r ————. —— F LLs— Immer noch auf dem gleichen Ileck. lität der Sozialdemokratie von auch nur einiger Zuver⸗ der bürgerlichen, ö eee Aufgehen des nationalen deutſchen Staa⸗ Dedanken und Zielen der H. S. P. wieder ablöſt und auf den 1920. Nr. 272. Dezugspreiſe: In— u. Umgebung monatl. oigehäe⸗.50 fur u. Singietzungs⸗ ſren. Einz. Nummern 20 Pfg. erzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Ronto Nr. 17³ eſchäſts⸗Rebenſtelen in Mannheim: Neckarſtabt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: A Sindenhof: Gontardſtr 4 Fernſprecher Nr. 7940—7946. Drabt⸗Udreſſe: Generalanzeiger E M..—. Poſtbezug vlerteljährl. M. 15.—oßne Poſtg Karkktube i. B. u. Nr. 2017 Lubwigshaſen a. Nh. le Preiſe lerſtr. 42 annheim. Badiſche Reneſte Nagriclen Anzeigenpreiſe: Bei Kach eiticgem Widerruf d. 1 welt. Kolonelzeile 150 Mk. ausw..80 Mk. Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% N. nachm. 3½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stollen u. Aus gaben roird keine Berantworiung übernommen. Erfatz⸗Anſprüchen für ausgefa llene od. achl., Rekl. 5Mk. Annahmeſchlußt Für d. Mittagbl. vorm. 8¼, f. b. Abendbl. 8h. Gewakt, Streiks u. ögl., Setriebs abe Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen eſchränkte Ausgaben od. für verſpätete Auknabme von Anzeiger die neuen Noken. Paris, 23. Juni.(WB.) Havas. Dem Präſidenten der deutſchen Delegation wurden am Mittwoch nachmittag vom Sekretariat der Friedenskonferenz zwei Noten überreicht. Beide Noten beziehen ſich auf die militäriſchen Klau⸗ ſeln des Verſailler Friedensverteages, die eine auf die Zer⸗ ſtörung des Kriegsmaterials, die zwene auf die Luftſchiffahrtsbeſtimmungen. Der letzteren zu⸗ folge ſoll Deutſchland erſt drei Monate nach der Zerſtörung oder Ablieferung des vorhandenen Materials zum Bau von Zivilflugzeugen ermächtigt werden. Paxis, 23. Juni.(WB.) Havas. Infolge der am Sonn⸗ tag von der Botſchafterkonferenz gefaßten und von der Kon⸗ ferenz in Boulogne beſtätigten Beſchluſſes cburde die Ant⸗ wort der Alliierten auf die deutſche Note betr. die Auf⸗ rechterhaltung einer Armee von 200000 Mann am Mittwoch morgen der deutſchen Botſchaft in Paris über⸗ geben. Die Botſchafterkonferenz zog einen Vorſchlag in Er⸗ wägung, der dahin geht, die Volksabſtimmung im Teſchener Gebiet durch ein Schiedsgericht zu er⸗ ſetzen. Die Konferenz hat beſchloſſen, daß die Deutſchen die Ar⸗ beitskräfte für die Zerſtörung des Luftſchiffs⸗ materials ſelbſt zu ſtellen haben. Sie hat ferner be⸗ ſchloſſen, daß die Deutſchen verantwortlich gemacht würden für die Zerſtörung der Zeppelin⸗Luftſchiffe, die außerhalb der Kontrolle der Alliierten bewerkſtelligt werden würde. Den neutralen Ländern ſoll von den verſchiedenen Verträgen offiziell Mitteilung gemacht werden. Nächſte Sitzung am Freitag vormittag. 165 Amſterdam, 24. Juni. Laut„Times“ ſoll die in der Ent⸗ waffnungsfrage an Deutſchland gerichtete Note den deutſchen Einwendungen inſofern Rechnung tragen, als ſie die Erhö⸗ hung der Polizeitruppen von 80 000 auf 150 000 Mann geſtattet. Wie bekannt, haben 11 Reichskanzler und Reichs⸗ präſident nochmals perſönliche Schritte bei der Sozialdemo⸗ kratie unternommen, um ſie zu bewegen, doch der letzten Möglichkeit einer Kabinettsbildung keine Schwierigkeiten zu e Darauf hat geſtern Anßhen um 5 Uhr nochmals eine Sitzung der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion ſtatt⸗ gefunden. Ein abſchließendes Ergebnis iſt noch nicht erzielt worden. Es bleibt nach wie vor alles im Zu⸗ ſtande der unerfreulichen und beängſtigenden Ungewißheit. Die Meldungen, die heute früh vorliegen, ſchwanken zwiſchen Optimismus und Peſſimismus. Soviel aber erſcheint ſchon ſicher: mit einer wohlwollenden Neutra⸗ läfſigteit wird nicht zu rechnen ſein“ Sie verfolgt un⸗ beirrt ihre beſonderen Parteiziele, über die wir hier geſtern bereits ſprachen. Die Sozialdemokratie wird der mit allen Mit⸗ teln verſchlagener parlamentariſcher Taktik arbeitende Feind dieſer an ſich ſchwachen bürgerlichen Koalition ſein, auch wenn ſie ſie zunächſt und in beſonderen Fällen einmal gewähren läßt. Schon macht ſie den zweiten Vorſtoß. Die Sozialdemo⸗ kratie fordert die Vorlegung eines allgemeinen Am⸗ neſtiegeſetzes, um der neuen Regierung ſofort einen Knüppel zwiſchen die Beine zu werfen. Wir warnen erneut vor allen Illuſionen. Auch die Mehrheitsſozialdemokraten, die heute mehr denn je von Scheidemann gelenkt werden, erſtreben die völlige Matt⸗ ſetzung des Bürgertums und die Errichtung einer rein ſozia⸗ liſtiſchen Klaſſenherrſchaft. Es wäre eine hahnebüchene Dummheit, wollte ſich noch irgend jemand der Hoffnung hin⸗ ben, es könne die gute und ehrliche Abſicht der bürgerlichen arteien, eine Gemeinſchaft aus Arbeitern und Bür⸗ gern auf dem Grunde des beide zuſammenfaſſenden natio⸗ nalen Staates zu bilden, auf Entgegenkommen Ver⸗ ſtändnis ſtoßen. Die um Scheidemann wollen die Errichtung der diktatoriſchen Gewalt der Arbeiterklaſſe, den Untergang auf Privateigentum gegründeten Geſell⸗ tes in der Utopie eines Weltbundes. Jeder taktiſche Zug der Sozialdemokratie iſt auf dieſes Ziel berechnet. So unbeirrt die ſoziallſtiſche Demokratie ihrem Ziele zuſtrebt, ſo wenig e und geſchloſſen iſt die Verteidigung der bürgerlichen Staats⸗ und Geſellſchaftsauffaſſung gegen die ſozialiſtiſche. Im Zentrum und in der Demokra⸗ tie ein ewiges Hin⸗ und Herſchwanken: auf dem Boden welcher Geſellſchaftsauffaſſung ſtehen dieſe 7 1 55 nun eigentlich? Um den Kampf von Weltanſchauungen handelt es ſich ja im Kerne, nicht um Klaſſenkampf. Vertreter des ſozialiſtiſchen Gedankens finden wir in bürger⸗ lichen Kreiſen, ſcharfe Gegner der ſozialiſtiſchen Utopien und der Klaſſenherrſchaft des Proletariats in den arbeitenden Klaſſen. Würden ſich dieſe beiden Parteien alſo klar und beſtimmt für die bürgerliche und nationale Staatsauffaſſung erklären, ſo bedeutet das noch nicht im min⸗ deſten die Verkündung des Klaſſenkampfes. Aber entſchei⸗ den müſſen ſie ſich endlichl Die Gefahr liegt in der Uneinigkeit und der Zielunſicherheit der bür⸗ gerlichen Parteien. Selbſt die Kölniſche Volkszeitung räumt ein, daß die Politit und Taktik der Sozialdemokratie den bürgerlichen Block geradezu provoziere. Aber was ge⸗ ſchieht realiter in dieſer Richtung? Es gibt nur zwei Wege zur Geſundung unſerer inneren Zuſtände: daß die Mehrbeitsſozialdemokratie ſich von den Doden der nationalen Volksgemeinſchaft zurücktritt, oder daß die bürgerlichen Parteien ſich zu einem Block zuſammentun, um dem Anſturm der ſogialiſticchen Utopien Halt zu gebieten. Je geringer die Ausſicht erſcheint, daß der erſte, bei weitem wünſchenswerteſte eg beſchritten wird, um ſo feſter muß der zweite ins Auge gefaßt werden von allen verantwortungsbewußten Parteien, die ſich klar ſind, daß es um die Grundlagen unſeres Staates geht. Jehrenbach iſt optimiſtiſch. Berlin, 23. Juni.(WB.) Die Verhandlungen des Reichs⸗ kanzlers über die Bildung des Kabinetts nahmen heute ihren Fortgang, ohne daß'irgend eme Stockung eingetreten iſt. Es darf mit Sicherheit angenommen werden, daß in kürzeſter Zeit das Kabinett zum mindeſiſten in den entſcheidenden Miniſterien beſetzt ſein wird. Ueber die weſentlichen Fragen iſt zwiſchen den an den Vechandlungen beteiligten Parteien Uebereinſtimmung erzielt, beſonders auch inſofern als die bis⸗ herigen demokratiſchen und Zentrums⸗Miniſter in ihren Aemtern verbleiben. Die Beſetzung des Auswärtigen Amtes mit dem früheren Miniſterialdirektor Dr. Simons fand allgemeine Zuſtimmung. Infolge der endgittigen Abſage des Geheimrats Wiedfeld wird bereits mit anderen bedeuten⸗ den Perſönlichkeiten des Wirtſchaftslebens verhandelt. Der Abg. Becker⸗Heſſen hat aus perſönlichen Gründen die Uebernahme des Reichswirtſchaftsminiſteriums ablehnen müſſen. Miniſter Stegerwald, der für das Arbeits⸗ miniſterium in Frage kam, hat gewünſcht, ſein preußiſches Portefeuille zu behalten. Der für dasfelbe Miniſterium vor⸗ geſchlagene Abg. Becker⸗Arnsberg hat gleichfalls aus perſön⸗ lichen Gründen gebeten, von ihm abſehen zu wollen. Die mehrheitsſozialiſtiſche Fraktionsſitzung ohne Abſtimmung cogebrochen. UEBerlin, 24. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Die ſogenannte Dreierkoalition, zu der man ſich nach unendlichen Mühſalen durchgerungen hatte, iſt gewiß kein Idealzuſtand, aber ſie ſchien, wenn die Sozialdemokratie zu ihr in eine ab⸗ wartende Vertrauensſtellung rückte, immerhin ein Ausweg aus den größten Nöten des Augenblicks zu ſein. Dieſen Aus⸗ weg haben— wir werden das feſthalten müſſen— die So⸗ zialdemokraten einſtweilen verrammelt. Ihre ſchon habituelle Reigung, auf zwei Hochzeiten zu tanzen, hat den Sieg über die politiſche Vernunft der Führer davongetra⸗ gen, die in aller Form den Demokraten verſprochen hatten: die Sozialdemokratie würde nach der Programmerklärung der Regierung dieſer das Vertrauensvotum nicht verweigern und es iſt nicht gerade erhebend, wenn ſie ſich jetzt mit der Heran⸗ ziehung der Deutſchen Volkspartei zur Regierungsbildung herauszureden verſucht. Dieſe Heranziehung wurde in den Vorbeſprechungen der Demokraten und des Zentrums von den Sozialdemokraten gefordert und befürwortet. Die ſozial⸗ demokratiſchen Herren hatten gemeint, es ſei ganz gut, wenn die Deutſche Volkspartei nun auch auf den Miniſterſtühlen Platz nehme. Sie würde dann bald erkennen, daß auch ſie, um überhaupt etwas zuſtande zu bringen, mit Waſſer kochen müßten. Wir möchten annehmen, daß das alles in den Be⸗ ſprechungen von Mann zu Mann und in der Konferenz der interfraktionellen Führer in der Unterhandlung mit dem Reichskanzler am geſtrigen Tage den Sozialdemokraten vor⸗ gehalten wurde. Zu einem endgültigen Entſchluß aber ſind ſie, obſchon man bereit war und es gewiß noch iſt, ihnen gol⸗ dene Brücken zu bauen,——8 nicht gekommen. Die mehr⸗ heitsſozialiſtiſche raktionsſitzung wurde ſchließlich abgebrochen, ohne daß man abge⸗ ſtimmt hätte und heute geht das Hängen und Würgen wei⸗ ter. Unter dieſen Umſtänden haben auch die Demokraten und die Deutſche Volkspartei ihre weiteren Frak⸗ tionsbeſprechungen vertagt u. ſo ſtehen wir am Ende auf dem gleichen Fleck, auf dem wir am Dienstag abend, na dem Bekanntwerden der ſozialdemokratiſchen Entſchließung ſtanden. Heute vormittag 11 Uhr verſammelt ſich der Senioren⸗ konvent. Man ſcheint alſo an der Abſicht feſtzuhalten, die heutige Plenarſitzung nicht zu verſchieben. Auf der Miniſter⸗ bank wird man freilich außer dem neuen Reichskanzler Feh⸗ renbach faſt nur die Männer der alten Regierung ſehen. Die neuen werden wohl erſt am kommenden Mittwoch ſich dem Hauſe vorſtellen können. Kein Dertrauensvokum— kein Mißtrauensvofum. Berlin, 24. