lands Abend⸗ Ausgabe. We, 2 atl. einſ Dezugspreiſo: In Mannheim u. Umgebung monatl, einſcht uhr M..—. Poſtb viertelfährl. M. 15.—ohne Poſtg ühren. Einz. Nummern 20 eren 00 oſtſchec⸗dopte Nr. 1750b Ker che i. B. u. Nr. 2917 Ludwi 7946. f: Gontardſtr. 4 Fernſprecher Nr. 7940— alanzei Draht⸗Adreſſe: „M..50 für Bringerlohn u. widerrufl a.* i 7 dt: Waldhofſtr. 6. S erſtabt: lerſtr. 42. in Mannheim: Neckarſta albhofft 2 Fente f 1 f. lle Priſe nachm. 4½ Vage deretemartgr annheim. die Konferenz in Spa. Proteſtruf eines Amerikaners. Soeben lernen wir in deutſcher Ueberſetzung den Proteſt⸗ ruf eines Amerikaners gegen Verſailles, leine Urheber und ſeine Folgen kennen. Der Verlag Nowohlt bringt George D. Herrons Broſchüre„Der Pariſer Frieden und die Jugend Europas“ heraus— ein Buch, auf das gerade vor der Konferenz in Spa in Deutſchland nicht laut genug hingewieſen werden kann als auf ein Rüſtzeug, das einer unſerer früheren Gegner für uns ſchmiedete. Der Amerikaner George D. Herron ſaß vor dem Kriege und während des Krieges in der Schweis. und hat dort ſtarke Fäden gegen uns geſponnen. Er rühmt ſich ſelbſt, an den Eintritt Italiens und Amerikas in den Krieg mitgewirkt zu haben, weil er geglaubt habe, die Welt vor. der Hegemonie —5 deutſchen militariſtiſch⸗merkantilen Geiſtes retten zu müſſen: „Ich drängte Italien zum Kriege“ weil Deutſchland ohne die naneniſge Inlerdenion 2— Vorherrſchaft über den Kontinent ohne Zweifel errungen und durchgeſetzt haben i glaubte feſt 93 daß ihn dchlech 11 nze innere Beweggründe verändern u ſchlleßen würde, der letzte der großen Menſchheitszwiſte ſein würde.“ 5 Und nun ergreift dieſer Mann, von Reue zerriſſen, die t in die Oeffentlichkeit Europas. der daß das Schandwerd von— 85 alle Grundlagen des Weltfriedens der Zukunft zerſchlagen hat, ſagt Herron: kunft, richt Ich richte meine fragenden Blicke in die Zukunf richte mit bitterem Zweifel auf mein eigenes, vielleicht 5 ſtand⸗ Fhudloses Herz. Ich habe alles, was in meinen Kräften ee, etan, um Amerika zum Anteil an dieſem Krieg zu engeo. ann ſagt Herron, daß er ſich noch einer anderen Schuld be⸗ zichtigen müfſe: er ſel der Mann geweſen, von dem deut ſch⸗ ne Gene e dee peuſgen Pogfſten and fber * weiz die deutſchen über⸗ e Einhaltung der 14 Punkte.„Jene * wiederum andere ihrer Landsleute. Der be⸗ immte Glaube, daß dieſe Botſchaft Wilſons die Grundlage es kommenden Friedens bilden würde, und das Vertrauen, das ihm al⸗ einem perſönlichen und geradezu von der Vor⸗ ung beſtellten Bürgen entgegengebracht ward, wurden ſchließlich ſo ſtark und allgemein, daß ſie das ganze deutſche olk durchdrangen und endgültig zum Frieden führten. Hören wir Herron weiter: Wenn die Wahrheit einmal geſagt werden ſoll: es war Wil⸗ ſons gegebenes Wort, das das Deutſche Reich inwen⸗ 75 ausgehöhlt und ſo jenen Sieg worbereitet hatte, den Marſchall Foch ſchließlich mit dem Schwerte 1 Am Tage, an dem der Waffenſtillſtand geſchloſſen wurde, ſtand Wilſons Stern och am Himmel der deutſchen Gunſt— ſo hoch, daß während zweier Wochen der Präſident auf die Bereitwilligkeit der meiſten ſeiner Gegner hätte rechnen und ſie zu allem hätte überreden können, was er für gut gehalten hätte Wenn Wilſon perſönlich unter den Deut⸗ — erſchienen wäre, ſo hätten ihn zum mindeſten neun Zehntel eſes Volkes mit Freuden begrüßt und ihn vielleicht darum gebeten, ihm mit Rat und Tat zur Seite ſtehen zu wollen. Damals ſtand es in der Macht der Alltierten— und nicht nur Amerikas—, ihren nulitäriſchen Sieg mit einem gewaltigen moraliſchen Erfolge zu krönen und das Deutſche Reich feierlichſt in den Bund der freien De⸗ mokratien aufzunehmen. Wir haben uns dieſer großen Tat enthal⸗ ten, und dieſe Verſäumnis iſt eine und nicht die unbedeutendſte der gewaltigen Tragödien dieſes Weltkrieges geweſen.“ Seitenlang möchte man die bitteren Wahrheiten Herrons weiter zitieren— wie er ausführt, daß Wilſon als neuer Chriſtus geradezu zum Welterlöſer hätte werden können, wie er ſtatt deſſen in Verſailles aufs tiefſte ſank, wodurch„die Na⸗ tionen, die Deutſchland bekriegt haben, noch tiefer in die Hölle geſunken, aus der heraus Deutſchland ſie bekriegte— ſo gründlich und mit Stumpf und Stiel iſt alles ausgerottet, was in dieſer Welt noch an Anſtand und Gewiſſen des öffentlichen Lebens und Treibens übrig geblieben war.“ Das ſagt ein Ententegenoſſen. der ihr Welterlöſer⸗Vokabular geglaubt hat, im Vertrauen darauf neue Menſchenmillionen zu den Waffen hat und nun ſchaudernd vor dem Endergebnis ſteht er werden ſeine Klagen und Anklagen in England oder Frankreich gehört werden oder die harten Herzen erſchüttern und die Staatsmänner aus ihrer Verblendung reißen? Die Bilanz des erſten Jriedenszahres in neufraler Beleuchtung. Vor einem Jahre unterzeichneten gezwungenermaßen die deutſchen Vertreter den Friedensvertrag von Verſailles. Die Hoffnungen, die ſich daran knüpften, haben ſich weder für Sieger, noch für Beſiegte erfüllt, und wie ſich die Dinge im Urteile der Neutralen darſtellen, geht aus folgenden, unter der Ueberſchrift:„Hunger und Elend“ veröffentlichten Auslaſſun⸗ gen des„Morgenbladet“ von Chriſtiania hervor, als deren Verfaſſer ſich eine beim Hilfswerk in Mitteleuropa tätige Per⸗ ſönlichkeit bekennt. Wenn man auf die Entwicklung der Lage in Mitteleuropa während des letzten Jahres blickt, ſo faßt einen tiefes Ent⸗ ſetzen. Wir ſind zwar ſeit einem Jahre der Greuel des Krie⸗ ges ledig, aber überall in Zentral⸗Europa iſt heute Mangel und Elend größer als im Kriege. Allenthalben wächſt die Sterblichkeitsziffer, beſonders unter den Kindern und die Mehrzahl der am Leben bleibenden Säuglinge iſt für alle Zeit geſchwächt. Wir ſehen das Bild eines Volkes, das nicht durch den Krieg, ſondern durch den Frieden dem Tode ge⸗ weiht iſt. Während wir Norweger und andere kleine Neu⸗ trale unſer Möglichſtes tun, um die Not zu lindern, rauben die großen Sieger das erſchöpfte, ſterbende Volk weiter aus. Dieſem Volke, deſſen Kinder aus Mangel an Milch ein⸗ — rufen die Sieger zu:„Gieb Deine Milchkühe her!“ ies Volk, deſſen Stadtbevölkerung vor Froſt zittert, ſchreien die Sieger an:„Her mit Deiner Kohle!“ Dieſen Leuten, die Nahrungsmittel einführen müſſen, ſchallt es von Seiten der der Sieger entgegen:„Rückt Eure Schiffe, Verkehrsmittel und Lokomotiven heraus!“ Dieſem Volke, deſſen beſte Kräfte be⸗ ſind, die durch den Krieg und die Erſchütterungen nach den und ekelhafte Frage vom einſeitigen Woral mioder zu hehen, ſchichen die Sie⸗ Ineng. Potſchento, Bepie und Ponqü n een ger wilde afrikaniſche Neger ins Land, die ihre Frauen ſchän⸗ rankheiten verbreiten. Wenn man mit anſteht, wie die Entente ſyſtematiſch auf die Vernichtung dieſes Volkes hinarbeitet, kann man leicht verzweifeln und fragen:„Was kann unſere ſchwache Kraft dagegen ausrichten?“ Sch wiederhole dagegen, es iſt unſere heilige Pflicht und Schuldigkeit, alle uns mögliche Hilfe zu leiſten. Können wir aber garnichts tun, um die Sieger davon abzuhalten, das alles, was wir mit unſeren ſchwachen Kräften aufbauen, ſyſtematiſch wieder niederzureißen? Kann man nicht e bewerkſtelligen, unter der Bevölke⸗ rung der Siegerſtaaten Aufklärung darüber zu verbreiten, welche Folgen dieſe Politik für die ganze Welt haben muß, und daß ſie nur zur Vertiefung des Haſſes zwi⸗ ſchen den früheren Kriegführenden beitragen und auch den Unmut der Neutralen gegen die Urheber dieſer Politik herbeiführen muß?:! Wie wir erfahren, iſt aufgrund ſolcher Gedanken die Schaffung einer internationalen Organiſation in die Wege ge⸗ leitet worden, die ſich nachdrücklich mit Kundgebun⸗ chgen und aufklärenden Schriften gegen die deſtruktive Clemenceau⸗Politik der Entente richten will. Eine ſolche Zuſammenfaſſung aller ethiſch orien⸗ tierten Politiker in Europa, ſoweit ſie poſitiv gerichtet ſind, er⸗ ſcheint notwendig, weil ähnliche bereits beſtehende Organi⸗ ſationen durchweg auf S Boden ſtehen und die tandpunkte des Klaſſenkampfes an⸗ ſehen. Englands vorläufiger Bokſchafter in Berlin. London, 30. Juni.(WB.) Reuter. Lord'Abernon wird unverzüglich abreiſen, um ſeinen Poſten als briti⸗ ſcher Botſchafter in Berlin anzutreten. Seine Er⸗ nennung iſt nur eine vorläufige und hat ſhren Grund in den wirtſchaftlichen Problemen, die in den internationalen Beziehungen zu Deutſchland vorherrſchen. Belgiens Entſchädigungsforderung. Rofterdam, 30. Juni.(WB.) Der Brüſſeler Korreſpon⸗ dent des Nieuwe Rotterd. Courant erfährt aus zuverläſſiger Quelle, daß Belgien eine Mindeſtentſchädigung von zehn Milliarden Fres. fordern werde. Unter der Iremdherrſchaft. Ein politiſcher Gewaltakk in Graudenz. EJ Berlin, 30. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie wir aus Graudenz erfahren, entſpricht die ſeinerzeit gege⸗ bene Nachricht von der Erſchießung von 17 Deut⸗ ſchen durch die Polen, trotz des Dementis des polniſchen Oberkommandos den Tatſachen. Am 2. Mai war in Grau⸗ denz eine Bekanntmachung als Plakat angeſchlagen, die ſich gegen die weitere Anweſenheit der polniſchen Beſatzung in der Stadt wandte. Darauf wurden 16 Mitglieder der U. S. P. und ein Mehrheitsſozialiſt verhaftet und nach Thorn über⸗ geführt, wo ſie am 25. Mai erſchoſſen wurden. Das iſt nicht nur in Graudenz bekannt, ſondern es iſt auch von polniſchen Blättern offen zugegeben worden. Die Polen gaben als Grund der Maßnahme an, die Verhafteten hätten dieſe Be⸗ kanntmachung veranlaßt. Dieſe Meldung iſt ſo ungeheuerlich, daß man ſie, wenn ſie nicht ſo beſtimmt lauten würde, kaum glauben möchte. Man darf wohl mit Beſtimmtheit erwarten, daß von der deutſchen Regierung alle erforderlichen Schritte eingeleitet werden, um ausre ichende Sühne für dieſen ſcheußlichen Gewaltakt von den Polen zu erlangen. die Unruhen in Jalien. Rom, 30. Juni.(WB.) In Beantwortung einer Inter⸗ pellation betonte der Kriegsminiſter im Senat, daß die in Ancona meuternden Berſaglieri zum öffentlichen Ord⸗ nungsdienſt gehörten. Er hob hervor, daß die Regierung einen Kommiſſar nach Albanien ſenden werde, der ausdrücklich erklären ſolle, daß Italien die Unabhängig⸗ keit Albaniens anerkenne. Der Miniſter betonte, daß in allen Städten Italiens ſich Freiwillige für Albanien gemel⸗ det hätten. Ancona, 30. Juni.(WB.) Polizeitruppen durchziehen das Gebiet von Ancona und Falbonara, wobei zahlreiche Ver⸗ haftungen vorgenommen werden. Die Stadt kehrt zu ihrem normalen Leben zurück. In Jeſſi haben Verſtärkungen aus Ancona die Verbindungen wieder hergeſtellt? In CThiara⸗ valle und Senitaglia ſind Truppen eingetroffen, ohne irgend auf Widerſtand zu ſtoßen. Rom, 29. Juni. In einer Nachtſitzung beſchloß die Arbeits⸗ kammer den Streik für Dienstag zu proklamieren. Die Straßenbahnen fahren nicht mehr. Dagegen verkehren noch die Fiakers. Die meiſten Läden ſind geöffnet. In den Bahnhöfen berrſcht vollſtändige Ruhe. Alle Züge laufen pünktlich ein mit derjenigen von Ancona, die noch immer zurückgehalten werden. ORom, 30. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die ſozialiſtiſche Parla⸗ mentsfraktion ſowie die Leitung der ſozialiſtiſchen Arbeits⸗ kammer beſchloſſen mit geringer Mehrheit, den beabſichtigten Generalſtreik für ganz Italien nicht'zu proklamieren. Schwedens Bruch mik Fiunland. Stockholm, 30. Juni.