5 ———— Dienstag, 29. Juni Abend⸗Ausgave. 1920.— Nr. 281. Inzeiger Spreiſe„Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einzi⸗ 8= Abe. e 60 ohne Poſtgebühren Einz. Pfg. Aue Prelſe Reckarſtadt: Waldhofſtr. 6 5 5 5 ts⸗Neb arſtadt: Wa.5 wetzingerſtadt: wlerſtr. 42. 1 ebenſtallen in Mannheim: Ne 848. Draht⸗ubreſſe: e erſt ühr M..—. Poſtbezug vierteljährl. ſ widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. e Sindenhof: Gontarbſtr. 4 Frernſprecher Nr. 7940—7 * Ein gutes Programm. Unter det Ueberſchrift„Ein gute⸗ Programm“ ſchreibt die „Nationallib. Korreſpond.“ zu der geſtrigen Rede des Reichskanzlers:„Herr Fehrenbach gab das richtige Loſungswort aus, als er betonte, daß uns vor allem Ruhe und Ordnung im Staatsleben nottut. In dieſem Sinne appelliert er an das geſamte deutſche Volk und er warnt in ernſteſtem Tone davor, den Krieg im Innern fort⸗ zuſetzen. Wenn im übrigen der Reichskanzler eine gewiſſe Kontinuität der bisherigen und der neuen Regierung aner⸗ kannte, ſo war doch eine Wendung im einzelnen unverkenn⸗ bar. Gab die Sozialdemokratie durch ihren einſeitigen Hang zu Sozialiſierungsexperimenten der wirtſchaftlichen Entwick⸗ lung ein verhängnisvolles Gepräge, ſo bezeichnete der Reichs⸗ kanzler die deutſche Wirtſchaft als eine Aufgabe, zu deren Lö⸗ ſung alle Kräfte in gemeinſchaftlicher Arbeit eingeſetzt werden müßten.“ Auch die Kölniſche Zeitung betont, daß das Pro⸗ gramm den Notwendigkeiten der Lage Rechnung trage, wie auch wir als weſentlich hervorhoben, daß es ſich bemühe die inneren Spannungen zu dämpfen und den Widerſtrebenden auf der Linke den Uebergang und das Mitmachen zu erleich⸗ tern. Dann mahnt ſie gleich uns angeſichts der Konferenz von Spa zum inneren i irklich nicht abzuſehen, was die oſt gege 55 5 51 5 Nation, nunmehr tatkräftig am Wiederaufbau des zuſammengebrochenen Vaterlandes mitzuarhei⸗ ten, einwenden könnte, ohne ſich mit dem Gemeiniatereſſe in einen Gegenſatz zu ſtellen, der ihr ſelbſt nicht förderlich ſein dürfte. Frellich wird man mit Recht geltend machen, daß neue Beſen gut fegen, dß es einer neuen Regierung noch nie an ſchönen Worken und bielſagenden Verheißungen gefehlt habe. Das Kabinett Fehrenbach wird— auch nicht erwarten, daß man in ihm Aun die Lö ung aller Schwierigkeiten begrüßt, daß man es im Vos⸗ ſchuß mit ſchmückt, die es ſich noch verdienen muß. Es iſt ſich, wie es ausdrücklich ſagt, auch bewußt, daß es die unendlich ſchwere Aufgabe, die ſeiner harrt, nur dann zu einem erſprieß⸗ lichen Ende führen kana, wenn es der Unterſtützung aller, die den Wiederaufbau als eine Forderung der nationalen Not aner⸗ kennen, ſicher iſt. Die Verhandlungen mit dem Verband ſtehen vor der Tür; es iſt für die Oppoſition nicht nur eine ſelb tt⸗ verſtändliche Pflicht gegen Volk und Vaterland, ſondern auch ein kaktiſches Gebot der Selbſterhaltung, den Gottes⸗ friedei auf dem ſchweren Gang nach Spa nicht zu ſtören. Ob man rt in„die ſchwiellge 8 die Fehrenbach den bisherigen Fein⸗ den zu gemeinſamer Arbeit entgegenſtrecken will, einſchlagen wird? Das iſt die große Heil und Unheil bergende Frage an das Schick⸗ ſal, von deren Beantwortung es abhängk, ob nicht nur uns, ſondern auch den übrigen Völkern der Kulturwelt der Weg zum Wieder⸗ aufbau und Wiederaufſtieg geöffnet werden wird. Auch die Mannheimer ⸗Volksſtimme betont, daß die furchtbare Schwierigkeit der Lage, in der ſich das Reich ge⸗ rade in den Tagen vor Spa befinde, für die Stellungnahme jeder politiſch ernſt zu nehmenden und ſich ihrer natio⸗ nalen Verantwortlichkeit bewußten Partei zur Re⸗ gierung von entſcheidender Bedeutung ſein müſſe. Die So⸗ zialdemokratie werde Gewehr bei Fuß dem Kabinett Fehrenbach⸗Heinze⸗Geßler gegenüberſtehen; ſie werde es aber eden Tag und jede Stunde wiſſen laſſen, daß ſie entſchloſſen ei, die Waffe auch auzunehmen, ſobald ſie die Regierung auf Wegen treffe, die den Arbeiterintereſſen feindlich ſeien. Wir glauben, daß im Kabinett Fehrenbach⸗Heinze niemand die Neigung verſpüren wird, bürgerliche Klaſſenpolitit zu treiben. Es wäre zu wünſchen, daß auch die ſozialiſtiſche Demokratie von dem verhängnisvollen Beginnen abſtünde einer reinen Klaſſenpolitik zum Siege zu verhelfen. Dann könmte es nicht ſchwer fallen, eine gemeinſame Grundlage nationalen Schaffens zu finden. *ñ Ueser die Aufgaben der Deutſchnationalen Volkspartei ſchreibt Graf Poſadowsky im roten „Tag“: Haß die Deutſche e ſich entſchloſſen hat, der neuen Regierung beizutreten, verdient entſchiedene Anerkennung. Die Partei wird ſtarke Selbſtüberwindung üben müſſen und die po⸗ litiſche Verantwortung für manche Maßregeln ſtillſchweigend zu tragen haben, die ihren Wählern und ihren Vertretern innerlich un⸗ liebſam ſind. Trotzdem hat die Deutſche Volkspartei politiſch richtig gehandelt, wenn ſie durch ihren Beitritt zur neuen Regierungs⸗ gruppe den rechten Flügel des Zentrums und der Demokratie zu ſtützen ſucht. Es iſt eine vaterländiſche Tat. Von dem politiſchen Augenmaß der beiden anderen Parteien wird es abhän⸗ gen, ob die Deutſche Volkspartei auf die Länge dieſes Opfer vor ihren Wählern zu tragen vermag. Die Deutſchnationale Volkspartei iſt in die neue Gruppenbildung nicht einbezogen; es mag das auf ihre Mitglieder verſtimmend wirken. Politik iſt aber Schachſpiel, wo nur mathematiſche Erwägungen und nicht Gefühlsregungen einen Enderfolg verſprechen. Trotz ihres Ausſchluſſes von der Regie⸗ rungsgruppe müſſen für die Deutſchnationale Volks⸗ partei bei ihrer künftigen politiſchen Haltung ganz dieſelben Erwägungen maßgebend ſein, welche die Deutſche Volks⸗ partei zum Eintritt in die Regierungsgruppe veranlaßten. Daß die Deutſchnationale Volkspartei allein oder in Verbindung mit der Deutſchen Volkspartei eine Mehrheit bilden ſollte, iſt für abſehbare Zeit unwahrſcheinlich; die Partei wird alſo, wenn ſie regierungs⸗ fähig werden will, Anſchluß nach links hin ſuchen müſſen. Dieſe Haltung wird für einen Teil der Partei ſicher noch ſchwerer ſein als für die Mitglieder der Deutſchen Volkspartei; aber dieſes Opfer muß gebracht werden, auch wenn von den Papabiles in der Regierung niemand Sitz und Stimme hat. Eine wohlwollende Neutralität genügt hier nicht. Die Partei als eine rechtsſtehende hat bei Lage der Sache vielmehr die angeborene Pflicht, die bür⸗ gerliche Re gierungsgruppe tätig zu unterſtützen und ihr damit die politiſche Kraft einer Mehrheits⸗ partei zuzuführen. An dieſe neue Regierung dürfen deshalb von der Partei keine Forderungen politiſcher und finanzieller Art geſtellt werden, welche die Partei, ſelbſt wenn ſie maßgebenden Ein⸗ fluß in der Regierung hätte, ſelbſt nicht zu erfüllen vermöchte. Po⸗ litiſche und ſoziale Stimmungen, die im modernen Verfaſſungsſtaat einen geſetzgeberiſchen Ausdruck nicht finden können, ſollten überdem aus der Politik vollkommen ausſcheiden. Die Partei wird vielmehr in allen ihren Lebensäußerungen der ſchwierigen Lage der neuen Regierung Rechnung tragen müſſen— in der Erwägung, daß andere, und zwar nicht unwahrſcheinliche Gruppenbildungen den grundſätzlichen Auffaſſungen einer rechtsſtehenden Partei in Geſetz⸗ gebung und Verwaltung weſentlich gefährlicher ſein würden. Bei der Parteizerſplitterung unſeres Volkes iſt es leider faſt nie möglich, eine klare grundſätzliche Poli.? durchzuführen, wie ſie der alte engliſche Parlamentarismus bei ſeinen zwei großen Parteien durch⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten annheim. Anzeigenpreiſe: Bei jeberzeitigem Widerruf b. 1 ſpalt. Kolonelgeile.0 Me., ausw..80 Mk. Stellen · darn 2½ Ahr. g a ell rd kel nackm. r. 5 ei beſtimmten T.„Stellen u. Ausgaben wird keine übernommen. 5b. Gewalt, Stet daan. bel, Serrtebeſeör Erſatz⸗AUnſprüchen für ausgefallene od. deſchränkte Uusgaben od. für verſpätete Auknabme von Unzeigen „Rekl. 5 Mt. Aunahmeſchluß Für d. Mittagbl. vorm. 815 f. d.——— erantwortung treiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Matertalmangel uſw. berechtigen zu keinen zuführen vermochte, und wie ſie die engliſche Parteiregierung, wie die politiſche Entwicklung des letzten Jahrzehnts gezeigt hat, noch heute ohne weſentlichen Widerſpruch zu führen vermag. Wenn unſer Volk durch ein langes politiſches Leben in höherem Maße politiſiert ſein wird, mag es vielleicht auch uns gegeben ſein, eine grundſätzlich feſtere Politik zu verwirklichen. Zurzeit iſt aber jede Partei, wenn wir einen nicht geradezu zerrüttenden fortgeſetzten Wechſel der Regierung herbeiführen wollen, dazu gezwungen, ſelbſt unliebſame Regierungsbildungen zu ſtützen. Eine Partei, die ſich dieſer Not der Tatſachen nicht fügen will, muß über eine Volks⸗ mehrheit verfügen, die zur Herſtellung einer anderen Regierungs⸗ form gewillt iſt; ſolange dieſe Vorausſetzung fehlt, iſt der rückſichts⸗ loſe Kampf gegen jede Regierung, die den eigenen Parteiauffaſſun⸗ gen widerſpricht, mehr Wahlpolitik als Staatspolitik. Die Konferenz in Spa. Was erſtrebt Frankreich? Eine ſehr deutliche Antwort auf dieſe Frage hat der fran⸗ zöſiſche Senator Reynald in einem Artikel gegeben, der die engliſche Politik im Orient behandelt. Er ſchreibt: Frankreich kann und will nicht die Koſten und das Riſiko einer Okkupation(in Syrien und Kleinaſien), die zu weit führen würden, auf ſich nehmen. Die Engländer, welche andere Sorgen haben und ſich nach Indien einen Weg zu Lande bahnen möchten, ſind viel begieriger geweſen. Sie haben außer dem von ihnen eroberten Meſopotamien Paläſtina begehrt, welches Aegypten deckt, und Moſſul, das reich an Petoleum iſt. Alſo eine große und wertvolle Beute. Moſſul aber figurierte in der franzöſiſchen Zone. Wenn die engliſche Politik nicht übertreiben will, dann muß ſie verſtehen, daß es für Frankreich unbedingt notwendige Kompen⸗ ſationen gibt. Es iſt leicht, ſie zu finden, wenn man den weſent⸗ lichen Intereſſen jeder Nation Rechnung trägt. die Intereſſen. Frankreichsſind am Rhein. Dort gibt es Stoffgenug zu intereſſanten Beſprechungen zwiſchen den Verbün⸗ deten, Beſprechungen, die von entſchiedener Wirkſamkeit ſein können. Das iſt offen geredet, und die Folgen, die ſich aus der ſo gekennzeichneten Lage ergeben, haben ſich bereits in Boulogne erkennen laſſen. Ein franzöſiſcher Kommenkar zu den Erklärungen Fehrenbachs. Paris, 29. Juni.(WB.) Zu den Erklärungen Feh⸗ renbachs ſagt der„Figaro“: Dieſer Staatsmann, der den Wert der Nuancen erkennt, iſt zu klug, um zu leugnen, daß Deutſchland den Friedensvertrag von Verſailles aus⸗ führen müſſe, aber er teilt uns mit, daß es ſchon mehr getan habe, als man von ihm erwarten könnte. Ganz wie zufällig proklamiert er das Recht Oeſterreichs, ſich mit Deutſchland zu vereinigen. Kurz geſagt, er betont von Anfang bis Ende die Umſtoßung des Verſailler Friedensvertrages. Gut, aber dann müfſſen wir erſt nach Frankfurt zurückkehren und das Ruhr⸗ gebiet beſetzen. Dann können wir von Reniſion und Herzlichkeit reden. 7 Die Konferenz in Brüſſel. Brüſſel, 29. Juni.(Priv.⸗Tel.) Lloyd George wird am e in Wgleitung mehrerer anderer Herren in Oſt⸗ ende eintreffen. Die Songof ſane Delegation wird gleichfalls am Donnerstag in einem Sonderzug dort ankommen. Es iſt noch nicht zu ſpäthztt Rotterdam, 29. Juni.(WB.) Auf dem Demokratiſchen Konvent nannte der derzeitige Vorſitzende Cumnings in der Eröffnungsrede die Völkerbundsſatzungen die Monroe⸗ lehre der Welt und bezeichnete die Ablehnung des Frie⸗ densvertrages durch den Senat die ſchwärzeſte Seite der amerikaniſchen Geſchichte. Die gegen Wilſon gerichteten Angriffe kennzeichnete er als böswillig. Nichtmitglieder des Völkerbundes ſeien das revolutionäre Mexiko, das bolſchewiſtiſche Rußland, die jämmerliche Türkei und die Vereinigten Staaten. Mit dem Hinweiſe, daß es noch nicht zu ſpät ſei, forderte Cumnings Amerika auf, durch Unterſtützung der Demokratiſchen Partei und ein Programm der Entwaffnung und Verbrüderung der Welt für die Ziviliſation einzutreten. DE Berlin, 29. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichstagsausſchuß für Auswärtige Ange⸗ legenheiten fällt der Deutſchen Volkspartei der Vorſitz zu. Die Fraktion der Partei 8 am Montag für dieſes Amt den Abgeordneten Dr. Streſemann beſtimmt. Als wei⸗ terer Vertreter der Fraktion im Ausſchuß wurde beſtimmt Ab⸗ geordneter Dauſch und Freiherr von Lersner, als deren Stellvertreter die Abgeordneten Freiherr v. Rheinbaben, Rippler und Stinnes. »der Wiederaufbau Jrankreichs. Paris, 28. Juni.(W..) Auf dem internationalen Han⸗ delskammer⸗Kongreß in der Sorbonne hielt geſtern Eugen Schneider eine Rede über den Wiederaufbau Frankreichs. Er betonte, daß zwar bei einem Beſuche der verwüſteten Gebiete die tiefſten Vorſtellungen über den Umfang der Zerſtörungen übertroffen würden, daß aber die⸗ ſer Umfang noch bedeutend größer geweſen ſei, als er ſich heute zeige; denn der Wiederaufbau habe bereits bedeutende Fortſchritte gemacht. Der Redner führte dazu an, daß nach den offiziellen Mitteilungen bis 1. April ds. Is. 3363 indu⸗ ſtrielle Betriebe wieder inſtand geſetzt waren mit weniger als 20 Arbeitern. 2412 von dieſen Betrieben hätten inzwiſchen die Erzeugung wieder aufgenommen, davon ab 1. Dezember 1919 1560. In der Textilinduſtrie betrage das Verhältnis der beſchäftigten Arbeiter in den zerſtörten Betrieben gegen⸗ über 1914 43:3. Namentlich im Bezirk von Lille ſei die Wie⸗ deraufnahme in der Textilinduſtrie ſchnell vor ſich gegangen. 78 Prozent der zerſtörten Betriebe ſeien wieder im Gange mit 78 000 Arbeiter gegen 143 000 im Jahre 1914 alſo 54% Ebenſo gewaltig ſeien die Anſtrengungen zum Wiederaufbau der Landwirtſchaft. Bis 1. April ds. Is. ſeien drei Millionen Hektar Land gereinigt worden und 1½ Millionen Hektar an⸗ gebaut. 5 500 Kilometer Eiſenbahnlinien ſeien wieder herge⸗ ſtellt, ebenſo 10 000 Kilometer Straßen. 1 700 000 Flücht⸗ linge ſeien nach Hauſe zurückgekehrt und 200 000 Häuſer er⸗ baut worden mit einem Aufwand von 10 Milliarden. Dieſe Zahlen bewieſen die Anſtrengungen Frankreichs, deſſen Kraft allein aber ihre Grenzen habe. 4 die Lage in Tirol. Wex. Innsbruck, 24. Juni. Vor einigen Tagen war das Gerücht verbreitet, daß die Italiener wiederum eine Beſatzung von 40 000 Mann nach Tirol legen wollen. Die Ziffer ſchrumpfte dann auf eine Diviſion zuſammen, und ſchließlich wurde das Gerücht überhaupt als grundlos bezeichnet. Nal⸗ rung erhielt das Gerücht durch die unaus geſetzten Verſuche de⸗ Meldungen aufzureizen, die von einer monarchiſtiſchen Ver⸗ ſchwörung erzählen. Zwiſchen den Tiroler Chriſtlich⸗ſozialen und der bayeriſchen Volkspartei ſollen Abmachungen beſtehen, die auf die Vorbereitung einer monarchiſtiſchen Erhebung ab⸗ zielen; eine Menge von Waffen und Munition ſei bereits aus Bayern zu dieſem Zwecke nach Tirol geſchafft worden uſw. teilt: Die monarchiſtiſche Verſchwörung iſt eine Erfindung des ſozialdemokratiſchen Blattes. Eine ſolche Erhebung hätte in Tirol nicht die mindeſte Ausſicht und iſt deshalb auch von kei⸗ nem ernſt zu nehmenden Menſchen geplant. Dagegen iſt es richtig, daß die Bauern und die nichtſozialdemokratiſche ſtäd⸗ tiſche Bevölkerung nicht mehr geneigt ſind, den Terror zu er⸗ tragen, den die Innsbrucker ſozialdemokratiſche Parteileitung ausübt, da hierdurch nicht nur jede vernünftige Kommunal⸗ politit unmöglich gemacht und der Landtag in ſeinen Arbei⸗ ten fortgeſetzt geſtört, ſondern auch die öffentliche Sicherheit aufs ſchwerſte gefährdet wird. Die ſozialdemokratiſche Par⸗ teileitung ſtützt ſich hierbei auf einige tauſend Arbeiter, die ſie bereits ſeit langem bewaffnet hat. Demgegenüber iſt die Er⸗ richtung einer Heimatwehr beſchloſſen worden, und je weiter die Durchführung dieſes Planes fortſchreitet, deſto ner⸗ vöſer wird die ſozialdemokratiſche Parteileitung und deſto wahlloſer in ihren Mitteln, die ſozialdemokratiſche Arbeiter⸗ ſchaft zu Gewalttaten aufzureizen. Wie überall in Deutſchöſterreich haben ſich auch in Tirol die Wahlausſichten der ſozialdemokratiſchen Partei erheblich verſchlechtert. Iſt die öffentliche Sicherheit durch die Heimat⸗ wehr verbürgt, dann iſt aber auch die Möglichkeit freier Wah⸗ len gegeben. Das fürchten aber die ſozialdemokratiſchen Füh⸗ rer.