1 m/ 21⁰ g ul⸗ jen Ab- ag ing en Fehrenbach auserſehen. jprochen und ſich dann bie zum 23. Junj vertaat. * Dienskag, 15. Juni * Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl, einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ ſebühr..—. Poſtbezug vierteljährl. M. 15.— ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe goſtſcheck⸗Konto Nr. 1750 Karlsxuhe i. B. u. Nr. 2917 Judwigshafen a. Rh.—- ſederzeit widerruflich. eſchäfts⸗Rebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42 Eindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Anzeigenpreiſe: Bei jederzeitigem Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile 180 Mk. ausw..80 9 geſ. u. Fam.⸗Anz. 209% Nachl., Rell. 5 Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 81) 2b. Ubendeg. nachm. 2 ½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tägen, Stellen u. Ausgaben wird keins e übernommen. H69. Gewalt, Streiks u. ögl. Betriebsſtzrungen, Materialmangel ufw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. für verſpätete Aufnabme von erantwortung nzeigen. 2 92 1 Trimborns Bemühungen. Die Bemühungen Trimborns bewegen ſich in zwei Rich⸗ tungen: Zunächſt verſucht er ein Kabinett aus dem Zentrum, der Demokratiſchen Partei und der Deutſchen Volkspartei zu pilden. Dieſes Kabinett würde mit 173 Mandaten auf die Gnade der Mehrheitsſozialdemokratie angewieſen ſein. Ge⸗ lingt es nicht, ein ſolches zuſtande zu bringen, ſo wird der Verſuch gemacht werden, die alte Koalition wieder her⸗ zuſtellen. Dieſe würde bei 460 Abgeordneten 222 Mandate umfaſſen, könnte man die 21 Mandate der Chriſtlich⸗födera⸗ tiven Liſte hinzurechnen, 243, alſo eine ſchwache Mehrheit. Vorausſetzung würde ſein, daß die Mehrheitsſozial⸗ demokraten bereit ſind, in dieſe Regierung einzutreten. Die Entſcheidung über dieſe Frage ſteht noch aus. Ein ſolches Kabinett würde es natürlich ſehr ſchwer haben und auf ſehr ſchwachen Füßen ſtehen. Auf der einen Seite die bürgerlich⸗ nationale Oppoſition mit über 120 Mandaten, auf der andern die Unabhängigen mit 80 Sitzen. Es braucht ja nicht betont zu werden, daß die Oppoſition der Rechten eine durchaus ſach⸗ liche ſein würde; ſie würde niemals ſich auf den Boden rein parteipolitiſcher Ziele ſtellen, ſondern ſich bemühen, lediglich eine vaterländiſch fruchtbare Kritik zu üben, alſo Kritik nicht um der Kritik willen, ſondern nur dann, wenn politiſche Notwendigkeit dazu zwingt. Um ſo unſachlicher würde natür⸗ lich die Kritik der I. S. P. und der Kommuniſten ſein. Auf dieſe Weiſe zwiſchen zwei Feuern regieren wird einer ziffernmäßig ſchwachen Mehrheit um ſo ſchwerer fallen, als ſie ja ohnehin fortlaufend von dem berechtigten Mißtrauen weiteſter bürgerlicher Kreiſe aus ihrer bisherigen Wirkſamkeit begleitet wird. Daß ſie aus dem Wahlausfall etwas gelernt hätte, kann man kaum ſagen, wenn man da⸗ ſtörriſche und eigenſinnige Verhalten der Demokraten und Sozialdemokraten gegenüber der bürgerlich⸗nationalen Gruppe betrachtet. Wir würden unter ſolchen Umſtänden nicht wagen, dieſer Regie⸗ rung ein langes Leben zu prophezeien. Alſo Fortdauer der Kriſe bis an die Schwelle der von Brüſſel und Spa, lediglich durch die Schuld der hrheitsſozial⸗ demokraten, die ſich weigern, dem Volksurteil vom 6. Juni Rechnung zu tragen und die einzig natürliche und geſunde Löſung der Kriſe herbeizuführen. Ein Kabinett aus Jenkrum, Demokraten und Deutſche Volkspariei. E Berlin. 15. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr Trimborn bemüht ſich, wie uns mitgeteilt wird, mit roßer Zähigkeit um die Verwirklichung ſeines Planes 5 Demoktaten und Deutſche Volks⸗ partei zur Regierungsbildung zuſammenzuſchwei⸗ en. Man erzählt ſich, 1 8 0 8 Plan geneigt lei, und daß er für ihn die mehrheitsſozialdemokrtaiſche Fraktion gewinnen zu können glaubt. Die heute früh vom„Vorwärts veröffentlichte Ant⸗ wort des Herrn Hermann Müller auf die Trimbornſchen Vorſchläge wird in dieſer Bezieh ung Ja nicht geradezu ab⸗ lehnend angeſehen. Im Zentrum gehen die Meinungen aus⸗ einander. Eine ſtarke Strömung iſt, wie wir hören, bereit, ihn mit Eifer zu unterſtützen, es fehlt aber auch nicht an Seeeen ſa ae ce e fe inati i irklichen würde, Kombination ſich verwirk 1 Maner- Kauf beuren ſoll nach der Richtung nicht ohne Ehrgeiz ſein Daß die Fäden nach der Sozialdemokratie hinüberzugleiten be⸗ gonnen haben, wird auch dadurch erwieſen, daß plötzlich der Name des Herrn Dr. David als kunftiger Reichstags⸗ präſident auftaucht. Dieſe neue deutſche Demokratie zeigt manche heiteren Züge: wer einmal ein Aemtchen beſaß, muß um jeden Preis untergebracht werden. Wiederaufnahme der früheren Koalition: Berlin, 15. Juni. Die„Germania“ ſchreibt zur Ka⸗ binettsbildung: Die bisherigen Verhandlungen hätten die poli⸗ tiſche Lage, wenn vielleicht auch geklärt, ſo doch nicht ge⸗ beſſert. Trimborn übernahm die ſchwierige und undank⸗ bare Aufgabe. Den ſchwebenden Verhandlungen will das Blatt nicht vorgreifen. Als ihre Meinung ſpricht aber die Ger⸗ mania aus, daß der Auftrag Trimborns weitgehender gedacht ſein müſſe als ihn Müller und Heinze auffaßten. Es müſſe doch ſchließlich eine Regierung zuſtande gebracht werden. Trimborns Aufgabe ſei nicht zuletzt darin zu er⸗ blicken, dieſer Ueberzeugung bei einer ausreichenden Jahl von Parteiführern zum Durchbruch und zur praktiſchen Auswir⸗ kung zu verhelfen. Als nächſtliegender Weg habe ſie bereits die Wiederaufnahme der früheren Koalition bezeichnet. Dazu gehöre natürlich vor allem die Mehr⸗ heitsſozialdemokratie. Unter Hinweis auf die Feſt⸗ ſtellung der am Sonntag abgehaltenen ſozialdemokratiſchen Parteikonferenz, daß ſie die Koalitionspolitik gegenwärtig als unmöglich betrachte, kommt auch die Germania zu dem Schluß, daß die Ablehnung der Mehrheitsſoziagliſten ge⸗ genüber der alten Koalitionspolitik keine grundſätzliche, ſon⸗ er nur eine vorübergehende ſei. Berlin, 15. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Fentrumsfraktion iſt heute vormittag 11 Uhr im Präfidialgebäude des Reichstages zu ihrer erſten Sttzung zu⸗ ammengetreten, in der ſie ſich konſtituierte und ſofort die politiſche Lage beſprach. In dieſer Sitzung und in der beute ſtattfindenden Sitzung der mehrheitsſoyzialiſtiſchen raktion iſt augenblicklich der Schwerpunkt der Lage. Die deutſche Voſksparle und die Lage. Berlin, 15. Juni.((Priv.⸗Tel.) Aus den Kreiſen der Deutſchen Volkspartei hören wir: die Fraktion der Deutſchen Volkspartei bat ſich in zweitägigen Ver⸗ handlungen über die augenblickliche politiſche Lage aurege⸗ In der kusſprache iſt eine volle Uebereinſtimmung in der Beurteilung r bisherigen und der künftig einzunehbmenden Haltung zu Taas aetreten. Die Schritte des Fraktionsporſizenden Dr. — daß auch der Reichspräſident Heinze, die in enger Fühlung mit dem Parteiführer Dr. Streſemann erſolgt ſind, waren von dem Beſtreben geleitet, ſich nicht von Parteiwegen zur Regierung zu drän⸗ gen, auf der anderen Seite aber die Partei für jede Re⸗ gierungsbildung einzuſetzen, die ſich mit dem Ar⸗ beitsprogramm der Deutſchen Volkspartei vereinbaren läßt. Dieſer Standpunkt wurde in der Fraktion durchweg ge⸗ billigt, alle Mitglieder in der Fraktion waren darin einig, daß die Deutſche Volkspartei die Pflicht habe, das Vertrauen, das die Wähler am 6. Juni gezeigt haben, in poſitive Tat zum Wahle des Ganzen umzuſetzen. Unter dieſem Geſichtspunkte ſtehen auch die Verhand⸗ lungen, die augenblicklich von dem Zentrumsführer Trim⸗ born mit der Deutſchen Volkspartei wegen etwaigen Eintritts in eine Koalition mit dem Zen⸗ trum und den Demokraten geführt werden. Wird der Deutſchen Volkspartei die Möglichkeit gegeben, ihre Haupt⸗ forderungen in dieſer Koalition zu erledigen, ſo wird ſie ſich von einem Verſuch nicht ausſchließen, wenn ſie ſich auch darüber klar iſt, daß auf eine wohlwollende Neu⸗ tralität der ſozialdemokratiſchen Fraktion bei dieſem Verſuch nicht gerechnet werden kann. Die Forderungen der Deutſchen Volkspartei beziehen ſich auf die ſachpverſtändige Führung der aus⸗ wärtigen Politik, namentlich in Rückſicht auf Spa, auf die Berufung von tüchtigen Fachmännern an die Spitze der Regierungsämter, auf die Entpolitiſierung der Reichswehr und auf ſachliche parteipolitiſch unbeein⸗ flußte Wirtſchaftspolitik. Die Kombination Deutſche Volkspartei, Zentrum und Demokratiſche Partei iſt die einzige, die von den Möglichkeiten einer bürgerlichen Regierungsbiſdung z. Zt. ernſthaft in Be⸗ tracht kommt. Ob ſie ſich verwirklichen läßt, iſt eine andere Frage, die namentlich von der Demokratiſchen Partei abhängt. Sollte dieſe Kombination ſcheitern, ſo muß eine Wiederaufrichtung der bisherigen Regie⸗ rungskoalition verſucht werden. Dann würde für die Deutſche Volkspartei eine Rückkehr zu der bisherigen fach⸗ lichen Oppoſition das Gegebene ſein. * Erzberger. e Berlin, 15. Junf.(Von unſ. Berl. Büro.) Herr Erzberger erklärte, wie der„V..“ aus Stuttgart gemeldet wird, auf An⸗ frage wegen der angeblich von ihm gemachten Aeußerung, er werde ſein Mandat niederlegen, wenn ihm bei ſeinem Eintritt in den Reichstag von der Zentrumspartei Schwierigkeiten in den Weg ge⸗ legt werden ſollten, daß er ſich niemals in dieſem Sinne ge⸗ äußert habe. 5 2 die Landkagswahlen in der Pfalz. Nach endgültiger Feſt⸗ Speuer a. Rh., 15. Juni.(W..) ſtellung des Landtagswahlergebniſſes durch den Kreiswahlausſchuß wurden insgeſamt 358 357 Stimmen abgegeben: dividiert durch 18, ergibt ſich eine Verteilungsquote von 19 908. Es erhielten: Mehrheitsſozialiſten 86318 Stimmen vier Sitze Bayeriſche Volkspartei 93203 0 bvier Sitze Demokraten 32907 7„einen Sitz, Deutſche Volkspartei 104 450„flünf Sitze U. S. P. D. 38 819„einen Sitz Kommuniſtiſche Partei 3723 05 keeinen Sſitz Gewählt ſind von den Mehrheitsſozialiſten: Körner mit 13 625, Hartmann mit 12 718, Hoffmann mit 11085 und Clement mit 9677 Stimmen; von der Bayeriſchen Volksparkei: Bernzott mit 16 683, Hildenbrandt mit 14940, Brenneiſen mit 14 510 und Fräulein Barth mit 11174 Stimmen: von den Demokraten: Dr. Hammer⸗ ſchmidt mit 11066 Stimmen: von der Deutſchen Volkspartei: Burger mit 16 518, Gollwitzer mit 16 640, Mattil mit 14959, Munzinger mit 14079 und Helck mit 13 459 Stimmen; von der U S..: Hügly mit 8638 Stimmen, nicht Leonhard(8603), wie zuerſt gemeldet worden war. Anier der Jremdherrſchaft. Arbeilsniederlegung als Proteſt gegen die Berhaftungen. 3 Ludwigshafen, 15. Juni.(Priv.⸗Tel.) Sämtliche Ar⸗ beiter der Eiſenbahnbetriebswerkſtätte, der Eiſenbahnhaupt⸗ werkſtätte und ein Teil des Lokomotivperſonals legte heute vormittag als Proteſt gegen die willkürliche Ver⸗ haftung ihrer Führer die Arbeit nieder. Die Stillegung der großen induſtriellen Betriebe iſt nur noch eine Frage von Minuten. Auch die Straßenbahn, Elektrizi⸗ täts⸗ und Waſſerwerke werden in einen Sympathie⸗ ſtreik eintreten. Weiter verlautet, daß der Schriftführer des Angeſtelltenausſchuſſes der Badiſchen Anilinfabrik, Schef⸗ fer, der vor einigen Tagen verhaftet und nach Mainz ge⸗ bracht wurde, von den Franzoſen wieder freigelaſſen wurde⸗ Weitere Verhaftungen im beſetzten Gebiet. S8 Wiesbaden, 15. Juni.(Priv.⸗Tel.) Am Samstag, den 12. ds. Mts., wurden bei den Arbeiterführern Lieſer, Ar⸗ beiterſekretär, Windig, Redakteur, und Witte, Partei⸗ ſekretär, Hausſuchungen abgehalten. Es wurden aber nur überall erhältliche Broſchüren gefunden und beſchlagnahmt. Bereits am Freitag, den 11. Juni, wurde Abitg, Vorſitzen⸗ der des Mieterſchutzverbandes, von den Franzoſen verhaftet; er iſt bis zum heutigen Tage noch nicht freigelaſſen worden. Der Grund der Verhaftung wurde von den Franzoſen auch noch nicht genannt. Die Lage iſt ſehr kritiſch. Begreiflicher⸗ weiſe hat ſich der Bevölkerung große Erregung bemächtigt. Es ſcheint immer mehr, als ob die Verhaftungen im beſetzten Gebiete nach einem beſtimmten Plane vorgenommen würden, zumal auch aus Mäinz und anderen Orten Verhaftungen gemeldet werden. Die Nervoſität der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ behörde nimmt jeden Tag mehr zu, denn es werden jetzt ſchon die harmloſeſten Verſammlungen verboten. So wurde z. B. am Samstag abend eine Verſammlung verboten, welche im Gymnaſium ſtattfinden ſollte und in welcher nur wichtige Schulfragen zur Beſprechung voroeſeben waren. Sgarbrücken. 15. JIum(W. B. Zv einer aufregenden Szene kam es geſtern nachmittag. Ein farbiger franzöſiſcher Soldat beläöſtiote am hellen Tage ein Mädchen und hatte ihm be⸗ reits die Kleider zerriſſen, als ein franzöſiſcher Offizier hinzukam und ihn feſtnehmen wollte. Der Farbige zog darauf ſein Seiten⸗ gewehr gegen den Offtizier, wandte ſich jedoch zur Flucht, als mehrere Soldaten herbeieilten. Trotz nachgeſandter Schüſſe entfloh er, konnte aber ſpäter feſtgenommen werden. Wiener Kriſen. wex. Vien, 11. Jui In den letzten Tagen waren Gerüchte verbreitet, die da⸗ von wiſſen wollten, daß der Staatskanzler Dr. Renner zu⸗ rückzutreten beabſichtige und innerhalb der Koalition auch be reits über die Umbildung des Kabinetts mit Dr. Otto Bauer als Nachfolger Renners verhandelt werde. Seither waren dieſe Gerüchte dementiert worden, die jedoch nur ein Niederſchlag der Unſtimmigkeiten im Schoße der ſozialde⸗ mokratiſchen Partei geweſen waren. Der Reichsarbeiterrat hatte in ſeiner letzten Tagung unter anderem auch einen ſehr ſcharfen auf die Vermögensabgabe bezüglichen Beſchluß gefaßt, der jedes Kompromiß ablehnte. Als in der dgrauffolgenden Sitzung des ſoz'aldemokratiſchen Parlamentsklubs dieſer Beſchluß“ zur Sprache kam, ſetzte es ſehr heftige Angriffe gegen die Regierung, und zwar nicht mur wegen der Vermögensabgabe, ſondern auch wegen der von der Entente verfügten Entmündigung Deutſchöſterreichs. Dr. Renner drohte demgegenüber mit ſeinem Rücktritte, und da ſich Dr. Bauer an der Kritik der Regierungspolitik beteiligt hatte, entſtand das Gerücht, daß Dr. Renner amtsmüde ſei und die ſozialdemokratiſche Partei an ſeiner Stelle den Dr. Bauer zu ſehen wünſche.