——— N 1920.— Nr. 274. Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziezungs⸗ bühr M..—. Poſtbezug vierteljährl. M. 15.— obhne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pf 2 3 1 6 Pfg. Alle Preiſe geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 5Mk. Annahmeſchlußt Für d. Mitta 52 afes eebentnen li 5 7 1— Karbsruhe 1. B. a. Nr 2017 Ludwigshafen a. Sch. Badi 2 Neue E Ng 1 ſen nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten 25 en, E Ausgaben rolrb keine „Neckarſtadt: Waldhoſſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42 8 ö übernommen. Höh. Gewalt, Streiks u. dgl. Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Neee 2222.. Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. beſchrünkte Ausgaben od. für verſy derzeit wiberruflich. Poftſche⸗ indenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7640— Nee Fr 2 7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Man nheim eeeeee eeeeee eeeeeer Anzeigenpreiſe: Bei federzeitigem Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 75 5 ausw..80 Mk., Stellen⸗ vorm. 8½, f. d. Abendbl. Nerantworiung ätete Aufnabme von Anzeigen. Die Enlwaffnung Deulſchlands. Berlin, 25. Juni. Von den drei, dem Vorſitzenden der deutſchen Friedensdelegation in der Frage der Entwaff⸗ nung ſeitens der alliierten Regierungen zugegangenen Noten zählt die erſte die verſchledenen Verſtöße auf, die Deutſchland von den Alliierten zur Laſt gelegt werden. Es wird dann im einzelnen darauf hingewieſen, die Alliierten ſeien darin einig, daß die Beſtimmungen des Friedensver⸗ trages über die Entwaffnung Deutſchlands, ſowohl, was die Heeresſtärke, als auch das Kriegsgerät betreffe, reſtlos durchgeführt werden müßten. Daher müſſe es bei der Herabſetzung der deutſchen Heeresſtärke auf 100 000 Mann verbleiben. Die Sicherheitspolizei ſei inner⸗ halb dreier Monate aufzulöſen, dafür könne ſchon die vor dem Kriege beſtehende Ordnungspolizei auf 150 000 Mann, ſomit um 70 000 Mann gegen ihren Stand von 1913, erhöht werden. Ferner fordern die Alliierten, daß die deutſche Geſetz⸗ gebung ausdrücklich in Einklang mit den militäriſchen Be⸗ ſtimmungen des Friedensvertrages gebracht werde, womit, wie aus der 2. Note hervorgeht, insbeſondere die Abſchaf⸗ fung der allgemeinen Wehrpflicht durch Geſetz gemeint iſt. 5 Weiter werden in der Note geſetzliche Maßnahmen gegen die Ausfuhr von Kriegsmaterial ver⸗ langt. Endlich wird auf wirkſame Maßnahmen zur Auflö⸗ ſung der Einwohnerwehren beſtanden. Die zweite Note gibt insbeſondere Einzelheiten über den Erſatz der Sicherheitspolizei durch 150 000 Ordnungspolizei. Die dritte Note fordert mit Rückſicht auf die unvollkommene Ausführung der Ablieferung des militäriſchen Luftfahrmate⸗ rials, daß die Anfertigung von Luftfahrmaterial in Deutſch⸗ land, die an ſich am 10. Juli wieder beginnen konnte, erſt drei Monate nach der vollſtändigen Durchführung der Ausliefe⸗ rungspflicht wieder aufgenommen werden darf. Keine Ausſicht auf Nebiſion des Friedens von Verſailles. Brüſſel, 24. Juni.(WB.) Die von Boulogne zurückge⸗ kehrten Miniſter des Auswärtigen und des Innern erklärten ſich über die in Boulogne gefaßten Beſchlüſſe befriedigt. Sie fügten hinzu, daß entgegen der Anſicht gewiſſer Perſönlich⸗ keiten in Deutſchland von einer Reviſion des Verſailler Ver⸗ trages in Spa nicht die Rede ſein könne „Etoile Belge“ meldet, daß an der Brüſſeler Konferenz 110 Vertreter der alliierten Länder teilnehmen würden. Laut „Nation belge“ erklärte der Miniſter des Innern, daß Bel⸗ gien bei der Verteilung der deutſchen Entſchädigungsſumme nicht totgeteilt werde, er habe vielmehr die feſte Ueberzeu⸗ gung, daß es den ihm zuſtehenden Anteil erhalten werde. * 5 Deutſchland wird natürlich trotz alledem und alledem nicht ablaſſen, die Reviſion des Friedens von Verſailles zu betreiben nach der Art, wie Freiherr von Lersner es einem amerikaniſchen Zeitungsvertreter gegenüber ſo ſchön dargelegt hat; S wird es die Entwaffnung Deutſch⸗ lands ohne ſchärfſten Proteſt hinnehmen, ſie muß unſer inneres Elend nur ſteigern und uns erſt recht unfähig machen, unſeren Verpflichtungen aus dem Verſailler Vertrage nach⸗ zukommen. Unter der Fremdherrſchaft. Die Verurteilung der pfälzer Arbeiterführer. Landau i. Pfalz, 24. Jan.(Briv.-Tel.) Das Kriegs⸗ gericht in Landau verurteilte die Redner der Proleſtver⸗ ſammlung vom Dienskag den 15. ds. Mis. in Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Baum zu 6 Monaten und 10 000 Mark, Fiſcher zu 9 Monaten und 10 000 Mark und Rauſchert zu acht Tagen Gefängnis und 2000 Mark Geldſtrafe. Kopenhagen, 24. Juni. Die hieſigen Zeitungen melden, die däniſche Regierung erhielt aus Paris die Mitteilung, daß die endgiltige ebertragung der Souveränität über die erſte Zone am kommenden Samstag ſtattfin⸗ den wird. An dieſem Tage werde zwiſchen der Entente und Dänemark ein Vertrag unterzeichnet, durch den die erſte Zone endgiltig an Dänemark übergeben wird. Gioliliis Politik. Nom, 25. Junf.(WB.) Agenze Stefani. Miniſterpräſi⸗ dent Giolitti führte in ſeiner am Donnerstag in der Kam⸗ mer gehaltenen Rede über die Politik der Regierung aus, das Hauptziel der auswärtigen Politik ſei, Italien und Europa den völligen und endgiltigen Frieden zu ſichern, weshalb mit den Alliierten engſte und herzlichſte, aber auch mit den anderen Ländern und ebenſo mit Rußland freundſchaftliche und normale Beziehungen notwendig ſeien. Giolitti kündigte eine Verfaſſungsänderung in dem Sinne an, daß internationale Verträge der Genehmigung des Parla⸗ ments und ebenſo Kriegserklärungen deſſen vorheriger Zu⸗ ſtimmung unterliegen ſollen. Er ſchlägt die Schaffung von Kommiſſionen in Kammer und Senat zur parlamentariſchen der auswärtigen Politik vor. Auf dem Gebiete der inneren Politik werde ſich die Regierung mit der Teuerung dem Preisabbau und mit der Hebung der Pro⸗ duktion befaſſen. Giolitti bezifferte die Staats ſchuld auf 95 Milliarden, wovon 20 Milliarden an das Ausland geſchuldet werden. Um den Bankerott zu vermeiden, ſeien große Erſparniſſe, vor allem aber neue Einnahme⸗ guellen notwendig. Giolitti kündigte Geſetzesvorlagen an über die Ablieferung der außerordentlichen Kriegsgewinnefan den Staat, über die Kontrolle der Kriegsausgaben und Reviſion der Kriegslieferungsverträge, über die Erhebung der Erbſchafts⸗ und Automobilſteuer, ſowie über die Beſteuerung der Werttitel. Italien, ſo erklärte Gio⸗ litti zum Schluß, ſteht jetzt vor dem Beginn ſeiner Wieder⸗ erſtehung oder ſeinem Verfall. Jeder Italiener müſſe ſich für das Land opfern. Auf Anfragen einiger Extremiſten ant⸗ wortete Giolitti, es falle ihm nicht ſchwer, zu erklären, daß die Regierung einem Protektorate über Albanien nicht günſtig ſei und Albaniens Unabhängigkeit wünſche. Noch immer kein Abſchluß. Heute früh ſind wir wieder einmal weniger weit als wir geſtern abend ſchienen. Nach telephoniſchen Meldungen aus Verlin erklären die„Voſſiſche Zeitung“ und das „Berliner Tageblatt“ die Kabinettsbildung im we⸗ ſentlichen als abgeſchloſſen, dagegen ſagt die„Deutſche llgemeine Zeitung“, die Bemühungen der Parteien, die Bildung des Kabinetts beſchleunigt zuſtande zu bringen, haben bisher noch zukeinem poſitiven Ergebnis geführt. Die verſchiedentlich genannten Namen der in Be⸗ tracht kommenden Perſönlichkeiten treffen nicht zu. Es heißt, daß der der Deutſchen Volkspartei angehörende Oberbürger⸗ meiſter Scholz⸗Charlottenburg noch nicht als endgültiger Kandidat für das Reichswirtſchaftsminiſterium bezeichnet werden könne. Ebenſo werde es bezweifelt, daß Landrat a. D. Raumer von der Deutſchen Volkspartei, der als Reichs⸗ ſchatzminiſter genannt werde, dieſen Poſten erhalte. Feſtzu⸗ ſtehen ſcheine bisher nur, daß die demokratiſchen Miniſter Koch und Geßler in ihren Aemtern verbleiben und der Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Heinze, Reichs⸗ juſtizminiſter und zugleich Vizekanzler werde. Alles Uebrige ſei noch in Fluß und bisher in keiner Weiſe entſchieden. Wir müſſen uns alſo weiter in ſchmerzlicher Geduld faſſen. Die Haltung der Sozialdemokratie wird auch noch nicht durchſichtiger. In ihrer geſtrigen Fraktionsſitzung iſt beſchloſſen worden, in eine Prüfung der Perſonenfrage anläßlich der Kabinettsbildung nicht einzutreten. Wir wiſſen alſo noch immer nicht, in welcher Richtung dem ſchon ohne⸗ hin unter unſagbaren Mühen ſich bildenden Kabinett der bürgerlichen Mitte Schwierigkeiten ſeitens der Sozialdemo⸗ kratie bereitet werden ſollen. Dieſe Ungewißheit verlängert die Kriſe und erhöht die Unſicherheit. Daß die Sozialdemo⸗ kratie unter allen Umſtänden dem neuen Kabinett das Leben nicht leicht machen wird, ſteht ja feſt, wie das Ziel, das die Mehrheitsſozialdemokratie im Wetteifer mit der U. S. P. um die Stimmen der Arbeiter verfolgen wird, in einem Wett⸗ eifer, aus dem Scheidemann ein enges Bündnis zu machen ſich bemüht. Wir können nur immer wieder wünſchen, daß die bürger⸗ lichen Parteien ſichkeiner Täuſchung über das Weſen der Kriſe, die wir durchmachen, hingeben. Es handeſt ſich ja um weit mehr, als um eine Kabinettsbildung, um den mehr oder weniger großen Anteil, den die eine oder andere Partei an ihr bekommt, um die Rolle, die die Oppoſitionsparteien zu ſpielen beabſichtigen. Worum es geht, iſt das: werden die Grundlagen und Eckpfeiler des bürgerlicheen und nationalen Staates, der auf Privateigentum und perſönliche Freiheit wie Verantwortlichkeit gegründeten Geſellſchaftsord⸗ nung ſich ſtark genug erweiſen, um dem Anſturme der ſozia⸗ liſtiſchen Demokratie Widerſtand zu leiſten? So ſtark, daß die ſozialiſtiſchen Parteien rechtzeitig genug das Vergebliche ihres Verſuches einſehen und von Unternehmungen parla⸗ mentariſcher oder anderer Art abſehen, die uns nur neues Unheil bringen können? So ſtark, daß die„zwangsläufige“ Folge die nationale Arbeitsgemeinſchaft der Arbeiter und Bürger ſein wird, die das furchtbare Erbe des Karl Marx, den Klaſſenkampf, ausſcheidet. Das iſt die Frage, die zur Entſcheidung ſteht. In die Hand der bürgerlichen Parteien iſt es gegeben, dieſen großen Widerſtreit fried⸗ lich zu ſchlichten und zu einem guten Ende zu führen, wenn ſie ſich ganz deutlich bewußt werden, um was es geht. Sie müſſen immer wieder hervorkehren, daß ſie nicht gegen die Arbeiter regieren wollen, wie es nicht ihre Schuld iſt, ſondern die der Sozialdemokratie, wenn augen⸗ blicklich eine Regierungsbildung ohne die Arbeiter verſucht werden muß. Und ſie müſſen ihre Eigenſüchteleien und Eigen⸗ brödeleien wenigſtens ſo weit zurückſtellen, daß etwas wie eine bürgerlich⸗nationale Einheitsfront den verhängnisvollen Verſuch, Deutſchland auf dem Wege der Diktatur des Proletarats in eine ſozialiſtiſche Republik zu verwandeln, zum Zerſchellen bringt. E Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die neue Regierung iſt noch nicht endgültig gebildet. Die Mel⸗ dungen der Berliner Blätter entſprechen nach unſerer Kennt⸗ nis nicht den Tatſachen. Das gilt auch von der bereits ver⸗ öffentlichten Miniſterliſte. Im„Vorwärts“ erhebt ſich bereits gegen von Raumer ſcharfer Widerſpruch. Der Gedanke der bürgerlichen Einheitsfronk. 5 München, 25. Juni.(Priv.⸗Tel.) In einer ſtark be⸗ ſuchten Verſammlung der Deutſchen Volkspartei, Ortsgruppe München, kam der Vorſitzende, Kommerzienrat Jodel⸗ bauer, auch auf die Schwierigkeiten der Regierungsbildung des Reiches zu ſprechen und führte ſie zurück auf die partei⸗ egoiſtiſchen Erwägungen der Sozialdemo⸗ kratiſchen und Demokratiſchen Partei, von denen die erſtere ſich durch Rückſichten auf die U. S. P. leiten laſſe und die letztere verſucht habe, die Deutſche Volkspartei zu einem Bekenntnis zur Weimarer Verfaſſung und zur republikaniſchen Staatsform zu bewegen. Zwar ſei die Auf⸗ gabe, vor die ſich jede Regierung geſtellt ſehe, vor allem die wirtſchaftliche Aufgabe, die im eigentlichen Zuſammenhang mit der allgemeinen politiſchen Lage ſtünde. Das ganze Wirt⸗ ſchaftsleben leide unter der ſinkenden Geldkraft, erſchwert würde der Abbau der Preiſe und Löhne durch die Zwangs⸗ wirtſchaft im Ernährungsweſen mit ihrem geiſtloſen Schema⸗ tismus. Die Hauptaufgabe der neuen Regierung ſei, die Fehler der Erzbergerſchen Mißwirtſchaft auszugleichen. Ein Zurückſchrauben der Bedürf⸗ niſſe im Volke ſelbſt müſſe aber dabei mithelfen. Zum Schluſſe kam der Redner nochmals auf die Regierungskriſe zu ſprechen, um den Parteiegoismus beſonders der Sozial⸗ demokraten hervorzuheben; ſie fordere, daß ihre Partei⸗ funktionäre an der Staatskrippe blieben, ohne aber die Verantwortuna für die Regierungs⸗ handlungen ferner tragen zu wollen. Trotz aller Bedenken gegen die Zuſammenſetzung der derzeitigen Koalition bedeute dieſe aber immerhin eine Löſung, aus der man Hoffnung faſſen könnte. An die mit großem Beifall aufgenommene Ausführung ſchloß ſich eine mehrſtündige Diskuſſion. Was die Reichspolitik der Partei anlangt, ſo wünſchte man, daß die Parteileitung eine etwas rigoroſere Taktik einſchlagen möchte und den Ge⸗ danken einer bürgerlichen Einheitsfront oder eine Regierung aus Fachmännern deutlicher auch für die grö⸗ ßere Oeffentlichkeit bekunden möchte. In der Landespolitik erhob ſich nicht eine Stimme für gewiſſe Lockrufe einer mehr oder weniger engen Verbindung zwiſchen Deutſcher Volks⸗ partei und Demokraten. Als ſelbſtverſtändlich wurde ange⸗ ſehen, daß der Deutſchnationalen Partei gegenüber auch in Zukunft das gleiche verſtändnisvolle Entgegenkommen gezeigt werde wie bisher ſchon im Landtage und im gemeinſam ge⸗ führten erfolgreichen Wahlkampf. Für den 18. Juli iſt ein Landesvertretertag der Deutſchen Volkspartei(Nationalliberale Partei in Bayern) nach Mün⸗ chen einberufen. Urſprünglich für den 4. Juli geplant, mußte aber wegen eines bereits auf dieſem Termin feſtgeſetzten Kreistages für Nordbayern, welcher in Nürnberg ſtattfindet, verlegt werden. Pläne der Anabhängigen. m. München, 25. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der„Bayr. Kurier“ bringt umfangreiche Enthüllungen über eine Geheimſitzung Münchener Unabhängiger zwecks Vorbereitung zum allge⸗ meinen Generalſtreik, beſonders in Bayern. Bei Ein⸗ ſetzen des Streiks ſind ſämtliche Einwohnerwehren zu entwaffnen und es iſt zu verhindern, daß Truppen nach⸗ kommen. Einige hunderttauſend Menſchenleben ſpielten bei dieſem Endkampf des Proletariats keine Rolle. Militäriſche Aebungen der Roten in Sachſen. Dresden, 24. Juni. Augenſcheinlich wird gegenwärtig auch in Sachſen eine Rote Armee gebildet. an wagt es kaum noch zu beſtreiten, daß im Chemnitzer und Leipziger Bezirk unabhängige und kommuniſtiſche Arbeiter⸗ kompagnien Uebungen abhalten und ſelbſt Schieß⸗ übungen veranſtalten, nach denen ganz in militäriſcher Form Kritit gehalten wird. Seit kurzer Zeit finden derartige Uebungen auch in Dresden ſtatt, und zwar ohne alle Heimlichkeit. Auch in kleineren ſächſiſchen Induſtrie⸗ orten ſollen ähnliche Uebungen ſtattfinden. Die Zivil⸗ und Militärbehörden müſſen von dieſem Vorgehen Kenntnis haben, aber von einem Einſchreiten gegen ſie hat man bisher nichts gehört. Der Landarbeiterſtreik in Pommern. Berlin, 24. Juni.(Wolff.) In dem pommerſchen Landarbeiter⸗ ſtreik hat der Landrat des Kreiſes Köslin nach langwierigen Ver⸗ handlungen mit den Streikenden nunmehr die techniſche Not⸗ hilfe zum Einſatz aufgerufen. Es hat daraufhin im Laufe des heutigen Tages die Nothilfe auf fünf Gütern des Kreiſes zur Ver⸗ richtung der Notſtandsarbeiten eingeſetzt. Da auch im Kreiſe Flatow ein neuer Lendarbeiterſtreik ausgebrochen iſt, ſteht auch hier die Nothilfe bereit. Im übrigen macht die von der techniſchen Nothilfe eingeleitete Werbung unter der landreirtſchaftlichen Bevölkerung zur Durchführung der landwirtſchaftlichen Nothilfe gute Fortſchrftte. So haben ſich beiſpielsweiſe vor einigen Tagen in Bergen auf Rügen allein an tauſend Angehörige der Landwirtſchaft zur land⸗ wirtſchaftlichen Nothilfe verpflichtet. In anderen Städten ſtellten ſich die Fachſchulen geſchloſſen mit ihren Lehrkräften der landwirt⸗ ſchaftlichen Nothilfe zur Verfügung. die Eröffuung des Reichslags. ¶ Berlin, 25. