*»(1— * es iſt leichter, Krieg zu führen als Frieden zu machen. und Luftſchiffahrtsfragern den Text einer Note feſt, Bezugspreiſe: In Mannheim u. mng0 monatl. einſchl. M..80 für Rangeerangz u. Einziehungs⸗ : Pfg. Alle Preiſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2017 Ludwigshafen a. Rh.— gebühr M..—. Poſtbezug vierteljährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern jederzeit widerruflich. Geſchäfts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: K Lindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger 285 2 meeee Wanſee. annheim. Vaiſſce eneſt Rachriglen Anzeigenpreiſe: Bei jederzettigem Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw. 2. Mk., Steſlen⸗ % Ahr le Anzei beſtimmten Tagen, Ste na⸗ r. Für An en an mimten Tagen, kbernommen. 589. Gewalf, Sire aſtörn Erfatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. achl., Rekl. 8 Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. Ken u. Ausgaden wird keine Verantwortung 81 Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen ils u. ger Betrieb eſchränkte Ausgaben od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Brüſſel und Spa. Die Teilung der deutſchen Entſchädigungsſumme. Paris, 2. Juli.(WB.) Der Sonderberichterſtatter des Intranſigeant beſtätigt die Meldung des Echo de Paris, daß man ſeit heute vormittag ſicher wiſſe, daß eine Verſtändigung über die Teilung der deutſchen Entſchädigungsſumme nicht erzielt wurde. Seit der Konferenz von Boulogne hätten die Finanzſachverſtändigen in Paris nur eine Sitzung abhalten können. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß man unter dieſen Um⸗ ſtänden die Frage nicht gründlich habe diskutieren können. Die Italiener verlangen doppelt ſo viel wie die Belgier. Der Sonderberichterſtatter des Temps meldet im Gegenſatz zum Berichterſtatter des Intranſigeant, man habe die Ueber⸗ zeugung, daß die Frage geregelt werde, und wenn ſie vor Spa es nicht wäre, würde das an der Geſchloſſenheit der Haltung der Alliierten gegenüber Deutſchland nichts ändern. Paris, 2. Juli.(WB.) Nach einer Meldung des„Temps“ hat der italteniſche Vertreter im Wiedergutmachungsausſchuß Bertolini erklärt, die Frage der von Deutſchland zu zahlenden Entſchädigungsſumme ſei im Laufe der Beratungen der Finanzdelegierten nicht ſonderlich gefördert worden. Man habe ſich mit der Abſchätzung der jedem Staat durch den Krieg verurſachten Schäden beſchäftigt. Man habe alſo nicht geprüft, was jedes Land von der Summe, die Deutſchland zahlen werde, erhalte, ſondern welches die Bei⸗ träge Deutſchlands an den Wiedergutmachungen ſeien, auf die ſage Anrecht habe und in welcher Form ſie geleiſtet werden ollen. Die Enkwaffnung.— Ein MRemorandum über die Kohlenlieferung. Paris, 2. Juli.(WB.) Nach Schluß der heutigen Vor⸗ mittagsſitzung, die im Palais der Akademie ſtattfand, wurde ein offizielles Communique ausgegeben, das beſagt, daß die Konferenz über den jetzigen Stand der Entwaffnung Deutſch⸗ lands unterrichtet wurde. Die militäriſchen, maritimen und aeronautiſchen Experten haben den Auftraß erhalten, ein genaues Verzeichnis über den Entwaffnungsſtand zu geben und beſonders die Artikel zu erwähnen, die noch keine Aus⸗ führung gefunden haben. Die Konferenz hat alsdann den Tert einer Note des Wiedergutmachungsaus⸗ ſchuſſes in Betreff der Kohlenlieferungen Deutſch⸗ lands geprüft. Auch ſie ſoll nach einer Havasmeldung den Auftrag erhalten haben, über den Verzug bei der deuk⸗ ſchen Kohlenlieferung ein Memorandum auszu⸗ arbeiten, das wie das Memorandum über die Nichtausfüh⸗ rung der militäriſchen Klauſeln den deutſchen Vertretern in Spa norgeſegt werden ſoll. Den Vorſitz in der heutigen Vormittagsſitzung führte der belgiſche Miniſterpräſident Delacroix. Die Beſprechungen ziehen ſich in die Länge. Brüſſel, 2. Juli.(W..) Nach Schluß der geſtrigen Nach⸗ mittagsſitzung der Konferenz wurde folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Die Miniſterpräſidenten ſind unter ſich zuſammengetreten und ihre Beſprechungen ziehen ſich in die Länge. Die in Ausſicht genommene Nach⸗ mittagsſitzung fand nicht ſtatt, ſondern wurde auf morgen vormittag verſchoben. Millerand beſprach ſich nachmittags mit Lloyd George und Lord Curzon, denen ſich nach und nach die belgiſche Delegierten Hymans und Jaspar, ſowie die italieniſchen Delegierten Graf Sforza und Bertolini zugeſellten, zu einer Beſprechung in das Palaſthotel, die von 3 bis 6 Uhr nachmittags währte. Die Erörterung drehte ſich um die Verteilung der deutſchen Entſchädi⸗ gungsſumme unter die Alliierten. Am Schluß der Be⸗ ſprechung erklärte Graf Sforza auf eine Anfrage: Wir ſuchen den Boden für eine Verſtändigung. Es iſt ſchwer, ihn zu finden, aber es wird nicht unmöglich ſein.— Ha⸗ vas bemerkt dazu: Es iſt alſo zu ſchließen, daß man noch nicht zu einer Einigung gekommen iſt, obwohl die Vorbeſprechun⸗ gen auf dem beſten Wege dazu zu ſein ſcheinen.— Foch ſagte zu Journaliſten bezüglich des Militärbündniſſes mit Belgien: Wir ſind im Prinzip einig und es wird ſich alles geben, aber Nachmittags traten dig Sachverſtändigen zur Prü⸗ fung der Kohlenfrage zuſammen, die abends der Konfe⸗ renz vorgelegt werden ſolle. Für 10 Uhr abends war ein vom König gegebenes Diner vorgelehen in Gegenwart des Königspaares, des Kronprinzen, ſämtlicher Konferenzteilneh⸗ mer und der Mitglieder der belgiſchen Regierung. Entwaffnung um jeden Preis. Laut National belge hatte Foch nach Schluß der geſtri⸗ gen Vormittagsſitzung eine längere Unterredung mit dem belgiſchen Generalſtabschef General Magninſe, worauf unter Fochs Vorſitz eine Zuſammenkunft der.̃ militäriſchen Sachverſtändigen für die der Kon⸗ ferenz zur Entſcheidung vorzulegenden militäriſchen Fragen ſtattfand.— Havas bemerkt weiter hierzu: Infolge der Umſtände, unter denen Deutſchland die militäriſchen Klau⸗ ſeln des Verſailler Friedensvertrages ausgeführt hat, war die Konferenz der Anſicht, daß Deutſchland um jeden Preis entwaffnet werden müſſe. Die Marſchälle ſeien be⸗ auftragt, Mittel und Wege zu ſuchen, um Deutſchland zur Ausführung des Vertrages zu zwingen. Eine Note über die Schiffahrts · und Lufkſchiffahrtsfrage. hmz. Brüfſel, 2. Juli. Der Sonderberichterſtatter der Agence Havas meldet: Nach Schluß der geſtrigen Vormittags⸗ konferenz ſetzten die Sachverſtändigen für die Schiffahrts⸗ die der deutſchen Delegation in Spa überreicht werden wird. Der endgiltige Wortlaut wird wahrſcheinlich durch den Ober⸗ ſten Rat feſtgeſetzt werden. Wir glauhen zu wiſſen, daß die rung des Kriegsmaterials beſtehen wird, das an die Alliierten noch nicht ausgeliefert wurde, daß ſie ferner von der deutſchen Regierung die Veröffentlichung eines Geſetzes verlangt, daß die Militärdienſtpflicht im Reiche a b⸗ geſchafft ſei gemäß dem Verfailler Vertrag und ſchließlich hinſichtlich der Reduzierung der deutſchen Armee auf 100 000 Mann, die bis zu dem vorgeſehenen Zeitpunkt, den 10. Juli, nicht durchgeführt werden kann, einzelne Abſtufungen vor⸗ geſehen werden. Schließlich müſſen die 100 000 Mann regulärer Truppen, die Deutſchland zu halten berechtigt iſt, auf neue Grundlagen verteilt werden, ſo daß ſie nicht von einem Tage zum anderen größere Heeresteile bilden können. In dieſer Hinſicht wurde vollkommene Einigkeit erzielt. Kompromißverſuche. Die Sitzung am Nachmittag war der Verteilung der deutſchen Entſchädigungsſumme unter die Alliierten gewid⸗ met. Die Vertreter der vier interalliierten Mächte ſahen ſich gezwungen, auf ein Kompromiß hinzuarbeiten. Geſtern abend wurde noch keine Entſcheidung getroffen. In der heute be⸗ ſchloſſenen Sitzung werden die Führer der Delegationen von neuem verſuchen, zu einer Annäherung zu gelangen und ein Syſtem der Verſöhnung zu finden, was in offiziellen fränzö⸗ ſiſchen Kreiſen als ſicher angenommen wird. Eine Unkerredung mit dem franzöſiſchen Bolſchaftler. Berlin, 3. Juli.(Priv.⸗Tel.) In einer Unterredung mit demfranzöſiſchen Botſchafter ſagte dieſer zu einem Vertreter der Voſſ. ZItg,, er ſehe ſeine vornehmſte Aufgabe darin, die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit mit Deutſchland, auf die in dem Programm des Miniſterpräſiden⸗ ten Millerand hingewieſen worden ſei, ſoweit es in ſeinen Kräften ſtehe, zu verwirklichen. Er hoffe mit Beſtimmtheit, daß ſeine Zuſammenarbeit mit dem neuen deutſchen Mi⸗ niſter für Auswärtiges erſprießlich ſein werde. Es handle dich überdies nicht nur darum, Sachgüter wiederherzuſtellen. ſondern auch das durch den Krieg gelittene moraliſche Gleich⸗ gewicht. 35 Grundlinien engliſcher Polifik. Berlin, 2. Juli.(WB.) Der Reichspräſident hat heute den neu ernannten großbritanniſchen Botſchafter Lord dAbernons zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungs⸗ ſchreibens empfangen. Bei der Ueberreichung hielt der Bot⸗ ſchafter folgende Anſprache: Herr Reichspräſident! Seiner Majeſtät Regierung hat mich mit der ehrenvollen Pflicht betraut, volle diplomatiſche Beziehungen mit der deutſchen Republik herzuſtellen. Ich habe dieſe Aufgabe über⸗ nommen in der Hoffnung, daß ein nützlicher Verkehr auf vielen Gebieten zwiſchen zwei großen Gemeinweſen dadurch erleich⸗ tert werden würde. Die Lage, mit der die Regierungen der Welt heute rechnen müſſen, iſt von beiſpielloſer Schwierig⸗ keit. Die Schwierigkeiten können nur durch allgemeine Zuſa mmenarbeit überwunden werden und durch freimütige Erkenntnis der Wahrheit, daß das Wohl jedes einzelnen das Wohl aller iſt. Die weſentliche Grundlage dieſer Zu⸗ ſammenarbeit iſt für uns die feſte und herzliche Erhaltung der gegenwärtigen Bündniſſe und die genaue Ausführung der Verpflichtungen des Friedensvertrages. Wirt⸗ ſchafklicher Wiederaufbau iſt das gebieteriſche Erfordernis der Welt, und dies kann nur erfüllt werden in einer Atmoſphäre des Ver⸗ trauens. Falls durch loyale Handlungen und guten Glauben das Vertrauen wieder hergeſtellt wird, ſind die Nationen berechtigt, von einander nicht nur Spielraum zur Entwicklung zu er⸗ auch Beiſtand bei der Entwicklung. Enge und urzſichtige Selbſtſucht in dieſer Hinſicht iſt den Ueber⸗ lieferungen meines Landes durchaus fremd und nicht weniger der Politik Seiner Majeſtät Regierung entgegengeſetzt. Es iſt wohl be⸗ kannt, daß in früheren Tagen die Tore des Janustempels ent⸗ weder geöffnet oder geſchloſſen waren. Einen Zwiſchenzuſtand gab es nicht. Bei Ausführung meiner Miſſion werde ich ſtets deſſen eingedenk ſein, daß Friede geſchloſſen worden iſt. Großer Lärm um helfferich. Am heutigen Abend verlaſſen die deutſchen Vertreter Berlin, um den ſchweren Gang nach Spa anzutreten. Geſtern hat der Reichstag ihnen noch eine Erklärung mit auf den Weg gegeben, aus der wir entnehmen dürfen, daß er im großen und ganzen hinter der Regierung ſteht. 253 Abgeord⸗ nete werden die Politik der Regierung Anen Das offene Mißtrauensvotum beſchränkt ſich auf die Unabhängigen. Die Deutſchnationalen haben ſich gegen das Mißtrauensvotum der Unabhängigen erklärt, aber bei der Abſtimmung über die Erklärung ſich der Stimme enthalten. Herr Helfferich hat zu dieſer Stimmenthaltung eine Erläuterung gegeben. Seine Partei wird ſich abwartend verhalten, ſie wird in dieſem Augenblick keine Parteiempfindlichkeiten walten laſſen. Vor⸗ behaltlos ſtellt ſie ſich auf den Boden der Verfaſſung und er⸗ kennt an, daß die jetzige Koalition weſentlich beſſer ſei als die ſeitherige, er könne auch ihren Erklärungen größtenteils zuſtimmen. Dieſe Stimmenthaltung iſt alſo weſentlich anders zu werten als das offene Mißtrauensvotum der Unabhängi⸗ gen. Für den ſchweren Gang nach Spa beſitzt die Regierung die Stimmen der Deutſchnationalen als, Rückhalt. Die Mehrheitsſozialdemokratie hält es übrigens für angemeſſen, die Bedeutung der Erklärung ein wenig zu ent⸗ werten, ſie kommt ja in keinem Augenblick von der Rückſicht auf die Unabhängigen los. Der„Vorwärts“ verſichert heute früh bereit::„Der zur Annahme gebrachte Antrag enthält weder ein Vertrauensvotum noch auch eine Billigung der Regierungserklärung.“ Mit welcher Ausdeulung die Unabhängigen nicht ganz unzufrieden ſein werden, denn ſie beſagt, daß die Regierung nach wie vor auf ſchwankem Boden ſtehen wird. Dieſe durch die Mehrheitsſozialdemo⸗ kratie fortgeſponnene Unſicherheit der inneren Lage iſt aber der Voden, den die Radikalen für ihre Zwecke brauchen. Der Reichstag hat geſtern höchſt peinliche Lärm⸗ ſzenen erlebt. Sie knüpfen an das Auftreten Helffe⸗ richs an. Er hat ſie zunächſt nicht hervorgerufen. Denn der Radau begann, noch bevor der Mann ein Wort geſprochen hatte. Helfferich hätte lauter Butter reden können: ſes wäre doch gebrüllt worden. Klara Zetkin, die dann⸗ eine ihrer furchtbaren Haßreden hielt, iſt weſentlich ruhiger angehört worden. Wir ſprechen Helfferich nicht davon frei, daß er nicht immer vorſichtig und taktiſch richtig zu Werke geht. Er provoziert ſchon einmal, auch wo es vielleicht nach der Geſamtlage beſſer wäre zu ſchweigen. Aber wenn er geſtern in der Frage der Kriegsſteuern einige dem Zentrum, vor allem Herrn Erzberger, und den Demokraten(Schiffer) unangenehme Erinnerungen auffriſchte und nachwies, daß gerade dieſe Parteien immer wieder die Kriegsausgaben auf den bequemen Weg der Anleihe ſchoben, ſo war das ſein gutes Recht, das Recht des Angegriffenen, der ſich verteidigte. ir vermögen in der ganzen Rede Helfferichs keinen Grund oder auch nur eine kleinſte Entſchuldigung für die Tuͤmult⸗ ſzenen zu ſehen, die geſtern durch den Reichstag tobten. Auf⸗ peitſchend, aufreizend, zum Bürgerkrieg herausrufend hat dann Klara Zetkin geſprochen. Nach dem vorliegenden Reichstagsbericht iſt ſie nicht unterbrochen worden. Und doch hätte wohl mancher erwartet, daß dieſe kommuniſtiſche Rede, die die Franzoſen ſehr begierig hören werden und die ihnen neue Hoffnung wecken wird, da vorläufig die Dinge in Brüſſel noch nicht ganz nach ihrem Wunſche gehen, daß dieſe Rede in einem Sturm der Entrüſtung untergehen und verwehen werde. Aber dieſer Sturm iſt ausgeblieben. Die Abſlimmung über den Antrag der Koalifionsparleilen. E Berlin, 3. Juli. (Von unſerm Berliner Büro.) Was wir ahnenden Gemütes vorausſahen, als der Beſchluß gefaßt wurde, auch noch eine zweite Rednergarnitur aufzu⸗ Note insbeſondere auf der Notwendigkeit der Abliefe⸗ bieten, iſt geſtern ſchmerzliche Wahrheit geworden. Das bis⸗ [namentliche Abſtimmung. Abſchluß der Programmdeballe. chen Haltung, das der Reichstag ſich bisher gewahrt hatte, iſt in ſtürmiſchen Tumulten zuſammengebro⸗ chen. Die Sitzung hatte in Ruhe und Sachlichkeit, ſogar nicht ohne Würde begonnen. Zuerſt hatte Dr. Hermes, der Landwirtſchafts⸗ und Ernährungsminiſter unſere Lage ge⸗ ſchildert, wie ſie ſich vom Standpunkt ſeines Reſſorts darſtellt. Dann hatte der Miniſter des Aeußern, der ſich neulich mit ein paar kurzen Worten einführte, ſein eigentliches Debut