— Eine Angleichung an Bayern beſteht nur inſoferne, als ſich eben auch in Tirol die nicht ſozialdemokratiſche Be⸗ vülkerung gegen den ſozialdemokratiſchen Terror zu wehren beginnt. In der Anſchlußfrage ſelbſt ſtehen gerade die Männer, die die Heimatwehr organiſieren, durchaus und un⸗ verrückt auf dem Standpunkt, daß für Tiror nicht der An⸗ ſchluß an einen deutſchen Bundesſtaat, ſondern nur der An⸗ ſchluß als eigener Bundesſtaat an das Deutſche Reich in Betracht komme. Um ſo gewiſſenloſer ſind die Ver⸗ ſuche der ſozialdemokratiſchen Parteileitung, Unruhen hervor⸗ zurufen und dadurch die innerpolitiſche Einheit des Landes zu ſtören, die heute um ſo nötiger iſt, als den ſozialdemokra⸗ tiſchen Parteiführern doch bekannt ſein muß, daß die Gefahr einer monarchiſtiſchen Reaktion von Paris aus droht, wo man in der Zurückführung der Habsburger die ſicherſte Bürg⸗ ſchaft gegen den Anſchluß und gegen die unmittelbare An⸗ Italiens an Deutſchland bei Salurn zu finden g der Regierungswechſel in Ungarn. Wie gemeldet, wird die gegenwärtige ungariſche Regie⸗ rung, der unter der Führung Simony⸗Semadams die Chriſtlichnationalen und der Bund der kleinen Landwirte an⸗ gehören, zurücktreten. Im Zuſtande der Kriſe befand die Re⸗ gierung ſich bereits ſeit den Wahlen, aus denen die beiden Koalitionsparteien in nahezu gleicher Stärke hervorgegangen waren. Programmatiſch auf der gleichen chriſtlichnationalen Grundlage ſtehend, unterſcheiden ſie ſich einerſeits in der Auf⸗ faſſung der Königsfrage, in der die kleinen Landwirte weni⸗ ger habsburgiſch orientiert und durch den ausgeſprochen agrariſchen Charakter der Landwirtepartei. Vor den Wahlen lag die Führung der Geſchäfte in der Hand der vorwiegend chriſtlichnationalen Regierung Huſzar; Regieèrungsparteien her, allein die Landwirte wußten, daß ſie bei den Nachwahlen in dem beſetzt geweſenen Gebiete jenſeits der Theiß die Mehrheit erringen werden. Deshalb betrie⸗ ben ſie die Vornahme dieſer Wahlen, bei denen ſie, abgeſehen von den noch ausſtändigen Stichwahlen, 11 von 17 Sitzen gewannen. Die Stärke der Parteien in der ungariſchen Na⸗ tionalverſammlung iſt demnach folgende: Partei der kleinen Landwirte 82, Chriſtlichnationale Vereinigung 60, Diſſiden⸗ ten, die Andraſſy naheſtehen, 19, Gruppe des ehemaligen Miniſterpräſidenten Friedrich 8, Demokraten 6, Partei⸗ loſe 7.— Der Bund der kleinen Landwirte verfügt alſo über 82 von 182 Stimmen, er iſt die ſtärkſte Partei in der unga⸗ riſchen Nationalverſammlung und beanſprucht deshalb auch die Führung in der Regierung. Der Boykolt gegen Angarn. Wien, 28. Juni.(W..) Die heutige Ausſprache zwiſchen Vertretern der ungariſchen Regierung ſowie Vertretern des Inter⸗ nationalen Gewerkſchaftsbundes und des Internationalen Trans⸗ portarbeiter⸗Verbandes eröffnete Staatskanzler Dr. Renner mit einer Anſprache, in der er erklärte, die öſterreichiſche Regierung möchte gern alles tun, um die Aufhebung des Boykotts zu erwirken, weshalb ſie ſich zur Vermittelung bereit erklärt habe. Ter Sekretär des Internationalen Gewerkſchaftsbundes Finner ſtellte feſt, daß der Verband ſich keineswegs in politiſche Fragen kümmere. Der Internationale Gewerkſchaftsbund ſprach ſich im Intereſſe der Freiheit der Arbeiterklaſſe Ungarns für den Boykott aus. Der Boykott ſei von 28 Millionen gewerkſchaftlich organiſierten Ar⸗ beitern der Welt getragen; er könne nicht abgebrochen werden, weil die wirtſchaftliche und politiſche Bewegungsfreiheit der ungariſchen nicht ſichergeſtellt und der weiße Terror nicht beſei⸗ igt ſei. Der ungariſche Geſandte Gratz erklärte, das Manjfeſt des Internationalen Gewerkſchaftsbundes enthalte vielfache Irrtümer und Unrichtigkeiten. Nach zwei Revolutionen, der wirtſchaftlichen Kataſtrophe und der rumäniſchen Beſetzung könne die Wiederher⸗ ſtellung der Staatsgewalt und der Völkerrechtsordnung von der ungariſchen Regierung beim beſten Willen nicht in ſo kurzer Zeit erreicht werden. Von Terror als Regierungsform könne nicht die hieſigen ſozialdemokratiſchen Blattes, die Arbeiterſchaft durche Von vertrauenswürdiger Seite wird mir hierzu mitge⸗ die Wahlen ſtellten nun wohl das Gleichgewicht der beiden Ungarns einmengn ſoll, ſondern nur um die Arbeiterklaſſe in Ungarn —— —— — — —— —— —— — —— ——VVV——TVTVTCTT——VTTT———TT—TTVTT0TTCT0TT—T0T0T——0TTTTTTTVTG—TVTGCC—0V——————V— 3 22 A* „„—— — vorgehrachten Fälle ſei er bereit, Erkundigungen einzuziehen. 2 Seſte. Nr. 281. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 29. Juni 1920. Rede ſein. Die von den Arbeiterorganiſationen beklagten Maßregeln richteten ſich nicht gegen die Arbeiter, ſondern ausſchließlich gegen dle Bolſchewiſten. Die Negierung ſei ſtändig bemüht, die durch die Reaktion eines Teiles der Bevölkerung gegen das Räteſyſtem her⸗ vorgerufenen bedauerlichen Vorfälle einzudämmen und ſie un⸗ möglich zu machen. Ueber einzelne, von den a mehrſtündiger Dauer der Verhandlungen, über deren Ergebniſſe Gratz an die ungariſche Regierung und an den Internationalen Gewerkſchaftsbund berichtete, wurden dieſe bis Mittwoch abend ver⸗ kagt. der Freiheilslampf der Türkei. Konſtankinopel, 28. Juni.(WB.) Meldungen aus Sicilien beſagen, daß die türkiſchen Trunpen trotz des Waffenſtillſtandes ſehr angriffsluſtig ſind. Die franzöſiſchen Kriegsſchiffe bombardierten ein türkiſches Dorf, nachdem die Türken in der Gegend von Merſina die Fran⸗ zoſen angegriffen hatten. Die Schleifung der Dardanellenforts beendet. Paris, 29. Juni.(WB.) SEchange Telegraph zufolge haben die Alliierten die Schleifung der Darda⸗ nellenforts beendet.— Nach dem Evening News ſind die Griechen mit Hilfe der engliſchen Truppen in Pan⸗ Rerma an der Südküſte des Marmarameeres eingezogen. Der Friede mit der Türkei. Paris, 29. Juni.(WB.) Nach dem Petit Pariſien überbringt die türkiſche Friedensdelegation unter Führung Reſchid Beys und Duebid Paſcha, die morgen in Paris er⸗ wartet wird, die Antwort der türkiſchen Regierung auf die Vorſchläge der Entente, die von der des Großveſiers abweicht. Es beſtehe unzweifelhaft ein Meinungsunterſchied. — Das Journal meldet, daß der Sultan ein Jrade erließ, um zu verhindern, daß die Vorſchläge vor der Ankunft der beiden in Paris bekannt gemacht würden. Die Ruſſen in Perſien. London, 29. Juni.(WB.) Daily Mail meldet aus Teheran, daß der ſogenannte Sowjetgeſandte, der ſich nach Teheran begibt, um mit der perſiſchen Regierung eine Aus⸗ ſprache zu pflegen, in Reſcht eingetroffen iſt. Der Bolſche⸗ wiſtenführer Kutkuh Khan ſoll durch die Provinz Meſerberar gegen Teheran vorrücken, um mit den Engländern in Fühlung zu treten. Eine bolſchewiſtiſche Abteilung hat die perſiſche Stadt Gumband Gabud in Turkeſtan beſetzt. der Lebensmitlelunruhen. Mainz, 29. Juni.(WB.) Der geſtrige Tag iſt im allge⸗ meinen ruhig verlaufen. Es iſt wohl noch vielfach zu An⸗ ſammlungen gekommen, aber nirgends wurde eine Störung der Ruhe und Ordnung wahrgenommen. Die Vertreter der Landwirtſchaft aus den Hauptobſtmärkten der Umgebung haben gegen die Feſtſetzung der Höchſtpreiſe proteſtiert, da ſolche nach Aufhebung der Zwangswirtſchaft für Obſt u n⸗ geſetzlich ſeien. Von verſchiedenen Rednern wurde unter ſtürmiſchem Beifall der Verſammelten in einer Proteſtver⸗ ſammlung der Anbau⸗ und Lieferungsſtreik an⸗ gedroht. Würzburg, 29. Juni.(WB.) Geſtern abend kam es auch hier zu Lebensmittelunruhen. Eine nach Tauſen⸗ den zählende Menſchenmenge verſammelte ſich vor dem Rat⸗ hauſe. Die Reichswehr hatte dasſelbe beſetzt und forderte die Menge auf, auseinander zu gehen. Als ſie der Aufforderung nicht nachkam, ſchoß die Reichswehr auf die Menge, wobei es mehrere Tote und Verwundete gab. Auch heute kam es an mehreren Stellen der Stadt zu größeren Anſammlungen; zu Zuſammenſtößen iſt es bisher nicht gekommen. Berlin, 29. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu bedauer⸗ lichen Ausſchreitungen auf dem Lebensmittelmarkt iſt es heute morgen auch in Berlin gekommen. Schon geſtern abend zogen Trupps von etwa 150 Perſonen, zum großen Teil Frauen, aber auch viele Halbwüchſige, vor die Zentralmarkthalle. Die Menge trug Plakate mit Aufſchriften„Nieder mit dem Lebens⸗ mittelwucher“ und dergl. Heute morgen erſchien wieder ein Demon⸗ ſtrationszug, der hauptſächlich aus Jugendlichen beſtand, vor der Halle. Hier fand unterdeſſen in der Galerie des Obergeſchoſſes die Obſtverſteigerung ſtatt. Da drangen plötzlich mehrere hundert Per⸗ der Mann mit den ſieben Maslen. Roman von Erich Wulffen. 5 Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Der Bibliothekar hatte eigentlich erwartet, daß mindeſtens der Vizegeſpan den Rat beg eiten würde. Allein er ſollte ſich bald davon überzeugen, daß der Baron einer Einführung nicht bedurfte. Etwas gelaſſen nahm Teleki im Empfangsraum die Mel⸗ dung und Vorſtellung der beiden Herren entgegen, verabſchie⸗ dete nach einigen freundlichen, aber gleichgültigen Worten den blonden, noch immer lächelnden Gehilfen und begab ſich mit dem ſchwitzenden Bibliothekar in das Direktorialzimmer. Hier lehnte er ſcheinbar in Eile höflich ab, auf dem blauen Samtſofa Platz zu nehmen und bat ſofort, in den ihm zur Verfügung geſtellten Raum geführt zu werden, der unmit⸗ telbar neben dem Direktorzimmer lag. Doktor Kowalewski brannte vor Begierde, dem Miniſte⸗ rialrat ſich dienſtfertig zu erweiſen. Er war nicht nur neugierig, zu erfahren, auf welchem Gebiete ſich die Studien des Beſuchers bewegen wür⸗ den, ſondern wurde auch von der Eitelkeit geſtachelt, dem Miniſterialrat womöglich einen Begriff von ſeinen umfang⸗ reichen Kenntniſſen zu geben. So wagte Doktor Kowalewski nach einigen Umſchweifen ſchließlich die Frage, welche Bücher er dem Herrn Baron vor⸗ zulegen die Ehre haben dürfe. Telekt bat lebiglich um die Kataloge. Eilfertig zeigte der Bibliothekar auf den Schreibtiſch, wo ſie ſchön geordnet lagen, und hegann mit Ausführlichkeit ihre Einrichtung zu erklären, auf die er als ſein eigenſtes Werk nicht wenig ſtolz war. Teleki unterbruch 1 ſehr bald und erklärte:„Ich danke Ihnen verbindlichſt, Herr Bibliothekar. Ich möchte Sie nicht bemühen. Ich hin in Ihren Katalogen vollſtändig zu Hauſe. Wir beſitzen ſie ſelbſt in Wien— Doktor Kowalewski machte gruße Augen. „Und werde Ihnen gelegentlich zeigen“, fuhr der Miniſte⸗ rialrat mit einem liebenswürdigen Lächeln, wel ſeine Be⸗ merkung verſüßen ſollte, fort,„wie nach Auffaſſung Seiner Exzellenz Ihre Kataloge an einzelnen Stellen an Ueberſicht⸗ lichkeft gewinnen würden—“ Der Pole verſteckte ſeine leichte Verſtimmung gleich⸗ falls hinter einem Vächeln, ſonen in die Halle ein, ſtürzten auf die Galerie, warfen ſich auf die Händler und ſtürzten auch mehrere Körbe um. Die Ordnungs⸗ polizei, die bald einſchritt, mußte von der blanken Waffe Gebrauch machen. Mehrere Perſonen wurden dabei leicht verletzt. Drei Rädelsführer wurden verhaftet. Deulſches Beich. Die Einreihung der Verkehrsbeamten in die Reichsbeſoldungs⸗ ordnung. Berlin, 28. Juni(Wolff.) Von zuſtändiger Seite wird uns mitgeteilt: Die Einreihung der Verkehrsbeamten der Länder(Eiſenbahn, Poſt) in die Reichsbeſol⸗ dungsordnung iſt ſeit einiger Zeit Gegenſtand einge⸗ hender Beratungen zwiſchen den beteiligten Reichsminiſterien und den Vertretern der Länderregierungen. Die Verhandlun⸗ gen gerieten neuerdings ins Stocken, weil die Verkehrsbeam⸗ ten mit weitgehenden Anſprüchen hervortraten. Es ſtellte ſich heraus, daß die neuen Beſoldungsordnungen der Länder in verſchiedener Beziehung über die Beſtimmungen der Reichs⸗ beſoldungsordnung hinausgehen. Hieraus leiten die Beamten der auf das Reich übernommenen Verwaltungen(Eiſenbahn⸗, Poſt⸗, Zoll⸗ und Steuerverwaltung) den Anſpruch her, daß die Grundſätze der neuen Beſoldungsordnungen der Länder, ſo⸗ weit ſie für die mit ihnen gleichgeſtellten Länderbeamten eine günſtigere Regelung vorſehen, auch auf ſie Anwendung fin⸗ den. Nach den Beſtimmungen der Staatsverträge ſteht den übernommenen Beamten ein Rechtsanſpruch auf die neuen Beſoldungsordnungen der Länder und die entſprechende Ein⸗ reihung in die Reichsbeſoldungsordnung nicht zu. Die Ver⸗ träge geben jedoch den Beamten das Recht, binnen einer be⸗ ſtimmten Friſt(bis zum 4. Auguſt 1920) in den Landes⸗ dienſt zurückzutreten. die Angelegenheit iſt nicht ohne politiſche Bedeutung, da durch die Forderungen den Be⸗ amten die Durchführung der Reichsbeſoldungsordnung in Frage geſtellt iſt, andererſeits durch ihren Rücktritt die Ver⸗ einheitlichung der vom Reiche übernommenen Verwaltungen gefährdet wird. Die geſetzgebenden Körperſchaften werden alsbald zu den Forderungen der Beamten grundſätzlich Stel⸗ lung nehmen müſſen. Neckar⸗Kanaliſafſon. Berlin, 29. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Abg. Geck(Mannheim) hat folgende Anfrage eingebracht: „Im ſogenannten Notetat des Reiches für 1920 iſt der Betrag von 10 Millionen eingeſetzt als erſte Rate für die Kanaliſie⸗ rung des Neckars von Mannheim bis Plochingen. Die dazu vom Reichsverkehrsminiſterium ausgearbeitete enkſchrift führt auf Seite 12 aus, es ſeien von dieſem Werke zunächſt dieſeni⸗ en Bauten in Angriff zu nehmen, durch die einerſeits Arbeits⸗ oſe in größerer Zahl beſchäftigt und andererſeits größere Waſ⸗ ſerkräfte gewonnen werden. Beides, ſowohl die Schaffung von Arbeitsgelegenheit für Erwerbsloſe, ſowie die Gewinnung von Waſſerkräfte zur Erſparung der teueren Kohlen iſt eine äußerſt dringliche und wichtige Aufgabe für das Reich Ich erſuche deshalb das Reichsverkehrsminiſterium, um eine Auskunft darüber, wieweit die Vorarbeiten zur Durchführung der Neckarkanaliſierung gediehen ſind und bis zu welchem Zeit⸗ punkt mit ihrer Angriffnahme gerechnet werden kann.“ Sparlakus rüſtet. Dresden, 28. Juni. Von ſozialdemokratiſcher Seite ſind die Meldungen über die auch in Sachſen ſtattfindenden mili⸗ täriſchen Uebungen der Kommuniſten als unzu⸗ treffend hingeſtellt worden. Was Dresden anbelangt, ſo kann als unbedingt zuverläſſig mitgeteilt werden, daß die Kom⸗ muniſten in letzter Zeit auf dem früheren Militärexerzierplatz Feld di enſtübungen abhielten, Schützengräben aus⸗ werfen ließen und Maſchinengewehrneſter anlegten, allerdings alles vorläufig ohne Waffen. Bezeichnend iſt, daß in einigen ſächſiſchen Orten die Unabhängigen die Art der militäriſchen Ausbildung ihrer Mitglieder feſtſtellen. Das ſächſiſche Wehr⸗ kreiskommando legt dieſen Vorgängen ernſte Bedeutung bei. Baden. 