dufs igdsg 8 E . Mittwoch, 7. Juſi 1920.— Nr. 294. Bezugspreiſe: In Mannheim u. e einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ ſebühr M..—. vierteljährl. M. 22 ſederzeit widerruflich. N. Geſchäfts⸗Rebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: K Lindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Abreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Ae Enlt Scharſe Gegenſätze. Die zweite Sitzung. Spa, 5. Juli.(WB.) Die zweite Sitzung der Konferenz wurde heute nachmittag 4% Uhr eröffnet. Es fanden ſich zahl⸗ reiche militäriſche und maritime Sachverſtändige ein. Die Ankunft des Reichswehrminiſters Geßler, der ſich allein in einem Auto befand, wurde faſt nicht bemerkt, dagegen fiel die des Generals von Seeckt auf, der von drei deutſchen Offizieren „in grau⸗grünen Uniformen begleitet war. Die Sitzung nahm alsdann ſofort ihren Anfang. Spa, 6. Juli.(WB.) Die zweite Sitzung der Konferenz, an welcher von deutſcher Seite Reichskanzler Fehrenbach, der Miniſter des Aeußeren Dr. Simons, Reichswehr⸗ miniſter Dr. Geßler und General v. Seeckt teilnahmen, wurde kurz nach ½5 Uhr durch den belgiſchen Miniſterpräſi⸗ denten dela Croix mit der Frage eröffnet, welches Mitglied der deutſchen Delegation den Auftrag habe, die Noten der Entente in der Frage der Entwaffnung zu beantworten. Der Reichskanzler entgegnete, daß Reichswehr⸗ miniſter Dr. Geßler dazu bereit ſei. Reichswehrminiſter Dr. Geßler ging ſofort in längeren Ausführungen auf die ganze Entwaffnungsfrage ein und ſchil⸗ derte den gegenwärtigen Zuſtand. Unſer Heer ſei noch 200 600 Mann ſtark. Das Material ſei ziemlich vollſtändig abgegeben, wenn auch über einzelne Punkte der Abgabe noch Differenzen mit den militäriſchen Ueberwachungskommiſſionen beſtänden. Die 200 000 Mann ſeien für die deutſche Regierung eine unumgängliche Notwendigkeit Ddie wirtſchaft⸗ liche Depreſſion, das Heer der Arbeitsloſen, das durch neue Entlaſſungen weiter vergrößert werde, die Kriegsbeſchädigten, die Flüchtlinge aus den abgetretenen und beſetzten Gebieten, die Schwierigkeiten, die wir mit der Eintreibung der neuen Steuern haben, das alles mache eine ſtarke Macht in der Hand der Regierung notwendig. Auch ſei die Regierung wegen des Schickſals der 20 000 Offiziere, die von der Entlaſſung betrof⸗ fen würden und deren Lage und Abſichten niemand kenne, in ſtarker Sorge. Lloyd George ergriff darauf das Wort und ſtellte die Punkte auf, in denen die Alliierten Deutſchland Nicht⸗ erfüllung des Friedensvertrages in militäriſchen Dingen zum Vorwurf machen, insbeſondere, daß die Reichswehr ſtatt 100 000 Mann 200 000 Mann umfaſſe und daß Deutſchland ſtatt der ihm zugeſtandenen 2000 Maſchinengewehre 50 000 und ſtatt der ihm zugeſtandenen 280 Geſchütze 12 000 habe. An Gewehren habe es zwar 1,5 Millionen abgeliefert und die Hälfte davon bereits zerſtört. Es unterliege jedoch keinem Zweifel, daß noch außerordentlich große Beſtände in den Händen der Bevölkerung ſeien. Was gedenke die deutſche Regierung zu tun und habe ſie bereits getan, um dieſe Ge⸗ wehre den Alliierten auszuliefern? Der Beſitz der Gewehre ſei ein politiſches Gefahrmoment von außerordent⸗ licher Schwere. Ihm gegenüber ſei es vollſtändig gleichgültig, ob die Heeresſtärke 100 000, 200 000 oder 300000 Mann be⸗ trage. Dieſe Gefahr wollten die Alliierten nicht mehr länger laufen und auch für die deutſche Regierung ſei dieſer Zuſtand höchſt bedenklich. Was gedenke die deutſche Regierung da⸗ gegen zu tun? Es fehle entweder an gutem Willen oder an Macht. Die Alliierten erwarten von der deutſchen Regierung bäis morgen vormittag beſtimmte Pläne, wie ſie die Auslieferung der Waffen und die Herabſetzung des Heeres auf 100 000 Mann bewerkſtelligen wolle. Reichskanzler Fehrenbach betonte, hierauf in ſehr ausführlichen und lebhaften Darlegungen die Schwierig⸗ keit der Aufſtellung eines weiteren Planes. Er machte auch darauf