abſolviert. Eine Anfrage demokratiſcher Abgeordneten aus dem Oſten auf die er zurückgriff, bot ihm den äußeren Anlaß. Herr Simons konnte den bereits bekannten Tatſachen über die Verhaftung von Dr. v. Holtum und Dr. Wagner nichts weſentliches hinzufügen. Aber die Art, wie er ſich über das künftig von Deutſchland gegen Polen einzuſchlagende Ver⸗ fahren ausſprach, machte aufhorchen. Es war eine ſehr feine Wendung, als der Miniſter erklärte: es widerſtrebe ihm, in einem Moment ſchärfſter auswärtiger Bedrängnis für Polen ſcharfe Worte zu gebrauchen. Wenn die polniſchen Macht⸗ haber, die auf einem Vulkan inmitten hungernder und ver⸗ hungernder Volksgenoſſen ein Operettendaſein führen, Ohren haben zu hören, werden ſie die Mahnung verſtanden haben. Es iſt frevelnd, wenn ein Staat, der bei leeren Säckeln ſich in einen Krieg um ſeine Exiſtenz verſtricken ließ, nicht abläßt, den Nachbarn, auf den er in allen wirtſchaftlichen Dingen auf Gedeih und Verderb angewieſen iſt, fort und fort herauszu⸗ fordern. Polen braucht Wirtſchaftsabkommen mit uns mehr, als wir ſie brauchen. Wir werden ſie nicht abſchließen, wenn dieſe Herausforderungen nicht endlich aufhören. Und nun ſprach Herr Helfferich. Nicht alles, was Herr Helfferich ſagte, war unbedingt angreifbar. Seine Kritik über unſere jetzige Verwaltung war es ſicherlich nicht, auch nicht ſeine Behaup⸗ tung, die einen wahren Orkan entfeſſelte: bei einer feſteren Haltung der Volksgemeinſchaft hätte ſich vor einem Jahr ein beſſerer Frieden erzielen laſſen. Aber es fragt ſich, ob es zweckmäßig war, in einem Moment, wo die deutſchen Miniſter ſich zu einer Fahrt rüſten, die über das Schickſal Deutſchlands entſcheiden ſoll, der⸗ lei Dinge vorzubringen, und man bändigt auch ſeine Leiden⸗ ſchaft, um den Acheron nicht aufzurühren. Das hat Herrn Helfferich erſt ſpäter Dr. Wirth, wenn auch in Einzelheiten nicht immer geſchickt, vorgehalten. Hinterher verſuchte der Volksparteiler Becker, der frühere heſſiſche Finanzminiſter, den Blick auf die Gemeinſamkeit, die uns alle eint, zu lenken. Aber wieder kam ein ſtörendes Zwiſchenſpiel: Die Kommu⸗ niſtin Zetkin mit ihrem hyſteriſchen Haß üpber alles, was beſteht. Dann nach einem Schlußwort des Abg. Peterſen erhob ſich der Reichskanzler und mit jenem Gemiſch von wohlwollendem Humor und tiefem männlichen Ernſt, das ihn auszeichnet, mahnte er zum Frieden, vor allem in den parlamentariſchen Auseinanderſetzungen und zu einer Kritik, die nicht verletzt. Bedeutſamer noch war, was er am Vor⸗ abend ſeiner Abreiſe über Spa zu ſagen hatte. Der Kanzler iſt nichtganzohne Hoffnung. Aus Unterhaltungen, die er verſchiedentlich gehabt hat, glaubt er ſie ſchöpfen zu können. Von ſolchen Hoffnungen geleitet, geht er nach Spa, gewillt mit ernſter Würde die deutſchen Intereſſen zu ver⸗ treten und durch das Gewicht unſerer Gründe die Baſis zu weiteren Verhandlungen zu legen. Die Grenzen freilich werden bei dieſen Verhandlungen durch unſere Leiſtungs⸗ fähigkeit gezogen werden. Ueber die hinaus etwas zu unterſchreiben, iſt nicht möglich. Den Worten des Reichs⸗ kanzlers hat niemand im Hauſe ſich entziehen können. Dann— der Zeiger war mittlerweile auf 9 Uhr gerückt— begann die Zweimal mußte ſo ab⸗ geſtimmt werden, über das unabhängige Mißtrauensvotum und über die Entſchließung der Köalitionsparteien, deren Grundzüge wir ſchon mehrfach firiert haben. Der Antrag der Unabhängigen wurde mit 303 gegen 64 Stimmen ab⸗ gelehnt, der Antrag der Koalitionsparteien mit 253 gegen 62 Stimmen angenommen. Die Deutſchnationalen— 54 an der dDebatte aus. 2. Seite Nr. 288. 1 Zahl— hatten ſich der Stimme enthalten, nachdem ein Jufag⸗ antrag abgelehnt worden war. So ging, nicht ganz undenk⸗ würdig, kurz vor Beginn der 11. Nachtſtunde dieſe Programm⸗ deulſcher Beichslag. 6. Sitzung. BVerlin, 3. Juli. N fortgeſetzten Debatte über die Regierungserklärung führt Reichsernüährungsminiſter Dr. Hermes aus: Die Entbehrungen in der Ernährung, den lethten Tagen geführt haben, ſind auf das Höchſtmaß des Er⸗ träglichen geſtiegenen und nötigen die Regierung einzugreifen. Leider ſeien die Bedingungen hierfür ſehr ſchwer. Eine Preispolitik zugun⸗ — der Landwirtſchaft lehnen wir ab; aber den Landwirten müſſen reiſe zugebilligt werden, dürfen keine politiſchen Anſichten ſich vordrängen. Die Preisſteigerei im Innern iſt eine Folge der teuren Auslandspreiſe. Trotz der! uf⸗ wendungen des Reiches von 10 Milliarden 4 konnten die Preiſe nicht nach den Wünſchen der Bevölkerung eingerichtet werden. Die Indexkommiſſion des e eeeeeeee ſei dazu ge⸗ kommen, den Zuſchlag der Produktionsverteuerung in dieſem Jahre mit 55 Proz, ſeſtzuſezen, ſodaß die Tonne Roggen 1500% koſten werde, die Tonne Kartoffel dagegen auf 500 4 ſtehen bleibe. Dieſe unvermeibliche Erhöhung der Getreidepreiſe ſei aber immer noch ſo geſtaltet, daß der Brotpreis nicht teurer zu werden brauche. Die Hauptſache ſei, die Ernte ganz zu erfaſſen. Das werde er⸗ leichtert, wenn das Getreide gleich nach der Ernte erfaßt werden kann und hierin liege der Grund dafür, daß die Frühdruſch⸗ und Ablieferungsprämien beibehalten werden müßten. Die Reichs⸗ getreideſtelle habe im Ausland geeignete Leute, um die Verladung des Auslandsgetreides dort zu beſchleunigen. Es ſtehe zu hoffen, daß die Ausfuhr jetzt ſchneller erfolgen könne, was ſich auch bemerk⸗ bar machen werde. Desgleichen ſei in dieſem Jahre mit einer Früh⸗ ernte zu rechnen. So wird die Reichsgetreideſtelle hoffentlich wieder in die Lage kommen Reſerven zu ſchafßen und namentlich im Weſten und Süden des Reiches größere Beſtände zu lagern. Auch die Aus⸗ ſichten auf die Kartoffelernte ſeien nicht ſchlecht. Die Beſtände an Schlachtvieh haben ſich gehohen. Die Preiſe dürften ſich hier um etwa ein Drittel ermäßigen. Die Viehhandels⸗Verbände müßten aber recht bald verſchwinden.(Beifall rechts.) Auch die Milchproduktion ſei in der Beſſerung. Sehr übel ſei noch die Lage für die Verſor⸗ ſung mit Oel und Fetten, beſonders die Margarinefabrikation habe arunter zu leiden. Die Zuckerproduktion habe ſehr gelitten: Die Anbauf für Zuckerrüben ſei weſentlich zurückgegangen. Die Regierüng werde alles zur Hebung diefer Produktion tun. So ſei für eine planmäßige Zufuhr geſorgt. ſei eine Steigerung der Anbaufläche in dieſem Jahre um 10 bis 11 Prozent erfolgt. Freigegeben werden könne der Zucker aber in dieſem Jahre noch nicht. Das Beſtreben der Regierung ſei auf eine Ver billigung der Gemüſepreiſe gerichtet. Es ſollten nur noch ſolche Orga⸗ niſationen und Kriegsgeſellſchaften beſtehen bleiben, die unentbehr⸗ lich ſind. Zum Schlu 0 ſeiner Ausführungen appellierte der Mi⸗ niſter an die Landwirtſchaft, anzuerkennen, was die Regierung zur Hebung, der Lage tue, ebenfalls aber auch ihrer Lieferungspflicht nachzukommen. Andererſeits mahne er das große Publikum, die Landwirtſchaft zu achten. Keinem Bauer könne vorgeſchrieben wer⸗ den, was er baduen ſolle. Da inzwiſchen der Miniſter des Auswärtigen erſchienen iſt, ver ⸗ lieſt Frau Brönner(Dem.) ihre zunächſt zurückgeſtellte Anfrage wegen des Schickſals von Dr. Holtum und Dr. Wagner. Miniſter Dr. SZimons beſpricht die widerrechtliche Verhaftung Dr. Holtums. Die Regie⸗ rung habe in Warſchau und Paris ſofort proteſtiert. Trotz aller Bemühungen ſei die Freilaſſung aber nicht erfolgt. Da bis zum 1. Juli keine weitere Nachricht vorlag, habe er den polniſchen Ge⸗ ſchäftsträger befragt, deſſen ungenügende Erklärung ihm nicht ge⸗ nügte, und ihm mitgeteilt, daß er zu Repreſſalien gezwungen ſei. Auf Verhandlungen werde er ſich nicht mehr einlaſſen. FJall Dr. Wagner wiſſe er noch nichts weiter, als daß Dr. Wagner unter dem Verdacht der Spionage nach Warſchau gebracht ſei. Der Miniſter proteſtierte gegen das Verhalten der Polen bei der Feſt⸗ haltung der nach Weſt⸗ und Oſtpreußen unterweg⸗z befindlichen Deut⸗ ſchen und empfiehlt bis zur ſchnellſten Klärung ſicherheitshalber den Seeweg. Der Miniſter beſprach ſodann das Verhalten der Polen gegenüber den Deufſchen in den Grenzbezirken, deren Einberufung den Friedensbedingungen widerſpreche. Abg. Dr. 5 elfferich(..) wird von den Unabhängigen mit Lärm und höhniſchen Zu⸗ rufen empfangen und kann ſich kaum verſtändlich machen. Die Kraft des deutſchen Volkes iſt durch den Krieg und die Revolution geſchwunden. Jetzt wird dieſes geſchwächte Volk unter einem Druck gehalten.(Zuruf der Unabhängigen: Durch Sie! SGroßer Lärm.— Präſident Löbe bittet, dem Redner nicht ſein Recht auf Redefreiheit zu nehmen.) Das deutſche Volk hat ſich durch das Wahlergebnis gegen jedes ſozialiſtiſche Experiment ausgeſprochen.(Erneuter Lärm.) Die Gedanken, die mit uns die Deutſche Volkspartei vertreten hat, marſchieren.(Stürmiſcher Lärm.) Wir haben uns bereit erklärt, uns an der Regierung zu beteiligen. Bedauerlich iſt, daß die anderen Parteien ſich nicht zu einem gleichen Entſchluß durchringen konnten. Er konſtatiere, daß die unab⸗ hängige Partei die einzige Partei des Hauſes ſei, die ſich nichtvorbehaltslos auf den Voden der Verfaſſung ſtelle.(Erneuter Lärm.) Er proteſtiere gegen die Art und Weiſe, wie die Methode des Wahlkamipfes hier im Hauſe weiter forigeſetzt würde. Wenn er in einer Anfrage des Abg. Hoch als Mitwiſſor bei 500 Bewucherungen des Staates durch die Kriegsrohſtoffgeſellſchaft ezeichnet werde, bezeichne er den, der das ausgeſprochen habe, für einen elenden Verleumder.(Furchtbarer Lärm.— Präſident Löbe berlont, dieſer. Ausdruck gegen ein Mitglied des Hauſes entſpreche nicht der Ordnung des Hauſes.) Helfferich(fortfahrend): Zur alten Koglition habe ſeine Partei in siner gewiſſen Oppoſition geſtanden. Jetzt ſei es anders. Wir werden uns nicht von parteipoliti⸗ ſchen Empfindtichkeiten leiten laſſen. Die Sicherſtellung von Recht und Ordnung bleibt die Hauptſache, damit aber auch die Sicherung der Machtmittel.(Laute Unterbrechung.) Hierzu gehört auch die Militärſuſtiz. 5 Redner wendet ſich ſodann gegen die Ausführungen des Reichs⸗ finanzminiſters und betont, daß er ſteis im Einklang mit vielen Mitgliedern des Hauſes während ſeiner Amtsperiode wieder und wieder auf Erhebung von Kriegssſteuern gedrängt habe, wie aber ſtets dagegen proteſtiert worden ſei, namenklich von ſeiten eines Zentrumsmitgliedes namens Erzberger. (Schallende Heiterkeit. Hört, hört!) Auch Herr Schiffer habe ſich gegen Kriegsſteuern gewehrt und alles auf Anleihen naehmen wollen.(Erneute Unruhe.) Kein Menſch weiß, was er⸗ forderlich iſt, um unſere Eiſenbahnen wieder 6 machen, die nicht der Krieg allein zu Grunde gerichtet babe. Bei der Perreichlichung der Eiſenbahnen ſei nicht mit der gehörigen Sorgfalt verfahren worden. Vor der Verreichlichung hätten die Landesbehörden noch raſch die Gehälter erhöht und ſetzt müſſe das Reich Milllarden derauf bezahlen. Wir ſind auf dem Wege des Bankerotts unſeres Stgatsbahnſyſtems. Die ganze Troſtloſigkeit in der Rede des Reichsfinanzminiſters war entfetzend erregend. Wer als Miniſter hier keinen Nusweg findet, würde am beſten tun, hieraus die Konſequenzen zu ziehen. Wie kommen wir aus den Schwierigkeiten heraus?(Mörderiſcher Lärm auf der Linken. Ruf: In die Sie und Ludendorff uns gebracht haben! Minutenlange Unruhe. Ledehour und Gener ſchreien auf Helfferich zu.) Die Kenntnis unſerer Lage iſt genügend bekannt. Dem Ar⸗ beiter haben Sie erzählt, wenn Sie ans Ruder kommen, brauche er nicht mehr zu arbeiten.(Erneute, ohrenbetäubende Kärmſzenen.) Bizepräſident Dietrich verſucht vergeblich Ruhe zu ſtiften. Helfferich forkfahrend: Es muß mehr gearheitet werden. Für die Eiſen⸗ bahnen iſt der Achtſtundentag undurchführbar.(Erneuter Lärm.) Die Zwangswirtſchaft muß in vernünſtiger Weiſe durchgeführt Winiſter Simons für den Ton der Würde, den er gegenüber Polen heute gefunden habe. Das gebe eine aute Vorbedeutung die zu den Unruhen in die den Produktionskoſten entſprechen. Hier Ueber den leiſtungsfähig zu H. Nedner kommt ſodann auf Spo zu ſprechen und dankt dem Manuheimer General-Anzeiger.(Mittag · uusgabe.) Sramstag, den 3. Juli 1920. für Spa. Der Friede von Verſailles ſel ſchon heute undurch⸗ führbar. ſchwächen wolle, ſo könnte es nur ein Nein geben. Er erinnert daran, daß tatſächlich die Entente vor dem Vertrag von Verſailles noch einen anderslau Exiſtenz jetzt in der franzöſiſchen Kammer beſtätigt worden ſei. (Ruf: Schwindel! Große Unruhe.— Vizepräſident Dietrich bittet im Intereſſe der Würde des Parlaments, das Niveau der Verhandlungen nicht durch Schreien herabzuſetzen.) Redner ſchließt ſeine Ausführungen mit der Anerkennung, daß die legige Koalition weſentliche Beſſerungen gegenüber der alten aufweiſe. Er ſtimme größtenteils den Er⸗ klärungen zu, welche ihrem Programm treu blieben. Seine Partei werde ſich abwartend verhalten, aber gegen das Mißtrauens⸗ votum der Unabhängigen ſtimmen.(Großer Lärm: Händeklaſchen; Ziſchen und Pfeiffen.) Reichsfinanzminiſter Wirkh: wollen, daß wir einen anderen Frieden hätten⸗haben können. Die Rechte hätte ſa in Weimar Gelegenheit gehabt, den ſchweren Gang mitzugehen, aber ſo wenig wie heute ſei damals der Mut auf Seiten der Rechten geweſen. Wir alle wollen dem Vaterlande dienen, aber die Art, 24 Stunden vor Spa die Brandfackel ins Haus zu ſchleu⸗ dern, ſei unerhört. Wir wollekn aufrecht und nüchtern und nicht ſchweifwedelnd nach Spa gehen. Wir werden nach unſerer Rückkehr an unſere großen Aufgaben herantreten, dann wollen wir unſere Finanzen prifen. Jetzt vor Spa iſt das einfach unmöglich. Das deutſche Volk mag aber das Vertrauen haben, daß die Regie⸗ rung es würdig vertreten wird. Abg. Becke r⸗Heſſen(Dr. Vpt.) bedauert, daß ſeine Hoffnung auf friedlichen Verlauf der Debatte heute ſo ſchmählich getäuſcht worden ſei und daß beſonders die Partei, die ſich beſonders als Hüterin der Freiheit geriere, die Freiheit der Rede ſo wenig achte. Herr Müller⸗Franken ſei mit der auswärtigen Politik des Kabinetts nicht einverſtanden, er habe ber ſelbſt erzählt, daß er ſich bemühen werde, den Miniſter Simons für ſich zu gewinnen. Das Vertrauen auf die Einigkeit der Parteien der neuen Koglition, dem der Abg. Schiffer Ausdruck gegeben habe, teile auch er. Dem Reichsernährungsminiſter danke auch er für ſeine Abſicht, die Zwangswirtſchaft auf eine bernünftige Baſis zu ſtellen und ihren Abbau einzuleiten. Das Streikfieber, das zur Zeit die Landarbeiter ergriffen habe, ſei ein Verbrechen an der großſtädtiſchen Bevölkerung. Mit der Arbeit allein ſei es nicht getan, es müſſe auch zur Wahrung unſeres Kulturſtandes etwas geſchehen. Er plädiere daher für die Schaffung einer Kammer der Kultur. In der auswärtigen Politik haben wir unſere Karten offen gufgedeckt. Gegen die Geheimdiplomatie der Gegner können wir nicht aufkommen. Er, ſei überzeugt, daß auch wir bald zur Geheimdiplomatie zurück⸗ kehren werden. Redner ſchloß mit der Mahnung, in Spa nur das zu unterſchreiben, was wir halten können. Es ſei deutſche Art, zu halten, was man verſprochen habe.