(WB.) Alle hieſigen Blätter brin⸗ gen augenſcheinlich inſpirierte Artikel, die einen Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zu Finnland vorausſagen. Kopenhagen, 29. Juni. Einem Telegramm aus Helſingfors zufolge ſind die Waffenſtillſtandsbedingungen Finn⸗ lands von den Ruſſen abgelehnt worden, da die Ruſſen das Recht der freien Benützung der finniſchen Furt verlangen. Die Verhandlungen ſind auch bezüglich der Grenzfragen in eine Sack⸗ gaſſe geraten. In gleicher Weiſe dürfte es auch mit den Waffen⸗ ſtillſtandsverhandlungen gehen. Es bleiben nur noch die wirt⸗ ſchaftlichen übrig, von denen man hofft, daß ſie dieſe Woche noch voll erledigt werden. Auf finniſcher Seite hegt man noch die Haff⸗ e e Veet Kask⸗ gef.%e Nachl., N. m Widerruf d. 1 ſpalt. Kolone.5⁰0 außw..80 Mk., Stellen⸗ pMk. Munahmeſchlußt Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. Stelken u. ſaben Für Anzeigen an beſtimm wird antwoxtun übernommen. Höh. Gewa e dee en, Materialmangel nſw. tigen nulnen Erſaz⸗Anſprüchen für ausgefallene ob. beſ chränkte Uusgaben od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen Das krelben Ropps in Berlin. Das Treiben des Herrn Kopp wird immer ſtaatsgeſähr⸗ dender. Seit Monaten verhandelt die deutſche Regierung durch das Heeresabwicklungshauptamt mit dieſem in der bol⸗ ſchewiſtiſchen Propaganda äußerſt tätigen Mann über Fragen des Gefangenenaustauſches, obgleich die Regierung zu Beginn dieſes Jahres das internationale Rote Kreuz in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als unpolitiſche Organiſation mit Erledigung dieſer Ge⸗ fangenenangelegenheiten beauftragt hatte. In dem von Herrn Kopp in der Potsdamer Straße 75 unterhaltenen ſogenannten „Kriegsgefangenenbüro“ gehen täglich Gefangene aus und ein. Herr Kopp beruft nach eigenem Ermeſſen Delegierten⸗ kongreſſe aller Gefangenenlager nach Berlin ein, und das Heeresabwicklungshauptamt tut alles, was Herr Kopp be⸗ fiehlt. Seit Kopp in Berlin weilt, macht ſich unter den ruſſi⸗ ſchen Gefangenen in Deutſchland eine ziemliche Unruhe be⸗ merkbar. In den Lagern bilden ſich ſogenannte geheime Sowjetkomitees, die im Verborgenen im Sinne des Herrn Kopp agitatoriſch wirken und beſonders beſtrebt ſind, die ruſſi⸗ ſchen Gefangenen in Deutſchland gegen die verhaßte Bour⸗ geoiſie aufzuwiegeln. Aus dieſen Gründen hält es die„Tägl. Rundſchau“ für wünſchenswert, wenn die Regierung möglichſt umgehend zu nackſtehenden Punkten Stellung nehmen würde: 1) Iſt es der Regierung bekannt, daß augenblicklich mit der Genehmigung des Heeresabwicklungshauptamts Agenten des Herrn Kopp die Gefangenenlager Deutſchlands bereiſen mit dem Auftrag, die Lagerverhältniſſe in Augenſchein zu nehmen und die Gefangenen über die Abtransportverhältniſſe aufzuklären? 2) Hat die Regierung Maßnahmen zur Ueberwachung der Vertreter der Räterepublik Rußland bei ihren Beſuchen der 35 ruſſiſchen Gefangenenlager in Deutſchland getroffen? 3) Wird die Regierung verhindern, daß dieſe Sowjetver⸗ treter bei ihren Reiſen mit den örtlichen Organiſationen der Kommuniſten in Verbindung treten? Es wäre dringend notwendig, daß die Regierung endlich eingreift, damit nicht eines Tages die noch in Deutſchland be⸗ findlichen 200 000 Ruſſen unter Führung des Herrn Kopp verſuchen, mit den deutſchen Bolſchewiſten ge⸗ meinſame Sache zu machen. Es muß äußerſt be⸗ fremdend wirken, wenn ruſſiſche Gefangene in Deutſchland ſich erlauben, kommuniſtiſche Umzüge mit roten Fahnen zu ver⸗ anſtalten, wie dies am 1. Mai im Lager zu Gardelegen und vor einigen Tagen im Lager Quedlinburg der Fall war. Leider ſind die Lagerdirektionen machtlos, weil Kopps Tätigkeit regierungsſeitig bisher gefördert wurde. Es iſt in dieſem Zuſammenhang auch zu erwähnen, de die Nachrichten über einen für die nächſte Zeit geplanten Generalſtreik ſich mehren. Die Generalſtreikpläne. Die deutſchnationale Fraktion des Reichstages hat folgende Interpellation eingebracht: Nach unwiderſprochenen Mitteilungen in der Preſſe werden von Organen der äußerſten Linken Vorbereitungen für einen Generalſtreik getroffen, der ſich auch auf die lebens⸗ wichtigen Betriebe erſtrecken und unter Anwendung von Gewaltmaßregeln durchgeführt werden ſoll. 4 Aus den Mitteilungen geht weiter F 5g. daß der Generalſtreik zum Zweck des gewaltfſamen Umſturzes der Verfaſſung ge⸗ plant wird. Sind dem Reichskanzler dieſe Vorbereitungen bekannt, und was beabſichtigt er zu tun, um die, der deutſchen Bevölkerung aus den verbrecheriſchen Abſichten der Streikleitung drohenden Gefahren zu beſeitigen, das Wirtſchaftsleben vor völliger Lahmlegung zu be⸗ wahren und die Verfaſſung gegen dieſe hochverräteriſchen Abſichten zu ſchützen. deulſcher Reichskag. (Von unſerm Berliner Büro.) E Berlin, 30. Juni. Jorigang der polltiſchen Ausſprachen. Auf die erſten der an der Spitze der beutigen Tagesordnung ſtehenden Interpellationen erklärte Vizekanzler Dr. Heinze, daß die Regierung bereit ſei, die Interpellationen über die Vor⸗ bereitungen zum Generalſtreik, über die Brotver⸗ ſorgung im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet und über die Erhöhung der Lebensmiktelpreiſe in den nächſten Tagen zu beantworten. Der Antrag des Geſchäftsordnungsausſchuſſes auf Aufhebung der gegen den Abgeordneten Mittwoch(U. S..) verhängte Feſtungsſtrafe für die Dauer der Sitzungsperiode wurde einſtimmig angenommen. Ein Antrag Schulz⸗Bromberg(Deutſchnatl.) forderte Auf⸗ hebung des gegen den Abgeordneten Van den Kerkhoff⸗Elberfeld (Deutſchnatl.) ſchwebende Strafverfahrens auf die Dauer der Seſſton. Der Ausſchußantrag wurde hierauf einſtimmig angenommen. Dann wurde die politiſche Ausſprache über die Regierungserklärung fortgeſetzt. Als erſter Redner der Regierungspartei kommt Herr Trim⸗ born zu Worte: Wir ſind in eine neue Periode unſerer politiſchen Entwicklung eingetreten. Zwei Abſchnitte liegen bereits hinter uns, der erſte geht vom Ausbruch der Revolution bis zur Naionalverſammlung, der zweite umfaßt die Tätigkeit der Nationalverſammlung und der dr hat jetzt eingeſetzt. Die Grundlage unſerer Tätigkeit muß die Reichsverfaſſung ſein. Sie iſt unverrückbar. Wir ſind 255 noch trotz aller Kritik der feſten Ueberzeugung, daß die alte egierungskoalition die einzige Möglichkeit zum Wiederaufbau war. Wir haben es begrüßt, daß die Deutſche Volkspartei nun⸗ mehr in die Regierung eingetreten iſt. Das iſt eine weſent⸗ liche Stärkung der Regierung. Wir beklagen es andererſeits, daß die Sozialdemokratie aus der Koalition ausgetreten iſt. Es iſt unſer Beſtreben, die Baſis der Regierung möglichſt zu verbrei⸗ tern. Wenn Abg. Hergt das Nichtzuſtandekommen einer geſamten bürgerlichen Koalition mir zur Laſt legt, erkläre ich demgegenüber, daß für uns nur eine Koalition der Mitte in Frage kommt. Das haben auch die Sozialdemokraten von ihrem Stand⸗ punkt aus ſehr deutlich geſagt. r haben der Verſuchung wider⸗ ſtanden, in der vorteilhaften Stellung der Oppoſitionspartei ab⸗ ſe its ſtehen. Dem Rufe des Vaterlandes werden wir uns nie⸗ mals entziehen. Unſere herzlichſten Segenswünſche begleiten den Reichskanzler bei der Uebernahme ſeines opferreichen Amtes. In Spa muß unſeren Gegnern klar gemacht werden, daß Deutſch⸗ —— ee. dand nicht Lebensluſt und Lebeushoffnung gewinnen kann, wenn „e 2 Seite. Nr. 283. Mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend· Ausgabe.) Mittwoch, den 30. Juni 1920. Gegen unerfuüllbare Forderungen der Gegner⸗ muß die Regie⸗ Verwahrung einlegen. Unſer einziges Mittel iſt die Berufung auf unfer gules Recht. Wo dieſes Recht verletzt wird, muß eine feſte Strafe diktiert werden und das gilt namentlich gegenüber Polen. Die von der Entente zugebilligten 100000 Mann können aber unſere Rechte nicht ſchütze n, zumal da die inneren Unruhen in unſerem Vaterlande noch nicht ganz vorüber ſind. Dann dringen heute wieder Nach⸗ richken zu uns, daß die Bild ung einer neuen Roten Armee bevorſteht und um auch noch dieſe niederzuhalten, genügen die uns zugebilligten 100 000 Mann auf keinen Fall.(Lärm bei den Unabhängigen. Zurufe: Schwindel.) Ob dieſe Nachrichten allerdings zutreffen, weiß ich nicht. Ewige Noten können uns nicht helfen. In Zukunft müſſen auch die Einnahmen und die Ausgaben in Einklang gebracht werden. Wir müſſen pruͤfen, ob nicht an Be⸗ amtengeſpart werden kann. Das Geſtändnis des Reichskanz⸗ lers zur Sozialen Reform begrüßen wir. In der Ernährungsfrage die Zwangswirtſchaft aufzuhehen, iſt nicht ratſam, da dies wahr⸗ ſcheinlich zu Preistreibereien führen würde. Der Brotpreis darf aber unter keinen Umſtänden weiter erhöht werden. Die Männer der Regierung dürfen unſeres vollen Vertrauens gewiß ſein.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) Ferner nahm der Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei Dr. Streſemann das Wort. Er führt unter anderem aus, da ſcharfe Kritik geübt worden ſei an dem parlamentariſchen Syſtem. Wir dürfen hier nicht vergeſſen, daß die Verhältniſſe hier bei uns andere ſind als in England. Wäre die Entwicklung anfangs der ſechziger Jahre bei uns dahin gegangen, daß Bismarck und die Mehrheit des Preußiſchen Abgeordnetenhauſes ſich auf einem Wege befunden hätten, dann hätten ſich vorausſichtlich unſere poli⸗ tiſchen Verhältniſſe ganz anders geſtaltet. Alle Parteien ſollten den Zwang in ſich fühlen um die Verantwortung zu übernehmen, damit auch die Regierung geſtützt ſei. Bezeichnend war die Stel⸗ lung der Mehrheitsſozialdemokraten. Obgleich man ihre Mitarbeit wünſchte, verſagten die Mehrheitsſozialiſten die Mitarbeit. Als der Wahlausgang ſich noch nicht genau überſehen ließ, da habe ich ausdrücklich betont, daß die Regierungsbildung mit den Mehrheits⸗ ſozialiſten zu Stande kommen müßte. Der angeführte Aufſatz war ein politiſcher Leitaufſatz, es waren Gloſſen eines Feuilletoniſten. Das was in den Monaten des Wahl⸗ kampfes, namentlich auch von den literariſchen Mitarbeitern des „Vorwärts“ geleiſtet worden iſt, läßt 8 an Geſchmack⸗ und Takt⸗ loſigkeit nichts zu wünſchen übrig. Der ſetzige Zuſtand iſt mit eige⸗ nem Willen der Sozialdemokratie Wenn der Abgeordn. Hergt ſagt, Dr. Heinze habe die Flinke zu früh ins Korn geworfen, ſo ſtimme ich ſachlich mit ihm überein, 1717 aber in der Kritik an Herrn Dr. Heinze. Eine⸗ganz de iche Koalition war tatſächlich unmöglich. Der einzige Vorwurf, der erhoben werden kann, wird höchſtens der ſein, daß d eſe Unmöglichkeit nicht noch ein⸗ mal vor dem Lande feſtgeſtellt wurde. In der Unterredung zwi⸗ ſchen Hergt und Trimborn iſt dieſe Unmöglichkeit auch zum Aus⸗ druck gebracht worden. Eine Koalition mit den Deutſchnationalen war aber eine Unmöglichket. Beriin, 30. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Ael⸗ teſtenausſchuß des Reichstages hielt heute eine Sitzung ab. Man einigte ſich dahin, daß bei der Ausſprache über die allgemeine politiſche und finanzielle Lage des Reichs von jeder Fraktion ein zweiter Redner zu Worte kommen ſoll. Damit wird der — 99 2 Plan, die Beratungen dieſe Woche abzuſchließen, hin⸗ fällig. Zur Erledigung des Not⸗ und Nachtra setats, der kleineren und Interpellationen wird der Reichstag auch die erſten Tage der nächſten Woche zuſammenbleiben. Die Beratung des Notetats im Reichstag. UJ Berlin, 30. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Vorausſicht⸗ lich wird in der Debatte über den Notetat Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Wirth und Reichsernährungsminiſter Her⸗ mes über die Finanz⸗ und Wirtſchaftslage des Reiches ſprechen. Jedenfalls ſollen die Sitzungen des Reichstages am Ende dieſer Woche abgebrochen werden und die Ferien beginnen. Heute vormittag iſt der Ausſchuß für den Reichs⸗ haushalt zum erſten Male zuſammengetreten. Der Ausſchuß den Notetat, üher den Abg. Delius Bericht er⸗ ſtattete. der Auhrbergban über die heulige Virlſchafts⸗ vofilit und die 3ozialiſterungsnläue. In der ordentlichen Hauptverſammlung des Ber ghba u⸗ vereins und des Zechenverbandes, die vom 1. Vorſitzenden, Geh. Finanzrat Dr. Hugenberg, geleitet wurde, erſtattete der Geſchäftsführer, Bergaſſeſſor v. Lo ewenſtein, den Geſchäftsbericht, mit dem zunächſt ein Ueberblick über die wirtſchaftlichen und Verkehrsverhältniſſe gegeben wurde. An der vom Reichswirtſchaftsminiſterium betriebenen Wirtſchafts⸗ Der Mann mit den ſieben Masken. Roman von Erich Wulffen. Machdruck verboten.) (Fortſetzung.)— „Ich habe den Ueberſichtsplan Ihres Bibliotheksgebäu⸗ den wir in Wien nicht beſitzen, ſtudiert. Ich glaube ihn jetzt vollſtändig im 15 zu haben. Die Anordnung iſt zweckmäßig und ſyſtematiſch, ſie macht Ihnen Ehre. Erſtaunt bin ich, daß Sie es auf vierundzwanzig Corvinahandſchriften gebracht haben— die Univerſitätsbibliothek in Budapeſt hat, wenn ich nicht irre, ihrer nur fünfunddreißig—“ Der Pole nickte zuſtimmend. Unter der Lobſpendung ſchien er einige Zentimeter gewachſen zu ſein. „Wie geſagt, ich glaube recht gut im Bilde zu ſein. Wün⸗ ſchen Sie eine kleine Probeꝛ In den Zimmern Eins bis Fünf die geographiſchen Werke. ſkripte. Numero Dreizehn und Vierzehn die Inkunnabeln. Uebrigens beglückwünſche ich Sie, daß Sie ein Exemplar von Panzers Annales typographici beſitzen—“ Kowalewski bewunderte im ſtillen die bibliographiſchen Lach peh leh lanezac emheen ind ſagte hr lehet eleki hatte ſi ießlich erhoben und ſagte ſehr lebhaft: „Ich möchte Ihnen noch eine umfaſſendere, prattiſche Probe meiner Orientierung geben, Herr Doktor. einen Rundgang durch die Bibliotheksräume „Ich ſtehe ganz zur Verfügung—“ 8341 „Ol nein, Herr Bibliothekar!“ wehrte Teleki ab.„Höch⸗ ſtens könnte ich Ihre übernehmen“, fügte er halb ſcherzhaft hinzu.„Aber dazu iſt Ihre Zeit zu koſtbar. Ich ſehe da auf Ihrem Schreibtiſche noch dieſelben Stöße von Schriftſtücken liegen wie vor einer Stunde Der Baron ſagte das lächelnd, indem er in der Verbin⸗ dungstüre lehnte und ſeine Augen nach dem Schreibtiſche des Philologen richtete. 5 Der Pole wurde über die Ablehnung ſeiner Führung und noch mehr über den Scharfblick betroffen, dem ſeine heutige amtliche Untätigkeit nicht entgangen war. „Einige Korridore und Zimmer ſind dunkel—“ erklärte er beinahe ſtotternd.„Der Herr Baron werden ſich nicht zu⸗ rechtfinden— darf ich wenigſtens den Setretär mitgeben?“ Teleki ſchüttelte den Kopf.„Wenn Sie wüßten, wie dunkel die Korridore bei uns in Wien ſind, in der Bankgaſſe 4. Im 0— i zog er eine rne q aterne vcn und ließ ſie mehrfach aufleuchten. 00 machen——— 5nach wie vor politiſcher Natur. finanzamt in der Karlsruher Zimmer Neun die alten Manu⸗ ten. Ich werde jetzt politik und an der heutigen Geſetzesmacherei wurde ſcharfe Kritik geübt. Wer an die Zeiten vor Aushruch des Krieges zurückdenke und ſich vergegenwärtige, wie jedes Geſetz als ein neuer dem Staatsbau einzufügender Stein von all den zahl⸗ reichen mitſchaffenden Händen ſorgfältig auf ſeine Güte und Tauglichkeit geprüft worden ſei, den erfaſſe ein Schauder vor der Leichtfertigkeit, mit der heute die Geſetze wahl⸗ und ge⸗ dankenlos zuſammengetragen und in ihrer mangelhaften Be⸗ ſchaffenheit aufeinander geſchichtet würden. Als der Gipfel oberflächlicher Geſetzesmacherei wurde der Uebergang der Eiſenbahnen auf das Reich bezeichnet. Wie der Zwang der Erwirtſchaftung der damit dem Reiche aufgebürdeten neuen Schuldenlaſt und ihrer Ab⸗ tragung wirken werde, ſei angeſichts des ſchon vorhandenen rieſenhaften Defizits im Etat der Eiſenbahnen garnicht abzu⸗ ſehen. Jedenfalls ſeien die Ausſichten, die ſich auf dieſem 1 55 des Wirtſchaftslebens eröffneten, ſo troſtlos wie nur möglich. Bei der Forderung nach der Sozialiſierung des Steinkohlenbergbaues ſeien die treibenden Gründe Sobald man die Dinge wirt⸗ ſchaftlich erfaſſe und ſich auf den vernünftigen Standpunkt ſtelle, daß die Sozialiſterung doch einen Nutzen für das ge⸗ ſamte Volk bringen ſolle, löſten ſich ſchnell die Nebel all der trügeriſchen Vorſtellungen. Die von Walter Rathenau der Sozialiſierungskommiſſſon vorgelegten Richtunien ſeien nur ſo verſtändlich, wenn ſie als Blitzableiter für, die ſeiner eige⸗ nen Induſtrie drohende Gefahr angeſehen würden. Für Ra⸗ thenau ſcheine Zeit gewonnen alles gewonnen zu ſein. Als Rümender Großinduſtrieller ſehe er wohl ſelbſt den dem ergbau im Falle ſeiner Sozialiſierung drohenden Rückgang voraus und rechne damit, daß den jetzigen Anhängern der Sozialiſierung nach ſicherlich nicht ausbleibender Enttäuſchung die Luſt an weiteren Experimenten auf anderen Gebieten, namentlich auf dem der Elektrizitätsinduſtrie, vergehen werde. Zur Arbeitsgemeinſchaft wurde ausgeführt, daß man es an dem guten Willen zu poſitiver Mitarbeit nicht habe fehlen laſſen. Bedauerlich ſei nur, daß die politiſche Spaltung der Arbeiterſchaft zu ſehr auf das gewerkſchaftliche Gebiet über⸗ gegriſfen habe. Hoffentlich werde bald die Einſicht ſiegen, daß nur unpolitiſche Gewerkſchaften zur Mitarbeit in der Ar⸗ beitsgemeinſchaft berufen ſeien. Nur dann würden ſich auch die Erwartungen erfüllen, die ſich an den in Vorbereitung be⸗ findlichen Reichswirtſchaftsrat knüpften. Auf dem Gebiete des Verkehrsweſens wurde die Linien⸗ führung des Mittellandkanals berührt und der Freude Aus⸗ druck gegeben, daß ſich auch der Landeswaſſerſtraßenbeirat wie faſt alle Waſſerſtraßenbeiräte für die preußiſche Landes⸗ verſammlung dem Potum des Landeswaſſerſtraßenbeirats in aller Kürze anſchließen, damit das Werk, deſſen Vollendung keinen Aufſchub dulde, möglichſt bald in Angriff genommen werden könne. der Streil um den Lohnabzug. Karlsruhe, 30. Juni.(Priv.⸗Tel.) Da in den Zeitungen widerſprechende Nachrichten erſchienen ſind, macht das Landes⸗ Zeitung nochmals darauf aufmerkſam, daß an allen ſeit 25. Juni geleiſteten Lohn⸗ und Gehaltszahlungen der 10prozentige Abzug für die Einkommenſteuer gemacht werden m u Dann bliebe es ſich gleich, für welchen Zeitraum der Lohn oder Gehalt bezahlt wird, ob für die Zeit vor dem 25. Junt oder ſpäter. Entſcheidend iſt lediglich der Tag der Auszahlung. Fällt dieſer auf den 25. Juni oder auf einen ſpäteren Tag, ſo muß der Abzug gemacht werden. Iſt die Auszahlung an einem früheren Tag erfolgt, ſo war kein Abzug zu machen. Deulſches Reich. Zur Beſetzung des Preſſechefs⸗Amtes. ABerlin, 30. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Uns wird beſtätigt, daß das Amt des Preſſeche fs dem früheren vortragenden Rat in der Nachrichtenabteilung des Auswärti⸗ gen Amtes, Geh. Rat Friedrich Heilbronn angeboten wor⸗ den iſt. Die Verhandlungen ſchweben noch, aber es iſt frag⸗ lich, ob Geh. Rat Heilbronn das Amt wird übernehmen kön⸗ nen. Herr Heilbronn fühlt ſich durch Verpflichtungen perſön⸗ licher Art gebunden, von denen er nicht weiß, ob er ſie löſen können wird. Das wäre bedaue rlich, ganz abgeſehen von den menſchliche Dem Bibliothekar trat der Schweiß auf die Stirn, als er nach einigem Zögern erklärte:„Die Zimmer mit den wert⸗ vollſten Exemplaren ſind verſchloſſen— es muß jemand wegen der Schlüſſel mitgehen—“ „Dieſe Räume werde ich morgen beſichtigen!“ warf der Miniſterialrat leicht hin„Alſo bitte, laſſen Sie ſich nicht weiter ſtören. Auf Wiederſehen!“ Damit nahm der RNat ſeinen Zylinder und den Ueber⸗ ſichtsplan in die Hand, grüßte leicht und verließ das Zimmer. Der ehrgeizige und eitle Kowalewski fühlte ſich durch die abermalige Zurückweiſung verletzt. Er verwünſchte ſein Ge⸗ das ihn die entſcheidende Stunde nicht glücklicher nutzen ie Gerade der Rundgang hätte ihm Gelegenheit geboten. ſeine Kenntniſſe zu zeigen. Er verſtand ſich ſogar darauf, mit ihnen zu blenden, das heißt, ſie tiefer erſcheinen zu laſſen, als ſie in Wirklichkeit waren. Vergeblich ſetzte er ſich an den Schreibtiſch, um zu arbei⸗ Seine Gedanken ſchweiften immer wieder ab. Daß er von dieſer Führung ausgeſchloſſen wurde, nagte an ſeinem Herzen. Gerade bei ſolchem Rundgange kam man ſich äußerlich und innerlich näher. Plötzlich ſprang er auf und horchte zur Tür hinaus. Der Baron ſtieg die Treppe zum zweiten Stockwerke hinauf. Der Pole fand ſeine Mutmaßungen beſtätigt. Oben lagen die Zimmer mit den eigentlichen politiſchen Schriften. Es war kein Zweifel, daß die Ablehnung ſeiner perſön⸗ lichen Führung ſachliche Gründe hatte. Der Miniſtewialrat wollte ſich ins Geheimnis hüllen. Etwas erleichtert atmete der Pole auf, daß die Ablehnung nicht ſeiner Perſon galt. Aber war das möglich, daß der Oberbibliothekar keine Kenntnis davon hatte, welches Buch oder gar welche Bücher von ihrem Platze entfernt wurden? Verſtieß das nicht gegen die Bibliotheksordnung? Oder wenn der Rat gar ein oder einige Exemplare aus dem Gebäude mit in ſein Hotel zu nehmen beliebte? Doktor Kowalewski hütete die ihm anvertrauten Bücher wie ein feuriger Drache einen goldenen Schatz. Er hatte ein reizbares Verantwortungsgefühl und konnte manchmal eine ganze Nacht nicht ſchlafen, wenn er ſich bloß vorſtellte, daß ein Buch nicht an ſeinem Platze ſtehe. „Jetzt hörte er Schritte über ſich. Eine Tür war ge⸗ ſchloſſen worden, eine Fenſtergardine wurde zurückgezogen, das Geräuſch der klingenden Ringe war ganz deutlich. Er hörte die Schritte, er kannte ſie wieder, es war der Baron. Ueber dem Direktorialraum lag Zimmer Numero Vierund⸗ dreißig. Es enthielt die intimſten politiſchen Werke ſeit der toffeln“ wird mit ſſich die Zahl der Todesopfer auf n und fachlichen Qualitäten des Herrn Geh. Rat Heilbronn. Unter den obwaltenden Umſtänden wird nur ein Beamter in der Lage ſein, das Amt übernehmen zu können. Ein Beamter wird auch, ſolange die Regierung nicht gerade an die Extremſten kommt, unter wechſelnden Mi⸗ niſterien das Amt verfehen können. Und gerade hier empfiehlt ſich üchen ß eine gewiſſe Stetigkeit. Die Neuorganiſation des amtlichen Preſſedienſtes, die wir in den letzten anderthalb Jahren kopfſchüttelnd erleben mußten, war trotz des aufgebo⸗ tenen ungeheueren Apparates in vieler Beziehung doch eine ausgeſprochene Desorganiſation. Herr Heilbronn bekennt ſich zur gemäßigtliberalen Auffaſſung. Das neue württembergiſche Staatsminiſterium. Stulkgart, 30. Juni.(WB.) Ddas württemb er⸗ giſche Staatsminiſterium wird ſicherem Vernehmen nach ſich wie folgt zuſammenſetzen: Dr. Hieber Staats⸗ präſident und Kultus, Graf Inneres, Bolz Juſtiz, Lie⸗ ſching Finanzen, der frühere Miniſterialrat Schall Arbeit und Ernährung. Die Frage der Aeberſchichten im Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Berabau. TBO. Bochum, 30. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Arbeitnehmer⸗ Organiſationen im Rheiniſch⸗Weſtfäl. Bergbau haben bei der Arbeitsgemeinſchaft eine Reviſion des Ueberſchichten⸗ abkommens beantragt. Verhandlungen werden darüber Ende dieſer Woche noch ſtattfinden. Veranlaſſung zu dem Antrage der Bergarbeiter⸗Organkſationen haben die ſich fortgeſetzt mehrenden Kla A00 der Bergarbeiter gegeben. Die Arbeiter fühlen ſich außerſtande, die Meberſchichten in der bisherigen Weiſe zu befahren, wenn nicht eine der Lebensmittelverſor⸗ gung eintritt. Eine elegſchaftsverſammlung der Zeche Kat ha⸗ rina im Eſſener Bezirk ſprach ſich ſehr ſtark gegen das weitere Be⸗ fahren von Ueberſchichten aus. Von den Rednern wurde gefordert, daß jeder Bergmann gebrandmarkt werden ſoll, der ſich zu Ueber⸗ ſchichten bereit findet. Reichsprãſident Eberts Gewerkſchaftsbeiträge werden zurückgewieſen. Das heitere S iel:„Rin in die Kartoffel, raus aus die Kar⸗ K ‚ eichspräſident Ebert getrieben. Erſt ſchließt ihn die Berliner Ortsgruppe des Sattlerverbandes aus dem Ver⸗ bande aus, der Verbandsvorſtand beſtätigt den Ausſchluß; dann hebt der Verbandsausſchuß den Ausſchluß auf. Aber noch unſicherer als ſein Präſidentenſitz iſt des armen Eberts Mitgliedſchaft in ſeiner Berufsorganiſation. Jetzt hat wieder die Ortsgruppe Ber⸗ lin mit 392 gegen 193 Stimmen es abgelehnt, von Ebert Gewerk⸗ Jchaftsbeiträge iner derenene denn der Verbandsausſchuß könne die Berliner rtsgruppe nicht zwingen, daß gerade ſie den Kollegen Gbert als Mitglied führe und ſeine Beiträge entgegen⸗ nehme. Man ſieht, von welchen Zufälligkeiten eß in der ſozial⸗ demolratiſchen Arbeiterbewegung abhängt, ob man der Ehre der Mitgliedſchaft Eanare oder als räudiges Schaf aus dem Stall der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hinausgeworfen wird Letzte Meldungen. Schwere Gewitter in der Provinz Brandenburg. „Neugersdorf, 29. Juni. Geſtern abend gegen 6 Uhr gingen über die hieſige Gegend ſchwere Gewitter, verbunden mit wolken⸗ bru artigen Regen und Hagel nieder. Die Hagelſchloßen errei ten die Größe von Taubeneiern und zertrümmerten in den Na barorten, namentlich in Eibau, Hunderte von Fenſterſcheiben. Das Unwetter, das von ungewöhnlicher Stärke war, vernichtete die Ernte ſtreckenweiſe vollſtändig und richtete auch in den Obſtgärten erhbli Schaden an. weiſe bis 80 Zentimete Das Grubenunglück von Borbeck⸗ Iweckel. T..O. Borbeck, 30. Juni.(Priv.⸗Tel.) Von den bei dem Grubenunglück der Zeche Borbeck⸗Zweckel ver⸗ wundeten Bergleuten ſind r maen 2 geſtorben, ſomit erhöht * Amſterdam, 26. Junt. Der Times zufolge hatte Kraffin geſtern eine Unterredung mit Lloyd 0 Faade dem Oberſten Wirtſchaftsrat verhandeln. Amſterdam, 29. Juni. Evening Newpz melden, daß eine amb⸗ liche Sbelle von Fermoh einen Brieß von dem durch die Sinnfeiner entführten General Lucas erhalten habe, in welchem dieſer ſchreibt, daß er gut behandelt werde und daß es ihm gut gehe. Es ſei 65 mitgeteilt worden, daß er mehrere Wochen gefangen gehalten Sein Aufenthaltsort iſt noch immer unermittekt. Paris, 30. Juni.(W..) Der Präſident der Republit, — Deſchanel iſt heute nacht nach Paris zurückge⸗ e Politit Oeſterreich⸗ eine beſondere Ab⸗ eitte des vorigen Jahrhunderts. Die e die Staatsſchriſten bildeten hier ung. Ver Bibliothekar ſpitzte die Ohren; er hörte den Baron wiederholt hin und her gehen. Der kleine Pole war im Grunde ſelbſt ein Freund des Myſteriöſen. archios. Politik trieb er leidenſchaftlich. Manchmal konnte er in ſemer lebhaften Phantaſie ſich einbilden, eine ſolche wichtige Stellung zu bekleiden. In den Büchern im zweiten Stocwerk ſtand manches gedruckt, was nicht für jedes Auge war. In ſeinen Muße⸗ ſtunden las Kowalewski mit Vorliebe darin. Da pflegte es ihm, wie er ſich geſtand, wie Schuppen von den Augen zu fallen. Wenn ſie das alles wüßten, die getäuſchten Menſchen und Völker! Dieſe Bücher wurden auf ſeine beſondere An⸗ überhaupt nicht vorgelegt; ſie waren in den öffent⸗ lichen Katalogen nicht verzeichnet. Ob er das dem Miniſterialrat geſtehen ſollte? Oder ihm ſelber die Entdeckung überlaſſen durſte? Den Zweifel entſchied Kowalewskis gekränkte Eitelkeit im letzten Sinne. Welches politiſche Geheimnis trug der Miniſterialrat mit ſich? Er ſollte in die praktiſche Diplomatie eintreten, haste es eheißen. Den Namen Teleki kannte man. Was war im Gange Wieder etwa ein ſchwarzes Werk, um die Völker zu täuſchen, zu knechten? n dem Polen ſtieg es ſiedend heiß auf; eine unbezühm⸗ bare Begierde regte ſich, ſich dadurch zu rächen, daß er dem Diplomaten ſein Geheimnis entriß. Nur für ſich ſelbſt, um Genugtuung zu haben, nicht um es anderen preiszugeben. Er wollte mit Alexandra ſprechen. So ſchön ſie war, ſo klug war ſie auch. Sie würde vielleicht Rat wiſſen. Der Lauſcher lächelte boshaft. Ob ein Diplomat nicht . zu überliſten ſei? Er hob die geballte Fauſt drohend zur ecke. Ob oben vielleicht ein Seſſel zur Lektüre gerückt werde? Kom alewski ſtieg auf einen Stuhl, um beſſer zu hören, und hielt den Atem an. In dieſem Augenblick wurden eilige, kurze Schritte auf dem Korridor vernehmbar, die ſich näherten und auf die Türe zum Direktorialzimmer zukamen. Der Philologe ſprang ſchnell von ſeinem Stuhle herab. Oben im Zimmer Vierunddreißig ging tatſächlich der Baron, den Zylinder auf dem Kopfe und den Katalog in der Hand, auf und ab und muſterte die Regale. Er zog e Bücher heraus und blies Staub von ihnen (Fortſetzung folgt.) Waler becen de Hagelſchloßen noch fealen. Am liebſten wäre er Vorſtand eines Staats⸗ 5 den leichten *. —— ——5 5 Mitkwoch, den 30, Juni 1920. 7 8 Mannheimer Geueral·Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 283. ANnus Stadt und Land. Die Bedarfsverſorgung der Skadt Maunheim. Die künftige Regelung. Herr Bürgermeiſter Dr. Walli führte in der geſtrigen Be⸗ lprechung der Mannheimer Bedarfsverſorgung bezüglich der künf⸗ tigen Regelung u. a. folgendes aus: Bei der Aufhebung der Zwangswirtſchaft für Fleiſch iſt eine ſehr ſtarke Abſchlachtung unſeres Viehbeſtandes zu befürchten. Das würde wieder eine ungünſtige Rückwirkung auf den Milchviehbeſtand und auf die Getreidebewirtſchaftung ausüben, weil die Landwirte dazu verleitet werden könnten, das Getreide zu verfüttern, anſtatt es an den Kom⸗ munalverband zum Höchſtpreiſe abzugeben. Andererſeits iſt in Be⸗ tracht zu ziehen, daß der Landwirt ſeinen Viehſtand nicht nach Belie⸗ ben verringern kann, weil in Baden die Kuh hauptſächlich zu Fuhr⸗ zwecken und zur Düngerlieferung benötigt wird. Zudem habe die KReichsregierung in großem Maßſtabe die Einführung von Futter⸗ mitteln in die Wege geleitet. Der Rindviehbeſtand wird wohl auch nicht ſo ſtark in Anſpruch genommen werden, weil in Baden früher hauptſächlich Schweinefleiſch konſumiert worden iſt. Die Hebung der Schweinezucht aber hat bereits eingeſetzt. Am 1. Juni betrug der Beſtand in Baden 302 000 Stück gegen 240 000 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Wenn es mit Hilfe der eingeführten Futtermittel ge⸗ linge, den Schweinebeſtand bedeutend zu erhöhen, dann werde man gegen die Aufhebung der Zwangswirlſchaft für Fleiſch keine Be⸗ denken mehr haben können. 1 — Was die Kartoffelverſolgung betrifft, ſo gedenkt die Stadt eine Reſerve für die Zeit anzulegen, in der e⸗ den Händlern nicht möglich ſein wird, die nötigen Mengen heranzubringen. Es iſt damit zu rechnen, daß die Kartoffelbewirtſchaftung völlig frei wird, da nach den bisherigen Ergebniſſen die Ausſicht ſehr gering 115 daß die Städte das Riſiko der Kartoffelverſorgung weiter über ehmen. Die badiſche Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß 5 8155 Umſtänden die Kartoffelbewirtſchaftung freigegeben 9 ſollte. Em diesbezüglicher Antrag iſt an die Reichsregierung geſ 115 Herr Dr-Wall iſt allerdings der Anſicht, daß wir bei der freien Wirtſchaft an einen Kartoffelpreis von 40 Mark für den Zentner herankommen werden. Die Notwendigkeit der Beibehaltung der ee für Brotgetreide und Mehl flluſtriert die Tatſache. aß 1— badiſchen Kommunalverbände nur ein Siebentel des Bedarfs der badiſchen Städte an Brotgetreide decken konnten. In den 10 Tagen wird ſich der Getreidepreis entſcheiden. Nach der Fel cs 8755 der Neichs Inderkommiſſton iſt ſeit März eine Erböhnng eieeer⸗ kaſten der Landwirte um 54 Progzent eingetreten. 2 höhung in den Getreidepreiſen zum Ausdruck kommen ſollte un 55 die Frühdruſchprämie gewährt wird, ſo werde mit 8 5 170 „Getreide⸗ und Mehlpreiſen zu rechnen ſein Es wird dann 1 N2 Frage ſein, ob der jetzige Brotpreis aufrechterhalten we Vorläuſig brauchen nach dieſer Nichung alerdiugs tee deheng. tungen gehegt zu werden, da der Mehlpreis ſchon ſeit März 8 Walli ſicht auf die Auslandszufuhren bedeutend erhöht iſt. Herr 5 wies weiter darauf hin, daß die Druſchkoſten ſich 1 er 74 derungen der Dreſchmaſchinenbeſiter auf etwa 1500 eee ſſtellen. Auch dieſer Umſtand wird zur Verteuerung des Brotgetre 8 e— e Landwirte es nicht vorziehen, wi zum uge 8 Bewieiſcheſtung des Zuckers muß aufrecht erhalten wer⸗ ng iſt bekanntlich gewaltig zurückgegangen, weil l. a. der en e Zacerrügen bedeutend nachgelaſſen hat. Bei der Milchverſorgung müſſe ſpeziell in Mannheim der größte Wert darauf gelegt werden, daß die Zwan swirtſchaft oder ein gleichwertiges Syſtem beſtehen bleibe. Die 3 der Milchlieferanten hat im letzten Jahre um ein geringes zugenommen. Trotzdem iſt der Abtieferungsdurchſchnitt nur von 42,9 Proz. im Januar auf 52,7 Proz der Sollmenge geſtiegen. Außer der Hariſterei hat zu der mangelhuften Ablieferung viel die Maul⸗ und Klauenfeuche beige⸗ tragen. Von November bis Mai erkrankten in Baden rund 33 000 Milchkühe, von denen ein größerer Teil notgeſchlachtet werden mußte. Man wollte die Zwangsaufbringung der Milch durch ge⸗ noſſenſchaftliche Aufbringung erſetzen. Die Sache iſt vornehmlich noch deshalb nicht zum Abſchluß gekommen, weil die landwirtſchaft⸗ lichen Organiſationen im S miteinander liegen und nicht da⸗ rechte Zutrauen haben, daß es gelingen wird, in der richtigen Weſſe Zau arbeiten. Herr Dr. Walli glaubt, daß wir ohne Zwang nicht auskommen werden, insbeſondere ſolange nicht, als die Milch⸗ berzeugung infolge des Mangels an Kraftfuttermitteln nicht in die „Höhe gehen will. Für die Stadt Mannheim iſt eine Aenderung der Organifatſon beabſichtigt. Herr Dr. Walli will die ver⸗ ſchiedenen Organiſationen, wie Milchzentrale, Molkereigenoſſenſchaft und Milchhändlervereinigung, zu einer loſen Genoſßenſchaft unter einer Leitung zuſammenſchließen, insbeſondere aus dem Grunde, damit eine Organiſation vorhanden iſt, mit der bindende leicht ſein, die verſchiedenen Intereſſen zu vereinigen, da insbeſondere die Milchhändler darauf ausgehen, die freie Wirtſchaft zu erreichen. Zu dem Syſtem, wie es die Milchhändler haben wollen, werde es wohl nicht kommen, zumal das Reichsmilchgeſetz in Ausſicht ſtehe. Die Ausſprache, die ſich an dieſe einkleitenden Ausführungen des Vorſitzenden knüpfte, begann mit der