderzug brachte die farbigen Truppen am Montag Abend zum Bahnhof Zweibrücken, von wo der Marſch in die Infanteriekaſernen angetreten wurde. Frankfurt, 9. Juni. Die Kreisbauernſchaft Höchſt am Main hat wegen Richterfüllung ihrer Forderungen auf Erhöhung des Milchpreiſes von.50 auf 2 Mark das Liter ſeit Montag die Milch⸗ lieferung eingeſtellt. Der Landrat hat infolgedeſſen, wie er den Bauern angedroht hatte, wegen des Streiks den Landwirten insgeſamt 500 Strafbefehle über je 150 Mark zugehen kaſſen. Er will ferner für ſeden weiteren Streiktag pro Kopf die gleiche Strafe verhängen. Die Arbeiterſchaft hat ſich bereit erklärt, die Polizei in ihren Maßnahmen gegen die Bauern zu unter⸗ ſtützen. Die Folge dieſes Vorgehens iſt, daß die Bauern mit dem VBerkauf ihrer Kühe beginnen. So bietet die Ortsbauern⸗ ſchaft Unterliederbach bereits 25 Milchkühe zum Verkauf aus. Gerichtszeitung. Zweibrücken, 9. Juni. Den geſamten Gerichtshof wegen Befangenheit abgelehnt hat in der geſtrigen Strafkammer der gemeinſam mit ſeinem Sohne eines Jagdvergehens beſchuldigte Schuhfabrikant Anton Ipſer aus Zweibrücken mit der Begründung, er ſei vor dem gleichen Gericht ſchon früher nicht zu ſeinem Recht gekommen⸗ Die Strafkammer verkündete daraufhin den Beſchluß, die Sache dem pfälziſchen Ohberlandesgericht zur Entſcheidung vorzulegen. Zweibrücken, 11. Juni.(Priv.⸗Tel.) Das Schwurgericht der Pfalz verurteilte die 24 Jahre alte Montageinſpektorsehefrau * Lydia Kuchenmeiſter aus Mundenheim wegen Meineids zu 1 Jahr Zuchthaus. Im Mai v. JIs. hatte ſie ſich zu un⸗ ſauberen Zwecken mit einem Franzoſen ein Zimmer einer Wirt⸗ ſchaft in Ludwigshafen gemietet und ſich längere Zeit darin auf⸗ gehalten. Dieſe Tatſache ſtritt ſie ſpäter in einem Beleidigungs⸗ prozeß beim Schöffengericht Ludwigshafen der Wahrheit zuwider unter Eid ab. Sportliche Rundſchau. Ligaſpiele um das MRannheimer Silberſchiff. In der Runde um das Mannheimer Silberſchiff trafen ſich geſtern auf dem Sportplatze bei der Altriper Fähre in Neckarau die Fußball⸗ vereinigung Neckarau und der Verein für Raſenſpiele in Mannheim zum fälligen Spiel. Verein für Raſenſpiele gewann mit :0; Halbzeit:0.(Ausführlicher Bericht folgt.) Pferdeſport. sr. 1 812 000 Mark für zehn Berliner Renntage. Auf der Grunewald⸗ bahn wird es im Juli großen Sport geben. Von den neubewilligten Renn⸗ tagen wurde einer bereits in das Juliprogramm aufgenommen, ſodaß in der Zeit vom 1. bis 29. Juli dort 10 Renntage vor ſich gehen werden, für die die jetzt bekannt gegebenen Ausſchreibungen nicht weniger als 1 812 000 Mark an Preiſen ausſetzen. Auf die Hindernisrennen entfallen davon 1 105 000 Mark, während die drei Hindernisrenntage und die Hindernis⸗ reunen an den beiden Tagen mit gemiſchtem Programm mit insgeſamt 707 000 Mark ausgeſtattet ſind. Die beiden Glanzpunkte ſind der Tag des „Großen Preiſes von Berlin“ am 11. Juli mit 241.000 Mark und der Hindernistag am 29. Juli, an welchem der Große Prüfungspreis von 80 000 Mark wird. Unter den 5 nächſt dem Großen Preis von 130 000 Mark am 6. Juli das Adonis⸗Rennen, am 18. Pode Danubia⸗Rennen und Engelbert