(Beifall.) Abg. Frau Zetkin(Kommnniſt): Das erſte Wort der Kommuniſten in dieſem Reichstag iſt als Gruß an alle Kommuniſten der Welt gerichtet, das Gelöbnis ent⸗ ſchiedenen Kampfeswillens für das Proletariat. In Spa wird der Ententeimperialismus die Verbrechen des deutſchen Im⸗ perialismus beſtrafen. Hier wird das beglichen werden, was in Breſt⸗Litowsk und Bukareſt der deutſche Imperialismus ange⸗ zettelt hat. Nur der Zuſammenſchluß mit dem bolſche⸗ wiſtiſchen Rußland könne der deutſchen politiſchen Iſoliert⸗ heit abhelfen. Frau Zetkin, die mit der leidenſchaftlichen Form ihrer Rede die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich lenkt, fährt fort, daß ſie aus der Regierungserklärung nicht herausgehört habe, was ihrer Anſicht über die Auslandspolitik entſpricht: Entwaff⸗ nung der Bourgegiſie und Bewaffnung der Arbeiter durch die politiſchen Arbeiterräte, das ſei die Aufgabe der Wiederaufrich⸗ tung Deutſchlands. Sie beſpricht ſodann die Finanznot und wirft dem Abg. Helfferich als dem größten Kriegskre'ber die Hauptſchuld an derſelben vor. Sie ſieht eine Hauptſtütze des Wiederaufbaues in der allgemeinen Arbeitspflicht(Schallende Heiterkeit und 52 ſtimmung). Die zunehmende Arbeitsloſigkeit ſei der Beweis für die zunehmende Zerrüttung des Kapitalismus. Schon nahe der Tag, wo die Arbefterſchaft ſelbſt das Wirtſchaftsprogramm in die Hand nehmen werde, geſtützt auf ihre wirtſchaftlichen Betriebsräte. Dann werde auch der Klaſſengegenſatz ver chwinden, freilich auf unſere Weiſe. 20 757 Reichskanzler Jehrenbach dankt für die Anerkennung, die ihm ausgeſprochen wurde und für die ruhige und ſachliche Art, mit der die Regierungserklärung be⸗ ſprochen wurde. Angeſichts der Tatſache, daß der Koalition mehrere Parteien mit verſchiebenen Parteiprogrammen angehörten, ſollten denen Parteiprogramme nehmen. Das liege im Ge⸗ ſamtintereſſe des Vaterlandes. Die der Koalition nicht angehören⸗ den Parteien würden gut daran tun, ſich ein gewiſſes Maß von Reſerve bei ihren Ausführungen qufzuerlegen. Morgen gehen wir einen ſchweren Gang. Seien Sie überzeugt, wir werden unſeres Amtes in Spa mit ernſter Würde walten. Was uns erwartet iſt noch unklar. Hoffnung, daß wir an einen gemeinſamen Verhand⸗ lungstiſch kommen und daß auch ein Reſultat herauskommt. Der ehrliche Wille des deutſchen Volkes iſt da, die uns auferlegten Bedingungen nach Möglichkeit zu erfüllen, aber wir hegen auch die Hoffnung, daß ſich unſere Gegner von unſerem guten, ehrlichen Willen überzeugen werden. die Grenze ſein. Ich bifte, uns in dieſer ſchweren Stunde unſer Amt nicht durch leidenſchaftliche Kämpfe im Innern zu erſchweren. (Lebhafter Beifall. Auf die geſtrige Mitteilung des Abg. Henke, daß die Unruhen in Hamburg von Polizeibeamten als Spihel veranlaßt worden ſeien, erklärt Staatsſekretär Ewald, daß dieſe Mitteilung unzu⸗ treffend ſei. Albg. Pekerſen(Dem.) beſpricht die Schwierigkeiten der Kabinettsbildung, die durch die Abſtinenz der Linken beſonders markant wurden. Helfferich habe den Beweis erbracht, daß ein Zuſammengehen mit ſeiner Partei unmöglich ſei. Irren könne ſeder, dieſes Irren das Schickſal eines ganzen Volkes beſiegelt werde dann ſolle man ſich etwas mehr zurückhalten. Seine Partei ſieht im übrigen einem neuen MWahlkampf gegen rechts und links gern⸗ entgegen. Herr Henke werde dann erfahren, daß er mit ſeinen prahleriſchen Worten vom Anſchwellen der Unabhängigen Partei auf Sand gebauf habe. Ein Antrag der Unabhängigen, daß die Regierung nicht das Vertrauen des Reichstages beſitze, wird in namentlicher Ab⸗ ſtimmung mit 313 gegen 64 Stimmen abgelehnt. Es· ſotgt die Abſtimmung über den Antrag der Koalitionsparteien: 23. Juni zur Kenninis getommen. Er erwarkel von der Negierung; daß ſie dieſen Erklärungen entſprechend die Politik des Reiches, ins· beſondere auch bei den bevorſtehenden Berhandlungen in Zpa, führen wird. Hierzu liegt ein Abänderungsantrag der Deutſchnationalen vor, der den Schlußpaſſus des Antrages der Kaalitionsparteien folgende Faſſung geben will?᷑; Er erwartet von der Regierung, daß ſie Ruhe, Ordnung, Leben und Eigentum ſchützen und unter Zurückſtellung der Parteipolitik die dringlichſten Aufgaben des Wiederaufbaus mit Nachdruck in An⸗ griff nehmen und bei, den bevorſtehenden Verhandlungen in Spa die Würde und Intereſſen des Reiches mit Nachdruck vertreten wird. Der Antrag der Deutſchnationalen wird ab gelehnt und der der Koalitlonsparkeien ig namentlicher Ab⸗ ſtimmung mit 253 gegen 62 Stimmien bei 54 Stimmenthaltungen angenommen. Dagegen Deutſchnatidnalen enthielten ſich der Abſtimmung. Nächſte Sitzung morgen 11 Uhr. Interpellationen, Notetat. Schluß 9 Uhr 20. 8 0 * 2 3 5 Deufſchnallonaler Ankrag jur sicherung der Ernte. Die Fraktion der Deutſchnationalen Volkspartei hat im Reichstag folgenden Antrag eingebracht: Wenn man unſere Hoheitsrechte über dieſen hinaus f tenden Entwurf geſehen habe, deſſen „Der Abg. Helſferich habe einen hiſtoriſchen Beweis dafür liefern ländern und Frankreich zum Donaubund. Bayern als führende ſchließe ſich an, Voralberg, reich jedoch ohne Wien. mit Ungarn, und jetzt ſchon auf wirtſchaftlichem Wege ſichern will, zurückgedämmt delt werden. dieſe Parteien bei den Debatlen Rückſicht auf die verſchie⸗ Streik ſoll bis morgen nachmittag 2 Uhr dauern. Noch beſteht die Die Leiſtungsfähigkeit muß für uns aber wenn durch Der Reichstag hal die Erklärungen der Reichsreglerung vom ſtimmten die Unabhängigen. Die k zweifelt werden. 8 Reichstag wolle beſchließen, die Reichsregierung zu er⸗ uchen! 1. Die geſetzliche Regelung der Schlichtungsausſchüſſe mit größter Beſchleunigung herbeizuführen; 2. bis zum Inkrafttreten dieſer geſetzlichen Regelung auf Grund des Geſetzes vom 17. April 1919(.G. Bl. S. 394)— um ein Verderben erheblicher Teile der Ernte zu verhüten und um hier⸗ durch die Volksernährung ſicherzuſtellen— a) unverzüglich eine Verordnung zu erlaſſen, durch welche Ar⸗ beitseinſtellungen und Ausſperrungen in landwirtſchaftlichen Betrieben— insbeſondere während der Saat⸗ und Ernte⸗ zeit— vor Anruf und Entſcheidung der zuſtändigen Schlich⸗ tungsausſchüſſe verboten werden; b) terroriſtiſchen Ausſchreitungen jeder Art mit aller Entſchie⸗ denheit entgegengetreten wird, c) Maßnahmen getroffen werden, welche die Durchführung der Entſcheidungen der Schlichtungsausſchüſſe ſicherſtellen.“ — 22 2 Jeuſalionelle Enkhüllungen über dr. heim. cd München, 3. Juli.(Pr.⸗Tel.) Geradezu ſenſationelle Enthllllungen üher Dr. Heim und über ſeine Politit macht in der München⸗Augsburger Abendzeitung der frühere Ge⸗ neralſtabshauptmann Karl Mayr. Gegenüber den Gerüchten, daß er in San Remo und Zürich geweſen ſei und mit En g⸗ Heim bekanntlich erklärt, dies ſei eine Lüge und Verleum⸗ dung. Nun veröffentlicht Hauptmann Mayr folgendes Pro⸗ tokoll, das bei einer wiederholten Zuſammenkunft feſtgelegt wurde. Die Mitteflungen, die über die Politik Dr. Heims ge⸗ 2 macht wurden, ſtammen von dem Dr. Heim naheſtehenden Kommerzienrat Kaſtner. Das Protokoll lautet: In einer vertraulichen Beſprechung am 8. Mai äußerte ſich Dr. Heim über ſeine Politik wie folgt: Mein Hauptziel das ich beſonders in San Remo verfolgt habe, die Engländer und Franzoſen gegeneinander auszu⸗ ſpielen um dieſen beiden Hauptfaktoren eine einheitliche Politik unmöglich zu machen, blieb aber über die engliſchen Ziele im Unklaren. ch habe in San Remo den Franzoſen meine Politik bezeichnen laſſen und ſelbſt be⸗ zeichnet. Das Unglück für Kutſchland war und iſt die V orherrſchaft von Preußen. Preutzen muß ſomit ausgeſchaltet werden. Mein Ziel iſt ein Donaubund, deſſen Kern und maßgebender Faktor Bayern iſt. An Bayern werden ſich anſchließen Voralberg, Tirol, Salzburg und Teile von Deutſch⸗Oeſterreich jedoch unter Ausſchluß von Wien. Baden und Württemberg werden als fanzöſiſche Vorprovinzen ganz unter den Einfluß von Frankreich geſtellt und bilden die Brücke von Eine Hegemonie Frankreichs wird anerkannt. Bei denBeſprechungen die Dr. Heim in San Remo mit den Franzoſen ſelbſt hatte, wurden die gleichen b dee J ventiliert. Nach San Remo ging Dr. Heim nach Zürich und hatte dort eſprech⸗ ungen mit Engländern. Die von den Engländern entwickelten Pläne für Deutſchland müſſen im Intereſſe von Europa konſolidiert wer⸗ den, der ſtarke Einfluß Preußens muß gebrochen und ausgeſchaltet werden. Der Norden Deutſchlands iſt dem Bolſchewismus rettungslos perfallen, nur Suddeutſchland kann ſich halten. Aus der bevorſtehenden Auseinanderſetzung mit dem Bolſchewismus muß ſich eine vorausgehende Loslöſung Süddeutſchlands vom Reich ergeben. In der anſchließenden Neugeſtaltung wird der Gedanke eines Groß⸗ Macht in Deutſchland verfolgt. An Großbayern Tirol, Salzburg und Teile von Deutſch⸗Oeſter⸗ Ueber Deutſch⸗Oeſterreich wird eine Verbindung Rußland und den Frankreich ſich erden. Dieſe ganze Entwicklung tonnte nur im engſten Anſchluß an England be⸗ trieben werden. Dem gegenüber bezeichnet Dr. Heim für ſeine Außen⸗ politik: an dem Reichsgedanken müſſe unbedingt feſtgehalten werden. Der Norden Deutſchlands iſt dem Bolſchewismus verfallen. Rettung für Deutſchland iſt nur möglich, wenn Süddeutſchland, in erſter Linie aber, Bayern ſich halten kann. Von neuem kann dann eine Geſundung und Neuordnung kommen. Eine vorausgehende Trennun Bayernus vom Reiche iſt unvermeidlich. Einmal wegen des Zuſtandes im Norden, dann wegen des Friedensvertrags(Annullſerung in dem ein vertragſchließender Teil verſchwindet). Die Löſung darf e eintreten, wenn ein in die Augen ſpringender Grund gegeben iſt. Nach vorheriger Verbindung mit Hilfe deren ein Zuſammenſchluß äuf förderaliſtiſchem Prinzip wieder ermöglicht perden kann, muß immer beſtehen, und bliebe uns Verbindung mit England erwünſcht. Weitergehende Ziele dieſer Ein⸗ zelheiten und der zu ergreifenden Maßnahmen können vorerſt nicht behan⸗ Soweit das Protokoll. 8 Wie nun Dr. Heim hierauf antworten wird, wird jeden⸗ ſonach auch mit Mfien hergeſtellt. dann weiterhin mit den Balkanſtaaten und Auf dieſe Gee der Einfluß auf dem Balkan, falls ſehr intereſſant werden. Stimmt das alles, dann muß er ausgeſpielt haben. Der Flreit um den Lohnabzug. Aſchaffenburg. 2. Juli.(WB.) Die Belegſchaft der Gewerkſchaft Guſtav in Dettingen iſt heute nachmittag 3 Uhr in einen P roteſt⸗ ſtreik eingetreten wegen des Steuerabzugs bei der Lohnaus⸗ zahlung für dieſe Woche. Die Belegſchaftsperſammlung, die den. Streik beſchloß, fand ohne Einwilligung des Betriebsrats ſtatt. Der 10 Aſchaffenburg, Offenbach, Darmſtadt, etwa 40 größers und kleinere Gemeinden und eine Anzahl von Werken, die von Dettingen mit Strom verſorgt werden, ſind für dieſe Zeit ohne elektriſche Kraft und Licht. Die Uuruhen in Jlalien. Ancona, 3. Juli. In der Sitzung der Arbeiterkammer traten einige anarchiſtiſche Elemente unter den Ver⸗ tretern der Arbeiterorganiſationen gegen die Wiederaufnahme der Arbeit auf. Es gelang ihnen die Proklamation des Generalſtreiks durchzuſetzen. Die Enkrechlung der Kirchen. Ein Programm der Kirchenfeindſchaft. Kaum ſind die Wahlen vorüber, ſo tritt die Unabhängige Sozialdem. Partei mit einem Programmentwurf zur Aus⸗ einanderſetzung des Staates mit der Kirche hervor, der den Gipfel deſſen darſtellt, was von parteiverbiſſener Voreinge⸗ nommenheit gegen Kirche und Religion isher unternommen wurde. Danach ſollen u. a. alledirekten und indirekten Lei⸗ ſtungen des Reiches, der Einzelſtaaten, der Kommunen und Kom⸗ munalverbände an Religionsgemeinſchaften aufhören. Kein im öffentlichen Dienſt ſtehender Beamter, Angeſtellter oder Ar⸗ beiter ſoll für Zwecke der Religionsgemeinſchaften verwendet werden dürfen. Keine Behörde ſoll eine Statiſtik oder ſonſtige Erhebung über die konfeſſtonelle Zugehörigkeit der Landesbewohner anſtellen oder einen Einzelnen nach ſeinem Glauben fragen dürfen. Kirchliche Feiertage ſollen nicht mehr als geſetzliche anerkannt werden. Die Leitungen von Anſtalken, die dem Reiche, dem Staat oder einer Gemeinde gehören oder unterſtehen, ſoll die Veranſtaltung von religißſen Feiern oder Handlunger oder die Anregung dazu unterſagt werden. Unter dieſen An, ſtalten ſeien auch Schulen()) zu verſtehen. Die Religionsgemein⸗ ſchaften follen nicht Körperſchaften des öffentlichen Rechts ſein und als Mitglieder derſelben lediglich ſolche Perſonen beiderlei Geſchlechts gelten, die ſich nach Inkraftſetzen dieſer Regelung zum Beitritt neu melden.(1) Geradezu ungeheuerlich ſind aber die Forderungen des Entwurfs, wonach das bewegli e Vermögen der bisherigen Kirchen⸗ gemeinden inventariſiert und öffentliches Eigentum wer⸗ den, der geſamte Beſitz der bisherigen Kirchengemeinden an Grund⸗ ſtücken und Vaulichkeiten in den Beſitz der Gemeinſchaft übergehen ſoll und die Baulichkeiten ſelbſt den religlöſen Vereinen nur von Fall zu Fall durch die mit der Verwaltung der Baulichkeiten be⸗ trauten Behörden auf Grund beſonderer Verträge, jedoch nur auf be⸗ grengte Zeit überlaſſen werden ſollen. 5 7 b eine Parteileitung gut beraten iſt, die in einer Zeit, die ſich ſo gerne ihrer freiheitlichen Errungenſchaften rühmt, ein ſolches Do⸗ ument der Unduldſamkeit veröffentlicht, darf billig be⸗ Seloſt die unkirchlichen Maſſen durften einem Programm im Ernſtfalle die Gefolgſchaft verſagen, das den offenen Kirchenraub predigt und den Grundſatz von der Religion als Privat⸗ ſache umkehrt in die vollendete Entrechtung 9 5 der religids Andersden⸗ kenden. Man mird es aber der U. S. P. D. und ihrer Programm⸗ kommiſſion für das Schul⸗ und Bildungsweſen Dank wiſſen, daß ſie ſo unbefangen den Schleier neuheidniſchen Hintermänner. wegzieht von den wirklichen Zielen ihrer 9 Franzoſen verhandelt hat, hat Dr. Samstag, den 3. Juli 1920. Mannuheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 288. Aus Stadt und Land. Aus der Stadtratsſitzung vom 1. Juli 1920. Die Satzung der Stadt Mannheim über das Beſoldungs⸗ weſen ſowie die Beſoldungsordnung für die Einreihung der ſtädtiſchen Beamten wird feſtgeſtellt. Dem Bürgerausſchuß ſoll die Borlage unterbreitet werden, ſobald die Aufnahme der einzelnen Beamtenſtellen in die Gruppen der Beſoldungsordnung nach An⸗ hörung der Beamtenvertretung durchgeführt iſt. Dank der Bemühungen der hieſigen Badenia⸗Loge des Inter⸗ nationalen Odd⸗Fellow⸗Ordens haben 42 Mannheimer Kinder zur Erholung in der Schweiz Aufnahme finden können. Die Kinder ſind nach 8wöchiger Abweſenheit jetzt bei beſtem Wohlbefinden zu⸗ rückgekehrt. Sowohl der Badenia⸗Loge, als auch den Schweizer Mitglieder des Odd⸗Fellow⸗Ordens, bei denen die Kinder hoſtenlos untergebracht waren, wird der Dank ausgeſprochen. Zu dem Zwecke, in der nur mit Gasheizung ausgerüſteten Oberrealſchule den Schulbetrieb zur Winterszeit während der Gasknappheit aufrecht erhalten zu können, iſt in der Anſtalt eine größere Zahl von Oefen für Kohlen⸗ und Holzheizung aufzuſtellen. Die auf 40 000 M. veranſchlagten Mittel werden in den Voranſchlag eingeſtellt. Für 41 freihändige Verkäufe von Grundſtücken der Gemarkung Mannheim wurde die Prüfung im Sinne des Sperr⸗ geſetzes vom 15. April 1919 vorgenommen. In keinem dieſer Fälle wird ein Anſpruch auf Uebertragung des Vorkaufsrechts erhoben. Ebenſo liegt bei 2 der Verſteigerung im Zwangsverfahren aus⸗ geſetzten Anweſen kein Anlaß zur Geltendmachung eines Vorkaufs⸗ rechts vor. ͤ 8 Das vom Bürgerausſchuß gebilligte Anlehen von 200 000 Franken kommt nicht zuftande, weil die Darlehensgeber es von einem Entgegenkommen abhängig gemacht hat, das der Stadtrat nicht zu gewähren vermag. Grinnerungen eines Mannheimer Bürgermeiſters. 