———— . Mittag⸗ Ausgabe. — In u. mouatl. einſchl. M..50 für 5 u. 6. Ae grge 9en. 25. de .—. Poſtbezug vlerteljährl. N. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern t e Konto Nr. 17590 Karlarube i. B. u. Nr. 2917 Ludwi Beſchäfts⸗Rebeuſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Walbhofftr. 6. Schwetingerſtadt: e 42. Lindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Babſſce Neneſe Nacrithen Anzeigenpreiſe: Bei c 2 ühn ae l beſtimmten T nachm. r. Jür An n an be miten Ta Ubernamnmen. Sbö Sewalle Sbestis Grſag⸗Aufpebchen far ausgefallene od. eberzettigem Widerruf b. 1 ſpalt. 98.50 MNk., ausw..— Mk. Stellen⸗ c. Rekl. 8Mk. Aunahm 1 Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. tellen u. Ausgaben wird keine Verantworiung Material gel uſw. berechtigen zu keinen en ob. für verſpůtete Aufnahme von Anzeigen. u. 25 Betriebsſtõ ſchränkte der Empfaug de 30 Ne Derkin, 2. Juli.(WB.) Der Reichspräſident empfing geſtern den neuernannten franzöſiſchen Botſchafter Mr. Char⸗ les Laurent zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungs⸗ ſchreibens. Bei der Ueberreichung hielt der Botſchafter folgende Anſprache: Herr Präſident! Ich habe die Ehre, das Schreiben in Ihre Hände zu legen, durch das der Präſident der Republik Frankreich mich bei Ihnen beglaubigt. Berufen, die amtlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern in vollem Umfange wiederherzuſtellen, werde ich bemüht ſein, beizutragen zu einemfruchtbringenden Zuſammenwirken zwecks Heilung der Wunden des Krieges und zum wirtſchaftlichen Wiederaufbau Eu⸗ ropas, in ehrlicher Durchführung des Friedens⸗ vertrages, der hinfort die gemeinſame Urkunde aller ihn zeich⸗ nenden Länder ſein wird. Geſtatten Sie mir, Herr Präſident, auf die erfahrene Mitwirkung Ihrer Regierung zu zählen und meine aufrichtigen Wünſche für Ihre Perſon und das Gedeihen des neuen Deutſchen Reiches und des Friedens zu übermitteln. Der Reichspräſident nahm das Beglaubigungs⸗ ſchreiben entgegen und erwiderte mit folgenden Worten: Herr Botſchafter, ich habe die Ehre, aus den Händen Ew. Exzellenz das Schreiben des Herrn Präſidenten der franzöſiſchen Republik entgegenzunehmen, durch das Sie als Votſchafter bei mir beglaubigt werden. Hierdurch werden alle amtlichen Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern in vollem Umfange wieder auf⸗ genommen. Befriedigt entnehme ich Ihren Worten, daß es Ihr Ernſt iſt, dabei mitzuarbeiten, die Wunden, die der Krieg unſeren beiden Ländern geſchlagen hat, zu heilen und durch gemein⸗ ſame fruchtbringende Arbeit die wirtſchaftliche Lage Europas wieder in Gang zu bringen. Von dem gleichen Streben bin ich und die deutſche Regierung erfüllt. Ich danke Ihnen für die Wünſche, die Sie für das Wohlergehen Deutſchlands aus⸗ gedrückt haben und für die freundlichen Worte, die Sie an mich ge⸗ richtet haben. Seien Sie verſichert. daß ich und die deutſche Regie⸗ rung alles tun werde, um Ihnen die Erfüllung der Ihnen geſtellten Aufgabe nach Möglichkeit zu erleichtern. Ich begrüße Ew. Exzellenz als den erſten Botſchafter der franzöſiſchen Republik bei der deutſchen Republik und wünſche Ihnen vallen Erfolg bei der hieſiger Tätigkeit. 5 * Dieſe beiden Anſprachen zeichnen ſich durch einen ſehr liebenswürdigen und höflichen Ton aus. Man könnte faſt Hoffnung aus den verbindlichen Worten des Franzoſen pfen, wenn nicht ein Paſſus wäre: der von der ehr⸗ ichen Durchführung des Friedensvertrages, der hinfort die gemeinſame Urkunde aller Länder ſein werde, deren Unterſchrift er trägt. Alſo eine unabänderliche Urkunde, die Deutſchland reſtlos zu erfüllen hat. Der Reichs⸗ präſident hat die rte von dem fruchtbringenden Zuſam⸗ menwirken am Wiederaufbau wieder aufgenommen, über dieſen unangenehmen und unannehmbaren bezeichnendem Schweigen hinweggegangen. Deutſchland ſieht in dem Friedensvertrag von Verſailles nicht ein ewiges Dokument und fordert ſeine Abänderung. Frankreich da⸗ gegen beharrt ſteif und feſt auf dem unabänderlichen Dauer⸗ weſen dieſes unmöglichen Vertrages, der, wie der„Daily Herald“ zutreffend ſagte, den Dauerkrieg gegrün⸗ det hat, und verficht dieſen Standpunkt ganz unentwegt, 2 unentwegt, daß es immer wieder in Meinungsver⸗ chiedenheiten mit ſeinen Verbündeten gerät. Auch auf dem Wege nach Brüſſel und Spa liegen ſolche. Das„Echo de Paris“ iſt ungehalten über die Berufung der eng⸗ liſchen Militärſachverſtändigen nach Spa. Nicht nur die Finanzfrage ſoll dort, wie urſprünglich beab⸗ ſichtigt war, ſondern auch die Beſetzungsfrage und die Frage über die Volksabſtimmungsgebiete zur Sprache gebracht werden. Das Blatt läßt keinen Zweifel dar⸗ über, daß vom franzöſiſchen Standpunkt aus eine derartige —— des 1190—— 55 Die öſung inanzfrage ſei da a wierigkeiten ge⸗ ſtoßen, daß Italien die Feſtſetzung der deutſchen Schuld und die Frage nach deren Verteilung unter die Verbün⸗ deten als eine nicht zu trennende Angelegenheit bezeichnet habe. Das Blatt glaubt deshalb, daß es große Sge rigkeiten haben werde, in Brüſſel eine Eini⸗ gung unter den Verbündeten zu erzielen, ſo daß ſie in Spa einig auftreten könnten. Für Frankreich gebe es eine Grenze für das Entgegenkommen, und außerdem müſſe die Frage der Beſchlagnahme der deutſchen Zolleinnah⸗ men und die etwa nötig werdende Ausdehnung der Beſetzung beſprochen werden. Auch der Bericht der Agene Havas aus Brüſſel über die Aufnahme des Gut⸗ achtens der deutſchen den e 5(ſiehe unten das Telegramm) atmet denſelben Geiſt der Unnach⸗ giebigkeit und Unverſöhnlichkeit: Deutſche Gegenvorſtellungen über troſtloſe wirtſchaftliche und finanzielle Lage haben keinen eck, es muß erfüllen und nochmals erfüllen, zahlen und abermals zahlen. Und Millerand behauptet, die Alli⸗ ierten verträten alle denſelben Standpunkt abſoluteſter Unbeugſamkeit. Aber am 29. April hat Lloyd George im Unterhaufe folgendes geſagt:„Wir wiſſen wohl, daß Deukſchland gegenwärtig nicht zahlen kann, baß es gegenwärtig nicht einmal anſtändig leben kann, aber wir möchten ſehen, daß es ſeine Verpflichtungen anerkennt und überlegt, wie es ſie am beſten abtragen kann. Mögen die deutſchen Delegierten nach Spa kommen mit Vorſchlä⸗ gen in bezug auf die Summe, die Deutſchland zahlen kann, und die Methode, wie es zahlen will, und mit ſon⸗ ſtigen Anregungen für die Abtragung ſeiner Verbindlich⸗ keiten und wir ſichern ihnen eine ſehr billige und unpartei⸗ iſche und gerechte Erwägung zu.“ Und dieſe Gedanken des zaliſchen Miniſterpräſidenten, die wohl die Anregung zu den Hutachten der deuiſchen Sachverſtändigen gegeben haben, 27— aſſus iſt er mit nehmen heute die„Daily News“ auf, indem ſie ſchreiben: Das Hauptprogramm in Brüſſel wird die Aufſtellung einer Tagesordnung für Spa ſein, deren drei Hauptpunkte die Entſchädig ung, Entwaffnung und Schiff⸗ fahrtsfrage bilden werden. Was die„ geht, ſo hängt alles davon ab, ob Deutſchland die Einladung, einen Vorſchlag mitzubringen, ernſt nimmt. Wenn Deutſchland den Alliierten die ganze Lage freimütig darlegt und ſich gleichzeitig verpflichtet, alles zu tun, was man von vernünftigen Menſchen verlangen kann, ſo wird es drei Männer finden, die von demſelben Wunſche beſeelt und bereit ſind, in gemeinſamer Arbeit ein Programm aufzuſtellen, durch das eine Ordnung in das euro⸗ päiſche Chaos kommt.“ Die Aeußerungen von Lloyd George und ihre Wiederholung in den„Daily News“ klingen doch immerhin etwas anders als die Auslaſſungen des Herrn Laurent und der Agence Havas. Die engliſchen Stimmen geben Raum zu eſprechungen und Verhand⸗ lungen, aus denen eie beſſere Geſtaltung des Friedens⸗ vertrags hervorgehen kann. 5 Die erſte Sizung der Brüſſeler Konferenz. Brüſſel, 2. Juli.(W..) Der Sonderberichterſtatter der Agence Havas meldet, daß die erſte Sitzung der interalliierten Konferenz am heutigen Freitag, vormittag 10 Uhr im Akademiepalaſt ſtattfindet. Der Vorſiß wird dem bel⸗ Seee e de la Croix angeboten werden. ie erſte zur Verhandlung gelangende Frage wird die Ent⸗ waffnung Deutſchlands Die türkiſche Der hauptſächlichſte lich die bezüglich iſt ein neues Ereignis zu verzeichnen. Die deutſche Regierung ließ am Donnerstag mittag in Brüſſel, Paris, London und Rom gleichzeitig eine lange Note von cu. 30 Seiten überreichen. Das Dokument iſt in drei Teile geteilt und legt die wirtſchaftliche Lage des Rei⸗ ches dar. Die deutſchen Sachverſtändigen bemühen E dar⸗ zulegen, daß Deutſchland unter den Kriegslaſten und Steuern zuſammenbricht und ſchließen auf eine Milderung der finanziellen Klauſeln des Vertrages. Da das Dokument die Arbeit von Sachverſtändigen und nicht von iſt, die Deutſchland offiziell in Spa vertreten werden, braucht man ihm keine allzu große Bedeutung beizu⸗ meſſen; es iſt vielmehr ein Verſuchsballon. In dieſer Ange⸗ legenheit erklären die 17 der alliierten Delegationen, daß es ſich um einen Verſuch handle. Wenn die Vertreter Deutſchlands ſehen, daß dieſe Art der Beweisführung von den Alliierten klar zurückgewieſen werde, würden ſie ihre Taktik ändern. Immerhin müſſe man dieſe Note als ein Zeichen der Oppoſition gegen die Ausführung des Ver⸗ trages betrachten. Wenn derartige Gedankengänge weiter be⸗ ſtehen blieben, ſo würde die Konferenz von Spa ohne Zweifel abgekürzt werden infolge der Unmöglichkeit für die Alltierten, zu einer Verſtändigung mit Deutſchland zu gelangen. Unter dieſen Umſtänden werde die interalllierte Konferenz jedenfalls veranlaßt werden, unverzüglich die Methoden zu prüfen, die bei der Unterredung in Spa eingeſchlagen werden ſollen. Das einzige Mittel für Deutſchland, ſeinen Platz in der Welt wie⸗ der einzunehmen, ſei die loyale Ausführung der im Friedensvertrag in Verſailles übernommenen Verpflichtungen. Brüffel, 2. Juli.(W..) Miller and betonte Jour⸗ naliſten gegenüber, die vollkommene und enge Ueberein⸗ ſtimmung zwiſchen den Alliierten als die wichtigſte Tatſache. Dieſe Verſicherung ſei keine Banalität. Deutſchland, ſo ſagte Millerand, hätte es vorgezogen und zö⸗ gernd zu ſehen, aber vor der feſten Haltung der Alliierten werde es ſich beſſer von der Wirklichkeit überzeugen. Es habe alles Intereſſe, an loyaler Ehrlichkeit und ich hoffe, es werde dies verſtehen. Wir ſordern Verkürzung der Beſetzungsdauer. Verlin, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Reichstagsabgeord⸗ neten aus den beſetzten Gebieten hielten geſtern im Reichstag eine Beſprechung über verſchiedene Mißſtände ab. Alle Frak⸗ tionen mit Ausnahme der Unabhängigen verlangten mit aller Entſchiedenheit, wie der„Vorwärts“ mitteilt, daß der Reichs⸗ tag auf eine Verkürzung der Beſetzungsdauer hinwirke. Keine Friſtverlängerung zur Räumung des RNuhrgebiels. Paris, 2. Juli.(W..) Die Note der Alliierten auf das deutſche Geſuch um Verlängerung der Friſt zur Rä u⸗ mung des Ruhrgebietes durch die Reichswehrtruppen wird in ablehnendem Tone gehalten ſein. * Berlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer von franzöſiſchen Blättern veröffentlichten amtlich Mitteilung der Wiedergutmachungskommiſſion hat Deutſch⸗ land ſeit September 1919 rund 7 700 000 Tonnen Kohle an Frankreich abgeliefert. Berlin, 2. Juli.