Aittwoch, 23. Juni Wittag⸗Ausgabe. duls 1920.— Nr. 270. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ eble M..—. Poſtbezug M. 15.— obne Poſtgebühren Einz. wuammernh Pfg. Ale Prelſe ⸗Konto Nr. 17590 Karlstuhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— äfts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtabt: Kepplerſtr. 42. Bindenhof: Gontardſtr. 4 Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. b derzeit wid ich. t eſch iderruflich. Pyſtſche Badiſche Neueſte Nachrichten achl., Rekl. 5Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 9½, f. d. Abendbl. 1 Verantworlung 50. Gewalt, Streiks u. dgl., Bewiebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen deulſchlands inbere und innere fol. Deutſchland befindet ſich in einer furchtbaren Lage. Von außen aufs neue ſchwer bedroht, von innen durch die Machtgier der ſozialiſtiſchen Parteien unterwühlt. Die Verhandlungen in Boulogne ſind abgeſchloſſen. Es ſind wiederum keine endgültigen Beſchlüſſe gefaßt wor⸗ den. Aber was bekannt gegeben wird, iſt für Deutſchland troſtlos genug. Es wird mit der Beſetzung weiterer deut⸗ ſcher Gebiete gedroht, die Herabſetzung des deutſchen Heeres auf 100 00 Mann iſt beſchloſſene Sache, wenn auch die Friſt etwas verlängert iſt. In der Frage der Entſchädigung 185 5 die Sieger unharmherzig. Der Gedanke einer internationalen Anleihe, für die die Einkünfte Deutſchlands als Pfand dienen ſollen, marſchiert. Man ſpürt alſo nirgends einen neuen Geiſt, einen Geiſt der Verſöhnlichkeit, einen Willen, Deutſch⸗ lands ungeheure und untragbare Laſten zu erleichtern, ein Nachlaſſen des Haſſes und der Rachſucht. Immer noch hat der franzöſiſche Vernichtungswillen im Rate der Alliierten die kaum beſtrittene, nur gezügelte Oberherrſchaft. Dieſe entſetzliche Lage ſollte vernünftigerweiſe ein in ſich geſchloſſenes Volk finden, das ſeine ganze moraliſche Kraft ſammelt und feſt zuſammenfaßt zur Abwehr des weſtlichen Anſturms. Aber nein! Parteiſucht und Parteiegoismus wüten wie noch nie. Der Verlauf der Kabinettsbildung iſt einfach ein Skandal und eine Schande. Immer wieder überwiegen die parteipolitiſchen Geſichtspunkte die ſachlichen Notwendig⸗ keiten, obſchon dieſe doch klar genug liegen: wir brauchen Fachmänner in den wichtigen Zweigen der wirtſchaft⸗ lichen Reichsbetriebe und nicht Parteiminiſter, wie Herrn Dr. Wirth und Herrn Giesberts und wir brauchen ein Kabinett des allgemeinen Vertrauens und der nationalen Ver⸗ teidigung nach außen und innen. Was ſich bilden wollte, entſprach nicht im mindeſten dieſen ſelbſtverſtändlichen Forderungen, aber es war doch wenigſtens überhaupt endlich einmal der Beginn einer Ka⸗ binettsbildung. Und es ließ ſich hoffen, daß das Kabinett der bürgerlichen Mitte ſeine Grundlage erbreitern und ſeine inneren Fehler ausmerzen werde, ſich entwickeln und den heilſamen Uebergang zu einem konſolidierten nationalen Kabinett bilden werde. Im Augenblick, da dieſe Hoffnungen keimten, treten die Sozialdemokraten hervor und zerſtören die Ausſichten auf eine ruhige Entwicklung. Hatte man geſtern in Berlin noch angenommen, daß die Sozialdemokraten nach der Ab⸗ gabe der Regierungserklärung ſich an dem Vertrauensvotum beteiligen würden: heute erklären ſie, ſie würden Stimm⸗ enthaltung üben. Wir halten uns bei der Begründung dieſer Schwenkung nicht auf. Worauf ſie hinaus will, verrät der„Vorwärts“ ganz deutlich: Dieſe Enthaltung ſoll den Be⸗ weis erbringen, daß das Bürgertum nicht imſtande iſt, eine Regierung zu bilden. Es hat alſo— das iſt die weitere Fol⸗ gerung— keinen Anſpruch mehr auf die Macht, dieſe muß an die ſozialiſtiſchen Parteien übergehen. Wir haben dieſen Zug längſt erwartet und darum die bürgerlichen Parteien immer wieder zur Einigkeit gemahnt, zu geſchloſſener Abwehr gegen den zu erwartenden ſozialiſtiſchen Anſturm. Aber die Geſchloſſenheit beſtand und beſteht nicht. Es iſt nicht ohne Schuld des Bürgertums, daß die Sozialdemokratie dieſen Jech tun konnte. Wären ſämtliche bürgerliche Parteien geſchloſſen aufgetreten, das Manöver der Sozialdemokraten hätte nicht gelingen können. Im übrigen fällt die Verantwortung für die neue innere Verwirrung in erſter Linie auf die Sozialdemokratie. Es hat ſie niemand von der Regierun ausſchließen wollen. Hätte ſie ſich von vornherein an der egierungsbildung be⸗ teiligt, wir brauchten nicht dieſe kläglichen Zuſtände zu er⸗ leben. Aber ſie wollte nicht. Wir perſönlich haben keinen Zweifel, daß wir in der erſten Weigerung und dann wieder in der Stimmenthaltung Teile eines großen, längſt feſtge⸗ legten Planes haben, durch den da⸗ Bürgertum mattgeſetzt und die ſozialiſtiſche Herrſchaft errichtet werden ſoll. Nun muß aufs neue verſucht werden, einen Ausweg zu finden. Vielleicht gelingt es doch noch, ein Kabinett zuſtande zu bringen, das aber keine lange Dauer haben kann. Vielleicht gibt Herr Fehrenbach ſeinen Auftrag zurück. Vielleicht wird dann noch unter Brüskierung des Bürgertums der Verſuch gemacht zur alten Koalition zurückzukehren. Es hängt viel an den Demokraten und die treten fortgeſetzt von einem Bein auf das andere. Das alles angeſichts der Konſerenzen von Boulogne und Spa. Und angeſichts bedrohlicher Wetterzeichen im Innern. Wir beobachten neue Sturmzeichen in Pommern, wo der Landarbeiterſtreik ſich ausdehnt, in Württemberg, wo die Unabhängigen eine neue blutige Kraftprobe verſuchen, in der Magdeburger Rede des Unab⸗ hängigen Breitſcheid. der mit neuer Revolution droht. Wir fragen: laufen Fäden zwiſchen dieſen Bewegungen und der Verwirrungstaktit der Sozialdemokratie im Reichstag? Be⸗ ſteht ein innerer Zuſammenhang? Es iſt die Annahme nicht von der Hand zu weiſen. Wann aber wird der deutſche Bürger und der deutſche Bauer ſich ermannen? Oder wollen ſie durch ihre Unent⸗ ſchloſſenheit und Zerfahrenheit die Dinge ſo weiter treiben laſſen bis zu einem Ende, das fürchterlich ſein Das Ergebuis von Bonlogne. Androhung weiterer militäriſcher Beſetzungen. Paris, 22. Juni.(WB.) Havas gibt über die Konferenz von Boulogne, die heute mittag 1 Uhr zu Ende ging, folgendes offizielles Communique aus: Die dritte Vereinigung der Konferenz von Boulogne dauerte von 10 bis 1 Uhr. Die Frage der von Deutſchland zu zahlenden Entſchädigungsſumme und deren Verteilung unter die Alliierten iſt aufs neue geprüft wor⸗ den. Es iſt entſchieden worden, daß die franzöſiſchen, eng⸗ liſchen, italieniſchen, belgiſchen und ſerbiſchen Sachverſtändigen ſich in Paris vereinigen, um unter Zugrundelegung des Vereinbarten gemeinſame Vorſchläge zu machen, die den Al⸗ lierten, die ſich am 2. Juli in Brüſſel wieder vereinigen, um endgültig ihr Einverſtändnis vor der Konferenz von Spa feſt⸗ zulegen, unterbreitet werden ſollen. Die zweite Frage betreffend die Entwaffnung iſt dahin entſchieden worden, daß die von den militäriſchen Sach⸗ verſtändigen vorgeſchlagene Note angenommen wurde. Sie beziehen ſich auf den Beſitz des zerſtörten Kriegsmaterials und auf den Zeitpunkt, zu dem die Fabrikation von Luftſchiffahrts⸗ material wieder aufgenommen werden kann. Auch die Nicht⸗ ausführung der Klauſeln betreffend die Kohlen⸗ frage iſt von den franzöſiſchen Delegierten erneut zur Sprache gebracht worden. Endlich iſt beſtimmt worden, daß die Verhandlungen wirtſchaftlicher Art, die in London mit dem ruſſi⸗ ſchen wirtſchaftlichen Delegierten geführt wer⸗ den, fortgeſetzt werden ſollen, da es ſich nicht um die der politiſchen Anerkennung der Sowietregierung andelt. Der Sonderberichterſtatter der Agentur Havas gibt über die Verhandlungen von Boulogne folgende Erläuterungen: Die Note, die an die deutſche Regierung noch heute gerichtet wird, kündigt Zwangsmaßnahmen im Falle der Nichtausführung der militäriſchen Klauſeln an, ohne allerdings über die Modalitäten zu ſprechen. Man könne aber glauben, daß es ſich um neue militäriſche Beſetzungen handeln werde, wie die Konferenz von San Remo entſchieden hake, An den Beſtimmungen über die Fabrikation von Luftſchiffahrtsmaterial ſeien Abänderungen getroffen worden. De tſchland dürfe deſſen Fabrikation erſt drei Monate nach der völligen Auslieferung des militäriſchen Luftſchiffsmaterials wieder aufnehmen. Ueber die Frage der Feſtſetzung der deutſchen Schuld ſei heute nicht wieder geſpro⸗ chen worden. Ueber die ungenügenden Kohlenlie⸗ ferungen von Deutſchland ſei ebenfalls eine Vereinbarung erzielt worden. Der franzöſiſche Miniſter der öffentlichen Ar⸗ beiten, Le Trequen, habe ſich darüber des längeren mit dem italieniſchen Außenminiſter Grafen Sforza und dem belgiſchen Vertreter bei der Wiedergutmachungskommiſſion, Theuniſſe, ausgeſprochen. Ein Entſchluß werde auf der Konferenz in Brüſſel getroffen. Die Jeſtſetzung der deutſchen Schuld. Paris, 22. Juni.(WB.) Zur Flüſſigmachung der deut⸗ ſchen Verpflichtungen entſchloſſen ſich die Alliierten, der inter⸗ nationalen Finanzkonferenz in Brüſſel die Ausgabe inter⸗ nationaler Anleihenzuempfehlen, für welche die Einkünfte Deutſchlands als Pfand dienen ſollen. Wenn Deutſchland bei der Ausführung des Friedensvertrages böſen Willen zeige, ſo könnten Zwangsmaßnahmen, die bis zur Beſetzung deutſchen Gebietes gehen könnten, angewandt werden. Ueber die Verteilung der deut⸗ ſchen Zahlungen ſei Endgültiges noch nicht beſchloſſen worden. Paris, 22. Juni.(WB.) Wie der Sonderberichterſtatter des„Temps“ mitteilt, hat man inbezug auf die Feſt⸗ ſetzung der deutſchen Schulden, da eine endgültige Regelung nicht erzielt worden iſt, ſich bis jetzt dahin entſchie⸗ den, von Deutſchland 41 Jahreszahlungen zu ver⸗ langen und nicht 37. Im übrigen ſei es Aufgabe der Deut⸗ ſchen, in Spa Vorſchläge zu machen. Die Alliierten wollten ihre Theſe nicht abſchwächen dadurch, daß ſie ſie heute ſchon bekannt geben. Die italieniſchen Vertreter hätten erklärt, ſie könnten die franzöſiſch⸗engliſchen Vorſchläge erſt annehmen, nachdem die Frage der Verteilung unter die Alliierten ge⸗ regelt ſei. Paris, 22. Juni.(WB.) Der„Temps“ ſagt in einer kurzen Note, man könnte die Frage der Garantien für die internationale Anleihe ſich ſo denken, daß die deutſchen Zolleinnahmen obligatoriſch in die Kaſſe eines Delegierten des Wiedergutmachungsausſchuſſes abgeführt würden, der ſie aber weiterleiten und nur dann beſchlag⸗ nahmen würde, wenn Deutſchland ſeinen Verpflichtungen nicht nachkommen würde, alſo nur in dieſem Falle würde die inter⸗ alliierte Kontrolle in die deutſche Zollverwaltung eingreifen. Paris, 22. Juni.(WB.) Der Newyork Herald erklärt, Lloyd George habe Millerand geſagt, die britiſchen Ban⸗ kiers und Finanzleute würden niemals einem Plane zuſtimmen, in dem die Geſamtſum me, die Deutſchland zu bezahlen habe, nicht endgiltig feſtge⸗ ſetzt werde. Der Temps fügt hinzu, man müſſe die offizielle Beſtätigung dieſer Nachricht abwarten. Die Entwaffnung. Paris, 22. Juni.(WB.) Preſſevertretern gegenüber er⸗ klärte Millerand über die Abrüſtung Deutſchlands, man habe einſtimmig angenommen, von Deutſchland die Her⸗ abſetzung ſeiner Heeresſtärke auf 100 000 Mann zu verlangen. Wir können dieſe Herabſetzung bis zum 10. Juli nicht erreichen, ſie wird aber in der kßürzeſten Friſt ver⸗ langt werden. Das wilitäriſche Bündnis zwiſchen Frankreich und Belgien. Amſterdam, 22. Juni.(WB.) Im engliſchen Unterhauſe ſagte Harmsworth in Erwiderung einer Anfrage, ſeines Wiſ⸗ ſens habe in Paris zwiſchen dem Marſchall Foch und dem belgiſchen Generalſtabschef eine Beſprechung ſtattgefunden betreffend den Abſchluß eines militäriſchen Bünd⸗ niſſes zwiſchen Frankreich und Belgien. Harmsworth fügte hinzu, das Zuſtandekommen dieſes Vertrages würde nicht bedeuten, daß durch dieſen Vertrag derſenige zum Schutze der belgiſchen Neutralität, den England mitunterzeichnet habe, hinfällig wäre. Abkommen über Deutſch⸗Oſtafrika. Brüſſel, 23. Juni.(W..) Laut Derniere Heure iſt zwiſchen England und Belgien ein Abkommen bezüglich Deutſch⸗Oſtafrika ge⸗ troffen worden. Dieſes Abkommen ſichert der Kolonie nach dem Grundſatz des freien Tranſitverkehrs unter Fortfall der Zollſchran⸗ ken die Möglichkeit einer Verbindung mit dem Indiſchen Ozean. Der Vertrag bezüglich der Verbindungswege durch das engliſch⸗ oſtafrikaniſche Schutzgebiet ſieyt die Nutzbarmachung der großen Eiſenbahnlinie über Dar⸗es⸗Salam—Kigoma mit Abzweigungen an die beiden andern und die Wiedererrichtung von Freihäfen vor. neue Verwirrung.“ Die Sozialdemokratie verweigerk das Verkrauensvotum. Berlin, 23. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Das Kabinett Fehrenbach, von dem man annahm, daß es ſchon im Hafen iſt, iſt nun doch von neuem auf ernſte Schwierigkeiten geſtoßen. Schuld trägt daran in allererſter Reihe die Mehrheitsſozialdemokratie. Ihre beiden derzeitigen Führer Hermann Müller und Loebe hatten ſich den Demokraten gegenüber ſtark gemacht, daß die Mehrheitsſozialdemokratie nach der Programmerklä⸗ rung der neuen Regierung dieſer ihr Vertrauen votieren würde. Das war für die Demokraten eine Vorausſetzung für ihre Beteiligung an der Regierung geworden. Geſtern abend nun, während der demokratiſche Parteiausſchuß im Reichs⸗ tage verſammelt war, erſchienen dort die Herren Müller und Loebe, um Dr. Peterſen folgende Mitteilung zu überbringen: Die Sozialdemokratie hat in ihrer Sitzung Stimmenthal⸗ tung beſchloſſen. Sie iſt zu dieſem Beſchluß gelangt mit der Motivierung, daß die Fraktion nach eingehender Erwägung der Gegengründe nicht weiter gehen kann und zwar deswe⸗ gen, weil ein Vertrauensvotum für eine Regierung, welcher Mitglieder der Deutſchen Volksparteii angehören, ſich mit ihrer Auffaſſung nicht verträgt. Die Fraktion beabſichtigt ihre Stimmenthaltung ſo zu moti⸗ vieren, daß der neuen Regierung in ihrer Stellung der Entente gegenüber keine Schwierigkeiten erwachſen. Das iſt natürlich ein magerer Troſt und die demokra⸗ tiſche Fraktion, die gleich zu einer Sitzung zuſammen⸗ trat, kam daraufhin zu der Auffaſſung, unter dieſen Umſtän⸗ den könne eine in Spa verhandlungsfähige, vom Vertrauen der Mehrheit des Parlamentes getragene Regierung nicht gebildet werden und man ſtünde vor einer ganz neuen Lage. Gleichzeitig war folgende Mitteilung der Deut⸗ ſchen Volkspartei bekannt geworden: Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei iſt ſich in ihrer Ausſprache darüber klar geworden, daß die vom Reichskanzler Fehrenhach vorge⸗ legte Miniſterliſte nicht annehmbar iſt. Die Fraktion hält nach wie vor daran feſt, daß die Wirtſchaft ein einheitliches Arbeitsgebiet iſt und deshalb die Fra⸗ gen des Verkehrs, der Poſt, der Wirtſchaft und der Finanzen im Zuſammenhang gelöſt werden müſſen. Zu dieſem Zwecke müſſen fachmänniſch geeignete Perſönlichkeiten unbe⸗ ſchadet ihrer Parteiſtellung gewonnen werden. Die Fraktion wird dieſem Vorſchlag entſprechend eine Liſte überreichen und iſt der Ueberzeugung, wenn eine Verſtändi⸗ gung erzielt wird, die Kabinettsbildung keine Schwierigkeiten mehr bereiten wird. Dieſer Beſchluß miniſter der Poſt und der Finanzen, gegen deren Amts⸗ führung ſa mancherlei einzuwenden ſein wird. Indeſſen wäre man darüber doch wohl hinweggekommen. Die volksparteilichen Abge⸗ ordneten Dr. Streſemann und Dr. Becker hatten ſich noch geſtern abend mit dem Reichskanzler Fehrenbach nach dieſer Beſchlußfaſſung beſprochen. Eine ganz neue Lage äber war durch die Sozialdemo⸗ kratie geſchaffen worden. Dabei hatte geſtern Dr. Peterſen in der Sitzung des demokratiſchen Parteiausſchuſſes feſtgeſtellt, daß die Mehrheitsſozialdemokratie die Beteiligung der Deutſchen Volkspartei an der Regierung geradezu wünſcht. Es iſt eben die alte Sache: die Sozialdemokratie treibt grundſätzlicheine Politik des dop⸗ pelten Bodens. Was nun werden wird, läßt ſich im Augen⸗ blick nicht überſehen. In einer Ausſprache der Zentrumsführer, die noch geſtern abend ſtattfand, kam die Meinung zum Ausdruck, daß alles verſucht werden müſſe, um die Koalition doch zuſtande zu bringen. Auch der Kanzler Fehrenbach ſcheint ſeine Aufgabe nicht ohne weiteres als geſcheitert anſehen zu wollen. Jedenfalls wird es neuer und ſchwieriger Verhandlun⸗ gen bedürfen, um aus der Sackgaſſe herauszuführen, die der Par⸗ teiegoismus der Sozialdemokratie geſchaffen hat und es muß leider ſchon heute befürchtet werden, daß, wenn auch noch mit Ach und Krach eine Regierung zuſtande kommt, ſie ſchwerlich von lan⸗ ger Dauer ſein wird. Ob der Reichstag unter den obwalten⸗ den neuen Umſtänden morgen ſchon wird zuſammentreten können, iſt nicht ſicher. Berlin, 23. Juni.(Priv.⸗Telegr.) Das Verlangen der Demokraten nach einer ſozialdemokratiſchen Vertrauenszuſage in dieſem Augenblick eilt, wie der„Vorwärts“ ſchreibt, den Ereigniſſen weit voraus. Der ſozialdemokratiſchen Fraktion lag weder eine endgiltige Miniſterliſte, noch der endgiltige Text einer Regierungserklärung vor. Die Deutſche Volks⸗ partei erhob gegen die Miniſterliſte Einſpruch. Aendert ſich die ee der Regierung, ſo ändert ſich auch das Programm. In welche Lage wäre die ſozialdemokratiſche Fraktion heute, wenn ſie geſtern dem Wunſche der Demo⸗ kraten entſprechend beſchloſſen hätte, der neuen Regierung ihr Vertrauen auszuſprechen. Durch das demokratiſche Drän⸗ gen nach einer ſozialdemokratiſchen Vertrauens⸗ erklärung und mehr noch durch das ungeſtüme Drängen nach rechts der Deutſchen Volkspartei iſt abermals eine über⸗ aus kritiſche Situation entſtanden. Die drei Parteien müſſen nun ſehen, wie ſie wieder aus ihr herauskommen, wenn ſie nicht den Beweis erbringen wollen, daß das Bürgertum in Deutſchland überhaupt nicht mehr imſtande ſei, eine Re⸗ gierung zu bilden. Im übrigen, ſo ſchreibt der Vorwärts, hat die ſozialdemokratiſche Fraktion beſchloſſen, die von der Na⸗ tionalverſammlung infolge der Obſtruktion der Rechten nicht erledigten Ausſchußbeſchlüſſe über die Abſchaffung der Mili⸗ woiger Anzeigenpreiſe: Bei jederzeitigem Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk. ausw..80 Mk. Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine üdernommen. E 1 Erſatz⸗Auſprüchen für ausgefallene od. deſchränkte Ausgaben od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. richtet ſich zunächſt gegen die Zentrums⸗ 1 — —— FFFFTCTCTCTCCTCTCCCTTTTCTTTbTTTTTTTTT — „—————— —— 2. Seite. Nr. 270. Mannheimer Generd.-auzeiger.(Auinag- uusgabe.) Mittwoch, den 23. Juni 1920. tärgerichtsbarkeit als Initiativantrag einzubringen, daß von einer neuen Ausſchußberatung abgeſeben werde.— Heute vormittag tritt die Fraktion zu einer Sitzung zufammen, in der ſie ſich vorausſichtlich mit der Frage des Reichstags⸗ präſidiums zum erſten Male beſchäftigen wird. Die Aklionen der Unabhängigen. Schwere Ausſchreilungen in würklembergiſchen Städten. Skutkgart, 23. Juni.(WB.) Um gegen die drückende Notla ge des kleinen Mannes infolge der jüngſten Preis⸗ ſteigerungen und insbeſondere gegen die herr⸗ ſchen de Teuerung und den Lebensmittelwucher im allgemeingen zu demonſtrieren, hatten die vereinigten Ge⸗ werkſchaften für geſtern nachmittag zu Kundgebungen in gallen größeren Orten des Landes aufgerufen, die die Unabhängigen dazu benutzten, um ihre alte For⸗ derung von der Diktatur des Proletariats von neuem zu erheben. Während in Stuttgart und den meiſten Orten die Kundgebungen ohne Ruheſtörungen verliefen, kam es in Ulm und Ravensburg zu Zuſammenſtößen mit der Polizei, bezw. der Reichswehr. In Ulm wurde der Oberamtmann und der Oberbürgermeiſter miß⸗ handelt. Im Rathauſe, das von der Polizeiwehr mit Waf⸗ fengewalt in Beſitz genommen werden mußte, wurden alle Jenſter eingeſchlagen und die Alten auf die Straße geworfen. Beim Sturm auf das Rathaus gab es unter der Menge Tote und Verwundete. Auch einige Polizei⸗ wehrmannſchaften wurden ſchon beim Anmarſch erheblich ver⸗ letzt. In Ravensburg wurde das Oberamtmanngebäude be⸗ trächtlich beſchädigt, ſodaß die Reichswehr einſchreiten mußte. Auch hier gab es Verluſte auf Seiten der Aufrührer. Das Verlangen auf Auslieferung der Waffen der Ein⸗ wohnerwehr wurde in beiden Orten abgelehnt und die Ein⸗ wohnerwehren mobiliſiert. In Aalen bemächtioten ſich die rodikalen Elemente des Waffendepots der Einwohner⸗ wehr und raubten es vollſt indig aus. Der dortige Oberamtmann verbandelt mit den Aufrührern fber die Her⸗ fherr der Waffen durch Vermittelung der Gewerkſchafts⸗ ührer. Die neue Regierung in Braunſchweig. Braunſchweig. 22 Juni.(W..) Bei der Wahl der neuen Regierung wurden 26 weiße Zettel abgegeben, ſodaß ſich alſo der rechte Teil der Demokraten der Stimmen enthalten haben dürfte. Braunſchweig, 22. Juni.(W..) Die Landesverſammlung wählte in der heutigen Sitzung die unabhängigen Abgeordneten Sepp Oerter, Junke, Sievers, ſowie die bisherigen Miniſter Antrick und Steinbrecher, die den Mehrheitsſozialiſten angehören, zu Miniſtern. 8 m. Köln. 23. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Osnabrück: Bei einer Anſammlung im Gefängnis wurden ſechs Perſonen durch Schüſſe verletzt. Die Ruhe in der Stadt iſt jetzt wieder hergeſtellt. Die deulſch⸗öſterreichiſche Regierungskriſe. Wien, 22. Juni.(WB.) Staatskanzler Renner ſprach in einer heute abgehaltenen ſozialdemokratiſchen Wählerver⸗ ſammlung über die Kriſe. Der Staatskanzler ſprach ſich gegen den Verſuch der Bildung einer Beamtenregie⸗ rung aus, die nur eine Regierung der Chriſtlich⸗ Sozialen ſein werde. Jrankreichs Donaupolitik. Wex. Wien, 19. Juni. Während die ungariſchen Friedensdelegierten in Paris weilten, erſchienen bei ihnen Vertreter franzöſiſcher Banken, um ihnen im Einvernehmen mit der franzöſiſchen Regierung mitzuteilen, daß das franzöſiſche Kapital bereit ſei, ſich am wirtſchaftlichen Wiederaufbau zu beteiligen. Dieſes Angebot kommt etwas ſpät, wenn man ſich erinnert, wie raſch England 195 Budapek hatte, um ſich eine ſtarke politiſche Poſition in Udapeſt zu ſchaffen und wie eifrig italieniſches Kapital ſeine Beziehungen zu Ungarn vertieft hat. Es iſt möglich, daß . Frankreich vor einem Jahre an Ungarn kein Intereſſe hatte, war dem ſo, dann hat es ſeine Auffaſſung ſeither geändert. Die franzöſiſche Politik iſt in dieſer Beziehung aktiv gewor⸗ den und es liegt die Vermutung nahe, daß dieſe Neuorientie⸗ rung der Pariſer leitenden Kreiſe auf die Erkenntnis zurück⸗ zuführen iſt, daß die durch den Frieden von Saint⸗Germain an der Donau geſchaffenen Lage unhaltbar iſt. Allerdings datiert dieſe Erkenntnis nicht erſt ſeit geſtern, denn ſie hatte bereits vor Monaten den Plan der Wiederaufrich⸗ tung des alten Habsburgerreiches geboren und zwar in der Form einer Donau⸗Konförderation mit der Tſchecho⸗Slowakei als Vormacht und mit der Tendenz Deutſchöſterreicher und Magyaren durch Tſchechen und Südſlawen allmälig zu er⸗ drücken. Dder Gedanke, die franzöſiſche Kontinentalpolitik „durch Wiederbelebung der auſtro⸗flawiſchen Idee, wie ſie vor dem Kriege bis 1908 etwa von Kramarz vertreten wurde, zu ſtützen, erwies ſich jedoch als undurchführbar und wenn der franzöſiſche Kapitän'Epine kürzlich in Salzburg gegen⸗ über deutſchöſterreichiſchen Politikern den Konförderations⸗ gedanken neuerdings recht oſtentativ in den Vordergrund krückte, ſo unterſchieden ſeine Andeutungen ſich doch recht merk⸗ lich von dem, dem alten Donau⸗Konförderationsplane zu⸗ grunde liegenden Gedanken. 'Epine ſchlug die„ſüddeutſche“ Note an und entſprach damit gewiß einem alten Lieblingsplane franzöſiſcher Politik. Die Zerreißung des deutſchen Staates und des deutſchen Vol⸗ N kes iſt ja das Ziel, dem Frankreich unentwegt zuſteuert, allein es ſcheint, daß man es in Paris diesmal auf einer breiteren Grundlage als bisher verfolgen will. Die Lage im europäi⸗ ſchen Oſten hat ſich für Frankreich beträchtlich verſchoben. Noch vor einem Jahre rechnete man in Paris mit einer Wen⸗ dung der Dinge in Rußland, die dieſes und mit ihm die„ſa⸗ wiſche Idee“ dem franzöſiſchen Syſtem wieder einfügen werde. Heute hat man an der Seine die Hoffnung auf eine Geſtaltung der ruſſiſchen Verhältniſſe, die die Erneuerung der alten franko⸗ruſſiſchen Beziehungen geſtatten würde, ſo ziemlich aufgegeben. In Paris rechnet man mit einer deutſch⸗ ruſſiſchen Annäherung als etwas Unvermeidlichem und be⸗ müht ſich deshalb, Rußland möglichſt zu ſchwächen, vor allem aber das ruſſiſche Gold als Deckung für die in Rußland ſeiner⸗ zeit zu Kriegszwecken inveſtierten franzöſiſchen Milliarden in die Hand zu bekommen; überdies aber ſieht ſich Frankreich vor das Problem geſtellt, nicht nur Deutſchland, ſondern Deutſchland und Rußland für alle Zukunft verkehrs⸗ und wirtſchaftspolitiſch möglichſt einzuſchnüren. War in dieſer Be⸗ iehung die polniſche Karte für Frankreich von jeher von gro⸗ er Bedeutung, ſo werde ſie jetzt noch wichtiger. Polen bot ſich als Exekutor gegen Rußland an, und gleichzeitig tauchte in franzöſiſchen Regierungskreiſen der Plan auf, einen unga⸗ riſch⸗polniſch⸗rumäniſchen Block zu bilden, in deſſen Schatten ſich dann die Vereinigung Deutſchöſterreichs mit Bayern in einem eigenen Staate vollziehen ſolle. Wie es heißt, ſoll der gegenwärtige ungariſche Miniſter — Hochſchule erwartet, daß die Studierenden in Reden und Benehmen unfreundlich aufgenommen haben; tatſächlich traf man in Paris auch unter der Leitung Loncheurs alle Vorberei⸗ tungen zur friedlichen„Durchdringung“ Ungarns, die in der Ueberlaſſung der ungariſchen Staatsbahnen an ein fra. zöſi⸗ ſches Konſortium eine ſolide Grundlage erhalten ſollte. In den letzten Tagen verlautete allerdings, daß die⸗ Verhandlun⸗ gen darübder geſcheitert ſeien und die franzöſiſche Orientie⸗ rung des Grafen Teleki in der ungariſchen Nationalver⸗ ſammlung überhaupt auf ſtarken Widerſtand ſtoße, deſſen⸗ ungeachtet wird in Erinnerung zu halten ſein, daß Frank⸗ reich ſich für die ungariſchen Staatsbahnen auch darum in⸗ tereſſiert, weil es hier Deutſchland einen neuen Riegel vor⸗ ſchieben will. Aus demſelben Grunde hat es ja auch in der Teſchener Frage zuungunſten der Tſchechen entſchieden. Seit⸗ dem die franzöſiſche Politik grundſätzlich antiruſſiſch eingeſtellt iſt, ſind die Polen ihr weit wichtiger als die Tſchechen, von dieſem Augenblicke an ober zögerte man in Parts auch nicht, alle fſchechiſchen Anſprüche zugunſten der polniſchen beiſeite zu ſchieben. Das Abrücken der Franzoſen von den Tſchechen in der Teſchener Frage iſt der deutlichſte Beweis dafür, daß Paris von der Idee eines Donaublocks unter tſchechiſcher Füh⸗ rung ahgekommen iſt und ſeine Stütze weiter öſtlich auf der Linie Warſchau—Budapeſt ſucht. Ob es ſie dort finden wird, iſt eine andere Frage. die Bewegung in Irland. London, 22. Juni.