85 1. Oberbürgermeiſter Dr. Oklo Beck. Zweimal während meiner Amtstätigkeit in Mannheim mußte ich es erleben, daß unſer Oberbürgermeiſter mitten aus der eifrigſten Tätigkeit für die Gemeinde ihr durch den Tod entriſſen wurde. Am 30. März 1908, nachts 11 Uhr, wurde mitgeteilt, daß Oberbürger⸗ meiſter Veck ſoeben, am Schreibtiſch mit den Vorbereitungen für die demnächſt ſtattfindende Voranſchlagsberatung im Bürgerausſchuß beſchäftigt, einem Herzſchlage erlegen ſei, und am 13. Auguſt 1913 vormittags erreichte uns die Schreckenskunde, daß Oberbürgermeiſter Martin in Bad Nauheim auf dem Gange vom Bade von dem gleichen Schickſal ereilt worden ſei Beide Männer ſind von demſelben Leiden dahingerafft worden, das durch die raſtloſe Arbeit für die Stadt Mannheim, wenn auch nicht verurſacht, ſo doch weſentlich verſchlim⸗ mert worden iſt. Mit dem Tode des Oberbürgermeiſters Martin und dem bald darauf entfeſſelten Kriege hat die Aera Beck in Mannheim ihr Ende erreicht, denn Oberbürgermeiſter Martin iſt, ſo verſchieden die beiden Naturen auch ſonſt geweſen ſein mögen, in Bezug auf die Ausübung ſeiner Tätigkeit n der Gemeinde durch⸗ aus ein Schüler Beck's geweſen und hat ſich auch 15 5 als ſolcher gefühlt und bekannt. Was dieſe Aera Mannheim gebracht hat, wird auch in einer Zeit nicht vergeſſen werden, in der alles, was in langen Jahren mühſamer Arbeit aufgebaut iſt, zuſammenzuſtürzen droht, und es lohnt ſich wohl, einen zuſammenfaſſenden Rückblick auf dieſe Zeit zu werfen. Die folgenden Brieſe ſollen dieſem Zwecke dienen. Als am Morgen des 31. März 1908 die Kunde von dem plötz⸗ lichen Todesfall die Stadt durcheilte, da ſtand die geſamte Bürger⸗ ſchaft unter dem Eindruck eines großen, unerſetzlichen Verluſtes, und dieſer Eindruck war bei den Gegnern des verſtorbenen Oberbürger⸗ meiſters— und es hat ihm naturgemäß an ſolchen nicht gefehlt— nicht weniger ſtark als bei ſeinen Freunden. Wenn man Beck's Perfönlichkeit und ſeine Bedeutung für Mannheim in kurzen Worten uſammenfaſſend ſchildern will, ſo iſt es damit nicht getan, daß man ſact, er ſei ein Mann von ungewöhnlichen Geiſtesgaben, von klarem, weitſchauendem Blick, von raſtloſem Fleiß, von unbeugſamer Energie geweſen: dieſe Eigenſchaften hätten andere Männer auch haben können, ohne daß ſie die gleiche Bedeutung für Mannheims zukünf⸗ tige Entwickelung erlangt hätten. 8 Was mir an Oberbürgermeiſter Beck ſtets am meiſten imponiert hat, iſt folgendes: Er trat an alle wichtigeren Fragen, mit denen er es zu tun hatte, ſtets in durchaus ſachlicher, unperſönlicher Weiſe heran, er hatte nie den augenblicklichen Erfolg im Auge, ſondern legte ſich in allen Dingen in gewiſſenhafteſter Weiſe die Frage vor: Wie wird ein künftiges Geſchlecht beurteilen, was wir zu tun im Begriffe ſind? Dieſe rein ſachliche Beurteilung aller Fragen habe ich bei Oberbürgermeiſter Beck ſtets um ſo mehr aner⸗ kennen müſſen, als manche perſönlichen Eigenſchaften damit im Widerſpruch zu ſtehen ſchienen. Beck hat die Vorteile, die eine möglichſt weitgehende Popularität für die Stellung des Oberbürger⸗ meiſters hat, in hohem Grade gewürdigt, er hat dieſe Popularität erſtrebk und herbeizuführen geſucht mit großen und mit kleinen Mitteln, nicht ſeiner Perſon wegen, ſondern weil er glaubte, cuf dieſe Weiſe am beſten den Aufgaben zu dienen, zu denen er berufen war; er hat noch in den Tagen ſchweren körperlichen Leidens mit unbeugſamer Energie ſich anderen gleichgiltig ſcheinenden Pflichten der Repräſentation gewidmet. Es iſt ihm auch gelungen, eine große Volkstümtichkeit zu erreichen. Er war bei ſeinem Tode unzweifel⸗ haft die populärſte Perſönlichkeit Mannheim's. Für dieſe Volkstümlichteit ſind die Bezeichnungen ein untrüglicher Maß⸗ ſtab, die ihm und ſeinen Werken im Volksmund vielfach gegeben wurden. So heißt z. B. die Lindenhofüberführung, die Beck gegen den heute unbegreiflich erſcheinenden Widerſtand der Beſitzer der angrenzenden Villen durchzuſetzen wußte, noch heute im Volksmund der„Beckebuckel“. Aber dieſe mühſam errungene Popularität wurde von ihm ohne jedes Zaudern aufs Spiel geſetzt, wenn es galt, eine von den breiten Maſſen dringend gewünſchte Maßnahme zu ver⸗ hindern, ſofern er ſie für ſchädlich hielt. Ich erinnere nur an den hartnäckigen Kampf, den Beck gegen die Aufhebuno der kom⸗ munalen Verbrauchſteuer auf Mehl und Fleiſch und gegen den Bau der zweiten Neckarbrüccke geführt hat. Heute wird es nicht Viele in Mannheim geben, welche die für die Jungbuſchbrücke verwendeten Millionen nicht gern für eine Brücke am neuen Krankenhauſe verwenden würden. Daß eine Perſönlichkeit von derartiger Energie auch rückſichts⸗ los und ſchroff auftreten konnte, iſt ſelbſtverſtändlich. Es geſchah aber immer um der Sache willen, der durch das ſchroffe Auftreten gedient werden ſollte. Andererſeits beſaß Oberbürgermeiſter Beck aber auch die Gabe gewinnender Freundlichkeit. Im Verkehr mit gleichgeſinnten Kollegen konnte er noch in den Jahren ſchweren körperlichen Leidens bezwingenden Humor und bezaubernde Liebens⸗ würdigkeit entwickeln. Außerordentlich zu ſtatten kam Beck die große Redegabe und die Gewandtheit im ſchriftlichen und mündlichen Ausdruck, die ihm eigen war. Am meiſten zeigte ſich dieſe Rede⸗ gabe meiner Anſicht nach in den unvorbereiteten Darlegungen über beabſichtigte Maßnahmen und in der Diskuſſion. Beck war ein glänzender Debatter, und es wurde ſeinen Gegnern nicht leicht ge⸗ macht, mit ihm die Klingen zu kreuzen. Seine zahlreichen Reden bei feſtlichen Gelegenheiten ſowie auch manche Ausführungen im Bürgerausſchuß, namentlich die Ausführungen über den Voran⸗ ſchlag, waren immer ſorgfältig vorbereitet, und oft ließen außer⸗ ordentlich lange verwickelte Perioden, die nicht aus dem Stegreif ge⸗ ſprochen ſein konnten, das glänzende Gedächtnis des Redners be⸗ wundern. Oberbürgermeiſter Beck hat ſein Amt vom November 1891 bis zum März 1908, alſo nicht einmal 16¼½ Jahre hindurch bekleidet. Von dieſer Zeit iſt er reichlich die Hälfte durch zwar wechſelndes, aber niemals ganz gehobenes ſchweres körperliches Leiden an der vollen Betätigung ſeiner Arbeitskraft gehindert worden. Welche Unſumme von Arbeik für den Leiter des Ge⸗ meinweſens und von Leiſtungen, die den Charakter unſerer Stadt nahezu völlig verändert haben, ſich in dieſe wenigen Jahre zu⸗ ſammendrängen, kann hier nur in kurze Worte zuſammengefaßt werden; in den folgenden Briefen wird Gelegenheit geboten ſein, cuf Einzelnes zurückzukommen. Als Oberbürgermeiſter Beck im November 1891 ſein Amt an⸗ trat, befand ſich Mannheim an einem kritiſchen Wende⸗ punkt ſeiner Geſchicke. Die Bedeutung Mannheims be⸗ ruhte bis dahin im Weſentlichen auf dem Handel: Mannheim war Anfangs⸗ bzw. Endpunkt der Großſchiffahrt auf dem Rhein. Mannheim war der Stapelplatz für die aus allen Weltgegenden auf der Waſſerſtraße des Rheins eintreffenden Waren, die zur Ver⸗ teilung auf die Staaten Süddeutſchlands und die Schweiz beſtimmt waren, für Getreide, Steinkohlen, Petroleum und Kolonialwaren. Die Oberrheinregulierung, für die ſich insbeſondere der damalige Vorſtand der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues Max Honſell einſetzte, drohte die bisher Mannheim zuſtehende Stellung als oberſter Rheinhafen nach Karlsruhe und Straßburg zu ver⸗ legen. Dazu kam, daß Mannheim infolge der Entwicklung des Eiſenbahnnetzes in ſeiner Bedeutung als Handelsplatz allmählich beſchränkt wurde. Der früher blühende Handel mit Kolonialwaren, insbeſondere mit Kaffee, hatte bereits ſeine Bedeutung verloren. »Außerdem ſetzte mit dem Jahre 1890 ein Niedergang der wirtſchaft⸗ lichen Konjunktur ein, der die erſten Jahre der Amtstätigkeit des neuen Oberbürgermeiſters ganz außerordentlich erſchwerte. Doch dieſer war nicht der Mann, der den Mut ſinken ließ. Er erkannte mit ſcharfem Blick, auf welchem Gebiete die Zukunft Mannheims zu ſuchen ſei, und ging mit frohem Optimismus und mit zäher Energie daran, dieſem Gebiet die Wege zu ebnen. Die Induſtrie war bis dahin in Mannheim wenig entwickelt. Das Geſamthafen⸗ gebiet diente ganz ausſchließlich dem Großhandel. Für die Ver⸗ bindung von Handel und Induſtrie, für die Mannheim durch ſeine Lage am Rhein und am Neckar und durch den ausgedehnten Floß⸗ hafen geradezu ideale Bedingungen bat, war bisher ſo gut wie nichts geſchehen. Der Gedanke des Ausbaues des Floß⸗ hafens zu einem Induſtriehafen ſtammt zwar nicht von Oberbürgermeiſter Beck, er iſt ſchon vor ſeinem Amtsantritt in einer Eingabe der Handelskammer für den Kreis Mannheim an das Finanzminiſterium vom 3. Juni 1891 als eine der Regierung zu empfehlende Maßnahme in Anregung gebracht worden. Beck aber nahm bald nach ſeinem Amtsantritt dieſen Gedanken als eine von der Stadt zu löſende Aufgabe in Angriff und hat ſie im Verein mit dem auf dieſem Gebiete beſonders hervorragenden Stadtbaurat M. Eiſenlohr mit nie ermüdender Tatkraft und mit größter Um⸗ ſicht durchgeführt. Die Aufgabe war keine einfache und leichte. Das in Betracht kommende Gelände lag zum Teil auf der Gemarkung Käfertal, zum Teil— die Frieſenheimer Inſel— auf der Gemarkung Sandhofen. Dieſes Gelände mußte erworben werden, und das konnte am ein⸗ fachſten und natürlichſten durch Einverleibung in die Gemarkung Mannheim geſchehen. Für die Einverleibung Käfertals ſprachen noch andere gewichtige Gründe, die auf dem Gebiete der Boden⸗ und Wohnungspolitik lagen. Nach ſchwierigen Verhandlungen kam die Einverleibung der Frieſenheimer Inſel am 1. Juli 1895, die Kä⸗ fertals am 1. Jannar 1897 zum Vollzuge. Am 26. Mai 1895 konnte der Bürgerausſchuß den Bau des Induſtriehafens beſchließen, und am 18. März 1897 wurde mit dem Bau begonnen. Im Jahre 1899 konnten die erſten Plätze zur Anſiedelung von Induſtrieunterneh⸗ mungen im neuen Induſtriehafen vergeben werden. Die feierliche Einweihung des zum größten Teile ſchon beſiedelten Hafens hat dann erſt am 3. Juni 1907 aus Anlaß des Stadtjubiläums ſtattge⸗ funden. Beck ſelbſt hat gerade auf dieſes ſein Werk das größte Ge⸗ wicht gelegt und hat durch dieſe feierliche Einweihung im Jubi⸗ läumsjahr die epochemachende Bedeutung des Werkes beſonders be⸗ kräftigen wollen. Bis zum Ende des Jahres 1906 waren einſchließlich der Zinſen 77% Millionen Mark auf den Bau des Hafens verwendet worden, während durch Verkauf und Verpachtung von Plätzen bis zu dieſem Zeitpunkt ſchon 5 Millionen Mark eingegangen waren. Das finan⸗ zielle Ergebnis muß daher als ein günſtiges bezeichnet werden, da der Zweck des Unternehmens nicht Gewinnerzielung durch Verkauf von Gelände, ſondern die Heranziehung von Induſtrieunternehmun⸗ gen war. Auch der letztere Zweck iſt erreicht worden; bis zum 1. Ja⸗ nuar 1907 haben ſich 51 Induſtrie⸗ und 20 Handels⸗ und Verkehrs⸗ betriebe im Induſtriehafen angeſiedelt. Ob ein weiterer Ausbau des Hafens der Stadt Mannheim zu fernerer Blüte verhelfen kann, hängt von Verhältniſſen ab, auf welche die Stadt nur geringen Ein⸗ fluß hat. Der Induſtriehafen war die für die Zukunft der Stadt Mannheim bedeutendſte Schöpfung des Oberbürgermeiſters Beck. Daneben wurden aber andere Projekte und Unternehmungen von größtem Umfange und von weittragender Bedeutung erledigt. Neben der Einverleibung der Frieſenheimer Inſel und Käfertals wurde die Eingemeindung von Neckarau durchgeführt und die der Rheinau durch umfangreiche Vorarbei⸗ ten eingeleitet. Durch dieſe Eingemeindungen und durch in großem Maßſtabe durchgeführte Ankäufe von Grundſtücken wurde die Grundlage für eine geſunde Entwicklung der Bautätigkeit und der Wohnungspolitik geſchaffen, für die Beck beſonderes Intereſſe zeigte und die er durch mehrere ausgezeichnete Denkſchrif⸗ ten gefördert hat. Die ESinrichtung und die allmählichen Erweiterungen der elektriſchen Straßenbahnen, der Bau der zweiten Neckarbrücke, die Errichtung des Roſengartens waren weitere große Unternehmungen, die mit dem Namen des Oberbürgermeiſters Beck aufs engſte verknüpft ſind. 1885 Allen Schulfragen brachte Beck das größte Intereſſe ent⸗ gegen. Dem Ausbau und der Entwicklung des Volks⸗ ſchulweſens widmete er die gleiche Hingabe wie den höheren Schulen und den Fachſchulen. Der Reform des kaufmänniſchen Unterrichtsweſens wandte er beſondere Aufmerkſamkeit zu. Eine Krönung fanden dieſe Beſtrebungen in der Errichtung der Handelshochſchule Mannheim. Die Kunſt, insbeſondere das Theater fand in Beck einen verſtändnisvollen Förderer; das Theater war zugleich in der Regel ſeine einzige Erholung nach der anſtrengenden Arbeit des Tages. Ein ganz beſonderes Verdienſt hat ſich Beck um die Organiſation und Vervollſtändig⸗ ung des Beamtenkörpers und um die Ausbildung der Be⸗ amten erworben. Als er im Jahre 1891 ſein Amt antrat, war auf dieſem Gebiet faſt Alles noch zu tun. Die meiſten der heute noch tätigen älteren, hervorragend tüchtigen Beamten ſind von ihm aus⸗ gewählt und angeſtellt. An ſeine Mitarbeiter ſtellte er hohe An⸗ forderungen, wußte ſie aber doch durch rückſichtsvolle Behandlung und durch Eintreten für ihre Intereſſen für ſich zu gewinnen und veſchränkte ſie möglichſt wenig in ihrer Selbſtändigkeit. Als er mich im Sommer 1898 zum erſten Male in Donaueſchingen auf⸗ ſuchte, hielt er mir einen längeren Vortrag über das Verhältnis des Oberbürgermeiſters zu den Bürgermeiſtern in Mannheim, den ich nicht vergeſſen habe. Er ſ. mir, daß er glaube, von den Bürgermeiſtern als ſeinen nichſten Mitarbeitern verlangen zu dürfen, daß ſie ihm nicht„hinterrücks“ im Stadtrat und Bürger⸗ ausſchuß Oppoſition machen. Bei Meinungsverſchiedenheiten er⸗ warte er, daß man ſich zunächſt mit ihm perſönlich auseinander⸗ zuſetzen ſuche. Wenn eine Einigung nicht zu erzielen ſei, ſo müſſe natürlich jedem vorbehalten bleiben, ſeiner Meinung durch Rede und Abſtimmung angemeſſenen Ausdruck zu geben. Ich konnte mich mit dieſem Standpunkt vollſtändig einverſtanden erklären und habe es nie zu bedauern gehabt. Das Verhältnis des Ober⸗ bürgermeiſters zu den Bürgermeiſtern und zu ſeinen anderen nächſten Mitarbeitern in der Zentralverwaltung, von denen die Herren Stadtſyndikus Dr. Landmann, Direktor des ſtatiſt⸗ iſchen Amtes Oberverwaltungsrat Dr. Schott, Oberſtadtrech⸗ nungsrat Seeger und Amtsrat Diebold genannt ſeien, iſt ſtets ein äuf gegenſeitigem Vertrquen beruhendes, durchaus har⸗ moniſchs geweſen. Um die ſehr zahlreichen von Oberbürgermeiſter Beck herausgegebenen, oft ſehr umfangreichen Denkſchriften haben ſich die Herven Landmann, Schott und Seeger durch Beſchaffung des Materials und durch vege Mitarbeit ein großes Verdienſt erworben. In den letzten Jahren habe ich mir oft die Frage vorgelegt, was unſere beiden verſtorbenen Oberbürgermeiſter Beck und Mar⸗ tin tun und denken würden, wenn ſie mit uns Zeuge des un heuren Zuſammenbruchs hätten ſein müſſen. Ich glaube, daß im Lichte dieſer Frage die Verſchiedenheit der Naturen Beider zu er⸗ meſſen iſt. Oberbürgermeiſter Martin kann ich mir in dieſer Zeit an der Spitze des Gemeinweſens überhaupt nicht denken. Seine mehr ſenſible Natur wäre unter der ungeheuren Laſt zuſammen⸗ gebrochen, und ich bin im Andenken an ihn dankbar dafür, daß er dieſe Zeit nicht erlebt hat Oberbürgermeiſter Beck dagegen hätte, wenn er geſund geblieben wäre, auch heute das Steuerruder mit feſter Hand ergriffen und hätte mit zuverſichtlichem Optimis⸗ mus Mannheim einer beſſeren Zukunft entgegenzuführen geſucht. Die Tatkraft und Energie dieſes Mannes war erſtaunlich. Mann⸗ heim kann glücklich ſein, daß er unſer war! Dalwigsthal in Waldeck, im Juni 1920. E. v. Hollander. Geringer Troſt kann dir nicht frommen Für deinen großen Schmerz.