5Karlsruhe, 29. Juni.(Priv.⸗Tel.) Am vorigen Mittwoch farlsru 20. Juni.(Priv.⸗Tel.) Am vorigen Mittwoch wurde im Arbeitsminiſterium eine Gemeinnützige Geſellſchaft m. b. H. gegründet, zu dem Zwecke, die Arbeiten der Unterſtützungs⸗ abteilung des Badiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz weiter⸗ zuführen. Wie bekannt ſein dürfte, hat ſich die Unterſtützungsab⸗ Der Baron ließ bald erkennen, daß er allein zu ſein wünſche, und gab dem Bebliothekar bis zur gemeinſamen Ver⸗ bindungstür plaudernd das Geleite. Beim Abſchiede bemerkte er noch, daß er ſehr höflich bitte, von ſeiner zwar dienſtlichen Anweſenheit ſo geringes Aufſehen als irgend möglich zu machen. Doktor Kowalewskt hatte mit einer Verbeugung die Zwiſchentüre geſchloſſen und ſtand etwas beſchämt in ſeinem Direktorialzimmer. Er fühlte eine Berechtigung des leiſen Vorwurfes, der ihm eben zuletzt faſt ſcherzhaft gemacht worden war, und konnte trotz ſeines Verdruſſes nicht umhin, im ſtillen das Auf⸗ treten des Barons zu bewundern. Er beſaß für Perſönlichkeiten eine große Empfänglichkeit und litt doch in ſeiner Empfindlichkeit dabei ſelber am meiſten, weil ihm, wie er wußte, viele, ſehr viele Eigenſchaften einer ſtarken Perſönlichkeit fehlten. Nun hatte er einen ganzen Vormittag in der hoffnungs⸗ vollen Erwartung des Miniſterialrates verſäumt. Die ein⸗ gelaufenen Schriſtſtücke lagen unerledigt auf ſeinem Schreib⸗ tiſche, er hatte ſie kaum fluͤchtig angeſehen und mußte ſie aue nochmals leſen. Er fühlte ſich hierzu nach der kurzen Auseinanderſetzung, die ſeine Erwartungen ſo ſchnell herabgeſtimmt hatte, noch immer nicht imſtande. Müßig ſuß er am Schreibtiſche und rübelte vor ſich hin. Seine weiblichen Züge zeigten ein aus⸗ rucksvolles Mienenſpiel. Mit aufmerkſamem Ohre ſuchte er jedes Geräuſch im Nebenzimmer zu erlauſchen. Als er lange nichts, gar nichts hörte, wurde er unruhig. Er ſtand behutſam auf und näherte ſich der Verbindungs⸗ türe. Als kein Laut ſich regte, legte er vorſichtig das Ohr an die Türe. Er ſah nach der Uhr. Faſt eine halbe Stunde war ver⸗ gangen, ſeit ihn der Baron verabſchiedet hatte. Er überlegte. Wenn man in Wien die Kataloge ſo genau kanmte, be es hier nicht ſo langer Zeit, um ſich ihrer zu Die von allem Anfang an geweckte Neugierde des Bibſio⸗ thekars regte ſich von neuerm. Etwas geheimmisvoll hatte ſchon die kurze Anweiſung des Obergeſpans gelautet. Der Miniſterialrat hüllte ſich ebenfalls in Schweigen. da er kalender Telekis die ng kannte, es um eine politiſche Angelegenheit handle. Graf Batihnang battd. Er permochte nicht das geringſte zu vernehmen. H teilung der Kriegsnäharbeit wie dieſe ſchon im Jahre 1914 teils zur Unterſtützung von Kriegersfrauen teils um dem dringenden Bedarf des Heeres abzuhelfen, organiſiert und zu einem großen gemeinnützigen Unternehmen entwickelt, das jetzt den Grundſatz befolgt, erwerbsloſen und erwerbsbeſchränkten Perſonen, vorzugs⸗ weiſe den Frauen, lohnende Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen. Das Unternehmen hat bei der Durchführung dieſes Grundſatzes ſehr viel Gutes geleiſtet und den Zeitverhältniſſen entſprechend bewieſen, daß ſeine Fortführung auch notwendig erſcheine. Deshalb haben ſich der Staat, die Verbände der badiſchen Städte, die Landwirt⸗ ſchaftsſtelle des badiſchen Handwerks und der Reichsbund für Kriegsbeſchädigte, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen (Baden) zuſammengetan um das Unternehmen weiterzuführen, das vom Badiſchen Landesverein vom Roten Kreuz als Stiftung orga⸗ niſiert und der Geſellſchaft zur Verwaltung übergeben werden ſoll. Im Aufſichtsrat ſind neben den Geſellſchaftern auch die freien und die chriſtlichen Gewerkſchaften zur Wahrung der Intereſſen der Arbeiterſchaft vertreten. Es iſt zu hoffen, daß die neue Geſell⸗ ſchaft in gleicher Weiſe der Allgemeinheit gute Dienſte leiſten d, wie dies bisher die Unterſtützungsabteilung des badiſchen Landes⸗ vereins vom Roten Kreuz getan hat. Letzte Meldungen. Aufſchwung des Poſtſcheckverkehrs. IBerlin, 29. Junf.(Priv.⸗Tel.) Der Poſtſcheckver⸗ kehr des Reichspoſtgebietes hat im Jahre 1919 nach dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht einen ſtarken Auf⸗ ſchwung genommen. Dieſe Entwicklung iſt namentlich durch die im Poſtſcheckweſen geſchaffenen Vereirbarungen und Verbeſſerungen und durch die Abwanderung von Beträgen aus dem Poſtanweiſungs⸗ und Wertbriefverkehr in den Poſt⸗ ſcheckverkehr anläßlich der Gebührenerhöhung im Poſtverkehr weſentlich gefördert worden. Der Zugang an Poſtſcheckkunden hat im Monatsdurchſchnitt 10 000 betragen. Ihre Zahl iſt von 257 813 Ende 1918 um rund 170 800 auf 375 612 Ende 1919 geſtiegen. Beankragte Fleiſchpreis ⸗Erhöhung. r. Düſſeldorf, 29. Juni.(Priv.⸗Tel.) Wie die ſozialdemokratiſche Düſſeldorfer„Freie Preſſe“ meldet, fand im Düſſeldorfer Regie⸗ rungsgebäude eine Sitzung ſtatt, in der vom ganzen Regierungs⸗ bezirk etwa 30 Vertreter der Landwirte ſowie die Landräte ver⸗ treten waren. Geheimrat Scheich ſchlug für das beſetzte Gebiet folgende Höchſtpreiſe vor: Klaſſe 1/a. M..—, b. M..60, c. M..60 und für Kälber M..— pro Pfund Lebengewicht. Für das unbeſetzte Gebiet ſollen die Preiſe in allen Klaſſen 50 Pfg. bis M..— billiger ſein. Ein ſozialdemokratiſcher Beigeordneter der Stadt Goch verließ unter Proteſt die Verſammlung, weil eine der⸗ artige lebenswichtige Frage unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit, ohne die Verbraucher⸗Organiſationen zu hören, verhandelt werde. Jorderungen des ſchwediſch⸗finniſchen Landlages. Kopenhagen, 29. Juni.(WB.) Wie der Berlingske Tidende aus Helſingfors mitgeteilt wird, forderten die ſchwediſchen Mitglieder des finniſchen Landtages von der Re⸗ gierung eine Geſetzesvorlage betr. die Selbſtverwaltung der drei ſchwediſch⸗finniſchen Landſchaften Nyland, Aaland und Oſterbotten und ferner die Vereinigung der vier ſchpediſch ſprechenden Landſchaften Nyland, Aaland, Oſterbotten und Obesland zu einem gemeinſamen Verwal⸗ tungsbezirk. Der Juſtizminiſter Söderholm ſtimmte dem u und trat darauf aus der Regierung aus. Zu ſeinem Nach⸗ elger wurde Grandfeldte ernannt, der ebenfalls der Forderung der ſchwediſchen Landtagsmitglieder Entgegen⸗ kommen zeigen ſoll. Ankergang eines ruſſiſchen Spitalſchiffes. Wien, 29. Juni.(W..) Wie die Rathauskorreſpondenz mel⸗ det, iſt beim Staatsamt für auswärtige Angelegenheiten eine Mit⸗ teilung des Kriegsgefangenenamdtes eingegangen, wo⸗ nach es ſich bei dem an der Newa⸗Mündung untergegangenen ruſſiſchen Dampfer um ein ruſſiſches Spitalſchiff handelt. 60 Ruſſen und 10 Angehörige des ehemaligen öſterreichiſch⸗ungariſchen Staates ſind dabei umgekommen. * Paris, 29. Juni.(WB.) Der franzöſiſche Handels⸗ miniſter Iſa ac erklärte in der geſtrigen Kammerſitzung, daß alle Lebensmittel mit Ausnahme von Getreide dem⸗ nächſt für den Handel freigegeben werden. J Berlin 29. Juni.(Von Unſ. Berl. Büro.) Die Berliner Be⸗ völkerung ſteht wieder einmal vor der Gefahr der Einſtel lung der ſtädtiſchen Elektrizitätswerke. Die Arbeiterausſchüſſe der Werke haben beſchloſſen, ſofort in den Streik einzutreten, wenn nicht die Forderung der Elektrizitätsarbeiter in Zſchornewitz- Goldpa bewilligt werden. zwiſchen den Zeilen auch durchblicken laſſen, daß der Rat in leinem beſonderen Schutz ſtehe. Der Philologe zog wieder die Uhr. Abermals waren zehn Minuten vergangen. Seine Unruhe gevot ihm, ſich dem Baron aufs neue zur Verfügung zu ſtellen. Es war unmöglich, daß er nunmehr nicht einen Wunſch haben ſollte. Zwar brauchte der Miniſterialrat nur in das Direktorial⸗ zimmer zu treten. Aber man konnte nicht wiſſen, welche Er⸗ wartungen er ſelbſt hegte. Der Oberbibliothekar klopfte an die Verbindungstüre. Dabei bemerkte er, wie ihm in ſeinem eigenen Amtsraume das Herz ſchlug. Im Nebenzimmer blieb alles ſtill. Auf die Gefahr hin, aufdringlich zu ſein, wagte Kowa⸗ lewski ein erneutes Anklopfen. „Hexein!“ kang es von innen mit ſonorer Stimme. Als der Pole den Baron noch am Schreibtiſche über die Kataloge gebeugt ſitzen ſah, blieb er an der Türſchwelle ſtehen und wollte eine Entſchuldigung ſtammeln. Teleki ſah auf.„Nein„kommen Sie nur herein, Herr Doktor!“ ſagte er heiter.„Sie wundern ſich über den ſtillen Gaſt, der noch keinen Wunſch geäußert hat—“ An der Türe des Haupteinganges zum Zimmer klopfte es. Der Kuſtos trat herein und meldete, daß ein Bote des Grafen Batthyany etwas Schriftliches abzugeben habe. Ein Bedienter im blauen Livree trat herein und über⸗ reichte reſpektvoll einen kleinen Brief. Der Bibliothekar wollte ſich zurückziehen, verblieb aber auf eine freundliche, einladende Handbewegung des Barons, die dem kleinen Polen ſehr raen im Zimmer. „Sagen Sie dem Herrn Grafen“, erklärte Teleki, nach⸗ dem er den Brief geleſen hatte,„daß ich die Ehre haben werde, heute nachmittag um fünf Uhr ſeinen Wagen vor dem otel zu erwarten.“ Doktor Kowalewski ließ ſich kein Wort dieſer Antwort entgehen. Der Diener verbeugte ſich und verließ das Zimmer. Der Graf hatte dem Miniſterialrat geſchrieben, daß er ihn für heute nachmittag zu einem Diner im häuslichen Kreiſe erwarte. Da er Witwer ſei, bitte er keinerlei Umſtände zu machen. Teleki warf den Brief des Grafen auf den Schreibtiſch. Mit neugierigen Augen verfolgte der Pole jede Bewegung. „Ahnen Sie, Herr Doktor, womit ich mich ſetzt beſchäftigt habe?“ wandte ſich Teleki wieder an den Philologen. Doktor Kowalewski zuckte höflf) die Achſeln. 4 beſtimmt, Dienstag, den 29. Juni 1920. — Mannheimer General-Anzeiger. ſeibend · Ausgabe.)—* 3. Seite. Nr. 281. ANus Stadt und Land. Fahrplanänderungen. Vom Donnerstag, den 1. Juli an treten auf nachſtehenden Strecken Fahrplanänderungen in Kraft: Baden⸗Baden—Baden⸗Oos, Baden⸗Oos— Durmersheim— Karls⸗ ruhe, Cahr⸗Dinglingen— Lahr⸗Stadt, Freiburg(Br)— Elzach, Offenburg—Freiburg(Br.)—Müllheim(Baden), Oſterburken— Seckach, Tauberbiſchofsheim—Lauda, Seckach—Walldürn, Weiſen⸗ bach—Raumünzach, Singen(Hohentwiel)—Engen, Freiburg(Br.) —Breiſach, Freiburg(Breisgau)—Neuſtadt. Sonntags⸗ und Werk⸗ tagsfahrplan, Singen(Hohentwiel)—Erzingen, Schopfheim—Baſel Bad. Stb. und Nadolfgell⸗Ueberlingen. Nähere Auskunft erteilen die Stationen. 8 Poſtkarten zur Druckſachengebühr von 7⁰ Pfennig. Unter Bezugnahme auf unſere Mitteilungen in Nr. 274½ wonach Anſichts⸗ poſttarten und Gratulationskarten in ganz aen e 10 Pfg. verſchickt werden können, wenn ſie außer der enee des Empfän⸗ gers nicht mehr als 5 Worte für Mit eilungen enne end uns von amtlicher Seite geſchrieben: Dieſe Auskunft iſt und irreführend. Nach 8 8§ der Poſtordnung vom 8. uli 1817 iſt es nur zuläſſig, auf gedructen Beſuchskarten. Wei zachts⸗ und Neujahrskarten— als auch nicht auf Ofter⸗ und Plingſtkarten—, welche gegen die Druckſachengebühr befördert werden ſollen, Na⸗ men, Stand und Wohnort nebſt Wohnung des Abſender⸗ andu⸗ geben, ſowie mit höchſtens 5 Worten oder mit den üblichen An⸗ fangsbuchſtaben gute Wünſche, Glückwünſche. Dankſagungen, leidsbezeigungen oder andere Höflichteitsformeln Hhandſchriftlich hinzuzufügen. Hiernach iſt die Niederſchrift don Mitteilungen aller Art auf den vorbezeichneten Karten und auf anderen Se ulngen—. auch Anſichtspoſtkarlen— bei der Verſendung geſtattet. Unzuläſſige Sendungen müſſen bei un machung gegen die Druckſachengebühr an den gegeben werden und erleiden zögerungen. ep. Evang.⸗kirchliches dadurch u. U. unliebſame Ver⸗ KRechnungsweſen. Nachdem Staat und Gemeinde vorangegangen ſind, hat die Oberkirchenbehörde verord⸗ net, daß künftig auch für die kirchlichen Ortsfonds und Ortsſteuer⸗ kaſſen das Rechnungsjahr mit dem 31. März abſchließt und das neue mit dem 1. April beginnt. Der deul utzbund keilt mit: Die Freifahrſcheine des g e berechtigen zur Fohrt e den pol⸗ niſchen Korridor nur in Sonderzügen und durchlaufenden Zügen (Lauenburg⸗Danzig, gegebenenfalls Konis gzers, Marlenmerderd Der deutſche Schutzbund iſt im ganzen Reiche durch Iweigſtelen. Arbeitsgemeinſchaften, ſowie durch die Vereine heimantrener Oſt⸗ und Weſtpreußen vertreten. Die Schutzbund⸗Fahrſcheine gelangen durch dieſe Stellen zur Ausgabe. Wer noch nicht itz eines Fahrſcheines iſt, tut gut bei einer der genannten S en anzu⸗ fragen, ſofern er nicht etwa bereits verſtändigt iſt, daß er wegen der immerhin beſchränkten Transportmöglichkeiten nicht befördert werden kann. Bei Benutzung der Abſtimmungs⸗Sonderzuge genügt auch für die Fahrt durch den polniſchen Korridor der Abſtimmungs⸗ i in amtlich(von der Ortspolizei oder anderen Be⸗ —5 5 cgenelenewese mit Lichtbiſd. Für dee Be⸗ nutzung von Zügen des öffentlichen Verfehrs, die durch den Korridor fahren, muß ein Paß mit polniſchem Vium beſorgt werden. Sollte der Zugverkehr Konitz⸗Czersk⸗Marienwerder ſo rechtzeitig einge⸗ richtel werden, daß er für die Abſtimmuna in Frage kommt, ſo kann dieſe Strecke ohne Paß benutzt werden. Für die Fahrt über See ſind weder Paß noch Perſonalausweis erforderlich, ſondern lediglich der Abſtimmungsausweis. Rückreiſe muß dann aber auch auf dem Secewege erſolgen. Die Abſtimmungsausweiſe werden von deutſch⸗polniſchen Abſtimmungskommiſfionen im Abſtimmungs⸗ gebiet ſeißſt ausgeſtellt und verſandt. Der Verſand erfolgt teils unmittelbar, teils durch Vermittelung der Heimatverbände an die Stimmberechtigten; das Eintreffen der Ausweiſe iſt aber zum Teil nicht vor Anfang Juli zu erwarten. Die Koksklauſel bei Jenkralheizungen. Das Wolff⸗Büro ver⸗ breitet folgende Auslaſſuag des Wohlfahrtsmini vor dem 25. 6. eſchloſſenen Mietvertr nüngen in Ze 9 1 5 eine m eeine iſel, daß für den Fall einer Erhöhung des Kokspreiſes über den zugrundegelegten Betrag ſich auch die vereinbarte oder feſt⸗ KE8k geſetzte Miete erhöht und zwar für je 15 Pfg. der Preisſteigerung um 1 Prozent ihres Jahresbetrages. Es hat ſich herausgeſtellt, daß dieſe Klauſel den Intereſſen der Mieter im allgemeinen nachteilig iſt. Insbeſondere verſchafft ſie dem Vermieter bei hohen Wohnungs⸗ mieten Beiträge für Heizung oder Warmwaſſerverſorgung, die die hierfür aufgewandten Koſten in ganz erheblichem Maße überſteigen. Die Mieterkreiſe werden deshalb darauf aufmerkſam gemacht, daß bei Preisvereinbarungen über Wohnungen, die nach dem 25. 6. 1919 erfolgt ſind, die abgeſchloſſene Koksklauſel nichtig iſt. In dieſem Falle muß vielmehr eine Trennung der Mieten von der Heizung nach den von den Schiedsſtellen beſchloſſenen Grundſätzen ſtattfinden.“— Hierzu iſt zu bemerken, daß in Mann⸗ heim unter Aufhebung oder entſprechender Aenderung der Miet⸗ verträge in den meiſten Fällen bereits eine Trennung der Mieten von der Heizung erfolgt iſt. In denjenigen Fällen, in denen zwiſchen Vermieter und Mieter unmittelbar keine Einigung erzielt werden konnte, hat das Mieteinigungsamt das letzte Wort geſprochen. *Berufung kechniſcher Skaträte. Beginn dieſes Jahres eine größere Zahl Techniker zu berufsmäßi⸗ gen Stadträten unter Verleihung des Oberbaurat⸗Titels herufen; es ſind dies die Direktoren der ſtädtiſchen Werke(Elektrizitätswerk, Gaswerk, Straßenbahnen) und die Leiter des Hoch⸗ und Tiefbau⸗ amtes. Die neuen Stadträte ſind den juriſtiſch vorgebildeten Stadt⸗ ratsmitgliedern gleichgeſtellt und beſitzen— wie dieſe— Stimm⸗ recht für ihren Wirkungskreis. Auch der Leiter des Heizungs⸗ weſens ſoll zum berufsmäßigen Stadtrat gewählt werden.