Freitag, 2. Juli Spreiſe: In Mannhet— monatl. einſchl. M..50 Bringerlohn u. r M..—. Poſth eernet rl. M. 22.50 ohne—— ern ederzeit wwiberrkfſälch. Poſt HKomto Nr. 17800 Kar! eeeeegfe in Maeußeim: Neckarſtadt: 28 dihe i. B. u. Nr. 2917 Ludinigs en. Ging. Numutern 20 Pfg. Sindenhof: Gonterdſtr. 4. Rr. 7040—7946. Draßt⸗Adreſſe: Gene + ech 9 Bei jedergeitigem Widerruf d. 1 ſpakt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk. Stellen⸗ le Preiſe 8 8 geſ. u. JFam.⸗Anz. 20% Nacht, Rekl. 8 Mk. aeee, Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. aſert a.— 1 5 410 6 10 ten nachm. 2½ Uhr. Für An an beſtimmten Tagen, en u. Ausgaben wird keine Berantwortung „8. Schwetzingerſtadt: 42. 9 8 bernsmmen. Höh. Gewalt, Streiks u. dgl., Betrtebs deungen, Materialviangel nſw. berechtigen zu keinen ralanzeig hei 4 Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. beſchräͤnkte Ausgaben od. für verſpatete Aufnahme von Anzeigen. Die Konſerenz in Spa. Jort mit dem Schandfrieden von Verſailles! Beei einer kürzlich abgehaltenen Tagung des Wahlkreis⸗ verbandes Leipzig der Deutſchen Volkspartei wurde folgende Reſolution angenommen: Die im„Künſtlerhauſe“ zu Leipzig tagende Verſammlung von mehr als 200 Vorſtänden und Vertrauensleuten des Wahlkreisverbandes Leipzig der Deutſchen Volkspartei erſucht die Reichstagsfraktion, aufs entſchiedenſte darauf hinzuwirken, daß die Regierung alle diplomatiſchen Mittel zur Abänderung des unerträglichen Schmachfriedens von Verſailles aufwende. Der Wahlkreisverband erwartet von der künftigen Regie⸗ rung die entſchiedene Wahrung der Würde des deutſchen Volkes:: gegenüber entehrenden Uebergriffen und Anſinnen der Entente und ihren Kommiſſionen, gegenüber der ſchwarzen Kulturſchande, mit der Frank⸗ reich das deutſche Volk zu beſudeln wagt, gegenüber den unerzörten Rechtsbrüchen, Vergewalti⸗ gungen und Verhaftungen im beſetzten Gebiet, ins⸗ beſondere im Saargebiet, gegenüber der offenkundigen, die Selbſtbeſtimmung der Völker verhöhnende Parteinahme für Dänen und Polen in den Abſtimmungsgebieten. Der Wahlkreisverband verlangt von der Regierung, daß 117 ihren Verhandlungen mit der Entente nachdrücklichſt ſie die Unentbehrlichkeit eines geſunden und exi⸗ ſtenzfähigen Deutſchlands für die Wirtſchaft und Kultur Europas und der Welt in die Wagſchale werfe. Weiter erſucht der Wahlkreisverband die Fraktion, das deutſche Volk in geeigneter Weiſe über den ihm faſt unbekann⸗ ten Inhalt dieſes Schandfriedens aufzuklären, damit es er⸗ kenne, in welch unerhörter Weiſe es durch die Vorſpiege⸗ lung eines Verſſändigungsfriedens betrogen worden iſt. Schließlich erachtet der Wahlkreisverband es für erforderlich, durch einen geeigneten Preſſedienſt auch die irre⸗ gaß de Völker der Entente zur Ueberzeugung zu bringen, raffinierte Erdroſſelung der deutſchen Volkskraft, die der Friede von Berſailles und ſeine Ausführung zum Ziele hat, jede Völkerverſöhnung unmöglich machen muß und ein Dokument völkerverhetzender Unſittlichkeit und Un⸗ wahrhaftigkeit iſt. Es muß erreicht werden, daß alle gerecht und vernünftig den⸗ kenden Völker einig ſind in dem Ruße:„FJort mit dem Schand⸗ frieden von Verſailles!“ Die deulſche Denkſchriſt. Paris, 2. Juli.(WB.) De Pariſer Morgenblätter ver⸗ öffentlichen ein Telegramm aus Berlin, in dem ſie die Ueberreichung einer deutſchen Denkſchrift anzeigen. Der Sonderberichterſtatter des„Matin“, Sauerwein, ſpricht in dem Telegramm von der Prüfung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft. Dieſe Denkſchrift habe die Alliierten entmutigt. Deutſchland halte das Angebot von hundert Milliarden Goldmarkt, das es 1919 gemacht habe, nicht mehr aufrecht. Die Sachverſtündigen erklärten, die Lage habe ſich geändert. Weder das Saargebiet, noch Ober⸗ ſchleſien, noch Danzig gehörten zu Deutſchland und es beſtehe keine freie Verbindung mit Oſtpreußen. Deutſchland könne keine Vorſchläge machen; es ſei denn, daß die deutſche Einheit und die wirtſchaftliche Souveränität wieder hergeſtellt würden. Ein Heer von 200 000 Mann ſei ebenſo notwendig als Lebensmittel und Rohſtoffe. Nur in dieſem Falle könne Deutſchland den Alliierten Vorſchläge machen, die es zu halten in der Lage ſei. Der Deutſche fuße auf der völligen Re⸗ viſion des Friedensvertrages. einmal die Anfangszeichen von gutem Willen.— Pertinax meint im„Echo de Paris“ bezüglich der deutſchen Denkſchrift, man befinde ſich dieſen Vorſchlägen gegenüber nicht ver⸗ pflichtet, ſondern es ſei nur eine Studie. Die Hauptfrage ſei, ob die drei deutſchen Noten die Haltung kennzeichneten, die die Vertreter in Spa zu vertreten gedenken. In dieſem Falle könne die Diskuſſion der Konferenz ebenſo gut drei Stunden, wie drei Monate dauern. Paris, 2. Juli.) Wie der Sonderberichterſtatter des Temps aus Brüſſel meldet, wird man dorthin gehen, um ſich in der Hauptſache über die Frage der Konferenz von Spa zu beſprechen. Man müſſe die große Gefahr vermei⸗ den, daß die Konferenz in Spa zu einer vollkommenen Re⸗ viſion des Vertrages von Verſailles führe. Offiziell ſei Amerika auf der heutigen Konferenz gicht vertreten; jedoch ſei 55 amerikaniſche Delegierte von Paris nach Brüſſel abge⸗ reiſt. 5 Paris, 2. Juli.(W..) Andre Tardieu ſpricht in einem Artikel im Echo de Paris von dem eventuellen Er⸗ gebnis der Konferenz von Spa. Entweder werde die Kon⸗ ferenz zu einer Reſolutionskonferenz oder zu einer Ausfüh⸗ rungskonferenz werden. Im erſteren Falle werden die heu⸗ tigen Maßnahmen der Nichtausführung wie bisher fort⸗ dauern, ohne daß den Deutſchen gegenüber weder eine Dro⸗ hung noch ein Ultimatum oder eine andere Zwangsmaß⸗ nahme angewendet werden könne. 5 Die Abzahlung der deulſchen Schuld. Paris, 2. Juli.(WB.) Der Sonderberichterſtatter des „Matin“ erfährt aufgrund ſeiner Beziehungen über die Feſt⸗ ſetzung der deutſchen Schuld u. a. Augenblicklich ſeien Jahreszahlungen von drei Milliarden Gold⸗ mark vorgeſehen. Des weiteren ſeien rechnungsfähige Zah⸗ lungen bis zu vier Milliarden Goldmark, ſowie deren Sicher⸗ ſtellung bezüglich der deutſchen Jahreseinnahmen die in Ueber⸗ weiſungen von Reparationen vorgenommen würden, vorge⸗ ſehen, barungen überzugehen, für die heute die Sachverſtändigen In⸗ * 5— —.— 1— Es zeigten ſich hier nicht a auch Deutſchland das dringende Bedürfnis habe, mit der franzöſiſchen Regierung zu wirtſchaftlichen Verein⸗ Paris, 2. Jul.i(WB.) Der Sonderberichterſtatter des „Echo de Paris“ meldet aus Brüſſel, daß die Finanzverſtän⸗ digen noch keine Einigung hätten erzielen können. Italien beſtehe immer noch auf ſeinen Forderungen und es könnten weitere Schwierigkeiten mit Rumänien entſtehen. Es ſei daher wahrſcheinylich, daß der Oberſte Rat bei ſeiner nächſten Sitzung über die endgültige Regelung dieſer Frage beſchließen werde. Oſtende, 2. Juli.(WB.) Die Mitglieder der bri⸗ tiſchen Abordnung für die Brüſſeler Konſe⸗ renz und für Spa ſind heute nachmittag auf dem Poſt⸗ dampfer„Prinzeß Eliſabeth“ hier angekommen. Lloyd George, Lord Curzon und Sir Wilſon hielten wäh⸗ rend der Ueberfahrt Sonderbeſprechungen ab. Von Zeebrügge aus erfolgte die Weiterfahrt nach Brüſſel⸗ Paris, 2. Juli.(WB.) Miniſterpräſident Millerand hat ſich geſtern nachmitag zur Konferenz nach Brüſſel begeben. In ſeiner Begleitung befinden ſich Marſchall Foch, Finanzminiſter Marſal, Arbeitsminiſter Le Troquer, ſowie die bereits gemeldeten Mitglieder der franzöſiſchen Dele⸗ gation. In demſelben Zuge fuhr auch der italieniſche Miniſter des Aeußeren, Graf Sforza, zur Konferenz. Paris, 2. Juli.(W..) Der Sonderberichterſtatter des „Temps“ meldet aus Brüſſel, die engliſche Delegation 15 Brüſſel und Spa ſetze ſich aus 120 Perſonen zuſammen. Die franzöſiſche umfaſſe 65 Perſonen, die japaniſche 15, die italie⸗ niſche und die belgiſche je 10. Auch der britiſche Oberkommiſſar für Danzig, Sir Regnald Tower ſei anweſend. aris, 2. Juli.(W..) Nach einer Privatmeldung hatte Marſchall Foch geſtern abend eine einſtündige Unterredung mit Marſchall Wilſon. Paris, 2. Juli.(W..) Wie die Morgenblätter melden, iſt dem Vorſitzenden der deutſchen Friepensdelegation geſtern die Note über die Räumung der neutralen Zone durch die Truppen der Reichswehr, um deren Hinausſchie⸗ bung die deutſche Regierung nachgeſucht hatte, übergeben worden, Die Antwort iſt negativ ausgefallen. Polen wird immer dreiſter. Je ſchlechter es Polen an der Bolſchewiſtenfront geht und je näher von dieſer Seite her das Verhängnis für die Phra⸗ ſenhelden und Gernegroße in Warſchau herankommt, deſto unverſchämter und dreiſter werden ſie Deutſchland gegenüber. Wie ſchon geſtern mitgeteilt, ziegen ſie, entgegen den in dieſem Falle außerordentlich klaren Beſtimmungen des Verſailler Vertrags, im Soldauer Gebiet Deutſche zum Heeresdienſt ein. Nicht genug damit, bedrohen ſie alle die, die ſich auf Grund ihres guten Rechts gegen dieſe Maßregel wehren, mit Zwangsmaßregeln und ſollen bereits einige, die ſich dem Druck auf eine nur allzu leicht erklärliche Weiſe durch Flucht haben entziehen wollen, einfach niedergeknallt haben. Jeden, der noch einen Funken Empfinden für Gerechtigkeit und nationale Würde beſitzt, muß dieſes Verhalten der polni⸗ ſchen politiſchen Emporkömmlinge mit der ſtärkſten Empö⸗ rung erfüllen. Auch in der Fälſchung des Abſtimmungsergeb⸗ niſſes in der Oſtmark werden die Polen angeſichts der nahen⸗ den Entſcheidung immer erfindungsreicher. Wie unwürdig und gewiſſenlos ſie in dieſer Beziehung ſind, zeigt, daß ſie jetzt katholiſche Geiſtliche aus Polen nach Ermland beordert haben, um die dortigen Einwohner Polen gefügig zu machen. Deutſchland muß Polen gegenüber ſelbſt eine energiſche Sprache laut werden laſſen. Von Proteſten wird nicht viel zu erwarten ſein. Wir finden für dieſen Appell eine Beſtätigung in der Note der Friedenskonferenz der Entente, in der dieſe die VBeſchwerden Deutſchlands über das ähnliche Verhalten der Belgier in den Abſtimmungsgebieten Eupen und Malmedy beantwortet und alle Vorſchläge Deutſchlands inezdieſer Be⸗ ziehung glattweg ablehnt, vielmehr in nichtswürdiger Umdre⸗ hung der Tatſachen Deutſchland Verſuche unterſchiebt, den „Sinn der Volksbefragung zu fälſchen“. Den Polen gegen⸗ über hat Deutſchland freiere Hand als den Belgiern gegen⸗ über; es ſoll tatkräftig davon Gebrauch machen. Polniſche Rechtsverletzung. EBerlin, 2. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der des Aeußern wollte in der heutigen Rei U tagsſitzung über die Aufhaltung von deutſchen Ab⸗ ſtimmungsberechtigten im polniſchen Korri⸗ dor ſich äußern. Davon wird aber auf Wunſch des Kanzlers Abſtand genommen. Das Vorgehen der Polen ſtellt eine grobe Rechtsverletzung dar, da ſie keinerlei Be⸗ ſtimmungen über Inhalt und Form der Ausweispapiere der Stimmberechtigten zu treffen hat, das ausſchließlich Sache der interalltierten Kommiſſion iſt. Dieſe hat die Ausweispapiere als Ausweife anerkannt. Von der deutſchen ierung iſt alsbald gegen das polniſche Vorgehen in London, Paris u Rom der ſchärfſte Weteſ, erhoben worden. Die Entente hat ihren Vertreter in Warſchau auch angewieſen, auf die pol⸗ niſche Regierung einzuwirken und den Kontrolloffizier, einen Engländer, beauftragt, für eine ungefährdete Durchführung der Züge durch den Korridor Sorge zu tragen.— Die Polen haben ſich zunächſt aber auch um die Weiſun⸗ gen des Kontrolloffiziers nicht gekümmert. Es muß abgel waret werden, was die Entente zu tun gedenkt, um ihren Weiſungen Autorität zu verſchaffen. Der zur Ueberführung der deutſchen Stimmberechtigten eingerichtete Flugverkehr iſt, um eine Gefährdung der Paſſagiere zu vermeiden, vorläufig eingeſtellt worden. Die Flugzeugführer wurden angewieſen, ihre Route längs der Küſte außerhalb der Dreimeilenzone wählen. In einem Falle iſt ein Flugzeug durch widrige Winde abgedrängt und daraufhin von den Polen beſchoſſen und getroffen worden. Es gelang dem Führer auf deutſchem Gebiet zu landen. der Freiheitskampf der Türkel. Paris, 2. Juli.