Mehlverſorgung. Herr Bäckerobermeiſter Schneider konnte hochintereſſante Mitteilungen über ſeine Ein⸗ drücke machen, die er in der vorigen Woche in Berlin im allgemeinen und bei der Reichsgetreideſtelle im beſonderen gewonnen hat. Das badiſche Bäckergewerbe ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Zwangs⸗ bewirtſchaftung für Brotgetreide noch beibehalten werden müſſe. Dagegen könne ſie es nicht verſtehen, warum nicht mehr ausländi⸗ ſches Getreide und Mehl hereingelaſſen werde. Es müſſe unter allen Umſtänden mehr Einfuhr ſtattfinden, damit auf den deutſchen Bauer ein größerer Druck ausgeübt werden könne. Ein Berliner Mini⸗ ſterialrat habe wörtlich geäußert, er gebe zu, daß der Bäcker für die ſchlechte Qualität des Brotes nicht verant⸗ wortlich ſei. Es ſei ſogar erſtaunlich, daß es überhaupt möglich ſei, mit den zur Verfügung geſtellten Zutaten Brot herzuſtellen. Herr Schneider hat feſtgeſtellt, daß Berlin heute noch Kuchen und Brötchen aus Weißmehl hat. Die Brötchen aus inländiſchem Mehl koſten 14, diejenigen aus ausländiſchem 85 Pfg. Die gleichen Brötchen könne man übrigens auch in Frankfurt und Nürnberg haben. Berliner Bäcker hätten erklärt, ſie müßten 10 Progent Streckungsmittel verbacken. Als Herr Schneider darauſhin fragte, ob ſie ſchon Mais, Grieß uſw. verwendet hätten, ſei ihm geant⸗ wortet worden, ſie brauchten höchſtens Hafermehl zu verbacken. „Mais hätten ſie ein einzigesmal zugewieſen bekommen. In Verlin habe man jetzt wenigſtens eine Ahnung, wie Süddeutſchland bisher beliefert worden ſei. Von ſeinen Beobachtungen teilt Herr Schneider noch mit, daß z. B. die Konditoreien weit beſſer mit allen möglichen Dingen verſehen ſajen, wie bei uns. Herr Dr. Walli gibt Auf⸗ klärung über die 1000 Dz. Mehl, die angeblich Mannheim in der kritiſchen Zeit von der Reichsgetreideſtelle vorenthalten worden ſind. Nach den Darlegungen des Herrn Bürgermeiſters wurde das aus der Schweiz kommende Mehl zur Verſorgung der oberbadiſchen Bezirke zurückgehalten, weil hier ohnehin Auslandsgetreide lagerte, das ſtatt deſſen verwendet werden konnte. Herr Dr. Watti glaubt im Gegenſatz zu Herrn Schneider, daß zur umfaſſenderen Einfuhr von Auskandsgetreide und Mehl nicht genügend Deviſen vorhanden ſind. In Berlin vertrete man die Anſicht, daß man bis zur Ernte ge⸗ nügend mit Mehl eingedeckt ſei. Gegen die Qualität des Berliner Brotes habe er ſchon oft ſeine Stimme erhoben Die Transportnot habe wefentlich zur Verſchlechterung des Mannheimer Brotes bei⸗ getragen. Der Mais, der hauptſächlich ſchuld an der ſchlechten Qua⸗ lität des Brotes war, hat damals in Mannheim gelagert. Die Regierung hatte ihn von der Schweiz gekauft. Infolge der großen Transportnot war es nicht möglich, nach dem Südweſten des Reiches, der infolge ſeiner geographiſchen Lage jede Störung am empfindlich⸗ 1 ſten zu ſpüren bekommt, Mehl in genügender Menge zu ſenden. Herr Stadtrat Trautwein hält es taktiſch ebenfalls für falſch, daß ſich das Reich nicht mehr mit ausländiſchem Getreide und Mehl eindeckt. Es wäre beſſer, wenn die Reichsgetreideſtelle heute noch kaufte, damit ſie nicht direkt auf den Frühdruſch der heimiſchen Landwirte ange⸗ Verträge geſchloſſen werden können. Es werde allerdings nicht nachm die Froſtperiode eindecken müſſe. Auf die Bemerkung hin, daß ſich die Verbraucher, um preisdrückend zu wirken, zum Herbſt nicht für die ganze Verſorgungszeit eindecken ſollten, erwiderte Herr Dr. Walli, daß eine zu ſtarke Eindeckung bei dem vorausſichtlich hohen Kartoffelpreis nicht zu befürchten ſei. Viele Familien würden einen derartig hohen Betrag überhaupt nicht auf einmal hinlegen können. Auch die Milchverſorgung wurde kurz geſtreift. Herr Dr. Walli gab hierbei ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß der Amts⸗ vorſtand von Stockach unter Hinweis auf das Meßkircher Vorbild die Milchtieferanten des Bezirks aufgefordert hat, ſich mit dem alten Milchpreis mit Rückſicht auf die Notlage der Kinder und Kranken in den Städten zufrieden zu geben. Man darf darauf geſpannt ſein, ob dieſe nachahmenswerte Aktion Erfolg hat, da die Milch⸗ erzeuger des Bezirks Stockach nach Mannheim liefern. Die Kom⸗ miſſion, welche in der kürzlichen Proteſtverſammlung beauftragt wurde, in Karlsruhe vorſtellig zu werden, ſcheint ihre Befugniſſe überſchritten zu haben, wenn Herr Dr. Walli im Miniſterium des Innern richtig orientiert worden iſt. Herrn Dr. Walli iſt von einem Regierungsvertreter geſagt worden, die Kommiſſion habe die freie Bewirtſchaftung der Milch verlangt. 14 Bei Beſprechung der Fleiſchverſorgung war die Mei⸗ nung über die Zwangsbewirtſchaftung geteilt. Während Stadtv. Dorner ſich gegen die Aufhebung der Zwangswirtſchaft aus⸗ ſprach, weil er befürchtet, daß die minderbemittelte Bevölkerung infolge der Nachteile(Maſſenabſchlachtung, unerſchwingliche Preiſe) zur Selbſthilfe ſchreiten wird, wies Stadtrat Trautwein, der ebenſo wie Herr Dorner zur Mehrheitsſozialdemokratie gehört, darauf hin, daß die Zwangswirtſchaft für Fleiſch längſt durch⸗ brochen iſt. Selbſt die Stadt Mannheim iſt gezwungen geweſen, dazu überzugehen, Vieh zu kaufen, wo ſie es bezommt, weil die ihr zugewieſenen Kommunalverbände völlig verſagen. Herr Traut⸗ wein befürchtet auch, daß die Stadtkaſſe bei der Veibehaltung der Zwangsbewirtſchaftung ſchwer belaſtet wird, da die Stadt gezwun⸗ gen ſein könnte, die ſich ergebenden Differenzen zu tragen. In den letzten Wochen iſt es vorgekommen, daß Kommunalverbände, die über 100 Stück Vieh in der Woche zu liefern hätten, kein ein⸗ ziges Stück geliefert haben. Wenn die Zwangswirtſchaft aufrecht erhalten werde, müſſe mit ganz anderen Mitteln als ſeither vor⸗ gegangen werden. Herr Redakteur Zimmermann brachte eine Beſchwerde der Pferdemetzger zur Sprache, die mit den Prei⸗ ſen für Pferdeſteiſch und ⸗wurſt nicht einverſtanden ſind. Dieſe Preiſe ſtänden in keinem Verhältnis zu den Preiſen der Konſerven und des Rauchfleiſches, die ihnen aus den Beſtänden der Huttanus⸗ geſellſchaft überwieſen worden ſeien. Herr Dr. Walli wies demgegenüber darauf hin, daß der Komnumalverband die Preiſe für Pferdeſteiſch und wurſt feſtgeſetzt habe. Die Pferdemetzger ſollten ſich nicht beim Einkauf der Schlachtpferde überbieten, dann würden ſie mit den feſtgeſetzten Preiſen auskommen. Die Preiſe für die Huttanuskonſerven ſeien durch das Preisprüfungsamt feſt⸗ geſetzt worden. Seines Wiſſens ſeien übrigens nur für 15 000 M. Konſerven verkauft worden. Die übrige ausgegebene Ware ſei zu⸗ rückgezogen worden, als ſich herausſtellte, daß ſie nicht abgeſetzt werden konnte. Der Reſtbeſtand der Huttanuskonſerven hat dann anderweitige Verwendung gefunden. Herr Amtsrat Dr. Hof⸗ mann mußte zugeben, daß der Preis der Huttanuskonſerven zu hoch war.——— habe aber an dem unverhältnismäßig hohen Ein⸗ kaufspreis en. 0 Herr iſt aufgrund ſeiner Eindrücke, die er dieſer Tage bei der Karlsruher ſtädtiſchen Fiſchverſorgung gewonnen hat, der Anſicht, daßz wir hier eine derartige Einrich⸗ tung nicht nötig haben, weil die privaten Fiſchhandlungen befrie⸗ digend arbeiden. Die bisherige Kontrolle der Fiſchhändler genüge. Auf eine Anfrage von Frau Stadtrat Maue ſtellt Herr Dr. Walkli feſt, daß die Verarbeitung von ausländiſchem Fleiſch im ſtädtiſchen Schlachthof mit dem ſtädtiſchen Bezug nichts zu tun hat. Die Metzger haben die Genehmigung zu der Verarbeitung bekommen. Es ſoll ſich um amerikaniſches Fleiſch handeln, das aus Holland bezogen wurde und von einem hieſigen Metzger bereits zu 30 Mark das Pfund verkauft wird, während der Einkaufspreis 16 Mark betragen haben ſoll. Der Vorſtand der Metzgerinnung habe erkkärt, daß ein Preis von 27—28 Mark für dieſes Fleiſch zu hoch ſei. Bei der Beſprechung der Zuckervor⸗ 3 berbreitete ſich Herr Sekretär Nagel in längeren über die„ welche die ungenügende e im Geſtie Hat. müſſe u. a. damit rechnen, daß im kommenden Winker viele Bienen zugrunde gehen, weil dem Imkern nicht 2 Zucker gegeben werden kann. Auch die Verwertung der ernte im Haurhalt iſt unmöglich gemacht. Herr Dr. Wokki ſtellte feſt, daß nicht nur Württemberg, ſondern auch andere badiſche Kommunalverbände jetzt mehr Zucker zuteilen können, weil ſie im Laufe des Jahres eingeſpart haben. Er habe ebenſo einſpaven wollen, die Lebensmittelkommiſſſon ſei aber damit nicht einverſtanden geweſen, weil ſie damit gerechnet habe, daß eine Sonderzuweiſung für die Obſtzeit erſolge. Bei einer aligen kurzen Obſtverſorgung gab Herr Dr. Wakli bekannt, daß die Staatsanwalt ein elgh Vorgehen gegen die Erzeuger heab ſchloß die Konferenz. Inſtitut Sigmund. Außer den 14 Schülern des Inſtituts Sigmund in Mannheim, die vom 15. bis 18. Juni in Schwetzingen die Realſchulſchlußprüfung beſtanden, konnten in der vergangenen Woche bei der Abſchlußprüfung in Weinheim wieder 14 Tag⸗ und Abendſchüler des Inſtituts ſich das Abgangszeugnis einer Realſchule(Einjährigenzeugnis) erwerben. Mit di etzten Er⸗ ni⸗ haben im Schuljahr 37 Inſtitutſchüler die Realſchulſchlußprüfung(Einjährigenexamen) mit Erfolg abgelegt. * Lebensrettung. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr wurde von Hermann Hoffmann, z. Zt. 1 der hieſigen Werkführerſchule⸗ zwei junge Burſchen aus dem Rhein gezogen. Die Beiden, Fr. Helbing, in O3, 19 und Karl Baron, Bellen⸗ ſtraße wohnh b ließen und untberſanken. Herr Hoffmann, am Rheinufer ein Sonnenbad nahm, rettete zuerſt Helbing und ſodann unter eigener Lebensgefahr Baron, deſſen Mukter händeringend am Ufer ſtand und den Todeskampf ihres Jungen mit anſah. Beide Jungen be⸗ finden ſich wieder wohlauf. Wie uns mitgeteilt wird, hat Herr Hoßfmaum bereits vier Menſchen ſchon vom Tode des Ertrinkens gerettet. Polizeibericht vom 30. Juni(Schluß). Selbſtmord. vormittags, verübte eine 25 Jahre alte Bahnwärtersfrau von Friedrichsfeld dadurch Selbſtmord, daß ſie ſich bei der Bonadies⸗ inſel auf dem rechten Neckarufer ins Waſſer ſtürzte. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geländet werden. Der Beweggrund zur Tat ſollen Familienzwiſtigkeiten ſein. Fünf Ksrperverletzungen, verübt im Hauſe G 5,6 durch Schlagen mit einem Hammer, auf der Straße zwiſchen U 1 und dem Ring, im Hauſe Augartenſtraße 50, im Hauſe IT 6, 11 und vor dem Hauſe T 5, 1, gelangten zur Anzeige. Brandausbruch. Am 24. lf. Mts., früh zwiſchen 4 und 5 Uhr, brach im Hauſe Friedrichſtraße Nr. 28 in Neckarau ver⸗ mutlich durch Ueberfliegen eines Funkens aus einem Backhaus auf den Ankleideraum, ein Brand aus, der einen Gebäudeſchaden in Höhe von 800 M. und einen Fahrnisſchaden von etwa 500 Mark verurſachte. 5 Verhaftet wurden 30 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 18 wegen Diebſtahls, Betrugs und Unterſchlagung. Mannheimer Strafkammer. Die Diebſtähle auf dem Rangierbahnhof. Der Prozeß gegen die diebiſchen Eiſenbahner iſt nun nach 7 ſchweren Verhandlungstagen zu Ende gegangen. Ueber 100 An⸗ ſeklagte, die gruppenweiſe abgeurteilt wurden, um zuletzt ihre Ge⸗ ſauulftruſen entg unehmen, ſtanden vor der Strafkammer. Da gab es keinen undentag, ſondern einzelne Verhandlun dauerten über 12 Stunden und dann mußte die U verkündigung noch vertagt werden. Die Arbeit, die der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Baumgartner zu leiſten hatte, war übermenſchlich. Nur ein Zeuge war geladen: Polizeiwachtmeiſter Damit Sch. Mannheim ſaft, badeten im freien Rhein,—9 ſie die Kräfte ver⸗ N Am 28. ds. Mts., zwiſchen 7 und 8 Uhr wieſen ſei. Bei Beſprechun er K 0 1 0 Häffn der alle 0 Vter e gemacht hatte 15 8555 Aar mag/ 1 W. erhand Hkung zimter An habe R. Vom.