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der„Vorwärts“ ſchreibt: Da durch das Verhalten der Links⸗Unabhängigen eine Kombination, in der die ſozialiſtiſche Arbeiterſchaft den ſtärkſten Einfluß gehabt hätte, aus dem Vereich der Möglich⸗ keit ausgeſchieden iſt, da ferner die Wiederherſtellung der alten Koalttion gegenwärtig als unmöglich betrachtet wird und da ſchließlich eine Regierung weder wünſchenswert, noch mög⸗ lich iſt, in der die äußerſte Reaktion ausſchlaggebenden Einfluß beſitzt, iſt tatſächlich nur noch eine Regierung der bürgerlichen Mitte möglich. Sie auf die Beine zu ſtellen, iſt Aufgabe der an ihr beteiligten Parteien und nicht der Sozialdemokraten. Dieſe werden es nicht unter⸗ laſſen, den Prozeß der neuen Regierung zu fördern; ſie werden es unterlaſſen, der neuen Regie⸗ rung ein Mißtrauensvotum auszuſtellen, ſofern ihre Zuſammenſetzung und ihr Prog ramm dem entſpricht, was darũber bekannt geworden iſt. Enkgegenkommen der Deutſchen Volkspartei. UBerlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtern Abend vom Wolffbüro verbreitete optimiſtiſche Darſtellung über den Stand der Kriſe wird heute früh vom „Vor wärts“ lebhaft unterſtrichen. Es liege durchaus nicht in der Abſicht der ſozialdemokratiſchen Fraktion, die Bildung der Regierung der bürgerlichen Mitte, die zurzeit die einzig mög⸗ liche ſei, durch irgendwelche taktiſche Durchkreuzungen und Querſprünge zu verhindern. Derſelben Verſprechungen haben wir nun leider in den letzten Tagen mehrere vernommen, ö ohne daß ſie erfüllt worden wären. Das„Berliner Tageblatt“, das zu den mehrheitsſozialdemokratiſchen Kreiſen ja einige Beziehungen hat, glaubt berichten zu können: die Sozial⸗ demokratie würde zwar vorher öffentlich keine offizielle Er⸗ klärung über ihr Verhalten bei der Vorſtellung der neuen Re⸗ gierung im Reichstage abgeben, aber ſie werde vorausſicht⸗ lich durch perſönliche Fühlungnahme die entſcheidenden Fak⸗ toren von ihrem definitiven Schritt unterrichten, und ſo Herrn Fehrenbach die Möglichkeit geben, das Kabinett bei einem wohlwollenden neutralen Verhalten der Sozialdemo⸗ kratie zuſtande zu bringen und durch einen Fraktionsredner vor der Abſtimmung eine Erklärung des Inhalts abgeben laſſen, daß die Fraktion das Kabinett in der auswärtigen Politik unterſtützen werde. Inzwiſchen hat die Deutſche Volkspartei reich⸗ liches Entgegenkommen gezeigt. Sie hat ihren ſach⸗ lich durchaus begründeten und vernünftigen Vorſchlag, die zu⸗ ſammenhängenden Wirtſchaftsminiſterien Wirtſchafts⸗, Finanz⸗, Verkehrs⸗ und Schatz⸗Miniſterium zuſammenzu⸗ legen, auf den Widerſpruch des Kanzlers hin aufgegeben und will ſich damit begnügen, daß ihr das Wirtſchafts⸗, das Schatz⸗ und Juſtizminiſterium eingeräumt wird. Für das Reichs⸗ ſchatzminiſterium hat die Deutſche Volkspartei den Verwal⸗ tungsdirektor v. Raumer vorgeſchlagen, für das Reichs⸗ juſtizminiſterium hat bereits Dr. Heinze angenommen, der auch den Vizekanzlerpoſten verſehen wird. Die Verhandlun⸗ gen mit Geh.⸗Rat Wiedfeld werden einſtweilen noch weitergeführt. Ein neuer Vorſtoß der Zozialdemokraſie. JBerlin, 24. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat in ihrer geſtrigen Fraktionsſitzung, in der ſie die Herren Hermann Müller, Scheidemann und Wels zu Vorſitzenden wählte, be⸗ ſchloſſen, folgenden Antrag einzubringen:„Der Reichstag wolle beſchließen: Die Regierung wird erſucht, den Entwurf eines allgemeinen Amneſtiegeſetzes vorzulegen, durch welchen Straffreiheit entſprechend der Biele⸗ felder Vereinbarung vom 28. März gewährleiſtet wird. Das würde gleich eine ſchwere Belaſtung der Koalition und Re⸗ gierung bedeuten. Erfreulicherweiſe werden die nächſten Monate ja wohl den Ferien gehören. Erzberger. JBerlin, 24. Juni.(Von unſerem Berkiner Büro.) Die„Germania“ ſchreibt heute früh:„Wie wir hören, iſt dem Reichsfinanzminiſter a. D. Erzberger in dieſen Tagen das Urteil in ſeinem Prozeß gegen Helfferich zugegangen. Herr Erzberger hat dagegen Reviſion eingelegt. Das Urteil iſt alſo noch nicht rechtskräftig geworden. Das Reviſions⸗ gericht kann entweder die Reviſton verwerfen oder das Ur⸗ teil aufheben und die Angelegenheit zur anderweitigen Ver⸗ handlung an die Vorinſtanz oder ein anderes Gericht zurück⸗ verweiſen. Wie wir weiter hören, wird Herr Erzberger wäh⸗ rend der Sommertagung den Verhandlungstagen des Reichs⸗ tages aus Geſundheitsrückſichten() fern bleiben.“ Im„Lokalanzeiger“ wird aber behauptet, Herr Erzberger ſei geſtern Nachmittag im Reichstagsgebäude erſchienen und hätte in der Zentrumsfraktion eine mehrſtündige Rede gehalten. c München, 24. Juni.(Priv.⸗Tel.) Wie die Bayeriſche Staatszeitung hört, haben ſich die Verhandlungen über ein näheres Zuſammengehen zwiſchen der Bayeriſchen Volks⸗ ch partei und dem Reichs⸗Zentrum zerſchlagen, da Erzberger wieder in die Zentrumspartei eingetreten iſt. Bayern und der Reichsgedauke. München, 24. Juni.(Priv. Tel.) In der geſtrigen Vor⸗ ſtandsſitzung des Landesverbandes der Bayeriſchen Volkspartei in München kam der Fraktionsvorſitzende Geheimrat Held auch auf die Ausführungen des Führers der Bayeriſchen Mittelpartei, Profeſſor Dr. Otto zu ſprechen, die er in einer Verſammlung der Mittelpartei gemacht hatte. Held bezeichnet dieſe ganze Rede als eine Pauſchalverdächti⸗ gung der Bayeriſchen Volkspartei. 8— Name ſei zwar nicht genannt, aber man würde nach der Lektüre mit den Finger auf ſie deuten. Held nannte ſogar nach dem Bayeriſchen Ku⸗ eier verſchiedene Behauptungen, welche Verleumdungen und Beleidigungen ſeien. Von Beſtrebungen einer Loslöſung Bayerns vom Reiche wiſſe er nichts und er ſei weder poſitiv noch mittelbar irgendwie an ſolchen Beſtrebungen be⸗ teiligt oder beteiligt geweſen. Er ſtehe auf dem Standpunkte, daß die Unitariſterung das Ende des Reiches bedeuten würde. Held fährt weiter fort, wer bekämpft den Bolſchewis⸗ mus mehr als wir, der das Reich zerſtören will? Wenn wir uns aber gegen die Unitariſierung wenden, ſo iſt das nicht Reichsfeindſchaft, ſondern Einfluß einer geſunden Reichsfreundſchaft u. wenn behauptet wird, es ſei von Bayeri⸗ ſchen Politikern in San Remo, Zürich oder Paris verhandelt worden, ſo ſage ich: ſo lange Herr Prof. Dr. Otto nicht in der Lage iſt, Namen zu nennen und anzugeben, was dort verhan⸗ delk wird und wurde, ſo ſpricht er eine Pauſchalverdächtigung aus, deren ſich ein Mann, der im öffentlichen Leben ſteht. ſchämen ſollte.(Lebhaftes ſehr richtig). weiß nichts davon, daß Parteipolitiker in San Remo, Züͤrich oder Paris geweſen ſind. Dieſe Behauptung muß ich als frivol be⸗ zeichnen. Wenn uns vorgeworfen wird, daß wir Reichsfeind⸗ ſchaft üben, wie ſollen dann die bürgerlichen Parteien zuſam⸗ menkommen. Wer ſo etwas behauptet, ſchädigt nicht nur das Reichsintereſſe oder das Bayeriſche Intereſſe, ſondern auch das geſamte bürgerliche Intereſſe.(Lebhafter Veifall.) Auch der Parteivorſitzende Steck nahm die Gele⸗ genheit wahr, ausdrücklich feſtzuſtellen, daß ihm von irgend welchen Loslöſungsbeſtrebungen und insbeſondere von einer Abſendung von Emmiſſären in das Ausland nicht das ge⸗ ringſte bekannt ſei⸗ 2. Seite. Nr. 272. Meerede er Seneral-MNnzeiger.(mittag · Ausgabe.) Donnerstag, den 24. Juni 1920. Der Sfreik um den Lohnabzug. Berliu, 24. Juni.(Priv.⸗Tel.) Laut„Berl. Lokalanz.“ aus Halle wurde in einer von mehreren Tauſend Arbeitern. An⸗ geſtellten und Beamten beſuchten Verſammlung, in der ener⸗ giſch gegen den 10prozentigen Steuerabzug proteſtiert wurde, eine Entſchließung gefaßt, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß das Proletariat gewillt iſt, von allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln Gebrauch zu machen, wenn die brutale Maßnahme, wie ſie der Steuerabzug darſtelle, nicht beſeitigt werde. TOB. Gelſenkirchen, 23. Juni.(Pr.⸗Tel.) Gegen den Steuerabzug vom Lohn macht ſich unter den Ber g⸗ leuten eine ſtarke Bewegung bemerkbar, beſonders in dem Bezirk Gelſenkirchen und Recklinghauſen. In einer Verſammlung radikaler Vergleute, die in Recklinghauſen ſtattfand, wurde für einen Streik Stimmung gemacht. Köln, 23. Juni.(WB.) Das Verbot des Steuerabzuges innerhalb des beſetzten Gebietes gilt nur vorläufig. Koblenz, 23. Juni.(W..) Der Reichskommiſſär für die beſetzten rheiniſchen Gebiete teilt mit: Das Reichsein⸗ kommenſteuergeſetz iſt der Interalliierten Rhein⸗ landkommiſſion zur Prüfung eingereicht und von ihr inner⸗ halb der Prüfungsfriſt nicht beanſtandet worden. Die Ver⸗ ordnung über den 10prozentigen Lohnabzuſg vdm 25. ds. Mts. ab iſt der Rheinlandkommiſſion gleichfalls vorgelegt und am 17. ds. Mts. von ihr regiſtriert worden. Eine Bean⸗ ſtandung iſt bis jetzt nicht erfolgt. Die Prüfungsfriſt läuft bis zum 27. Juni. Eine Beſchleunigung der Entſchei⸗ dung iſt bei der Kommiſſion beantragt. der gebensmitlelwucher. Berlin, 23. Juni.(WB.) Wie der„Abend“ mitteilt, erhob der Berline! Magiſtrat bei dem Ernährungsminiſter drin⸗ gende Vorſtellungen gegen die unerträgliche Höhe und weitere Steigerung der Lebensmittelpreiſe, die neuer⸗ dings in vielen Städten zu ſchweren Unruhen geführt haben. T..O. Eſſen(Ruhr), 24. Juni. Das Landespolizeiamt beim preußiſchen Staatskommiſſar für Volksernährung, Dienſt⸗ ſtelle Eſſen, hat an ſämtliche Wucherſtellen im rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Induſtriegebiet ein Rundſchreiben gerichtet, worin unter Hinweis auf die zzunehmenden Klagen aus Verbraucherkreiſen ein rückſichtsloſes Vor⸗ gehen gegen Kettenhandel und übermäßige Preisſteigerung als dringend notwendig bezeichnet wird. Beſonderes Augenmerk ſei den kommiſſionsweiſen Auf⸗ käufen zuzuwenden, hinter denen ſich vielfach die Abſicht ver⸗ berge, den wirklichen Einkaufspreis zu verſchleiern. Bonn, 22. Juni. In einer Verſammlung der Oberbürger⸗ meiſter größerer Städte der Rheinprovinz wurden hier unter anderem geſtern die Maßnahmen beſprochen, welche gegen die zurzeit in der ganzen Provinz geltenden wucherhaften Preiſe für Dbſt und Gemüſe zu treffen ſind. In einer Eingabe bitten die Städtevertreter die Rheiniſche Landwirtſchaftskammer, auch ihrerſeus alle Schritte zu unternehmen, die auf eine andere Preis⸗ geſtaltung hinwirken. Deimold, 22. Juni. Die Feſtſetzung des Kartoffelprei⸗ es auf 30 Mark für den Zentner vom Reich hat in der hieſigen Bevölkerung ſtarke Erregung hervorgerufen. Das Lip⸗ piſche Landespräſidium hat heute an die Regierung fol⸗ gendes Einſpruchstelegramm geſandt: Durch die Feſtlegung weſentlich erhöhter Kartoffel⸗ und Biehpreiſe iſt eine ſo ſtarke Steigerung der Preiſe notwendigſter Bebensmittel eingetreten, daß weite Volkskreiſe in ſchwere Not ge⸗ raten, die durch die wirtſchaftliche Kriſe verſchärft wird. Die ver⸗ ſorgungsberechtigte Bevölkerung kann zum größten Teil dieſe Preiſe nicht bezahlen. Das Lippiſche Landespräſidium proteſtiert aufs entſchiedenſte gegen dieſe Preispolitik und lehnt die Verant⸗ wortung für die Folgen ab. Sofortiges Eingreifen zugunſten der minderbemittelten Bevölkerung iſt unbedingt geboten. Der Boyfelt gegen Ungarn. Budapeſt, 23. Juni.(WB.) Ungariſches Correſpondenz⸗ büro. Dei von den ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften des Auslan⸗ des ins Werk geſetzte Boykott gegen Ungarn macht ſich nur in äußerſt geringem Maße fühlbar. Gegen Oeſterreich ſetzte ſeit Samstag um Mitternacht ungariſcherſeits der ſchärfſte Gegenboykott ein. Der Güterzugs⸗ und Schiffsverkehr nach der Tſchecho⸗Slowakei, Rumänien und Südſlawien dauert ungeſtört fort. De rPoſt⸗ und Telegraphenverkehr nach Oeſter⸗ reich erlitt Einſchränkungen. Der Telegrammverkehr nach 1 Deutſchland geht vorläuftg ungehindert über Prag, ebenſo iſt der Telegrammverkehr mit der Schweiz auf Umwegen ge⸗ ſichert. 8 In der heutigen Sitzung der Nationalverſammtlung er⸗ klärte der Miniſterpräſident Simonyi, daß der Handelsminiſter ermächtigt worden ſei, die Annahme und Beförderung von Waren durch Eiſenbahn oder Schiff nach allen Ländern ein⸗ ſtellen zu laſſen, mo die Annahme und Weiterbeſörderung nach Ungarn eingeſtellt worden iſt. Budapeſt, 23. Junj.(W..) Ungar. Korr.⸗Bur. Die ungariſche Regierung richtet heute an den internationalen Gewerkſchaftsver⸗ band in Amſterdam ein Telegramm, wonach die Daten, auf Grund welcher der Boykottbeſchluß gefaßt worden ſei, auf Unwahrheiten oder Mißverſtändniſſen beruhten. Die ungar. Regierung habe alles getan, um in dieſem Lande die Ruhe vollſtändig e ſtellen und zu ſichern. Die Durchführung des Bonkottbeſchluſſes habe jedoch die Regierung vor eine neue Lage geſtellt, denn die deswegen eintretende Erbitterung könnte die Erregung wieder zu ſtärkerem Aufflackern bringen. 