(W..) Die beiden kürkiſchen Dete⸗ ierten, die geſtern in Paris eingetroffen ſind, haben nunmmehr erenz die neſamte Antwork * der türkiſchen Regierung und die eigenen Friedensvorſchläge unter⸗ breitet. Inhaltlich weichen die jetzt übermittelten Schriftſtücke von dem, das der Großveſier vor acht Tagen überreicht hatte, kaum ab. Im letzten Entwurf verlangt die türkiſche Regierung, daß die Inſeln Lemnos, Imbros und Tenedos, die am Eingange der Dardanellen liegen, nicht Griechenland zugeſprochen werden, ſondern wie die Meerengen unter die interalliierte Kontrolle geſtellt werden. — Dem Temps zufolge ſoll die türkiſche Delegation den Großveſier Damaut Ferid Paſcha gebeten haben, nach Konſtantinopel zurückzukehren, da ſeine Abweſenheit es nicht geſtatte, die Leitung des öffentlichen Dienſtes ſicher zu ſtellen. Diel Lärm um nichts. tz. Wien, 27. Juni. Deutſchöſterreich hat ſeit dem 10. Juni eine Regierungs⸗ kriſe. Man ſollte es nicht für möglich halten, daß ſich in einem ſo kleinen Staate mit einfachen Verhältniſſen nicht die Männer finden, die man für die Fortführung der Verwaltung braucht. Einſt konnte der öſterreichiſche Miniſterpräſident Dr. Körber mit Fug von ſeinem„Sorgenſtuhle“ ſprechen, denn es war keine kleine Arbeit, die acht Nationen beiſammenzuhalten und von der Elbe bis zur Adria— wie fabelhaft klingt das heute, da in der geraden Linie vier Staaten liegen— etwas wie einen Willen zur Geltung zu bringen. Aber jetzt? Die ſechs Millionen Einwohner ſollten eigentlich nicht mehr zu ſchaffen geben, als die Verwaltung Londons. Die Engländer würden jedoch ſehr überraſcht ſein, wenn die Stadt an der Themſe, beziehungsweiſe die Grafſchaft London länger als vierzehn Tage eine Kriſe in ihrer Leitung hätte. Indes, das kleine, arme Deutſchöſterreich hat ſich von vornherein auf einem zu großen Fuße eingerichtet, denn die letzte Regierung, das dritte Kabinett Dr. Renner, umfaßte nicht weniger als ſage und ſchreibe zwanzig Staatsſekretäre und Unterſtaatsſekretäre. Die proviſoriſche Verfaſſung ſpricht von ihnen als von Volksbeauf⸗ tragten. Dem Volke aber wäre es nie und nimmer eingefallen, eine Arbeit, die etwa ſechs Männer ganz gut leiſten könnten, einem umfangreichen Kollegium zu übertragen. Das iſt viel⸗ mehr das Werk der Parteien geweſen. Auf ſie muß auch die gegenwärtige Kriſe zurückgeführt werden. Der Staatskanzler Dr. Renner iſt ein kluger Politiker. Aber ſeine Zunge weiß er nicht immer zu zügeln, denn ſein Temperament geht mit ihm bisweilen durch. So kündigte er vor einiger Zeit für den Herbſt Neuwahlen an. Zwar konnte die Nationalverſammlung trotz lebhafter Geſchäftigkeit im kleinen bisher noch keine der ihr zugedachten großen Aufgaben — Verfaſſung, Vermögensabgabe, Steuergeſetze— löſen, zwar wäre ihr nach dem Geſetze eine Lebensdauer bis zum 16. Februar 1921 beſchieden. Doch die Worte des Regierungs⸗ chefs malten immerhin ein Geſpenſt an die Wand. Die Par⸗ teien hatten ſich früher garnicht mit der Möglichkeit befaßt, ſo ſchnell wieder um di. Gunſt der Wähler buhlen zu müſſen. Nun wurde ihnen deſto ſchwäler zumute. Denn die Wahlen in Deutſchland zeigten ein Abſchwenken von der Mitte nach links und rechts. Drohten da den Sozialdemokraten und Chriſtlichſozialen in Deutſchöſterreich, die die Koalition im Parlamente und die Regierung bildeten, nicht ernſte Gefahr? Wer würde der lachende Erbe ſein? Etwa die Groß⸗ deutſchen? Man wurde alſo ſehr nervös und fühlte ſich durch den von Dr. Renner erſonnenen Bund von Arbeitern und Bauern bedrückt. Hinaus aus der Koalition war der Wunſch derer, deren vor den Wahlen bangte. Und ſo konnte eine kleine Angelegenheit, die ſonſt von den Parteidiplo⸗ maten gewiß beigelegt worden wäre, zum Ausgangspunkt ſchwerer Verlegenheiten werden. Die in den Revolutionstagen raſch gebildete Volkswehr war immer umſtritten. Auch um ihre Nachfolgerin, die neue Werbearmee von 30 000 Mann, die der Friedensvertrag zuläßt, kämpften die Parteien. Sowohl die Sozialdemokraten, denen der Sieg zufiel, wie die Chriſtlichſozialen wollten ihren Einfluß geltend machen. Den⸗ noch kam das neue Wehrgeſetz unter dem Eindrucke des Kapp⸗ Putſches in einer Parlamentsſitzung von wenigen Stunden zuſtande. Dagegen entbrannte ein heißer Streit wegen einer Durchführungsverordnung über die Vertrauensmänner(Sol⸗ datenräte), die der ſozialdemokratiſche Staatsſekretär Dr. Deutſch erließ. Die Koalition drohte ſich aufzulöſen— wie ſo oft. Deshalb nahm man die Sache nicht tragiſch. Aber die durch die Ausſicht auf die nahen Wahlen geſteigerte Er⸗ regung führte am 10. Juni in der Nationalverſammlung ganz unerwartet zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen dem Obmann der chriſtlichſozialen Partei Kunſchak und dem Sozialdemo⸗ kraten Leuthner. Zur Erörterung ſtand die Dienſtvorſchrift über die Soldatenräte. Und dabei kam es zum Bruche. Noch am Abend baten alle ſozialdemokratiſchen Staatsſekretäre und um ihre Entlaſſung. Die Kriſe war da. Deutſchöſterreich hat keinen Präſidenten, der die Regie⸗ rung ernennen würde. Die Volksbeauftragten werden viel⸗ mehr von der Nationalverſammlung auf Grund von Vor⸗ ſchlägen gewählt, die der Hauptausſchuß erſtattet. Die demo⸗ kratiſche Form wurde zum Quell der Schwierigkeiten. Die Parteien, bei denen die Entſcheidung liegt, müſſen ſich einigen, ſie aber ſind jetzt einander fremder denn je. Da keine Gruppe in der Nationalverſammlung für ſich die Mehrheit hat, käme eigentlich nur eine neue Gemeinſchaft— einerlei ob man ſie als„Koalition“ oder„Koſperation“ oder„Konzentration der Kräfte“ bezeichnen mag— oder eine ganz unpolitiſche Regie⸗ rung von Fachleuten in Betracht. Weder für das eine noch für das andere wollte man ſich aber bisher erklären. Die Chriſtlichſozialen und Großdeutſchen würden am liebſten ein Beamtenkabinett ſehen. Dagegen ſträuben ſich aber die Sozialdemokraten. Dieſen wäre es ganz recht, wenn ſich die Chriſtlichſozialen und Großdeutſchen zu einer neuen Koalition zuſammentäten und den Sozialdemokraten geſtatteten, als Oppoſitionspartei in den Wahlkampf einzutreten. Auch per⸗ ſönliche Mißhelligkeiten ſind aufgetaucht. Dr. Renner ſprach in einer Verſammlung von den chriſtlichſozialen„Schieder⸗ künſten“. Dadurch lud er den Zorn ſeiner ſchwarzen Koali⸗ tionsgenoſſen für einige Tage auf ſich. Dr. Deutſch, der Staatsſekretär für Heerweſen, bildete bei den Chriſtlichſozialen gleichfalls einen Stein des Anſtoßes, während ſeine Partei⸗ genoſſen an ihm feſthielten. Man kam demnach nicht weiter. Zuletzt unterbreitete Dr. Friedrich Adler den Vorſchlag, alle 2 Seite Nr. 287. 5 ̃ N Maunheimer General-Anzeiger.(Abend-⸗Ausgabe.) Freitag, den 2. Juli 1920. drei Parteien der Nationalverſammlung mögen ſich zuſam⸗ mentun und die Regierungsſtellen nach dem Verhältniswahl⸗ ſyſtem ſo aufeinander verteilen, daß ſede Gruppe die Per⸗ ſonen frei beſtimmen könne. Schön! Doch wer ſoll juſt das Staatsamt des Innern leiten? Wie klein ſind die Menſchen, die ſich als Führer gebürden 8 Tag um Tag verrinnt, ohne daß die Kriſe gelöſt würde. Dabei iſt es aber her zlichgleichgültig, welche Männer an die Reihe kommen, denn es handelt ſich nur um einen Uebergang bis zu den Wahlen, die am 3. Oktober ſtattfinden werden. Dann erſt kann die große Entſcheidung fallen. Des⸗ halb: Liel Lärm um nichts! Indes ſich die Parteien auf⸗ regen, bleibt aber das Volk teilnahmslos, gleichgültig. Es hat andere Sorgen der Lireil um den Lohnabzug. Berlin, 2. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Steuerausſchuß des Reichstags gab bei der Beratung der Anträge beir den 10proz. Steuerabzug der Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth eine Erklä⸗ rung ab, in der es u. a. heißt: „Das Reichsfinanzminiſterium hat durch den Exlaß der bis⸗ herigen Beſtimmungen lediglich die Vorſchriften der 88 45 u. f. des Eintommenſteuergeſetzes ausgeführt, die das Prinzip der Steuer⸗ erhebung an der Quelle enthalten. Trotzdem alle Mängel, die mit der Steuererhebung an der Quelle verbunden ſind, vom Steueraus⸗ chuß der Nationolverſammlung erkannt und gewürdiat worden waren, hat man ſich angeſichts der furchtbaren Finanzlage des „Reichs doch zur Einführung entſchloſſen und dieſen wohl⸗ geprüften Entſchluß wird ſie auch jetzt nicht zurück⸗ nehmen können, denn erſtens würde ein Steuerausfall eintreten, der ſo erheblich iſt, daß das Reich ihn einfach nicht tragen kann und zweitens würde, wenn wir die Durchführung der Steuer⸗ geſetze in dieſem wichtigen Punkt durchbrechen, jetzt und in Zukunft mit der gefährlichſten Steuerſabotage gerechnet werden müſſen. Die erfolgreiche Sabotage der Steuer würde aber das Chaos bedeuten. 9355 Wird jetzt der Steuerabzug nicht durchgeführt, ſo wäre für die nächſte Zukunft der Hauptleidensträger nicht das Reich ſondern die Jänder und Gemeinden Ich weiſe darauf hin, daß die Beſtimmungen über den Abzug vdom Naturallohn einſtweilen ausgeſetzt ſind und daß dafür geſorgt iſt, daß wenn die endgültig zu zahlende Einkommenſteuer geringer ſein wird, eine ſofor⸗ tige Erſtattung des zuvielerhobenen Betrages erfolgt. Die 300t dieſer Fälle wird aber glaube ich, überſchätzt. Eine Auf⸗ hebung des Steuerabzuges bedeutete, abgeſehen von dem nicht kragbaren Ausfall für den, Fiskus, einen Verzicht auf eine Be⸗ ſteuerung des Arbeitseinkömmen überhaupt. Die gegenwärtige Bewegung im Lalde gegen den Steuerabzug beruht doch größten⸗ teils auf Mißverſtändniſſen der geſetzlichen Vorſchriften und auf Unterſchätzung der ſtaatlichen Notwendigkeiten und auf einer völligen Verkennung der ungeheuren Tragweite, die eine Steuer⸗ abotage gerade im gegenwärtigen Augenblick für den Beſtand von Reich, Ländern und Gemeinden haben müßte. Der Miniſter ee mit einem dringenden Appell an die führenden Perſönlichkeiten aufklärend und beruhigend einzuwirken, denn es handelt bes um Sein oder Nichtſein des Reiches, um den Beſtand von Ländern und Gemeinden. Die Teuerungsuurnhen. . Konſtanz. 30. Juni. Das freie Gewerkſchaftskartell hatte für heute abend 6 Uhr zu einer Verſammlung gegen die hohen Lebens⸗ mittelpreiſe auf den Bodansplatz einberufen, dem etwa 4000 Per⸗ ſonen Folge gaben. Bürgerausſchußmitglied Wünſch(.S..) hob hervor, daß nicht das Beiſpiel anderer Städte die Veranlaſſung zu dieſer Demonſtration ſei, ſondern die zwingende Not, die hier herrſche. Das Kapital habe während des Krieges das Volk aus⸗ gebeutet, ſeit 1% Jahrentrete noch der Wucher hinzu. Den auf⸗ zuſtellenden Forderungen müſſe aber auf dem Wege der Verhandlung Geltung werden.— Herr Odenweller(.S..) iſt gegen eine Kommiſſion; er will durch die Diktatur des Pro⸗ ketariats das Uebel behoben wiſſen und zwar allerſchnellſtens. Beſonders iſt er deshalb gegen eine Kommiſſion, weil die Herren des Rathauſes ſelbſt am Schiebertum beteiligt ſeien. Kartellvor⸗ ſißender Henk ſprach ſcharf gegen den 10prozentigen Steuer⸗ abzugz wieder laſſe man die Millionen am wenigſten berührt und fange beim Volke an auszupreſſen. Die teuren Holzpreiſe und hoch⸗ getriebenen Preiſe für Lebensmittel und andere Gegenſtände de; täglichen Gebrauchs müßten herabgeſetzt werden innerhalb 6 Tagen. Die Wucher treibenden Kaufleute und Lendwirte ſollen ſich dieſe Demonſtration als letzten Warnungsruf dienen laſſen, bevor die Arbeiter die Regelung der Sache ſelbſt in die Hand nehmen würden. Infolge Widerſpruchs aus der Verſammlung wurde der Termin für Herabſetzung der Preiſe auf 3 Tage bemeſſen. Inner⸗ halb dieſer Zeit müſſe die Stadtverwaltung und das Bezirksamt mit den entſprechenden Verkäuferorganiſationen die Herabſetzung der nichts, wenn den Forderungen nicht entſprochen würde. Auch Maſchinengewehre würden die Arbeiter nicht abhalten, die Regelung vorzunehmen. Eine 11gliedrige Kommiſſion wurde gewählt, die die Forderungen dem Oberbürgermeiſter am Abend noch vortrugen. 5 kommuniſtiſche Unruhen ſtatt, weil verſchiedene kommuniſt ſhe Führer verhaftet worden waren, die von den Kommuniſten nun; befreit werden ſollten. Ihnen hatten ſich zahlreiche andere Ele⸗ mente angeſchloſſen. Die Gefangenen waren ins Polizeigefängnis gebracht worden, vor dem ſich nun tumultartige Szenen abſpielten. 1 und Sicherheitswehr ſchritten ein und muß⸗ ten von der Waffe Gebrauch machen, wobei mehrere Perſonen aus der Menge getroffen worden ſind. Auch ein Schutzmann wurde verwundet. Das Meniſterium gab einen Erlaß heraus, in dem es ſich an die Bevölkerung wendet und ſie ermahnt, ſich nicht den Unruheſtiftern anzuſchließen und jede Straßenanſammlung zu vermeiden. In dem Erlaß heißt es weiter, daß der demokratiſche Staat die Aree der Straße ablehne und dafür ſorgen werde, daß in der Frage der Herabſetzung der Lebensmittel⸗ preiſe die nötigen Schritte getan werden. e Dentiſcher Reichslag. 5 I Berlin, 2. Juli. In der heutigen Sitzung des Reichstages wird zunächſt der Landwirtſchaftsminiſter Dr. Hermes ſprechen, dann Helffe⸗ rich für die Deutſchnationalen, Becker⸗Heſſen für die Volks⸗ partei, Dr. Peterſen für die Demokraten und ſchließlich für die Kommuniſten Frau Zetkin. Es iſt aber doch noch möglich, daß die Demokraten, genau ſo wie das Zentrum auf den zweiten Redner verzichten. Mit der politiſchen Debatte hofft man ſo heute zu Ende zu kommen. Morgen will man ſchon um 11 Uhr zu⸗ ſammenkommen, und um vier Uhr wieder auseinander gehen. Die Beratung über die Milttärgerichtsordnung ſoll dann ſchon morgen auf die Tagesordnung geſetzt werden. Damit ſoll indeſſen auch die über die Warburger Studenten verbunden werden. den Demokraten eingebrachten Reſolution ſchließen, der Zentrum, Deutſche Volkspartei und Bayeriſche Volkspartei beigetreten ſind, und die auch die Sozialdemokraten annehmen werden. In ihr wird, wie wir ſchon andeuteten, die Regierung aufgefordert, die Geſchäfte nach den von ihr dargelegten Grundfätzen zu führen. Ddie Deutſchnationalen werden dieſe Reſolution nicht annehmen. Dder Miniſter des Auswär⸗ tigen wird, wie uns mitgeteilt wird, heute nicht im Reichstage ſprechen. Badiſcher Landlag. 58. öffentliche Sitzung. 5 Karlsruhe, 2. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Landtag beſchätigte ſich heute vormittag zunächſt mit dem Geſuch der Arbeiter⸗ u. Angeſteiltenſchaft der Majolikamanu⸗ faktur in Karlsruhe um Soztaliſie ung des Be⸗ triebes, der an die Firma Villeroy 8 Boch verpachtet wurde. Der Landtag beſchloß, daß die Karlsruher Majolika⸗Manufaktur nach der Form der Verfaſſung womöglich in eine G. m. b. H. umge⸗ wandelt wird. Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) begründet eine förmliche Anfrage über die Maul⸗ und Klauenſeu che und frägt insbeſondere an ob die Regierung bereit ſei, für Schäden, die dürch die Seuche hervorgetreten ſind, Abhilfe zu ſchaffen. Miniſter Remmele beantwortete die Anfrage, daß die Maul⸗ und Klauenſeuche vom Kehl aus über das ganze Land durch den Perſonenverkehr verbreitet wurde. Die Seuche in 47 Amtsbezirken—5 zwar in 6000 Gehöften und in 242 Gemeinden. Befallen wurden 31161 Stück e umgeſtanden ſind 38 0 Stück, notgeſchlachtet wurden 1183 Stück. Die Regierung ſoll helfend eingreifen. Es können aber nur kleine Landwirte berückſichtigt werben. Entſchädigungen können nicht le⸗ ahlt werden. Im weiteren Verlauf der usſprache teilte Miniſter noch mit, daß in Preußer ein Serum hergeſtellt werde, zur Bekämpfung der Maul⸗ u, Klauenſeuche, das aber immer noch nicht als ganz hinreichend bezeichnet werden kann. Die Mißachtung von Geſetz und Verordnung habe zur Verbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche beträchtlich beigetragen. Der Schweineſtand im Lande habe in einem Jahre um 247 Prozent, der Schafbeſtand um 13% und die Ziegen um 1% zugenommen. Schließlich wurde ein Antrag ſämtlicher Parteien angenom⸗ men, auf Ein 7— von in den Nachtragsetat zur Unter⸗ ſtützung der geſchädigten Vie er. 108(Dem.) berichtete über das Geſuch des bad. Gaſtwirteverbandes über die Verfolgung und Beſtrafung. der Gaſtwirte auf Grund des Schleichhandelsgeſetzes. Das Haus be⸗ trachtet die Bittſchrift durch die Maßnahmen der Regierung als erledigt. Dann wurden eine Anzahl von Bittſchriften einzelner Perſonen erledigt, 13 Daraufhin wurde abgebrochen, nächſte Sitzung morgen nach⸗ Preiſe regeln. der Mann mit den ſieben Masken. Noman von Erich Wulffen. 80(Nachdruck verboten.) FTFortſetzung.) Sie verbrachte dann im angenehmen Bekanntentkreiſe mehrere Jahre in Nagy⸗Körös und gedachte eigentlich die dortige, faſt ſprichwörtlich gewordene lange Lebensdauer von ſiebzig bis achtzig Jahren zu erreichen, als ſie in einem Bade⸗ orte mit dem Grafen bekannt wurde und einige Monate ſpäter ſeiner wiederholten Einladung, ſeiner vereinſamten Häuslich⸗ keit vorzuſtehen, nicht ohne Zögern Folge leiſtete. Frau von Illosvai war eine ſehr lebhaſte und ſchnell regelmäßig, erfreuten aber, zumal bei dem noch jugendfriſchen Teint, durch ihre Gefälligkeit. Auch ihr Mienenſpiel war ſtark belebt, ihre blauen Augen befanden ſich in ſteter Bewegung. ghre Toilette war gewählt, aber nicht auffällig Vom erſten Blick an hatte der Varon ihre Gunſt ge⸗ wonnen. welt Ungarns ſei. wie Teleki war ihr noch nicht begegnet. kaum zu Worte kommen. abgewöhnt. die aufgetragen waren, zu, hin und machte eine geheimnisvolle Miene. ſchiedsvorſtellung im ſtädtiſchen Tbeater gebe. des Direktors. die Dame. 2 Er mahnte zur Ruhe, garantierte aber für ſprechende goldblonde Dame. Ihre Geſichtszüge waren nicht Sie hatte ſchon manchmal den Grafen gelegentlich fühlen laſſen, daß ſie eine gute Kennerin der ariſtokratiſchen Männer⸗ Aber eine Erſcheinung und Perſönlichkeit Sie nahm ihn bei der lebhaften Unterhaltung faſt ganz allein in Anſpruch und ließ den alten Herrn buchſtäblich oft Der Obergeſpan bemerkte das wohl. Er lächelte aber nur und ließ ſich nicht aus ſeiner Ruhe bringen. Er kannte wohl ihr Temperament, und Eiferſucht hatte er ſich längſt Mit Behagen ſprach er den beſten Weinen des Landes, warf gelegentlich beobachtende Blicke nach dem Baron, lächelte dabei wiederholt ſtill vor ſich Frau von Illosvai ſprach unaufhörlich und ſprang von einem Geſprächsſtaff zum anderen über. Zuletzt redete ſie vom Theater und erzählte, daß eine der beſten ungariſchen Previnzialtruppen heute in Brachvogels„Narziß“ ihre Ab⸗ Der Miniſterialrat fragte intereſſiert nach dem Namien „Es iſt die Truppe von Koloman Györki—antwortete Sle genmeßt einen iehr auten Nufl' beſtztiote er.„Ein Bruder des Direktors, Matthyas Györki, iſt der bekannte mittag ½ Uhr. Tagesordnung: Verf edenes. Charakterdarſteller— er ſpielt heute als Gaſt den Narziß Rameau—“ ˖ „Er iſt ein guter Richard III. Ich habe ihn im Burg⸗ theater gaſtieren ſehen. Wenn er etwas größere Mittel hätte, wäre er engagiert worden—“ „Die ganze Familie iſt ſchauſpielſeriſch veranlagt, ſie ſind faſt alle— vier oder fünf Brüder— am Theater tätig—“ Einige Brüder— aber an der Bühne auch unter⸗ gegangen ſein“, warf der Obergeſpan, ſein Glas ſchlürfend, recht trocken ein. 855 „Und doch ſind vielleicht gerade dieſe Brüder“, ſo wandte ſich Teleti jetzt an den Grafen,„oder einer von ihnen die Be⸗ gabteren geweſen, vielleicht war unter ihnen ein darſtelle⸗ riſches Genie Batthyany zuckte die Achſeln und meinte:„So etwas ſoll vorkommen!“! 5 WWunderbar iſt bei alledem“, bemerkte Frau von Illos⸗· vai, die für ihr Leben gern vom Theater ſprach,„daß aus ſolcher Familie ſo viel eeee Befähigung hervor⸗ Grort konnte— wiſſen Sie, Herr Baron, wer der Vater hörki iſt?“ „Nein, gnädige Frau, das iſt mir nicht bekannt—— „Er war, ſage und rede, Nachtwächter in Debreezen— „„Das heißt, ſo erzählt man!“ warf der Obergeſpan wie⸗ der dazwiſchen.„Die Komödianten lieben es, ſolche Gerüchte zur Reklame auszuſtreuen—— 25 „Man kann doch nicht wiſſen!“ meinte der Baron, der Dame des Hauſes galant beipflichtend. Schauſpielkunſt hat Debreczen viel zu danken. Die Gräfin Karolyi ſchenkte der erſten Debreczener Schaufpielertruppe— garderobe, die den Grundſtein zu einer allgemeinen gedie⸗ genen Ausſtattung des magyariſchen Theaters legte— Frau von Jllosvais Augen hingen an den Lippen des Erzählers. 5 „Die Schauſpieler ſtanden im Solde der Stadt', fuhr Teleli fort,„das Theater befand ſich im Gaſthof„Zum wei⸗ ßen Roß“, ſpäter in der Kürſchnerhalle, eine Zeitlang in einem Privattheater, das ein reicher Bürger gebaut hatte. Zur Glanzzeit unſerer Schauſpielkunſt— ich meine etwa um 1861— entſtand das neue prächtige Theater am Eingang der Eregled⸗Gaſſe—“ „Iſt nicht ein Dramaturg an Ihnen verloren gegangen?“ ſagte Frau von Illosvai mit ſcherzhaftem Erſtaunen. Darmſtadt, 2. Juli.(W..) Geſtern fanden hier ſchwere Die Programmdebatte wird mit der Annahme der von raſcht. „Die magyariſche 3 es war wohl im Jahre 1804— eine vollſtändige Theater · Letzte Meloungen. Zuſammenſchluß der Saarländer und Rheinpfälzer. T..O. Bochum, 1. Juli. Der hier abgehaltene Lands⸗ manntag der Saarländer und Rheinpfälzer hat beſchloſſen, den Zuſammenſchluß der Saarländer und Rhein⸗ pfälzer herbeizuführen und, ſoweit dies ſchon in einzelnen Fällen geſchehen iſt, ihn inniger zu geſtalten Es ſoll eine große Organiſation für das ganze rheiniſch⸗weſtfäliſche Indu⸗ ſtriegebiet geſchaffen werden, mit dem Hauptziele, im abge⸗ trennten Saarlande die treudeutſche Geſinnung zu fördern, die wirtſchaftlichen Beziehungen zu unterſtützen und dafür zu wirken, daß das Saargebiet bei der in 15 Jahren vorzu⸗ nehmenden Abſtimmung einhellig ſeinen Zugehörigkeitswillen zum deutſchen Vaterlande bekundet. Vorübergehende Unterbrechung der Verhandlungen mit Kraſſin. Paris, 2. Juli.(WB.) Wie der Londoner Korreſpon⸗ dent des„Temps“ mitteilt, wird Krafſin jedenfalls heute London verlaſſen; er glaube nicht, daß es ſich um den Ab⸗ bruch der Beziehungen handle. Nach der Daily News werde Kraſſin nach der Konferenz von Spa aus Moskau nach Lon⸗ don zurückkehren. London, 2. Jull. Im Unterhauſe ſagte Bonar Law in Erwi⸗ derung auf eine Anfrage, die Verhandlurgen mi⸗ Kraſſin nähmen noch ihren Fortgang. Indeſſen ſei die engliſche Regierung zu dem Schluſſe gekommen, daß es Zeit ſei, eine Entſcheidung herbeizu⸗ führen. Sie habe dies Kraſſin mitgeteilt. Dieſer kehre nach Ruß⸗ land zurück, um den Sowfetbehörden die Bedingungen der eng⸗ liſchen Regierung vorzulegen und ſich ſelbſt in Stand zu ſetzen, die endgültige Antwort zu geben. Wie lange bleibt der falſer in Holland? London, 2. Juli-(Unterhaus) Auf eine Anfrage, was wenn dieſe in Holland Zu lucht ſuchen ſollten und die holländiſche Regierung ihre Auslieferung verweigern würde, antwortete Bonar Law: Dies iſt eine Hypolheſe, da kaum anzunehmen iſt. daß dieſer Fall eintritt; denn es würde ſich keine Uebereinſtimmung mit dem Falle des vormoligen deutſchen Kaiſers finden, der vor der Unterzeichnung des Friedensvertrages nach Holland ging. In Erwiderung auf eine weſtere Frage, wie lange der vormalige deutſche Kaiſer in Holland bleiben werde, ſagte Bonar Law, das hänge von zwel Faktoren ab: von Holland und möglicherweiſe von der Lebensdauer des vormaligen deutſchen Kaiſers.(Heiterkeit.) Der Prozeß gegen die-Bookskommandemten. Amſterdam, 2. Juli. Nach einer Londoner Meldung ſagte Vonar Law im engliſchen Unterhauſe, es ſei die Abſicht der Alliierten, die Froge des Prozeſſes der wegen Kriegsverbrechen be⸗ ſchaildigten Deutſchen in Spa zu exörtern. Auf verſchiedene An⸗ fragen erklärte Bonar Law, von 27 gefangenen U⸗Bootskomman⸗ danten befände ſich nur noch einer in England. Alle übrigen ſeien freigegeben und nach Deutſchland zurßckgeſchich worden. Der Prozeß gegen dieſe werde vor dem Reichsgericht in Lonpzig ſtattfinden. Das Datum ſei noch nicht beſtimmt. bdDiee Aaalandsfrage. Kopenhagen, 2. Juli. Laut Politiken“ meldet die ſinniſche Zeitung Uẽſi Suomi: Die neue Abordnung für die Aalandsinſeln mentritt des Völkerbundes am 9. Juli wegen der Verhandlung. über die Aglandsfrage anweſend zu ſein. Unter den Vertretern ſind in Ausſicht genommen auch die zeiden verhafteten Führer de aaländiſchen Bevölkerung Snudolon und Pajoermam. 8 Bürgerkrieg in China. Schanghal, 2 Juli.(Reuter). In Hunan wiütete der Bürger⸗ krieg. Die Südchineſen haben Hoſchau beſetzt. Infolge des terro⸗ nahmen das engliſche, das amerikaniſche und das japaniſche Ge⸗ ſchwader eine gemeinſame Aktion. Landung des„e 71“ in England. London, 2. Juli.(WB.) Das deutſche Zeppelin⸗ luftſchiff„L 717 iſt geſtern nächmittag mit der gemiſchte engliſch⸗deutſchen Beſatzung auf dem Flugplatz Polhan glatt gelandet. 85 80 Paris, 2. Juli.(W..) Der„Matin meldet aus War⸗ ſchau: Die Polen haben angeſichts der kritiſchen Lage einen Oberſten Rat der nationalen Verteidigung eingerichtet. „Richt wahr?“ erwiderte der Miniſterialrat.„Und nun rechnen Sie ſich, bitte, ſelbſt aus, ob die Schauſpielerbrüder Györki nicht gerade um dieſe Glanzzeit in Debreczen geboren ſind— dann wäre, riclleicht unter Zuhilfenahme der Ver⸗ erbungslehre, erklärlich, wie die Nachtwächtersgattin ſolche Bühnenmenſchen zur Welt bringen konnte—“ Frau von Illbsva“ war von den Betrachtungen des Gaſtes ſo entzückt daß ſie das Theatergeſpräch am liebſten fortgeſetzt hätte. Namenklich von der Vererbungstheorie hätte ſie gern noch etwas gehört Allein ein Blick des Grafen, der ſie traf, veranlaßte ſie, die Taſel aufzuheben. 8 Pie Herrſchaften begaben ſich in den anſtoßenden, mit ſtatteten Salon, wo Benediktiner und Chartreuſe, ſowie da⸗ nech der Mokka gereicht wurden. Die Herren rauchten ſchwere Imporien, Frau von Illosvai bediente ſich einer türkiſchen Zigaictte 2 Die Daude machte, offenbar vm in der Geſellſchaft der Heern zu bieiben, den Vorſchlag z einer Partie Macao. Gnädige Frau wollen zuitſpielen?“ fragte Teleki über⸗ „Jawohl! Sie bat ſich ſchon den ganzen Tag darauf gefreut“, bemerkte der Obergeſpan.„Im übrigen ſeien Sie auf Ihrer Hut Her. Baron, Frau von Illosvai hat fabel⸗ haſtes Glückk 5 8 „Alſo dann Gluck gegen Glück!“ rief der Miniſterialrat. „Auch mich hat der Gott des Spieles oft begünſtigt. Ich er⸗ ählte Ibnen, Herr Graf, daß ich auf der Fahrt über Buda⸗ peſt mit Fürſt Kutuſow und Graf Palffy zufſammenfuhr. Fürſt wollte durchaus ſpielen und hielt die Bank Pielleicht hat er einmal Gelegenheit, Ihnen zu beichten—“ »Mon begab ſich in das in Grün und Gold gehaltene fälligkeit die Bank. „Ich möchte nochmals Köflichſt vor mir gewarnt haben! ſagte Teleki mit einer Verbeugung zu der Der Graf gab die Karten, die Spieler machten ihre Ein⸗ ätze. 935 55 885„Ich glaube, es wird in Ungarn jetzt außerordentſſch viel Karten binzukaufte. 50 „Wir Ungarn haben ja auch dieſes Spiel erfunden—“ ſagte der Oberaeſpan trocken. Man deckte die Karten auf, die Dame hatte neun Augen ſich hinein. g 1 8 Der Obergeſpan lächelte ſchon wieder geheimnisvoll in 8 und gewann. 