— Dieſe Vorgänge klangen auch noch in einer Rede nach, die der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Leuthner in der Nationalverſammlung hielt. Leut hner verteidigte die Soldatenräte und ſagte dabei rund heraus, daß die chriſtlichſoziale Partei doch nur durch die ſchärfſten Dro⸗ hungen zur Votierung des Wehrgeſetzes gezwungen werden konnte. Der Abgeordnete Kunſchak erklärte darauf für die Chriſtlichſozialen, daß die Koalition als aufgelöſt betrachtet werden müßte, falls der Abgeordnete TLeuthner im Namen der ſozialdemokratiſchen Fraktion geſprochen habe. Im ſozial⸗ demokratiſchen Lager hatte dieſe bündige Erklärung über⸗ raſcht und die Abgeordneten Bauer und Adler ſtellten feſt, daß ſie die Aeußerung Leuthners nicht decken. Die Koali⸗ tion ſchien alſo wieder gerettet zu ſein. Im Laufe der ſozial⸗ demokratiſchen Klubſitzung, die am Abend ſtattfand, wiederhol⸗ ten ſich jedoch die Angriffe auf die Regierung, deren ſozial⸗ demokratiſche Mitglieder ſich nun gezwungen ſahen, ihren Rücktritt anzumelden. Dek Zweck, der damit verfolgt wird, iſt leicht erſichtlich: Die ſozialdemokratiſchen Führer wollen dadurch zunächſt die Vermögensabgabe durchdrücken, ohne gleichzeitige Verabſchie⸗ dung der Verfaſſung, deren Zuſtandekommen ſie um jeden Preis verhindern wollen, da ſie unter den gegebenen Verhält⸗ niſſen nicht nach ihrem Geſchmacke ausfallen würde. Auch ſelbſt wenn die Differenzen innerhalb der Koalition über die Bewertung des landwirtſchaftlichen Beſitzes ausgeglichen wer⸗ den ſollten, wollen aber die Chriſtlichſozialen auf die gleichzei⸗ tige Erledigung der anderen Steuergeſetze(Reform der Ein⸗ kommenſteuer) und der Verfaſſung nicht verzichten und darum ſollen ihnen durch den Rücktritt der ſozialdemokratiſchen Regie⸗ rungsmitglieder die Daumſchrauben angeſetzt werden. Daß ſie dieſem Drucke nachgeben ſollten, iſt wenig wahrſcheinlich; aber auch wenn das der Fall ſein ſollte, wäre das parlamentariſche Snſtem bankrott geworden, denn da die„Arbeiter⸗Zeitung“ erklät, daß die Sozialdemokraten nur dann an der Regierung wieder teilnehmen werden, wenn alle ihre Forderungen be⸗ willigt werden, ſo wäre die Erneuerung der Koalition nicht der Ausdruck einer parlamentariſchen Mehrheitsregierung, ſon⸗ dern einer unparlamentariſchen Minderheitsdiktatur. —— Die Reichsſchulkonferenz. 0 Beerlin, 14. Juni. Ein Ingenſeur wies darauf hin, daß auch die Technik überall ganze Perſönlichkeiten brauche, daß aber dort nicht verlangt werde, daß jeder ausnahmslos die volle Höhe der wiſſenſchaftlichen Ausbildung genoſſen habe. Fachunterricht an Fachſchulen könne nur von Fachmännern erteilt werden. Oberlehrer Hofmann(Ludwigshafen) forderte akademiſche und freie Wahl der höheren Schulen für den künftigen ehrer. Man gebe dem Lehrer viel, damit er den Schülern mehr geben könne. 7 Oberlehrerin Maria Schmitz(Aachen) eine möglichft getrennte Ausbildung für die Lehrerin, welche die weibliche Jugend 79 0 eigen gearteten harmoniſchen Perfönlichkeiten aus⸗ ilden ſoll. Fräulein Predigerin Dr. von Petzold. Ddie Ausbildung der Lehrer dürfe nicht auf konfeſſioneller Grundlage erfolgen, die nicht mit religiöſer zu verwechſeln ſei Prof. Dr. Mausbach hielt an der Notwendigkeit der Schaf⸗ fung neuer pädagogiſcher Akademien feſt, da die Univerſitäten es nicht leiſten könnten, an der Schaffung der neuen Lehrer mitzu⸗ arbeiten. Die katholiſchen Lyzeen mit ihrer durchaus wiſſenſchaft⸗ lichen Bildung gäben eine Parallele dafür, wie verſchiedenartig gleichwertige Inſtitute nebeneinander beſtehen könnten. Geheimrat Gruber glaubt, daß für die Lehrerinnenbildung, die erſt kürzlich neu geſtaltet ſei, ſtatt einer Revolution eine Evo⸗ lution genüge. Doch genügte das bisherige eine praktiſche Jahr nicht. Die neue Akademie dürfe nicht nach Geſchlechtern getrennt werden. Lehrer Zillich führte aus, der Gegenſtand aller Erziehung ſei der Menſch, nicht die Wiſſenſchaft oder der Beruf. Hierzu be⸗ dürfe es mehr Pädagogik für den Lehrer. Die bisherigen Ergeb⸗ niſſe der Konferenz ſeien der beſte Beweis für die Notwendigkeit, eine neue Grundlage für die Lehrerbildung zu ſchaffen. Dr. Wynecken. Der Volksſchullehrer habe ein Recht darauf, das Bildungsgut, das er übermitteln ſoll, ſelbſt an den Quellen zu ſchöpfen, alſo an der Univerſität. Er möge ſich aber dann hüten, in die Wiſſenſchaft⸗Gläubigkeit zu verfallen, die der größte Fehler unſerer Zeit ſei. Die neuen Akademien ſeien dem Redner ſchon dadurch verdächtig, weil die Theologen ſich ſo viet darum bemühen. Es folgen die Schlußworte der Referenten, von denen Rektor Petzel hervorhob, daß die Frage, ob Univerſität oder pädagogiſche Hochſchule, lediglich eine Zweckmäßigkeitsfrage ſei, und daß, wenn die Univerſitäten, wie ſie ſeien, nicht ausreichten, alle werdenden Volksſchullehrer aufzunehmen, dies kein Beweis dafür ſei, daß die Univerſitäten nicht entſprechend um⸗ und ausgeſtaltet werden könn⸗ ten.— Die Sitzung ſchloß nach.15 Uhr. eeingelaufen. darität des Handwerks. 2. Seite. Nr. 257. maunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 15. Dmi 1920. 10. Badiſcher Handwerksgenoſſenſchaftslag. ):( Villingen, 14. Juni. Bei Anweſenheit von 109 Vertretern von 82 Genoſſen⸗ ſchaften fand geſtern von vormittags 10 Uhr ab in der Ton⸗ halle der 10. Badiſche Handwerker⸗Genoſſenſchaftstag ſtatt. Seine Leitung lag in den Händen des Stadtrats Theodor Gartner⸗Karlsruhe. Begrüßt wurde die Tagung durch Amtmann Stehberger Karlsruhe für das Miniſterium des Innern, Geh. Oberregierungsrat Dr. Cron⸗Karlsruhe für das Landesgewerbeamt, Geh. Regierungsrat Bauer für das Bezirksamt Villingen, Bürgermeiſter Lehmann Ffür die Stadt Villingen, Handwerkskammerpräſident Sa u⸗ ter⸗Konſtanz für die vier badiſchen Handwerkskammern, Verbandsdirektor Schleicher für den allgemeinen deut⸗ ſchen Genoſſenſchaftsverband und den Oberbadiſchen Kredit⸗ genoſſenſchaftsverband, Reviſor Röttinger für den Unter⸗ badiſchen Verband der Kreditgenoſſenſchaften, ferner begrüßte noch Landtagsabg. die Verſammlung. Von Landeskommiſſär Wiener⸗Konſtanz und dem Verbands⸗ direktor Stadtrat Lacroix⸗Karlsruhe, der infolge Krank⸗ heit nicht erſcheinen konnte, waren Begrüßungstelegramme Den Tätigkeitsbericht erſtattete Verbandsſekretär Lohr⸗ Karlsruhe. Der Berichterſtatter gab einen Ueberblick über die allgemeine wirtſchaftliche Lage und kam dann auf das badiſche Handwerkergenoſſenſchaftsweſen zu ſprechen. Hier bezeichnete er es als Ehrenpflicht der badiſchen Genoſſenſchaf⸗ ten, ſich dem deutſchen Genoſſenſchaftsverbande anzuſchließen. Am 1. Januar 1920 beſtanden 160 Genoſſenſchaften in Baden, die dem Verbande angehörten, Seither ſind 5 Genoſſenſchaften neu gegründet worden. Drei Genoſſenſchaften haben liqui⸗ diert. Dem Verbande gehören 36 Schuhmachergenoſſenſchaf⸗ ten, 32 Bäcker⸗ 18 Schneider⸗, 17 Schreiner⸗ und Glaſer⸗, 12 Metallgewerbe⸗, 10 Sattler⸗ 7 Metzger⸗, 6 Friſeur⸗ 5 Bau⸗ gewerbe⸗, 4 Maler⸗, 2 Wagner⸗, 2 Holzwaren⸗, 2 Bürſten⸗ und Pinſelgenoſſenſchaften, 4 Wirtſchaftsſtellen und 7 weitere Einzelgenoſſenſchaften an. Unberechtigte Auflöſungen ſind in Baden nicht vorgekommen. In der Vorſtandsſitzung am Samstag wurden 37 eingetragene Genoſſenſchaften in den Verband neu aufgenommen. Die Bilanzſtatiſtik ergab ein eigenes Vermögen der Genoſſenſchaften von 3585 254 Mk. Das Betriebskapital belief ſich auf 12 476 348 Mk. Der Be⸗ richterſtatter äußerte ſich in längeren Ausführungen über die Wirtſchaftsſtellen der Handwerkskammern und brachte einige Ausſtellungen vor, die von den Genoſſenſchaftern an dem Be⸗ richte der Landeswirtſchaftsſtelle gemacht wurden.— An den Bericht ſchloß ſich eine Ausſprache an. Schneidermeiſter Weick⸗ Karlsruhe dankte darin Herrn Lohr für ſeine Tätigkeit als Sekretär. Weiter ergriffen Haußer⸗Mannheim, das Wort Handwerkskammerſyndikus Direktor Sonner⸗Karlsruhe, Burkhart⸗Heidelberg, Müller⸗Pforzheim und Stadtrat JIſenmann. Verbandsreviſor Röttinger berichtete über die Wahrnehmungen bei den Neviſionen der Genoſſen⸗ ſchaften. Auf Antrag des Syndikus Haußer⸗Mannheim ſollen verſchiedene Satzungsänderungen dem nächſten Ver⸗ bandstage vorgelegt werden. Als Sekretär des Verbandes wurde Dipl.⸗Kaufmann Artur Dolland⸗Karlsruhe gewählt. Bihliothekar Lohr, der das Amt des Sekretärs zum lebhaften Bedauern aller Handwerkergenoſſenſchaftskreiſe infolge dienſt⸗ licher Verhinderung nicht weiter behalten konnte, ſoll Mitglied des Vorſtandes bleiben, ſodaß alſo ſeine Kraft dem Genoſſen⸗ ſchaftsweſen erhalten bleibt. 2 Die Umlagen wurden auf 50 bis 300 feſtgeſetzt. Der Haushaltsplan wurde genehmigt. Als Ort der nächſten Ta⸗ gung wurde Heidelberg gewählt. Bäckermeiſter Sexauer⸗ Pforzheim hrachte Wünſche des Bäckerhandwerks vor, darun⸗ ter das Verlangen nach Aufhebung der wangswirtſchaft und forderte beim Kampfe gegen die Sozialiſierung die volle Soli⸗ In den Perbandsausſchuß wurden gewählt: Sattlermeiſter Bänkler⸗Konſtanz, Schneidermeiſter Betz⸗Karlsruhe, Zimmermeiſter Kehl⸗Seckach und Metzgermei⸗ ſter Schneider⸗Freiburg. dDie Wahl in Ichwerin. 3 Neuer ſlarker Ruck nach rechls. Schwerin, 14. Juni. Bei den geſtrigen Wahlen zum Mecklenburgiſch⸗Schweriner Landtag zeigte ſich im Vergleich zu den Reichstagswahlen noch ein verſchärfter Ruck nach rechts. Die Deutſchnationalen und die Deutſche Volkspartei dürften zuſammen ſo viel Stimmen auf ſich vereinigen, wie die Mehrheitsſozialiſten. Dazu kommen die Stimmen der Mittelſtandsvereinigung, die bisher mit den Unabhängigen Wr 2 frührer neue Angriffe vorbereiten. gleichen Schritt halten. Die Demokraten haben wieder eine Einbuße gegenüber der Stimmenzahl bei den Reichstags⸗ wahlen erlitten. Bisher wurden gezählt für die N 46 399 64 056 Mittelſt. Vereinigung 21 079 Zentrum—— D. D. 20 640 S. P. D. 116 131 U. S. P. D. 22 942 K. P. D. 1104 Die„Frankf. Itg.“ behauptete dieſer Tage ohne Angabe von Unterlagen, ſeit dem 6. Juni mache ſich in der Wähler⸗ ſchaft ob des Wahlausfalles ein ſtarker Katzenjammer geltend. Die Schweriner Landtagswahlen laſſen davon nichts er⸗ kennen, im Gegenteil! deulſches Reich. — Der neue Lohnkarif im Kuhrgebſet. Eſſen, 14. Juni. Der am 21. Mai im Ruhrgebiet verein⸗ barte Lohntarif wurde heute zwiſchen den Vertretern der Arbeitnehmerverbände und den Vertretern der Zechenverwaltungen endgiltig abgeſchloſſen. Die Bergleute erhalten demgemäß eine Lohnerhöhung von 6., von denen 1½ M. von den Zechen bar ausbezahlt werden und 4½ M. vom Reiche zu übernehmen ſind. Die Angeſtellten erhalten ebenfalls einen Reichszuſchuß wie die Arbeiter und bekommen außerdem eine der Lohnerhöhung ent⸗ ſprechende Gehaltsaufbeſſerung! Durch dieſe Bezahlung wird die Erhöhung der Kohlenpreiſe vermieden. Düſſeldorf, 15. Juni. der Streik der ſtädtiſchen Arbeiter hält unverändert an. Dda die Düſſeldorfer Induſtrie faſt ausnahmslos an das große Verſorgungsnetz des Städtiſchen Elektrizitätswerkes angeſchloſſen iſt, iſt ſie ebenfalls ſtillgelegt. Der größte Teil der Werke mußte daher heute feiern. Sämtliche Fraktionen des Stadtrates ſtehen geſchloſſen hinter der Stadtverwaltung und lehnen die weitgehenden Forderungen der radikalen Arbeiter ab. Zur Zeit ſchweben Verhandlungen der Stadt mit den Gewerkſchaften. Berlin, 15. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der zur Durchführung der Reichseinkommenſteuer vorge⸗ ſehene 10prozentige Lohnabzug würde für die Haus⸗ angeſtellten, die nur einen Teil ihres Lohnes in Geld, den größten Teil aber in Naturalien erhalten, eine außer⸗ ordentliche Härte darſtellen. Deshalb hat das Reichsfinanz⸗ miniſterium eine Verordnung erlaſſen, wonach nur der Geld⸗ lohn einem Abzug unterworfen iſt, anſtatt der 10 Prozent aber 20 Prozent abzuziehen ſind. Ausland. Die angebliche Gegenrevolulion in Nußland. Rom, 14. Juni.(WB.) Die Gerüchte über eine Gegen⸗ revolution in Moskau werden bisher nicht beſtätigt. Der letzte drahtloſe Bericht gibt vielmehr ausführliche Einzel⸗ heiten über den Empfang des italieniſchen Spezialgeſandten in Petersburg. London, 14. Juni.(WB.) Das Reuterſche Büro erfährt: Die Bolſchewiſten erſuchten Finnland um ſofortigen 30ffenſtillſtand. 22 Abbruch der Verhandlungen mit Kraſſin. London, 15. Juni.