N 73 2ͤ— 22 Freitag, 18. Juni WMittag⸗ Ausgabe. 5 U 1920.— Vr. 262. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn e g. Alle Preiſe oſtſche—— 15 50 0— 12 2917 a.—85 eſchäfts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: ofſtr. 6. wetzingerſtabt: Kepplerſtr. 42 l 5 7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. ſebühr..—. Poſtoezug vierteljägrl. M. 15.— ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 baſ eit widerruflich. Eindenhof: Gontardſtr. 4 frernſprecher Nr. Badiſche Neueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: Bei N eitigem Widerruf d. 1 ſpalt..50 Mk., ausw..80 Mk., Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% nachm. 2½ Uhr. Für Anze übernommen. Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. „Rekl. 5Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. igen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine erantwortung öh. Gewalt, Etreta u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen eſchränkte Ausgaben od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. lach das Gebol der Stunde. Wie wir bereits im geſtrigen Abendblatt melden konn⸗ ten, entwickelt ſich die mühſelige und wirrſälige innere Kriſe dahin, daß Zentrum, Deutſche Volkspartei und Demokratiſche Partei die Kabinettsbildung überneh⸗ men. Wir haben ſchon geſagt, daß dieſes Kabinett immerhin den Wahlaußfall vom 6. Juni in etwa berückſichtigt, aber nicht das Kabinett ſein kann, das wir brauchen. Es wird ſich nicht halten können ohne die wohlwollende Neutralität der Deutſchnationalen Partei oder der Mehrheitsſozialdemo⸗ kraten, vielleicht ſogar beider zuſammen. Wir möchten an⸗ nehmen, daß die erſtere keine Schwierigkeiten machen werde. Weniger ſicher ſind wir der Mehrheitsſozialdemokratie. Das iſt ein Kabinett, das nicht eben auf ſtarken Pfeilern ruht, die Schuld tragen, wie geſagt, die Demokratiſche Partei und die Sozialdemokratie, die von eier unüberwindlichen Abneigung gegen die bürgerlich⸗nationalen Parteien erfüllt ſind. Und doch ſollten die Linksparteien dieſe Abneigung über⸗ winden. Das iſt das erſte dringende Gebot der Stunde. Und doch müßten wir ein Kabinett auf breiteſter nationaler Grundlage haben, das iſt das zweite Gebot der Stunde. Wir müſſen all den elenden und kleinlichen, zermürben⸗ den und zerreißenden Parteikram hinter uns werfen und un⸗ ſere Reihen feſt zuſammenſchließen, wir müſſen ein Kabi⸗ nett der nationalen Verteidigung bilden, ein Kabinett, das der Willenausdruckdes ganzen Vol⸗ kes iſt, vom allgemeinſten Vertrauen getragen wird und mit dieſer moraliſchen Kraft hinter ſich Deutſchlands Würde kann 1 1 1955 erinnern an das ſchöne Wort, das in einer Verſamm⸗ lung der Deutſchen Volkspartei geſprochen wurde als Antwort auf das Scheidemannſche Wort:„Der Feind ſteht lin. Nein, der Feind ſteht draußen, im Innern haben wir nur Gegner. Schaut auf die Pfalz: betrachtet die Vorgänge in Mainz und Wiesbaden, die neuen Verhaftungen, die in dieſen Städten fortgeſetzt vorgenommen werden. Denkt an die Verbote rheiniſcher Zeitungen, die dagegen proteſtiert haben, daß im beſetzten Gebiet ſchwarze Truppen verwandt werden. Vergegenwärtigt Euch, was in der Kommiſſion der franzöſiſchen Kammer für auswärtige Angelegenheiten jetzt wieder geſagt worden iſt über den angeblichen böſen Wil⸗ len Deutſchlands in bezug auf die im Friedensvertrag feſt⸗ geſtellte Abrüſtungg: wir wiſſen ja aus ſchmerzlichen Erfah⸗ rungen, was ſolche Klagen und Anklagen anzukündigen en. des Rheins fürchten unſere Volksgenoſſen, daß eine neue Bewegung gegen die Zugehörigteit dieſer deutſchen Lande zum Deutſchen Reich ſich vorbereitet. Und uns fällt ein Wort von Heinrich von Kleiſt ein: Es bricht der Wolf in Deine Hürden ein, O, Deutſchland Und Deine Hirten ſtreiten um eine Handvoll Wolle! Wir ſind zweifelsohne in einer Periode neuer mächtiger Lewegungen der internationalen Politik. Zu den Attionen links des Rheins geſellt ſich, wahrſche nlich nicht ohne inneren Zuſommenhang mit ihnen, der kombinie rte Vorſtoß der Ruſſen und Türken gegen die engliſch⸗franzöſiſche Herrſchaft in Vorder⸗ und Mittelaſien. Ja pa n holt zu neuem Stoß gezen Chinga aus. Und in Deutſchland können wir nicht über die kleinlichſten und erbärmlichſten Parteigeſichtspunktke hinwegkommen und uns angeſichts der eigenen neuen Be⸗ drohung durch unſere Feinde und angeſichts der neuen ſtarken Weltbewegung zu einer einzigen und einigen nationalen Front zuſammenſchließen! Wiſſen wir noch Stunde iſt? Wir können kein Rumpfkabinett und auch kein Kabtinettl der kleinen Koalition brauchen, das zu unſicheren Beſtand hat, um uns wirkſam in der Welt und gegenüber unſeren Femden vertreten zu können. Was wir brauchen, das iſt ein Kabinett, das alle Parteien umfaß, die desſelben nationalen Willens ſind inid ze dieſen müſſen die Deutſchnationaſen, die Mehrheitsſozialdemokraten und die Mehrheitsſozialdemokra⸗ ten die Deutſchnationalen rechnen. Von der Höhe dieſes Ge⸗ ſichtspunktes aus, müßte es doch nicht ſchwer fallen, ein Kabi⸗ nett zu bilden, in dem ſich das ganze Volk dargeſtellt und ver⸗ ereten findet. Von der Not und Bedrängnis dieſer Stunden aus müßte es doch nicht ſchwer fallen, daß die Parteien der Linken ihre Abneigung gegen die Parteien der Rechten über⸗ winden und der Kabinettsbildung keine Schwierigkeiten mehr machen, die wirklich den Ausdruck des geſchloſſenen nationa⸗ len Willens und der nationalen Entſchloſſenheit bedeuten würde, unſere Würde zu wahren, uns ſelbſt zu behaupten, immer nicht, was das Gebot der und alle lebendige und geſammelte völkiſche Kraft daran zu ſetzen, die Reviſion eines Friedensvertrages zu erlangen, der uns hoffnungslos niederdrückt und den wir nicht erfüllen können, ſo ſehr wir auch ehrlich beſtrebt ſind den grauſam harten Bedingungen zu genügen, die die Unterſchrift unſerer damaligen Unterhändler tragen. 7 88 Die Bedrängung der Pfalz. München, 17. Juni.(WB.) Halbamtlich. Die Lage in der Pfalz droht ſich zu einer Kataſtrophe auszu⸗ wachſen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die franzö⸗ ſiſche Beſatzungsbehörde die jüngſt vollzogene Verhaftung ſozialiſtiſcher Arbeiterführer zu einer Macht⸗ probe ausnützen will. In Ludwigshafen ſind Trupppenverſtärkungen eingetroffen; ſtarke Pa⸗ trouillen mit Maſchinengewehren durchziehen die Stadt. Harm⸗ loſe Paſſanten werden auf Ausweiſe geprüft. Bekannt⸗ machungen verlangen die Ablieferung verſteckter Waffen. Die Verhängung des Belagerungs zuſtandes über die Pfalz wird befürchtet. Am 18. Juni mittags 12 Uhr erwartet die Arbeiter⸗ ſchaft der Pfalz die Antwort auf ihren Proteſt wegen der Verhaftungen. Dann wird es ſich zeigen, ob in der Pfalz der franzöſiſche Militarismus neue vielleicht blu⸗ tige Triumphe feiert, wie ſeinerzeit in dem Ludwigs⸗ hafener Poſtamt, oder ob doch noch die Vernunft und Menſch⸗ lichkeit den Sieg davontragen. Weitere Verhaftungen in Ludwigshafen. O Ludwigshafen, 18. Juni, 9 Uhr vorm.(Priv.⸗Tel.) Heute früh um 3 Uhr wurden die Arbeiterführer Stadtrat Fiſcher, Vorſitzender der U. S. P. Baum und Stadtrat Rauſcher durch die franzöſiſche Polizei aus den Betten heraus verhaftet. Es ſind dies die Männer, die vorgeſtern in den Verſammlungen Anſprachen an die Arbeiterſchaft ge⸗ halten haben. In der Umgebung von Ludwigshafen iſt ſeit heute Nacht eine ganze Diviſion zuſammengezogen. Ka⸗ valleriepatrouillen ſind in der Frühe durch die Stadt gezogen. Es herrſcht aber noch überall Ruhe und Ordnung. In allen Geſchäften wird bis jetzt noch gearbeitet. Ueber den eptl. Generalſtreik iſt bis jetzt noch nichts Näheres bekannt. 1* cd München, 18. Juni.(Priv. Tel.) Ueber die Politik und die Wahlen in der Rheinpfalz ſprach vor zahl⸗ reichen Zuhörern in einer Verſammlung der Ortsgruppe Mün⸗ chen der Deutſchen Volkspartei Herr Tornomw, Parteiſekre⸗ tär aus Ludwigshafen. Der Redner ſchilderte zunächſt. die Schwierigkeiten, die ſich durch die feindliche Beſetzung für die politiſche Arbeit ergeben hätten, beſonders in den erſten Mo⸗ naten, als die Verſammlungen verboten waren. Dann gab er ein kleines Bild von der ſeparatiſtiſchen Bewegung des Bundes Freie Pfalz und das Bekenntnis zum Deutſch⸗ völkiſchen Gedanken. Der Gedanke völkiſcher Erneuerung habe beſonders bei den letzten Wahlen ſeinen Ausdruck gefunden, bei denen die Deutſche Volkspartei als die ſtärkſte Partei der Pfalz hervorgegangen ſei. Der Redner ſchloß mit einem war⸗ men Aufruf zur Einigung des deutſchen Volkes auf nationaler Grundlage und wies dann beſonders auf die Gefahr hin, die bei inneren Unruhen in Deutſchland für das beſetzte Gebiet entſtehen können. Die Folge davon würde eine Wieder⸗ aufnahme der ſeparatiſtiſchen Bewegung ſein. Die intereſſanten Ausführungen, denen eine lebhaſte Aus⸗ ſprache folgte, fanden reichen Beifall. die Erhebung der Türkei. Konſtankinopel, 17. Juni. Die natfionaliſti⸗ ſchen Streitkräfte rücken in den Küftengegenden des Marmarameeres und des Schwarzen Meeres immer weiter vor. Es ſcheint, daß die Inſeln des marameeres von den Anhängern Diemals beſchützt werden. Nachrichlen aus Jonguldack melden, daß die Stadt Hera⸗ klea wegen Bedrohung durch nationaliſtiſche Banden Hilfe verlangte bei den franzöſiſchen Truppen, die mit der Aeber · wachung der Bergwerke betraut ſind. Paris, 17. Juni. Die türkiſche Friedensdele⸗ gation iſt heute nachmittag hier eingetrofſen. London, 17. Juni.(WB.) Havas. Nach einem Kon⸗ ſtant nopeler Telegramm der Daily Mail hat Kemal Paſcha gegencärtig alle Steinkohlenbecken des Schwarz⸗ meer⸗Gebiets unter ſeiner Kontrolle. Seine Trup⸗ pen nähern ſich in raſchem Vordringen der Küſte und der Stadt Ismid, ſüdlich von Konſtantinopel, wo ſich britiſche Truppen befinden. Verſailles, 18. Juni.(W..) Der Großweſier iſt als Führer der ottomaniſchen Friedensabordnung in Begleitung ſeines Neffen Murri Bei und dreier Legationsräte geſtern nachmittag hier eingetroffen. die Ruſſen in Perſien. Amſterdam, 17. Juni.(WB.) Die Times melden aus Teheran: Der rote revolutionäre Ausſchuß Perſiens melbet in einer Proklamation die Ausrufung der Räterepu⸗ blik in Reſcht. Die perſiſchen Volſchewiſten gaben in Tele⸗ grammen an die amerikaniſche und franzöſiſche Geſandtſchaft die Errichtung eines roten Ausſchuſſes und die Abſchaf⸗ fungder Monarchic bekannt; ſie proteſtieren geren die fortdauernde Anweſen eit der engliſchen Truppen in Perſien. London, 18. Juni.(WB.) Kraſſin hatte geſtern eine Unterredung mit dem perſiſchen Min ſter des Auswärtigen. Japan ſchickt Krieasſchiſfe nach Ch'ng. Amfkerdam, 17. Juni.(WB.) Eaſtern Service berichtet aus Tokio: Mit Rückſicht auf die durch den Bürgerkrieg in China verurſachten unſicheren Lage hat Japan Kriegsſchiffe ſchz China entſandt, um die japaniſchen Untertanen zu ützen. Tokio, 18. Juni.(W..) Der japaniſche Miniſter des Aeußern veröffentlicht den Inhalt der am 14. Mai an China gerichteten Note. Darin wird wiederholt geſagt, daß Japan wünſche, Verhandlungen über die Rückgabe von Kiautſchou an China einzuleiten und erklärt, daß Japan zur Zurückgabe die⸗ ſes Gebietes und zur Zurückziehung ſeiner Truppen bereit ſei. Die Note erinnert daran, daß vor dem Verſailler Frieden China in die Uebertragung von Schantung an Japan einge⸗ willigt habe. Die Uebergabe von Kiautſchou an China werde an den Beſtimmungen des Verſailler Friedens nichts ändern, * Amſterdam, 17. Juni.(WB.) Aus Tokio wird vom 14. Juni gemeldet: In Kobe wurde ein mit vierhundert Bomben gefüllter Korb beſchlagnahmt, der für die japa⸗ niſchen Kommuniſten beſtimmt war. Ddas Kabineit der fleinen Koaliſion. Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Man kann nicht ſagen, daß die Ablehnung Dr. Mayers die Lage geklärt hätte, im Gegenteil, ſie hat die Kriſe be⸗ ſchleu nigt. Es iſt geſtern den ganzen Tag hindurch hin⸗ über und herüber verhandelt worden. Aber die Verhand⸗ lungen wären auch von Herrn Dr. Mayer⸗Kaufbeuren führen geweſen, er hätte ſie eben dann heute geführt, anſtatt wie Herr Fehrenbach ſchon geſtern. Abſchließendes iſt nichts zu ſagen. Immerhin werden die Konturen des Kabinekts immer mehr ſichtbar. Das Miniſterium, das ſich, wie wir annehmen müſſen, im Laufe des heutigen Tages bil⸗ den wird, wird vorausſichtlich ein Kabinekt der in den letzten Tagen mehrfach genannten kleinen Koalition ſein. Aber es wird allmählich Zeit, daß das Werk gelingt. Die Taktit hat in dieſen Tagen einen viel breiteren Raum eingenommen, als man draußen im Lande verträgt und verſteht. Aus Zentrumskreiſen hören wir, daß Herr Feh⸗ renbach noch an der Hoffnung feſthält, ein Kabinett aus Zen⸗ trum, Volkspartei und Demokraten zuſtande zu bringen. Nach dieſer Quelle haben ſich die Verhandlungen des geſtrigen Nachmittags, welche einen guten Fortgang nehmen, hauptſächlich um das Programm der neuen Regie⸗ 15 n e Demokraten wollen heute früh 10 Uhr zu einer Sitzung zuſammentreten, der beſondere i e— 55 ee, 1 us den heutigen Morgenblättern iſt ein klares Bild über den Stand der Dinge freilich nicht 1 gewinnen. Man hat ein Gegenſtück zu der viel verrufenen„Pfychologie der Zeugenausſage. Ueber dieſelben Vorgänge ſagen Leute, die ſich dabei auf dieſelben Quellen ſtützen, ganz verſchieden aus, weil ſie aus dem Gehörten ſich das auswählen, was am beſten in ihren Kram paßt. Einen Tatſachenbericht gibt die „Germania Danach haben ſich die Herren Fehrenbach und Trimborn geſtern nachmittag 6 Uhr zum Reichs⸗ präſidenten begeben, mit dem ſie eine lange Unter⸗ redung hatten. Das Ergebnis war, daß Fehrenbach in Fortſetzung der Trimbornſchen Miſſion die Verhandlungen mit den Parteien weiterführen wird, wobei ihm der Abg. Trimborn unterſtützend zur Seite ſteht. Die Verhandlungen mit der Deutſchen olkspartei ſind ſchon ziemlich weit gediehen, während die Stellung der Demokraten, wie die„Germania“ behaup⸗ tet, noch ungeklärt iſt. Das„Berliner Tageblatt“ will zu ſpäter Nachtſtunde er⸗ fahren haben, ein Kabinett aus den drei alten Koalitionsparteien, um das ſich Herr Fehrenbach zunächſt bemühte, ſei endgültig an der Weigerun der Soßialdemokratie geſcheitert. Nun bemühte ſich Herr Fehrenbach um ein Kabinett aus Demokfraten, Zentrum und Deutſcher Volkspartei. Die ſozial⸗ demokratiſchen Vertreter hätten erklärt, ſie würden dem neuen Kabinett, angeſichts der Verhandlungen in Spa keine Schwie⸗ rigkeiten bereiten, würden ſich aber alle Schritte vorbehalten, wenn die Regierung eine arbeiterfeindliche Politik einſchlagen ſollte. Ein ausdrückliches Vertrauensvotum würden ſie dem neuen Kabinett nicht geben, andererſeits würden ſie auch nicht für ein Mißtrauensvotum ſtimmen. Die ſämtlichen ſozialdemokratiſchen Miniſter würden zurücktreten, dagegen würden die ſozialdemokratiſchen Staats⸗ ſekretäre nur ausſcheiden, ſoweit es ſich um ſogenannte par⸗ lamentariſche Staatsſekretäre handelt. Alle anderen würde man als Beamte anſeben und ſie nicht zum Aufgeben ihrer Poſition veranlaſſen. Dasſelbe gelte von den ſozialdemokrati⸗ ſchen Beamten überbaupt. Somit werden uns in Preußen die Landräte erhalten bleiben, die früher Stiefelputzer und Zei⸗ tungsausträger waren. Ueber die Haltung der Deutſchen Volkspartei — mit der ſich Herr Fehrenbach im Laufe des geſtrigen Nach⸗ mittags mebrfach in Verbindung geſetzt hat— erfährt die „Deutſche Allgemeine Zeitung“ von einem hervorragenden Mitglied der Fraktion, daß die Deutſche Volkspartei nach wie vor das wirtſchaftliche Moment in den Vordergrund ſtelle. Werden die ſachlichen Forderungen der Fraktion erfüllt, das Reichsminiſterium des Auswärtigen und das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium mit Fachleuten beſetzt und auch an die Spitze des Reichswehrminiſteriums ein General geſtellt, ſo ſeien für die Fraktion alle anderen Fragen nebenſächlich. Der Wille, mitzutun, ſei bei der Deut⸗ ſchen Volkspartei durchaus aufrichtig, ebenſo freilich auch die Geneigthbeit, alles zu vermeiden, was der Sozial⸗ demokratie, jetzt oder ſpäter, den Beitritt unmög⸗ lich machen würde Die„Tägliche Rundſchau“ berichtet über eine Konferenz der Wabßlkreisvorſitzenden und Parteibeamten der Deutſchen Volkspartei, die in Berlin tagte. Den erſten Punkt der Tages⸗ ordnung bildete das Wahlergebnis des 6. Juni. Dr. Streſe⸗ mann gab ein zuſammenfaſſendes Bild über den günſtigen Ausfall der Wahlen, das durch Redner aus den einzelnen Provinzen ergänzt wurde. Im weiteren Verlauf der Tages⸗ ordnung wurde die politiſche Lage beſprochen. Dr. Streſe⸗ 2. Seite. Nr. 262. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 18. Juni 1920. mann gab bei dieſer Gelegenheit Kenntnis von dem Brief, den er zuſammen mit Dr. Heinze im Namen der Reichstags⸗ fraktion der Deutſchen Volkspartei an Dr. Trimborn gerichtet hatte, und in dem die Stellung der Deutſchen Volkspartei zur Regierungsbildung feſtgelegt wurde. Die Ausſprache ergab die einmittige Zuſtimmung zu der Haltung, welche die Frak⸗ tion in dieſer Frage angenommen hat und volles Einver⸗ ſtändnis damit, daß die Verhandlungen in dieſem Sinne wei⸗ ter geführt werden. Inzwiſchen veröffentlichen die Unabhängigen einen Aufruf, der eine ganze Seite der„Freiheit“ ein⸗ nimmt. Hier wird der Verſuch gemacht, den Anhängern der unabhängigen Sozialdemokratie auseinanderzuſetzen, warum dieſe ſich nicht an der Regierung beteiligt hätten. Ueber blut⸗ rünſtige, geſchwollene Phraſen kommt der ganze Artikel na⸗ türlich auch bei dieſer Gelegenheit nicht hinaus. Im„Lokal⸗Anzeiger“ wird zu der Ablehnung Dr. Mayer⸗ Kaufbeuren mitgeteilt, ſie hätte von ſeiner Seite erfolgen ſollen, weil er gar nicht von ſeiner Fraktion, der Bayeriſchen Volkspartei, ermächtigt geweſen wäre, einen ſolchen Auftrag anzunehmen. Die Aufforderung an ihn ſei über die Köpfe der Partei hinweg ergangen. Die Deutſchnationale RNeichstagsfraktion und die Regierungsbildung. Die Reichstagsfraktion der Deutſchnationalen Volkspartei teilt in der Ausgabe der parteiamtlichen Korreſpondenz vom 16. Juni folgendes mit: Seit über einer Woche iſt die Bildung der Regierung, die von der politiſchen Lage dringend erfordert und vom deutſchen Volke erwartet wird, um keinen Schritt vorwärts gekommen. An die Deutſchnationale Fraktion hat ſich bis zur Stunde keiner der mit der Regierungsbildung betrauten Herren mit dem Erſuchen um Teilnahme an den Verhand⸗ lungen gewendet Das muß um ſo mehr befremden, weil durch die veröffentlichten Erklärungen der Partei und durch die Haltung, die von deutſchnationaler Seite ſeit den Wahlen eingenommen iſt, die Bereitwilligkeit der Partei feſtſteht, den Bedürfniſſen des Vaterlandes gerecht zu werden. In der geſtrigen Sitzung der Fraktion beſtand vollſte Uebereinſtim⸗ mung darüber, daß die deutſchnationale Fraktion, nachdem durch die Haltung der Sozialdemokraten jede Koalition zwi⸗ ſchen bürgerlichen Parteien und Sozialdemokraten vereitelt wurde, eine Regierungsbildung der bürger⸗ lichen Parte ien erſtrebt und zur Mitwirkung dabei durchaus bereit iſt. Auch das könnte nicht ohne Opfer der Parteianſchauungen und der Parteiintereſſen geſchehen. Dieſe Opfer auf ſich zu nehmen, erſcheint aber der Fraktion in Hinſicht namentlich auf die bevorſtehenden Verhand⸗ lungen in Spa und auf die Gefahr der von radikaler Seite ausdrücklich angekündigten Verſuche gewalt⸗ ſamen Umſturzes der Verfaſſung als eine unbedingte vaterländiſche Pflicht. Wenn dieſe vaterländiſche Notwendig⸗ keit bei den weiteren Verhandlungen ſich nicht erfüllen laſſen ſollte, ſo kann das jedenfalls nicht auf das Verhalten der Deutſchnationalen Volkspartei zurückgeführt werden. d* Zu der Erklärung der Deutſchnationalen Volkspartei, daß ſie zur praktiſchen Mitarbeit an dem Wiederaufbau Deutſch⸗ lands bereit ſei, verbreiten einige Blätter der Linken, gegen dieſe Bereitwilligkeit ſei von„einer kleinen Gruppe von Abge⸗ ordneten“ oder von dem„deutſchvölkiſchen Flügel der Partei“ Widerſpruch erhoben worden. Dieſe Ausſtreuung iſt offenbar zurückzuführen auf die in den erſten Tagen nach der Wahl er⸗ ſchienenen Artikel eines rechtsſtehenden Blattes. Die aus dieſen Artikeln gezogenen Folgerungen ſind unzutreffend. In der deutſchnationalen Fraktion hat von Anfang an in der Bereitſchaft zur praktiſchen Mitarbeit volle und ausnahmsloſe Einhelligkeit beſtanden. Warum Dr. Mayer⸗Kaufbeuern ablehnte. 5 München, 18. Juni.(Priv.⸗Tel.) Zu der beabſich⸗ tigten Ernennung des Herrn Dr. Mayer⸗Kaufbeuern zum Reichskanzler, der ja nun abgelehnt hat, iſt doch noch intereſſant und für die weitere Entwicklung der Dinge bemer⸗ kenswert, was der Bayeriſche Kurier zu dieſer Ernennung ſagte. Vor allem gefielen dem Blatte die Begrüßungs⸗ artikel der Berliner Preſſe nicht. Das Blatt ſchreibt nämlich unter anderem: Die Begrüßungsartikel der Ber⸗ liner Preſſe ſind ein ſonderbares Gemiſch von Naivität und Ueberhöflichkeit. Schließlich hat die Bayriſche Volks⸗ partei, deren Mitglied Herr Dr. Mayer iſt, hierzu doch auch noch etwas zu ſagen? Weder Herr Trimborn noch das Zen⸗ trum können einſeitig über die Bayriſche Volkkspartei befehlen, es wäre dies die merkwürdigſte Art„Braten zu ſagen“. Auch der Kandidat für die Reichskanzlerſtelle ſelbſt, der ſchon einmal — nach dem 9. Januar— durch die Tat bewieſen hat, daß er die Parteidiſziplin anerkennt, wird ſelbſt das Bedürfnis haben, nur im Einklang mit ſeiner Fraktion zu handeln. Sonſt iſt dieſe Stellung von vornherein ausſichtslos. Bis jetzt aber iſt die Bayriſche Volkspartei noch gar nicht in die Lage ge⸗ kommen, zu dieſer Entwicklung Stellung zu nebmen. In Berlin ſind wohl einige Herren der Partei anweſend, die aber nicht im Namen der Fraktion handeln. Die Reichstagsfraktion der Bayriſchen Volkspartei hat ſich noch nicht über die Kandi⸗ datenfrage ausgeſprochen, ſie wartet noch die Stellungnahme des Fraktionsoberhauptes ab. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich, daß auch die Bayriſche Volkspartei Gelegenheit haben möchte, ſich mit der Kandidatur Dr. Mayers zu beſchäftigen. Dies kann nicht in der Fraktionsſitzung der Zentrumspartei ohne eine andere Partei entſchieden werden. Die Verbindung zwi⸗ ſchen Berlin und der Landesparteileitung iſt dadurch erſchwert, daß der Parteivorſitzende Präſident Speck ſich gegenwärtig in Urlaub befindet. 5 * Der Kampf gegen die ſozialdemokratiſchen Diklaturgelüſte in Braunſchweig. Die Fraktion der Unabhängigen iſt im Braunſchweiger Landtag auf einen Einfall gekommen, durch den ſie die Fort⸗ ſetzung der Obſtruktion der bürgerlichen Parteien gegen die Vergewaltigung durch die ſozialdemokratiſchen Parteien und gegen die beabſichtigte Bildung einer rein ſozialiſtiſchen Regie⸗ rung abſchneiden wollen. Die Unabhängigen brachten einen Dringlichkeitsantrag auf ſofortige Aenderung der Geſchäfts⸗ ordnung ein, wonach in Zukunft zur Beſchlußfähigkeit des Landtages nicht mehr die Anweſenheit von 40, ſondern nur von 30 Abgeordneten erforderlich ſein ſoll. Da die beiden bür⸗ gerlichen Fraktionen im Landtage nur über 28, die Sozialde⸗ mokraten aber über 32 Sitze verfügen, könnten nach Annahme des Dringlichkeitsantrages die ſozialdemokratiſchen Fraktionen ungeſtört Geſetze ſchaffen und aufheben. Vor der Abſtimmung über den Antrag der Unabhängigen ſtellte der Führer der ver⸗ einigten rechtsftehenden bürgerlichen Parteien die Beſchluß⸗ Hauſes feſt und verhinderte auf dieſe Weiſe die von den Sozialdemokraten begehrte ſofortige Aenderung der Geſchäftsordnung. Die Führer der Unabhängigen im Land⸗ tage lehnten wiederholt die von den bürgerlichen Abgeordne⸗ ten beantragte Bildung einer Koalitionsregierung aus Sozial⸗ demokraten und Bürgerlichen mit aller Schärfe ab. Auch auf ſeiten der bürgerlichen Fraktionen beſteht keinerlei Neigung zur Nachgiebigkeit.* Die Neichskagswahl. Staft Fuhrmann v. Gallwitz gewählt. Nach der vorläufigen Zählung der Reichstagswahlſtim⸗ men wurde angenommen, daß die deutſchnationalen Stimmen der beiden Wahlkreiſe Köln⸗Aachen und Koblenz⸗ Trier ausreichten, um den Kandidaten Fuhrmann mit 15 Stimmen über den erforderlichen 60 000 durchzubringen. Die amtliche Stimmenberechnung hat jedoch ein anderes Er⸗ gebnis, danach ſind nur 59 881 gültige deutſchnationale Stim⸗ men in den beiden Kreiſen vorhanden. Es fehlen Fuhrmann zur Wahl alſo 119 Stimmen. Die Stimmen der beiden Wahlkreiſe kommen nun aber dem nächſten deutſchnationalen Bewerber auf der Reichsliſte, General v. Gallwitz, zugute. dem etwa 3000 Stimmen fehlten. Er iſt nunmehr alſo ge⸗ wählt. Bom Reichswirlſchaflsral. Die Vertreter des ſelbſtändigen Handwerks im vorläufigen Reichswirlſchaftsrat. Handwerkern, die ſich in irgend einer Frage an einen Hand⸗ werkerveretreter im Reſchswirtſchaftsrat wenden wollen, ſeien die Adreſſen der Milglieder des Handwerks im vorläufigen Reichs⸗ wirtſchaftsrat mitgeteilt: Generalſekretär Fr edrich Derlien, Düſſeldorf, 1. Vorſitzen⸗ der des Reichsverbandes des deutſchen Handwerts, Klempnerober⸗ meiſter Harry Plate, Hannover, Vorſitzender des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages, Generalſekretär Dr. Hans Meuſch, Hannover, geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied des Reichsverbandes des deutſchen Handwerks, Malerobermeiſter E. Fr.. Hanſen, Hamburg, Fleiſcherobermeiſter Willi Schmidt, Hannover, Zimmermeiſter H. Carſtens, Wiesbaden, Vorſitzender der Handwerkskammer Wiesbaden, Tiſchlerobermeiſter Carl Ra⸗ hardt Berlin, Vorſitzender der Handwerkskammer Berlin, Bau⸗ meiſter Karl Friedrich Ernſt Noack, Dresden, Bäckerobermeiſter Wilhelm Müller Berlin, Klempnerobermeiſter Franz Bart⸗ ſchat, Königsberg, 2. ſtellveretretender Vorſitzender der Hand⸗ werkskammer Königsberg, Malermeiſter Martin Irl, Erding⸗ Oberbahern, Tapezierermeiſter Th. Fiſcher, Stuttgart, Vorſtands⸗ mitglied der Handwerkskammer Stuttgart, Buchbindermeiſter Arth. Kallmann, Wuüurzburg, Schuhmacherobermeiſter Fritz Figge, Cöln a. Rh., Vorſitzender der Handwerkskammer Koln, Handwerks⸗ kammerſyndikus Dr. Walter Paeſchke, Breslau, Syndikus der Handwerkstammer Breslau, Bötlcherobermeiſter Wilhelm Thier⸗ kopf, Magdeburg, Vorſitzender der Handwerkskammer Magdeburg, R Deulſches Keich. Belrächlliche Mehrforderungen. U] Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die offiziös bediente„Dena“ kündigt beträchtliche Mehrfor⸗ derungen an, die dem Reichsfinanzminiſterium zur Beſtrei⸗ tung außerordentlicher Ausgaben in der Höhe von 3900 Millionen zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Hierzu kom⸗ men dann noch eine Anſpannung des Kredits um die gewal⸗ tigen Fehlbeträge der Reichseiſenbahnverwaltung, ſowie der Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung zu decken, die auch in die Milliarden gehen. Die Vedeukung der Berliner Gemeindewahlen. Der Charlottenburger Oberbürgermeiſter Dr. Scholz ver⸗ öffentlicht in der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ einen Ar⸗ tikel, der ſich eingehend mit der Bedeutung der am nächſten Sonntag ſtattfindenden Gemeindewahlen befaßt. Aus den Ausführungen Oberbürgermeiſters Dr. Scholz, der bekannt⸗ lich der Deutſchen Volkspartei angehört, ſei folgendes mitgeteilt: Wenn auch den Wahlen zum Reichstag eine größere allgemein⸗ politiſche Bedeutung innewohnt, ſo darf der einzelne Bürger Groß⸗ Berlins nicht daruber im Unklaren ſein, daß die Bedeutung des 20. Juni für ſeine eigenen perſönlichen Verhältniſſe ungleich größer iſt, als die des 6. Juni es war. Die erſte Stadtverordnetenverſamm⸗ lung des neuen Berlin wird überall die Grundſteine zu legen haben für die Verwaltung, die, auf unabſehbare Zeit feſtgelegt, einen großen Teil der Lebensnotwendigkeiten für den einzelnen Bürger zu ſchaffen und auszugeſtalten hat. Es würde eine der beim Skat ſo verhaßten„Leichenreden“ ſein, wenn man im gegen⸗ wärtigen Augenblick nochmals alle die Bedenken aufzählen wollte, die gegen die Einheitsgemeinde Berlin gerade aus dem Kreiſe praktiſcher Kommunalpolltiker immer wieder ertönt ſind. Man muß im Gegenteil verlangen, daß ſelbſt die einſtigen Gegner der Einheitsgemeinde ſich mit ihren Befürwortern zuſammenfinden zu gemeinſamer, ehrlicher Arbeit im Dienſte der nun ein⸗ mal durch die Geſetzgebung geſchaffenen Rieſenaufgabe. Dagegen wird man über eines ſich vollkommen klar ſein: Das neue Ber⸗ lin iſt das größte kommunalpolitiſche Experiment, das die Welt bisher kennt, und dieſes Experiment wird unternommen in einem Augenblick, der ſo ungünſtig iſt wie möglichl Die erſte Sorge der am 20. Juni zu wählenden Stadtverord⸗ neten wird die Einrichtung der Verwaltung der künftigen Einheits⸗ ſtadt ſein. Schon jetzt zeigt ſich für die kommende Wahl des Magi⸗ ſtrats ein Gegenſatz in der Beurteilung: auf der einen Seite wird die Anſicht vertreten, daß er insgeſamt nach politiſchen Grundſätzen zu wählen ſei, alſo ein getreues Spiegelbild der politiſchen Zuſam⸗ menſetzung der Wählerſchaft geben müſſe. Auf der anderen Seite wird betont, daß, ſoweit die beſoldeten Mitglieder in Frage kom⸗ men, lediglich der Grundſatz der Tüchtigkeit entſcheiden könne. Daß die letztere Auffaſſung die allein richtige iſt, wird jeder zugeben, der die unendliche Schwierigkeit der Aufgaben der Ver⸗ waltung des neuen Rieſenorganismus richtig einſchätzt, und der demgenüber beherzigt, daß der neue Magiſtrat— beſoldete und un⸗ beſoldete Mitglieder zuſammengerechnet— nur 30 Köpfe zählt. Daß von dieſen 30 Köpfen jeder einzelne ein Kopf in des Wortes ſtärkſter Bedeutung ſein muß, iſt klar. Das Geſamtbild der Zukunft Groß⸗Berlins malt ſich in keines⸗ wegs roſigen Farben. Das darf natürlich die, die dazu berufen ſind, nicht abhalten, in ehrlicher Arbeit und ohne ſchädigenden Peſſimis⸗ mus an die Löſung der Rieſenaufgabe heranzutreten. Es wird dabei ohne erbitterte Kämpfe nicht abgehen, die ſich im weſentlichen abſpielen werden zwiſchen zwei Weltanſchauungen: der bürger⸗ lichen und der ſozialiſtiſchen Auffaſſung. Nach dem Er⸗ gebnis der Reichstagswahl am 6. Juni wird man damit rechnen müſſen, daß von den 225 Stadtverordneten des neuen Berlins höch⸗ ſtens 100 Bürgerliche aller Schattierungen ſein werden, während in den Reſt ſich die verſchiedenen ſozialiſtiſchen Richtungen teilen. Ob das Bürgertum in die undankbare Rolle einer hoffnungsloſen Min⸗ derheit ſich ſchicken muß, ob es gelingen wird, die bürgerlichen Par⸗ teten unter ſich zu gemeinſamer Arbeit zu vereinigen, ob die Mehr⸗ heitsſozialdemokratie unter Umſtänden zur Mitarbeit guf dem Boden unſerer augenblicklichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe wenig⸗ ſtens im Einzelfalle bereit ſein wird— das alles ſind Fragen, deren Löſung nach dem einen oder anderen Sinne jeder ſe nach ſeiner politiſchen Geſinnung hoffen oder fürchten mag. Eines aber iſt Baden. Erſuche um Abbau der Zwangswirkſchaft. )(Karlsruhe, 17. Juni. Die Bürgeroereinigung der Weſtſtadt bittet in einer Eingabe an das Miniſterium