7* vielleicht eintretenden Ent⸗ behrungen würden am ſtärkſten die induſtrielle Arbeiterſchaft und die Bevölkerung der Städte treffen. Die ungariſche Regierung tue natürlich auch weiter alles zur Sicherung der Ordnung und ſeinem Schutz der vollen perſönlichen Freiheit jedes Staatsbürgers. Wenn dies nicht vollkommen gelingen ſollte, müſſe die Reglerung die, Verantwortung hierfür auf dieſenigen wälzen, welche unbe⸗ dachterweiſe das vielgeprüfte Ungarn in neue Verzweiflung ſtür⸗ zen wollen. Der Miniſter des Acußern Graf Teleki erklärte Journaliſten gegenüber, dieſe Depeſche ſei die Antwort auf eine vom Amſterdamer Gewerkſchaftsverband an den Miniſterpräſiden⸗ ten gerichtetes Telegramm geweſen, welches die Bedingungen zur Vermeidung des Boykotts enthielt DTurch den Inhalt der Antwort habe Ungarn vor der ganzen Welt beweiſen können, daß der Boy⸗ kott nach Sicherſtellung der Rechtsordnung grundlos ſei. Wien, 23. Juni. Aus Budapeſt wird gemeldet: Die durch Arbeitsloſigkeit bedrohte Arbeiterſchaft verlangt die Inter⸗ nierung der Juden als Gegenmaßnahme gegen den Boykott. Angarns Rechffertigkeit. Von zuſtändiger ungariſcher Seite erhalten wir folgende Darſtellung über die Vorgeſchichte des Boykotts gegen Un⸗ garn: Der internattonale ſozialdemokratiſche Sewerkſchaftsbund hat über Ungarn den Bohkott verhängt, aus Gründen. die ſich teils auf unrichtige, teils erdichtete oder maßlos übertriebene Angaben und Erzählungen Ungarn feindlicher, zum größten Teile im Aus⸗ lande lebender Bolſchewiſten ſtützi. Dieſen Nachrichten gegenüber ſollen folgende Tatſachen hervorgehoben werden: Infolge der kommuniſtiſchen Wirren und der nachfolgenden rumäniſchen Beſezung iſt in Ungarn tatſächlich eine gewiſſe Rechts⸗ unſicherheit mit allen ihren Nachteilen eingetreten. Es bildeten ſich einerſeits zum Schutze des Vaterlandes militäriſche Sonder⸗ nach Art der deutſchen Freikorps, anderſeits in er Provinz uniformierte Banden, die mit politiſchen und religiöſen Es iſt aber nach kurzer Zeit gelungen, inſoweit Ordnung zu ſchaffen, daß nunmehr nach Vollendung des Aufbaues der Nationglarmee nur vereinzelt Ungeſetzlichkeiten vorkommen, die in der öffentlichen Meinung, auch in der Nationalverſammlung, ſcharf verurteilt wurden. Um die Rechtsſicherheit im alten Umfange herzuſtellen, hat die Regierung u. a. angeordnet, daß nur bürgerliche Behörden das Recht haben, Verhaftungen oder Hausſuchungen vorzunehmen oder ande. e richterliche Verfügungen zu treffen. Weiter ſollen die nicht zu dem Heere gehörigen Sonderformationen, unter anderem die vielgenannte Abteilung Heſjas, aufgelöſt werden. Gegen die verdächtigen Mit⸗ glieder dieſer Formationen iſt die richterlichel Unterſuchung bereits im Gange. Endlich ſoll zwiſchen der Donau und Theiß eine gründ⸗ liche Säuberung von den dort ſich herumtreibenden uniformierten Banden ſtattfinden. Wie der Kriegsminkſter General Soos in der Nationalverſammſung miteilte, ſind bereits viele Rädelsführer ver⸗ haftet und iſt gegen ſie die Unterſüchung eingeleitet worden. Eine arbe terfeindliche Strömung hat es in Ungarft nie gegeben: die Sozialdemokratie konnte in Ungarn — einem überwiegend agrariſchen Lande— nie denſenigen Ein⸗ fluß gewinnen, welcher ihr in einem Lande mit hoch entwickelter Induſtrie leichter zufällt. Die mißliche Lage der Induſtriearbeiter Ungarns iſt viel weniger auf eine arbeiterfeindliche Geſinnung, als auf den Krieg, den Bolſchewismus mit ſeiner induſtriefeindlichen Propaganda, die durch die Bolſchewiſten veramaßte Vernichtung der Produktionsmittel, die rumäniſche Beſetzung, den Friedensver⸗ trag und auf Kohlen⸗ und Rohſtoffmangel zurückzuführen. Bei dem vollkommenen Stillſtand jeglicher induſtriellen Tätigkeit in Ungarn muß dort der Arbeiter in erſter Linie leiden, wie auch der Arbei⸗ ter in erſter Linie durch den Verkehrs⸗Bonkott leidet. Niemals ſind in Ungarn Arbeiter lediglich wegen ihres Bekenntniſſes zur Sozialdemokratie feſtgenommen worden. In den lagern befinden ſich weniger als 2000 Perſonen, Gerichtsgefan⸗ gene, Lebensmittelwucherer, läſtige Ausländer und ſtaatsfeindliche Kommuniſten. Todesurteile ſind ſeit der Kommuniſtenherr⸗ ſchaft etwa in 50 Fällen verbängt worden, ſämtlich von Zivilge⸗ richten. Vermißt ſind etwa 280 Perſonen. Die Regierung wird in naher Zukunft durch geſetzlich⸗ Maß⸗ nahmen noch weitere Garantien für den Schutz der perſönlichen Freiheit und des Privateigentums ſchaffen. im Intereſſe des Landes und iſt nicht etwa eine Folge des Boy⸗ kotts, der als eine Einmiſchung in die innere Politik des Landes zurückgewieſen wird. Unker der Jremdherrſchafl. Speyer, 24. Juni.(W..) Dem Pfälziſchen Kreistage wurde von einem Schreiben des Reichskommiſſars für die be⸗ ſetzten Gebiete Mitteilung gemacht, daß auf Anſuchen des Kreistages Präſident Dr. v. Winterſtein⸗München als wieder ins beſetzte Gebiet zurückkehren, aber den kreis Speyer nicht betreten darf. Bezüglich des ausgewieſe⸗ kommenden Monat Juli das Geſuch des Kreistages auf Zu⸗ laſſung der Rückkehr des Geh. Hofrats Mahla in die Pfalz er⸗ neut geprüft werden ſolle. Kopenhagen, 23. Juni.(W..) Der Miniſterpräſident brachte im Reichstage 78 Geſetzesvorlagen ein, die ſämtlich auf die Einverleibung der erſten Zone in Dänemark Bezug haben. Bei der Vorlegung des Entwurfes über die Sprachen⸗ Kage in Schleswig erklärte der Miniſterpräſident, daß die mtsſprache däniſch ſei. Deutſch könne jedoch in Fällen ge⸗ braucht werden, wo die Anwendung der däniſchen Sprache auf Schwierigkeiten ſtoße. Nach der Vorlage über die Rege⸗ lung des Schulweſens kann die Einführung der deutſchen Un⸗ terrichtsſprache in den Gemeinden gefordert werden, wo 10 Prozent der Bewohner dies verlangen. der Freiheilsklampf der Tärkei. London. 23. Juni.(WB.) Der„Times“ wird aus Kon⸗ ſtantinopel gemeldet: Die Türken, die die Engländer in der Nähe von Ismid angegriffen hatten, ſcheinen ſich entfernt zu haben. Es verlautet, daß ſie, nunmehr beabſichtigen, die Griechen im Hinterland von Smyrna anzugreifen. 2 die„günſtige“ Jinanzlge Badens. In der vergangenen Woche hat der badiſche Landtag ſich u. a. mit dem Staatsvoranſchlag für 1920 beſchäftigt. Dabei 8 der badiſche Finanzminiſter Köhler, der Nachfolger irths, der ja als Schüler Erzbergers die Treppe ins Reichs⸗ finanzminiſterium hinaufgefallen iſt, ſich über die Finanzlage Badens ausgefprochen. Der Hauptinhalt dieſer Darlegungen gipfelte in der Feſtſtellung, daß der badiſche Haushalt für 1919 infolge einer bereits durchgeführten„ſozial wirkenden Beſteuerung“ mit einem Ueberſchuß abſchließe. In der amtlichen„Karlsruher Zeitung“(in dieſer unter der ſelbſtgefälligen Ueberſchrift„Badens Revolutionswirtſchaft nicht Mißwirtſchaft, ſondern geſunde Ueberſchußwirtſchaft“) und in zahlreichen anderen, auch außerbadiſchen Blättern wird dieſer Triumph einer„klugen“ Finanzpolitik denn auch ge⸗ bührend gefeiert. Wie ſteht es nun in Wirklichkeit mit dem Ueberſchuß des badiſchen Haushalts und dieſer behaupteten befriedigenden Finanzlage? Es iſt nötig, hier rechtzeitig einer falſchen Legendenbil⸗ dung entgegenzutreten und die Sache nüchtern unter die Lupe zu nehmen. Bei näberem Zuſehen ergibt ſich nämſich, daß der angebliche„geſunde“ Ueberſchuß nur durch die Erbebung einer ſtarken einmaligen(in ihrem Aufbau übrigens recht rohen) Vermögensabgabe(des ſogen.„Landesnotopfers“) er⸗ zielt werden konnte. Das iſt alſo genau dasſelbe, wie wenn ein Hausvater zur Beſtreitung ſeiner laufenden Ausgaben ſein Kapital angreift und dieſes unwirtſchaftliche Verfahren als geſunde Wirtſchaft rübmen wollte. Die Folge dieſer„weit⸗ blickenden“ Finanzwirtſchaft iſt denn auch, daß manche Steuer⸗ kommenſteuern in bedeutender Höhe entrichtet hatten) im Jahre 1920 überhaupt keine Einkommenſteuer zu zahlen haben! Man tut alſo nichts anderes, als die Steuern ſpäterer Jahre im voraus einſäckeln incl. der Steuerquellen. Die„geſunde Ueberſchußwirtſchaft“ iſt alſo in Mirklichkeit ein ungeſunder Augenblickserfolg einer dilettantenhaften Finanzpolitik. Oder ſollte der damalige badiſche Finanz⸗ miniſter Herr Dr. Wirth etwa doch mſt dem Ausfall an Ein⸗ kommenſteuern im kommenden Jahr 1920 gerechnet haben? Man könnte faſt verſucht ſein. ihm einen ſolch ſchwarzen Hintergedanken zu unterſtellen. Stand doch bei Beratung des badiſchen Landesnotopfers ſchon feſt, daß künftig die Ein⸗ kommenſteuer nicht mehr den Ländern und Gemeinden. ſon⸗ dern dem Reich zufließen würde. wobei bekanntlich das Reich jenen eine beſtimmte Mindeſtböhe garantieren mußte! Die Ironie des Schickſoals will es übrigens, daß der damalige badiſche Finan⸗miniſter, der hier in ſo„geſchäftstüchtiger“ Weiſe zum Nachteil des Reiches ſeine partikulariſtiſchen In⸗ Schlagworten verſucht haben, die öffentliche Ordnung zu ſtören. Internierten⸗ Dies alles geſchieht nen Geh. Hofrat Mahla⸗Landau wurde mitgeteilt, daß im zahler(darunter ſolche, die bisher Jahr für Jahr ſtabile Ein⸗ tereſſen zu wahren verſtanden hatte, heute als Reichsfinanz⸗ miniſter wirkt. Ob er in dieſer neuen Eigenart wohl noch an ſeine damaligen neckiſchen Ausſprüche zurückdenkt:„Wir müſſen mit dem kleinen Löffel kommen, ehe das Reich mit dem großen Schöpflöffel kommt!“ und„Ich freue mich, daß wir vor Toresſchluß noch zugegriffen haben und nicht gewartet haben, bis die Kuh aus dem Stalle iſt!“? Das dicke Ende eines zurechtfriſierten und innerlich unwahren günſtigen Bildes von einer geordneten und ſtabilen badiſchen ſtaatlichen Finanzwirtſchaft wird über kurz oder lang zum Vorſchein kommen. Deulſches Reich. Die Landkagswahl in Thüringen. Weimar, 23. Juni.(WB.) Das amtliche Ergebnis der Thüringer Landtagswahlen kann erſt am nächſten Mittwoch bekanntgegeben werden. Bis ſetzt ſind folgende Zahlen be⸗ kannt: Deutſchnationale 45 122 Stimmen(3 bis 4 Sitze), Deutſche Volkspartei 104 077 Stimmen(8 Sitze), Demokraten 58 142 Stimmen(4 bis 5 Sitze), Sozialdemokraten 132 784 Stimmen(11 Sitze), Unabhängige 182 865 Stimmen(15 Sitze), Thüringer Landbund 134 487 Stimmen(11 Sitze), Kommuniſten 8434 Stimmen(keinen Sitz). Es ſtehen noch 12 bis 15 kleinere Orte aus, die aber an dem Ergebnis nichts Weſentliches ändern. Aerzle und Krankenkaſſen. Berlin, 23. Juni.