aufmerkſam, daß die Wiedergutmachungs⸗ forderungen der Alliierten von dem Beſtehen einer genügend großen Wehrmacht in Deutſchland abhänge. In ſcharfer Weiſe erwiderte darauf Lloyd George, daß die Alliierten klare Taten und Ziffern ſehen wollten. Die Konferenz von Spa, die er eingeleitet habe, habe es für zweck⸗ mäßig gehalten, ſich geſchäftlich zu unterhalten. Das ſich Noten ſchicken hätte keinen Zweck mehr. Miniſter Dr. Simons erwiderte ſofort, daß wir nach Lage der Dinge nie hätten annehmen können, daß die mili⸗ täriſche Frage in erſter Linie in Spa beſprochen würde. Es ſei zweifelhaft, ob wir bis morgen vor⸗ mittag in der Lage ſein würden, beſtimmte Pläne vor⸗ zulegen. Lloyd George erwiderte, man werde uns genü⸗ gend Zeit laſſen und Miniſterpräſident de la Croix jetzte darauf die nächſte Sitzung auf Mittwoch nachmittag weect Uhr feſt. * In der Entwaffnungsfrage iſt alſo noch keine Einigung erzielt worden. Das war wohl ich anders zu erwarten. Soweit der Bericht des WB. erkennen läßt, haben die Be⸗ ſprechungen zunächſt einen etwas temperamentvollen Cha⸗ kakter. getragen. Lloyd George iſt anſcheinend zuerſt ziem⸗ ich leidenſchaftlich und hitzig aufgetreten mit harten Anklagen und harten Forderungen: in 24 Stunden will er ganz be⸗ timmte Pläne über die Herabſetzung des Heeres vorgelegt 1 ben. Aber die deutſchen Vertreter beharren auf der znmöglichkeit, dieſes Verlangen zu erfüllen. Und ſo endet die ramatiſche Ausſprache mit dem Zugeſtändnis von Lloyd Zeilge daß man uns genügend Zeit laſſen werde. Dieſer Feitgewinn bedeutet aber natürlich nochkeine e delnigung. Die Standpunkte ſtehen ſich ſchroff und un⸗ weſöhrlich gegenüber. Da iſt auf der einen Seite der Reichs⸗ ehrminiſter, der mit den beſten Gründen belegt, daß ein keit von 200 000 Mann eine unbedingte Notwendig⸗ F iſt, auf der anderen Llond George, der über die 100 000 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe 5 d N N ri Konto Nr. 17590 Karl Nr. Rh.— oſtſche on r. 17 arlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen 12 ſtr⸗ 25. che kue 2 lch kn vaffnungsfrage Man hinaus nichts zugeſtehen will. So läßt ſich natürlich über den weiteren Gang der Verhandlungen noch nichts ſagen. Es kann ſein, daß ſie in ein kritiſches Stadium ge⸗ raten oder ſchon geraten ſind. Es kann aber auch ſein, daß doch noch ein Ausweg ſich findet, ein Weg, den Deutſch⸗ land gehen kann. Es wird ja gegen Deutſchland mit den allerſinnloſeſten Verdächtigungen vorgegangen und leider muß daran erinnert werden, daß die ſozialiſtiſchen Blätter dieſen Verdächtigungen reichlich Nahrung zugeführt haben. Wenn in Spa die militäriſche Frage eine ſo bedeutende Rolle ſpielt gegenüber einem Deutſchland, das ſich mit Waf⸗ fengewalt erfolgreich nicht einmal gegen die Polen oder Tſchechen zur Wehr ſetzen könnte, ſo kommt das mit auf das Konto der Sozialdemokraten, die nicht müde geworden ſind, im Ton der Unabhängigen das Schreckgeſpenſt der Reaktion und des Revanchekrieges von ſeiten Deutſchlands an die Wand zu malen und überhaupt die Lage ſo darzuſtellen, als ob bei uns eine unſichtbare Militärkamarilla das Zepter führe. So hat es der polniſche Vertreter in Spa leichter, ſeine blöd⸗ ſinnigen Verdächtigungen auszuſtreuen, als beabſichtige Deutſchland Krieg gegen Polen zu führen, ſo findet der bel⸗ giſche Generalſtabschef eher Glauben, wenn er behauptet, daß es keine andere Grundlage dauernden Friedens gäbe, als die Entwaffnung Deutſchlands. Wir hoffen, daß unſere Vertreter diplomatiſches Geſchick und Ueberzeugungskraft genug beſitzen werden, um die ganze Sinnloſigkeit der ſozialiſtiſchen wie der feindlichen Behauptungen darzu⸗ legen. Deutſchland will und kann keinen Krieg führen, weder an ſeiner Oſt⸗ noch an ſeiner Weſtfront. Aber Deutſchland braucht ein hinreichend ſtarkes Heer, damit nicht dem inneren Zuſammenbruch Deutſchlands die Kataſtrophe Euro⸗ pas auf dem Fuß folge. Die Dinge liegen ſo, wie die Bas⸗ ler Nachrichten, alſo ein neutrales Blatt, ſie kurz und ſchlagend darſtellen:„Spätere Geſchlechter werden kaum glauben wollen, daß im Augenblick, wo der Bolſchewis⸗ mus die Tore Polens eindrückt, in Spa noch um die Ge⸗ ſtattung einer deutſchen Armee von 200 000 Mann und un die Exiſtenzmöglichkeit der deutſchen Wirtſchaft gerungen werden mußte.