(WB.) In Londonderry kam es heute vormittag zwiſchen Sinnfeinern und Unioniſten zu erneuten Kämpfen. Die Hauptſtraßen wurden von bewaffneten und maskierten Männern beſetzt. Heute mittag überfielen ſtarke Abteilungen Sinnfeiner aus dem Hinterhalt Arbeiter, die ſich nach den Schiffswerften begaben. Herbeieilende Truppen murden beſchoſſen. Das Feuer des Militärs zerſtreute die Menge. Alle Geſchäfte ſind geſchloſſen. Bei den Unruhen wurden zwei Perſonen getötet und viele verwundet. Abends trat Ruhe ein: London, 22. Juni.(WBB.) In Dublin wurde heute ein Automobil, in dem der Aſſiſtent des Generalinſpekteurs der Polizeitruppen, Roberts, und drei Poliziſten ſaßen, von Bewaffneten aus dem Hinterhalt üherfallen und Roberts und der Chauffeur durch Revolverſchüſſe verwundet. Der Freiheifsfampf der Türkei. Paris, 22. Juni.(WB.) Havas berichtete aus Mer⸗ ſin a, die türkiſchen Streitkräfte hätten die Stadt angegriffen. Die franzöſiſchen Schiffe, die ſich auf der Rhede befanden, feuerten auf die Angreifer. Deulſches Aeich. Der Streit um den Lohnabzug. Hindenburg, 22. Juni.(WB.) Gewaltige Arbeitermaſſen aus dem Ort und Kreis Hindenburg durchzogen geſtern die Ortſchaft. Sie begaben ſich zur Interalliierten Kommiſſion, um gegen den 10 igen Lohnabzug zur Steuer⸗ zahlung zu proteſtieren. Eine Abordnung wurde vom In⸗ alliierten Kreiskontrolleur empfangen. Dieſer teilte mit, daß die Interalliierte Kommiſſion ſich bereits wegen der Außer⸗ kraftſetzung des Lohnabzuges mit der Reichsregie⸗ rung in Verbindung geſetzt habe. Noch heute ſollen die Ver⸗ treter der Arbeiterſchaft vom General de Ronde empfangen werden, um ihre Forderungen zu unterbreiten, die u. a. auch Lohnforderungen betreffen. Einheitsfront der valerländiſchen Kriegsbeſchädigten⸗ organiſalionen. Auf der gemeinſchaftlichen Tagung des Kyffhäuſer⸗Bun⸗ des der deutſchen Landes⸗Kriegerverbüände und des Zentral⸗ verbondes deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterblie⸗ bener auf dem Kyffhäuſer wurde die nachſtehende Ent⸗ ſchließung einſtimmig gefaßt: „Die Vorſtände des Kyffhäufer⸗Bundes der deutſchen Landes⸗ Kriegerverbände und des Zentralverbandes deutſcher Kriegsbeſchä⸗ digter und Kriegshinterbliebener, zu einer Ausſprache über die Aufgaben ihrer Verbände auf dem Kyffhäuſer verſammelt, erklären als Grundlage ihrer Verbandstätigkeit: Liebe zum Vaterland, zum deutſchen Volk und zur Heimat, Mitarbeit an der Wiederaufrichtung und Wiedererſtarkung unſeres Vaterlandes auf dem Boden der eigenen nationalen In⸗ tereſſen, ſodann unbedingte parteipolitiſche und religiöſe Neutralität auf dem Boden der Reichsverfaſſung. ferner wie bisher, völlige ſoztiale Gleichberechtigung aller Mitglieder ohne Unterſchied des Standes. 1 Auf dieſer Grundlage wollen die beiden Verbände das ſoziale und wirtſchaftliche Wohl der Kriegsbeſchädigten und Krieger⸗ hinterbliebenen nachdrücklichſt fördern, deren rechtliche und wirt⸗ ſchaftliche Stellung durch weiteren Ausbau der Geſetzgebung ſichern und eine wirkſame Fürſorgetätigkeit für die Kriegsbe⸗ ſchädigten und Kriegerhinterbliebenen anregen und betätigen. Für den Kyffhäuſer⸗Bund tritt außerdem hinzu, die Fürſorge⸗ tätigkeit für die Altveteranen aus früheren Kriegen, die Kriegs⸗ teilnehmer des Weltkrieges und die übrigen Bundesmitglieder. In der Ueberzeugung von der Gemeinſamkeit ihrer Aufgaben und Ziele, kreten die beiden Verbände unter Wahrung ihrer Selbſtändigkeit in eine Arbeitsgemeinſchaft ein, die weiter aus⸗ Ageban birnß Badiſcher Landlag. 52. öffentliche Sitzung. )( Karlsruhe, 22. Juni. Präſident Kopf eröffnete um 4 Uhr die Sitzung. Abg. Karl (T..) ſtellte ſeine kurze Anfrage über den Verkauf von Malz⸗ extrakt durch die Wyla⸗Werke in Wyl⸗Lörrach ins Ausland. Miniſterialrak Pfiſterer gab zu, daß den Wyla⸗Werken die Ausfuhr geſtattet worden ſei, nachdem die Wyla⸗Werke aber jetzt erſt mit marktſchreieriſcher Reklame Abnehmer im Auslande ſuchen, iſt die badiſche Regierung in Berlin wegen Rücknahme der Aus⸗ fuhrgenehmigung vorſtellig geworden. Eine Antwort iſt darauf bisher nicht erfolgt. Das Haus trat nun in die Tagesordnung ein. Abg. Stockinger(Soz.) berichtete für den Haushaltsaus⸗ ſchuß über den Staatsvoranſchlag für 1920 Hauptabteilung VII, Miniſterium des Kultus und Unterrichts. Abg. Königsberger(Soz.) begründete folgende förmliche Anfrage:„Das Unterrichtsminiſerium möge anordnen, daß die Studierenden der drei Hochſchulen des badiſchen Volkes bei ſeder Immatrikulation vom Rektor darauf hingewieſen werden: Nach Artikel 1 der Reichsverfaſſung iſt Deutſchland eine Republik; die Staatsgewalt geht vom Volke aus, das Gleiche ailt für Baden. Die 7 1 Achtung vor den Grundſätzen der Verfaſſung zeigen.“ 2 Abg. Dr. Gothein(Dem.): Abg. Königsberger hätte be⸗ rückſichtigen ſollen, daß man nicht mit Kanonen na Spaßen ſchießen ſoll. Abg. Königsberger hat keine Ahnung von der Pfychdlogie der Studenten. Der Student wacht über ſeine Freiheit. Ein Mißbrauch der Freißeit iſt aber bisher nicht an den Unzverſttäten feſtaeſtellt worden. Eine Eigenart der Studenten auch iſt der Sinn für Humor, ſie werden über eine ſolche„Vermahnung“ wie ſie Abg. Königsberger fordert, ihren Ulk machen. Der Gehorſam gegen die Obriakeit verſteht ſich von ſelbſt. Ein Gewiſſenszwang kann man aber an den Stiwenten nicht üben Die reaktionäre Ge⸗ finnung iſt an den Univerſitäten nicht zu Hauſe beſonders bei den Univerſitätsprofeſſoren. Ich kann norr tief bedauern, daß ein Univer⸗ des Aeußern, Graf Telek i, dieſes franzöſiſche Projekt nicht 3 Stellung nimmt, Auch bei den Studenten herrſcht kein reaktionärer ge Geiſt. Heute wird fleißig ſtudiert, auch von den Korpo⸗ rationsſtudenten Eine antiſemitiſche Strömung laſſen wir nicht aufkommen, ſonſt freut es uns, daß wir alle politiſchen Richtungen Leld unter den Studenſen haben. Ich habe auch ganz radikale Schüler kürlf gehabt, wie Léwine, der durchaus nicht blutrünſtig war. Wenn Fin Sie mit einem ſolchen Antrag kommen, werden die Studenten bdie ſagen„Die Philiſter haben ſich um uns nicht zu kümmern“, Sie lege würden Sie dann in die Kanne ſteigen laſſen und würden ſchließlich ſagen:„Geſchenkt“. 5 Ich komme nun zur Begründung unſerer Interpellation über die die Notlage der Studenten. Sie lautet:„Iſt der Regierung die chrer wirtſchaftliche Notlage der Minderbemittelten Dozenten und Stu⸗ dierenden bekannt und was gedenkt ſie zu tun, um derſelben zu ſteuern?“ Der Redner ſchilderte die Notlage der Studie⸗ br renden und Dozenten in Heidelberg und verlangte Nut die Einrichtung einer menſa academica in Heidelberg und die Ein⸗ 1 richtung einer Turnhalle. Notwondig ſei auch ein Sportplatz. Zu„ der neuen menſa academica könnte aus einer Stiftung ein Zuſchuß a. von 100 000 Mark gegeben werden. Das Averſum der Uniperſitäts⸗ 8 biblio hek reiche gerade hin. um die Bücher binden zu laſſen. Bae Glücklicherweiſe habe ein Holländer für die Bibliothek 20 000 Gulden de g. geſchenkt. Von der Dozentenſchaft iſt die größere Zahl vermögens⸗ los. Es muß vermieden werden, daß nur vermögende Dozenten haftf an die Univerſität kommen. Der Redner trat für die Beſſerſtellung gehö der Dozenten und Aſſiſtenten an den Hochſchulen ein. Dann ging 93 Abg. Dr. Gothein auf den Bauetat ein und bemängelte, daß di Gepe Univerſität Heidelberg kein Auditorium maximum hat. Wichtiger eina ſeien aber die Kliniken. Beſonders leide daran Freiburg. Die keite⸗ Univerſitälen hätten ihre große Bedeutung für das ganze geiſtige an d Leben unſeres Volkes. Man müſſe dafür ſorgen, daß auf den Lam⸗ unte pen der Univerſitäten Oel iſt.(Beifall. Kind 0 Miniſter Hummel: Der Berichterſtatter hat den Fall Kunz im in Föhrenbach erwähnt. Der Fall iſt noch nicht abgeſchloſſen. Ich 18 K möchte mir deshalb weitere Ausführungen dazu erſparen. Der vorge Antrag Königsberger wäre durchaus ungceeignet, das zu erre chen, Rode was Abg. Königsberger will Die Stimmung in der Studenten⸗ Trar ſchaft iſt auch nicht ſo, daß man mit einer ſolchen Maßregel gegen Net ſie vorgeht. Die Arbeit, die die Demokratie in den nächſten Jahren die leiſten werd, wird dazu beitragen, daß ſich die Studentenſchaft mit letzte den jetzigen Zuſtänden ausſöhnt. Der Antrag Königsberger iſt deshalb abzulehnen. Die Notlage der Studentenſchaft iſt dem Mini⸗ fröhl ſterium bekannt. Es iſt deshalb in Freiburg die manſa academ ca⸗—5 eingerichtet worden, die bereits ſegensreich gewirkt hat. Was für S0 Freiburg recht iſt, iſt auch für Heidelberg und Karlsruhe recht und über billig Die Beſchaffung von Büchern für die Studenten und Uni⸗ ſtalt verſitäten wird Gegenſtand einer Beſprechung in Berlin ſe n. Wenn 5 es uns nicht gelingt, die Bücher zu beſchaffen, wird die Wiſſenſchaft R 1 darunter le'den. Für die Dozenten und Aſſiſtenten werden die Kind Schwierigkeiten durch den neuen Beſoldungstar f beſeitigt werden. Feſtbeſoldete Beamten können die Privaldozenten nicht werden. erd Eine Vermehrung der Lehraufträge und eine Erhöhung der Lehr⸗ zur auftragshonorare werden wir durchföhren. 5 Abg. Straub(Ztr.): Eine gute Schule iſt notwendig. Ein Fehler auffe war es, daß man nur die Gewiſſensfreiheit der Lehrer und nicht auch der gefal Eltern in der Verfaſſung geſchützt hat. In der badiſchen Schulkonferenz werd nahmen die Nerbandlunden eon verſöhnlichen Verlauf, in der Reichs⸗ lenig ſchulkonferenz dagegen nicht. Wir möchten die Stellung der badiſchen Re⸗ nach, gierung auf 855 Die Religion darf in der Schule Mög nicht weiter zur an Wielerlei an Stoff ſollte aus den gewi zalksſchulen verſchwinden. Die humaniſtiſchen Gymnaſien ſollten beibe⸗ ſiche halten werden. Die Uniwerſitatsreſorm ſoll behutſam durchgeführt werden. ſelbſt Die Berufung der Lehrkräfte muß Sache der Regierung ſein im Benehmen 50 mit den Univerſitäten. An der Techniſchen Hochſchule ſind bei den genann⸗ 15 1 ten Vorgängen gewiſſe Imponderabilien vorgekommen. Die Iſraeliten ſollten an der chemiſchen Abteilung bevorzugt worden ſein. 1 Dadurch iſt ein gewiſſer Antiſemitismus erzeugt worden. Den An⸗ in 9 tiſemitismus lehnen wir ab, wir können uns aber nicht für die Auffaſſung nahn erwärmen, die Abg. Kraus vorgetragen hat. Wir erkennen an, daß die ſekre Juden Verdienſte um die deutſche Wiſſenſchaft gehabt haben, eine Befruch⸗ b0 tung der deutſchen Wiſſenſchaft durch die Juden können wir nicht anerken⸗ b m nen. Man hält es für angebracht, wenn die Juden etwas mehr Zurück⸗ ean haltung üben würden. Aber ſo, wie die„Süddeutſche Zeitung“ die Sache walt ausgeſchlachtet hat, findet ſie nicht/ unſeren Beifall. Die Art und Weiſe, wie der Abg. Dr. Kraus die Sache behandelt hat, war nicht politiſch. Die ten Behandlung der Studenten durch den„Volksfreund“ war durch⸗ bur⸗ aus unangebracht. Die im Antrag Königsberger enthaltenen Mittel Par ſind nicht geeignet, die Studenten in ſtaatsbürgerlichem Sinne zu erziehen, wie es der Abg. Königsberger will. Mit den Ausführungen des Abg. Dr. Gothein ſind wir im allgemeinen einverſtanden. Heute wäre es angebracht, reit wenn durch milde Stiftungen der Notlage an den Univerſitäten geſteuert male würde. Zu der Poſition„Steigerung der Gagen für Künſtler“ 130 000 4 erſte hat ein Teil meiner Freunde den Antrag geſtellt, die Poſition zu ſtreichen. derb Das Geld ſoll verwendet werden, um das Orcheſter zu verſtärken. In War einer Zeit der Not lehnen wir dieſen Antrag ab. Par! Abg. Dr. Kraus(Soz.): Wenn die Sozialdemokratie Kritik übt an 74 ſetzu Dingen an der Hochſchule, ſo tun wir dies nicht, weil wir Gegner der auch zochſchulen waren. Aus dem Antrag Königsberger iſt mehr gemacht wor⸗ ab den, als er ſein ſoll. Der Antrag ſoll keine Vergewaltigung der Studenten mor und Profeſſoren ſein. Die Hochſchnlen wollen wir nicht durch Gewalt zur die Liebe für die demokratiſche Republik zwingen. Die geſchichtlichen Lehrbücher le ſollten einer Reviſion unterzogen werden. ab 1 Hier wurde abgebrochen. mor, Präfident Kopf teilte mit, daß ein Antrag der Sozialdemokratie über im die Invalidenverſicherung eingegangen ſei. 26. Nächſte Sitzung morgen vormittag halb 9 Uhr. Tagesordung: Fort⸗ die ſetzung der heutigen Ausſprache. Schluß der Sitzung 7½ Uhr. Lan Letzte Meldungern Wirkſchaftliche Juſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Paris, 23. Juni.(WB.) Der„Matin“ veröffentlicht 1 einen Artikel ſeines Sonderberichterſtatters in Berlin Jules Sauerwein über eine Unterredung desſelben mit dem neuen ſuhr deutſchen Min ſter des Auswärtigen Simons. Danach habe letzterer die Anſicht geäußert, daß die Umſtände mehr bmur denn je die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit 5 zwiſchen Frankreich und Deutſchland erförderten. Die gegen⸗ pff ſeitigen Vorteile lägen auf der Hand. Für Deutſchland würde wie ſich zunächſt daraus ein Steigen des Markkurſes und die Er⸗ dortw wartung einer Baiſſe ergeben, die die Käufer zurückhalte. beigt Deutſchland braucht aber Abſatzgebiete für ſeine Induſtrie. 