(Priv. Tel.) Hier rechnet man mit einem vollſtändigen Abbruch der Verhandlungen mit Kraſſin. Die⸗ ſer iſt bisher außerſtande geweſen, die geforderten Garantien zu geben. Die Vertreter der Entente haben den Eindruck ge⸗ wonnen, daß, wenn eine Vereinbarung mit der Kraſſinſchen Delegation beſchloſſen würde, dieſe nicht auf Zuſtimmung der Sowjetregierung rechnen könne. Beſtimmte Anzeichen deuten darauf hin, daß Kraſſin augenblicklich in einem geſpannten Verhältnis zu Lenin und Trotzky ſteht. Der Aufſtand in Albanien. Rom, 15. Juni.(WB.) Nach der Epoca iſt der 12. Juni in Albanien ruhig verlaufen, man glaubt aber, daß die Auf⸗ Porte Palermo wurde nach der Zerſtörung des ganzen Kriegsmaterials, das nicht mitgenommen werden kounte, durch die italieniſche Garniſon zerſtört. 885 Mailand, 15. Juni.(Priv. Tel.) Laut Nachrichten der „Stampa“ aus Valona ſtehen dort 3000 1 Soldaten 10 000 gut bewaffneten Albaniern gegenüber. In der Stadt Valona wurde das türkiſche Stadtviertel in Brand geſteckt, um deſſen Bewohner für hinterhältige Angriffe gegen die italieni⸗ ſchen Truppen zu beſtrafen. Das gleiche Schickſal wurde de 77272 ¶ 1 7 Vumpelſtilzchen und Daumes dick. Von Carl Neumann.) Wenn ſich in unſeren Kinderjahren die Großmutter ihre Märchen⸗ * brille auf die Naſe ſetzte und das Märchenbuch aufſchlug, dann ſpiel⸗ ten zumeiſt kleine hilfreiche Wichtelmännchen und freundliche bärtige Zwerge die Hauptrolle in ihren Geſchichten. Rumpelſtikzchen erſchien bei der armen Müllerstocher, half ihr das Stroh des grauſamen Königs zu Gold verſpinnen und riß ſich, was immer den größten Effekt machte, ſchließlich im Zorn über die Undankbare mit einem Ruck mitten entzwei. Noch mehr aber konnte der winzige Daumes⸗ Fdick, der aus dem Magen der Kuh in den Bauch eines Wolfes wan⸗ Derte, bei einem Fleiſcher beinah unters Hackmeſſer geriet und zu⸗ ſammen mit Speckſtücken in eine Blutwurſt geſtopft wurde, der aber ſchließlich doch heil und lebendig die Eltern wiederfand. IJIn unſeren Tagen hat der Naturforſcher die Rolle des Märchen⸗ erzählers übernommen, und wiederum ſinds, wenn nun der ſeine Märchenbrille, die Mikroſkop heißt, zur Hand nimmt, vor allem die Kleinſten der Kleinen im Reiche des Lebens, die uns intereſſieren. Auch er weiß zu melden von Rumpelſtilgchen, die ihren winzigen Leib eins⸗zwei⸗drei auseinanderreißen, unendlich oft, ohne ſterben zu müſſen, und die obendrein à la Daumesdick Magen um Magen durch⸗ wandern können, ohne je ihre Form, die dazu eine Kunſtform von unübertrefflicher Zartheit iſt, verlieren. Inm weiten, erdumgürtenden Ozean wie in ſüßen Gewäſſern ſind dieſe Rumpelſtilgchen der Wirklichkeit heimiſch. Diatomeen oder Stab⸗ algen ſinds, mikroſkopiſch kleine Einzellerpflanzen, deren zarter, durch braune Farbſtoffträger gefärbter Protoplasmaleib von einer dünnen, glasähnlichen Kieſelſchale umſchloſſen iſt. Wie eine regelrechte Schach⸗ tel beſteht dieſer Kieſelpanzer aus zwei Deckelplatten, die durch ein doppeltes Gürtelband derart perbunden ſind, daß die untere Schalen⸗ gälfte in die obere eingeſchoben iſt, ſedoch auch ausgezogen werden ann. Tritt dieſes letztere ein, ſo bilden ſich augenblicks in der Mitte zwei neue Deckelplatten, und aus der einen Diatomee ſind dann zwei geworden. Die gehen dann entweder jede für ſich auf die Wanderſchaft oder ſie wahren als treue Geſchwiſter noch weiterhin den Zuſammenhalt, indem ſie ſogenannte Zellvereine bilden. Auf ſeden Fall aber kann jener Rumpelſtilzchenprozeß der Zweiteilung nendlich oft wiederholt werden, ſo daß es kein Wunder iſt, wenn der Ozean über und über von ſolchen Urpflänzchen wimmelt. Auch im Süßwaſſer ſind, wie geſagt, dieſe Stabalgen heimiſch: jedes Frühlingsbächlein beherbergt ſie in Geſtalt einer ſchleimigen, e Aus deſſen ſoeben erſchienenem köſtlichen„Märcbenbuch der Natur“, allerdings in ſtarker Verkürzung.(Berlag Quelle u. Meyer, Leipzig.) * gelbbraunen Decke, die allerdings mit der zunehmenden Lichtſtärke der Tage verſchwindet, um weniger lichtempfindlichen Grünalgen pfeile der Hochſommerſonne auch das Chlorophyll dieſer Grünalgen wie alles übrige Blattgrün gründlich zerſtört haben, erſcheinen wie⸗ der die Diatomeen auf der Bildfläche, und rüſtiger als je zuvor geht der Rumpelſtilzchenprozeß dann vonſtatten. den ganzen Herbſt und den ganzen Winter hindurch reißt die Fortpflanzung Unſerer Kieſelalgen nicht ab: die Waſſerkälte hat keinerlei hindernden mit ins Leben gab. Wie der Walfiſch ſeinen Speck und der Eskimo ſeinen Fiſchtran, ſo beſitzen die Diatomeen als Gegengift gegen die Kälte des Winters in ihrem winzigen Zellkörper ein leichtes Fett⸗ tröpfchen, das ihnen obendrein noch das Schwimmen im Waſſer er⸗ leichtert, indem es der Schwere ihres Kieſelpanzers entgegenwirkt. Tröpfchens und mancherlei ſinnreich konſtruierter Balanciervorrich⸗ tungen in der Nähe des Waſſerſpiegels umher; ſobald ſie aber ge⸗ ſtorben ſind, ſickern ihre unverweslichen leeren Kieſelſchachteln lang⸗ ſaͤm herab auf den Grund der Gewäſſer und erzeugen dort das berühmte Kieſelgur oder„Bergmehl“, deſſen die Induſtrie ſich zu mancherei Zwecken bedient. 5 Es ſind merkwürdige Geſchöpfe, dieſe liliputaniſchen Schachtel⸗ linge, wie ſie das Leben auf niedrigſter Stufe nicht ſeltſamer her⸗ ſtellen konnte Und doch iſt ihr Weſen und Treiben im Nixenbereich nicht das größte der Wunder. Das Wunderſamſte an dieſen Ein⸗ zellern, von denen oft Hunderte auf einen Kubikmillimeter gehen, iſt jene zierliche Ornamentik ihrer Deckelplatten, das Vielerlei der Skulptur ihres Panzerkleides, von deſſen Zartheit und Schönheit man ſich ohne Augenſchein ſchwer eine Vorſtellung macht. Bald ſind die reizenden Kieſelſkelette kreisrund, oval oder lanzettförmig, bald ſtab⸗ bald dreieckig, viereckig, vieleckig, in lange Hörner, Stachel und Dor⸗ nen oder in breite Flügel ausgewachſen, zu Strahlen und Krönchen geſtaltet. Wie ihre äußere Form aber immer auch ſein mag, ſtets ſind ſie wundervoll ziſeliert, von doppelten Rippen und Glasleiſten durchzogen und in tauſend Fazetten ſo überaus kunſtvoll ausgeſchlif⸗ fen, daß es ſchon ganz vorzüglicher Mikrofkope bedarf, um das rhythmiſche Filigran der Zellwand in ſeiner verblüffenden Schön⸗ heit bepundern zu können. Jedes Tiefſeenetz bringt zugleich mit dem Grundſchlamm unzählige ſolcher prächtig gegitterten Deckel⸗ ſchalen der Urpflänzchen herau, Vor mir liegt eine Abbildung herrlicher Typen aus dieſer Prachtflora der Digtomeen. Die Originale dazu hat indeſſen kein Tiefſeenetz aus dem Abgrund des Meeres gezogen. Wohl Weeee ————————— das Feld zu räumen. Erſt im Herbſt. wenn die glühenden Strahlen⸗ Einfluß auf ihre Vermehrung, weil die Natur ihnen Heizmaterial So lange ſie leben, ſchweben die Diatomeen mit Hilfe dieſes arlig lang wie ein Lineal oder ſchwungvoll gebogen wie eine Sichel, ge ſchwebten auch ſie einſt vergnüglich im erdumgürtenden Ozean, Gebäude des früheren albaniſchen Präfekten von Valona zu teil, weil er zu den Aufſtändiſchen übergegangen war. Die Aufſtändiſchen werden hauptſächlich von den türkiſchen Offizie⸗ ren befehligt. 1 ̃ Wachſende Meinungsverſchiedenheit zwiſchen Amerika und den Alliierten. Paris, 15. Juni.(WB.) Nach einer Havasmeldung aus London erklärt die Weſtminſter Gazette, die Reiſe des Ober⸗ ſten Houſe nach Europa ſei auf Verlangen von England und Frankreich unternommen worden, da man mit Beun⸗ ruhigung die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Ver⸗ einigten Staaten und den Alliierten wachſen ſehe. Nach dem gleichen Blatte werde Oberſt Houſe auch Deutſchland beſuchen. Letzte Meldungen. Berlin, 15. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die vom Ber⸗ liner Tageblatt gebrachte Mitteilung, daß bei der deutſchen Regie⸗ vung eine neue Note Millerands über die durch den Verſailler Ver⸗ trag geforderte Vernichtung des deutſchen Floktenmaterials einge⸗ troffen ſei, iſt, wie uns von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, un⸗ richtig. Rolterdam, 14. Juni.(WB.) Wie der Nieuwe Rotter⸗ damſche Courant aus Konſtantinopel melbet, überſchritten die Griechen die Maritza, wurden aber von den Türken zurück⸗ geſchlagen. Letztere ſetzten ſich ſofort auf dem weſtlichen Ufer feſt. Paris, 15. Juni.(Priv.⸗Tel.) Geſtern abend iſt in ihrer Wohnung die Schauſpielerin Gabriele Rejane an einer Lungenentzündung geſtorben. Börsenherichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 15. Juni. Drahtb.) Die Preise der fremden Zah- lungsmittel am Devisenmarkte Waren bei etwas regerem Ge⸗ schäft fest; auf die Haltung der Börse machte dies keinen guten . Eindruck; ebenso wurde der Ausw. d. Reichsbank für die erste Juniwoche mehr beachtet. Die Kursgestaltung war nicht ein- heitlich, doch waren die Kurse der maßgebenden Wertpapiere größtenteils fest. Die Aufwärtsbewegung in Otavi-Anteilen scwie Genußscheinen machte keine weiteren Fortschritte, da- gegen wurden Neu-Guinea zu steigendem Kurse aus dem Markte genommen, 650, + 45 ½ Die Umsätze in Deutsche Petroleum, die mit 625 einsetzten, wurden später lebhafter ge- hendelt; deren Kurs stellte sich unter Schwankungen auf 628 bis 632, Esterreichische Kreditanstalt wurden bei reger Nach- frage 106—107, + 4%½ gehandelt, Schlantungbahn wurden 3½ ½ noher. Die Aktien der Deutsch-Uebersee Elektrizitätsgesell- schaft wurden im fleien Verkehr bis 315 genannt und erfuhren cine amtliche Notiz von 319. + 19 J. Am Montanaktienmarkt sind Phénix-Bergbau als fest zu erwähnen. 410, + 10 ½, Man- nesmann, Bochumer, Gelsenkirchener erzielten ebenfalls Kurs- erhöhungen. Badische Anilin gingen gebessert hervor, des- gleichen Elektron Griesheim, Holzyverkohlung höher gesucht, Scheideanstalt sehr fest, 326, + 10%. Vernachlässigt blieben Elektrizitätspapicre, A. E. G. fester, 290 ½ Norddeutsche Lloyd und Hapag zogen ca. 1½% an. Im Verlaufe gewann die Tendenz an Festigkeit, namentlich zeichneten sich Schan- tungbahn durch lebhaftes CGeschäft aus und der Kurs stellte sich auf 646—650. Mexikanische Anleihen blieben behauptet- Privatdiskont 496 13 Berliner Wertpapierbörse. 80 Berlin, 18. Juni. Drahtb.) Die Börse zeigte bei Beginn ein festes Gepräge, da einerseits die Verschlechterung der Markt-⸗ valuta zu Käàufen in Valutapapieren anregte, andererseits man auch geneigt war, dem nach einer Zeitungsmeldung aufgetauch- ten Plan einer internationalen Anleihe zur wirtschaftlichen Wiederaufrichtung Frankreichs und Deutschlands einen ge- wissen günstigen Einfſuß zuzuschreiben. Beim Fehlen von Ab- einzelne Fondswerte und Spezialpapiere, recht ansehnliche Kursbesserungen. So stiegen Bismarckhütte um 16, Lothringer Hütte und Phönix um 9 und Orenstein u. Koppel um 12 2. Bei abwechselnder Geschäftstätigkeit blieben allerdings die Ge- winne nicht voll behauptet, aber der feste Charakter konnte sich allgemein erhalten. Am Anlagemarkt behauptete sich der Kursstand. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 18. Juni. Drahtb.) Am Produktenmarkte geriet die Abwärtsbewegung der Haferpreise infolge vielfacher Ver- kaufsaufträge in rascheren Fluß. Für Hülsenfrüchte zeigten sich kaum Käufer. Auch für Lupinen gestaltete sich der Ab- satz àußerst schwierig. Seradella war nur für Futterzwecke etwas gekragt. Heu war schwach. Stroh litt unter großem Angebot.— Amtliche Hafernotierungen: loco ab Bahn fehlt bis 2408; spätere Lieferungen 2320— 2200—2240. Tendenz: weichend. 2 aber der Weg, den ſie weiterhin gingen, bevor ein Gelehrter ſie fand und mit Hilfe der Photographie ihre Wundergeſtalt dauernd feſthielt, iſt derartig kraus und verſchlungen, daß er mir ganz wie von ſelbſt den Gedanken an Daumesdick aus dem Märchen⸗ buch eingab. Die einen der elegant geformten Diatomeen auf meiner Ab⸗ bildung ſind irgendwo einſt in kriſtallener Tiefe das Opfer von winzigen Ruderkrebſen geworden, während die andern ein Wurm, eine Flügelſchnecke oder ſonſt ein auf Urpflänzchennahrung erpichtes Seetier verſchluckte. Und das war die erſte Station ihrer Wanderſchaft à la Daumesdick. Das Krebstierchen oder den Wurm fand als Nahrung geeignet, in deſſen Magen A die Diatomeen weite Reiſen mitmachten, bis eines Tages— Station Nummer dreil ſich ein größerer Raubfiſch den kleinen Verwandten ſamt ſeinen 1 Kie ſelgehäuſe im Innern erbarmungslos einver⸗ eibte. 2755 Der größere Räuber ſchwamm irgendwo an der ſüdamerikan ſchen Weſtküſte umher, dort, wo auf regenloſen Inſeln des Stillen Ozeans Hunderttauſende und aber Hundexttauſende von 5 und anderen Seevögeln niſten, ſo unüberſehbare Rieſenma ſen, 15 ſen ihr Kot mit den Jahren zu mächtigen Bergen gehäuft hes und den Inſeln von fernher den Anſchein gibt, als ſeien ſie Schiffe unter vollen Seeeln. Das ſind die bekannten, von Scheffel ſchon luſtig beſungenen Guanolager an der peruaniſchen und bar⸗ con ſchen Küſte, deren Wert fur die Düngung der Felder zwar en die peruaniſchen Inkas kannten, die aber von Europäern erſt ſet dem Jahre 1840 ſyſtematiſch abgebaut werden. n unmittelbarer Nähe ſolcher Vogelinſeln iſt für die Faſcht ſchlecht leben. Pfeilſchnelle Flieger, wiſſen die Tölper geſchi in die Tiefe zu ſtoßen, ſobald ſich ein Fiſch allzu nahe der Hbes fläche des Meeres dem Auge zeigt. Lange mags daher wohl nich währt haben, bis unſere Feneen Diatomeen im Magen irgen eines des ewig hungrigen Guanofabrikanten— auf der vierten Station ihrer Wanderung— angelangt waren. Weks mit dem Vogel dann weiter geſchah, bleibt ein Die Diatomeen aber kamen, das wiſſen wir ſicher, 10 tiſchem“ Wege in den Guano und wurden mit ihm nach Euroß gebracht, um die Felder befruchten zu helfen. 