— Aus höchſten Höhen muß er kommen Ins allertieffte Herz. :. Unter der Linde. Von Hofrat Prof. Dr. Anton Ohorn⸗Chemniß. Die Linde iſt der Baum des deutſchen Volkes. Wohl iſt die Eiche Symbol der germaniſchen Urkraft, aber die Eichen Wodans zerſplitterten unter dem Arxtſchlag der chriſtlichen Vorkämpfer, Linden jſedoch haben dieſe ſelbſt gepflanzt und gepflegt. Die Linde iſt verbreitet im ganzen deutſchen Land und zahlreiche Ortsnamen erinnern an ſie. Keine Anſiedlung des Mittelalters iſt ohne ſie denkbar. Sie war das Schmuckſtück der kleinſten Ritterburg, und in ihrem Schatten freuten ſich Ritter und Knecht; ſie ward gepflanzt auf dem Anger der Städte und Mittelpunkt des geſelligen Lebens und Treibens, und ſie fehlte nicht auf dem Dorfplatz und bildete auch hier den Sammelort für alt und jung zu ernſter Beratung wie zu heiterm Tanz und Spiel. Die Mönche kiebten die Linde und ein mittelalterliches Kloſter ohne Lindenplatz oder Lindengang wäre ein unvollftändiges, ſtimmungsleeres Bild. Aber die Linde war auch Zeuge des Blutbanns; unter ihr ſammelten ſich die Schöffen des Gerichts, und die alte Vehmlinde bei Dortmund weiß von düſteren Geſchichten. Bei ſolchen Beziehungen iſt es klar, daß die Linde auch in Sage und Dichtung ihten Platz hat. Siegfried erſchlägt den Lind⸗ wurm unter einem Lindenbaum und ſtirbt ſelbſt im Schatten eines ſolchen durch den Meuchlerſpeer Hagens; Ortnit und Alberich kämpfen unter der Linde, Parzival trifft die ſchöne Sigume mit ihrem toten Bräutigam im Schatten des deutſchen Baumes, Triſtan und Iſolde hauſen in der Minnegrotte, vor der drei vieläſtige Linden ſtehen, und eine Linde ragt bei dem Zauberbrunnen im Walde Bre⸗ zilian Auch der Minnegeſang von Walther von der Vogelweide bis zu dem höfiſchen Spaßmacher Neithart von Rauenthal verherr⸗ licht gar oft den lieben Baum, ganz beſonders aber hat er ſeinen Platz im Volkslied: Auf ihm ſingt der Vogel der Liebe. die Nech⸗ tigal, ſchmelzend und ſchluchzend ſeine Weiſen; in ſeinem Schatten koſen und küſſen ſich„die Buhlen“, die Zweige rauſchen zu Tren⸗ nungzweh und Wiederſehensluſt, ſie flüſtern zu dem Fidelklang, der die Jugend zum Tanz lockt und raunen wehmütigen Abſchieds⸗ gruß auf Gräbern; auch auf Klopſtocks, des Sängers der deuſchen Eiche, letzter Ruheſtätte, ſteht ein Lindenbaum. Auch die neue Dichtung freut ſich des deutſchen Baumes, der mancher Stimmung dient. Zu weit würden Einzelheiten führen: es mögen nur erwähnt werden Voß und Höltn, Goethe, der ſehr oft ſeiner gedenkt. und Schiller, Heine und Uhland, Kerner und Eichendorff, Chamiſſo, Geibel, Wilh. Müller und Drewes, deſſen ſchlichtes, ergreifendes „Auf den Bergen die Burgen“ ausklinat: Eine Linde im Winde, Die wiegt ſich und biegt ſich, Rauſcht ſchaurig und traurig, weiß wohl, warum. Auch der„Friedensbaum“ Luthers iſt ſie geworden, der gern in ihrem Schatten gepredigt und an„Lutherlinden“ fehlt es in Deutſch⸗ land nicht. Sie hat überhaupt noch ſehr ehrwürdige Veteranen, wie die erwähnte Vehmlinde, die an 1000 Jahre zählen ſoll, die Torſtenſonlinde in Schleſien, von der aus der ſchwediſche Heer⸗ führer die Belagerung Glogaus leitete, die Wallenſteinlinden, die der Friedländer gepflanzt haben ſoll in Neuſchloß in Böhmen, wo ſeine einzige Tochter— nicht die zarte Schillerſche Thekla, ſondern. eine robuſte Eliſabeth— mit einem Herrn von Kaunitz vermählt war, u. a. Die Linde des heil. Corbinian bei Freiſing hat der Sturm im Jahre 1880 gebrochen. Wenn die Linden blühen, geht an ſchönen Abenden ein ſüßer“ Duft von ihnen aus und haucht Sommerwonne in Welt und Herz. Und das iſt ein Segen, den der deutſche Baum noch immer ſpendet, der mit vertrautem, leiſem Rauſchen alle grüßt, die ſich freuen— unter der Linde. ANus dem Mannheimer Runſtleben. 1 flompoſitionsaufführungen in der Hochſchule für Muſik. In der geſtrigen 4. Schlußaufführung unſerer Muſikſchule lernte man angehende ſchöpferiſche Begabungen aus den Kompoſitions⸗ klaſſen Robert Hernried und Direktor Welker kennen, die, wenn ſie die ernſte, ſtrenge kontrapunktiſche Schule durchmachen, zu ſchönen Hoffnungen berechtigen. Was die Gaben des geſtrigen Abends betrifft, ſo kann es ſich in der Hauptſache nur um Talent⸗ proben, keineswegs um vollwertige muſikaliſche Schöpfungen han⸗ deln, die ſeeliſche Erlebniſſe wiederſpiegeln. Adolf Spies, der ſich in einem Liederzyklus, einer etwas langatmigen Romanze, drei Ver⸗ tonungen Köſter'ſcher Gedichte, ſowie einer Burleske für Klavier hören ließ, erwies von den drei die größte kom⸗ poſitionstechniſche Schulung. Seine Worttonlyrik zeigt ſchöne melo⸗ diſche Linien. Die Muſik ſchließt ſich enge an die jeweilige Dichtung an, und die Harmonik, die allerdings manchmal geſucht klingt, zeigt intereſſante modulatoriſche Wendungen. Herr Fritz Schmitt, Trude Maier und Fritz Lehmann ſetzten für dieſe Werke ihre 75 5 Kräfte ein und Reinhard Bommer waltete als Begleiter geſchickt ſeines Amtes. Eine ausgeſprochene muſikaliſche Begabung iſt FrizLehmann, von dem man neben einer Ballade und acht dem„Kleinen Roſengarten“) in dieſem Gedicht ariationen über ein eigenes Thema. drei Lieder nach Löns laus 0 zu hören bekam. Die ernſte Kunſt⸗ richtung zeigt ſich ſchon in der Wahl der Texte, und eine gewiſſe Schlichtheit des muſikaliſchen Ausdrucks berührt beſonders in„Aus und vorbei“ recht angenehm. Wenn erſt der junge Komponiſt ge⸗ lernt hat,„thematiſch“ zu arbeiten, wird man ſicher noch viel Gutes von ihm zu erwarten haben. Er ſpielte ſeine Sachen, ſowie die Burleske von Spies ganz famos und begleitete die Geſänge frei aus dem Gedächtnis in feinfühliger Weiſe. Hela Schaaf ſang die Lie⸗ der ausdrucksſchön. Den Beſchluß des gutbeſuchten Abends bildete die melodramatiſche Vertonung des„Hohelieds“ des Welker⸗Schülers Auguſt Schmitt, über deſſen Qualitäten wir uns ſchon bei einem früheren Anlaſſe geäußert. Paula Levi(Deklamation) und Bern⸗ hard Bollenbach(Klavier) brachten dieſes charakteriſtiſch ver⸗ tonte Liebeslied in acht Geſängen wirkſam zur Geltung. An ermun⸗ terndem Beifall fehlte es nicht. ‚ F. M. 8 In der heutigen Aufführung„Der Zi⸗ geunerharon“ ſingt Berta Malkin die Partie der„Arſena“ zum erſten Male.— In der morgigen Wiederholung von Goethes „Fauſt 1“ ſpielt Robert Garriſon den„Mephiſto“. Grete Sandheim tritt zum letzten Male als„Margarethe auf.— Am Montag, den 5. Juli wird Boieldieus„Johann von Paris“ wieder⸗ holt.— Am Dienstag, den 6. Juli kommtMeyer⸗Förſters„Alt⸗ Heidelberg“ zur Aufführung. In dieſer Vorſtellung wird ſich Fritz Odemar in der Rolle des„Karlheinz“ verabſchieden.—„Der Sturm“, der am 8. Juli hier in Szene geht, iſt das letzte Werk Shakeſpeares. Es iſt der Ausdruck der abgeklärteſten Lebensan⸗ ſchauung des Dichters, und man erkennt unſchwer in dem großen Zauberer Proſpero, zumal in ſeinem berühmzen Abſchied von der Geiſterwelt, ſeines Schöpfers eigenes Abbild: er ſagt ſich ſelbſt für immer los von der Zauberwelt ſeines Theaters und ſeiner Poeſie. In einer prachtvols geſtuften Reihe typiſcher Geſtalten iſt hier der Kampf des Guten mit dem Böſen zu prinzipieller Bedeutung erhoben, das Spiel und Gegenſpiel der äußerſten Kontraſte— ſelbſt die Geiſterelt einbeziehend— iſt von einer wundervollen dichteriſchen Viſion, die Löſung der Aus⸗ klang einer tief ethiſchen Perſönlichkeit.— Das Werk, Richard Gſells Abſchiedsinſzenierung, wird in einer Löſung verſucht, die Hand in Hand mit Heinz Gretes maleriſcher Ausgeſtaltung die bunte Phantaſiewelt der Geiſterinſel ohne opernhafte Verbreſte⸗ rung feſtzubannen ſucht. Dem hat ſich die untermalende eigens für dieſen Zweck komponierte Muſik Fritz Zweigs zugeſellt. 1% Wiener Operettenſpiele im Roſengarten.„Die fee“, Operette in 3 Akten von Emmerich Kalman, deven uf⸗ führung vor ausverkauftem Hauſe ſtattfand, wird heate und Sun⸗ tan wiederbolt. Beainn der Varſfellung /½ Ir. * garine ermäßigt worden. dazu übergegangen, einen Teil ihrer Beſtände an Auslands⸗ rückgewieſen. Landeier M..90.—.10 verlang: wurde. zeigen keine Veränderung. Für einen ſchönen Kopf müſſen ſmmer⸗ lich vorhanden, 25 von Marke dem Schiff verſank. —— 4. Seite. Nr. 288. Mannheimer Generol · Anzeiger.(Mitiag- Ausgabe.) Samstag, den 3. Juli 1920. Die Mannheimer Kinderhilfe⸗Woche wird am morgigen Sonntag durch ein vormittags von 11 bis 12 Uhr am Waſſerkurm durch die Kapellen des Apollo⸗ und Union⸗ theaters unter Herrn Kapellmeiſter Härzers Leitung veranſtal⸗ tetes Pramenadenkonzert eröffnet. Wir machen auf dieſes Konzert, das für die kommenden Veranſtaltungen werben ſoll, mit der Bitte um recht zahlreichen Beſuch aufmerkſam. Berbilligung von Auslandslebensmitteln Nachdem bereits die Reichsfleiſchſtelle die Verbilligung des Preiſes für Auslands⸗ fleiſchwaren vorgenommen hat, iſt nun auch der Preis für Mar⸗ Die Stadt Mannheim iſt gleichfalls lebensmitteln zu verbilligten Preiſen abzu⸗ geben. ch. Bom Markt. Durch eine in den letzten Tagen erlaſſene einſchneidende Maßnahme der pfälziſchen Regſerung bezünlich der bſtausfuhr aus der Pfalz wurde der hieſige Markt ſtark in Mitleidenſchaft gezogen.. dieſer behördlichen Maßnahme iſt die Ausfuhr von mehr als 3 Zentnerg Obſt pro Erzeuger oder indler nach 5 Uhr morgens ſtrikte verboten. Wer nach dieſer Zeit mit mehr als 3 Zentner Obſt auf der Rheinbrücke erſchien, um nach Mannheim zu fahren, wurde von der pfälziſchen Polizei zu⸗ Infolge dieſes Erlaſſes fuhren die Pfälzer Händler bereits Freitag Nacht von ihren Standorten ab, um zwiſchen 2 und 3 Uor heute früh hier einzutreffen. In der Zufuhr von Gemüe wurde keinerlel Beſchränkuna erlaſſen, pielmehr kann dieſes in be⸗ liebigen Mengen aus der Pfalz ausgeführt werden Die Jufuhren waren aber ſowohl hierin wie hauptſächlich in Obſt ſehr minimal, was einem Anziehen der Preiſe gleichkommt. ffür Kirſchen mußte M..40—.80, für Joghannisbeeren durchweg M..20 und für Stachelbeeren M..60—.80 bezahlt werden. Ge⸗ Mülle bezauptete ſeinen Preisſtand vom Donnerstag mit 70—80 Pfg. für Wirſina und Weiftrau. Nur Bohnen aingen im Preiſe um Pfg. zurück und wurden zu M. 2 gegenilber M..20 am Don⸗ kerstag pfundweiſe ausgewogen. Auch Eler verzeichneten einen Preisrückgang und zwar von 10 Pfg., indem für ſchöne. friſche Die Preiſe für Salat in 40—60 Pfg. angelegt werden. Blumen waren wieder reich⸗ Die Blumenſtände wekteifern mit den gefälligen Auslagen der hieſigen Blumenläden, in denen ſa ſtets die farben⸗ prächtigen Kinder ftloras bewundert. werden können. Der Markt⸗ pverkehr litt, wie geſagt, unter dem pfälziſchen Erlaß. Ein flottes Geſchäft wollte ſich heute früh nicht ſo recht entwickeln. Spielplan des Natlonal-Theaters Neues Theater jan Vorstellung JJ vorstellung 1 .8 54D Faust l. 5 5..55 A Johann von Paris 7 6. D. 54C Alt-Heidelberg 17 7. M54 B Die Zauberflöte 7 8. D. 55 CNeu inszeniert: Der Sturmſ7 9. F. 88 5 Titus 7 0. 8. 55 B Nach Damaskus 6 . 8. Außer Miete: Lohengrinſ6 2. M. Außer Miete: Piſfungs- faufführ. der Operhschule Der betrogene Kadis I7 Nus dem Lande. 2 Weinhelm, 2, Jull. Auf der Sulzbacher Landſtraße wurde 770 abend der§fährige Knabe Karl Rockendörfer von hier urch ein Frankfurter Automobil überfahren. Das Kind er⸗ litt lebensgeſährliche innere Verletzungen. Der Kraftwagen, deſſen Führer vergeblich verſucht hatte, dem Kinde auszuweichen, hielt nach em Unfall ſofort an. Die Inſaſſen brachten den verunglückten Knaben im Auto in das Jalt tädtiſche Krankenhaus. Vom Bodenſee, 1. Juli. r See hat geſtern wieder zwei Opfer gefordert. Der 43 Jahre alte Landwirt Rudolf Böhler fuhr mit ſeinem bjähr. Sohne Alois und dem Landwirt Daman Weltin, bend mit einem Segelboot, beladen mit Holz, fingen nach der Reichenau zurück. Bei Abfahrt war der See en 0 und nichts weſentliches deutete auf einen raſch auf⸗ kommenden Sturm. Bei dem Wetter kam dieſer aber doch auf und brachte das Boot zum Kentern. Weltin konnte von Hilfsbooten, die von Allensbach und der Reichenau abfuhren, als ſie die Seenot des Seglers bemerkten, gerettet werden(er hiell lich an einer Diele feſt), während Böhler mit ſeinem Sohne mit Weltin ſagte aus, daß bei Ausbruch des Sturmes, zwiſchen 6 und.80 Uhr, die Segel eingezogen wurden. Nach dem Kentern ſich die Männer am Segelbaum feſtge⸗ halten, Böhler außerdem hielt ſeinen Sohn unter dem Arme, ſpäter an der Diele Dann verließen Böhler die Kräfte und er verſank ſollte in Allensbach Milch holen, wollen. Vaterliebe. mit ſeinem Sohne. Der Gerettete ſagt aus, daß auch Pöhler hätte gerettet werden können, wenn er ſeinen Sohn nicht hätte retten Der Verſtorbene hinterläßt eine Witwe und 5 Kinder. Die Leſchen ſind noch nicht gefunden. n Allens⸗ bach wurde das 12 Jahre alte Töchterchen des Poſtſekretärs Kopf⸗ Konſtanz durch Ueberfahren—+ den 900 etötet. Das Kind ſprang bom rittbrett zu früh ab und kam unter den Zug. 8 * Kehl, 30. Juni. Beim Baden am Rhein wurde der 13⸗ des Ratſchreibers Kehret ſpaßhalber in den offenen 1 toßen, trunken. Sportliche Rundſchau. Mauntzeimer Regaita. Der bedeutende Aufſchwung im Ruderſport, welcher erfreulicherweiſe in Mainz und beſonders in Feankfurt ſo zahlreiche Melbungen zeitigte, 25 weiterhin angehalten. In 117/ Booten ſind 61“ Ruderer von 28 ver⸗ chiebenen Vereinen zur morgigen 37. Oberrheiniſchen Regatta ſemelbet. Zum Juntorvierer ſind 13 und zum Troſtvierer) ind ſogar 10 Meldungen abgegeben worden. falz⸗Achter eckar⸗Vierer Auch für den . Achter) und den dthein⸗Achter(Juniorachter) find die Nennungen von 10 bezw. 13 Booten ſelten zahlreich eingegangen. 