“ Unſere Vertreter in Spa werden hoffentlich in der Lage ſein, Lloyd George zu überzeugen, daß von einem deutſchen Heer von 200 000 Mann Frankreich und England keine, von einem 9050 wehrloſen Deutſchland Europa aber die allergrößte Gefahr droht. El Berlin, 7. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Schilde⸗ rungen über die geſtrige Sitzung in Spa gehen ein wenig auseinander. Am peſſimiſtiſchſten in der ganzen Anlage iſt eigentlich die Darſtellung des Wolffſchen Büros. Der„Vor⸗ wärts“ läßt ſich kurz melden, die geſtrige Konferenz hätte „ohne Einvernehmen“ geendet. Der Korreſpondent des„Ber⸗ liner Tageblattes“ gibt die Dinge nicht ganz ſo unfreundlich wieder. Der Gang der ausſchließlich von Lloyd George ge⸗ führten Verhandlungen hätte doch bewieſen, daß man wirklich verhandeln wolle. Lloyd George wäre nach den Darlegungen Geßlers zwar, wie er erklärte,„tief enttäuſcht“ geweſen, aber er hätte das in ruhigem Tone geſagt. Der Berichterſtatter des„Lokalanzeigers“ ſpricht von einer Zuſpitzung der Lage und einem„ernſten Stadium“. Alles in allem ſcheinen uns dieſe Schilderungen darzutun, daß man ſich in Deutſchland vor allzugroßem Optimismus zu hüten hat. Berlin, 7. Juli.(Priv. Tel.) Der Eindruck, den die 4½ſtün⸗ dige Sitzung in Spa von geſtern nachmittag in Berlin hinter⸗ ließ, war, wie der Berl. Lok. Anz. berichtet, der, daß die Kon⸗ ferenz ein ernſtes Stadium erreicht habe. Bei Beginn der Sitzung habe es ſo ausgeſehen, als ob die Verhandlungen überhaupt abgebrochen würden, da Lloyd George die Rede des deutſchen Reichswehrminiſters ſo verſtand, als ob Deutſch⸗ land den Vertrag von Verſailles erfüllen wolle. Der Außenminiſter Dr. Simons habe dann die Situation gerettet, indem er die Erklärung abgab, daß Deutſchland ja den Vertrag erfüllen wolle, daß man nur einen gemeinſa⸗ men Weg finden müſſe. Die zweite ſcharfe Zuſpitzung erfolgte, als Lloyd George die Ausführungen des Reichskanzlers damit beantwortete, daß er ſcharf erklärte, die Allüſerten wollten endlich klare Taten und Ziffern ſehen. Miniſter Simon er⸗ widerte, daß er nicht beſtimmt ſagen könne, ob bis zu dem feſt⸗ geſetzten Termin, nämlich heute vormittag, er dieſe Ziffern liefern könnte. Dem Berl. Tagebl. wird aus Spa berichtet, es würden ſehr umfangreiche Anſtrengungen gemacht, um eine At⸗ moſphäre von Mißtrauen und der Verdächti⸗ gung gegen Deutſchland zu ſchaffen. In keinem Moment ſeit dem Waffenſtillſtand ſei der Druck der deutſch⸗feindlichen 9 85 in England und Frankreich ſo ſtark geweſen wie etzt. Paris, 6. Juli.(W..) Der Sonderberichterſtatter des Journal des Debats meldet aus Spa: In der heutigen Sitzung wollten ſich die Alliierten verſichern, daß die Abſichten Deutſchlands ſeinen Erklärungen entſprächen. Die Zukunft der Konferenz von Spa werde alſo wahrſcheinlich von dieſer abhängen und nach ihr würden ſich die Alliierten entſcheiden, ob ſie die Diskuſſion fortſetzen würden. Annäherung? Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Meldung des„Secolo“ wird die Einigkeit unter den Verbündeten nur ſehr mühſam aufrecht erhalten. Graf Sforza hätte erklärt, Italien werde ſich von der Konferenz zurück⸗ dieben, falls ſeine Mindeſtforderungen nicht anerkannt wür⸗ en. Den Eindruck der erſten Konferenz beurteilt der Korre⸗ ſpondent des„Corriere della Sera“ ſehr günſtig. Spa be⸗ deute eine neue geſchichtliche Aera. Wenn auch nicht gleic alle Früchte heranreifen würden, ſo ſei es immerhin ie erſte Etappe. Man würde ſich auf neue Zuſammen⸗ künfte vorzubereiten haben. Die Annäherung zwiſchen Sieger und Beſiegten hätte ſeit San Remo doch bedeutende Fortſchritte gemacht. 