8 Nur einen beſcheidenen Teil dieſer ſonſt ganz und gar nicht äſtheliſchen Düngermaſſe bewahrte der Zufall vor ſolchem Los. 5 Rätſel. Ein Naturforſcher nahm ihn mit in die ſtille Gelehrteuſtne kochte und ſchlämmerte ihn, bis er gereinſgt war, brachte den 75 unters Mikroſkop und entdeckte alsbald in dem Rückſtand 1 ſckönen, entzückenden Deckelblättchen der Diatomeen, die mein Abbildung unverfälſcht wiedergibt. gebern bewirkten schon geringe Kaufaufträge. namentlich für von Waſſerflöhen des Meeres, ein zierliches Fiſchchen auf„kopropoe⸗ Weder der Ruderkrebs 7 eee Nie ee A e —— S E 4. der Wurm, weder der kleine und große Fiſch noch der bu 0 * m ve * I n e 8 . der Niederlage. Mardegriffen. Zif ſel eiten“ Kriege ihre ſegensreiche Arbeit von Liten“, welche vor dem 18 ſah. eahen Nere en d5i Verein f bedingt ins Leben gerufen werden, igung müßte heute un Bisher hat ſie durch Wort und Schrift Wanderausſtellung anatomiſcher Prä⸗ parate, die vor Jahren im Bernhardushof gezeigt wurde, aber nicht inheit ſprach, dent, Nabe zu der Angemefobei ergdren ündig wachſendem Erfolge gek wenn ſie nicht ſchon beſtände. gewirkt. ſuiſchen Belehrungsfilm“, bauen Jage die Firerton ibn geſtern aulh den aanen ee aufen te. 215 ich hier Wer Senſalton wittert; muß wegbleiben. Es bandelt ſich bier um eine wiſfenſchaftliche Tat, die von der Kulturabteilung bder„fa“, der größten deutſchen Filmfabrik, unter Mitwirkung der „D 1 ͤ ng der e N Volksbelehrung“ voll⸗ er bracht würde. 3 3 t, zumentlich der heranwachſen 2 bermann Mangler an * 12 ppenau. an l ninhalt von 8 niſt a deder zeſe h. dadvel durchdacht. 10 ene, a — lei n ie Kun Wiren anclagfrn hatte die duf 65 Dienstag, den 15. Juni 1920. Maunheimer General-Anzeiger. Abend · Ausgabe⸗) 3. Seite. Nr. 257. Aus Stadt Die Geſchlechtskraukheiten und ihre Folgen. ltkri eine wahrhaft erſchreckende Zunahme c eaeen Viel darin ſchuld iſt Deutſchland⸗ Der erzwungene überſtürzte Rückzug hat die Ausfüh⸗ die geſchlechtskranken Heeresange⸗ ing des Planes verhindert, hörigen bis zu ihrer Ausheilung zu internieren. Luſtſeuche, wie man die folgen fer, wenn man bedenkt, daß 000 beträgt. Mehr denn je ha lſchaft zur Bekämpfun Auch durch eine N all iſt. der ſich lgen“ tontheater der iten und ihre Fo des„Landesausſchuſſes für Die deutſche legenheit gehabt, zu zeigen, ung techniſch zu lei uuß das vollendetſte ſein, weil eben nur der Fi Höhe der bildlichen Darſtellungs ieen ührun da— Krankheit und das immer weitere Vordringer i ute. Lobende Anerkennung dringen der Krankheitserreger Scer ae ohne daß dabei die Eindringlichkeit Sprache, die das erſchütternde Werk redet, abgeſchwächt worden Auf Einzelheiten kann hier nicht eingegangen rerden. rſtellung der Entwicklung der rdient ferner die Denzenz, mit t und ausgewählt wurden, wenn wir Wortes wirkt. * Berſetzt wurden in gleicher Karlsruhe und Karl Englert e an jene in Buchen. 4 Wieder angeſtellt wurde der e bis 18. Juni hier auf. Geſchäftsſtele des Ortsausſchu —7 Uhr(mit Ausnahme von 3 el. Nee der Verhandlung wegen de Eva, das Fabrik Enſemble des Kölner 0 in Weiſe zur Aufführung. äß empfunden werden dürfte, führt wurde, ſo können wir u geſanglich und darſtelleriſch, Titelrolle. tave einen ſchweren Stand, zieht aus der Affaire. Ein ppee(Pepita) feſtzuſtellen, m flotten Zug beitragen, der rung geht. Die kleineren Rollen— wir nennen noch lobend emann Feiner als Bernard ſetzt. 19 5 Aee Kurt Sch w 5 5 0 15 Qbiit erſtrahlen zu laſſen. die gehaltvolle Leh ſchwerſte Art der Geſchlechtskrank⸗ heiten im Mittelalter nannte, nunmehr auch auf das flache Land Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen wird in a i jeſchätzt, eine ganz erſchreckend hohe de cee der Einwohner rund ilminduſtrie 2755 ſie in wiſſenſchaftlicher Be⸗ ſten vermag. l die Entſtehung der Geſchlechtskrankheiten ſchildert, iſt das voll⸗ ommenſte,—— 5. bisher auf dieſem Gebiete haben. kunſt erreichen kann. Wir erinnern den Jugend beiderlei Geſchlechts blei⸗ en Gewinn bringt, weil dieſer Film aufklärend im beſten 5 er Gewerbeſchule in Buchen an jene undheit zuruhegeſetzte Rechnungsrat Gottfried V deieltonsfünkrolenf liebertragung des Stationsamts II f 242 2 2 7 alten . 8 Zur Beitragsreviſion in der Angeſtelltenverſicherung h i i erungsanſtalt für Ange⸗ 5 1. Wee S 5 eu 2905 finden in Die Allgemeine Ortskrankenkaſſe das in R 7 gelegene Lameyſche Gelände im 8000 Quadratmeter erworben. Auf dem Terrain ſobald es die Verhältniſſe zulaſſen, ein allen Anforderungen prechendes Verwaltungsg Paz Nicht idenkiſch iſt, lipp Daub, Schloſſer ptbahnhof, mit dem im n Kangierbahnhof erwähnten gleichnamigen Angeklagten. Mannheimer Künſtlertheater„Hpollo“. Ae in recht zufrjeden⸗ wie wir auf Wunſch feſtſtellen, Herr bei der Betriebswerkmeiſterei Mannheim geſtrigen Mittagsblatt in Verbindung bereits auf der gleichen Bühne Es iſt ein Genuß zu ervorragende Künſtlerin die Partie Rudolf Ru dolfi bei weitem beſſeres en⸗ iſt allerdings bei Leo Wanaus(Dagobert) und Fritzi e 0 chtbeſchwingt und grasiös, und Land. Und ſo hat die t deshalb die„Deutſche Ge⸗ g der Geſchlechtskrank⸗ wie es gegenwärtig im zu dieſem„medi⸗ „Die Geſchlechtskrank⸗ betitelt, iſt erfreulicherweiſe ſo Geſchlechtskrankheiten“ hat zugleich aber auch Namentlich der erſte Teil, Es m eine derartige beigewohnt baben, nur an die Es der Beſuch des Uniontheaters Eigenſchaft die rer an der Gewerbeſchule in Karls⸗ bis zur Wiederherſtellung ſeiner Vögele als es in M 6, 14 wie gewöhnlich ittwoch und Samstag) ſtatt. ebäude errichtet werden. r Diebſtähle im Mannheimer gelangt gegenwärtig durch Da das Werk, das uns muſi⸗ ns kurz faſſen. Die beſte Leiſt⸗ bietet 99 05 Wilma Cont: zu ſehen und zu hören, wie ein erfaßt hat und in⸗ hat ihr gegenüber als ſich aber im Allgemeinen nicht Zuſammen⸗ Handlung mit echter erfüllen und viel wieder durch die ganze Auf⸗ die die — ſind ebenfalls anſprechend bemüht ſich auf das ſik in ihrer ganzen Schk. evoge tagoniſchen Arbeiters ogel, nicht einmal die en ier Peusllbenen Schalen können! as iſt das Märchen von Daumesdick und den Rumpelſtilg⸗ der Wirklichkeit. Wer Sinn Uird i icht weniger 0 0 1 bbant 05 Gebrüder Grimm einſt erzählt hat. Aus dem Mannhei die Orgel und ihre Meiſter. Wrangose A. Guilmant und kein K Der cb Univerſſtät Heidelberg 4 b i in die ausländiſche Orgelliteratur. rachte eine Exkurſion der diallener Boſſt ſaßen ja ſchon gleichen Orgelbank wie geſtern Arno Landmann. Guilmant omponiſt von beſonderer Tiefe, dieenkünſtler. In ſeiner d⸗moll⸗Sonate mit ihrem Seitenſatz im arer Trockenheit glücklich zu umgehen.„ MN Hochſchulnachrichten. dahlee der Naturhiſtoriſch-Medizinif aa de Hans Dri 5 ch, der bis vor kurzem der philoſophiſchen 85 korreſpondierenden Mitglied. hat für Rätſel des Lebens, hübſch iſt als jenes, das uns mer Kunſtleben. Der geſtrige dritte Vortrags⸗ aber ein Stimmungs⸗ und iſt das Paſtorale, das uns Herr Caſpar vom National⸗ Auch in der Zwei von Th. Crowford ſind ganz Herr des Programms dem Verſtänd⸗ Vorher gab er einige gemein⸗ Grundbegriffe n Ausführungen die Gefahr über ſchren Allegro ſcheint allerdings manches ſtark auf den Effekt zuge⸗ Hten. Ein einſchmeichelnder Satz wandmann in ſchönſten Farben erſtehen ließ. Trefflich bot Aoruich den virtuoſen Schlußſat. In einem getragenen Stück des inewegers J. Halvorſen für Violine und Orgel wie weilerhin in hene ſolchen von Boſſi bewährte ſich ghererorcheſter als feinempfindender Geiger. Airt oiſchen Szene“ von E. Voſſi tritt der Melodiker gegen ren Niolszen allzuſtark in Hintergrund. Dagegen zeigt das ſchlichte Frobaltück viel mehr die melodiſche Stärke des Italieners. duf den awerikaniſcher Orgelkunſt Th. En drgel Effekt zugeſchnitten und laſſen eine völlige Verkennung des ſcerſtile erkennen. Daß Herr Landmann alle dieſe Werke in treff⸗ ber Weiſe erſchloß, bedarf keiner näheren Erörterung. uus eine ſuchte auch die Nummern örmer Hörer näher zu bringen. V Miorg dliche Erläuterungen muſikaliſcher duch d. Dreiklang, Dur⸗ und Moll⸗Tonart und Leitton und wußfte Uitrwiesmal in ſeinen humorvolle ſche Verein in Heidelberg er⸗ 100 000 Mark Farbſtoffe zu ſtehlen. Aus Ludwigshafen. ( Bereitelter Diebſtanl. Verfloſſene Nacht verſuchten Unbe⸗ kannte in ein Magazin der Anilinfabrik einzudringen und Füc Wächter verſcheuchlen die Eindringlinge. Man vermutet, daß es ſich um Schiffsbedienſtete handelt, welche das Diebesgut auf dem Waſſerwege fortſchaffen wollten. Nus dem Lande. c Heidelberg, 14. Juni. Hier ſtarb am Sonntag der Bank⸗ direktor Otto Schenkel im Alter von 64 Jahren. Er war Direk⸗ tor der Rheiniſchen Creditbank, vorher Direktor der Oberrheini⸗ ſchen Bank bis zu deren Verſchmelzung mit der Creditbank. Schenkel iſt mehrere Jahre Mitglied des Bürgerausſchuſſes ge⸗ weſen und machte ſich beſonders durch ſein Wirken im Dienſte der Wohltätigkeit verdient. Vom Titiſee, 13. Juni. Nunmehr wurde die Leiche des beim Baden ertrunkenen Profeſſors Wieland⸗Freiburg aus dem See geländet. Die Leiche war ſchon weit in der Verweſung vorgeſchrit⸗ ten; ſie wird zur Beſtattung nach Konſtanz überführt. Gerichtszeitung. Freiburg, 13. Jui. Vom Wuchergericht zur Aburteilung an die Strafkammer verwieſen, ſtanden die beiden Inhaber der Schuh⸗ fabrik Emmendingen, Fabrikant Jak. Baux und Kaufm. Artur Löwental, beide der Preistreibere beſchuldigt, vor Gericht. Nach der Anklageſchrift haben B. und., welche die genannte Schuh⸗ fabrik als Nichtfachleute ſeinerzeit käuflich erwarben, vom Oktober bis November 1919 Schuhwaren zu einem weit höheren, als dem zuläſſigen und üblichen Gewinnſatz verkauft. Ein zweites Ver⸗ gehen gleicher Art wird in einem Angebot von Schuhwaren im Betrag von 212 000 Mark an die Stadtgemeinde Emmendingen erblickt; auch hierbei berechneten ſie nach dem Gutachten der Sach⸗ verſtändigen einen übermäßigen Gewinnbetrag. Zu einem Kauf⸗ abſchluß kam es bei dieſem Angebot aber nicht. Das Gericht erachtete beide Angeklagte nur der fahrläſſigen Preistreiberei für Jandie und ſetzte gegen jeden eine Geldſtrafe von 10 000 Mark feſt oder im Falle der Nichtbeitreibung, für je 10 Mark einen Tag Gefängnis. Auch wurde auf Einziehung des über⸗ mäßig erzielten Gewinnes von 4412 Mark erkannt. * Landau, 13. Juni. In einer öffentlichen Verſammlung der Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei Ludwigshafen, in der als Vorſitzender der Studierende Wilhelm Karn 19 Jahre, und Anna Kederer, Schülerin, 19 Jahre, fungierten, hat die Referentin Fräulein Eliſabetha Lettow, Studierende aus Flensburg, über Schleswig⸗Holſtein ee Die Dame wird beſchuldigt, in ihren Ausführungen die Beſatzungstruppen, wie die Fahnen Frankreichs aufs ſchwerſte beleidigt zu haben. Von in der Verſammlung an⸗ weſenden Dolmetſchern erfolgte deren Auflöſung. Fräulein Let⸗ tow entfloh über den Rhein nach Mannheim. Vom Kriegs⸗ ericht der Rheinarmee wurde ſie nunmehr zu 1 Jahr fängnis und 10 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die beiden Vorſitzenden der Verſammlung erhielten je 3000 Mark Geldſtrafe auferlegt, weil ſie gegen die Ausführungen der Rednerin Lettow nicht eingeſchritten ſind und deren beleidigende Aeußerungen zuge⸗ laſſen haben. 755 7 Sportliche Kunoſchau. Die Entſcheidung im Kampfe um die deulſche Jußball-⸗Meiſterſchaft. 1..