5 Die Zuſammenarbeit wäre auch wertvoll für die Frage der 0 Wiedergutmachungen. 5 Ein Arktilleriemunikionsdepot in die Luft geflogen. won Mainz. 23. Juni.(W..) Ein Teil des Arkillerie⸗ ener Munitions⸗Depots in Uhlerborn bei Budenheim iſt geſtern 8 abend in die Luft geflogen.) Einzelheiten über das Unglück es liegen nicht vor. 55 ſamt deutf . Munchen, 28. Juni.(Priv.-Fel.) Wie die„Nünch. Neueſten Nache. Vär heute fruh mitteuen, i der bekaunte demokratiſche Politiker Prof⸗ Dr. ſehn Fritz Ehrlich, Aſſeſſor am Kreisarchiv in München als Hauptſchriftleitet ben des Blattes berufen worden. Ibe n. Wien, 22. Juni.(W..) Auf dem Oſtbahnhof iſt außer dem Eid Güterverkehr nunmehr auch der Perſonenverkehr 1 ſeſh ſtellt worden. Nur Arbefterzüge verkehren. Die Ruhe und Ord⸗ keich nung iſt bisher nirgends geſtört worden. dadu Amſterdam, 22. Juni.(W..) Der Vollzugsausſche des Internationalen Transportarbeiterbundes richtete an die Transportarbeiter⸗ und Eiſenbahnorganiſationen aller 1 7 der eine Mitteilung, worin ſie unter Hinweis auf die von lin Kongreß in Kriſtiania angenommenen Reſolutionen Aben diede Krieg, Militarismus und Kapitalismus aufgefordert wer 82 laeſ über folgende zwei Punkte Boricht zu erſtatten: 1. Ob 597 ten en ganiſation bereit iſt, die in den Reſolutionen niederge 5 5 fiad Gedanken und Forderungen zu propagieren. 2. Ob ſie i iſt, im Falle einesdrohenden Krieges einem 1 ſhler eſlen Aufruf des Generalrates des Interalliier e0 Transportarbeiterbundes zum Generalſtreik in allen Trans⸗ ſitätsprofeſſor wie Abg. Königsberger gegen ſeine Berufsgenoſſen portbetrieben Folge zu leiſten. 92 bringen. 1 päck 75 93 5 5 118 Kinder eine Aufſicht — 3 — . Im Zuge untergebracht waren. Mannheimer General · Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite: Nr. 270. Mittwoch, den 23. Juni 1920. 28 Lans. Sur Erholung auf dem Heuberg. Der Name Heub 0 Viele heute noch keinen allzu gien Klang. Diejenigen, d L kend der Kriegszeit im feldgrauen 9 kürlich an die anſtrengenden ge erinnert, welche ein derartiger Rilithriſcher Ausflug mit ſich brachte Den Mannheimer Kindern, die heute morgen dorthin die Reiſe antraten, werden die vor ihnen liegenden Tage und Wochen lediglich Erholung und Kräftigung Wir ſind, weil wir aus militäriſcher Erfahrung heraus den Heuberg ſehr genau kennen, der feſten Ueberzeugung, daß ſich die Kinder ſehr wohl fühlen und die dort oben verlebte Zeit zu ihren ſchönſten Erinnerungen zählen werden. Vor allem aber werden dieienigen, die mitfahren ſollten und aus dieſen und GEründen heute morgen nicht am Bahnhof waren, die Ausflügler ſehr bald beneiden, wenn ſie hören und leſen, wie ſchön es auf dem Heuberg iſt. Die Sammlung der Kinder, die in Begleitung ihrer das Ge⸗ tragenden Angehörigen die Fahrt oder den Gang zum Bahnhof antraten, erfolgte vor der Oſthälfte des Stationsgebäudes wagen⸗ t für d SRack ock beſuchten, werden unwill⸗ weiſe. Am Zaune angebrachte Plakate erleichterten die Orientfer⸗ ung. Kurz nach 7 Uhr erfolgte gruppenweiſe das Einrücken auf den zweiten Bahnſteig, an dem bereits der aus ſieben Durch⸗ gangswagen beſtehende Sonderzug bereit ſtand. Mit kindlicher Leb⸗ hafligkeit wurden die Wagen in Beſitz genommen, während die An⸗ gehörigen für die Unterbringung der vielen Koffer, Körbe, Kiſtchen) Schachteln uſw., welche die Ausrüſtung der Kinder bergen, im Gepäckwagen hinter der Lokomotive ſorgten. Das anfängliche Durch⸗ inander wich bald guter Ordnung, da die leitenden Perſönlich⸗ eiten des Jugendamtes mit Herrn Medizinalrat Dr. Stephani an der Spitze durch die mitfahrenden Aufſichtsdamen ſehr umſichtig unterſtützt wurden. Eine genaue Durchzählung ergab, daß 395 Kinder, 265 Mädchen und 180 Knaben im Alter von—14 Jayren, Hierzu kommt auf durchſchnittlich tsdame. Das Aufſichtsperſonal, das mit der borgeſchriebenen peinlichen Genauigkeit ausgeſucht wurde, iſt vom oten Kreug und den ſtädtiſchen Kinderhorten geſtellt worden. ransportführerin iſt eine Rote Kreußzſchwoſter, Fräulein Roſa key. Die Oberhüterin der geſamten Mannheimer Kinderſchar iſt die Oberſchweſter Sachſe, die bereits vorausgefahren iſt, um die letzten Vorbereitungen zum Empfang der Kinder zu treffen. Um 348 Uhr erfolgte die Abfahrt. Die Kinder ſtimmten ein fröhliches Lied an und ſo gings unter den letzten Abſchiedsrufen und unter lebhaftem Tücherſchwenken hinaus in den lachenden Sommermorgen. Bei dem prächtigen Wetter wird die Fahrt, die über Triberg die ſchwäbiſche Strecke benützt, ſich ſehr genußreich ge⸗ ſtalten. Die Endſtation iſt Kaisringen bei Sigmaringen, wo gegen 5 Uhr nachmittags die Ankunft erfolgen dürfte. Man hat dieſe doute gewählt, weil von dieſer Endſtation aus das Gepäck der inder mit der Drahtſeilbahn an ſeinen Beſtimmungsort befördert werden kann. Die Kinder haben dann noch etwg eine Stunde bis zur Unterkunft zu laufen, die ſie 6 Wochen beherbergen wird. Da 525 Kinder feſt vorgemerkt waren, ſo ergibt ſich eine ganz auffallende Differenz, wenn män dieſe Zahl mit derjenigen der Ab⸗ gefahrenen vergleicht, zumal noch 80 Erſatzkinder hinzugerechnet werden müſſen. Dem Jugendamt erwächſt nun die Aufgabe, die⸗ lenigen, die heute morgen gefehlt haben, herauszuſuchen und eventl. gachzuſchicken, denn die angemeldete Zahl muß bezahlt werden. Mögen alle recht friſch und geſund und mit bedeutendem Mehr⸗ ewicht in ſechs Wochen wieder hier anlangen! Das war der herz⸗ iche Wunſch aller derer, die bei der Abfahrt zugegen waren und elbſt bei flüchtiger Betrachtung der Kinder feſtſtellen mußten, daß die meiſten eine Erholung ſehr dringend nötig haben. Sch. *Aebertragen wurden Oberſtationskontrolleur Georg Stähle in Wilferdingen das Stationsamt II Neckarſteinach unter Zurück⸗ nahme der dieſes Stationsamtes an Obereiſenbahn⸗ lekretär Heinrich Wießler in Durlach und dem elſ.⸗lothr. Kreis⸗ mmiſſar Friedrich Fondan die Amtsſtelle eines Bureau⸗ beamten beim Bezirksamt Freiburg mit der Amtsbezeichnung Ver⸗ waltungsſekretär. +5 1 24 Inkernationale Expreßzüge. Die ſchon längſt angekündig⸗ ien Expreßzüge Boulogne⸗Paris und Oſtende⸗Brüſſel⸗Straß⸗ 74 Aanatiſchen 5 durg⸗ K arlsruhe Nürnberg⸗Prag⸗Warſchau PFaris und Oſtende⸗Brüſſel⸗Straßburg⸗Karlsruhe⸗München⸗Wien werden jetzt in Lauf geſetzt. Gleichzeitig mit dieſen Zügen, die nun dreimal wöchentlich verkehren, durchweg aus Wagen der Internatio⸗ malen Schlafwagengeſellſchaft zuſammengeſetzt ſind und nur die erſte Wagenklaſſe fuͤhren, wird auch eine gewöhnliche Schnellzugs⸗ derbindung mit durchlaufenden Wagen.,., 3. Klaſſe Paris⸗Prag⸗ Warſchau und umgekehrt an drei Wochentagen und Paris⸗München eart⸗ täglich hergeſtellt.— Dieſe letzteren Verbindungen ſind Fort⸗ etzungen der beſtehenden Züge Karlsruhe⸗München u. zurück, welche auch von und nach Mannheim Anſchlüſſe haben: Mannheim ab.45 nachm., München an 10.45 abends und München ab.00 Rmorgens, Mannheim an.54 nachm. Wichtig für Mannheim iſt te werktägliche Verbindung nach und von Nürnberg, Mannheim .45 nachm., Nürnberg an.37 abends, und Nürnberg ab.27 norgens, Mannheim an.54 nachm.— Sämtliche Züge werden zu Laufe dieſer Woche in Gang gefetzt, ſo daß ſie ab Samstag, den db. Juni alle regelmäßig verkehren. Da es zu weit führen würde, die Verkehrstage und genauen Zeiten hier aufzuführen, ſo wende an ſich wegen der Einzelheiten bei Bedarf an den Verkehrs⸗ Lerein oder das Auskunftsbüro im Hauptbahnhof. ———— ſowie Boulogne⸗ —————— Truppenübungslager wäh⸗ So erfreulich es iſt, daß der internationale Verkehr wieder auflebt, o bedauerlich iſt es, daß die Expreßzüge nur die erſte Wagenklaſſe führen mit ſtark erhöhten Preiſen, und die urſprüngliche Abſicht, Wagen erſter u. zweiter Klaſſe zu gewöhnlichen Schnellzugspreiſen, die wah och genug ſind, beizuſtellen, ſich nicht durchführen ließ. „Aufhebung der Portofreiheit für Militärperſonen. Nach dem Geſetz über die Aufhebung der Gebührenpflicht im Poſt⸗ und Telegraphenverkehr unterliegen von einem noch vom Reichspoſt⸗ min ſter feſtzuſetzenden Zeitpunkt äb, wahrſcheinlich vom 1. Juli ab, ſämtliche von den Angehörigen der Wehrmacht aufgelieferten und an ſie gerichteten Poſtſendungen den für die Allgemeinheit gültigen Portobeſtimmungen. Dieſe Maßnahme hängt mit dem Aufhören ſämtlicher beſtehender Portofreiheiten und Ermäßig⸗ ungen zuſammen, die von der Nationalverſammlung im Jahre 1919 gefordert wurden. „ Rückſtändige Guthaben der Kriegsgefangenen. Die bisher noch nicht angemeldeten Anſprüche auf reſtliche Guthaben, wie Arbeitslöhne, Kantinengeld uſw., der ehemaligen Kriegsgefangenen müſſen nunmehr ſpäteſtens bis zum 15. Juli 1920 durch die zu⸗ ſtändigen Verſorgungsſtellen bei den zuſtändigen Abwicklungs⸗ Jntendanturen angemeldet ſein. Soweit bereits eine Anmeldung der Anſprüche ſtattgefunden hat und dem Antragſteller der Be⸗ ſcheid erteilt wurde, daß ein Antrag vorgemerkt iſt, braucht die Anmeldung nicht wiederholt zu werden. Die Schweiz und die deuiſchen Wehrleute. Immer noch harrt eine große Zahl von deutſchen Wehrleuten, die die heiligſte Pflicht dem Vaterland gegenüber erfüllt haben und dem Ruf zu den Waffen folgten, der Wiedereinreiſe⸗Erlaubnis in die Schweiz, die ihnen nicht gewährt wird. Nun hat ſich die Schweiz zu einem Entgegen⸗ kommen bereit erklärt, das allerdings auch manche Hoffnung der Wehrleute zu vernichten geeignet iſt. Die eidgenöſſiſche Fremden⸗ poligeizentrale wird nämlich, wie dem Deutſchen Ausland⸗Inſtitut mitgeteilt wird, den ſchweizeriſchen Konſulaten und Geſandtſchaften durch Zirkular mitteilen, daß den Wehrleuten, die keine dauernde Aufenthaltserlaubnis für die Schweiz erhalten können, oder die darauf verzichten, ein kurzfriſtiger Urla ub zur Regelung ihrer Angelegenheiten erteilt werden kann. Die Beanſpruchung die⸗ ſes kurzfriſtigenUrlaubs bedeutet den Verzicht auf die dauernde Ein⸗ reiſe⸗Erlaubnis und zugleich die Erledigung etwa noch laufender Geſuche. Eine Verlängerung der bewilligten Urlaubsdauer erfolgt nicht. —7 Verpflegungsgeld für die heimgekehrten Kriegsgefangenen. Die mit Wirkung vom 1. Janur 1920 ab erhöhte Geldabfindung zur Selbſtverpflegung ſteht auch den aus der Kriegsgefangenſchaft heimgekehrten Heeresangehörigen nach Maßgabe der Klaſſe des Orts zu, nach dem ſie aus dem Durchgangslager entlaſſen find. Die Erhöhung iſt demgemäß von dem betr. Durchgangs⸗ lager nachzuzahlen. Diesbezügliche Anträge ſind beim zuſtändigen Verſorgungsamt(in Mannheim: Schloß, recht. Flügel, 3. Stock, Zimmer 4) anzubringen. 50 * Rückzahlung der Schülerzeichnungen von Kriegsanleihe. Wie aus der Bekanntmachung der Sparkaſſe Mannheim im Anzeigenteil vorliegender Nummer erſichtlich, ſind die einlösbaren Gutſcheine über die als ſogen. Schülerzeichnungen erfolgten Einzahlungen auf die., 5. und 6. Kriegsanleihe zur Rückzahlung fällig. Auch die für die., 8. und 9. Anleihe ausgegebenen Anteilſcheine zur Sprozentigen Kriegsanleihe können ſchon jetzt zum Tageskurs der Kriegsanleihe zur Auszahlung gelangen. Desgleichen die Kriegsſpargelder früherer Heeresangehörigen gegen Rück⸗ gabe der Kriegsanleihe⸗Sparkarten. 3 Etwas für die Damen! Wie aus der geſtrigen Anzeige er⸗ ſichtlich war, wird Frau Elſe Forſtmann, die durch ihre früheren Veranſtaltungen hier bekannte und beliebte Rednerin und Spezia⸗ liſtin für Körper⸗ und Geſundheitspflege, heute Mittwoch und morgen Donnerstag, nachmittags und abends im Saale des Kaſino, R 1, 1, wieder einige intereſſante Vorkräge und ein Schau⸗ friſieren abhalten. Wir verweiſen auf den ſ. Z. gebrachten Be⸗ richt über ähnliche Vorführungen der Frau Forſtmann und können nach dem damals gewonnenen Eindruck einen Beſuch dieſer äußerſt lehrreichen und intereſſanten Vorträge nur empfehlen. 