Fürſtenberg⸗Rennen, am 20. Juli Pod⸗ bielski⸗Rennen, am 25. Juli Sierſtorff⸗Rennen und Berliner Ausgleich, ſämtlich mit je 40 000 Mark ausgeſtattet, und am 27. Juli das Lehndorff⸗ Rennen mit 55 000 Mark hervor. Der Hindernisſport bringt außer dem Großen Prüfungspreis am 8. Juli die Berolina von 35 000 Mark und ſechs 30 000 Mark⸗Rennen. Bferderennen. Berlin⸗Karlshorſt, 10. Juni. Birken⸗Jagdrennen. Ehren⸗ preis und 23 000 Mk. 4000 Mtr. 1. Freilauf(b. Pelzer), 2. Rhein⸗ preußen, 3. Alerich. Unplaziert: Trompeter, Strolch, Furchtlos(angehal⸗ ten), Jasjolda. 31:10; 11, 11, 11:10.— Nelken⸗Hürdenrennen. Verkaufsrennen. 16 000 Mk. 3000 Mtr. 1. Minore a(Mihan), 2. Berber, 3. Irrtum. Unplaziert: Erbſchleicher, Figaro, Nidda, Steinnelke. Der Schleſier, Schneeball(gefallen). 227:10; 24, 18, 12:10.— Vergiß⸗ meinnicht⸗Rennen. Jagdrennen. 16 000 Mk. 3400 Meter. I. Quertreiber(Izmenyi), 2. Spreewald, 3. Minimax. Unplaziert: Mardonius, Das Puppchen(gefallen), Vierzehnte. 22:10; 13, 15:10.— Grunewald⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 18 000 Mark. 3800 Meter. 1. Kitty(v. Keller), 2. Geheimtip, 3. Harem. Unplaziert: Wetterſcheide, Peredur, aubfroſch, M. G. Mechow. 39:10; 14, 19, 20:10. — Ausgleich der Vierjäbhrigen. Jagdrennen. 23 000 Mark. 3800 Mtr. 1. Fuſtanella(Lewitki], 2. Lallo, 3. Steinberger. Unpla⸗ ziert: Elſchen, Finis, Algebra, Helovig(gefallen). 30:10, 13, 13, 19.10.— Märkiſches Jagdrennen. Ausgleich II. 23 000 Mk. 4400 Mtr. 1. Hunding(Izmenyi), 2. FJavoritin, 3. Luchs. Unplaziert: Feldherr, Durchbruch(gefallen), Landdroſt(gefallen). 22:10; 15, 34:10. Calvello⸗ Preis. Jagdrennen. 17 000 Mk. 3600 Mtr. 1. Knecht Rupprecht (Wurſt), 2. Ophelia, 3. Vierzehnte. Unplaziert: Oſtmark II, Rufa, Sankt Martin, Rotbart(gefallen), Komteſſe Macaroni. Luftfahrt. .Landung zweier italieniſcher Flugzeuge auf dem Bodenfee. Zwei itaſieniſche Waſſerflugzeuge neueſten Typs, ſind am Dienstag vormittag auf dem Bodenſee niedergegangen. Die beiden Doppeldecker, mit je zwei bemannt, waren drei Stunden vorher, der„Freien Stimme“ zu⸗ ge, vom Lago Magiore aufgeſtiegen zu einem Feruflug nach Stockholm und hatten die Orientierung verloren. Nach halbſtündigem Aufenthalt ſetzten die Flieger 10 Uhr 20 ihre Reiſe wieder fort, dem Rheir folgend. Der Flugzeugtyp unterſchied ſich dadurch weſentlich von dem ſeither gebräuchlichen Typ der Waſſerflugzeuge, daß die Schwimmer unter dem eigentlichen Flugzeugkörper vollſtändig fehlen. Der Flugzeugkörper ſelbſt iſt als Boot ausgebaut und ruht direkt auf dem Waſſer, wodurch die Stabilität des Flugzeugs beim Auf⸗ und Niedergehen bedeutend erhöht wird. An den en der Tragflächen und am Schwanz ſind Heine Schwim⸗ mer angebracht. Die Flieger wollten als nächſte Etappe Straßburg er⸗ reichen und dort Benzin faſſen. Radſport. sr. Die Breslauer Radrennen, deren Abhaltung am Sonntag wegen der Reichstagswahlen vom Regierungspräfidenten verboten war, kamen am Montag nachmittag zum Austrag. Der Große Preis von Schweidnitz in 3 Läufen über zuſammen 100 Km. mußte eines plötzlichen Regens wegen nach dem zweiten Lauf abgebrochen werden. Thomas war durchweg der beſte Mann. Die Ergebniſſe waren: Preis von Breslau: 1. Loxen: (Continental), 2. Oſtermeier, Handbreire, 3. Tadewald, 4. Sennecke. Prämienfahren: 1. Sennecke, 2. Oſtermeier, 1 Lg., 3. Tadewald, 4. Münzner.