— In Mannheim iſt man ſchon lange davon überzeugt, daß der Ein⸗ fluß der Technik in der Stadtverwaltung ein größerer ſein müßte. Nur hat ſich dieſe Einſicht noch nicht ſo tatkräftig wie in München in die Tat umgeſetzt. Der Landesverband der badiſchen Gewerbe⸗ u. Handwerker⸗ vereinigungen in Raſtatt wird am 1. Auguſt in Freiburg i. B. ſeine Landesverſammlun abhalten. Anläßlich dieſer Tagung werden auch der badiſche Handwerkskammer⸗ tag und die Landeswirtſchaftsſtelle für das badiſche Handwerk und die bier Wirtſchaftsſtellen Vollverſammlungen einberufen. In Ver⸗ bindung mit dieſen Veranſtaltungen wird die Feier des 80jährigen Jubiläums des Gewerbevereins Freiburg i. Br. ſtattfinden. Die veichhaltige Tagesordnung der Landesverſammlung bietet viel In⸗ teveſſantez. Sp wird ein Vortrag des Finanz⸗ und Baurats Dr. Rothacker über„Das ſtaatliche Verdingüngsweſen“ angekün⸗ digt. Ein weiterer Vortrag über„Wiederaufbau des Gewerbe⸗ lebens“ von Bürgermeiſter Dr. Wilden⸗Düſſeldorf wird gleichfalls zeitgemäße Fragen behandeln. Auch die Störche? Eine Storchenverſammlung führte am »Sonntag vor acht Tagen in einem Wieſengrunde in der Nähe Kippenheims wohl hundert der langgeſchnäbelten Geſellen zuſam⸗ men und bot namentlich auch den Reiſenden in den vorbeifahren⸗ den Zügen ein noch nie geſehenes Bild. Wie in tiefes Sinnen ver⸗ ſunken, ſtand die ganze Geſellſchaft regungslos da und bei vielen Beobachtern wurde die Frage aufgeworfen, ob es ſich wohl dabei um einen Parteitag oder einen Verbandstag oder gar um Tarif⸗ verhandlungen der Störche handle. Wenn das letztere der Fall ſein ſollte, müßten die jungen Mütter ihren Haushaltsetat ſchon jetzt danach einrichten. Vermutlich hat die Organiſation zum geplanten Hebammenftreik Stellung genommen. 1 8 Seinen 89. Gepurtstag begeht morgen ein bekannter Mit⸗ hürger, Herr 1 Klausmann, Diener der Notariate—8. AUnſere beſten Glückwunſchel Vergaligungen. * Im Unionkhealer wird in dem Siebenakter„Das eäinſame Wrack“ ein Film vorgeführt, der nicht nur reich an ſpannenden Senſationen iſt, ſondern auch wiſſenſchaftlichen Wert heſitzt. Im Rahmen einer abenteuerlichen Handlung, die ihre Krö⸗ Aude einem Schiffsuntergang und in der Sprengung eines Wrack⸗ findst, das einem Verbrecherklub als Unterſchlupf diente, wird der ſteriums:„In den In München wurde mit ſchlauchloſe Dräger⸗Tiefſee⸗Tauchapparat gezeigt. Es iſt wohl das erſtemal, daß dieſer genial konſtruierte Apparat im lebenden Bild bei der praktiſchen Anwendung auf dem Meeresgrunde zu ſehen iſt. Sportfreunden ſei noch verraten, daß die Leiſtungsfähigkeit des Motorboots in Parforcefahrten im Dienſte des, Verbrecherklubs illu⸗ ſtriert wird.— Bei dieſer Gelegenheit ſei verraten, daß das Union⸗ thegter ſich an den Wohltätigkeitsveranſtaltungen anläßlich der Mannheimer Kinderhilfe⸗Woche(4. bis 11. Juli) mit einer Sondervorſtellung beteiligen wird, zu der mehrere Mitglieder des Nationaltheaters gewonnen wurden. Vereinsnachrichten. ep. Die erſte Tagung der evang. Arbeiterinnenvereine Badens fand am 19. und 20. Juni in Waldkirch ſtatt. Vereine beſtehen bisher in Zell i.., Fahrnau, Lörrach, Emmendingen, Waldkirch, Lahr, Karlsruhe Und Wiesloch, die alle ihre Vertreterinnen nach Waldkirch geſchickt hatten, wo ſie freundliche Unterkunft und Verpflegung fanden. Auch der Verein der Freundinnen junger Mädchen hatte eine Vextreterin geſandt. Die Verhandlungen wurden am Samstagmorgen durch eine von Pfarrer Lic. Kühner gehaltene Andacht eröffnet. Nach kurzer Begrüßung durch die Vereinsſekretärin Frl. Spengler hielt Frl. Kühl⸗Dresden, die Vor⸗ ſitzende des ſächſiſchen Landesverbandes und Vertreterin des. deutſchen Ge⸗ ſamtverbandes, einen Vortrag über Zweck und Aufgabe eines Landesver⸗ bandes. Hierauf erfolgte die Gründung des badiſchen Lan⸗ desverbandes, die Aufſtellung der Statuten und die Wahl des Vor⸗ ſtandes. Weiterhin wurden Anträge der Vereine erledigt. Der Nachmittag brachte den Lehrgang zur Einführung in die Vereinsarbeit. Frl. Speng⸗ ler ſprach über Form und Inhalt der Vereinsarbeit, Frl. von Dur⸗ gern⸗Freiburg über die ſtaatsbürgerliche und ſoziale Schulung der Ver⸗ einsmitglieder und was die Arbeiterin vom Verſicherungsweſen und der öffentlichen Wohlfahrtspflege wiſſen ſoll. Den gehaltvollen Vorträgen folgte eine lebhafte Ausſprache, die noch manche Anregung brachte. Am Samstagabend waren die Feſtgäſte und Mitglieder mit der evang. Ge⸗ meinde bei Tee und Gebäck zu einem ſtimmungsvollen Feſtabend vereinigt. Anſprachen, Geſangsvorträge und eine gelungene Aufführung hielten die Teilnehmer lang ammen. Am Sonntagmorgen war Feſtgottesdienſt, D folgte der 3. Vortrag des Lehrgangs. Frl. Kühl ſprach über die 9 beit der Arbeiterinnenvereine an der religiös⸗ſittlichen Erneuerung unſeres Volkslebens. Bei herrlichem Wetter führte nachmittags ein Spaziergang Gäſte und Einheimiſche auf die Kaſtelburg. Dort hielt am aſtplatz Pfarrer Kühner noch einen Vortrag über den Führer auf ialem Gebiet Friedrich Naumann. Möge der neue Verband und ſeine in unſerer Zeit ſo wichtige Sache die allſeitige Unterſtützung und Förde⸗ rung finden, deren er zu einer ſegensreichen Entwicklung bedarf. 23. Bundestag des Bundes deuiſcher milltär⸗ anwärker. 0 Karlsruhe, 28. Juni. Am Samstag dormittag wurde mit der Frage der Ver⸗ ſchmelzung des Bundes Deutſcher Militäranwärter utid des Reichswirtſchaftsbundes der derzeitigen und ehemaligen Berufs⸗ ſoldaten fortgefahren. Der Antrag, nach dem ein Aus chuß von 8 Mitgliedern aus beiden Verbänden zur Prüfung der Frage des Zuſammenſchluſſes gebildet werden ſoll, wurde angenommen. Nach einem Zuſatzantrage, der gleichfalls angenommen wurde, ſoll der Ausſchuß bis zum 1. Oktober ſeine Entſcheidung getroffen haben. Das Ergebnis der Beratung wurde in folgender Entſchließung zuſammengefaßt: „Es muß gefordert werden, daß an den Beratungen und Verhandlungen der Behörden über Beamtenangelegen⸗ heiten auch der Bund Deutſcher Militäranwärter hinzuge⸗ zogen wird. Der Bund iſt die bérufene Vertretung aller Mili⸗ käranwärter, er allein iſt imſtande, die Intereſſen der Militär⸗ anwärter ſo zu vertreten, daß eine Schädigung dieſer Beamten ausgeſchloſſen iſt.“ Die Verſammlung erhebt ſchärfſten Einſpruch gegen die durch das Reichsbeſoldungsgeſetz vom 30. April 1920 vorgenommene Eingliederung der ſich aus den.⸗A. ergänzen⸗ den Beamten. Dieſe Eingliederung läßt jegliche gerechte Grund⸗ lage vermiſſen. Vol. der Reichsregierung und der Regierung der Länder erwarten wir, daß ſie unverzüglich Maßnahmen treffen durch die alle für Reichs⸗ oder Stagtsbeamten und Penſionäre n Hinterbliebenen beſchloſſenen Verbeſſerungen ihrer Lage auch auf die Kommunalbeamten Anwen⸗ den. Auch gegen die zurückſetzende Behandlung der Militäranwärtern gegenüber den Zivpilanwärtern in der Poſt⸗ perſonalreform und gegen die Abſicht der grundſätzlichen Aus⸗ dehnung dieſer Reform andere Verwaltungen wird entſchie⸗ dene Verwahrung eingelegt. Die Entlaſſung der während des Krieges anſtelle von Mili⸗ täranwärtern eingeſtellten Hilfskräfte iſt beſonders bei den Hauptverkehrsanſtalten bei der Poſt und der Eiſenbahn, aber auch bei allen anderen Anſtellungsbehörden zu fordern. Zur Ueberwachung einer den Anſtellungsgrundſätzen entſprechenden Art der Beſetzung der im Dienſt des Reiches, der Länder und der Gemeinden uſw. frei werdenden und neugeſchaffenen Stellen iſt eine mit Verfügungsgewalt ausgeſtattete Kontrollſtelle mit den nötigen Nebenſtellen zu ſchaffen. für ſtrafbar zu erklären. Der früher beſtandene, neuerdings ellte Aufſtieg der Beamten der Provpinzial⸗ und Lokalbehörden in den Zenkralbehörden iſt wieder aufzunehmen. Dabei ſind die Militäranwärter in angemeſſener Anzahl zu be⸗ rückſicht gen. Es iſt darauf zu dringen, daß die Forderung des Bundes Militäranwärter⸗Angelegenheiten in allen Behörden durch Beamte aus dem Militäranwärterſtande bearbeitet zu ſehen, endlich allgemein durchgeführt wird. Der Bundestag fordert die Bemeſſung des Dienſteinkommens der Beamtenanwärter unter Berückſichtigung des vorgeſchrittenen Lebensalters der Militäranwärter. Dieſen iſt mindeſtens vom Tage ihrer Beſchäftigung im Zivildienſt an das Anfangsein⸗ kommen der Stelle, für die ſie einberufen ſind, zu gewähren. Der Bundeskag fordert die Gleichſtellung aller Penſionäre und Hinterbliebenen hinſichtlich des Ruhegehaltes u. der Hinter⸗ bliebenenbezüge, reſtloſe Auszahlung der erdienten Penſionen in allen Lebenslagen ohne Anrechnung ſonſtiger Einnahmen. Die in Zukunft in den Zivildienſt übertretenden Berufs⸗ ſoldaten ſind alle ihnen bisher zuſtehenden Rechte betreffs un⸗ mittelbaren Uebertritts in Aſſiſtenten⸗ oder Sekretärſtellen zu gewährleiſten. Die Reichsregierung wird erſucht, den von den Militäranwärtern als Berufsſoldaten bereits erworbenen Rechtsanſpruch auf Ruhegehalt und Hinter⸗ bliebenenverſorgung auch während der Uebergangszeit bis zur planmäßigen Anſtellung als Beamter zu gewährleiſten. Die Gewährung von Teuerungszuſchlägen zu den Bezügen aus den 88 3 und 4 des Kapitulanten⸗Entſchädigungsgeſetzes iſt un⸗ bedingt erforderlich. Die Reichsregierung wird erſucht, dern ihr horliegenden dähinzielenden Anträgen des Bundes Folge zu geben. Der Bundestag fordert die ſofortige Erhöhung der in der Militärperſorgungsordnung euthaltenen Einkommensgrenze von 2000 Mark, von der ab eine Kürzung der Rente erfolgt, auf mindeſtens 16 000 Mark. 0 Sportliche Ruudſchau⸗ Slädteweitſpiel Mannheim⸗Lubwigshafen. 8 Nun iſt es doch endlich wahr geworden, was die Mannheimer Sport⸗ gemeinde ſchon lange ſehnlichſt erwartet hat— Mannheim be⸗ ommt ſeine Städtemannſchaft. Anläßlich des vom 10. bis einſchließlich 12. Juli ſtattfindenden Sommerfeſtes im Ludwigshafener Part wird in den Rahmen der Veranſtaltungen ein Städtekampf zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen aufgenommen. Das Spiel, deſſen Vorbe⸗ reitungen für die Mannheimer Mannſchaft der Gaubehörde über⸗ tragen ſind, wird am Sonntag, den 11. Juli zum Austrag 9 7 75 Der Reinertrag geht zu Gunſten der riegshinterbliebenen, währen das Spiel ſelhſt als Propo hndüptrunſtantung gedacht iſt. Jeder Spieler der ſiegenden Mannſchaft erhält einen filbernen Betcher, außerdem wird jedem Spieler beider Mannſchaften je eine Dauerkarte für die drei Feſttage unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. ein Auswahlſpiel, nach welchem die endgültige Aufſtellung der Mannheimer Städteelf erfolgt, 1 7 am Mittwoch, den 7. Juli auf einem der hieſigen Sportplätze ſtakt⸗ inden. 0 5 Nachdem nun einmal der Anfang gemucht iſt, hoffen wir zuverſichtlich, daß Mannheim ſeine regelmäßigenStädteſpiele bekommt. Wir vertrauen natürlich in erſter Littie auf die ſportliche Erziehung und den Ehrgeiz der auserwählten Spieler, daß ſie dem Rufe der Gaubehörde willig und mit tauſend Freuden folgen, um zu zeigen, daß ihnen der ſportliche Ruf Mann⸗ heims über alles geht. Es gilt dies ſelbſtredend nicht nur für die Kandi⸗ daten der Städteelf, ſondern auch für diejenigen, die in der.⸗Mannſchaft als Gegner der.⸗Maunſchaft auläßlich des Auswahlſpieles anzutreten Der Bundestag behandelte dann eine Reihe von Standesfragen. Zuwiderhandlungen ſind haben. Ausreden gibt es nicht und ſolche, die als Grundlage„Perſön⸗ liches“ haben, erſt recht nicht. Darum ergeht an alle diejenigen, die Be⸗ rückſichtigung in einer der beiden Auswahlmannſchaften kinden, der Ruf: „Alle Mann an Bord.“ K. Wiederaufnahme des Luftverkehrs infolge Freigabe der Flugzeuge durch die Entente. In der kurzen Zeit des Beſtehens des Flugſports vor dem Kriege haben ſich die deutſchen Firmen und auch die deutſchen Piloten ſo ſehr in die Sache vertieft, daß man bald von einer direkten Sicherheit im Fliegen ſprechen konnte. Der Weltkrieg mit allen ſeinen Erfindungen hat erſt recht der deutſchen Technik in obiger Hinſicht einen Aufſchwung gegeben, ſodaß die Hoſſnungen berechtigt waren, die deutſchen Firmen würden einen voll⸗ ſtändigen Luftverkehr aufbauen. Der unglückliche Ausgang des Krieges und der Friedensvertrag vollends vernichteten dieſe Hoffnungen mit einem Schlage, müſſen doch alle Flugzeuge an die Entente ausgeliefert oder ver⸗ nichtet werden. Nun ſcheint aber doch die Entente die deutſche Flugzeuginduſtrie nicht ganz ausſchalten zu wollen, denn die interalliierte Kommiſſion hat, wie mitgeteilt, der Badiſchen Luftverkehrs⸗G. m. b. H.(Balug) in Baden⸗Baden mehrere Flugzeuge freigegeben, was insbeſondere auch des⸗ halb zu begrüßen iſt, da hierdurch manche Arbeiterentlaſſungen vermieden werden. Wie wir erfahren, beabſichtigt die Balug in nächſter Zeit regel⸗ mäßige Paſſagier⸗ und Poſtfküge aufzunehmen, zumal ſich die Schwierigkeit in der Beſchaffung des Benzins nach und nach beheben. Wir gerne daß die„Balug“ ihre gemeinnützigen Ziele bald erreichen ann. 0 Pferdeſnort. ar. Das Deutſche Derby iſt in den 52 Jahren ſeines Beſtehens jetzt 35 mal von deutſchen Beſitzern F worden, 16 mal eee es nach Oeſterreich⸗Ungarn und einmal nach Dänemark. Das Hauptgeſtüt Gra⸗ ditz ſteht mit 9 Siegen, wobei der Sieg von Geier im Jahre 1893 aller⸗ dings im toten Rennen mit Hardenberg war, bei weitem an der Spitze der ſiegreichen Beſitzer. Die Graditzer Gewinnſumme beläuft ſich nach dem Derby⸗Siege auf 370 840 Mark. Das fiskaliſche Geſtüt ſteyht nunmehr an der Spitze der erfolgreichen Rennſtälle.— Die Zeit im Deutſchen Derby 1920 iſt mit 2 Min. 35,3 Sek. für die 2400 Meter lange Strecke eine recht gute. Herolds Leiſtung bleibt hinter dem Rekord von Ariel im Jahre 1914 mit 2 Min. 33,6 Sek. nicht erheblich zurück. Das vorjährige Derby, das der Graditzer Gibraltar in 2 Min. 33,3 Sek. gewann, kann man nicht mit⸗ zählen. da es ausnahmsweiſe nicht in Hamburg, ſondern auf der Grune⸗ wald⸗Bahn gelaufen wurde.— Jockey Raſtenberger ſteuerte in Herold ſeine erſten Sieger im Deutſchen Derbdn. Ir. In der Berolina am 6. Juli zu Grunewald, einem über 4000 Mtr. führenden Jagdrennen von 35 000 Mk., hat Pillao mit 75 Kg. das Höchſt⸗ gewicht erhalten vor Wellenbrecher 74, Larma 717, Freilauf 707, Eiders Gloria 69, Harangod, Favoritin und Eichwald je 68 Kg. Unter den niedri⸗ gen Gewichten fallen Lot 5875, Lallo 58, Kitto, Narval, Mörfer und Eym⸗ bal mit je 57 Kg. in die Augen. sr. Im Großen Preis von Dortmund auß 11. Jult, einem mit 4 Mark ausgeſtatteten Jagdrennen, hat der Ausgleicher den ſunffäbrigen Rheinpreußen mit 75 Kg. an die Spitze geſtellt. An zweiter Stelle folgt Radom mit 71 Kg. vor Lorigan de Coty 71 Kg., Trianon und Camerot je 70½ Kg. Den Beſchluß bildet Frei mit 54 und Balaleika mit 53 Kg. sr, Major von Oeſterley, der bekannte Tournier⸗Reiter, kam bei ein Vorprüfung für Jagdpferde auf der Hamburger Bahn mit Flora zu 8alt erlitt einen Schädelbruch und mußte ins Krankenhaus überführt werden. sr. Eine Herrenreiterlizenz haben Rittmeiſter von Reichel und erſter Sportredakteur Herr FJ. Walter⸗Karlshorſt ele sr. Das Geſtüt Weil verkaufte Blindgä ür ei Preis an das Geſtitt Altenhof⸗Bremen. e een Lawnkennis. sr. Das Teunisturnier in Breslan, deſſen Austragung durch die. ſtändige Witterung ſehr verzögert wurde, brachte Herren⸗Einzelſpiel um die Verbandsmeiſterſchaft einen außerordentlich ſcharfen Kampf zwiſchen Rahn und Schneider, den der Erſtere für ſich ent⸗ ſchied. Die Ergebniſſe waren: Herren⸗Einzelſpiel um die Verbandsmeiſter⸗ ſchaft: Rahn ſchl. Schneider:6,:2,:7, 678,:0 urückgezogen.