⸗Cl. Nürnberg— Dentſcher Meiſter. (Schluß.) Die Pauſe wird von den Zuſchauern durch Abwägen der Chancen aus⸗ gefüllt. Wird Fürth gleichziehen? Achſelzucken. Nach den bisher gezeigten Leiſtungen behält Nürnberg wohl die Oberhand, wenn Fürth nicht beſſere Entſchloſſenheit und Schußfreudigkeit zeigt. Man iſt noch in angeregter Debatte, da kommt wieder Fürth herein, eine Weile darauf Nürnberg. Fürth hat diesmal Anſtoß, der nichts einbringt. Der Altmeiſter ſetzt mächtig Dampf auf, aber der Sturm zeigt nicht den nötigen Elan vor des Gegners Tor. Angriff Sutor endet im Aus. Fürth drängt, verſteht aber noch immer nicht die guten Gelegenheiten auszunützen. Die Durch⸗ brüche Nürnbergs bleiben immer gleich gefährlich, jeder nur einigermaßen günſtige Augenblick wird zum Schießen ausgenützt. Popps 20 Meter⸗ Schuß geht darüber. Dann vierte Ecke für Nürnberg. Schön wird der Ball hereingegeben, doch Fürth hat Glück: die Nürnberger Stürmer ver⸗ fehlen— für diesmal iſt noch gerettet. Heiß geht es her auf dem Spiel⸗ felde, man glaubt, der Ausgleich muß kommen. Fünfte Ecke für Nürn⸗ * berg. Popp köpft brillant, Gebhardt fängt den gefährlichen Ball ab. Fürth iſt weiter im Vorteil, aber keinen Schuß wagen ſeine Stürmer. Durch Langſamkeit ziehen ſie im Kampfe mit Nürnbergs Deckung immer wieder den kürzeren. Kalb, wohl der beſte Mann auf dem Platze, arbeitet glän⸗ zend. Kopfſpiel, Abnehmen und Zuſpiel des Balles, ſeine Deckung gleich gut. Stuhlfauth hat viel Glück. Einen Schuß Vierländers kann er gerade noch mit dem Fuße wehren. Franz ſchießt aus Entfernung, der Ball rollt am Tor vorbei Immer noch das gleiche Bild: Fürth mehr am Ball, vor dem Tore unſähig, Nürnbergs Durchbrüche ſtets gefährlich. Wellhöfer ver⸗ wirkt ſechſte Ecke für Nürnberg, die nichts einbringt. Nürnberg über⸗ nimmt für eine Weile das Kommando und ſetzt ſich in Fürths Spielhälfte feſt. Der Altmeiſter läßt nun merklich nach, der Wille zum Sieg ſcheint zu ſchwinden. Die Leiſtungen der Mannſchaft werden noch ſchwächer, die Unſicherheit und⸗ Zerfahrenheit nimmt zu. Man ſieht ſchon Nürnberg als den diesjährigen Meiſter; dieſe Mannſchaft ſpielt ſyſtematiſcher und ſehr rationell, die Geſamtleiſtung iſt beſſer als die von Fürth. Die Entſchei⸗ A8 kachts 255 1 ſich warten laſſen. Szabo nimmt ne J auf, geht an Schuſt rbei i 8 5 ee 25 9 chuſter vorbei und ſchießt aus Tor it dieſem Erfolg der Nürnberger verliett das S iel in ſeinem wei⸗ teren Verlauf an Spannung. Ausgenommen die nächſten Minnten, wo Fürth eine letzte verzweifelte Gewalkanſtrengung macht, ſpiert nur Nürn⸗ berg. Während der kurzen Spanne des Aufflackerns der Energie Fürths geben deſſen Stürmer weitere Proben ihrer unbegreiflichen Hilfloſigkeit. Viele Juſchauer verlaſſen bereits den Platz— man weiß, das Spiel iſt entſchieden. Noch einmal gibt Hagen einen Fernſchuß ab, gleichſam als Zeichen des Abſchluſſes und der Auftabe jeder Hoffnung. Nürnberg wird ſtark überlegen. Träg, der ſichtlich Pech hat mit ſeinen Schüſſen, jagt einen ſolchen darüber. Kalb fällt durch eigene Schuld ſchwer auf den Rücken, erholt ſich aber bald wieder. Zu Unrecht gibt der Schiedsrichter Strafſtoß gegen Fürth, den Träg abfängt, den Ball ſetzt er haushoch da⸗ rüber. Die ſiebte Ecke für Nürnberg wird wegbefördert. Fürth klappt immer mehr zuſammen, Nürnbergs Verteidiger ſtehen in des Gegners Spielhälfte. Stuhlfauth langweilt ſich, was ein übereifriger Photograph benützen will, den berühmten Torhüter zu„knipfen“. Doch Stuhlfauth traut nicht. Fürths Läufer ſchaffen übermenſchlich— ihre Aufopferung iſt umſonſt. Die achte und neunte Ecke folgen dicht aufeinander. Die letztere nimmt Popp in Empfang, köpft prachtvoll, doch knapp geht das Leder daneben. Durchbruch Träg, der den Ball an den freiſtehenden Popp zurückgibt; ſein Schuß geht vorbei. Gleich darauf machts Träg nicht beſſer. Zehnte Ecke; die Situation wird von Fürth geklärt. Nürnberg läßt ſich das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen. Fürths Unluſt nimmt zu. Noch einige Minuten dasſelbe Bild, und das Spiel iſt beendet. Nürnberg iſt ſicherer Sieger und Inhaber der erſten Friedensmeiſterſchaft. Groß iſt der Jubel der zahlreich anweſenden Nürnberger. Die Spieler werden auf den Schultern ihrer Freunde vom Platz getragen, umgeben von der unaufhörlich in Bravo⸗Rufe ausbrechenden Nürnberger Sports⸗ gemeinde. Impoſant iſt der Anblick des Menſchenknäuels, aus dem die zahlreichen Fähnchen hervorragen, lebhaft geſchwungen und Glückwünſche in ſtummer, vielſagender Sprache den glücklichen Meiſtern übermittelnd. Der 1..⸗Cl. Nürnberg hat verdient den Meiſtertitel errungen, die Geſamtleiſtung der Mannſchaft war beſſer als die des Gegners. Einge⸗ weihte, die von vornherein die beſſere Läuferreihe Nürnbergs als aus⸗ ſchlaggebend bezeichneten, haben Recht behalten. Damit ſoll natürlich den übrigen Gruppen der Elf ihr Anteil am Erfolg nicht gekürzt werden. Spielvereinigung Fürth hat wohl jeden enttäuſcht. Wo iſt bei der Mannſchaft die hier gegen München⸗Gladbach gezeigte raum⸗ greifende Kombination des Sturmes geblieben, die Selbſtverſtändlichkeit, mit der der Ball von Mann zu Mann wanderte? Wo blieb die Ent⸗ ſchloſſenheit vor dem Tore, wo die Schußfreude? Wohl iſt Nürnberg keineswegs mit München⸗Gladbach zu vergleichen, aber trotzdem kam das Fiasko der ſympathiſchen Fürther überraſchend. Heute freuen wir uns, daß auch in dieſem Jahre die höchſte Würde im deutſchen Fußballſport ins üddeutſche Lager gefallen iſt und hoffen gerne, daß es im nächſten Jahre wiederum ſo ſein möge. Dem erſten Friedensmeiſter ein dreifach kräftiges Hipp, Hipp— Hurra! Keller. Die bisherigen deutſchen Meiſter. 1902/03 V. f. B. Leipzig— D. F. C. Prag 1902/03 in Hamburg:2 V. f.., Leipzig; 1903/04 anulliert; 1904/05 Union, Berlin— K. F. V. 1904½5 in Köln:0 Union, Berlin; 1905/6 V. f. B. Leipzig— Pforzheim F. C. 1905%6 in Nürnberg:1 V. f.., Leipzig; 1906/7 angehörte, jetzt aber in Köln Freiburg F. C.— Viktoria, Berlin 1906/07 in Mannheim:1 Frei⸗ burg.⸗C.; 1907/8 Viktoria, Berlin— Kickers, Stuttgart 1907/ 8 in Berlin 30 Viktoria, Berlin; 1908/08 Phönix, Karlsruhe— Viktoria, Berlin 1908/09 in Breslau.2 Phönir, Karlsruhe; 1909/10 K. F. V. Karlsruhe— Holſtein. Kiel 1909/10 in Köln 170 K. F. V. Karls⸗ ruhe; 1910/½11 Viktoria, Berlin— V. f. B. Leipzig 1910/1 in Dresden :1 Viktoria Berlin; 1911¼12 Holſtein, Kiel— K. F. V. 1911/12 in Hamburg:0 Holſtein Kiel; 1912/3 V. f. B. Leipzig Duns⸗ burg,.⸗Vg. 1912/13 in München:1 V. f. B. Leipzig; 1913/½14 Sp.⸗ Vg. Fürth— V. f. B. Leipzig 1913/14 in Magdeburg:2 Sp.⸗Vg. Fürkh; 1920/½1 Sp.⸗Vg. Fürth— 1. Nürnberger.⸗C. 1920/1 in Frank⸗ furt 220 1..⸗C. Nürnberg. Somit wurde die Deutſche Fußballmeiſter⸗ ſchaft fünfmal von Süddeutſchland, je dreimal von Mittel⸗ deutſchland und Berlin und einmal von Norddeutſchland gewonnen. Slafeftenlauf Polsdam— Berlin. Der Berliner Sport⸗Club wiederum ſiegreich! Zum 13. Male brachte am Sonntag der Verband Branden⸗ burgiſcher Athletik⸗Lereine den Stafektenlauf Potsdam⸗ Berlin zum Austrag. Trotz dieſer Unglückszahl war der Ver⸗ anſtaltung ein Erfolg beſchieden, wie noch in keinem Vorfahre. Das prachtvollſte Sommerwetter trug das Seinige zum Gelingen bei. Hunderttauſende umſäumten die 25 Kilometer lange Strecke und im Weichbilde Charlottenburgs und beſonders am Ziel war trotz der umfaſſenſten Abſperrungsmaßnahmen nur mit Mühe eine wenige Meter breite Bahn für die Läufer offen zu halten. Es wurde aber auch mit einer ſeltenen Erbitterung gekämpft. Wie vorauszuſehen war,) lag das Rennen nur zwiſchen den beiden großen Vereinen, Berliner Sport⸗Club und Sport⸗Club Charlotten⸗ burg. Beide hatten als erſte Staffeln einige ihrer beſten Leute aufgebaut, um ſo ſchnell als möglich von dem Groß der Uebrigen fortzukommen. Bereits nach dem zweiten Wechſel hatte ſich Char⸗ lottenburg an die zweite Stelle geſchooben und rückte dem führen⸗ den„Schwarzen“ immer näher, der aber bis zum 3. Kilometer zäh ſeine Spitze verteidigte. Kurz vor Wannſee gingen die Char⸗ lottenburger in Front, vergrößerten ihren Vorſprung bis Beelitz⸗ hof auf über 100 Meter, um dann wieder nachzulaſſen, ſodaß die in früheren Jahren ſtets entſcheidende Grunewald⸗Etappe den Berliner Sport⸗Club wiederum vorn ſah. Faſt eine volle Minute betrug hier bereits der Vorſprung der beiden führenden Mann⸗ ſchaften vor der an dritter Stelle folgenden Teutonia. Ein noch nie dageweſener Kampf begann. Der ſchwere tiefe Sandboden holte alles aus den Läufern heraus. Aber keine Partei konnte entſcheidend davonziehen. Am Bahnhof Witzleben lagen wieder⸗ um beide dicht beiſammen. Am Sophie Charlottenplatz lagen ſie klar in der Führung. Kilometerlang blieben nun die Läufer Bruſt an Bruſt oder folgten einander mit nur geringen Abſtän⸗ den. Aber der B S. C. hatte noch gutes Material zur Verfügung und als der Lauf in die Charlottenburger Chauſſee einbog, trennte die beiden wiederum 100 Meter. Der Kampf war entſchieden. Mit 150 Meter Vorſprung zerriß Ernſt als letzter Mann des Berliner Sport⸗Club das Zielbänd vor dem Charlottenburger. Die Zeit von:01:27,2 iſt um 26 Sekunden beſſer als die dies Vorjahres. — In weitem Abſtande erſt folgten Teutonia⸗Tib., Berliner Sport⸗ Club II, Charlottenburger Turngemeinde und 64 weitere Mann⸗ ſchaften.— Der B. S. C. gewann außer dem Wanderpreis des Reichspräſidenten in der Seniorenklaſſe noch die Preiſe für die beſten 2. und 3. Mannſchaften, dem Jugendwettbewerb und im Geſamtergebnis als beſtplazierter Verein den Martin Berner⸗ Wanderpreis. In dem Alters⸗ und Damenwettbewerb, die nur über 7,5 Kilometer führten, waren der Berliner Sport⸗Verein 1892 beaw. Sport⸗Club Charlottenburg erfolgreich. Der Zeit⸗ unterſchied zwiſchen der zuerſt und zuletzt eingekommenen Mann⸗ ſchaften beträgt 26 Minuten 4, 2 Sekunden. Die Ergebniſſe des Stafettenlaufes waren: Senioren⸗Klaſſe: 1. Berliner Sport⸗Club 1. Mannſchaft:01:27,2, 2. S. C. Charl. 1. 1201:54, 3. Teutonia⸗Tib.:04:00, 4. B. S. C. 2.:05:58, 5. Charl. Turng. :06.05, 6. Berl. Turn u. Sp.⸗Vg. 1706:35, 7. Berl. Turnerſchaft:07:29, 8. S. C. C. 2.:07:50, 9. Preußen:07:58, 10. Realia 1208.10. JFugend⸗Wettbewerbe: a) Berliner Sp.⸗Cl. 108:24, b) ausge⸗ fallen, e) Oberrealſchule Hindenburgpark:14:10.— Wettbewerb für niedere Mannſchaften: a) Berliner Sp.⸗Cl. 2.:05:58, p) B. S. C..,:09:58.— Wettbewerb der unplazierten Vereine:) Realia:08:10, p) Akademiſcher Turner⸗Bund:08:17, e) Verein für Körperkultur:09:19.— Wettbewerb für den erſtmalig teilnehmenden Verein: Staatliche Bildungsanſtalt Lichterfelde:09:37.— Für Vereine mit Leichtathletik als Nebenſport: Preußen:07:58.— Füs Furnvereine, die nicht Mitglieder des K. B. A..: Evangl. Jungmänner⸗ Verband.14.27.— Für Sammelmannſchaften: Guts Muts⸗ Geſund⸗ brunnen.13.46,3.— Alterswettbewerb: 1. Berl. Sp.⸗V. 92 18:28, 2. B. . F. 19.01, 3. S. C. C. 19.06.— Damen⸗Wettbewerb: 1. S. C. C. 19.27,4, 2, Berl. Turnerſchaft 20.21, 3. B. S. C. 20:21,8.— Martin Berner⸗Preis: B. S. C.:49 l4. Leichkathletie. ., c Nationale leichtathletiſche Jubiläums werkkämpfe in Hamburg. Zur Einweihung ſeines neuen Sportplatzes veranſtaltete St. Georg im Rahmen der Alſterwoche nalionale leichkathletiſche Jubilaums⸗ wettkämpfe, die eine ausgezeichnete Beſetzung gefunden hatten. Vor über 10 000 Zuſchauern wurden die Kämpfe glatt abgewickelt. Im Dreikampf konnte Holz(Charl. Turngemeinde) Baaske(Königs⸗ berg) ſchlagen. Die Senatspreiſe über 800 bezw. 3000 Meter wur⸗ den von dem deutſchen Meiſter Meißner(Merſebura) und Bedarf (Düſſeldorf) gewonnen. Die Ergebniſſe waren: Kugelſtoßen: 1. Ernſt(S. Pauli) 10,86 Meter.— Weitſprung: Schumacher Gamb. V. f..) 6,57 Meter.— Hochſprung: Schumacher(H. V. f..) 1,72 Meter.— 300 Meter⸗Laufen, Senatspreis: 1. Be⸗ darf(Düſſeldorf):25, 2. Kaſtenholz(Köln) 10:02. 800 Meter⸗ Hauptlaufen: Senatspreis: 1. Meißner(Merſeburg):3,1.— 100 Meter⸗Laufen: Erler(St. Georg) 11,8 Sek. 2. Weider(Frank⸗ furt) 11,9 Sek.— Dreikampf: 1. Holz(Charl. Turng.) 100,5 P. 2. Baaske(Königsberg) 85 P.— 500 Meter⸗Stafette: 1. Turner⸗ Bund Eilbeck 55 Sek. 2. St. Georg 1000 Meter⸗Staffel: 1. St. Georg:54,8.— Olumpiſche Staffel: 1. Rhenania⸗Cre⸗ feld:50,1, 400 Meter⸗Staffel: 1. Frankfurter Eintracht 43,8 Sek. 2. Hamburger Sp.⸗V.— 1500 Meter⸗Laufen: 1. Bedarf(IJu⸗ ſeldorf).17. 400 Meter⸗Laufen: 1. Eilers(St. Georg) 51 Sek. — 3000 Meter⸗Staffel: 1. Hamburg. V. f. Leichtathl.:28,1. 2. Allg.., u. Sp.⸗V. Bremen:30. 5 Belternachrichtendienſt der badiſchen Landeswefterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Dienstag, den 15. Zuni 1920, 8 Uhr morgens(MEz.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck i Niederſchlag der Ort in Nil Temp. 5 Wetter lezten 20 Slund. mim O Richtg. Stärke mm Hamburg 2866.7 15 0 ſchw. wolklos 0 Königsberg 7667 19 NO ſchw. wolklos 0 Berlin„ 17 0 ſchw. wolklos 0 Frankſurt a. M.1761.9 16 N ſchw. wolkig 0 MNünchen 7604 5 ONOſchw. Regen 59 Kopenhagen 764.7 12 080ſchw. wolklos 0 Stockholm—————— Haparandgaa—— 23 5 0 WDüidsD—————— Partis„760.1 16 NO ſchw. bedeckt 0 Marſeille 759.5 17 0 ichw. Regen 3 Wien 13 0 ſchw. bedeckt 2 ien„1760.7 16 NNO ſchwach wolkig.5 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7es morgens) Luft⸗Tem⸗ 2 506 diuck pera⸗ S Wind E 8 8 Be⸗ 1 8—— 45 5868 50 5¹8. Richt Stürte 8 8 8 merkungen Karlsruhe... 127 760 8] 14 17 13 ONoOſſchw fegen 8 Baden⸗Baden 213 759.44 15 15 12 0 ſchw. bece 8 Königſtuhl563 760.90 10 16 10 O ſmäß. ſegen 1 Feldberg. Hof 1281651.4 9 12 5 NW ſchw. bedeckt 6 St. Blaſien. 780— 10 16 7— ſtill walkig 14 — Allgemeine Witterungsausſichten. Während in Südweſt⸗ und Süddeutſchland die Regenfälle un⸗ Unterbrochen fortdauern, hat das übrige Deutſchland bis etwa zur Mainlinie wolkenloſes und warmes Wetter. Nordbaden in der Uebergangslage vom Regen⸗ zum Trockengebiet hat daher nur ge⸗ ringe Regenfälle erhalten. Die heutigen Morgentemperaturen liegen in der Rheinebene bei 14—15 Grad. Da das füdliche Tiefdruck⸗ gebiet jetzt oſtwärts zießt, iſt in den nächſten Tagen wieder mit dem Eintritt trockener Witterung zu rechnen. Wetlervorausſage bis Mittwoch, 16. Juni, nachts 12 Uhr. Niederſchläge, allmählich nachlaſſend, Donnerstaa trocken. J. Seite. Nr. 257. 1 mannheimer General⸗Anzeiger. gbens-Ansgebe Dienstag, den 15. Juni 1920. — 38 Partikulier- schifferverbandes„Jus et qustitia“. 