0 Vereinsnachrichten. Der Verbandstag der Küfer⸗ und Küblermeiſter Süddeutſchlands, der dieſer Tage in Freidurg abgehalten wurde, war vor allem aus Baden und Württemberg, dann aber auch aus Heſſen und Bayern beſucht. Nachdem von dem Vereinsſekretär Sternbeck erſtatteten Geſchäftshericht gab Prof. Dr. Meißner in einem klaren Vortrag neue wertvolle Finger⸗ zeige über die Kellerbehandlung der Weine. Die Tagung beſchloß ſodann, um den Landesverbänden eine einheitlichere Geſtalt zu geben, ſie zu einer Zentralſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Küfer⸗ und Küblerinnung zuſammenzu⸗ ſchweißen. Innerhalb dieſer Zentrale ſollen der badiſche, württembergiſche, heſſiſche und bayeriſche Verband volle Selbſtſtändigkeit behalten. Die nächſtjährige Tagung findet in Weinsberg bei Heilbronn ſtatt. ch. Die Ortsgruppe Mannheim des Verbandes badiſcher Garten⸗ baubetriebe hielt Freitag abend in ihrem' Vereinslokal eine gutbe⸗ ſuchte Verſammlung ab, die ſich zunächſt mit den Lohn⸗ forderungen der Gehilfen befaßte. Infolge der allge⸗ meinen Teuerung wurde der Beſchluß gefaßt, den Gehilfen entgegen⸗ zukommen und ihnen einen Teil der Forderungen zu bewilligen. eber die Gärtnereiberufsgenoſſenſchaft erfolgte eine eingehende usſprache. Weiter beſprochen wurde noch der 10prozentige Abzug vom Lohn und Gehalt ab 25. Juni ſowie die Telephonge⸗ bühren⸗Erhöhung, die einſtimmig verurteilt wurde. Die anweſenden Verbandsmitglieder erklärten ſich mit der kürzlich in der Mannheimer Proteſtverſammlung angenommenen Entſchließung völlig einverſtanden und betonten ebenfalls ihre Bereitwilligkeit, National⸗Theater Mannheim. Paleſtrina. Unter der Leitung des Dichter⸗Komponiſten. fü Der erſte Akt von„Paleſtrina“ dauerte bei der Erſtauf⸗ ührung genau zwei Stunden weniger fünf Minuten; geſtern abend, anter der Leitung des Dichter⸗Komponiſten, war der um 5 Uhr be⸗ Uünnene Akt um 7 Uhr 40 Minuten zu Ende. Es macht keinen uterſchied, ob wir hier oder dort eine Differenz von fünf Minuten ſ Beginn annehmen, der Tatbeſtand bleibt derſelbe. Herr Dr. Hans fitzn er nahm bereits das ſehr ruhige Vorſpiel ein wenig friſcher, ie denn überhaupt ſeine Zeitmaße dramatiſche, will ſagen: eher 5 de wärts gehende als anhaltende Tendenz haben. Dieſe Tendenz 0 igte ſich auch im weiteren Verlaufe des Vorſpiels(in dem Teile, 90 mit dem Takte beginnt), noch mehr in der erſten Szene von ſebino und Silla. Als echter Dramatiker beſtimmt Hans Pfitzner me Zeitmaße nach der Situation, nie' nach rein muſikaliſchen An⸗ uhmen. Seine ſymphoniſche Kunſt, die feine Ausmalung aller poly⸗ onen Einzelheiten, vereinigt ſich in glücklicher Weiſe mit dieſer Tendenz, und ſo hatten wir geſtern den großen Genuß, en Meiſter an ſeinem roſengeſchmückten Pulte zu begrüßen. 955 Die reiche Palette dynamiſcher Mittelfarben, die Sparſamkeit ſar, Fortiſſimo, die vornehme Schönheit und Mäßigung des Ge⸗ bentklanges, dazu die Vermeidung neuzeitlicher, im Grunde un⸗ Wätſcher Extreme von Tempo und Ausdruck, endlich die edle ſarme die von ſeinem Taktſtock auströmte, das Alles war Er⸗ ſeuis. Wir haben alſo„Paleſtrina“ ſo gehört, wie der Meiſter hab Werk gemeint ge haben viel neue Lchtquellen gefunden, uud, uns gefreut über den geſanglichen Reiz des Streichquintetts über den milden Glanz der Blechgruppe, haben auch manche eaelheit— namentlich im Konzilsakt— wirkſamer gehört und elcden, kurz: es war eine überaus ſchöne Geſamtaufführung. Der dade Schlußbeifall, der Herr Dr. Hans pf gner ehrte, wurde nur Burch beendet, daß der eiſerne Vorhang uns das Ende gebot. Arthur Blaß. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Aue Schu Karl Erb.„Einen idealen Schübert⸗ 8 er!“ Kasg Er ſb auläßlich der Beſprechung des zweiten Kananzkonrtes am 25. Februar 1918. Daß unſer Münchener Kam⸗ anger ein Geſangskünſtler iſt, deſſen Vorträge ſtimmliſcheg, Wohl⸗ dermzintellektuelle Schärfe der Darlegung mit muſikaliſchem Einfühlungs⸗ ladeden in ſeltener Harmonie vereinen, bewies er wiederholt in unſerer es c nicht zuletzt in ſeiner geradezu vorbildlichen Wiedergabe der Partie lle Evangeliſten in Bachs„Matihäuspaſſion“. Was ihn zum Schubert⸗ ſhlechreten ganz beſonders eignet, iſt ſeine hohe Einfühlungskunſt, jenes ot warme poetiſche Empfinden, das uns auch geſtern jedes Lied zum * Voix mixte, die treffliche Erlebnis werden ließ. Seine Kunſt der Regiſtermiſchung, das ſelten ſchöne bix 0 he Textdeklamation haben wir bereits ſrüher ge⸗ würdigt. All dieſe trefflichen Eigenſchaften traten auch in dem vom hieſigen Muſikverein veranſtalteten Liederabend leuchtend hervor, der nach wieder⸗ holter Verſchiebung infolge Verkehrsſchwierigkeiten endlich geſtern im Muſenſaal ſtattfand. Nicht weniger als 16, darunter auch ſeltener gehörte Schubertlieder enthielt die Vortragsfolge. Und ſchlicht volkstümlich und gerade darum unmittelbar zu Herzen gehend, wie dieſe Geſänge erfunden, ſo waren ſie auch nachempfunden. Die metalliſch klingenden, wohlgepflegten Mittel und die ſpielend leichte Belcanto⸗Technik des Sängers kennen wir ja von ſeinem Evangeliſten. Seine Vorträge wirken unmittelbar, weil man fühlt, daß er ſich mit ſeinem ganzen Denken und Fühlen in den Stimmungsgehalt der einzelnen Poeme verſenkt und dieſe in allen Stim⸗ mungsphaſen zu erſchöpfen weiß. Faſt atemlos lauſchte die Hörerſchar, welche den Muſenſaal dicht gefüllt hielt, den Vorträgen. Das Intereſſe an dieſen Interpretationen blieb bis zum letzten Ton wach. Nur ein Meiſter des Vortrags, ein Sänger von Kultur vermag ſolche Wirkungen auszuüben. Einzelne Leiſtungen herauszugreifen, dünkt mir überflüſſig, da jedes Lied in ſeiner Eigenart feinſinnig erfaßt und hinreißend dargelegt wurde. Das Zublikum ſtand im Banne dieſer ſeltenen Kunſt, und der liebenswürdige Sänger ſpendete eine ganze Reihe von Zugaben und Wiederholungen. Eine weſentliche kün Fleriſche Unterſtützung fand der Sänger in Herrn Kapell⸗ eiſter Fritz Zweig, der in fein muſikaliſcher Art die oft recht heiklen Klavierbegleitungen ausſuhrte. Der Leitung des Muſikvereins aber ver⸗ dankte man einen Kunſtgenuß hehrſter Art, einen Abend, der noch lange nachhallen wird in den Herzen aller Freunde wahrer und echter Kunſt. Friedrich Mack. e Lulu Stohner-Ausſtellung. Als ich geſtern bei Buck vorüber⸗ ging, drängte es mich, die Lulu Stohner⸗Ausſtellung zu beſichtigen. Zunächſt waren da einige Aquarelle, zumeiſt Frauenköpfe, ein wenig ſtereotype Bildung, ausladende Stirn mit ſtarker Augenpartie und tiefem Hinterkopf. Der moſaikartige Farbenauftrag der Haare in dem einen Bild kann ſich erfolgreich erweiſen. Anders die übrigen Bilder. Vor dem„Traume“ habe ich lange geſtanden. Er ſagte mir nichts; doch die Seele eines ſchaffenden Künſtlers und die Ent⸗ ſtehung eines Kunſtwerkes iſt doch zumeiſt ein viel zu komplizier⸗ teres Ding, als die Schulweisheit der konſtruierſüchtigen Kunſtkritik ſich träumen läßt. Aber der„Tram“ iſt trotzdem kein Bild, ſon⸗ dern nur eine Idee und ſomit wäre das Gemälde gleichgültig, wenn nicht in der Linienführung etwas läge, das Mut und Charakter ver⸗ rät. Die Künſtlerin wagt: ſie reißt innerliche Dinge hervor, ſtellt ſie ans grelle Tageslicht und preiſt ſie mit ſtarken Farben an, wird aber dann geſchmacklos, wenn nicht roh. Verſöhnend wirkt dann allerdings die„Schlafende“, weil hier ein weiches Gemüt mit wenig Linien angedeutet wird. Auch das„Frauenbildnis“ iſt bedeutungs⸗ voll und feſſelt durch Takt und Seelengüte. Wenn ſich die Malerin nur mehr Muſe gönnen wollte, einen einzelnen Eindruck, einen einzelnen Gedanken aus der ſie überwältigenden Fülle herauszu⸗ ihren Telephonänſchluß zu kündigen. Uebereinſtim⸗ mend wurde Ausdruck gebracht, daß das Vorgehen der Reichs⸗ behörde den Bogen überſpannt, daß die vorgeſehene Erhöhung wie die Zwangsauflage von M. 1000.— eine ungeheuere Erſchwerung des Verkehrslebens darſtellt und zum Ruin des Mittelſtandes führt. Nachdem noch die Errichtung von Poſtſcheckcontis warm befürwor⸗ tet worden war, ſchloß der Vorſitzende nach 29½ſtündiger Dauer die Verſammlung. Parteinachrichten. Deuiſche(liberale) Bolksparkei. Die Partei eröffnet heute Mittwoch 5½ Uhr nach vierwöchent⸗ licher, durch die Reichstagswahlen bedingter Pauſe, wiederum das von Herrn Geh. Regierungsrat Ludwig Mathy geleitete„Po⸗ litiſche Seminar“, C 3, 21/22, mit einem Vortrage des Vor⸗ ſtehers des Seminars über: Aus meinem Leben“! von Gene⸗ ralfeldmarſchall Hindenburg. Der Eintritt iſt für alle Anhänger der Deutſchliberalen Volkspartei frei. 0 greifen und zu geſtalten. In ihrem„Kaſperltheater“ hat ſie es ganz rrr Spielplan des National-Theaters Neues Theater Jun E Vorstellung 8 Vorstellung 8 —— 23. M. 52 B Dantons Tod 7 24. D. 52 A Orpheus und Eurydike6½ .. Verpll. der Mietabteilung B Zwangs einquartierung8 Zum Best. d. Pens.-Anstaltſ- Der Evangelimann 6 26. S. 52 D Dantons Tod 7 21. 8 5 0 Oberon%½ Zwangs einquartierung 7 22 Vergnügungen. „ Friedrichspork. Am kommenden Samstag abend veran⸗ ſtaltet der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen im Friedrichspark ſein diesjähriges Gartenfeſt. Der aus 230 Sängern beſtehende Chor wird unter Leitung des Herrn Muſikdirektor C. Weidt in Gemeinſchaft mit der Kapelle Peter⸗ mann unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters L. Becker durch ein feinſinnig zuſammengeſtelltes Programm einen ſchönen genuß⸗ reichen Abend bieten. Das Konzert iſt auch für Nichtmitglieder zu⸗ gänglich. 146 1 Aus Ludwigshafen. (Maßnahmen zur Verbilligung des Obſtes. Dem Vernehmen nach beabſichtigt das pfälziſche Verkehrsperſonal bis zur Feſtſetz⸗ ung angemeſſener Preiſe die Annahme und die Beförderung des Frühobſtes(Kirſchen, Johannisbeeren uſw.) künftiggin abgu⸗ lehnen. Es betrachtet ſich zu dieſer Maßnahme inſofern berech⸗ tigt, als es gilt, weite Volkskreiſe vor wucheriſcher Ausbeutung zu ſchützen. In Würzburg wurde auf dieſe Weiſe ein Preis von 80 Pfennig für ein Pfund Kirſchen feſtgeſetzt. Auch bei der Feſt⸗ ſetzung der Preiſe für die übrigen Obſtſorten wird dort das Ver⸗ kehrsperſonal ausſchlaggebend mitwirken. Das geſamte kaufende Publikum dürfte in dieſer Frage geſchloſſen hinter dem Verkehrs⸗ perſonal ſtehen. Kommunales. g EHeidelberg, 21. Juni. Die nächſte Bürgerausſchuß⸗ litzung wird am Donnerstag ſein. Für den 28. Juni wurde ſchon eine neue Sitzung angeſetzt, in der als wichtigſter Punkt die ſtädtiſche Beſoldungsreform ſtehen wird. Der Stadt · rat führt in ſeiner Erklärung zur Vorlage aus, daß eine Neufeſt⸗ legung der Grundgehälter längſt nötig war, nachdem die Teue⸗ rungszulagen längſt weit höher ſind als die eigentlichen Gehälter. Die Reform erfolgt in Anlehnung an die vom Reich feſtgeſetzten neuen Grundlagen und an die Beſoldungsvorſchläge in Baden. Da in Heidelberg im März eine Erhöhung der Beamten⸗ und Ange⸗ ſtelltengehälter erfolgt iſt, ſollen und können die neu feſtzulegenden Sätze, für die die Vorlage lediglich den Rahmen ſchafft, erſt in den neuen Voranſchlag eingeſtellt werden. Jetzt handelt es ſich alſo lediglich um eine grundſätzliche Entſcheidung darüber, ob der Entwurf der Neuordnung der Beſoldungsverhältniſſe zugrunde gelegt werden ſoll. Der Stadtrat nimmt an, daß die Beſoldungs⸗ reform der Stadt eine jährliche Mehrausgabe von un⸗ gefähr 4 Millionen Mark bringen wird. Der Entwurf enthält die bekannten 13 Gruppen. Die unterſte Gruppe 1 ſieht eine Grundbeſoldung von 4000 bis 6000 Mark vor. Dazu kommen Orts⸗ und Teuerungszulagen, unter Umſtänden auch Kinder⸗ zulagen. Ein kinderlos verheirateter Beamter dieſer Gruppe würde nach Abzug der Einkommenſteuer 7586 bis 11030 Mark ausgezahlt bekommen. In der höchſten Gruppe 13 kämen Grundgehälter von 13 200 bis 20 000 Mark und unter denſelben Vorausſetzungen Aus⸗ zahlungen von 20 898 bis 27960 Mark in Frage, falls Beamte dieſer Gruppe vorhanden ſind. Auch die Gehälter der Bürger⸗ meiſter ſollen bei dieſer Gelegenheit neu feſtgelegt werden. Es würden auf den Oberbürgermeiſter mit allen Zulagen nach Abzug der Steuer 42 480 Mark entfallen bei 35 000 Mark Grundgehalt, auf den 1. Bürgermeiſter 35840 Mark(Grundgehalt 28 000 Mark), auf den 2. Bürgermeiſter 32 925 Mark(Grundgehalt 25 000 Mark). ch. Meckesheim, 20. Juni. Nur wenige Monate hat Herr Bür⸗ germeiſter Welker ſeines Amtes hier gewaltet. Er hat ſein Amt als Gemeindevorſteher niedergelegt. Frankfurt, 21. Juni. Nach der Rohaufſtellung des ſtädti⸗ ſchen Etats iſt, wie die Städtiſche Nachrichtenſtelle mitteilt, mit einem gut verſtanden, witzige Draſtik durch Färbung zu heben. Uebrigens hat die unermüdliche Künſtlerin ein beliebtes Mitglied unſeres Theaters in der Pantomime„Der Gott und die Bafadere“ be⸗ wegungsvoll dargeſtellt. Hier glaubt man zu ſehen, daß ihre Ent⸗ wicklung ruhig und ſtetig von innen heraus weiter geht. Im übri⸗ gen haftet allen dieſen von Lulu Stohner ausgeſtellten Bildern noch etwas Unfertiges an. Schöner als alle Gemälde, die ich dort ſah, war eine Majolika⸗ ſtatue des Münchner Profeſſor Behn, desſelben, deſſen Schaffen ein beſonderes Gepräge erhalten hat durch langen Aufenthalt in unſeren ehemaligen Kolonien. Seine Löwen, die die Wildheit, Kraft und Geſchmeidigkeit offenkundig zur au tragen, ſeine Leoparden, in denen ich Blitzesſchnelle fühlte, die Feinheit und Grazie ſeiner Antilopen habe ich oft bewundert. Dieſe kleine Majolikaſtatue des Pierrot zeigt ihn mir als ein Meiſter, der auch über die Gabe ſpielender Liebenswürdigkeit verfügt. Wer nun noch das Vergnügen hat, von Herrn Buck ſelbſt geführt zu werden, von ihm einen kurzen aber wirkungsvollen Vortrag über Pechſtein zu hören, der ahnt vielleicht, welche Fülle von Schönheit und Genuß eine kleine Stunde für das Innere eines Menſchen haben kann. Unten traf ich dann noch Frau Stohner ſelbſt. Ich hätte ihr gerne den Rat erteilt, ſich zu hüten vor der Gefahr, der nach Michel Angelos Wort die ganze deutſche Malerei verfällt:„Zu viel Vor⸗ ſtellung und Gedankeninhalt auf ein Bild zujammenzudrängen“, aber ſie war zu ſehr beſchäftigt mit der Neuerwerbung eines Nolte⸗ ſchen Bildes durch die Kunſthalle; als ob es nicht ganz überflüſſig wäre, über ein Nolte⸗Gemälde zu ſprechen. Schall, Rauch, umnebelte Himmelsglut. vermiſchtes. Der zweite ordentkliche allgemeine Studententag deutſcher Hochſchulen. Der Vorſtand der deutſchen Studentenſchaft hat be⸗ ſchloſſen, den zweiten deutſchen Studententag in der Zeit vom 23. bis 27. Juli 1920 in Göttingen ſtattfinden zu laſſen. Die Tageso-dnung umfaßt u. a. folgende Referate: Die Notlage des Akademikers: Dr. Brüning⸗Berlin, Die Notlage des Studenten: cand. ing. Schwabach⸗Dresden; Die Notlage der kleinen Hoch⸗ ſchulen: Aſta:Freiberg i..; Beruf und Studium: Prof. Dr. Litk⸗ Bonn, Birnbaum⸗Bremen; Warum brauchen wir eine Hochſchul⸗ reform?: Staatsſetr. Prof. Dr. Becker⸗Berlin, cand jur. Dr. phil. Roeſeler⸗Berlin, cand. phil. Holzwarth⸗München; Ziele u. Wege aka⸗ demiſcher Erziehung: cand. ing. Knoke⸗Dresden; Aufgaben der deutſchen Studentenſchaft; cand. rer. pol. Strippelmann⸗Heidelberg, Dr. Mahrholz⸗München, cand. jur. Referendar Stelzner⸗Erlangen; Studenten und Politik: Unterſtaatsſekretär Prof. Dr. Troel ſch⸗ Hier ſind Worte 22 Berlin, Profeſſor Dr. Brandi⸗Göttingen, cand. rer. pol. Wien⸗ kötter⸗Köln. 2 · Hhlältnis. 