1 0 0 In den großen Rennen ſteht durch die Beteiligung des Mainzer .⸗B. und der Frankfurter Germania erſttlaſſiger Sport in Ausſicht. Die erfolgreiche Hüblein⸗Mannſchaft der Amicitia wird im Verbands⸗ Vierer ſcharfe Konkurrenz vom Würzburger.⸗V. bekommen. Im ſteuer⸗ mannsloſen Bierer vertritt die Rudergeſell E die Mannheimer arben, gen die gleiche Würzburger Mannſchaft, gegen Wermania, inzer Verein und Sachſenhauſen. Hoffentlich köunen beide Wander⸗ preiſe hier verbleiben. Für das große Achter⸗Rennen haben Amicitia und Geſellſchaft gemeldet. Es wäre zu wünſchen, daß es einer dieſer Mannſchaften gekingt, auch dieſen Wanderpreis 17 2 gegen Germanta zu verteidigen. Harte Arbeit wird Netenauer leſſten müſſen, um alten Gegner pon Mainz und Frankfurt—85 ſich zu laſſen; am Mühlauhafen hal es für die Auswärtlgen aber ſchon— Uebexraſchung gegeben und es wäre unſerem heimiſchen Senior⸗Gluller Wie bereits erwähnt, um halb 8. Uhr, die Hauptrennen um 3 Uhr. beſondere von B ein Erfolg für ſein fleißiges Training wohl 7 gönnen. Der Ruder⸗ Klub läßt ſeine in Karlsruhe ſiegreiche tarten er trifft jedoch hier auf ſtarke Gegner, wie die erfolgreichen Worm⸗ er, Kaſteller und Germania⸗Mannſchaften, welche letztere aber voraus⸗ ichtlich alle 8 zuſammen mit der Mannheimer Rudergeſellſchaft im Vor⸗ rennen ſchon Dieſe Vorrennen, welche am Vor⸗ mittag von Uhr ab ausgefahren werden müſſen, werden mit zu den ſchönſten Rennen gehören. Für uns Mannheimer ſind ſie ins⸗ edentung, weil auch Lüdwigshafener.⸗V. und Amicitia hier mit Gegnern aus unſerer näheren Umgebung von Heidelberg und Karlsruhe zuſammentreffen. 5 Vom Neckartal ſind außerdem Heilbronner Schwaben und Heilbronner Verein, le die.⸗G. Eberbach und die Stuttgarter.⸗G. gemeldet und dieſe zahlreichen elnldungen aus dem ganzen Stromgebiet 5„daß unſere Mannheimer Regatta der Mittelpunkt des oberrheiniſchen fferſpoktes iſt. Vielleicht bleibt der ſonſt übliche Mannheimer Regatta⸗ Regen aus und trägt die morgige Regatta dazu bei, dem Waſſerſport viele neue Freunde und Gönner zuzuführen. 15 Wie uns noch offiziell mitgeteilt wird, ſind als edsrichter die Herren Oskar Cordes⸗Mainz und Emil Dörin g⸗Heidelberg beſtellt, während das Amt der Zielrichter von den Herren Dr. Streibich⸗Mann⸗ heim und Dr. UIlrich⸗Heidelberg verſehen wird. Der ffeſtplatz befindet ſich an der Kammerſchleuſe, der zweite Platz auf beiden Seiten der Hafen⸗ chleuſe. Start auf der etwa 1900 Meter langen Strecke iſt am Hafenkopf, iel an der Kammerſchleuſe des Mühlauhafens. Die Vorrennen beginnen, 45 144431 Markt bei freier Wirtschaft und iſt, da er micht ſchwemmen konnte, er⸗ annſchaft im Rhein⸗Achter es Rheines Hande und jndustrie. Industrieller Kapitalbedarf im Juni. Die Somme der durch Aktien und Obligationen an den Kapitalmarkt herangetretenen neuen Ansprüche ist im Monat Juui zwar wesentlieh zurückgegangen, hat aber doch den Betrag von einer halben Milliarde überschritten. Die Ge- gamtsumme beträgt nach der von der Bankfirma Stenger, Hoff- mann u. Co., Kommanditgesellschaft Berlin., Jägerstr. 33, veröffentlichten Statistik 668 Mill. A im lionen im Mai. Stamm. Aktien Vorz.-Aktien Ind.-Obl. insgesamt nom. nom. nom. nom. November(einschl. Anilin⸗ u. Pulyerkonzern) 715 330 243 1288 Desembefnfn 42 23 145 610 Januar 1920 35 13 130 767 Eeiiett,, 50 134 807 %%§;—éùni 8 53 82 82⁰ 77%%%%%(( 1715 1085 VVVVV 79 126 1018 JC 20 58 605 5²⁸0 981 1099 7000 Insgesamt sind seit Oktobet v. J. über 7 Milliarden Mark nom. Aktien und Oblisationen begeben bezw. ange: kündigt worden. WN TLum Abbau der Zwangswirtschaft. Freie Köseeinfuhr und Aufhebung der Käsezwansswirtschaft. Berlin, 2. Juli. Drahtb.) Das Anhalten der Besserung unserer Valuta gestattet zunächst, das generelle Verbot der Einfuhr von Käse aus dem Auslande bis auf weine es aufzuheben. Sollte sich wider Erwarten die Valuta er- heblich verschlechtern, so wird im Interesse unsèrer Zahlungs- bilanz Zurücknahme der allgemeinen Einfuhrgenehmisung vor- behalten. Die Händlerkreise werden alsoe gut daran tun. keine langfristisen Verträg e abzuschließen, son- dern damit zu rechnen daß eintretendenfalls die Aufhebung der Einfuhrgenehmigung erfolgen kann. Von der allgemeinen Freigabe der Einfuhr bleibt Weichkäse der Schwierigkeit der Kontrolle halber und wegen des Anreizes zur Verarbeitung von Vollmileb im Inlande ausgeschlossen. In Anschluß an die Aufhebung des Einfuhrverbotes soll auch die Bewirtschaftung des Käses im Inlande freigeseben und die Höchstpreisverordnung aufgehoben werden. Als Einschränkung bleibt das allgemeine Verbot der Herstellung von Fetthäse nach wie vor bestehen, um die Versorgung der Bevöélkerung mit Mileh und Butter nicht zu beeinträchtigen. Wie bekannt, unterliegt die Regelung des Verkehrs mit Käse, Quark usw. nach der Verordnung vom 18. 7. 18 den Landeszentralbehörden. Auch diese Bestimmung soll fallen, und zwar sobald als möglich. Ein genauer Zeitpunkt kann hierbei erst festgestellt werden, wenn die einzelnen Bewirtschaftungsstellen die zur Aufhebung der auf Grund des angeführten Rahmengesetzes getroffenen An- ordnungen in die Wege geleitet haben. Auch die„ 28 Freigabe der Elereinfuhr ist verfügt worden. Eine im„Reichsanzeiger“ veröffentlichte Bekhnntmachung des Reicbsministers lur Ernihrung u. Land- wirtsehaft gestatfet die Einfuhr von Eiern und Hierpradub ten allar Art unter Fortfall der bishor vorgeschriebenen Bewilli⸗ gunsen. Die bisherigen Verordaungen über die Linfuhr von Hieru treten sofort aufer Kraft. Nunmehr ist dem Käse- und Eierfachhandel der Weg frei- gegeben, nicht allein mehr Ware hereinzubringen, sondern. Ware zu Preisen, die niedriger sind als die Preise, die unter dem bisherigen System herrschten, wWwo ein beschränkter Teil des Handels und bestimmte Organisationen ohne großes Risiko ein Monopol für die Einfuhrgeschäfte hatten und daher nach der Preisgestaltung Wenig fragten. Losung des fach- lichen Geschäftsmäannes mull es sein: billigen Käse und billige Eier hereinzubekonimen und zu verkaufen. Er gedenké des Versprechens, das der Handel im Kampfe gegen die Zwangswirtschaft wiederholt gegeben: daß er den billiger versorgen wolle als Staatsorganisation und Kriegsgesellschaft. Darum nochmals: günstiger Einkauf, geringer Nutzen und Preisverminderung ist das, worauf der Konsument wartet. 0 Börsenberichie. Mannheimer Hffektenbörse. Mannheim, 2. Juli. Die heutige Börse, verlief in àußberst stiller Haltung. Für Zellstofffabrik Waldhof-Aktien machte sich Nachfrage geltend zu 300% Zuckerfabrik Frankenthal- Aktien zu 340% erhältliceh, ebenso Zuckerfäbrik Waghäusel zu 330%. Fraukfurter Abendbörse. Frankfurt 2. Juli.(Drahtb.) Die Geschäftstätigkeit nahm nur in einzelnen Werten größeren Umfang an. Zu höheren Kursen gingen 5% Goldmexikaner um, 339½: ferner stellten sich sämtliche Rumanen-Anleihen höher. 5% Rumänen ge⸗ wannen mit 160 7½%., 4% Bagdad fest, 111, 4½% Anatolier 127. Zolltürken 67. Von, sonstigen Auslandspapieren notierten Steaua Romana 1000. Deutsche Erdö] 1078. Deutsche Erdöl 780—-778. Unter den Lokalpapieren stelſten sich Schriftgießerei Stempel auf à38, Sektkellerei Feist 284. Scheideanstalt 485. Farbwerke Hôdchst 341, Metallbank 206. Montanpapierè und Schiffahrtsaktien bewahrten feste Tendenz. Chem. Th. Sold- sehmidt wurden im freien Verkehr lebhaft umgesetzt, 315. Zellstoff Aschaffenburg schwächer, 315(—%). Berliner Metallbörse vom 2. Juli. Preise für 100 Kg. in Mark: 2. Juli 20. Jum Elektrolytkupfer(wire bars) I590—1005 1997 Raffinadekupfer(99—99,%) 0* 1025— 1050 1050 3232„„ 425—450 45⁰ üttenrohzink(Synd.-Preis)„——— 55 do. 10 e 110 3 300 üttenaluminium(98—„„ Benkaflag. 5600.4000 4090—4200 Hültenzinn(990%)— 0 0** N bce Reinnickel Ne„ éÄöÄ«87— 8. 5 Antimon us) 0 Platten Ank 330—350 Wirischaffliche Rundschau. Enzinger-Werke.-., Worms. Das abgelaufene Geschäftsjahr schließt mit einem Brutto- gewinn von 634 297 ab. Die Prager Gesellschaft verteilte 2% Dividende wie im Vorjahre., Der Aktienbesitz ist unter Wertpapieren verbucht. Im neuen Geschäftsjahr sind die Aktien dieser Gesellschaft ohne Verlust abgestoßen worden. Nach Abzug von Abschreibungen mit 25 500(i. V. 315 515) Verbleibt ein Reingewinn, von 378 720%. woraus 1296 (i. V. 6/ Dividende verteilt werden. Als Vortrag auf neue Rechnung bleiben 121 414 l. Dem Ueberschuß aus Waren inel. Vortrag von 1,04 Mill. und Einnahmen aus Wertpapieren stehen 1038 Mill. Un⸗ kosten und 366 218„ Kursverluste gegenüber. In der Bilanz sind Werksanlagen insgesamt mit.17 Mill. 1(Pfeddersheim und Breslau) ausgewiesen, die Wertpapiere gingen zurück von 1½75 Mill.&4 auf 1,405 NMill. 4, die Debitoren stiegen von 863 187 4 auf 3,21 Mill.&. die Warenbeständle auf 3,123 Mill. AI. An Passiven stehen gegenüber bei 3 Mill.& Alctienkapital Juni gegen 1018 Mil- setzung der Silberpreise vornehmen soll, ist jetzt ge- Deutschen Erdöl-.-G. den Betrieben nicht ausgefolgt, sondern dienen nur bracht haben. und.436 Mill. 4 Reserven.52 Mill. G. V. 224 859 40. ferner sind 152 98& Rückstellungen für fällige Forderungen auf- geführt. Die Generalversammlung findet heute statt. * ** Zur Aumeldung der Auslandsforderungen. Von zu- ständiger Stelle wird mitgeteilt: Die Frist zur Anmeldung der deutschen Forderungen ist endgültig auf den 31. Juli 1020 fest- gesetzt. Trotz des wiederholten Hinweises auf die Bedeutung der frühzritigen Anmeldung für das Reichsinteresse haben zahlreiche Personen und Firmen bisher leider der Anmelde- pflicht nicht genügt. Derjenige, der auch die neue Nachfrist ungenptzt verstreichen läßt. hat auf Grund des 8 64 des Reichs- ausgleichsgesetzes Strafverfolgung zu gewärtigen. Zur Silberprelsnotierung. Die Kommission, die die Feat- bildet und dürfte bereits in der kommenden Woche die Tätig- keit aufnehmen. Deutsche Nationalbank in Bremen Die Bank hat sich bei der Firma Gebruder Hammetst ei n, Bankgeschäft in Ber- lin und Essen a. d. R. kkommanditisch beteiligt. Neueste Drahiberichte. Neues Wirtschaftsübereinkommen Deutschland— Tschecho- Slowakei. W. Prag, 3. Juli.(Drahtb.) Bei den kürzlich in Prag ab- gehaltenen wirtschaftlichen Verhandlungen der tschecho-slo- wakischen Regierung mit Deutschland wurde bezüglich der Frage der Regelung der Liduidation von Privat- eigentum deutscher Staatsbürger in der Teche⸗ cho-Slowakei ein Ein vernehmen erzielt über die be⸗ stimmenden Grundsätze, welche die tschecho-slowakische Re⸗ publik bei der Durchfuhrung der Bestimmungen des Friedens- vertrages beſolgen wird. Der tschecho-slowakischen Republik wird ferner die Lieferung von monatlich 108 ooοt Stein⸗ kohle und Koks aus Deutschland garantiert. 4000 1 Steinkchle. Durch den Vertrag welcher bis Ende 1920 gilt, ist das bisherige Verhältnis in der Lieferung von Braun- kohle seitens der tschecho-slowakischen Republik gegen deutsche Steinkohle verbessert. Rositzer Braunkohlenwerke.-G. Berlin, 3. Jull.(Eis. Drahtb.) Die Generalversamm- lung, in der ein Kapital von 9 165 800 mit 48 829 Stimmen vertreten war, genehmigte die Erböhung des Grund- kapitals um 20, auf 33 Mill. 4. Die neuen Aktien, die vom 1. Juli 1920 ab an der Dividende teilnehmen. werden der zum Kurse von 2002, über⸗ lassen gegen Einbringung folgender Werte: 4 820 000 Aktien der Deutschen Mineralölindustrie.-G. in Wietze. 1080 Kuxen der Braunkohlengewerkschaft Braunsdorf und die von der Deutschen Erdöl-.-G. betriebenen Generator- Anlagen und Teerraffinerien. Die Werte der der Gesellschaft zu übereig- nenden Anlagen in Aktien und Kuxen sind per 30. Juni auf⸗ gezählt auf rund 41 Mill. verrechget worden. Gründung einer Gerstenverteilungsstelle. Berlin, 3. Juli:(Eig. Drahtb.) Gründung einer Gerstenverteilungsstelle G. m. b. H, in Berlin. Der Aufsichtsrat besteht aus 11 Vertretern der in Frage kom- menden Industrien, ferner einem Mitglied, das der Reichs⸗ minister für Ernährung und LLandwirtschaft bestimmt, und zwei Mitgliedern, die durch das Direktorium der Reichsge- treidestelle ernannt werden. Die drei Regierungsvertreter haben das Vetorecht gegen alle Beschlüsse der Gesellschaft. In der Gesellschaft sind folgende Industrieverbände vertreten: Deutscher Brauerei-Bund, Bund deutscher Malzfabriken, Roh- stoffverteilungsstelle der Kaffeersatzindustrie, Graupen-Zen- trale. Verband der Preßhefefabriken und Kindergerstenmehl- fabriken, Wirtschaftsstelle des Säckeindustrieverbandes, Ver- band der Malzextrakt-Fabrikanten. Die Bezugsscheine werden als 8- weis für die Landwirte, daß sie die entsprechenden e Gerste auf ihre Lieferungsverpflichtung zur Abholung ge- Die Bezussscheine wurden deshalb von den Geschäftsabteilungen bzw. von den Kommissionen der Gerste- verteilungsstelle den Kommunalverbänden in den Beazirken, wo die gekaufte Gerste gewachsen ist, ausgestellt. Die Bezugs- scheine dienen als Nachweis der getätigten Lieferung zur Ab- schreibung auf ihr Lieferungssoll. Die Gesellschaft ist auch ermächtigt, ausländischen erwerben und zu veräußern. . Hlaag, 2. Jull.(Drahtb.) Korr.-Bür. Die II. Kam hat die Vorlage über den 200 Mil! ionen Guldenkre ddt an Deutschland angenommen. Waren und Märkte. Ergebnisse von Weinversteigerungen— flauer Absatz. Aus dem Rheingau wird mitgeteilt: Die Zurückhaltung im Weingeschäft hatte auf der Weinversteigerung der Ver- einigten Weingutsbesitzer von Rauenthal. die in Eltville statt· kand. wiederum den Erfolg, daß von den ausgebotenen igiger Eltviller und Rauenthaler Naturweinen nur fünf Fässer Absatz finden konnten, Die Versteigerung wurde daher frühzeitig abgebrochen. Es wurden im Halbstück bezahlt 10 500 bis 14 200 l. Im ganzen wurden 56 200& erlöst,.— Besser ver- lief die Versteigerung der Vereinisten, Weingutsbesitzer von Hallgarten in Hallgarten. Es kauien 36 Halbstück 1919er Hall- gartener Weine zum Ausgebot. Bezahlt wurden für das Halb- stück 9100—19 0 4. im Stück durehschnittlich 25 30& 11 Faß wurden zurückgezogen. Für 25 Halbstück stelite sſch der Erlös auf 316 50.— Die Natutweinversteigerung der Hallgartener Winzergenossenschaft hatte folgendes Ergeb 1919er 3 Stück 18 100—24 300 K, 41 Halsbtüek 8 durchschnittlich 31 242 das Stück. Gesamtergebnis rund 700 0 Einfuhr von Obstweln. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß Gesuche um Gestattung der Einfuhr von Obst· wein zus dem Auslande bei der Bad ischen Obat versorguntß in Kafleruhe zur Weitergabe an die Reiche⸗ stelle für Gemüsc und Obst in Berlin eipzureichen gind. Fachliteratur. Steuerschlüssel von Pr. Herbert E. Hirschberz. Die neuen Einkommen- und Vermögenssteuern in gemeinverständlicher tabellarischer Uebersicht. Preis.60 K. Carl Heymanns Ver. lag in Berlin W. 8. Mauerstr. 