— Großer Preis von Schweibnitz. 1. Lauf: 50 Km.: 1. Tho⸗ mas 45:05, 2. Aberger 2300 Mtr., 3. Lewanow 3560 Mtr., 4. Hoffmann 7200 Mtr. zurück.— 2. Lauf: 20 Km.: 1. Hoffmann 15:11,3, 2. Aberger 600 Mtr., 3. Thomas 900 Mtr.,(Radwechſel), 4. Lewanow 1160 Mtr. zu⸗ rück.— 1. Thomas(Continental), 2. Aberger, 3. Le⸗ wanow, 4. Hoffmann. Schwimmen. sr. Die Ausſchreibung der Deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften gibt der Deutſche Schwimm⸗Verband jetzt bekannt. Die Meiſterſchaften werden am 14. und 15. Auguſt auf der neuen Schwimmbahn im großen Woog unter der Leitung des Schwimm⸗Club„Jung⸗Deutſchland“ in Darmſtadt ausgetragen. Ausgeſchrieben ſind wieder die Meiſterſchaften im 100 Mtr.⸗ Bruſt⸗(Vert.: Rademacher ⸗Hellas⸗Magdeburg), 100 Mtr.⸗Rücken⸗(A. Beyer Waſſerfreunde⸗Spandan), 100 Mtr.⸗Seite⸗(E. Benecke⸗Hellas⸗ Magdeburg) und 100 Mtr.⸗beliebig⸗Schwimmen(F. Görges⸗Magdeburg 96), ferner die Damenmeiſterſchaft über 100 Mtr.(G. Roſenberg(Han⸗ noverſcher Schwimm⸗Verein), 400 Mtr.⸗beliebig, 1500 Mtr.⸗beliebig(G. Kuniſch⸗Boruſſia⸗Sileſia⸗Breslau), im Springen(Zürner⸗Stern⸗Hamburg), im Mehrkampf(Luber⸗Poſeidon⸗Berlin) und im Waſſerballſpiel(1. Frank⸗ furter Schwimm⸗Club) ausgeſchrieben. Die Länge der Bahn beträgt 100 Mtr., die Breite 20 Mer. Das Waſſer iſt ſtromfrei und hat eine durch⸗ ſchnittliche Tiefe von 3 Mtr. Meldeſchluß iſt der 28. Juni. Jußzball. *Der Fußballkampf um die dentſche Meiſterſchaft, der am Sonntag auf den Sandhofer Wieſen bei Frankfurt zum Austrag kommt, wirft ſeine Schatten voraus. Auf dem Spielplatz trifft man große Vorberei⸗ tungen, um die zu erwartende große Zuſchauermenge unterzubringen. Wir ſtehen hier vor einer Beſucherziffer, die alle früheren weit übertreffen wird, da für den Fußballmeiſterſchaftskampf ein außerordentliches Intereſſe vor⸗ handen iſt. Von Nürnberg und Fürth ſind bereits Sonderzüge mit über 2000 Perſonen angemeldet. Hierüber braucht man ſich nicht wun⸗ dern, wenn man bedenkt, daß in beiden Städten das allgemeine Intereſſe ſich faſt ausſchlißlich dem Fußballſport zuwendet und gerade durch dieſe Tatſache die Fußballſpieler dieſer beiden Städte ſich als die beſten in Deutſchland heranbilden konnten. Nicht zu überſehen iſt auch, daß das Meiſterſchaftsſpiel von der Tagung des Deutſchen Fußball⸗ Bundes umrahmt iſt. Die Verhandlungen des Bundes werden ziemliche ſh in Anſpruch nehmen, da viele einſchneidende Fragen zur Beratung ehen. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Fenilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger m. b.., Mannbeim, E 6. 