des Innern, die Re⸗ ierung, bei der Reichsrezierung für beſchleunigten Abbau der • Zwangswirtſchaft einzukteten. In der Eingabe heißt es weiter: die Stadtbevölkerung iſt deſſen überdrüſſig, daß ſie auch weiterhin ſich nur durch Uebertretung beſtehender Verordnungen vor der Gefahr des Verhungerns ſchützen ſoll. Die Vereinigung legt ins⸗ beſondere energiſche Verwahrung dagegen ein, daß angeſichts des Zuckermangels den Marmeladefabrikanten auch in dieſem Jahr wieder große Mengen Zucker zugewieſen werden ſollen. Die Bürger⸗ vereinigung der Weſtſtadt verlangt, daß dieſer Zucker unmittelbar an die Familien entſprechend ſyrer Kopfzahl verabfolgt wird, damit die Hausfrauen in der Lage find, ihren Hausbedarf an eingemach⸗ tem Obſt ſelbſt herzuſtellen und damit ſie nicht weiter gezwungen ſind ihr teures Geld für ein Kunſtprodukt zweifelhafter Güte aus⸗ zugeben. Der Lörracher Bücherverkauf. X Voörrach, 17. Juni. Zu der Blättermeldung, daß die Stadt Lörrach, um Frankenſchulden abzulöſen, Bücher über die Grenze gebracht und in der Schweiz verkauft hat, erhalten wir von zu⸗ ſtändiger Stelle eine Zuſchrift, in der betont wird, daß die Stadt Lörrach bei dieſer Maßnahme durchaus korrekt verfahren iſt. Die Ausfuhr eines beſtimmten Quantums von Büchern wurde der Stadt von dem zuſtändigen Reichskommiſſar genehmigt. Es iſt nicht einzuſehen, ſo heißt es in der Zuſchrift weiter, inwiefern die Allgemeinheit dabei geſchädigt wurde, wenn zur Deckung für Nahrungsmitteleinfuhr an Städte die Genehmigung zur Ausfuhr von Büchern oder ſonſtigen in Deutſchland entbehrlichen Waren gegeben wird. Mit den Schweizer Buchhändlerverbänden hatte ſich die Stadt in Verbindung geſetzt, ſodaß auch in dieſer Richtung an dem Bücherverkauf nichts zu beanſtanden iſt. Pfalz. Gegen die ZIwangswirtſchaft. O Ludwigshafen a. Rh., 16. Juni. In einer Verſammlung der hieſigen Deutſ chen Volkspartei wurde die Zwangswirtſchaft, insbeſondere bei der Kartoffelverſorgung, beſprochen. Es ſei erfor⸗ derlich, in einer derart wichtigen Frage auch die Anſicht der Partei⸗ mitglieder feſtzuſtellen und zum Ausdruck zu bringen. Die Verhält⸗ niſſe des letzten Jahres, wo wir infolge der Zwangswirtſchaft hier die billigſten Höchſtpreiſe, aber keine Kartoffeln hatten, dürften ſich nicht wiederholen. Auch in dieſem Jahre zeigten ſich die Folgen der Zwangswirtſchaft daran, daß jetzt von der neuen Ernte plötzlich Un⸗ maſſen von alten Kartoffeln herauskommen. Die Kommunalver⸗ bände ſind eben auf dem Lande verhaßt, woraus die ſchlechte Ablie⸗ ferung entſteht. Nur in der freien Wirtſchaft wird ein genügender Anbau erfolgen. Wir ſehen, daß z. B. Eier jetzt genügend zu haben ſind, wenn ſie auch teuer ſind, haben doch vor allen Kranke und Schwache den Vorteil und niemand würde die Zwangsbewirtſchaf⸗ tung der Eier zurück wünſchen. Es iſt zu erwarten, daß die Eier im nächſten Jahre billiger werden, denn ſchon jetzt beobachtet man einen erheblichen Aufſchwung der Hühnerzucht wegen des Wegfalls der ver⸗ haßten Kontrollmaßnahmen. Ebenſo werde es mit den Kartoffeln werden. Man hält daher die Aufhebung der Zwangs⸗ wirtſchaft für eine Notwendigkeit Hieran knüpfte ſich eine ſehr lebhafte Erörterung, aus der feſtzuſtellen iſt, daß ſich keine Stimme für die Beibehaltung des jetzigen Zuſtandes erhob. Stadt⸗ rat Laubſcher zeigte insbeſondere die Nachteile des Bezugsſchein⸗ weſens und der verfehlten Preispolitik. Abg. Gollwitzer betonte, daß eine plötzliche Abſchaffung der Zwangswirtſchaft nicht angehe, auch das jetzige Syſtem der Freigabe einzelner Artikel, auf die ſich dann alles ſtürze, ſei verfehlt; erſtrebenswert ſei ein methodiſcher, reihen⸗ weiſer Abbau. Aus der weiteren Ausſprache iſt bemerkenswert, daß nach einer Mitteilung der Landwirt für einen Sack Getreide 76 Mark einſchließlich aller Zuſchläge erhält, während die Reichsgetreideſtelle das Mehl weiter zu 204 Mark verkauft, der Kommunalverband zu 242 Mark: deſſen Zuſchlag von 38 Mark beträgt allein mehr, als in Frieden das feinſte Mehl koſtete. Man ſchlug folgende Entſchlie⸗ ßung vor, die einſtimmig angenommen wurde: „Eine zahlreich beſuchte Mitaliederverſammluna der Deutſchen Volkspartei, Ortsgruppe Ludwigshafen als der Vertreterin des Bürgertums in der größten pfälziſchen Stadt ſchließt ſich dem am 9. Juni zu Neuſtadt a. H. von einem Teil der pfälziſchen Inter⸗ eſſenten gefaßten Beſchluſſe an, bei der Regieruna die freie Be⸗ wirtſchaftung zu fordern, da die Nachteile der bisherigen Zwangs⸗ wirtſchaft der Kartoffeln bereits ſo durchlöchert iſt, daß von einer praktiſchen Durchführung ohnedies keine Rede mehr ſein kann. Nur in der freien Wirtſchaft iſt— von Uebergangserſcheinungen abgeſehen— eine Steigerung der Produktion und dadurch ein Abbau der Preiſe möglich, während die Zwanaswirtſchaft mit Aufgabe der ihrem Beamten⸗Apparat die Preiſe verteuert. Städte iſt es, recht zeitig den Bedarf der minderbemittelten Be⸗ völkerung im Wege des freien Handes ſicher zu ſtellen, worin das Syſtem der öffentlichen Bewirſchaftung alljährlich verſagt hat.“ Auch über die Lehrmittelfreiheit in Ludwigs⸗ hafen wurde geſprochen, wobei bemerkenswert iſt, daß dieſe der Stadt ſchon bisher 400 000 M. jährlich koſtel. Die Sozialdemo⸗ kraten beantragen ihre Ausdehnung auf ſämtliche Schüler, wodurch ſich die Ausgaben auf mindeſtens 1 Million Mark erhöhen würde, was bei der ſo oft gepredigten Sparſamkeit eigenartig wirkt. Die deutſche Volkspartei widerſetzt ſich der unterſchiedsloſen Lehrmittel⸗ freiheit, zumal dieſe das Verantwortungsgefühl vermindert. Die Rückkehr der deulſchen Truppen nach Flensburg. Flensburg, 17. Juni.(Wolff.) Anläßlich der feierlichen Rückkehr der deutſchen Truppen nach Flensburg prangte die ganze Stadt im reichſten Flaggenſchmuck. Um 9½ Uhr vormittags begann die Feier mit einem Gottesdienſt in allen Kirchen, nachdem Schulfeiern vorangegangen waren. Lange vor Beginn der Begrüßungsfeier auf dem Südermarkte hatte ſich eine ungeheuere Menſchenmenge angeſammelt. Kurz vor 11 Uhr trafen die Truppen vor der Stadt ein. Sie wurden unter dem Jubel der feſtlich geſtimmten Menge unter den Klängen des Schleswig⸗Holſtein⸗Marſches nach dem Süder⸗ markt begleitet, auf dem ſich Vertreter der Staats⸗ und ſtädti⸗ ſchen Behörden, Vereine, Innungen, ſtudentiſche Abordnungen aus Kiel uſw. eingefunden hatten. Nachdem das Niederlän⸗ diſche Dankgebet geſungen war, hielt Oberbürgermeiſter To d⸗ ſen eine Anſprache, in der er an die Schlußworte des ſoeben eſungenen Liedes anknüpfte:„O Herr, mach uns frei!“ In ſeiner Rede gab er ſodann der tiefſten Freude der Bevölkerung von Stadt und Land über die Wiedervereinigung mit dem deutſchen Mutterlande Ausdruck. Darauf hieß er die anwe⸗ ſenden Vertreter des Reiches, Köſter und Severing, ſo⸗ wie die Reichswehrtruppen und alle erſchienenen Abordnun⸗ gen herzlich willkommen. Mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland endete die Anſprache. Begeiſtert ſtimmte die Menge ein. Darauf ergriff Reichsminiſter Köſter das Wort, der namens der Reichsregierung und des ganzen deutſchen Volkes Flensburg und ſeine Bewohner ſowie dieſenigen der zweiten Zone begrüßte. Durch den Machtſpruch der Gegner war die zweite Zone eine Zeitlang von dem alten Vaterlande abge⸗ ſchnitten, jetzt, da ſie freiwillig zu uns zurückkam, war es ein Sieg des Rechts, der hier erfochten wurde. Ein Sieg der Idee des Selbſtbeſtimmungsrechts, die hier zu erſticken drohte im Schlamme des Egoismus. Hier erlebte man den Triumph unſeres neugeborenen Nationalbewußtſeins. Flensburg werde wieder ein Teil des großen einheitlichen Reiches ſein, ein Pfei⸗ ler des neugeborenen Schleswig⸗Holſteins. Die Treue der Schleswig⸗Holſteiner zum Heimatlande, rettete Deutſchland ſeine Nordmark. Die Reichsregierung ſei öberzeugt, daß ſich die Einheit nur auf einem geſunden Volkskörper aufhauen laſſe, doch von innen beraus müſſe ſie kommen. Köſter ſchloß mit einem Hoch auf Schleswig⸗Holſtein, worauf die Menge das Schleswig⸗Holſtein⸗Lied ſang. Sodann bildete ſich ein ge⸗ waltiger Zug, der ſich durch die Straßen bewegte. Freitag, den 18. Juni 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 262. ANus Stadt und Land. Kirſchen. Es gibt dieſes Jahr viel, ſehr viel Kirſchen. Strichweiſe iſt eine Vollernte zu verzeichnen. Die ſaftigen, blutbildenden Früchte bleiben auch nicht an den Bäumen hängen; ſie werden mit großer Mühe und unter erheblichen Koſten gepflückt. Wers nicht glaubt, gehe in eine der Kirſchengegenden, ſteige auf einen Baum und überzeuge ſich höchſteigenhändig von der Mühſeligkeit des Pflückgeſchäfts, man wird dann auch am beſten abſchätzen können, ob der Pflücker zu viel Lohn erhält. Vom Produktionsort wandern die Kirſchen, ſorg⸗ lich in Körbe verpackt, nicht mehr wie im vorigen Jahr, als noch die ſo arg verwünſchte Zwangswirtſchaft beſtand, zum Kommunal⸗ verband, der ſie an die Händler weitergab, ſondern direkt vom Groß⸗ händler, der einzeln oder durch ſeine Genoſſenſchaft aufkauft, zum Kleinhändler. Wir haben infolgedeſſen auch in Mannheim viel, ſehr viel Kirſchen. Man braucht ſich nicht mehr mit einigen Pfund zufrieden zu geben, man kann ſo viel kaufen, wie man will. Wenn man's Geld dazu hat! Hier zeigt ſich nun die Unvollkommenheit dieſer Welt. Nur ein geringer Bruchteil der Bevölkerung iſt in der Lage, die geforderten Preiſe zu bezahlen. Diejenigen, die die Früchte für ſich und ihre Kinder am nötigſten hätten, können ſich höchſtens in und wieder ein Pfund leiſten, damit ſie wenigſtens wiſſen, was für ein Produkt das glänzende Erntejahr 1920 hervor⸗ gebracht hat. Wer iſt nun ſchuld an den hohen Preifen, die in einem ſo auffallenden Verhältnis zum Mengeerträgnis ſtehen? Uns ſcheint, daß alle drei, Erzeuger, Händler und Verbraucher, zu den nunmehrigen unhaltbaren Zuſtänden ihr Teil beigetragen haben. eweiſe! werden alle drei gleichzeitig rufen. Wir ſind bereit, Rede und Antwort zu ſtehen. Zunächſt die Verbraucher. Nach einem alten volkswirtſchaftlichen Erfahrungsgrundſatz reauliert ſich der Preis nach Angebot und Nachfrage. Hätte der Verbraucher von Anfang an geſtreikt, dann brauchte man nicht heute noch.70 bis 3 Mark für ein Pfund zu bezahlen. Aber ſo hat man ſich ſofort mit einer wahren Gier auf die erſten Früchte geſtürzt, die auf dem Markte und in den Straßen von den zahlreichen fliegenden Händlern“ feilgeboten rurden. Es war ganz Nebenſache, daß dieſe erſten Frühkirſchen ſo gut wie keinen Geſchmack hatten. Ge⸗ kauft mußten ſie werden und zwar um jeden Preis. In der Zeit der wertloſen Papierſcheine ſpielt bekanntlich der Preis für Dinge, auf die man ſich kapriziert, gar keine Rolle. Man konnte intereſſante tudien machen, wenn man diejenigen beobachtete, die nunmehr läglich die Stände und Wagen umdrängten. In der Hauptſache ngehörige des neuen Mittelſtandes, zu denen wir nicht nur Tipp⸗ mamſells und Ladenmädels rechnen. Wir brauchen nicht näher auszuführen, was wir ſagen wollen. Vernunft kann man dieſen uten nicht predigen. Es würde, wie der Mannemer ſo ſchön und treffend ſagt, den gleichen Erfolg haben, als wenn man„äner uh ins Horn petzt“. Aber dieſe Käuferkreiſe haben von vornherein eine gerechte, den wirklichen Verhältniſſen entſprechende Preisreg⸗ ierung verhindert. Ein Verbraucherſtrei! hätte einſetzen müſſen. Dann wären die Erzeuger ſofort zu der Ueberzeugung ge⸗ kommen, daß in der neuen Aera der freien Wirtſchaft ein anderer Der E uger verlangt zu Es ſteht außer allem Zweifel: Der Erze langt viel für ſene—— Es gibt auch noch Einſichtige, aber ſie ſind in der Minderheit, nach unſerer Meinung in der ganz verſchwindenden Minderheit, ſelbſt wenn wir einer Stimme aus em württembergiſchen Remstal Glauben ſchenken, die ſich im Stuttgarter„N. Tgbl.“ wie folgt vernehmen läßt. „Ich bin ſelbſt in kleinerem Maßſtab Kirſchenerzeuger im Remstal, und dort werden die Kirſchen ſchon etwa 10 Tage lang ohne Ausnahme um 1 Mark pro Pfund verkauft, und wenn ich gnach Stuttgart komme, werden ſie um 2 Mark auf dem Groß⸗ markt feilgeboten. Iſt es notwendig, daß die Händler an einem Pfund Kirſchen 1 Mark verdienen, alſo ſoviel wie der Erzeuger, der den Kirſchbaum das ganze Jahr zu pflegen und unter Lebens⸗ gefahr die Kirſchen zu ernten hat? Die Händler werden nicht mit Unrecht ſagen:„Erzeuger, wie dieſer Remstäler, ſind mit der Laterne zu ſuchen. Man ſorge dafür, daß in all den Orten, aus denen die in Mannheim verkauften irſchen ſtammen, das Pfund zu 1 Mark abgegeben wird, dann rden wir auch mit den Kleinverkaufspreiſen heruntergehen.“ Gut, kann man darauf erwidern, dieſen Einwand laſſen wir gelten, aber warum reguliert denn nicht der Aufkäufer am Produktionsort den Preis? Antwort: Weil die reellen Elemente vor den un⸗ reellen die Segel ſtreichen müſſen, weil in den Händlerkreiſen ebenſowenig Solidaritätsgefühl wie unter den Verbrauchern vor⸗ nden iſt. Weil die ſkrupelloſen Aufkäufer, denen es nur aufs 55 ienen ankommt, ganz genau wiſſen, daß ſie für ihre Ware nehmer finden. Man leſe die nachfolgende Klage, die ein a ter, renommierter Obſthändler“ in einem Frankfurter Blatt anſtimmt man wird uns e ee Die„Zunft“, die keinen Verdienſt m Keruchegten„Fchieben⸗ anderer Sachen ſieht, wirft 1 0 auf 185 Obſthandel. Wird zum Beiſpiel morgens die Wuengtbare gebfinotz ſo fallen dieſe Herren über die Waren, ſpeziell Obſt 5 50 Erdbeeren) her und überbieten jeden ehe 10 zum Beiſpiel heute morgen als ſelbſtändiger Geſchäftsmann mi einem Großhändler in Unterhandlung wegen mürſeen— man wurde einig auf 3,20 Mark pro Pfund, nachdem ſie 1955 115 ſchon billiger zu haben waren— da kommt ſo ein Herr und biete „50 Mark pro Pfund. Nachdem ich notgedrungen denſelben Spruch. Die neue Woche 5 78 5 Sieben, Tage, ſo iſt ſie getan. Die Tage haben kein gleiches Geſicht, Und ihre Stunden ähneln ſich nicht. Du aber, wenn du 5 it i dein Daſein weiteſt, Solſt ihrem Wechſel nicht ſtören. Immer dem eignen Weſen gehören, 2 i eudig ſchlürfen 5 e eignen Schatzes bedürfen. Hann bildeſt du aus fließender Zeit änglichkeit. Ein Stückchen Unvergäng Ottomar Enking. Beſiegt, nicht geſchlagen. Von Siegfried Wagner. jegfried Wagner arbeitet gegenwärtig an einer neuen 5 0 Samd von Marienburg“. Die folgenden Verſe ſtammen aus dem Schluß des zweiten Aktes. Heinrich Reuß von Plauen, der Komthur von Schwetz, zum Nach⸗ folger des in der Schlacht bei Tannenberg gefallenen Hoch⸗ meiſters Ulrich von Jungingen ernannt, zieht ſich mit den Reſten des geſchlagenen Ordensritterheeres in die Marien⸗ burg zurück und hält angeſichts des Trutzbaus eine begei⸗ ſternde Anſprache an die Seinen. Oder ſollte der Sturz uns wirklich droh'n? Wären die Mauern untergraben? Gellt berechtigt der Feinde Hohn? Soll Hölle an dem Fall ſich laben? Kränkelſt Du, Ritterehr 2 Trutz, ſetz'ſt Dich nicht zur Wehr? Wär des Himmels fahl Erbleichen Ein verhängnisſchwangeres Zeichen? Nein! Beſiegt ſind wir, doch nicht geſchlagenl Niederlage ſtählt den Mut! Noch brennt, wie in ſiegesreichen Tagen Im Herzen heiß dieſelbe Glut! Heilige Burg, Dir ſind wir treu! Höher ragt, Ihr trotzigen Zinnen! Mauern, wir bauen Euch neul Munter Stein auf Stein getürmt Zum Schutze unſerer reinen Sache! Pauſe der ergriffenen Sammlung. Sonnenaufgang.) Preis bot, bietet der betreffende 4 Mark pro Pfund und erhält die Warel! Und dann wird im Publikum über die Preiſe der Obſthändler geſchimpft. Die eigentliche Urſache aber kennt nie⸗ mand. Hier wäre es angebracht, wenn ſich die Behörde der Sache mal gründlich annehmen würdel! Und was machen die hochwohllöblichen Behörden? Was ſagt die badiſche Regierung zu dieſen unhaltbaren Zuſtänden? Die „maßgeblichen“ Perſönlichkeiten ſtecken die Hände in die Taſchen und zucken die Achſeln. Wenn man ſie interpelliert, werden ſie jedenfalls antworten:„Was wollen Sie denn? Die Verbraucher habens doch nicht anders gewollt! Seit Jahr und Tag wird nach der Aufhebung der Zwangswirtſchaft geſchrieen, und da ſie nun aufgehoben iſt und der erhoffte Erfolg nicht eintritt, iſts auch nicht recht“ Darauf würde zu antworten ſein, daß man nicht von einem Extrem ins andere fal⸗ len darf. Der Mannheimer Stadtrat hat endlich eingeſehen, daß auch hier der goldene Mittelweg eingeſchlagen werden muß. Die Frucht dieſer Einſicht war der Antrag beim Miniſterium auf Feſtſetzung von Richtpreiſen. Die Regierung hat ſich zu dieſem Antrag noch nicht geäußert. Vielleicht kommen die Richtpreiſe heraus, wenn es keine Kirſchen mehr gibt. Vielleicht auch nicht. Vielleicht will man warten, bis ſich die Empörung des Volkes in der Weiſe Luft macht, wie es bereits in Worms und anderen Orten geſchehen iſt. Die Er⸗ regung, die in der Bevölkerung herrſcht, darf nicht unterſchätzt wer⸗ den. Es ſind Anzeichen dafür vorhanden, daß ſie auch nicht unter⸗ ſchätzt wird. Aber warum muß es denn erſt zum Krawall kommen? Wir meinen, die Regierung ſollte mit der Bekanntgabe von Richt⸗ preiſen einen Verſuch machen. Die Herren in Karlsruhe haben dann wenigſtens ihren guten Willen gezeigt und brauchen ſich nicht den Vorwurf einzuſtecken, daß ſie die Hände rat⸗ und tatenlos in den Schoß gelegt haben. In Württemberg hat der„Deutſche Währungs⸗ und Arbeitsbund“ die Initiative ergriffen und folgende Richtpreiſe feſtgeſetzt: Kirſchen im Großhandel 80 Pfg. bis 1 Mk., Kleinhandel.10—.30 Mk., Preſtlinge(Ananas) 15 Großhandel .80—.50 Mk., im Kleinhandel.50—.00 Mk.