5 Eine bedeutsame Entschließung gegen behördliche Eingriffe. — des Friedensvertrages auf die Binnenschiffahrt. — Gegen die Schiffsabgabe. r. Duisburg-Ruhrort, 13. Juni. Veber die bemerkenswerte Jahreshauptversammlung des Partikulierschifferverbandes erhalten wir von unserem stän- digen Mitarbeiter aus dem Ruhrbezirk nachstehenden Bericht: Der Partikulierschifferverband Juset Justitia“ e. V. hat, wie schon kurz berichtet, am Mittwoch, den 9. Juni im Restaurant zui Bürgerschenke in Ruhrort, seine Jahres- versammlung abgehalten. Die Versammlung nahm einen sehr guten Verlauf und war von rund 120 Schiffern besucht. Geleitet wurdle die Versamnilung von dem Verbandsvorsitzen- den, Herrn Rechtsanwalt Anton Lindeck, Mannheim. Dr. Reinig erstattete den Jahresbericht, der eine Uebersicht über die Arbeit des Verbandes während des abgelaufenen Jahres bot. Als besonders bemerkenswert ist aus dem Jahresbericht zu entnchmen, daß der Partikulierschifferverband, eine wesent- liche Ausdehnung durch Aufnahme des Schiffsversicherungs- vereins Haßmersheim als korporatives Mitglied, erfahren hat. Dem Schiffsversicherungsverein ist eine gröbere Anzahl von Rheinschiffen, wie auch Neckarschiffen angegliedert. Außerdein ist eine große Reihe von Einzelaufnahmen an Rhein- und insbesondere auch an Kanalschiffern zu verzeichnen. Der Verband umfaßt über 1200 Rhein- und Kanalschiffer. Rechtsanwalt Lindeck wies nach den Ausführungen von Dr. Reinig noch auf den bedeutenden Erfolg hin, den der Verband in wirtschaftlicher Beziehung durch die Errichtung des Befrachtungskontors erzielt hat, das sich bereits in der kurzen Zeit seines Bestehens eine starke Stellung auf den westdeutschen Wasserstraßen zu verschaffen wußte und endlich dem Partikulierschifferstande den festen Zusammenhalt gebracht hat, der seit Jahren angestrebt worden ist. Alsdann verlas der Vorsitzende den Rechenschaftsbericht für das Ge- schäftsjahr 1919. Hieraus ergab sich, daß die Kosten des Veibandes eine wesentliche Steigerung erfahren haben. Die EKosten konnten ungefähr durch die Einnahme aus den Mit- Sliederbeiträgen und dem Schleppbüro Mannheim ge- deckt werden, doch seien nun für das laufende Geschäftsjahr so hohe Ausgaben zu erwarten, daß in einer der Jahresver- sammlung vorausgegangenen Ausschußsitzung beschlossen werden mußte, die Mitgliedsbeiträge auf 60 1 pro Schiff zu erhöhen. Der Rechenschaftsbericht wurde von der Versamm- lung genehmigt. Zu Punkt 2 erfolgte dann die Wahl der Rech- nuiigsrevisoren. Es wurden gewählt, die Herren Rob. Roth und Louis Schmitz. Danach schilderte Dr. Reinig in einem laseren Refe- rate die Stellung der westdeutschen Binnenschiffahrt in der neuen Wirtschaft. Der Friedensvertrag ist gerade für die Rhein- Schiffahrt von einschneidender Bedeutung. Der notwendige Wielleraufbau der deutschen Wirtschaft be- dingt eine intensive Mitarbeit aller Klassen u. Stände. Die Re- gierung kann die Mitarbeit der Berufsverbände nicht ent- behren, während die letzteren sowohl in ihrem eigenen als auch im allgemeinen Interesse fordern müssen, daßi sie zur Mitarbeit berufen werden. Der Partikulierschifferverband hat gerade deshalb einen kraftvollen Aufschwung genommen. Die Notwendigkeit einer grollzügigen und einheitlichen Binnenschiffahrtspolitik bet zur zentralen Zusammenfassung der Sesamten deutschen Binnenschiffahrt in dem Fachausschuß im Zentralverein für Binnenschiffahrt in Beclin geführt, welchem die Verbände der westdeutschen Binnenschiffahrt, so auch der Partikulier- schifferverband angeschlossen sind. Als schr bedeutungsuoll wurde dann die Vertretung der deutschen Kleinschi ff- fahrt im Reichswärtschaftsrat durch die Person des Ver- bandsvorsitzenden, Rechtsalwalt Lindeck. hervorgehoben. Besondere Beachtung verdienen die Ausführungen über die verschiedentlich hervorgetfetenen Bestrebungen bezüglich einer behördlichen Einflußlnahme auf den Binnen- schiffahrtsbetrieb, die teils im Zusammenhang mit der noch nicht restlos abgebauten Zwangswirtschaft des Krieges, teils mit der Soꝛzialisierungsbewegung zusammenhängen. Die So- zialisierung der Binnenschiflahrt insbesondere der Reinschiff- fahrt ward alsbald als sinnlos und insbesondere im Hin- blick auf die Internationalität der letzteren, als gefährlich für das deutsche Schiffahrtsgewerbe erkannt worden. Dennoch schien des öfteren die Gefahr einer Zwangsorganisierung, zwar nicht der Rheinschiffahrt in ihrer Gesamtheit, so doch der Partikulierschiffer sehr nahe. Diesen Bestrebungen ist der Verband stets mit aller Entschiedenheit entgegenge- treten und wird auch künftighin dafür eintreten, daß der eeeeeeeeeee seiner keien Oranisationmögliek. keiten 98 e für 505 eines Zwanssverbandes jegliche sachliche Begründung fehlt. An die Ausführungen von Dr. Reinig knü pfte dann der Vorsitzende Rechtsanwalt Lindeck an, indem er einige Punkte des gehaltenen Referates unterstrich. In sehr interessanter Weise ſührte er dann über eine behördliche Einflußnahme auf den Verkehr gemachten Erörterungen weiter aus und nahm besonders Bezug auf die akute Frage der Kohlenversorgung Süddeutschlands, in der die Partikulierschiffer in den geplloge- genen Verhandlungen volles Verstämdnis für die Lage gezeigt und sich auch bereit erklärt hätten, mit allen Mitteln und unverzüglich an der Lösung det Kohlentransportfrage mitzuarbeiten. Aber jedem Versuch, aus diesem oder anderem Arlaſß in die Freiheit des Gewerbes einzugreifen, müsse ent- schieden entgegengetreten werden. Hierzu müssc nun Stel⸗ lung genommen werden und schlage er folgende Resolution zur Annahme vor. Der Vorsitgende verlas alsdann nach- stehende EntschlieBung: Die westdeutsche Einnenschiffahrt ist durch dice Nach- wirkung des Krieges und durch die Veränderung der poli- tischen und wirtschaftlichen Verhältnisse vor schwere Auf- gaben gestellt, und hier werden die Partikulierschiffer als die schwächeren Existenzen einen besonders harten Kampf zu bestehen haben. Gegenüber verlustreichen Kriegsjahren und der seit Kriegsende eingetretenen, immer weiten steigen- * der Frachtsätze bisher einen nur ungenügenden Ausgleich gebracht, der durch enorme Steigerung der Betriebsunkosten aufgezehrt wird. Mannschaftslöhne. Materialpreises Neu- auschaffungen und die durch die lange Kriegszeit so notwen- dig gewordenen Reparatur- und Erneuerungskosten, für die keinerlei Reserve geschaffen werden konnte, haben eine Höhe erreicht, die den Schiflahrtsbetrieb völlig unrentabel azu gestalten drohen, zumal Verkürzung der Arbeitszeit, Ar- beitsunlust und dadurch bedingte Verlängerung der Fracht- reisen lähmend auf den Betrieb wirken und den Kahnumlauf behindern. Die Entwertung des deutschen Geldes hat viele Partikulierschiffer, deren Schiffe mit Guldenhypotheken be- lastet sind, vor ernste Gefahren gestellt und ihnen die Zah- lung der Hypothekenzinsen und Amortisationsraten zut Unmöglichkeit gemacht. Demgegenüber sind sich die Par- tikulierschiffer aber bewußt, daß eine Gesundung der Ver- hältnisse nur bei unantastbar er Freih''it der Gewerbeausübung eintreten kann und daß es den Schiffahrtstreibenden in deren eigenem Interesse und zum Nutzen des gesamten Wirtschaftsleben überlassen bleiben muß, aus eigener Kraft und durch volle Entfaltung gesunden Exvrerbssinns die schwere Krise zu überwinden. Der Stand der Partikulierschiffer ist in klarer Erkenntnis der durch die Verhältnisse geschaffenen Lage gerne bereit. an den Auf- gaben des Wiederaufbaues der deutschen Wirtschaft mitzu- wWirken und bringt gueh den auf sozialem Gebiet gestellten Forderungen volles Verständnis entgegen; er verwahrt sich aber gegen jede Antastungeseiner Selbständigkeit und gegen pehördliche Eingriffe in die Rę gelung des Verkehrs, die er als ungerecht, unzweckmähßig und unvereinbart mit den Be- dürfnissen des Wirtschaftslebens von sich abweist. Solche Eingriff würden auf den westdeutschen Wasserstraßen nur der ausländischen Schiffahrt zugute kommen, deren Er- starkung durch den Friedensvertrag ohnehin die ernstesten Gefahren bedeutet. Die Versammlung nahm diese mit lebhaftestem Beifall einstimmig an. Reichsbankausweis vom 15. Auuf. Der Ausweis der Reichsbank für die erste Juniwoche zeigte auf den Anlagekonten eine nicht unbeträchtliche Entlastung. Die gesamte Kapitalanlage nahm imn wesentlichen dadurch, daß die Flüssigkeit des Geldmarktes wieder einen befriedigenden Absatz von Schatzanweisungen im freien Verkehr erméglichte, um 3270,5 Mill. auf 39 603 Mill.„ ab. die bankmäbige Deckung für sich allein genommen um 3297½1 Mill. A auf 30 199,8 Mill. AI. Die sonstigen Aktiven stiegen um 908,9 Mill. auf 12 069,1 Mill.. Auf der anderen Seite wurden den kreinden Geldern 3 272 NMill. entzogen, so daß deren Be- stände auf 13 750,7 Mill.„1 zurückgingen. Die Vnsprüche des Verkehrs an Zahlungsmitteln waren in der Berichtswoche wiederum überaus stark. An papiernen Zahlungsmitteln(Banknoten und Darlehenskassenscheinen zu- sammengenommen) wurden 623,3 Mill. neu beansprucht, Während in der gleichen Jeit der Jahre 1919 und 1918 die Neu⸗ ausgabe nur 168,3 Mill. resp. 44.3 Mill. A betrug und in der ersten Juniwoche 1017 sogar 108 Mill. A solcher Geldzeichen in die Kassen der Bank zurückströmten. Im einzelnen nabhm diesmal der Banknotenumlauf um 637,8 Mill. auf 50 648,6 Milt. zu: dagegen verringerte sich der Umlauf an Darlehns- kassenscheinen um einen kleinen Betrag nämlich um;8 Mill. L auf 18 860, Mill. A1. Die Bestände,an Gold, Scheidemünzen und Reichskassenscheinen zeigen keine bemerkenswerte Ver- den Teuerung hat die erst allmählich eingetretene Hebung Stockung fortgeſührt werden konnten. Der ee eee bei den Durlehnskassen erhöhte sich weiter um 202.2 Mill, auf 29 755,3 Mill. A. Ein dieser 2½ nalime entsprechender Betrag. an Darkehsskasenschen, der Reichsbank zu, die ihrerseits, wie erwähnt, außerdem einel Rückfluß an solchen Geldzeichen aus dem Verkehr in liög von 6,5 Mill.% zu verzeichnen hatte. Die eigenen 1 der Bank an wuchsen um 208,5 Mill. auf- 16 074,3 Mill. 5 Bestand an deutschem Geld und an Gold Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2780 Mark berechnet. Wirtschafiliche Rundschau. Heldburg-Aktiengesellschaft für Bergbau. bergbauliche 2 andere industrielle Erzeugnisse. Berlin, 15. Juni.(Eig. Drahtb.) Das Geschäft entwickel, sich während des Geschäftsjahres 1919 verhältnismäßig 105 friedigend. Die Einnahmen aus den Ausbeuten und Zins der Werke, welche die Gesellschaft besitzt und an denen 10 beteiligt ist, sind betrachtlich gestiegen. sodaß es dem Unte tel nehmen möglich geworden ist, nach einer Reihe verlustbiig gender Jahre mit einem mäßigen Gewinn abzuschließen gleichzeitig die inneren Verhältnisse der Gesellschaft 7 5 eine stärkere Abschreibung auf den Kuxenbesitz zu conso, dieren. Die Mittel zu den Abschreibungen sind allerdings 00 der im vorigen Jahre erfolgten Sanierung beschlossen.“ aht Abschreibungen von 4 64 0⁰0⁰ auf den Kuxenbesitz ers 1 sich ein Reingewinn von 663 oο A¶, aus dem 1 dende auf die Vorzugsaktien gezahlt, 33 oo M den Keserve zugeſührt und 354 346 auf, neue Rechnung vorgetragen 77 den. In der Bilanz erscheint der Kuxenbesitz nach den genommenen Absbhreibungen nur noch mit 16,4 Mill. 1 geß, 21,05 Mill.„ im vorigen Jahre, An Bankguthaben weist Bilanz 636 520(o) auf. Die Guthaben in laufender Recſ nung sticgen von 662 488 AL auf 5,% Mill.., wovon 3 76 15 auf die Forderung der Heldburgs-Gesellschaft an das Syndikat und 1,07 Mill.„ auf Guthaben bei den Werken Unternehmens entfallen. Im Bericht wird mitgeteilt, daß!“ verschiedenen Aktionären, welche die Frist versäumt beantragt ist, daß die Generalversammlung den Stamma! nären nochmals Gelegenheit gebe durch, entsprechende zahlung ihre Aktien in Vorzugsaktien umzuwandleln. Die waltung ist der Ansicht, daß mit Rücksicht auf die wertvo Vorrechte der Vorzugsaktien für die Umwandlung der ſe lichen Stammaktien eine Zuzahlung von 30 ½ des Nennwel und der Teilnahme der neuumgewandelten Stücke an der 00 Zu, Ver, en te 0¹⁵ Die die Vermögen(in 1000 Mark) Henwoch Mietallbestenec ſ900%ꝗ% darunter Golllu 1091736 7 50 Reichs- und Darlehenskassen-Scheine 16114656. 2070 Noten ander. Banken 1982 + 81 Wechsel, Schecls und disk. Schatzanw. 39 10082— 329J0 Lombarddarlenen 10444 + 540 Wertpapierbestand äj˖+957544 393587 + 97 Sonstiges Vermögen 12069060 7 9989 Verbindlichkeiten. Oründkapit 180000 uner Rücklagen 104 258(unveg) Notenumlaußßn 50548501„ 62000% Einlagen 5135022 1 Sonst. Verbindiichlteit 4201138 + 67 zugsdividende vom 1. Juli 1920 ab vorzuschlagen seien. Schulden in laufender werden mit 108 Millich Mark aufgeführt(1,38 Mill. Neber die derzeitige Gesch lage teilt die Verwaltung 255 dag die Werke der Gesellse mit Kohlen gut beliefert sind und infolgedessen bisher oh nen velt 15 Waren und Märkte. Die deutsche Zuckerindustrie im April. ach Berlin, 18. Juni.(Eig. Drahtb) Im April 1920 sind büe amtlicher Feststellung insgesamt 639 978 Doppelzentner e.—5 Verbrauchszucker gewonnen worden und seit dem 1. 5 tember 1919 bis Eude April 1920 insgesamt 8511 156 Dorge zentner gegen 77¹5 144 Doppelzentner in der gleichen Zeit Mpfiantes * 1 Schiffsnachricht. Der Dampfer Nieuw-Gmsterdam ge am 1. Juni von Newydräe am 11. Juni in Rotterdam an kommen. 5 Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil:. Schönfelder; für Handel: Dr A Pfab: für Anzeigen: Karl La eeee Druck und Verlag: 4 75 Dr. Haas, Mannheimer General⸗ G. m. le— 6. Dividenden-Werte. . — 1 + 72 Div. 15. 14. 222 5. 14. Franbturter Bürse. Transpore-Aten. 8„Berliner Börse. e e Devisen-Kurse. F lich 2 t 1 Trausp.-Aktien. Div. 92 14. Eschweller Bergw., 12 310.