85 FFortſetzung folg.) ˖ mit den deutſchen Kriegsſchuldigen niederen Ranges geſchehen ſoll. e eeeeneeeerernnee e wird ſich nach England begeben um wahrſcheinlich beim Zuſam⸗ riſtiſchen Auftretens von Banditen im Bezirke von Hankau unter⸗ roſaer Seide tapezierten und im Rokokoſtil prächtig ausge⸗ Der Spielzimmer, wo Frau von Illosvai die beiden Kartenſpiele auf dem Spleltiſche auflegte. Der Graf übernadm aus Ge⸗ Dame Macho geſpielt—“ bemerkte die Hausdame, indem ſie einige * 7 75 ꝙ— ,e een 7 N 18 288 Manngeimer General⸗Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 287. U Breilap, den 2. Juli 1920. —— haftet der Arbeitgeber dem Reiche endgültig feſtgeſetzten Steuerbetrag nicht erreichen, nachzuzahlen iſt, ein Fall, der beſonders bei höheren Einkommen 9 578 9 Aus Stadt und Land. Lohnabzug für die Einkommenſteuer. Von zuſtändiger Stelle wird uns geſchrieben: Gegen den durch § 45 des Reichseinkommenſteuergeſetzes vorgeſchriebenen zehnpro⸗ zentigen Abzug am Lohn oder Gehalt de n Steuerpflichtigen, die Arbeitseinkommen beziehen, iſt insbeſondere in Arbeiterkreiſen eine ſtarke Bewegung entſtanden und es wird dazu aufgefordert, den Vollzug dieſer Geſetzesvorſchrift durch Zwangsmaßnahmen zu verhindern. Den Arbeitgebern muß dringend geraten werden, ſich durch derartige Drohungen von der Erfüllung der ihnen durch das Geſetz auferlegten Verpflichtung der Lohneinbehaltung nicht ab⸗ rbingen zu laſſen; den nach§ 50 des Reichseinkommenſteuergeſetzes für die Einbehaltung und Ent⸗ richtung der vorgeſchriebenen Beträge als Geſamtſchuldner. Er kann aber nicht nur dazu angehalten werden, die Beträge, deren Abzug am Lohn er unterlaſſen hat, aus eigener Taſche zu zahlen, ſondern er ſetzt ſich durch die begangene Zuwiderhandlung gegen das Ein⸗ kommenſteuergeſetz auch einer empfindlichen Strafe aus. Die Gründe, die von den Arbeitnehmern für ihren Widerſtand gegen den Vollzug der erwähnten Geſetzesbeſtimmung angeführt werden, ſind nicht ſtichhaltig. Es wird hauptſächlich geltend gemacht, die Maßnahme treffe nur die Arbeiter und Angeſtellten, während die übrigen Steuerpflichtigen vorerſt keine Einkommenſteuer zu ent⸗ richten hätten. Es iſt in der Preſſe ſchon wiederholt darauf hinge⸗ wieſen worden, daß dieſe Auffaſſung nicht zutrifft. Auch alle andern Steuerpflichtigen haben ſchon vor der end⸗ gültigen Veranlagung vorläufige Zahlungen auf die Einkommenſteuer zu leiſten; nur iſt es nach der Natur der Sache nicht möglich, dieſe Abſchlagszahlungen auf die⸗ ſelbe einfache Weiſe zu berechnen und zu erheben, wie bei den Lohn⸗ und Gehaltsempfängern. Bei den übrigen Steuerpflichtigen wird deshalb zunächſt der Betrag erhoben, den ſie zu zahlen hätten, wenn die bisherige Staats⸗ und was ſehr zu beachten iſt— zuzüglich der Gemein de einkommenſteuer nach den zuletzt geltenden Steuer⸗ und Umlagefüßen weitererhoben würde. Wo dieſer Betrag vorausſichtlich hinter dem zurückbliebe, der unter Zugrundelegung der letzten Veranlagung nach dem neuen Reichseinkommenſteuer⸗ tarif zu zahlen wäre, wird dieſer, letztere Betrag berechnet und ange⸗ fordert. Dieſe Arbeit wird ſo raſch als möglich durchgeführt, damit auch dieſen Steuerpflichtigen die vorläufig zu entrichtende Einkom⸗ menſteuer mit tunlichſter Beſchleunigung angefordert werden kann In allen Fällen gleichviel, auf welche Weiſe die Steuer⸗ berechnet und erhoben werden— handelt es ſich nur um vorläufige Zahlungen. Es iſt alſo nicht geſagt, daß die ſo er⸗ hobenen Beträge die Einkommenſteuer darſtellen, die von den Pflich⸗ kigen nach den Beſtimmungen des Reichseinkommenſteuergeſetzes zu entrichten iſt. Dieſe wird vielmehr nach Ablauf des Jahres 1920 auf Grund des in dieſem Jahre tatſächlich erzielten Einkom⸗ mens feſtgeſetzt, wobei die Vorſchriften des Reichseinkommenſteuer⸗ eſetzes, insbeſondere auch die über die Ermäßigung wegen der ahl der Kinder und ſonſtiger die Leiſtungsfähigkeit beeinträchtigen⸗ der Verhältniſſe Anwendung finden. Stellt ſich dabei heraus, daß die vorläufig entrichteten Beträge den endgüttig feſtgeſetzten Steuer⸗ betrag überſteigen, ſo wird der Mehrbetrag zurückbezahlt, während im umgekehrten Falle, d. h. wenn die vorläufigen Zahlungen den der Fehlbetrag eintreten wird. Scchließlich ſei noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Erhe⸗ bung der Steuer durch Lohnabzug auch im Intereſſe der Ar⸗ beitnehmer ſelbſt liegt. Die Steuerentrichtung fällt dieſen viel leichter, wenn ſich in kleineren Beträgen 010 die einzelnen Zahltage verteilt, als wenn auf einmal ein größerer Betrag ent⸗ richtet werden muß. Daß nicht nur das Reich, ſondern insbeſondere das Land und die Gemeinden, denen zunächſt der Ertrag der Ein⸗ kommenſteuer überwieſen werden ſoll, dieſer Einnahmen zur Er⸗ füllung ihrer wichtigen Aufgaben dringend bedürfen, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Es darf daher auch von dem geſunden Sinn und der Einſicht der Arbeiterſchaft erwartet werden, daß ſte die zur möglichſt raſchen Beſchaffung flüſſiger Mittel getroffenen Maß⸗ nahmen nicht durch unbegründeten Widerſtand zu durchkreuzen und wirkungslos zu machen ſucht. Stellungnahme des Mannheimer Gewerkſchafts⸗ karkells zur Teuerung. Das Gewerkſchaftskartell nahm, wie die„Volksſt.“ berichtet, in ſeiner. Delegiertenſitzung vom 30. Juni zu der heſtehenden Teue⸗ rung Stellung und faßte nach einer längeren Ausſprache den 1. Demonſtrationen ſollen unterbleiben. 2. Eingaben an die zuſtändigen Stellen ſollen gemacht werden; da ſie aber keine genügende Wirkung haben werden, ſoll das Vor⸗ ortskartell Karlsruhe die Funktionäre der badiſchen Gewerkſchaften in einer nicht zu großen Anzahl zuſammenberufen, um zu den Preisbildungen aller Bedarfsgüter Stellung zu nehmen. 3. Es iſt der Wille der Delegiertenverſammlung, daß den Er⸗ zeugergenoſſenſchaften Verbraucher⸗ bzw. Konſumgenoſ⸗ ſenſchaften gegenübergeſtellt werden, um den Warenaustauſch zu vereinfachen. Die ungünftige Rilchverſorgung in Baden. In der jüngſten Preſſekonferenz wurde feſtgeſtellt, daß die Milchablieferung nach wie vor trotz der beträchtlichen Erhöhung der Erzeugerpreiſe ungünſtig iſt. Zu dem gleichen Ergebnis kommt eine amtliche Auslaſſung der„Karlsr. Ztg.“, in der folgendes ausgeführt wird: Unter der Einwirkung der Maul⸗ und Klauenſeuche, des Hamſterns von Milch und des Widerſtandes eines Teiles der bäuer⸗ lichen Bevölkerung gegen die Milchablieferung, iſt die Milchver⸗ ſorgung nach wie vor nicht als beſonders roſig zu bezeichnen. Von den Ueberſchußverbänden wurden an die ſtädtiſchen Kommunal⸗ verbände abgeliefert: Im Monat Januar 121 017 Liter, d. i. 52,9 Proz, der Sollmenge, die ſich aus der verordnungsmäßigen Umlegung der Milchablieferungsquste ergibl. Im Februar wurden 180 434 Siter, d. i. 52/6 Proz., im März 108 677 Liter, d. i. 48,2 Proz, im April 101 693 Liter, d. i. 44,8 Proz., im Mai 119 600 Liter, d. i. 52,7 Prog., abgeliefert. Dazu kommen noch die in den Bedarfs⸗ kommunalverbänden ſelbſt aufgebrachten Mengen Milch und die aus Ueberſchußverbänden anfallende Magermilch. Herbei wurden im Mai 25 810 Liter Vollmilch und 9454 Liter Magermilch aufge⸗ bracht Dieſes Ergebnis iſt um ſo weniger erfreulich, als die Zahl der Milchkühe trotz des durch die Maul⸗ und Klauenſeuche verur⸗ ſachten Abganges nicht abgenommen, ſondern eine lejchte Ver⸗ beſſerung erfahren hat. Sie belief ſich am 1. Juni 1919 auf 303 522, am 1. März 1920 auf 304 395 und am 1. Juni ds. Is. 306 746. Wie ſich dieſe Zahlen in den nächſten Monaten entwickeln werden, darauf darf man im Hinblick auf den Verſuch, die Freigabe der Zwangswirtſchaft für Fleiſch zu erreichen, außerordentlich ge⸗ ſpannt ſein. 3 Von der Handels⸗Hochſchule. Auf mehrfachen Wunſch ſind die am Mittwoch nachmittag ſtattfindenden„Arbeitsrecht⸗ lichen Nebungen“ auf 5 Uhr(pünktlich) verlegt worden. An⸗ meldungen werden beim Sekretariat der Hochſchule(A 4, 1) noch entgegengenommen. Die nächſten Stunden werhen ſich vorzugsweiſe mit dem Tarifvertragsrecht beſchäftigen. *Die Margarine wird bilſſger. Vom Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft iſt ab 1. Juli 1920 der Abgabe⸗ preis für Margarine durch den Reichsausſchuß für pflanz⸗ liche und tieriſche Oele und Fette von 21 Mark auf 16 Mark das Kilogramm herabgeſetzt worden. *Einreiſe nach Oberſchleſſen während der Beſetzung durch die Enkente. Die Interalſiierte Kommiſſion für Oberſchleſien hat für die Einreiſe nach Oberſchleſien folgende Beſtimmungen getroffen: Zur Ein⸗ und Ausreiſe in das Oberſchleſiſche Abſtimmungs⸗ gebiet bedarf jſede Perſon eines ordnungsgemäßen Reiſepaſſes. Die für die Einreiſe nach Oberſchleſien ausgeſtellten Reiſepäſſe müſſen bei der Abreiſe den franzöſtſchen Konſularbehörden zur Erteilung des Einreiſeſichtvermerkes vorgelegt werden. Die Erteilung des Einraiſeſichtvermerkes nach Oberſchleſien iſt in Deutſchland den franzöſiſchen Konſularbehörden in Berlin, Mainz, Köln, Düffeldorf, Hamburg, Frankfurt a. M. und Beslau übertragen worden. Innerhalb 3 Tagen nach der Ankunft in Oberſchleſien iſt der Reiſe⸗ paß dem Kontrolloffizier des erſten Aufenthaltsortes zur Erteilung des Sichtvermerkes vorzulegen. Hinſichtlich der entlaſſenen Kriegs⸗ gefangenen kann an Stelle des zur Einreiſe erforderlichen Reiſe⸗ paſſes der Entlaſſungsſchein treten, auf den die Vorſchriften über den Reiſepaß entſprechende Anwendung finden. *Der Frühdruſch für die Ernke 1920. Der Stand der allge⸗ meinen Brotverſorgung, die zur Zeit bei den ſchwachen Beſtänden der Reichsgetreideſtelle und den ſtändig abnehmenden Anlieferungen an heimiſchem Brotgetreide nur noch unter den größten Schwierig⸗ keiten aufrecht erhalten werden kann, macht es trotz verſtärkter Ein⸗ fuhr von Auslandsgetreide zur unbedingten Notwendigkeit, die neue Inlandsernte möglichſt frühzeitig zu erfaſſen. Zu dieſem Zweck muß nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ für die kommende Ernte wieder der Frühdruſch, krotz der damit ver⸗ bundenen wirtſchaftlichen Unzuträglichkeiten, mit Nachdruck be⸗ trieben werden. Die Reichsgetreideſtelle wird ſich die techniſche Förderung des Frühdruſches für die Ernte 1920 in gleicher Weiſe angelegen ſein laſſen wie in den Vorjahren. Außerdem hat die Reichsgetreideſtelle an zuſtändiger Stelle beantragt, für das Willen der Delegierten in folgenden Sätzen zuſammen: Aus einem alten Buch. Von Richard Zoozmann. Vor mir liegt ein altes Büchlein, betitelt: Gloſſarium für das Achtzehnte Jahrhundert, Frankfurt und Leipzig. Ohne Jahr und Verfaffernamen. Aber die Vorrede iſt datiert vom erſten Tage des Jahres 1799 und unterſchrieben von K. E. v.., hinter dem ſich, wie ich ſpäter entdeckte, kein Geringerer als Chriſtian Aug. Vulpius, der Schwager Goethes und berüchtigte Verfaſſer des Räuberromans Ninaldo Rinaldini verſteckt. Wir wollen in dem Büchlein etwas blättern und ſehen, ob wir Dinge finden, die uns heute noch belehren oder erheitern, erfreuen oder erboßen können. Da finden wir: Abweſenheit des Geiſtes iſt eine von den Haupteigenſchaften eines Gelehrten. Allwiſſenheit iſt eine Eigenſchaft eines guten Zeitungsſchreibers. Anbeter iſt ein blöder Liebhaber, ein von den Damen bemitleidetes und heute aus der Mode gekommenes Geſchöpf. Dank, Dankbarkeit, Aus⸗ drücke, deren Bedeutung man ſich nicht mehr erinnern kann. Dieb, ein Mann, der die Gleichheit der Güter liebt. Edelmut, eine verrufene Münze, die nur noch hie und da in Münzkabinetten zum Anſchauen aufbewahrt wird. Ehrlichkeit, eine verlegene Ware, ein Ladenhüter, der um den dritten Teil des Wertes bezahlt wird. Einhelligkeit, eine aus öffentlichen Verſammlungen derbannte Grille, elche Langeweile verurſacht. Frechheit, Münze, die dem Ausgeber immer mit Agid eingewech⸗ jelt wird. es Weibes ſein; laut Ausſpruch der Damen iſt es heute der Name faſt jedes Mannes. Gold macht klug, weiſe, angeſehen, gibt den Dummen Verſtand und ſtempelt die Naren zu Weiſen; iſt eine Falle der Tugend, ein Atteſtat der Welsheit, der ſchönſte Belag von Verdienſten, der Schlüſſel zu allen Schlöſſern dieſer Erde, und er vollkommenſte Freiheitsbrief, alle Wünſche geltend machen zu können. Häßlichkeit iſt ein Fehler, den kein Frauenzimmer Heimlichkeit, ein Schloß, zu der kein Weib den Schlüſſel haben darf. Heiterkeit, eine verlorene Eigenſchaft der Män⸗ ner, die heiraten. Himmel auf Erden, die erſten vier Wochen des Eheſtandes. Kanzler kommt her von Cancelario der fränkiſchen Kaiſer, die eiwas mehr waren als die Kanzler unſerer Zeit. Kinderzucht, ein modiſches Spielzeug. Kunſt⸗ werk, ein Weib, das ſchweigen kann. Lüge, eine ſinnreiche Erfindung. Mißtrauen, ein zu unſeren Zeiten den Menſchen ſehr dienliches Erfordernis. Mukter, ein Spiegel, in dem der Schwiegerſohn ſeine künftige Frau erkennen kann. Narr, ein Mann, der ſeinem Weibe traut, Wahrheit redet und den Menſchen glaubt. Offenherzigkeit, eine falſche Münze, die der Aus⸗ Aber mit vielen Unkoſten wieder einwechſeln muß. Rat, der itel mancher Männer, die ſelten Rat wiſſen. Rechtsgelahrt⸗ bediit eine eminente Wiſſenſchaft, ſich aller möglichen Vorteile zu edienen. Reichtum wächſt nach Milton in der Hölle und wird Decß Erden von menſchlichen Drachen bewacht. Sarg, das einzige 8 ehältnis auf der Welt, um das niemand beneidet wird. Schau⸗ ihne, ein Tempel aller Regelloſigkeiten. Schminke, ein Gönes Traumbild, das der Hauch der Morgenluft vertreibt. Fonlbſtbetrug, der Menſchen liebſtes Spielwerk. Selbſt⸗ M⸗ eine Rezenſentenkunſt. Spekulation, Talent eines de nnes, der in der Welt ſein Glück machen will. Sünde, ein — Ausdruck. Tand, der Grundſtoff aller Eigenheiten der ſchen unſeres Jahrzehnts. Treue, ein Ding, von denr man Gebrechlichkeit ſoll nach Shakeſpeare der Name viel ſpricht und wenig ſieht. Untugend gibt es nicht mehr. Un⸗ verſchämtheit, eine edle Eigenſchaft der Menſchen in unſerm Jeitalter, die den Beſitzer vor Mangel ſchützt. Vorzeit, eine Blendlaterne, mit der man nicht gern Menſchen ſucht. Wahr⸗ heit, ein vertriebener Genius. Zucht, eine verſchwundene Sache. Zufriedenheit, ein ſchönes Rittergut, das jeder zu haben wünſcht und nie erhalten kann.—— Was ſagt Ben Akiba? Kleine Mitteilungen. 170 Der Beginn der Volksverſöhnung. Dem Aachener Meteoro⸗ tologiſch ⸗volkswirtſchaftl. Arbeit unter beſonderer Verückſichtigung tologiſch⸗wiſſenſchaftlichen Arbeit unter beſonderer Berückſichtigung nordamerikaniſcher Verhältniſſe von der Univerſität Waſhington die„ der philoſophiſchen Fakultät verliehen wor Preisverteilung. Bei der Preisverteilung in der Akademie der Künſtler zu Berlin hat der Düſſeldorſer Maler Bernhard Gobiet eine Prämie aus dem Staatspreis, und der Weimarer Landſchaftsmaler Karl Lambrecht den Preis der Blechenſtiftung erhalten. 5 Hochſchulnachrichten. Wie wir hören, hat der Ordinarius für römiſches und deut⸗ ſches bürgerliches Recht und Rechtsphiloſophie an der Göttinger Univerſität Profeſſor Dr. jur. Julius Binder einen Ruf nach reiburg i. Br. erhalten. Der aus Würzburg gebürtige Rechts⸗ lehrer begann ebenda ſeine akademiſche Laufbahn im Jahre 1889 als Privatdozent. 1900 wurde er Extraordinarius in Roſtock, kam ſpäter als Ordinarius nach Erlangen als Nachfolger Hellwigs und 6 1913 als Nachfolger Hugo v. Burckhards nach Würzburg, von wo er Oſtern 1919 nach Göttinden als Nachfolger von Leiſt berufen wurde. 1911/12 bekleidete Prof. Binder das Prorektorsamt der Erlanger Hochſchule. Seine Spezialarbeitsgebiete ſind das römi⸗ ſche Recht und ſeine Geſchichte und das geſchicht bürgerliche Recht, ſowie die verwandten Rechte und ihre geſchichtlichen Grundlageg, endlich die Philoſophie des Rechts. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. 285 Inſtikut für höheres Klavierſpiel und Seminar, Inſtrumen⸗ tal⸗ und Geſangſchule in Mannheim. Wie alljährlich bietet auch in dieſem Unterrichtsjahr die Direktion des Inſtituts für höheres Klavierſpiel den Schülern und Studierenden der Anſtalt Gelegen⸗ heit,; neben den bewährten eigenen Lehrkräften auch einen hervor⸗ ragenden Vertreter des Klavierfaches von einer auswärtigen Muſiklehranſtalt zu hören. Letztſährig Prof. Pembaur, diesjährig den der Münchener Schule(Prof. Schmid⸗Linder) entſtammenden Klaviervirtuoſen Max Niebauer, 1. Lehrer für höheres Klavier⸗ ſpiel der ſtaatl. Muſikſchule in Würzburg. Der Künſtler wird in einer Morgenaufführung im Verſammlungsſaal des Roſengartens nächſten Sonntag, den 4. Juli vorm. 11 Uhr folgende Werke zum Vortrag bringen: Mozart, Fantaſie; Schubert⸗Tauſig, Variationen: Schumann, Papillon; Brahms, Rhapſodie, 6 Walzer; Chopin, Noc⸗ turno, Impromptu; Mac Dowel, Der Adler; Das Bächlein; De⸗ buſſy Arabeske und Liſzt, Schneegeſtöber. Stattfinden werden noch am 10., 12. und 15. Juli abends ½8 Uhr im Vortragsſaal der An⸗ ſtalt M 4, 1 drei Schlußaufführungen und am 11. Juli vormittags 11 Uhr werden die Herren Heimig⸗Häckel eine Beethoven⸗Matinee (Celſo und Klavier) veranſtaſten. 2 wunden an beiden Händen und Oberſchenkeln zu. hof. in Deutſchland und Frantr Andden foltte dcbergelf 10 Erntejahr 1920 von vornherein wieder wie in den Ernteſahren 1917 und 1918 beſondere Frühdruſchprämien für Brot⸗ getreide und Gerſte zu gewähren. Nach den im laufenden Erntejahr gemachten Erfahrungen, in welchem man zunächſt ohne Frühdruſchprümie auszukommen glaubte, ſie dann aber unter dem Druck der ſchwachen Ablieferungen nachher doch einführen mußte, wird wohl damit gerechnet werden können, daß dem Antrage der Reichsgetreideſtelle trotz aller zweifellos gegen die Gewährung ſolcher Prämien ſprechenden Bedenken ſtatigegeben werden wird. Die Kommunalverbände ſind angewieſen, alle Vorbereitungen fſer den Frühdruſch zu treffen. 15 Polizeibericht vom 2. Juli 1920. Leichenländung. Die Leiche der im Polizeibericht vom 30. v. Mks. erwähnten 25 Jahre alten Bahnarbeitersehefrau Elſa Magſamen von Friedrichsfeld, welche ſich am 29. v. Mts. im Neckar bei der Bonadies⸗ inſel ertränkt hat, wurde geſtern vormittag in der Kammerſchleuße geländet und in die Leichenhalle auf dem hieſigen Friedhof verbracht. Unfälle. Beim Kohlenausladen aus einem an der Ausladeſtelle der Papyrusfabrik Waldhof im Altrhein liegenden Schiffe geriet am 2. v. Mts. ein verheirateter Heizer von Lampertheim unter den Greifer eines Kranens, wobei ihm der rechte Oberſchenkel gebrochen und die Schulter er⸗ heblich verletzt wurde.— Auf dem Glasdach einer Fabrik in Waldhof glitt am 90. v. Mts. ein 16 Jahre alter Schloſſerlehrling von Seckenheim aus und fiel mit dem Geſicht auf eine Glasſcheibe, ſodaß dieſe zerbrach und ihn im Geſicht ziemlich verletzte.— Ein 16 Jahre alter Schloſſerlehrling von hier zog ſich am gleichen Tage in einem an der Induſtrieſtraße gelegenen Fabrikanweſen beim Anzünden des Keſſelfeuers mit Benzin ſchwere Die Verletzten fanden Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus.— Die 5 Jahre alte Tochter eines in Waldhof wohnenden Fabrikarbeiters lief aus Unvorſichtigkeit bar⸗ fuß auf einen Hügel vor einer Gießerei in der Atzelhofſtraße daſelbſt ka⸗ gernder heiße Brikettaſche und verbrannte ſich dadurch beide Füße, ſodaß das Kind in ärztliche Behandlung gebracht werden mußte. Gefährdung eines Eiſenbahntransportes. Ein 49 Jahre alter verheirateter Fuhrmann von Frieſenheim, welcher geſtern mittag mit ſeinem Zweiſpännerrollenfuhrwerk in ſcharfem Trabe die Ring⸗ ſtraße am Friedrichsplatz kreuzen wollte, ſtieß dabei mit einem in der Rich⸗ 55 nach dem Hauptbahnhof fahrenden Straßenbahnwagen zuſammen, wobei letzterer ſtark beſchädigt, Perſonen uſw. aber nicht verletzt wurden. Einen epileptiſchen Anfall erlitt geſtern nacht vor dem Hauſe H 1, 4 ein 23 Jahre alter verheirateter Straßenbahnwagenführer von Leimen, wohnhaft in Rheingönheim. In bewußtloſem Zuſtand mußte er mittels Sanitätswagen dem Allgemein. Krankenhaus zugeführt werden. „Verhaftet wurden 11 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Händler von Otterbach, ein Hauſierer von Karls⸗ ruhe, ein Spengler von hier, ein Fuhrmann von Pirmaſens u. ein Dienſt⸗ mädchen von Aue, alle wegen Diebſtahls. Vereinsnachrichten. 8 Der Odenwaldklub unternimmt am kommenden ſeine J. Programmwanderung mit dem Ziel Necka Abfahrt in Mannheim Hauptbahnhof.05 nach Heidelberg. Von hier durch die Rohrbacherſtraße zum Steigerweg, dieſen aufwärts über den Rohrbacher Grenzweg auf angenehm, ſchattigen Pfaden mit hübſchen Ausblicken nach der Rheinebene zum Bierhelder⸗ Nach Durchſchreiten der Höfe führt der Weg aufwärts im Hochwald und nach etwa 2½ Stunden zur Hirſchplatte, dem erſten Raſtplatz, mit weitem Blicke in die Rheinebene(Speyerer Dom) und zu den Pfälzer Bergen. Nach längerem Verweilen (Frühſtück aus dem Ruckſack) gehts durch abwechflungsreichen Wald allmählich abwärts nach dem bekannten gaftlichen Ort Gaiberg. Rach 2 Stunden wiederholter Raſt iſt Abmarſch. Hierauf zieht der Weg hinab ins Elſenztal, das bei Bammental überſchritten wird, und dann gehts auf der anderen Seite in mäßiger Steigung auf den Hollmuth. Ein ſchöner Weg über dieſen waldigen Bergrücken führt dem lieblichen Neckartale zu, das nach 4½ ÜUhr in Neckargemünd, dem Ziele der Wanderung, erreicht wird. Wanderzeit nicht ganz 5 Stunden. Wanderkärtchen, die auch an Nichtmitglieder abgegeben werden, können am beſten am hentigen Freitag im Klublokal(Germania C 1, 10/11) in Empfang genom⸗ men werden. Friſch auf!l Mannheimer Herbſt⸗Pferderennen. Nach dem geſtrigen Beſchluß des Direktoriums des Badiſchen Rennvereins werden die Mannheimer Herbſt⸗Pferde⸗ rennen ſich auf drei Tage erſtrecken. Die Verhandlungen ſind noch nicht völlig abgeſchloſſen, aber aller Wahrſcheinlichkeit nach werden die Rennen am Sonntag,., Mittwoch, 8. und Sonntag, 12. September gelaufen. Zur Ausſchreibung gelangen neun Jagd⸗ rennen, wovon drei zu je 14000 Mark, drei zu je 16 000 Mark, zwei zu je 21000 Mark und eins zu 25 000 Mark, ferner ſechs Flachrennen in der Skala von 13—21 000 Mark und drei Hürden⸗ rennen zu 13 000 und 18 000 Mark. Insgeſamt wird das Herbſt⸗ programm etwa 400 000 Mark Preiſe und Preiswerte in ſich ver⸗ einigen. 1 * Die Angelegenheiten des Luftverkehrs ſind infolge der Umwandlung der Eiſenbahnabteilung des badiſchen Finanzminiſteriums in eine Zweig⸗ ſtelle des Reichsverkehrsminiſteriums nunmehr ausſchließlich in den Ge⸗ ſchäftsbereich des badiſchen Miniſteriums des Innern übergegangen. Schach. Sr. Capablaucag Schachweltmeiſter. Bekanntlich ſollte im nächſten Jahre die Schachweltmeiſterſchaft zwiſchen Lasker und Capablanca in Haag aus⸗ getragen werden. Jetzt hat der Niederländiſche Schachbund, unter deſſen Leitung der Kampf ſtattfinden ſollte, von Lasker ein Schreiben erhalten, in welchem dieſer offiziell auf diefen Titel zu Gunſten von Capablanca ver⸗ zichtet. Rudern. sr. Bei der Breslauer Ruder⸗Negatta gewann am 2. Tage der auch in Mannheim bekannte Ruderverein Wratislawia den Verbandsvierer, den Vierer der Stadt Breslau, im Alleingang den Doppelzweier ohne Steuermann und in überlegenem Stile den Großen Achter. ANadſport. sr. Die Radrennen zu Magdeburg konnten am Sonntag trotz des trü⸗ ben Wetters und einiger Regenſchauer noch unter Dach und Fach gebracht werden. Die Hauptkonkurrenz, den Großen Preis über 100 Km. gewann der Berliner Pawke„„ der jedesmal zwei gute zweite Plätze hinter Saldow und Müller belegt hatte. Saldow, der Sieger des erſten Luufes erlitt im zweiten Lauf Reifſchaden und wurde ſo nur Drit. ter. Die einzelnen Ergebniſſe waren: Großer Preis von Magdeburg. 1. Jauf: 40 Km.: Saldow 37:17,5 Pawke 80 Mtr., Müller 1520 Mtr., Roſellen 3700 Mtr: zurück.— 2. Lauf: 60 Km.: Müller 60:25,6, Pawke 5 Mtr. zurück, Saldow 780 Mtr., Roſellen 3450 Mtr. zurück.— Geſamt⸗ ergebnis: 1. Pawke⸗Berlin 99,915 Km., 2. Saldow⸗Berlin 99,220 Km., 3. Müller⸗Köln 98,480 Km., 4. Roſellen⸗Köln 93,250 Km.— Hauptfahren: 1. Herbſt⸗Nürnberg, 2. Sonntag⸗Hamburg 4 Og., 3. Vogel⸗Hannover Lg.— Prämienfahren: 1. Herbſt⸗Nürnberg, 2. Arnold⸗Hannover 1 Og., 3. Vogel⸗Magdeburg 4 Ig. Lawutennis. r. Bei den Tennismeiſterſchaften von Leipzig gewann die Damen⸗ meiſterſchaft Frl. Schnabel gegen Fran Mundt mit:6, 678,:8 und die Herrenmeiſterſchaft H. Schomburgk gegen Lüdke mit 64, 6ð4. 1⸗2 zurückgezogen. Im Herrendoppelſpiel waren H. Schomburg.-Win⸗ dels leicht mit:2,:2 gegen Lüdke-Flinſch erfolgreich. sr. Das Tennisturnier in Schierke, an dem unſere beſten deutſchen Tennisſpieler teilnahmen, brachte am Schlußtage ſcharfe und gute Kämpfe. Im Herreneinzelſpiel ſtanden ſich in der Sch ußrunde die alten Gegner Kreutzer und Froitzheim gegenüber. Kreutzer ſiegte mit:3,:7 zurück⸗ gezogen. Bei den Damen trat Fran Uhl, nachdem ſie Frau Käber leicht mit:2,:0 abgefertigt hatte, in der Schlußrunde Frau Neppach gegenüber und beſiegte ſie mit:4,:4. Leichfallethit. sr. Einen neuen deutſchen Rekord im Weitſprung ſtellte, wie uns aus Koblenz berichtet wird, bei den dortigen Wettkämpfen der Kreuz⸗ nacher Hornberger mit:19 Mtr. auf, womit er den Rekord des Charlottenburgers Dünker um 15. Zentimeter überbot. Die beſte Leiſtung eines Deutſchen betrug bisher 7,15„erreicht von Söllinger(München) 1919 in Wien. Sr. Einen neuen Weltrekord im 500 Meter⸗Lauſen ſtellte, wie bereits mitgeteilt, bei den nationalen Fläumswettkämpfen des Fran Turnpereins der Karlsruher Amb er(früher Straßburg) mit 1 Min. 6,6 Sek. auf. Den bisherigen Rekorß hielt der Franzoſe Faillot mit:06,8. — Ohne diſe ausgezeichnete Leiſtung des Karlsruhers herabſetzen zu wollen, muß doch betont werden, daß gegenüber den Weltrekordzeiten über 400 Meter und 800 Meter. 5. Mamſchen aufen Von den amerik Srelcdt Werden kFönnen. —— hier noch viel gesündigt. 4. Selte. Nr. 287. Freitag, den 2. Juli 1920. Die Wirtschaftslage Produktionskrise— Preisabschläge— Lebensmittelteuerung — Abbau der Zwangswirtschaft. Mannheim, 2. Juli. Von allen Seiten halten die Klagen über Stockung des Ab- satzes sowohl nach dem Inland wie Ausland an. Es sind nur ganz wenige Geschäftszweige, bei denen der Druck nicht be⸗ sonders stark empfunden wird, im Großen und Ganzen aber muß mit großer Sorge in die weitere Zukunft geblickt werden. In Mannheim ist es besonders die Maschinenindustrie ein- schlieglich verwandter Metallverarbeitungsindustrien und der Motorenbau, die durch den Druck der schlechten Konjunktur vor Betriebseinschränkungen und Arbeiterentlassungen stehen. Der badische Arbeitsmarkt, den wir jede Woche als Spiegel- biid der Lage veröffentlichen, zeigt gleichfalls, wie über Mann- heim hinaus in der ganzen badischen Industrie bei fortbe- stehender Brennstoffnot Stockungen in der Rohstoffbeschaf- fung infolge der Unsicherheit der Preisgestaltung bestehen. So ist bei den hohen Kosten für Rohzeug und Arbeitslöhne die Frage ungelös t. wie die Produktion und der Verkauf (Absatz) wieder in Gang zu bringen ist. Dabei spielt die Preis- krage des Fabrikats die erste Geige, denn die Lage ist so. daß nuß ilgere Fabrikate Kaufliebhaber im In- und Ausland wie⸗ der finden können. Dem steht aber vielfach selbst bei be⸗ scheidener Gewinnqucte oder unter Verzicht auf dieselbe die Tatsache entgegen, daß die Selbstkosten nicht ge⸗ deeckt werden. Das Inland hält weiter trotz großen Bedarfs mit Aufträgen zurück; im Ausland, wWo an sich wegen des besseren Geldstandes billiger produziert werden kann, wirken Ausfuhrabgaben, Ausfuhrbeschränkungen und der Fortfall von Valutaspekulationsgewinnen infoige gewendeter Devisen- Kkonjunktur gegen die Erteilung von Neuaufträgen. Das Bild ist daher sco, daf das Ausland sich auch möslichst von krüher erteilten Aufträgen loszumachen sucht. Achnlich wie in der Maschinen- und Metall- industrie ist die Lage in den übrigen industriellen Zweigen wwie Elektrotechnik. Holz-, Leder- und Schuühindustrie. Auch Textülgewerbe und Juteindustrie stehen vor den gleichen Sorgen. Wie die Krise auf Grol- und Kleinhandel auswirkt, ist genussam erörtert. Diese schwierige Lage, wobei das konsumierende Pub- ikum bald den einen Teil, bald den anderen für die immer noch unendlich hoben Preise verantwortlich macht, bringt eine Unmenge Zündstoft im Innern mit sick. Die Gewalttaten, Lebensmittelunruhen auf den Märkten und die Plünderung von Geschäften in der letzten Zeit sind der Beweis, in welch ge⸗ witterteicher Luft wir leben. Nun wird man zunächst eines festhalten müssen: Die stille Zeit und die allgemeine Zurück- haltung des kaufenden Publikunis hat heute wenigstens dahin geführt, daß der Höchststand der Preise vorbei ist. Es gibt eine ganze Reihe von Bedürfnissen des täglichen Lebens, wo ein Abschlag eingetreten ist, wenn er auch noch nicht bedeu- tend ist. Nur ein naiver Konsumentenstandpunkt kann auch die Forderung aufstellen, daß der Preisabbau von heute auf morgen in dem Umfantze durchgeführt werde, daß die eise dem entsprechen, was der einzelne entsprechlend seinem Geldbeutel zahlen will. Dieser Standpunkt ist töricht, und eine solche, Forderung lächerlich. Man wird sagen müssen, daß die im Preise etwa vom Höchststand im Monat März auf den Januarpreisstand zurückgegangenen billiger ge- Wordenen