4. Seite. Nr. 270. Mittwoch, den 23. Juni 1920, Fehlbetrag von 58 Millionen Mark zu rechnen. Die Kom⸗ miſſion zur Prüfung der Wirtſchaftlichkeit der Verwaltung nimmt an, daß höchſtens 25 Millionen Mark aus Erſparungen gedeckt werden können, wovon eine Einſchränkung von 10—15 Millionen allein beim Etat der Krankenanſtalten erhoſſt wird. Ferner ſollen durch neue Steuern, nämlich eine Sonderſteuer auf die von der Reichseinkommenſteuer befreiten Einkommensteile, ſowie eine Dienſtbotenſteuer, Wohnluxusſteuer, Erhöhung der Vergnügungsſteuer und andere Maßnahmen, etwa 7½ Millionen Mark erwirtſchaftet werden. Hiernach bleibt noch ein Bedarf don mindeſtens 25 Millionen zu decken, wofür nur eine Grhöhung der Realſteuern in Betracht kommt. Um nun zu vermeiden, daß das Zweieinhalbfache der im Vorjahre aufgebrachten Realſteuern erhoben werden muß, wird vorge⸗ ſchlagen, Straßenreinigungsbeiträge einzuführen, die nach Verkehrs⸗ und Bauzonen abgeſtuft werden und insgeſamt etwa 8 Millionen Mark ein⸗ bringen ſollen. Der dann noch verbleibende Reſt des Defizits(zirka 17 Mil⸗ lionen Mark) würde durch Erhöhung der Haus⸗ und Landſteuer und der Gewerbeſteuer zu decken ſein. Was die Steuern im einzelnen betriſſt, ſo muß zu der im Jahre 1919 bereits erhobenen Einkommenſteuer jetzt noch ein Zuſchlag von 21% der Sätze der ſtädtiſchen Einkommenſteuertabelle erhoben werden, weil die Bezirksabgabe nachträglich von 7½% auf 21 Pro⸗ zent erhöht worden iſt. Bezüglich der Realſteuern wird vorgeſchlagen, für die Hausſteuer und die Landſteuer eine Umlage von 320 Pro⸗ zent(im Vorjahre 160 Prozent) 905 erheben. Die Frage der Abwälzung der Hausſteuer auf die Mieter ſoll amtsſeitig eine Klärung erfahren. An Gewerbeſteuern ſollen für das Jahr 1920 300 Prozent(im Vorjahre 183 Prozent) erhoben werden. Falls die Erhebung von Straßenreinigungs⸗ beiträgen nicht die Zuſtimmung der Stadtverordnetenverſammlung finden ſollte, müßten Haus⸗, Land⸗ und Gewerbeſteuer noch weiter erhöht werden. Neben den vorgenannten Steuern wird eine Erhöhung des Waſſergeldes, der Kanalbenutzungs⸗ und Kehrichtabfuhrgebühren vorgeſchlagen, und zwar ſoll das Waſſergeld je nach dem Mietwert der Wohnungen ſtufenweiſe auf —22 Prozent des Mietwertes feſtgeſetzt und die Kanalbenutzungs⸗ ſowie die Kehrichtabfuhrgebühr mit je 4 Prozent des Mietwertes erhoben werden. Hinſichtlich der Veranlagung zur Hundeſteuer wird beantragt, die jetzigen Sätze zu verdoppeln, ſodaß die Steuer für einen Hund jährlich 60 Mark(Ziehhund 40 Mark) beträgt. Wegen der künftigen Feſtſetzung des Schulgeldes wird demnächſt ein Bericht folgen. Die Beſtattungs⸗ gebühren ſollen von 4 auf 6 Prozent des Einkommens erhöht, außerdem ſoll eine beſondere Gebühr von 500 Mark bei Beſtattungen vom Sterbehaus ohne vorherige Beiſtellung erhoben werden. Schließlich iſt in der Kom⸗ miſſion noch die beabſichtigte Erhöhung einiger anderer Gebühren(Markt⸗ Pfandhausgebühren, Schlacht⸗ und Viehhofgebühren) geprüft orden. werden. Nus dem Lande. Kheidelberg, 21. Juni. Am Sonntag nachmittag erkrank beim Baden im Neckar der 18 Jahre alte Malerlehrling Jakob Zuchalli von hier. * Miltenberg, 19. Juni. Von einigen Pilze ſuchenden Männern wur Sonntag in den Morgenſtunden in einem dichten Tannen⸗ wäldchen am Sommerberg in der Nähe des Brückchens die faſt zum Skelett zerſetzte Leiche eines Mannes gefunden. Sie lag mit dem Geſicht nach unten, hatte feldgrauen Anzug, Stiefel und ſchwarzen Mantel. Man vermutet in ihr den ſeit November v. Is. verſchollenen Handelsmann Hermann Merkert von Miltenburg. Ob Mord oder Selbſtmord vorlieat, iſt noch nicht feſtgeſtellt. J Alſimongwald, 17. Juni. Die. 14 ährige Thereſia Diſch warde beim Holzholen im Sägewerk an ihren Zöpfen von einer im 15 8 Transmiſſionswelle erfaßt. Der Tod trat auf der elle ein. 1 pPfalz, heſſen und Umgebung. Landau, 22. Juni. Wie der Landauer Anzeiger meldet, hat in Steinweiler der von ſeiner Frau getrennt lebende Geſchäftscgent Hautz durch Revolverſchüſſe zuerſt ſeine Schwiegermutter, die Witwe Franck und dann ſeine Frau erſchoſſen. Der Doppel⸗ mörder wurde ſpäter in Insheim in ſeiner Wohnung feſt⸗ genommen. 1 Sportliche Rundſchau. Die Grünauer Auderregalta hatte am Sonntag trotz des trüben regneriſchen Wetters ihren großen Tag. Die Ufer der Dahme waren von Tauſenden und Abertauſenden Schau⸗ luſtiger dicht beſetzt und auf der Trihüne des Berliner Regatta⸗Vereins war jedes verfügbare Plätzchen mehr als überfüllt. Leider war auch dies⸗ mal wieder der Berliner Regattaverein bei weitem ſeiner Aufgabe nicht gewachſen. Gegenüber den Tribünen bildeten mit Flaggen und Wimpeln eſchmückte Motor⸗, Segel⸗, Ruderboote und Tribünenzillen, die die Renn⸗ ſreke begrenzten, ein dichtes Spalier. Das Hauptintereſſe richtete ſich auf den ſeit 1915 nicht mehr ausgefahrenen Kaiſer⸗Vierer, den jetzigen„Erſten Vierer“, der einen ſpannenden Verlauf nahm. Bis zum Sportdenkmal lagen ſämtliche Boote in Linie. Wiking gab gleich darauf auf. Unver⸗ ändert kamen die Teilnehmer bis zu den Klubhäuſern, wo zuerſt der Ber⸗ liner Ruderklub und 200 Mtr. ſpäter Sport Boruſſia zurückfielen, während der Berl er erein von 1816 und Rudergeſellſchaft Hanſa auf gleicher Höhe um die Führung kämpften. Kurz vor dem Ziel hatte ſich der Berl. Ruder⸗Verein 16 einen ganz knappen Vorſprung geſichert, der von den Hamburgern im letzten Augenblick aufgeholt wurde. Nur die Ziel⸗ richter waren imſtande, den Berliner Ruder⸗Verein 76 als Sieger zu er⸗ kennen. Einen leichten Sieg errangen Stahnke⸗Moch(Wratiſlavia⸗Breslau) im Doppel⸗Zweier ohne Steuermann. Ebenſoleicht holte ſich Brandis (Hamburger Ruder⸗Klub) den Jungmann⸗Einer. Die genauen Ergebniſſe waren: Zweiter Vierer. 1. Abt. 1. Ruder⸗Klub Hellas Ber⸗ Lin:22; 2. Rud.⸗Geſ. Hanſa⸗Hamburg:27; 3. Berl..⸗V. Alemania 727½. 2, Abt. 1. Aka d..⸗V. Berlin:11; 2. Berl..⸗Kl.:17; 3. Berl..⸗K. Sport Boruſſia 7: 20. Erſter Jungmann⸗Vierer. 1. Potsdamer Ruder⸗ Kluß 710 5. Hamburger Ruder⸗Klub 7: 32; 3. Berliner.⸗Kl. Sport Voruſſia 7: 34. Doppe weier ohne Steuermann. 1. Stahnke⸗Moch (Pratiſlavia⸗Breslau):47; 2. Gebrüder Reinhold(Germania Tegel) 7: 52; 3. Siebert⸗paul(Berl..⸗Kl. Spreehort) 7: 54. Zweiter Jungmann⸗Vierer. 1. Berliner Ruder⸗ Klub Sport Boruyſſia:32; 2. Berl..⸗Kl. Hellas::37; 3. Berk⸗ .⸗Kl. Spreehort 7: 41,1. Erſter Brerer. 1. Berl..V. von 1876 7: 12; 2..⸗Geſ. Hanſa Hamburg:12,1; 3. Berl..⸗Kl. Sport Boruſſia:21. Zweiter Achter. 1. Berliner.⸗Kl.“ Brandenburgtia :45; 2 Akad..⸗V. 6: 47; 3..⸗Geſ. Wiking 6747½. Leichter Jungmannen⸗Vierer. 1. Berliner.⸗Geſ. 7: 397 2. Berl..⸗Kl. Hellas 7: 47; 3. Berl..⸗Kl. Helvetia Jungmann⸗Einet. 1. R. Brandis(Hamburger.⸗Kl.) 8 10 7(Lübecker.⸗Kl.) 8: 15; 3. H. Reinhold(Germania ege: 30. Wanksz Achter. 1. Berliner.⸗Kl. Sport Boruſſia 6. 49,1; 2. Ruder⸗Vereinigung von 78 6: 50; 3. Berl..⸗Kl. 8 55. (Spindlersfelder Ruder⸗Verein, der den erſten Lauf gewonnen hatte, wurde wegen Drängens ausgeſchloſſen und das Rennen brachte obige Reſultate.) Gaſt⸗Vierer. 1. Ruder⸗Geſ. Wiking Leipzig:19,1; 2. Roſtocker Ruder⸗Klub 7: 23; 3. Triton Stettin 7: 32. Verbands⸗Achter(Ed. Beer⸗Gedächtnisrennen). 1. Berliner Ruder⸗Klub:37j 2. Berliner.⸗V. von 76 6: 42,1; 3. Berliner .⸗Kl. Sport Boruſſia 6: 43,1. gr. Fußball. Das Silberſchiff⸗Spiel Waldhof—Phönix fällt heute abend aus, da die Spielberichtigung von Phönix aufgehoben wurde. sx. Dresden ſchlägt Berlin:0(3:). Der Berliner Verband hatte nux eine ſchwache Mannſchaft geſtellt, die dann auch ihrem Gegner bei wei⸗ tem nicht gewachſen war. Von der urſprünglichen Elf waren nur Gebr Strehlke und Harbart zur Stelle. Die Mannſchaft zeigte ſehr ſchwaches Spiel. Der Torwächter und Außenläufer fielen ganz aus. Der Angriff hatte wenig Zuſammenſpiel. Die Dresdener Mannſchaft fiel durch ihre flott⸗ Spielweiſe auf und die Spieler waren eifrig am Ball. Der Sieg der »Gälte war verdient und das Reſultat entſprach vollkommen dem Stärkeper⸗ . Von den ſieben Toren fielen 2 durch Elfmeter in der zweiten Halbzeit und 1 durch ein Selbſttor kurz nach Beginn. sr. Fußball im Reiche. In Leipzig: Städteſpiel Leipzig gegen Halle 82, Ballſpiel⸗Klub⸗Favorit Halle 37 0. In Mgdeburg: Sport⸗Verein Viktoria 96 gegen Ferenozvaroſi⸗Torna⸗Klub⸗Budapeſt 0: 4. In Halle: Städteſpiel 50 gegen Halle 42; in Dresden: Wacker gegen Spiel⸗ Verein 98 2:*5 Leichtalhletit. sr. Die nationalen leichtathletiſchen Jubiläumswettkämpfe in Berlin, die die Berliner Turnerſchaft veranſtaltete, brachte zum Teil ſehr ſcharfe Kämpfe und gute Zeiten. Im 200⸗Meter⸗Laufen ſiegte überraſchender⸗ weiſe der Dresden Nehf 15 in der guten Zeit von 23,1 Sek. über den rlottenburger Krüger. In der Hauptkonkurrenz, dem Stundenpaar⸗ ehen, waren ec ttentarger Holtz und Brockmann gegen die Mangſchaft Biablocki⸗Wegner vom Veranſtalter knapper Sieger. Das 100⸗Maflaufen gewann Rau in alter Weiſe in der brillanten Zeit von 10,8 Sek. vor ſeinem Klubkameraden Waffenſchmidt. In der 400⸗Meter⸗ Stafette ker- ende.⸗C. Charlottenburg mit 42,8 Sek. dem Welt⸗ rekord bedenklich nahe. Etwaige Anträge ſollen jedoch erſt bei Vorlage des Etats geſtellt Maunheimer General · Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Handel und industrie. Steuerkarten- oder Listensystem? Für die Durchführung des 10% Lohnabzugs bestehen bei der Industrie- und Handelswelt vielfach Unklarheiten, von welchem System sie zweckmäßig Gebrauch machen, ob vom Steuerkarten- system oder vom Listensystem. Im Folgenden seien daher einige Gesichtspunkte zusammengestellt, die für die Wahl eines der bei- den Systeme jeweils entscheidend sein dürften: Bei Beratung der Ausführungsbestimmungen der Steuererheb- ung hat die Regierung zunächst das Listensystem zur Anwen⸗ dung empfohlen. Bei den Lohn- und Gehaltszahlungen bis etwa 500 M. sei das Markenkleben wohl das zweckmäßigste, darüber hinaus aber das Veberweisungsverfahren. Eine Konferenz der Großindustrie, des Handels und Gewerbes hat sich auch mit der Frage beschäftigt. Hierbei wurde als Ergebnis festgestellt, daß das Steuerkartensystem praktischer und besser durchführbar sei. Das Listensystem sei wegen seiner schwierigen Durchführung nicht zu empfehlen. Im einzelnen ist noch folgendes zu sagen: Das Steuerkartensystem hat den Vorzug, daß jederzeit der Nachweis über die geklebten und entwerteten Steuer- marken erfolgen kann. Bei einer Vielzahl von Arbeitern und Angestellten und starkem Wechsel ist daher der Ordnung und Uebersicht halber dieses System entschieden das teibungs- losere. Beim Listensystem besteht ferner namentlich der Nachteil, daß der Arbeitnehmer bezüglich der von ihm ent- richteten Beträge nicht so genau unterrichtet ist. Aubßerdem nehmer wohnsitzes an falsche Steuererhebestellen bezahlt. Eine Arbeitsersparung durch das Ueberweisungssystem dürfte gleichfalls nicht eintreten. Bei Grobbetrieben ist es geradezu undurchführbar, innerhalb der Frist von 10 Tagen nach der Lohnzahlung die Ueberweisung an sämtliche Finanzämter der Arbeitnehmer durchzuführen. Vorzüge des Ueberweisungs- systems ergeben sich für leitende Angestellte größerer Be- tricbe, zum Teil wohl auch für den Betrieb der Banken, auch für Gemeinde- und Kommunalbeamte, weil diese in der Ge- meinde ständig ansässig bleiben, und in ähnlich gelagerten Fällen. Zusammenfassend kann daher gesagt werden, daß es im- mer auf die Umstände des Einzelfalles ankommt und daß in den meisten Fällen eine gemischte Handhabung der beiden heute: Südd. Disconto 161., Anilin 440., Westeregeln 620 ., Eichbaum 133., Frankfurter Allg. Vers.-Aktien 1250 G. und Aktien der Unionwerke Mannheim 180 B. ex. Dividende. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 22. Juni.(Dralltb.) Die Geschäftsstille verbunden mit teilwise weiter schWächerer Tendenz hielt an. Montanpapiere gaben ca.