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Par⸗ lamentseröffnungen ſind in der deutſchen Republik eine etwas unfeierliche Angelegenheit geworden. Vor einem Jahr war es doch ein wenig anders. Damals klammerten wir uns in gläubiger Inbrunſt an die Hoffnung, daß mit dem Parlament die Ruhe und Ordnung wiederkehren und die ſchrecklichen Zeiten der Wirren ein Ende haben würden. Der Gottesdienſt in der Weimarer Schloßkirche, in der einſt Johann Gottfried Herder ſein weltbürgerliches Chriſtentum gepredigt hatte, war ein Erlebnis. Kindheitsglaube war in uns allen, nicht nur in den Stadtbürgern von Weimar, die in hellen Scharen her⸗ beigeſtrömt waren, in uns lebendig. Auch bei denjenigen, die der Kirche entfremdet waren, regte ſich unter der Wucht namenloſen Leides frommes Erinnern und ließ ſie beten um das, was ſie wünſchen. Seitdem ſind wir älter geworden, reicher an Enttäuſchungen, ärmer an Hoffnungen und Illu⸗ ſionen. Wir wiſſen jetzt, daß auch das Parlament kein Allheilmittel gegen Umwälzungen und Unfrieden iſt. Manche fürchten von dieſem neuen Reichstag, daß an ihm der Bürgerkrieg ſich abermals entzündet. Man hat an dem Brauch feſtgehalten, die parlamentariſche Arbeit durch eine kirchliche Feier weihen zu laſſen. Es hatte ſich das oorpus catholioorum, Zentrum und Bayriſche Volkspartei, in der Hedwigkirche verſammelt. Um 12 Uhr hat man für die evangeliſchen Mitglieder des Reichstages, richtiger für einen Teil von ihnen, die nicht ſo ſtraff wie ihre katholiſchen Mit⸗ bürger durch die Bande des Glaubens zuſammengehalten werden, in einem Seitenſchiff des Domes einen Gottesdienſt veranſtaltet. Aber inmitten der Sorgen um die Bildüng ver neuen Regierung, den Fraktionsſitzungen und nie abreiſen⸗ den Konferenzen vermögen dieſe kirchliche Feiern wohl kaum eine rechte Stimmung zu wecken. Dann war es drei Uhr und man eilte zu der erſten Le⸗ benskußerung des neuen Hauſes, dem Namensaufruf im Reichstage. Der erſte Eindruck, den man empfängt, iſt der der Ueberfülle. Für 460 Reichsboten iſt dieſer Saal, der ge⸗ baut wurde, um 397 aufzunehmen, noch immer nicht einge⸗ richtet. Auch bei voller Ausnützung der Eckſophas fehlt es vielen an Sitzgelegenheiten und erſchwert einigermaßen den —— —— e ——— —. einſchneidende Beſteuerung, die na ftritt, nach rung fimdet, die flark genug iſt 2. Seite. Nr. 274. Mannheimer General-Unzeiger.(Miſfag⸗Ausgabe.) Freitag, den 25. Junf 1920. Ueberblick. Immerhin drängt ſich eines ſofort dem Beobach⸗ ter auf: das zahlenmäßige Gewicht der Sozial⸗ demokratie in dieſer Vertretung des deutſchen Volkes. Die Demokraten ſind an die Stelle gerückt, die im frühe⸗ ren Reichstag die Nationalliberalen hatten. Sie füllen zudem nicht einmal ganz ihren Teil aus, auf den letzten Bänken hat ſich die Bayriſche Volkspartei angeſiedelt. Das Zentrum hat ungefähr— aber auch nur ungefähr— ſeine alten Plätze behalten. Rechts dringen in die bisher von ihnen eingenommenen Reihen die Volksparteiler ein. Dann ſchließen ſich ihnen in der Nationalverſammlung an ſtark be⸗ ſetzten Tagen die Deutſchnationalen an. Die Miniſterbank iſt leer geblieben. Nur Herr Koch, ſozuſagen der bleibende Pol in der Erſcheinungen Flucht, hält einſam Wacht. Dafür ſieht man bet den Deutſch⸗ nationalen, gleich in der zweiten Reihe, eine dicht beſetzte Miniſterbank. Dort ſitzen aus früherer Zeit dicht beieinander Herr Hergt, Dr. Dühringer und Clemens v. Del⸗ brück. Ein paar Bänke weiter hat Herr Helfferich einen Platz gefunden, dafür iſt Herr Erzberger, den er in den Sand geſtreckt hat, nicht erſchienen. Als dem Namensaufruf des Zentrumsabgeordneten Erzberger kein Ja folgte, ging ein lautes Ah durch die Verſammlung. Sonſt geht unter der Leitung des über 70fährigen Schneidermeiſters Riecke aus Braunſchweig, des Aelteſtenpräſidenten, in noch ſtrahlend dunklem Haupthaar und ungebleichtem Vollbart, der Na⸗ mensaufruf ohne Aufenthalt von ſtatten. Bei der Erwähnung des Namens Stinnes ruft irgendein unabhängiger Witz⸗ bold, Herr Ledebour oder Adolf Hoffmann:„Wenn das Geld im Kaſten klingt.... Unter den Volksvarteilern fallen überhaupt ein paar Charakterköpfe auf. Neben dem eben be⸗ zeichneten Stinnes, der äußerlich ſo gar nichts von einer Re⸗ naiſſancenatur an ſich hat, ſieht man die ſtark gedrungene Geſtalt des Dr. Sorge, dann als Flügelmann in dem 4. oder 5. Glied den langen Kardorff und Dr. Ebeling, der Direktor des Evangeliſchen Bundes. Unter den Demokraten ſei die gepflegte Erſcheinung des Herrn v. Siemens genannt, des jüngſten Sohnes des Gründers des Hauſes. Die demokratiſche Portei hat ſich in ihren Reihen ſtark verbürgerlicht. Die Ar⸗ beiterſekretäre ſind in ihr ſpärlich geworden. Dafür wurde die Sozialdemokratie auch äußerlich radikaler. Die Männer von bourgeoiſer Abſtammuna, die Akademiker, ſind an den Fin⸗ gern einer Hand abzuzählen. Nur Dr. David fand Gnade vor den Augen der Wähler, Heine, Gehre und Südekum ſind nicht mehr. Das etwa iſt der neue Reichstag, der ſich geſtern durch Namensaufruf davon überzeugte, daß er lebt und präſent iſt. Heute nachmittag 3 Uhr wird der neue Souverän des deut⸗ ſchen Volkes ſich das Präſidium wählen. Sozialdemokraliſche Antrüge. Berlin, 25. Juni. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion nahm, wie der Vorwärts mitteilt, Stellung zu der Wohnun 8⸗ frage und beſchloß, eine Interpellation einzubringen. Wefter beſchäftigte ſie ſich mit der Arbeitsloſenfrage und ſtimmte der Einbringung fokgender Interpellation zu: Was gedenkt die Regierung gegen die zunehmende Arbeitsloſigkeit zu tun? Wie gedenkt ſie insbeſondere in der jetzigen Kriſe die Stillegung von Betrieben zu verhindern und Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen? Ferner wurden zwei Fraktionsmitglieder beauftragt, die Steuer⸗ frage, beſonders aber die Einkommenſteuer, eingehend zu prüfen und Vorſchläge auszuarbeiten, wie die Härten beim Steuereinzug behoben werden können. Weiter wurde beſchloſſen, in einer Prü⸗ fung der Perſonenfrage anläßlich der Kabinettsbit⸗ dung nicht einzutreten Eine böſe Erbſchafl. Der Reichstag wird ſich ſofort nach ſeinem Zuſammen⸗ tritt mit bitterböſen Fragen, mit einer gerade zu unge⸗ heuerlichen Defizitwirtſchaft zu befaſſen haben. Als die Erzbergerſchen Finanzgeſetze unter Dach gebracht wur⸗ den, nahm man infolge des ruhmredigen Tones, in dem da⸗ mals der Herr Reichsfinanzminiſter und ſeine Organe von dieſer angeblich gründlichen Ordnung der Reichsgeldwirtſchaft ſprachen, in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes an, mit dieſen ſchweren Opfern ſei nun wenigſtens völlig reiner Tiſch ge⸗ macht. Das war ein gewaltiger Irrtum. Erzbergers tief⸗ ſeiner eigenen Aeußerung ſchon eine Art Sozialiſierung, alſo Vermögenskonfiskation darſtellt, ſollte nur die ſchwebende Schuld decken. Alles andere blieb noch vorbehalten. Und jetzt, wo den meiſten Steuer⸗ zahlern erſt eben zu dämmern beginnt, was die bisher von der Mehrheit der Nationalverſammlung durchgehaſteten neuen Steuern bedeuten, erhalten die uns weiter bevorſtehenden Loſten allmählich Geſtalt, und zwar eine ſo drohende Geſtalt, daß dem deutſchen Volke die ſchwerſten Bedenken aufſteigen müſſen, ob überhaupt noch ein Ausweg aus dieſem Chaos von Fehlbeträgen möglich iſt. Jedenfalls iſt der neue Reichstag nicht zu beneiden, der ſich an dieſer böſen Erbſchaft der Ne⸗ volutionswirtſchaft den Kopf zu zerbrechen hat. In der Sitzung des Reichsrats am Dienstag wurden in dieſer Beziehung Mitteilungen gemacht, die alle bisher ge⸗ Befürchtungen noch weit übertreffen. Fehlbe⸗ träge vonvielen Milliarden, das iſt das Ergebnis aller Rechenkünſte der amtlichen Berichterſtattung. Fehl⸗ beträge bei Eiſenbahn und Poſt, immer wachſende Fehlbeträge gerade alſo in dieſen Betrieben, die das Rückgrat unſerer Finanzen bildeten. Statt der großen Ueber⸗ ſchüſſe, die ſie ehemals bei tadelloſer, billiger Arbeſt lieferten, erfordern ſie jetzt, trotzdem ſie überaus mangelhaft in Gang ſind und das Volk mit ſchier unerſchwinglichen Tarifen bela⸗ ſten, fabelhafte Zuſchüſſe. 15 Milliarden allein werden wir im ordentlichen Budget der Reichseiſenbahnen an Fehlbetrag zu decken haben, und dazu kommt noch der Fehldetrag der Poſt, der auch ſchon in die Milliarden geht. Und das Heil⸗ loſeſte iſt, daß die von den Miniſtern gegebenen Jahlen ſtets nur vorläufig ſind und gewiſſermaßen unter den Fingern der Berechnenden unabläſſig wachſen, ſodaß irgend eine Grund⸗ 5 eine geordnete Finanzwirtſchaft gar nicht mehr mög⸗ lich iſt. Welche Zuſtände jetzt in unſeren Verhältniſſen herr⸗ ſchen, das zeigt die vom Finanzminiſter dem Reichsrat darge⸗ legte„betrübende Tatſache“, daß die Reichsbeſoldungsord⸗ nüng, noch ehe ſie wirkſam werden ſollte, aufgehoben iſt durch die weitergehende Beſoldungsordnungen der Länder.„Ganz erorbitante Mehrlaſten“ mußte er in Ausſicht ſtellen.„Das Deftzit wird ſich durch dieſe neuen Forderungen noch erhöhen; es wird Sache des neuen Reichskabinetts ſein, dazu Stellung zu nehmen.“ Kein Wunder bei ſolchen Zuſtänden, wenn es ſo ſchwer fällt, eine Regierung zuſammenzubekommen. Der erſehnteſte Miniſterſeſſel muß da, wenigſtens für gewiſſenhafte Männer, zum ſchwerſten Sorgenſtuhl werden. Und der Grund für dies bodenloſe Finonzelend iſt die ſinnloſe Revolutions⸗ wirtſchaft, die ſich die Forberungen und die Begehrlichkelt von allen Seiten hat über den Kopf wachſen laſſen und ſtatt ſelbſt beſtimmen, ſich jedem Druck, der in ſozialfſt chen ben hat. Und werm ſich keine Regie⸗ „auch gegen den Strom zu ſchwimmen, ſo werden wir nie wieder zu geordneten Finanzen ſchem Mäntei⸗ 8 kommen, ſondern unfehlbar in den heilloſeſten Bankerott trei⸗ ben, oder uns die Schmach einer/ Zwangsverwaltung durch die Entente gefallen laſſen müſſen. De deulſchen Reichslagswahlen und die ruſſiſchen Dolſchewiſten. Wenn wir engliſchen und niederländiſchen Berichten glauben dürfen, haben ſich die extremen Richtungen der ruſſi⸗ ſchen Bolſchewiſten ganz beſonders große Erfolge in welt⸗ proletariſchem Sinne von den deutſchen Reichstagswahlen verſprochen und ihnen ſogar einen weſentlichen Einfluß auf die Lage in Rußland zugemeſſen. Ob es ſtimmt, daß auf dem Wege über England und die Niederlande mehrere hun⸗ dert Millionen Mark ruſſiſcher Wahl⸗ und Rüſtungsgelder nach Deutſchland gefloſſen ſind, und daß ſich hier einige ganz beſtimmte Agitationszentren gebildet haben, von denen aus im entſcheidenden Augenblick losgeſchlagen werden ſoll, laſſen wir für heute dahingeſtellt, wenn, wenn ſolche Vorbereitungen wirklich getroffen werden, hält man ſie ſorgſam geheim und gibt ſie nicht in die breite Oeffentlichkeit. Daher iſt es ſehr wohl denkbar, daß ein ſehr erheblicher Teil dieſer Nachrichten auf Rechnung der abſichtlichen Uebertreibungen geſetzt werden muß. Sie werden dazu gemacht, um die Geiſter der einzelnen Parteien zu beleben, die der Gegner aber nervös zu machen. ſchen Reichstagswahlen in Rußland hervorgetreten ſind. Die meiſten Moskauer Zeitungen ſind ſehr niedergeſchlagen über die deutſchen Wahlergebniſſe oder machen ihrer Enttäuſchung Von großem Werte iſt es dagegen, ſich mit den Stim⸗ mungen bekannt zu machen, die unter dem Eindruck der deut⸗ oder chrem Zorn in mehr oder weniger offener Weiſe Luft. Vor allem iſt man recht unzufrieden damit, daß nur verein⸗ zelte Kommuniſten gewählt worden ſind, die zwar im Reichs⸗ tag wahrſcheinlich viel Lärm machen, aber keine poſitive Ar⸗ beit leiſten dürften. Immerhin verſpricht man ſich aus agita⸗ toriſchen Gründen, namentlich von dem Einfluß der weiblichen Kommuniſtenvertreterin Zetkin, doch Bedeutendes von dieſen Anfängen. Ganz beſonders intereſſant iſt die Auffaſſung der „Pramda“. Sie findet ſich mit der Lage inſofern ganz ge⸗ ſchickt ab, als ſie die deutſchen Unabhängigen und Kom⸗ muniſten glatt zuſammenzählt und hieraus den Schluß zieht, daß man vom bolſchewiſtiſchen Standpunkte aus vollkommen zufrieden ſein könne. Es ſeien immerhin fünf Millionen kommuniſtiſche und unabhängige Stimmen abgegeben wor⸗ den, die man zuſammenfaſſen dürfe, denn beide Richtungen kämpften für die Diktatur des Proletariats. Freilich gingen die Kommuniſten erheblich weiter, indeſſen würden die Unab⸗ hängigen für die Errichtung der Räterrepublik eintre⸗ ten, mit deren Hilfe ſich dann das weitere finden werde. Bolſchewiſtenpreſſe wird daher das deutſche Ergebnis im bolſchewiſtiſchen Sinne begrüßt. Man hofft in Rußland auf die zunehmende Bolſchewiſierung Polens und gedenkt. dieſes Land in den bolſchewiſtiſchen Bannkreis auch in dem Falle zu ziehen, wenn die zuſſiſchen Waffenerfolge an der Kampf⸗ front keine Erfolge erzielen oder gar verſagen ſollten. Man nimmt die Zuſtände in Polen als ſo zerfahren und ſo ver⸗ elendet an, daß Polens Zuſammenbruch nur noch nach Mo⸗ naten zählen werde. Dann würde Polen von der Herrſchaft des Prolctariats erfaßt und in eine Räterepublik nach ruſſiſcher Art gewandelt werden. Das Weitergreifen auf Deutſchland ſei dann nur noch eine Frage der Zeit. Wir ſehen, daß man ſich in Rußland einem weitgehenden Optimismus hingibt und den deutſchen Wahlausfall als ein gutes Vorzeichen anſehen zu dürfen glaubt. Es beſteht ſomit eine unverkennbare Schwenkung der Bolſchewiſtenpreſſe in dem Sinne, daß man die deuͤtſchen Unabhängigen glatt zu den Anhängern des ruſſi⸗ ſchen Bolſchewismus rechnet. och vor kurzem ſprach man das gerade Gegenteil. Namentlich haben die führenden ruſſiſchen Bolſchewiſten in den deutſchen Unabhängigen aus⸗ ſprochene Verräter am Sozialismus erblickt und ihnen we⸗ gen ihrer lauen, zagenden Haltung ſcharfe Vorwürfe gemacht. Ziemlich verſchleiert iſt das Verhalten des Bolſchewiſten⸗ agitatoren Kopp in Deutſchland. Er hat wiederholt und nachdrücklich betont, daß Räterußland nicht von der Abſicht ausgeht, Deutſchland mit Waffengewalt zu zwingen und dem cuſſiſchen Bolſchewismus zu unterwerfen. Dieſe milde und verſöhnliche Auffaſſung widerſpricht ſchroff allern, was bis vor kurzem von der welterobernden Kraft des bolſchewiſtiſchen Gedanken geſprochen wurde, welche Deutſchland überfluten und zum Ausgangspunkt ſeiner weiteren Ausbreitung machen werde. Warum dieſe Abſchwächung? Aus zwei Gründen. Erſtens ſcheint man in Rußland einzuſehen, daß der Sieges⸗ zug nach Deutſchland doch nicht ſo leicht iſt, denn es fehlt den bolſchewiſtiſchen Herren an allem, was zu einem ſolchen Un⸗ ternehmen erforderlich iſt, namentlich an Nachſchubmöglich⸗ keiten. Sodann will man die bolſchewiſtiſche Gefahr möglichſt niedrig halten. Die Entente ſoll dafür gewonnen werden, die Herabſetzung der deutſchen Reichswehr in kurzer Friſt auf 100 000 Mann und die gründliche Entwaffnung zu verlangen und durchzuſetzen, da die von Oſten angeblich drohende Ge⸗ fahr ja gar nicht vorhanden iſt. Nach dieſer Herabſetzung würde in Deutſchland die innere Bolſchewiſterung erleichtert ſein, ebenſo wie dem bolſchewiſtiſchen Angriff von außen her die Bahn geöffnet wird. Mit dieſem Gedanken hängt die Ab⸗ ſicht zuſammen, die öffentliche Meinung in Deutſchland, na⸗ mentlich das der Ruhe und der Gleichgültigkeit zuneigende deutſche Bürgertum einzuſchläfern, damit es ſagt:„Warum ſollen wir uns anſtrengen? Seht, die HBolſchewiſten wollen ja gar nichts non uns und ſind friedſiche Leute. Laſſet ſie nur zufrieden, dann werden ſie auch uns zufrieden laſſen.“ Es liegt Politik und Berechnung in der Sache. Da⸗ rum Vorſicht, deutſcher Michel, paſſe auf und laſſe dich nicht wieder einmal übertölpeln..berſt Immanuel. Der Slreil um den Lohnab zug. Kohlenz, 25. Juni.(WB.) Die Rheinlandkommiſſion hat beſchloſſen, keine Einwendungen zu erheben gegen die Verordnung nom 21. Mai betr. den zehnprozentigen Lohnabzug. 