878 Anzeigenpreiſe: Bei jeberzeitigem Widerruf.1 ſpalt. Kolouelzeile.80 Axk, ausw..— Mk. Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wirbd keine 7 übernommen. Höh. Gewalt, Streiks n. ögl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſaß⸗Anſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaden vd. für verſpäͤtete Aufnahme von Anzeigen. exantwortung in Spa. Verdächtigungen gegen Deulſchland. Spa, 6. Juli. Ein Mitglied der polniſchen Delegation gab einem Havasvertreter eine Erklärung ab, in der es heißt, die Deutſchen ſuchen die alliierten Delegierten davon zu über⸗ zeugen, daß Deutſchland nur dann eine Entſchädigung zuhlen könne, wenn es Oberſchleſien behalte. Polen, wird aber die oberſchleſiſch⸗polniſche Bevölkerung niemals im Stiche laſſen, die Bevölkerung, die zuviel gelitten hat und noch immer leide. Polen verteidigt nicht nur ſeine Grenzen, ſon⸗ dern die ganz Europas gegen den Bolſchewismus. Die Mar⸗ ſchälle Foch und Wilſon hätten darüber beraten, auf welche Weiſe man Polen in militäriſcher Hinſicht helfen könne. Wir haben dem Marſchall Foch Dokumente übergeben, durch die Unbeſtreitbar feſtſteht, daß Deutſchland die Abſicht hat,(12) gegen Polen Krieg zu führen. Lloyd George hat die engliſchen Oberkommiſſare in Danzig, Tower und Harking, nach Spa berufen, um von ihnen Auskunft über dieſe Frage zu erhalten. Zur Regelung der Verwaltung des Danziger Hafens habe Polen die Ernennung eines Ausſchuſſes aus drei Polen und drei Danzigern unter dem Vorſitz eines vom Völkerbunde zu ernennenden Sachverſtändigen vorgeſchlagen. Der polniſche Delegierte ſchloß mit der Erklärung, daß dem⸗ nächſt eine Koalitionsregierung die Geſchicke Polens in die Hand nehmen werde. Brüſſel, 7. Juli.(W..) In einem Interview mit einem Vertreter des Siecle erklärte der Generalſtabschef der belgiſchen Armee hinſichtlich der Entwaffnung Deutſchlands: Der deutſche Kriegsminiſter und der Oberbefehlshaber der Lage ganz genau. Wir wiſſen andererſeits aber auch, daß wir keinen Frieden zuſtande bringen werden, wenn Deutſchland nicht phyſiſch und moraliſch abrüſtet. Die Ent⸗ waffnung iſt natürlicherweiſe die Grundlage des Friedens, über deſſen Formen wir hier disputieren wollen. Auch der Vizekanzler geht nach Spa. Berlin, 6. Juli.(W..) Reichsjuſtizminiſter Dr. Heinze iſt heute abend zur Teilnahme an der Konferenz nach Spa In ſeiner Begleitung befindet ſich Reichsanwalt ichter. Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer Unterredung mit einem Mitarbeiter des„Lokalanzei⸗ gers“ hat ſich Reichsjuſtizminiſter Dr. Heinze, noch vor ſeiner Abreiſe nach Spa über die Frage der ſogenannten Kriegs⸗ verbrecher ausgeſprochen. Herr Dr. Heinze führte u. a. aus, wir hätten getan, was wir tun konnten. Die deutſche Regierung ſei bemüht geweſen, auch in dieſem Punkte die von ihr übernommenen Verpflichtungen loyal durchzuführen und hätte kein Mittel unverſucht gelaſſen. Herr Heinze hält Offenheit für die beſte Waffe und will des⸗ halbklaren Wein einſchenken. Die Unterſuchung ſei nicht ſoweit fortgeſchritten, wie Optimiſten vielleicht glauben möch⸗ ten, es gebe zu viele Hemmniſſe. Die Namen der Angeklagten ſeien von der Entente vielfach undeutlich angegeben, die Straf⸗ taten lägen meiſt zurück, die Spuren ſeien zumteil verwiſcht. Noch ſchlimmer lägen all dieſe Dinge bei den Zeugen, die mit⸗ unter gar nicht aufzufinden ſeien. Herr Dr. Heinze meint, —1 Gegner ſich dieſen Argumenten nicht verſchließen werden. Der Streit um die Verieilung der deulſchen Entſchädigung. Brüſſel. 6. Juli.(W..) Laut Nation belge befaßten ſich die Alliierten heute vormittag unter ſich mit verſchiedenen noch zu regelnden Fragen, ohne daß eine Sitzung ſtattgefunden hätte, wohl aber Beſprechungen und Erörterungen. Aus Berichten aus Frank⸗ reich und England werde geſchloſſen, daß die Frage von Wielingen wieder aufgenommen und in für Belgien günſtigem Sinne ent⸗ ſchieden werden würde.