— Herren⸗Doppelſpiel um die Verbandsmeiſterſchaft: R 5 n⸗ Günther ſchl. Sydow⸗Mütller:8,.2.— Damen⸗ nu. Herren⸗Doppelſpiel ohne Vor⸗ gabe: Frl. Schäfer⸗Schneider ſchl. Frl. Heimann⸗Grzymek:2,:2. Aadſporft. sr. Straßenmeiſterſchaft von Weſtdentſchland. Mit der Radfe Köln—Cleve.—-Köln über 240 Km. kam am Sonntag die Sun gelmeler ſchaft von Weſtdeutſchland zum Austrag. Bei ſchönem Wetter ſtellten ſich 23 Berufsfahrer(bei 30 Fe eee, u. 57 Herrenfahrer(bei 66 gemelde⸗ ten) dem Starter. Das Rennen nahm einen glatten Verlauf. Die Erxgeb⸗ niſſe waren: Berufsfahrer: 1. A. Huſchke(Berlin)(Continental⸗Reifen), 2 Aee(Berlin) 4 Lg, 3. R. Huſchke(Berlin) 50 Mtr. zurück, 4. Sie⸗ wert(Berlin):31:00.—Herrenfahrer: 1. Mi 0 Berlin):18:08, 3. Zbinden(Berlin):18:36, 4. Albrecht(Ber⸗ schwimmen. sr. Der Herausforderungskampf Hellas— beiden bekannteſten und größten deutſchen Magdeburg, Punkten. Magdeburg 96, der Schwimmvereine in endete mit dem Siege von Hellas von 78 zu 62 e ee Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Mannheimer Altertumsverein. Der Hiſtoriſche Verein der 1 in Speyer hat Herrne Prof. Dr. Walter, den 2. Vorſitzen⸗ den es Altertumsvereins,„wegen ſeiner langjährigen erfolg⸗ reichen Betätigung als Schriftleiter der Mannheimer Geſchichts⸗ blätter und wegen ſeiner großen Verdienſte in der Erforſchung der pfälziſchen Geſchichte auf beiden Seiten des Rheines zum korre⸗ ſpondierenden Mitglied ernannt. Es wird dadurch zu⸗ gleich der Wunſch nach Fortſetzung eines gedeihlichen Zuſammen⸗ wirkens der beiden für die Pflege des Verſtänbhiſſes der gemein⸗ ſamen Vergangenheit des rechts⸗ und linksrheiniſchen Gebietes tätigen Vereine kundgegeben. Hochſchule für Muſtk. Die am Donnerstag, 1. Jull, abends 7% Uhr im Kaſinoſaal, R 1, 1 ſtattfindende dritte Schlußaufführung bringt einige ältere, ſeltener geſpielte Werke der Kammermuſik⸗ literatur von Torelli(geſtorben 1708). Tartinz(1692—1770), uſw. (Kammermuſikabteilung Konzertmeiſter Hans Kötſcher). wedtternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelkerwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Dienstag, den 29. Juni 1920, 8 Uht morgens(MEZ) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck Wind Niederſchlag der uftdru I ede Temp. Ort in cb. Michtg.] Sſürte Wetter letzten 45 Stund. Hamburg. 1769.1 17 wWSsw ſchw. bedeckt 10 Königsbergg. 760.8 18 080ſchw. heiter 0 Berlim„1925 178S8W ſtark heiter 5 rankfurt a. M. 769.9 20⁰— ſti bedeckt 90——8 ünchen—————— Kopenhagen. 759.5 165 WNW)I ſchw. Dunſt 1 Stockholm.. 759.5 10 N ſchw. halb bed. 8 aparanda 765.8 20— ſtill heiter 0 odd. 1788,2 11 N ſchw. halb bed. 0 Paris. 1762.6 12 NW] ſchw. halb bed. 0 Marſeille 781.0 22 080 ſchwach bedeckt 0 ee—————— en————— 1 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgens) —** Duft⸗ ei N 2 75„„ e S nichſetürt 8. S egen Wertheim. 151763 3] 17] 28 13 0 5 wolkl. 0 Karlsruhe... 127762.7] 20 27 17 ONOſchw.wolnl.] 12 Baden⸗Baden 2137617 20 29 15 8 ſſchw. beier 6 Königſtuhl 568762.3 19 25 16 80— volkl.] O. 5 Hof 1281658.60 18 17/ 10— ſtiu oldl..5 Blaſten 780—15 2 10— detr 3 Allgemeine Wikterungsausſichten. Flache Tiefdruckgeblete haben geſtern in vielen Gegenden Ba⸗ beins Gewitter gebracht. Die Nachmittagstemperaturen ſtiegen in der Ebene auf 29 und im Hochſchwarzwald auf 17 Grad an. Ueber Nacht iſt ein Hochdruckrücken über Frankreich herangezogen und hat vor⸗ übergehend Aufheiterung gebracht. Da von den britiſchen Fuiſeln erneut tiefer Druck vordringt, werden ſich bald die Gewitterregen miederholen und verſtärken. poransſichllches Weſzer bis Mutwoch. 50. Junl, nachts 12 Uhr: chaels(Berlin):02:46, N ————— — —— ——— ————— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗ Ausgade.) Dienskag, den 29. Juni 1920. Süadentsehe Disconto-Gesellschatt. Mannheim, 29. Juni. In der heute abgehaltenen ordent- Hrhen Generalversammlung der Süddeutschen Disconto-Gesell- schaft.-G. waren von 23 Aktionären 25 981 Stimmen ver- treten. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Kommerzienrat Ernst Ladenburg(Frankfurt) verwies auf den im Jahres- bericht niedergelegten Abschlus der Gesellschaft. Die Ge- nehmigung des Jahresberichts, der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte einstimmig ohne weitere Aus- sprache. Desgleichen wurde den Vorschlägen der Verwaltung und des Aufsichtsrats bezüglich Verwendung des Reinge- winns die Zustimmung erteilt, sodaß eine Dividende von 8% zur Auszahlung kommt. Dem Vorstand wie Aufsichtsrat wurde Entlastung erteilt, die ausscheidenden Aufsichtsrats- mitglieder, Prof. Dr. v. Schulze-Gaevernitz(Freiburg), Kom- merzienrat Dr. Straus(Karlsruhe) und H. Franz Urbig(Ge- schäftsinhaber der Disconto-Gesellschaft, Berlin), wurden wie⸗ dergewählt und Generaldirektor Paul Ebeling(Consolidierte Alkali werke Westeregeln) neu in den Aufsichtsrat gewählt. „Atlas“, Deutsche Lebensversicherungs- Gesellschaft, Ludwigshafen. Ludwigshafen, 29. Juni. Die heutige, von dem Vorsitzen- den des Aufsichtsrates, Geheimrat von Lavale- Heidel- berg, geleitete ordentliche Generalversammlung, in der 6904 Stimmen vertreten waren, genehmigte einstimmig den vorgelegten Rechnungsabschluß und die vorgeschlagene Ge- Winnverteilung., Hiernach kommt von dem Ueberschuß von 520 158 für die Aktionäre eine Dividende von 4% der Bar- einzahlung zur Verteilung. Einleitend gedachte der Vorsitzende zunächst des Ver- lustes, den die Gesellschaft durch das Ableben ihres Mitbe- gründers und langjährigen Aufsichtsratsmitgliedes Erich Schulz, Direktors der Deutschen Bankfiliale Leipzig-Berlin. Wie der Vorsitzende weiter ausführte, war das abgelaufene Geschäftsjahr durch eine außerordentliche Belebung des Neugeschäfts gekennzeichnet: in der Un fall abteilung sti die Vorkriegs-Prämimsumme wieder erreicht, und in der Lebensversicherung sei ein Reinzuwachs zu verzeich- nen, wie noch in keinem Jahre seit Bestehen der Gesellschaft. Was das finanzielle Ergebnis anlangt, 50 hatten darauf selbstverständlich die Kriegs- und Re evolutionsfolgen, vor allem die außerordentliche Steigerung der Verwaltungskosten und der Rückgang des Kurses der Staatspapiere ungünstig eingewirkt. Wenn die Gesellschaft dessenungeachtet einen Ueberschuß erzielt hat, der dem des Vorjahres gleichkommt, und wenn sie in der Lage sei, Versicherten- und Aktien-Divi- denden in der vorjährigen Höhlie zu zahlen, so sei dies im we⸗ sentlichen zurückzuführen auf die seit Gründung befolgte be- sonders vorsichtige Reservenpolitik. Die Aussichten für das laufende Jahr seien in geschäft- licher Hinsicht durchaus günstig, insbesondere sei der Neuzugang noch in der Steigerung begriffen. Das finan- zielle Ergebnis hinge vor allem von der weiteren Entwicklung cter Unkosten, überhaupt von der weiteren Gestaltung der wirtschaftlichen Verhältnisse ab.— Die ausscheidenden Mit- glieder des Aufsichtsrates, Herr Geh. Kommerzienrat Otto Fischer, Direktor der Württembergischen Vereinsbank in Stuttgart, und Herr Amtsrichter Dr. Siegfried von Kirchen- heim, Mannheim, wurden wiedergewählt. Neugewählt wurde Herr Dr. Hermann Troeltsch, Direktor der Pfälzischen Hypo- thekenbank, Ludwigshafen a. Rh. Bürsenherichle. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 29. Juni. ODrahtb.) Wenn auch infolge der zuberen politischen Verhältnisse große Zurückhaltung beob- achtet wurde, so kam es doch zu einer fast allgemeinen Befestigung der Tendenz. Interesse machte sich in chemischen Aktien bemerkbar; besonders lebhaft wurden Farb- Werke Höchst gehandelt, 343 bis 349: Kaufaufträge lagen auch für Badische Anilin vor, welche 39% anzogen. Elektron Gries- heim konnten ebenfalls 2% anziehen. Elektrowerte lagen ruhiger, Felten u. Guilleaume zogen 7% an, Schuckert schwäch- ten sich ab. Auf dem Gebiete des Montan aktienmarktes sind kaum erwähnenswerte Veränderungen aufzuweisen. Caro setzten 3% höher ein, Deutsch-Luxemburg konnten sich be- haupten, 272½ bis 273, Oberbedarf schwächten sich ab. Ge- ringfügig waren die Kursbewegungen der Schiffahrtsaktien. Hapag etwas fester. Deutsche Erdöl- Aktien wurden in größeren Beträgen umgesetzt. der Kurs schwankte von 1000 bis 1050 und schwächte sich dann etwas ab. Deutsche Petro- leum ruhiger, 7535 bis 756, Steaua Romana 980. Deutsch- Uebersee Elgktrische Segen letzte Notiz mit 755 ca. 15% höher. Schantungbahn schwächten sich 5/ ab. Lombarden bei einiger Nachfragesfester, 2996. Am Rentenmarkt waren die Anleihen des Reichs unregelmäßig. 39 Reichsanleihe 75%, %½% Schatzanweisungen von 1924 912. Interesse erhielt sich für 5 Goldmexikaner, 347 +%, 5% Silbermexikaner 27o, 47% Irrig. Mexikaner 197 15%. Der Schlus een sich fest. Privatdiskont 4% und darunter. Berliner Wertpapferbörse. Berlin, 29. Juni. ODrahrtb.) Aus den schon bisher geltenden Einflüssen war die Börse auf den meisten Gebieten wieder nahezu geschäftslos. Die Kursbewegung war ganz un- regelmäßig, am Montanmarkt meist nach unten ge- richtet bis zu 59%7. Rheinische Braunkohlen verloren unter Ge- Winnrealisationen 1595, von Schiffahrtsaktien aus dem gleichen Grunde Argo 29%. Lebhafter gestaltete sich der Umsatz nur auf dem Gebiete der Petroleumaktien unter Bevorzugung von Deut- schem Erdöl, die bis zu 1095 stiegen. Deutsche Petroleumaktien wurden zu 755 umgesetzt. Valutapapiere auf das Anziehen der Devisenkurse höher bewertet. Mexikanische Anleihen gewannen etwa 697. Von Kolonialwerten waren Neuguinea und Otavi- Minen 105 gebessert. Am Anleihemarkt gaben Preußische An- leihen zum Teil ½% nach. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 20. Juni. Drahtb.) Hafer zeigte auch heute bei zurückhaltendem Angebot feste Haltung, Erbsen waren mehr gefragt, teihweise lauteten die Forderungen über der Notiz. Neue Viktoriaerbsen blieben für spätere Lieferungen angeboten. Pe- luschken und Ackerbohnen ruhig. Für Wicken trat vereinzelt Nachfrage hervor, ferner lagen Lupinen, und zwar für Saat⸗ qualitäten in blauer und gelber Ware etwas Begehr vor. Heu War gesucht und teilweise gefragt. Stroh hatte ruhiges Geschäft. Amtliche Hafernotierungen: loko ab Bahn nicht notiert. Spätere Lieferungen, meist aus Pommern und Brandenburg, 2160—2200. Tendenz fest. Wirtschaffliche Rundschau. Rheinisches Braunkohlenbrikett-Syndikat G. m. b.., Köln. Der Jahresbericht dieses Syndikats gibt ein Spiegelbild der Braunkohlenförderung und Wirtschaft seit der Revolution. Trotz der Bemühungen, die Anlagen wieder leistungsfähig zu machen, und trotz fortgesetzter Belegschaftsvermehrung ist in der Förderung nicht ganz das Resultat von 1918/19 erreicht worden. Die Förderung betrug 25,22 Mill. t gegen 25,70 Mill. t im Vorjahr, die Brikettherstellung betrug 3,739 Mill. t gegen 5,965 Mill. t. Die Erzeugung ging bis Ende Mai ausschließlich ins besetzte Gebiet, erst von da an wurden gewisse Mengen für das unbesetzte Gebiet freigegeben, und ab 28. August 1919 wurde das Recht für die-teilung zu Gunsten des Reichs- kohlenkommissars wieder hergestellt. Die Zuweisung blieb aber für das unbesetzte Deutschland auf ca. 90 oo t Briketts monatlich beschränkt. Infolge dieser geringen Absatzmöglich- keiten nach dem rechtsrheinischen Deutschland waren die Umschlagseinrichtungen des Syndikats in Mannheim und Karlsruhe bis Ende Mai 1919 zum Stilliegen ver⸗ urteilt, für die linksrheinischen Plätze fehlten die Lösch- gelegenheiten. Die verzeichnete Steigerung der Preise für Briketts zeigt ein Anwachsen pro Tonne Braunkohlen- briketts von 6 A1 am 1. Mai 1919 auf 36.50 f am 1. Febr. 1020. Ferner werden die Aenderungen im Aufbau des Syndikats durch das Kohlenwirtschaftsgesetz vom 23. März 1919 be- sprochen. Die Gewinn- und Verlustrechnung verzeichnet an Einnahmen und Geschäftsunkosten je 6,97 Mill. A, der Rech- nungsabschluß schließt mit 133,767 Mill. in Vermögen und Verbindlichkeiten ab. Germania, Lebensversicherungs-.-., Stettin. Bei der Germania, Lebensversicherungs-.-G. in Stettin geht in 1919 der Ueberschuß in erster Linie infolge von Ver- lusten bei Auslandsverpflichtungen auf 3 681 706(12 020 780). zurück, woraus die Aktionäre 15%(28%) Dividende, das sind 45(84) für die Aktie, erhalten. während den Gewinn⸗ reserven für die Versicherten 2,70(10, 15) Mill. zugeführt werden. Der Versicherungsbestand in der Lebensversicherung hat den Betrag von 1 Milliarde überschritten. In der Unfall- und Haſtpflichtversicherung ergab sich eine Prämieneinnahme von 2,303 Mill. A. * Der Zentral-Verein für deutsche Binnenschiffahrt hält am 30. Juni, abends 3, Uhr, im Festsaal der Handelskammer zu Berlin, Dorotheenstr. 8, seine diesjährige Hauptversammlung ab. Neben den üblichen geschäftlichen Angelegenheiten ent- hält die Tagesordnung folgende Vorträge: 1. Wiederaufbau der deutschen Binnenschiffahrtsflotte von Geh. Reg.-Rat Prof. Flamm, Charlottenburg, 2. Ueber Schiffsantrieb von Dr. Ing. Karl Schaffran von der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau zu Charlottenburg. Freunde der Binnenschiffahrt sind als Gäste willkommen. Erneutes holländisches Ausfuhrverbot für Weizen, Rog- gen usw. Die Ausfuhr von Weizen, Dinkel, Roggen, Roggen- blume, Roggenmehl, grobem Roggenbrot und Brot aus Wei⸗ zenauszug und Weizenmehl ist laut„Staatscourant“ seit dem 21. Juni wieder verboten. Heueste Drahtberichte. FElektrische Licht- und Kraftanlagen.-., Berlin. Berlin, 29. Juni.(Eig. Drahtb.) Die Generalver beschloß, die Kapitalerhöhung um 10 auf 40 Mill. M. Von den neuen Aktien, die vom 1. Oktober 1920 ab an der Dividende teil- nehmen, werden 5 Mill. einer Bankgruppe zu 115% gegeben mit der Verpflichtung, sie zu dem gleichen Kurse den Besitzern alter Altien f im Verhältnis von:6 zum Bezuge anzubieten. Die an- deren 5 Mill. M. neue Aktien werden zur teilweisen Erledigung der Frankenobligationen, von denen bereits über 85% Zzugestimmt haben, verwendet. Die in der letzten Generalversammlung erör- terte Gefahr für den Bestand der Gesellschaft sei damit be- hoben. Die Obligationäre erhalten auf je 1000 Frs. zunächst 700 Pesetas in)% igen Rentenbons der küinftigen spanischen Gesell- schaft. Von dieser sei übrigens nach den letzten Nachrichten aus Buenos Aires bestimmt anzunehmen, daß sie volle 6 für das laufende Jahr erhalten würden, so daß auf die Obligationäre an Stelle der nach Abzug der Kapitalertragsteuer zu gewärtigenden 40—41 Frs. volle 42 Pesetas entfallen, die normalerweise nur wenig anders als die Frs. bewertet würden. Minder günstig wie der Linsertrag bleibt das Arrangement hinsichtlich des K a- pitals. Hier kann an Stelle des Restes von etwa 300 Frs. nur M. 500 geboten werden. Man hofft aber, daß nach jetzt vor sich gehender Beseitigung der Frankreste bei der Gesellschaft nach weiterer Besserung der Reichsmark diese M. 500 allein zu einer angemessenen Abfindung führen. Im ganzen erscheint die Ab- machung als eine für beide Teile gefundene glückliche Lösung. Gelsenkirchen und Deutsch-Luxemburg. r. Düsseldorf, 29. Juni.