(WB.) Der Ausſchuß für Aus⸗ wärtige Angelegenheiten iſt am Donnerstag abend zu einer Sitzung zuſammengetreten. Der Miniſter des Aeußern berichtete eingehend über die Vorbereitungen der „Konferenz in Spa. Darauf vertagte ſich der Ausſchuß ohne in eine Beſprechung einzutreten. m. Köln, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet egenſtand der Beſprechung wird natür⸗ ſerenz von Brüſſel und Spa hat geſtern in einem Sonderzuge Paris verlaſſen. Sie beſteht aus 65 Perſonen. Wie der Sonderberichterſtatter des„Temps“ aus Brüſſel meldet, ſetzt ſich die engliſche Abordnung aus 120 Perſonen zuſammen. In Brüſſel iſt man der Anſicht, daß die Dauer der Verhand⸗ lungen in Spa ganz von der Haltung der Deutſchen abhänge. Auf jeden Fall glaube man aber nicht, daß die Konferenz über eine Woche andauern werde. Man werde jedenfalls von den Deutſchen Erklärun⸗ gewiſſer Vertragsklau⸗ en über die Ni 5 ſehn verlangen. Das werde dann den deutſchen Miniſtern Gelegenheit geben, ihr Ausführungsprogramm zu eutwickeln. 4 8 Frage wird wahrſcheinlich abermals beſprochen werden. rage der Wiedergutmachungen ſein. Dies⸗ aus Paris: Die franzöſiſche Abordnung für die Kon⸗ Daraufhin wird man ihnen jedenfalks die Beſchlüſſe mitteilen, die die Verbündeten in Boulogne und Brüſſel gefaßt haben. In gut informierten Kreiſen iſt man der Meinung, daß ſich die Deutſchen bald davon überzeugen können, daß ſie eine baldige Reviſion des Friedensvertrages nicht erwarten dürfen und daß ihnen nichts anderes übrig bleibt, als ſich in ihr Schickſal zu fügen. Die Jreiheit der Preſſe in der Pfalz. Mit dem 1. Juli iſt das Verbot des Erſcheinens während 16 Tagen für eine ganze Anzahl von Pfälziſchen Zeitungen abgelaufen und damit eine Zeit ſchwerſter Bedrängnis für die betroffenen Zeitungsverlage. Das Verbot wurde bekanntlich ausgeſprochen wegen Veröffentlichung von Artikeln aus Deutſchland, die ſich gegen die Verwendung von ſchwarzen Beſatzungsmannſchaften in der Pfalz und den Rheinlanden richteten. Aber nicht nur die für den redaktionellen Teil ver⸗ antwortlichen Schriftleiter wurden zur Rechenſchaft gezogen, ſondern auch die Verleger oder deren Vertreter und mit ſchweren Strafen belegt. Daß unter ſolchen Zuſtänden die deutſche Preſſe im beſetzten Gebiete in Erfüllung ihrer Auf⸗ gabe außerordentlich ſchwer leidet, bedarf keiner weiteren Be⸗ gründung für denjenigen, der die derzeitige Not der Preſſe in allen ihren Teilen kennt und es verdienen daher die Vertreter der Preſſe— Schriftleiter und Verleger— in der Pfalz unſere vollſte Sympathie und Anteilnahme in ihrem ſchweren Kampfe zur Erhaltung der Freiheit der Preſſe, aber auch der Erhaltung des Deutſchtums. Dieſen Dank verdienen ſämtliche vom 16. Juni bis 1. Juli einſchließlich in der Pfalz verboten geweſenen Zeitungen. Es ſind dies: Die„Gegenwart“ in Edenkoben,„Rheinpfälzer“ in Landau,„Nordpfälzer Tag⸗ hlatt“ in Rockenhauſen,„Kirchheimbolander Anzeiger“ in Kirchheimbolanden,„Kuſeler Tagtzlatt“ in Kuſel,„Lokalan⸗ zeiger“ in Odernheim a. Gl., auch noch aus dem weiteren Grunde, weil ſämtliche, ohne jede Ausnahme, wie wir aus zuverläſſiger Quelle hören, es abgelehnt haben, eine von der Alliierten Rheinland⸗Kommiſſion vorgelegte Erklärung zu unterzeichnen des Inhalts, daß ſie ſich ſeit der Beſetzung der Pfalz,„jederzeit der weitgehendſten Preſſefreiheit erfreut hätten und ſich mit der Aufnahme der Artikel gegen die ſchwarze Beſatzungsmannſchaft, den Inhalt derſelben nicht zu eigen machen wollten.“ Dieſe Erklärung haben ſämtliche oben erwähnte pfälziſchen Zeitungen nicht abgegeben und damit das Verbot des 16tägigen Erſcheinens trotz der damit verbundenen ſchweren wirtſchoftlichen Schäden durchführen müſſen. Für dieſe wackere Tat verdienen die betreffenden Verlage Dank und Anerkennung, die ihnen hiermit in aller Oeffentlichkeit ausgeſprochen ſeil Dem Deutſchtum haben ſie damit einen großen Dierſt erwieſen. deulſchlands Finanzlage. Berlin, 2. Juli. (Von unſerm Berliner Büro.) Der neue Reichstag beginnt ſchon die erſten Zeichen der Müdigkeit zu zeigen. Am Mittwoch, im Haushaltungs⸗ ausſchuß, wo er vor einem engen Kreis ſachkundiger Männer ſprach, hat Herr Dr. Wirth ſo tiefen Eindruck gemacht, daß ihn die Herren baten, das alles der Vollverſammlung noch einmal zu ſagen. Als der Reichsfinanzminiſter aber dann geſtern ſeine Schilderungen aus der Kommiſſion wiederholte, fand er nur ein kleines, nicht einmal ſonderlich aufhorchendes Publikum. Gewiß, Herr Dr. Wirth iſt gerade kein feſ⸗ ſelnder Redner und in ſeinem Bemühen, die letzten Ur⸗ ſachen unſeres finanziellen Jammers klar zu legen, wurde er mitunter breit und erzählte Dinge, die den meiſten bekannt ſein mußten. Immerhin gehörten ſie doch in eine, wenn man ſo ſagen darf, programmatiſche Darſtellung unſerer finan⸗ ziellen Lage. Die Produktion und Steuerpolitik im Kriege, der Zuſammenbruch, der verlorene Krieg und ſeine Liquidation, der harte Waffenſtillſtand und der noch härtere Frieden haben das Unglück dann vollendet. So ſind wir im Vorjahre zu der phantaſtiſchen Höhe von 74½ Milliarden gekommen und in dieſem Jahre werden es immerhin noch 54 Milliarden ſein. Die Betriebsverwaltungen des Reiches aber, die ehedem ſein finanzielles Rückgrat bildeten, ſind zu einem freſſenden Krebs⸗ ſchaden geworden. Rund 13 Milliarden beträgt das Defizit der Poſt und Eiſenbahn. Ein Ende iſt, da die Perſonalauf⸗ wendungen noch immer ſteigen, gar nicht abzuſehen. Der naive Verſuch aber, dieſe Koſten auf den Verkehr abzuwälzen, hat ſich als Fehlſchlag erwieſen. Es war nützlich und ſehr verdienſtlich vom Reichsfinanzminiſter, daß er das ganz un⸗ umwunden und ohne Beſchönigung feſtſtellte. Man kann ſich darüber einfach nicht hinwegſezen, bei weiterer Erhöhung der Tarife hört der Verkehr eben auf, will ſagen, der nimmt ſo rapid ab, daß trotz verteuerter Tarife die Betriebsverwaltun⸗ gen die Geſchädigten ſind. 209 Milliarden beträgt die Reichs⸗ ſchuld ſchon jetzt, aber die Endziffer iſt das noch nicht. Nun hat das Reich auch noch Milliarden und Abermilliarden für die Uebernahme an die Länder herauszuzahlen und ſo werden es wohl 264—265 Milliarden ſein, wenn nicht noch mehr. In dieſer Not gibt es nur l einen Ausweg: daß unſere bisherigen Feinde zur Einſicht kommen und uns die Möig⸗ lichkeit laſſen, produktiv zu arbeiten. So lief die Rede Dr. Wirths im Grunde wie die Reden, die wir am Mon⸗ tag und Mittwoch gehört hatten, auf einen Appell an unſere Gläubiger hinaus, die kommende Woche mit uns zu Rede und Gegenrede zum erſten Male zuſammenſitzen ſollen. Ob dieſer Appell wirkſamer ſein wird, als unſere bis⸗ herigen Beſchwörungen, Mahnungen, Noten und Denkſchrif⸗ ten, wer will es ſagen? Einſtweilen iſt leider nicht wahrzu⸗ nehmen, daß ſie von ihrem„Geldwahn“, wie Dr. Wirth es treffend nannte, irgendwie geheilt worden ſind. Um die Rede des Finanzminiſters rankte ſich allerlei Bei⸗ werk. Vor ihm ſprach Herr Hermann Müller, der frühere Kanzler und ſuchte mit nicht gerade überzeugenden Gründen darzulegen, warum die Sozialdemokratie nicht in die Koali⸗ tion hineingegangen ſei. Nachher proklamierte Herr Henke ungeſcheut den rohen Bürgerkrieg und die Dikta⸗ tur des Proletariats als Ziel der unabhängigen Po⸗ link.„Die Entſcheidungskämpfe zwiſchen Arbeit und Kapital * n— VVVTVT———TTT————TTTTTTTTC+TTTTTTT 2— FF r ——— unſere Hauptſorge ſein. 2 Seite. Nr. 286. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mintag ⸗Anagabe.) Freitag, den 2. Juli 1920. werden ‚ dem Parlament ausgefochten.“ Zum Schluß entfeſſelte für ein knappes halbes Stündchen Herr Eiſenberger, der Sprecher des Bayriſchen Bauernbun⸗ des, durch die Urwüchſigkeit ſeiner Mundart, die parlamenta⸗ riſchen Witze, Deniſcher Reichslag. 5 b. Berlin,., Juli. (Schluß.) Reichsfinanzminiſter Wirth eſprach fartfahrend die einzelnen Etatspoſten, deren Ausgabe⸗ s ſich auf rund 28 Milliarden ſtellt, dem an Einnahmen die 0 Summe gegenüberſteht, falls die Einnahmen aus neuen, noch nicht bewilligten Steuern in Höhe von 2,9 Milliarden tatſächlich bewilligt werden. Iſt das der Fall, dann werde zum erſten Male ein Gleichgewicht beſtehen. Aber es iſt zu befürchten, daß wir dies gewünſchte Ziel dieſes Jahr rechnungsmäßig noch nicht erreichen. Was den außexordentlichen Haushalt anlangt, ſo ſind ohne die Fehlbeträge der Betriebsverwaltungen an Ausgaben vor⸗ geſehen 11,6 Milliarden, darunter 5 Milliarden für den Friedens⸗ vertrag; doch dürfte letztere Summe kaum ausreichen. Ueber die geradezu kataſtrophale Entwickelung der Be⸗ triebsverwaltungen iſt zu ſagen, daß die Eiſenbahnverwal⸗ tung mit 14 bis 15 Milliarden Fehlbetrag rechnet. Wenn die Fehl⸗ beträge der Betriebsverwaltungen zuſammen 15 bis 16 Milliarden 0 achen, ergibt ſich ein Geſamtaufwand im außerordent⸗ lichen Etat von 26,6 bis 27,6 Milliarden, ſo daß wiederum ein Etat von insgeſamt 54% bis 55% Milliarden por uns ſteht. Wo dieſe Entwickelung enden ſoll, das iſt die furchtbare Frage, die wir uns vorlegen müſſen. Daß bei derartigen Anfor⸗ derungen an das Reich die Schulden lawinenartig wach⸗ ſen müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich. Gegenwärtig betragen die Schul⸗ den des Reiches rund 209 Milliarden Mark. Doch iſt das Bild der Reichsverſchuldung damit noch nicht abgeſchloſſen. Das Reich hat ja auch aufzukommen für die Kriegsaufwendungen der Länder und Gemeinden. Ihre Höhe wird ſich auf 15 bis 16 Milliarden belaufen. Sobald dieſe Summen hinzukommen, wird ſich eine Reichsſchuld von 264bis 265 Milliarden ergeben. Dieſe Zahlen ſprechen Binde. Das deutſche Volk wurde leider im Kriege nicht zu dem ſo dringend notwendigen Steuerheroismus erzogen. Während der ſechs Jahre von Ende 1913 bis Ende 1919 floßen 16% Milliarden an Steuern in die Reichskaſſe, wozu noch einſchließlich des Reichs⸗ mwehrbeitrages 9½ Milliarden einmaliger Steuern hinzukom⸗ men. Jetzt müſſen wir in einem einzigen Jahre mehr laufende Reichsſteuern einbringen, als in den ſechs Jahren zuſammen an dauernden einmaligen Steuern aufkam. Sobald Spa vorüber iſt, wird die Erhebung der Steuern Auf die Einnahmen darauf, die in dieſem Rechnungsjahr vorausſichtlich 4,2 Milliarden betragen, werden wir unter keinen Umſtänden verzichten können. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen ſagte der Miniſter u..: Wir ſtehen vor Spa. Damit ſtehen wir vor unſerem Schickſal, ja vor dem Schickſal Europas. Von den Verhandlungen in Spa hängt nicht nur unſere Zukunft ab, ſondern auch die Frage des ge⸗ ſamten europäiſchen Wiedergufbaues. Wenn Vernunft und Verſtän⸗ digungswille die Verhandlungen beherrſchen, kann man wohl auf einen Erfolg hoffen, der zu einer raſcheren Behebung der, Kriegsſchäden zu führen vermag, und uns auch wirtſchaft⸗ lich wieder zu Atem kommen läßt. Notwendig iſt aber, daß Deutſch⸗ lands wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit wieder gehoben wird. Man darf nicht vergeſſen, daß internationale Schuldabtragungen nur er⸗ folgen können, durch Sachgutlieferungen oder Dienſtleiſtungen irgend welcher Art. Das ganze Wiedergutmachungsproblem wächſt ſich da⸗ mit von ſelbſt zu einem Problem der Produktion aus. Was für Transaktionen man auch erdenken mag, es kommt ſchließ⸗ lich immer wieder auf die einfache Formel der Ueberſchußlei⸗ ſtungen der heimiſchen Wirtſchaft an Ware oder Dienſt zugunſten der Entente zurück. Unter dieſem wirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtswinkel iſt die ganze Wiedergutmachungsfrage zu behandeln. Wenn das Problem von Spa für Europa zu einem günſtigen Ende geführt werden ſoll, ſind Verhandlungen notwendig, die geführt werden müſſen mit dem ehrlichen Willen, das niedergedrückte Europa wieder aufzurichten und die drohende Gefahr des finanziellen, wirtſchaftlichen, ſozialen und allgemein kulturellen Bankerotts der am härteſten betroffenen Länder Europas zu bannen. Das Problem iſt nicht nur ein deutſches, ſondern auch ein europä⸗ iſches; es iſt ein Weltproblem. Kommt es irgendwo zu einem Zuſammenbruch: ſofort pflanzt ſich der Stoß auf alle übrigen Länder fort. Die Weltwirtſchaft würde ungeheueren Schaden erleiden, wen wichtige Abſatzmärkte veröden müſſen. An unſerem guten Willen bei den Verhandlungen wird es nicht fehlen. Wir wiſſen, daß wir mehr als alle anderen Länder unter den Laſten zu tragen haben werden, die der Krieg auferlegt hat. Die deutſche Regierung und das deutſche Volk haben trotz aller ungeheuerer Not der Zeit bisher ſchon Leiſtungen vollbracht, wie ſie noch keinem Volk nach einem ver⸗ lorenen Krieg auferlegt wurden. Nur das darf man immer wieder nicht vergeſſen, daß jeder, der Arbeit leiſten ſoll, auch das nötige Handwerkszeug und Arbeitsſtoffe zur Leiſtung haben muß. Nie⸗ mand darf ihm dieſe nehmen oder vorenthalten, ſonſt kann man ihm nicht die Schuld geben, daß er zu wenig leiſte. Das deutſche Volk muß ſich jetzt des ganzen Ernſtes der gegenwärtigen Lage bewußt ſein. In dieſer Stunde entſcheidet ſich nicht nur unſere nächſte Zukunft, ſondern auch die Zukunft unſerer Kinder und Kindeskinder. Einig und geſchloſſen müſſen wir ſtehen, müſſen wir die Laſten auf uns nehmen, die aus dem Kriege und dem Friedens⸗ vertrage uns erwachſen ſind. Alle unſere Hoffnung, daß doch noch eine beſſere Zeit kommen werde, beruht auf Arbeit, auf unſerem Können und dem Fleiß unſerer Hände.