— 309.50(Für je ſOo der Landeswährung in estverzinsliche Werte. Schantung. 643.50639.— Festverzinsliche Werte. Schantungbahn 0 638.9Peſten 8 Guiſlezume 10 403.80397 Sern 5 e e 14 Fiems-Amm. FPsketf.— 18, lsof h Reichs- und 18. 14 Alig o,Sagb. 12 148. Frledtiehsbütte. 23(070.-200. eeeeee mee 2 enee e e 298 Jeee 125.5033.— Staatspapiere. Sge ee 3½ 8 2 Seemelasen Geue 7 1889175 Fir drapffchg Münz. T Kurs T Ic. Junt 15. Ie 5720 2 eee, 55 5 825480i5.0888 de Seſetecnn., 8er.1 100-leg., Geet Stesdec ed ½ 587.. Sesse 38, een. 10. eekangee erat1. SelgLBdtel ge 93 5% Deutsche Reichsanl. 79.75 79 75 Oest. Südb.(Lomb.) 0 33.50—.— 55% 5 1„93.50 93.50 Oest. Stastselsenb 1475237 G2 05 5 8 3502500— 8 + 50 275 IJVVVVVCCCCV/V%%%/% /ↄ ² VVUVUVUVUVUUUUUUTCTéT0T'0T0T0ß00 . 0 ss.80 Srün& Biffinger.. 8 185.——.—4½% do. Ser. 905 be.38.10 25.25 Halgz- Flelnrichbaß Seorgs-Marienf.. 0 270. 271. Chnistlenla. 11255 70025 53420 770.70 7440 480 %½ l. Hleichs-Schatzanl. 100.25100.10 Sagtentſ edelvg FVTVTVTVTV 2 50 Oden 182.—18250Seſcssdeigenelss: 125 38 303.½ Copenbagen 112.706555855.30 670.0 88570 99000 40% W. 0 1 122 9 81.50 81.500 Sad. Anitin.. 62.— 149.05 5 Beutscßs kisichsanl. 79.75 79.75 983 955 179 1 5 188.—189.25 Golgsehmiädt, Th. 20575294.75 Stockhom 112.50 720.25 869.10 870.90 8843 %0 elcbescstesfl 75.29 75.75] Shen Scbesgegget 25 5 e eie en en e,.8s. 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A is U Aenderungen können bis 19. Juni noch berücksichtigt werden. Anzeigen und andere Reklamen werden nach Mäöglichkeit noch aufgenommen. Verlag der Druckerei Dr. Haas 8(Mannheimer General-Anzeiger) E 6, 2 KR 7, 26, 2. Stock. * Nr. 257. Dienstag, den 15. Juni 1920. Wir beehren uns, den Bericht über das fünfzigſte Geſchäfts⸗ 10 a her unſerer Bank vorzulegen, deren Betrieb am 9. April 1870 eröffnet urde. In Rückſicht auf die durch den unglücklichen Ausgang des Krieges ent⸗ ſtandene traurige Lage unſeres Vaterlandes haben wir davon abgeſehen, dieſen Tag feſtlich zu begehen. Wir haben zur Erinnerung unſeren An⸗ geſtellten, ferner den penſionierten Beamten und Penſion beziehenden Wit⸗ wen und Waiſen eine Jubiläumsgabe gewährt und unſeren Beamten da⸗ von Kenntnis gegeben, daß wir im Einvernehmen mit unſerem Aufſichtsrat bei der Generalverſammlung die Errichtung eines Jubiläumsfonds bean⸗ tragen werden, der bis zur Höhe von zehn Millionen Mark angeſammel werden ſoll. Der Antrag ſteht auf der Tagesordnung unſerer Generalver⸗ ſammlung vom 30. Junt d. J. Anſerem Inſtitut war im verfloſſenen halben Jahrhundert eine glück⸗ liche Eutwicklung beſchieden. Der Sonderaͤufgabe, die unſerer Bank bei ihrer Gründung geſtellt wurde, den geldlichen Verkehr der deutſchen Heimat mit überſeeiſchen Ländern zu pflegen, iſt ſie in weitgehendem Umfang ge⸗ recht geworden. Im Zuſammenwirken mit führenden Unternehmungen der Induſtrie hat ſie die Bahnen ſchaffen helfen, die der Ausbreitung un⸗ ſerer wirtſchaftlichen Betätigung im Auslande zugute kamen. Zau gleicher Zeit wuchs ihre Stellung und Bedeutung dadurch, daß es ihr gelang, auch für den Geld⸗ und Kreditverkehr des Inlandes neue Wege zu finden. Das deutſche Bankweſen hat durch die organiſche Verbindung des Wertpapier⸗ und Kontokorrentgeſchäfts mit dem Betrieb der Depoſiten⸗ kaſſen eine Geſtaltung erfahren, die ſich in den letzten Jahrzehnten und ganz beſonders in den Stürmen der Kriegszeit voll bewährt hat. Wenn es eines Beweiſes bedürfte, daß der zurückgelegte Weg richtig und nützlich geweſen iſt, ſo liegt er in der Tatſache, daß die Organiſation unſeres Bankweſens auch bei unſeren früheren Feinden vielfach als muſtergültig anerkannt wird. Während der fünf Jahrzehnte des Beſtehens der Deutſchen Bank hat es nicht an Kriſen gefehlt, die das wirtſchaftliche Leben unſerer Heimat und des Auslandes auf das ſchwerſte ſchädigten. Erwähnt ſeien der Börſen⸗ krach im Jahre 1873, die Pariſer Börſenkriſis in der Wende der Jahre 1881/1882, die ruſſiſch⸗engliſchen Wirren in der Afghaniſtan⸗Frage im Jahre 1885, die Zahlungseinſtellung verſchiedener Staaten 1892/1893, die Börſenderoute in Deutſchland 1900 mit ihren tiefgreifenden Nachwirkungen im Jahre 1901, die Welthandelskriſis 1907. Alle dieſe Ereigniſſe mit ihren verhängnisvollen Folgen vermochten das Vorankommen unſerer Bank nicht — Einzelne Merkmale ihrer Entwicklung ſeien in Erinnerung gebracht. Es betrugen die Umſätze in Mark am Ende des 1. Jahrzehnts 18719„834 „ 2 C 5 1899 50,770 5 7 10180 „„„ Jahres 111 12201 8„% —3* 1919 888 An dieſen das Kontokorrentgeſchäft 1879 mit Umſätzen waren beteiligt das Wertpapiergeſchäft 3,373 Millionen Mark mit 1,397 Millionen Mark 1889„ 11.608* 4,262* 55 1899„ 21,231 8„ 4,529 1909„ 46,654 2„ 6,366 1 1913„ 61,068 55 1 2 75 1918„ 120,401 1 0*„ 75 5 1919 212,932 8 6,546 Die alle Ziffern des letzten vollen Friedensjahres weit überſteigenden Umſätze der Jahre 1918 und 1919 ſind allerdings ſtark durch die Wert⸗ minderung der Reichsmark beeinflußt. Die Summe der der Bank anvertrauten fremden Gelder ſtellte ſich Ende 1879 auf rund 68,5 Millionen Mark )VTTVVUVUTf.!T. 5 6= 1899* 75 293 479,9. „ 19900 3 ĩͤ 2227;; 1 5 „ 19019 1 5 Im laufenden Jahre haben die fremden Gelder einen weiteren Zu⸗ wachs erfahren. Für den Geſchäftsumfang der Deutſchen Bank gibt die folgende Ueber⸗ ſicht einen Anhalt. Es betrugen die fremden Gelder: bei allen deutſchen Bänken alſo in Prozenten bei der mit einem Aktienkapital von für die Deutſchen Bank 1 Million Mark und darüber Deutſche Bank in Millionen Mark: 1913.580 9,642 16,39 1918 6, 740 29,981 22,48 Die Zahl der bei der Bank geführten Konten iſt von der beſchei⸗ denen Ziffer im erſten vollen Betriebsjahr(1871): 472 geſtiegen 1089 auf 20,428 1899„ 1909„ 1913„ 4918 1919„ Die Bank hat gegenwärtig außerhalb Berlins 108 Nieder⸗ laſſungen. Sie hat außer ihren Berliner Gebäuden, die eine Bodenfläche von 22 844 qm umfaſſen, eigene Gebäude in 62 Städten. Der Krieg hat den geregelten Gang unſeres Wirtſchaftslebens unter⸗ brochen und Handel und Gewerbe unſeres Landes bis in ihre Fundamente erſchüttert. In die Organiſation unſerer Bank hat er auch unter anderem dadurch empfindlich eingegriffen, daß er die Tätigkeit unſerer ausländiſchen Niederlaſſungen lahmlegte. Andererſeits haben ſich nach Friedensſchluß die Umſätze mit dem Auslande außerordentlich vermehrt, indem fremde Unter⸗ nehmer und Kapitaliſten im Vertrauen auf die deutſche Arbeitskraft große Beträge von Reichsmark kauften und für dieſe Gelder Betätigung in Deutſchland ſuchten. Ein Teil iſt zum Erwerb von Wertpapieren ver⸗ wendet worden, die Guthaben ſind jedoch immer noch außergewöhnlich hoch. Es iſt dies von großer Bedeutung für die künftige Entwicklung und den Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft: denn die neu geſchaffenen Verbin⸗ dungen rechtfertigen die Hoffnung, daß der Wert der deutſchen Mitwirkung in der Weltwirtſchaft allmählich wieder Anerkennung findet. Es wird um ſo eher geſchehen, je ſchneller ſich die Verhältniſſe des Arbeits⸗ marktes beſſern. Das hervorſtechendſte Kennzeichen der bankgeſchäftlichen Tätigkeit im vergangenen Jahre war ein ungewöhnlich großer Umfang des Börſen⸗ geſchäfts. Als ſich nach der Unterzeichnung des unheilvollen Friedens und nach Aufhebung der Blockade unſere Valuta täglich verſchlechterte, weil es unmöglich war, die großen Mengen notwendiger und überflüſſiger Ein⸗ fuhrwaren anders als mit deutſchem Gelde zu bezahlen, nahmen die Um⸗ ſätze an der Börſe eine Ausdehnung an, der gegenüber die vorhandenen Einrichtungen und die verfügbaren Arbeitsktäfte verſagten. Die geſteigerte Inflation wurde die Urſache einer Effektenſpielwut, die in den erſten Mo⸗ naten des laufenden Jahres jedes Maß überſtieg. Die Börſenbehörden ſahen ſich genötigt, vorübergehend den Verkehr auf nur drei Tage der Woche zu beſchränken. In den vorangegangenen Kriegsjahren hatten die regelmäßig aus⸗ 58 Kriegsanleihen das beliebteſte Anlagepapier gebildet. Seit der evolution jedoch übte das Publikum den Anleihen des Reiches gegenüber Zurückhaltung. Die im November v. J. angelegte, mit großen Vorteilen ausgeſtattete Spar⸗Prämienanleihe hatte nur einen mäßigen Erfolg; ihr Ergebnis wäre entſchieden größer geweſen, wenn nicht zur Zeit der Emiſ⸗ ſion in der Nationalverſammlung die unheilvollen, die Sparkraft und Kapitalbildung ſchädigenden Steuergeſetze zur Verhandlung geſtanden hätten. Als im September auch für die feſtverzinslichen Werte die amt⸗ liche Notierung wieder eingeführt werden ſollte, war daher eine Stütze für die Kursnotierung der Reichsanleihe nötig. Es tat ſich die geſamte deutſche Bankwelt zur Gründung der Reichsanleihe⸗Aktiengeſellſchaft zuſammen, die den Kurs der Anleihen ſtabil halten konnte Da der Staat die Arbeit der Notenpreſſe durch die Aufnahme großer langfriſtiger Anleihen nicht mehr in erträglichen Grenzen halten konnte und die Einziehung der verſchiedenen neuen Steuern wegen techniſcher Mängel noch nicht vor ſich ging, wurde der geſteigerte Geldumlauf nicht abgeſchöpft und wirkte auf allen Gebieten des Grorrlichen Lebens preis⸗ verteuernd. Die Folge war die fortgeſetzte Steigerung der Lohnforde⸗ rungen, denen die Unternehmer nachgaben, weil es ihnen angeſichts des oßen Warenhungers möglich war, die Mehrausgaben durch Hinaufſetzen ihrer Verkaufspreiſe auszugleichen. Die Induſtriegktien, von denen das Kapital, verängſtigt durch die Anſprüche der Arbeiter und durch die drohende Sozialiſierung in den erſten Monaten nach der Revolution, ſich abgewendet hatte, wurde zu beliebten Anlagepapieren und im weiteren Geschöftsberie Verlauf zum Gegenſtand zügelloſer Spekulation, da die unheimlich wach⸗ ſende Teuerung, der die bisherigen Einkommen nicht gerecht werden konn⸗ ten, immer weitere Kreiſe des Volkes zu Spielern machte. Die Beteiligung am Erwerb von Induſtrieaktien wurde auch dadurch gefördert, daß die Enteignung der ausländiſchen Wertpapiere und die erzwungenen Verkäufe großer Induſtrieunternehmungen in dem beſetzten Gebiete große Geld⸗ beträge in Bewegung ſetzten, die in erſter Linie dem Effektenmarkt zu⸗ ſtrömten. Durch das Schwanken unſerer e e iſt ein unſicherer Faktor in die Beurteilung der allgemeinen Wirtſchaftslage gekommen. Geſichtspunkte, wie die Preisentwicklung der Rohmaterialien, der Ausfall der Ernte, die Verkehrsverhältniſſe, die Steuerlaſten, der Wettbewerb anderer Unter⸗ nehmungen, die früher einen Anhalt für die Kursbewertung boten, haben an Bedeutung verloren, weil die nicht überſehbare Entwicklung der Valuta jede Schätzung unmöglich macht. So niedrig die Mark noch immer be⸗ wertet wird, ſo hat doch die ziemlich unerwartete Beſſerung im Monat März dieſes Jahres einen großen Umſchwung in der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage hervorgerufen. Für die in den Vormonaten zu jedem Preis angefüllten Läger der Warenhändler fehlt gegenwärtig der Abſatz, weil das Publikum in Erwartung billigerer Preiſe mit ſeinen Einkäufen zurückhält. Auf die ſtellenweiſe zügelloſen, für unſere Währung und Wirtſchaft gleicher⸗ weiſe ſchädlichen Einkäufe ausländiſcher Waren während der Periode des ſcharfen Niedergangs unſerer Valuta haben wir— unter Mißbilligung mancher Kunden— im Intereſſe der Allgemeinheit und im wohlverſtan⸗ denen Intereſſe der Kunden ſelbſt nach Möglichkeit eindämmend einzu⸗ wirken verſucht. Die Größe des wirtſchaftlichen Chaos in Europa hat anſcheinend die Auffaſſung unſerer bisherigen Gegner gegenüber den Verhältniſſen unſeres Landes geändert. Wäre nach dem Waffenſtillſtand die Blockade gefallen, wären zur Bezahlung von Nahrungsmitteln die in Deutſchland heſchlag⸗ nahmten ausländiſchen Wertpapiere angenommen worden, wäre nicht für uns der Zwang entſtanden, dieſe Einfuhren unter großen Opfern mit Gold und durch Reichsmark⸗Verkäufe zu begleichen, ſo hätte man ſchon früher mit einer Hebung unſerer wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit rechnen kömnen. Immer fühlbarer wird es, daß wegen der geſtiegenen Löhne, der hohen Preiſe für Rohmaterialien, der verteuerten Koſten für Anlagen jeder Art die verfügbaren Mittel unſerer Induſtrie nach und nach erſchöpft worden ſind und aufgefüllt werden müſſen. In der Mitte vorigen Jahres wurde zunächſt die Beſchaffung neuer Mittel durch die Ausgabe von Obligationen bewirkt, ſeit der Jahreswende und weiterhin durch Erhöhung, zum Teil durch die Verdoppelung des bisherigen Grundkapitals. Dadurch werden an den Kapitalmarkt große Anforderungen geſtellt. Die Erſcheinung iſt international. Im Auslande hat ſie bereits ihren Ausdruck in einer Stei⸗ gerung der Diskontſätze der großen Noteninſtitute gefunden. Daß nicht durch ſchroffes Eingreifen des Staates in das gewerbliche Leben das, deutſche Kapital abgeſchreckt wird, ſeine Mitwirkung zu leihen in einer Zeit, in der es ſich darum handelt, unſerer Induſtrie diejenigen Mittel zuzuführen, die ſie zur Steigerung ihrer Produktion und zux Erhaltung ihrer Kraft im Wettbewerb aufß, dem Weltmarkte befähigen, iſt die Sorge der nächſten Zukunft. Im einzelnen iſt folgendes zu berichten: Wie im vorangegangenen Geſchäftsjahr, haben wir die Bilanzzahlen unſerer ausländiſchen Filialen nach deren letzten an