2 der Lebeusmiltelwucher. Köln, 24. Juni. Heute morgen wurden auf dem Heumarkk und in der Markthalle alle Kirſchen beſchlagnahmt, die zu 3 Mark und teurer im Großhandel angebotden wurden. leber 100 Zentner Kirſchen verfſelen der Beſchiagnahme, und 20 der wucheriſchen Verkäufer, melſtens Erzeuger aus dem Vorgebirge, wurden verhaftet und ſofort dem Wuchergericht vorge⸗ Iu.at, wo ſie heute noch apgeurtellt werden ſollen. Der Preis der Kirſchen ſiel infolge dieſer Nafnahme cuf.30 Mark die Mark im Kieinpandel. Dieſer Preis woird gber don den maß⸗ erſehen i ie ggnahmten Kirſchen ureg Staateanwaltſchaft des Wuchergerichts, die die Sfreiſe ſeitete, au 1,80 More ien Kleinhandel abgeſetzt wurden Im Anſchluß an dieſe Stimmführung der ruſſiſchen Mörs, 24. Juni. Auf Veranlaſſung der Mehrheitsſozialiſten kam es hier zu einer gewaltigen Maſſenkundgebung gegen den Wucher, die einen bedrohlichen Verlauf gegen den Bürger⸗ meiſter und die Geſchäftsleute annahm. Plienderungen wurden durch die Polizei verhindert. Main:, 25. Junj. Am Obſtaroßmarkt herrſchte heute früh eine ziemlicherregte Stimmung. Die Polizei war zahlreich ver⸗ treten, um die Verkaufspreiſe zu kontrollieren. Daneben halte ſich aber auch eine große Anzahl von Arbeilern eingefunden, die von Stand zu Stand aingen und es durchſetzten, daß die Preiſe auf einen ſeither hier nicht mehr dageweſenen Stand ermäßigt wurden. Kirſchen wurden zu 60 Pfa. bis 1 Mark das Pfund ver⸗ kauft, Erdbeeren zu.50, 2 und 3 Mark das Pfund. Auch die Ge⸗ müſeſtände wurden aufgeſucht und die Verkäufer veranlaßt, die Preiſe zu ermäßigen. Unter dieſen Uümſtänden war der Markt, was Obſt anbelangt, in kürzeſter Zeit ausverkauft oder gerdumt, da die in Ausſicht ſtehenden Nachſchübe zurückgehalten wurden. „ Bremen, 24. Juni.(..) Die Lebensmittelunruhen ver⸗ ſtärkten ſich über Mittag ſehr, ſodaß die Polizei einige beſonders lebhafte Ladenſtraßen für den allgemeinen Verkehr ſperren mußte. Die Demonſtranten wandten ſich im Laufe des Tages auch gegen die Schuhwarenſäden und größere Warenhäuſer, denen ſofort poligeilicher Schutz zuteil wurde. In erſteren fanden vielfach Zwangsverkäufe ſtatt. Auch kamen Diebſtähle vor. der Boykolt gegen Ungarn. Wien, 24. Juni.(WB.) Den Blättern zufolge verließen die Beamten des Oſtbahnhofes nach längeren Verhandlungen mit den Arbeitern über die Stellungnahme zum Boykott gegen Ungarn ihren Poſten. Dieſe wurden von Arbeitern über⸗ nommen, die hierauf ſelbſtändig Perſonenzüge auf der Oſt⸗ ſtrecke innerhalb Oeſterreichs abfertigten, ohne dieſelben nach Ungarn zu leiten. m. Wien, 25. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der Verkehrsboykott gegen Ungarn wird ſtreng durchgeführt. Die Setzer der Zeitungen üben ſtrenge Zenſur gegen alle ungariſchen Meldungen, ſodaß ſämtliche Blätter ohne Meldungen aus Ungarn erſcheinen. Man kann aber auch aus den ausbleibenden Obſt⸗ und Gemüſe⸗ zufuhren deutlich erkennen, daß Ungarn ebenfalls ſcharfe Maßnahmen ergreſen hat. Die Ungariſche Grenze wird ſcharf überwacht, damit der Schleichhandel nicht zur Ausdehnung kommen ſoll. Die Bewegung in Irland. Amſterdam, 24. Juni.(WB.) Wie aus London ge⸗ meldet wird, dauerten in Londonderry die Schießereien zwiſchen Unioniſten und Sinnfeinern in der Nacht zum 23. Juli an. An verſchiedenen Stellen der Stadt wurden Barri⸗ kaden errichtet. Es gab viele Tote und Verwundete. Ein Bataillon iſt zur Verſtärkung der Regierungstruppen nach Londonderry unterwegs. London, 24. Juni.(WB.) Der Generalſekretär für Ir⸗ land hat eine dringende Drahtung des Magiſtrats von Lon⸗ donderry erhalten, in der die Untätigkeit der Regierung be⸗ klagt und erklärt wird, die Lage ſei verzweifelt, da die Lebens⸗ mittellieferungen und die Gasverſorgung nahezu aufgehört haben. Denkſches Aeich. Der Unternehmergewinn im Bergbau. ..O. Bochum, 25. Juni. In einem Artikel unter der Ueber⸗ ſchrift„Muß die Kohle ſo teuer ſein?“ hatte der Direktor des Statiſtiſchen Amtes Berlin⸗Schöneberg Dr. R. Kuczinski, Mit⸗ glied der Sozialiſierungskommiſſion, in Bezug auf den e weſtfäliſchen Bergbau u. a. geſchrieben:„Heute beträgt der beitslohn für die Tonne etwa 66 Mark; die ſonſtigen Selbſtkoſten, in denen auch die Schuldzinſen und zahlreiche andere Poſten ſtecken, die gar nicht oder wenig geſtiegen ſind, machen höchſtens 60 Mark aus, ſodaß der Unternehmergewinn pro Tonne mindeſtens 89 Mark beträgt.“ Zu dieſen Ausführungen nimmt jetzt der Direk⸗ tor im Reichskohlenverband Reichstagsabgeordneter H. Löffler (früher Angeſtellter des alten Bergarbeiterverbandes) in der Berg⸗ arbeiterzeitung das Wort. Er weiſt darauf hin, daß ein Berg⸗ mann, um eine Tonne Abſatz zu erzielen, zwei Schichten verfahren und natürlich auch bezahlt bekommen muß. Dadurch entſteht aber, gering gerechnet, 01,80 Mark Lohnkoſten, das ſind 25.86 Mark mehr als Dr. Kuczinski angegeben hat. Ob die ſonſtigen Selbſtkoſten wirklich nur den van Dr. Kuczinski errechneten Betrag von 60 Mk. pro Tonne ausmachen, will Löffler nicht näher unterſuchen, Aufgabe des Reichskohlenverbandes ſei es, dies nachzuprüfen. Baden. * Karlsruhe, 25. Juni. Die badiſche Regierung iſt mit der Zentral⸗ leitung des Badiſchen Bauernverbandes in Verhandlungen über die ſeinen Mitgliedern anempfohlene Weigerung der Anmel⸗ dung der landw. Anbaufläche eingetreten. Auf Weiſung der Zentralleitung ſind nun die Mitglieder des Bauernverbandes zur nach⸗ träglichen Anmeldung aufgefordert worden. Auch ſollte nach Erhöhung des Erzeugerpreiſes für Mulch die Milchablieferung unverzüglich in der nötigen Menge erfolgen. *e Karlsruhe, 25. Juni. Der vom Landtag eingeſetzte Ausſchuß für Zwangswirtſchaft hat ſich in ſeiner erſten Sitzung für die Auf⸗ ebung der Zwangswirtſchaft für Kartoffeln und Oelfrüchte ausgeſprochen. Von Regierungsſeite wurde mitgeteilt, daß dieſem Wunſche entſprochen werde. Auch die Fleiſchzwangswirtſchaft ſollte nach Anſicht des Ausſchuſſes aufgehoben werden. * Radolfzell, 24. Juni. Wie ſchon kurz berichtet, finden die Tagungen der Badiſchen Bauernvereins⸗Organiſation am 8 Juni in Radolfzell ſtatt. Außer den Generalverſammlungen der Badiſchen Bauernbank, der Zentral⸗Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft und des Ge⸗ noſſenſchaftsverbandes findet nachmittags eine große allgem. Bauernver⸗ einsverſammlung ſtatt, in der der Präſident Staatsrat Weißhaupt über die wirtſchaftliche Lage, die Vorſtandsmitglieder Schill⸗Merzhauſen und Fackler⸗Bleibach über Bauernbewegung und wirtſchaftspolitiſche Tages⸗ fragen und Direktor Dr. Aengenheiſter über die Ueberleitung der Zwangs⸗ wirtſchaft auf das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen ſprechen werden. Letzte Meldungen. Die Konferenz in Spa abermals verſchoben. m. Paris, 25. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der Londoner Mit⸗ arbeiter des Newyork Herald meldet, daß die Konferenz von Spa wahrſcheinlich um weitere acht Tage verſcho⸗ ben werden wird. Man will jedenfalls die Bildung des Kabinetts Fehrenbach abwarten. Die Verbündeten könnten ſolche wichtige Verhandlungen nicht mit einer Regierung die vielleicht ſchon acht Tage ſpäter ſpurlos verſchwun⸗ en wäre. Paris, 24. Juni.(W..) Bei der Kammerberatung des Haushalts für das Miniſterium des Auswörtigen ſtellte Danie⸗ lan feſt, daß die in ihre Iſolierung zurückgekehrten Eng⸗ länder und Amerikaner Frankreichs Anſtrengungen für die Freiheit der Welt ſchnell vergeſſen hätten. Man halte dort das franzöſiſche Volt für ermüdet, faul und ſelbſtſüchtig. Redner forderte einen Informationsdienſt über die engliſche und ameri⸗ kaniſche Preſſe. * Berlin, 24. Juni.(W..) Vor dem hieſigen Schwurgericht hatten ſich heute drei Kommunſſten, der Schankwirt Mar Fichtemann, der Kaufmann Erwin Hoppe und der Schneiderge ſelle Willi Winkler, alle drei Leute im Alter von 21 und 22 Jab⸗ ren, wegen Mordes an dem angeblichen Spitzel Inſpektor Blau u verantworten. Am 7. Auguſt 1919 wurde die Leiche des In⸗ rettors, die mit einet Wäſchelene gefeſſelt war. Scnat gefändef. Die polizeilichen Ermittelungen ergaßen, daß Wiau cuz kammumiſteſcher Seite geplant worden war. Der Mord ſoll dan kommmmiſtſcher Seite gepfant worden ſein. Ale Tater kommen die oben hegeichrezen Angekfagten in Betracht. — Freitag, den 25. Juni 1920. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 274. ANus Stadòt und Land. Oeffenkliche Wirleverſammlung. Geſtern nachmittag wurde im großen Ballhausſaale eine öffent⸗ liche Wirteverſammlung abgehalten, die ſich mit verſchiedenen Standesfragen befaßte. Einberufer der gutbeſuchten Ver⸗ ſammlung war die Arbeitsgemeinſchaft der Ernährungs⸗ und Ver⸗ pflegungsbetriebe von Mannheim und Umgebung. Auf der Tages⸗ ordnung ſtand die Lohnbewegung im Gaſtwirtsgewerbe, die kom⸗ mende Perſonalſteuer, der Bericht über den Verbandstag ſowie die Verſchmelzungsfrage. Herr Sannwald eröffnete die Verſammlung, worauf Herr Haumeſſer über die Lohnbewegung im Gaſtwirts⸗ gewerbe in ausführlicher Weiſe berichtete. Darnach wurde auf der Konferenz in.⸗Baden der Beſchluß gefaßt, das geſamte Gaſt⸗ wirtsgewerbe in zwei Kategorien einzuteilen. Die erſte Kate⸗ gorie enthö die Hotels, Sanatorien etc., unter die Nichtrechnungs⸗ betriebe fallen alle größeren und kleineren Reſtaurants und Wirt⸗ ſchaftsbetriebe ſowie Cafés. Der Berichterſtatter ſtellt feſt, daß die Praxis bewieſen habe, daß die Abſchaffung des Trink⸗ gelds in den Wirtſchaftsbetrieben unmöglich iſt. Redner hofft, daß nun auch die Vernunft bei den Angeſtellten einkehre. Er ſteili feſt, daß ſeit Januar über 200 Wirtſchaften geſchloſſen wurden und daß im Laufe des Jahres noch weitere Schließungen von Wirtſchaftsbetrieben zu erwarten ſeien. Am Schluſſe ſeiner Darlegungen verlas der Redner nachſtehende, einſtimmig und ohne Debatte angenommene Entſchlie ßung: „Die am 24. Juni im„Ballhaus“ verſammelten Mitglieder der Arbeitsgemeinſchaft der Ernährungs⸗ und Verpflegungsbetriebe von Mannheim und Umgebung, Abt. Gaſtwirte, beſchließen fol⸗ gendes: 5 8 Nachdem durch Beſchluß der Landestarifkommiſſion die Gaſt⸗ wirtsbetriebe in zwei Kategorien eingeteilt wurden und zwar 1. Rechnungsbetriebe, das ſind Hotels, Sanatorien, Kurhäuſer, Fremdenheime etc., 2. Nichtrechnungsbetriebe, das ſind Reſtau⸗ rants, Cafes, ſowie ſämtliche mittleren und kleinen Wirtſchafts⸗ betriebe, iſt für die unter 1 bezeichneten Betriebe das Bedie⸗ nungsgeld durch Anſchreiben auf Rechnungen uſw. abge⸗ ſchafft. Dies hat ſich praktiſch bewährt. Für die unter 2 be⸗ zeichneten Betriebe wird das Bedienungsgeld, weil eine Abſchaf⸗ fung desſelben undurchführbar, beibehalten und neben dem⸗ ſelben ein monatlicher feſter Gehalt bei frejer Koſt gewährt. Die Verſammlung erklärt hiermit ausdrücklich, daß für die ad 2 bezeichneten Betriebe das Bedienungsgeld(Trinkgeld), auch für diejenigen Betriebe, die es bisher teilweiſe abgeſchafft hatten, im Intereſſe einer einheitlichen Regelung für die Städte Mannheim⸗ Ludwigshafen ab 1. Juli d. Xunter Fortfall jeglicher Prozente allgemein wieder eingeführt wird. Eine einjährige Erfahrung hat bewieſen, daß die Durchführung der Abſchaffung des Trinkgeldes für die unter 2 bezeichneten Betriebe undurchführbar iſt. Die Verſammlung erwartet von der Einſicht der Angeſtellten im Gaſtwirtsgewerbe, daß ſie ſich im Intereſſe eines verträglichen Zuſammenarbeitens den vorſtehenden Vernunftsgründen nicht ver⸗ ſchließen werden und iſt zur ſofortigen Verhandlung auf dieſer Baſis bereit.“ 5 Für dieſe Verhandlungen wurde eine ſiebengliedrige Kommiſſion gewählt, der die Herren Stiegler, Lipprand, Gäng, Linsner und Himmelsbach von Mannheim und Thomas und Schütz von Ludwigshafen angehören. Ueber die kommende Perſonalſteuer, den 10proz. Abzug von Lohn und Gehalt, der mit dem heutigen 25. Juni Ge⸗ ſetzeskraft erlangt, hielt der neugewählte Geſchäftsführer der Arbeitsgemeinſchaft, Herr Krüger, einen längeren Vortrag. Der Vorſitzende betonte im Anſchluß daran, daß der Arbeit geber bei dieſer Steuer wohl der allein Leidtragende ſein werde. Das Per⸗ ſonal werde ſich den Abzug nicht gefallen laſſen. In der Aus⸗ ſprache über den Vortrag wurde von Herrn Dieterle ſcharfe Kritik an dieſer Steuer geübt Wie bei der Weinſteuer, ſo ſei auch mit dieſer Perſonalſteuer das Pferd zuerſt am Schwanze anſtatt am Kopfe angeſchirrt worden Herr Haumeſſer regte an, mit der demnächſt in Verbindung mit dem Handwerkerſtand im Nibelungenſaal ſtattfindenden großen Proteſtverſammlung gegen die Zwangswirtſchaft auch die Perſonalſteuer ſo⸗ wie die Erhöhung der Telephongebühren zur Sprache zu bringen. Jedenfalls ſei es eine ſonderbare Zumutung, den Steuereintreiber für den Staat zu machen. Dagegen müſſe man ſich energiſch weh⸗ ren. Ein papierener Proteſt gegen die Steuer habe wenig Wert, da man ſich mit dem Geſetz als Tatſache nun abfinden müſſe. An der Ausſprache beteiligten ſich weiter die Herren Kammer⸗ meier, Dieterle, ürth, Sona, De Lank, Steger, Stierle, Kannegießer, Frankenbach u. a. Der Vor⸗ ſitzende ging auf die Ausführungen der Redner näher ein und betonte, daß die Ausſprache lediglich die Aufklärung der Kollegen über die Steuer bezweckt habe. Er ſtehe gleichfalls auf dem Stand⸗ punkt, daß man Front machen müſſe gegen die fortgeſetzt noch kommenden Steuerbelaſtungen und erſuchte die Anweſenden bei der Proteſtverſammlung im Nibelungenſaal möglichſt Zahlreich zu euledger bachſte Punkt der Tagesordnung betraf den Eber⸗ bacher Verbandstag ſowie die Verſchmelzung der Verbände. Der Vorſitzende bemerkte einleitend, daß es ſich in der Hauptſache in Eberbach um die Ausgeſtaltung der Ver⸗ bandszeitung ſowie um den Antrag betreffs Verſchmelzung der beiden Körperſchaften gehandelt habe Hierüber wurde in Eberbach eine Entſchließzung angenommen die die Verſchmelzung billigt. Herr Haumeſſer erſtattete den Bericht. Nach demſelben hat die Arbeitsgemeinſchaft in Mannheim gute Erfolge aufzuweiſen. Man habe das erreicht, was man ſchon längſt erſtrebte und beſitze nun eine Geſchäftsſtelle, in der jeder Kollege Rat und Aus⸗ kunft erhalte. Aber die Organiſation leide ſchwer darunter. Daß heute noch in Mannheim zwei Berufsvereine getrennt marſchieren, die doch zuſammen an einem Strang ziehen ſollten. Das kann und darf auf die Dauer nicht ſo weiter gehen, ohne daß der geſamte Beruf darunter Schaden leidet. Die heutige Zeit erfordert eine Einheitsfront 5 Vertreter des Gaſtwirtsgewerbes, obwohl dieſe Inſtitution genau ſo wichtig iſt, wie der Proteſt gegen die Erhöhung der Telephon⸗ gebühren und die Perſonalſteuer Herr Frankenbach ergänzte die Ausführungen des Vorredners namentlich in bezug auf die Gründung eines Einheitsverbandes. Redner iſt der feſten Ueber⸗ zeugung, daß der Einheitsverband kommen muß. Der Verbands⸗ leitung in Baden falle es ſchwer, mit den niederen Beiträgen mehr wie bisher zu leiſten. Was die Fachpreſſe anbelange, ſo müſſe eine große Verbandstagespreſſe geſchaffen werden. Redner er⸗ ſuchte am Schluſſe ſeiner Darlegungen bei der demnächſtigen Ab⸗ ſtimmung das Veto für den Einheitsverband einzulegen. Herr Sannwald dankte den beiden Berichterſtattern für deren ausführliche Referate. In der Ausſprache kritiſierte Herr Würth den Inhalt des Verbandsorgans, insbeſondere die hin⸗ ausgezogene Berichterſtattung über den Verbandstag. Das Ver⸗ bandsorgan ſei kein Blatt, das die Intereſſen der Wirte mit Nach⸗ druck vertrete. Herr Dieterle befürchtet, daß man bei einem Einheiteserband zu ſehr unter den Einfluß von Berlin gerate. Herr Sannwald erklärt, daß man ſich eptl auch ohne Berlin zu einem Einheitsverband zuſammenſchließen werde. Weiter ſprechen noch die beiden Berichterſtatter u. a. Kurz nach 7 Uhr ſchloß Herr Sannwald mit herzlichen Dankesworten, die nicht nur für das Mannheimer, ſondern für das geſamte deutſche Wirtsgewerbe be⸗ deutſam verlaufene Verſammlung. ch. Der Wucher mit Kirſchen war wieder Gegenſtand einer lebhaften Ausſprache im Haus⸗ frauenbund, der ſa bekanntlich eine über das Gebiet unſerer Stadt hinausgreifende Aktion zur Erreichung billigerer Obſtpreiſe eingeleitet hat. Die Antwort, die das badiſche Miniſterium dem Hausfrauenbund gegeben hat, wurde bereits veröffentlicht. Ebenſo iſt die Tatſache bekannt, daß die Großhandelsgeſellſchaft„Badiſche Obſtverſorgung“ den Preis bereits geſtern auf.10 M. reduziert hat. In den Läden konnte man geſtern abend die Kirſchen ſchon zu dieſem Preiſe haben. Frau Kromer legte in ihren einleitenden Ausführungen den Standpunkt des Hausfrauenbundes dar, der die Unmöglichkeit der Wiedereinführung einer Zwangswirtſchaft aner⸗ kennt, gleichzeitig aber auch betont, daß die Zwangsbewirtſchaftung nicht nur der Preispolitik, ſondern auch der Verteilungsregelung wegen unbedingt notwendig war. Man will dem freien Handel wieder zu ſeinem Rechte verhelfen, aber man hält den ſofortigen Uebergang von der Zwangs⸗ in die freie Wirtſchaft für ungeſund. Erfolgreich gearbeitet hat der wiedereingeſetzte freie Handel bis jetzt nur bezüglich der Menge des angelieferten Obſtes, erfüllt hat er ſeine Aufgabe aber erſt dann, wenn er zu Preiſen liefert, die es auch der minderbemittelten Hausfrau ermöglichen, zu kaufen. Daß die Obſtpreiſe heute höher ſein dürfen als die vergangenen Jahre, iſt verſtändlich, aber ſie müßten ſich doch immerhin im Rahmen der Ausgabeſteigerung für Fracht und Brech⸗ oder Pflücklöhne bewegen. Das Zuſammenarbeiten von Erzeugern, Händlern und Verbrauchern wird für unerläßlich gehalten. In der Ausſprache wurde den Verbrauchern von Prof. Wen d⸗ ling einmal geſagt, was ſie ſelbſt gefehlt haben. Er trat eben⸗ falls warm für einen Käuferſtreik ein. Frau Speicher⸗ Ludwigshafen iſt der Anſicht, daß wir ohne Zwangswirtſchaft noch nicht auskommen, wir müſſen aber eine Macht dahinterſtellen, d. h. der Regierung zur Autorität verhelfen. Die Anwendung der Wucherparagraphen für Obſtwucher müſſe gefordert werden. Amts⸗ rat Dr. Hoffmann macht der Reichsregierung den Vorwurf, daß ſie aus einem Extrem ins andere fiel. Er hätte die Einführ⸗ ung eines Ergeugerrichtpreiſes unter Zuſammenarbeit von Erzeuger, Handel und Verbraucher für das Richtige gehalten und ſich von der engſten Fühlungnahme der Regierung mit den beteiligten Kreiſen in Stadt und Land, Beobachtung der Verhält⸗ niſſe, Aufklärung und Einwirkung durch die Preſſe erträgliche Preiſe verſprochen.