„Wir appellieren,“ ſo heißt es im Anſchluß an die Veröffentlichung dieſer Richtpreiſe „an die Vernunft der geſamten Bevölkerung, hier feſt zuſammenzu⸗ ſtehen. Wer mehr als die Richtpreiſe bezahlt, verſündigt ſich an den notleidenden Familien und an den unterernährten Kindern.“ Wir werden das Stuttgarter Blatt, in dem dieſer Aufruf zu leſen iſt, aufmerkſam darnach durchſehen, ob er einen durchgreifenden Erfolg gezeitigt hat. Die Botſchaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Wir werden das Schauſpiel, das wir jetzt bei den Kirſchen und Erdbeeren erleben, auch beim übrigen Obſt über uns ergehen laſſen müſſen, wenn ſich nicht die ganzen Verhältniſſe grund⸗ legend ändern. Es wäre des Schweißes der Edlen wert, das Allheil⸗ mittel zu finden. Wem's gelingt, dem gebührt ein Denkmal. Sch. —— Brennſtoffverſorgung. Zur Zeit ſind die Marken 1 der Kohlenkarte mit 2 bezw. 3 Itr. Kohlen oder Koks und die Marke 2 mit 4 bezw. 6 Ztr. Kohlen oder Koks zur Belieferung freigegeben. Ferner ſind die Marken der Holzkarte W 4, H 4,'5 und H 5 mit zuſammen 9 Zentner freigegeben. Die Brennſtoffmengen ſind zur Anſammlung eines Wintervorrates beſtimmt. Es iſt dringend zu empfehlen, von dem zuſtehenden Bezugsrecht ſofort Gebrauch 34 machen und ſowohl das Holz als auch die Kohlen beim Händler abzurufen. Der Ab⸗ ruf ſollte bald erfolgen, da mit der Freigabe einer neuen Marke die jetzt zur Belieferung freigegebenen Marken außer Kraft geſetzt werden. Wer dann von ſeinem Bezugsrecht noch keinen Gebrauch gemacht hat, geht dieſer Menge verluſtig. Eine beſondere Bevor⸗ zugung derjenigen Familien, die den Brennſtoff heute nicht abnehmen, kann im Winter nicht ſtattfinden. Wer daher im Sommer einen Wintervorrat anſammelt, hat unter allen Umſtänden den Vorteil, daß er im Winter nicht kalt ſitzt. An eine Verbilligung der rationier⸗ ten Brennſtoffe iſt nicht zu denken. Poſtpakete mit leichk verderblichem Inhalt. Zu Beginn der wärmeren Jahreszeit mehren ſich die Fälle, in denen Pakete mit Sachen, die dem ſchnellen Verderb und der Fäulnis ausgeſetzt ſind, wie Fiſchen, Frühobſt uſw., während der Poſtbeförderung teilweiſe oder ganz verderben, weil ſie eine längere Beförderungsdauer nicht ertragen. Mit einer Verlängerung der Beförderungszeiten iſt aber auch jetzt, trotzdem der Eiſenbahnbetrieb wieder ſtetigere Formen angenommen hat, noch immer zu rechnen, da die Beförderungs⸗ gelegenheiten für Poſtpakete recht eingeſchränkt ſind. Unter dieſen Umſtänden kann nur empfohlen werden, in der Auflieferung von Paketen mit leicht verderblichem Inhalt Zurückhaltung zu üben. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß bei der jetzigen Verkehrslage Anſprüche auf Erſatz für den Verderb der Waren infolge verzöger⸗ ter Poſtbeförderung nur dann entſprochen werden kann, wenn die Beförderung eine längere Zeit in Anſpruch genommen hat, als nach den von der Poſt getroffenen Einrichtungen und Anordnungen zu erwarten war. *Konſulatsdienſt. Der zum Generalkonſul von Peru in Ham⸗ burg ernannte Herr Salvador M. Cavero iſt zur Ausübung konſulariſcher Funktionen in Baden einſtweilen zugelaſſen worden. * Der Vorſtand der badiſchen Anwaltskammer. Am 16. Mai hat die teilweiſe Erneuerung des Vorſtandes der badiſchen Anwaltskammer ſtatt⸗ gefunden. Der Vorſtand beſteht nunmehr aus folgenden Rechtsanwälten: Otto Zutt in Karlsruhe, Vorſitzender, Albert Kuſel in Karlsruhe, ſtell⸗ vertretender Vorſitzender, Dr. Richard Bielefeld in Karlsruhe, Schrift⸗ führer, Wilhelm Händel in Karlsruhe, ſtellvertretender Schriftführer, Dr. Artur Deutſch in Mannheim, Dr. Eduard Dietz in Karlsruhe, Die hehre Spenderin aller Wonne, Die Weckerin der frohen Lieder, Gottes Botin: die heilige Sonnel Das reine Feuer ſtröm herab, Entzünde neu der Kämpfer Mut. Daß Gott am Anblick Freude hab', Begeiſternd flammet heiße Glut. Entfaltet das Banner, noch unverſehrt, Der göttlichen Jungfrau Bild es zeigt: Die hier vor allen treu verehrt, Vor ihr das Knie in Demut beugt. Und ſchwört den felſenfeſten Eid, Zum Trotze allem Haß und Neid: Unbeugſam wahr, Das Auge klar, Der Blick hinan Auf freier Bahn! In ſtrenger Zucht Dem Falſchen Flucht! In eherner Kraft, So wirkt und ſchafft! Dort drüben die VBurg, unſeres Glaubens Wall, Sie ſegne deutſches Heldentum! Aus tauſend Kehlen Lob erſchall Zu Gottes Ehr! Zu Gottes Ruhm! National⸗Theater Mannheim. Carmen. Ueber ein wenig förderliches Gaſtſpiel viel zu berichten, hat keinen Zweck. Ein junger Sänger, deſſen Bariton genau mit dem kleinen e zu Ende geht, der die hohe Quarte mit Macht heraushebt, hervorholt, bedarf keiner näheren Beſprechung. Die Anſtellungs⸗ frage. immerhin brennend, wird durch ſolche Verſuche nicht gelöſt! Aber ſelbſt wenn Herr Maadern van Geldern ein geſanglich⸗ vornehmer Torcador von Granada wäre, ſo bewieſe gerade dieſe Gaſtrolle wenig Wir müſſen verlangen, daß man einen Bariton in einer großen, alle Seiten der Geſangsbildung erweiſenden Partie vorſtellt. Zum Beiſpiel: als Jäger und Prinz⸗Regent in Kon⸗ radin Kreutzers liebenswerier romantiſcher Oper„Das Nachtlager in Granada“, alſo zunächſt in einer deutſchen Oper. Unſere deutſche Kunſt bedarf gerade ſetzt beſonderer Pflege, und wenn Herr Felix Lederer hierin nicht mit uns empfindet, wenn er ſich an dem Rückgang unſerer Oper beteiligt, ſo iſt es Künſtlerpflicht, ihn zur der ſeine E⸗ und F⸗Noten ungedeckt und mit roher„Offenheit““ Julius Fiſcher in Karlsruhe, Otto Gutmann in Karlsruhe. Dr. Max Hachenburg in Mannheim, Dr. Joſef Helm in Heidelbere, Anton Lindeck in Mannheim, Dr. Hermann Rombach in Offenburg, Fridolin Schleich in Konſtanz, Dr. Emil Selb in Mannheim, Moſes Sinauer in Freiburg. Das Ehrengericht beſteht aus dem Vor⸗ ſitzenden, dem ſtellvertretenden Vorſitzenden und den Vorſtandsmitgliedern Dr. Hachenburg, Sinauer und Dr. Helm; als Stellvertreter werden die übrigen Vorſtandsmitglieder in nachſtehender Reihenfolge in das Ehren⸗ gericht einberufen: Dr. Bielefeld, Fiſcher, Schleich, Gutmann, Dr. Rom⸗ bach, Dr. Dietz, Händel, Lindeck, Dr. Deutſch, Dr. Selb. Zahlt bargeldlos! Im Frühjahr dieſes Jahres haden wir eine Aufſtellung gemacht, aus der erſehen werden konnte, daß ein Geſchäftsmann, der einen Umſatz von 100 000 Mark hat, durch bar⸗ geldloſe Vornahme ſeiner Zahlungen jährlich 400 Mark erſparen kann, während bei einem Jahresumſatz von 500 000 Mark die Er⸗ ſparnis rund 1800 Mark beträgt. Es iſt gewiß am Platze, darauf hinzuweiſen, daß infolge der erhöhten Portoſätze die Erſparnis ſich heute auf mindeſtens das Doppelte beläuft. Nähere Auskunft über den bargeldloſen Zahlungsverkehr erteilt die Unterbadiſche Landesſtelle, E 2, 4/5. Die Wahlen zu den Kaufmannsgerichken müſſen nach einer Verordnung der Reichsregierung vom 12. Mai in den nächſten Monaten neu ausgeſchrieben werden. Die Altersgrenze für die Aus⸗ übung des Wahlrechtes iſt vom 25. auf das 20. Lebensjahr herab⸗ geſetzt worden, dagegen bleibt die Altersgrenze für die Wahl der Beiſitzer mit 30 Jahren unverändert. Den weiblichen Angeſtellten wird zwar das Wahlrecht zugebilligt, doch können ſie als Beiſitzer nicht gewählt werden. Die Verordnung bringt ferner die Erhöhung der Gehaltsgrenze für die Zuſtändigkeit von 5000 M. auf 15 000 M. Jahresverdienſt und die Heraufſetzung der Summe des Streit⸗ betrages, bis zu der das Kaufmannsgericht endgültig entſcheidet, der ſogenannten Berufungsgrenze, von 300 auf 1000 M. Dieſe längſt notwendig geweſene Verbeſſerung der ſeitherigen Verhältniſſe kann die Angeſtellten nicht reſtlos befriedigen, da es nicht zu ver⸗ ſtehen iſt, warum die Altersgrenze für die Wählbarkeit zum Bei⸗ ſitzeramt nicht nach den Wünſchen der Angeſtellten auf 24 Jahre feſtgeſetzt worden iſt, da man in dieſem Alter doch zum Reichs⸗ tagsabgeordneten gewählt werden kann. Auch die weiblichen An⸗ geſtellten ſind durch die Vorenthaltung ihrer Wählbarkeit zum Bei⸗ ſitzeramt benachteiligt.(Mitgeteilt vom Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verband.) * Frau Ida Grotta 7. Eine bekannte Perſönlichkeit, die Konzert⸗ und Kirchenſängerin Ida Grotta, iſt nach kurzem Kran⸗ kenlager im nahezu vollendeten 60. Lebensjahr verſchieden. Die geiſtig ſehr regſame Frau, welche einer angeſehenen Altmannheimer Familie entſtammte, ſtellte bis zu ihrem Tode ihre muſikaliſchen Fähigkeiten auf das bereitwilligſte zur Verfügung. Viel Anerken⸗ nung und Dank brachte ihr vor allem ihr gemeinnütziges Wirken während des Krieges ein. In dem Beſtreben, den verwundeten und kranken Soldaten eine Freude zu bereiten, ſie durch gute Muſik zu unterhalten und mit Liebesgaben zu bedenken, entfaltete die Verſtor⸗ bene eine wirklich vorbildliche Tätigkeit. Und es war ihr ſchönſter Lohn, wenn eines Tages aus weiter Ferne, von der Front oder aus der Heimat eines dankbaren Kriegers ein Kärtchen kam, das dieſe menſchenfreundliche Tätigkeit anerkannte. In den letzten Jahren wirkte die ſchlechte Ernährung auf den Geſundheitszuſtand Frau Grottas ſehr ungünſtig ein. Dazu kam, daß ſie in ihrer Vaterſtadt keine ihr völlig zuſagende Unterkunft mehr finden konnte, weil ſie ſich längere Zeit auswärts aufgehalten hatte. All das mag mit den ſonſtigen Widerwärtigkeiten des Lebens, die ihr in reichem Maße zuteil wurden, das Ende beſchleunigt haben. 0 Todesfall. Geh. Kommerzienrat Dr. ing. h. c. Wolff iſt in Karlsruhe im Alter von 87 Jahren geſtorben. Der Entſchlafene war der Senior⸗Chef der Parfümeriefabrik F. Wolff und Sohn und einer der angeſehenſten Induſtriellen unſerer Stadt und ganz Badens. Er war am 15. Februar 1833 in Karls⸗ ruhe als Sohn des Hoftheaterfriſeurs Friedrich Wolff geboren, mit dem er nach Vollendung ſeiner Studien an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Karlsruhe und Reiſen im Auslande die Parfümeriefabrit F. Wolff und Sohn gründete. Das Haus wurde klein begonnen, es iſt heute eine Weltfirma. Von 1875 bis 1905 war Friedrich Wolff Stadtverordneter, 1917 wurde er von der Stadtverwaltung zum Ehr enbürger von Karlsruhe ernannt, die Techniſche Hoch⸗ ſchule zählte Friedrich Wolff zu ihren Ehrendoktoren. Im Jahre 1913 hatte ihn der Großherzog zum Geh. Kommerzienrat ernannt. Vereinsnachrichten. Die Londesverſammlung des Vereins Badif eimat, die aus allen Landesteilen ſehr lebhaft beſucht war, fand 1 8 13. Juni in Buch en ſtatt. Den geſchäftlichen Teil erledigten der 1. Landesvorſttzende, Univerſitätsprofeſſor Dr. Fiſcher⸗Freiburg und Schatzmeiſter Univer⸗ ſitätsprofeſſor Dr. J. Meſer. Nach Wiederwahl des bisherigen Landes⸗ vorſtandes und des Engeren Ausſchuſſes referierte u. a. Profeſſor Dr. Wingenroth⸗Freiburg über die auf den Tag der Landesverſamm⸗ lung zur erſten Ausgabe gelangten Flugblätter. Nach einem Vortrag Profeſſor Dr. Meiers mit einer Werbung um Sammlung von Volks⸗ liedern und verwandtem Schrifttum und Dichtung entwickelte Profeſſor Dr. Sone die Aufgaben der„Badiſchen Heimat“ gegenüber der Schule und der entſprechenden Heranbildung der Lehrer. Die Tagung wurde verſchönt durch die Mitwirkung des Männergeſangvereins „Liederkranz“. Am Vortag und in der Sonntagsnachmittagsverſammlung wurden bedeutſame Vorträge gehalten, ſo von Kunſtmaler Metzger aus Ueberlingen über Heimatmuſeen, von Lehramtspr. O. Kieſer über die Geſchichte der Stadt Buchen. Hervorragend war der Vortrag des Uni⸗ verſitätsprofeſſors Dr. Sauer⸗Freiburg, der über die Wallfahrtskirche von Walldürn ſprach. Ein Gang durch das ſehr beachtenswerte, von dem verſtorbenen Karlsruher Kunſtgewerbeſchuldirektor Hoffacker eingerichtete Ordnung zu rufen. Der zweite Akt wurde klanglich wie vor traglich ſo ſchlimm muſiziert, daß ältere Kunſtfreunde ihre Entrüſtung— namentlich über„das Quintett“— kundgaben.. I. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. 2 Theaternotiz. Generalmuſikdirektor Dr. Hans Pfitzner trifft Samstag, den 19. Juni hier ein, um der von Wihelm Furt⸗ wängler geleiteten Vorſtellung des„Paleſtrina“ beizuwohnen. — Diens tag, den 22. Juni wird er das Werk ſelbſt dir gieren.— Die heutige Aufführung von„Beaumarchais und Sonnen⸗ fels“ im Nationaltheater beginnt um 6% Uhr. 2 Das nächſte Orgelkonzert findet am Sonntag, den 27. Junt in der Chriſtuskirche ſtatt. 2% Gedenkfeier für Oskar Grohe. Am Sonntag, den 20. Junt findet eine Gedächtnisfeier für Oskar Grohe ſtatt. Freunde des Verſtorbenen, die ohne bisher eine Einladung erhalten zu haben, der Feier beizuwohnen wünſchen, werden gebeten Namen und Adreſſe in eine in der Muſikalienhandlung Heckel aufliegende Liſte einzutragen. Kleine Mitteilungen. Neue Preisaufgabe der Kantgeſellſchaft. Die Kantgeſell ſchaft ſchreibt ihre neunte Preisaufgabe aus. Dr Ludwig Jaffs⸗ Charlottenburg hat die Aufgabe dotiert und auch das Thema ge⸗ ſtellt:„Die material ſtiſche Geſchichtsphiloſophie!. Es ſind drei Preiſe, 1500, 1000 und 1000 Mark ausgeſetzt. Preisrichter ſind Profeſſor Troeltſch⸗Berlin, Profeſſor Jaſtrow⸗Berlin, Profeſſor Oncken⸗Heidelberg. Die näheren Bedingungen können durch den ſtellvertretenden Geſchäftsführer der Kantgeſellſchaft Profeſſor Arthur Liebert⸗Berlin bezogen werden. Eine Sängerfahrt Berliner Kinder. Unter Führung ihres Dirigenten, Profeſſor Schwarzmeier, wird in der erſten Woche des Juli ein aus 200 Kindern der Berliner Volksſchulen gebildeter Muſter⸗Chor auf der Durchreiſe von Hollend, wo die Schar für das deutſche Volkslied Begeiſterung weckte, nach der Schweiz auch Mannheim berühren. Der Ausſchuß für Volksmuſikpflege wird, unterſtützt durch die Mannheimer Frauenvereine den Kin⸗ dern hier fur einen Tag Gaſtrecht gewähren und auf Wunſch der Berliner Gäſte im Nibelungenſaal des Roſengartens ein Kon⸗ ert veranſtalten, in dem ſich neben dem Kinderchor auch Sol ſten ören laſſen werden. Dieſe Veranſtaltung wird in den Dienſt der Mannheimer Kinderhilfe geſtellt. Der genauere Termin wird bis zum kormamenden Volksſinfonie⸗Konzert. für das die Kartenausgabe am Freitag im Roſengarten begennt, feſtgelegt werden können. Friedrich 4. Seite. Nr. 262. Maunheimer Seneral-Anzeiger.