„ Era 5 9 aeteeen, da In an— eeeee eeeeeeeeee0 Gruppe von 24 Angeklagten zu verantworten hatte. Es handelte ſich dabei um Entwendung von Eiſenbahnſendungen, die Zigarren, Wein, Kognak, Käſe, Schinken, Seife, Nudeln, Jett und Gerſte ent⸗ halten hatten Bei dem„Item“⸗Schinken meinte einer der Ange⸗ klagten, die Schinken und Speckſeiten ſeien nur ſo aus dem Wagen Skaten ein Beweis, wie gearbeitet wurde. Es gab trafen von 2 Wochen bis 9 Monaten. Der 6. Verhandlungstag hatte eine Gruppe von 20 und eine weitere von 19 Angeklagten vor die Schranken geführt. Sie hatten Stoff(in Ballen), Seife, Mundharmonikas(die ſie für Seife gehalten hatten), Mehl, Neismehl, Parfüm und Emailgeſchirr geſtohlen. Die Strafen bewegten ſich zwiſchen 1 Woche und 10 Monaten. Der ſiebente Verhandlungstag(Montag) war noch ein⸗ mal außerordentlich belaſtet. Zwei Gruppen von je 27 und eine Gruppe von 23 Angeklagten hatten ſich zu verantworten. An dieſem Tage handelte es ſich um beſonders ſchwere Weindiebſtähle. Man hatte eine gewiſſe Uebung darin erlangt, von Weinfäſſern das Spundblech wegzureißen und dann den Spunden ſelbß derauszu⸗ ſchlagen, worauf ans Stellwerk 35 gemeldet wurde, daß ein Faß „zapfig“ gemeldet wurde. Mit Flaſchen, Gießkannen und anderen Gefäßen wurde dann das köſtliche Naß aufgefangen und Arbeiter und Angeſtellte zechten, daß es eine Art hatte. Nur bei der dritten Gruppe wurden— abends gegen 9 Uhr— die Urteile verkündet, die anderen Urteile wurden dem folgenden Tage vorbehalten. Um 12 Uhr geſtern Mittag und um 5 Uhr nachmittags ver⸗ nahmen die beiden anderen Gruppen ihre beſonderen Urteile und dann die Geſamtſtrafen. Der Vorſitzende kennzeichnete auch diesmal wieder das unerfreuliche Verhalten von Angeklagten, die wenig Reue zeigten, indem ſie der Wahrheit zuwider ihre früheren Geſtändniſſe widerriefen. Die Weindiebſtähle fielen bei der Strafbemeſſung ſchon deshalb ſchwer in die Wagſchale, weil man bei ihnen nicht von der Not als Triebfeder ſprechen könne, daß ſie ſich auf eine außerordent⸗ lich lange Zeit verteilten(ſie hatten ſchon vor der Revolution be⸗ gonnen), weil durch die vozanſtalteten Weingelage, die auf einzelnen Stellwerken ſtattfanden, die Betriebsſicherheit in hohem Maße ge⸗ fährdet wurde und, der Schaden ein ſehr bedeutender war. Das Urteil hob hervor, daß die Angeklagten faſt durchweg Leute ſeien, die ſich jahrzehntelang nicht das Geringſte zuſchulden kommen ließen. Man verkenne nicht den ck der Not, der ſeit Jahren auf unſerem Volke laſte, aber die Angeklagten hätten ſich nicht mit dringenden Bedarfsgegenſtänden begnügt, ſondern auch andere Dinge geſtohlen. Hunderte von Flaſchen Sekt wurden weggenommen. Mit Pralinees wurden die Taſchen vollgeſtopft, Schinken und Speckſeiten flogen nur noch aus den Wagen. Durch Not allein ließen ſich dieſe Dieb⸗ ſtähle nicht erklären. Es ſei auf die allgemeine Verwilderung und Verrohung der Sitten infolge des unglückſeligen Krieges hinzu⸗ 8909 die mehr als jede anderss Gefahr und Not das deutſche Volk rohten. In Anbetracht der allgemeinen Verhältniſſe ſei man mit dem Strafmaß gegenüber der Friedenspraxis außerordentlich weit heruntergegangen. Das Urteil weiſt den Vorwurf eines Vertei⸗ digers gegen die gruppenweiſe Verteilung des Anklageſtoffes zurück und bezeichnet den Vergleich der Strafausmeſſung mit einer Hotel⸗ rechnung als kaktlos. In der Vorkriegszeit hätte es anſehnliche Zuchtshausſtrafen gegeben. Die Angeklagten ſollten ſich merken, daß ſie bei neuen Diebſtählen nicht ſo billig wegkämen., Einen geradezu erſchreckenden Eindruck habe die Anſicht der Angeklagten hervorgerufen, daß das Verfahren gegen ſie niedergeſchlagen werden ollte, weil in Maſſe geſtohlen wurde, nicht biaß in Baden, ſondern m ganzen Reiche. Das Gericht hoffe, daß die Angeklagten von dieſer Meinung abgekommen ſeien und ſich durch die Sühne ihres Handelns erleichtert fühlen und die Bahn der Ehrlichkeit nicht mehr verlaſſen würden. Ueber die Frage der Begnadigung habe ſich das Gericht nicht ſchluſſig gemacht, dagegen werde das Gericht bei einer großen Anzahl der Angeklagten, wo es ſich um Strafen von Wochen oder nur wenigen Monaten handle, den Strafaufſchub auf Wohlverhalten befürworten. Was die Wiedereinſtellung in den Dienſt anbelange, ſo habe darüber nicht das Gericht, ſondern die Verkehrsabteilung bei der Generaldirektion zu befinden. „Die weitaus überwiegende Anzahl der Angeklagten wurde zu, Gefängnisſtrafen von einigen Monaten verurteilt. Die höchſte Strafe wurde gegen den Rangierer Friedrich Engelhart ausge⸗ ſprochen, nämlich eine Geſamtſtrafe von 2 Jahren 9 Monaten Gefängnis. 2 Jahre 6 Monate Gefängnis erhielt der Ange⸗ klagte Moos, 2 Jahre Philipp Molitor, 1 Jahr 9 Monate der Angeklagte Peter Volk und 1 Jahr 2 Monate der Angeklagte Friedrich Mitſch. Nus dem Cande. Furtwangen, 30. Juni. Die Vermutung, daß das dem Mannheimer Kunſtmaler Gutjahr und dem Landwirt Fehrenbach am Oſterſonntag niedergebrannte Haus infolge Brandſtiftung zer⸗ ſtört worden iſt, hat ſich beſtätigt. Ein bei Fehrenbach als Knecht bedienſteter Fabrikarbeiter namens Emil Burger hat ſich als Brandſtifter bekannt. Außerdem wurde der Landwirt Fehrenbach und ſein 18jähriger Sohn unter dem Verdacht der Frandſtiftung Haltingen bei Lörrach, 28. Juni. Nach lan brech wird am 1. Juli auch der kehr auf der 59 830 Unter⸗ trecke Le o⸗ öhe⸗St. Ludwig wieder aufgenommen. Wekternachrichtendienſt der badiſchen Landeswellerwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Mittwoch, den 30. Juni 1920, 8 Uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. — ͤ Luftdruck Te Wind Niederſchlag der Ort in 12N—55 Michtg. Stürke Wetter letzten E Sfund. Hamburg 759.1 19 80 ſchw. wolklos.5 Königsberg.. 252.6 21 ONOſchw. heiter 0 nnn! 760.7 21880 ſchw. heiter 0 Frankfurt a. M.——————— ünchen—————— Kopenhagen. 760.1 19 S]mäßig wolklos 0 Stockholm 760.5 2¹ 8 ſchw. halb bed. 0 Haparanda 759.8 18 8 ſchw. wolkig 0 Bobg 756.8— 080 ſchw. halb bed 0 Paris. 17863.1 18 WNWI ſtark bedeckt 0 Marſeille 160.9 2¹ Oſſchwach halb bed 12 Wiens 33„ 21¹ 8S0 ſchwach wolklos 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7s morgens) See⸗ druck pera⸗ 82 Wind 8 21 Be⸗ höhe 38 85 inn E8 8 8 Richt Stärke 6 28 Wertheim.151 760 88 19 30 15 SwW ſchw. 32 Karlsruhe... 127 760.8 20 30 19 Sw mäß. kem 8 Baden⸗Baden 213 760.6 19 29 15 8S0 ſſchw. 3 Königſtuhl.. 563 760.5] 16 25 16 Sw/ ſchw. kabe 4 —+. Hof 1281654.3 17 20 13 Sw ſchw. wang 4 t. Blaſien. 780— 17J 24] 15— ſtis 3 Allgemeine Witterungsausſichten. Ein geſtern über Frankreich ſchwebendes Tiefdruckgebiet geftern nachmittag vereinzelte, mahrend der Nacht im gan Lande Gewitter und zum Teil ſehr ſtarke Regenfälle gebracht. Nach einem ſehr heißen Tage ſind die Nachmittagstemperaturen van 30 Grad in der Ebene und 20 Grad im Hochſchwarzwald etwas geſen⸗ und Abkühlung eingetreten. Vorausſichtliches Wetter bis Donnerstag, 1. Juli nachts 12 uhr: Zeitweilig wolkig und noch geringe Regenfälle, etwas kühler. 7 bem Oeutſchen Schutzbund Annahmeſtolle: ————— uf ANrA Min 4. 55 Nr. 283. Generai-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) ee vom 23. Juni. Berlin. 30. Juni.(Drahtb.) Der Ausweis der Reichsbank über die dritte Juniwoche zeigt auf den Anlagekonten eine sehr erhebliche Entlastung. Namentlich dank einer verhält- nismäßig geringen Inanesprurbnahme seitens des Reichs und dank dem wiederum günstigen Absstze von Reichsschatzan- weisungen im freien Verkehr ist die gesamte Anlage um 3 492,2 Mill. AM auf 37 329,5 Mill. A zurückgegangen. Von dem Rückgang entfallen auf die bankmäßige Deckung allein 3 482,7 Mill. 1. Unter der Einwirkung dieser Entwieklung auf den Anlagekonten sind den fremden Geldern 3 732.8 Mill. A ent- zogen worden, sodaß sich der Bestand bis zum 23. Juni auf 11 379½8 Mill. A ermäßigte. Der Zahlungsmittelbedarf war während der Be- richtswoche, insbesonder im Zusammenhange mit den begin- nenden Terminzahlungen(Zinsscheineinléösungen usw.) sehr stark. Indes ist auch diesmal wieder zu beobachten, daß die Ankorderungen bhinter denen der entsprechenden Vorjahrs- woché erheblich zurückblieben. In der dritten Juniwoche 1920 wurden an Reichsbanknoten und Darlehenskassenscheinen 794,2 Mill. AMneu ausgegeben(gegen 1 254.4 Mill. A in der dritten Juniwoche 1919). Im einzelnen ist diesmal der Noten- umlauf um 847,9 Mill.„ auf 51 656,8 Mill. 4 angewachsen, Wwährend der Umlauf an Darlehenskassenscheinen um 33.7 Mil- lionen M auf 14 288,1 Mill.„ zurückging. Die Veränderungen in den Beständen an Gold, Scheidemünzen und scheinen waren wie üblich ganz geringfügig. Bei den Darlehenskassen stieg die Summe der aus- stehenden Darlehen um 230, Mill. 1 auf 29 886,6 Mill. A. Ein dieser Zunahme entsprechender Betrag an Darlehens- kassenscheinen floß der Reichsbank zu, die auflerdem, wie er- wähnt, aus dem Verkehr 33.7 Mill.„ an Darlehenskassen- scheinnen wieder aufnahm. Die Bestände der Reichsbank an Darlehenskassenscheinen haben sich danach um 304,t Mill. A. V erhaht. Bestand an kursfähigem deutschem Geld und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm kein zu 2784 Mark berechnet. gegen die 1888 Vermögen(n 1000 Mark) eeee Metallbestannſgdſdſdi 1005174 278 darunter Gollliie 1091714— Reichs- und Darlehenskassen-Scheine. 16492649 + 304 124 Noten ander. Bankeens 2894 + 373 Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 37 155990— 3482691 Lombarddarlenen 12527— 6037 Wertpapierbestancll 360997— 3423 Sonstiges Vermõgen 93271 + 416623 Verbindlichkeiten. Orundkapitl„180000(unver.) Rücklagen 104258 unver Notenumlaufn 51656516 + 8479ʃ8 Einlagen 11579770— 3732829 Snt Verbindlichkeit.—*3694961 T+ 114158 Ernste Lage am badischen Arbeitsmarkt. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind in der Woche vom 18. bis 24. Juni ohne Besserung geblieben. Zahl der völlig Erwerbslosen ist zwar von 4328 auf 4112 zurückge⸗ gangen, weil das Arbeitsamt Mannheim der chemischen Industrie auf dem linksrheinischen Gebiet eine größere Anzahl Leute zuweisen konnte. Weitere Betriebsschlie gungen und Einschränkungen mußten aber in größerem Um- fange vorgenommen werden, Ferner ist damit zu rechnen. daß noch Verschlechterungen auf dem Arbeitsmarkt eintreten. Durch die Auflösung der militärischen Apwieklungsstellen dietet sich augenblicklich im Wandelsgewerbe ein be⸗ sonders ungünstiges Bild. Schliebungen mangels Aufträgen erfolgten: Die Bad. Schuhfabrik Bär u. Löwenthal in Emmendingen mußte ihren Betrieb mit 26 Männern und 16 Frauen schließen. Das Eisenwerk G.., b. H. in Bruchsal hat 21 Arbeiter entlassen. Einschränkungen mangels Aufträgen waren nötig: Die Mechanische Weberei Straehl in Zizenhausen hat mren Betrieb auf 32 Stunden beschränkt. Eine Zurückver- legung auf 24 Stunden ist zu erwarten. Die Villinger Hausuhrenindustrie W. Brunkhorst in Vil- lingen hat ebenfalls ihren Betrieb mit 18 Arbeitern einge- schränkt. Das Gleiche trifft bei der Schuhleistenfabrik Joseph Fischer in Freiburg mit 18 Arbeitern und der Hutfabrik Reh- fuß u. Co. in Kehl mit 10 Männern und 3 Frauen zu. Bei dieser Fitma Uist eine weitere Einschränkung eventl Schließung mit 100 Männern und 20 Frauen zu erwärten. Die Lumpensortiergesellschaft Schnurmann in Lahr mit 20 Männern und 10 Frauen und die Firma Emil Wäldin u. Co. in Lahr mit 206 Arbeitern mußten ebenfalls zur Einschränkung Weitere Einschränkungen wurden vorgenommen bei den Herdfabriken M. A. Läaämle und C. Neff in Bretten mit 100 Ar- beitern, bei der Deutsch-Kolonialen Farb- und Gerbstoff-Ge- sellschaft in Karlsruhe mit 55Arbeitern, bei der Nähmaschinlen- fabrik Junker u. Ruh in Karlsruhe mit 1800 Arbeitern, bei der Mannheimer Holzwollefabrik Leo Prager mit 45 Männern. Durch Verktauf der Brauerei Printz in Karlsruhe dürften demnächst 40 Arbeiter zur Entlassung kommen. Im allgemeinen ist zur Lage folgendes zu sagen: In der Landwirtschaft werden immer noch Arbeiter in großer Zah! angefordert. In der Metall. und Maschi- nenindustrie ist bisher immer noch keine Besserung ein- getteten, die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ist gegenüber der der Arbeitsuchenden sehr gering. Dasselbe trifft für die Lederindustrie und für die Holzindustrie in Bezug auf Möbelschreiner zu. während neuerdings wieder eine großlere Nachfrage nach Holzküfern besteht. Im Nahrungs- und Genußmittelgewerbe ist die Lage der einschlägigen Berufe nach Wie vor ungünstig. Die Bekleidungsindustrie und das Reinigungsgewerbe fordern Schneider sowie Friseure und Friseusen an, wogegen Schuhmacher mehr als Stellensuchende vorhanden sind. Das Baugewerbe benötigt wieder Maurer und Zimmerleute. Die Lage im Vervielfältigungsgewerbe weist auch noch keine Besserung auf, ebenso die im Gast- und Schankwirtsgewerbe. Im privaten Haushalt fehlen in großer Zahl Haus-, Küchen- und Zimmermädcehen. Börsenberitrhte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 30. Juni.(Drahtb.) Der heutige Börsenver- kehr zeigte anfänglich eine festere Haltung, jedoch ließ die Unternehmungslust zu wünschen übrig. Anfangs waren Kolonialpapiere lebhafter gefragt, für die eine günstige Beur- teilung bestand, da Verhandlungen bei der Otavi-Gesellschaft in Frage kamen. Otavi-Minen-Anteile lagen besonders fest, 800, Otavi-Genußscheine notierten 688, Neu-Guinea 670. Ruhig War der Verkehr in Petroleumaktien. Deutsche Petroleum, welche vorbörslich 774 gehandelt wurden, stellten sich später ca. 758 bis 764, Deutsche Erdél 1080. Unter den führenden Monen pipleres erzielten Gelsenkirchener, Phönix-Bergbau und Mannesmann eine 3- bis%ige Kursbesserung. Von che- mischen Aktien, die vorwiegend schwächer lagen, gaben Bad. Aniſin 1, Farbwerke Höchst 274%, Elektron Griesheim 40% nach. Scheideanstalt waren wieder größerem Angebot unter- worfen, 437. Geringfügige Kursveränderungen wiesen Elek- trizitätspapiere auf. Deutsch- Uebersee gaben 18/% auf 780 nach, Schantungbahn zeigten 624% Hamburg Paketfahrt schwächten sich ab. Kaufinteresse erhielt sich für Mexikaner, vyo es zum Teil zu weiteren Kurserhöhungen kam. In größeren Beträgen wurden 3% Silbermexikaner aus dem Markt genom- men, 2909%, Goldmexikaner ebenfalls böher, 35896, Tehuampee stellten sich auf 204 bis 2047½%. Im Verlaufe der Börse blieb die Haltung auf fast allen Gebieten ziemlich fest, doch hielten sich die Umsätze in recht engen Grenzen, Privat- diskont 4⁴⁴ und darunter. Berliner wertpapierbörse. Berlin, 30. Juni. ODrahtb.) Trotz der sich mehrenden Ursschen zur Geschäftsenthaltung zeigten sich zu Beginn des Verkehrs Kurserhöhungen. Den Anstoß hierzu gab das neuerliche Anziehen der Devisenkurse. Naturgemäß zogen hierdurch Valutawerte und besonders Kolonialpapiere Nutzen. Mexikanische Anleihen stellten sich gleichfalls im Zusammen- hang erheblich höher. Aber auch in Montan- und Farbwerten Waren Kursbesserungen bis zu 7% zu verzeichnen, die sich aber nicht voll behaupten konnten. Vorübergehend entwickelte sich eine Aufwärtsbewegung in Schiffahrtsaktien, für die als Erklärung wiederum Gerüchte von Verhandlungen mit ameri- kanischen Unternehmungen herhalten mußten; Argo setzten mit einer Besserung von 33% ein. Petroleumaktien traten mehr in den Hintergrund. Deutsche Erdöl und Steaua Ro- mana litten unter Gewinnrealisierungen. Köln-Rottweiler er- fuhren eine bemerkenswerte Erhöhung um 609%6. Kaliaktien schwächten sich ab. Deutsche Kali verloren 12% Anlage- papiere hatten geringfügige Veränderungen aufzuweisen. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 30. Junl. ODrahtb.) Am Produktenmarkte ent- Wickelte sich lebhafteres Geschäft in Hafer, auf Käufe der westlichen und hiesigen Verbraucher bei steigenden Preisen. Locoware war knapp. Von Hülsenfrüchten waren gute Vikto- riaerbsen gesucht; auch für Ackerbohnen zeigte sich Begehr, ebenso für Lupinen zu Saatzwecken. Heu hatte feste Tendenz. Die Strohpreise blieben behauptet. Es notierten in Mark pro Tonne: Hafer loco ab Bahn 2380, desgl. spätere Lielerungen 222—2320. Tendenz fester. Wirtschafniche Rundschau. 5 Brown, Boveri u. Cie.,.-G. in Mannheim. Von der Verwaltung wird die Erhöhung des Kapi-⸗ 5% ige zugsrechtes der Aktionäre beantragt. Außerdem soll von der am 12. Juli stattfindenden Generalversammlung die Aus- gabe, von ß genehmigt W erden. Dividende der Gold- und Süder-Scheideanstalt. Die be⸗ antragte Dividende der Deutschen Gold- und Silber-Scheide- anstalt vormals Rößler in Frankfurt aà. M. beträgt 17% auf 40 Mill.„ Aktienkapital gegen 20% auf 20 Mill.& Aktien- kapital im Vorjahre Waren und Härkte. Die Preisgestaltung in der Zigarrenindustrie. Von fachmännischer Seite, wird hierzu mitgeteilt: Durch schlecht orientierte Tageszeitungen wurde die Nack- richt verbreitet, daß die Rohtabakläger der Zigarren fabrikanten überfüllt seien, daß ferner der Absatz von Zigarren infolge der hohen Verkaufspreise stockt und daß die Fabriken ihre Verkaufspreise bereits bis zu 40% ermäßigt hätten. Von dieser Notiz waren die Nächst- beteiligten, nämlich die Zigarrenfabrikanten, selbst am meisten überrascht. Zunächst ist eine Anhäufung von Roh- tabak schon deshalb unmöglich, weil dessen Bezug schon seit fast vier Jahren reichsgesetzlich kontingentiert und er- heblich beschränkt worden ist. Eeine Ueberfüllung ist daher nur denkbar bei den im besetzten linksrheinischen Ge- biet und dessen Umgebung zahlreich entstandenen Schwarz- kabrikanten, die mangels jeder Sach- und Fachkenntnisse ihre mangelhaften Fabrikate jetzt, da die Schieberkonjunktur vor- über ist, mit schwerem Verlust verkaufen müssen. Die ordnungsmäßig arbeitenden Fabriken, welche durchgängig auch jetzt noch ausreichend beschäftigt sind, konn- teu infolge der seit kurzer Zeit gebesserten Valutaverhältnisse ihre Rohtabakvorräte zu ermäßigten Preisen ergänzen, inso- weit nicht die Weltmarktpreise, wie z. bei Deck tabak, inzwischen gestiegen sind. Diese Veränderung zu Gunsten billigerer Fabrikate ist denn auch schon heute in den Fabfikatpreisen bemerkbar. Von einer erheblichen Verbilligung— bis zu 40%— kann aber ernstlich schon des- halb nicht gesprochen werden, weil bei der augenblicklichen Lage die Kosten für den gesamten Rohtabak auch nicht entfeint 40% sondern nur einen weit geringeren Teil des Fabrikatpreises betragen, während die Löhne und alle a n- deren Posten der Kostenbetechnung in neuerer Zeit noch gestiegen sind und eine Ermäßigung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist. Ein Preissturz ist denn auch nur rür Schieber- waren und Schieberpreise eingetreten. Zu diesen Ausführungen bemerken wir auf Grund von Er- kundigungen bei anderer Seite noch folgendes: Raohware ist heute, gemessen an den Zahlen und Posten der Vor-⸗ kriegszeit, noch wesentlich weniger in Deutschland, die Vorräte waren äußerst gering und sind heute(immer ge- messen an der Friedenszeit) noch knapp. Etwas ganz anderes ist aber, ob Vorräte und Rohware für die heutige, solide Produktion und den infolge eringerer Käufkraft verminderten Verbrauch und Konsum genügen, reichlich vorhanden sind oder ob weiterlin Knappheit herrscht. Hierzu geht das Urtell dieses Gewährsmannes dahin, daß die Zigartenfabriken im Grobßen und Ganzen eingedeckt sind für Produktion, die obige Umstände sowie die eigene mögliche Geldmittelinvestie- rung berücksichtigt, daß sie aber und preiswerte Roh- ware noch gerne kaufen. Der Einkauf an war zunächst infolge der Valutszentwiek lung nach unten teuer und risikoreich, sogen. überteure Valutaspitzenposten konnten aber durch den Preis- rückgang für Tabak am Weltmarkt insbes. Holland noch in einer Zeit schlechter Valuta bereits ausgeglichen und heute durch Neukalkulation ausgemerzt werden Das heutige Fab- rikat kalkuliert sich etwas billiger als vor drei Monaten, die Qualitat, Ausstattung und Konkurrenz tritt wieder in Erschei- nung und tut das ihre zur Einstellung der Preise auf eine dem Raucher etwas günstigere Grundlage. Absatzstockungen sind vorhanden für die minderwertige Schwarz- und Schieberware, sie ist vielfach geradezu unverkäuflich, im übrigen aber hält Konsum und Absatz sich in den normalen Grenzen, die durch die heutigen Preise gesteckt sind. Schätzung der amerikanischen Zuckererzeugung. Berlin, 29. Juni.(Eig. Drahtb.) Für das laufende Be- triebsjahr wird die Rüben- und Rohzucker-Erzeugung von der Newyorker Firma Willet u. Gray nunmehr mit rund 304,333 Mill. Zehtner geschäatzt gegen 328,77 und 347,67 Mill. Zentner in den beiden Vorjahren. Hauptſchriftleitung: Dr. Frig Goldenbaum Verantwortlich für Politik. Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionelen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A Pfab: für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Dr. Haas, Mannheimer General-Anzeiger schreiten. tals von 9 Mill. 4 auf 34 Mill.„4 unter Ausschluß des Be-. m. b.., Mannbeim, E 6. 2. ..—..,] W-—————————. a iv. 29.. 5 N 2— 7„29. 30. Frankturter Börse. kransport- Artes, 25.80. Berliner Börse. CFFFFFC E Derisen-Kurse, ransp.— en. Div. 0 Festwarzinsliche Werte, Sohantung.%%—88— Sschweller Berge. 12 890.—290.25 10 er Landeswahrung in NMarh a) In nsche. 29. 30.Hamb.-Am. Fedeit— 180.280(183.— Alg 12 8 5 Stragb. 6 Feſten à Gullle zume 10 400.—. Berliner Devisen. 4% Mann y. 1901 06/08] 98.50, 96.60 Nordd. Lloyd. 173.30182.— a) Relehs- und 29. 30. Sr. Serſ. Straßenb. 7½ 136. 75 Friedrichshitte.. 25 700.—800.— HFir drabiiche Nu 88.7 1* 4% Mannbeimer v. 1912 Oest.-Ung. Stastsb. 70 een Sbcd. Eisenbah 114.59114.25 en 8 bl at 59. errte 5% Deutsche Reſchsanl. 79. 60 OGestSüdb.(Comb.) 0 29.,% 29.25 5, O. Schateanw. Ser. 109.—.193.— 0— 5 b. 70 217.75 217.— Selsweſcher Elsen. 10— Auszahlunden parität 18. Spt. Seld.LBrlelSeld Luel. 4% 4 FF 98.40 56.20 Oest. e 9029. ee 9 885—555 Seeeeeere 8 Industrle-Aktien. 4% do, Ser. IV-V. 81.30 81.50 1755 omb.) do. Gußstah.. 10 9 233—— Srüssel-Anteerpen 55 8 2% Srun à Bifkinger.. 