uns gelangten Aus⸗ weiſen in unſeren Abſchluß unter vorſichtiger Bewertung der Aktiven ein⸗ geſtellt. Die Bearbeitung ihrer Geſchäfte, ſoweit ſie durch den Friedens⸗ vertrag unſerer Mitwirkung nicht entzogen iſt, erfolgt in beſonderen Ab⸗ teilungen innerhalb des Betriebes unſerer Zentrale. Die von uns für Rechnung des Deutſchen Reiches und der Reichsbank im Ausland übernommenen Verpflichtungen ſind infolge der Steigerung der Wechſelkurſe erheblich größer als im Vorjahre; auch die Avalverpflich⸗ tungen haben ſich aus dem gleichen Grunde vermehrt. Doch iſt hervor⸗ zuheben, daß ſich in beiden Fällen die Beträge in fremder Währung durch Abdeckungen ſtark exrmäßigt haben. Die Verminderung hat ſich im laufen⸗ den Jahr fortgeſetzt, ſo daß Ende April noch 674 Millionen Mark Ver⸗ pflichtungen für Rechnung des Deutſchen Reiches und der Reichsbank und 950 Millionen Mark Verpflichtungen aus Avalen vorhanden waren. Unſer Aktzeptkonto iſt durch das Wiederaufleben des Handels⸗ verkehrs und beſonders wegen des vermehrten Außenhandels höher als im Vorjahr. Beſonders iſt dies für einige unſerer Filialen der Fall. Unſere Niederlaſſungen haben befriedigend gearbeitet. Das Konto Bankgebäude iſt unverändert geblieben, da die Auf⸗ wendungen für die beſonders durch die Ausdehnung unſerer Filialen be⸗ dingten Neuerwerbungen und Neubauten durch die vorgenommenen Ab⸗ ſchreibungen ausgeglichen wurden. Im Geſchäftsjahr hat ſich die Unruhe der Bankangeſtellten noch ge⸗ ſteigert. Verhandlungen des Verbandes Berliner Bankleitungen über den Abſchluß eines örtlichen Tarifvertrages, welche im Verfolg des Schieds⸗ ſpruchs vom 20. April 1919 geführt wurden. verliefen ergebnislos. Um indes der ſteigenden Teuerung Rechnung zu tragen, bewilligten die Ver⸗ bandsbanken den Angeſtellten anſtatt der von ihnen vom Tarif erhofften Einkommenserhöhung eine Abgeltungsſumme ſund ließen außerdem für die Zeit vom 1. Oktober 1919 ab eine Erhöhung der Teue⸗ rungszulage eintreten, welche mit Beginn des laufenden Jahres eine weitere Steigerung erfuhr. Inzwiſchen war auf Seiten der Angeſtelltenorganiſationen das Ver⸗ langen nach Zuſammenſchluß der örtlichen Verbände der Bankleitungen zu einem Reichsverbande und Abſchluß eines Reichstarißfs verſchärft hervorgetreten. Dem Verlangen iſt durch Errichtung des Reichsver⸗ bandes der Bankleitungen entſprochen worden. Auch die Ver⸗ handlungen dieſes Verbandes führten zu keiner Einigung. Der Reichs⸗ verband hat indes, ohne den am 3. März 1920 ergangenen Schiedsſpruch anzunehmen, den Angeſtellten die darin feſtgeſetzten Einkommensbezüge mit Wirkung vom 1. Februar dieſes Jahres ab in Form einer Neu⸗ regelung gewährt. Seine Erwartung, dadurch Ruhe in der Angeſtellten⸗ ſchaft zu ſchaffen, iſt leider nicht in Erfüllung gegangen. Nachdem ſchon früher in Hamburg und an einzelnen anderen Plätzen geſtreikt worden war, brachen an zahlreichen Orten im Rheinland, in Weſtfalen, Bayern, Sachſen, Schleſten und Oſtpreußen hartnackige Streiks aus, bei denen es vielfach, zum Teil unter Zuziehung von nicht zu den Bankangeſtellten zählenden Elementen, zu gewaltſamem Vorgehen gegen die Arbeitswilligen und zu ſonſtigen bedauerlichen Ausſchreitungen gekommen iſt. Nachdem die Streiks teils zuſammengebrochen, teils beigelegt waren, wurde die Arbeitseinſtellung, ſoweit ſie noch bei Aufnahme von Einigungsverhand⸗ lungen vor dem Reichsarbeitsminiſterium beſtand, durch ein Abkommen beendet, in welchem der Reichsverband für die Zeit vom 1. April dieſes ſic bahn eine neue Erhöhung der Teuerungszulage auf ich nahm. Die perſönlichen Aufwendungen für die Angeſtellten, welche ſich für das Jahr 1917 auf 41, Millionen, für 1918 auf 60,7 Millionen beliefen, erhöhten ſich für das Jahr 1919 auf 90,6 Millionen und dürften ſich für ſei laufende Geſchäftsfahr ſchätzungsweiſe auf etwa 180 Millionen Mark teigern. N Die Zahl der Angeſtellten am Ende des Geſchäftsjahres hat gegenüber dem Stande vom 31. Dezember 1918 eine Erhöhung nicht erfahren. Der rege Geſchäftsverdehr und der erweiterte Geſchäftsumfang brachten im Berichtsjahre ein- außerordentlich große Arbeitslaſt mit ſich. Hierzu trat die völl'g unproduktive Arbeit die den Banken durch immer neue Ge⸗ ſetze und Verordnungen insbeſondere auf dem Gebiete der Steuergeſetz⸗ gebung und der Maßnahmen zur Verhütung der Kapitalabwanderung auferlegt wurde. An die Arbeitskraft der Angeſtelltenſchaft mußten ganz ungewöhnliche Anforderungen geſtellt werden. Wir erkennen gern an, daß mit Eifer, zum großen Teil mit vollem Einſatz aller Kräfte gearbeitet worden iſt. Das Konto der Handlungsunkoſten zeigt ohne Berückſichtigung der Steuern und Abgaben eine Erhöhung auf J 117,487,473.31. Die an⸗ dauernde und auch im laufenden Jahr wieder in erheblichem Umfang vor⸗ handene Steigerung dieſes Kontos iſt für uns ein Gegenſtand großer Für Steuern und Abgaben hatten wir einſchließlich der Rücklage für Zinsbogenſteuer und der Geldumſatzſteuer„ 25,059,847.20 zu erlegen gegen 14,203,502.69 im Vorjahre. Der Ertrag aus„Dauernden Beteiligungen“ und Kom⸗ manditen enthält die für 1918 vereinnahmten Dividenden auf unſeren Beſitz an Aktien der Deutſchen Vereinsbank(60%) 4 ür 1919 60% der Eſſener Credit⸗Anſtalt(99%) 55 4 9206 der Hannoverſchen Bank(80%) U 7. 80%) der Mecklenburg. Hypotheken⸗ u. Wechſelbank(15%( 150%) der Oldenburgiſchen Spar⸗ u. Leih⸗Bank(10 90) 0 100%) der Pfälziſchen Bank(69. 70%) der Privatbank zu Gotha(6½ 90)* 7½000 der Rheiniſchen Creditbank(%) 0 70 der Württembergiſchen Vereinsbank(700) 1 70) und der Deutſchen Treuhand⸗Geſell chaft(1500) 0 0 1 150%) Das Anwachſen unſerer„Dauernden Beteiligungen“ erklärt ſich aus unſerem Beſitz an Aktien der Reichsanleihe⸗Aktiengeſellſchaft. les lahr 1919. Die Deutſche Ueberſeeiſche Bank hat die Bilanz für 1919 bis jetzt noch nicht fertigſtellen können. Es iſt jedoch ein gutes Ergebni⸗ zu erwarten, da nicht nur bei der hieſigen Zentrale der Geſchäftsumfang erheblich zugenommen hat, ſondern auch die überſeeiſchen Niederlaſſungen mit dem Eintritt des Friedenszuſtandes ihre Tätigkeit auf allen Gebieten mit Erfolg wieder aufnehmen konnten. G0 Deutſech Aeteeiſche Elektrizitäts⸗Geſell⸗ ſchaft wird für 1919 wiederum nur eine Dividende von 6% auf die 92 10 zugsaktien verteilen, während auf die Stammaktien eine Dividende nicht ausgezahlt werden kann. Im Jahre 1919 erreichten die Koſten der Brenn⸗ ſtoffbeſchaffung ihren Höhepunkt. Seit Friedensſchluß iſt hierin eine Beſſe⸗ rung eingetreten, ſodaß jetzt auch in Buenos Aires wieder Ueberſchüſſe 1 zielt werden. Andererſeits macht ſich jetzt aber auch die Notwendigkeit eltend, in der Unterhaltung und Ausgeſtaltung der Werke vieles nachzu⸗ egz was während der Kriegsjahre unterbleiben mußte, und den wachſad⸗ den Bedürfniſſen der in ſteter und raſcher Entwicklung begriffenen 1 80 amerikaniſchen Arbeitsgebiete der Geſellſchaft Rechnung zu tragen. 155 gegenüber der Vorkriegszeit ſtark erhöhten Weltmarktpreiſe einerſeits, 5 kataſtrophale Entwertung der Mark andererſeits ſtellten die Geſellſcha. hinſichtlich der künftigen Kapitalbeſchaffung vor ein Problem, das unlösbe. ſchien. Die Verwaltung hat ſich daher ſchweren Herzens entſchloſſen, de Aktionären das Angebot einer ſpaniſchen Bankengruppe zur Annahme empfehlen, das die Ueberführung der Aktiva der Geſellſchaft auf eine i1 bildende ſpaniſche Aktiengeſellſchaft zum Ziele hat. Die Aktionäre ergaleg⸗ danach im Umtauſch für ihre Aktien Werte der neuen ſpaniſchen Geſen ſchaft, teils in Form von 69Higen Rentenbons, teils in Form von Aktien ſodaß ſie auch an der weitexen Entwicklung des Unternehmens beteilit bleiben. Durch die Vereinbarungen mit der ſpaniſchen Bankengruppe ſin die deutſchen Intereſſen ſowohl in materieller wie auch in ſonſtiger Hinſt 0 derart gewahrt, daß die geplante Umwandlung als ein unter den gegebenen Verhältniſſen für alle Teile befriedigender Ausweg aus einer leider— haltbar gewordenen Situation betrachtet werden darf, ſo ſchmerzlich es aut an und für ſich iſt, ein ſo bedeutendes überſeeiſches Unternehmen, 920 deutſcher Initiative ſeine Entſtehung verdankt, in fremde Hände übergehe zu ſehen. Ueber das Schickſal verſchiedener anderer uns naheſtehender Auslands“ unternehmungen iſt noch nicht entſchieden. Die Deutſche Petroleum⸗Aktien⸗Geſellſchaft 11 teilte wiederum 8 Dividende. Die noch unter Zwangsverwaltung ſtehend Steaua Romana Aktien⸗Geſellſchaft für Peirebe ug Induſtrie, Bukareſt, hat für das Jahr 1918 eine Dividende von 1 (wie für die Vorjahre) erklärt. ö Der Bayeriſche Llond⸗Schiffahrtserktiengeſelh ſchaft hat ſeinen Verkehr im laufenden Jahr, zunächſt allerdings in ſchränktem Umfange, wieder aufgenommen. Die Bayeriſchen Stickſtoffwerke.⸗G. befinden ſich 5 erfreulicher Entwicklung und haben neuerdings ihr Kapital auf 18 Million Mark erhoͤht. Von Gemeinſchaftsgeſchäften erwähnen wir: Grundung Reichsanleihe⸗Aktiengeſellſchaft, Kapitalerhöhungen der Hubertus Braunkohlen.⸗G., 6% Vorzugs⸗Aktien, der Braunſchweigiſchen Bank u. Kreditanſtal..⸗G., der Aktien⸗Geſellſchaft vorm. Seidel& Naumann, der Mechniſchen Baumwoll⸗Spinnerei u. Weberei Bamberg, der F. H Akt.⸗Geſ., der Schubert& Salzer Maſchinenfabrik.⸗G., der Deutſchen Vereinsbank, der Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg.⸗G., der Hirſch, Kupfer⸗ u. Meſſingwerke, Aktiengeſellſchaft, der Vereinigten Fränkiſchen Schuhfabriken vorm. Max Bru vorm. B. Berneis, der Lübecker Privatbank, der R. Wolf Aktiengeſellſchaft, der Maſchinenfabrik Eßlingen, Einführung von Aktien „des Siegen⸗Solinger Gußſtahl⸗Aktien⸗Vereins. Von abgewickelten Geſchäften erwähnen wir: Obligatione der Badiſchen Anilin⸗& Soda⸗Fabrik, der Anhaltiſchen Kohlenwerke, 755 Braunkohlen⸗ und Briket⸗Induſtrie.⸗G., der Geſellſchaft für Teerner wertung m. b.., der Oberſchleſiſchen Eiſenbahn⸗Bedarfs⸗Act.⸗Geſ., 175 Siemens& Halske.⸗G., der R. Wolf.⸗G., der Sächſiſchen Kammaalz Spinnerei zu Harthau, der Lingner⸗Werke.⸗G., der Gewerkſchaft Caten fund, der Gewerkſchaft Wilhelma Braunkohlenwerk u. Briketfabrik, der Donnersmarckhütte, Oberſchleſ. Eiſen⸗ u. Kohlenwerke.⸗G., Anleihe der Firma E. Merck Chemiſche Fabrik und Aktien der R. Wolf.⸗G., Schultheiß⸗Brauerei.⸗G., Fuſion Brauerei Pfefferberg.⸗G. vone Schneider& Hillig; ferner von Obligationen der Deutſchen Continentaſl. Gas⸗Geſellſchaft, des Bochumer Vereins für Bergbau⸗ und Gußſtan fabrikation, der Farbwerke vorm. Meiſter Lucius& Brüning, des Sted kohlenbergwerks Graf Bismarck, der Phönix,.⸗G. für Bergbon Ge Hüttenbetrieb, der Rütgerswerke⸗A.⸗G., der Allgemeinen Elektrieitäts⸗ 1˙ ſellſchaft, der Linke⸗Hofmann⸗Werke.⸗G., der Oberſchleſiſchen Eiſen⸗Jer duſtrie, Aktien⸗Geſ. für Bergbau und Hüttenbetrieb, die 4% Anleihe un Stadt Dresden von 1918, der 4% Sächſiſchen Staats⸗Anleihe von 1919 in⸗ Aktien der Buderus ſchen Eiſenwerke Akt.⸗Geſ., der Akt.⸗Geſ. für Ani Fabrikation, der Farbwerke vorm. Meiſter Lucius& Brüning und der haltiſchen Kohlenwerke. Unſere Konſortial⸗Rechnung enthielt am Jahresſchluſſe: Beteiligungen an feſtverzinslichen Weten 0 19 1841., 75060 der 1 8 an Aktien von Banken, ſowie Eiſenbahnen und anderen Trans⸗.20 portunternehmungen.557,91.50 5 an Grundſtücksgeſchäften„ 1,846,931. 1 an induſtriellen und verſchiedenen 23.06 anderen Unternehmungen„16,990,% an Kriegskreditbanken u. Kriegs⸗ 7 geſenneenntt;tß, 150240 im Buchwerte von M. Unſere Abteilung für Zahlungen an Kriegsgefangene und Zider internierte wird wegen der inzwiſchen faſt reſtlos erfolgten Rückkehr rein Gefangenen demnächſt ihre Arbeit beendet haben. Es war von vornhe en. beabſichtigt, aus eigenen Mitteln die Unkoſten der Abteilung zu traßder Der Zuſchuß dürfte recht erheblich ſein. Zur Linderung des Elends den aus den früher feindlichen Ländern ſowie aus Elſaß⸗Lothringen und eren Oſtmarken vertriebenen Deutſchen haben wir in Gemeinſchaft mit and ins Banken unter Beihilfe des Reiches eine Reihe von Darlehenskaſſen nen Leben gerufen, deren Geſchäftsführung wir trotz der damit verbundne e Arbeit unentgeltlich beſorgen. Dieſe Kaſſen haben bis jetzt große Venden an Hilfsbedürftige ausgezahlt und dadurch beigetragen, vielen Tauſen die Not der Uebergangszeit und die Errichtung einer neuen Exiſteng 0 erleichtern. 55 76 1. u dem Reingewinn des Jahres von M. 62,527, at fer Workrag aus is ỹt!tt!,. 895 .937, 7⁵ zulammen N Wir beantragen: 1. der freien Rücklage zu überweiſen M. 5,000.000 2. für Abſchluß⸗Zuwendungen an die 00⁰0. Angeſtellten zu bewillligen.000, 3. dem aus Anlaß des fünfzigjährigen Beſtehens der Bank neu zu bildenden„Jubiläums⸗Fonds“ u ühntrr 8 4. eine Dividende von 12 0% auf M. 275,000,000 Grundkapital an die Aktionäre zu verteilen 5. dem Aufſichtsrat den ſatzungsgemäßen Gewinnanteil(7 vom Hundert nach 6 ½ 0% Dividende und allen Rücklagen und Zuwendungen) deüine.138 9⁰ 6. und den Reſt vooen„ auf neue Rechnung vorzutragen. M- 6 4 zuſammmen 1d Das Vermögen der Deutſchen Bank an Kapital u Rücklagen beträgt ſomit 510,000, 000. 5,000000 33,000,000.— 2 2* Berlin, im Juni 1920. Der Lorstand der Deutschen Ban N E E. Heineffann P. M. Herrmann P. Mankiewitz C. Michalon, b. Schliter d. Schrzter or. E. U. Sus b. Masaef t