(Riktag-Ausgabe.) Freitag, den 18. Juni 1920. Bezirksmuſeum in Buchen bot einen weiteren Genuß der ganz vor⸗ kagle und unter lebhafter Anteilnahme der gaſtfreundlichen Stadt ver⸗ aufenen Landesverſammlung. Die nächſtjährige Tagung wird in Donaueſchingen ſtattfinden. Deutſchnationaler Jugendbund, Ortsgruppe Maunheim. Zu einem Vortragsabend, der am 11. ds. Mts. in der Loge„Karl zur Eintracht“, I 8. 9, ſtattfand. hatte der Deutſchnationale Jugendbund, Ortsgruppe Mannheim, Herrn ſtud. archäol. Walter Wolf aus Heidel⸗ berg gewonnen, der über ſeine Erlebniſſe bei der Kieler Revolution ſprach. Die anſchäuliche Schilderung der Vorgänge führte die zahlreich erſchienenen Jade Alt und Jung, an Bord der„Schleſien“ und ließ den ganzen ampf um die Ratdenge des alten Reiches, die von tapferen Offi⸗ zieren und pflichtbewußten Seekadetten und Mannſchaften verteidigt wurde, an unſerem geiſtigen Auge vorbeiziehen. Es hat in der Marine noch treue Männer gegeben, die wußten, daß es um Sein oder Nichtſein des Reiches ging, und die bereit waren, ihr Leben einzuſetzen für eine Regierung, der ſie den Treueid geleiſtet. Das war der Eindruck aus dem erſten Teile des Vortrages. Daß aber die Schuld dafür, daß auch die regierungstreuen Schiffe ſchließlich ſich ergeben mußten, bei einer Regie⸗ rung lag, welche durch ihre ſtete Nachgiebigkeit und Nachſicht gegen revo⸗ lutionäre Umtriebe einer aus einer beſtimmten politiſchen Geiſtesrichtung geborenen maßloſen Verhetzung Tür und Tor geöffnet hatte, zeigte der zweite Teil der überzeugenden Ausführungen. Dieſer Teil machte ver⸗ ſtändlich, warum die Marine zuerſt dieſer Verhetzung verfiel, und hier zerſtreute der Redner vor allem jenes grundloſe Gerede von dem„letzten Gang“, den die deutſche Flotte antreten ſollte, um ſich mit 80 000 Mann zu opfern. Der Geiſt, der die deutſche Marine einſt groß machte, ſprach aus allen Worten, und daß er in Tauſenden noch lebt und einſt wieder erwachen wird, davon überzeugte der ganze Vortrag. Dem reichen Beifall gab Herr Holdermann in ſeinen Dankesworten Ausdruck: er ſchloß mit der Aufforderung zum Eintritt in den Deutſchnationalen Jugendbund, der ſich die Pflege von Vaterlandsliebe und nationaler Geſinnung zur Aufgabe gemacht hat. E BB. Der Kanonier⸗Verein hielt am 13. dſs eine kleine Familien⸗ feier in dem ſchön dekorierten Saale der Wirtſchaft„Zum Kreuz“ in Ilvesheim ab. Es hatte ſich hierzu eine ſtattliche Anzahl Mitglieder mit ihren Familienangehörigen und Freunden des Vereins ein efunden. Auf eine treffliche Anſprache des 1. Vorſitzenden, Herrn Kirrftetter, wel⸗ cher u. a. die Aufnahme neuer Mitglieder feſtſtellte, folgte unter den Klängen einer ausgezeichneten Kapelle ein fröhliches Tanzvergnügen. Auch für die mit kleinen Fähnchen geſchmückten Kinder wurden Polonaiſe und ſonſtige kleine Beluſtigungen eingelegt. Erwähnt muß noch werden die vorzüglichen Geſangsvorträge eines von einem langjährigen Mitglied zu⸗ ſammengeſtellten Männerquartetts, dem hier nochmals herzlichſt gedankt wird. Die in der jetzigen Zeit ſo ſelten gewordenen frohen Stunden flogen nur allzu raſch dahin. Tie Mitglieder und Gäſte trennten ſich in der Hoffnung auf ein Wiederſehen bei der im Dezember erſtmals wieder ſtattfindenden St. Barbarafeier . Stiftungsfeſt der Geſellſchaft„Mignon“, Mannheim. Der Verein Iud ſeine Mitglieder und Freunde in die Säle des Ballhauſes zu einem „Bunten Abend“, über deſſen Verlauf durchweg Günſtiges zu be⸗ richten iſt. In abwechslungsreicher Folge überboten ſich Mitglieder und Gäſte, die zahlreichen Zuhörer durch muſikaliſche und ſchauſpieleriſche Dar⸗ bietungen zu unterhalten. Der Männergeſangverein Badenia (Stg. Herr Kaufmann) leiſtete recht Anerkennenswertes, die Man⸗ dolinengeſellſchaft 1920,(Ltg. Herr Hehn) gab Proben gut⸗ geübter Stücke, im Tempo allerdings durchweg zu ſchwerfällig. Beſondere Würdigung verdient der 16jährige Pianiſt Lacroix, ein techniſch ziem⸗ lich entwickeltes Talent, deſſen Leiſtungen als relativ gut zu werten waren, obwohl— vom künſtleriſch⸗muſikaliſchen Standpunkt aus— manches da⸗ neben geriet. Die Damen Ritter, Armbruſter und Gerſtner und die Herren Gerſtner und Friedrich betätigten ſich geſanglich und darſtelleriſch mit gutem Erfolg; auch Herr Lorch als Rezitator ſei erwähnt. Der in letzter Stunde verpflichtete Exzentrik⸗Jongleur Sol⸗ ton ſorgte durch ſeine grotesk⸗komiſchen Kunſtſtücke für ausreichende Ve⸗ FBi un der Lachmuskeln. Die Hauskapelle— Herren R n p p, Gad⸗ dum un Ziegler— umrahmte das Ganze mit beifällig aufgenom⸗ menen Muſikſtücken. Den Abſchluß bildete— wie gewöhnlich— der Tanz. Splelplan des National-Theaters] Neues Thenter Juni 4 Vorstellung 1 Vorstellung 3 18. F. 51 D Beaumarchais und Sonnenkels 6½ 19. S. 52 C Palestrina 6 20..51 B Der Rosenkavalier 6 Willi's Frau 777 Vergnügungen. Künſtlertheater„Apollo“.„Eva“ geht heute zum letzten Male in Szene. Morgen Samstag ndet die Erſtaufführung der Operette Der Soldat der Marie“ von Leo Aſcher ſtatt. Die Inſzenierung beſorgt wieder Oberſpielleiter Herm. Feiner. Die muſtkaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Kurt Schwartzloſe. Die Titelrolle ſingt Leo Wanaus. Die übrigen Hauptrollen ſind beſetzt mit den Damen Coꝛti, Sappée, Brée, Collini⸗Senden, den Herren Oehlerking und Vügler. cKabarett Rumpelmayer. Am 16. Junt fand im Kabarett Rumßpelmayer Vortragswechſel ſtatt. Das Programm bietet, wie uns mitgeteilt wird, abermals eine ganz prachtvolle Ausleſe echter Kabarettkunſt. Zu den Künſtlern geſellte ſich als neue Attraktion die ganz hervorragende Verwandlungstänzerin Fräulein Saſcha Bogadoff, welche beſonders mit ihre:m kaukaſiſchen Schwerter⸗ tanz eine ausgezeichnete Tanzleiſtung bietet. Aus Ludwigshafen. Abſchied der bayeriſchen Briefmurken in der Rheinpfalz. Die Briefmarkenſchalter der pfälziſchen Poſtanſtalten, die in den letzten Monaten ſo manche Belagerung durch Markenſammler und ⸗Ham⸗ ſterer auszuhalten hatten, ſtanden ſeit 1. Juni nochmals im Zeichen eines Maſſen anſturms, da es galt, bis 15. ds. Mts. die baye⸗ riſchen Briefmarken als letzte Ueberreſte des Poſtreſervats Bayerns gegen Reichspoſtmarken umzutauſchen. Rieſige Mengen aller Ausgaben wurden hiebei umgewechſelt. Die alten König Ludwig⸗Marken mit und ohne Aufdruck, die bayeriſchen Wappen⸗Ausgaben, die Revolutionsmarken mit den Ueberdrucken „Freiſtaat Bayern“ und„Volksſtaat Bayern“, die Abſchiedsſerien mit und ohne„Deutſches Reich“⸗Aufdruck u. n. a. wanderten in die Schalter, wo ſich die Beamten im Schweiße ihres Angeſichtes mit der verzwickten Umrechnung der Werte aller Gattungen abplagten. Da die alte Fixigkeit und Promplheit der Poſt längſt entſchwunden iſt, waren für dieſe Umtauſchgeſchäfte an den meiſten Anſtalten nicht etwa eigne Schalter geöffnet, ſondern die Auswechslung mußte neben den laufenden Dienſtgeſchäften verrichtet werden, ſodaß das geduldige Publikum oft ſtundenlang Reihen oder Knäuel bilden mußte. Die Reichseinheitsmarken waren zudem vielfach nicht in genügenden Mengen eingetroffen mit der Folge, daß dies neue Ver⸗ Jogerungen und Verwicklungen des Tauſchhandels ergab. In der Pfalz, die bisher ganz von Reichsmarkengebieten umſchloſſen war und mit ihren Bayernpoſtmarken als poſtaliſche Inſel ein⸗ ſam herausragte, wird die Vereinheitlichung allenthalben begrüßt Allerdings hat ſich vor ihren weſtſichen Toren eine neue poſta⸗ liſche Sonderheit ergeben; im Saargebiet, wohin zwar mit Reichsmarken frankiert werden kann, das aber nur Marken mit dem auf die Worte„Deutſches Reich gedruckten überflüſſigen Bezeich⸗ nung„Saargebiet“ verwenden darf, gelten noch dieſe Sonder⸗ werte. Die ſchönen Zeiten der Briefmarkenſammler mit neuen Aus⸗ gaben alle paar Wochen ſind nun endgiltig vorüber, die Ger⸗ WW jetzt allenthalben in Deutſchland das Das Ueberſchreiten der Gleiſe und Bahnanlagen durch fran⸗ zöſiſche Soldaten und Offizſere hat vielfach einen ſolchen Umfang angenommen, daß die militäriſche Unterkommiſſion in Ludwigs⸗ hafen angeordnet hat, daß die Beſatzungstruppen die Gleiſe nur an den allgemeinen Uebergängen oder durch Benützung der Unterfüh⸗ rungen überqueren dürfen Ausgenommen hiervon ſind die Offi⸗ ziere und das Perſonal der Bahnhofkommiſſionen, doch müſſen dieſe Kommiſſionäre weiße Abzeichen kragen. da zahl⸗ reiche franzöſiſche Soldaten durch Zugkontrolloffiziere ferner im Beſitz von Militärfahrkarten betroffen wurden, ohne Urlaubsſcheine zu beſtten, wurde angeordnet, daß alle Militärverſonen ihre Urlaubskarten(Offisiere ihre Identitätsausweiſe) bei Löſung der Fahrkarten an den Schaftern vorzuzeigen haben, wo die Scheine abgeſtempelt werden müſſen Eine übertri⸗bene Nachricht über die Anilinfabrie macht gegen⸗ wärtig die Runde durch die Preſſe. Die Meldung, die. ohns ſie guf ihre Richtigkeit zu prüfen, auch durch ein Korreſpondenzbüro weiter⸗ verbreitet wird, hat folgenden Wortlaut:„Die Diebſtähle in der Ludwigshafener Anilingfabrik hatten in der letzten Zeit derart überhand genommen, daß die Direktion die Polizei herbeirief. Als die Abendſchicht am Montag beendet war, erſchienen ungefähr 80 Schutzleute, um die ſchwerbepackten Ruckſäcke der Arbeiter zu durch⸗ ſuchen. Große Mengen wertvollen Materials wurden gefunden und 120 Arbeiter wurden verhaftet.“— Wie unſer O⸗Korreſpondent feſtgeſtellt hat, iſt die Nachricht maßlos übertrieben. In den letz en Tagen hat am Bahnhof allerdings eine Kontrolle der Ruckſäcke heimfahrender Aniliner ſtattgefunden, bei der ſich in ſechs Fällen die Notwendigkeit einer Anzeige ergeben hat. Verhaftungen haben überhaupt nicht ſtattgefunden. 2 Stimmen aus dem Publikum. Nächtliche Nuheſtörung. Seit einiger Zeit in einem Hauſe im O 7⸗Quadrate wohnend, werden wir, d. h. diejenigen, die ihre Schlafzimmer nach dem Hofe zu haben, Nacht für Nacht durch ununterbrochenes Morgenkonzert verſchiedener Hähne„erfreut“. Wenn nun auch die Beſitzer der Hähne dieſes Konzert gerne in den Kauf nehmen, weil ſie auch die Annehmlichkeiten in Geſtalt der Eier, die ſie zum Frühſtück verzehren können, erhalten, ſo denkt der leidende Teil der Bewohner des O 7⸗Quadrates ein bißchen anders über dieſe Störung bei beginnendem Morgen. Insbeſondere der Geiſtesarbeiter, deſſen Nerven durch ſeine angeſtrengte Tätigkeit am Tage und durch die mangelnde Verpflegung in dieſer Zeit ziemlich erſchöpft ſind, iſt wenig erbaut von dem Weckruf der Hähne; denn ſeine Nachtruhe iſt empfindlich geſtört und er vermag nicht mehr zu ſchlafen, zumal bei offenem Fenſter. Als die Bewohner der Oſtſtadt ſich ſeinerzeit über das Geſchrei der Hähne beſchwerten, wurden die Beſitzer angehalten, Nacht für Nacht die Hähne in einen Korb zu ſtecken. Die Bewohner des C0 7⸗Quadrates hätten eigentlich damit rechnen dürfen, daß ſie den gleichen Schutz genießen, wie die Bewohner der Oſtſtadt. Dieſe Zeilen mögen vorerſt genügen. Von der Polizeidirektion wird nunmehr erwartet, daß, ſei es für die Hähne⸗ beſitzer im G 7⸗Quadrate, ſei es für alle Hähnebeſitzer im Stadtgebiete, die Anordnung ergeht, daß ſie nachts die Hähne nicht im Freien laſſen dürfen. Ein Nichthähnebeſitzer. Nus dem Lande. Weinheim, 17. Jani. Infolge der Erhöhung der Telephon⸗ gebühren und der Fernſprechanleihe haben hier bis heule 10 Teil⸗ nehmer gekündigt. Gegenüber den hier beſtehenden 400 Fern⸗ ſprechanſchlüſſen iſt dieſe Zaßhl allerdings unbedeutend. Triberg, 16. Juni. Der Verlag des hieſigen Zentrumsblattes, des„Triberger Boten“, iſt ſamt Druckerei in den Beſitz des bisherigen Schriftleiters und Geſchäftsführers Nikolaus Aker üÜber⸗ egangen. 8 Albbruck, 17. Juni. Ueber den Gemarkungen Albbruck, Kieſenback, Birndorf, Schadenbirndorf, Buch und Birkingen und wohl auch noch angrenzender Gemeinden ging am Dienstag nach⸗ mittag ein ſchweres Hagelwetter nieder, das teilweiſe recht erheblichen Schaden anger ſchtet haben ſoll. )(Kiegel, 16. Juni. Auf dem hieſigen Verſchubbahnhof kam der 30 Jahre alte Hilfsbremſer Franz Zehntner von Ebersweier »wiſchen die Puffer zweier Wagen und wurde zu Tode gedrückt. )0 Auggen, 16. Juni. Der Südamerikaner Iſaak Gugel⸗ meier, der von hier ſtammt, hat de. Kriegswaiſen ſeiner Heimatgemeinde Auggen die Summe von 14000 M. geſtiftet. Zell a.., 16. Juni. Der ſeit einigen Tagen im Kinzigtal herrſchende Bierſtreik hat nun dadurch ſein Ende gefunden, daß die hauptbeteiligte Brauerei Gebr. Jehle in Biberach die Forde⸗ rungen der Wirte und des Gewerkſchaftskartells erfüllte und den Bierspreis um 20 Pfg. pro Liter ermäßigte. )(Ebnet bei Freiburg, 16. Juni. Ddie St. Wendelins⸗ kapelle auf dem Roßkopfe iſt durch Buben im Innern ſo zu⸗ gerichtet worden, daß vorerſt kein Gottesdienſt darin ſtattfinden kann. Stockach, 14. Juni. Bei der Einbringung der Heuernte ſtürzte der Knecht Auguſt Kammerer ſo unglücklich von einem Heuwagen ab, daß nach wenigen Minuten der Tod eintrat. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Zweibrücken, 15. Juni. Zum erſtenmal ſeit Kriegsausbruch gaben ſich viele hunderte von Pfälzerwäldlern aus der Weſtpfalz, dem Saargebiet und dem antoßenden Preußen in der ſtädt. Faſanerie bei Zweibrücken ein Stell ichein, das gleichzeitig der erſte größere Geſamtausflug im Pfälzerwaldverein ſeit über 6 Jahren darſtellte. Dieſer hat ſich inzwiſchen ſo vergrößert, daß die alljährlichen Geſamt⸗ ausflüge nicht mehr veranſtertet werden können, die Gaue vielmehr beſondere Untergruppen bilden und nur mehr Gaufahrten von ſtatten gehen werden. Zu der des Weſtrichgaues ſtrömten Wander⸗ genoſſen und Vereinsfreunde bis aus weiter Ferne in die alte Herzogſtabt. Von den induſtriegeſegneten Üfern der Saar, aus Saarbrücken mit Umgebung, von den Kohlenhängen der Bexbacher, Frankenholzer und St. Ingberter Gegend, aus der Schuhmetropole Pirmaſens, zahlreichen Bliesorten, dem Neunkircher, Homburger und Waldmohrer Gebiet bewegten ſich die Kolonnen unter Sang und Klang durch die Höhen und Täler des Weſtrichs nach Zweibritlten. Vom Vorortbahnhof Tſchifflick ſetzle ſich der ſtattliche Feſtzug mit mehreren hundert Teilnehmern und Teilnehmerinnen, barunter viele in altpfälziſcher Tracht, in Vewegung, an der Spitze die aus⸗ gezeichnet geſchulte Kapelle der Nachbargrube Heinitz. In den präch⸗ tigen Waldanlagen der Faſanerie entwickelte ſich an hiſtoriſcher Stätte ein reich bewegtes Leben und Treiben. Die im Laufe des Nachmittags auf über.00 Köpfe anwachſende Menſchenmaſſe be⸗ grüßte Rechtsanwalt Bendel(Zweibrücken) als Ortsgruppenleiter, der beſonders das Zuſammengehörigkeitsgefühl der Weſtricher her⸗ vorhob, das ſich durch Zollſchranken und ähnliches nicht zerſtören laſſe und ſich auch in Zukunft bewähre, komme, was kommen mag! (Jubelnde Zuſtimmung.) Als Vertreter der Stadt entbot Bürger⸗ meiſter Roeſinger Gruß und Willkommen. An den übrigen redneriſchen Ergüſſen waren u. a beteiligt der Vertreter des pfälz. Hauptausſchuſſes, Kreisſchulrat Hartmann(Speyer) und der Gauvorſitzende, Bahnverwalter Breitling(Homburg); Geiſtl. Rat Jäger(Edenkoben) hatte ein Begrüßungstelegramm ent⸗ ſandt, der Donnersberggau war durch Vorſitzenden, Bankdirektor Geiger(Winnweiler) vertreten; auch bekannte pfälziſche Schrift⸗ ſteller, wie Gelbert(Kaiſerslautern), Leibrock(Homburg) uſw. hatten ſich eingefunden. Tanzbeluſtigungen, ein Waldumzug und Muſik⸗ wie Geſangvorträge füllten die Zuſammenkunft weiter aus. Eine eigene Feſtnummer des„Pfälzerwald“ mit wertvollen ſchriftſtelleriſchen und zeichneriſchen Beiträgen, das ſchmucke Feſt⸗ zeichen, die Feſtpoſtkarten uſw. fanden lebhaften Juſpruch. Abends feierte noch die Ortsgruppe Zweibrücken ihr 15jähriges Beſtehen, aus welchem Anlaß der Mitbe ründer Geh. Juſtizrat Schuler, zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Von 6 Uhr ab erfolgte der Rückmarſch der auswärtigen Beſucher und der Abtransport vom Bahnhof Zweibrücken. homburg(Pfalz), 17. Juni. Eine berufsmäßig wirkende Feuerwehr für die Stadt Homburg wird z. Zt. gebildet. Die Mannſchaften erhalten Bezahlung und zwar 3 Mark die Stunde bei Uebungen und 6 M. die Stunde bei Bränden, im letzteren Falle bei mehr als einſtündigem Dienſt 4 M. für jede weitere Stunde. * Aus der Pfalz, 14. Juni. In einer Kreisverſammlung der Vorſtände der dem Pfälziſchen Kriegerverband und Bayeriſchen Kriegerbund angeſchloſſenen Kriegervereine des Kreiſes Berazabern erſchien auch der franzöſiſche Bezirksdelegierte, Oberſt Fabre, der an die Verſammlung eine Anſprache hielt und be⸗ merkte, die franz. Militärbehörde werde dem Zuſammenſchluß keine Schwierigkeiten bereiten, ſie begrüße die kameradſchaft⸗ liche Vereinigung vielmehr als fürſorgliche Einrichtung; die s Worms, 16 Juni. Ein Streik der Zimmerleute hat geſtern begonnen. Sie verlangen die gleichen Stundenlöhne wie Ludwiashafen und Frankenthal(Mk..20 bis.—) ſeither wur⸗ den Mark 6,50 bezahlt. Ep. Oppenheim. 14. Juni. Ein Sohn, der im Elternhauſe ſchwere Einbrüche verübt, iſt auch ein Zeichen unſerer Zeit. Bei einem hieſigen Weingutsbeſitzer waren durch Einbrüche große Mengen wertvoller Weine geſtohlen worden. Für Ermittlung der Täter ſetzte der Beſtohlene 2000 Mark Belohnung aus Der Gen⸗ darmerie gelang es, den Einbrecher zu ermitten— es war der eigene Sohn. Doraufhin wurde von den Eltern die Anzeige mrückgezogen. Die Sache bekommt jedoch außerdem einen tragi⸗ komiſchen Beigeſchmack, weil nun die Gendarmerie die Zahluna der ausgeſetzten Pelohnung von 2000 Mark erwartet. der Beſtohlene aber für die Entdeckung des eigenen Sohnes als Dieb keine Luſt zeigt. eine Belohnung zu zahlen. Kriegervereine ſollten als geeignete Körperſchaften zur Anbahnung der Völkerverſöhnung ungeſtört wirken können, ſofern ſie politiſche Erörterungen aus ihren Verſammlungen fernhalten. sw. Auerbach, 16. Juni. Durch den Genuß von unreifem Obſe iſt ein 6jähriges Kind, das trotz Warnung Waſſer dazu getrunken hat, geſtorben. Es kann nicht oft genug vor den ſchädliche! Wirkungen von Waſſer und unreifem Obſt gewarnt werden. sw. Ockenheim, 16. Juni. Durch elektriſchen Strom ge⸗ tötet wurde der Sohn des Bahnhofsvorſtehers Heil. Der junge Mann geriet in die Transformatorenſtation; der Tod trat ſofort ein h. Wiesbaden, 14. Juni. Die hier erſcheinenden Blättet bringen an erſter Stelle folgende Bekanntmachung des franzöſiſchen Armeekorps in Wiesbaden.„Am 8. Mai 1920 hat der General Mordoca, Kommandeur des XXX. Armeekorps, dem Vertreter de Staatsanwaltſchaft beim erſten Kriegsgericht den Befehl erteil gegen drei franzöſiſche Soldaten des Infanterieregimentes 167 ein⸗ zuſchreiten. Dieſelben hatten ſich mittels Waffen und Gewalt al⸗ Täter bezw. Mithelfer verſchiedener Diebſtähle, die ſeit Dezemben 1919 zum Nachteil deutſcher Staatsangehöriger in den Wäldern vo⸗ Wiesbaden und Umgebung vorgekommen ſind, ſchuldig gemacht. Dieſes franzöſiſche Zugeſtändnis über Ausſchreitungen franzöſiſche Soldaten, die in der Pariſer Preſſe ſo gern als das arme Opfen deutſcher Verleumdungsſucht hingeſtellt werden, iſt äußerſt wertvoll Es handelt ſich anſcheinend um Soldaten, dier an den zahlreichen räuberiſchen Ueberſällen und Erpreſſungen, beſonders an Liebes paaren, in der Umgebung Wiesbadens den Winter und das Früh jahr über beteiligt geweſen ſind. Gerichtszeitung. oAZweibrücken, 18. Juni.(Priv. Tel.) Nach zweitägiger Ver handlung ging geſtern abend 8 Uhr vor dem Schwurgericht del Pfalz der rankenthaler Gattenmordprozeß zu Ende. Die Geſchworenen fällten einen überraſchenden Wahrſpruch. Während ſie bei dem 18jährigen Dreher Adam Magin aus Fran⸗ kenthal die Frage auf Mord bejahten, beantworteten ſie bei der Witwe Schmitt die Frage auf Beihilfe zum Totſchlag mit ja, unter Zubilligung mildernder Umſtände. Das Urteil lautete infolgedeſſen auf Todesſtrafe für Magin und auf 5 Jahre Gefängnis; für die Schmitt. Der Staatsanwalt hatte für Beide die Vejahung der Frage auf Mord beantragt. Sportliche Nundſchau. Die Reichsjſugendwektkämpfe in Baden. Der Sternlauf oder Propagandalauf für Bereitſtellung von Turn⸗ i Spielplätzen in ganz Deutſchland, der über 2 Millionen Teilnehmer wies, hat ſeine Schuldigkeit getan. In Staats⸗ und Stadtparlamene wird er ſeine Nachwirkung ausüben. n Mannheim ſoll die gleiche Wn kung durch den in Kürze ſtattfindenden Sternlauf, der hier 1 an dem allgemein für Deutſchland feſtgeſetzten Termin ſtattfinden konnte, erzielt werden. Die Sache der Leibesübungen iſt auf dem Marſchel— Reichsjugendwettkämpfe, die am 20. und 27. Juni allero vor ſich gehen, werden von neuem die Augen der Bevölkerung auf— lenken. Badens Turner und Sportler werden nicht hinter denen andere Bundesſtaaten zurückſtehen und ſich im Wettkampf um Eichenkranz 1— Urkunde des Reichsausſchuſſes beteiligen. Teilzunehmen an den Kännpzz iſt die geſamte deutſche Jugend beiderlei Geſchlechts im Alter von 14 2 einſchließlich 17 Jahren berechtigt. Die Wettkämpfe werden unterſchiede. in ſolche für männliche Jugend und ſolche für die weibliche Jugend. der männlichen Jugend gibt es einen turneriſchen und einen ſportliche, Sechskampf. Bei der weiblichen Jugend wird anſtatt des Sechskampf ein Vierkampf ausgefochten, und wo Schwimmgelegenheit hier vorhanden/ wird dieſer Vierkampf zum Fünfkampf. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen haben in verſchiedenen Orten die Ortsausſchüſſe für Körperpflege und Jugenderziehung die Austragun der Wettkämpfe in die Hände genommen, ſo in Katksruhe, Mannheim, Pforzheim und Konſtanz. + Pforzheim wird aus dieſem Grunde eine Turn⸗ und Spor woche geſchaffen unter dem Motto„Wettkämpfe der Pforzheimer 325 gend“. Alle Sportarten, vornehmlich der Radfahrſport, haben ſich ne e dem Turnen gemeldet mit Wettkämpfern und Vorführungsmannſchaften. 1500 Schüler und Schülerinnen wirken bei den allgemeinen Freiübungen am Haupttage mit. Die Turnvereine des Pforzheimer Gaues haben mi der Feſtleitung vereinbart, daß ihre Kämpfer ſich beteiligen. Dies iſt ein Fingerzeig für die Landvereine, da, wo örtliche Verhältniſſe eine Sonder⸗ veranſtaltung nicht geſtatten, ſich dem nächſten Ort oder der nächſten Stadt anzuſchließen. In anderen Orten wie Offenburg, Allensba am Bodenſee uſw. haben die Turnvereine die Sache in die Hand genom men. Beſonders erfreulich iſt die Nachricht aus dem Hanaue rlan deg wo ſich zahlreiche Teilnehmer zu den Wettkämpfen melden. Infolgedeſſen plant die Turnerſchaft Kehls am 20. Juni einen Wettkampftag. Kon ſtanz nennt ſeine Veranſtaltung„Raſenſportwoche“. So wird ſich überg in den Junitagen in den badiſchen Landen, vom Bodenſee bis zum fieſe die deutſche Jugend im fröhlichen Wettkampfe betätigen. Möge auch diel, Veranſtaltung ſich kraftvoll geſtalten, damit neue Freunde geworben wer den und Stadt⸗ und Staatsverwaltungen gerne Mittel zur Schaffung von Turn⸗ und Spfielplätzen geben. In Mannhem ſinden die Wettkämpfe Anfang September fol Am das Mannheimer Silberſchiff. Maunheimer Fußball⸗Club„Phönix“ gegen Verein für Raſenſpiele Auf dem Phönixplatze treffen ſich am Samstag Abend die Sigamanne ſchaften beider Vereine zum Schlußſpiel. Phönix ſpielt, nachdem ſei kranken Spieler wieder hergeſtellt ſind, in der Aufſtellung: Schreck, 7 Schönig, Nagel, Schweitzer, Deſchner, Scheerer, Ph. Rohr, C. Nat Gümpel, O. Schönig, Heiß. Sonntag Abend wird auf dem Sportpla, (Clubhaus) eine Familienunterhaltung abgehalten.(Weiter Anzeige.) Pferdeſport. * Zurückziehung zweier bekannter Rennſtallbeſitzer vom Zuchtbetriehn Der früher hier anſäſſige Renuſtallbeſitzer P. Pakheiſer, der vor en Kriege verſchiedene Pferde auf den deutſchen Bahnen mit Erfolg lau ließ, hat, nachdem er ſich ſchon vor längerer Zeit vom Rennbetrieb vö zurückgezogen hatte, nunmehr durch Verkauf der letzten Mutterſtute— den Zuchtbetrieb völlig e Irhr. von Münchhauſen l0h ſeinen kürzlich gefaßten Entſchluß, wegen zunehmenden Alters ſich aaeß b1. vom Vollblutzuchtbetriebe zurückzuziehen, ſchnell in die Tat umge pie Nachdem die 17 Jährlinge en bloc an einen von hoher Paſſion für den Rennſache erfüllten neuen Hamburger Sportsmann verkauft wor waren, iſt nun das Pferbes Zuchtmaterial, ausſchließlich eines durch 5 loſung erworbenen Pferdes, das nach den Verloſungsbeſtimmungen ſler halten werden muß, in den Beſitz der Herren B. Lenz und 5 Sternberg übergegangen, die gleichzeitig die Geſtütanlagen von 8 ſtadt auf eine Reihe von Jahren pachteten, bis ihr eigenes Geſtüt 925 brauchsfertig ſein wird. Das Stnutenmaterial beſteht aus 22 Mantterſtce⸗ 9 Fohlen und 6 Hengſten. Abzugeben iſt nur noch der Hengſt des älfte ſtütes Gulliver, der durch die Erfolge ſeiner Nachzucht in der erſten Hä eit der Saiſon ſtark in den Vordergrund getreten iſt und bis jetzt mit w über 300 000 4 an der Spitze der erfolgreichen Vaterpferde ſteht. Lawnutennis. sr. Im Wiesbadener Tennis⸗Turnier fielen die erſten Entſcheidungez, Die alten Gegner Kreuzer und ſtanden ſich ſowohl in der 5 badener Meiſterſchaft als auch im Wiesbadener Goldpokal gegen tem Während aber die Meiſterſchaft mit 226,.5,:8 zurückgezagen nach hartzg Kampfe an Kreußzer fiel, holte ſich Froitzheim mit 116, 63, eine dandteogen den Goldpokal.— Die Damen⸗Meiſterſchaft wurde eßz.! eichte Beute von Frau Neppach, die Frl. Weihermann mit 6˙3, rau chlug. Das gemiſchte Doppelſpiel gewannen in der Endrunde F deppach⸗Kreutzer gegen Frau Käber⸗Kleinſchroth mit 60, 610. Segelſport. 15 sr. Der Deutſche Segler⸗Verband hat dem Gr. Badiſchen 2 21 Club für Sonntag, den 11 Juli die Abhaltung einer offenen W fahrt in der Konſtanzer Bucht genehmigt. 0 sr. Die Ausſchreibung der„Münchener Woche“ iſt jetzt, etwas Sern ſpätet, erſchienen. Wiederum finden auf den beiden baheriſchen nerr Wettfahrten ſtatt. Die Fahrten auf dem Starnberger See 5 uſt dom 11. bis 19. Juli. Daran ſchließen ſich vom 25. Juli bis 1. Uſber die Wettfahrten auf dem Ammerſee. Für die erſteren Vicberischer Deutſche Touring⸗Club, die letzteren werden gemeinſam vom Bayeri iche Hacht⸗Club. Akademiſchen Segler⸗Verein, Ammerſee⸗Yacht⸗Club, 5 rn⸗ ner Pacht⸗Club und Augsburger Segler⸗Elub veranſtaltet. Auf dem 5 berger See finden 8 Wettfahrten und auf dem Ammerſee 6 Wettfeun e* ſtatt. Sonſt weiſen die Ausſchreibungen keine Unterſchiede gegen— auf. Lediglich die neue 40 qm⸗Rennkreuzerklaſſe iſt mit zur Ausſchre inic“ gelangt. An der Woche werden aller Wahrſcheinlichkeit nach auch fich Berliner Boote teilnehmen, die dann ſpäter die Bodenſeewoche, die daran anſchließen wird, beſuchen werden. Turnen. jett sr. Die Mitgliederzahl der Deutſchen Turnerſchaft iſt nach einer j bekannt aang wacſen bgen Statiſtit am 1. Januar dieſes Je aen 1250 000 angewachſen. Damit iſt die D. T. nach wie vor der bei arößte der Leibesübungen treihenden Verhände Dautſchla n9 ſie oſt en en je⸗ ge in. en e l 0 F — Freſlag, den 18. Junt 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 204 — Handel und industrie. Der Abschlufß der Dresdner Bank. der Dividende von 7 auf 9 96. Berlin, 1. Junt Nunmehr erscheint die dritte-Grob- ank— die Dfresdner Bank— mit ihrem Abschluß, der in ähnlicher Weise wie der der Deutschen Bank und der Dis- kontogesellschaft sich auf hohen Ziffern infolge der Geld- schwellung aufbaut. In der gestrigen Sitzung des Aufsichts- rats wurde der Jahresabschlub mit Bilanz für 1919 vorgelegt und genehmigt. Die markanten Hauptziffern sind fol- gende: Der Rohgewinn stieg einschl. 388 778 Vortrag auf 136 Mill.&4 von 78 Mill.&. Der Reinse winn erhöhte sich von 34 Mill.& auf 50,6 Gesamtumsatz exreichte die Rekordziffer von 330,8 Milliarden gegen 192 Milliarden im Vorjahre, erfuhr also eine volle Verdoppelung. Der Dividendenvorschlag wird von 2½ des Vor- jahres auf 9%/ erhöht und geht, damit über den sonst meist erfolgten Dividendensatz von 8⁵⁴ hinaus. Bie Zahl der Konten stieg von 376 460 auf 427 850. Der erwähnte Rohgewinn von 50,638 Millionen A entfällt im einzelnen auf folgende Gebiete: 14 fäbrachteng 1918 Mill. Mk. Sorten und Zinsscheine Wechsel und Zinsen 81.0 4,4 Provisionen, abzügl. gezahlter Provisjonen. 48,2 226 Erträgnisse aus dauernden Beteiligungen bei anderen Banken für 19112828 2,3 2, Die Bilanz für 1919 weist folgende Posten auf: wahte. e Aktiva: ill. Mill. Mk. Kasse einschließlich Guthaben. 00, 391.5 Wechsel und unverz. Schatzanweisungen 4390,8 2371.8 Bankguthaben bei ersten Banken u. Banklers 778, 7 104, Reports und Lombardss 538,6 320,1 Vorschüsse auf Waren 381,7 3 Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken 53,7.3 Wertpapiere, Reichsanleihe u. Ahn!l.—— 55 Sonstige Wertpapierre 1 1018 Schuldnern 18533 50 Konsortial- Beteiligungen 50 Immobilien-Konto. Bankgebäude„ 49, 0 Verschied. Grundstũcke 25 39 Passlva: Mill. Nx. Min. Nir. Aktienkapital 669„ 0**„ 5 Rücklageeeke 1 Rũ cklage B 0* 6* 0 29,0 29,0 Talonsteuer-Rücklage VF 15187 18845 e 7 25 Glaubiger J bdmg n VVůnö.; ÄÄ 50,5 B 110 5 gel im einzelnen folgen f Ilaazabse n⸗ des Zustrom an fremden Geldern war gewaltig, dementsptechend stiegen die Bestände an Wechseln und Schatzanweisungen. Von den obengenannten 38.5 Mill. 4 Anleihen des Reichs usw. sind rund 44 Mill.„ Schatzanwei⸗ sungen. Der Gesamtbetrag der in den Effekten- und den Kon- sortialbeständen enthaltenen festverzinslichen Werte beläuft sich auf ca. 103 Millionen AI. Die Gesamtverbindlichkeiten aus fremden Geldern usw. erhöhten sich von 4218 auf 8234 Mill.. Der Posten dauernde Beteiligungen bei andern Ban- ken und der Rückgang der Konsortialbeteiligungen stammen aus der Abstoßung von Interessen scitens der Rheinisch-West- falischen Diskontogesellschaft. Die Avale haben durch die starke Valutaverschlechterung sehr erheblich zugenommen und sich um das Vierfache erhöht. Tatsächlich sind sie aller- dings kleinet geworden, denn die Valuta hat sich um ein Acht- faches verschlechtert. Im neuen Jahr sind die Avale wesent⸗ li ü en. 4 die Leuichekt hat sich nur um ein geringes vermindert und berechnet sich auf 77.0„ gegen 80,3 7 i. Vori. Die Vorschläge für die am 6. Juli stattfindende General- versammlung bezüglich der Verwen duntg des Reinge- Winns von 506 Mill. sind folgende: 9 76(i. V. 7 95) Divi- dende auf das Aktienkapitai von 200 Mili, sollen 3 Mill, 4 auf Bankgebäude abgeschtieben, 2218 Mill. 1 auf Mobilien- EKonto abgeschtieben und 3,188 Min. A dem Pensionsfonds zugeführt werden, der dadurch auf die Hohe von 10 oo0 oo⁰ A gebracht wird. Endlieh erfolgt eine Rückstellung von 500 000 A für die und 905 78 zten-„ertragsmäßigen Gewinnanteile sowie der Gratifi- Latiggen in le ae verbleiben alsdann 3 738 to8 ι zum Vortrage auf neue Rechnung. Börsenberichte. Mannheimer en ee, Mannheim, 17. Juni. An der heutigen Börse stellten siel Industrie-Aktien e Anilin 460., Karlsruher Maschi- nenbau 250., Rhein. Elektrizitäts-Aktien 150 B und Zell· stofffabrik Waldhof 276 G. Von Versicherungs-Aktien blieben Frankona zu 600 pro Stück gefrast.