6 185.—— 4½% de. Ser.=he 3480 54.0 Bgateffeltondeßn Seorgs-Marlegf... 0 280. Sbristlania 11230 700.25 5% l. Rejchs-Schatzadl. Sementuy, kieideſpg. 10 4½0% do. 192.. 91.30 91.30 b—Serreshelmer Slas, 19 480.——.— Copenagen 1140% 88925 27 W. und V. de. PFFPF Geutsche fleſhsenl..0 J0.50].Kncke Hemdtsch.— 181—Soeſdschmidt.Th.. 12 779.75 279.—[Steckbem. 11230 720.253 AIRechsschstzadl. Sbem Schelgeanst 20 420.710ſ 4% Jo. 1290 42.25 We e f0 Bergbeu. 5 292.—288.— Hle singfors* 9 9 Sebekeens. Sb. Sriesh.-Fleſctr.%% do.. 40 75 Hems ganekbeent.— 37.18.0/ fiſtbert hiszeßlaen. 8 140.—f110 een 42.— 4˙% 40 Farbw. Höehst 12 1 d0, 563.20 62.50 flbg. 95 9. Hisen leer.. 14 447.—40.8 Lenden(½8( 31/,— Könesld, V. oh. F. iengbeſm 7% Preug. Ronseis. 71.10 70.10] angs Oamefs 7 80— obsteff erbwegte 12 3 VVVVVVTVCC 30%5 2 85* 23 85 e 15 22170%ͤ“᷑1q“ỹę e 4——— 180.— Mode o0 e 0 162 152„„„525* ee o Holzverkohl.. 0 ank-4 en. ohenſohe-Werke—„%%%% ͤ 35 Sbeed b 85 40. Rütgerswerte 12 6 2% Sadbsche Anſeihe.: 80.50 82.40 Sert Tendels-Ges 19 213.—61.. CffeHece deben 30 889J83.— VVVVVV de en Sadd, Prahtindustr. 7 750½% Bayerlsche Anl..70,—69.600 Somm., u Diecbk. 3 152. 157.50 Cattowitzer Bergb. 9 JJJJJJVVVVVVVF!ET!!TéT0 See 5 3½% Jessbechs Acleind: 39.—. Barms ader Bant. 9 88.484.5 Cebr. Cörtgg. 15 Wien, abgestit.. 88.—] 378583 %% 2. Sisenb.- Bergmann W. 40%— 552 Stadtanl.—. 104.75 Beutsche Zank.. 12 291.50270.% Kostfelm. Zeſſuſose 6 TTTTTTT 20⁰ 4— Pfalz. Eis.-Pr. e i 4% Nineden Stadtanl. 102. 104.— ee ee* 6770 50 Fa Co.———.————— Meſet 4% Frankf.Hypotheken- nE aurahätte 7— e 1 Nh. Elktr.-G. Mannh. 7 5 7 7 0 5 Nnobrſete 1 102.—.— Mitteld. Kreditbanz 8 5 5955—Linde's Eismaschin. 55— 2—„ 1— 4% Gest. St-. 92 7155 Sehuckert Narnperg 8 Nationalbs.“ Otschl. 7 25146.— Cinſe& Hofmann 23.3 %% de. Siemens& Halske 12 b) Ausläadlache JOesterr. Krelit...½ 2250 91.50 Codwig Lo²eCo. 15 Frenlefurter Devisen. Summiw fster.. 18 Rentenwerte. Keſhsbank... 8,9149.%%49.—Lothriager atte. 2 Irr 2..- 4% do. eiahelt feſte Nae terw.— 4½% Oesterr. Schatz- Tudastrle-Aktlen. NMannesmanarshren 10„Jun 4% Unger. Sele en Junghans Gebt. 12 danwelsung.. 47.— 47.25 Aoumulat.-Fabr. 20 390.—90.— Obersonl. Elsb. 81555 6 Seld. Zriet. LCeld.L Brief 4% 0. St. Rte.v. 1010 d8 ei 15 20 4% 0. Goldrente... 38.50 39.65.-G. Aall. Treptow 12 326.5071.— do. Eisenind. r. Hoſſang. 1239, 1342. %% do. St.-Rte. v. 189, Lodartabrik Spier 4% do. conv. Rente. 46.25 45.— Adler& Oppenhelm. 20 490.—495.— do. Koks wecke. Anteerpen 325.— 320. 2 Lederwerke Rothe. 70% 220 do, Silberrente.—.—.50 Adler verde. 10 201.25½214.50 Orenztein 4 NKoppei 16 Norwegen 634.23 633. Oiwidenden-Werte do. Sügd. ingb... 10%% do. Paplerrente.. 24.— 23.— Aſig. Elektr.-Ges, 10 2715027t.— Shönix Bergbau. 8 3 Oänemerk. 74 621.73 623 Bank-Aktien. Div. 40 Sploherz. 10 40 o Fürk. Aämfnist.-Anl. 65. 70.— Alumſnlum-industr. 18 13000450„beig. Sraunkohle. 12¼ Schweden. 841.30 843 Badische Bank. 6½ 170175.— Walzm. Lodwigsbf. 12 1% do. Bagdad- 7 Anglo Continental, 6 217.50½13.30 ha, MAetallw. Vorz, 0 30 Helsingfors Sell. Handelsg.. 10 212.—212.Maschinenf. Kleyer 15 Elsenbahn!,.90.25 90.25 Agsb.-Nrnb. Masch. 10 27.—24.30 Rhein. Stahlwerke. 6 italen Darmst. Bank. 154.30154— do. Badenla 10 4% 40. Bagdad- Badische Anilin..18 425. 428.— Riebeck Montan. Condon Deutseſe Bank. 12 270.7870 9o. Bad. Durtach. 14 Eisenbahn t 90.25 90.25 Bergmann Elektr.. 12 202.—20. 75 Rombacher Hütten. 15 Jew Vork Pisconto-Ges. 10 204.- 204.— Dalmlermotor... 8 4% do. uniflz. Anlelne 159.——.— Serſiner Eleſctr. 1 8 166.25 160.75 Rütgerswerns..12½ Bers, Presdner Bank. 9 122. 17230 Maschfbr. FHlingen 4% do. Zollobl. v. 1911 62.—51.— Bing Nürnberg.. 18—.½03.— Sachsenwertd. Schwelz Nationalbk f. Dtschl. 3 144.30145.50 g90. Elsenacn. 10 do. 400-Fos.-Lose 383.—390,—[Sismarechütts.., 3 450.50458.50 Schuckert& Oo. 8 SSr Pfslzische Bank. 1 138.50 138.50 Grtzger, Dulech 15 4½% Ung. St.-Nt.. 1913— ochumer Sußstahl 5 250. 27.5Stemens 4 kleiske. 12 en, Pfslz. Tiyp. Bank? 9—182.Haid& Neu, Nahm. 15 4/%% do. do. v. 85 40.30 40.70 Sebr. Böhler& Qo. 12 261.18— 8 Türk. Jsbakregle.. Bend Oest.(abg.) Fhein. Creditbank. 7 130.2530.50 N 10 2% do. Soldrents. 35.500 35.— Bron, Boveri& Oo. 9 Ver. GöinRottwell. 16 Rheln. Typ.-Bank 3—. 88.— Pfils, NahmKexser 12 4% d0. Kronenrene. 23.50 29.— Zuderus Eiseng. ½ 239.15 25 ver. Fränk. Sonuhf. 18— Südd. Pisg.-Ces. 7 13950188.— Schnslipr. tn. 7 44% Wiener inysst, ee 48. 49.— Chom. en 12 290.—284.—Ver, Sſanzstoffe, 20 eeeee 2 Ver- Otsch. Oelfabt. 12 3% Oesterreich.-Un Chem. Weſler 12 2 V. Stv. Zypen WIg 10 Bergwerks-Alctlen. Potzell. Wessef Staatsbank, 66./5 67.23 Chem: Alberft. 40 Westeregeln Alkell 85 Franlefurter Notenmarict Booh. Brgb. u. Gußst. 5 Pt. Pulvet fabr. ing hb. 39 3% do. IX. Sefſe. 33.—.50 Sogcordia Zergb. 22 Zollstoff Waidhof, 10.4J Deutsch-Lux. Brgẽw•. 10 Selliadustrſe 7 3% J0. Erg.-Ntz..50 55,30 Deimſer Motoren 3 Deutsch-Ostafflka.— ee Bergw. 6 Spinn. Elsäf.-. 5 4% do. Gold.280 Deotsch-Luxembg. 10 Neu-Gulnees Amerikanische Noten Osester ee e Bergbau. 3 Sbinn. Ettüngen 2,50„Südôst. Pr..-Uebers. Elektr. 0 Otavi Minen u. ieh.— Belgiscghe Norwegischs Westeregeln 35 HKemmgarasp. Kals. 13.50 do., osge Frriczt 8 Deutsche Erdöl 20—5— Oänlsches Rumänische Vaneeg-ne. W. 6 Uhrentbr. 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Er verlangt eine neue Unterſuchung und außerdem die Entfernung zweier Herren aus der Rennleitung, denen er kein Vertrauen entgegen zu bringen vermag. Falls ihren Wünſchen nicht entſprochen wird, wollen die Trainer bei den Trabrennen am Mittwoch in Ruhleben kein Pferd anſpannen. Radſport. sr. Große Rheiniſche Sportwoche. In der in Hannover durch den Verband Deutſcher Radrennbahnen abgehaltenen Verwaltungsausſchuß⸗ Sitzung, an der auch die Vertreter des Deutſchen Nennfahrer⸗Verbandes und des Allg. Deutſchen Aut.⸗Kl. teilnahmen, wurde 30 Beſprechung ini i i kt, der Feſtſetzung des Hegeenne ber Groken gend. an Aute— 5 18. bis 28. Auguſt Programms der Großen Rad⸗ und Autoſportwo in Köln, Stellung genommen. Veranſtalter ſind die 3 Verbände, A. D. ganer d e. die. N. f ee Ciaung elegt und auch an die D. R. U. eine Einladung 4 er Straßenpreis vom Rhein über 200 Km. für Berufs⸗ und Herrenfahrer(40 000 Mark Preiſe).— 16. Auguſt: Herrenfahrer⸗Ren⸗ nen auf der Kölner Radrennbahn.— 17. Auguſt: Großes Sportfeſt im der Bürger⸗Geſellſchaft.— 18. Auguſt: Vorläufe der Deutſchen eiſterſchaften für Berufsfahrer über 1 und 100 Km.— 19. Auguſt: Be⸗ rüßung der Vorſtände der Verbände und der Induſtrie.— 20. Auguſt: erbandstag des Verbandes Deutſcher Radrennbahnen.— Motorradrennen des A. D. A. C.— 21. Auguſt: Rundfahrt durch Köln.— Korſo der Teil⸗ nehmer.— 22. Auguſt: Deutſche Meiſterſchaften über 1 und 100 Km.— Gedenkfeier für die Gefallenen.— Anſchließend findet vom 23. ab eine Rheinfahrt für die Teilnehmer ſtatt. 7 sr. Bei den Düſſeldorfer Radrennen war in dem Großen Preis über 100 Km. in 3 Läufen der Berliner Appelhans bei weitem der beſte Mann im Felde, indem er alle 3 Läufe gewann. Nur im zweiten Lauf über 30 Km. war ihm Sawall hart auf den Ferſen und endete nur 30 Mtr. zurück als Zweiter. Die Fliegerrennen waren eine ſichere Beute von Schürmann der Schrage jedesmal ſicher halten konnte. Die Einzel⸗ ergebniſſe ſind: Großer Preis von Düſſeldorf: 1. Lauf: 20 Km.: 1. Appel⸗ hans 16:52, Krupkat 400 Mtr., Sawall 430 Mtr., Ebert 3000 Mtr. zu⸗ rück.— 2. Lauf: 30 Km.: Appelhans 25:36, Sawall 30 Mtr., Ebert 520 Mtr., Krupkat 1350 Mtr. zurück.— 3. Lauf: Appelhans 41:55, Ebert 1500 Mtr., Sawall 1900 Mtr., Krupkat 4200 Mtr. zurück.— Ge⸗ Ebert 94,900 Km., 4. Krupkat 93,550 Km.— Fliegerhauptfahren: 1. Schürmann, 2. Schrage ½ Eg., 3. Winter Ig.— Fliegerfünfkampf: 1. Schürmann 15., 2. Schrage 12., 3. Winter 9., 4. Gottfried 6., 5. W. Kneifel 3 P. 5 ſamtergebnis: 1. Appelhans 100,00 Km., 2. Säwall 99,640. Km., 3. gebe pfalz, Heſſen und Umgebung. sw. Nierſtein, 24. Juni. Eine. brauchbare Auszeichnung iſt der hieſigen Feuerwehr zuteil geworden. Für die opferwillige Tätigkeit gelegentlich des Schiffsbrandes auf dem Rhein hat die Firma Rheinſchiffahrts⸗A.⸗G. neben einem Dankbriefe den Be⸗ trag von 3500 M. überwieſen, wovon nach Abzug der Waſſer⸗ und Wachegelder noch die nette Summe von 1800 M. übrig bleibt. sw. Darmſtadt, 26. Juni. Das Badeleben am großen Woog ſteht gegenwärtig in voller Blüte. Die Brücke, welche don viele! Stellen im Siadtparlament zuecſt ſehr angefeindet wurde, erfreut ſich größter Beliebtheit. Nachdem ſie jetzt fertiggeſtellt iſt, finden allabendlich große Schwimmübungen ſtatt, Waſſerball⸗ ſpiele u. a m und hunderte von Zuſchauern haben ebenfalls ihre große Freude. sw. Darmſtadt, 26. Juni. Billige Kir ſchen, d. h. nach unſeren heutigen Begriffen, hat kurz vor Schluß der Ernte die Stadt eingeführt. Dieſelben werden zu Mk..20 pro Pfund abge⸗ n. s. W. 1 26. Juni. Das größte Faß im Rhein⸗ gau mit einem Inhalt von 50 000 Liter, der Firma Withelmi ge⸗ hörig, iſt jetzt in den geſegneten Weinjahren zum erſten Male wieder nach langer Zeit gefüllt worden. 1919 185 Inventar zu verk. Passiva. Angebote u. J. O. 99 an Axtiva. Bilanz am 31. 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B327 Näheres Tel. 3858. J. K. 95 d. d. Geſchäftsſt. Die industrie s ue hi Ideen u Erfindungen N 78 Sekle. Nr. 28383. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 30. Juni 1920. 5 1— Aa 2 1 Aaagahnaaa ſaldanhadahad ſagagdgaddgadgaaganagdgaadddagaggca 100 Wmaumamuumuummmume—355 — N e ee QT eee t eeee eeez 2alLREICE Ie TeIdhEbEfUAssUnskR IN oEurSscHAU0 l AlLFR ART 7876 N durch unser Archiv und unsere Niederlassungen auf mündliche oder schriftliche kostenlos bezogen wWerden n— I 8 1— Der Geschaftsbericht für das Jahr 1919 ist und kann NQ ggeageeegagpongangwaggegace 13 aa IN 0— fffff an— 8 aem nm nneennnnnndmmddadar — Amtliche Bekanntmachungen Da in den Zeitungen widerſprochene Nach⸗ richten erſchienen ſind, wird nochmals darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß bei allen ſeit dem 25. Juni d. Js. geleiſteten Lohn⸗ und Gehaltszahlungen der ahlung. Tällt dieſer auf den 25. Junf oder einen äteren Tag, ſo muß der Abzug gemacht werden, iſt die Auszahlung an einem früheren Tage erfolgt, ſo war kein Abzug zu machen oder Gehalt, der am 25. Juni oder ſpäter ausbe⸗ hlt wird, ſchon vor dem 25. Juni verdient wor⸗ en iſt. Die Arbeitgeber ſind nicht ermächtigt, 52 dee ge ſeeege rer Erõſfnung J. Juli, æ Abr abenòs. Nuuſtlerkomert etwaigen Steuerausfall haftbar ſind. Ebenſowenig kann das Ausnahmen von dieſer Vor⸗ re O0 6, 2 qnann ee Zel. ce Krlseihe den 29. Juni 1920. 7909 „„ SsB˖ 10 0ige Abzug für die Einkommenſteuer gemacht 2 werden muß Dabei bleibt es ſich gleich, für welchen Zeitraum der Lohn oder Gehalt bezahlt wird, ob für die Zeit vor dem 25. Juni oder für ſpätere 5 5 Zeit; entſcheidend iſt lediglich der Tag der Aus⸗ 5 ni ſeiner Neuauſmachung Landes-Finanzamt. ——.— riesenheimer Insel Iſ/ 9⁰——.* Lrüne Erbsen— Suen geeg d können vom 1. Juli 1920 ab 8 0 Die Geburt eiues kriſftigen 4 Dach-Renaraturen aller Art, einschl. 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