— Laut Libre Belgique ſei die Priori⸗ tätsfrage heute morgen wieder beſprochen worden, ohne daß man jedoch ſagen könne, daß die Belgien zugeſtandene Bevorrech⸗ tigung ihm wieder genommen worden ſei, es ſei aber nicht ſoviel geſagt, wenn man annehme, daß Belgiens Priorität neue Verände⸗ riungen in ihrer Anwendung erfahren werde. Ein vollſtändig neues Syſtem ſei von den Alliierten aufgeſtellt und verfochten worden, um die internationalen Probleme mit Bezug auf die deutſche Schuld⸗ ſumme durchzuführen. Dieſe Löſung beſtehe in einem Fond, in dem alles zuſammenfließe, was die Alliierten ſchon in Natura empfangen hätten. Die Schwierigkeit der praktiſchen Durchführung dieſes Syſtems liege aber auf der Hand und die Koſtenfrage ſei ſchon in Betracht gezogen. Man ſei üdereingekommen, die Koſten der Be⸗ ſetzung den Iſtſtärken der Truppen, die jeder Alliierte am Rhein unterhalte, anzupaſſen. * Brüſſel, 6. Jult. Siécle meldet, daß in Spa von der belgiſchen Polizei drei Verdächtige verhaftet wurden, die ohne irgend eine Ermächtigueng und ohne Papiere nach Spa gekommen waren. Die Abſtümmung in Oſt- und Weſſpreußen. Berlin, 5. Juli.(W..) Wie die Abendblätter melden, fordern die Polen in einem Proteſt an den Oberſten Rat in Paris den Auf⸗ ſchub der Abſtimmung in Auſſeud ut um mindeſtens zwel 55 Sie begründen den Aufſchub mit der Behauptung, daß die Deutſchen bei Aufſtellung der Wahlliſten Fälſchungen vorgenom⸗ men hätten. Die Unterſuchungen der alliierten Kommiſſion ergaben die Haltlofigkeit der polniſchen Verdächtigungen. Für den Fall der Abſtimmungsniederlage planen die Polen, ſofort nach der Abſtimmung das Abſtimmungsgebiet militäriſch zu beſetzen. Bei polniſchen Deſerteuren wurde ein Geheimbefehl gefunden, wo⸗ nach polniſche Truppen zum Einrücken in das Abſtimmungsgebiet an der Grenze bereitſtehen. Weiter geht aus dem Geheimbefeh er⸗ vor, daß für den Fall des Einmarſches bereits Geiſeln in Ausſicht genommen worden ſind. Marienwerder, 6. Juli.(..). Dr. Holtum iſt gegen 9 Uhr von Graudeng kommend wieder in Marienwerder In kürzeſter Friſt verſammelte ſich eine viechundertköpfige Men⸗ ſchenmenge vor dem Reichshof, dem Sitz des Deutſchen Ausſchuſſes in Weſtpreußen, um Hoktum zu begrüßen. Im Namen von Oſt⸗ ußen und 2 reußen ſprach der Rei e Flei⸗ Armee können uns nicht viel erzählen; denn wir kennen ihre — ——— —— den worden war. jeden Arbeitztag 2. Seite. Nr. 294. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Minnag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 7. Juli 1920. ſeiner Verſchleppung durch Polen nach Tarnow in Galizien gab. Holtum, obgleich von den Strapazen ſehr erſchöpft, hat ſeine er⸗ folgreiche Tätigkeit als Leiter der Arbeitsgemeinſchaft in Weſt⸗ preußen ſofort wieder aufgenommen. der Freiheitskampf der Türkei. Paris, 6. Juli.(W..) Nach einer Meldung des Temps aus-Konſtantinopel ſoll Muſtapha Kemal Paſcha eine Delegation nach Europa geſchickt haben, die mit der franzöſi⸗ ſchen und engliſchen Regierung in Verbindung treten ſoll. Sie beſtehe aus den ehemaligen türkiſchen Geſandten in Waſhing⸗ ton, Rom und Amſterdam und habe die Aufgabe, den verbün⸗ deten Regierungen die Anſichten der türkiſchen Nationaliſten über den Friedensvertrag bekannt zu geben. Amſterdam, 6. Juli.(W..) Im engliſchen Unterhauſe ſagte geſtern Bonar Law auf eine Anfrage, die den Grie⸗ chen durch England gewährte enie zu Lande und zu Waſſer ſichere nur die Meerengen und die Ausführung der Friedensbeſtimmungen. Die nach Konſtantinopel entſandten Truppenverſtärkungen ſeien nur hierfür beſtimmt. der Bonkoltl gegen Ungarn. Amſterdam, 6. Juli.