4/44. Die Hauptbestim mung en aller in Betracht kommenden. vielfach kom lizierten Steuergesetze sind in kurz gefaßter, nach einem ei Schema aufgebauter Tabelle zusammengestellt. wuührend der Keiſezeit it der Mannheimer General-Anzeiger 15 heibelberg: Bismarckplatz(iosk), erhältlich „ Baden-Baden: Sofienſtraße 135, „ Kiosk am Aurhauſe; außerdem findet man denſelben regelmizig in nachſtehenden Vanngofs Buchhandlungen. mannhein 0 8835 besen„ Heidelberg 8255 Bruchſal Oſenburg 5 75 Demgegen- über erbält Deutschland monatlich 20 00 Braunkohle und Kürzlich erfolgte die Mais und ausländische Gerste zu Ainheitlirhen 0 — du mußt dich GSamskug, ben I. Jull 1920 Mannheimer Generul · Anzeiger.(Mittag-Auggabe.) B. Seite. Nr. 288. Blätter fü r Bildun gund Wiſſen Es waren Ferientage geweſen Von Johanna Schmidt. Ja, es waren Ferientage geweſen.. Tage von wunderbarer Schönheit, wenn die Sonne hoch am klarblauen Himmel ſtand dort, über den dunkeln, tannenbewachſenen Bergen und den dazwi⸗ ſchengeſtreuten leuchtendgrünen Waldwieſen... ſchön auch, wenn der warme Sommerregen durch die Tannen rauſchte und mit ge⸗ heimnisvoller Stimme ſein Märchen erzählte. Und nun iſt das Ende gekommen, der letzte Tag. Wir liegen auf dem weichen Raſen, wir beide allein. Du und ich.. kein Menſch ſonſt in der Nähe. Wie aus unendlicher Ferne dringt hie und da ein Laut aus dem Dorfe zu uns, ſonſt Stille.. Strahlend ſteht die Mittags⸗ ſonne am wolkenloſen Sommerhimmek.. ein weiches Lüftchen ſtreicht wie koſend über uns hin Durch die halbgeſchloſſenen Lider ſchaue ich zu Dir hinüber. Du Hältſt die Augen geſchloſſen, ruhig geht dein Alem.. kein Zug in Deinem Geſicht verrät, was Deine Gedanken beſchäftige Ganz nahe biſt Du bei mir, ſo nahe, daß ich nach Dir faſſen kann, und doch bin ich Dir ſo fern auch ſo mendlich fern Ruhig hältſt Du meine Hand, die ſich in die Deine geſchoben hat... Fühlſt Du nicht ihr Jit.ern?.. fühlſt Du nſcht die Angſt die mich wie ein Fieber ſchüttelt? Siehſt Du nicht dort, dort'nten am äußerſten Ende des Gar⸗ tens dieſes dunkle Erwas, das die Luft mit Bangen füllt. das ſich näher. immer näher ſchiebt.. ſiehſt Du es nicht fühlſt Du es nicht? Ich möchte Dich rufen, möchte Dir ſagen, was mich quält möchte Dich bitten:„Nimm mich in Deine ſtarken Arme, laß dieſes dunkle Etwas ſich nicht zwiſchen uns drängen.es iſt die Tren⸗ nung.... die Trennung für immer“... aber es kommt kein Laut über meine Livven. ich möchte ſchreien.. ich kann Und langſam kommt ſie näher die dunkle Trennung mit all ihrem bitteren Weh.. langſam ganz langſam aber ſie kommt... ſie kommt.. und bis der Abend ſeine Schatten übers Land breitet, da hat ſie ſich längſt zwiſchen uns gedrängt hat Dich in ihren weiten Mantel gehüllt und fortgetragen nach der fernen, fernen Stadt, die ich nicht kenne, in der meine Gedanken Deine Wege nicht verfolgen können.... in der andere Dein Denken und Fühlen für ſich in Anſpruch nehmen, daß nichts, nichts mehr für mich bleibtt Die fibrechnung. Von Paul Alexander Schettler. Liddh und Fred ſtehen ſich gegenüber, Aug in Aug. Liddy bleich und 0 e ippen, doch mit furchtbar drohen⸗ den Augen. Fred ſucht ſeine Unſicherheit durch verlegene Beweg⸗ ungen zu bemänteln. Längeres unheilvolles Schweigen. Nur das ſto weiſe Atmen Liddys iſt hörbar. 12 Endlich„ermannt“ ſich Fred und hebt an:„Willſt du mir bitte ſagen, was dich nach unſerer Auseinanderſetzung no⸗ Liddy ſouernd und verfänglich:„Nichts, als daß ich die Summe unter unſere Rechnung ziehen werde.“ „Welche Sumne—— „Dieſel“ i und hält ihn Fred vor die wird Aber Fred iſt ein Mann, er zittert nicht, ſondern lächelt, wenn auch etwas gezwungen.„Nun, und was haſt du damit gewonnen, wenn du mich niederſchießt?“ „Rache! Rache für den Verrat, du Treuloſer! „Sehr ſchön. Und was dann?“ auz ber da, edee ü n ſein wird, Dir a. 4 aber auch dem— Staatsanwalt, das möchte ich weifeln.“ 8 Ianmert mich der Staatsanwalt? Was geht mich das Gericht an! Meine Sühne will ich“— drohend auf Fred ein⸗ aſe, die um einen Schein blä dringend— ‚deinen Tod!“ 5 ved iſt zurückgewichen. Ja, ja, was denkſt du, werden deine Verwandten—— ſagen, wenn du als Mörderin vor ihnen da⸗ ſtehſt? „Ah bah— Mörderin— was frag ich nach meinen Verwand⸗ ten? Sie können mir geſtohlen bleiben.“— „Aber denke ein wenig an deine Zukunft, Kind, willft u denn abſolut unters Fallbeil oder lebenslänglich ins Zucht⸗ aus?“ „Ich fürchte mich weder vor dem einen noch dem andern. Du liebſt mich nicht, du haſt mich hintergangen, das genügt mir. Ich habe mit 8 Leben abgeſchloſſen. Sie erhebt wieder den Arm mit der Schußwaffe. Fred, dem in höchſter Verlegenheit ein Gedanke kommt: Einen Augenblick, Kind!— weißt du auch— bedenkſt du auch— daß— in den Zuchthauszellen— Spinnen— ja Spinnen find!“ Liddy läßt den Arm ſinken. Ein Beben durchläuft ihren Körper. „Spi— Spinnnen, ſagſt du?“ flüſterte ſie. „Fred, der ein wenig an Sicherheit gewinnt:„Ja, frag jeden Gefängniswärter, wie es von Spinnen in bden Zellen wimmelt. Große— kleine— dicke— dünne— brrl Du kennſt doch die mit den langen dünnen Beinen und die mit den kleinen, dicken, Kes Fulſezlichſ. ſehnt Lidcg, It es pebez „Entſetzlich!“ ſtöhnt„Iſt es wahr?!“ 5 „O, und wohin ſie überall kriechen! die Spinnen! über Tiſche und Stühle, von der Zimmerdecke laſſen ſie ſich an langen Fäden erab, in die Betten verſtecken ſie 12 in die Speiſen fallen ſie nein— daß man ſie mit dem Löffel herausfiſchen muß— brr! —7 „Hör auf, hör auf!“ Liddy ſchließt die Augen. Ihr iſt ſchach Gie ſchüttelt ſich. Paſſerl, Fred, Waſſer!“ Fred hält die Schwache und geleitet ſie zum Divan. Er ent⸗ nimmt ihrer Hand den Revolver,——5 ihn und ſteckt ihn zu ſich. Hierauf betupft er das kalkweiße 79% Liddys mit einem feuch⸗ ten Tuche, und während ſie die Augen aufſchlägt, ſtreichelt er päterlich ihre Hand.„Deine Nerven, Kindchen! Ich ſag's ja immer, ſchonen. Du mußt verreiſen, ins Bab. Verſprichſt du mir das?“ 8 Wie die Dölker der Erde küſſen. Von Dr. Kurt Ahlberg. Welche Bedeutung der Kuß als Tauſch⸗ und Verkehrsmittel er⸗ langt hat, iſt bekannt. In ſeinen verſchiedenen Gattungen ſpielt er im öffentlichen und privaten Leben aller Völker eine wichlige Rolle. ſeine Formen ſind mannigfaltig; je nach der Anſchauung ge⸗ ſellſchaftlicher Klaſſen hat ſich hier die eine, dort die andere als die berechtigte eingebürgert. Nur wenn die unverfälſchte Natur ihr Geſte verlangt, erſcheint er wohl jederzeit und überall in der gleichen talt. 5 Im Altertum war die Züchtigkeit beim Küſſen groß, und in der alten Geſetzgebung ſpielt der Kuß eine bedeutende Rolle. Man ng damals von der Anſicht aus, daß der Kuß ein Zeichen der emeinſchaft des Leibes ſej und daher rechtmäßig nur in der Ehe ſtattfinden könne. Die Küſſe bekrachtete man als Pfänder der Ehe, und es pflegten daher die alten Griechen bei den Verlöhniſſen das Liebesbündnis mit einem Handſchlage und einem Kuß zu bekräf⸗ ligen. Der Kuß bei der Verlobung hatte eine rechtliche Bedeutung. Schon im ſpäteren rämiſchen Recht finden wir die Beſtimmung, daß, wenn der Bräutigam der Bramt Geſchenke gegeben und ſie dabei eküßt hatte, und dann er oder die Braut vor der Heirat ſtarb, die raut oder deren Erhen die Hälfte der Geſchenke hehalten durften und nur die andere Hälfte zurückgeben mußten. Hatte der Bräu⸗ tigam aber die Braut nicht geküßt, ſo mußten, im Falle des Todes Braut oder des Bräutigams vor der Hochzeit, die Geſchenke 1 „ſafrika ſaſſen ſich die Männer gegenſeitig an den Arm mit beiden hier hält?“ Sie hat blitzſchnell einen Revolber en ee ſer und„küſſen“ gleichbedeutend. Kopf und Nacken ſind die gewöhn⸗ : Das iſt mir ganz gleich⸗ Trug einer aber gar das Kainszeichen des Muſenkuſſes auf der pollſtändig zurückgegeben werden. Doch ſcheint dies Geſetz nur für Spanien Geltung gehabt zu haben und auf eine ſpaniſche Rechts⸗ gewohnheit gegründet geweſen zu ſein. Noch im Mittelalter wurde, wie aus einem Stadtrecht für Kaſtilien zu erſehen iſt, nach dieſem Grundſatze verfahren. Es hatte ſich nämlich ein Kavalier mit einer Dame aus edlem Geſchlecht verlobt und ihr reiche Geſchenke ge⸗ geben. Da die Heirat aber nicht zuſtande kam, verlangte der Kavalier die Geſchenke von der Braut zurück. Beide gingen vor den Richler, und dieſer entſchied: wenn die Dame beſ der Verlobung ihren Bräutigam geküßt habe, ſo dürfe ſie alle Brautgeſchenke be⸗ halten; habe ſie ihn aber nicht geküßt, ſo müſſe ſie alles zurückgeben. Die Dame wollte nicht zugehen, daß ſie den Bräutigam geküßt habe und gab daher alles zurück. Auch in mittelalterlichen Urkunden aus dem ſüdlichen Frankreich wird oft ausdrücklich erwähnt, daß der Bräutigam der Braut ein Geſchenk gemacht und ihr dabei den erſten Kuß gegeben habe. Der Begriff des Kuſſes in Ehren wurde überhaupt im deutſchen Mittelalter vom juriſtiſchen Standpunkte aus weit ſtrenger definiert als heut. Das deutſche Recht ahndete aſff das ſchärfſte denjenigen, der eine ffrau oder Jungfrau wider ihren Willen küßte. Für das Küſſen einer Nonne galt die Strafe des Kirchenſchänders, und der Vaſall, der die Gemahlin ſeines Lehnsherrn küßte, hatte das Leben verwirkt. , Es gibt übrigens eine große Anzahl von Völkern, die den Kuß überhaupt nicht kennen. Wie eine Umſchau in der einſchlügigen Literatur belehrt, ſind es folgende Völker, von denen ausdrücklich berichtet wird, daß ſie die Sitte des Küſſens nicht kennen: in Europa die Lappländer, in Afrika die Bewohner der Weſtküſte ſowie die nubiſchen Somali, in Amerika die Feuerländer und Eskimos, auf den aſiatiſchen und auſtraliſchen Inſeln die Malayen und Poly⸗ neſier ſowie die Papuas und endlich die Eingeborenen des auſtra⸗ liſchen Feſtlandes. Bei vielen Völkern herrſcht ſogar geradezu eine bneigung gegen das Küſſen, und man darf durchaus nicht ebra glauben, daß die uns ſo ſchön dünkende Sitte von allen freudig auf⸗ genommen wird, die damit bekannt gemacht werden. Peſcher er⸗ zählt, daß Winwood Reade das Entſetzen eines Negermädchens er⸗ regte, als er ſie küßte, und Bayard Taylor bei den Frauen der auf eine entſchiedene Abneigung gegen ſede derartige Berührung ſtieß. Auch auf den Tongainſelg, wo man eſne Art von Küſſen hat, lacht man doch ibber die europäiſche Art zu küſſen. Nur die Hottentotten ſcheinen den Brauch von den Eurapäern ange⸗ nommen zu haben. Die genannten Völker haben für den Kuß ſehr verſchiedene Surrogate. So blaſen ſich die Bewohner der Andamanen einander mit einem girrenden Murmeln in die Hand. Von einem indiani⸗ chen Stamme am 1 von Mexiko erzählt ein Reiſender ſogar, ſaß man ſich dort als Begrüßung in die Ohren blaſe. In Zentral⸗ Händen und reiben ſich auf und nieder. Die am weiteſten verbrei⸗ tete Gewohnheit iſt die des Naſenreibens. Es wird dieſe Zere⸗ monie ganz in derſelben Weſſe ausgeführt wie bei uns das Küſſen, indem man entweder gegenſeitig die Naſen aneinander legt, oder indem man mit der Naſe einen andern Körperteil des„Geriebenen“ berührt. Sonderbar iſt die Art zu küſſen bei den Bergvölkern Tſchittagongs. Sie legen Mund und Naſe auf die Wange und ziehen den Atem ſtark ein. In ihrer Sprache heißt es nicht: Gib mir einen Kuß, ſondern: rieche mich. Genau ſo wie hier der Nachdruck auf dem Einziehen des Geruches liegt, iſt dies auch bei den weiter öſtlich wohnenden Birmanen der Fall. Vom malayiſchen Archipel bemerkt Crawford, daß dort für unſern Kuß bei allen Stämmen das Riechen eintrete. Ueberall ſeien die Worte„riechen“ lichen Objekte der Umarmung, wobei ein Schnüffeln hörbar wird. Von 1 1 auf Celebes haben wir das Zeugnis von Wallace, deſſen Leute bei der Abfahrt mit ihren Verwandten ein allgemeines Naſenreiben veranſtalteten, ſodaß Wallace ſich des Lachens nicht enthalten konnte. 5 In Europa hat die Sitte des Kliſſens vielleicht bei keinem Volke ſo reiche Blüten getrieben wie bei den Ruſſen. Sie durch⸗ dringt das Familtenleben im weiteſten Sinne und iſt ein weſent⸗ licher Faktor in Handel und Wandel. Es wird geküßt mit und ohne Veranlaſſung, oder vielmehr, es findet ſich ſtets ein Veran⸗ laſſung zum Küſſen. Zum geſelligen Verkehr haben die Ruſſen all⸗ mählich der franzöſiſchen und ſpäter polniſchen Sitte des Hand⸗ küſſens den eneng vor der altnationglen eingeräumt, nach der die Dame dem Herrn ihre Stirn zum Kuſſe bot, oder wie es ſetzt noch häufiger namentlich von älteren Frauen geſchieht. ihre Wange zu gleichem Zweck überließ. Ein Reſt der alten flaviſchen Gewohnheit mag es ſein, wenn die Ruſſin dem Manne, der ihre Hand an ſeine Lippen geführt, eine flüchtige Berührung ſeiner Stirn mit ihren Lippen oder wenigſtens eine dahinzielende Vewegung vergönnt. Den N pflegen in Rußland beide Geſchlechter die Form s Handkuſſes zu beobachten. Wenn„Batjuſchko“ (Väterchen) dem Edelmann oder der Dame vom„Hof“ begegnet, oder wenn ſeine würdige Geſtalt in ihren Gemächern ſich zeigt, ſo beeilen ſich bärtige wie zarte Lippen, ſeine oft recht harte und nicht immer ſaubere Hand zu berühren. Ein ſegnendes Marmeln und ein Bekreuzen der frommen Häupter iſt der Dank des Geiſtlichen. Vornehmere Geiſtliche, deren Hände gand beſonders der Gegen⸗ ſtand frommer Verehrung werden, pflegen dieſelben im Gegenſatz zu den gewößhnlichen Ponen mit ſo großer Soͤrgfaſt, daß„Erz⸗ biſchofghände“ ſprichwörtlich geworden ſind. Daß die Dienerſchaft den Höherſtehenden gegenüber auf die Hände oder den Saum des Gewandes ongewieſen iſt, und daß die Demut und Inbrunſt ihrer Küſſe mit der empfangenen Gunſt wächſt, verſteht ſich von ſelbſt. Die Blütezeit des Küſſens aber iſt die Oſterzett. Da ſchwinden ffür eine kurze Zeit alle Unterſchlede des Standes. Alters und Ge⸗ ſchlechts. Von dem Augenblick an, da das„Chriſtos voskreß“ zum erſten Male im Tempel von den Liphen des Prieſters erklungen iſt, und die Andächtigen ſich zum Kuſſe drängen, wird es fortae⸗ tragen von Mund zu Mund, und jeder ſinkt mit dieſem Ausruf in⸗ die Arme des Andern. Da küſſen ſich alle Mitalieder einer Fa⸗ milte. da umarmt der Fürſt die Gouvernante und der Hauslehrer die Fürſtin, da dürfen ſeſhſt die Diener in feierlichem Aufzuge ſich der Herrin des Hauſes nähern und mit dem„Chriſtos voskreß!“ deren Wangen dreimal berühren. Eine ſparſame Frau. Von Ignaz Pauer. Das woren gar betrübſame Zeiten für unſereinen, da der Menſch erſt beim Baron anfing und höchſtens noch k. k. Staatsbeamte, ohne Unterſchied der Rangklaſſe, als höhere Weſen reſpektiert wurden. Stirne, dann gab es Leute genug, die einem ſolchen im weiten Bogen ängſtlich auswichen, obwohl ſie gewiß keine Anſteckungsgefahr zu fürchten hatten. Zuweilen kar es vor, daß ein k. k. Beamter trotz⸗ dem Dichter war, oder auch umgekehrt, dann ſchüttelten alle Herren die Köpfe, nicht etwa um zu probieren, ob ſie etwas darin bötten,— Gott behüte,— das hatten ſie nicht nötig, ſte gaben auf dieſe Weiſe nur ihrer Mißbilligung über ſolch grobe Verletzung des Standes⸗ bewußtſeins Ausdruck. Das alles iſt anders geworden, heutzutage fängt ſchon tief— tief unterm Baron der Menſch an, der Dichter wird geehrt und ge⸗ trotz der wunderſchönen Uniform, ohne Unterſchied der Rangklaſſe, ſeinen Nimbus längſt verloren. 