Hauptrohstofte(Häute, Leder, Baumwolle, Garn, Textilien. Schuhe, Holz usw., Kohle ausgenommen) gewisse Abschläge in den Preisen der Fertigfabrikate bewirkt haben. In mancher Hinsicht ist hier ja Groß- und Kleinhandel noch im Nachhinken, es wird sich aber diese Fendenz doch durchsetzen. Bei dieser Gelegenheit kann dem Geschäftsmann angesichts der heutigen Lage nicht dringend genug empfohlen werden, erncut zu rechnen, mäßige Kalkulationszuschläge zu nehmen und mit billigsten Angeboten herauszukommen. Für Innungen und Verbände ein aktuelles Arbeitsfeld! Es wird Um ein Beispicl herauszugreifen: Vor wenigen Tagen sagte mit ein Hert aus dem Rheinland. daß er einen schönen Strohhut um 28& in einem Masslen- ausverkauf in D. im Rheinland erstanden habe. Hand aufs Herzl Herren-Strohhüte il Mannheim kosten noch immer meohrl Warum geht man nicht über zu anderen Preisen? Der Grundsatz: Wenig Umsatz. aber guter Verdienst, ist heute nicht berechtist. Heute gilt es, das Publikum mit preiswerter Ware zu versorgen. Nur der Kaufmann, der dieses Prinzip beobachtet, versteht die Zeit und ist ein wirt⸗ schaftlich nützliches Glied. Nach dieser Abschweifung vom eigentlichen Themä kehren wir in unserer Betrachtung zum springenden Punkt zurück. Dies ist die Entwickl'eing und fortgesetzte Höhe der Lebens- mittelpreise. Auch hier ist zwar in mancher Ware, so für Fette, ein gewisser Preisabschlag eingetreten. Was aber am meisten Aergernis erregt, sind die hohen Gemüse- und Obst- preise bei reichen zur Verfügung stehenden Mengen. Hierzu ist zu sogen, daß Gewaltmaßnahmen, wie zwangsweise Herab- Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) es Manmnheimer G setzuns der Preise an einzelnen Orten, nicht den Preisabbau bringen können. Sie verbilligen für den betreffenden Markt- tag führen aber in der Folge zu schlechter Anfuhr und in dessen Auswirkung zu neuen Preiszuschlägen bei geringerem Angebot und neuer Schleichhandelsversorgung. Ferner muß benchtet werden, daß das sog. reiche Nahrungsmittelangebot trüat. Relativ sind die Märkte an Gemäse und Obst reich beschickt: es fehlt uns aber vieles andere fast ganz, insbe- sondere im Augenblick Fleisch. Mehl, Kartoffeln. Infolge- dessen ist trotz großer Anfuhren an Gemüse und Obst unsere Nahrungsmittelversorgung noch schlecht und knapp. Alles muß sich auf die Nahrungmsittel, die vorhanden sind, stürzen, um nicht zu hungern. Früher gab es das verschledenste. Die Lebensmittel insgesamt sind knapp. Wir sind von dem Zu- stand noch weit entfernt, daß das Angebot die Nachfrage deckt. letztere ist vielmehr größer. Daran scheitert ja auch Käufer- und Händlerstreikidee. Wir haben nichts anderes, um statt Cemüse und Obst eine Periode lang etwas anderes zu essen. um so den Erzeuger zu zwingen, billiger abzugeben. Es ist ferner ein absolutes Wirtscheftsgesetz,. das einfach nicht abgeändert werden kann. Die Kosten des letzten Ouantums Auslandslebensmittel das wir zur Deckuns des Lebensbedarfs auf heutiger Lebenshaltungsgrundlage benötigen, bestimmen im allgemeinen den Marktpreis aller Lebensmittelprodukte. Damit kommen wir unmittelhar äàuf das Grundübel zu sprechen das uns die heutige Lage verulsacht hat, das ist die Z Wüängswirtschaft. Sie hat uns einen derartisen Durcheinander in der Preisentwieklung bewirkt. daß die Lage erst entwirrt werden muß. Freie Preise, Höchstpreise, die nicht gehalten wurden, Unterbindung der Produktion mit Warenversorgung hintenherum mit Risikozuschlägen durcheinander. Ueberpreise, im Freiverkehr dienen dem Er- reuger zur Ausgleichung lange getragener zwangswirtschaft⸗ licher Unterpreise. Heute ist die ganze Zwangswirtschaft zu- sammengebrochen oder im Zusammenbrechen. Es ist auch gut so. Wir werden bei einiger Geduld nach—2 Wirtschafts- perioden auf diese Weise wieder erträgliche Preise und ge- nügende Versorgung heben. Bis zu diesem Zeitpunkt ist aller- dingzs das Uebergangsstadium zu ertragen, von dem immer gesagt wurde, daß es die Zeit der größten Schwierigkeiten ist. Man kann es einem Stück grundlosen Weges vergleichen, der überwunden werden muß, um wieder zur guten Straßße zu kom- men. Der energische Abbau der Zwangswirtschaft mit ent- sprechender Förderung einer agratrischen Produktionspolitik veird die Leidenszeit abkützen. Schließilich-wird auch über den Weg des Kkaufkräftigen Landwirtes aueh die Industrie wieder Abnehmer ihrer Fabrikate finden und die Industrie- arbeiterschaft Beschäftigung. Börsenberichte. Firankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 2. Juli.(Drahtb.) Die gestrigen Ausführungen des Reichsministers über die Finanzlage Deutschlands gaben Anlaß zur Zurückhaltung, die jedoch auf die kursmähige Tendenz im allgemeinen ohne Einfluß blieb, und die Börse zeigte anfänglich eine freundlichere Crundstimmung. Die Um- satztätigkeit blieb aber auf den meisten Gebieten bescheiden. Die gestern stark favorisierten Montanaktien haben an Belebung eingebüßt. Fest lagen Mannesmann +%, Caro + 3/, Gelsenkirchener und Deutsch-Luxemburger blieben gut behauptet. Chemische Aktien vernachlässigt und die Griesheim matt,— 64%, auch Farbwerke Höchst abge- schwächt. Eine Kurserhöhung von 189% erzielten dagegen Th. Goldschmidt. Fest lagen Hamburger Paketfahrt und Nordd. Lloyd, welche ca. 2% anzogen, Elektrizitätspapiere ruhig bei untegelmäßiger Tendenz. A. E. G. befestigt. Leb- hafter war zuweilen der Verkehr in den Aktien der Deutschen Petroleum. zwischen 741 bis 766 umgesetzt. Schantungbahn vorbörslich 652, später 645 bis 640. Otavi-Minen-Anteile ab- geschwächt, 765“ Genußscheine 675. Mexikanische Renten Waren schwächer, Deutsche Anleihen bei geringfüsigen Um- sätzen teilweise abbröckelnd. 49% Badener lagen im Angebot. Prwatdiskont 49% und darunter. Berliner Wertpapierbörse. 1 Berlin, 2. Juli. Orahtb.) Die gestrigen Darstellungen des Reichsfinanzministers über unsere finanzielle Lage blieben auf die Börse ohne Einfluß. Nur 325 Reichsanleihe setzte ihren bereits gestern begonnenen Rückgang fort und verlor 17. Sonst herrschſe namentlich für Industriewerte bei lebhaftem Geschäft eine durch- aus feste Haltung. Am Montanmarkte kam es vielfach zu nam- haften Kurserhöhungen, wofür als Erklärung Positionslösungen angegeben wurden. Eine bevorzugte Rolle spielten oberschlesische Hüttenaktien, von denen Oberindustrie 11%, Bismarckhütte 995 gewamen. Bochumer Qußstahl stellten sich 9 höher, Rom- bacher stiegen im Verlaufe um 15%. Auch füir chemische Werte bestand Kauflust. Th. Goldschmidtaktien besserten sich um etwa 255, Dynamit Nobel zogen etwa 17%% än, Schiffahrts- und Elek · trizitätsaktien fanden weniger Beachtung. Deutsche Petroleum eneral-Anzeiger laufen Kursveränderungen nach oben und unten belanglos. Elektron wWurden— angeblich für holländische Rechnung— stärker ge- kauft und stiegen um 7675. 0 Berliner Produktenmarkt. Berlin, 2. Juli.(Drahtb.) Am Produktenmarkt hat die Nach- krage für Hafer noch zugenommen, wWas bei ungenügendem An⸗ gebot zu einer scharien Preissteigerung führte. Aueh für Hülsen- früchte trat größere Kauflust hervor, namentlich Viktoriaerbsen, ferner Ackerbohnen und gute Wicken waren begehrt, für Heu blieb die Tendenz fest. Stroh behauptete sich im Preise. 1 Haferpreise. 1000 t loko aàb Bahn 25440, spätere Lieferungen 2440—2480. Iendenz steigend Wirtschaflliche Rundschau. Maßnahmen gegen die deutsch-österreichischen Noten- tchiebungen. Bekanntlich ist die Einfuhr von Baf Knoten der österreichisch-ungarischen Bank verboten, wopei gewisse Aus- nahmen bestanden. Das häufige Vorkommen fatscher Stempel- aufdrücke auf diesen Noten, sowie der Umstand, daß deutsch- dsterreichisch gestempelte Noten in grofen Mengen ohnae Bewilligung nach dem Ausland gebracht werden und für diese dann nach Rückeinfuhr ins Inland die Gutschfift als ausländische Guthaben beansprucht wird, hat dazu geführt, die Einfuhr von Noten der österreichisch-Ungarischen Bank einer schärferen Kontrolle zu unterziehnen. Die Einfuhr von Banknoten der ᷑sterreichisch-ungarischen Bank ist jetzt ohne Unterschied. ob gestempelt oder nicht gestem- pelt, d. i. also auch die Einfuhr der mit deutsch-österreichi⸗ schem Stempel versehenen Noten, nur mit einer besonderen Bewilligung des Staatsamtes der Finanzen gestattet. Vom Ausland Einreisenden ist Einbringuns eines Betrages von 2000 Kronen deutsch- österreichisch Sestempelter Noten pro Kopf ohne besonderes Ansuchen gestattet. Gesuche um Bewilligung der Einfuhr von Banknoten sind an die deutsch-öôsterreichische Devisenzentrale zu richten, die vom Staatsamte der Finanzen zur Erteilung der Bewilligung eimächtist ist. Gutsehrift eingebrachter Banknoten auf Aus-⸗ landskonto ist nur mehr dann gestattet, wenn die Einfuhr dieser Noten mit Genehmigung des Staatsamtes für Finanzen bezw. der Devisenzentrale erfolgt ist.— Auf tsghecho-slowa⸗ kische Staatsnoten, sowie auf jugoslawische Kronen-Dinar- Noten bezieht sich das Verbot nicht. Diese Noten können daher unbeschränkt eingeführt werden. Ad. Deidesheimer.-., Neustadt a. d. H. Die Ad. Deides- heimer-G. Neustadter Moesaikplattenfabrik Neustadt à. H. hat in der heute in Mannheim äbgehaltenen Generalversamm- lung nach Genechmigung der Regularien die Firma wie an⸗ gegeben in Ad. Deidesheimer.-., Neustadt a. d. H. abge- andert. Ferner wurde als Gegenstand des Unternehmens ergänzt dahingehend, daß Fabrikation und Verwertung von Tonwaren usw. durch sowie von Maschinen“ ergänzt wird. Das Werk liegt wegen Kohlenmangels schon längere Zeit still. Der Jahresabschluf weist einen Verlust von 42 445 aus, det vorgetragen wird. Das Aktienkapital ist erhöht werden von 130 00% auf 300 00 f. Neu ist die Steinfabrikation im Trockenverfahren ohne Brennstoff aufgenommen. * Der Entwurf des Kredit- und Versicherungsgesetzes für den Uebersechandel in England wurde vom englischen Unterhaus in zweiter Lesung angenommen. Der Zweek der Mabnahme ist, den fremden Löändern die Möglichkeit längerer Kredite zu geben, um sie instand zu setzen, Zahlungen, die sie zum gegenwärtigen Wechselkurs nicht leisten können, erst dann zu erstatten, wenn ihr Wechselkurs sich verbessert hat. en Neue Benzin- und Petroleumpreise. Der Grundpreis für Benzin wird vom 1. Juli d. J. ab auf.33 K pre kg fest- gesetzt. Der Preis für das Kilo Benzin bettägt für den Ver- braucher einschlieblich Zoll, Fracht und sonstige Unkosten etwa 8 A1. Der Petroleumpreis wird am 1. Juli von 5,50„L auf.48&A pro Liter ab Laden des Händlers herab- gesetzt. 5 Direkter Ausgleich der englisch- deutschen Vorkriegs- schulden. Das englische Clearingamt hat nach Londoner Blättermeldungen gestattet, daß zwischen englischen und deut- schen Firmen ein unmittelbarer Ausgleich wegen der Vor- kriegsschulden stattfinden dari. Alle Vorschläge für die Be- zahlung oder den Ausgleich der Vorkriegsschulden dürfen in- des nur dureh Vermittſung des Clearingamtes erfolgen. S Eine schweizerische Anleihe in Amerika. Die Schweiger Anleſhe dürfte in kurzem in Amerika nufgenommen werden im Betrage von 20—30 Mill. 8. Schiffsverkehr. Laut Drahtberieht der Red Star Line, Antwerpen, ist der Dampfer Finland“ am 19. Juni 1920 von Newyork abgefahren und am 32. Juni 1920 vormittags in Ant⸗ werpen angekommen. Laut Drahtbericht der Holland-Amerika- Linie. Rotterdam, ist der Dampfer„Nieuw Amsterdam“ am 19. Juni von Rotterdam abgefahren und am 29. Juni vorm. in Newyork angekommen. 5 E Boch. Brgb. u. Gußst 8 Beotseh- urBgw. 10 ergW.. orpener Bergtau. Lallen Westeregein 35 Mannesm. IW. 6 Obschl. Elsenh.-Bd. 3 90. Elsenind.(Caro) 14 5 80l 4e 1 5 1 Jelng. Eg.B. 2 6 891 Kemmgarnsp. Kals. 12 Puſberfabr. ngb. 20 an. Etcngen Ubrentbt, Furtwagg. 10 Wagganfabr Fuchs 22 Zollstoffbr. Waldhof 10 Zuckerfabrik, Bad.. 14 3% d0. Erg.⸗Hite.. 4 40. Golfdprlet.. 200„Sücsst.Eeb, 8. Pr. 2600 do neue Prlorltät 3% d0., Obligat. 4½% Anatoſtef, Ser. l. Il 4½% AEG. Obl. v. 1908 do. Frankenthel. 5% U. Oebersee-El.Obl. 3½% do. IX. Sere 4 4% do., Serſe lI. f Chem. Weller 12 Shom. Albert... 40 Ooncordla Gergb.. 22 Dalmler Matorag. 3 Deutsch-Luxembg. 10 D. Uebers. Elektr. 0 Oeutsche Erdöl. 20 Deutsche KallW. 7 O. Waffen u. Munft. 39 Oürkoppwscks 35 334.7343.— 440.—445.— Westeregeſn Alksfl 88 Zellstoff Waidhof. 10 Deutsch-Ostafrika. Neu-Sulnenn Otavi Miaen u. Eisb. do. Genussch. Deutsche Petrol.. Pomons V. Stw. Zypen à,WIg 10 800. 8 ̃ 7 1. Frankturter Börse. branspert-Autlen Berliner Börse. euaes,. 6. Speggfe Fegeeg,, b eee rrrrrnr Sohentung. HFestverzinsliche Werte. Jehenthagb:dn g ſeeg* 2118. 2N Secnger 8 u) Inndlsche.„2. flemd-Ach. Pakett.— Alig.0K.-, Stragp- 8, 88.—209. n 4% Nanah. v. 1001 c6—.— ge.— Nord, Llee.,e ee Strabenb. 2% Eir Trabilich⸗ Nünz TRreT-i 7 2 Bedebe Factesnt 2578 2565 Cset 8bah tent) b 0. Schstzeh. Ser. J100.—100.10 S5ad. Siseaea 7% Sadedgteteg e. 25 85.—600— Aubeellande e gatt Nl Sl 8˙% Beutsche Reſchsanl. 29.60 73 60 Oest.Söbdb.(Lomb.) 0 5% 4e Ser....3—.— Jest. Stasteeleend 7% Gasmotoren Beutz 7 174.18170.55 7 8—— 4% do.. 2% 7Industrie-Aktien.%½% de. Ser.-V. 81.30 81.500 eSdab. cnd ee e e 281.15½385 ege: 6 Kean, ee Ade e e eeee ee 9213 82915 5% l. Reichs-Sehetranl. 100. r elpg. 10 4½% d9. 14 b.. 24.30 91.500 Angtoſſer 40% 7 5 Gugstahl... 10 700.— Kopenhagen112.0 660.25 218 1945 4½% W. Und V. de. 81.28 81.50„Anilin. · 5% Beutsche Reichsenl. 79..49.50 eorgs-Marlenh... 0 276. 214.Stockheſm„12.30 1 Aünch Obem. Scheidesnst. 20 4% do 280 73.70 Pinz-Fleinrichbahn 8 Serrssheimer Slas. 19 435.446.— 729.25 834.15 808.85 2 end8— 80e 13 7975872777849 92— eeeee Enn 15 r e e,% do..„. 