(W..) Die Verhandlungen, die am 21 Juni im Reichsarbeitsminiſterium zur Beilegung der Streitigkeiten der Kaſſenärzte mit den Krankenkaſſen ſtattgefunden haben, ficheten zu einer völligen Uebereinſtimmung. Die beiderſeitigen Organiſa⸗ tionen werden die nötigen Weiſungen ergehen laſſen, wann der vertragsloſe Zuſtand aufzuheben iſt. Baden. Badiſcher Städteverband. Aus der Vorſtandsſitzung vom 19. ds. Mts. in Pforzheim eſt zu erwähnen die Stellungnahme zu dem neuen Geſetzentwurf der Reichsregierung über die Kommunaliſierung von Wirtſchaftsbetrieben. Grundſätzlich beſteht Einverſtändnis mit dem Entwurf, doch wird die genauere Umgrenzung des Begrif⸗ fes der Entſchädigung verlangt. Auch muß den Gemeinden ein Rück⸗ trittsrecht von der Enteignung zugeſtanden werden für den Fall, daß die Entſchädigung unverhältnismäßig hoch ausfällt. Die Ausführungsverordnung zum Umſatzſteuergeſetz be⸗ freit die Schlachthöfe, Gas⸗, Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerke nur teil⸗ weiſe von der Steuer. Es muß verlangt werden, daß ſfämtliche Geſchäfte dieſer Anſtalten ſteuerfrei ſind. Ferner ſoll beantragt wer⸗ den, die Theater des Landes und der Gemeinden als allgemeine Volksbildungsſtätten von der Umſatzſteuer frei zu laſſen. Der Entwurf ſieht die Beſteuerung der Theater vor. Das Geſetz über die Beſoldung der Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamten iſt vom Landtag veraäbſchiedet. Das Miniſterium ſoll um Mitteilung der Vollzugsverordnung erſucht damit die Städte vor Erlaß derſelben Stellung nehmen önnen. Zu den Geſetzentwürfen der Reichsregierung und des Reichs⸗ rates über die Baukoſtenbeſchaffung(Mietsſteuer) beſteht Einverſtändnis darüber, daß die Steuer zunächſt für die Jahre 1920 und 1921 als Landesſteuer erhoben wird, wenn den Gemeinden der Hauptteil des Ertrages für Wohnungsbauten zufließt und ſie bei der Verteilung des Ertrages mitzuſprechen haben, und daß die Steuer vom Mieter zu tragen iſt. Es ſoll auch den Genieinden die Erhebung von Zuſchlägen für deſtimmte Fälle geſtattet werden. Für die demnächſt mit den Verbänden der Gemeindearbeiter zu führenden Verhandlungen über Lohn⸗ und Tariffragen wird ein Unterausſchuß von 5 Mitgliedern gebildet und zu den ein⸗ zelnen Anträgen der Arbeitervertreter Stellung genommen. Der Arbeitshilfe G. m. b.., die die Geſchäfte der Un⸗ terſtützungsabteilung des Landesvereins vom Roten Kreuz fortfüh⸗ ren ſoll, tritt der Städteverband bei und bezeichnet Karlsruhe zur Vertretung der Städte in der Geſellſchaft Die Einführung von Verwaltungsprüfungen für die ſtädtiſchen Beamten wird für notwendig bezeichnet. Entwürfe wer⸗ 5 3· Zt. ausgearbeitet, zu denen ſpäter Stellung genommen werden ſo Schulangelegenheiten, Fragen der Bewirtſchaftung mit Lebens · mitteln und Bedarfsgegenſtänden, Gebührenerhöhung für, das Ver⸗ fahren an den Gemeindegerichten, wie Geſuche von Veteinen und Verbänden um Unterſtützung fanden außerdem ihre Erledigung. Badiſche Siedelungs- und Landbank. kKlarlsruhe, 23. Juni.(Priv.⸗Tel.) Ein Teil der Preſſe richtet ſcharfe Angriffe gegen die Badiſche Siedelungs⸗ und Land⸗ bank. Das Arbeitsminiſterium hat nun den Aufſichtsratsvorſitzenden erſucht, unverzüglich durch einen Treuhänder die geſamte Ge⸗ ſchäftsführung nachprüfen zu laſſen. Das Ergebnis muß abge⸗ wartett werden. eingehendſte Unterſuchung und Erhebungen eingeleitet. Es bedarf laut Karlsruher Zeitung wohl keiner Verſicherung, daß der Oeffent⸗ lichkeit nichts vorenthalten werden wird. Aus dem Parleileben. Karlsruhe, 23. Juni. Die Deutſche Volkspartet, Orts⸗ gruppe Karlsruhe, hielt geſtern eine Ausſchußſitzung ab, die für die künf⸗ tige Entwicklung der Ortsgruppe von weitgehendſter Bedeutung iſt. Zu⸗ nachſt wurde zur beſſeren Durchführung- der Kleinarbeit die Begründung von beſonderen Gruppen in den einzelnen Stadtteilen beſchloſſen. Des⸗ und einer Jugendgruppe getroffen, die ſich bei der dauernden Ausdehnung des Vereins, beide als ein dringendes Bedürfnis erwieſen baben. Die aus der Mitte der Verſammlung laut gewordenen Klagen über den Mangel einer Zeitung, die über die Deutſche Volkspartei ebenſo eingebend unter⸗ richtet, wie über die andern Parteien, konnten dahin beantwortet werden. nächſte Zeit wurde die Abhaltung eines politiſchen Seminars in Ausſicht Letzte Meldungen. Lenin für eine Koalitionsretzierung. Parig, 28. Juni. Havas meldet aus London: Der Evening Standard vernimmt aus diplomatiſcher Quelle, daß ſich verſchiedene bolſchewiſtiſche Führer, unter ihnen auch Lenin, für die Bildung einer Koalitionktegierung hemühen! Man erwarte für die nächſte Zukunft einen Umſchwung in der Regierung Sowjetrußlands. Die Berhandlungen mit Kraſſin. m Köln, 24. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet: Nach einer Londoner Meldung des Temps entſprecht es nicht den Fa daß die Verhandlungen mit Kraſſin abgebrochen worden ind. die Verhandlungen unterbrochen werden. Aber bereits morgen oder übermorgen ſollen die Verhandlungen mit Kraſſin wieder aufgenommen werden. 5 fährdeten Sicherheit und Ordnung hat das Staatsminiſterium im Oberamtsbezirk Um den Belagerungszuſtand eingeführt. Paris, 23. Juni.(W..) Das Sekretariat der Friedens: konferenz hat dem Großvezier eine Note zugeſtellt. in der ihm er⸗ öffnet wird, daß die der Türket zugeſtandene Friſt zur Einreichung ihrer Bemerkungen auf den Friedensvertrag am 26. Juni ablauft und daß keine FFriſtverlängerung zugeſtanden wird. HKllonſtankinopel. 23. Junf(W..] Aus Tiflis wird die An⸗ kunft einer bolſchewiſtiſchen Miſſion gemeldet, die aus etwa 50 Mit⸗ glledern beſteht. Die Miſſion umfaßt eine millitäriſche, diplomatiſche und wirtſchaftliche Abteilung. Zur Klarſtellung der übrigen Anſchuldigungen iſt gleichen wurden Vorbereitungen für die ſofortige Begründung einer Frauen⸗ daß auch dieſer Mangel in abſehbarer Zeit behoben ſein werde. Für die Die Konferenz von Boulogne hat vielmehr veranlaßt, daß Sluttgart, 23. Junl.(W..) Zur Wiederherſtellung der ge⸗ benu 4 Donnerstag, den 24. Juni 1920. . Maunzeimer General-Anzeiger.(mittag-Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 272. 13 N 8 Nus Stadt und Land. * Gaseinſchränkung. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke ſchreibt uns: Indem wir auf die Bekunntmnachung„Gaseinſchränkung betr.“ hiermit hinweiſen, wiederholen wir, daß infolge Sperrung [der Kohlenzufuhr für unſer Gaswerk ſeitens der Badiſchen Landeskohlenſtelle das Gaswerk gezwungen iſt, von Freitag den 25. Juni ab verſchärfte Einſchrankungen vornehmen zu müſſen. Die Gasabgabe wird beſchränkt auf die Zeit von 5 bis%½ Ahr morgens, 11% bis 1274 Uhr mittags und 8 bis%½ Uhr abends. In der Zwiſchenzeit⸗(Sperrzeit) wird der Druck noch mehr als bisher erniedrigt. Es iſt unbedingt nötig, jede Gasentnahme während der Sperrzeit zu vermeiden, da durch offenſtehende Hähne Luft ein⸗ eten kann und Unglücksfälle entſtehen können. Mit dieſer Bekanntgabe treten wir wieder in die Periode der Gaseinſchränkungen ein. Reichlich früh werden die einen, zu ſpät die andern ſagen. Zu der letzteren Kategorie gehört die Badiſche Landeskohlenſtelle, die, wie aus dem Stadtratsbericht in Nr. 252 hervorgeht, ſchon kürzlich verlangt hat, daß die Gasabgabe in Mann⸗ heim unbedingt weiter eingeſchränkt wird, weil das Gaswerk im Monat April die ihm vom Reichskommiſſar für die Kohlenverſorgung rätlichen Aeußerung wird die Landeskohlenſtelle darauf verwieſen, daß„die Stadt Mannheim während des ganzen Jahres 1919 und bis auf den heutigen Tag weitgehende Einſchränkungen getroffen t, die zu einzelnen Tagesſtunden einer faſt vollſtändigen Sperre der Gasabgabe gleichkamen“. Der Stadtrat mag mit dieſer Be⸗ hauptung das Richtige treffen. Aber haben nicht auch diejenigen recht, die da behaupten, man wäre mit dem dem Gaswerk zuſtehen⸗ den Kohlenguantum nicht haushälteriſch genug umgegangen, man hätte bei einem rationelleren Betrieb eine noch größere Sparſam⸗ keit im Kohlenverbrauch obwalten laſſen können, als es in der Tat geſchehen iſt? Ueber dieſe Seite der Angelegenheit wird noch aus⸗ füährlicher zu reden ſein. Wir beſchränken uns vorläufig auf dieſe Frageſtellung. ee Das Gaswerk hat uns nunmehr vor die nicht mehr rückgängig zu machende Tatſache geſtellt, daß von morgen früh ab die ver⸗ ſchärfte Sperre in Kraft tritt. Damit iſt der Form Genüge geleiſtet. Es war eine alte Forderung der Verbraucher, mindeſtens 24 Stunden vorber Einſchränkungen in der Gasabgabe bekannt zu geben. Unſere Leſer werden wiſſen, daß es nur unter großen Schwierigkeiten gelungen iſt, ſich mit dieſer Forderung durchzu⸗ ſetzen. Gewerbe, Induſtrie und Hausverbraucher baben ſich nun von neuem die Frage vorzulegen, wie ſie am beſten aus dem Dilemma heraguskommen, in dos ſie morgen früh geraten. Für viele Betriebe, die auf Gas als Betriebskraft unbedinat angewieſen ſind, wird überhaupt keine befriedigende Löſung gefunden werden können. Einſchneidende Betriebseinſchränkungen und Stillegungen werden die Folge ſein. Dabei hat erſt der Sommer begonnen. Was wird uns bevorſtehen, menn der Winter naht? Für die Hausfrauen wird ſich durch die Sperre der Vorteil ergeben, daß die Gasrechnungen kleiner werden. Man iſt in der letzten Zeit ebenſo erſtaunt wie empört über die bekannten Rech⸗ nungen, die durch die ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke allmonatlich ins Haus geſchickt werden. Bei genauerer Ueber⸗ ung wird man ſich ſagen müſſen, daß die Preiſe für Waſſer, Gas und Strom bedeutend verteuert worden ſind und daß dabei bviel Gas verbraucht worden iſt, weil ſich der Preis nicht teurer als der der Kohlen ſtellt und weil die Hausfrauen bemüht waren, ſich auf Koſten des Gaswerkes einen kleinen Wintervorrat an Kohlen anzulegen. Dder Ortsverband der Mannheimer Gartenbau vereine . hiert am Dienstag im„Rodenſteiner“ eine von etwa 800 Perſonen beſuchte Verſammlung unter dem Vorſitz des Herrn Haupt⸗ lehrers Lauppe ab. Nach einem Vortrag des Herrn Eckert, orſitzender des Kleingarten⸗Vereins Neckarvorſtadt, der die Wün⸗ und Beſchwerden der Kleingartenbeſitzer aufführte, entwickelte ſich eine rege Ausſprache, die in der einſtimmigen Annahme folgen⸗ der Entſchließung gipfelte: Die am 22. Juni 1920 im„Rodenſteiner“ ſtattgefundene öffent⸗ liche Verſammlung ſämtlicher Klein⸗ und Kriegsgartenpächter Mannheims nimmt Stellung gegen das völlig ungenügende Ent⸗ gegenkommen ſeitens der ſtädtiſchen Verwalkung in Bezug auf Lkraſchere Erledigung ſämtlicher gerügter Mißſtände, insbeſondere der ungenügenden Waſſerverſorgung(10. Sand⸗ gewann, Sandhofen), ferner gegen die Art und Weiſe der Deck⸗ ung von erforderlichen Neuerſtellungen und Ausbeſſerungen der Umzäunungen. Sie wünſcht, daß die Stadt einen Teil der Un⸗ koſten zur Förderung der Kleingartenbeſtrebungen im ureigen⸗ ſten Intereſſe übernimmt und broteſtiert entſchieden, daß bei entſcheidenden Fragen die Organiſation(Ortsverband) der Mannheimer Kleingartenpächter nicht genügend gehört wird. Die Verſammlung bedauert es aufs Tiefſte, daß die Zuckerverſorg⸗ ung an Einmachzucker vollkommen ungenügend iſt. — Poſt uach Amerika Der am 3. Juli von Gothenburg nach 4 ort abgehende ſchweziſche Poſtdampfer„Drottningholm“ wird für Beförderung von Briefſendungen mit Leitvermerk nach Vereinigten Staaben von Amerika und Durchgangsländern ſodbend zugebilligte Kohlenmenge überſchritten hat. In der offiziellen ſtadt⸗ benutzt; Poſtſchluß beim Poſtamt 1 in Hamburg am 29. Juni ſſte 5 G Poſtpakete nach den von Rumänien beſetzten Teilen Ungarns ſind auf dem Wege über Rumänien zur Beförderung zugelaſſen. Aus der Aufſchrift muß zu erkennen ſein, daß der Beſtimmungs⸗ ort in den von Rumänien beſetzten ungariſchen Gebieten liegt. Die Verſendungsbedingungen ſind die gleichen wie die Poftpakete nach Rumänten. * Zur Kirſchenausfuhr nach der Schweiz erklärt das Miniſterium des Innern in der„Karlsruher Ztg.