(Priv.-Tel.) Der Dienst der Ver- Waltung der in Gründung begriffenen Interessengemeinschaft dieser beiden großen Montankonzerne soll nach Düssel- dorf verlegt werden. Die hierzu erforderlichen Vorberei- tungen sind bereits erledigt worden. Auch wird General- direkxtor Voegler, der die Interessengemeinschaft über- nehmen soll, von Dortmund nach Düsseldorf übersiedeln.— Demnach scheint die Verbindung von Gelsenkirchen mit Deutsch-Luxemburg tatsächlich vor dem Abschluß zu stehen. Waren und Märkte. Mannheimer Produktenbörse. m. Mannheim, 29. Juni. Der Besuch war heute sehr schwach. Der Lebensmittelabteilung hielten sich Käufer wie Verkäufer fern. Angebote lagen nur in Räucherwaren vor. Geräucherte Schellfische in Kisten von 25 Pfund zu 4 KA, ge- rzuch. Seelachs und Kabliau zu 7 A per Kilo. In Marinaden waren Filetheringe zu 4 A per Pfund und Rollmöpse in -Pfunddosen zu 30 angeboten. Hülsenfrüchte waren zu unveränderten Preisen(im Vergleich zu den gestrigen) am Markte. In Schuhen und Leder war wenig Verkehr. Auch der Chemikaljenmarkt war schwach besucht, doch war hier immerbin eine etwas bessere Nachfrage zu bemerken. Angeboten waren: Argentum nitricum zu 550, enznatron zu 45, Bleizucker raff. fein krist. zu 9 A, Chlor- calium, je nach Prozentgehalt, zu.20—5 H, Chlorsaures Kali zu.50„, Kali gelbblausaures zu 34 fl, Lithopone Grünsiegel zu 6, Natriumsulfit zu.05 A, Viaphtalin 1 in Kugeln und Schuppen zu.25 H, Salicylsäure zu 38., Weinsteinsäure zu 51 AH, Zinkweiß Rotsiegel(Syndikatsware) zu.50 A, desgl. Grünsicgel zu 9 A, alles per Kilo exclusive Verpackung àb norddeutschen und mittelrheinischen Lagern. Für Harz for- derte man je nach Qualität—9 1 per kg ab Ludwigshafen. Teipentinöl, in Ludwigshafen greifbar, war zu 20—22 V per kg am Markte. Kupfervitriol wurde mit.78„1 per kg ab süddeutschen Stationen offeriert. Jextilwaren lagen recht' ruhig. wegten sich auf dem vorwöchigen Niveau. Artikeln war gleichfalls wenig Verkehr. Fachliteratur. Notopfer- Katechismus. Aus Anlaß der nunmehr abzu- gebenden Steuererklärung für das Reichsnotopfer ist eine kurz- geſaßte, gemeinverständliche Belehrung und Anleitung in Form von Frage und Antwort nebst einer Berechnungstafel besonders von Wert. Eine solche wurde bearbeitet von Ober⸗ steuerkommissäar Würtz in der Schrift„Notopfer- Katechis- mus“, zu beziehen durch den Verlag, Waldkircher Verlags- gesellschaft e. G. m. b. H. in Waldkirch, und jede Buchhand- lung. Preis.50 H. Die Schrift erläutert klar u. übersichtlich die Veranlagung und Erhebung des Notopfers, die Erleichte- rungen für Schonungsbedürftige, die Zahlung in Tilgungs- renten und mit Kriegsanleihe. Zuletzt die Ausfüllung des demnachst den Steuerpflichtigen mit mindestens 5000 Ver- mögen zugehenden Erklärungsbogens. Eine heigelegte Be- rechnungstafel erhöht noch den Wert des Heftes. Die Angebote be⸗ In den Diversen- ;ͤ ́——ͤͤ—ññ.—̃[———.———..b᷑̃—..:.—.—.———————— eeeeeeeeeeeeerereereeecreisdr u8egrgeeebEnaErr ednn Div.] 29.28. e eeeee Sohantung 625.—631.— Inl nmlische.-Am. Paketf.— 180. 885 ————.1001 6 08 e 40% 1 175.50178.50 ½ Reiehs- und 29. 28. gig tece,stgagb.,.—.38.—Ffledriehshütte.. 25 900.—920.— tspaplere. Or., Berl. Straßenb. 7½136.—135. 6 Gasmotoren Deutz 7 170.50177.— 4% Mennheimer v. 1912 90.50—.—Oest.-Un Stsatsb- 7•——210.— Stan Södd. Eisenbahn. 114.50115.30 5% Deutsche Reichsanl. 79.60 79 75 Oest Südb.(Lomb.) 6 29.% 25.— 895 1 5 30 Oest. Staatselsenb. 70% 217.75—.— 5 25 284. 286. Industrie-Aktien. 54 4o. Ser. 5120 54.40 Kosteſer ööe).128.— 2 C. Gasſa 10 40.—20.— Srun& Bilfinger.. 8 195.—195.—4½ 0 d0. Ser. W eneee, Seorgs-Matienh... 0 280.—280. Sementw.Heidelbg. 10 200.—200. 4½% do. 192 9 91.50 8 ee Gerreshelmer Glas. 19 480.——.— VCCC ee e 5% 7200 7— Kalgeerereen 18 292.289. 8 em. Scheideans.— 4⁰ 5— 180˙8Ha Harpener Bergbau. 5 292.—289.— N 92 5 5 en VVVVVVVVEF fe VV 15 FTVTT 40% 87.50 87.75 PaTrbw. Hlöchst.—13⁰—* 463.20 63.— kllrscn Kupfer.... 10 247.—246.—London 20.45 148.60/ 148. 150.10 150.40 05 Div.] 29.28. Dividenden-Werte. Sl f e. Unt(Züf Tranap.-Alxtlen. Dir. 29. 655 Eschwefler Bergw., 12 300.— 300.— Devisen-Kurse. (Fdr je 10O der Landeswhrung in: Mark.) Berliner Devisen. Kurs 29. Juni 18. Spt.] Geld J Brief 1159.— 1321.151323.85ʃ1346.151348.85 —.— 322.15 322.8 328.65 329.35 700.25 629.35 630.65 626.85 628.15 650.25[ 611.85 613.15 611.85 613.15 Stockholm. 112.50 720.25[ 834.15/ 835. 85 841.55 843.25 Berliner Börse. Festverzirisliche Werte. Frankfurter Börse. P Af e 8. 0 622.—630.—. Feſten 8 Oulſleaume 10 400.— Für drahtliche Auszahlungen 29. Juni Geld Brief Münz- parität eeeeeee 168.75 Brüssel- 81.— Ohristianlia. 112550 FKapenhagen 112.50 50% J. Reſchs.-Schstraßl. 100.05100.— 4½0% IV. und V. do. 4½ 9 l. — do, tsch. 324.75315.23f 1—— 10% Veoh. F. Mannteſmm 7 498.—499.— 4% Preug. Konsols 71.10 71.10 tansa Pampfsc 221½ Höchsterf arbwerke 12 347.—343.50 ee. LConscls—8825 50,7 Oß. Farb. Mahlheim 4 4— 829 8850 eee, Jene e 4250—.—374 770 37.80 %½ Bad. Anieihe v. 1919 86.— 85 eeee 30% 55.28 35.30 B 10 213.—218 50] Gofenlohe-Waerts 163.—180.— Sehwefz: 3½%% Bad. Anieihe.87.50—.— de, Rütgerswerke 2—12˙⁰ Saclsene Anſeine.. 89.50 82.50 Ber. Dick bk. 167. 5. Fallw.Ascherslsben 30 350.-359.— Spanjen. 30% Südd. Drahtindustr. 7%% Bayerische Anl.. 20.— 70.— Somm-- u. Disk bk. 9 65.50 Cattowitzer Bergb. 0 278. ½8l. Wien, alte 4% Bayer. Eisenb.-Anl. Allg. Flektr-Ges.. 10 274.75 268.50 3% Hlessische Anſeihe. 59.— 37.—Parmstädter Bank. 8 155.—155.50 Gebr. Körting... 15 174.—175.— 31/% ay, Elsenb.-Ani. 69.50 69.50 Sergmann W... 12 203.—202.— 40 Frankfurt. Stadtanl.—.— 103.— Deutsche Bank... 12 291.50274.50 Kostheim. Zelluiose 6 241.50241.— Erag 4% Bay.-Ptslz. Eis.-Pr.—.——.— Feſten à& Gullleaume 10 403.—394.— 4% München. Stadtanf. 102.—01.75] Biskonto eommand. 10 200.45205.75 Lameyer& Co.... 8 159.7565.— Bodapest 31½% doo 8725—.— Bahmeſer 8 165.—167.—4% Frankf. Hypotheken- Oresdner Bank.. 9 172.90172.50 CLaurahütte.... 0 195.75195.25 Salgen 0 70 Krgrangieche ee eeeeee, 12 chuckert Narnberg. K. f..—ILinke ofmann 23.3 1255( 923** 0 Sſemens& Halske. 291.—290.— 50 Ausläudische Oesterr. Kredit. 5J28.50 91./8 Ludwig Loewes Co. 18 260.—261.— Frankfuürter Devisen. 4% 440. ol Nenie— 33.80 Gummiw. Pster 18 250.—260.— Rentenwerte. Relchsbank 8,79 149.%%48.—Cothringer Hütte. 12 246.—245.— 4% do. einheitl. Rente 27.10 27.—: Heddernh. Sa. 188.7185.—4½% Oesterr. Schatr- Industrie-Aktien. Mannesmannröhren 6 324. 20. Juni 28. Juni 4% Ungar. Gold- Roobe⸗ 56.59 57.75 Junghads Gebf. 2 2ʃ9.7220.— anwsisung...—. 47.25 Accumulgt.-Fabr.. 20 390.— 390.—Obersenl. Eisb.-Bed. 6 180.½182.— Geld! Brief Geld I Brief[Geld Bri ef 00 8 Adter& Oppenheim 20———=νεο cGd0. Goldrente... 38.50/ 38.50.-G. Anil. Treptow 12 326.5025.— do. Eisenind... 14 239.50240.—foſſand—13109.— 1342.— e, J0. St. Bie v. 1910 38.75—.— Lederfabrfe Spier. FFFFN ꝗꝑ 1316.—(1319.—330.—1333.—f1339. 1342. ehle do. St.-Rte.. 189 27.— 27.5 Lederwerke Rothe. 7½ 150.—150.— 4/%% do. Sliberrente Dividenden-Werte. do. Südd. Ingd. 105 210.—..— 4½% do. Papierfente. Bank-Aktien. Div. do. Spicharz. 10 22 25 5 —.—251.— o. Bagdad- 81.— 203.70 300 30 3J1.70 314.30 679.39 680.70/ 689.30 690.70 619.35 620. 65 626.25 628.15 19.48J 19. 52 20.22 20.28 25.72 25.78.02 26.08 80.65 66 35 87.15 87.35 23.72 23.78 24.22 24.28 ——41—— 331.25 350.50 37.05 575 85.——.— —.——.——.— 29. Juni 26.25 27.50 Adler& Oppenhelm. 15 490.—488.— do. Kokswerke.. 17 410.—408.— Antwerpe 1 5 .——=Adlergertes. 201.25 213.28 Orensteln& Loppei 16 241.—————. FZFSFSTFETc 24.— f. Alig. Elekctr.-Ges. 10 271.50—.— Phönix Bergbad.. 8 397.—398.—Hänemark. 1 624.25 615.75 614.25 615.78 621.75 623.25 69.— 70.500 Aluminium-Industr. 18 1300.0—.— Rhein. Sraunkohle 12½605.—620.— Sehee en 804.— 805.— 824— 846.344.30 84330 Badische Bank. 6½ 170.—177.— Walzm. Ludwinsft. 12 Anglo Continentaf, 6 217.50218.50 Rhn. Metallw. Vofz. 0 301.—270.— Helsingfors 3 i— Bell. Fiandelsg... 19 212—213.— eseninen Kleyer 0 139.—.— Eisenben!. 2055.-Nrnd. aiasch. 10 27.—0. Fnein. Stantwerte. 6 310.50 51J.75fftalenss. 225.78, 227.23 223.50 228.50 228.50. 229.50 Barmst. Bank. 3 154.50157.75 do. Badenla. 10 190.—190.— 4% do. Bagdad- 1 Badische Anilin.. 18 425.—422.—]Riebeck Monten. 9 271.—273.—. Lande 8 25 145.50 147. 1479 148.25 148.75 Deutsche Zank.. 12 270.75 270.25] do. Bad. Durlach. 14 227.—226.— Eisenbahn ii.. 20.25 92.— Sergmann Elektr.. 12 202.—205.— Rombacher Häütten. 18 240.50.242.50 N—— 38785 8 37.037. 77/37 97% Bisconto-Ges. 10 204.- 204.— Paimlermotor... 8 201.50203.— 4% J0. unffiz. Anleine 159.—158.30 Serfiner Elektr.... 8 166.28 67.50 Rütgers werke 2½230.—-230.— Paris ee e ee e 2 Bresdner ZBank 172.—143.— Naschfbr. Fhlingen———.—4% do. Zollobl. v. 1911 52.—63.—Sing Nürnberg... 18.202.25 Sachsenwerk.. 20 276.50278.— Schwelz—** Nationalbk.f. Otschl. 144.30 144.50 d0, Elsengoh... 12 do. 400-Fos.-Lose 385.—375.— Bismarcthütte... 5 450.50448.— Schuckert& Co.. 8 166.—170.— Fhen——ͤ— Pislzische Zan. 135.50135.— Eritener, Durlach.15 315.—815.— 4½ Ung. St.-Rt..1910.. 40.— Bochumer Sußstahi 5 250.—..—-[ Siemens& Tlaiske. 12 292.50292.50 Wien 5 v. 1914] 40.50—.— Sebr. Böhler& So. 12 261.1547.— Türk. Tabakregie.—.——=Ade—— Gest(abg 75 —.—182.—Hald& Neu, Nahm. 15—.———%% do. do. 40.5 Aealg. Geabeng: J 65628 30 5 Perteer eesene: 10 588.—88— 4% d0. Goldrents.. 52.80 86 20Broon. Bgrertà 80. 5 600. Ver. Cöla-Roftweil. 15 249.50%244.— PBen .—.— 188.— Pfalz.NMähm. Kayser 12.—44% do. Kronentente. 8830.0 7 159.50 161 Schnellpr. Frank th. 7—280.— 30 Wiener invest-Anl. VLer. Otsch. Oelfabr. 12 211.——.—3% Oesterreich. 97 5 Bergwerks-Aktlen. Porzelſ. Wessel...— 230.—230.— Staatsbank, aſte. 66.75 66.25 Sbem. Albert... 40 592.—580.—] Westeregeln Alsali 10 389.50585.— Boch. Brgb.u. Gußst. 85—.— Pf. Pulverfabr. Ingb. 30.5% do. N. Serie. 53.— 21.59 Soncordia Bergb.. 22 406— 406.— Zeſistoff Waidhof. 10 298. Deutsch-Lux.Brgw. 10. 271.25½70.50 Sellindustrie Wolff 7 142.——.—3% do. Erg.-Ntz... 55.50 54.25 Daimler Motoren. 5 201.—201.—Deutsch-Ostaf 218.223.30 Geld J Brief Gelsenk. Bergw). 6 Spinn. Elssg.-B.. 10 35 do. Soldprior.... 50.2—— Luxembg. 10 e Neu-Guinea.. 669.—650.—Amerikanische Noten 37.18 Da 2 Spinn. Ettllngen: 213.—260% Südöst.Esb. a fr.] 51.— 29.—.-Uebers Electr.. 0 195. Otev MMinen u. Elsb.— 762.—55.— Beigisches 322. 45 W. Westeregeln 2 6 90.25 92.—. —— 675.25 676.75/ 678.25 679.75 680.75 688.25 .20 ——.— 3 ——ꝓ** 234.60 29.25 Buderus Eisenw.. 7½ 239.75 236.25 Ver. Fränk. Schuhf. 18 195.—201.— Budz 48.— 49.— Chem. Sriesheim. 12 290.—280.30 Ver. Glanzstoffe. 20 910.—.000. Chem. Weiler. 12 245.—.247.—V. Stw. Zypen&WIg 10 790.—795.— SO Lssabon Frankfurter Notenrnarkt vom 29. Juni. —.— Geld Oesterr.-Ungar., alts( Norwegische—. Rumsnische 87.25 Spenische—.— Schwelzer 4603 696.30 Sohwedische 5 Nab Kammgarnsp. Kais. 12 380.—.— 20 9 Prioritati—.—.—[Oeutsche Erdôol. 20 1100-1000.0 do. Genußsch...— 638.—555.— Dänlsche nnesm.-Rhr.-W. Uhrenfbr.Furtwang. 10—.——5% do,, Obligat....55.75 52.— Deutsche Kaſw... 7 407.— 407.— Pomona 8000.07900.00 Englische 149.65, 180.35 schl. Eisenb.-Bd. 3 Waggontabr. Fuens 22 266.——.—4½9% Wer, Ser. l. Ii 115.—115.600 P. Waffen u. Munit. 30 334.50323.— and Ohe— 213.50214.—] Französische 307.25 310.25 „Elsenind.(Caro) 14 ZellstoffbrWaldhof 10 298.— 300.—4 70 do,, Serie IiI... 105.50105.— Dürkoppwerke. 35 491.—428.— Heldb.. 2 252.—253.— Hollandiscge 13.42 mix Ber 8 Zuckerfabrik, Bad., 14—14⁹., AEC, Odl. v. 108—— e der Farben. 18 337.—35.25—— owengz.——00.— Italienische 226.30 229.50 u. Laurah. 0 23.05 d0. Frankenthal.— 355.—„“ 3% B. Uebefsee-El-Obl.—— IEektr. Licht u. Kraft 0 118.50122.50 eutsche Petrol... 797.—53.— Oesterreich., abgest.. 22.9 Tschecho-Slovak.. 806. 86.78 Ungarische— „„%6„ ˖ 0 15— 83 5 Dienstag, den 29. Juni 1920. Maunheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) 5. Seike. Nr. W80. Der Spar⸗ und Bauverein Konſtanz wird im Benehmen mit der 2 erſchien ein württembergiſcher Kontrolleur mit—10 Reichswohr⸗ Mannheimer Strafkammer. ſoldaten, die auch die kleinſten Mengen beſchlagnahmten. * Elzach, 28. Juni. Auf einer Dienſtfahrt ſtürzte der prakt. Arzt Dr. Karl Stiegeler mit ſeinem Motorrad und zog ſich eine ſo ſchwere Kopfverletzung zu, daß er ſtarb. Schopfheim, 24. Juni. Der Straßenwärter Dagobert Haug in Doſſenbach geriet beim Heueinfahren ugter ſein 7 GEs wurden ihm beide Beine abgefahren. Man brachte den glüͤck⸗ lichen in das Krankenhaus zu Schopfheim, wo er den Verletzungen erlegen iſt. Oberwolfach, 28. Juni. Bei der Dunkelheit ſtürzte der Landwirt Wilh. Echle vom Speicher ſeines Hauſes ab und ver⸗ letzte ſich ſo ſchwer, daß er ſtarb. )( Freiburg, 27. Juni. Einer der älteſten Freiburger, Privat⸗ mann Peter Bank, kann am Peter⸗ und Paulstage in Konſtanz, wo er ſeinen Lebensabend verbringt, ſein 90. Lebensjahr vollenden. Ein Beweis für ſeine Rüſtigkeit iſt die Tatſache, daß er jeden Morgen, im Winter und im Sommer die Frühmeſſe im Konſtanzer Münſter beſucht. )( Donaueſchingen, 27. Juni. In der Nacht zum Freitag wurde hier im Kaufhaus J. Guggenheim u. Co. ein ſchwerer Ein⸗ bruch verübt und Damenmäntel, Herren⸗ und Knabenanzüge, Schirme, Stöcke, Ruckſäcke, Wickelgamaſchen, Mützen uſw. im Werte von etwa 10 000 Mark geſtohlen. Pfalz, heſſen und Umgebung. yNeuſtadi a.., 24. Juni. Der ſteckbrieflich verfolgte leutnant d..“ Wilhelm Vogel aus dem nahen Wachenheim, der im rechtsrheiniſchen Bayern ausgedehnte Betrügereien verübte, hat ſich nunmehr als ein ganz gewöhnlicher Schwindler entpuppt. Während der Rätezeit in Bayern hat er ſich als Werbeofftzier be⸗ tätigt, verſchaffte ſich auf Grund gefälſchter Papiere den Poſten eines Artillerieoffiziers unter dem Kommando des Oberſten Rein⸗ hardt in Berlin und kehrte ſodann nach Bayern zurück, wo er in Bamberg, Würzburg uſw. Geldſchwindeleien verüßte. Jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß er bereits mehr als 20 Jahre in Zucht⸗ häuſern und Gefängniſſen zugebracht hat. Od ſeine Perſanalſen richtig ſind, ſteht zudem nicht einwandfrei feſt. Nach ſekner letzten Entlaſſung aus dem Zuchthaus begann er ſeine jetzige Hochſt laufbahn. Er iſt noch nicht ergriffen, zuletzt war er Berſſche inſpektor einer Geſellſchaft in München. 