— Händler Eiſinger ſchiebt dem wilden Handel die Schuld an den gegenwärtigen Verhältniſſen auf dem Obſtmarkt zu. Der norddeukſche Händler treibe in ſüddeutſchen Obſtbaugebieten die Preiſe in die Höhe und die hieſigen Händler müßten eben mithalten, oder ganz auf die Anlieferung von Obſt verzichten. Auch er verſpricht ſich von einem Käuferſtreit, wenn er allerorts durchgeführt wird, eine Beſſerung der Verhältniſſe. Ein Aufruf der ſtädtiſchen Mütter an die Landfrauen ſei wohl auch von guter Wirkung. Die Verſammlung ſchloß mit der einſtimmigen Annahme nachſtehender Entſchließung: Die heutige von Hausfrauen, Vertretern des Handels und der Ver⸗ braucherorganiſation gutbeſuchte Verſammlung wünſcht, daß nach ge⸗ meinſamer Beratung zwiſchen Erzeugern, Händlern und Verbrauchern von der Regierung ein Erzeugergrundpreis feſtgeſetzt wird, um den durch den direkten Uebergang von der Zwangswirtſchaft zur freien Wirt⸗ ſchaft verloren gegangenen Maßſtab für die Angemeſſenheit der Preiſe wieder zu gewinnen. Um übermäßige Ueberſchreitungen dieſer Grund⸗ Im Reichswirtſchaftsrat befinde ſich nur ein preiſe zu verhindern, hält es die Verſammlung für erforderlich, daß das Wuchergericht einzugreifen hat. Ferner verlangen die Verſam⸗ 9 1 den 9 melten dringend die Einführung des Brennverbots und ſtrengſter Maßnahmen zu ſeiner Durchführung. Als wirkſames Mittel zur Be⸗ 3 2 7 f kämpfung des Obſtwuchers fordert die Verſammlung einſtimmig den Käuferſtreik. Pp. Jerienreiſen für Schüler höherer Lehranfkalten. Die Vereinigung für Schülerferienreiſen(Ferienkolonien unter pädagogiſcher Führung zur Erholung und Weiterbildung unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung der Bedürfniſſe von Schülern höherer Lehranſtalten) wird in dieſem Jahr folgende Veranſtaltungen tref⸗ en: 1. Eine Knabenkolonie findet während der Ferien 5 Wo⸗ chen lang in einem erſtklaſſigen Landerziehungsheim vorzügliche Aufnahme.. 2. Eine Knolonie für Knaben und Mädchen wird wäh⸗ rend der ganzen Ferien in Schollbrunn am Katzenbuckel eingerichtet. Gute Unterkunft und Verpflegung iſt ebenfalls geſichert. 3. Vom 20. Auguſt an können Knaben und Mädchen in der Schülerherberge für ſtudierende Jugend der Vereinigung der Quick⸗ bornfreunde in der Burg Rotenfels a. Main bei guter aber einfacher Verſorgung aufgenommen werden. Eine nochmalige Beſprechung mit den Eltern findet am Samstag, den 26. Juni, nachmittags 5 Uhr,, im Turnſaal der Liſe⸗ lotteſchule ſtatt. Eine beſchränkte Anzahl Anmeldungen für ſämtliche Veranſtaltungen können noch bis zum 30. Juni bei den in den ein⸗ elnen Schulen für die Sache tätigen Damen und Herren(ogl. An⸗ ſchlag am ſchwarzen Brett) oder beim Verkehrsverein, der auch nähere Auskunft erteilt, angenommen werden. 8 *Verſetzt wurden die Reviſoren Karl Kramb in Emmendingen zum Bezirksamt Weinheim, Arnold Wild in Breiſach zum Be⸗ zirksamt Emmendingen und Heinrich Glock in Baden zum Be⸗ zirksamt Breiſach. * Erkrankung des Erzbiſchofs. Das Erzbiſchöfl. Ordinariat teilt mit, daß Erzbiſchöf Dr. Nörber erkrankt iſt. Die Geiſtlichkeit und die Katholiken werden von dem Ordinariat aufgefordert, für die Wiedergeneſung des Erzbiſchofs zu beten. J FJorſchungsgeſellſchaft für Arbeitswiſſenſchaft. Heute Freitag ſpricht Herr Regierungsrat Bucerius aus Karlsruhe in der Aula der Handels⸗Hochſchule, A 4, 1, über wiſſenſchaftliche Be⸗ triebsführung im Handwerk. Dieſes Thema dürfte in erſter Linie Handwerker und Gewerbetreibende intereſſieren. Es wird gezeigt, wie ſich ökonomiſche Grundſätze auch im Kleinbetrieb mit gutem Erfolg anwenden laſſen. Der Vortrag beginnt pünktlich 8 Uhr. Eintritt iſt frei. * Weiterer Preisabſchlag für Kirſchen. Die Badiſche Obſt⸗ berwertungsgeſellſchaft, Verteilungsſtelle Mannheim, hat heute für Kirſchen einen Verbraucherpreis von 2 Mark für das Pfund feſtgeſetzt. ch Ferienkinder. Der Verein für Erholungsurlaub und Ferien⸗ aufenthalt(E..) in Mannheim, N 6, 14, hat an erholungsbedürf⸗ tige Kinder von kaufm. und techn. Angeſtellten noch einige Plätze (auch im Ausland) zu vergeben. Anmeldungen ſind alsbald ſchrift⸗ lich an obigen Verein zu richten. * Nicht idenkiſch iſt, wie wir auf Wunſch feſtſtellen, Herr Adam Rettig, Heilgehilfe im Allgemeinen Krankenhaus, mit dem gleich⸗ namigen Arbeitet, deſſen Berufung nach dem Bericht in Nr. 271 von der Strafkammer verworfen wurde. Todesfall. Im 46. Lebensjahre iſt in Heidelberg der Schriftſteller, Zeitungsverleger und Hochſchuldozent für Zeitungs⸗ kunde und Buchdrucktechnik an der Techniſchen Hochſchule in Darm⸗ ſtadt, Dr. Friedrich Meißner geſtorben. Meißner hat verdienſt⸗ volle wiſſenſchaftliche Arbeiten zur Ergründung des Zeitungsweſens geliefert und ließ ſich namentlich das Studium der Fachpreſſe ange⸗ legen ſein. Wertvolle praktiſche Vorſchläge der Reform des Zei⸗ tungsweſens ſind ſeinen Arbeiten zu verdanken. In ſeiner hübſchen Villa in Rohrbach, dem ſog.„rollenden Haus“(das früher in Mann⸗ heim ſtand und nach Rohrbach transportiert war) beſaß er u. a. eine vielleicht einzig daſtehende Sammlung von Lichtbilder⸗Diapoſitiven über die Geſchichte des Druckereiweſens. Der Verſtorbene ſtammte aus Wittlensweiler im württembergiſchen Schwarzwald, wo er am 4. Juli 1874 geboren wurde. In jungen Jahren war er Redakteur der„Elberfelder Zeitung“, dann Chefredakteur der„Ulmer Schnell⸗ poſt“, Redakteur des„Berliner Tagebl.“, Chefredakteur und Direktor des Zeitſchriftenverlags der Union. Er gründete die Fachzeitſchriften „Der Erzbergbau“,„Der Steinbruch“,„Der Mühlen⸗ und Speicher⸗ bau“,„Der ſtädtiſche Tiefbau“„Das Hobel⸗ und Sägewerk“ und den„Brückenbau“ ſowie„Die Fachpreſſe“, die in Heidelberg erſchie⸗ nen. Von ſeinen zahlreichen Abhandlungen und Werken ſeien be⸗ ſonders erwähnt: Zitatenlexikon für Schriftſteller, Typographiſche Illuſtrationen in alter und neuer Zeit, die deutſche Fachpreſſe, Stu⸗ dien über das Zeitungsweſen und die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Fachpreſſe. Parteinachrichten. Deutſche(liberale) Volkspartei. Der Bezirksverein Lindenhof veranſtaltet heute Frei⸗ tag um 8 Uhr im Reſtaurant„Rennershof“ einen Vortra gs⸗ abend. Zur Beſprechung ſteht das aktuelle Thema:„Das Ergebnis der Reichstagswahl und die Regierungsbildung“. Anſchließend freie Ein germaniſches Leben vor 1000 Jahren. as alltägliche Leben des deutſchen Menſchen vor 1000 Jahren iſt für 18 1 Dunkel gehüllt, denn Heldenſage und geſchichtliche Chronik erzählen nur von den großen Ereigniſſen in Stagat und Kirche. Die isländiſche Sage aber hat aus der gleichen Zeit uns einzelne Lebensbilder in beiſpielloſer Klarheit und Eindringlichkeit aufbewahrt und ihr unſchätzbarer Wert für uns liegt darin, daß ſie uns das typiſche Schickſal und tägliche Erleben des Germanen in jener Frühzeit vor Augen führt. Dieſe„menſchlichen Dokumente“ reinſten Germanentums dem deutſchen Volke nahezubringen, hat ſich die ſchöne Sammlung„Thule zur Aufgabe geſtellt, die Prof. Felix Niedner im Verlage von Eugen Diederichs in Jena heraus⸗ gibt, und einen beſonders wertvollen Band hat er uns ſoeben in der „Geſchichte vom Goden Snorri“ geſchenkt. Keine der anderen großen Isländer Sagas iſt in dem Grade Geſchichte und Darſtellung der Wirklichkeit, wie dieſes Lebensbild eines hervorragenden Man⸗ nes um die Wende des 10. und 11. Jahrhunderts, der das berühm⸗ teſte Häuptlingsgeſchlecht der Isländer, das der Sturlunge, begrün⸗ dete. Die Geſchichte umſpannt einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren, beginnt mit der Beſiedlung Islands im Jahre 874, eröffnet ihre Haupthandlung 978 mit der Beſitznahme leiner Hofſtadt Hei⸗ ligenberg durch Snorri und verfolgt dann ſeine Taten und Schickfale durch 30 Jahre, während zum Schluß ſein Tod im Jahre 1031 noch kurz erwähnt wird. Die hiſtoriſchen wie die geographiſchen An⸗ gaben laſſen ſich auf ihre Richtigkeit hin genau kontrollieren, und noch heute vermag jeder Kenner des Landes die einzelnen Oertlich⸗ keiten im Weſten Islands anzugeben, auf denen die Geſchichte ſich abſpielt, die langgeſtreckte Halbinſel Schneebergſpitz, den Breitfjord uſw. Verfaßt iſt die Geſchichte wohl 200 Jahre ſpäter von dem Abt Hall Gizursſohn, der von 1221—1225 in dem Auguſtinerkloſter Heiligenberg wirkte, das an der Stätte erbaut wurde, auf der einſt Snorris Hof geſtanden hatte. Zunächſt wird die Beſiedlung Jslands durch den Ahnherrn Snarris, den norwegiſchen Häuptling Rolf erzählt, der ſich als Ver⸗ walter des Thortempels auf der Inſel Moſter Thorolf Moſterbart nannte Er veranſtaltet ein großes Opferfeſt und fragt„ſeinen ge⸗ liebten Freund Thor um Rat, ob er aus dem Lande ziehen ſolle. Der Gott weiſt ihn nach Island und ſo läßt er den Tempel ab⸗ brechen und führt den größten Teil des Holzes auf ſeinem Schiff mit ſich, auch einen mit Thors Bild geſchmückten Hochſitzpfeiler. Als er die Küſte Islands liegen ſieht, wirft er dieſen Pfeiler ins Waſſer, und wo er ans Land ſchwimmt, da läßt er ſich nieder und nennt die Stelle Thorsſpitz. Hier erbaut er einen gewaltigen neuen Thortempel und legt ein Gehöft an, das er Tempelſtedt nennt. Einen ſteinigen Hügel aber auf der Landſpitze weiht er dem Thor beſonders und gibt ihm den Namen„Heiligenberg“. Sein Nach⸗ komme Snorri, der dieſen„Streithahn“ bedeutenden Namen wegen ſeiner Frechheit in der Jugend bekommt, erwirbt ſich mit ziel⸗ bewußter Schlauheit das hier angelegte Gehöft Heiligenberg. Der Verfaſſer widmet dem Helden ſeiner Geſchichte zu Anfang eine treffende Charakteriſtik.„Snorri war mittelgroß und etwas ſchlank,“ ſagt er.„Er war ſchön von Anſehen, hatte regelmäßige Geſichtszüge, lichte Hautfarbe, helles Haar und einen roten Bart. Für gewöhnlich war er ruhig und friedlich. Nicht leicht ließ er ſich anmerken, was ihm wohl oder übel gefiel. Er war ein kluger Mann und ſah in vielen Dingen ſehr weit. Im Haß war er ſtark und trug Beleidigungen lange nach. Seinen Freunden war er ein heilſamer Ratgeber, aber ſeine Feinde glaubten die Verderb⸗ lichkeit ſeiner Ratſchläge zu ſpüren. Snorri übernahm damals den Tempel. Daher nannte man ihn„Gode Snorri“, Er wurde nun —4 Häuptling, doch beneidete man ihn viel um ſeine In ein reiches Kulturgemälde der Zeit wird nun dieſe echt ger⸗ maniſche Geſtalt hineingeſtellt. In ewigen Kämpfen und Fehden im Schlagen und Erſchlagen, in Mord und Rache, in Sühne und Buße, in Verbannung und Flucht verfließt das Leben. Immer wie⸗ der muß das Thing über Zwiſt und Gewalttat entſcheiden, und die Klugheit Snorris bewährt ſich im Friedenſtiften und Zuſtandebrin⸗ gen von Vergleichen. Er iſt der Verſchlagendſte und fällt wahrhaft ſalomoniſche Urteile; aber neben ihm ſteht als ſein mächtigſter Ne⸗ benbuhler der Gode Arnkel. Für die Herrſchaft beider iſt nicht Raum auf dieſem engen Gebiet, und ſo entſteht eine Gegnerſchaft auf Leben und Tod, die ſchließlich in der Erſchlagung Arnkels gipfelt. Umdüſtert iſt dies gewalttätige Leben noch durch Spuk und Geſpen⸗ ſterglauben; Hexen und Unholde treiben ihr Weſen, Tote kehren wieder, müſſen beſchworen und noch einmal begraben werden. Mit dieſen heidniſchen Vorſtellungen miſchen ſich chriſtliche, als im Jahre 1000 das Chriſtentum auf Island eingeführt wird.„Gode Snorri ſetzte es vor allem in den Fjorden des Weſtlandes durch, daß die Gegend chriſtlich wurde. Nach Schluß des Thinges ließ er eine Kirche zu Heiligenberg bauen und eine zweite ſein Schwiegervater Styr. Die Männer aber wurden beſonders dadurch zum Kirchenbau ge⸗ trieben, daß die Geiſtlichen verhießen, jeder könne ebenſo vielen Männern im Himmeireich Platz verſchaffen, als in einer Kirche, die er hätte bauen laſſen, ſtehen könnten.“ Gegen den Geſpenſterſpuk bietet Snorri nun zugleich ein altheidniſches Türgericht und die chriſtliche Weihe auf.„Als Snorri ins Alter kam“, erzählt die Sage, „nahm ſein Anſehen und ſeine Beliebtheit zu, und der Hauptgrund war, daß ſeine Neider allmählich wegſtarben. Auch das vermehrte ſeine Beliebtheit, daß er ſich mit den vornehmſten Männern in Borgfjord und weithin anderwärts verſchwägerte. Mit einer über⸗ ragenden Stellung, die dem Lande zugute kam und ihm eine unab⸗ hängige Lage ſicherte, mit der Begründung eines berühmten Ge⸗ ſchlechtes ſchließt ſo dies germaniſche Leben vor 1000 Jahren. hochſchule für Muſik in Mannheim. Kompoſitionen von Heinrich Neal. Der fünfte Vortragsabend des Unterrichtsjahres 19190 galt dem Schaffen des Heidelberger Komponiſten Heinrich Neal, der ſich ſeither mit Herrn Seelig in die Leitung des dortigen ſtädtiſchen ſubventionierten Kon⸗ ſervatoriums teilte. Herr Direktor Rehberg, der ja bekauntermaßen es als eine Haupt⸗Aufgabe der Konſervatorien betrachtet, jungen und unbe⸗ kannten Talenten den Weg in die Muſikwelt zu bahnen, ſprach in ſeinen einführenden Worten. von dem muſikpädagogiſchen Wert der Werke Neals, ihrer Art und Bedeutung für den modernen Unterricht und man kann ſeinen Ausführungen nur zuſtimmen, wenn er behauptet, daß der Grund, warum ſo manches Talent verkümmern muß, nur zu oft Mangel an Ver⸗ ſtändnis und Indifferentismus iſt. Durch Wort und Ton ſuchte Rehberg Neals Weſensart den Hörern zu erſchließen. Neal ſucht die muſikaliſchen Unterrichtswerke dem modernen Zeitgeiſt anzupaſſen. Seine Schöpfungen verraten ein gediegenes ſatztechniſches Geſchick, aparter Klangſinn und inter⸗ eſſante harmoniſche Wendungen. Aber es ſind doch nur Werke der muſika⸗ liſchen Kleinkunſt. Wo es gilt, weitere Bogen zu ſpannen und Werke von ausgeſprochener Eigenart zu ſchaffen, verſagt ſeine ſchöpferiſche Kraft. Dies gilt namentlich von den geſtern gehörten fünf Liedern, die Dr. E. Nacke mit dem Komponiſten am Klavier ſang, aber auch von der Einlettungs⸗ muſik zu einem Drama(an Henrik Ibſen), welche die begabten Studierenden Kurt Weinreich und Fritz Lehmann in ſo trefflichem Zuſammen⸗ ſpiel vermittelten. Etwas kurzatmig ſind auch die drei Melodramen nasß Gretheſchen und Mörikeſchen Gedichten, in denen Paula Levi, mit Fritz Lehmann als Begleiter am Flügel, ihre ſprachtechniſche Vortragskunſt aufs neue dokumentierte. Das Wertvollſte gibt Neal ohne Zweifel in ſeinen muſikpädagogiſchen Werken, vor allem in den 24 Klavier⸗Etuden⸗ aus denen Herr Rehberg einige der charakteriſtiſchſten und muſikaliſch wertvollſten erſchloß. Dieſe Etuden füllen tatſächlich eine Lücke der muſikpädagogiſchen Siteratur und verdienen weiteſte Verbreitung. Friedrich Mack. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. 101. Orgelkonzert von Arno Landmann. Das Programm des dieſen Sonntag, 27. Juni, abends 8 Uhr, in der Chriſtus⸗ kirche beginnenden Orgelkonzerts bringt Bachs A⸗moll⸗Fuge, Glorig von Reger, Peſtorale von Frank, Variationen von Liſzt ſowie Ge⸗ ſänge von Bach und Wolf, vorgetragen von Frau Cadenbach⸗Hei⸗ delberg. Der Eintritt iſt frei. Elfriede Müller, die jugendlich⸗dramatiſche Sängerin des Nationaltheaters, wird zu Ende dieſes Spieljahres aus dem Verband der Mannheimer Bühne ausſcheiden und nach Berlin überſtedeln. — 1 1 — 1 zur mit einer zweifklaſſigen Mannſchaft verkreten waren. 4. Seite. Nr. 274 ——bVQ.— —]7ꝙ«er?r r t 7˙ ꝛ˙·v——K— ˙⁰Q——mmnmmnmmnmmm Freitag, den 25. Juni 1920. Ausſprache. Alle auf bürgerlichem Boden ſtehende Männer und Frauen ſind herzlichſt eingeladen. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) Handel und industrie. pielplau des National-Theaters Neues Theater Jum 4 Vorstellung 8 Vorstellung 1 25. F. Lerpfl. der Mietabteilung B Zwangs einquartierung Zum Best. d. Pens.-Anstalt Zar und Zimmermann 6½ 26..52D Dautons Tod 7 27. 8. 53C Oderon 6 Zwangs einquartierung 7½ Kommunales. * Ettlingen, 23. Junt. In der Bürgermeiſterfrage hat der dafür eingeſetzte Ausſchuß entſchieden, den bisherigen Bürgermeiſter von Lörrach, Amtmann Dr. Potyka, zur Wahl vorzuſchlagen. Außer ihm waren 19 Bewerbungen eingegangen. Dr. P. iſt geborener Elſäſſer. Fp. Worms, 21. Juni. Das billigſte Acker⸗ und Wein⸗ bergsgelände dürfte die Stadt Worms verpachtet haben. Wie in der jüngſten Stadtverordnetenſitzung mitgeteilt wurde, hat die Stadt u. a. 59 Morgen Ackerfeld zum jährlichen Ge⸗ ſamtpreis von 1767 Mark— der Morgen etwa 38 Mark— dann 3364 Quadratmeter Weinberg beſter Lage zu 225 Mark fährlich, 1794 Quadratmeter für 180 Mark jährlich verpachtet. Die Bürger⸗ meiſterei wurde beauftragt, ſoweit dies geſetzlich möglich iſt, dieſe wirklich unzeitgemäßen Pachtverträge zu löſen.— Ein Arbeit⸗ eberverband Deutſchlands, in dem ſich die Stadte und ommunalverbände im ganzen Reiche zur einheitlichen Regelung aller Fragen zufammengeſchloſſen haben, hat ſich jetzt gebildet. Worms iſt dieſem Verbande beigetreten. Bis der Verband die Organiſation ausgebaut hat, ſind Mainz, Worms, Offenbach und Darmſtadt für die gemeinſchaftlichen Fragen zu einer Arbeitsge⸗ meinſchaft zuſammengetretn. Sportliche KRundſchau. Die neuen Rennkermine. Für die ſchon vor einiger Zeit bewilligten neuen Renntage werden jetzt die genauen Termine bekannt gegeben. Die Oberſte Rennbehörde erſucht die Vereinsvorſtände Wünſche auf Abänderungen bis Montag, 5. Juli dem Generalſekretariat des Union⸗Klubs mitzuteilen. Die Tage wurpen wie folgt verteilt: Berlin⸗Strausberg., 10., 29. Aug., 9. September, 55., 21., 27. Oktober,.,., 15. November. Grunewald: 13. Juli, 18. Auguſt,., 12., 22. Oktober.— Hoppegarten⸗Grunewald: 13. Juli, 18. Aug.,., 12., 22. Oktober.— Hoppegarten⸗Gruewald: 2, 10., 15. September,., 26. Oktober.— Karlshorß:., 13., 23. Sep⸗ tember, 14., 17. Oktober.— Breslau:: 20., 22., 23. Aug.— Frank⸗ furt a..: 21. Auguſt,., 4. Oktober.— Hannover: 10., 12., 14. September.— Köln: 16. Auguſt, 16., 20. Oktober.— Hamburg⸗ Großborſtel: 17., 23. September.— Magdeburg: 26. Auguſt, 2. Oktober.— Dortmund: 8. September, 7. November.— Halle a..: 24. September, 24. Oktober.— Mülheim⸗Duisburg: 22. September.— Horſt⸗Emſcher: 31. Oktober, 1. November und Cre⸗ feld: 13. Oktober. Von den ſeiner Zeit bewilligten Galopprenn⸗ tagen ſehlen noch 6 Termine für das Kartell rheiniſch⸗weſtfäliſcher Renn⸗ vereine und 2 für Wies baden, dagegen ſind 2 Tage für Hamburg⸗ Großborſtel hinzugekommen. Die Mannheimer Herbſtrenntage für Anfang September eventl. Ende Auguſt bleiben beſtehen. Pferdeſport. sr. Der Hammonia⸗Preis, das wieder in das Hamburg⸗Großborſteler Herbſtprogramm aufgenommene 100 000⸗Mark⸗Rennen, hat 63 Unterſchriften erhalten. Die 1600⸗Meter⸗Prüfung vereinigt unſere beſten Pferde, wie Abſchluß, Herold, Friedensfürſt, Prämie, Perlſchnur, Glimmer, Alamund, Skarabae, Wallenſtein, Pallenberg, Hallunke, Romanze, Optimiſt, Peri und Grollenicht. ar. Neue Rennausſchreibungen für Grunewald. Der Berliner Renn⸗ verein veröffentlicht die Ausſchreibungen für den 13. und 15. Juli, an wel⸗ chen Tagen in Grunewald ein gemiſchtes, aus Flach⸗ und Hindernis⸗ rennen beſtehendes Programm zur Entſcheidung kommt, das insgeſamt 363 000„ an Preiſen aufweiſt. Die Hauptnummern ſind am erſten Tage der Preis von Bindow, ein Hürdenrennen von 40 000, am zweiten das über 1200 Meter führende Fervor⸗Rennen von 40 000&. Fr. Beſtrafung des Jockey Janek. Mit 2000 ½ wurde Jockey Janek von der Oberſten Rennbehörde in Strafe genommen, weil er Jockey Korb am Sonntag in Hamburg nach dem Peter⸗Ausgleich verprügelte, da dieſer ihn angeblich in dem Rennen angeritten haben ſoll. Lawnkennis. sr. Teunis⸗Meiſterſchaften. In Magdeburg und Kiſſingen begannen die Kämpfe um die Tennismeiſterſchaften. In Magdeburg ſchlug in der Herrenmeiſterſchaft Lödte mit:2,:3 Haufmann, Flinſch mit 6 0, 63 Thiele, Koken mit:2,:0 Schuchardt, Leiſt mit 86, 725 Haber und in der Damenmeiſterſchaft Fr. Mund mit:1,:0 Frl. Preußer.— Die Ergebniſſe in Kiſſingen waren: Herrenmeiſterſchaft: 2. Runde: Kreuzer gegen Hopf 6 0,:1, Stübgen gegen Havonbe 63, :1.— Damenmeiſterſchaft: Frl. Rudenberg gegen Frl. Ullſtein:1, 62 0; Frl. Bingner gegen Frl. Stärker 6: 1,:1, Frl. Apokant gegen Frl. Ledermann:3,:2; Fr. Walluf gegen Frl. Rudenberg 612,:1 Frl. Apolant gegen Fr. Lickhoſſ 6: 1, 63. RNadſport. sr. Die Nadſernſahrt München⸗Berlin, das längſte deutſche Straßen⸗ rennen über 633 Kilometer, das der Bund Deutſcher Radfahrer am 10. und 11. Juli veranſtalten wollte, iſt abgeſagt worden. gr. Bei den Nadrennen zu Plauen war im Großen Preis von Vogt⸗ land in 2 Läufen von je 50 Kilometer der durchweg führende Techmer Erſter und ſiegte auf Conti⸗Reiſen in der Geſamtzeit von 95 Min. 24,2 Sel. Weiß wurde trotz verſchiedener Raddefekte jedesmal Zweiter und brachte es im Geſamtergebnis auf 99,100 Kuometer Stellbrink, der keine Rolle ſpielte, erreichte 93,600 Kilometer und Kuſchkow, der wiederholt das Rad wechſeln mußte, auf 89,700 Kilometer. Jußzball. * Beſeitigung der ſüddeutſchen Torwartregel. Der Süddeutſche Fuß⸗ ballverband hatte vor einigen Monaten zum größeren Schutz des Tor⸗ wächters für ſeinen Bereich eine eigene Spielregel erlaſſen, die bei An⸗ ehen des Torwächters vom Schiedsrichter das Abpfeifen des Spiels verlangte. Dieſe ſogenannte Torwartregel hat nun durch das Abertrieben peinlich genaue Durchführen einiger Schiedsrichter in Süd⸗ deutſchland viel Staud aufgewirbelt. Der Verbandsvorſtand pat ſich des⸗ halb entſchloſſen, dieſe Regel wieder aufzuheben. Schlußſpiel um das Mannheimer Silberſchild. Heute Freitag abend tteffen ſich auf dem Phönix⸗Platze bei der Uhlandſchule zum Schlußſpiele um das Mannheimer Silberſchild die erſten Mannſchaften des Sport⸗ Elud Hertha und Turnerbund Jahn Neckarau. Es iſt ein intereſſanter Kampf zu erwarten, da Jahn den B⸗Meiſter Viktoria Neckarau auf deſſen Platze mit:1 beſiegen konnte. Nach dem Spiele findet die Mebergabe des Silberſchildes durch die Behörde ſtatt.(Weiteres Anzeige.) B. f..⸗Sportplaß. Mit Rückſicht auf die inzwiſchen erfolgte Ber⸗ legung des Verbandspokalſchlußſpiels(Sportklub Stuttgart)— T. u. Sp. Waldhof) pom 27. Juni auf 3. Juli wird das bereits für 30. Juni anbe⸗ raumte Silberſchiffſchlußrückſpiel B. f. R.— T. u. Sp.⸗B. Mannheim⸗ Waldhof ſchon am Sonntag, 27. Juni, 4 Uhr nachmittags auf dem V..⸗Sportplaßz ſtatifinden. Dadurch wird es dem Sp.⸗B. Waldhof möglich ſein, im Schlußſpiel gegen Sportklub Stuttgart mit einer ausge⸗ ruhten Elf anzutreten. Olympiade. ex. Podbielski⸗Sportſeſt im Berliner Stadion. Turner, Radfahrer. Schwimmier, Leichtathleten und Fußballer gaben ſich, wie alljährlich, am Sonntag ein Stelldichein im Deutſchen Stadion, um auf ihre Art bei dem vom Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen veranſtalteten Podbielsk⸗ Sportfeſt das Andenken ſeines verdienſtvoflen ehemaligen Vorſitzenden zu ehren. Bekanntlich iſt gerade der Bau des Stadions eines der Hauptver⸗ dienſte des verſtorbenen Staatsminiſters. Die Wettbewerhe, die beſonders dei den Schwimmern auch aus dem Reiche 180 gut beſetzt waren, brachten zum Teil ſehr ſcharſe Kämpfe. Eine überraſchende Niederlage erlitt hier der Weltmeiſter Luber durch den Halderſtädten Mund im Turm⸗ ſpringen. In den leichtathletiſchen Wettbewerben holte ſich, wie voraus⸗ zuſehen war, der Berliner Sport⸗Klub den„Löwenanteil der Preiſe, da ſein ſchärfſter Gegner, der Sport⸗Klub Charlottendurg, mit ſeiner J. Garnitur bei den gleichzeitig ſtattfindenden Jubiläufnswettkämpfen der 8 75 der 7— Radfahrer gegen deburger Herrenfa ruchte imtexeſſante Begegnung, ds der 9 als Steger bervorging. Grozen Beifalf—851—.5 de Darbietungen der Vereinign Turner Groß⸗Berlins am Nes Den Beſchluß kildete 58 eene Derlin⸗Dresden, in welchem die Berimer wegen der Unſtimmigteiten im 8 waren die Berliner Turnerſchaft weilte. egen. Forderung einer Getreidereserve. Mannheim, 24. Juni. Die im Verbandsüddeutscher Getreidebörsen zusammengeschlossenen Organisationen des Getreidehandels, sowie die Vereinigung süddeut- scher Handelsmühlen, der Verein süddeutscher Mehlhändler und der badische Bäckerverband haben mit Rücksicht auf die Gestaltung unserer Brotgetreideversorgung für die kommen- den Monate eine Eingabe an die Reichsgetreide- stelle gerichtet, in der sie folgende Anregung geben: „Deutschland befindet sich in der traurigen Lage, ohne jede Reserve an Brotgetreide der neuen Ernte entgegen- zugehen. Verschiedene Anzeichen sprechen dafür, daß Preis- bewegung und Getreideablieferung nicht so vor sich gehen werden, wie die Reichsgetreidestelle und die Allgemein- heit dies wünschen. Die Ablicferungsfreudigkeit der Land- wirte ist nach übereinstimmendem Urteil der mit den länd- lichen Verhältnissen gut vertrauten Persönlichkeiten sehr gering. Andere unsichere Faktoren kommen noch hinzu. Es gibt daher nur eine Möglichkeit, einer drohenden Kata- strophe vorzubeugen, und dies ist die rasche Aufspeiche- rung von Reserven in Auslandsgetreide, welche eine geregelte Brotversorgung für die nächsten Monate ver- bürgen würde. Gerade in Süddeutschland, vor allem in Mannheim, woselbst die besten Einrichtungen für die Lagerungen von Getreide bestehen, mũüssen groſſe Lager unter- halten werden. Die Regierung muß daher die Einfuhrgesellschaft für Getreide und Futtermittel in Berlin beauftragen. unver- züglich in großem Maßstabe ausländisches Getreide für Rech- nung der Reichsgetreidestelle zu erwerben und zur Einlage- lung zu bringen. Gegen diese von allen Fachleuten erhobene Forderung gibt es keine Einwände. Alle durch die Ausfuhr von Kohlen und Kali zur Verfügung stehenden fremden De- visen müssen für diesen Zweck bereitgestellt werden, denn das deutsche Volk hat vor allem Anspruch auf eine ge- regelte Brotversorgung. Durch die schlechte Belieferung Süddeutschlands mit Brotgetreide war man in den letzten Wochen gezwungen, zu minderwertigen Ersatz- mehlen zu greifen. Das mit diesen Ersatzmehlen herge- stellte Brot war gesundheitsschädlich. Diese Zu- stände dürfen nicht wiederkehren. Wenn daber nicht nach unserem Vorschlage verfahren wird und sofort damit be-⸗ gonnen wird, die unbedingt nötigen Reservelager in Süddeutschland anzulegen, wird es wieder so bleiben wie im Vorjahre. Ein- und Ausfuhrfragen nach dem Saargebiet. Ueber die Behandlung der Ein- und Ausfuhr nach und von dem Saargebiet herrschen immer noch die größten Unklar- heiten. 8o ist zunächst unklar, ob die französischen Einfuhrverbote für das Saargebiet gelten. Hierzu teilt die Berliner Zweigstelle der Handelskammer Saarbrücken ſolgendes mit: Die französischen Einfuhrverbote werden insoweit auf das Saargebiet niceht angewendet, als Waren deutschen Ur- sprungs und deutscher Herkunft Einlaß in das Saar- gebiet begehren. Es bleiben also die deutschen Waren jeder Art, die begleitet sind von einem den deutschen Ur- sprung beglaubigenden Ursprungszeugnis ebenso wie nach dem Friedensvertrag z0llfrei, so auch einfuhrfrei in das Saargebiet. Die französischen Einfuhrverbote wer- den an der saarländisch-deutschen Grenze lediglich gehand- habt für Waren nicht deutschen Ursprungs.(Siche Verfügung der französischen Generaldirektion der Zölle vom 3. Mal 1920.) Auf die absolute Notwendigkeit der Beigabe von Ursprungszeugnissen jeder einzel- nen Sendung wird erneut hingewiesen. Die weitere Frage betrifft, obh Ausfuhrabgaben nach der Saar berechnet Werden. Auf die von der Han- delskammer Mannheim weitergegebenen Beschwerden über Berechnung von Ausfuhrabgaben nach der Saar seitens der Aubenhandelsstellen hat der Reichskommissar für Ein- und Ausfuhrbewilligung nachstehenden Bescheid erteilt: „Die Rechtslage in der angeregten Sache ist klargestell durch Artikel III in der Bekanntmachung betreffend weitere Ausführungsbestimmungen zu der Verordnung über die Außen- handelskontrolle vom 20. Dezember 1919(Reichsgesetzblatt Seite 21289), welcher lautet:„Bei der Ausfuht in den Freistaat Danzig sowie in das Saar- und Memelgebiet und in die Ge- biete von Eupen und Malmedy wird eine Abgabe bis auf weiteres nicht erhoben, soweit die auszuführenden Waren für den eigenen Bedarf dieser Gebiete bestimmt sind.“ Ich habe die in Betracht kommenden Stellen bereits mehrfach auf diese Bestimmung hingewiesen und bitte, vor- kommendenfalls die Interessenten zu veranlassen, sich auf diese Bestimmung den etwa anders vorgehenden Ausfuhr- stellen gegenüber zu berufen.“ Börsenberichie. Mannheimer Eflektenbörse. Mannheim, 24 Junl. Die heutige Börse zeigte lebhaftere Haltung. Es kamen Abschlüsse zustande in Pfälzer Bank⸗ Aktien zu 133%, Benz zu 178% und in Frankona-Aktien zu 600 AM pro Stück. Westeregeln stellten sich 590 G. ex. Div. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 24. Juni. Drahtb.) Bei vorwiegend schwächerer Grundstimmung und stillem Geschäft verkehrte die Abendbörse. Montanpapiere behauptet. Phönix notierten 388. Bochumer 2443. Chem. Bad. Anilin schwankend, 425 bis 427, Vereinigte Ultramarinfabrik stiegen um weitere 5% auf 22974, Waggonfabrik Fuchs gewannen 4% auf 28973. Unter den Lokalpapieren sind anzuführen: Maschinenf. Hoenus 207 %, Adlerwerke Klever 210%(Einheit 2117), Frankfurter Gas 170, Metallbank 208. Elektro Deutsch-Ubersee 745 stellte sich 3, Bergmannwerke 203 2% höher. Otavi-Minen 710, Ge- nußscheine 638 bis 630 bis 635, Schantungbahn 608. Im freien Verkehr wurden genannt: Deutsche Erdöl 990, Deutsche Pe- troleum 638 bis 635. Wirtschaffliche Rundschan. Steuerkarten- oder Listensystem? Man schreibt uns aus steuerfachmännischen Kreisen: Dem Artikel in Nr. 270 ist zuzustimmen. Ergänzend sei aber be- merkt: Die Ueberweisung der eingehaltenen Beträge in den Fällen, in denen von dem Klebverfahren kein Gehrauch ge- macht wird. erfolgt in Mannheim und Baden nicht an die Finanzämter, sondern an die Hebestellen. Dies sind in Baden die Steuereinnehmereien. Es muß demnach in Mann- heim abgerechnet werden mit den Steuereinnehme⸗ reien Feudenbeim, Käfertal. Neckgrau. Rheinau, Sandhofen. Waldhof und Mannheim-Stadt, ganz abgeschen von den Hebe· stellen auflerhalb des Stadtbezirks. Anmeldung von Auslands-Forderungen. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim schreibt uns mit der Bitte um Aufnahme: Wiederholt vorgekommene Irr⸗ tümet geben Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die An- meldungen von Auslandsforderungen bei der Zweig⸗ stelle des Reichsausgleichsamtes in Karlsruhe zu er- folgen haben, nicht aber bei der Zweigstelle des Verhandes der im Ausland geschädigten Inlandsdeutschen im Börsen- Sebaude. Bahngesellschaft Waldhef-G. Der dièsjäbhrise Geschäftsbericht der Bahngesell⸗ schaft Waldhof AJG. weist unter Abzug des Vortrags aus dem Vorjahte von 4104 4 129 g19 aus, wou noch Ab⸗ schreibungen von 17034 A kommen, sodaß ein Verlust⸗ vortrag auf das neue Jahr in Höhe von 156 944 1 vorge- schlagen wird(i. V. 47 474„ Gewinn und 495 Dividende). Das ungünstige Ergebnis ist verursacht, weil den gesamtesi Betriebseinnahmen von 381 108„ Betriebsausgaben im Be- trage von 321019 gegenüberstehen. Der Personenverkehr hat durch die Tariferhöhungen vom April und Oktober 1919 zwar eine Mehreinnahme von 36 267 gebracht, die Ein- nahmen aus Güterverkehr trotz erhöhter Frachtsätze sind um 9683 Mzurückgegangen, weil die Anschluß⸗ werke vielfach stillagen. Verhandlungen wegen Erlangung einer größeren Nachvergütung schweben. Die Erhöhung der Mehrausgaben ist eine Folge der Steigerung der Zugskosten sowie der Gehälter und Löhne. Die Aussichten für das lau- kende Jahr hängen von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. In der Bilanz sind bei 600 00 Aktienkapital und 200 000 1 Erneuerungsfonds die Kreditoren mit 309 377 ausgewiesen, ferner werden Abschreibungen im Betrage von 21021& unter den Passiven aufgeführt. Dem stehen gegen⸗ über die Grundstücke mit 177 486, die Gebäude mit 124 506 l, die Eisenbahnanlagen mit 222 264, Maschinen und Wagen mit 230 869 fl. Debitoren mit 74832 4. Der Erneuerungs- konds von 200 000 AM setzt sich zusammen aus einem Guthaben von 103 125„ und Wertpapieren von 96 8786 KH.— An Zügen verkehrten: Personenzũüge insgesamt 7644 und Güterzüge 2740. * Immobilien- Gesellschaft Waldhof i. Liqu., Mannheim- Waldhof. Die seit 28. Juni 1911 in Liquidation befindliche Gesellschaft weist in der Liquidationsbilanz unter Passiven den Liquidationskontobetrag von 328 675(i. V. 353 381 A aus, dem Grundstücke im Werte von 252 522. Gebãude 10 00(wie i..), Wertpapiere 19 375(l. V. 22 300) und Debitoren 43 678 1(30 250 et) gegenüberstehen. Die Steuern und Unkosten erforderten 12 840&(3 896 i..). Der Be- sitz an Grundstücken ist unverändert, da keine Verkäufe ab⸗ geschlossen werden konnten. Umstellung der Pulverfabrik Hanau. Die Umstellung der Pulverfabrik Hanau auf Produkte des Fridensbedarfs hat in- zwischen stattgefunden. Die Fabrik führt fortan den Namen Reichswerk Wolfgang. Wolfgang(Kreis Hanau). Es werden zunächst Collodiumwolle, Collodiumlösungen, Zapon- lacke u. dergl. hergestellt. „Revision“ Treuhand-Aktiengesellschaft Betlin. Der dies- jährige Gewinn beziffert sich nach Abzug der Handlungs- unkosten von 889 820 auf 29 852. Hieraus werden 67% Dividende zur Verteilung vorgeschlagen. * Die Wirtschaftsverhandlungen zwischen Vertretern der deutschen und der französischen Industrie, die vor kurzem unterbrochen, worden sind, werden am 28. Juni in Paris wieder aufgenommen. Heueste Drahtherichte. Commerz- und Diskontobank Hamhurg-Berlin. WBerlin, 25. Juni.(Eig. Drahtb.) In der zweiten außer- ordentlichen Generalversammlung wurde der Fusionsvertrag mit der Mitteldeutschen Privatbank ohne Aussprache geneh- migt. Der Name wurde genehmigt in Commerz- und Privat- bank.-G. Ebenfalls wurde die Erhöhung des Aktien kapitals um 115 auf 200 Millionen A beschlossen. Hiervon dienen 60 Mill. zum Umtauch der Aktien der Mitteldeutschen Privatbank, die übrigen 538 Mill. werden den bisherigen Aktic- nären zum Bezuge angeboten. J. D. Riedel.-G. in Berlin. Berlin, 28. Juni.(Eig. Drahtb.) In der Generalver- sammlung wurde beschlossen, die der Gesellschaft aus der Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien im Jahre 1910 verbleibenden 1 734 oο Aktien, ferner die weiterhin zur Verfügung stehenden 99 oo„1 Aktien wieder zu begeben und das Grundkapital um 700 000 A auf 7 Mill. A zu erhöhen. Diese sämtlichen Aktien im Betrage von 2 533 o0 A, die vom 1. Januar 1920 ab an der Dividende teilnehmen, werden von der Deutschen Bank zu 200% mit der Verpflichtung übernom- men, 2 233 œο davon den Besitzern der 4%% oο alten Aktien zu 208% im Verhältnis von:2 zum Bezuge anzubieten. Die restlichen 300 o0 jungen Aktien sollen den Beamten der Gesellschaft zum Bezuge angeboten werden. Ueber das Geschäaft im neuen Jahr wurde mitgeteilt, daß die Umsätze in der bisher verflossenen Zeit gröfler gewesen sind als in der entsprechenden Zeit des Vorjahres, daß aber auch die Un- kosten sich bedeutend erhöht haben. Der Jahresabschluß wurde gleichfalls genehmigt. sodaß eine Dividende von 16/% und 10/% Bonus wie i. V. zur Verteilung gelangt. Fachliteratur. Steuergesetze in Reclams Universal-Bibliothek. Es sind weiter erschienen: Nr. 6093—6095. Reichsabgabenordnung Nr. 6096. Reichsgesetz über das Reichsnotopfer— Nr. 6097. Umsatzsteuergesetz für das Deutsche Reich. Abriß der Sozialpolitk. Von Dr. Ludwigs Heyde. (Wissenschaft und Bildung Bd. 158.) Preis geb. 8 K. Verlag von Quelle u. Meset in Leipzig. 1920. Der Verfasser faßt zusammen, was jeder im wirtschaftlichen Leben Stehende, ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, über die Geschichte und den Stand der heutigen Sozialpolitik wissen muß. Nach einer sehr interessanten historischen Einführung wird in drei großen Ab⸗ schnitten der heutige Stand behandelt. Der erste befaßt sich mit dem Schutz der Arbeitskraft, also dem Schutz der Ar⸗ beiter im engsten Sinne, der Arbeitsvermittlung und der Ar- beitslosenfürsorge, dem Koalitionsrecht und den Gewerk⸗ schaften. Der zweite schildert den Lohnschutz, die Sozial- versicherung. der letzte den Schutz der Persönlichkeit in- und auferhalb des Arbeitsverhältnisses. PPPͥͤ AyꝓVVC VVVVVVVVVVVVPVVVVPVTVVPVPVPVPPTTVTPTPTPTPVPVTVTVTPTPVPTPTT————TPTPTPFPFPVTP————— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juni Fegelstatlon vom Datum Rnein 20. I 2l. 2. 1,„ten Sobusteringael 270 264.78 250 250 2. Abends 5 Ubr Kell.„„„„„„„61 283 30 4½% 3 Naebm. 2 Unr Maxkauuu.383.34.20.20.4.03 NRachm. 2 Uhe Hannkdem„„.7 48.46 4 4½%0% 2J Lorgens? Uhr Malnggg 138.62 1,54.01.-B. 12 Uhr Kauͥs„„„ Vorm. 2 Uur MRMRRͤ ⁰ Nachm. 2 Uhr vom Neekar: Hahnhben. 425 4% 4 verm. nbe Hellbronnn„ 100 07 00 0.5 Vorm. 7 Uhr MInsstitl, Helter. ½ 180, Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. : Veränderlich, warm, vielſach Gewitter. uni: Sonne, ieils Wolken, im Oſten vielfach Regen, warm. Juni: 0 warm. 27 29. Junt: Wenig verändert. 28 30. t: Sonne, warm, vielfach 1 Ja Kaum verändert, ſtrichweis Gewitter, Negen. 7 uli: Wolkig, etwas Regen, kühler. Gewitler. uli: Wollen, mäßig warm, ſtrichweig Regen. 2. 8. 1 —— — —— —— Freitag, den 25. Juni 1920. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Miſlag ⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 274. Wan d rn uü n Fiedelmann uff Wannerſchaft. Zwee Batze klimpre freehlich, Zwee Batze hab ich noch, Hab alles ſunſcht verlore, Mein Beutel hott e Loch! Ich zieh als pälzer Schbielmann Gar froh vun Ort zu Ort! Was du ich mit de Batze? Die miſſe aach noch fortl E Band for an mein Fiedel, Deß koſcht een Batze bloß, Noch eener ſchdeckt im Beutel, Wie werr ich den nor los? Hallo, do winkt e Häuſel, Do kehr ich ein fidel, De letſchde blanke Batze, Der wannert in die Kehl! 'me blitzeblanke Mädche Verdreh ich dort de Kobb, For'n Kuß henk ich zum Abſchied Mein Bändche an ihr'n Zobb! Im Ohr klingt'r beim Wann''re Noch lang e liewes Wort! Unn freehlich ſinot mein Fiedel: Jetz ſinn die Batze fort! Haänns Glückſtein. (Vertont von Emil Landhäuſer, Mannheim.) eine Fahrt mit erholungsbedürftigen annheimer Schülern nach Cugano. (Abdruck mit Erlaubnis des Verfaſſers geſtattet.) Im Hiablick darauf, daß am Mittwoch 400 Mannheimer Volksſchulkinder die Reiſe nach dem Heuberg zu ſechs⸗ wöchigem Erholungsaufenthalt angetreten haben, dürfte die nachfolgende Reiſeſchilderung beſonderem Intereſſe be⸗ gegnen. Am 22. September 1919, früh 35 Uhr, verſammelten ſich hier im Warteſaal 2. Klaſſe etwa 150 Kinder unſerer Stadt. Von 3 Jahren bis zu 14 Jahren waren ſie zur Abreiſe bereit. Ihr Gepäck wurde von den Eltern und andern Angehörigen in die bereitſtehen⸗ den Eiſenbahnwagen verſtaut: dann rückten auch die Kinder ein. Es gab ein mehr ader weniger ſchweres Abſchiednehmen. Weitaus die meiſten trennten ſich mit heitern Mienen und frohen Geſichtern von der Heimat, in froher Erwartung der großen und ſchänen Reiſe, von der ſie, durch früheren geographiſchen Unterricht angeregt, große Freude erhofften. Bei den Kleinen und Kleinſten aber gab es bittere Tränen und Heimweh nach der Mutter, den Geſchwiſtern, ja ſogar nach der Katze. Doch auch dieſe Schmerzen verſchwanden, je mehr die Zeit vorſchritt und man ſich von der Heimat entfernte. Während die„Schweſtern“ ſich vor allem den Jüngſten widmeten, hatte ich eine Anzahl Schüler der oberſten Jahrgänge um mich verfammelt zu geographiſcher und geſchichtlicher Heimatkunde. Städte, Berge, Täler und Flüſſe zogen im Fluge an uns vorüber; die verſchiedenartigſten Fragen wurden von Wißbegierigen geſtellt und nach beſten Kräften beantwortet. Auf der Fahrt haben die Schüler an geographiſchen Kenntniſſen mehr erworben, als in mehrwöchentlichem Unterricht. Reiſen— mit offenen Augen!— bildet. Schade, daß dieſe Me⸗ thode ſo teuer iſt. So ging die Zeit raſch vorũber; es wurde Mittag, und man kam nach Offenburg: es wurde Nachmittag und Abend, und man erreichte Freiburg und endlich Baſel. Gerade der letzte Teil der Fahrt wurde durch Sonnenſchein verſchönt, während wir vorher Regen hatten. Um 5 Uhr liefen wir im Badiſchen Bahnhof in Baſel ein. Ein Herr von der deutſchen Geſandtſchaft erwartete une. Alle mußten den Zug verlaſſen. Die Kinder wurden von einem Schweizer Arzte unter⸗ ſucht. Bald hatten auch die Kleinſten begriffen, daß ſie den Mund recht weit aufmachen und„a“ ſagen mußten. Recht heil klang ihr „a“ in den weiten Raum hinein, daß ſelbſt der Arzt lächeln mußte. Aber auch die Köpfe wurden betrachtet, daß niemand Mitbewohner ohne Paß in die freie Schweiz einſchmuggelte. Nach einer Reviſion des Gepäcks und genauer Kontrolle der Päſſe und der Transport⸗ liſten ging es endlich weiter. Mit der Verbindungsbahn langten wir gegen 7 Uhr im ſchweizeriſchen Bundesbahnhof an. Wir mußten abermals die Wagen verlaſſen und das Gepäck auf große Haufen legen. Von der Schweizer Kommiſſion wurde dasſelbe dann bis Zur Abfahrt am nächſten Morgen in Verwahrung genommen, Wir ſelbſt ſchritten auf einem Steg über die Bahn hinweg zum„Emigranten⸗ haus“. Dort gab es für alle ein Abendeſſen, beſtehend aus ſüßem Brei, Schokolade und Weißbrot. Die Freude der Kinder hierüber war wirklich groß. Wie ſtrahlten die Augen, wie leckten die Mäul⸗ chen, und wie fleißig regten ſich die Händchen. Zwei⸗, ſogar dreimal lleßen ſie ſich Teller und Taſſen füllen. Der ſüße Trank war ſchon lange entbehrt worden; viele kannten ihn gar nicht. Dann ging es ing Beit. Alle Kinder wurden in ſauberen eiſernen Betiſtellen mit guten Matratzen und reinen Bettüchern und Wolldecken unterge⸗ bracht: je 6 Kinder in einem Zimmer. Dann reichte man auch uns das Abendbrot. —2 1 0 um 5 Uhr morgens weckten wir die Kinder. Um 6 Uhr ſaßen alle am Frühſtückstiſch und ließen ſich Schokolade und Weiß⸗ brot gut munden. Kurz vor 7 Uhr fuhren wir mit dem Perſonen⸗ zug der Gotthardbahn weiter nach Olt en. Es war ein klarer, eller Morgen. Mit freudigen Augen ſahen die Kinder die lieblichen Täler und ſchönbewaldeten Berge. In Olten ſchwenkte die Hälfte der Kin⸗ der ab nach Bern, geführt von 2 Mannheimer Schweſtern und einer Schweizer Dame. Wir übrigen reiſten weiter über die Schweizer Hochfläche hinweg, an dem Sempacher See entlang nach Luzern. Hier konnte man während der Fahrt auf die Entſtehung und Aus⸗ beutung der an der Bahn liegenden Torfmoore aufmerkſam machen Plötzlich tauchten in der Ferne die Schneeberge der Alpen auf. In ihrer gewaltigen Länge, vom Tödi bis zur Jungfrau und Blümlis⸗ alp, konnte man ſie überblicken. Dieſes Erſtaunen, dieſes Verwun⸗ dern hatte ich noch nie beobachtet. Es war aber auch ein wunder⸗ voller Anblick. Eine ſolch klare Luft und ſolche Fernſicht hatte ich auf früheren Schweizerfahrten kreug und quer durch die Alpen nie erlebt. Zum Greifen nah ſtanden die Rieſenberge vor uns; dazwiſchen glänzten die Firnfelder und Gletſcher; tiefer unten die Almen, dann die Wälder und endlich die verſtreuten Wohnſtätten der Menſchen. In Luzern. wurden die Mannheimer Wanderer an lange Tiſche geführt, die auf dem Bahnſteig aufgeſtellt waren. Jedes unſerer Kinder erhielt eine Taſſe Tee mit Milch und ein feines Stück Apfeltorte oder auch zwei mit Sahne, wirklicher Sahne! Da biſſen alle gar tapfer ein, und herzlich erſcholl der Dankesruf an alle die hilfsbereiten Damen und Herren. Die Fahrt um den nordöſtlichen Zipfel de⸗ Vierwaldſtätterſees, den See von Küßnacht, war von unbeſchreiblicher Pracht. Die blaue Farbe des Waſſers, die grü⸗ nen Abhänge des Rigi bildeten im herrlichen Sonnenlicht einen wunderbaren Kontraſt. Darüber hinaus die leuchtenden Firne im Hintergrunde! Die Bahn führt dann am Südende des Zuger Sees entlang. Ein Landſchaftsbild bot ſich hier den Augen der aufmerk⸗ ſamen Schüler, das lange im Gedächtnis haften wird. Das Wieſen⸗ gelände om Abhange gegen den See hin glich einem Park, gebildet von Zehntaufenden von Ooſtbäumen mit Früchten überaus reich be⸗ hangen, und überall Einwohmet beſchäftigt, den e bergen. Hahinter die blauen Waſſer ſtill und ruhig, dann die Berge am jenſeitigen Ufer, und ganz im Hintergrurde die Türme und Häuſer der Stadt Zug, alles im herrlichſten Sonnenſchein Am Baßnhoſe von Arth⸗Goldau konate ich die reiferen Schüler aufmerkſam machen auf den 1806 erfolgten Bergſturz vom Aberg, wo man deuie fach die Kſaſzele deufich Kteunen tonn. 2 Ich konnte darauf hinweiſen, daß der Bahnhof auf dem einſtigen Trümmerfeld ſteht, unter welchem ein ganzes Dorf mit Einwohnern und Vieh begraben liegt, daß aber die Gefahr noch nicht für alle Zeiten vorüber iſt, ſondern daß die weiter öſtlich liegenden Abhänge mit der gleichen Gefahr die Zukunft bedrohen. Wann mag ihre Zeit kommen? Da ſagte dann keines unſerer Kinder mit Tells Sohn Walter:„Vater, mir wird eng im weiten Lande, da wohn' ich lieber unter den Lawinen.