“, daß die Blättermeldung, die badiſche Obſtverwertungsgeſellſchaft Karlsruhe habe die Erlaubnis erhalten, 2000 Zentner Kirſchen nach der Schweiz auszuführen, nicht richtig ſei. Es wird feſtgeſtellt, daß die Erteilung von Ausfuhrgenehmigungen Sache der Reichsbehörde iſt, daß aber die badiſche Obſtverwertungsgeſellſchaft die von ihr nachgeſuchte Erlaubnis nicht erhalten hatte. Dagegen wurde eine ſolche Erlaubnis vor wenigen Wochen dem Vorſchußverein in Bühl erteilt, der durch Einfuhr von Zuchtvieh aus der Schweiz während des Krieges in großen Frankenſchulden ſteckt und geglaubt hat, durch Ausfuhr von Früh⸗ obſt einen Teil dieſer Schulden abzutragen. Der Vorſchußverein beauf⸗ tragte die badiſche Obſtverwertungsgeſellſchaft mit der Ausfuhr, infolge der großen Nachfrage nach Kirſchen in badiſchen Städten, konnte jedoch die Aus⸗ ſuhr nicht bewerkſtelligt werden. Quäkerſpeiſung. Von der Geſchäftsſtelle für Auslandhilfe erfahren wir: Auf ausdrückliches Verlangen der Kinderhilfsmiſſion der Quäker von Amerika ſoll die von ihnen in Mannheim am 4. Juni in den Kinderſchulen und Volksſchulen begonnene Kinder⸗ ſpeiſung allen unterernährten Kindern im Alter von 2 bis 14 Jahren zu Gute kommen, einerlei welchen Bevölkerungs⸗ kreiſen ſie angehören. Leider konnte zunächſt nur ein Teil der nach ärztlicher Feſtſtellung unterernährtenKinder berückſichtigt wer⸗ den. Durch das Entgegenkommen der Quäker können aber ab 1. Juli noch etwa 500 bedürftige Mittelſchüler in die Spei⸗ ſung einbezogen werden, ferner iſt für die Zeit nach den Ferien in Ausſicht genommen, durch eine weitere Erhöhung der Portionenzahl noch weiteren bedürftigen Volksſchulkindern die Teilnahme zu ermöglichen. Wie die Quäker mitteilen, ſoll die Speiſung voraus⸗ ſichtlich noch mehrere Monate dauern, ſodaß es möglich ſein wird, nach und nach allen bedürftigen Kindern das äußerſt nahrhafte und ſchmackhaft zubereitete Eſſen zukommen zu laſſen. ch. Bom Markte. Während dem heutigen Donnergtag⸗Haupt⸗ markt nur wenig Wirſina und Weißkraut zugeführt wurde— was ein Anziehen der Preiſe für dieſes Gemüſe veranlaßte— iſt die Anfuhr in Kirſchen und Johannisbeeren eine überers garoße. Schätzungsweiſe wurden heute früh wiederum ca. 300 Ztr. Kirſchen zugeführt. Der Preis zeigt einen kleinen Rückgang gegenüber dem letzten Markttag, iſt jedoch mit M..50—.60 pro Pfund immerhin noch teuer genug bezahlt. Die paſſive Reſiſtenz der Frauen gegenüber dem Kirſcheneinkauf hatte am letzten Markt⸗ tage nur ſehr wenig Erfolg und blieb nahezu einflußlos auf des Geſchäft in Kirſchen. Wie uns mitgeteilt wurde, iſt am Montag trotz des Kirſchenſtreiks die ganze Zufuhr von 500 Zentner ver⸗ kauft worden. Wohl hat ein Teil der Hausfrauen die Streik⸗ parole befolat und keine Kirſchen zu Wicherpreiſen gekauft. Aber mittags waren eben keine Kirſchen mehr vorhanden. Wie wir ver⸗ nehmen, hat ſich anſcheinend auch die Vehörde mit den Kirſchen⸗ einkäufen in Freinsheim beſchäftigt und denſenigen Händlern, die Wuchernreiſe für Kirſchen anleg en, die Waren beſchlagnahmt. Mehr wie M..20 durften im Großeinkauf nicht ausgegeben werden. Infolge dieſer Maßnahme. deren Inkrafttreten ſchon früher hätte erfolgen ſollen, ging der Kirſchenyreis auch um 30—40 Pfga. zurück. Von Neuheiten des Marktes ſeien erwähnt italieniſche Tomaten, das Pfund zu M..50—.00 ſowie inländiſche Pfirſiche, das Pfund zu M. 4 und Frühbirnen, das Pfund zu M..50. In Johannisbeeren herrſchte Ueberangebot. Noch in der 7. Morgenſtunde harrten ganze Wagen mit dieſer Frucht ſihrer Abladung. Der Preis ging von M..60—.80 am Montag auf M..40—.50 zurück und für Heidelbeeren von M..60 auf M..80—.20. Himbeeren koſteten—5 M. Von Gemüſe mußte Wirſing und Weißkraut mit je 60 Pfg., Bohnen mit Mark .50—.50 und Erbſen mit 70—80 Pfa. pro Pfund bezahlt wer⸗ den. Endivien ging von 80 Pfa. bis.20 M. letzter Woche heute auf 40—50. Pfg. zurück. Spargel waren nur in wenigen Büſcheln ausgelegt zu 260—.00 M. Die Nachfrage für lebendes Geflügel iſt ſtets rege. Verlangt wurden für Hühner 35—70 Mark und für Gänſe 96 M. Lebende Haſen waren paarweiſe zu M. 35 angeboten. In Blumen herrſchte wiederum große Aus⸗ wahl in Nelken, Roſen,„Margeriten, Wicken und ſonſtigen farben⸗ ſchönen Topf⸗ und Schnittblumen. Der Marktverkehr war wie ſtets am Donnerstag ſchon in aller Frühe ein ſehr lebhafter. *Ermäßigung des Großhandelspreiſes für Kirſchen. Die Badiſche Obſtverwertungsgeſellſchaft konnte heute die Großhan⸗ delspreiſe für Kirſchen derart ermäßigen, daß ein Verbraucherpreis bis zu.10 Mark das Pfund ſich ermög⸗ lichen läßt. 15 8Mannheimer Hausfrauenbund. Wir verweiſen nochmals auf die heute Abend 8 Uhr im Alten Rathaus ſtattfindende Haus⸗ frauenverſammlung, in der über die Obſtpreiſe und den freien Handel geſprochen werden ſoll. Fabrik⸗Kamin⸗Sprengung. Eine intereſſante Arbeit wurde vor einigen Tagen auf der chemiſchen Fabrik Neuſchloß durch die Mannheimer Kaminbaufirma Chriſtoph Herrmann u. Sohn ausgeführt. Es han⸗ delte ſich um die Beſeitigung eines alten 50 Meter hohen baufälligen Fabrikſchornſteines, der in bedenklicher Weiſe ſchief ſtand und einen ftär⸗ leren Sturm nicht mehr ausgehalten hätte. Die Beſeitigung wurde durch den Sprengtechniker Gentner in Ludwigshafen mittelſt Sicherheits⸗ ſprengſtoff vorgenommen und auch eine kinomatographiſche Aufnahme ge⸗ macht. Der in den 50er Jahren vorigen Jahrhunderts gebaute Schorn⸗ ſtein wurde etwa 3 Meter über Boden mit 24 Sprengpatronen geladen. n kleiner Kreis von geladenen Perſonen wohnte dem Schauſpiel bei, das 2 Paleſtro, Fürſt Popoff, zu beſichtigen, ſich außerordentlich lohnte. Punkt 12½ Uhr ſtürzte der einen großen Schuttkegel bildend. Obwohl der Kamin inmitten von Ge⸗ bäuden ſtand, wurden dieſe nicht beſchädigt und nur von vereinzelten Wurfſtücken getroffen. Im ganzen kann die Sprengung als außerordentlich gut gelungen bezeichnet werden 4 Birkeneders Groß⸗Variete auf dem Meßplatz iſt, ſo wird uns ge⸗ Auffaſſung bewahrt ſchon die ganze, peinlich ſaubere Aufmachung. Herr Birkeneder hängt zwar an alten vornehmen Traditionen, aber nur, um allem Neueſten ein gediegenes Relief zu geben. Wir ſahen u. a. ganz aus⸗ gezeichnete Jongleurleiſtungen erſter Güte, Trapezakte beſſeren Stils, zwei lebende Propeller, einen unheimlich ſicher arbeitenden Equflibriſten am ſchwankenden Reck, Kunſtturnen, Matroſenſpiele am hohen Maſt gewagteſter Natur und eine junge Verwandlungstänzerin, die im Serpentinlicht hellſte Begeiſterung erregte. Das Großartigſte wird geleiſtet im Drahtſeiltanz und Turmſeilproduktionen der Geſchwiſter Birkeneder, auch Radfahr⸗ kunſtſtücken, die eine kaum zu überbietende Spezialität von wirklichem Weltruf ſind. Auch die Clowns fallen völlig aus dem Rahmen des Her⸗ kömmlichen. Nus Ludwigshafen. p. Wieder eine Schandtat eines franzöſiſchen Kolonialſoldaten. Auf dem Feldpfade, der von Maudach nach Rheingönheim führt, wurde die 35 Jahre alte Modellſchreinersehefrau Thereſe Becker von Maudach, die ihr 5 Jahre altes Söhnchen bei ſich führte, von einem fra izöſiſchen Kolonialſoldaten angehalten. Er machte ſich an ihr zu kun, die Frau ſchrie um Hilfe, worauf ihr der Unhold mit dem Griff des Seitengewehrs ins Geſicht ſchlug und ihr einen Stich in den Unterle b verſetzte. Schließlich warf er die Frau zu Boden und vergewaltigte ſie in Gegenwart/ des Kindes. Bet dem Soldaten befand ſich ein Sergeant derſelben Beſatzungstrup⸗ en, er ſchritt aber gegen ihn nicht ein. Die beiden Soldaten atten ſich zuvor in Maudacher Wirtſchaften herumgetrieben und verſuchten mit franzöſiſchen Franken zu bezahlen, die ſie mit.50 Mark angerechnet haben wollten. Die Täter ſind ermittelt. Aus dem Zande. & Heidelberg. 22. Juni. Der hier vor kurzem verhaftete Bäckerlehrling hat jetzt ſeine Ausſage, er habe die bei ihm vorgefundenen 30.000 Mark einem Reiſenden geſtohlen, widerrufen. Nach ſeinem Geſtändnis hat er, der in Bruchſal die Bäckerei er⸗ lernte, einem Kaufmann nachts die Geldkaſſette mit über 33 000 Mark Bargeld, Schmuckſachen und Sparbüchern aus der Wohnung entwendet, die Kaſſette dann aufgebrochen, ihr graben. Der Lehrling wurde geſtern nach Bruchſal transportiert und ſeine neuerliche Ausſage beſtätigt An e Er hatte von dem Geld übrigens bereits gegen 4000 Mark verbraucht—. Die heitswehr wird in den nächſten Tagen hierher verlegt und in der neuen Kaſerne untergebracht werden. Es ſoll hier eine Polizeiſchule eingerichtet werden. 8 Heidelberg, 23. Juni.(Priv.⸗Tel.) Hier wurden geſtern Abend kurz vor Beginn der Vorftellung im Stadttheater zwei Männer aus der Loge heraus verhaftet. Der eine von ihnen iſt der 18 Jahre alte Sägewerksarbeiter Friedrich Hetti aus Offenburg. Hetti hatte vor kurzem einer Landwirtswitwe in Baden⸗Geroldsau 28 000 Mk. geſtohlen und war auf dem Umwege über Karlsruhe hierher gereiſt. Hier hatte er ſich mit einem eben erſt aus dem Gefängnis entlaſſenen Landſtreicher verbündet und beide in wenigen Tagen 13 000 Mark bon dem Gelde durch⸗ gebracht.— Auf dem hieſigen Friedhof hat geſtern ein geiſtes⸗ kranker Kraftwagenführer aus Kannſtatt, der bei der Verwaltung die Nummer des Grabes von ſeinem vor zehn Jahren verſtorbenen Großvater erfragt hatte, das Grab aufgegraben, die Leiche verhaftet. X Höhefeld bei Wertheim, 21. Juni. Bei Arbeiten in einer Lehmgrube wurde die 21jährige Landwirtstochter Margarete Hol⸗ mich von einem ſich plötzlich löſenden Erdblock verſchüttet und ge⸗ tötet. 5 5 Sportliche Rundſchau. Pferderennen. 1600 Meter. 1. Vergleich(Raſtenberger), 2. Deficit(O. Müller), 8. Goldſtrom(Gryezke). Unplaziert: Chalcedon, Rosmaria. 13: 10; 12, 24: 10. — Nickel⸗RKennen. 20 600. 1800 Mieter. 1. Lerold(Koſten⸗ berger) 2. Liebhaber(O. Schmidt), 3. Falter(Bleuler). 11:10.— Große⸗ Hamburger Ausgleich. 40 000. 2200 Meter. J. Funkſpruch (Hugucnin), 2. Turban(Janek), 3. Perſicus(Caſper). Unpiazicrt: Anderſen, Anßſer neuer Noman, mit deſſen Abdruck wir im heutigen Abendblatt beginnen, iſt er Hochſtapler⸗Roman von Erich Wulffen. Der Verfaſſer iſt als Kriminalpſychologe von Nuf wei⸗ eſten Kreiſen längſt bekannt. Mit dieſem Roman hat er ein Werk geſchaffen, das an Spannung und bewegter Handlung, An pfychologiſcher Vertiefung und Menſchenkenntnis an erſter Selle ſtehen dürfte. Sein Held iſt der Typ des Hochſtaplers dem Gebaren des glänzenden Geſellſchafters und geiſtig Aedeutenden Menſchen, der ſeine Rolle mit Glanz durchführt, icht zuletzt durch den ſuggeſtiven Einfluß, den er auf die * 8 4 Mannheimer Altertumsverein. 1J19. Dem woöhlgelungenen Ausflug nach Schwetzingen folgte am gſurn Mts. als zweite Vereinsveranſtaltung dieſes Sommers ein dchuch des Stüfts Reubung bee beidelberg Wehr als 150 Leil⸗ dus aer ſammelten ſich vor dem Vereinsmitglieder 10 Bedelberg, Schwetzingen und ſogar Karlsruhe hatten ſich zu eccr aunheimern geſellt. Alle waren unzählige Male auf beiden ten arufern an dem ehrwürdigen Bau vorbeigezogen, wenige kann⸗ bor des Stiftes reiche Geſchichte und nur der eine oder andere bat dern einmal Einkehr gehalten und die Schätze, die es birgt, bewun⸗ 8 betrachtet. Am Eingang ſprach der Vorſitzende. Geh. Hofrat den Ba i kurze Worte der Begrüßung. Aus der ſo ungewöhnli⸗ Fre. Jahl der Erſchienenen konnte er ſchließen, wie dankbar die zunde des Vereins die neu entfachte Vereinstätigkeit begrüßen, nur der Kreis der Mitglieder zahlenmäßig erfreulich an⸗ 8 er l, ſondern das Intereſſe aller Bevölkerungskreiſe immer grö⸗ eiand nachhalkiger wird. Prof. Dr Friedr. Walter, der aus⸗ 0 ichnete Kenner der Geſchichte der alten Kurpfalz, führte. Er er⸗ don Pfalzgrafen und Aebtiſſinnen, von Benediktinerinnen und ſerinnen, von Karl Ludwig und der adeligen„Geſellſchaft »der Mann nül den ſieben Maslen“ von tugendhaften Frauenzimmern“ proteſtantiſchen Glaubens. Da fand noch nicht jeder die rechte Beziehung zu jenen längſt vergange⸗ nen Zeiten des ehemaligen Kloſters Neuburg und war damit zu⸗ frieden zu erfahren, wer an dieſer herrlichen Stätte einſt hauſte und wie ſie ſich architektoniſch wandelte. Dann, an anderer Steille gab er ein Bild der Zeit des Rats Schloſſer und des Goethekreiſes und aus dieſer Erzählung erwuchs eine kurze Stunde der Andacht. Wer alles war damals für kurz oder lange Gaſt auf Stift Neuburg! Goethe 175 das Stift nie betreten, aber ſein Geiſt war dort Herr⸗ ſcher. arianne Willemer kam oft von Frankfurt nach dem Stift, Achim von Arnim, Clemens Brentano, Eichendorff, Friedrich Schle⸗ gel, Ludwig Tieck, Hölderlin kehrten dort ein. Carl Maria von Weber kam von Mannheim herüber und empfing dort die Anre⸗ gung zum Freiſchütz und zum Oberon. Was zur katholiſch⸗romanti⸗ chen Bewegung zählte, hielt Einkehr. Mit den Romantikern kamen die Nazarener, und ihre Bilder zieren noch heute das Haus. Ein wundervoller Sommertag erleichterte das Sich⸗Hineindenken in jene Zeit der Romantik.