8 JIweibrücken, 28. Juni. Das Bezirksamt Zweibrücken hat für ſämtliche Gemeinden des Amtsbezirks angeordnet, daß in Gaft⸗ häuſern uſw. nur ein dreitägiger freier Aufenthalt zu Kur⸗ oder Erholungszwecken bei einer Beherbergungsziffer von 10 vom Hundert der vorhandenen Fremdenbetten erlaubt iſt, ſofern das Bezirksamt keinen längeren Aufenthalt ſchriftlich geneh⸗ migt. In Privathäuſern dürfen Fremde nur mit beſonderer Genehmigung des Amtes beherbergt werden. s. W. Darmſtadt, 26. Junti. Am 9. Februar erregte die Kunde von der Ermordung der Frau des Arbeiters Peter Lorſchbacher in Schaafheim großes Aufſehen. Die Frau wurde in ihrer Woh⸗ nung mit einem Handtuch erwürgt und der Barſchaft von 2270 Mark ſowie Kleidungsſtücken und Lebensmittel beraubt. Die Täter ingen flüchtig. Der Schuhmacher W. Kreher fehlte ſeit dieſem dge in Schaafheim. Nachforſchungen e den Verdacht der Täterſchaft, bald konnte jedoch die Verhaftung erfolgen. Sein Komplize iſt nunmehr in Hamburg erkannt und feſtgenom⸗ men worden. Es handelt ſich um den 20jährigen Taglöhner Ernſt Otto Krauſe aus Bitterfeld. Fp. Aus Skarkenburg, 23. Juni. Die Starkenburger Ziegen⸗ bockmärkte werden vorerſt nicht abgehalten werden. Mit Rück⸗ ſichk auf die große Gefahr, die die Abhaltung von öffentlichen Viehmärkten auf die Verbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche in ſich ſchließt, hat der Landwirtſchaftskammerausſchuß beſchloſſen, die in den letzten Jahren im Monat Juli ſtattfindenden Ziegenbock⸗ märkte bis auf weiteres nicht ſtattfinden zu laſſen. sw. Aus Rheinheſſen, 21. Juni. Die Maul⸗ und K ſeuche wütet immer noch mit unverminderter Gegenmaßnahmen werden angewendet. Neuerd § Strafkammer 1. Vorſ. Landger.⸗Dir. Benckiſer. Wegen Sittlichkeitsverbrechens mit Zuchthaus vorbeſtraft, hat der 40 Jahre alte Hafenarbeiter Ernſt Schauter ſich abermals an Kindern vergangen. Es wird auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus erkannt. Einen typiſchen Schieberſchwindel ſetzten der Schneider Henſche! aus Kleinbach, der Kaufmann Heinrich Breunig aus Mannheim, der Elektrotechniter Auguſt Jacob aus Altrip, der Agent Ludwig Thiel⸗ mann aus Staudenbühl u. der Schloſſer Karl Huber aus Ludwigshafen in Szene. Der eigentliche Regiſſeur, ein gewiſſer Rieſch iſt entkommen. Man gab ſich als Beſitzer von Platin aus, köderte damit Intereſſenten und wenn dieſe ins Garn gegangen waren, und die Kaufſumme, in einem Falle waren es 20 000., und im anderen 35 000., in der Hand eines Be⸗ tefligten war, ſo tauchten fingierte Kriminalſchutzleute auf und erklärten Verhaftung und Beſchlagnahme, um auf dieſe Weiſe das Geld in Sicher⸗ heit zu bringen, das dann mehr oder weniger ehrlich geteilt wurde. Bei dem einen Schnitt war es der. Kaufmann Erwin Meier in Karlsruhe, der den Auftrag hattte, den Gärtner Emil Balzer in Pforzheim auf Platin ſcharf zu machen. Balzer nahm den Prokuriſten Julius Wacker als Sach⸗ verſtändigen mit. Das Geſchäft wurde in einem Weinreſtaurant am Luifenring abgemacht. Das Platin ſollte in einem kleinen Paket ſein; es ſollte auf ſeine Richtigkeit beim Gewichtschemiker unterſucht werden. Als die Schieber, die übrigens unter verſchiedenen Namen auftraten, miß⸗ trauiſche Zurückhaltung mimten, gab der Prokuriſt die Kaufſumme dem Henſchel. Nun konnte der Schlag getan werden. Zu dem Chemiker ſchlug man wohlweislich einen Umweg ein. In der Kalten Gaſſe tauchte dann Jacob als Poliziſt auf und ſchritt zur Verhaftung und Beſchlagnahme. Beim zweiten Fall war Thielmann der Vermittler und ein Mannheimer Zahntechniker der Kaufliebhaber. Auch bier klappte das Schelmenſtück wundervoll. Das Opfer wurde um 35 000 Mark erleichtert und jeder der Gauner bekam 5600 Mark. Hier hatten Henſchel und Huber die Rolle der Poliziſten übernommen und Thielmann bekam das Geld. Es wurden verurteilt: Henſchel, als der Schlepper, zu 1 Jahr drei Monaten, Brennig zu 1 Fahr, Jacob zu 10 Monaten, Thielmann und Huber zu je 6 Mo⸗ naten Gefängnis. Vert..⸗A. Dr. Pfeiffenberger und Gentil. Mannheimer Schöffengericht. Eine mehrſtündige Verhandlung erfolgte gegen den früheren Portier Franz R. von Ludwigshafen, früher in einem hieſigen Mühlenwerk. Die Tatſache, daß ein im Portierzimmer der Mühle ſtehender Kaſten bald leichter, bald ſchwerer wog, veranlaßte den Konkrolleur, die Kiſte wiederholt zu prüfen. Er fand, daß es ein Hamſterbau für den Portier war, denn es waren kleine Säcke mit Mehl darin. Es wurde ihm die Entwendung von 80 Pfund Mehl und 40 Pfund Weizen und Erben zur. Laſt gelegt, außerdem der Einkauf von Speck und Zucker für zwei Direktoren über den Höchſtpreis und der Verkauf von 5 Automobilſchläuchen und 6 Automobildecken an den Prokuriſten der Mühle und Kautſchuk an einen Wirt. Nur wegen des Diebſtahls behielt er ſeine Strafe von 4 Wochen Gefängnis. Speck und Zucker waren Auslandsware, wegen dieſen Waren wurde, ohne auf die Höchſtpreisüberſchreita ig abzuheben, nicht angenommen, daß der Angeklagte ein Geſchäft hierbei gemacht, bei den übrigen Artikeln. Es erfolgte des⸗ halb ein Freiſpruch. Der Strafbefehl hatte auf 1000 Mark gelautet. Der bei ber Südd. Bücherrepiſionsgeſellſchaft G. m. b. H. be⸗ ſchäftigte Bücherreviſor Franz R. von hier hatte 100 Zentner Schweineſchmalz von einer elfäſſiſchen Firma an den Magiſtrat von Reichenbach in Schleſien vermittelt. Der Verteidiger des nicht erſchienenen Angeklagten. führte ins Feld, daß der Angeklagte die Tätigkeit eines Treuhänders hierbei ausgeführt habe. Das Geld hätte vorher hinterlegt werden müſſen und dies ſei dem Angeklag⸗ ten geſchehen. Ein eigentlicher Handel liege alſo nicht vor. Das Gericht ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß es ſich hier um ein reines Handelsgeſchäft handle, wogn der Angeklagte keine Erlaub⸗ nis beſaß und beließ es bei dem Strafbefehl von 300 Mark. Rommunales. b. Konſtanz, 26. Juni. Kleine Mengen Stoffe, die durch/ das Reichskleiderlager nach hier überwieſen wurden, wurden den Ge⸗ ſchüften ohne weitere Bekanntgabe in der Oeffentlichkeit zum Ver⸗ 125 überwieſen gegen Abgabe von Bezugsſcheinen. Dadurch kamen immer nur beſonders„Kundige“ was zu viel Unzuträglichkeiten führte. Von nun an werden auch kleine Mengen Stoffe öffentlich bekannt gemacht. Der Stadtrat hat feſtgeſtellt, daß von neu überwieſenen Stoffen der Kaufmann Adolf Lohrer 66 Meter ohne Bezugsſchein abgegeben hat. Gemäß früherer Androhung erfolgt Anzeige bei der Stagtsanwaltſchaft, Einzug des Reſtbeſtandes und Ausſchluß von der Belieferung. Der Stadtrat wird künftighin gegen derartige Mißbräuche mit den ſtreng⸗ ſten Maßnahmen vorgeghen.— Nach Verhandlungen, die viele Mo⸗ nate dauerten, hat der Stadtrat den markgräflichen Grund⸗ beſitz von 324183 Om., der auf der Gemarkung Konſtanz liegt, erworben; Käufer iſt die Spitalſtiftung. Es iſt ein großes zuſammen⸗ hängendes Gelände in der Nähe des bisherigen ſtädtiſchen und ſpi⸗ täliſchen Beſitzes.— Der Stadtrat arbeitet für die nächſten Wahlen eine Kartei a in den Beſitz der Bezugsſcheine, Us Und wird ſie ſtändig auf dem Laufenden halten.— Stadtverwaltung, der Poſt⸗ und Bahnverwaltung einen Teil des baufertigen Geländes im Sierenmoos mit 35 Einfamilien⸗ häuſern bebauen. An der Aufbringung des Baukapitals beteiligt ſich in hervorragender Weiſe die badiſche Eiſenbahnverwaltung, wes⸗ halb die Häuſer für Eiſenbahnangeſtellte zur Verfügung geſtellt wer⸗ den müſſen. Weil dadurch die Wohnungsnot eine Erleichterung erfährt, beteiligt ſich daran die Stadt. Der Stadtrat hat beſchloſſen, daß der vom Reich für 1920 zugewieſene Baukoſtenzuſchuß in Höhe von 500 000 M. für dieſe Bauten verwendet wird. Von dem Geſamt⸗ aufwand, der nach Abzug des Reichsdarlehens, des Gemeindedar⸗ lehens und des durch die eingehenden Mietzinſe errechneten Ertrags⸗ wertes übrig bleibt, übernimmt die Bahn, die Stadt 4. Der Geſamtaufwand der Stadt beträgt etwa 800 000., der der Bahn⸗ verwaltung etwa 1½ Million Mark. Fp. Worms, 28. Juni. Die Dienſtbezüge der ſt äd t. Beamten und Lehrer wurden in der heutigen Stadtperord⸗ netenſitzung in einer umfangreichen Vorlage weſentlich erhöht. Die Bezüge ſchließen ſich den Sätzen der Reichsbeſoldungsordnung an. Das Höchſtgehalt des Oberbürgermeiſters der Stadt Worms wurde auf 25 000 Mark jährlich feſtgeſetzt, zu dem die Orts⸗ und Teuerungszulagen kommen, das Höchſtgehalt des Beigeordneten wurde auf 20 000 Marx feſtgeſetzt, auch hier kommen Teuerungs⸗ zulagen und Ortszulagen hinzu. Die Einführung einer Warenhaus⸗ und Filialſteuer für die Stadt Worms wurde einſtimmig abgelehnt. Die Erhebung einer Wohnungs⸗ ſteuer für vorübergehenden Aufenthalt— in Schlafräumen, Gaſt⸗ äuſern, Hotels uſw. von 5 bis 10 Prozent wurde beſchloſſen.— 35 Bekämpfung der Wohnungsnot genehmigte die Stadtverordnetenverſammlung, daß die Stadt bei Schaffung neuer Wohnungen, für die ſtaatliche Bauzuſchüſſe nicht gegeben werden, bis auf weiteres Darlehen bis zu 80 Prozent der Baukoſten ge⸗ währt und zwar ein Viertel als unverzinslichen Ueberteuerungs⸗ zuſchuß und die reſtlichen 14 mit 3 und 2 Prozent Naſen An die Gewährung der Zuſchüſſe iſt die Bedingung geknüpft, aß kinder⸗ reiche Familien von Kriegsteilnehmern und ⸗hinterbliebenen vor⸗ zugsweiſe zu berückſichtigen ſind.— Die nachträgliche Rege⸗ kung der Lohnverhältniſſe der ſtädt. Arbeiter und unſtändig Beſchäftigten wurde gutgeheißen. Fp. Nierſtein, 24. Juni. Die Wohnungsnot nimmt auch auf dem Lande einen immer größeren Umfang an. So ſieht ſich unſere Gemeinde gezwungen, öffentlich dringend vor Zuzug zu warnen. Nus dem Lande. & Heidelberg, 29. Junf.(Prip.⸗Tel.) Auf dem Obſt; und Gemüüſemarkt, der auf dem Wredeplatz abgehalten wird, er⸗ ſchien heute morgen eine größere Anzahl von Arbeitern, umgegen die hohen Preiſe einzuſchreiten. Die Arbeiterſchaft ſperrte nach Verſtändigung mit den Polizeibeamten den Platz ab und ſetzte die Preiſe neu feſt. Hierauf wurde für Obſt und Gemüſe der Verkauf wieder freigegeben. Es entwickelte ſich nun ein ſtarkes Ver⸗ kaufsgeſchäft. Zu Ruheſtörungen kam es nicht, obgleich die Händler gegen dieſe Gewaltmaßnahme proteſtierten. Es wurden folgende Preiſe feſtgeſetzt: Kirſchen und Birnen das Pfund M..20, Johannis⸗ und Stachelbeeren 80 Pfg., Himbeeren M,.80, Weißkraut und Wirſing 30 Pfg., Spinat 25 Pfg., Blumenkohl der Kopf 3 Mark, Erbſen 35 Pg., Rhabarber 30 Pfg., Gurken M..20, Kopfſalat 20 Pfg. uſw. Dieſe Ermäßigung bedeutet etwa die Hälfte der bis⸗ herigen Preiſe für Obſt und Gemüſe. Um 11 Uhr zogen die Ar⸗ beiter geſchloſſen in einem Demonſtrationszug zum Bezirks⸗ mt ab. Philippsburg b. Bruchſal, 26. Juni. Der auf der Rhein⸗ ausgeführte diebſtahl von zwei ſchweren Ochſen hat ſehr raſch Aufklärung gefunden. In Speyer wurden die beiden Diebe verhaftet. Auf der Fahrt nach Karlsruhe ſprang einer der Verhafteten bei Graben⸗Neudorf aus dem in voller Fahrt befind⸗ lichen Zuge heraus, konnte aber alsbald wieder feſtgenommen wer⸗ den. Ein anderer der Diebe hatte im Gefängnis verſucht, ſich die Pulsader zu öffnen. ( Mosbach, 27. Juni. Das vierjährige Söhnchen des Bäcker⸗ meiſters Wilh. Jung ſtürzte von der Scheuer auf die Tenne und war ſofort tot. ch. Aus dem Schwarzbachtal 24. Juni: Die Rapsernte iſt in vollem Gange. Rüben wie Kohlreps ſind reif und werden ge⸗ ſchnitten und eingebracht. Im allgemeinen ſtand der Raps ſehr Auz ſodaß auch mit gutem Körnerertrag gerechnet werden kann.— uch mit dem Ernten von Johannisbeeren wird begonnen. Die Früchte ſind ſehr ſchön ausgereift durch das warme ſonnige Welter. Die Hausfrauen ſind ſehr erbittert über den wenigen Zucker, der ihnen zur Verfügung ſteht zum Einkochen. Auch die Himbeeren hängen voll reifer Beeren. Pforzheim, 26. Juni. Auf der Nagoldbahn erlebten die Hamſterer in den letzten Tagen böſe Ueberraſchungen. Laut „Anz.“ Ober⸗ „Ober⸗ Ungs⸗ lauen⸗ Alle man ſo⸗ gar dazu über, die Schwalben gus den St da man cnich durch dieſe die Perbreitung der Wohl ſelten findet man einen Stall, in dem n it Schwalbenpaar niſtet, das ſeinen kleinen Beſitz, das 9 Kinder und Kindeskinder vererbt hat. Menſchen Nun werden auch ſie wie die Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik. Dr. Fritz Goldenbaum; für Fenilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. 1 edersofa, Geſultht guterhaltene e in beſonderen Fällen Ausnahmen zugelaſſen ſind. 1 Komplettes Bett MMenrr;; bur der Preiſe hätte 1 81 2 Klubsessel, und 5 Stühle 5 23 Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band 1 O⸗3. 11, Mannheim, den 26. Juni 1920. HHHAaA n 1 prachtv. großer Spiegel] zu verkaufen. 8718 l ſ 0 N irma„Landwirtſchaftlicher Conſumverein d mit Blumeneinſatz ſowie Berle, Neckarau 1 N ge eee.lf ank eee eeeee eeeeee mit unbeſchränkter Haftpfli n Ladenburg wurde ann ſun* Ang, u.. I an die heute eingetragen: Das apl age edele verpflichtet die 5 0 verkaufen. B940 Sasherd Geſchäftsſtele ös, Bl. 1 Martin Münz iſt aus dem Vorſtand ausge⸗ Schuldner, bei Jahlung ihrer Schuldzinſen 10 vom a Zu erfragen in der Ge⸗ zu verkaufen bei 740 0 4827 in Ladenburg e a Ber oe— gae⸗(ſchäſtsſtelle ds. Blattes.“ Beta, 1l. 5 in den Vorſtand gewählt. 220— der eine Gerichtsverhandlung aufnehmen kann, 44 975—— 6 W den 24. Juni 1920. ſg en, 15 4. 15 8 0 17 1520 für zwei Tage der nächſten Woche gegen gutes u ̃ Hlebetrommolor Kauf-Gesuche. amen 1 eee eeee 527 Juer dſe ene— Honorar geſucht 7850 rahrr ad 1 8 0. PsS Kurzſchlußanker Ut erhäaltener Höchſtpreiſe für Fleiſch, Wurſt oder Monat nach 1 5 der Zinsſchuld entrichtet it ier J. G. 132 die Ge⸗ ca. 3 74 511 werden, wobei der Schuldner Namen und Wohnun Zuſchriften unter J. G. 132 an die Ge“ 4 220/380 Volt er 0 ſouſtige Fleiſchwaren beir. des Gläubigers, den Echaldbelrgg, den Neng ber L ſchaftsſtele dieſes Blattes 1 5 n leichen 4. gebraucht, auch Shus 125 Bekannimachung. eſchuldeten 5250 und den Zeitraum, für den die Gasherd ie zu kauſen Auf Grung neuerlicher Richtlinſen des Mint 1— 5 Aelr din e bon den K Deiede 1018 efete SbPass zu kaufen geſucht. 8705 Wuen W d ieen int aule] zinſen, die für die Zeit vor dem 1. Oktober 1919 Ferfekte Pülnkiliche Frau Angebote u. I. 0. 74 Angebot mit Preis an bes ern hat der Unterausſchuß für geſchuldet werden, bleiben ſteuerfrei, 2 2,6 PS Kurzſchlußanker Veith, Gontardſkraße g. Fleiſchverſorgung in ſeiner Sitzung am 24 ds. Mts. 25 an die Geſchäftsſtelle. ud der K werband 25. d Für die Zahlung der Steuer iſt der Schuldner ſucht kl. Büro zu reinigen.] 220/380 Volt 8722 dee — er eurnn nerbandsausſchuß am 25. ds. perſönlich verantwortlich“ Erfünt er ſeine Ver⸗ 8752 L. 2, Ga, 2. St.] preiswert zu verkaufen 1 8. nachſtehende Flelſchperkaufspreiſe mit ſofor · pflichtung vorſätzlich oder fahrläſſig nicht, ſo kann · 10 8 5 1 der er wegen Steuerhinterziehung oder Steuergefährdung mit ſonſtig. Büroarbeiten J Rähberes Kaütertal, 0 on Fleiſch und W. tlendael Frauder] frafeechtlſch verfelgt werden. bewanderk zum ſofortigen Kau Vormſerſtraße 36. 8 5 von 8 80 un 0 urſt an den Verbraucher at der Gläubiger entgegen den geſetzlichen Eintritt geſucht. 3930 Hekh 28091 Wegen Aulſösung Aürſen piernach die folgenden Höchſtpreiſe für 1 Pfund Vorſchriften den vollen Sekrag des geſchuldeten Gebrüder Bauer Mann⸗ Peeſſg ober, Wurſt nicht überſchritten werden: ſnr s ohne Abzug der Steuer erhalten, ſo iſt er heim, Akademieſtr. 12. worin 25 1 0 des Haushalts. J bei Hindfleiſch: N per Pfd.] ſeinerſeits ebenſo verpflichtet, die Steuer zu ent⸗ neriasi88 geschäfkt ſeit 20 Jahr.] Guterhaltener zweitſirig. a) für alle Stücke mit Knochenbeigabe. richten, und zwar an das für ihn zuſtändige wurne ges mit Erfolg betrieben wird eichen. Schrant, Bettſtelle die einſchliezlich der eingewachſenen Finanzamt innerhalb eines Monats nach Erhalt mit eb. ſretwerdender mit Nachitiſch gediegene Knochenteile 20 vom Hundert des der 50 8( 1 Zimmer⸗Wohnung zu Mk.] Arbeik. Hell lack. Zimmer Fleiſchgewichtes nicht üüberſchreiten Für Schurdginſen, die vor dem 31. Mär) 4deh des kochen kann, für 55000.