—39% nach. Es stellten sich Deutsch-Luxemburger auf 271 bis 270%, Caro 239, Phönix Bergbau 392, Harpener 284. Daimler 210. Unter den chemi- schen Aktien gaben Farbwerke Höchst 6½% nach, Scheide- anstalt notierten 09, Brauerei Wulle stiegen 3% auf 180, Metall Bingwerke verloren 4½, 226. Oesterr. Staatsbahn er- holten sich 8% auf 210, Lombarden 1¼ auf 28½4. Schantung- bahn notierten 607, Otavi-Minen 703, Steaua Romana 860, 3% Silbermexikaner 248. Berliner Metallbörse vöm 22. Juni. Preise für 100 Kg. in Mark: 18. Juni 22. Juni Elektrolytkupfer(wire bars) 1720 1666 Raffinadekupfer(99—99,%) V1175—1225 1125—1175 Huttepwe angieieie:e: n 425.—450 Hüttenrohzink(Synd.-Preis)„„„ 5— do.(üm freien Verkehr 525 525 Hüttenaluminium(98—990%) 2550—2600 2400 Bankazninn 4200—4400 4000—4200 Hüttenzinn(990%) 8 5 0 5—— Reinnickel(08.99% ꝗinůœͥrnn 3800—4000 3800—4000 Antimon(Regulus). 850—900 850 Platten nK%%%% 325 300 Wirtschaffliche Nundszuau. Felten u. Guilleaume, Carlswerk. 4 Die Gesellschaft, welche kürzlich in ein enges Verhältnis zur A. EL. G. getreten ist, erhöhte, wie mitgeteilt, die Dividende von 109% auf 159%. Der Fabrikationsgewinn einschließlich der Gewinne aus Beteiligungen usw. erhöhte sich von 22.64 auf 29.56 Mill.„l. Der Reingewinn beträgt 10 14(i. V 6,77) Mil- lionen A4. Die günstige Gestaltung der Erträgnisse wird auf Konjunkturgewinne zurückgeführt, die für die gestiegenen Unkosten auf allen Gebieten einen Ausgleich brachten. Ab- geschen davon, war auch die Nachfrage nach den Fabrikaten des Werkes beträchtlich. In der Bilanz haben sich die Beteiligungen und der Be- sitz an Weripapieren auf 38 86(i. V. 41 01) Miſh. A vermindert. Dagegen erhöhtengsich die Warenbestände von 16 42 auf 39 87 Mill.. Debitoren stiegen von 68 43 auf 7,21 Mill. A, hier- unter befinden sich nur noch giod(38 61) Mill. ½ Bankgut- haben dagegen 6217(2081) Mill. Guthaben in laufender Rechnung. Aus der Veränderung dieser Posten geht die starke Anspannung der Mittel der Gesellschaft hervor, die sich auch in den von 2868 auf 59 68 Mill.%½ gestiegenen Kreditoren äubert. Zu erwähnen bleibt noch daß der Besitz an den Eisen- und Stahlwerken Steinfort infalge der in Luxemburg eingetretenen Verhältnisse nicht aufrecht erhalten werden konnte und die Geselischaft gezwungen war, in Verkaufsver- handlungen einzutreten, die in diesem Jahre mit dem Verkauf der Aktien an ein französisches Unternehmen zum Abschluß kamen. Elektrizitäts-.-G. vorm. W. Lahmeyer u. Co. Dic Schwierigkeiten des Wirtschaftslebens brachten auch für den Lahmeverkonzern Betriebseinschränkungen und Still legungen. Der Elektromotoren- und Apparatebau brachte gute Gewinne, die Straßenbahnunternehmungen arbeiteten mit, Verlust, Dampfelektrizitätswerke litten unter dem Kohlen- miangel, die Wasserkraftanlagen gliehen durch Steigerung der Stromabgabe die geminderte Rentabilität aus. In der Bilanz stehen die eigenen Werke mit 961 465 l zu Buch, Wertpapiere und Beteiligungen mit 38 308 334 1. Debitoren mit 24 172 486 im Bau begriffene Anlagen mit 20 278 8d8. die Obligatjonsschuld betrögt 29 448 0. die gesetzliche Rücklage 4 Millionen u: Kredlitoren sipd mit .71 Mill. A beziffeft. Der Reing ewinn bettägt 3,015 Mil- lionen 1 incl. Vortrag, wovon, wie mitgeteilt, 8% Dividende wie i. V. verteilt werden. — Weiterer Zusammenschluß in der englischen Bankwelt. Die National Provincial and Union Bank, die in der letzten Zeit eine große Anzahl Sröberer Banken und Bankgeschäfte aufgenommen hat, wird binnen kurzem mit Rück wirkung vom 1. Januar die Northamptonskire Union Bank übernehmen Für 2 Nortbamptonshire Union Bank 30-Aktien werden 2 Natio- nal and Provincial and Union Bank 20-Aktien und 3& in bar gewährt. 0 Heddernheimer Kupferwerke und Süddeutsche Kabel⸗ läuft der Arbeitgeber Gefahr, daß er beim Wechsel des Arbeit-“ Systeme das z weckmäßigstè sein wird. Börsenberichte. Mannheim er Effektenbörse. Mannheim, 22. Juni. Bei ruhigem Verkehr notierten sich in der letzten Zeit wenig verändert. Pegelstatſon vom Datum Kun ghein 18. 19. 20.21 l 22. 57 Sohusterinseenin 2353.75.70 24 278 20 dbends“g U% 8.41 361.81 353.49 3 ſdachm, 1 Nunab 513.19.38 34.28.26% ſachm. 2 he Mannheimm 74.26.25.37.48.48.39 Korgens r „co.55.53.53.62.-6. 12 Nüdbd!!! Vorm. 2 U0hr Löln 99—.39 Hachm. 2 vom Neckar: 60 Maunbelm 416.16.25.37.38.30 vorm. 7 Uht Relldronn..50.4.50.61.60 Vorm. 7 Windstill, Helter. + 15. 2 N 8 Weiterausſichten für mehrere Tage im voraus· Unbefügter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 24. Juni: Veränderlich, warm Strichweis Gewitter. vop 12 auf 18 Mill. zu erhöhen, wird einstweilen die E höhung um 4 Mill. durchgeführt. Die Aktien werden m voller Dividendenberechtigung für 1920 den alten Aktionafel“? zu 118% im Verhältnis von:1 angeboten. Das Bezugsręech ist vom 21. Juni bis 10. Juli auszuüben. Groß-Deutsch-Luxemburg. Die.-o..-V. der Stähß Wwerke Brüninghaus.-G. in Werdohl genehmigte den A schluß eines Interessengemeinschaftsvertrags mit der utsch Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten--G. Der Vertras wird auf 30 Jahre abgeschlossen. Auch die-o..-V. d Friedrich Thomée-G. in Werdohl genehmigte den Abschluf des Interessengemeinschaftsvertrags. Nach demselben fliebel die Ergebnisse beider Werke in eine gemeinsame Kasss Deutsch- Luxemburg gewährleistet aber der Thomée A einen bestimmten Reingewinn für das Aktienkapital, das oh weiteres um 800 o0 erhöht werden kann. Deutsch-Luxeſß burg liefert an Thomée zu Vorzugspreisen Kohlen und Hallh zeug, während Thoméè an Deutsch-Luxemburg Material f Weiterbearbeitung liefert. 13 Die Franlefurter Gasgesellschaft.-., deren Grund kapital zurzeit 136 Mill. 1 beträgt, beantragt eine E+ höhung um 10, 2 Mill.. Die Einzelheiten der Ausgab sollen in der Generalversammlung bekanntgegeben werden. Neueste Drahtherichte. Auftragssperre in der Herrenwäsche-Fabrikation. Berlin, 23. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Textil-Detailistes Verbände haben laut„Testil-⸗Woche“ über den Verband“ der Herrenwäsche-Fabrikanten die Auftrags sperre verhängt, nachdem dieser im Gegensatz zu den üb rigen Konfektionsverbänden die Konditionen nicht nur nichl Semildert, sondern neuerdings sogar noch verschärft habel Steigende Ziffern des Eflektenstempels. Berlin, 23. Juni.(Eig. Drahtb) Die Rohzolleinnahmel an Reichsstempelabgaben für Gesellschaftsverträge und Weit papiere ist von 32 928 590 l im Februar auf insgesam 39 525 908 im März dieses Jahres gestiegen. Davol entfallen auf Gesellschaftsverträge u. inländische Wertpapiel“ nach dem bisherigen Gesetz versteuerte Aktien und Zwischel scheine 33 123 260 gegen 29 711 753 im Februar. Die samten Einnahmen vom April 1919 bis März 1920 belaufel sich auf 193 750 255 M gegen 73 981 975 in der entsprecheſ den Zeit des Vorjahres. In diesen Ziffern kommt der 8 stiegene Kapitalbedarf der Industrie und der Kom munen schon deutlich zum Ausdruck. Kapitalserhöhungen. * Berlin, 25. Juni.(Eig, Drahtb.) Anker-Werke 51 Bielefeld nimmt die Erhöhung ihres Kapitals um 1 875 oο auf 4 Mill. A1 vor, wobei die jungen Aktien für das laufe Geschäftsjahr zur Hälfte dividendenberechtigt sein sollen.“ Zuckerraffinerie in Braunschweig erhöht das Kapital u 940 Oοοο auf.5 Mill. I. 5 Die Nährmittelfabrik Ch. Knorr-G. in Heilbrong deren Grundkapital zurzeit 7,5 Mill.„ beträgt, schlägt eile Erhöhung vor, ohne deren Ausmaß anzugeben. Waren und Härkte. 4 Berliner Edelmetallpreise. An der Berliner Börse v0 21. Juni zeigte sich für Goldgute Nachfrage seiteßh der Pforzheimer Edelmetallindustrie. Die Preise stellten sich wie folgt: Gold 23 750(23 280)., 24 250—., SiIbe 700(740)., 750(750)., Platin 78 000(83 oο)., 88 (90 Oo B. 1 5 a Abschaffung der Höchstpreise für Weizen in Englanl, 9 Die englische Regierung kündigt die Ahschaffung des Mas malpreises für in England geernteten Weizen an. Die Baueſ⸗ dürfen in Zukunft den Weltmarktpreis verlange.n = Vom Schrottmarkt. Die Lage am Schrottmarkt b Die Kauf unluf, hält weiter an und die Preise sind infolgedessen weiter etwa 30 die Tonne zurückgegangen. Berlin, 23. Juni.(Eig. Drahtb.) In der gestrigen Berlint Häuteauktion ging der Preis gegenüber den Auktionen Anfangs Mai weite rzurück. Fachliteratur. Praktische Handhabung des 10% igen Lohn-(Gehelte Abzugs. Steuerkarten— Steuermarken— Listensystem. 55 setzestexte mit Ausführungsbestimmungen sowie Einführün Erläuterungen. Mustern, Buchführungsschemen und Sach, register von Dr. A. Schlosser. 9. Band von Elsn. Betriebs- Bücherei. 1020. Otto Elsner Verlagsges 0 schaft m. b. H. Berlin S 42. Preis.50„ und den ortsüblich Teucrungszuschlag. In dieser Schrift wird den Arbeitgebe (Gehaltzahlenden Behöôrden sowie privaten Unternehmern), Hand der gesetzlichen Vorschriften mit Ausführungsbesti mungen ein praktisches Hilfsmittel zur Anwendung des Lo 15 abzugsverfahrens gegeben. Praktischen Erwägungen, 80 ‚ bezüglich der Wahl zwischen Steuerkarten- und Listensyste“ bezüglich des Bescheinigungs- und Buchführungswesens, 25 5 reie in weitgehendster Weise Rechnung getragen.— Wasserstandsbeobachtungen im Monat ſun: letes — 25. Juni: Wolkig Sonne, Gewittexneigung. 8 26. Juni: Veränderlich, warm, vielfach Gewitter.— 905 Witterungsbericht. ———— deereeneee n 0 Baro- Höchste 00 50 rgh 55 leder-] end. sewerke batum stane morgens] der onlan des 1975 ewöl- es ee eee Uiter auf] ages wins Lunt mm grad.Arad 0. den am 91 8 0. 17. lun 7553 140 115— f 280 sde ſee 19. jun 754.6.5 13˙0— 23.9 n nemel 19. J0n 751.6[15.4 12.5— 2165 e geiter 20. Jun! 7566 16,“126 21. Jun 758.• 15.2 15.5— 250 zube 22. Junt 762.6 15.0 13.5 3,2 22.5 us„, 23. jun 57648 14.5 13.0— 21.5 stil Hauptſchriftleitung. Dr. Fritz Goldenbaum. für Politik. Dr. Fritz Goldenbaum; für A Maderno: für Lokales und den übrigen kedaktionellen Te Schönfelder; für Handel: Dr A Pfab. fur Anzeigen: Karl Verantwortlich il; Hügel.. al Anzeige⸗ Druck und Verlag: Druckerei Dr Haas, Mannheimer Gener G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. — 3 Briefmarken! 8 100 alte Briefm. v. Bayern, Wttha., Thurn und dar. viele Briefst.(von alten Briefen stummend) g ehr· werke-G. Mannheim und Frankfurt. Nachdem die General- versammlung vor kurzem beschlossen hat, das Aktienkapital m 10 Mark solauge Vorrat reicht. Nachnahme 1 62. E. Schuster, Nüruberg, Gabelsbergerstraßsss“ N Mittwoch, den 23. Juni 1920. 5. Seite. Nr. 270. Denhen Je al 537 I..2. Stock Todes-Anzeige. Allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß mein heiß- gellebter Mann, der treubesorgte Vater seines Kindes, unser lieber Sohn, Schwiegersohn, Bruder u. Schwager, Herr Ogorg basseft Kaufmann im blühenden Alter von 30 Jahren nach kurzem schweren Leiden heutie moigen sanft entschlafen ist. 58197 In tiefer Trauer: Frau Luise Gassert u. Kind. MANNHEIM, B 3, 8. Lautzkitchen, Loffenau, St. Ingbert, 22. Juni 1920. 8 Die Beerdigung findet am Donnerstag. 24. Juni, nachmmtags ½ 4 Uhr statt. 1 Statt Karien. Eür die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, sowie für die zahlreichen Kranzspenden zu dem uns so schwer betroffenen Verluste unseres lieben, un- vergesslichen Vaters, Herrn Jakob Brunn sagen wir innigsſen Dank. 78246 Besonderen Dank dem Herrn Stadt- piarrer Sauerbrunn für die trostreichen Worte am Grabe und den Kranken- schwestern für ihre aufopfernde Pflege. Ule frauermden Hinteidliehenen. Carl Theobor Welenſel 10 2* Frau Mabel Melienſielł geb. Bea Beehren ſich ihre am 72. Juui zu gaus Mastem in Gchachen am Bobòeuſee altgefundene Vermahlung anueigen. 7568 Gnener, gaus MWellenſtel Manußheim, e 37. Wohnungstausch Elberield Mannheim. 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Speiſeöl: 710 Liter zu Mk. 2 40 für die Kolontal warenmarke 22 in den Verkaufsſtellen 901—1668 —55 e 15 ur Abgabe ſind bereit Nargarine: 200 Gramm zu Mt..80 für die Ver⸗ kaufsſtellen 271—380 im Verkaufslager Q 2, 5 am Honnerstag, den 24. ds., von—5 Uhr. Ausweis, Körbe und möglichſt Schecks als Bezahlung mitbringen. Kartoſfeln:(das Pfund zu 48 Pigg Empfangs. beſcheinigungen ſind von den Verkaufsſtellen 801—1606 am Donnerstag⸗Vormütag, den 24. de, auf Zimmer 54 abzuholen. Städtiſches Lebensmittelamt. C 2. 18/18. Städt. Sparkaſſe Mannheim. Die einlösbaren Gutſcheine über die als ſog. Schdterzeichnungen erfolglen Einzahlungen auf die ei. und 6. Krlegsanleihe ſind zur Rückzahlung lig. Ihre Einlöſung geſchieht am Schalter VI 2 aſſe. Sie ſind ſeit der Fälligkeit un⸗ ſerer derzinslich. Auch die für die 7, 8. und 9. Anleihe zus: gegebenen„Anteilſcheine zur 50 eegede ünnen, obwohl erſt 2 Bahte nach Kriegsende aahlbar, ſchon jetzt zum Tagesturs der kriegs⸗ niehe am Schalter UI zur Zahlung gelangen. feü Ferner können azuch die friegsſpargelder Reberer Heeresangehöriger zegen Rückgahe der 90 legsanteihe⸗Sparkarien mit den getlebten Marken eichfalls ſchon am Schalter VI eingelöſt werden. der Wir fordern zur Abhebung oder Umſchreibung verſchiedenerlei Guthaben auf. 101 abgerufen. Statt besonderer Anzeige. Gott der Allmächtige hat heute Mittag 2½ Uhr meinen lieben, guten Mann, Vater, Sohn und Schwiegersohn, Herrn Ffiedfich fo nach langem schweren Leiden zu sich in die Ewigkeit Unseren Mannheim, Oos, Düsseldorf, 22. Juni 1920. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Therese Roetter geb. Schaber und Kinder Die Beerdigung ſindet am Freitag nachmittag 3 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Von Kondolenzbesuchen wolle man bitte absehen. treusotgenden bf 8243 im Umtausen gegen 1 Gleichstrom-Heior Bergmann.-G. 1/16 PS., Iype., 220 Volt .75 Amp., 2000 Umdrehungen, 1 Gleichstrom-Motor Bergmann A. G. 1/4 PS, 220 Volt, 1 Amp, 2000 Umdrehungen, beide neu, suchen wir jqe 1 Drehstrom-Motor 1/16 und ½ bis ½ PS., neu oder gut erhalten. GebrüderBersch, Abanen-Fabt. Meh. Lanzstrasse 13. 7586 Condensierte und cterilisierte Dosenmilch irische Eiers.05 Fig buhen& A nken zu0 J0, ohe boheringe.0 Preisabschlag! la. nordamerik. Unsere Verkaufshäuser bleiben von 12½— 2½ Uhr mittags gesch ossen 5 Billige Handtuchhalter, nussbaum imit. bputzkasten, lackiert, Buchenholz. Gewürzkasten mit 9 Kästen. Serviertabletts, lackiert Besteckkasten, buchen gezinkt Waschbretter mii starker Einlage Wascheklammern alatbesteck, Ahorn Schneidebretter Ablaufbretter mit Stütze. Putzschränke, buchen lackiert eistklassige Ausfühfung prima Ausführung. ſach. 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MANNHEIM(Landteilstr.), den 21. Juni 1920. Die kauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Donnerstag mittag 2 Uhr statt. Friseuse ſucht*8196 Hor Mittelſtre de 94. Suche auf 1 September ds. Is. 2 tüchtige 4711 5 2. Putz- Abeitarinnen Angebote mit Bild und Zeugnisabſchriften an L. Anslinger, Neuſtadt a. d. Hoͤt., Hauptſtr 59. Neuamaugen über 21 Jahre ſofort ge⸗ ſucht. B248 Gutemannſtraße 20. Ninderträulein das auch etwas Haus⸗ arbeit übernimmt, bei hohem Lohn geſucht. Direktor Eppſtein, M 7, 2. 4733 Tüchtige Flickerin die auch neu anfertigt, geſucht. B2⁴⁴ Frau Karl Herr Mollſtraße 13. Beſſ kath Mädchen, 22 Jahre alt, welches 1 Jahr Haushaltungs⸗ Inſtitut beſucht hat und immer im Haushalt tätig war, ſucht Stelle als Stütze mit Familien⸗ anſchluß. richten unt Z. O. 75 an die Geſchäftsſtelle. B250 Zaverlaſſiges Dienstmaachen fü/ ſoſort in kleinen Haus⸗ halt geſucht.*8214 Richurd Wagnerſtraße 20, 3. Stoͤck. 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Parkett B 43) Dantons Tod Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preiſe Ende 91½ Uhr. Hünsgerthealer. ApO0O0 Palast-Ihealer Talry Pial. Del Tfamph des Jodes. re Lan ant den en U Lel 2 Friedrichs Mittwoch, den 23. Juni Maähmikäag l. Jhend-Aamel Kapelle Petermann. 181 Samstag, 26. Juni, abends 8 Uhr Bartenkonzert des Lehrer-Gesangvereins. Rahareſt Rumpelmaper Fred u. PetraBoas, die Meistertänz. und die übrigen Attraktionen. 873 Hochschule für Musik. Donnerstag, den 24. Juni 1920, abends 7½ Uhr, im Konzertsaal L 2, 9a Aunnasifonsabend Leinram dea Mitwirkende: Direktor Rehberg, Paula Levi ODeklamation), Dr. Ernst Nacke(Tenor), Gottfried Kramer (Violine), Fritz Lehmann(Klavier), Kurt Weinreich (Klavier). E323 Eintritt frei: Programme im Sekretariat und in den Musikalienhandlungen. G. cd. A. Gesellschafts-Ausflug VonRheinaunachschwetzingen Sonntag, 27. Juni, Treffpunkt und Abmarſch 3 Uhr mittag vom Bahnhof Rheinau. Uuterhaltung mit Tanz im Hotel Haßler, Schwetzingen. Bei ungünſtigem Wetter Bahnfahrt Schwetzingen. Rege Beteiligung der Mitglieder wird erwartet. Die Frauengruppe ladet die Mitglieder zur Abendunterhaltung am Freitag,. den 25. Juni. nach dem Rennwieſenreſtaurant ein. Treffpunkt 28 Uhr Friedrichsplatz, Auguſta⸗ anlage. Rege Beteiligung wird erwartet. 7592 Gewerkschaftsbund der Angestellten Ortsverband Mannheim. Verein für Kinderpflege. Am Donnerstag, den 1. Juli 1920, abends Uhr findet im Nebenzimmer des Speiſehauſes „Hindenburg“ C 2, 1 unſere diesjährige General-Versammlung ſtatt. 7574 Tages-Ordnung: 1. Rechnungsablage 2. Neuwahl des Vorſtandes 3. Verſchiedenes. Zu zahlreichem Beſuch ladet höflichſt ein Der Vorstand. hubaſau⸗Tablellen hergeſtellt aus den reinen Quellſalzen des Hubertusbader Brunnens der kalkſalzreichſten Quelle Deutſchlands Erhältlich in allen Apotheken u Drogerien Hubertusbader Brunnen⸗Geſellſchaft m.H. Hubertusbad bei Thale am Harz 2 — 2 Park. Mehrere Wagen guten Most hat abzugeben. 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Ang. unt. Z. Z. 85 an die Geſchäftsſt. 8206 Machhilte. Aac bil. Velſch, Mittelſchullehrer, Rheinhäuſerſtr. 16. 888 Wer beteiligt sich an Englisch u. Französ. f. Anfänger u Fortgeschr. Mk..— pro Stunde. Angebote u. A. Z. 150 a. d. Geſchäftsſtelle. S101 Die Vermittſung „ Suüddeutschen Der Bezugspreis von 113% M..130.— ausgeübt worden ist, In Fesfiakeitstehre und e⸗ Maschinenelemente kis zum Jage der E der Anmeldung bar zu entrichten. Ueber die wird auf dem Anmeldeschein Quittung erteilt. B. Spielmeyer. Nabelwerke Akt.-G8, in Frankfurt am Main. Bezussangehof von H. 4. 000.5000.— neuen Akiien. Die ausserordentliche Generalversammlung der Heddernheimer deutsche Kabelwerke, Aktiengesellschaft vom 28. April 4920 hat beschſossen, das Grundkapital der Gesellschaft von RA. 12.000.000.— auf M. 18.000.000. Die Kapitalserhöhung wurde sofort durchgeführt in A..000.000.— durch Ausgabe von 4000 neuen auf den Inhaber lautenden Aktien mit voller Dividendenberechtigung für das Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre Fin Konsortium hat die neuen Aktien mit der Verpflichtung übernommen, dieselben den Besitzern alter Aktien zum Kurse von 113% M..130.— pro Aktie zuzüglich 5% Zinsen vom 1. Januar 1920 bis zum Bezugstage derart zum Bezuge anzubieten, 3000.— alte Aktien nom. M..000.— neue Aktien bezogen werden können. Wir fordern daher die Aktionäre auf, das Bezugsrecht unter nachstehenden Bedingungen auszuüben: Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Ausschlusses in der 10. zuli einschließlich in Frankfurt a. M. bei der Metallbank und Metallurgischegesellschaft.-., „»„SDirektion der Disconfo-Gesellschaft, Filiale Frankfurt a.., Ffaälzischen Bank, Filiale Frankfurt a.., 29 „ den Herren Grunelius& Co., „ der Pfälzischen Bank, „ Pfälzischen Bank, Filiale Mannheim, „ Süddeutschen Bank, Abtellung der Pfälzischen Bank, Disconto- Gesell- schaft.-., in Neuenburg(Schweiz) bei den Herren Du pasquier, Montmollin& Cie. während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden auszuüben. Bei der Anmeldung sind die Aktien, recht geltend gemacht werden soll, für welche das Bezugs- 0 ohne Gewinnanteil- und Er- t einem doppelt ausgefertigten Anmeldeschein Formulare für die Anmeldescheine sind bei den Bezugsstenen erhältlich. Die Aktien, für welche das Bezugsrecht werden nach Abstempelung zurückgegeben. ist zuzüglich ganzem Schlußnotenstempel und 5% Zinsen vom 1. Januar 1920 inzahlung auf den ausmachenden Betrag bei geleistete Einzahlung für den An- und Verkauf von Bezugsrechten übernehmen die Anmeldestellen. Die Aushändigung der neuen Aktien erfolgt an einem noch bekanntzugebenden Zeitpunkt bei denjenigen Stellen, welche die Kassen-Quittungen ausgefertigt haben. Frankfurt a.., im Juni 1920. Heddernneimer Kupferwerk und Süddeutsche Kabelwerke 7558 Aktiengesellschaft. H. Landsberg. fcüflbrnnn l fmpelnn Unserer werten Kundschaft zur gefl Mit- teilung, daß wir unser Geschäft von Hart- mannstraße Nr. 9 nach der gegen- überliegenden frülh. Weinstube Fürst ——— Für prima Weine und Speisen ist in altbekannter Qualität gesorgt. 7562 Achtungsvoll Heinrich Hochu. Frau Weinrestaurant„zum Bachus“, —————— Motorrad-Zentrale 3 Karl Lövenich Parkring 8. MANNHEHIH parkring 8. Erstes Spezialhaus am Platze. ——— 8 Motorrädęr/ Kleinkraftfahrzeuge/ Ersatz- u. Zubehörteile/ Reparatur- Werkstätte für Motorräder aller B2³⁰ 7 Meng AHappes yvraktiſche erdrite Curechſtundonu uadhnittags d AAhr. Jelenhon SSs. 4, 12. schule für Motorradfahrer. 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Beschlußfassung über die Genehmigung der Erhöhung des Grundkapitals von M. 160 000 000.— auf M. 220 000 000.— durch Ausgabe von 60 000 auf den Inhaber lautenden Aktien über je M. 1000.— mit Dividendenberechtigung ab 1. Juli 1920 unter Aus- schluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre. Beschlußfassung über die Bedingungen für die Ausgabe der jungen Aktien. Abänderung der Satzung der Gesellschaft durch a) Aenderung der Fassung der 58 3, 4, 7, 9, 10, 16, 17, 18, 1 2 b) Verschmelzung der 88 1 und 1 Satz 2 und 2 Halbsatz 1; 5 und 6, Abs. 3; 16 und 17; 24 und 25, sowie der verschiedenen Absätze des 8 31 und Eingliederung des 5 20 Abs. 3 in den vierten Abschnitt der Satzungen. c) Streichung der 58 2 Satz 2 Halbsatz 2 und 3; 3 Abs. 2 Halbsatz 2; 6 Abs. 1 und 2; 7 Abs. 1, 2 Halbsatz u. Abs. 4; 8; 10 Abs.—5; 14; 15; 16 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 und 3 17 Satz 1 und 3; 18 Satz—6; 20 Abs. 2; 21 Abs. 4, mit Aus- nahme von Satz 1, Halbsatz 1; 24 Abs. 1, 3 und 4; 29 Abs. 2 Satz 2; der Worte„in Darmstadt“ in 5 30 Abs. 1; 31 Abs. 3 Satz 2 und 3. d) Abänderung von §5 durch Einfügung gesetzlicher Vorschriften und Festsetzung der Einzahlungstermine bei Erhöhung des Grundkapitals; § 7 durch Neuregelung der Dauer der den Aktien beizu- gebenden Gewinnanteilscheine; § 9 durch Hinzufügung einer Bestimmung über die Gewinn- anteilscheine der für kraftlos erklärten Aktien; § 13 durch Ausbau des Vollmachtswesens und der Be- stimmungen über die Vertretung der Gesellschaft; §§ 16 und 17 durch Einführung des vierjährigen Turnus bei Erneuerung des Aufsichtsrats; § 19 durch Neuregelung der sofortigen Einberufung einer Sitzung des Aufsichtsrats; § 23 durch anderweitige Bestimmung über die feste Ver- gütung und den Gewinnanteil der Aufsichtsratsmitglieder so- wie durch Hinzufügung einer Bestimmung über die Tan- tiemesteuer; § 24 durch Neuregelung der Teilnahme und Abstimmung in der Generalversammlung; § 25 durch Neuregelung der Vertretung von abwesenden Aktionären in der Gereralversammlung und der diesbezüglichen Vollmachten; § 30 durch Ergänzung der Vorschriften über Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung; § 31 durch Verlängerung der Frist zur Vorlage der Bilanz; § 32 durch anderweitige Bestimmung über Verwendung des Reingewinnes; § 36 durch Zusatzbestimmung betr. die Wahl der Liquida- toren. 7. Genehmigung der in Gemäßheit des Punkt 6 der Tagesordnung abgeänderten Satzung durch die Generalversammlung. Die Hinterlegung der Aktien bezw. des ordnungsmäßigen Hinter- legungsscheines eines deutschen Notars, der Reichsbank oder der Bank des Berliner Kassen-Vereins in Gemäßheit des 5 24 der Satzung hat spätestens am 12. Juli d. J. während der üblichen Geschäfts- stunden zu erfolgen und zwar entweder bei den Niederlassungen unseres Instituts in Berlin, Darmstadt, Aachen, Alsfeld, Amberg, Aschaffenburg, Augsburg, Bad Nau- heim, Bamberg, Bensheim, Beuthen.-., Biebrich A. Rh., Bielefeld, Bingen a. Rh., Boten, Braunschweig⸗ Breslau, Butzbach, Chemnitz, Cottbus, Crossen(Od.) Quxhaven, Dortmund, Dresden, Duisburg. Düsseldorf. Elberfeld, Forst.-., Frankfurt a.., Frankfurt a.., Freiburg i.., Friedberg(Hessen), Fulda, Fürth (Bayern). Gera, Giessen, Glatz, Gleiwitz, Göppingen, Mörlitz. Greifswald, Greiz, Guben, Halle a. 2 Ham- burg, Hannover, Heilbronn a.., Herborn, Hinden- burg.-., Hirschberg(Schl.) Jauer, Kattowitz. Kehl, Köln, Kreuzburg.-., Kreuznach, Landau(Pfalz), Lauban(Schl.), Leipzig, Leobschütz, Limburg(Lahn)- Ludwigshafen a. Rh., Mainz, Mannheim. Michelstadt 1.., München, Myslowitz, Neustadt(Haardt), Neustadt (.-.), Nürnberg, Offenbach a.., Oppeln, Pasewalk, Passau, Pforzheim, Pirmasens. Prenzlau, Quedlinburg Ratibor, Rybnik., Sangerhausen, Schweinfurt, Seuften- berg, Sorau(.-.), Spremberg, Stargard i.., Stettin, Stuttgart, Trier, Wald(Rhid.), Weilburg, Wetzlar, Wiesbaden, Worms, Würzburg, Zeitz, Züllichau, oder in Bremen bei der Deutschen Nationalbaunk, Kom“- manditgesellschaft auf Aktien, „ Cobleuz bei Herrn Leopold Seligmann, „Dortmund bei der Deutschen Nationalbank, Kommanditgesellschaft auf Aktien, Dresdeu bei den Herren Albert Kuntze& Co., Essen a. d. Ruhr bei Herrn Simon Hirschland, Frankfurt a. MH. bei den Herren Otto Hirsch& Co., Glogau bei Herrn H. M. Fliesbach's Wwe., Grünberg i. Schl. bei Herrn H. M. Fliesbach's Wwe· Königsberg i. Pr. bei der Ostbank für Handel und Gewerbe. „München bei den Herren Merek, Finck& Co., Berlin und Darmstadt, den 21. Juni 1920. Bank für Handel und Industrie. v. Simson. Andreae. * * * * Der Film für jeden Geschmack. Heute 6 Akte und die folgenden Iage: Der Galeeren Sträfling II. TEIL 6 Akte In der Hauptroſſe: PAULWEGENER. 7 Akte, fabelhaft, staunenerregend und verblüffend. sagten, daß er der beste Sensations- kinlans! Lur bis einschliesslich Donnorstag Der I. Teil des riesenhaften Abenteurer-Jensafionstilms: Tausende haben sich diesen herzbeklemmen- film sei, der in Mannheim je ge- 7606 Schauburg. ore. der Meter der Hette den spannenden Film angesehen u. Tausende laufen ist. 19 — 2 Lichtspiele