(W..) In der am 4. Juli in Brüſſel abgehaltenen Sitzung des Büros des Internationalen Ge⸗ werkſchaftsbundes wuürde der Bericht des Sekretärs des Bun⸗ des über die in Wien wegen der Beilegung des Boykotts gegen Ungarn geführten Beſprechungen gutgeheißen und be⸗ ſchloſſen, den Boykott ungeſchwächt fortzuſetzen und wegen ſeiner Verſchärfung mit den in Frage kommenden Organiſationen in Verbindung zu treten. Reichskagsſerien. Berlin, 7. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Ganz unerwartet iſt geſtern der Reichstag in die Ferien gegangen. Am Montag ſpät abends tauchten die erſten Gerüchte auf, daß, da nach und nach alle Miniſter nach Spa geladen werden ſollten, eine Vertagung g empfehlen würde. Und geſtern am Nachmittag war die Ruhepauſe bereits zur Wirklichkeit geworden. Die Gründe ſind zwingend und einleuchtend. Die Regierung kann, während die meiſten ihrer Mitglieder außer dem Lande weilen und mit unſeren bisherigen Feinden über die deutſche Zukunft verhandeln, nicht immer wieder durch unabhängige Mißtrauensvoten in ihrem Beſtand gefährdet werden. Dennoch bleibt die Ausſicht auf dieſe neue Hoachſom⸗ mertagung ungemein betrüblich. Zwar hat man uns wieder verſichert, man würde dann nur 0 ein paar Tage zuſam⸗ * Aber gerade dieſer Botſchaft fehlt allgemach der aube. Der Reichsminiſter Schiffer hat am letzten Sonntag in einem Aufſatz in der Magdeburgiſchen Zeitung mit Recht da⸗ rauf verwieſen, daß der Reichstag mit der Reform im eigenen Hauſe beginnen müſſe. In Wahrheit hat ſich an dem deut⸗ ſchen Parlamentarismus durch alle Staatsumwälzungen nichts geändert. Nach wie vor iſt das Reden ſeine höchſte Luſt, das Reden um ſeiner ſelbſt willen. Die Kunſt, ſich zu diſziplinieren, lernte er immer noch nicht üben. Die geſtrige Sißzung war kurz und ſchmerzlos. Unter den Anfragen, die den Tag einleiteten, hatte eine politiſches Intereſſe, vielleicht auch nur einen gewiſſen pikanten perſönlichen Reiz. Gegen Herrn Helfferich wurde vor einiger Friſt vom„Vorwärts“ die Anklage erhoben, er hätte in ſeiner Eigenſchaft als Vizekanzler um angebliche Schiebungen der Kriegsrohſtoffgeſellſchaft und der Eiſen⸗ und Stahlinduſtriellen gewußt. Dieſer Vorwurf war dann von der Sozialdemokratie in die Form einer kleinen Anfrage umgeſchmolzen worden, die Herr Hoch geſtern vor⸗ trug. Aber der Caſus zerann im Sand. Ein Regierungsver⸗ treter teilte mit, daß die Dinge ſchon im Jahre 1917 einen Ausſchuß des Reichstages beſchäftigt hätten und daß. da⸗ mals Herr Ebert als Vorſitzender der ſozialdemokratiſchen Fraktion eingeladen worden wäre, in die Verhältniſſe näheren Einblick zu nehmen. Die Angelegenheit ſei dann dem parla⸗ mentariſchen Unterſuchungsausſchuß der Nationalverſamm⸗ lung vorgelegt worden. Der iſt nun freilich inzwiſchen 2 470 flogen, aber über kurz oder lang wird er ja wohl ſeine Urſtänd feiern und dann wird dem Handel weiter nachzugehen ſein. Man kann alſo immerhin ſagen, der Fall iſt sub juclicae. Hin⸗ terher wandte ſich dann das Haus, nachdem der Präſident von den veränderten Dispoſitionen Mitteilung gemacht hatte, ein paar dringlichen Aufgaben zu, allen voran dem Steuerabzug vom Arbeitslohn, für den, nachdem alle Fraktionen gegen ihn aufbegehrt hatten, im Ausſchuß eine mildere Faſſung gefun⸗ In der Kommiſſion hatten auch die Unab⸗ hängigen ihr zugeſtimmt. Doch geſtern— ſie ſind nun einmal grundfätzlich die Partei mit dem doppelten Boden— erhoben ſie Einſpruch. Der wackere Herr Eichhorn proteſtierte und perl verlangte volle Aufhebung des Steuerabzuges. Hinterher bei der Diätenvorlage, die für den Tag, an dem ein Mitglied der Vollverſammlung fernbleibt, von der Monatsentſchädigung non 1500 einen Abzug von 50. vorſieht, proteſtierte ſain Bruder im Geiſte, Herr Ledebour. Er wünſchte eine„würdi⸗ gere Erledigung“ der Angelegenheit. So ſind dieſe unab⸗ hängigen Staatsmänner. Das Reich ſoll keine Steuern erhe⸗ ben dürfen, wenigſtens nicht ſolche, die man in Verlegenheit käme, ſelber zu entrichten, aber zahlen ſoll es, zahlen, ſoweit die Notenpreſſe reicht. Deulſcher Beichslag. W. B. Berlin, 6. Juli. Unter Hinweis auf