— Dagegen warem Frankfurter Allgemeine zu 1300„ und Oberrheinische zu 1000 Mark erhältlich. Frankfrurter Abendbörse. Frankfurt, 17. Juni.(Drahtb.) Die Abendbörse verlief bei ruhigem Geschäft. Die Tendenz zeigte eine entschie- dene Beruhigung. Wenn auch mäßig die Kursaufbesse- rungen waren, so zeigte sich doch wieder regeres Interesse in Auslandspapieren. Schantung-Aktien eröffneten 625 und schiossen 634. Otavi-Minen notierten 740 4 745. Otavi-Genuß- scheine 650 à 660. Oesterreichische Staatsbahn schwach, 218, Oesterr. Creditanstalt 10% 4 1017. Montanpapiere konnten sich teilweise befestigen. Industrieaktien in der Mehrzahl gut behauptet. Es notierten Chem. Bad. Anlin 454, Holzverkoh- lung 336, Farbwerke Höchst 345, Scheideanstalt 328, Akku- mulatoren Berlin 400, Zelistoff Aschaffenburg 310, verloren 8l, Vereinigte Oelfabriken mit 222, 3 ½, Farbwerke Mühlheim mit 233 4¼. Berliner Handelsgesellschaft 208, Dresdner Bank 178, Mitteld. Creditbank 150. ex. Dividende, Metallbank 209.75, Adlerwerke 223, Daimler-Motoren 218. Mexikaner mäßig erholt. Wirtschafillche Nundschau. Eine Anfrage wegen der Ausfuhr von Malzextrakt. Der Abg. Kar! O..) hat im badischen Landtage fol- sende kurze Anfrage eingebracht: Durch die Zeitung geht un- widersprochen die Nachricht, daß ein Herr B. Morgenroth in zerlin ausschließlich für den Export ins Ausland 80 Tonnen (1600 Zentner) Malzextrakt aus der badischen Fabrik Wyla- Werke in Weil zum Verkauf anbietet und zwar nicht nutr zu Ernährungszwecken, sondern auch zur Verwendung in der extilindustrie als Entschlichtungsmittel. Herr Morgenroth behauptet,. zu diesem Export die Ausf uhrbewilligung er Reichsgetreidestelle in Berlin zu besitzen. Fernet gibt der erein Deutscher Malzextraktfabtikanten an, das badis che Ministerium habe diese Erteilung dieser Ausfuhrbewilligung in Berlin empfohlen. Sind der Regierung diese Zeitungs- nachrichten bekannt und was gedenkt sie zu tun, um die araus erwachsene Aufregung der Bevölkerung zu beruhigen. ir haben in Nr. 227 vom 27. Mai über diese Malzaffäre be- riehtet.) Kraftübertragungswerke Rheinfelden. Rheinfelden, 18. Juni. Die gestrige Generalversamm- lung genehmigte den Abschluß für 1919. Wie der Vorsitzende ausführte, sind die Darlehen, die für die Schaffung des mit 10 206 244 erscheinenden Valutaverlust-Ausgleichkontos ge- währt worden sind, nicht drückend und die Verwaltung Slaube. sich zu der Hoffnung berechtigt, daß in nicht allzuferner Zeit die Darlehen zurückgezahlt werden können. Steigerung des Holzausfuhr-Kontingents. In kurzer Zeit, unter Umständen bereits vom 1. Juli d. Js. an, soll bis auf weiteres eine Menge von 100 000 K u bi k- meter Nadel-Schnittholz zur Ausfuhr nach dem Ausland freigegeben werden. Sämtliche Verbände des Holzhandels und der Sägewerksindustrie werden ein erheblich vergrößertes Kontingent zugewiesen erhalten. Bei dem der- zeitigen Stande der deutschen Mark ist es allerdings zweifel- haft, ob das Ausland Schnittholz in Deutschland kaufen wird. bezw. ob der deutsche Holzhandel geneigt ist, seine Bestände eventuell mit Verlusten zu verkaufen. * Abschluß der Holzverkohlungs-.-G. Konstanz. Die Holz- verkohlungs-.-G. Konstanz schließt das Geschäftsjahr mit einem Gewinn von 3 397 600(1 447 631 A) ab und verteilt 13 96(5%½) Hividende, außerdem 5%(o) Sondervergütung. * Hinziehung bayerischen Papiergeldes. Die auf 2 K lautenden Schatzscheine der Bayerischen Staatsbank werden laut Verordnung des Finanzministeriums eingezogen. Kapitalserhöhung. Allgemeine Elsässische Bank-Gesell- schaft in Straßburg um 20 auf 100 Mill. Fr. * Geringere Dividende der Bayerischen Handelsbank München. Wie alle Banken hat auch die Handelsbank eine allgemeine erhebliche Steigerung festzustellen. Die Gesamt- einnahmen stellen sich auf 14.10(10, 27) Mill. A. Da sich aber die Unkosten von 5,62 auf 10,37 Mill.„ fast verdoppelten, geht der Reingewinn auf 3,72(4,65) Mill. A. Die Dividende wird auf 5%%(i. V.%¼) bemessen. Feste Tendenz an der Stuttgarter Garnbörse. An der gestrigen Börse sind die Preise fest geblieben und stellten sich wie die am 2. Juni. Demnach: Baumwoll-Garne. Nr. 20 engl. Trossel-, Warp- und Pincops 75—80 A, Nr. 30 dto. 8792 A, Nr. 36 dto. 90—-95 A, Nr. 42 engl. Pincops 92—97 A, Nr. 44 dto. 94—99 A, je das Kilo. Baumwoll-Gewebe, 92 Zentimeter glatte Cattune und Croiseés 287½%7 per Zentimeter(19/18 pr. franz. Zoll) aus 36/42er 11.50— 12.00 A, 88 Zentimeter Cre- tonnes 24/24 pr. Zentimeter(16/16 pr. A franz. Zoll) aus 20020er 14.00—14.30, 88 Zentimeter Renforcés 30/30 pr. Zentimeter (20/ 20 pr. A franz. Zolh) aus 30/30er 1400—. 14. 50„ je das Meter. *Weitere Abschlüsse von Versicherungsgesellschaften. Berlinische Feuer-Vers.-Anstalt 267½¼(33%%).— Deutscher Lloyd-Berlin: wieder 180 auf 3000-Aktie und 100 1 auf die 2000 HA-Aktie.— Internuationaler Lloyd-Berlin: wieder 133 KA.—„Vaterland“, Rückvers.-.-.-Berlin: wieder 18 l. —„Hohenzollern“-Berlin: 6%.—„Adler“: 6%(alle drei zur Hovad-Gruppe gehörend, der jetzt auch„Deutschland“-Mann- heim beigetreten ist). Janus-Hamburg: wieder 350„ für die erstr und 187.50 1 für die zweite Aktienreihe.— Schlesische Feuer-Vers.-Ges.-Breslau: 41,(45). Neueste Drahfherichite. Eine Amerika-Anleihe Deutschlands genehmigt. Berlin. 18. Juni.(Eig. Drahtb.) Nach einer Meldung aus Newyork hat die amerikanische Regieruns den Ab- schluß einer Anleihe von 40 Millionen Dollar gleich 630 Mill. Mark an Deutschland genehmigt. Absatzrückgang im Braugewerbe. Berlin, 18. Juni.(Eig. Drahtb.) In der gestrigen außer- ordentlichen Generalversammilung der Engelhard-Brauerei, die über den Erwerb der Dortmunder Westfalia-Brauerei.-G. und clie hierdurch bedingte Kapitalerhöhung um 3 Mill. M. Stamm- aktien und 1 Miil. M. 775 Vorzugsaktien mit sechsfachem Stimm- recht auf 10 Mill. M. Beschluß fassen sollte, erklärte General- direktor Nacher auf Anfrage, daß der Absatz sich seit einiger Zeit in rückwärtiger Bewegung befinde. Die zerrüttete Kaufkraft des Publikums halte jetzt der Preisentwicklung nicht mehr stand. Eine Belebung des Marktes sei nur zu erwarten, wenn es gelingt, die Bierqualität ohne weitere Heraufsetzung des Höchstpreises von M. 130 per Hekctoliter beträchtlich zu verbessern. Man hat daher den Beschluß gefaßt, zur Herstellung eines besseren Spezial- bieres in Dortmund innerhalb der jetzigen Höchstpreise überzu- gehen und dadurch das Publikum wieder zum Biergenuß anzu- Wr 20 in der ein Kapital von 3,265 onen Mark vertreten war, ehmigte den Fusionsant die Kapitalerhöhung. Das Ausgleichsbesteuerungsgesetz in Kraft getreten. Berlin, 18. Juni.(Eig. Drahtb.) Das Gesetz über die steuerliche Behandlung der im Reichsausgleichgesetz und dem Enteisnungsgesetz Seregelten Ansprüche und Verbindlich- keiten Gusgleichsbesteuerungsgesetz) ist gestern im Reichs- anzeiger veröffentlicht worden. Es ist mit Wirkung von dern auf die Ankündigung des Reichsausgleichsgesetzes fol- genden Tag, das ist der 1. Mai, in Kraft getreten. Norddeutscher Lloyd und Amerikainteressen. Berlin, 18. Juni.(Eig. Drahtb.) Generaldirektor Heineken von Norddeutschen Lloyd ist nach Holland gefahren, um sich mit seinen dortisen Agenturen zu besprechen. Er wird sich dann nach Amerika einschiffen, um dort verschiedene Verhandlungen, über die bisher nur Andeutungen vorliegen. zum Abschluß zu bringen. Nach dem 7. Juni war gleichzeitig mit dem Bekanntwerden des Abkommens zwischen der Hapag und dem Harrimann ist beim Norddeutschen Lloyd die Nach- richt aus Newyork eingetroffen, dal zwischen dem Norddeut- schen Lloyd und der United Staates Mail Steamship Company das Abkommen getroffen worden sei, wonach die amerikani- sche Gesellschaft mit dem Norddeutschen Lloyd ein Zusam- mengehen vereinbarte und die Hafenanlagen des Norddeut- schen Lloyd in Bremen und Hobocken übernehmen solle. Hier- zu erklärt die Leitung des Norddeutschen Lloyd. daß ihr von dem definitiven Abschluß eines solchen Abkommens nichts bekannt sei. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß Direktor Heineken diese Verhandlungen nunmehr zu einem guten Ende führen wird. MBerlin, 18. Juni.(Eig. Drahtb.) Die auf den 31. Juli ein- berufene Generalversammlung der Ribeckschen Montanwerke in Halle soll neben dem Abschluß für 1919%0 eine Satzungs- änderung dahin genehmigen, daß die Gesellschaft berechtigt ist, auf Beschluß des Aufsichtsrates Schuldverschreibun- gen bis zu dem Betrage des Aktienkapitals auszugeben. Fachliteratur. Ausfuhrabgaben-Tarif. Im Verlag Reimar Hobbing. Berlin SW. 48, Wilhelmstraße 30/31, wird eine Sammlung prak- tischer Handbücher für den Kaufmann und Industriellen in Fortsetzungen erscheinen. Der erste Band dieser Sammlung: Ausfuhrabgaben-Tarif ist erschienen, der für die gesamten In- dustrie- und Handelskreise, die irgendwie mit Export zu tun haben, ein wertvolles Hilfsbuch über die Höhe der Ausfuhr- abgaben. Verband Deutscher Müller. Von dem genannten Verband ist eine Geschichte des Verbaudes herausgegeben worden, die zugleich eine Geschichte der wirtschaft- lichen und technischen Entwieklung der deut- schen Müllerei ist. Das Werk ist von Interessenten vom Verband Deutscher Müller, Berlin N 65, Seestr. 11, unmittelbar Lotzte Meldungen. die Konferenz von Boulogne. hmz. Paris, 17. Juni. Havas beſtätigt, daß die Konferenz von Boulogne am 21. Juni ſtattfinden wird. Die Vertreter Englands, Frankreichs, Italiens, Belgiens und Japans ſind eingeladen worden, ſich einzufinden. Der neue Miniſter des Auswärtigen im Miniſterium Giolitti Graf Sforza wird Italien vertreten. Havas bemerkt ferner: Die Konferenz in Boulogne wird eine interalliierte Konferenz ſein, nicht lediglich eine Beſprechung zwiſchen Llond George und Millerand. Der Petit Pariſien glaubt daraus ſchließen zu dürfen, dies bedeute zweifellos, daß das finanzielle Uebereinkommen betreffend die deutſche Entſchädigung, deren Abſchluß nach der Konferenz von Hyte den Sachverſtändigen der beiden Mächte überlaſſen worden war, ſich nicht nur auf dem beſten Wege befände, ſondern in den großen Linien zum Ab⸗ ſchluß gebracht worden ſei. In Frankreich werde man dieſe Nachricht ſicher mit Freuden begrüßen. Der Matin meint, dies neue Vorgehen ſchließe nicht eine vorhergehende Beſprechung zwiſchen Millerand und Lloyd George über die Berichte der Sachverſtändigen aus, falls noch einzelne Fragen zu regeln ſeien. Die Vertreter der fünf Mächte würden ſich Anfang Juli in Braſſel wiederſehen. Tatſächlich ſei es wichtig, daß die alllierten finanziellen Vorſchläge in allen Einzelheiten feſtſtehen und einſtimmig angenommen wür⸗ den. Dann erſt könnten ſie der deutſchen Regierung vorgelegt werden. Was die Art angehe, wie man die deutſche Regilerung von den interalliierten Beſchlüſſen in Kenntnis ſetzen werde, werde zum großen Teile von der inneren Lage Teutſchlands abhängen. Man werde daher erſt ſpäter entſcheiden, ob man zu direkten Verhand⸗ lungen übergehen oder ſich der Wiedergutmachungskommiſſion be⸗ dienen werde. die Bewegung in Irland. Eine Schlacht zwiſchen Sinnfeinern und Anhängern der Regierung. London, 17. Juni.(WB.) Der Morningpoſt wird aus Londonderry gemeldet, daß ſich am Mittwoch zwiſchen 200 Sinnfeinern und Anhängern der Regierung eine Schlacht ab⸗ ſpielte, die drei Stunden dauerte. Die Zahl der Opfer iſt noch nicht bekannt. Amſterdam, 17. Juni.(WB.) Auf dem Kongreß des amerikaniſchen Arbeiterverbandes in Montreal wurde eine Reſolution angenommen, die fordert, daß die militäriſche Be⸗ ſatzung aus Irland zurückgezogen und das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht des iriſchen Volkes anerkannt werde. 450 Millionen Kronen erſchwindelt. Berlin, 18. Juni.(W..) Nach einer Meldung des„Berl. Lok.⸗Anz.“ aus Budapeſt hat ein gewiſſer Martin Jellinet 450 Millionen Kronen erſchwindelt und iſt dann mit einem engliſchen Paß geflüchtet. Jellinet ließ die Nachricht verbreiten, daß er mit Hilfe von Miſſionsoffizteren Valuten ins Ausland ſchmuggeln könne, worauf ihm die Millionen anvertraut wurden. Ein Ueberlebender von der„Gneiſenau“. 7130. Gelſenkirchen, 17. Juni. Nach 7½ähriger Abweſ eit iſt ein Ueberlebender von der ene Sohn des lempnermeiſters Becker im Stadtteil Ueckendorf, in die Heimat zurückgekehrt. Nach dem heldenhaften Kampfe des Geſchwaders 9. Spee bei den Falklandsinſeln war es Becker gelungen, ſich zu retten. Er war dann längere Zeit in Südamerika interniert. Was der Heimgekehrte von der Stimmung in Südamerika erzählt, iſt nicht verlockend für zuns Deutſche. Alle, die ſich mit Auswanderungs⸗ gedanken dorthin tragen, ſollten es ſich dreimal überlegen, ehe ſe ihr Vorhaben zur Ausführung bringen. Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie aus Marienwerder gemeldet wird, wurde Dr. Holto m, der Schriftführer der Zentrale der Arheitsgemeinſchaft der poll⸗ tiſchen Parteien imweſtpreußiſchen Abſtimmungs⸗ gebiet in der Nacht zum 17. in Neuſtadt aus dem Schlaf⸗ wagen heraus verhaftet. Es handelt ſich bei dieſer Ver⸗ haftung um einen lebergriff von ſeiten der Fofen. zu dem Zwecke, die Abwicklung der deutſchen Vordereitungen für die Abſtimmung zu ſtören. Bern, 18. Juni.(WB.) Der Nationalrat beſchloß gegen die Stimmen der Sozialdemokraten die Errichtung von drei neuen Geſandtſchaften in Brüſſel, Stockholm und Warſchau. Paris, 18. Juni.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Meldung des Temps wird die Bayriſche Regierung dei den Verhandlungen m Spa durch einen Delegierten vertreten ſein. London, 18. Junl.(Priv.⸗Tel.) Die Franzöſiſche Dele⸗ gation im Oberſten Wirtſchaftsrat wurde in Kenntmnis geſetzt, daß der Oberſte Wirtſchaftsrat nachmittags um 3 Uhr eine Sitzung ab⸗ halten werde, an der auch Kraſſin teilnehmen wird. London, 18. Juni.(WB.) Havas. Der ſtändige Aus⸗ ſchuß des Oberſten Wirtſchaftsrates und Kraſſin ſind am Donnerstag nachmittag zu einer Beſprechung zuſammenge⸗ treten. —— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juni D vom 1. 8 1u. gemerkungen Sohusterlnseili. 25 248.52.55.53.53 Adbende 6 Ubr KehlIll.. 3½0 34 34 3½2 J4 Lachm. 2 Udr Maxauuu..21.15.12.13.13.13 Nachm, 2 Ube Mannhem„47.30 427 4½7 427 426 Hergees? Uhr Hainngn 4143.8.8.8 131-8. 18 Kaud„„„ Vorm. 2 Ubr CCCC 2˙¹ 2 vom Neckar: 2 Hannheim 428 4 4½7 4 40.8 vorm. 7 Uur Hellbronn 0442.47.64].70.60 vorm. 7 Uhrt Windstill, Regen + 13˙ Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich derfolgt. 19. Junt: Wolkig, ſtrichweiſe Regen, angenehme Luft. . Juni: Sonne, warm. Gewitterdrohend. ſtrichweis Gewitter. Dauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldendaum. Verantwortlicß fd. Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; mur Fenilleton: 2 Maderno. für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder, fm Handel: Dr. A. Pfab: für Anzeigen: Karl Fügel. zu beziehen, wozu bemerkt sei, daß es zum Selbstkostenpreise abgegeben wird. Drucd und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer Seneral-Anzeigen G. m. b.., Maunheim, E 6. 