— Abg. Heuke(u. s). erklärt, er wünſche den bürgerlichen Parteien bei ihren Liebes⸗ werben um die Rechtsfozialiſten viel Glück; aber ſeine Partei werde den Arbeitern klar machen, daß ſie niemals ſchamloſer auf politi⸗ ſchem Gebiete angelogen worden ſeien als durch die Mehrheits⸗ ſoztaliften. Die Unruhen der letzten 1 ſeien vielfach durch Lock⸗ ſpitzel hervorgerufen worden, um der legenheiten zu geben. Der Kapitalismus, der aus dem Kriege ungeheure Gewinne gezogen habe, wolle das jetzt im Frieden fork⸗ ſetzen auf Koſten des Proletariats. Die Kanferenz in Spa ſei frei⸗ lich eine ſchwierige Frage, aber man dürfe dabet nicht vergeſſen, daß es ſich ſchließlich doch nur um eine Zuſammenkunft der Groß⸗ kapitaliſten handle. Noske, der ſich von den Offizieren habe ein⸗ ſeifen laſſen, trage die Schuld an Spa, und mit ihm die Soziol⸗ demokratie, die ſich jetzt um Spa herumdrücken wolle. Natürlich ſträube ſie ſich gegen die Dezimierung der Neichsmehr und der Sicherheitswehr, weil ihr damit ein Kampfmittel gegen die Arbei⸗ ter entzogen werde. Baueriſcher Geſandier d. Preter auf die Bemerkung des Rei fimangminiſters über die en Gehaltsfätze zu ſyrechen, die höher ſeien als im Reiche. rt tperden können. Jedenfolls K ing jede Abſicht fern, liege der bayeriſchen in die Reichsbeſoldungsordnung Freif Abg. Eiſenberger(Bager. Banernbund erkennt die Verdienſte der alten Regierung an. Die Zwangswirt⸗ ſchaft habe auch ihr Gutes gehabt, was ihr Fehlen in Oeſterreich beweiſe. Andererſetts aber dürſte ſie übetrieben ſein. Eine Dik⸗ Agtur ſei ſtets vom Uebel, wie uns auch die Militärdfktatur ins Un⸗ eaktion willkommene Ge⸗ zwar immer der Fall geweſen und haße leider noch nicht glück geſtürzt habe. Ein kräftiger Mittelſtand wäre das beſte Mit⸗ tel gegen das Umgreifen des Klaſſenhaſſes Nach einer Reihe perſönlicher Bemerkungen vertagt ſich das haus auf Freitag 1 Uhr. Anfragen, Fortſetzung der heutigen De⸗ batte, Notetat. Schluß 6½ Uhr.. 1* Berlin, 1. Juli.(W..) Ders Reichstag hat beſchloſſen, die drei dringenden Anträge, die übereinſtimmend die vorläufige Aus⸗ ſetzung des 109bigen Steuerabzuges vom Lohn for⸗ dern, gemäß dem Beſchluß des Aelteſtenausſchuſſes an einen 28⸗ gliedrigen Ausſchuß zu üherweiſen, der ſeine Beratungen unver⸗ züglich aufnehmen und vielleicht übermorgen bereits berichten wird. Unker der Fremoherrſchafl. Scarbrücken, 2. Juli.(WB.) Bezüglich des in Saar⸗ brücken eingerichteten Gerichtshofes wird der Schweize⸗ riſchen Depeſchenagentur mitgeteilt, daß Profeſſor Nippold nicht zum Präſidenten des Oberlandesgerichts in Saarbrücken ernannt worden iſt, ſondern zum Präſidenten des internatio⸗ nalen Gerichtshofes der für das Saargebiet nicht nur das Oberlandesgericht, ſondern auch das Reichsgericht vertritt. Danzig, 2. Juli.(WB.) Die Danziger Neueſten Nach⸗ richten melden: Seit einigen Tagen treten mit großer Be⸗ ſtimmtheit Gerüchte auf, wonach Dr. Wagner von den Polen ſchon vor längerer Zeit erſchoſſen worden ſein ſoll. Im Zuſammenhang mit den Ereigniſſen der letzten Tage und Wochen hat ſich der deutſchen Bevölkerung eine große Erregung bemächtigt wegen des Schickſals Dr. Wagners. Es erſcheint dringend notwendig, daß eine amtliche polniſche Erklärung erfolgt. Auch über das Schickſal Holtums, deſſen Freilaſſung trotz der gegebenen Zuſicherung noch nicht erfolgt iſt, ſchwebt ein geheimnisvolles Dunkel. Die Abſlimmung in Oſtpreußen. Königsberg, 1. Juli.(WB.) Die Ankunft Stimmberech⸗ tigter aus allen Teilen des Reiches iſt bereits in vollem Gange. Mehrere tauſend ſind bereits auf dem Seewege in dem reich⸗ geſchmückten Pillau eingetroffen und wurden von dort mit der Bahn in die einzelnen Abſtimmungsbezirke weiterbefördert. Für den feſtlichen Empfang und die Verpflegung der ankom⸗ menden Oſtpreußen ſind in Pillau ausgezeichnete Vorkehrun⸗ gen unter der Leitung aus dem Abſtimmungsgebiet aus⸗ gewieſenen Allenſteiner Oberbürgermeiſters Zuelch getroffen. Die Stimmung der Ankommenden, die ſich aus allen Kreiſen und Altersflaffen zuſammenſetzen, iſt vorzüglich. Bei allen zeigt ſich gehobene Freude, der alten Heimat das Bekenntnis unwandelbarer Treue ablegen zu können. Auch in den Ab⸗ ſtimmungsgebieten ſelbſt regen ſich alle deutſchen Hände, um den Volksgenoſſen aus dem Reich ihre Freude über deren Eintreffen zu bekunden. Der Deylolt gegen Ungarn. Wien, 1. Juli.(..) Der Arbeiterzeitung gegenüber äußerte Sekretär Fimmen, das Ergebnis der geſtrigen Ver⸗ handlungen zwiſchen den Vertretern des internationalen Ge⸗ werkſchaftsbundes und der ungariſchen Regierung ſei nicht befriedigend. In der heutigen Sitzung der Vertreter des internationalen Gewerkſchaftsbundes ſeien die nötigen Maßnahmen für eine mögliche Verſchärfunz des Boykotts beſprochen worden. Auf die Frage über die Dauer des Boykotts erklärte Fimmen, keine beſtimmte Antwort geben zu können. Es beſtehe noch immer Grund zu der Hoffnung, daß die neue Regierung Ungarns den Forde⸗ rungen des Gewerkſchaftsbundes Rechnung tragen werde. die Unrnhen in Italſen. Rom, 2. Jull.(W..) Wie die Blätter berichten, betragen die Opfer der Zwiſchenfälle in Ancona 24 Tote, darunter 9 Polfzeibeamte und 71 Verwundete. Rom, 2. Juli.(W..) Die Generalſtreikleitung in Rom hat den Abbruch des Streiks beſchloſſen und die Arbeit wurde geſtern in allen Betrieben der Stadt wieder aufgenommen, Die Teuerungsunruhen. Worntd, 2. Juli. Der geſtrige Tag iſt ruhig verlaufen. Die Geſchäfte waren noch geſchloſſen. Gegen Abend bewegte ſc wieder eine große Menſchenmenge durch die Hauptſtraßen. Au ſammelten ſich kleinere Gruppen. Am ſpäten Nachmittag durch⸗ zogen perſtärkte Militärpatrouillen die Straßen. Da Zuzug von auswärts erwartet wurde, ſtand eine fliegende Wache auf dem Bahnhofsplatz bereit. Ein amtlicher Anſchlag weiſt auf die Maß⸗ nahmen gegen die Plünderer hin, die ſchwere Zuchthausſtrafe zu erwarten hätten. Gleichzeitig wird darin der Preisabbau zuge⸗ ſagt. Ein weiterer Anſchlag ſetzt den Straßenſchluß auf 10% U und den Schluß der Wirtſchaften auf 10 Uhr abends feſt. 8 ge. Walldürn, 2. Juli. Zu einer Lebensmittelkundgebung, an der ſich nahezu 1600 Perſonen von hier, Höpfingen und Hardheim beteiligten, iſt es angeſichts der immer mehr ſteigenden Preiſe ge⸗ kommen. In Gegenwart von Gemeinderat, Vertretern der Land⸗ wirtſchaft und der Arbeiterſchaft wurden folgende Preiſe feſtgeſetzt: Margarine 8 Mark(bisher 12 Mark) das Pfd., Kartoffeln 10 Mk. der Zentner(bisher 30 Mk.). Die Fleiſchverſorgung wird von der Gemeinde zum Selbſtkoſtenpreis übernommen. Die Landwirte verpflichteten ſich die Milch 5 eine Mark den Liter(bisher.50 Mark)-und die Eier das Stück zu 80 Pfg.(bisher.50 Mk.) ab⸗ zugeben. Braunſchweig, 2. Juli. Um Teuerungskrawallen vorzubeugen, 18 die Stadtverordnetenverſammlung einen Ausſchuß ein, der ie Preiſe für Lebensmittel, Bekleidung und Schuhwaren prüfen und eine erträgliche Höhe feſtſetzen ſoll. Berlin, 1. Juli.(..) Heute kam es zu Lebensmittelaus⸗ ſchreitungen in den Nark en. Einige Stände wurden zer⸗ ktrümmert und das Obſt auf der Straße zertreten. Sicherheits⸗ polizei ſtellte die Ordnung wieder her. Feſtnahmen ſind keine erfolgt. 8 Hamburg, 1. Juli.(..) Nach amtlicher Feſt ſtellung ſind bei den Lebenshritielunru am 25. Juni vier Perſonen getötet und 10 perwundet worden. 8 Dieꝛuſſches Veich. Der Hauptvorſtand der Deutſchnationalen Volkspartei begann am 29. ds. Mts. nachmittags im Feſtſaal des Abge⸗ ordnetenhauſes in Berlin, der völlig gefüllt war, ſeine dies⸗ jährige Sommertagung. Reichs⸗ und Landtagsabgeorsgeter Staatsminiſter Hergk, der Vorſitzende der Partei, beſprach im einſtündiger Rede die politiſche Lage nach den Wahlen. Er die Vorgänge, die ſich bei den Be⸗ mühungen um die Neugründung der Regierung abgeſpielt gaben, und erläuterte die Abſichten, die zu der Erklärung der Varteileitung über die Negierungsbildung geführt haben. Das Ziel der Politit unſerer Partei iſt der Wiederauf⸗ bau unſeres Vaterlandes. Wir erklaren uns bereit, daran mitzuarbeiten. Wir jagen nicht nach Amt und Wür⸗ den, aber das Ziel, die wirklich aufbauenden Kräfte in unſerem Volke aus bürgerlichen wie aus Arbeiterkreiſen zu⸗ lich unter dem Gaſichtspuntkte der Beſeitigung unſerer ammenzufaſſen ohne Rückſicht auf die Parteiſtellung, ledig⸗ der Unterſuchungsausſchuß, de ſammenzufaſſ 855 ückſicht auf eiſtellung N l 9 chun b deſſen konnte nicht verwirklicht werden, da die nicht ſozialdemokrati⸗ ſchen Parteien es nicht einmal verſucht haben, eine Koalitions⸗ regierung zu bilden. Die Partei will ſich der Regierung nicht in den Weg ſtellen, der zu den Verhandlungen nach Spa führt, ſondern alles Mißtrauen zurückſtellen in dieſer ſchwerſten Stunde Deutſchlands. Die Regierung wird von ihr auch in Zukunft nach ihren Taten und ihren Unterlaſſun⸗ gen beurteilt werden. Das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied der Partei, Landtagsabgeordneter Graef⸗ Anklam, verbreitete ſich aus⸗ führlich über die Lehren des Wahlausfalles. Er ſchilderte zu⸗ nächſt die Erfolge der Partei, die gegenüber 1919 einen Stimmenzuwachs um 1,2 Millionen und einen Mandats⸗ zuwachs von 32 erzielt hat, und ging dann ausführlich auf Einzelheiten des Wahlkampfes ein. Ueber die Rede des Parteivorſitzenden entſpann ſich eine ausgedehnte Erörterung, in der allſeitig das Vertrauen betont wurde, das die Partei zur Fraktion und zu ihren Führern hat. Die Ausſprache über die Ausführungen des zweiten Redners wurde auf den nächſten Tag verſchoben. Gegen die Generalſtreikhetze. München, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Deutſche Gewerß⸗ ſchaftsbund Ortsausſchuß München wendet ſich in einem Aufruf gegen die Generalſtreikhetze und erklärt: Der Deutſche Gewerk⸗ ſchaftsbund lehnt ab, Streikbeſchlüſſe von Betriebs⸗ und Aktions⸗ ausſchüſſen durchzuführen. Es iſt ein Verbrechen an unſerem Volke, wenn fortwährend von unlauteren Elemenken zum Generalſtreik gehetzt wird. Das Unternehmertum würde es ja nur begrüßen, wenn durch Generalſtreiks die Arbeiter und Ange⸗ ſtellten die Schließung der Betriebe auf kützere oder längere Zeit auf Koſten der Arbeitnehmer vornehmen würden. Das Geſetz über den 10prozentigen Steuerabzug iſt mit Hilfe von Sozialiſten zuſtandegekommen. Eine Korrektur vom Reichs⸗ kag iſt zu erwarken. Grundſätzlich iſt auch der ratenweiſe Abzug vom Lohn dem früheren Syſtem vorzuzlehen und ohne Steuern kann in der Gegenwart ein geordnetes Staatsweſen nicht aus⸗ Vor allem aber braucht unſer Vaterland innere Ruhe und rdming. Der Landarbeilerſtreitk. Berſin. 