2. Amiliche Versftentiichungen der Kaktgemelnle. Samstag, den 12. Juni gelten folgende Marken: l. Für die Verbraucher: Brot: Für je 750 Gramm die Brotmarken—3. Mehl: Für 200 Gramm die Mehlmarke 2. Margarine: 200 Gramm zu Mk. 5 40 die Fett⸗ marke 6 in den Verkaufsſtellen 476—595. Fleiſch: Für die Woche vom 7. bis 13. Juni kommt zur Verteilung: 125 Gramm Fleiſch, teilweiſe friſches und teilweiſe ausl. Büchſen⸗ fleiſch. Kartoffelm:(das Pfund zu 50 Pfg.) markenfrei in den Verkaufsſtellen 616—1606. Mager- oder Buttermiich: kann bis auf Weiteres markenfrei abgegeben werden. „Kunſitonig: markenfrei zu Mk..20 per Pfund Loeftene Ware) zu Mk..30 per Pfund⸗Paket in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—1668. ll. Für die Verkaufsſtellen: Zur be ſind bereit: : Kopfmenge/ Pfund zu Mk..85 für die Verbaufsſtellen 421—500 am Samstag, den 12. ds., von—½ 12 Uhr. Margarine: 200 Gramm zu Mk..40 für die Ver⸗ kaufsſtellen 598—710 im„ Q 2, 5 am Samstag, den 12. ds. von—1 Uhr; ferner die gleiche Menge für die Verkauſs⸗ ſtellen 783.—854 in der Eſtol.⸗G., Frieſen heimerſtraße 12a am Samstag, den 12. ds., von—1 Uhr. Ausweis, Körbe und möglich Schecks als Bezahlung mitbringen. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2 16/18. Petroleum. Segen Abtrennung der Marken 22, 23, 24, 25, Nr n Fillale Ludwigshafen am Nhein Aktien-Kapital Mk. 20 000 000.— Bismarckstrasse 33 Postscheck⸗Konto: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 8342. Bank für Saar- und Neinland 1- Kaarhrüchen Telephon 1081, 1082 GErundung der Bank von Elsaß-Lothringen, Straßburg, Kapital Francs 30 000 000. Bank von Mülhausen, Mülhausen-Paris, Kapital und Reserven Francs 50 000 000. Ch. Stähling, L. Valentin& Co., Straßburg, Kapital Francs 12 500000. Geſdwechsel, Schecks, eberweisungen, Kredithriefe, Eröffnung von Scheck⸗ und Kontokorrent-Kontis, An- und Verkauf von Wert⸗Papieren, Inkasso von Wechseln und Kupons. E14 e 26, 27, 28 und 29 der gelben Karte je ½ Liter mn iumumetitimenlttheltlultenittitlnnentltttmerdnmertgidtrribintuenilttddtreriilineniHHfHmenBte fanlede Ledhd Menndein 2 Kasse, fremde Geldsorten, Zins- 1 Wechsel- u. unverzinsliche Schatz- 11 A 1 441, 526,20439 ſostioguthaben u Bank-Fimen 99,973,78869 Reports und Lombards 2 3, 1 75 Ne 8„.286.3ʃ7 57 Telephon 3316 Vvorschũsse au aren und f Warenverschiffungen— 5 Tertrauliche Auskusfte 8 e enee— jeder Arti 835 emeinschaftsgeschffte 760, Dauernde Beteiligungen bei Ban- Edeburem in aun ken und aan Bee Arminal- u. Ti Mk. 5,000,000.— der f Mannheimer Banbo) 12.683, 121 88 eirstranskunfle. 52 Wertpapiere des Beamten-Unter iuSTarur ö Sku Bilanz vom 31. Desember 1919. Feden 770 22 * e Aktiva.—4 scheine u. Guthaben bei Noten- 28,406,83335 und Abrechnungs-Banken G. m. b. H. Dauernde Beteiligungen bei an- deren Unternenmungen Debitoren in laufender Rechnung: a) gedeckte 125,842,72645 d) ungedeckte 4237,089.181%5 Aval- und Bürgschafts- debitoren.. M. 128919, 246.78 Bankgebäude 474,69675 Achten Sie auf pa „men7292, 10307 Sonstige Immobilien 430,50502 976,360ʃ10 1,129,449,426ʃ47 stützungs- u. Pensſonskasseſonds =4 Siter. Gegen Abtrennung der Marke 11 der grauen Karte= ½ Liter in den durch Bekannt⸗ Machung bezeichneten Verkaufsſtellen. Die vorher⸗ gehenden Markennummern ſind verfallen. Da bis Mitte September vocausſichtlich kein Petroleum mehr zur Verteilung gelangt, empfiehlt es ſich, mit der nunmehr ausgegebenen Menge parfamſt umzugehen. 