die Tatſache, daß nunmehr bereits ſieben Miniſter im Auslande weilen, und die Einberufung der anderen jedenfalls zu erwarten ſei, teilt Präſident Löbe mit, daß ihm an⸗ heimgeſtellt worden ſei, die Reichstagsverſammlungen bis nach Be⸗ endigung der Konſerenz von Spa zu vertagen. Das Haus beſchließt demgemäß die Abſetzung der noch auf der Tagesordnung ſtehenden Interpellationen und ſchreitet dann zur Veratung des Antrages Alekotte(Zentr.) ͤber Ergänzung zum Ge⸗ ſetz betr, den Steuergbzug von Axrbeitslohn. Abg. Alekotte(Jenkr.) begründet den Antrag, deſſen Trag⸗ weile daxin beſteht, daß bei Einnahmen bis zu 13000 Mark für M. abzugsfrei zu laſſen und für ſede zum Haus⸗ halt des Arbeilnehmers zählende Perſon weitere.50 M. pro Ar⸗ beitstag, andererſeits ſollen bel Einkommen von 15—30 000 Mark der abzuziehende Steuerſah auf 15 Prozent erhöht werden uſw. ſtufenweiſe bis bei Einnahmen von 500 000 Mark 50 Prozent abge⸗ zogen werden. Abg. Eichhorn(u..) erklärt, ſeine Partel lehne den An⸗ ktrag ab, nur völlige Aufhebung der Steuer könne hier helfen. Abg. Dr. Brunn(Soz) ſtimmt für ſeine Partel dem An⸗ age zu. „Nunmehr entſpinnt ſich eine längere Auseinanderſetzung zwiſchen Sozialdemokraten und Unabhängigen fber das, was im Ausſchuſſe geſagt worden ſeſ oder nicht. e Erör⸗ h führte noch zu einer Neihe perſönlicher Bemerkungen. de eſunget an gen o m⸗ m e n. t Gefetzemwurf wird in allen brei Es folgt das Dlätengeſeßz für die Reichstugsabgeordneten. Der Geſchäftsordnungsausſchuß hat inſofern eine Geſchäftsänderung⸗ eintreten laſſen, als er vorſchlägt, für die unentſchuldigt fehlenden Abgeordneten 50 M. anſtatt 100 M. von der Entſchädigung ahzu⸗ giehen. G Y. Berichterſtatter Dr. Spahn(.) beantragt die möglichſt de⸗ battenloſe Annahme. ſich der Abg. Ledebour In der Einzelberatung gegen§ 3. Hierauf wird§ 3 gegen die Stimmen der Unabhängigen an⸗ genommen und ebenſo der ganze Entwurf. Es folgt der Geſetzentwurf über die Anwendung der Meiſt⸗ begünſtigung gegenüber den nicht n Ländern. Er wird ohne jede Debatte in allen drei Leſungen angenommen. Zum Geſetzentwurf über die Vereinfachung der Form der Ge⸗ ſetzgebung für die Zwecke der Uebergangswirtſchaft verlangt Frau Zietz(U..) genaue Prüfung dieſer wichtigen Ange⸗ legenheit, die in der Kommiſſion 1 liegen geblieben ſei. Der Entwurf wird in 1. und 2. Leſung erledigt. Gegen die 3. Leſung erhebt Abg. Roſenfeld Widerſpruch. Das Haus vertagt ſich hierauf auf unbeſtimmte Zeit. Präſident Löbe gedenkt am Schluſſe noch des kommenden Sonntags an dem die Abſtimmungen in Oſt⸗ und Weſt⸗ preußen erfolgen. Möge der kommende Sonntag eine über⸗ wältigende Kundgebung für das deutſche Volk werden.(Stürmi⸗ ſcher Beifall und Händeklatſchen, an dem ſich auch die Tribüne be⸗ teiligt.) Schluß 4 Uhr. Ne neue Regelung des Sleuerabzugs. In den geſtrigen Sitzung des Reichstags iſt die Frage des Steuerabzugs einer Reviſion unterzogen worden. Die neuen Beſtimmungen ſollen bereits am 1. Auguſt in Kraft treten. Die bisherigen Abzüge ſollen angerechnet werden. Die Neu⸗ regelung ſieht folgendes vor: Es bleibt bel 10 Prozent Steuerabzug bei Einkommen aus Lohn und Gehalt uſw. Vom Taglohn bleiben jedoch 5 A, vom Wochenlohn 30, vom Monatslohn 125„ unberechnet; außerdem werden bei Verheirateten für jede weitere Perſon (Kind) im Haushalt.50 täglich, 10„ wöchentlich oder 40 monatlich vom Einkommen abgerechnet. Dies gilt für Einkommen bis 15 000 1 im. 10 bis 1250„ im Monat. Bei höheren Einkommen iſt eine Progreſſion des Steuer⸗ abzugs eingeführt worden in folgender Weiſe: Ueberſteigt der Arbeitslohn oder das Gehalt 15 000 /, ſo ſind bis zu 30 000 Mark Einkommen bis zu 15 Proz., von 30—50 000 bis zu 20 Proz. in Abzug zu bringen. Die Abzüge ſteigen bei höhe ⸗ ren Einkommen bis zu 50 Proz., die bei einem Einkommen von 500 000 jährlich erreicht werden. Die Notk der Kleinreniner. Die Deutſchnationale Volkspartei hat dem Reichstag