89.(J8 59.—- FHamb.-Am. Paketf.— arpener Bergbau. 149.21 148. 2 e belt Cörse.. 5) 8a Cieterd Kane: e ece:: 205e 2l ud fages e ditre per 40 323 8˙ 0 1224222—— 4————.— 3 8eeee 5 8r8g Je fezerree f Sec, Bee: 280 8.— dee Fend.r fleese Grer r g 272 255 2%%e Bad angde. 89.59—.— Sddd, Orahtigdustt. 7%% Bayerische Anl..20 58.30 Banltaltter, Hehenlohe-Werte 0 Wen, alt„er 621 693.43 2% d0. v0n6 20. 88.55 Eieletr.-Bes. 10 488lbe eihe. 36.50 57.—. Serl. Flandels-Oes. 10 Kel len alts„.—43 24¹ 22 2% Seger. Staenp.-Aaf. 82.50 80.50 Gage n0 13% Fenelgene Seche 104. Somm.- u. Distbk. 9 eeee Wien. abgest..]83,— 735 25.74J 25.78 8%„ Sisend.-Anl. 69.10 68.5 Sefamang. 40% Prankcfurt. Stadtanl, 104.—* 5 8 attowitrer Bergb,. 0„ 930.54 G2r. Ptälz. Ela-Pt Feſten à Gulſteaume 19% Nincheg. Stadtanf. 103. 10.—Zermetgdter Rabl. ln-Rottweiler 16 Budapsst 352 1 5* behmerer, 381 4% Frentet. iypothekeg- Oeutsche Zank.. 12 26 Gebr. Körting.. 15 Sulgarien FE 1 95 1— ́ꝗ480.78 80.73 805 ebentd mced 0 danle-Nandbriefe 103.—103.— 13 Famder 28 ſulose 3 eee 2——— usländische.* 8 Fe„%„%„„„4„ 70——— Gest. St-Nr.i01. N u. itteld. Cre tbane 8 D 20 4e eee ee 2 J e Sherteumete,? Nedeetde el e N 40. Gold-idegte. 39..50] Tleddernb. Kupfér,— 4½% Oestetr. Schatz- Gestorr. Kredilt. 6½ Cinke 4 Hofmann 23.3 20. Juni 1. Jalt 7. Juli 4% do. einnelttNegte 27.—25 40 Junghans Gabt. e Aaweisung Reſchsbank...131 Cudwig LeenegCe, 18 CeldLErielLSd Briel Geld Briet 4% Unget, Selg-Kegte: 88.— 36.0 5 ger Natts e. 4% 4b. St. Ate. v. 1910 38.2%—.— 9 50 22 er e Wanree g 16 Auee 1360.25740. 226. 1257 8 er 0. Son. Rentse. ccumulst.-Fabr. annesmannröhren 7 550 3½5to d9e. St.·te.v. i8ꝰ/ 27.5—.— Lederwerke Rothe. 7½ 400% da. Siberrents Adler& Oppenheim. 20 Gbersehl.Elsd.-Bad. 6 8 8 92 r. 2235 Oividenden-Werte 40. Südd, ingbd. 10. 4½% do Paplerrente.. Adierwergs.. 10 de. Elsenind.. 4 Sögemerk. 614.75 618.75 Bank-Aktien. Div. do. Splcharz. 10 40% Fork. Administ.-Anl..-G. Anil. Treptow 12 do. KoksWerke. 17 Safeeee 5 429. Watzm, Ludwejigsft. 12 4% 40. Bogdad Aſſg. Sledctr.Ses. 10 Orenstein 4 Coppel e fleisiagfom 18450 84.5 Serl. Flandefsg.. 10 2 sschigenf. Kſeyer 15„Eisenbahn Alumſaſum-industr. 18 Shöngix Bergbau. 8 200. Italien 27.— 2. Darmst. Ban 8 do. Badegla.. 10 4% do. Bagdad. Aagio Sontigental. 6 Fhein. Braunkople.12/ 12. 1275 eeeeeee 90 ad Burech 14 Eieenbehe i. 803.-Nind. Nesch. 10 Jde dee e der 2 3525 Piagento-Ges.. 10 Nasee 4% d0. unfflz. Aalelhe Sadische Anilin. 18 Rheln. Stahfwerke VVVV 31¹3. 14.— Presdner Ba. Masehfbr. khlingen 9 4% Jo. Zollobl. v. 1911 45 Elektr. 12.iebeck Montan BV 679.2 689.75 Netſenalbtektschl. 5 3„ed eeee, edcee 12 618.2 650.15 Pisteische Eank 1 0 gal Durlach 15 4% 90.Sfr144 ſag Nüeaberg.. 18 Kotgerswers 12%!. b Pfstz. Hyp.-Bank. Neu, Nähm. 15%/le do. 5 v. 19144 Sismaroſchütt?. 3 4 85 4 Deatsch-Oest.(abg) 8 5 ß Sdae B Schnellpr. Frank td. 7 40⁰ Wieger invest.-Anl. Sron, Zoveri& Co. 5 Fürk. Tabskregle. 7 65—** Ver. Otsch. Oelfabr. 12 3% Oesterrelch.-Ungar. Buderus Elsenw. 4½ Vet. Frönk. Schuhf. 18 Bergwerks-Aktlen. Porz ossel.. Stastsbank, alte Chem. Grſeshelm 12 Vor. Glanzstoffe 20 Franktfurter Notenmarbet 2. Juli. 0l Amerikanische Noten 4 8 lschs 429 75. 7 Enagllechs 158. 671—%%% FPfanzestsche 11 728. 140,— Holländischnne 2 Sohwedische Tschecho-Slov Ungarische 7700.0½7700.0 Itallenische 218. 244—4249.— Oesterreich, Sbgesi. 247 Rr FFe arSdssSSSGSSens — Iiiiidfairsaasieee islinn Freitag, den 2. Juli 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Koeuo-Aulgαννν, 5. Seite. Nr. 297. Stimmen aus dem Publikum. „Die Dienſtbotenſteuer. Kaum hört man von der Dienſtbotenſteuer, da zeigt es ſich auch, daß ſie zur weiteren Belaſtung des Mittelſtandes aus⸗ zuwachſen droht. Man verpflichtet den Arbeitgeber zum Abzug der Steuer am Lohn. Und ſofort fragen nun die Dienſtboten beim„Sich⸗ Borſtellen“:„Wer zahlt die Steuer?“ Die Hausfrau, die dem Geſetz nach ſich weigert, wird kaum ein Mädchen finden; denn es wird ouch in dieſer Frage ſchwer halten, das Solidaritätsgefühl der Haus⸗ frauen zu wecken. Es ſind ihrer im Kriege gar viele geworden, denen es auf die Steuer auch nicht mehr anzukommen braucht und auf die weniger glückliche Mitſchweſter oder auf Geſetzesvorſchrift wird keine Rückſicht genommen. Und doch wünſche ich, daß dieſe Zeilen Beher⸗ zigung finden. Einmal ſollten wir Hausfrauen doch gemeinſame Front machen können. Eine Hausfrau. Bürgerausſchußſitzung in Heideiberg. &Heldelberg. 1. Juli. In der heutigen Bürgerausſchußſitzung wurden zwei wichtige Vorlagen erledigt. Die erſte war die Fremdenſteuer. Der Stadtrat beantragte, eine Kopfſteuer in der Weiſe zu erheben, daß in einer erſten Gruppe von Hotels 3 Mark für jede Uebernachtung, in der zweiten 2 Mark, in der dritten 1 Mark und in der vierten 50 Pfg. gezahlt werden ſollen Das Ergebnis der Steuer ſchätzte man bei dem ſtarken Fremdenverkehr in Heidelberg auf fährlich 300 000 bis 350 000 Mark. Gegen dieſe Säße hatten weite Kreiſe in der Stadt Bedenken, und ſo waren auch zwei Anträge einge⸗ gangen, die Steuer auf 10 Prozent des Zimmer⸗ preiſes feſtzuſetzen. In der Bürgerausſchußſitzung wurde betont, daß finanzielle Gründe zu der Vorlage führten, daß man aber keine Antifremdenpolitik treiben wolle, denn Heidelberg ſei nun einmal auf den Fremdenverkehr angewieſen. Andererſeits ſei auch nicht zu verkennen, daß der Fremdenverkehr die Lebenshaltung verteure. Heidelberg ſei(mit 104 Indexziffern gegen 102 von Mannheim) die teuerſte Stadt in Baden. Der Antrag, die Steuer auf 10 Prozent zu bemeſſen, wurde nach langer Ausſprache angenommen. Man 170 ſie auch für gerechter als die höhere Kopf⸗ ſteuer, für die nur die Sozialiſten eintraten. Der Mindeſtſatz der Steuer beträgt 50 Pfg., doch ſollen Zimmerpreiſe unter 2 Mark unverſteuert bleiben.. Die ſtädtiſche Beſoldungsordnung, die Mehraus⸗ gaben von etwa 4 Millionen Mark fährlich erfordert, wurde auf Antrag eines Stadtverordneten ohne Ausſprache einſtim⸗ mig angeommen. Nur der Vorſitzende und der Stadtverord⸗ netenobmann hatten vorber einige Ausführungen gemacht, die die Erklärung enthielten, daß die Beſoldungsreform nach dem Voran⸗ Lener von Reich und Staat nicht zu umgehen geweſen ſei. Die euerungszulagen machen allein 3 Millionen Mark aus. Der Stadt⸗ verordnetenobmann meinte, die Gehaltsſätze könnten zwar hoch er⸗ ſcheinen, aber ſie gewährten doch nur gerade die Eriſtenzmöalichkeit. Im übrigen ſei die ganze Neuordnung ein Verſuch, denn man wiſſe nicht, ob die Städte in der Lage bleiben, ſie auszuführen. Die —— geſtatte aber ſtets die Aenderung der Teuerungs⸗ und Orts⸗ aen. 5 Für Einebnungsarbeiten in der Aue⸗Anſiedlung in Schlierbach wurden 120 000 Mark bewilligt. Auf hierbei vorgebrachte Beſchwerden über geringe Leiſtungen der Notſtandsarbeiter erwiderte Bürgermeiſter Drach, daß die Arbeitsluſt und auch das Arbeitsergebnis der Notſtandsarbeiter gegen früher geſtiegen ſei.— Eine Beteiligung der Stadt mit 7100 Mark Anteilen an der Badiſchen Bauſtoffbeſchaf⸗ ung G. m. b. H. wurde abgelehnt, weil man glaubt, daß der eie Handel genügend Bauſtoffe heranbringen werde. Auch glaubte man die Tragweite der Beteiligung nicht überſehen zu können.— Angenommen wurde das Ortsſtatut über die Jugendfürſorge. Das darin vorgeſehene Jugendamt arbeitet ſchon ſeit einiger Zeit in der Jugendpflege, z. Zt. beſonders in der Sorge für die Erho⸗ der Kinder.— Für die Verbreiterung der Berg⸗ bhelmerſtraße in der Nähe des Schlachthofes wurden 152 000 Mark bewilligt, doch ſoll die Arbeit vorläufig noch nicht ausgefſchrt werden, weil dringendere Sachen vorliegen.— Bewilligt wurden erner: 36 000 Mark für den Bau einer kleinen Leichenhalle im adtfeil Kirchheim, 25 000 Mark für die Errichtung einer Polizei⸗ wache im Stadtteil Wieblingen(obaleich man eine ſtärkere Polizei⸗ mannſchaft in dieſem Falle für unnötig hielt) und 33 000 Mark für Einrichtung eines Schulraums der Höheren Mädchenſchule zum naturkundlichen Unterricht. Eine lange Debatte entſpann ſich am Schluſſe über die Gewäh⸗ — 7 Baukoſtenzuſchüſſen für Wohnungsbauten der Sieblungsgeſellſchafk„Badiſche Pfalz“. Einige Redner übten ſcharfe Kritik an den Bauten der Geſellſchaft, wogegen auch darauf hingewieſen wurde, daß in der Verſammlung der Sied⸗ lungsgeſellſchaft von einer Sabotierung der Arbeiten durch die Un⸗ ternehmer geſprochen worden ſei. Im Büragerausſchuß war die Mehrheit der Anſicht. die Stadt ſolle das Geld für eigene Bauten verwenden, dann wiſſe ſie, wie gebaut werde und könne über die Wohnungen beftimmen. Nur die Sozialdemokraten waren für die Bewilligung. Als die Vorlage abgelehnk wurde, veranlaßte dies den ſozialdemokratiſchen Stadtrat Maier zu der Bemerkung, der Geipſack ſei wieder einmal Trumpf geweſen. Dies gab zu leb⸗ haften Auseinanderſetzungen Anloß. Vorausſich lich wird am Mon⸗ tag über eine ſozlaldemokratiſche Interpellation zur Nahrungsmittelverſorgung der Heidelberger Bevölkerung beſonders verhandelt werden. Kommunales. X Lörrach, 2. Juli. Die Valutaſchulden der badi⸗ ſchen Grenzſtädte Lörrach, Waldshut, Singen, Konſtanz und anderer, die aus dem Bezug von Milch aus der nahen Schweiz entſtanden ſind, haben die gen. Orte zu einem Zu⸗ ſammenſchluß veranlaßt, um bei der Regierung eine, wenn auch nur teilweiſe Ablöſung dieſer Schulden durchzuſetzen. In⸗ folge des Sinkens des deutſchen Geldes ſind die Valutaſchulden dieſer Grenzſtädte in die Millionen gewachſen. Die Städte haben nun eine Eingabe an die bad. Regierung und den Landeag ge⸗ richtet, um ein tatkräftiges Eingreifen zu erreichen. Sie vertreten dabei den Standpunkt, daß die Mithilfe des Staates an der Deckung der Valutaſchulden aus dem Grunde gerechtfertigt iſt, weil durch die Belieferung der betr. Gemeinden mit Schweizermilch die Milchverſorgung in Baden in größerem Umfang möglich war, als dies der Fall geweſen wäre, wenn die Gemeinden auf die Schwei⸗ zer Milch hätten verzichten müſſen. fFlus dem Lande. H Schriesheim, 1. Juli. Im Hauſe ihrer Eltern erhängte ſich heute nachmittag die Ehefrau des Landwirtes Hch. J. JWaudorf, 30. Juni. Die neuon Kirchenglocken ſind nach ihrer Weihe durch Stadtpfarrer Barth aufgezogen worden. Es ſind Bochumer Gußſtahlglocken, die Namen und Inſchrift tragen. Wertheim, 2. Juli. Beim Baden im Main iſt Finanzſekretär Karl Weis aus Bruchſal ertrunken. * Oberwiktighauſen bei Tauberbiſchofsheim, 2. Juli. Der Gen⸗ darmerie iſt es gelungen, den Mörder der 17jährigen Ruſſin Nina Heſchry in Würzburg hier zu perhaften. Es handelt ſich um einen Ruſſen namens Georg Golo w, der angeblich aus Moskau ſtammt nud der in dem Hauſe einer 51jährigen Bierbrauerswitwe in Würzburg verkehrte. Er hatte die junge Ruſſin, als ſie am Klavier ſaß, mit einem Hammer ermordet. Die der Frau Bauer geraubten Schmuckſachen im Werte von 370 000 M. wurden auf⸗ gefunden. Der Mörder wurde nach Würzburg transportiert. * Bretten, 1. Juli. Nach den Neuwahlen in den Kirchen⸗ ausſchuß, die bei einer Wahlbeteiligung von 71½/ vor ſich gingen, enifallen von den 60 Sitzen des genenes auf die Poſitiven, 15 auf die Liberalen und 10 auf die Sozial⸗ demokraten Im Kirchengemeinderat erhalten die Poſitiven 7, die Liberalen 8 und die Sogialdemokraten 2 Sitze. Grötzingen(Amt Durfach, 30. Juni. Während eines hef⸗ tigen Gewitters in vergangener Nacht ſchlug der Blitz in die Filiale der Deutſchen Waffen⸗ und Munitionsfabrik und zün⸗ dete. Die Feuerwehr wurde alarmiert und griff tatkräftig ein. Immerhin ſoll der entſtandene Schaden giemlich erheblich 125 X Eugen, 2. Juli. Unter dem Verdacht, den Waldhüter Ley aus Neuhauſen erſchoſſen zu haben, wurde ein in Engen wohnha Wehrmann aus Baſel verhaftet. Der Bahnbau Titifee⸗St. * St. Blaſien, 28. Juni. Blaſien, bei dem beſondere Geländeſchwierigkeiten zu überwin⸗ den 9 55 t langſam vor ſich. Ueberall an der projektierten Bahnlinie hallt der Wald von den täglichen Sprengungen wider. Der große Durchbruch nach Aha iſt faſt vollendet. Auch mit den Brückenbauten iſt begonnen. Pfalz, Hheſſen und Umgebung. V Zweibrücken, 1. Juli. Die Auswüchſe des Kirſchen⸗ handels werden auch in der Stadt Zweibrücken, in deren un⸗ mittelbaren Nähe ſich die reichſten Kirſchengemeinden der Weſtpfalz befinden, immer fühlbarer. Während auf den letzten Wochenmärkten noch Erzeuger aus Hengſtbach, Wattweiler, Mittelbach uſw. zu ſehen waren, die zu annehmbaren Preiſen verkauften, erfolgten in den letzten Tagen durch Händler, ferner für Vereine ufw. große Aufkäufe in den Dörfern ſelbſt, wodurch die Preiſe wieder bis auf .80 Mark für das Pfund ſtiegen und die Marktzufuhr vollſtändig ausſetzte. Auch zahlreiche Privatküufer, mit Handwagen, Waſch⸗ und Tragkörben ausgerüſtet, bevölkerten die Kirſchengemeinden, um trotz der hohen Preiſe ſich die Früchte zumteil auch noch ſelbſt von den Bäumen zu pflücken. Erkleckliche Mengen Kirſchen gehen aus dem Bezirk, beſonders nach Pirmaſens, Saarbrücken uſw. Hätten die rieſigen Aufkäufe an Ort und Stelle nicht eingeſetzt, ſo wären preiswerte Kirſchen wie bisher auch weiterhin auf den Märkten zu haben geweſen, den Behörden war es troß aller Bemühungen noch nicht möglich, gegen die Auswüchſe entſprechend vorzugehen. In⸗ folge eingetretenen Regenwetters wird es mit der Kirſchenherrlich⸗ keit bald vorbei ſein. 5 gsw', Darmſiadt, 1. Juli. Die Kokspreiſe werden wieder erhöht. Infolge Erhöhung der Kohlenpreiſe wird der Koks von M. 15.— auf M. 23.— für Grob⸗ und Nußkoks pro Zentner, der Bohnenkoks von M. 12.50 auf M. 20.