7 Verſteigerung. Das Reichsverpflegungsamt Maunheim ver⸗ ſteigert am 17. Juni 1920, 9 Uhr vorm. auf ſeinem Hoſe, Hochuferſtraße 34, einen Frößeren Eosten alte Kiſten, Fäſſer 100 gegen ſofortige Vezahlung. Zur Abhilfe der Kohlennot empiehle ich den staatlichen Behörden, Ge- meinde-Verwallungen und Privaten zum F Roden von Stockholz den bestbewährten, handhabungssiche- ren Sprengstoff eneeteteniilllktmenHtmeniTiesilldg Fir Export gesucht: Küchen-Einrichfungen In feder Preislage gegen Kesse. EldopDElerOeOfe erbefen Urner F. T. 15714 K. Sri Ale-Haeserisfem&. Vocgler, Frenkfurt a. N. jecdles Qeriurn Schlafzimmer Speisezimmer Herrenzimmer Erre eeeeehtehteAtttinttdetfttttutskuHHen Fibrinssursköxper, e Donarit-Sivit bilkgst.Sprergstull, sowie sümtliche Zundfequisiten und Ro- dungsgerüte sofort ab Lager lieferbar. Prospekte und Gebrauchsaunwelsungen auf Wunsch. 4994 Firma H KUBLER, sraustestriter, Ludwig-Piaustr. 8. Stuttgart. Tel. 8778, Irbefterschränd in Schmiedeisen und Blechschornsteine 5 Befern preiswert 7061 Z. Sorst 4 Ce, Hannover. Saal-Lokalitäten muür Ahhaltung von Kkleineren Fest- en, Hochneneen Vorträgen „ Näheres Rheindamm- de J. 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Celluloldware Wechsel und Zinsen 15,.757,378 werden ein über den Wertpapiere und Gemeinschalts- andern Tag gelleſert. sschüftes 688,833028 Ansscheine und Sorten. l4488% 1— Plovisonen.„ 82,327 beig·.. 88 Vertragesmüssige Vergütung der— Pfalzischen Bannkgkk 500,000— Pafentröste Matratzen iſe. e gebr. 2 8 Otschenase 355. A, 4. Tel. 4 11 Aufarbeite 69977 F. Hand. A beiſel in un Riehelleu- Stieern. werden zum Sucken u 27,278,99403 — In der Oeneralversammlung vom 9. Juni ds. Js. wurde die Dividende für das Jahr 1919 aut 70%, d. I. 7008 M. 42.— für die Aktie von I. 60.— M. 70.— für die Aktie von M. 1000.— H. 84.— für die Aktie von M. 1200.— festgesetzt, welche gegen Elnlieferung der mit Firmenstempel zu verschenden Dixidenden- in der Seich. 88*8 Adre 1 10 „4— E 2 2 — 2 3 * Fr 5 8 at. Arbeltsamt, Hausheim, N 6, 8, Freitag, den 11. Juni 1920. —— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miltag⸗Ausgabe.) jIecer pame empiehle mein neuzeitliches, mit technischen Apparaten eingerichtetes Spazlalhaus für Schsnhbeitspflege Haar- Gesicht- und Büsten- pflege, Körper- Massagen, Spezialitdt: Blektr. Wannen- bäder.— Aerztlich geprüft. Beseitigung von Frauenbart. Arzen, Falten, nee e usw. Varen-Frister-Salon,— Erstkl. Ondulation. erkauf sämtlicher Haararbeiten und Mittel zur Schönheitspflege. 81¹ Schmerzlose fert-Briefe die nicht oie richtigen Zeichen und Nummern der betr. Hinzeige em⸗ halten, erſchweren die Weiterleitung oder machen dieselbe direkt un⸗ müglich. Es liegt geshalb im Intereſſe der Einfender von fingeboten Leichem und Mummer genau zu beachten, damit unlleb · same Verwechslungen vermieden werden. Die Seschäftsstelle d. Mannh. General-Ffinzeiger Sn ieln 1 Nähmaschinen repariert Knudsen, L. Z. 6. Tel. 3493. S23 Wer beteiligt sich an Englisch u. Französ. f. Anfänger a. Portgeschr. Mk..— pro Stunde. Angebote u. A. 2. 150 d. d. 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