2. 00 * 21. Juni: Sonne. Wolken, warm Vielfach Gewitter. Regen. 22. Juni: Wolkig, teils Sonne, kühler, ſtrichweis Regen. 23. Juni: Veränderlich, ziemlich kübl. 24. Juni: Veränderlich, warm Strichweis Gewitter. 25. Juni: Wolkig, Sonne, Gewitterneigung. — Mltterungsberieht. m1:mwmwm::::—— Baro· 5 Nöchste meter-—8—. nleder- Femb. seserkestes batum aand morgene] in der ohlag des vör- er e deene tnerant] Tages wud bers- mm Arad C. drad d. den am grad d. kung 12. Junl 12˙⁰ 12— 25.5 9 2 boiter 13. Juni 7853 190 15•.8— 20.5 80 2. en 14. Jun! 154. 15•.5 14 0,1 24.4 atlli dewäint 16. Juaf 755 134 132 11 25 ⁴ de2 de e 1E„„„„„„„„„„ i8. Juni 780 i 130— 23 zünn deſter 525588 iger. ¶Milag Ausgabde.) Freitag, den 18. Juni 1920. rauen⸗Zeitung Wie uns llänneern Ciebe 2 fürch ihnen Urſach lieb war, ging Mädchen üb gering ein, Mag ſein, d die mit der rung hervor wird er g ſchon an zu überlegen. verlangen Kinde vorhänden verſtändlich vorau ſtark iſt wie die Mannesch Denkmal zi Sehnen, Der mes 71 77 gentof viele er Zukunft für! 15 4 lichen zum„Herzen Frant gllen Ständen, im P Bauernſtube, wie im Salon chen, ja die Kinder mit den„verloren und Bri Darſtellten. in Paris die beide die Fahnen der vo Kränze, lüfteten die 9 77 Pe inbrünſti ſtilles lienerinnen, wenn Grenzgebieten“ die Wirkung ſo ſtarker getrennten, nun plötz Mof Ae feſt, ſie klammert, ſie b lektriſchen Strom von H 140 und überal mml n d reichs“ den— allerorten, in ++ 8 3 Zoi nner gelegentlich den Hu teten Frauen woh gebärdeten ſic öſten Aunterſchätze nicht d Heimat auf die Lo Lebenden;— ſie hä 50 Kontakte de erz zu Herzen, daß er aufflamm 125 + n 5 nottut. Die Liebe, die Anteilnahme, das Heimat gibt Rückgrat, beſeelt, befähigt zum gen die fremden Einflüſſe, die ſo mächtig am inwerbend,— lockend,— drohend,— peini⸗ ternd.— Unendliche, ſtarke, neue Aufgaben ſer deutſchen Frau.— rufe zur Teilnahme an der Pfingſttagung zbundes für die Grenz⸗ und Auslands⸗ jebäude in Berlin wurde auch ein ichtet:„mit Rückſicht auf die außer⸗ dem Einfluß der Frau auf die Ge⸗ res Volkstums zukommt“. Die rufen zur Mitarbeit an den völ⸗ izland⸗, der Großdeutſchen und ausſchuß wurde gebildet unter Frobenius, die auch für den olonialgeſellſchaft“ zeichnete. inen Frauenausſchuß ſoll die Er⸗ utungsvoller Aufgaben vorbehalten urde hier gegeben; jede deutſche nehmen zu dieſen Fragen. War Kliquenweſen, das leider unter den ns herrſchte, in der Vergangenheit kunft würde er ein unverzeih⸗ igung der Heimat, eine Ver⸗ uten. Das kann nicht eindring⸗ “ und wie groß iſt dieſes„drau⸗ 1:„hie Kaufmannskreiſe, hie Diplo⸗ d Gelehrte uſw., ſondern nur:„hier tolz und feſt zuſammenhalten; im Unglück mut und entſchieden zum Vaterlande be⸗ nals fnobbiſche Beſchränktheit war, wäre heute ande.— Ruſik, deutſche Literatur, deutſche Hausfrauen⸗ önnen halte jede deutſche Frau im Auslande hoch ſie den Ausländern nahe; die hochkultivierte Frau inder begabten oder vorgebildeten Schweſtern chkultur empor auch in der ſozialen Arbeit. ich ohne Ueberheblichkeit. Vornehme Zurück⸗ eberzeugen vom eigenen Worte durch Lei⸗ reden, wird die Loſung ſein müſſen im ber dem Ausländer. Ein volles Maß Liebe zur Heimat nehme Jeder und nds jetzt ſo enggezogene Grenzen über⸗ + ige üpfung mit dem Auslande, auch mit dem ung für Deutſchlands Wiederauf⸗ die daran mitarbeitet und dazu wortung bewußt, die das in ſich n uns brennen für die von Deutſch⸗ jete, die deutſche Stimme muß unab⸗ den deutſchen Frauen und Kindern zu ihnen ſuchen und finden, durch die Kunſt, die Literatur, die ſoziale Arbeit, 15 muß einer * 10 * 72 9 dein Kind ſelbſt! Von Martha German. Es iſt bekannt, daß das Leben des Menſchen gerade in der Zeit ganz beſonders gefährdet iſt(in Deutſchland ſterben etwa roz. der Lebenk renen bereits im erſten Lebensjahrel). Mit nendem Alter nimmt die Sterblichkeit zuerſt raſch, dann lang⸗ mum um das Alter der Schulentlaſſung, wo Lebenden in einem Jahre ſterben. Von da ab inlichkeit wieder, zuerſt langſam, dann in 9, ſie erreicht bzw. überſchreitet aber jene der it dem hohen Greiſenalter(um die Mitte der 8ber lingsſterblichkeitsziffer hat vor dem Kriege— men der Säuglingsfürſorge— von Jahr zu Jahr e man nun damals jemand gefragt, wie er ſich gen Weltkriege die Entwicklung der Säuglings⸗ orſtelle, wie unter dem Einfluſſe ſo entſetzlicher t nur an Lebensmitteln und Windeln, an Aerzten te, wo auch die Mutter in ganz ungeahnter Weiſe eben eintrat, ſo hätte er totſicher ein ſchreckliches glingsſterblichkeit prophezeit. Und doch iſt die⸗ „wenigſtens nur in geringem Maße, und nicht ten. Daß dem ſo kam, iſt wohl in der Hauptſache iahme der natürlichen Ernährung zurückzuführen; e und die Not an Milch und Surrogaten haben Gutes gewirkt. Gar manches Kind wurde wohl ünſtlichen Kindernährmitteln vor der ſo ge⸗ ien gewaltigen Einfluß auf die Lebens⸗ sübt, haben die Berufsſtatiſtiker in erſuchungen nachgewieſen. Das iſt ihnen unbeſtreit⸗ als ein hohes Verdienſt anzurechnen, denn ſie verſchaffen da⸗ ch den Aerzten die beſte Baſis für ihre Stillpropaganda, ebenſo er auch den Verwaltungen gewiſſermaßen einen Rechtstitel zu Aufwendungen für Wochenbeihilfe und Säuglingsſchutz. In i rbeiten gehört auch eine kürzlich in Köln er⸗ g. von Dr. Huber. Auch Huber konnte die agende Bed ng der natürlichen Ernährung des Säuglings an der Mutterbruſt agend nachweiſen. Er hat berechnet, daß die, ünſtlich ernährten Kinder etwa dreimal ſo ſtark in ihrem 2 Y e efährdet ſind als jene, denen die Mutter ſchenkt. Neben hrlichen anderen Unterſuchungen über die Sterblichkeit nach in ukommen und nach der Wohnung, über Todesurſachen iſw. iſt es Huber auch zum erſtenmal gelungen, zahlenmäßig den ſſammenhang zwiſchen Stilldauer und Sterblichkeit nachzuweiſen. Huber verfolgte einen Stamm von Lebendgeborenen durch das ze erſte Lebensfahr und fand, daß die Lebensgefährdung eine⸗ alings mit jedem Monat der längeren Stilldeauer geringer de. Nur vier Zahlen mögen zum Beweiſe deſſen angeführt werden. Von den mindeſtens neun Monate alt gewordenen Kin⸗ dern ſtarben im letzten Viertel des erſten Lebensſahres insgeſamt 2,5 Prozent. Waren dieſe Kiader ſeinerzeit höchſtens drei Monate geſtillt worden, ſo ſtarben 3,5 Proz., waren ſie dagegen bis zu ſechs naten geſtillt worden, ſo ſtarben 2,8 Proz., waren ſie nun gar bis zu neun Moncten natürlich ernährt worden, ſo ſtarben im 10. 12. Lebensmonate nur 10 Proz. Die Kinder, die nur wenige onate geſtillt worden waren, ſind alſo ſelbſt gegen Ende des erſten Lebensjahres noch dreimal ſo lebensgefährdet als jene, die bis neun Monaten an der Bruſt genährt wurden. Ddie Zahlen ers beſtätigen die von den Aerzten immer und immer aufge⸗ ſtellte Forderung. die Kinder mindeſtens neun Monate lang zu ſtillen. Wer die Unterſuchung Hubers lieſt, der muß zu der Ueberzeu⸗ g kommen, daß es für ſede Mutter die heiligſte Pflicht iſt, ihr ) ſelbſt zu ernähren, und daß ſie damit das beſte und ſicherſte tel in der Hand hat, ihren Liebling durch das ſo ſehr gefährdete erſte Lebensſahr hindurchzubringen. Ewig wahr bleiben darum auch die Worte, mit denen Georg von Mayr ſchon vor 50 Jahren„die a große Unterlaſſungsſünde der Mütter“ geißelte: Die Verweigerung der Muttermilch da, wo ſie geboten werden konnte, ſteht moraliſch ei nem bewußten Tötungsverſuche gleich. Frauen als Wähler. Die„Anklamer Zeitung“ vom 10. Juni berichtet aus Uecker⸗ münde: Schon bei früheren Wahlen iſt gelegentlich feſtgeſtellt worden, daß die Frauen mehr Stimmen zu den Rechtsnarteien ſtellen, als die Männer. Nun liegt eine entſprechende Feſtſtellung aus Ueckermünde vor, wo männliche und weibliche Wähler getrennt abgeſtimmt haben. Dort ſtimmten für die Liſte Vogtherr(U. S..) 384 Männer, aber nur 334 Frauen, für die Liſte Körſten(S. P..) 332 Männer und 338 Frauen, für die Liſte Trimborn(Zentrum) 13 Männer und 38 Frauen, für die Liſte Mittelmann(D. Volksp.) 276 Männer und 351 Frauen, für die Liſte Malkewitz(Deutſchnatio⸗ nal) 357 Männer und 455 Frauen, für die Liſte Lippmann(Dem.) 101 Männer und 99 Frauen, für die Liſte Lockenvitz(Demokr. Reformgr.) 28 Männer und 19 Frauen und für die Liſte Schulz 3 Männer und 3 Frauen.— Den Zentrumswahlvorſchlag(Trim⸗ born) wird man in dieſem Zuſammenhange außer acht laſſen müſſen, da die für ihn abgegebenen Stimmen wohl ganz weſentlich aus konfeſſionellen, nicht aus politiſchen Gründen entſprungen ſein dürften. Im übrigen erhielten die reinen Linksparteien(Unab⸗ hängige und Kommuniſten) 387 Männer⸗ und nur 339 Frauen⸗ ſtimmen, alſo 48 weniger, die Mittelparteien(Sozialdemokraten, Demokraten und„Reformer“) 561 Männer⸗ und 556 Frauenſtim⸗ men, alſo 5 weniger, die Rechtsparteien 633 Männer⸗ und 806 Frauenſtimmen, alſo 173 Frauenſtimmen mehr als Männerſtimmen. — Man kann alſo wohl verſtehen, wenn kürzlich ein„Unabhängiger“ meinte, die Sozialdemokraten hätten, als ſie den Frauen das Wahl⸗ recht gewährten, eine ſchöne Dummheit gemacht. Aber Recht muß Recht bleiben, gleichviel, in welchem Sinne der Berechtigte es ausübt! Ein ähnliches Verhältnis der Frauenſtimmen zu den Parteien wird der„B. Z. am Mittag“ vom 10. Juni aus Spandau gemel⸗ det. Dort haben, wie ſchon bei den Wahlen zur Nationalverſamm⸗ lung im Jahre 1919, in 31 Wahlbezirken von insgeſamt 35, Männer und Frauen getrennt abgeſtimmt. In dieſen 31 Wahlbezirken ſind insgeſamt 23 294 Männer⸗ und 23 359 Frauenſtimmen gültig abge⸗ geben worden. Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amts der Stadt Spandau entfallen von 100 gültigen Stimmen auf Männer Frauen 1 P. DDͤ · 32. SGGC 19,3 Deutſchnationale Volksparte 12,8 16,7 Deutſche Volksparten 12,5 14,5 Deutſche Demokratiſche Parte 8,3 7,5 Kommuniſtenn 6,3.2 Zentrumsparttee 3,2 5,0 Sonſtige 8 0,26 0,24 Auch hier zeigt ſich alſo, daß der Prozentſatz der Frauenſtim⸗ men, je weiter nach rechts, deſto ſtärker anſteigt und beſonders bei den Deutſchnationalen auffallend hoch iſt. Es haben offenbar alſo auch in Spandau deutſchnational Frauen gewählt, deren männliche Angehörige weiter linksſtehenden Parteien die Stimme gaben. Aus Köln und Hannoper werden Ergebniſſe gemeldet, die ſich in derſelben Richtung bewegen: Der Wahlbezirk Köln⸗ Stadt hatte bei der Wahl am 6. Juni in ſeinen Wahllokalen getrennte Räume für Männer und Frauen eingerichtet. Es ergab ſich ſo die Möglichkeit, den Prozentſatz der Frauenſtimmen zu den abgegebenen Stimmen der Männer feſtzuſtellen. Die folgende Ta⸗ belle entrollt das Geſamtbild: Männer⸗ Frauen⸗ ſtimmen ſtimmen Zentrum 32964 49 154 Mehrheitsſozialiſtenss 36 295 24 134 Deutſche Voitsparlũe„17203 15 944 Unabhängige 18 245 8973 Demokfratee 6 554 4677 Ehriſtk Volksperte 4247 4060 Deutſchnationale Volksparte 3190 3422 119 263 110 364 In Hannover wurde das gleſche Experiment in zehn Be⸗ zirken vorgenommen. Dort ergab ſich ein ähnliches Reſultat: Männer Mehrheitsſozialiſten 8 465 Deutſch⸗Hannoverſche Parte 2005 2 464 Zentrum nßnß„ 780 1224 Demoktategs 636 684 Deutſche Volkspartei 2432103 2 697 Deutſchnationale Volkspartii 782 888 Deutſch⸗Sogialiſten 48 29 Nittengdembetcghenn 3 35⁵ 33 önfßf)?ßf 178 99 Udenngge 2 683 Die„Parteien der Frauen“ ſind ſonach entſchieden(abgeſehen vom Zentrum) auf der Rechten zu ſuchen. 5 Das die moderne Frau leſen will. Die Frau von heute hat durch die ſoziale und politiſche Stellung. die ſie ſich errungen hat, einen viel weiter ausgebreiteten Geſichts⸗ kreis und ganz andere Intereſſen erhalten, als es ihre Schweſter vor einem Menſchenalter beſaß. Sie ſtellt daher auch andere An⸗ ſprüche an ihre Lektüre, wenngleich freilich die ewigen Grundtriebe des weiblichen Herzens wie ehedem zur Geltung kommen. Es iſt unter dieſem Geſichtspunkt intereſſant zu erfahren, was die Heraus⸗ geberin der wichtigſten amerikaniſchen Frauenzeitſchrift, des Me Call's Magazine, Miß Beſſie Beatty, über den Geſchmack ihrer Leſerinnen erzählt.„Was Frauen leſen wollen? erwiderte ſie auf dieſe ihr geſtellte Frage.„Zuerſt und vor allem wollen ſie Dich⸗ tung. Wir alle träumen unſere Träume, aber die wenigſten von ihnen gehen in Erfüllung. Der Zauberprinz, deſſen Begegnung wir erſehnen, ſtellt ſich als ein Weſen heraus, das vor allem gut eſſen und ſeine Socken geſtopft haben will. Das Leben iſt für viele Frauen trotz oder gerade wegen ihrer Arbeit eintönig., und ſie flüchten ſich ins Reich der Dichtung, um die Wirklichkeit, in der ſie mitten inne ſtehen, für kurze Zeit zu verlaſſen. Aber ſeltſamer⸗ weiſe iſt gegenwärtig ein wachſendes Verlangen nach Wirklichkeits⸗ ſchilderung in der Dichtung. Man fordert wahre Charaktere, natür⸗ liche Handlung, und das Teil Romantik, das nun einmal zur Poeſie nötig iſt, muß ganz unaufdringlich hineinverwebt ſein. Das, was unſere Frauen heute vielleicht am meiſten intereſſiert, ſind Erziehungsfragen. Jede Frau will das Beſte für ihre Kinder. und ſie hat an ihrer eigenen Erziehung viel auszuſetzen Bei einer Umfrage, die wir vor einiger Zeit veranſtalteten, ergab ſich, daß faſt alle Frauen, die antworteten, erklärten, ſie hätten eine ganz andere Erziehung haben wollen und ſie wünſchten für ihre Knaben und Mädchen und ebenſo für die Kinder der anderen Frauen das, was ihnen ſelbſt verſagt geblieben: eine beſſere Erziehung. Jedem⸗ der beobachten kann, muß es auffallen. wieviel ſtärker unſere Frauen heute in der Wirklichkeit leben und wieviel mehr Antell ſie an allen Fragen der Oeffentlichkeit nehmen. Aber all ihr Streben wird doch letzten Endes don dem Mutterinſtin't beherrſcht. Er iſt die Grundlage für alles andere, und die moderne Frau will nicht nur die Mutter ihrer Kinder ſein, ſondern ſie möchte ſozuſagen „die ganze Welt bemuttern', ſie lehren und ihr helfen und dafür ſorgen, daß alle Kinder auf Erden es beſſer haben, als ſie ſelbſt es gehabt hat.“ Nphorismen. Von Otto Riedrich. Die Steine ſind nicht gewachſen, damit ſie auf andere geworfen wer⸗ den, ſondern um die Löcher aufzufüllen, in die wir ſelbſt geſtürzt ſind. * Pedant! Wie gern haben die Menſchen dies Wort im Munde. Es konnte nur von Menſchen erfunden werden, um ihre eigene Unordnung damit zu rechtfertigen. f S——:—— San Butt Bro Spe Flei Kar⸗ Ma Spe An; und 1— 228 Freitag, den 18. Juni 1920. Samstag. den 19. 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Teil: Der Jod des ſirossfürsten 5 große Akte Der Triumph des Todes Sensations-Drama in 3 Akten Verfasser und Regisseur: Harry Piel durch den neuen Lensutlonsfilm I dustt 15 leldenswes Miesen-Abenteurer- Waren der, Goldene See“ und„Das Brillantenschiff auch Sensations-Filme, welche bis jetzt von keiner Seite überboten werden konnten und von denen man heute noch mit Begeisterung spricht, so werden sie trotzdem nach dem weltbekannten Roman Glanz und Elend der Kurtisanen von Honoré de Balzac schildern die äusserst zahlreichen und gefahrvollen Erlebnisse des berüch- tigten Abenteurers NMOREL. Ab heute Freitag die 1. Episode. Glänzendes Lustspiel in drei Akten. Ab heulc Freliag Der grosse orientalische 1 in 7 e Akten 7362 Die grosse r Ein Lustspiel zum Totlachen oppchen an Regervegchhätel Aamtdunsuntuntumkgntenkeut Ein Posten e antar Strang 17 Adb heutel Erlebnisse aus einem fiesen- Akte! Reinhold Schünzel Herinen 15 ge. 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