„Mit feinſter Empfindung rezitierte Frau Poldi Hohenemſer Hölderlins„Heidelberg“ und mit wundervoller Innigkeit trug ſie Eichendorffs„Heimweh“(Wer in die Fremde will wandern) vor.„Grüß Dich Deutſchland aus Herzensgrund“ und Marianne Willemers Goethehymne ging jedem zu Herzen. Der Stiftsgarten mit ſeinen prachtvollen alten Bäumen wurde bewun⸗ dert, der Blick ins herrliche Neckartal wurde immer noch einmal wiederholt. Dann gingen die Teilnehmer in zwei Gruppen in die Sammlungen. Tauſenderlei bot ſich dem Auge. Das Goethebild Gerhard von Kügelgens in ſeiner koloriſtiſchen Pracht zog die mei⸗ 2 an und Philipp Veits zartfarbiges Bild der ſchönen Baronin von Sernus wurde immer wieder beſtaunt. Man kann die Perlen der Sammlungen, die Steinle, Pforr, Fries uſw. nicht einzeln auffüh⸗ ren. Möbel, Bilder, Erſtausgaben, Stiche, Autographen, Sil⸗ houetten gab es 15 ſehen. Die einen prieſen die farbigen Fenſter der Stiftskapelle, die anderen werfen vor dem Verlaſſen des Hauſes noch einmal einen Blick in die reiche, prächtige Bibliothek in ihren ſtimmungsvollen Räumen. Die Romantikerklauſe hatte auf jeden ihren Zauber ausgeübt. Daß der Ausflug nach Stift Neuburg nicht nur belehrend war daß die Teilnehmer auch die Atmoſphäre ahnen durften, die Roman⸗ 5 1. 20 über das Stift gebreitet haben, verdanken ſie Herrn rof. Dr. Vortrag der Gedichte, der die Stimmung noch vertiefte. dem Alter⸗ tumsverein iſt für dieſe Veranſtaltung beſonders zu danken. Bis in die ſpäten Abendſtunden blieben viele der Teilnehmer im Garten der Stiftmühle zuſammen. F. WE. alter, dem Führer, und dem empfindungsreichen Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Brahmsabend des Vereins der Muſiklehrerinnen. Mehr noch als ſein Schumannabend war der geſtrige, Brahms tiefgrün⸗ diger Muſe gewidmete, 2. Abend eine würdige Aufgabe des Ver⸗ eins der Muſiklehrerinnen Mannheim⸗Ludwigshafen. Zwar iſt das Verſtändnis für dieſen Meiſter nordiſcher, herber Weſensart in den letzten Jahren im erfreulichen Wachſen begriffen, und in ſeinen Kammermuſikwerken verſpürt man immer allgemeiner den zugewandt. Aber eigentlich volkstümlich iſt Brahms noch nicht geworden. Und doch hat er gerade auf dem Gebiete des Volks⸗ liedes in ſieben Heften 49 Lieder herausgegeben, die, weit ab von den Muſtern ihrer Gattung zu zählen ſind.„Es iſt eine falſche Annahme“, ſagt mit Recht H. Reimann,„das Volkslied müſſe eine aus den ſimpelſten Dreiklangsfolgen beſtehende Begleitung ohne jede Figuration und muſikaliſches Detail haben, um in ſeiner Ein⸗ fachheit richtig zu wirken. Brahms Volkslieder ſind der beſte Beweis, wie abſurd dieſe Annahme ſogenannter Muſikgelehrter fordern einen Meiſter in der Ausführung. Neben den Liedern hob Fräulein Marie Neter in ihren wohlgeformten einleitenden Worten, die in kurzen Strichen Brahms' Weſensart und Charak⸗ teriſtik ſeiner Werke zu beleuchten wußten, mit Recht die Brahms⸗ ſche Kammermuſikkunſt, ſein„Deutſches Requiem“, und die vier Symphonien als die Hauptſchöpfungen hervor. Frau Biſchoff⸗ bot drei Volkslieder ſchlicht, ungekünſtelt und mit erleſenem Fein⸗ gefühl. Zwei Ungariſche Tänze von den helm und Helene Sohm wiedergegeben, drei Lieder, mit ge⸗ reiftem Verſtändnis geſungen von Fräulein Greta Walleſer, ſowie drei von Frau Clara Bohle mit ſolider Technik gebotene Klavierſtücke ergänzten die Vortragsfolge. Den Beſchluß bildeten die Zigeunerlieder für Soloquartett in friſch belebter, dabei charak⸗ Fräulein Schumacher, ſowie den Herren M. Lip⸗ mann und K. ten ſich Frau Bohle, um die der Zigeunerlieder Frau Biſchoff⸗ Pihl verdient. e F. M. Eurgdike“ Flotows„Martha“ in Szene.— In der morgigen Aufführung von Zar und Zimmermann“ im National⸗ ſingt Marten van Geldern von der Volksoper in Hamburg ſchwarze Rieſe mit mächtigem Gepolter in ſich faſt ſenkrecht zuſammen, — Spielplan des National-Theaters Neues Theater Juni + Vorstellung 8 Vorstellung 8 24. D. 52 A Marha J46%ë 2 Verpfl. der Mietabteilung B Zwangs einquartierung 8 Zum Bestl. d. Pens-Anstah Zar und Zimmermann 6½ 26. 8S. 52 D Dantons Tod 5 5 27..53 C Oberon 6½ Zwangs einquartierung 74 5 Vergnügungen. ſchrieben, nicht zu verwechſeln mit einer Durchſchnittsarena. Vor dieſer das Geld entnommen und ſie im Hof ſeines Lehrmeiſters ver⸗ jetzt in Schwetzingen untergebrachte Abteilung der Sicher⸗ herausgewühlt und die Gebeine auf Draht gezogen. Er wurde * Hamburg⸗Horn, 23. Juni. Hammer⸗Rennen. 16 000 4. miius. Flamingo, Chamiſſo, Ncvelin, Rübezahl, göttlichen Funken Beethovens, deſſen abſoluter Muſik er ſich auch jener Banalität die manche mit Volkstümlichkeit verwechſeln, zu iſt.“ Ihre Begleitung iſt von außerordentlicher Feinheit und er⸗ Dihl und Herr Konzertmeiſter K. Müller ernteten mit einer Celloſonate vielen Beifall. Fräulein Walburg Emma Schick Damen Line Schütt⸗ teriſtiſcher Weiſe, dargeboten von Frau Anna Rocke⸗Heindl, 3Zwißler. Um die Begleitung der Lieder mach⸗ Theaternotiz. Wegen plötzlicher Erkrankung von Johanna Lippe geht heute im Nationaltheater anſtelle von„Orpheus und 4 Seite. Nr. 272. Dormerstag, den 24. Junt 1920. — Indling, Belladonna. 76: 10: 15, 14, 16: 10.— Graditzer ennen. doe0 4. 1000 Meter. 1. Hum boldt(Otejnit, 2. Abend⸗ ſturm(Hellebrandt), 3. Smaragd(Hugenin,, Unplaziert Pußfi Wheeler, Landsmann, Parſimonia. 22: 10; 14, 25: 10.— Elbe⸗Preis. 30 000 4. 2200 Meter. l. Glimmer(Jentzſch), 2. Wilna(Raſtenberger), 3. Ober⸗ feldherr(OD. Müller). Unplaziert: Rondo, Geduld, Gewerke. 12: 10; 10, 12, 15: 10.— Jſecrbrooker⸗Ausgleich. 16 000 4. 1400 Meter. 1. Flamme(Huguenin), 2. Armin(Schläfke), 3. Seehauſen(Raſten berger), Unplaziert: Libelle, Menja, Ezardas⸗Fürſtin, Saxnot, Coco, Wulf⸗ 12 Götz von Berlichingen. 97: 10 15, 28, 15 10. Alphons⸗ rödermann⸗Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis und 20 000&. 4000 Meter. 1. Lafette(Freeſe), 2. Frei(Glaſer) und Honved (b. Berchem). Unplaziert: Frei, Reißaus, Gerhild. 37: 10; 16, 20: 10. Radſport. sr. Die Straßenrennen für Berufsſahrer bildeten den Hauptpunkt einer Verſammlung in Hannover, der die Vertreter der Induſtrie, des Deutſchen Radfahrer⸗Bundes, der Deutſchen Radfahrer⸗Union, des Sächſiſchen Radfahrer⸗Bundes und der Vereinigung der Verufsſahrer bei⸗ wohnten. Mit dem B. D.., der bisher ſtets einen abtehnenden Stand⸗ punkt gegen die Straßenrennen der anderen Vereinigungen eingenommen hatte, wurde ſchließlich ein Uebereinkommen erzielt, das ein gedeihliches Zu⸗ ſammenarbeiten für die Zukunft erhoffen läßt. Die gegen einige Fahrer wegen ihrer Teilnahme an D. R..⸗Rennen ausgeſprochenen Straſen wur⸗ den ermäßigt. Außerdem wurde eine umfaſſende Amneſtie in Ausſicht ge⸗ ſtellt. Auf Grund des neuen Abkommens wird bereits am kommenden Sbnntag das„Weſtdeutſche Derby“ in der Nähe von Frankfurt a. Main vor ſich gehen Der 4. Juli bringt dann die Fahrten Hamburg⸗ Berlin und die Bayriſche Rundfahrt. sr. Das Goldene Rad von Eſſen brachte den ſicheren Sieg des Berliners Saldo w, der ſich in glänzender Form befand. Trotzdem er durch Defekte 3 Runden eingebüßt hatte, holte er ſich die Spitze wieder und ſchlug den Leipziger Ebert mit über 1000 Meter, während Nettelbeck und Wißmann gar keine Rolle ſpielen konnten. Audern. * Grünauer Regatta. Wie uns unſer Berliner sr.⸗Mitarbeiter mitteillt, iſt bei der Grünauer Regatta die Preſſe durch den Berliner Regatta⸗Verein in rückſichtsloſer Weiſe behandelt worden. Wir verzichten deshalb auf jede weitere Berichterſtättung, die ohnehin angeſichts der mangelhaften Bekannt⸗ gabe der Rennergebniſſe und dem Fehlen eines Programms nicht genau und vollſtändig ſein kann. Schwimmen. W. Am heutigen Donnerstag, abends 7 Uhr, finden im Schleuſen⸗ kanal an der Pegeluhr 2 Waſſerballſpiele der 1. und 2. Mann⸗ ſchaft des Schwimmvereins Mannheim gegen den Schwimmverein Fraänken⸗ thal ſtatt. Frankenthal ſteht in den Spielen um die Gaumeiſterſchaft des Pfalzgaues an erſter Stelle. Am Sonntag, den 27. Junt, nachmittags 4 Uhr, treffen ſich ebenfalls im Schleuſenkanal die 1. Mannſchaft des Karlsruher Schwimmvereins und die 2 Mannſchaft des Schwimmvereins Nikar Heidelberg kazen, die 1. und 2. Mannſchaft des Schwimmvereins Manuheim zum faͤlligen Waſſerballſpiel um die Gaumeiſterſchaft in Baden. Der Beſuch der geſundheitlich und ſportlich wertvollen und zugleich intereſſanten Vorführungen kann nur empfohlen werden. sr. Internationales Schwimmfeſt in Leipzig. Auch der zweite Tag des internationalen Schwimmfeſtes von Poſeidon brachte ausgezeichneten Sport. Weltmeiſter Skampefr entſchädigte ſich für ſeine Niederlage am erſten Tuge durch einen famoſen Sieg im 160⸗Meter⸗Rückenſchwimmen, wobei er ſeiner kürzlichen Weltrekordzeit recht nahe kam. Einen ſpannenden Kampf brachte die erſte Lagenſtaffel, in der die beſten deutſchen Vereine am Start erſchienen. Die Magdeburger Hellenen ſtegten hier ſicher in:16 vor Rhenus⸗Köln und A. S..⸗Breslau. Die einzelnen Ergebniſſe waren: 1. Lagenſtafette, 4 mal 100 Meter. 1. Hellas⸗Magdebutrg :16, 2. Rhenus⸗Köln:22. Seniorſpringen: 1. Lechnit(Deſſau) 72, P. Seniorſchwimmen, 400 Meter. Bruſtſchwimmen, 100 Metet. 1. Rademacher(Hellas Magdeburg) und 1. Bathe(A. S..⸗Breslau), Zeit:22,8. Damenſchwimmen, 100 Meter. 1. Frl. Roſenberg(Hannover):26,2. Seniorſchwimmen, 100 Meter. 18 Sklamper(Rhenus⸗Köln):12. Bruſtſtafette, 3 mal 100 Meter. 1. A. S..⸗Breslau 4218, 2. Hellas⸗Magdeburg.21,2. Damenbruſtſchwim⸗ men, 100 Meter. Frl. Axmann(Deſſau) 1738,6. 1. Rückenſchwimmen, 100 Meter. 1. Slamper(Rhenus⸗Köln):19,2, 2. Behls(Poſeidon⸗ Breslau):20,2. Fußzball. ielergebniſſe. Die 1. Mannſchaft des.⸗C.„Viktoria-, Segen⸗ ——7— 1. Mannſchaft des Kath. ſur. Sie Friedrichs⸗ feld, mit:3 Toren. Das Reſultat bedeutet für.⸗C.„Viktoria“ in An⸗ betracht des kurzen Beſtehens einen guten Erfolg. Leichtathlelit. Der Süddeutſche Verband für Leichtathletik e. V. hält am 17. und 18. Juli auf dem Sportplatz des Fußballftub Phönix in Karlsruhe i. B. elne diesjahrigen Meiſterſchaftskämpfe ab. Aus der Ausſchrei⸗ Bauf, 400⸗Meter⸗Lauf, 0⸗Meter⸗Lauf, 1500⸗Meter⸗Lauf, 5000⸗Meter⸗Lauf, bung entnehmen wir Konkurrenzen: 100⸗Meter⸗Lauf, 200⸗Meter⸗ 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel, Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, Speer⸗ werfen, Diskuswerfen, Dreikampf. Ferner 100⸗Meter⸗Lauf für Damen, Kugelſtoßen, Weitſprung und 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel für Damen. Die Wettkämpfe verſprechen ſehr intereſſant zu werden. Eine Anzahl Meldungen liegt bereits vor. B. Konſtanzer Raſenſportwoche. Am Sonntag war programmgemäß der letzte Tag der Konſtanzer Raſenſportwoche. 12 Austrag kamen die Reichs⸗Jugendwettkämpfe. Infolge der großen Teilnehmer⸗ ahl konnten die Konkurrenzen nicht ganz ausgetragen werden, ſodaß im ufe dieſer Woche noch ein Kampftag eingeſchaltet wird. Wie alle erſten Veranſtaltungen ihre Mängel haben, ſo hatte auch dieſer erſte Reichsjugend⸗ wettbewerb ſeine Unebenheiten in den Leiſtungen. Mit der Zeit, wenn die —5 erſt einmal planmäßig ſportlich ausgebildet iſt, werden ſich dieſe ängel beſeitigen. In den einzelnen Klaſſen wurden von einzelnen Wett⸗ bewerbern 425 ſchöne Leiſtungen vollbracht. Den Pokal far den 10 mal 100⸗Meter⸗Lauf gewann bei vierfacher Konkurrenz der Fußball⸗Club 1900 Konſtanz, den Preis im 5 mal 100 Meter⸗Lauf die annſchaft des Gmynaſiums. 