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Lage im Pommer⸗ ſchen Landarbeiterſtreik hat ſich, wie verſchiedene Morgenblätter zu melden wiſſen, weiter verſchärft. Die Grundſätze der neuen Ernährungspolttik. Berlin, 2. Juli.(Von unſerm Verliner Büro.) Der Reichs⸗ ernährungsminiſter hat in einer Unterredung über die Lockerung der Zwangswirtſchaft mitgeteilt, daß die Bewirtſchaftung von Brotgetreide und Milch unter allen Umſtänden aufrechterhalten werden ſoll unter Entgegenkommen in der Preisfrage an die Landwirte. Dagegen ſoll die Fleiſch⸗, Kartoffel⸗ und Fettbewirt⸗ ſchaftung abgebaut werden, um das Preisniveau der Lebensmittel u ſenken. Von den früheren Kriegsgeſellſchaften ſoll nur die eichsgetreide⸗ und die Reichsfettſtelle beibehalten werden, wäh⸗ rend die anderen Stellen abgebaut werden ſollen. In der Feit⸗ bewirtſchaftung will der Miniſter vorläufig nichts von einer freien Wirtſchaft wiſſen. Nach einer Verordnung vom 30. Juni hat der Reichsernährungsminiſter die A für Brotgetreide und Gerſte in Höhe von 200 Mark für die Lieferung bis zum 1. Auguſt und von 150 Mark für die Lieferung bis zum 15. tember feſtgeſetzt. Die Verordnung ſoll ſofort in Kraft treten, und rückwirkende Kraft auch auf das vorher abgelieferte Getreide er⸗ halten. Letzte Meldungen. Eine große Sprit-Schiebung in Duisburg. m. Köln, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Buisburg: Durch das Zuſammenarbeiten der Zollbehörde mit der Landespolizei und den Be⸗ hörden für die Ueberwachung der Ein⸗ und Ausfuhr ſſt es gelungen, in Duisburg eine Schieber⸗ und Schmugg⸗ lerbande zu ermitteln, deren Mitglieder den angeſehenſten Handelskreiſen angehören. Sie hatten für etwa 182 Millionen hochprozentigen Sprit zu 18 Mark das Liter hereingeſchmuggelt und wieder zu 95 Mk. verkauft. Ein Teil der Ware und des Geldes konnte beſchlagnahmt werden. Auch wurden die Hauptbeteiligten verhaftet. Ge⸗ gen dieſe iſt auch auf Klage wegen Landesver⸗ rats geſtellt worden. Ihr Vermögen wurde ebenfalls beſchlagnahmt und zwar bis zu 3½% Millionen Mark. Die Angelegenheit, die großes Aufſehen erregt, zieht i weitere Kreiſe. Exploſion der eeere Bulverfabrſt. München, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Eine gewaltige Exploſion ereignete ſich geſtern abend zwiſchen 7 und 8 Ühr in der Winter⸗ holzſchen Pulverfabrik Stefanskirchen in der Nähe von Roſenheim. Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz in die Zünd⸗ ſchnurabteilung der Fabrik ein, in der gerade hunderttauſende von Granaten, Minen und Handgranaten lagerten, die zur Entladung in die Fabrik gebracht worden waren. Unter lautem Getöfe flog der ganze Raum in die Luft, wobei ſich an der Exploſionsſtelle ein großer Trichter bildete. Die Exploſion dauerte mehrere Stunden. Im ganzen erfolgten gegen 7 große Exploſionen. Die Granaten flogen ſtundenweit und explodierten in der Luft. Im Um⸗ kreiſe von über einer Stunde wurden taufende von Fenſter⸗ ſcheiben zettrümmert und hunderte von Dächern abgebeckt. Sogar in der eineinhalb Stunden entfernten Stadt Roſenheim wurden zahlreiche Schaufenſter zertrümmert. In der Nähe ſind viele Bäume des Waldes buchſtäblich geköpft. Bei dem Unglück verlor der Fabrikarbeiter Brandl das Leben, ihm wurde der Kopf abgeriſſen. Eine Anzahl von Kinder wurde vermißt, ſie ſind aber in Roſenheim, wohin ſie geflüchket waren, wieder aufgefunden worden. Die Bouern in der nahen Umgebung ſind in die benach⸗ barten Wälder geflohen. Der Ueberfall auf die Eiſenbahnſtalionskaſſe in Düſſeldorf. r. Düſſeldorf, 2. Juli. Priv.⸗Tel.) Zu dem gemeldeten Ueber⸗ fall auf die Eiſenbahnſtationskaſſe hören wir, daß den Räubern ſogar rund Million Mark in die Hände gefallen ſind. Es ſollen im ganzen rund 4 Millionen Mark in dem Kaſſenſchrank geweſen ſein. Es bleibt aber unverſtändlich, wie in der heutigen Zeit eine derartige Summe ohne beſondere Vorſichtsmaßnahmen auf⸗ bewahrt wurde. Die Täter ſind bis jett noch nicht ermittelt Eine kroatiſche Gegenregierung. Budapeſt, 2. Juli.(W..) Blättermeldungen zufol beſchloſſen die in Graz und Italien weilenden kroakiſchen Emi⸗ granten die Errichtung einer kroatiſchen Gegen⸗ regierung, die ſchon in den Tagen in Suſak bei Fiume ihre Tätigkeit beginnen ſo * 5 Rokterdam, 2. Jull.(WB.) General Addenby ließ in Kaird eine Proklamation anſchlagen, wonach jeder, der Waf⸗ ken oder Munttion nach Aegypteneinführt, ohne dazu berechtigt ſein, vom Kriegsamt zu einer von eintauſend Pfund oder zu einer Geffngnisſtrafe bis zu zehn Jahren verurteilt werden kann. Dieſelde Strafe trifſt diejenigen, die Waffen verborgen haben. Wer binnen dreißi Tagen feine Waffen ausſiefert, bleibt ſtraffrei.. +Berlin, 2. Juli.(Von unſerm Verliner Büro.) Wie die„Germania“ behauptet, beſteht eine Mehrheit dafür, daß g erledigt iſt. wieder eingeſetzt werda. akionalverſa N S EFreree 9 maunheimer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 286. Freitag, den 2. Juli 1920. Nus Stadt und Land. miiniſter Nemmele und die Iwangswirkſchaft. In Nr. 273 veröffentlichten wir die Antwort der Regierung auf die Eingabe des Mannheimer Hausfrauenbundes, in welcher um behördliches Eingreifen in die unhaltbaren Verhältniſſe der Obſtyer⸗ orgung gebeten wurde. Aus der Antwort ging hervor, daß das iniſterium des Innern ſich außerſtande ſieht, in dieſer 10. etwas zu tun. Das gab uns zu einigen kritiſchen Bemerkungen Veranlaſ⸗ ſung, die wir mit folgenden Sätzen abſchloſſen: Die Regierung kann, wie aus den vorſtehenden Ausführungen deutlich genug hervorgeht, nicht mit irgendwelchen behördlichen Maßnahmen eingreifen. Ihr Latein iſt zu Ende. Und es gehört zur Ironie der Weltgeſchichte, daß Herr Miniſter Remmele, der als Redakteur der„Volksſtimme“ ein fanatiſcher Anhänger der Zwangswirtſchaft war, nunmehr, da er ſelbſt an der Stelle ſitzt, die er oft genug bekämpft hat,— im guten Glauben, wie wir gern zugeben wollen— zum Paulus geworden iſt und ſich offen⸗ bar zu der Einſicht durchgerungen hat, daß man der freien Wirt⸗ ſchaft Spielraum und Zeit geben muß, ſich den revolutionierten wirtſchaftlichen Verhältniſſen anzupaſſen. Dieſe Bemerkungen haben Herrn Miniſter Rem gender Erwiderung Veranlaſſung gegeben: Bezugnehmend auf einen in Nr. 273 Ihrer Zeitung erfolgten Abdruck der Auslaſſung des badiſchen Miniſteriums des Innern über die hohen Kirſchenpreiſe und die hieran geknüpften Rand⸗ gloſſen erſuche ich um Veröffentlichung folgender kurzen Mei⸗ nungsäußerung: 5 Es wird in Ihrer fraglichen Notiz geſagt,„es gehöre zur Ironie der Weltgeſchichte, daß Herr Miniſter Remmele früher ein fanatiſcher Anhünger der Zwangswirtſchaft, nunmehr zum Paulus geworden und ſich zu der Einſicht durchgerungen habe, daß man der freien Wirtſchaft Spielraum und Zeit geben muß ſich anzupaſſen.“ Dieſe Auffaſſung geht von ganz falſchen Vor⸗ ausſetzungen aus. Es gibt keinen 2. der Zwangswirtſchaft, welcher der Meinung zuneigt, dieſe für Kriegszwecke und gegen jedermanns freien Willen wirkende zwangsläufige Wirtſchaft in der riedenswirtſchaft für alle Zeit— 8 55 erhalten zu können. Eine wangswirtſchaft nur in der Zeit der Not eines Landes, in welcher es keinen. Weltverkehr mit Waren mehr gibt und An⸗ gebot und Aaene in einem unnatürlichen Verhältnis zueinan⸗ der ſtehen, rechtfertigen. Iſt die Blockade gefallen, Ein⸗ und Aus⸗ ihr von Waren wieder möglich, iſt es alſo möglich, auch die Aktipſeite der Handelsbilanz durch Ausfuhr von Induſtrierzeugniſſen gegenüber der Paſſipſeite abzugleichen, dann wäre die Forterhal⸗ tiung der Zwangswirtſchaft direkt widerſinnig. Es gehört ſomit nicht zur Jronie der Weltgeſchichte, wenn ich als ehemaliger Re⸗ dakteur der„Mannheimer Volksſtimme“ in Deutſchlands ſchwer⸗ ſter Zeit der Not für die Zwangswirtſchaft eintrat, um auch dem kleinen Mann ſein Stückchen Brot geſichert zu ſehen. Man iſt auch nicht zum Paulus geworden, wenn man nunmehr hilft, die Zwangswirtſchaft in die freie Wirtſchaft überzuführen. Ohne „Geburtswehen“ geht es dabei naturgemäß nicht ab, und zwar um deswillen nicht, weil das Verlangen nach freier Wirtſchaft in der Regel früher einſetzt, als das Angebot von Waren die Nach⸗ frage zu decken im Stande iſt. Dadurch werden die zeitweiſe un⸗ e rten Preisſteigerungen und infolgedeſſen ein ſcharfer Mei⸗ nungsſtreit hervorgerufen. Die Verehrliche Redaktion wird zugeben, meine Stellung zur Zwangswirtſchaft ſowohl wie 5 freien Wirtſchaft durchaus folgerſchtig und als logiſch in ihrem Verlauf anzuſehen iſt. Die vorſtehende Erwiderung trifft nichk den Kern der Sache. Wir haben mit unſeren kritiſchen Bemerkungen lediglich feſtſtellen wollen, daß ſich Herr Miniſter Remmele in der Frage der Auf⸗ debung der Zwangswirtſchaft ſehr weit nach rechts entwickelt hat. Wir glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir ſagen, daß ſich dieſer Geſinnungswechſel nicht ſo auffallend vollzogen hätte, wenn Herr Remmele ſozialdemokratiſcher Redakteur und Stadtrat geblieben würe. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß heute noch weite Kreiſe der Sozialdemokratie die Auffaſſung hegen, daß an die Aufhebung mele zu fol⸗ da ſange jetzt noch nicht gedacht werden kann, weil man befürchtet, daß 988845 die Preiſe ins Ungemeſſene ſteigen. Es kann ſelbſt⸗ verſtändlich nicht behauptet werden, daß Herr Miniſter Remmele ſich zu dieſer Auffaſſung bekannt hätte, wenn er heute noch in Mannheim in ſeiner vorrevolutionären Stellung wirken würde. Aber ſopiel iſt wohl ſicher, daß er der Stimmung in ſeinen Kreiſen gus taktiſchen Gründen mehr Rechnung getragen hätte, als er es heute kut. Wir anerkennen dieſen Mut und wir freuen uns, daß er zu der Erkenntnis gekommen iſt, die auch wir vertreten: daß eine weitgreifende Aufhebung der Zwangswirk⸗ ſchaft unbedingt kommen muß. Und es freut uns eben⸗ ſo ſehr, daß er allen Anfeindungen zum Trotz, die nicht ausbleiben 0 werden, hierin ſo weit geht. Obſtwucher. Vom VBerein ſelbſtändiger Obſt⸗ u. Gemüſehändler Mannheim und Umgegend wird uns geſchrieben: In den Preſſeberichten über den„Obſtwucher“ wird zum Teil dem Handel die Schuld an den hohen Obſtpreiſen zugeſchoben. Wenn auch zu⸗ gegehen werden muß, daß viele„wilde Händler“, die keine Handelserlaub⸗ nis haben, jeden geforderten Preis bezahlen und dann zu Wucherpreiſen die Preiſe gedrückt werden können. der Zwangswirtſchaft in dem von der Regierung vorgeſehenen Um⸗ verkaufen, ſo muß man doch den reellen Handel auch zu ſeinem Rechte kommen laſſen. Er war ſeither, um zu leben, gezwungen, die hohen Preiſe zu bewilligen. Er hat ſich, um eine Preisſenkung herbeizuführen, zum Streik entſchloſſen. Der Händlerſtreik hat geſtern jedoch nur teilweiſe gewirkt. Auf dem Markte war weniger Obſt zu bekommen, dafür waren aber die Preiſe weſentlich höher wie ſeither, was darauf zurück⸗ zuführen iſt, daß nicht nur die wilden Händler, ſondern auch teilweiſe die organiſierten Händler die durch die geringere Zufuhr in die Höhe geſchnellten Preiſe bezahlten. Es iſt bedauerlich, daß vielen“ Händlern jedes Solidaritätsgefühl mangelt und ſie nicht nur ihren Kollegen, ſondern auch den Verbrauchern in den Rücken fallen. Wer jedoch die eigentlichen Urheber für die hohen Preiſe ſind, ergibt ſich aus folgendem: Die deutſche Obſtbaugeſellſchaft hat in einer Verſammlung in Erfurt, an der die bedeutendſten Erwerbsobſtzüchter und Landwirtſchaftskammern Deutſchlands teilnahmen, in Anbetracht der hohen Löhne und Materialkoſten folgende Erzeuger⸗Mindeſt⸗ preiſe per Pfund feſtgeſetzt: Johannisbeeren.75, Stachelbeeren .50, Himbeeren 1.75, Erdbeeren.