19 8 5 Das empfand die kleine Frau Suſi, Gattin eines ebenſolchen Beamten, über allen Maßen bitter, als ſie zum erſten Male in ihrer jungen Ehe im Sommer aufs Land gegangen war. Die Koſten für dieſen Landaufenthalt hatten ſich die beiden Leutchen während des ganzen Winters abgedarbt, das noch fehlende wurde durch einen ausgiebigen Vorſchuß ergänzt, trotzdem aber langte es nicht ſo recht und Frau Suſi mußte knickern und knauſern und ſich ſelbſt die be⸗ ſcheidenſten Genüſſe verſagen. Djeſe finanziellen Schwierigteiten blieben den übrigen Sommergäſten ſelbſtverſtändlich nicht verbor⸗ gen und Frau Suſi begegnete überall mitleidigen oder ſpöttiſchen feiert, manchmal ſogar eingeſperrt, und der k. k. Staatsbeamte hat, Blicken, ja, ſie mußte oft genug Redensarten anhören, daß heutzu⸗ tage ſelbſt ſolche Leute in die Sommerfriſche gingen, die ſich dieſen Luxus eigentlich nicht erlauben dürften. Ach Gott ja,— Frau Sufi gab ihnen mit ganzem Herzen recht ſund ſie wäre auch viel, viel lieber zu Hauſe gehlieben, wie aber wäre ihr Gatte von den Kollegen über die Achſel angeſehen worden, hätte er nicht ebenfalls eine Land⸗ wohnung, wenn es auch nur ein Kabinett war, gemietet. Ihr Auf⸗ enthalt auf dem Lande war durchtränkt mit allen möglichen Leiden und Kümmerniſſen, von denen ſie ihrem Gatten nach der Rücktehr mit Tränen in den Augen Mitteilung machte und ſich dabei hoch und teuer verſchwor, nie mehr wieder etwas ähnliches mitzumachen. Nichtsdeſtoweniger finden wir Frau Suſi im nächſten Jahre an demſelben Orte. In ihren Verhältniſſen hatte ſich nichts geündert. Sie ſparte und darbte, knickerte und knauſerte, genau wie im Vor⸗ jahre, dennoch aber wurde ſie allenthalben mit der größten Hoch⸗ achtung und Zuvorkommenheit behandelt, bei jeder Gelegenheit murde ſie ausgezeichnet und keine, dem allgemeinen Unterhaltungs⸗ bedürfniſſe entgegenkommende Veranſtaltung wurde ohne ſie durch⸗ geführt. Man nannte ſie Frau„von“, knixte und ſcherwenzelte vor ihr und feierte ihren Geburts⸗ und Namenstag mit rückhaltsloſer Begeiſterung. Ihre knappe Koſt, ihr mehr als beſcheidenes Quartier bewunderte man als ſelten zu findende Anſpruchsloſigkeit, und ihre notgedrungene äußerſte Sparſamkeit wurde als der Ausfluß ihres nicht ſeines gleichen findenden, wirtſchaftlichen Sinnes geprieſen. Und woher dieſer Wandel? Frau Suſi erhielt von ihrem Gatten jeden Samstag eine Poſt⸗ anweiſung auf hundert Kronen, was natürlich ſofort allgemein be⸗ kannt wurde. Am nächſtfolgenden Montag ſchickte ſie ihm die Note in einem eingeſchriebenen Brief wieder zurück, was niemand erfuhr, und während ein und derſelbe Betrag allwöchentlich hin und her wanderte, berechneten die übrigen Gäſte am Schluſſe der Saiſon, daß die kleine Frau ſechzehnhundert Kronen bezogen und nur drei⸗ hundert ausgegeben hatte, demnach mit einem erſparten Taſchengeld von dreizehnhundert Kronen heimkehre!— Das iſt eine Frau,— die verſteht's— und dabei noch ſo jung!— Und in welch Verhältniſſen dieſe Leute leben müſſen— und er iſt doch nur ein kleiner Veamter Hasreddin Hodſcha“). [Nachdruck verboten,] Nasreddin Hobſchas Wohnhaus lag unweit der Moſchee Ali Muſtapha Beis. Einſt beſſerte er, auf einer Leiter ſtehend, ſeine Dachtraufe aus. Dabei bekam er das Uebergewicht, ſtürzte don der Leiter und ſetzte ſich, ohne Schaden zu nehmen, mit einiger Vehemenz alf ſeinen Allerwerteſten. Ein Teppichhändler, der gerade des Weges kam, ſprang herbei und war Nasreddin behilflich, wieder auf die Beine zu kommen.„Du haſt keinen Schaden genommen; kaͤnnſt von Glück ſagen! Der große Allah iſt Dir wieder einmal gnädig geweſen!“ ſprach der Teppichbonze.„O Du Himmelhund, Du Neunmalweiſer!“ erwiderte Nasreddin.„Allah iſt mir gnädig geweſen? Gnädig, ſagſt Du? Von 27 Sproſſen, Du Tropf, hat er mir nicht einmal eine geſchenktl“ 5 Einſt wollte der Mongolenhäuptling Timur Ratzka Tamerlan mit ſeinen ſchlitzäugigen Kriegern die türkiſche Stadt Alſchehr mit ſeinem Beſuche beehren. Als ſich das Heer der Stadt näherte, be⸗ ſchloſſen die geängſtigten Bewohner, den geriſſenen Nasreddin den unliebſamen Gäſten entgegenzuſenden. Nasreddin ſagte zu, beriet ſich aber mit einem Vei. „Ich werde Timur Ratzka Tamerlan ein ſchönes Geſchenk an⸗ 8 Was meinſt Du wäre wohl geeigneter, Quitten oder eigen?“ „Natürlich Quitten,“ meinte der Bei, ſie ſind ſchöner und duften lieblichl“ „So werde ich Feigen nehmen,“ trollte ſich. Als er im Lager der Mongolen vor Tamerlan erſchlen und dem Gefürchteten ſeine Feigen anbot, zeigte ſich der Heerführer über die Winzigkeit des Geſchenks ſo erboſt, daß er den Befehl gab, Nas⸗ reddin eine Feige näch der andern an den Kopf zu werfen. Timut Ratzka Tamerlan hetrachtete das Schauſpiel von ſeinem Jelte aus. Bei jedem Wurfe ſchrie Nasreddin inbrünſtig:„Allah, ſei bedankt! Allah, ſei bedankt!“ Der Mongolenfürſt wurde neugierig, gebol ſeinen Knechten, mit Werfen innezuhalten und befahl den ſonder⸗ baren e Stadt Akſchehr zu ſich. „Was ſolls mit Deinen ſeltſamen Dankſagungen, Sohn eines Affen?“ fragte er.„O, Herr“, entgegnete Nasreddin,„ich danke nur meinem Gott, daß ich dem Vorſchlag unſeres Beis nicht gefolgt taſe Der Bei wollte Dir nämlich durch mich Quitten darbringen aſſen!“, Timur Ratzka Tamerlan ſchüttelte ſich vor Lachen und blieb Nasreddin und der Stadt Akſchehr fortan gewogen. Einſt baten einige Türkenknaben Nasreddin, einen Sack voller geſcheh Ihr Lausbuben! der Sch Ich werde „Soll geſchehen, ausbuben! ſagte elm.„ w nach Allahs göttlicher Weiſe leilen Und er gab dem einen zwer Nüſſe, dem andern eine bohle Nuß erwiderte Nasreddin und Fund leere Schalen, wieder anderen einige Hände voll, und ein de⸗ ſonders gut gekleideter Jüngling erhielt ſogar einen halben Sack der leckeren Früchte. Die Knaben verwunderten ſich darüber ſehr. „Ihr ſeid teilweiſe unzufrieden? Ihr wundert Euch auch noch! Und i0 habe doch redlich nach Gottes Weiſe geteilt! Aber werft alle Nüſſe wieder in den großen Sack! Jetzt werde ich nach der Weiſe eines Knechtes teilen!“ Und er gab nun ſedem Knaben reell nach Gewicht. 5 4 Einſt ging Nosreddin Hadſcha außerhalb der Stadt ſpazieren. Vor einer bunten Kuh, die in enger Umzäunung weidete, blien er, in Betrachtung verſunken, ſtehen. So fanden ihn einige Mitbürger und fragten nach dem Grunde ſeines ſonderbaren Verhaltens „Iſt es nicht ſonderhar aſ der Welt eingerichtet?“ rief Nas⸗ reddin.„Dieſes große Tier muß ſich mit dieſem kleinen Raum begnügen und hauſt darin wie ein efangener des Kadis, während die vielen Singpögel, die uns luſtig jubilierend umkreiſen, in Allahs herrlicher Welt ungeſtört und ungebunden umher ſchwirren“. ließ ein Vogel etwas fallen, gerade auf Nasreddins aſe. „Nein, Leute, ich muß mich widerſprechen! Es ſcheint vieles gerecht hienieden zuzugehen; denn bedenkt, wenn dag 70 die Kuh geweſen wäre!“ f‚ Hans Runge, Braunſchweig. Sprüche. Von Frida Schanz. Was wäre ein Wald, der nie die Axt geſehn, Für ein verwildertes Getriebel Wer viel verlor, bleib um ſo feſter ſtehn Und breite um ſo reicher ſeine Liebe. 9 *— 8 Willſt du dem Ruf der Pflicht vollauf genügen, Bleibt zum Genuſſe dir nur wenig Zeit. Am beſten einſt du Pflicht und Fröhlichkeit, Iſt dir die Arbeit ſelbſt Vergnügen. * Dem ſteht der Himmel offen, Der wächſt wie junge Saat, Der glauben kann und hoffen, Während der Frühling naht. 5 Name eines berüchnten Galgenvogels in der Türkel. 4 4 0 + „——————————— —— 9—— 5 wortungsvoller ſeien als in früheren Zeiten. Sene Nr. 288. Mannheimer General-Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) Samstag, den 3. Juſi 1920. Aus Luòwigshaſen. ODie Dienſteinweiſung des vor kurzem von der Ludwigs⸗ Bürgerſchaft zum erſten Bürgermeiſter der Stadt üdwigshafen gewählten früheren Rechtsrates Dr. Weiß aus Nürnberg fand geſtern mittag vor verſammeltem Stadtrat und den erſchienenen Amtsvorſtänden der einzelnen ſtädt. Sparten ſtatt. Bürgermeiſter Butſcher(Zentrum), der den neuen Bürger⸗ meiſter einführte, begrüßte ihn im Namen der Stadt und der Bürgerſ das herzlichſte, betonend, daß es in dieſer ſchweren, ernſten und harten Zeit kein leichtes ſei, ein ſo großes Gemeindeweſen wie das Ludwigshafener im Geiſte der Gerechtig⸗ keit zur Zufriedenheit aller zu führen. Regierungsrat Dr. Pöver⸗ lein als Vertreter der Kreisregierung der Pfalz, der die amtliche Einweiſung vorzunehmen hatte, wies ebenfalls auf die großen Aufgaben eines Stadtoberhauptes hin, die heute noch viel verant⸗ Man lebe in einer äußerſt unruhigen, kritiſchen Zeit, wo man nicht die Macht habe, allem gerecht zu werden und allen Wünſchen der Bevölkerung bei den maßgebenden Stellen Gehör zu verſchaffen. Hier werde es die wichtigſte Aufgabe des Stadtoberhauptes ſein, ſich das volle Ver⸗ trauen der Bürgerſchaft zu erwerben und ſein Möglichſtes zu tun, um den ſchweren Aufgaben, die auf ſeine Schultern gelegt werden, gerecht zu werden. Hierauf verpflichtete der Regierungsvertreter durch Handgelübde des neuen Bürgermeiſter in ſeine Dienſt⸗ geſchäſte und übegab ihm die Verwaltung der Stadt Ludwigs⸗ hafen. Der Regierungsvertreter betonte hierbei, daß er dieſe ee Stunde nicht vorübergehen laſſen möchte, um dem aus m Dienſt geſchiedenen Oberbürgermeiſter Geh. Hofrat Krafft für ſeine lange unermüdliche Tätigkeit zum Wohle der Stadt Ludwigs⸗ hafen den Dank und die Anerkennung auszuſprechen, ebenſo danke er den Herren, die in der Uebergangszeit die Führung der Geſchäfte in die Hand genommen haben Mit dem Wunſche, daß die Stadt Ludwigshafen wieder einer beſſeren und glücklicheren Zukunft ent⸗ egengehen möge und daß es dem neuen Bürgermeiſter beſchieden ſein möge, recht lange und erfolgreich an dem weiteren Blühen und Gdeihen der Stadt mitzuarbeiten, ſchloß der Vertreter der Kreis⸗ regierung ſeine Anſprache. Der neue Bürgermeiſter Dr. Weiß dankte für die freundlichen Begrüßungsworte und hob hervor, daß er ſich der ſchweren Aufgaben vollkommen bewußt ſei. Er verſage es ſich heute, ein eingehendes Gemeindeprogramm vorzutragen. Er wolle ſich nur darauf beſchränken, zu ſagen; daß es drei Worte ſeien, die er ſich als Leitſtern vorgeſchrieben habe, ein Programm der Arbeitſamkeit, ein Programm der Spar⸗ ſamkeit und ein Programm der Treue. Bei dem Programm der Sparſamkeit dürfe nan bei den ſozialen Aufgaben nicht ſparen, denn hier wäre Sparſamkeit gefährlich und ein Schaden in körper⸗ licher, wirtſchaftlicher und geiſtiger Beziehung. Hinſichtlich der Treue bitte er den Stadtrat, die Beamten, die Arbeiterſchaft, die Bürgerſchaft und die Preſſe ihm Vertrauen entgegenzubringen. Da⸗ mit übernehme er die Geſchäfte der Stadt Ludwigshafen. An⸗ ſchließend hieran erfolgte die Vorſtellung des Stadtrates ſowie der Vorſtände der einzelnen ſtädt. Reſſorts. Die Sitzung wurde hier⸗ auf geſchloſſen. Auszeichnung von Pfälzern. Das Eiſerne Kreuz am weiß⸗ ſchwarzen Band wurde verliehen: dem Abteilungsvorſtand der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik Dr. Wilhelm Gaus aus Ludwigshafen, dem Juſt zrat Dr. Moritz Meyer in Heidelberg, dem Referenten im Reichswirtſchaftsminiſterium Dr. Guſtavr Fr. Neubronner aus Frankenthal, dem Kommerzienrat Hermann Wellenſieck, Fabrikant in Speyer. Pfalz, Heſſen und Umgebung. SwW. Darmſtadt, 29. Juni. Der Wochenmarkt bietet ein eigenes Bild. Um die Vorgänge vom letzten Samstag zu verhüten, haben etwa 20 Poliziſten, mit Gewehren bewaffnet, zu einer ge⸗ ſchloſſenen Abwehrtruppe Aufſtellung genommen. Auf der Schloß⸗ ſeite ſieht man ein ſtarkes Aufgebot Sicherheitspolizei. Unter dem Drucke dieſes Polizeiaufgebotes vollzieht ſich das Marktgeſchäft ruhig. Die Obſtpreiſe prangen wieder an kleinen Täfelchen: Kirſchen.80 bis.—., Erdbeeren—.50., Frühbirnen.60 M. Gerichtszeitung. „* Waldshut, 30. Juni. Wegen Kettenhandels mit Tabakwaren iſt der Kaufmann Heinrich Margraf von Konſtanz vom Schöffen⸗ gericht zu 1000 M. Geldſtrafe, ferner 30 500 M. Konterbandeſtrafe und ferner zu 15 125 M. Werterſatz, ſowie Konſtskation von be⸗ ſchlagnahmten Waren verurteilt worden. V Zweibrücken, 29. Juni. Ein kraſſer Fall bäuerlichen Brot⸗ wuchers ſtand in der letzten Sitzung des Wuchergerichts zur Aburteilung. Im Frühjahr d. Is. war wie anderwärts ſo auch in Dahn empfindlicher Brotmangel eingetreten. Die in ſehr guten Vermögensverhältniſſen lebende Ehefrau Katharina Meier in Bruchweiler, deren Mann neben ſeinem Schmiedegeſchäft einen ausgedehnten landwirtſchaftlichen Betrieb mit großen Getreide⸗ und Kartoffeläckern verſieht, ſchuldenfreiem Beſitz und Geld auf der Bank hat, machte ſich die Notlage zunutze, um ſelbſt Brot zu backen u. dieſes zu dem Wucherpreis von 20, 25 u. 28 Mk. für den Sechspfünder an die vorſprechenden Käufer abzugeben. Eine Ar⸗ beitersfrau mußte einmal das Tagesverdienſt von 25 Mark ihres Mannes und noch 3 Mark aus eigener Taſche geben, um für ihre hungernden Kinrer ein folcher Lafb Brot zu erhalten, eine andere ihren letzten Zwanzigmarkſchein hergeben und dergl. Der Staats⸗ anwalt bezeichnete das Vorgehen des Angeklagten, das übrigens in jener Gegend nicht vereinzelt da ſtand, als Schimpf und Schande, um 1 Jahr Zuchthaus, 6000 Mark Geldſtrafe, Verluſt der bürgerlichen Ehrenechte auf die Dauer von 5 Jahren, Einziehung des Uebererlöſes und Veröffentkichungsbefugnis zu beantragen. Der Verteidiger hob hervor, daß vor den Augen des Gerichts und der Behörden ſich tauſende von Fällen abſpielen, die viel ſchwerer ſind, ohne daß eingeſchritten werde, und verwies beiſpielsweiſe auf den Obſtmarkt und die Kirſchenpreiſe. Das Urteil lautete Tante und Kusine, Frau Margarete geb. Ritte in hrem 71. Lebensjahre. MANNTIEIM, den 2. Juli 1920. Statt besonderer Anzeige. Heute mittag l Uhr verschied sanft nach langem schweren Leiden unsere liebe, treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Philipp Weiß Witwe 5 Die tieitrauernd Hinterbliebenen: Familie Friedrich Weiß, Fardelystraße 4 Familie Eduard Weiß, H 4, 16—18 Die Beerdigung findet Montag, den 5. Juli, 3 Uhr, von der Leichen- Haut-, Blasen-, 8 Frauenleiden 417 (ohne Quecksilber, Beha nilis- „ nach den ohne Einspritzung), neuest. wlssensch. Blut-, Urin-Unter- Methoden ohne Be- suchungen rutsstõrung Aufkläürende Broschülre No. 50 diskret verschl. HMk..—(Nachnahme). Spettartt 9i. Hod. Rollaender Franicfurt a.., Bethmannstraße 56, gegen- über Frankfurter Hof. Tel. Hansa 6953. E4A7 Täglich 11—1,—7 Uhr. Sonntags 11—1 Uhr. Aerſchuz⸗ Berein, Maunheim,.d. JJCCCCC Tiera 5l stephanienpromenade. BVerpkegung u. Iſolierung, S ſow. ichenenslafe Tötung v. Hunden u. 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