“ Die Mannheimer waren vielmehr alle froh, in ihrer Heimat von Bergſtürzen verſchont zu ſein. Bald nachher komen wir an den Schauplatz von Schiſters„Wilhelm Tell“, den gar mancher unſerer jungen Reiſegenoſſen in der Schule geleſen oder auf der Bühne geſehen hatte. Stellen aus dem Drama zitierend, achteten wir auf die dem Namen nach vertrauten Stätten: Steinen, die Mythen, Brunnen, Treib, Seelisberg, Rüttli, Schillerſtein, Tells⸗ platte; ſie alle zogen an unſerem Auge vorüber und riefen Erinne⸗ rungen wach Flüelen, Altorf und Attinghauſen machten den Schluß. Auf dem Urnerſee zeigten ſich plötzlich emporköpfende, ſchaumgekrönte Wellen; ſie deuteten mit der wunderbaren Fern⸗ ſicht auf einen im Anzug befindlichen Föyn hin. Zwei Tage nachher erfuhr ich, daß meine Beobachtungen mich nicht getäuſcht hatten. Schade, daß wir dies Naturſchauſpiel nicht ſehen konnten; es hälte die Illuſtration zu„Wilhelm Tell“ vervollkommnet. In langſamem Tempo ſtieg der Zug das Reußtal aufwärts nach Göſchenen. Das enge Tal, der wilde Bach mit den gewaltigen Felsblöcken, die zerſtreuten Anſiedelungen weckten Erſtaunen. An der Hand einer uns vom Bahnhofswirk in Arth⸗Goldau geſchenkten Karte konnten wir den Lauf der Eiſenbahn bei Waſen mit ihren Kehrtunnelen verfolgen. Sie iſt ein vergrößertes Abbild der Schwarzwaldbahn, von dem gleichen Ingenieur Gerwig entworfen. Endlich erreichten wir den 1100 Meter hoch liegenden Bahnhof von Göſchenen. Bis hierher reichte der zruei Tage vorher gefallene Neuſchnee. Nach einigen Minuten Aufenthalt gings in den 15 Km langen Tunnel, der den Norden mit Italien verbindet. Ich machte die Schüler darauf aufmerkſam, daß eine Enttäuſchung ihrer warte. Den Traum, daß das gelobte Land in ſeiner ſüdlichen Pracht vor Augen liegen werde, wenn man das ſchwarze Felſentor verlaſſen habe, müſſe man fahren laſſen. Ein trockenes Felſental ohne die grünen Wälder der Schweiz und wahrſcheinlich ein trüber oder regenreicher Himmel werde uns erwarten. So war es auch. Die Kinder aber ließen ſich dadurch nicht ſtören, ſondern biſſen wacker in die von zwei Schweizer Damen, die uns in Luzern beigegeben wurden, geſpendeten Fleiſchwürſte mit Weißbrot und in das ſchmack⸗ hafte Obſt ein. Das Teſſintal war recht arm an Waſſer, eine monatelange Dürre war vorhergegangen; der Himmel war mit Wol⸗ ken tief herab bedeckt, die Ausſicht ſehr beſchränkt. In raſcher Fahrt ging es abwürts. Die Bahnanlage iſt noch großartiger als im Norden. Die zahlreichen Kehrtunnels bei Faido und Giornied, die zerſtreut liegenden Dörflein hoch oben an den ſteilen Abhängen, zahlreiche Waſſerfälle rechts und links boten Abwechslung in reicher Fülle. Endlich Maisfelder, Weinberge und Maulbeerbäume: Italien war nahe. In Bellinzona trennten wir Reiſenden uns abermals. Die Hälfte der Kinder wurden von den oben erwähnten zwet Schweiger Damen nach Locarno geführt, während ich den Reſt gemeinſam mit einer hieſigen Schulſchweſter nach Lugano weiter geleitete. Abermals ſtieg der Zug eine Anhöhe hinan, durchquerte die Landzunge, die ſich zwiſchen Luganer⸗ und Langenſee hinein⸗ ſchiebt, gelangt endlich auf dem hochgelegenen Bahnhof dieſer welt⸗ bekannten Fremdenſtadt: Lugano in all ſeiner Schönheit und ſüd⸗ lichen Pracht lag vor unſeren Augen: im Süden begrengt vom tiefblauen See, überragt vom Monte Brs im Oſten und dem San Salvadore im Südweſten, geſchmückt mit Palmen und Zypreſſen in den wunderbaren Anlagen und Gärten. Noch eine Station wei⸗ ler urig, unſere Reiſe, nach Melide, wo die Gotthardbahn auf einer Brücke den See überſchreiket. Hier ſtiegen wir aus. Eine Droſchke erwartete uns und nahm die kleinſten Kinder auf. Wir andern wanderten auf einer Straße am Geſtade entlang weſtwärts gen Morcote. Prächtige Villen in herrlichen Gärten umſäumten den Weg. Südländiſche Pflanzenwelt allüberall; Palmen u. Zypreſſen, ob und zu Oelbäume, dann Orangenbäume und Feigen mit Früch⸗ ten teilweiſe behangen; an Lauben reich behangene reife Trauben. Mit frohem Erſtaunen wurden dieſe Dinge betrachtet; ſelhſt ſolche Kinder, die bisher teilnahmslos die Reiſe mitmachten, riſſen fetzt die Augen auf, daran denkend, daß von dieſem Segen ein Teil an ſie abfallen könnte. Nach halbſtündiger Wanderung kamen wir an unſer Ziel, die Villa Olivella, Von der Beſitzerin, einer Aerztin, wurden wir liebenswürdig begrüßt. Sämtliche Kinder wurden dann ge⸗ badet und an den ſchon reichgedeckten Tiſch gefhrt. üDann wurden ſie ins Bett geſteckt. Die Villa Olivella liegt hart am See und hat einen eigenen Gondelhafen. Um die Villa herum liegt ein hübſcher Garten, in welchem alle die Pflanzen jener warmen Gegend in üppiger Pracht gedeihen. Seit Jahren ſchon hat die Beſitzerin ſtändig etwa 30 Mannheimer Kin⸗ der uneytgeltlich bei ſich aufgenommen, ver⸗ köſtigt und ärztlich behandelt. In dem ſchönei Garten durften ſie den ganzen Tag ſpielen und von den Früchten genießen; es war ein Paradies der Kindheit. Möge es weiterhin reichen Segen ſpenden; der edlen Dame aber herzlichen Dank! Nachdem ich die Uebergabeformalitäten erledigt und die Pa⸗ piere abgegeben hatte, fuhr ich mit einer Barke weiter nach Mor⸗ cote ſelbſt. In einem deutſchen Hotel übernachtete ich. Zu meinen Füßen plätſcherten die Wellen, gegenüber ſtiegen die Berge Italiens in die Höhe, von fernher leuchteten die Lichter Porio Cereſios, einer italieniſchen Hafenſtadt. Ich gedachte mit ſtiller Wehmut der glücklichen Tage, in denen ich unter Führung des Geheimrats Salomon in Heidelberg dieſe Fluten durchfahren, dieſe Berge durchwandert hatte. Vorbei. Iempi passatil Am nächſten Morgen beſuchte ich die hoch auf einem Berg⸗ vorſprung gelegene Kirche mit Friedhof und ſeinen herrlichen Grabdenkmälern. Ueber dem See konnte man deutlich die von den Italienern angelegten Schützengräben, Artillerieſtände und Draht⸗ verhaue erkennen, welche aus Furcht vor einem deutſchen Durch⸗ bruch durch die Schweiz gebauk wurden. Betrübt wandte ich mich heimwärts.— Noch am gleichen Vormittage kehrte ich zur Villa Olivella zurück, wo ich zum Mittagstiſch eingeladen war. Dann nahm ich die Aufträge entgegen, die ich nach Mannheim zu bringen hatte und wanderte nach Lugano. Dort beſtieg ich den Schnell⸗ zug, der mich raſch nach Norden führte. Einer Wanderung über den St. Gotthard mußte ich zum größten Leidweſen entſagen, da hoher Neuſchnee die Straße verſperrte. In der Nacht kam ich in Flüelen an und übernachtete dorten. Am nächſten Morgen um 5 Uhr befſtieg ich das Schiff, das mich dann nach Luzern brachte. Bei ſonnigem Wetter mit ſchöner Ausſicht kehrte ich nach Baſel und dann in die Heimat zurück. Adolf Lenz. Wandervorſchläge. Halbtagswanderung. Weinheim— Geiersberg— Oberflockenbach— Rittenweier— Heiligkreuz— Groſiſachſen. Mit der Elektriſchen oder Hauptbahn nach Weinheim. Dann Bergſtraße, am Berckheimſchen Schloßgarten entlang bis zum Mar⸗ kierungsſtein Lützelſachſen⸗Kaſtanienwald, der Schloßgartenmauer eine kurze Wegſtrecke bis vor den Kaſtanienwald weiter folgend Hier mit der Hauptlinie 1: Roter Strich. Der Weg ſteigt gleich an, rechts am Kaſtanienwald vorüder zum Paviſlon, zwiſchen Ka⸗ ſtanſenwald und Rebbergen durch zum Fuß des Geiersbergs. Hler beginnt rechts der Randweg Weinheim—Heidelberg, mit einem weißen R gezeichnet. Der Weg im Wald zum Gelerszerg ſteigt lemlich ſteil an und nach etrea Stunden iſt dieſer erſttegen. Schönte in die Rheebene. Wir folgen der Wegbezeichmung ch“ auf ziemlich ebenem Waldwen weiter, um nach etro 7 St. aus dem Waälde auf freies Feld zu treten. Lines unten liegt Oher⸗ kunzendach und vor uns in ſüdweſtlicher Richtung die Mannheimer Hütie guf dem Eichelberg, der Bicd zeh r an den Wiaſfg varüber(Straße von Oberkunzenbach—Ritſchweier), bald wieder Wald, dann wieder Feld, dann nochmals die gleiche Abwechslung. Vor dem Abſtieg nach Oberflockenbach ſchöne Fernſicht nach dem Melibocus, Lindenſtein, Neunkircherhöhe. Nach kurzer Zeit iſt Ober⸗ flockenbach erreicht(1 St.). Hier Einkehr. Nun geht's ohne Mar⸗ kierung in weſtlicher Richtung auf der Straße nach Rittenweier zurück. Auf der Höhe kinks Rippenweier. Die Straße fällt jetzt ab: nach 20 Minuten kommen wir nach Rittenweier, nach weiteren 20 Minuten nach Heiligkreuz, daſelbſt links an der Kirche vorbei und iach etwa einer halben Stunde nach Großſachſen. Wanderzeit 3% Stunden. Tageswanderung. ZIwingenberg— Wolfsſchlucht— Dielbach— Weisbach— Fahren⸗ bach— Neckargerach. Mit Frühzug.50(Heidelberg umſteigen) oder.05 nach Zwingenberg. Markierung, Hauptlinie 17„Roter Rhombus“ vom Bahnhof Zwingenberg an in mäßiger Steigerung bald in den Wald zum herrlichen Schloß(4 St.) und rechts um dasſelbe herum in die wildromantiſche Wolfsſchlucht. Auf ſteilem Waldpfad bis zur Bildeiche, dann bequemem Fahrweg nach dem Weiler Poſt(4 St.). Rechts Wald, links Feld, dann gleich Unterdielbach. Da bei Unter⸗ dielbach die Hauptlinie 18„Weißes Quadrat“ einmündet, Achtung auf die Wegbezeichnung. Bei Unterdielbach die Straße Schollbrunn— Unterdielbach ſchneidend, mit gleicher Markierung auf der Straße Unterdielbach—Weisbach weiter, rechts und links Wieſen und dann Feld, nach 10 Minuten Wald, wieder etwa 10 Minuten im Wald weiter, dann wird die Markierung verlaſſen. Während wir bis jetzt nördlich gewandert ſind, wenden wir uns im Walde öſtlich, gehen die Straße(auf Wegweiſer achten) nach Weisbach weiter und ſind in Stunde in Weisbach. Wir gehen durch Weisbach. Beim letzten Haus links macht die Straße einen Bogen nach Südweſter. Hier genau auf die Richtung achten, weil kurz vorher eine Straßg direkt ſüdlich zieht. Wir folgen der Straße Weisbach—Fahrenbach. Zuerſt etwa 20 Minuten durch Feld, dann Walb; der Weg fällt jetzt langſam ab. Nach etwa 10 Minuten am Bäckerſtein vorüber ins Seebachtal. Das letztere wird überſchritten, der Weg ſteigt dann mieder an und nach Verlaſſen des Waldes letwa 10 Minuten) ſtoßen wir auf die Hauntlinſe 21„Rote Scheibe“. Rechts am Weg der Waſſerbehälter für Fahrenbach und vor uns liegt dieſer Ort. In Fahrenbach Veruflegung möglich. Von Fahrenbach führt die Straße zurück bis zum Waſſerbehälter nun gehls mit der Markierung„Rote Scheibe“ in ſüdweſtlicher Richtung ziemlich eben weiter. Links etwas Feld, dann Wald. Der Weg fällt zum romantiſchen Seebachtale ab, folgt demſelben zur Läufertsmühle 1 St. und nach 4 Stunde kommen wir in Neckargerach, dem Ziele unſerer Wanderung, an. Rückfahrt.24 oder.01.(Fahrzeiten ohne Gewähr.) Wanderzeit etwa 5% Stunden. (Mitgeteilt vom Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen.) Bäder und Fommerfriſchen. Miagolsheim. Alle diejenigen Heilungſuchenden, die Schwefel⸗ bäder nehmen müſſen, ſeien auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam gemacht, daß in Baden nur noch das Schwefelbad Mingols⸗ heim im Betriebe iſt, da das Schwefelbad Langenbrücken außer Betrieb geſetzt wurde. Norderneyh. Wie im Vorjahre, ſo wird auch jetzt wieder die voll⸗ ſtäudig unzutreſſende Nachricht verbreitet, daß Norderney für den Ver⸗ kehr geſperrt ſei und von Fremden nicht, beſucht werden könne. Es iſt demgegenüber feſtzuſtellen, daß für den Beſuch Nordernens irgendwelche Beſchränkungen ſchon ſeit dem Jahre 1918 nicht mehr beſtehen. Paß oder ärztliches Atteſt ſind nicht erforderlich. Das wunderbare Wetter hat in den letzten Wochen ſchon zahlreiche Gäſte zu einer Reiſe nach Norderney veranlaßt. Abh 1. Juni wurde die Kurzeit offiziell eröffnet. Die Kur⸗ kapelle hat in bekannt vorzüglicher Zuſammenſetzung unter der Leitung des Profeſſors Joſef Friſchen ihre täglichen Konzerte begonnen. Die Zahl der eintreffenden Gäſte wächſt von Tag zu Tag und es ſteht zu erwarten, daß der Beſuch der Inſel in dieſem Jahre wieder ein recht erfreulicher werden wird. Von berſchiedenen Blättern wird die Nachricht verbreitet. daß die Koſten für Wohnung und Berpflegung in den Bädern in dieſem Jahre eine ſch windelhafte Höhe erreichen würden bezw. bereits erreicht hätten. So würden z. B. auf Norderney für die Penſion ohne Getränke und Bedienung pro Tag und Perſon bis zu 120 ge⸗ ſordert. Was Norderney anbetrifft, ſind wir in der Lage, authentiſch mit⸗ zuteflen, daß die Nachricht den ratſächlichen Verhältniſſen nicht entſpricht und nur den Zweck haben kann, dem Fremdenverkehr eine andere Richtung zu geben. Bevor die unzutrefſende Nachricht verbreitet wurde, gatte bereits der Verein der Norderneyer Gaſtwirte und Penſionatsbeſitzer den Beſchluß geſaßt, als Richtpreiſe feſtzuſetzen für die Penſionate 35& einſchließ⸗ ich Wohnung und für Hotels 35—45 4 pro Tag und Perſon ausſchließlich Wohnung. Es giht dann noch zahlreiche Penſſonate, die dem genannten Verein nicht angeſchloſſen ſind und eine noch billigere Wohnung mit Ver⸗ pflegung gewähren. Andererſeits werden die Preiſe in den erſten Hotels, namentlich am Strande, naturgemäß überſchritten. Die Preiſe müſſen aber trotz allem als ſehr niedrig dezeichnet werden und werden von den Koſten, die das Wohnen in einem Hotel auf dem Feſtlande verurſacht, jedenfalls bedeutend überſchritten. Hotels, Penſionate und Privatwohnungen, in denen auf Norderney eine billige Unterkunft und Verpflegung möglich iſt, ergeben ſich in großer Zahl aus dem„Führer durch das Taatliche Nordſeebad Norderney“, der von der ſtaatlichen Badeverwaltung und dem Gemeinde⸗ vorſtand Norderney ſowie von fämtlichen Auskunftsſtellen der Hamburg⸗ Amerika⸗Sinie, des Norddeutſchen Lloyd, des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros uſw. koſtenlos bezogen werden kann. Citeratur. Julius Payers Bergfahrten. aeee von Wilhelm Leh⸗ ner. Regensburg, Verlagsanſtalt vorm. G. J. Manz— Die füngere Generation nennt Payer ünter den Nordpolforſchern. Mit Weyprecht iſt er der Entdecker von Franz⸗Joſef⸗Land: außerdem hat er den alpinen Charakter Innergrönlands feſtgeſtellt. Gerade die Erforſchung Grönlands iſt ein ſchwieriges Kapitel auch in der neueren Entdeckungsgeſchichte. Mit welchen ungleich größeren Schwierigkeiten muß alsdann Paver zu kämpfen gehabt haben, der dieſe Zone zu Ende der ſechziger Jahre erreichte. Un⸗ geſchult hat Payer dieſes Gediet allerdings nicht betreten, denn ſeinen Polarreiſen waren Bergfahrten in den Hohen Tauern. in den Adamello⸗ und Preſanella⸗Alpen ſowie in der Ortlergruppe, in den Jahren 1863—08, vorangegangen, zu einer Zeit alſo, wo die Alpiniſtik noch in ihren Anfängen ſteckte, zuverläſſige Karten noch nicht vorhanden waren und dem Bergſteiger die Erfahrungen anderer Touriſten noch nicht zur rette ſtanden, ab⸗ eſehen davon, daß im Gebiet der italteniſch⸗tiroliſchen Alpen von einem ührerwefen auch nicht geſprochen werden durfte. Wie ſpäter auf Grön⸗ land, ſo hat Payer in den Jahren vorher auch in den Alpen viel unbekann⸗ ten Boden zum erſtenmale betreten und dank ſeiner gründlichen Forſcher⸗ tätigkeit mit den Grund zur genauen Kenntnis der Alpen gelegt, der ſoundſo viele Bergſteiger der ſpäteren Zeit ihre Erfolge zu verdanken hatten. die aber auch die Kriegführung im ehemals italieniſch⸗öſterreichiſchen Grenz⸗ gebiet erleichterte, wenn nicht gar erſt möglich machte. Heute liegen die politiſchen Verhältniſſe wieder ſo wie zur Zeit der Bergfahrten Pavers. Heute iſt die Grenze, die wir uns lahrzehntelang über Gipfel und Grate gezogen dachten. verſchwunden. Das Gebiet der Adamello⸗. Preſauellg⸗ und Ortlergruppe iſt wieder ein Land, mit der oberitaliſchen Ebene, in deren damals öſterreichiſchen Garniſonſtädten Verona und Venedig Julius Payer als Offizier Dienſt tat. Von hier aus unternahm er zuerſt aus reiner Wanderkuſt und auf eigene Rechnung und ſpäter im Auftrage des öſterreichiſchen Kriegsminiſteriums ſeine alpinen Forſchungen, deren Er⸗ ebniſſe er in Petermanns„Geographiſchen Mitteilungen“ veröffentlichte. Pieſe fachlich und wo es anging auch ſeuilletoniſtiſch abgefaßen Schilde⸗ rungen wurden ſetzt von Wilhelm Lehner unter Beigabe von 21 Kunſt⸗ deilggen in einem ſtattlichen Bande nen herausgegeben. Lehner hat den Aufſätzen, die an Friſche durch die lange Zeit ihrer Verborgenheit nichtg eingebüßt haben, ein feſſelnd geſchriebenes Lebensbild Payers vorangeſtellt und in dem kühnen Forſcher einen Mann gezeichnet, wie wir deren auch heute wieder auf manchem Gebiete bedürfen. A. N. Der 12*1* des Verbandes Deutſcher Oſtſeebäder iſt ſo⸗ eben für das Jahr 1 ee Eine kurz gefaßte Beſchreibung fäun⸗ iger r nrit.— wiſ Banee 191 Ate nthalt.. erm ſt einen Sebeatlie ier die ſonderen Vorzige und Eigentümlichteite ——9ꝗ— 88 und erlei— 7 9 55 8 drtes unter en Zahl derſelden. Der iſt durch ſtelle des Verbandes in Verlin, Unter den—„durch die e⸗ Städten, ſowie durch den en desſelben in faſt 5 e e eee 30——— — 2 ——— —— —— er ee —— —— 23— 6. Seite. Nr. 274. —— mMaunheimer General⸗Auzeiger.