—, Brombeeren.—, Schattenmorellen und edle Sauerkirſchen ½.—, gewöhnliche Sauerkirſchen .50, Süßkirſchen.20, Mirabellen.50, Frühzwetſchen.50, Spätzwetſchen 1.—, Reineclauden.50, Pflaumen edle Sorten A.50, Pfirſiſche&.50, Aprikoſen.—. Dieſe Preiſe wurden ſeſt⸗ geſetzt ohne Rückſicht auf die überall glänzende Ernte, lediglich aus dem Grunde, möglichſt hohe Gewinne für den Erzeuger herauszuſchlagen. Auf dieſe Preisfeſtſetzungen hat der Händler gar keinen Einfluß, er muß be⸗ zahlen, um nur Ware zu bekommen. Daß dem Erzeuger wenig daran liegt, dem Volke eine ausreichende Ernährung zu angemeſſenem Preiſe zu bieten, zeigt ein Telegramm, das der Verband Deutſcher Gartenbau⸗ betriebe an den Reichspräſidenten u. den Reichswirtſchaftsminiſter richtete und das wie folgt lautete: 135 BGegen die bekanntgewordene Freigabe der Gemüſe⸗ u. Obſteinfuhr nach Deutſchland erhebt der Verband Deutſcher. Gartenbaubetriebe ſchwerſte Bedenken. Sämtliche Gärtnereien Deutſchlanbs haben ſich in den letzten Jahren auf Gemüſebau eingeſtellt, und die Landwirtſchaft hat den Feldgemüſebau in weiteſtem Umfange aufgenommen, ſodaß die Gemüſeverſorgung des deutſchen Volkes durch die heimiſche Erzeugung ſichergeſtellt iſt. Schon fetzt find durch Freigabe des Han⸗ dels Ueberangebot und ſtarke Preisſenkung einge⸗ treten. Gemüſebau gibt vielen Tauſenden von Deutſchen Arbeit und Verdienſt. Durch vollſtändige Freigabe der Gemüſeeinfuhr würden ſämt⸗ liche Gemüſezüchter ruiniert und ihre Arbeiter erwerbslos. Um unüber⸗ ſehbare Schäden abzuwenden, bitten wir dringend, den Termin für die Freigabe vorläufig aufzuheben.“ Der Handel iſt immer für die unbeſchränkte Einfuhr von Obſt und Gemüſe aus dem Auslande eingetreten, da nur durch das Maſſenangebot Die zuſtändigen Reichsſtellen haben ſelbſt eingeſehen, daß das inländiſche Gemüſe nicht ausreicht, um den Be⸗ darf der deutſchen Verbraucher zu decken. Jetzt, wo endlich die Zentrali⸗ ſation aufgehoben iſt, verlangt der Verband deutſcher Gartenbaubetriebe, der ſeine Gewinne durch die Einfuhr aus dem Auslande geſchmälert ſieht, daß die Einfuhr wieder rückgängig gemacht wird. Wir ſind der Anſicht, daß es wichtiger iſt, die Bevölkerung ausreichend zu ernähren, als mit Rückſicht auf ein paar Erzeuger Maßnahmen wieder aufzuheben, die der Allgemeinheit nur Segen bringen können. Wer alſo glaubt, gegen Wucher⸗ preiſe anzukämpfen, der richte ſeine Anklage gegen den Erzeuger. Die Folgen der jahrelangen Zwangswirtſchaft machen ſich heute mehr denn de im Großhandel bemerkbar. Leute, die früher mit dem Obſt⸗ und Ge⸗ müſehandel nichts zu tun hatten, beherrſchen heute mit den Gewinnen, die ſie durch den Schleichhandel erzielt haben, den Markt. Der ehrliche Händ⸗ ler muß zuſehen und kann auch jetzt nicht verantwortlich gemacht werden für die ſich heute noch zeigenden Folgen der Zwangswirtſchaft. Pflicht den Leib zu rücken, die Handel serlaubnis der/ Händler zu prüfen und unnachſichtlich gegen diefenſgen vorzugehen, die ohne eine ſolche betroffen werden. 68 Lebensmiklelleuerung und Angeſtellle. Die notwendige Senkung der Lebensmiktel⸗ preiſe und die zu dieſem Zweche zu ergreifenden Maßnahmen“ waren Gegenſtand der Tagesordnung einer Sitzung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verhandes. Ge⸗ ſchäftsfüchrer Raſt berichtete über eine diesbezügliche Beſprechung der Arheitgeber⸗ und Arbeitnehmerverbände mit der Stadtverwaltung Mannheim. Nach eingehender Ausſprache fand nachſtehende Enk⸗ ſchließung einſtimmige Annahme: 5 „Die am Mittwoch, 30. Junf in großer Jahl verſammelten Mit⸗ glieder der Ortsgruppe Mannheim des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verbandes haben mit großem Intereſſe von dem Be⸗ richt über die am gleichen Tage auf Anregung des Arbeitgeber⸗ kar tells ſtattgefundene Beſprechung mit dem Vertreter der Stadt über Lebensmittelverſorgung und die damit zuſammen⸗ hängende Teuerung Kenntnis genommen. Die Verſammelten bringen zum Ausdruck, daß es ihnen unmßg⸗ lich iſt, ſich mit den unbedingt notwendigen Lebensmitteln zu ver⸗ ſehen, weil jede Gehaltserhöhung ſofort durch eine automatiſch folgende Preiserhöhung der täglichen Bedürfniſſe illuſoriſch gemacht wird. Sie verkennen durchaus nicht die Schwierigkeilen des Han⸗ dels und der Induſtrie, müſſen aber unbedingt an einer weſent⸗ lichen Erhöhung der ſetzigen Gehälter feſthalten, wenn darin nicht ſofort Abhilfe geſchaffen wird. Eine Beſſerung iſt nach aller Anſicht nur dann zu erwarten, wenn ſchnellmöglichſt eine erhebliche Verbilligung der notwendigen Lebensmittel herbeigeführt wird. Dies iſt vor allem Sache der Stadtverwaltung. Die Verſammlung veklangt, daß die von (Vertretern des Großhandels gemachten Vorſchläge ſeitens der Stadt eee Gründung eines verbandes der deutſchen gemeinnützigen Theater. In Würzburg ſind am 26. Juni 1920 Vertreter der deutſchen Länder, welche Theater betreiben, insbeſondere Preußens, Bayerns, chſens, Württembergs und Badens uſw. ſowie die Vertreter der deutſchen Städte, welche Theaterunternehmer ſind, zuſammengetre⸗ ten und haben den Verband der deutſchen gemeinnützigen Theater gegründet. 5 Der Verband hat den Zweck durch Unterſuchungen, Erhebungen, Notserteilung, Meinungs⸗ und Schriftenaustauſch dazu beizutragen, daß die gemeinnützigen Theater ihrer Aufgabe, dem deutſchen Volke den Genuß wert⸗ volfer Bühnenwerke in guten Aufführungen darzubieten, in mög⸗ lichſt vollkommener Weiſe gerecht werden; durch eigene Einrichtungen, durch Verbindung mehrerer Theater zu gemeinſamen Einrichtungen ober gegenſeitiger Hilfeleiſtung und auf jede ſonſt geeignete Art die wirtſchaftliche Lage ſeiner 3 zu verbeſſernß die Theaterangeſtellten, insbeſondere die Künſtler, zu berufsfreu⸗ digen Mitarbeſtern zu gewinnen: 1 5 die Theatergeſetzgebung durch Gutachten und Anträge, ſoweit der Verband hat ſeinen Sitzin Mannheim. erforderlich, Einfluß zu üben. 80 Der Verwaltungsrat beſteht aus 15 Mitgliedern; zu ſeinem Vorſitzenden wurde Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer in Mannheim, u deſſen Stellvertreter Miniſterialrat Korn in München gewählt. aus Vorſtand(Geſchäftsfühver des Verbandes) wurde Reglerungs⸗ at Zoepffel in Mannheim beſtellt. neues Theater im Noſengarten. Wiener Opereſtenſpiele. 5 I1. Die Faſchingsfee. „Jeht hin und amüſiert euch“, das iſt die wahre Lo 5 5 zwanzigſten Jahrhunderts, vor wie nach dem Kriege. un Tongduetke, auf allerlei Ulk, auf die„Muſe“ der Operette ſcorurchſich igen Gewandungen waren die Deutſchen übrigens „5 d vor fun zehn Jahren„eingeſtellt“, als die geſchiedenen Frauen de luſtigen Witwen ihre Rundreiſe antraten. Mit der„klaſ⸗ n Operetten“ hatte Lerr Direktor Emil Reiter nun im vori⸗ ö 8 kein rechtes Glück, er verſucht alſo neuerdings das heutigen Gagen ſo nötige Dperettenglück nicht mehr mit mit 5 men u. der„ — ten der„Czardasfürſtin“, die uns bereits entſchwunden. Roch? Wir wiſſen es nicht. Aber eine kleine Gleichung zeigt uns den Weg: wie ſich Johann Strauß mit ſeinem Zigeunerbaron von 1885 zu Emerich Kalmanns Zigeunerprimas von 1912, ſo verhält ſich die Czardasfürſtin zur Faſchingsfeel Dieſe ungariſch⸗ zdaitſche Muſik hat einen faden, internationalen Rackgeſchmack, ſie klingt aber gut. Und der neue Meiſter verſteht ſich auf den Ge⸗ ſchmack des heutigen Publikums. Wenn ſie nur heute gefällt, mag der vornehm⸗tuende Partituriſt mit ſeinen ewig daher⸗ rauſchenden Harfengliſſandi denken! Und er hat Recht behalten, die Talmimuſik des zweiten Aktes ſchlug mächtig ein. Oder ſollte die alle guten Regungen überbietende tanzlüſterne Grundſtimmung, die mit der Tangowut begann, den weſentlichen„Reiz“ ſolcher »Muſikſtücke ausmachen? Um nicht mißverſtanden zu worden: die Handlung, deren Kinema auf Rechnung der Herren Dr. Willner und. Oeſterreicher(1) zu ſetzen iſt, wahrt die ſchicklichen Grenzen, man kalauerte ſehr luflig und die ganze Darſtellung, geleitet von Herrn Ludwig Herold(der auch als erſter Operettentenor mit⸗ wirkte), unterſtützt von dem küchtigen Kapellmeiſter Max Hell⸗ mann und dem Zuſammenwirken von Chor und Orcheſter, Bühnenbild und Bühnenbeweglichkeit, war vornehm. Der Titel 2Wiener Operettenſpiele“ beſteht alſo auch für die kommende Operettenſpielzeit zu Recht. Was uns die Damen Leffler und Berndt wie die Herren Herold und Warbeck gaben, war Lebt ſie gediegene Operettenkunſt, getragen von dem unvperſiegbaren Froh⸗ ſinn und dem feinen Geſchmack, den wir dieſer halbitalieniſchen Kunſtübung gerne zuerkennen. Die eingehende Beſprechung vor⸗ behaltend, ſtelle ich heute die Hauptſache feſt: den entſchiedenen Erfolg. 5 5 Arthur Bla Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Kammermuſtkabend in der Hochſchule für Muſik. Auf dem Geblete, das von dem angehenden Kunſtfünger das höchſte Maß von Anpafſungsfähigkeit und Selbſtzucht fordert, dem der Kam⸗ mermufik, verſuchten ſich in der geſtrigen 3. F ee rung einige Schüter der Kammermuftkabteilung Hans Koetſcher. Die Vortragsfolge ſetzte mit einem intereſſanten Concerto Torelli's ein, der dieſe Kunſtgattung zwar nicht erfunden aber(1709) als erſter veröffentlicht hat. Das Concerto in G⸗dur zeigt eine hübſche thematiſche Arbeit in den Eckſätzen, im langſamen Mitteſteil ſchöne melodiſche Linſen. Leider war dieſe Aufgabe für die beiden Vioſini⸗ ſten viel zu ſchwer und zeigte die Wiedergabe, beſonders des Mittel⸗ ſatzes, viele Tontrübungen, die einen rechten Genuß nicht aufkom⸗ men ließen. Auch im 1. Satz der G⸗moll⸗Sonate von Tartini unter⸗ der Behörden iſt es jedoch, vor allen Dingen dem wikden Handel auf feminine Ausdeutung. Aber Amanda Nöth allen Ernſtes geprüft und billigere Einkaufsmöglichkeiten unter allen Umſtänden benutzt werden. Was großen Werken in der Um⸗ gebung Mannheims möglich iſt, durch günſtige Einkäufe ihren Ar⸗ beitnehmern Dürrfleiſch und Fett zum Preiſe von M..50 bezw. M..50 das Pfund zu verkaufen, muß ohne ſeden Zweifel auch der Stadtgemeinde Mannheim möglich ſein. Mit der von Herrn Bürgermeiſter Walli bekannt gegebenen Abweiſung aller Verſorgungen von Seiten der Reichsſtelle in Berlin kann ſich die Verſammlung unter keinen Umſtänden zufrieden geben. Sie verlangt, wenn eine ſchriftliche Vorſtellung der Stadt beim Reich in dieſer Sache erfolglos iſt, eine Kommiſſion nach Berlin zu entfenden, in der auch die Gewerkſchaften ver⸗ treten ſind, und die an zuſtändiger Skelle die bedenkliche Lage in Mannheim ſchildern muß. So wie bisher darf es auf keinen Fall mehr weiter gehen, wenn es in Mannheim nicht zu Ausſchreitungen kommen ſoll, die zu verhindern die Stadtverwaltung mit ung das gleiche Intereſſe haben muß.