— in guter Lage zweit. Schrant m. Facett⸗ —55 M. 10.— gezahlt ſind, muß die Steuer ebenfalls entrichtet ſoſort eſucht. 4879 bel Mt. 20 000— Anzaß. 5 oſchkommode, ten Ta f ausgebeinte Stücke ohne werden, wenn die Zinſen erſt am 31. März oder 28 els 9zu verk. Angeb..G. P. 50 Tiſch, Stuhl. Schöne vom ersten 8 8 M. 11.50 ſüne— ſind verpflichtet, dem Gläubiger Nathausbogen 12— er daf 55 Aan—0 f na öner, faſt neuer. 3— c fürgummel ohne Knochen(ausgebeint) M. 13.— auf——— Auskunft darüber zu erteilen, ob 2— 2 daler— an muſ man die 4 2) bei Kalbſieiſ: der Schuldner die Steuer ordnungsmäßig— Inmer A Ulator 46, Sternwarte 1. Gt e) für alle Stücke mit + führt hat. 62 läuten. neuen Schuhe 3 die einſchließlich der eingewachſenen Anſprüche auf Befreiung von der Steuer be⸗ mit Schlagwerk, preisw. Knochenteile 28 vom Hundert des dürfen beſonderer Anerkennung durch das Finanzamt. geluc 18759 zu verk. Gatet Meer⸗ Jirtschaftsherde 1 h Faesdcewicies nicz Aberſcrelten. g ahn, H 8, 7. Jeldstt. 61, Ul. 4 8720 4 Melne Herde pllegen, scho-: 9 Dar 5* 12 4. 7 73 9. 0 0 175 5 iet-desuche Tach Fieuse bertauft 8354 nen u. erhalten 14 .) bel Schmeineſelc be N e e 5 f 13 a) für alle Stlicke mit Knochenbeigabe, 0 uugstad J Im Mlpang ſate Be⸗ e preiswert abzugeben. Schm. Jackett-Anzug 5 1 0— e enen in M 1 0 ohne Penſton geſ Help, Mödeiſchrelnerel, wenig geir., Größe.78 12 0 chenteile 20 v. H. des Fleſſchge · n Haunheim parterre, gegen eter Becket, Friſeur„su veérkaufen 8769 d d b0 fieugebeiee Srdthe nehe e in ſce fae Jear 3 daet 2 Timmer ee e eeee und das fut n ſchöner freier Lage, Kaiſer Wühelmſtraßze 35. de 9 heigabe 5 M..80 en leere——7 Fimmer: mit Vaden tauſchen 9 1 f 2Jf gegeeen eeg dde 50 Wipneen zer Je d. aat 946 2...425 Motorbangsege Alde Terzel un ‚ 155 gerduchertes Fleiſch M..50 enu tauſchen geſn 52755 4. b. Geſchäſteftelle d. EI Ade.. St. Eeang PS. Motor, Pz baee e 2. 580 e. 12 Heglſe fopdubgs ausch e 8 Mpine geſalzenen Sn W 70 eſch 2 90⁵ Stellen Gssuhie 7 98 1 1— er 122.— Suche meinde n. eeeeee at. Hau Le au nerkauſen. 7³⁰⁸ 19 59 Würſt⸗ chinken(roh und gekocht).— Aübl Anmer 158 mit Bad ann 2 2 Schwehnn traße 14. Rhelnhäauserstr. 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Die Folgen des verlorenen Krieges, der Waffenſtillſtandsbedingungen und der ſtaatlichen Umwälzung kamen im Berichtsjahr zur vollen Kus⸗ wirkung. Fortſchreitende Verſchlechterung unſerer ſtaatlichen und kom⸗ munalen Finanzen und immer weiter gehende Entwertung unſerer Daluta gaben ihm das Gepräge. Die anwachſende Teuerung veran⸗ laßte Cohnkämpfe und Streiks, der Mangel an Kohlen Betriebs⸗Ein⸗ ſchränkungen und Stillegungen, und ſo ging unſere gewerbliche Pro⸗ dultion, der ſchon durch die Einführung des Aichtſtundentages ein ſchwerer Schlag verſetzt worden war, in der erſten Hälfte des Jahres auf ein MNindeſtmaß zurück. RNachdem die Blockade aufgehoben und uns die Beſchaffung von Rohmaterialien und die Ausfuhr unſerer Er⸗ zeugniſſe einigermaßen ermöglicht war, trat eine mäßige Beſſerung ein, weil der Tieſſtand unſeres Geldes die Induſtrie in die Cage verſetzte, damit den vierfachen Stand des Jahres 1917. Die Gewinnanteile unſerer Direktoren, Prokuriſten und Bevollmächtigten ſind in dieſem Betrage enthalten, ebenſo die Steuern. Der lebhafte Geſchäftsgang in allen Zweigen unſeres Unternehmens ermöglicht es uns, trotz dieſer hohen Unkoſten unſeren Aktionären ein günſtiges Ergebnis vorzulegen. Die großen Umſätze im Konto⸗Korrenk⸗Derkehr, der von uns immer mit beſonderer Sorgfalt gepflegten Grundlage unſeres Ge⸗ ſchäftes, finden ihren Kusdruck in den Einnahmen auf Proviſions⸗ Konto, welche die des Vorjahres um nahezu 4 Millionen Mark berſchreiten. Die Debitoren in laufender Rechnung haben eine Erhöhung um nahezu 217 Millionen Mark erfahren, im Zuſammenhang mit der auf allen Gebieten eingetretenen weiteren Preisſteigerung, der Wiederauf⸗ nahme des Friedensbetriebes in einer Reihe von Unternehmungen, die während des Krieges für das Reich gearbeitet oder ſtillgeſtanden hatten, ſowie mit der bereits erwähnten Kufnahme von neuen Ver⸗ bindungen. fluch die Kreditoren ſind bedeutend angewachſen. Sie über⸗ ſteigen die des Vorjahres um über 300 Milllonen Mark. Dement⸗ ſprechend iſt auch der Gewinn aus Zinſen und Wechſeln ſtark ange⸗ wachſen und überſteigt unter Einſchluß des Erträgniſſes unſerer dauern⸗ den Beteiligungen den des Vorjahres um nahezu 5½ Millionen Mark. iſt, haben wir— insbeſondere au höͤrige, an unſer Bankgebäude ſi Swechke eingerichtet. Seit Ausgabe unſeres vorjährigen Geſchäftsberichtes haben wir neue Niederlaſſungen errichtet in Ulzen, Weinheim, Gernsbach, Kaiſerslautern, Oppenheim, ferner Depoſitenkaſſen in Bretten, Bühl, Emmendingen, Ettlingen, Feudenheim, Neckarau, Tauberbiſchofsheim und in der heidelbergerſtras? in Rann⸗ beim. Ebenſo wie unſere eigenen Tiederlaſſungen haben auch unſere dauernden Beteiligungen gute Gewinne erbracht. Dieſe werden in dem Jahre verbucht, in welchem ſie vereinnahmt ſind, ſo daß der Gewinn des Jahres 1918 in der vorliegenden Bilanz enthalten iſt, während der des Jahres 1919 erſt in der Bilanz für das Jahr 1920 zur Ver⸗ rechnung gelangt. An Reſerven weiſen wir aus: Enude 1919 Seſetzliche Reſerre. M. 4431 404.09 Beſondere Reſerve(Reſerve II)„ 2831 404.09„ 3 120 432.70 Dins. 99„ 600 000.— Bei ſorgfältiger Bewertung unſerer Aktiven ergibt die Gewinn⸗ und Derluſt⸗Rechnung einſchließlich des Vortrages einen Brutto⸗ Gewinn von Mm. 19 515 690.56 gegen M. 9 055 828.48 1919 an unſerem kauptſitz— uns ge⸗ anſchließende Häuſer für unſere einſchl. der beantragten Zu⸗ weiſung am 1. Januar i M. 4 720 432.69 wieder mit Gewinn zu arbeiten und die Forderung der Arbeiter zu Unſer Beſtand an Wertpapieren, der im Jahre vorher um Hhierzu haben beigetragen: 1918 befriedigen. Noch immer aber befinden wir uns in einer ſchweren nahezu 11 millionen Mark angewachſen war, iſt um etwas über Sinſen und Wechſel, ein⸗ Kriſe. Die Aufblähung unſerer Geldwirtſchaft hat einen erſchrechenden 8 Millionen Marn zurückgegangen, dagegen weiſt das Konto der ſchließlich Erträgnis von Umfang angenommen, die Verſchuldung des Reiches und der Städte Konſortialbeteiligungen eine Erhöhung um ungefähr den gleichen dauernden Beteiligungen m. 10 699 564.55 M. 5 206 010.91 wird immer größer. Kuch die Einziehung der beſchloſſenen Steuern, die ſowohl in der Art der Veranlagung als auch in den Sätzen vielfach über das Erträgliche hinausgehen, wird keine Beſſerung bringen, wenn nicht bei allen Gliedern unſeres Bolkes ſich die Erkenntnis durchringt, daß wir arm geworden find, daß wir nicht mehr ſo leben können und dürfen wie vor dem Kriege, und daß zur Herbeiführung des Gleich⸗ gewichtes in einem Haushalt die Einſchränkung der Ausgaben ebenſo beiträgt wie die Erhöhung der Einnahmen. Nur fleißigſte Arbeit und größte Sparſamkeit werden uns wieder auf eine tragfähige Grundlage ſtellen können. Doch auch aller Fleiß und alle Sparſamkeit werden uns nicht helfen, wenn nicht der verblendete haß unſerer Feinde ruhiger Erwägung Platz macht und ſie zur Einſicht gelangen, daß die grauſamen Bedingungen des Sriedensvertrages undurchführbar ſind und zum Fluch Betrag auf, im Zuſammenhang mit einigen Geſchäften, die zu Beginn des neuen Jahres ihre Abwicklung gefunden haben. Wir übernahmen mit anderen Konſorten, unſerer Führung: Aktien der Reichsanleihe.⸗G. 4⁴9⁰ Kupferwerk und Süddeutſche Nabelwerke .-G. Obligationen und junge kiktien derſelben Geſellſchaft, 4½% fl.⸗G. für Seilinduſtrie vorm. Ferd. Wolff Obligationen und junge Aktien derſelben Geſellſchaft, 4% Oberrhein Eiſenbahn⸗Geſellſchaft.⸗G. Obligationen von 1919, 4½% Sellſtofffabrin Waldhof.⸗G. Obligationen, 4% Mannheimer Stadtanleihe, ⸗ teilweiſe unter Proviſionen„ 6616 845.18 Effekten, Konſortialbe⸗ teiligungen, Kupons und Sortenn„ 1699 280.83 Unſer Reingewinn beträgt ausſchließlich des Ge⸗ winnvortrages von 19182. Hiervon ſind gemäß 5 24 Siffer 1 unſeres Geſellſchafts⸗ vertrages zu verwenden: 5% für die geſetzliche Reſerve „ 2772 385.89 „ 677 431.68 „ 5780 572.28 289 028.60 29233„%„ M. 5 491 543 68 Ferner ſchlagen wir vor, gemäß 8 24 Ziffer 2 der 1 unge Aktien der Julius Sichel& Co. Kl.⸗G. beſonderen Reſerve(Re ⁰ i it für die ganze Welt werden müſſen, wenn man ſie aufrecht zu erhalten ſucht.—— Cenſelldterts Alkaliwerke Weſteregeln Obligationen, eee, At.5207 51605 ür das Bankgewerbe war das abgelaufene Jahr reich an 4% Wormſer Stadtanleihe von 1919, 2 Gbei, an Mühe und an Sorge. Die Umſtellung auf die immer wieder Altien der Sͤddeutſchen Reviſions⸗ und Treuhand⸗A.⸗G., Alsdann erhalten die Altionäre 4e% Dividende„ 2000 000.— neu veränderten Verhältniſſe, Anforderungen, welche auf Srund der neuen Steuergeſetze von behördlicher Seite geſtellt wurden, und weitere, welche mit der Ausführung des Friedensvertrages zuſammenhängen, 4½% Kheiniſche Elektrizitäts⸗A.⸗G. Obligationen, junge Aktien derſelben Geſellſchaft, 4½% Elektrizitäts⸗A.⸗G. vorm. Schuckert& Co. Obligationen. — M. z3 202 515.08 Hiervon ſchlagen wir vor: auf Bankgebäude abzuſchreiben M. 200 000.— ſtellten an die Arbeitskraft der Ceitung und der Mitarbeiter die größten Wir waren beteiligt an der Uebernahme von: der Talonſteuer zuzuweiſen„ 350 000.— Anforderungen. Die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft iſt trotz der 4½½% Elberfelder Stadtanleihe, und auf neue Rechnung vor⸗ Schwierigkeiten, welche in unzureichenden Raum⸗ und Perſonal⸗ 42% Deutſche Gas⸗Geſellſchaft Obligationen, agefffßß ddoeee Verhältniſſen gelegen haben, unter finſpannung der Kräfte aller Be⸗ 4½% Gberſchleſiſche Eiſenbahnbedarf.⸗G. Obligationen, teiligten dieſen Anforderungen gerecht geworden und ſie blickt auf ein 400 Bochumer Stadtanleihe, M. 2052 515.08 Jahr zurück, das in Bezug auf Fortentwicklung und Ergebnis alle früßzeren übertrifft. Die Umſätze haben auf allen Konten eine bedeu⸗ tende Erhöhung erfahren, und ſie ergeben im czeſamten aus beiden Seiten des Hauptbuches die Summe von über 62 mNilliarden Mark. Zu dieſen Umſätzen haben neben den alten Verbindungen auch viele neue beigetragen und neben den älteren Niederlaſſungen auch die im Bexichtsjahr neu errichteten. Die Jahl der von uns geführten Rech⸗ nungen beläuft ſich auf nahezu 40000. Ein derart geſteigerter Betrieb mußte ſchon an ſich erhöhte Un⸗ kolten verurſachen. Dazu kamen aber noch die bei uns in Baden und beſonders in Mannheim hoch geſchraubten Steuern, die bedeutende Vergrößerung unſeres Perſonalbeſtandes, die ſtarke Steigerung der zu zahlenden Gehälter, ſowie die Einrichtung von 17 neuen Niederlaſſungen. So weiſt das Randlungs⸗Unkoſten⸗Konto, das ſchon im Dorſahr junge Aktien der Sachſenwerke Licht⸗ und Kraft⸗Kl.⸗G., 4½% killgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Obligationen, junge Aktien des Röln⸗Reußener Bergwerks⸗Vereins. Der Gewinn aus Effekten, Konſortien⸗Kupons und Sorten überſteigt den des Vorjahres um reichlich eine Million. Der Umlauf unſerer Alzepte, der während des Krieges, als Konto⸗Korrent⸗Kredite nur noch in geringem maße in Anſpruch ge⸗ nommen wurden, ſtark zurückgegangen war, weiſt entſprechend dem kinwachſen unſerer Debitoren eine erhebliche Steigerung auf. In dem von uns ausgewieſenen Betrag von 72 Millionen Mark ſind eine Reihe von Akgzepten enthalten, die wir im Reichsintereſſe, zur Ermöglichung von Bezügen aus dem Kusland, gegeben haben und die nicht in den Verkehr kommen. Das Monto unſerer Bankgebäude hat ſich durch den Erwerb Hierzu der Vortrag von 191.„ 500 000.— M. 2 552 515.08 Hhiervon iſt zu kürzen die dem krufſichtsrat laut 8 19 unſeres Geſellſchaftsvertrages zuſtehende Der⸗ gütung von 404 091.27 m 2148 42881 Wir ſchlagen vor, hiervon 4% Superdividende an die Aktionäre zu verteilen und den Reſt von dem Beamtenfonds zuzuweiſen. mannheim, den 19. Juni 1920. .„ 2000 000.— eine Erhöhung um nahezu 1,5 Millionen Mark erfahren hatte, eine von weiteren Häuſern an Silialplätzen um 1,6 Millionen mark erhöht. Der Vorstand: weitere Steigerung um über 8 Millionen Mark auf, und es erreicht] Da die Einrichtung von Erweiterungsbauten zur Zeit ſehr erſchwert Th. Frank. Weil. Benjamin. Or. Hesse. Tuan Flanegenn Die gludiliche Gehurt eines Wae den 30. 250 . Jungen 8 zeigen in òdaulbarer Freuòe an geb. Ochieſtel Dalm nachm. 2 Uhr, werde ich in Q6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 4885 1 Schreibmaſchine und Möbel jeder Art. Mannheim, 29. Juni 1920. le ——— Ia. Baumwolle, Macco- od. Flor-Qual., schwarz weiß, farbig. Paar Marotzke, Gerichtsvollz. Junge, gewiſſenh. Naherin nòͤungsßaſen a. Ni., 26. Junui 32¹. Wilkelminenstrasse 40. 8750 sehr gute Baumwoll- 30 Qualität, schwarz, weiß 1 6 brauunn Paar Baumwolle, englisch 50 lang, schwarz, weiss, 12 braunn Paar ————— — Cröge 2 3 4 5 6 7 8 a Kin x- ödedde Land. Ladwigshafen, Nachruf. Inder-5 braunn Paar.75.50 7¹5.0⁰.75.50 10 25 Wengg— udde Ligeranten ſur Gegenstände zum Hausieren. 8751 Gefl. Angeb. u. H. G. 67 an die Geſchäftsſtelle. 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Der Verstorbene war uns seit mehreren jahren ein pfliehteifriger Mitarbeiter, dessen Hinscheiden wir aufrichtig bedauern und dessen Andenken wir Nach kurzer Kranlcheit verstarb am 26. ds. Mts. unerwartet, Herr phihpp Sdiusster Werkmeister. Indem wir dessen Ableben tief betrauern, werden Ordnen.Geschäftsbüch. Revislonen etc. la. Refer. Gefl. Angeb u. G. O. 49 an die Geſchäftsſt. B338 Heute nacht nahm der liebe Gott nach kurzer, heimtũckischer Krankheit unseren Sonnenschein, unsere Mausi, Irmchen wir unserem lieben Kollegen, der uns jahrelang treu zur Seite stand, stets in Ehren gedenken. Gefunden im Bahnhof ein stets in Ehren halten werden. Die Beerdigung fand heute nachmittag 3 Unr Statt. Geldbeutel mit innalt im 10. Lebensſahre zu slch. Mannheim, den 29. juni 1920. 7844 Mannheim, den 29. Juni 1020. 2845 eeee Die Direktion und die Beamten Die gesamte Arbeitnehmerschaft Seldverkehr. in teter Taner:. der Firma Benz& Cie., der Firma Benz& Cie., Appoth 10 Hans Welz und Frau Linda Rheinische Automoblil- u. Motoren-Fabrik Rheinische Automobil- u. Motoren-Fabrik 5 D01 4 90⁰ geb. Eichler. Die Beerdigung ſindet statt, Donners- tag, den 1. Juli, nachmittags 2 Uhr, von des Mannheimer Fried- Aktiengesellschaft, Abt. Motorenbau. Aktiengesellschaft, Abt. Motorenbau. auf Wohnhäuſer der In⸗ nenſtadt und Votorte zu vergeben. Anfragen unt. J. 44 an on Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes 18684 Bücher-Revisionen, wirkender Bruchverbandapparat„Probata“ 2. Deutſche Reichpat ang ohne Feder, ohne Gummiband und Schenkelriemen hilft bei den ſchwerſten Fällen. Konkurrenzlos, glänzende Anerkennungen. Größte Garantie. Mein Vertreter iſt am Samstag, den 3. Juli von 10 Uhr vorm. bis 5 Uhr nachm. und am Sonntag, 4. Juli von 10 vorm. bis 1 Uhr mittags in Manngheim Hotel Kaiſerhof, am Montag, den 5. 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