(nilag · UAusgabe.) Freitag, den 25. Juni 2 2 Mannheimer Schöffengericht. Nur drei Tage war die Roſa Kuhn aus Rodenbach bei einem Wirte als Dienſtmädchen in Stellung und ſchon hatte ſie einen er⸗ ſtaunlichen Hamſterfleiß entwickelt: 2 Uhren, 1 Ring, Wäſche im Verte von 1100 Mark ſowie 400 M. Bargeid waren ihre Beute. Sie iſt inzwiſchen wegen eines anderen Diebſtahls mit 7 Monaten Gefängnis beſtraft worden. kalſchemn Namen an. Die Angeklagte will in Not gehandelt haben. Das Urteil lautet auf 4 Wochen Gefängnis. Unheimlich haben in der letzten Zeit die Raddiebſtähle zuge⸗ nommen. Bei den teueren Preiſen der Räder betrachtet man den Diebſtahl als ein einträgliches Geſchäft. An einem Raddiebſtahl beteiligte ſich der arbeitsloſe Wilhelm Brinkmann, aber dummer Veiſe wurde er erwiſcht und hatte doch nur Schmiere geſtanden. Der eigentliche Dieb warf, als er ſich entdeckt und verfolgt ſah, das Rad weg. Da Brinkmann noch nicht vorbeſtraft iſt, kommt er mit 11 bereits verbußten Tagen Gefängnis davon. Einen Raddiebſtahl beging auch der arbeitsloſe Ernſt Auguſt Jenner. Er hatte Arbeit bei einem„Fenſterreinigungsinſtitut zugewieſen erhalten, er nahm ſie aber nicht an. Infolgedeſſen wurde ihm die Unterſtützung entzogen. Lohn ſollte er 95 M. die Woche erhalten. Ob er nun beſſer daran iſt mit drei Monaten Ge⸗ fängnis, die ihm wegen ſeiner Vorſtrafe diktiert werden? SEine allgemeine Uebung iſt es bei den Zigarrenfabriken, daß ſie ihren Angeſtellten monatlich eine gewiſſe Quantität Zigarren geben, die ſie, um ſich einen kleinen Nebenverdienſt zu verſchaffen, verkaufen. Ein Schleich⸗ oder Kettenhandel kann darin nicht ge⸗ funden werden, da ſie meiſt die Waren zu einem ſich in den üblichen Grenzen haltenden Preiſe direkt an den Verbraucher ab⸗ geben. Aber ſie haben keine Handelserlaubnis. Der 23 Jahre alte Betriebsleiter Karl L. war durch Strafbefehl wegen eines ſolchen Verkaufs zu 1000 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Das Gericht ſetzte aus den angegebenen Gründen die Strafe auf 100 Mark herab. Den Angeſtellten ſollte der Fall zur Warnung dienen. Nus dem Lande. E Schriesheim, 22. Juni. Die Brotbereitung ſeitens der hieſigen Bäcker läßt in letzter Zeit ſehr viel zu wünſchen übrig. Es mag ja ſtichhaltig ſein, daß die Bäcker kein beſſeres Mehl ge⸗ liefert bekommen, aber ein Brot wie es in den letzten drei bis vier Tagen gebacken wurde, ſpottet doch jeder Beſchreibung. Eſſen konnte man davon faſt überhaupt nichts und viele Familien ſahen ihr Geld unnütz hinausgeworfen. Es wäre Sache der Gemeinde⸗ behörde, das Brot unterſuchen zu laſſen und der Oeffentlichteit durch die Ortsſchelle über deſſen Beſchaffenheit Auskunft zu geben. Weinheim, 23 Juni. Durch Vermittlung der Ortsgruppe Weinheim des badiſchen Verbandes für Einzelhandel ſandten die hieſigen Fernſprechteilnehmer eine Proteſtreſolu⸗ tion gegen die Verteuerung der Gebühren an die Oberpoſtdirek⸗ tion in Karlsruhe.— In einer in der Turnhalle des Gymnaſiums abgehaltenen Verſammlung von Eltern und Lehrern wurde be⸗ ſchloſſen, für das Realgymnaſium einen ſelbſtändigen Eltern⸗ heirat zu errichten. Es wurden darauf 10 Männer und 5 Frauen in den Beirat gewählt. 9 Karlsrauhe, 18. Juni. Heute abend fand im großen Sitzungs⸗ ſaale des Rathauſes unter dem Vorſitze des Prälaten D. Schmitt⸗ henner eine Verſammlung ſtatt, die von Damen und Herren be⸗ ſucht war und zum Zwecke hatte, eine Ortsgruppe des Volksbundes für Kriegergräberfürſorge zu gründen. Eine Ortsgruppe dieſes Bundes, der ſeinen Sitz in Berlin hat, beſteht in Heidelberg unter dem Vorſitze des Geheimen Rats Dr. von Schubert. Auch die Karlsruher Ortsgruppe kam zuſtande und es ſchloſſen ſich ihr bereits eine Anzahl von Mitgliedern an. Die Wahl des Vorſtandes Ihre Stelle trat ſie außerdem unter * Lörrach, 18. Juni. Beim Abſteigen von einem noch in der Fahrt befindlichen Kraftwagen wurde der Arbeiter Heinrich Baſtian von hier eine Strecke geſchleift und getötet. ) Lörrach, 20. Juni. Der ledige Heinrich Baſtadin von hier wollte auf der Landſtraße inLeopoldshöhe von einem Auto während langſamer Fahrt abſteigen, blieb aber hängen, geriet unter ein hinteres Rad und wurde ſofort getötet. )( Albert bei Waldshut, 20. Juni. Die Frau des Schweine⸗ händlers Rüde hatte Benzol ins Herdfeuer gegoſſen. Bei der da⸗ durch entſtandenen Exploſion erlitt die Frau ſo ſchwere Brand⸗ wunden, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. * Markdorf(Bodenſee), 18. Juni. Ein umfangreicher Ein⸗ bruchdiebſtahl, der im April ds. Is. in einem hieſigen Ge⸗ ſchaft verübt worden iſt und bei dem für über 22 000 Mark Waren, vor allem Wäſche und Stoffe entwendet worden waren, hat jetzt ſeine Aufklärung gefunden. In Friedrichshafen konnten ſechs Per⸗ ſonen im Alter von 20—28 Jahren verhaftet worden, die als Täter des großen Diebſtahls in Frage kommen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. nNeuſtadt a.., 22. Juni. Einer Dame aus Saarbrücken wurde geſtern im Schnellzug auf der Strecke Ludwigshafen⸗Neu⸗ ſtadt durch einen Dieb die Handtaſche aufgeſchnitten und daraus der Betrag von 6000 Mark in Papiergeld, ſowie das Sparkaſſenbuch, und die Identitätskarte entwendet. Erſt als die Dame das Billet aus der Handtaſche nehmen wollte, entdeckte ſie den Verluſt.— Um ſich die Erlaubnis zur Einführung von Mehl aus dem Ausland zu erbitten, ſandte der Kommunalver⸗ band drei ſeiner Mitglieder nach Berlin. Ep. Vornis, 18. Juni. Eine Million 200000 Mark an Geld und Waren iſt in Worms geſtohlen worden; allerdings nicht an einem Tage, zum Glück ſind hier ſolche Ein⸗ brecherkönige noch nicht, ſondern ſeit 1. Januar 1919 bis jetzt. In dieſer Summe ſind nur die bekannt gewordenen Diebſtähle ent⸗ halten. Hinzu kommen noch die unzähligen kleineren Diebſtähle und die nicht weniger zahlreichen Taſchendiebſtähle, die zuſammen gut mit 300 000 Mark zu veranſchlagen ſind. Im Durchſchnitt müſſen alſo die Wormſer Bewohner an unfreiwilliger Diebesſteuer nahezu 100 000 Mark aufbringen. Am meiſten wurde im Novem⸗ ber vorigen Jahres und zwar im Geſamtwert von 130 000 Mark geſtohlen. Die Einbrüche und Diebſtähle nehmen immer noch zu, trotzdem es der Polizei gelingt, die Spitzbuben— auch die großen — zu einem großen Prozentſatz nach kurzer Zeit zu ermitteln. Die Liſte der geſtohlenen Gegenſtände weiſt eine außerordentliche Reich⸗ haltigkeit auf. Man ſieht, daß den Dieben nichts heilig iſt, daß ſie alles mitgehen heißen, was nicht niet⸗ und nagelfeſt iſt, von dem Platin der Blitzableiter, den Elektromotoren, dem Brillanten⸗ und Goldſchmuck bis zur gewöhnlichen Arbeitsſchürze des Dienſt⸗ mädchens. Fp. Worms, 23. Juni. Bös hereingelegt wurde eine Landwirtsfrau im Kreiſe Worms, die einem Hamſterer zu den bekannten hohen Preiſen Lebensmittel verkaufte. Während ſie die Lebensmittel beiholte, benützte der Hamſterer die Gelegenheit, ſtahl der Frau aus ihrer Kommode mehrere tauſend Mark und bezahlte die Lebensmittel freigebig mit dem geſtohlenen Gelde.— Auch der Klapperſtorch hat ſeinen Tarif erhöht. Der Hebammen⸗ verein für Stadt und Landkreis Worms gibt bekannt, daß er ſich durch die fortgeſetzte Teuerung gezwungen ſieht, die Gebühren auf 120 Mark zu erhöhen. Fp. Darmiſtadt, 18. Juni. Der Begründer der Freien Bauern⸗ ſchaft in Rheinheſſen, Generalſekretär Schreiner, iſt von der Hauptleitung der Geſchäftsführung enthoben worden. wird erſt ſpäter erfolgen. (Freiburg, 28. Juni. *Oberkirch, 20. Juni. Die goldene Hochzeit konnten Rechtsanwalt Karl Röttinger und Gattin begehen. Der Jubi⸗ lar iſt der älteſte Rechtsanwalt in Freiburg. In einem Sägewerk bei Jbach wurde der 61jährige Säger Mathias Geiſer während des Auflegens eines Treibriemens von dieſem erfaßt und getötet. Fp. Aus Heſſen, Ueber die Gründe zu dieſem Vorgange iſt bis jetzt nichts bekannt. 18. Juni. Um das Verſchleppen der Maul⸗ und Klauenſeuche nicht noch weiter zu vermehren, haben verſchie⸗ dene Kreiſe verboten, daß die Eieraufkäufer von Haus Eier einſammeln. Eier an einer von der jeweiligen Bürgermeiſterei zu beſtimmenden Sammelſtelle abzuliefern. Haus zu Statt deſſen haben die Hühnerhalter die Gerichtszeitung. MKaiſerslautern, 18. Juni. Gegen die Viehdiebe ſchreiten die Gerüchte mit Recht nachdrücklich ein. Der Strafkammer wur⸗ den wegen derartiger Verbrechen verhaftet vorgeführt der Tagner Erwin Miſchler und der Kriegsinvalide Ferdinand Weber aus Kaiſerslautern, die an Viehverſchleppungen zu Jettenbach, Moor⸗ lautern, Krickenbach und Stockborn beteiligt waren. Miſchler wurde zu%½/ùñͤ Jahren Zuchthaus, Weber zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt; der Wirt Wilhelm Geiß aus Kaiſerslautern, der ber⸗ ſchiedene der geſtohlenen Tiere erworben und ſchwarzgeſchlachtet hatte, erhielt 1 Jahr Gefängnis. Auch der Fuhrmann Jakob Weber und der Tagner Adam Zängerle aus Kaiſerslautern hatten ſich dem Viehdiebſtahl ergeben und zwei Schweine erbeutet. Die Rückfälligen wurden verurteilt und zwar(unter Einrechnung noch nicht verbüßter Strafen) Weber zu 4 Jahren 3 Monaten und Zängerle zu 11 Jahren Zuchthaus.* sw. Darmſtadt, 15. Juni. Der 22jährige Gelegenheitsarbeiter Molin Broſa ſowie der 22jährige Schloſſer Peter Schuchmann, beide von Zwingenberg, haben am 4. März in Auerbach einen Ein⸗ bruch bei der Firma Riedlinger verübt und dabei zwei Schreib⸗ maſchinen geſtohlen, die ſie innerhalb des Ortsbereichs in einer Scheuer verſteckten. Daraufhin ſetzten ſie ſich mit einem Bekannten in Verbindung, um die Schreibmaſchinen zu veräußern. Scheinbar ging dieſer auch auf das Geſchäft ein, die Schreibmaſchinen ſollten am 10. März in deſſen Wohnung gebracht werden, wo auch das Geld in Empfang genommen werden ſollte. Inzwiſchen hatte der Käufer jedoch die Gendarmerie verſtändigt. Gendarmeriewacht⸗ meiſter Eichenauer und Ried poſtierten ſich in der Nähe. Als die beiden Diebe kamen, gingen ſie mit den Worten:„Hände hoch“ auf dieſe los. Eichenauer kam mit Schuchmann, Ried mit Broſa ins Handgemenge. Schuchmann konnte ſich losreißen und entkam, Broſa ging eine Piſtole los, der Schuß traf den Wachtmeiſter Ried in die Bruſt. Ried brach zuſammen und wurde von Hausbewoh⸗ nern in ſeine Wohnung gebracht. Dort verlangte er nach dem Seelſorger und Arzt mit den Worten:„Der Schuft, der Broſa, hat mich durch und durchgeſchoſſen!“ Durch Zeugen wurde feſtgeſtellt, daß ſich Molin Broſa geäußert habe, wenn er den Polizeidiener oder einen Gendarmen verwiſchen würde, würde er dieſe über den Haufen ſchießen. Broſa beruft ſich darauf, er habe die Piſtole fortwerfen wollen, dabei ſoll Ried an die Waffe gegriffen haben, wodurch der Schuß losgegangen ſei. Wegen Beihilfe wurde gegen Schuch⸗ mann auf eine Gefängnisſtrafe von 9 Monaten Gefängnis, ab⸗ züglich 2 Monate Unterſuchungshaft erkannt, gegen Molin Broſa wegen ſchwerem Diebſtahl, ſowie Körperverletzung mit tödlichem Ausgang auf eine Zuchthausſtrafe von 5 Jahren abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft nebſt Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre. Briefkaſten. §. Sch. Die Klage muß durch einen Rechtsanwalt erhoben werden. Die Ihnen hierdurch entſtehenden Koſten muß Ihnen Ihr Gegner, wenn er den Prozeß verliert, erſetzen. „Geſchäftsfähig“. Die von Ihnen geſtellte Frage iſt im allgemeinen zu verneinen; doch können Fälle vorkommen, in denen auch der Lehrling als bevollmächtigt gilt, beſtimmte Aufträge entgegenzunehmen. .„L..“ Der von Ihrem Mann abgeſchloſſene Vertrag iſt gültig und wirkſam. W. B. 333. Sie brauchen ein derartiges Verhalten Ihres Vermieters nicht zu dulden und können auf Grund der geſchilderten Tatſachen auch Antrag beim Mieteinigungsamt auf Kündigung ſtellen. „Schlepperkette“. Im Neckar liegt nur eine Schlepperkette. Von Heilbronn bis Mannheim ſind unzählige Ausweichſtellen. Es ſind im ganzen 7 Schlepper vorhanden. Zurzeit verkehren aber nur 5. „Abonnent R..“. Wenden Sie ſich an das hieſige Bezirksamt I. 6, Schalter Nr. 10. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger 5 G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Aantache Verökfentüchungen der Stadtgemeinde. Samstag, den 26. Juni gelten folgende Marken: Für die Verbraucher: Brot: Für je 750 Gramm die Brotmarken 1. Mehl: Für 200 Gramm die Mehlmarke 1. Margarine: 200 Gramm zu Mk..80 die Fett⸗ marke 7 in den Verkaufsſtellen 381—450. Gonda-Käſe:(% fett, Exportware) 90 Gramm zu Mk. 2 55 die Milchkonſervenmarke 18 in den Verkaufsſtellen 469—1668. Fleiſch: Für die Woche vom 21. bis 27. Juni kommt zur Verteilung: 125 Gramm friſches Fleiſch, davon ½ in Wurſt. 5 Kartoffeln markenfrei das Pfund zu 45 Pfg. in den Verkaufsſtellen 801—1606. Butter: /s Pfund zu Mk..25 die Buttermarke 109 in den Verkaufsſtellen 887—1668. Speiſeöl: ½10 Liter zu Mk. 2 40 für die Kolonial⸗ warenmarke 22 in den Verkaufsſtellen 901—1668 l. Für die Verkaufsſteilen: Zur Abgabe ſind bereit Margarine: 200 Gramm zu Mk..80 für die Ver⸗ kaufsſtellen 451—560 im Verkaufslager Q 2, 5 am Samstag, den 26. ds.,, von—3 Uhr. Ausweis, Körbe und möglichſt Schecks als Bezahlung mitbringen. Graupen: 100 Gramm zu 70 Pfg. per Pfund für die Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—257. Teigwaren: 100 Gramm zu Mk..— per Pfund für die Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen 258—1668. Abſtempelung der neuen Lebensmittelkarten. Die neu ausgegebenen Kartoffel⸗ und Feit⸗ karten ſind bis ſpäteſtens Montag, den 28. Juni, zur Abſtempelung zu bringen und können Fett⸗ karten auch in den Butterverkaufsſtellen abge⸗ ſtempelt werden, da ſpäterhin Butter und Fett im Intereſſe der Geſchäftspereinfachung nur noch auf die Fettkarte ausgegeben werden ſollen. Die von den Verkaufsſtellen abgeſtempelten und abgetrennten Beſtellabſchnitte der obigen Karten ſind im Erd⸗ geſchoß des Lebensmittelamts abzuliefern. Zur Vermeidung eines zu ſtarken Andrangs werden die Händler in zwei Gruppen abgefertigt und zwar am Dienstag, den 29. ds. die Verkaufsſtellen 4600 und Mittwoch, den 30. ds. die Verkaufs⸗ ſtellen 601—1600. Es iſt dringend geboten, daß die Abſtempelung ruſch vorgenommen wird. Verzögerungen können für die betr. Haushaltung zur Folge haben, daß ſie bei der Warenverteilung übergangen wird, denn ſelbſtverſtändlich können die Verkaufsſtellen nur mit Waren beliefert werden, für die ſie recht⸗ zeitig die Beſtellabſchnitte eingereicht haben. Städtiſches Lebensmittelamt. C 2, 16/18. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1590. 9 Die Wochenfahrſcheinhefte. Der Verkauf findet 555 255 Innenſtadt: Verkehrsverein, Zeitungskiosk am Waſſerturm, Straßenbahnhauptkaſſe, Colliniſtraße 1, Verkaufs⸗ ſtelle U 5, 16, Wäſcheannahme der Firma Schorpp in G 5, 10. Lindenhof: Zigarrengeſchäft A. Völkel, Gontardplatz 4. Schwetzingerſtadt: Milchhalle Karl Schmitt, Ecke Seckenheimer⸗ und Schwetzingerſtraße, Zigarrengeſchäft A. Schwarz, Kleinfeldſtraße 11. Neckarſtadt: Bahnhof der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſell⸗ ſchaft, Wäſcheannahme der Firma Schorpp, Mittelſtraße 54. Neckarau, Nheinau, Käfertal, Feudenheim bei den Gemeindeſekretariaten. 10⁴ Der Verkauf findet ſtatt an den Samstagen in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachm. Straßenbahnamt. 25 Petroleum. Gegen Abtrennung der Marken 30—33 der gelben Karte je ½ Liter= 2 Liter Petroleum; gegen Abtrenuung der Marke Nr. 12 der grauen Karte J½ Liter oder eine Kerze, ſoweit Vorrat reicht und ſolche bei der vorjährigen Herbſtvertei⸗ lung von den Bezugsberechtigten nicht abgenommen wurden in den durch Bekanntmachungen bezeichne⸗ ten Verkaufsſtellen. Die vorhergehenden Marken⸗ nummern ſind verfallen. 114 ateilns Aider kengl. WitchaltsEipsichtung. Montag. den 28. Juni 1920, nach- mittags 2 Uhr, verſteigere ich zu Ludwigs- hafen a. Rh., Maxstrasse 74 gegen Barzahlung: Ein vollſt. gut erhaltenes Bierausſchank⸗Büfett mit zwei Zapfvorrichtungen. nebſt weiterem Zu⸗ behör, 1 Standuhr, 1 verſchließb. 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Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Peter Wilhelm Bayer Kunstmaler nach schwerem Leiden im Alter von 49 Jahren sanft verschieden ist. 8413³ DORTMUND, den 24. Juni 1920 2 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frieda Möhler geb. Bayer Lina Buckow geb. Bayer Albert Möhler August Buekow. Die Einäscherung findet Samstag nachm. ½2 Uhr statt. Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß der Herr über Leben und Tod meine liebe Schwester, unsere herzensgute Tante*8439 ffau Ullie Perthun WItwe geb. Grün nach schwerem Leiden zu sich in die ewige Heimat ab- gerufen hat. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Mina Lenhardt Wwò. geb. Grün. MANNHEIM, den 24. Juni 1920. J3, 15. Die Beerdigung findet am Samstag, den 26. Juni 1920 nachmittags 3 Uhr von der Leichenhalle des hiesigen Fried- holes aus statt. 5 E. 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