“ Die deulſchen„Verbrecher“ in Avignon. Vergangene Woche ſind wier wieder läaehemalige Kriegs⸗ gefangene angekommen, die ihre von den Franzoſen über ſie berhängten Strafen in der Strafanſtalt Avignon abgebüßt haben und in die Heimat entlaſſen wurden. Darunter der Oberjäger Anton Rath aus der am 8. Oktober 1914 in Gefangenſchaft geriet. it 500 Kameraden kam er am 8. Januar über Bordeaux nach Caſa Blanka(Marokko). Bei der Unterſuchung wurde ihm ein Damenring vom Finger gezogen, den er pon ſeiner Braut als Andenken, mitbekommen hatte. Unter der Beſchuldigung, dieſen Ring geſtohlen zu haben, wurde er vor das 33 in Caſa Blanca geſtellt, ſeine Angaben wurden nicht geglaubt, das Angebot, Beweiſe aus Deutſchland zu beſchaffen, wurde abgelehnt Das Urteil lautete auf fünf Jahre Gefängnis und 500 Franken Geldſtrafe. Von den Verwandten Raths wurde bei den franzöſiſchen Behörden unter Einſendung von eidesſtatt⸗ lich heglaubigten Zeugenausſagen das Wiederaufnahmeverfahren beantragt, jedoch ohne Erfolg. Freilaſſungsgeſuche der deutſchen Regierung blieben erfolglos. Der Strafaufſchub von 1916 brachte ihm die Vergünſtigung, in ein Kriegsgefangenendepot zu kommen, am 1. März 1920 kam er aber wieder in das„Depot ſpezial“, in Abignon. Wir brauchen dem nichts hinzuzufügen. Der Fall ſpricht für ſich ſelbſt. So ſehen die deutſchen„Verbrecher“ in Avignon aus. Denke bei der Kartenſammlung am Samstag und Sonntag ein jeder daran!. * Heberkragen wurden dem Gewerkſchaftsſekretär Joſef Erſing und dem Arbeiterſekretär Hans Prull in ihrer Eigenſchaft als Beiräte aus Gewerkſchaften die Stellen von Hilfsreferenten beim Arbeitsminiſterium je mit der Amtsbezeichnung Regierungsrat. * Beendigung des verkragsloſen Zuſtandes zwiſchen Kranken⸗ kaſſen und Aerzten. Der zwiſchen den Krankenkaſſen und Aerzten beſtandene vertragsloſe Zuſtand iſt ab 2. Juli aufgehoben. Die Krankenkaſſen⸗Mitglieder werden von den Mannheimer Aerz⸗ ten, ſoweit dieſe an, der Kaſſenpraxis teilnehmen, wieder auf Koſten der Krankenkaſſen be t. Wir verweiſen auf die Be⸗ kanntmachung im Anzeigenteil. 7 705 Weitere„weiße Raben“. In der badiſchen Bauernſchaft ſcheint nun doch allmählich die Einſicht zum Durchbruch zu kommen, daß in der Frage der Milchpreiserhöhung ein Pflock zurück⸗ geſteckt werden muß. Die Landwirte des Bezirks Meßkirch, die in dieſer Angelegenheit ein ſo rühmliches Vorbild gegeben haben, er⸗ halten ſetzt Gefolgſchaft. Dder Konſtanzer Bauernverein hat meden 0 Liter Milch ab 1. Juli zum Preiſe von.20 M. abzugeben. ffentlich können wir in der nächſten Zeit noch recht viele derartige Nachrichten bringen. Splelplan des National-Theaters Neues Theater u Vorstellung 1 Vorstellung 3 4 F. Volks-Vorstellung: Die Faschingsfee 7¹² 4 8. 8 ber Zgeunelba 7 er Zigeune: baron 7¹ 4. 8. 54 Fäust J. 5 5 7 7⁴² Vergnügungen. *Die Ortsgruppe Manuheim des Dundes der Auslandsdeulſchen vergnſtaltet, wie aus der Anzeige in dieſer Rummer hervorgeht, am kommenden Mittwoch im großen Saale der„Liedertafel“ einen Unterhaltungsabend, zu dem Herr und Frau Opernſänger Müller⸗Rudolphi gewonnen ſind. Aus dem Lande. gheddesheim, 1. Juli. In der hier infolge Ausweiſung aus dem Elſaß zugewanderten Familie des Zollaſſiſtenten Friedrich Pfrang, 64 Jahre alt, kam es geſtern zu ernſten Familienzwiſtig⸗ keiten, in deren Verlauf der frühere Student und Lehrer Friedrich Pfrang auf ſeinen eigenen Vater Friedrich Pfrang drei Revolver⸗ ſchüſſe abgab, die ihn in den Unterleib trafen. Schwerver⸗ lezt wurde der Vater in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. Der Täter, der 34 Jahre alt iſt, in Straßburg ſtudiert und ſich ſeinerzeit hier und in Friedrichsfeld um den Bürgermeiſterpoſten beworben hat, wurde durch die Gendarmerie verhaftet. Es beſteht e den ſchwerverletzten alten Mann am Leben zu erhalten. „Lahr, 30. Juni. Ein 16jähriger Mechanikerlehrling nahm ſich in einem Zuſtande nervöſer Ueberreizung in der vergangenen Nacht das Leben.. 1 eeee ſpielte rein und ge⸗ ſchmackvoll. Und in Flora Hendrikks, die ſich auch in Torelll's Concerto recht wacker gehalten, fand ſie eine ebenbürtige Partnerin am Klavier. In Händels abendbeſchließender B⸗dur⸗Sonate Nr. 2 muſtzierte Otto Müller, Berta Welersmüller und Ruth Fulda. Der 1. Geiger beſitzt ein minderwertiges Inſtrument. Und die Reinheit und Tonſchönheit ließ einige Wünſche offen. Aber es wurde doch im ganzen recht ausdrucksvoll und rhythmiſch geſchloſſen muſtziert. Weitaus die beſte Wiedergabe fand Haydns anmutiges C⸗dur⸗Trio. das Emilie Reichert, Hch. Schreckenberger und Mirjam ppenheim nicht nur techniſch und muſikaliſch, ſondern auch ſtiliftiſch lobenswert in ſeiner Schönheit zu erſchließen wußten. Emilſe Reichert iſt aus der Klavierabteilung Bleicher, die übrigen Pianiſten ſind Schülerinnen Rehberg's, und darf im ganzen geſagt werden, daß geſtern die Klavierſpieler über den andern Inſtrumentaliſten ſtanden. Es gilt dies auch von Gertrud Bopp, welche den Klapier⸗ part der Tartini⸗Sonate übernommen hatte. F. Mack. Theaternachricht. In der Neuinſzenierung von Shale⸗ ſpeares Schauſpiel Der Sturm“ welche am Dienstag, den 6. Juli zur Aufführung kommt, iſt die Rolle des Ferdinand mit Fritz Odemar beſetzt, ed eee iſt durch Fritz Alberti(Alonſo), 117 5 Neumann⸗Hoditz(Gonzalo) und Joſef Renkert(Adrian) ver⸗ relen. 5 1 eWiener Operettenſpiele im Roſengarten. Heute, Freitag, wird die Kalmannſche Operette„Die Faſchingsfee mit? Gxrell Berndt, Soo Leffler, Judwig Herolb, Max Kurt und Hugo Stein⸗ herr in den Hauptrollen wiederholt. Beginn 7% Uhr. Hochſchule für Muſik. Am Samstag, den 3. Juli 1920, ahends 7½ Uhr findet im Kaſinoſaal R 1, 1 die fünfte der wez⸗ ährigen Schlußaufführungen ſtatt. An dieſem Abend wird ie unter Leitung von Paul Tietſch ſtehende Schauſpiel⸗ un Redekunſtſchule(Deklamationsabteilung für Sprache aurtd ang) im Vortrag einer Reihe ernſter und heiterer Dich⸗ tungen Pro ihrer Unterrichtserfolge geben. 9. Die Privatklavierklaſſen von Hans Bruch und Lene Weiller⸗ Bruch werden in den Schülerkonzerten, die, wie ſchon kurz mit⸗ geteift, am Sonntag, den 4. Juli vbormittags 11 Uhr in der„Har⸗ monie“ ihren Anfang nehmen, wieder einmal vor der Oeffentlich⸗ keit von erfolgreichem Schaffen dort Zeugnis ablegen. Während der erſte Tag zum größten Teile die Elementar⸗ und Mittelſtufe ihr Können zeigen wird, werden am 2. Abend Werke von den älteren Meiſter durch Schüler der Oberſtufe zum Vortrag kommen. Der 8. Abend, der auf den 9. Jukti verlegt werden mußte, wirg uns do akzentuterten Herrn Emerich kief mauche Unreinheit, nicht alleln in den Dappelgriffen. doen 1 — mit Werken neueſter. Meiſter, meiſt Uraufführ⸗ bungen Fär Manaßeknt FEETEEEb e *——— ——— 1 Seite. Nr. 286. MNauuheitmer Generel· Anzeiger.(MNtetag · Ausgabe.) Freitag, den 2. Juli 1920. Pfalz, heſſen und Umgebung. cw. Bickenbach, 1. Juli. Den ſchweren Verletzungen erlegen iſt die Tochter des bei dem Unfall verunglückten Landwirts Henne⸗ marn. Das Unglück am hieſigen Bahnübergang ſoll auf ein Ver⸗ ſchulden des Bahnwärters Hechler in Auerbach ſein, der die Schranke nicht geſchloſſen hatte. Weitere Unterſuch⸗ ung iſt sw. Daärmſtadt, 1. Juli. Wegen Lohnforderungen find die Kohlen⸗ und Möbeltransportarbeiter ſowie die Fuhrleute in den Streik getreten. Sportliche Rundſchau. Nutionale Wetikämpfe des Sport. und Turuverein 1877 e. E. Mannheim⸗Waldhof. Der Meldeſchluß zu den am Sonntag, 4. Juli ſtattfin⸗ denden Nationalen Wettkämpfen für Leicht⸗ athletik des Sport- und Turnvereins Waldhof hatte, ſo wird uns geſchrieben, ein überaus erfreuliches Ergebnis. Bringt doch dieſe Veranſtaltung die zur beſten Klaſſe Deutſchlands ge⸗ hörenden Läufer von München, Stuttgart und Saarbrücken an den Start. Ferner ſind Heilbronn, Worms, Ludwigshafen,, Speyer durch ihre beſten Läufer bezw. Staffeln vertreten. Unſere Mann⸗ heimer Vertreter M..⸗G., Phönix, V. f. R. und Turnverein 1846 ſowie die Läufer des veranſtaltenden Vereins, Sport⸗ und Turn⸗ verein Waldhof, werden alles aufbieten müſſen, um gegen ſolch hervorragende Gegner günſtig abzuſchneiden. Der kommende Sonn⸗ tag dürfte für den Mannheimer Raſenſport das bedeutendſte Er⸗ eignis des Jahres bringen. Die Vorkämpfe, die bei den zahlreichen Meldungen bei allen Konkurrenzen nötig ſind, beginnen vormittags 8 Uhr, die Entſcheidungskämpfe nachmittags 2 Uhr. Vor den Ent⸗ ſcheidungen findet ein Aufmarſch ſämtlicher Konkurrenten ſtatt. Gleichzeitig ſei auch auf das am Samstag, 3. Juli im Nibe⸗ lungenſaale des Roſengartens ſtattfindende Sommerfeſt auf⸗ merkſam gemacht, in dem erſte Mannheimer und auswärtige Künſtker mit einem reichhaltigen Programme aufwarten werden. Im 2. Teile kommt der Tanz zu ſeinem Rechte. Pferdeſport. Die Pferderennen zu Achern finden am Sonntag den 11. Juli ſtatt. Das Programm ſieht 2 Trabreiten und je 2 Galopp⸗ und Hürdenrennen vor.(Weiteres ſiehe Anzeige.) Sr. Der drohende Traberſtreil iſt durch eine vorläufige Einigung wiſchen Rennleitung und Trainern vermieden worden. Die Trabrennen in Berlin—Ruhleben konnten infolgedeſſen am Mittwoch ungeſtört ihren Jortgang nehmen. 5 Pferderennen. * Grunewald, 1. Juli. Kiefern⸗Jagdrennen. 22 000 M. 4000 Meter. Totes Rennen zwiſchen Eiders Glorie GBismark) und FTuſtanella(Lewicki), 3. Alerich. Unplaziert: Onix, Feldherr, Der Sogenannte, Reue, Knecht, Rupprecht. Tot.::10 auf Eiders Glorie, 18:10 — Platz 10, 11, 11:10.— Eichkamp⸗Jagdrennen. 22 M. 3500 Mtr. 1. Ocea wa(Schuldt), 2. Ophelia, 3. Vierzehnte. Unplaziert: Harem, Radieschen, Freundlich, Thisbe, Mißmut, Malching, Figaro, Rotbart, Komteß, Macaroni, Eichelkönig. Tot.: 67:10; 19, 14, 15.10.— Tatterſall⸗Jagdrennen. Chrenpreis und 22 000 M. 3500 Mtr. 1. Wall(v. Falkenhauſen), 2. Minorka, 3. Samum. Un⸗ plaziert: Peredur, Hexenkind, Jodler, Eitel, Haut Brion, Talfahrt, Künſte⸗ lei. Tot.: 43:10; 18, 13, 27:10.— Metropole⸗Preis. Ehrenpreis und 42 000 M. 4000 Mtr. 1. Lalle(Müller), 2. Roſendaal(Edler), 3. Tantalus(Bismark). Unplaziert. Rübezahl, Narwal, Demetrius, Giroflee, Radom Quertreiber, Rheinpreußen, Do Jou, Schnucki II, Siegerin II, Fips, Götterknabe, Freilauf, Roſenkönig, Wellenbrecher. Tot.: 103.10; 36, 63, 56:10.— Havel⸗Hürdenrennen. 22 000 M. 2800 Mtr. 1. Lotſe(Teichmann), 2. Igazgato(Scholz), 3. Flamingo(Wurſt). Un⸗ plaziert: Sorma, Das Puppchen, Löffelente, Rufa, Vehmlinde, Mero⸗ vinger II, Glücksritter, Wardar, Elemer. Tot.: 57:10; 23, 89, 47:10.— Heyden⸗Linden⸗Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und 30 000 M. 5000 Mtr. 1. Honved(von Berchem), 2. Wolpoto(Freſe), 3. Hunding(von Pelzer). Unplaziert: Minor, Oſtry, Durchbruch, Kleiner Schlag. Tot.: 97:10; 24,31, 15:10.— Calvello⸗Preis. 22 000 M. 2400 Mtr. 1. Henricus(Dohr), 2. Markſcheider(Izmenyi), 3. Note (D. Keller). Unplaziert: Kiefer, Fiſcherin, Wlliberta, Ladro, Amor, Tetta, Rio, Loriſſa, Roſendorn, Mein Leopold, Kantinier, Cariſſima, Valerius, Dolde. Tot.: 21:10; 15, 47, 67:10. Neuß, 1. Juli. Weißenburg⸗Rennen. 16000 Mark. 1200 Meter. 1. Margrit e„2. Remlin, 3. Widerſtand. Anplaziert: Leutnant, Geißler, rida, Haſtrubal, Toiſon. Tot. 78:10; 21, 33, 15:10.— Haus⸗Meer⸗FJagdrennen. 16 000 Mark. 3000 Meter. 1. Wildkatze(Johnſon), 2. Metz, 3. Flie⸗ gender Aar. Unplaziert: Atlas. Tot.: 24:10; 18, 14:10.— Prei? von Düren. 20 000 Mark. 1800 Meter. 1. Haſtrubal (Guttmann), 2. Mentor II, 3. Ballon. Unplaziert: Ifis, Hexen⸗ meiſter, Eichsfeld. Tot.: 107:10; 31, 30:10.— Heſſentor⸗Aus⸗ gleich. 17 000 Mark. 3200 Meter. 1. Oreſtes(Brown), 2. Har⸗ pune. Tot.: 13:10.— Noveſium⸗IJgdrennen. 24 000 Mk. 3000 Meter. 1. Nelſon(Ehnert), 2. Coral Wave, 3. Apollinaris Unplaziert: Commando. Tot.: 20:10; 15, 21:10.— Obertor⸗ Ausgleich. 20 000 Mark. 2000 Meter. 1. Maas(Blume), 2. Herſenier, 3. Wolfram. Unplaziert: Caliari, Kofel, Caſſierer, Retter. Tot.: 38:10; 15, 14:10.— Reuſchenberg⸗Jagd⸗ frennen. 17000 Mark. 4000 Meter. 