8 33 7700b0e den„Zar“. 255 Im Neuen Theater wird morgen dar Schwank in 8 Akten„Zwangseinquartierung“ wiederholt. OHhochſchule für Muſik in Mannheim. Am Freitag, den 25. Juni abends 7% Uhr findet im Konzertſaal I. 2, ga die ſechſte Vor⸗ tragsübung(Klavierabteilungen Verta Schilling, Ida Frant, Hed⸗ wig Franke, Elſe Hornung, Edaar Hanſen, Erna Müller, Johanna Schöffler, Violinabteſlung Hans Kuhn) ſtatt; am Samstag, den 26. Juni, abends 77 Uhr im gleichen Saale der 9. Vortrags⸗ abend(Klavlerabteilungen Karl Oehler und Käte Meuter, Violin⸗ abteilung Hans Kuhn). Der Eintritt zu den Veranſtaltungen iſt frei.— Da die Schlußaufführungen, deren die Hochſchule für Muſik in dieſem Unterrichtsjahr neun veranſtaltet, bereits am 9. Jull mit einem Orcheſterkonzert ihren Abſchluß finden und daher ſchon frühzeitig(28. Juni) beginnen müſſen, wird die Ver⸗ legung zweier für den 28. und 29. Juli vorgeſehenen Vortrags⸗ abende(Werke zeitgenöſſiſcher Tonſetzer) auf den 13. und 14. Juli notwendig.— Die erſte Schlußaufführung findet am Montag, den 28. Juni 1920, abends 7½ Ubhr, im Kaſinoſaal R 1, 1 ſtatt. Weitere Mitteilung hierüber folgt noch. Hochſchulnachrichten. Wie wir zuverläſſig erfahren, wird Profeſſor Dr. Pan⸗ er, der zum Sommerſemeſter 1920 einem Ruf nach Köln olge geleiſtet hat, am 1. Oktober d. J. an die Univerſität Hei⸗ delberg als ordentlicher Profeſſor für germaniſche Philologie zurückkehren. Aunſt und wiſpenſchaft. MNeues über Schiners Krankheit. Daß die Grippe, die⸗ ſes gegenwärtig ſo gefürchtete Leiden, bereits in der Krankheits⸗ Schillers eine entſcheldende Rolle ſpielt, darauf macht aß Naſſauer in der„Münchener Med ziniſchen Wochenſcheift“ aufmerkſam. Er zieht eine Stelle aus den Erinnerungen eines Jugendfreundes Streicher heran, in der es heißt:„Schiller kam von ſeiner heimlichen Reiſe von Stuttgart nach Maun⸗ im 1782 äußerſt mißmutig und niedergeſchlagen wieder nach tuttgart zurück; ebenſo verſtimmt durch die Bekrachtungen über ſein Verhältnis, als leidend durch die Krankheit, welche er mit⸗ brachte. Dieſe Krankheit, welche durch gang Europa wanderte, be⸗ tand in einem außerordentlich heftigen Schnupfen und Katarrh, n man ruſſiſche Grippe oder A nannte und die ſo ſchnell anſteckend war, daß der Verfaſſer dieſes, als er Schiller einige Stunden nach deſſen Ankunft umarmt hatte, nach wenigen Minu⸗ ten ſchon von Fieberſchauern befallen wurde, die ſo ſtark waren, daß er ſogleich nach Hauſe eilen mußte.“ Dieſe Grippeerkrankung kann als erſte Urſache für jene furchtbaren„Bruſtkrämpfe“ ange⸗ nommen werden, an denen der Dichter ſein weiteres Leben hin⸗ durch litt, und ſo mag dieſe Grippe überhaupt die Grundlage für ſeinen frühzeitigen Tod gelegt haben. 1. Skamper(Rhenus⸗Köln):00. 1. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag- Ausgabe.) Handeli und industrie. Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit. Mannheim, 24. Juni. In Mannheim und Baden stehen wir ebenso wie im übrigen Reich am Vorabend der Aus virkungen der gewaltigen Wirtschaftskrise, die als Folge der Geldentwertung, den dadurch bedingtn Lohnerhöhungen und Produktionskostensteigerungen sowie eines Preisstandes, der durch den weiterbestehenden absoluten Nahrungmittelmangel unnatürlich hochgehalten wird, über uns gekommen ist. Gleich einer schweren Lawine steht im Zusammenhang mit Valuta⸗ besserung und allgemeiner Geschäftsstockung das Schreck- gespenst Arbeitslosigkeit vor der Für. Die Unter- nehmungen haben keinen Absatz, die Löhne und Rohstoffe sind zu hoch zur billigeren Produktion, es droht die Gefahr der Ausschöpfung der Geldmittel bis auf den Grund, durch Steuern und geringe Produktion. Die mageren Zeiten und Jahre für Unternehmer wie Arbeiter sind angebrochen. Da- mit vergrößert sich die Gefahr, daß die Arbeiterschaft unter dem Drucke der Verhetzung von links nicht mehr die Zu- sammenhänge beachtet. sondern in blinder Leidenschaft durch Gewaltakte der Lage eine andere Wendung geben will. Daß damit das Unheil nut vergrößgßert werden würde, dafür ist Rußland das Beispiel. Das einzusehen, und nicht erst dann, wenn wir alle zuszmmen, Bürger und Arbeiter. gegenüber dem kaput geschlagenen Chaos und Nichtssstehen, wäre not-⸗ wendig. N Umgekehrt verlangt die Lage Verständigung zwischen Unternehmern und Afrbeitern, wie die Arbeitsmöglichkeiten aufrecht zu erhalten sind. Das Zjelist, wie wiederholt aus- geſührt worde, daß die Produktion nicht abge⸗ brochen wird. Wird dieses Ziel von Unternehmern wie Arbeitern ehflich als notwendig erkandt, dann wird auch eine Verständigung über die Wege gelingen, wWwie Produktlon ohne Gewinn auf der einen Seite und Arbeilt auf der anderen zu anderen Lohnbedingunge n. Verschlechterung am badischen Arbeitsmarkt. Der aintliche Bericht über den Arbeitsmarkt lautet: Eine Besserung in der Arbeitsmarktlage ist in der Berichtswoche vom 11. bis 12. ds. Mes. noch nicht eingetreten. Es hat allerdings den Anschein, als wenn die Wirtschaftlichen Verhältnisse durch den bereits allgemein ein- getretenen Preisfückgang in ruhigere Bahnen gelenkt würden: vofgenommenen Betriebseinschränkungen geblieben und sind vollstandige Schließungen von Betrieben und Ent- lassungen nut in wenigen Fallen eingetreten. Besonders be- merkbar macht sich jetzt schon derAbbau in den militärischen Dienstbereichen. Die Zahl der unterstützten Erwerbslosen be⸗ trägt noch 4328 gegenüber 4358 in der Vorwoche, darunter 533 weibliche Erwerbslose. 2 Die Lage in den einzelnen Berufsgruppen ist folgende: In der Landwirtschaft werden fortlaufend immer noch geeignete Arbeitskräfte gesucht und eingestellt; ein gewisser Mangel herrscht nur noch besonders an Mädchen, dle melken können, sowie landwirtschaftlichen Knechten. Die Metall- und Maschinenindustrie ist für die Unterbringung von Arbeitskräften recht ungünstig geworden. Es werden hier nur noch vereinzelt Facharbeits- kräkte gesucht, die aber zum wWeitaus größten Teil sofort er- ledigt werden können. Die Zahl der Stellensuchenden nimmt hier von Tag zu Tag 2 u. Auch die Lage in der Holzindustrie ist àußerst schlecht. Die bis vor kurzem noch gemeldeten vielen Ge⸗ suche nach Fachleuten können als erledigt angeschen wer- den, nachdem gérade in der Holzindustrie die weitaus meisten Einschränkungen infolge schlechtefl Geschäftsganges vorge- nommen werden mußten. Gesucht werden nur noch eine An- zahl Küfer. Das Nahrungs- und Genußmittelgewerbe hat im Gegensatz zu den anderen Berufszweigen offene Stellen überhaupt nicht oder doch nur ganz wenige aufzuweisen, Das- selbe trifft für das Vervielfältigungsgewerbe zu. In der Be- kleidungsindustrie verändert sich die Lage ebenfalls immer mehr zu Ungunsten der Stellensuchenden. Von den bis- her stets dringend gesuchten Schuhmachern und Schneidern sind bereits eine größere Anzahl als Stellensuchende vorhan- den, die bisher nicht untergebracht werden konnten. Im Baugewerbe sind es besonders Maurer, die gesucht/ werden. Hilfskräfte stehen dagegen in größerer Zahl zur Verfügung. Im Handelsgewerbe hat sich die Zahl der Stellensuchen- den in der letzten Zeit besonders gesteigert, die Zahl der offenen Stellen ist dagegen sehr gering. Schankwirtsgewerbe, sowie für private häusliche Dienste sind Haus- und Küchenmädchen, Zimmermädchen sowie Köchin- nen in schr großer Zahl gesucht. Ein Ausgleich ist vollstäàn- dig unmöglich. Stellensuchende Kellner und Köche, sowie auch Kutscher, Fuhrleute, Packer und Ausläufer sind dagegen in größerer Zahl vorhanden. Betriebseinschränkungen mußten erneut gels an Aulträgen vorgenommen werden bei der Maschinenfabrik Fahr in Stockach, die nur noch 32—40 Stunden in der Woche arbeiten kann. bei der Orchestrionfabrik G. Stern in Villingen mit 30 Arbeitern, bei der- Maschinenfabrik Karl Schönenberger in Freiburg mit 22 Arbeitern, bei der Stuhffabrik Rösch u. Probnil in Oberkirch mit 16 Ar⸗ beitern, bei dem Batsch in Oberkirch mit 10 Arbeitern, ei den Lederwerken C. Freudenberg in Schönau-Heidelberg mit ca. 50 Arbeitern, der 5 Büromobelſabrik Hansa, Mannheim- Sandhofen mit 12 Arbeitern, der Aktiengesellschaft für Eisen- u. Broncegießerei in Mann- heim mit 170 Arbeitern, der Rolladen- und Gartenmöbelfabrik Beißbarth u. Hoffmann in Mannheim Rheinau mit 50 Arbeitern, der Bürstenfabrik Karl Kunzelmann in Mannheim mit 26 Frauen. Die Schulbankfabrik in Tauberbischofsheim hat inzwischen dem Betieb geschlossen und 36 Arbeiter entlassen. Es ist je- doch zu hoffen, daß diese bereits in den nächsten Tagen wie⸗ der eingestellt werden können. Betriebseinschränkungen bei den Süddeutschen Kunstwerkstätten in Radolfzell mit 28 Ar- beitern, bei der Orchestrionfabrik M. Welte Söhne in Freiburg mit 80 Männern und 20 Frauen, der Deutsch- Kolonialen Gerb- und Farbstoffabrik in Karls- ruhe mit 38 Arbeitern: anßerdem ist damit zu rechnen, daß auch in der Tabakindustrie des Bezirks Schwetzingen in der allernächsten Zeit Betriebs- einsteſlungen eintreten werden. Zu erwähnen ist noch, dah dle Bijouterieindustrie des Bezirks Pforzheim nach wie vor nur noch—4 Tage in der Woche arbeitet, was allerdings nur für die Goldwarenbranche zutrifft, wogegen die Doublewaren- branche zum gröôßten Teil voll arbeitet. Börsenberichte. 8 Mannheimer ttektenbörse. Mannheim, 23. Juni, Die Börse nahm einen sehr ruhigen Verlauf. Interesse bestand für Anilin-Aktien zu 430% und stehen bevor N 55 Waggonfabrik Fuchs-Aktien zu 2709. wenigstens ist es zum weitaus gröhten Teil bisher nur bei den Für das Gast- und infolge Man-⸗ Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 23. Juni.(Drahtb.) Bei ruhigem Geschift blieb die Tendenz vorwiegend behauptet. Unter den Auslandsaktien wurden Deutsch-Uebersee-Zertifikate lebhaf gehandelt, welche mit 742 19% gesteigert wurden. Otavi nuß notierten 638 bis 630 bis 635. Deutsche Erdöl 950, Deut Petroleum 639. Heldburg 263. Bankaktien befestigt. Nationel bank für Deutschland 1446. an der Nachbörse 148, Handel gesellschaft 210o. Unter den Montanpapieren wurden Phön, 303 + 4. Gelsenkirchen 284 + 3 umgesetzt. Bochumer 2% Daimler Motoren 210. Eine Steigerung von 10% erfuhren Che mische Ultramarin mit 200. Von Lokalpapieren stellten Frankf. Gasgesellschaft auf 163,. Scheideanstalt s04, Metallba 20 875, Mitteldeutsche Creditbank 149. Nordd. Lloyd ginge 175%, Hapag 182½ um. Wirtschaffliche NRundschau. Opposition in der.-V. von Orenstein u. Koppel.-G. Berlin, 23. Juni.