— per Hektoliter ſeſtaeſent. Minderbemittelten ſollen jedoch im Winter aus anzuſammelnden Mengen Koks zu ermäßigten Preiſen abgegeben werden. Vetternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 2. Juli 1920, 8 Uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen Luftdruck Temp Wind Niederſchlag den Or: +* S iichia. Sirte Wetter letzten ane d amburg 1780.3 18 S80ſchw. Nebel 0 önigsberg 1761.8 18 NNW J ichw bedeckt 1 Berlinn 762.4 20 S80ſchw. wolklos 0 760.7 18 NO ſchw. heiter 0 ünchen 760.3 20— ſtill wolklos 05 Kopenhagen 17622 18 80 ſchw. wolklos 0 Stockholm 762.9 18 U ſchw. heiter 8 Haparanda 17591 15 S88.· mäßig bedeckt 17 Boddsd. 1901.9 12— ſtill heiter 15 Paris[ 787.8 19 SV/ ſchwach halb bed..5 Marſeille 760.2 21 Ofſichwach wolklos 2 Wiend 16 O bed.— lfen———— Beobachtungen badiſcher Wetierſtellen(72 morgens Ses⸗—9 Ten⸗ 322 Wind 8 8 8 5 druck pera⸗e 2 38 es üöhe— 2 288 147 1 8 858 K Aicr Srtrt 8 88 merkungen Wertheim.. 151 761 5] 18 27 13 W mäß. wun. 0 Königſtuhl 127 759.9 17] 21 14 NWſchw. walkl..5 Karlsruhe..213760.3] 17] 20] 14 No ichw. wal. 0 Baden⸗Baden 363 759 6 19 25 15 8 ſſchw. wn 0 eldberg. Hof 1281653.2 18 15 8 NoO ſchw. nal..5 t. Blaſien. 780— 11 19] 10 NW. ſchrw. balter 0 Allgemeine Witterungsausſichten. Der oſtwärts wandernde Druck führte geſtern in unſerem Ge⸗ biet zur Aufheiterung, die geic heute vormittag noch + Die Nachmittagstemperaturen erreichten in der Ebene geſtern 26 Grad. Heute ſteigen ſie noch höher an. Ein kräftiger Luftwirbel der vom Atlantiſchen Ozean binnenwärts vordringt, verbreitet nun ſeinen Wirkungskreis weiter aus und wird ſtärkere Gewitter heute noch zur Entladung bringen. Demnach iſt wolkiges und kühleres Wet⸗ ter mit Regenfällen zu erwarten. Vorausſichtliches Wetter bis Samstag, 3. Juli, nachts 12 Uhr: Noch heute Trübung, ausgedehnte ſtärkere Gewitter, morgen wolkig. zeitweiſe Regenfälle, kräftige Abkühlung. Büchertiſch. Battiſta Nani, Ein venezianiſcher Geſandtſchaftsbericht über das Fret. reich eh Ueberſetzt und eingeleitet von Annemarie v. Schlei⸗ nit.(Verlag Phil. Reclam, Leipzig! Der Bericht des Venezianers, der von ſeinem Geſandtſchaftspoſten in ris an die Nepublik von San Marco im Jahre des ſtfäliſchen Friedensſchluſſes über die 7— Grundlagen u. Ziele der franzöſiſchen Politik eFatbhe wird, iſt ein Meiſter⸗ tück realpolitiſcher Schilderung. Mit friſechn Farben und feinem Pinſel⸗ bech zeltnet er den franzöſiſchen Staut, wie er unter Kardinal Mozarins diben zu 1 15 5 Ausdehnung ſeiner europäiſchen Hegemonie aufzu⸗ ſteigen im Begriffe iſt. Charles de Montesquien, Betrachtungen über die Univerſalmonarchie in Europa., Ueberſetzt und mit einer Einleitung verſehen von Dr. Hilde⸗ gard Treſcher.(Reclams Univerſalbibliothek.) Die Jugendſchrift des großen franzöſiſchen Denkers, die der Verfaſſer des klaſſiſchen„Geiſtes der Geſetze“ im Anfang der dreißiger Lebensjahre bald nach dem Tod Lud⸗ wigs XIV. niederſchrieb, aber aus Beſorgnis vor der erung unter⸗ drückte, iſt für die jetzige Weltlage von allerſtärkſtem Intereſſe. Im Rück⸗ blick auf die geſcheiterte Weltreichspolitik des verſtorbenen Herrſchers 1 ſie mit unerbittlicher logiſcher Schärfe und überlegener Geſchichtsk 8 dar, wie ſolche Politik den Staat, der ſie verfolgt, ſecoſf untergraben muß. So iſt ſie als Warnung für die in Frankreich weiterlebenden Pläne einer Unterwerfung Europas gedacht. Sie wird zur vernichtenden Kritik wie an dem napoleoniſchen Frankreich, ſo auch an dem FFrankreich von heute —— mehr freilich an der„imperialiſtiſchen“ Politil des heutigen Eng⸗ ands. Der Kunſtwanderer.(Berlin⸗Schöneberg.) Im zweiten Juniheſte der von Adolph Donath geleiteten Kunſtzeitſchrift beſchäftigt ſich Stadtbau⸗ inſpektor Werner Jakſtein aus Altona mit dem modernen Kunſtgewerbe in Deutſchland und Skandinavien, indem er die Kunſtverhältniſſe des Nor⸗ dens mit jenen im Reiche in bemerkenswerter Weiſe vergleicht. Paul Roſenbacher Hter veröffentlicht bisher unbekannte Jiguren und Gruppen des Cloſter Veilsdorf⸗Porzellans und Profeſſor Or. Guſtad E. Pazaurek(Stuttgart) ſchreibt über„Aeſthetik der ndmalerei“. Im An⸗ ſchluſſe an dieſe reich illuſtrierten Artikel ſetzt Dr. G. A. E. Bogeng ſeine „Bibliographiſchen und Bibliophilen Notizen“ fort. „Der Kopf im Feuſter“ fünf unheimliche Geſchichten von Wilhelm don Scholz. Verlag H. S. Hermann, Berlin. Der Dichter weiß hier mit 51 9 er Meiſterſchaft die Spannung auf die Spitze zu treiben und in fün ſteigern.— Die illuſtriert. eiſtergeſchichten die reale Welt in eine übe liche hineinzu⸗ Novellen ſind von Edmund Fürſt kräftig und einprägſam Verantwortlich für Politik: A. Maderno; für Lokalee und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Pfab: für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Or. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim, E 6. 2. Amtliche Bekanntmachüngen Den Geſchäftsbetrieb in den oſfenen Verkaufs⸗ ſtellen in Mannheim betr. Wir bringen nachſtehende Verordnung des Herrn Landeskommiſſärs als Demobilmachungskommiſſär er— ds. Mts. hiermit zur Kenntnis der Be⸗ nigten: „Auf Anordnung des Reichsminiſters des Innern vom 28. Mal 1920 wird hiermit die von mir unterm 17. April 1919 erlaſſene Verordnung die Regelung der 9 1 der Angeſtellten während der wirt⸗ ſchaftlichen e e a hier: 2 Den Geſchäftsbetrieb in den öffentlichen Ver⸗ kaufsſtellen betr. Kraft geſetzi.“ Es teten ſomit mit 8 Wirkung die Beſtimmungen des 8 9 der Reichsverordnung vom 18. März 1919 wieder in Kraft, wonach alle offenen Verkaufsſtelen mit Ausnahme der Apotheken an allen Werktagen von 7 Uhr Abends bis? Uhr Morgens für den geſchäftlichen Verkehr geſchloſſen ſein müſſen. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſen⸗ den Kunden dürfen noch bedient werden. Die täg ⸗ liche Arbeitszeit der Angeſtellten darf ausſchließlich — die Dauer von acht Stunden nicht über⸗ ſchrelten Sofern die tägliche Arbeitszeit mehr als 6 Stunden beträgt iſt den Angeſtellten innerhalb der Arbeitszeſt eine mindeſtens halbſtündige Pauſe zu ewähren. Fällt das Ende der Arbeſtszeit in die 05 nach 4 Uhr nachmittags, ſo muß die Pauſe für le Angeſtellten, die ihre— außerhalb des die Arbeitsſtätte enthaltenden Gebäudes ein⸗ nehmen, auf mindeſtens ein und eine halbe Stunde verlängert werden. 2 annheim, den 29. Juni 1020. Badiſches Bezitksamt Abt. IV a. Jum Handelstegiſter Band NVII,.J 5, wurde heute die Firma„Mannheimer Futtermiitel⸗ & Landesprodukten⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung“ in Mannheim, Fabrikſtation eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Handel mit Futtermitteln und Landesprodukten aller Art, ſowie Die Herſtellung, Verarbeitung und Vertrleb ſämt⸗ Ücher einſchlägigen Artikeln. Zur Erreichung dieſes es kann die Geſellſchaft gleichartige oder ähn⸗ e Unternehmungen erwerben, ſich an ſolchen be⸗ telligen oder deren Vertretung Übernehmen, ſowie weigniederlaſſungen oder Betriebsſtätten errichten. s Stammkapital beträgt 200000 Mark. Johann tiegler. Mannheim iſt Geſchäftsführer. Jakob Wellenreuther, Mannheim, Max Haſenbrink, Mann⸗ beim und Heinrich Haſenbrint, Mannheim ſind ſteu⸗ vertretende Geſchäftsführer. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am Junt 1920 feſtgeſtellt Sind mehrere Geſchäfts⸗ brer beſtellt, ſo wird die e durch einen vertreten. Jeder Geſellſchafter kann die Ge⸗ üſchaft auf den Schluß des Geſchäftsjahres mit ſiſt von 6 Monaten kündigen In den erſten 4 1* 10Ehe und ladet ihn zur mündlichen Geſchäftsjahren iſt dieſe Kündigung ausgeſchloſſen, wenn die Geſellſchaft mindeſtens 6 Prozent als Gewinn verteilt. Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. 125 annheim, den 25. Juni 1920. 5 Bad. Amtsgericht Re. 1. Werkmeiſter Karl Kerſten Ehefrau Eliſe geb. Strang in Mannheim, Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Max Kaufmann in Mannheim, klagt ſegen ihren Ehemann, früher in Schwetzingen. 15 an unbekannten Orten, auf Scheldung der am 9. September 1918 in Mannheim Nebe erhandlung vor die V. Zivilkammer des Landgerichts zu Mannheim auf den 15. Oktober 1920, vormittags 9½% Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem zugelaſſenen Anwalt zu beſtellen. nnheim. den 21. Juni 1920 Der Gerichtsſchreiber des Landgerichts. 4 Staatsanwaltſchaft Mannheim klagt gegen den Schiffer und Maſchiniſten Karl Röth aus Alt⸗ 27557 jetzt an unbekannten Orten. und deſſen Ehefrau Luiſe geb. Bürkle in Triberg auf Nichtig⸗ keitserklärung der am 5. November 1917 in Triberg zwiſchen den Beklagten geſchloſſenen Ehe und ladel den Ehemann zur mündlichen Verhandlung vor die V. Zivllkammer des Landgerichts zn Mannheim auf den 15. Ottober 1920, 11 91% Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem Gerichte zugelaſ⸗ ſenen Anwalt zu beſtellen. 67 Mannheim, den 18. Juni 1920. Der Gerichtsſchreiber des Landgerichts. Einkommenſteuererhebung durch Lohnabzug. Nach Anordnung des Reichsflnanzminiſters treten die Beſtimmungen über die Erhebung der Ein⸗ kommenſteuer durch— ſoweit es 5 um Sa üge handelt, erſt mit dem 1. Auguſt d. J. in Kraſt. Der Abzug iſt daher bis dahin, insbe⸗ ſondere auch bei landwirtſchaftlichen und häuslichen Dienſtboten, nur vom Barlohn zu berechnen und zwar mit 10 vom Hundert dieſes Lohnes. Mannheim, den 30. Juni 1920 Finanzamt. Hauptſteueramt. Bekanntmachung 1. Auf Antrag der Eigentümer werden die nachſtehend Heſchrlebenen Grundſtücke der Gemarkung .⸗Sandhofen, am Donnerstag. den 8 Juli 1920. nachm ½6 Uhr auf dem Rathaus in Sandhofen öffentlich perſteigert. 62 .B⸗No. S 1094e. 1 4a 76 qm Hofreite mit Ge⸗ bäuden, Domſtiftſtr. 24 121755 .⸗B⸗No S. 1094d, 1 a 85 qm Hofreite mit Ge⸗ bäuden, Domſtiftſtr 22. Die Verſteigerungsgedinge können auf der Kanzlei des Notariats eingeſehen werden. Mannheim, den 24. Juni 1920 Notarlat 8 67 Zwangs Wefsteſgerung, Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſollen die in Gemarkung Weinheim belegenen, im Grund⸗ buche von Weinheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Franz 285 Heiſel, Kaufmann in Weinheim eingetragenen nachſtehend beſchriebenen Grundſtücke zwecks Auf⸗ hebung der Gemeinſchaft am 5 Mlitwoch, den 1. September 1920, vormittags 11 Utze, durch das unterzeichnete Notariat in deſſen Dienſt⸗ rüumen in Weinheim, Roteturmſtraße 5, verſteigert werden. Beſchreibung der zu igernden Grundſtücke * 8 ̃ emarkun 1. Lagerb⸗Nr. 501a. 2 ar, 92 qm— mit „Einfahrt im Stadtetter an der Hauptſtraße Nr. 59. Auf der Hofreite ſteht: a) ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit gewölb⸗ tem und Eiſenſchienenkeller, b) 4 zweiſtöckiges Treppenhaus mit Ab⸗ tte, ec) ein zweiſtöcktger Laden mit Zimmer „a“ angebaut, d) eine einſtöckige Wurſtküche mit Motor⸗ raum. 7986. Schätzung 55000 Mk. m Hofreite im 2. Lagerb.⸗Nr. 501b, 3 ar, 34 r. 61 und Stadtetter an der a e Inſtitutſtraße. Auf der Hofteite ſteht: ) Wohnhaus mit Wiriſchaftseinrichtung. gewölbtem und Eiſenſchienenkeller, ſo⸗ wie Knieſtock, teils zweiſtöckig, teils drei⸗ ſtöckig, b) Nebenbau mit Küche und Zimmer zwei⸗ 1 e) Abtritte und Piſſoir, einſtöck. chätzung 80000 Mk. Welnheim, den 26. Juni 1920 Bad. Notariat 1 als Vollſtreckungsgericht. Der Tiefbautechniker Juſtus Helfmann in Mann⸗ heim. Heinrich Lanzſtraße 27. iſt durch Beſchluß vom 24. Juni 1920 wegen Trunkſucht entmündigt 1 Mannheim, 28. Juni 1920. 5 Amtsgericht, Z. 4. Bedruckte zu verkaukfen. deschäktsstelle E 6, 2. Auuult-aauhn f Tllche Veröktentöchangen der Stadtgamelnde. Obstwein Bekauntma 5 „Bei Berechnung der Aae für Kurzarbelter aus Mitteln der erbsloſenfürſorge iſt zu be⸗ mit—8 0% Alkohol a en ab 1. Juli 1920 folgende Unterſtützungs⸗ offerlert 4948 1. Für Wee 5 ſofern ſie nicht 1 0. Herm. lesel, lehr Haushalt eines andern leben männlich weiblich Ryar. nstweingrocsketterel. 2. Für Perſonen b 21 Jahren. 5 8 3 7 14 Haushall— 8 e (dom 16. Lebens⸗ 5 E. Sehmttft,B2, 3 Nrer,„.— 75 7 i) Naminzenzuſchlüße:s? Sprenſtunden 1. bur den NfeBengle iede d— .— 1 2. Für die Kinder und ſonſti Satz der zuſtändigen CWIrln!ß Angehörige Mk. 2— Lägl. ſtützung nicht über⸗ 7 ſteigen desung Städt. Arbeitsamt. 8 nnemmmmmmmumn e 77 U W Das prakfische 5 K G. m. b. H. Haschlnenrechnen nAnNnHIu ˙( bietet große Vorteile. Ilr 1* P 3, 1 Verlangen Sie Aufklärung eeee 810 und unverbindliche Vorführung durch: Jertrauliche Auskünfte — ſeder Art 835 ̃ Ph. Gräff Fnehnzim in 8l 2— in Allen Speriafnans l. Nechen- U. Addtermaschlnen 8 Anntngl- f. Tripasgen Hansahaus— dalrrtzapskanfte. Zümmer 28, 26 u. 79. 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Haftpflicht⸗Verfi un 46⁴ 7⁷ Reichsbankmäßi Wechſel 8 3285 000— Prämienüberträge: 0 5** Suthaben bei Bankhäuſen 529 172 39 a) Lebens⸗ und Renten⸗Verſicherung. 1053 71067 Guthaben bei anderen Verſicherungs⸗ 5) Unfall⸗ u. Haftpflicht⸗Verſicherung 604 387 56 ernehmungng 1 569 422 62 Reſerven für ſchwebend. 1355 429 26 Geſtundete noch nicht fällige Prämienraten 886 253 74 Gewinnreſerven der Verſicherten 1 521 679 28 —— ge und aufzelaufene Zinſen 361 021 0f Sonſtige Reſernen 800 896 31 ände bei Verſicherten und Agenten 593 325 09 Guthaben anderer Verſicherungs⸗Unter⸗ Darer Kaſſen beſtanndd 9 694 96 ihnmungen 619 380 71 Sonſtige Aktivaa 4368 794 48 Barkautionen 10 402 83 Sonſtige Paſſiva„ 2 801 849 68 Gfinn ß 52 15812 58 50 866 689 58 Die Direktion. Deutsche Lebensversſoherungs-OGesellschaft Ludwigshafen am Rhein- Der Jahresbericſt kann nokrnfrrt vyn der GemeHH t berogen werden. Maunheimer General· Auzeiger.* b. Peatnibern nimmt Kundſchoft an. Angebote unt. I. 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