1. Trianon(Johnſon), 2. Courier, 3. Wag' es. Tot.: 14:10. Wiſſenſchaſt. e Hilfsbücher für Sprachkunde. Die kürzlich veröffentlichten hohen ber⸗ des deutſchen Buchhandels trotz der rieſenhaften Steigerungen der Papier⸗ und Hücherpreiſe beweiſen, daß auch heute die Zahl derer, die am lautern Born der Mutterſprache und an den Schätzen unſerer Site⸗ ratur Erquickung ſuchen, ſtetig im Wachſen iſt, damit aber auch die Schar jener, denen es um gründliche Belehrung über die Geſetze unſerer Sprache zu tun ſein mruß. Die weitverbreitete„Keuhochdeutſche Schul⸗ grammat ik. des früheren badiſchen Oberſchulrats Friedrich Blatz (Karlsruhe, J. Lang) iſt vielen ein zuverläſſiger Führer geweſen. Sie hat durch den Mannheimer Kreisſchulrat Dr. Eugen Stulz eine Neube⸗ arbeitung erfahren, die die Form des ſo manchem wohlvertrauten Buches im weſentlichen unverändert läßt, dabei aber den Stoff weſentlich kürzt und in ſeiner methodiſchen Behandlung den modernen Forderungen der Sprachwiſſenſchaft, wie ſie durch Hildebrand, Sütterlin, Waag u. a. ver⸗ treten werden, durchaus entgegenkam. Die eingehendere Behandlung der Wortkunde, der Phonetik, des Laut⸗ u. Bedeutungswandels u. der Mund⸗ arten in der Neubearbeitung trägt ebenfalls dem modernen ſprachwiſſen⸗ ſchaftlichen und methodiſchen Standpunkt Rechnung. Das wertvolle Gegen⸗ ſtück zu der Schulgrammatik, gewiſſermaßen ihre Ergänzung, bildet des⸗ ſelben Verfaſſers Einführung in die deutſche Grammatik“, die im gleichen Verlag erſcheint, und deren Neuauflage wiederum von Stulz beſorgt wurde. Sie folgt denſelben wiſſenſchaftlichen und methodiſchen Richtlinien wie das vorgenannte Buch, rückt aber durch den Anſchluß der ſprachlichen Belehrungen an zuſammenhängende, dichteriſch wertpolle Stücke die methodiſch friſche Belebung des Stoffes und ſeiner Vermittlung noch mehr in den Vordergrund. Das trotz ſeines reichen Inhalts nicht ganz 200 Seiten ſtarke Werkchen iſt zunächſt dem angehenden Lehrer ge⸗ widmet. Aber es wird ſich einen viel weiteren Leſerkreis gewinnen; denn wer ſich mit Ausdauer ſeinem Studium hingibt, dem wjrd die Beſchäfti⸗ gung mit den Sprachgeſetzen ſchon an ſich einen hohen Genuß bereiten. Der ſchönſte Preis ſeiner Mühe aber wird das tiefere Verſtändnis für den wunderbaren Bau unſerer Sprache und für die Meiſterwerke unſerer Literatur ſein und damit zugleich auch die Förderung der Klarheit und Schönheit ſeines eigenen Gedankenausdrucks. T. Kleine Mitteilungen. edDie Münchner Feſtſpiele 1920 finden vom 1. Auguſt bis 15. September ſtatt. Hans e und Franz Schrecker wurden für die Feſtſpiele als Gaſtdirigenten ihrer Werke—„Pale⸗ ſtrina“ und„Die Gezeichneten“ gewonnen. Profeſſor Robert Engels wurde die Neuausſtattung von Webers„Oberon“ über⸗ tragen.— 421 Der Nhein⸗Berlag in Baſel und Leipzig, ein neues Verlags⸗ unternehmen, iſt vorwiegend geiſtigem Austauſch über die Senden und der Hebung älterer literariſcher und künſtleriſcher Schätze des alemanniſchen Kulturkreiſes gewidmet. zei Kleine Kunſtnachrichten. Im September wird an der Wiener Volksoper ein leibhaftiger, waſchechter Indianer als Operntenor gaſtieren. Co Polican, ſo heißt der Indianertenor, hat ſeine geſangliche Ausbildung in Mailand erhalten und iſt Mitglied der Metropolitanoper in Newyork. — Zwiſchen der Dresdner Oper und den Geſchwiſtern Gertrud und Ur⸗ ſula Falke, den Töchtern des Dichters Guſtav Falke, ſchwehen Engagements⸗ verhandlungen, durch die die beiden Tänzerinnen zur Neugeſtaltung des Dresdner Opernballetts gewonnen werden ſoll.— Das Herliner Leſſing⸗ theater hat das dreiaktige Schauſpiel„Flamme“, en Verfaſſer der be⸗ Launte Wiener Dichter Haus Müller 7 zur—— angenommten. zurückzuführen Handel und Industrie. Russische Handelszustände. Die Fortsetzung des Briefes aus Moskau, den wir in Nr. 279 vom 23. Juni, Abendausgabe, im Handelsteil M..-A. veröffentlicht haben, behandelt die Zustände des Handels in dem kommunistischen Sowietrußland. Es heißt da: Nachdem die Bolschewisten anfangs jeden Privat- handel unterdrückt und selbst die kleinsten Geschäfte naturalisiert hatten, um jede Spekulation zu unterbinden, haben sie schließlich unter dem Namen Kustarny-Magazin“ (Hcimarbeitsladen) den Betrieb von kleinen Läden zulassen müssen. Dabei drücken die Bolschewisten nicht ein, sondern mehrere Augen z u, wenn in der Auslage dieser Läden anstatt Heimarbeit Luxusgegenstände französischer und deutscher Herkunft und überhaupt Waren allef Art aus- gestellt sind. Sogar die eigenen Sowietinstitute, die doch früher dieSpekulationen mit Todesstrafe bekämpft haben, kaufen in diesen Läden Waren zu den Preisen des freien Han- dels. Aubßer diesen Läden existieren in Moskau und Peters- burg, fast auf jedem größeren Platz, die sogenannten Sucha- rewkas, eine Ansammlung von Jahrmarktsbuden, wo man natürlich zu Spekulationspreisen alles bekommt, was man früher in den Läden sah, angefangen mit Möbeln bis zu den teuersten Brillanten und Perlen und allen Lebensmittein. Die Sucharewka in Moskau selbst, die früher einen Platz von 1 km einnahm, zieht sich heute etwa s km durch die Straßen. Als sehr originell ist die sogenannte Borgeoisie-Re ihe zu verzeichnen, in der die Bürger ihre letzte Habe zum Verkauf bringen. Diese Reihe handelt ausschließlich mit ihrem per- önlichen Luxuseigentum, Perlen, Brillanten, Uhren, Wäsche, seidenen Kleidern, Strümpfen, Stiefeln, Ballschuhen usw. Die Besitzer verkaufen successive ihre letzten Sachen, um nur dem Hungertode zu entgehen. Bezeichnend für die Art der Käufer ist. daß man für ein Grammophon 60 Ooo0 Rubel bezahlt. für ein Klavier oder för einen guten Flügel jedoch nur 30 000 Rubel. denn das Grammophon kann jeder spielen. Das Gros der Bevölkerung ist, nachdem man säàmtliche Geschäfte nationalisiert hat, bei den Sowiethehörden an- gestellt. Jeder Arbeiter und Angestellte gilt als Staat s- angestellter, er kann keineswegs seine Stellung auf Wunsch aufgeben. Sein Gehalt beträgt zwischen 2400 und 4200 Rubel pro Menat. Diese Summe ist unter den jetzigen Verhältnissen in Rußland natürlich läckerlich, und jedermann ist auf die sogenannte Staatsration angewiesen, die er in seiner Arbeitsstätte gratis erhält. Diese besteht aus Hirsesuppe ohne Fleisch und Mirsebrei, abwechselnd mit Linsen und Roten Rüben, und etwa ein halbes Pfund Schwarzbrot täglich. In vielen Behörden ist es, eingeführt, daß die Angestellten am Schluß des Monats ein Pfund Mehl. auf Karten erhalten, sel- tener etwas Fleisch und Butter. Wären die Rationen nicht. so würde man niemand bereit finden, für die Bol- schewisten Dienste zu tun. Denn bei einem Gehalt von durchschnittlich 3000Rubel ist selbst der bescheidenste Mensch nicht in der Lage, sich zu beköstigen. Es kostet Schwarzbrot vermischt mit Stroh und Sonnenblumenkörnern 350 Rubel per russisches Pfund(400 Gramm), unser Graubrot 800 Rubel. Butter 3000 Rubel, Schweinefleisch 2300 Rubel, Rindfleisch 1200—1500 Rubel usw. Heute ist jedermann, selbst der an- fangs den Bolschewisten 80 ergebene Arbeiter, Feind die- ser Regierung, denn er ist gezwungen, täglich etwas von seinen früher mühsam ersparten Sachen zu verkaufen, nur um nicht zu verhungern. Jedermann ist auf Die bstahl an- gewiesen, und die Sowietregierung drückt wieder ein Auge zu. wenn jemand, was schließlich jeder tun muß, für seinen eignen Lebensbedarf ein Stück Brot oder Kartoffeln„entnimmt“— sie ist eben machtlos dagegen. Von einer produktiven Arbeit kann unter diesen Umstanden weder bei den Sowietbehöôrden noch in den Fabri- ken die Rede sein. Jeder ist gezwungen, seine Arbeit zu ver- nachlassigen, da er darauf angewiesen ist, nebenbei etwas zu vei ckenen, wenn er nicht verhungern will. Börsenbherichte. Mannheimer Hektenbörse. Mannheim, 1. Juli. Die Börse war umsatzlos. Die Aktien der Südd. Disconto- Gesellschaft notierten 149., 180 B. ex. Div. Niedriger stellten sich Benz 175 B. und Süd- deutsche Drahtindustrie-Aktien 200 bez. Frankfurter Abendbörse. 5 Frankfurt, 1. Juli. Drahtb.) Lebhafteres Geschaft ent- wickelte sich in Montanpapieren, wobei angeblich das Ausland als Käufer auftritt. Es erzielten höhere Preise: Bochumer mit 270, Deutsch-Luxemburg mit 275%, Caro mit 243, Gelsenkirchen mit 291. Auf dem Gebiete der Auslands- papiere war die Umsatztätigkeit bescheiden. Deutsch-UVeber- see Elektrische 768, Deutsch-Ueberseebank fest, 362, Schan- tungbahn 639 bis 638. Deutsche Petroleum 737, 4% ige Bagdad stiegen%½ auf 97. Unter den Lokalpapieren notierten Scheide- austalt 4857%½, Holzverkohlung 337, Schuhfabrik Aug. Wessels 215½, Frankfurter Hof 495 minus 5. Scktkellerei Feist 282, Metallbank 205. Schiffahrtsaktien und Kolonialwerte konn- ten sich behaupten. Wirischaffniche Rundschau. Beteiligung an Auslandsmessen. Aus den beim Ausstellungs- und Messe-Amt der Deut- schen Industrie eingehenden Anfragen ergibt sich, daß zurzeit von der deutschen Industrie der Beteili- gung an ausländischen Messen starkes Interesse ent- gegengebracht wird. Man hat daher beschlossen, die Ein- richtung deutscher Auskunftsstellen auf ausländischen Messen weiter auszubauen. Firmen, die sich an ausländischen Messen beteiligen wollen, wird angeraten, sich vor endgültiger An- meldung mit dem Ausstellungs- und Messe-Amt der Deutschen Industrie, Berlin NW. 40, Hindersinstr. 2, in Verbindung zu setzen. Verlängerung der Freiheit von Ausfuhrabgaben. Der Termin für die Verbringung der ausfuhrabgaben- freien Sendungen nach dem Auslan d, d. s. Lieferungen. für welche die Ausfuhrgenehmigung vor dem lo. Maier- teilt worden ist, ist nach Mitteilung des Beauftragten des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung vom 1. Juli auf 1. August 1920 verschoben worden. 0* Moritz Hausch.-G. in Pforzheim. Die unter dem Namen „Juwelen-, Gold- und Silberwarenfabrik Moritz Hausch“ in Jahre 1825 in Pforzheim gegründete Firma wurde in eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 4 Millionen 4 umgewandelt. Frankona. Rück- und Mitversicherungs-.-., Berlin. Die Gesamtprämieneinnahme stieg auf 35,4(i. V. 17.053) Mill.&. Es brachte das Versicherungsgeschäft in Feuer- und Sach- versicherung einen Verlust von 323 484, in der Trans- portyersicherung einen solchen von 282 381 fl; Gewinn brachte das Lebensversichęrungsgeschäft 46 997, Unfall und Haftpflicht 21 65⁰, sodaß ein kleiner Verlust aus dem Ver- sicherungsgeschäft im Betrage von 41 103 bleibt. Er wird ausgeglichen durch andere Einnahmen, sodaß schließlich ein Reinüberschuß von 421 725„l verbleibt. woraus u. a. 4% Divi- dende auf die Aktie verteilt wird. Die Generalversammlung hat die Regularien genehmigt. Die turnusgemäß aus dem Auf- sichtsrat ausgeschiedenen Herren Alfred Hahn in Frankfurt, Geh. Resierungsrat Hermann Reyl in Berlin, Dr. Gustav Hokenemser in Mannheim und Geh. Kommerzienrat Wuhelm Landfried in Heidelberg wurden einstimmig wieder- und AnTtelle des verstorbenen Herrn Louis Jordan in Mannheim Herr Regierungsrat a. D. Generaldirektor Dr. Paul Hager in Berlin neugewählt. Rückversicherungsgesellschaft Europa, Berlin. Die Gene- ralversammlung genehmigte den Abschluß, der trotz Präamien- mehreinnahmen im gesamten Betrage von 16,79 Mill.&(i. V. 8,.13 Mill.„) infolge schlechten Verlaufs des Einbruchdieb- stahlgeschäfts und Haftpflichtgeschäfts sowie Effektenkurs- verluste einen Verlust von 288 941 l auswies, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Neuer Wechseltarif der deutschen Reichsbahnen. Wie mitgeteilt wird, tritt am 1. Juli ein neues Heft CII des Wechselverkehrs der deutschen E isenbahnen(Aus-⸗ nahmetarife) in Kraft. Infolge Uebernahme der deutschen Staatsbahnen auf das Reich erfährt der Geltungsbereich der einzelnen Ausnahmetarife wesentliche Erweiterungen. Nänere Auskunft erteilt das Verkehrsbureau der Handelskammer 2u Berlin C a, Klosterstr. 41. Gold- und Antimonbergbau im Fichtelgebirge. Di.