(Eig. Drahtb.) In der gestrigen Gene ralversammlung kam es zu teilweise recht heftigen Auseinat dersetzungen zwischen einer aus früheren Angestellten be' stehendenAktionärgruppe, die eine Er höhung der Dividen ergeichen wollte, mit der Verwaltung. Der Vertreter der position führte aus, daß sowohl die Aktionäre als die Tas tiemeberechtigten einen Anspruch auf einen Gewinn entspit chend dem vorliesenden Jahresergebnis hätten Vorsicht der Bilanzaufstellung sei zwar äublerst wiehtig, dütfe abe nicht dazt führen, daß das Unternehmen zu einer Art Spar kasse für die Aktionäre werde. Der gleiche Redner be mängelte dann die Aufstellung der Inventur sowie einzelne Posten der Bilanz. So sei z. B. die Bewertung der Lagervot räte per 31. Dezember 1919 unglaublich niedrig. Feldbahngleis seien mit 748 per 100 kkg in der Inventur eingesetzt, trot- dem zu derselben Zeit der Preis für Kernschrott zum Ein. schmelzen etwa 1500 A per 1000 kg war. Ebenso seien 1 sämtliche andere Vorräte viel zu niedrig bewertet worden Zum Beweis dessen, daß bej der Aufstellung der Bilanz eine übermäßig großhe Vorsicht Platz gegrlifen hätte, führte de Opponent aus, dall im Jahre 1918 der erzielte UBeberschuß 9,8 des UImsatzes betragen hätte, dagegen 10919 aur noch 3% trotzdem gerade im Jahre 1919 große Exportgewinne erzie worden seien. Ebenfalls bemängelte der Redner, daß die beim Reichsausgleichsamt angemeldeten Forderungen nicht in de Bilanz erscheinen. Geheimrat Orenstein betonte, daß für das Unternehmen eine Abnahmeverpilichtuns in Höbe von etwa 30 Mill. be⸗ stände von Waren, die noch zu sehr hohen Preisen eingekau seien, jetzt aber nicht mehr entsprechend verwertet werdlen könnten. Die Minderheit stellte hierauf den Antrag auf Verteilung eines Bonus von 15/. Dieser Antrag wurde 3 h. selehnt und die Bilanz sowie Gewinn- u. Verlustrechnung und die Gewinnverteilung nach dem Antrage der Ver Waltung geuchmigt. Rechtsanwalt Dr. Rosendorff gab gegen sämtliche Be schlüsse Proteste zu Protokoll. Der ferner auf der Tager ordnung stehende Antrag auf Ausgabe von 30 Mifl. 4 Teih schuldverschreibungen wurde einstimmig genehmigt. näheren Bedingungen der Ausgabe bleiben dem Vorstand und Aufsichtsrat überlassen, der sle je nack der Lage des Gel marktes festsetzen wird. Eugen Gutmann, Dresdner Bank. Geheimer Kommerziem rat Eugen Gutmann, seit Jahren Nestor der deutschen Finans“ welt, feiert heute, den 24. Juni, seinen 80. Geburtstag. An des Spitze der von ihm vor bald so Jahren begründeten Dresdneſ Bank nimmt er eine fühtrende Stellung im deutschen Wif? schaftsleben ein. Aus kleinen Anfängen hat er die mit.6 lionen A1 Kapital gegründete Dresdner Bank, der seine Pef sönlichkeit bis heute den Stempel aufgedrückt hat, zu einef Grobbank von Weltgeltung gemacht und den Namen Geburtsstadt seiner Bank in die Welt hinausgetragen. Eu Gutmann gehört dem Aufsichtsrat zahlreicher führender deuf scher Aktiengesellschaften an. Mit außerordentlicher Tatkrs hat er die Dresdner Bank von Aubesinn zn durch alle Fähf lichkviten und kritischen Jahre, die auch diesem Institut nieht erspart geblieben sind, geleitet. 1881 sprengte Gutmann Rahmen einer Lkalbank durch Gründung einer Niederlassuns in Berlin. Die junge Fillale erwies sich als ein voller Erfols und ihr Geschält überflügelte bereits im ersten Jahr das Dresdner Stammsitzes. Eugen Gutmann siedelte bereits 1 selbst nach Berlin über, wo er die Leitung der Filiale über nahm. Von da an beginnt der große Aufschwung seiner B Durch Errichtung von Niederlassungen in Hamburg, Bremes und London und durch Beteiligung an überseeischen Banken wurde auch eine tragfähige Organisation für das Ausland ge schaffen. Die letzte große Fuslon war die vor 2 Jahren et. folgteUebernahme einer der größten Provinzbanken, der Rhei nisch-Westialischen Disconto-Gesellschaft.— Anläßlich des 80. Geburtstages des Geheimen Kommerzienrats Eugen mann beschlossen Aufsichtsrat und Vorstand der Dresd Bank, um den Namen des Gründers dauernd mit d Institut zu verbinden, der demnächstigen Generalversamml vorzuschlagen, aus dem Vortrag von rund.7 Millionen 2 Millionen zur Bildung eines Eusen Gutmann-Fend! zu ecks Cewährung von Unterstützungen in besonderen Fällen an Angestellte der Bank oder deren Angehörige abzuzweigel Wasserstandsbeobachtungen im Monat lIuni Pehols tation vom Datum en Ahein 18. 20. J 21, 2. 2., ecet Sohastörinsei. 2½75 2½ 26% 2 280 2½ Abende 5 U EIBECECTT 361 31 253 340 31 4% achm. 2 Haxzaen.195.23.34.2.20.14 Lachm. 2 Nanghelm 423.37 4. 4½5 4 40 Korgens 7 n7 Haln::.83 131.2 1,84.-B. 12 Uhr TVVVVcc Vorm. 2 Resn„„„ Hachm. 2 Uhr vom Neekar: Mannheifmm%% 4.% 4% 4% 421 Vorm. 71 r Relſt rens 644 680 d1.60.86 Vorm. 7 Uör Wiadeüll, Helteor.. 12 Weiterausſichten für mehrere Tage im voraus· Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. — 8. Jund: Wolkig. Sonne, Gewitterneigung. 26. Juni: Veränderlich, warm, vielſach Gewitter. 2 ulnerungsberlent. —————̃ä ä—*——— Sereeeer Baro- rem- Tlofs te Menste 0 „aee„eater] Teg. 1 754 Temp. semerküsd⸗ batum ttand g n in dor es ver-- Jer 7. Uur Racht Ler auf Feges Wind L an ara b. brad d. des dm graf G.., 16. Junt 7640% 130— 28 f. 1227 19. Jun 7818134 1208— e de 20. Jun 786.5 16,9 12.8— 20 8t11 0— I. Junf 7581 12 185— 29 32 fſe „„%„„„ e „ 4u— 2. Juni as145 14— 25⁰0 12 bSelter baupiſchriftlettung: Dr. Frty Goldenbaum Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuil 1900 A. Maderno; für Lokales und den äbrigen redattionellen Tell: A Schönfelder; für Handel: Dr. A. Plab: für Anzeigen: Karl Saeee⸗ 5 Druck und Verlag: Druckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗ G. m. b.., Mannhbeim, E 6. 2.— Zriefmarkenl 5 100 alte Briefm, v. Bayern, Withg., Thurn un Taxis 2 dar, viele Brlefst.(von alten Briefen stammend) 2 ohr⸗ 10 Mark solange Vorrat reicht. Nachnaume 1 Mark aens“ E. Schuster, Nurnberg, Gabelsbergerstrasse 68. Nea eNeen Helle 5. Seite. Nr. 272. Donnerstag, den 24. Juni 1920. mittags 6 Uhr, nachmittags 5 Statt jeder besonderen Anzeige. nachmittag 1 Uhr unerwariet unseten lieben guten Gatten. Vater, Bruder, Schwager, Neffen und Vetter m Pfllipy Mal Eisenubahn-Obergütervorsteher im 51. Lebensſahre in die Ewigkeit abzurufen. MANNTEIEIM(Schimperstr.), den 23. Juni 1020. im Namen der tieftrauernden Hinterbliedenen: Margarete Maul geb. Gerster Maria Maul. Die Ueberführung vom städt. Krankenhaus nach dem Bahnhof Mannheim-Neckarstadt findet am 24. Juni, nach- Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute die Beerdigung am Preitag, den 25. Juni, Unr in Mainz Kostheim statt. lege, Herr Wir werden suchen höflichst Statt Nachricht, dass Unseren Mitgliedern die Trauernachricht, dass unser Kol- Ludwig Borchers infolge eines Schlaganfalles verschieden ist. Unsere Vereinigung und Genossenschaft hat durch den Tod einen der besten Kollegen verloren. Die Beerdigung findel am Freitag, den 25. Juni 1920, nachmittags 3% Uhr, statt. Um vollzähliges Erscheinen zum letzten Bhrengeleite er- Der Vorstand: Maler- u. Tünchermelster- Vereinigung E. V. Verwandten. Preunden and Bekannten die schmerzliche Bruder und Schwager August nach schwerem Leiden, weiches er sich im Felde zugezogen hat, im Alter von 43 Jahren. versshen mit den heiligen Ster akiamenien, sanft verschieden ist. Mannheim, den 23. Juni 1920. Max Josephstr. 15. Die Beerdigung der Leichenhalle aus statt. Todes Anzeige. 763⁴ Malermeister sein Andenken stets in Treue bewahren. Der Vorstand: Maier- u. Tünchermeister- Einkaufsgenossenschaft E. G. m. d. Mannheim. besonderer Anzeige. mein Hieber Mann, unser guter Vater, Sohn, 48336 Bildhauer un Namen der trauernden Hinterbliebenen: Maria Knapp nebst Kindern. kindet Freitag nachmittag 28 Uhr von 2— S O οDDDDe Gesuceinm werden: ledige Schweizer nach auswärts Metallformer Feilenhauer(2 Maſchinen⸗ u. 1 Hand⸗ hauer) Buchbinder(Handvergolder) Stockorechsler Modelldreher jg lediger Korbmacher 5 Geſelen. prüfung) erſter Damenfriſenr Herren⸗ und Damenfriſeur Hutmacher. 1512 Arbei samt, N 6, 4. ——— ——— Chemiſch⸗techniſche Fabrit. Nähe Frankfurt am Main ſucht zum Beſuche der Oel⸗ und eeeee Seifenhandlungen, Drogerien, olonialwarengroßhandlungen. Konſumver⸗ einen, der Induſtrie und Behörden zum Ver⸗ triebe ihrer Mineralöle und Fette usw. tüchtige, umſichtige und energiſche ſertreier gegen hohe Provylſion. Nur Herren, denen beſte Reſerenzen zur Seite ſtehen, belleben ſich zu melden unter G. N. 188 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. 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ApOll0. abends punkt 7½ Uhr 7630 „Der Soldat der Marie“ —— KRahareit Rumnelmaper Tilla Bürinq, der Tanzstern sowie die übrigen Attraktionen. 873 —— —— Man 505 Vom 1. 55 bis Ende August täglich: Wiener Opsfeftenspiele, Direktor Emil Reęiter. Unter Mitwirkung erster Wiener Kräfte. Eröftnungs- Vorszellung Donnerstag, 1. Jull, abends ½8 Uhr Die Taschinssiee. Operette in 3 Akten von Dr. A. M. Willner und Rudelf Oesterreicher, Musik von Emmerich Kälmän. 89 Vorverkauf von Samstag, 26. Juni ab an der Rosengartenkasse von 11—1 u.—5 Uhr sowie an der Abendkasse am Tag der Vor- ste lung: ferner in ſolgenden Vorverkauts- stellen: K. Perd. Heckel, O 3, 10. Mannhemer Musikhaus, P 7, I4a, August Kremer, Parade- platz, Verkehrsverein, Rathaus Bogen 47,48. 775 5 Frledrichs-Bark. 181 Samstag, 26. Juni, abends 8 Uhr: Aufgehobenes Abonnement Garten-Konzert les Lokrer-Jesakgvereins Hannbeim-Ludwigsbafen unter Mitwirkung der Kapelle Petermann. Eintrittspreiſe: Für Nicht⸗ Abonnenten Mk..— inſchließl. Steuer), für Park⸗Abonnenten gegen ———— d. Mk.2. 1 Die 8 gefähriiche Abentzuerir Wild-West-Drama in 5 Akt. . mit Haria Widal und Hs. A. v. Schlettow. Ferner Ttünnte ith un d l. lche. Lebensdrama in 5 Akten. 228 f..-Verbans des Mannheimer Gymnaſiums. Die früheren Abiturienten des Mannheimer Gymnaſiums, welche dem A..⸗Verband angehören oder ihm beitreten wollen, werden eingeladen, zu einer Besprechung am Montag, den 28. Juni. abends 8 Uhr, im Restaurant PFergola, eine zu erſcheinen. Der Vonntund. Alr fentealtcnmn in Witgemeisde Freitag, den 25. Juni gelten folgende Marken: Füͤr die Verbraucher: Margarine: 200 Gramm zu Mk..80 die Fett⸗ marke 7 in den Verkaufsſtellen—380. Fleiſch: Für die Woche vom 21. bis 27. Juni kommt zur Verteilung: 125 Gramm friſches Fleiſch, davon ½ in Wurſt. Kartoffeln markenfrei das Piund zu 45 Pfg. in den Verkaufsſtellen 801—1606. Butter: 8 Pfund zu Mk..25 die Buttermarke 109 in den Bertaufsſtellen 887—1668. Speiſeödl: ½0 Liter zu Mk..40 für die Kolonial⸗ warenmarke 22 in den Verkaufsſtellen 901—1668 l. Zür die Verkaufsſtellen: Zur Abgabe ſind bereit Margarine: 200 Gramm zu Mk..80 für die Ver⸗ kaufsſtellen 381—450 im 2 am Freitag, den 25. ds., von—3 Uhr. Ausweis, Körbe und möglichſt Schecks als Bezahlung mitbringen. Sonda-Käſe:(2% fett, Exportware) 90 Gramm zu Mk. 2 55 für die Verkaufsſtellen 489—735 bei der Firma Hackmann, H 7, 21, 736—1668 bei — der Firma Amend, Elſenſtr. 17 am Freitag, den 25. ds. Mts. Packmaterial mitbringen. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. Gaseinſchränkung. Bei der bisherigen Einſchränkung im Gasver⸗ brauch, bezw. bei den hier eingeführten Sperr⸗ ſtunden in der Gasabgabe iſt das dem hieſigen Gaswerk zugeteilte Kohlenkontingent im Monat um rund 1000 Tonnen überſchritten worden. Eine Nachlieferung des ſtattgefundenen Mehrverbrauchs kann erfolgen. Die Badiſche Landeskohlenſtelle hat jetzt jede weitere Kohlenzuſuhr nach dem Gaswerk bis auf weiteres geſperrt. Wir ſind deshalb gezwungen, weitergehende Einſchränkungen durchzuführen und zwar wird ſich die Gasabgabe in der nächſten Zeit nur auf die Zeit von 5½ bis 7½ Uhr morgens von 11½ bis 12 Uhr mittags und von 8 bis 9½ Uhr abends beſchränken. Der bisher in den Sperrzeiten ge⸗ haltene geringe Druck muß noch weiter enee werden. Wir erſuchen die Abnehmer, in den Sperr⸗ zeiten alle Hähne geſchloſſen zu halten, damit der Eintritt von Luft unmöglich wird und Unglücksfälle vermieden werden. Dieſe verſchärfte Einſchränkung am Freitag, den 25. Juni in Kraft. 11⁵ Mannheim, den 22. Juni 1920. Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas- u Elektr.⸗Werke. In der Woche vom 21. bis 27. Juni 1920 können auf einen Anteil der Vollkarte in allen Stadtteilen 125 Gr. Friſchfleiſch davon ½ in Wurſt, zum Preiſe von Mk. 12.— das Pfund entnommen werden. Mannheim, den 22. Juni 1920. 96 Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhofs. 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