— bau-Aktiengesellschaft„Fichtelgold“ in Brandholz ber Selg. kronach(Oberfranken) zur Wiederaufnahme des althistori- schen Gold- und Antimonbergbaues im Fichtelgebirge wurde am 28. Juni in den Räumen der Bayreuther Filiale der Baye- rischen Vereinsbank gegründ t. Unter Führung des Bank- hauses L. Wittmann u. Co., Kommanditgesellschaft in Stutt- gart, und unter Beteiligung des Kreises Oberfranken u. a. wurde unter obiger Firma die Aktiengesellschaft mit zunächst 1 200 00 Aktienkapital errichtet, welches demnächst auf 10 O000 O00 A erhöht werden soll Neueste Drahfherichie. Zum deutsch-amerikanischen Schiffahrtsabkommen der Hapag. Berlin, 2. Juli.(Eig. Drahtb.) Es liegen noch nicht alle Einzelheiten über die weitgehenden Abmachungen vor. Die Verhandlungen über das technische Zusammenwirken und über die finanzielle Frage werden noch weiter geführt. In welcher Richtung sie sich bewegen oder bewegen werden, geht aus der grundlegenden Feststellung der beiderseitigen Betei- ligungen des Schiffsraumes von je 30% hervor. Man darf darnach wohl annehmen, daß auch die finanzielle Beteiligungsquote für jede der Parteien 309 betragen wird. Die amerikanische Schiffahrtsbehörde, mit der Merhandlungen übrigens nicht geführt worden sind, hat dem Harriman-Ron- zern ihre Unterstützung zugesagt. Das Abkommen wird jetzt nach anfänglicher Abneigung in den Vereinigten Staaten durchaus Wohlwollend beurteilt. Eine amerikanische Fachzeitschrift teilt eine Erklärung Harrimans mit, wonach in erster Linie der zwischen Newyork u. Hamburg bestehende Frachtenweg vermehrt werden soll. Ein kombinierter Fracht- und Passagierdienst zur Beförderung von Passagieren dritter Klasse soll folgen und dann ein erstklassiger Kajütenverkehr zwischen den beiden Häfen. Die zweite Hauptlinie wird die alte Hamburg-Argentinische Route werden. Die grundlegende Voraussetzung für die praktische Durchführung des ganzen Abkommens ist der noch nicht erfolgte Frie densschluß zwischen der Union und Deutschland. Einen wesentlichen Bestandteil des Abkommens wird natürlich die Einbringung der Hafenanlagen und Einrichtungen der deut- schen Reedereien bilden. Man darf wohl annehmen, daß auch die Hafenanlagen in Hobocken, die der Hamburg-Amerika- Linie gehört haben, von dem amerikanischen Partner gepachtet werden, sodaß hieraus der deutschen Reederei eine Extraver- gütung zufließen dürfte. Neue Bestimmungen über die Vermälzung von Gerste. Berlin, 2. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Reichsminis Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht die mungen für die Ver mälzung der Gerste, die in Bier- brauereien vom Kontingentjahr 1920/ 1 ab auf das Kontingent geliefert wird. Darnach sind die Bierprauereien verpflichtet, von der Gerstenmenge, die auf jedes Malzkontingent geliefert wird, gleichgültig, ob inländischer oder ausländischer Her⸗ kunft, den gleichen Prozentsatz in Malzfabriken ver- mälzen zu lassen, welcher von der Gerstenmenge, die auf die einzelnen Malzkontingente im Wirtschaftsjahr 1917/18 ge⸗ N 5 vermälzt worden ist. Diese erpflichtung wi urc ebertragung von Mal tingen nicht geändert. 9255 Akkumulatorenfabrik.-G. in Berlin. E 2. Juli meldeten Reingewinnun von 2,53 Mill. A werd 7 20% Dividende im Vorjahr verteilt. Im eeee gibt die Verwaltung einen ausführlichen Ueberblick über die miflichen Verhältnisse der deutschen Wirtschaft. Sie kommt dabei auf die besonderen Zustande der Gesellschaft zu sprechen und betont, daß die Kauflust der Abnehmer desto geringer wurde, je mehr die Preise erhöht werden mußten. Nur die notwendigsten Arbeiten zur Erhaltung bestehender Anlagen und der Errichtung unbedingt dringlicher Neuanlagen kom- men ausschließlich für den Abs at z der Erzeugnisse noch in Frage. Die Arbeitsleistung der Werke bleibt daher gegen die der Vorjahre nicht unerheblich zurück. Großer Wollverkauf nach Deutschland. Berlin, 2. Juli.(Eig. Drahtb.) Die amtli; gtelle fdr Nonepgteriat in Enttaud har an das Spndtzat in Nre- burg für 4 Mill. Pfund Sterling Wolle verkauft. Man glaubt. daß diese Wolle für Deutschland bestimmt ist. Der Chef der Abteilung für Rohmaterial teilt aber mit, daß von einem Verkauf an Deutschland nur durch private Personen die Rede sein könne. Jeder Verkäufer von Staatswolle hat die Freiheit, diese auf eigene Rechnung nach Deutschland zu verkauſen. (Eig. Drahtb.) Aus dem bereſts 5 2 Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Fogelstation vom Datum e 2. I I2. II I. I Ierkangen Sohusterneel 4232 222 231 248 250 300 4 KehIiIi.328 320 322325.38.60—— Haxaauuu.00.94.90.84.98.08 Maohm. 2 Uur Hannheim 408.00.98.85.00.07 Vorgens 7 Uhr ——. 141.40.8 13-8. 12 Unr. au„ Vorm. 2 Uh 213 dachn. 2 Uhr vom Neekar: Hannhellnlnln 37.88 391.97 rN Hellbronngng 1.42.39.38.44.40— 7 d Windstill, Helter. 160. Wefterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 3. Juli: Wolken, mäßig warm, ſtrichweis Regen. Wllterungsdberlcht. Baro- J rem- Hlefst Hbobate meter- beratur] Tenwv. tieder-] Temp. gemerküsten dat stand morgens] in der Sohlag des vor- morgens] 7 Uhr Maoh nergeh. 7 ühr oßt kor auf] fages] wing Bewl⸗ mm IArad 0. drad C. den qm grad d. kung 28. Jun 7575 18.2 16.0— 22.0 atlll 27. Iunl 7571⁴ 174 15˙5— 25.3 still 28. Junl 754.6 17.6 16.5— 27.0 eü ſschs. daüscn 28. Junl 7570 182 17¹5—.0 atſi beiter 30. Juni 75⁴. 20.4 19.0 157 28.0 still bel. mgner. 1. Jull 774 1647 182 104 230 stil heſter 2. Jull 754.5 14˙2 180— 25.2 Stll! helter Daupiſchriftlenung: Dr. Frig Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenhaum; für Feuilleton; A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard für Handel: für Anzeigen: Karl Hügel. m erlag: Druckerei 3, M General⸗A 8. u. F. G. Narahehn, E 8— —— Wir haben uns zur gemelnzamen 155 Freitag, den 2. Juli 1920. 5. Seite Nr. 286. Atilche Derbffenslichungen der Stadtgemeinde. Samstag, den 3. Juli gelten ſolgende Mgrken: l. Für die Verbraucher: Brot: Für je 750 Gramm die Brotmarken—2. Butter:/ Pfund zu Mk..25 die Buttermarke 110 in den Verkaufsſtellen 176—250. Kondenſierte Miſch: 1 Doſe zu Mk..— die Miſch⸗ 20 in den Verkaufsſtellen —1566 Speiſefett: 200 Gramm zu Mk..60 die Felt⸗ marke 8 in den Verkaufsſtellen 86—240. Kindernährmittel: 250 Gramm Trockenmilch zu Mk..75 für die Kindernährmittelmarke 7 in den Kindernährmittel⸗Verkaufsſtellen—1668. (Außerdem kommt noch eine größere Partie Radolfs Kindermehl zu M..30 per Paket ebenfalls auf die Kindernährmittelmarke 7 zum„Verkauf, Fieiſch⸗ Für die Woche vam 28. Juni bis 4. Juli kommt zur Verteilung: 125 Gramm friſches Fleiſch, teilweiſe 125 Gr. ausl. Corned⸗Beef. Zucker: 300 Gramm für die Zuckermarke k in den Kolonialwaren⸗Verkaufsſtellen—1668.(Es kommen zur Verteilung: 200 Gramm Kriſtall⸗ zucker zu M. 20 und 100 Gramm Kandis⸗ zucker zu M..50 per Pfund). Kinderzucker: 300 Gramm für die Kindernähr⸗ miktelmarke 6 in den Kindernährmittel⸗Ver⸗ kaufsſtellen—1668. Die Verteilung iſt die⸗ ſelbe wie bei der allgemeinen Verteilung. Mager- oder Buttermiſch kann bis auf weiteres in den Milchverkaufsſtellen abgegeben werden Vorzugsmilch-⸗Verkaufsſtellen werden mit dieſer Milch nicht beliefert, dürfen daher ſolche nicht verkaufen. Für die Verkaufsſtellen: Zur Abhabe ſind bereit · Speiſeſett: 200 Gramm zu Mk..60 für die Ver⸗ kaufsſtellen 241—418 bei der Südd. Fettſchmelze im Schlachthof am Samstag, den 3. ds., von —11 Uhr. Ausweis und Gefäße mitbringen. Städtiſches Lebensmittelamt. C 2, 16/18. Statt Karten Liesel Leven Walter Herbst Verlobte. E5 Mannbheim 2. Zt. Viktoriasty. 5 Krefeld Verdingerstr. 100 Gtatt Aurten? Afreò Gyitmeſſor Mia Gpigmeſſer geb. Gcholl Vermahlle Baben · Baben Hangeflr. 66. 3. Jult 1920. 79¹² 85 8 Die glucliche Geñurt eiues MMadchens ztigen an Mrof. u. Frau Gertruoͤ goß. v. Ammon. 2 Ieh praktiztere zetzt 63 L 18 strasse) Dr. E. 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Teil des gewaltigsten aller Sensationefilms 1 be 1 50 1 zur e gelangte. euie ki der — rlesenhafter N gewartet Allnn 7 0 Ersthlassiger omnibus Snaume zssnHs 1 Das grosse Doppel- eee Aa Ein Vorspiel und 5 Akte Regisseur und Hauptdarsteller: 8240 NRudelf Meinert e ee f25— lin dan—— Ortsgruppe Hannheim Bildungsarten, jeder politiſchen und Am Munwoch, den 7. Hult, abends 2ue Uhr alkelgſer cheſtnnung. Hamen und Herten [im großen Saale ber Siedertafel, K 2, 88——— werden einer Vereinigung der Freunde des—— Unterhaltungs-Abendd Srgeten ie Nereneen der Same ull, 8 Uhr, abends, in dem 75 veranſtaltet von Herrn u.— Nartiylac ergebenſt eingeladen. 2 Müller-Rudo u 1. Prof. Dr. F. Boll von der Univerſität Heidelberg Gäſte dürfen eingeführt 7980 wird ſprechen über:„Sinn und Wert der 25 Die nächſten Verſammlungen der Ortsgruppe kumanist. Bildung in der degenwarket. finden ſtatt im kleinen Saal der Liedertafel am 18. Der vorbereitende Ausſchuß 2— 15. eee Der Bernhard Adam, Poſtſekretär.— 28 Aembruf ſter. In die finstere Welt eines Nachtasyls, der Sammelstätte der Gescheiterten und der Enterbten des Glücks, ver- setzt uns dieser Plm. Die Tragödie der menschlichen Leidenschaften, die sich vor unseren Augen abrollt, soll uns Antwort geben auf die oft gestenmten Fragen: Ist's Not, Leichtsinn, eigenes Verschulden oder trau- riges Schichsal, das viele dort landen lässt? Wieweit ist die Gesellschaft mitschuldig? * Nan Wobbs Der Meister-Detektiv in: Direktor der.Bebl e.— Joſef Bauer, Geiſtl. Rat.— Dr. S. Bodenheimer, Landgerichtspirettar. — Rob. Boveri, Fabrikdirektor.— W. Ca Kabarent gumnelmaver ene et dr E. Seſe d rat.— Dr. Guſt. Hecht, Rechtsanw.— Dr. K. Jahr, Das große Juli- Programm: Kommerzienrat.— E B. Jundt, Pfarrer.— Alex. Kanzler, Direkt. d. Realgymnaſ. J.— Dr. P. Klein, IThea Degen Th. Kutzer, Oberbür— Dr. K. Lanz, WW en— Rich. Lenel, Fabrik.— Ludwz. rhedsh Körner Mathy. Geh. Negierungsrat.— Dr. V. Nauen, 3 54 4— Rabbiner.— die gefeierten Vortragskünstler 0„Hauptlehrer.— Dr. Schatz, Lehr⸗ u. d. 22 weee 8¹⁰ amtsprakt.— E. Schellenberg, 8— Dr. B. ra5 Schuh. prakt. Arzt.— Dr. N. Stein. Landgerichts⸗ Odcnwaldkiub präſident.— Dr. P. Stephani,—— Beg, Tröliſch, Bankdirektor.— Dr. zinalrat— Sonntag, 4. Juli: Wanderung über 7074 Direktor der Kunſthalle.—755 Halberg Ins Neckertal Ne 8 0 90 Aͤbſahrt Hauptbahnhof ,05 Uhre 5 Wanderkärtch. bring alles Näh. obeeaenene, eeneüd ersiceraag — T— un schildern die letzien verwegenen Taten, Erlebnisse u. den Untergang dieses tollkühnsten aller Abenteurer. Wir brauchen über diesen H. Teil und letzten nicht viel zu sagen, denn jeder, der den 1. Teil gesehen, weiß, daß mit dem H. Teil erst Flanten Tel. 987 D 2, 8 15 28 Unr, bulligste Prãmie, weitestgehender Schutz, Ab heute neuer Spielplan: dic Hauptsache 0 Waie 10 Wr sofortige Police. 2 krstauunrungen? 5 e Detektiv: 53 5 8 Der Schug 1 57 Vorsicherung geg. Aufruhrschäden, Plüänderung und Bedrohung. rommt.— Nur das eine wollen wir andeuten: Der I. Teil übertriift den I. Teil ganz enorm! 7 55 5 5 5 3 bazu Heinridi Mar!. D 5. 13 1 5 8 ˖ 8. 5 Pierde Rennen i5 Ackern Telephon 162. Aus Em 55 1 da8 f Iosd§ifumpl- zeerzn abe en Sr Fensfer! 5 hä ulchen eee Beteilig gung 5 Eine mysteriòse Geschichte in 5 Abteil. 50 In der Hauptrolle: atme fiehelmntsse aus eem 2 Hardenrennon dans Albers 2ls„Fürst der Maaht⸗ pDamen- Boudolfl. E.7000.— Fia Jende als„Sräfin Saten“ 9 Das beste Lustspiel der Jetztzeit iu den Preiſe annnnnnerennennnns 3àußerst amüsanten Akten. 85 Aunch des Sekeetare derhenr. 5 7 n 55 e 5 5——1——— 4⁴⁰ 255 gebraucht oder neu nt. 3 10 Tlubengebeims 255 1 eV. aufen gesue 1* LẽVa Ley Rudi Wehr. 1 Drucksachen————— unt. J. S. 143 d. d.—.0 Et 85 25 n nußerst spannendes Drama in 4 Akten 8 von welchem nüchste Woche noch eine Fortsetzung folgt. 75 Aufang 3 Uhr. 8248 Beginn 5 Uhr Letate Vorstellung.15 Uhr 1 20 Ende 10.30 Uhr. 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