meh⸗ rere Geſetzentwürfe vorgelegt, durch die ſie die Not der Klein⸗ rentner zu mildern ſtrebt. Der erſte Geſetzentwurf betraf den Abzug von 10 v. H. im Kapitalertragsſteuergeſetz, der zweite, den wir im folgenden wiedergeben, behandelt das Reichsnot⸗ opfer, das übrigens erſt Ausgangs des Jahres veranlagt wer⸗ den dürfte. Das Reichsnotopfergeſez behandelt in 8 15 die Fälle des Erlaſſes, in§ 27 die Fälle der zinsfreien Stundung. Der deutſchnatlonale Antrag will, daß künftig den Klein⸗ rentnern für die erſten 100 000 Mark ihres Vermögens, je nach ihrem Alter, das Reichsnotopfer zur Hälfte oder zu Zwei⸗ dritteln erlaſſen wird und daß zinsloſe Stundung bis zum Tode erleichtert wird. Der Antrag Hergt und der Fraktion hat folgenden Wortlaut: Arttkel J. Der 8 15 des Geſetzes über das Reichsnotopfer vom 81. De⸗ ber 1919 S. 2189) wird dahin geändert, daß in Abſatz 1 Nr. 8 zu 3) die Ziffer„1/4“ durch„1½“ und zu 8 die 110— 51/8“ durch„2/“ erſetzt wird und die Worte bis zu 50 000 ark durch die Worte 100 Mark erſetzt werden. Artikel II. In 8 2 N Geſetzes wird der erſte Satz durch folgenden Satz erſetzt:„Einem Abgabepflichtigen, deſſen ſteuerbares Ver⸗ mögen nicht über Marz und deſſen Jahreseinkommen nicht über 7500 Mark beträgt, iſt die Abgabe auf Antrag ganz oder teilweiſe zinslos zu ſunden Zwiſchen den zweiten und dritten Satz des erſten Abſatzes wird eingeſchoben:„Dies ſoll durchweg e wenn das ſteuer⸗ bare Vermö nicht über zweihunderttauſend und das Jahresein⸗ kommen nicht über 10 000 Mark beträgt und wenn der Steuer⸗ zu mehr als 50 v. H. erwerbsunfähig oder über 60 Jahre alt iſt oder wenn er mehrere erwerbsunfähige oder 4 0 er⸗ Perſonen dauernd zum überwiegenden Teile unterhält.“ rtikel III. Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. 8. Juli 1920. die Teuerungsunruhen. .Karlsrube, 6. Juli. Auf dem Marktplatze iſt es heute vormittags zu lebhaften Auftritten gekommen. Verſchiedene Perſonen erzwangen die Forarkieng der Lebensmittelpreiſe. So wurden die Preiſe der Bohnen von 1 Mark auf 60 Pf., Kirſchen von 2 Mk. auf 1 Mk., Gurken von 2,20 auf 1 Mk., Zwiebeln von 60 Pf. 42 Pf. ermäßigt. Die Händler gaben im Allgemeinen nach, wo ſie es nicht taten, wurden die Demonſtranten handgreiflich. Dann zogen die Demonſtranten vor die Warenhäuſer und erlangten auch dort eine der Preiſe, zum Teil in Formen, die ſchon an Plünderung a e forderten einen Preisnach 2 von 50 v. Hundert und drohten, falls ihnen dieſer perweigert werde, die Waren ohne Begahlung einzuſtecken. Man holte darauf Führer der Gewerkſchaften, der Undbhinggeg und der herbet, die Auſprachen hielten und dadurch die Menge von weiteren Ausſchreitungen abhielten. Während detz W Tages beriet der Ausſchuß auf dem Kathau e mit Vertretern des Stadtrats und der Kaufleute über die geſtern von der Verſammlung auf dem Marktplatze feſtgeſetzten Forderungen. Abends wurde auch ein junger Mann in utzhaft genommen, der an einem Nervenſchock litt und ſich Ausſchreitungen zu ſchulden kommen* m. Köln, 7. Juli, Die Kundgebungen gegen die Teue⸗ rung dauern in Rheinland⸗Weſtfalen noch an. So forderte man in einer vom Allgemeinen Gewerkſchaftsbund einberufenen großen Proteſt⸗ verſammlung geſtern abend in einer Entſchließzung den Abbau der Preiſe, vor allem auch der vom Reich ſeſtgeſetzten Preiſe für die neue Ernte, In Elberfeld veranſtalteten geſtern einige hundert Frauen gegen die hohen Obſt⸗ und Gemüſepreiſe eine Kundgebung vor dem Rathauſe. In Schwelm beſchloß der ſtädtiſche Lebensmittelausſchuß wegen der Mißſtände in der Brotverſorgung in einem Telegramm an die Reichsgetreideſtelle in Berlin Beſchwerde zu erheben und hat den Magiſtrat und den Aerzte⸗Verein ge⸗ beten ſich durch Unferſchriften dieſer Beſchwerde anzuſchließen. Derein Südweſtdeulſcher Jeitungsverleger. Unter dem Vorſitz des Verlegers Dr. A. Knittel⸗Karlsruhe fand dieſer Tage die ordentliche Mitgliederverſammlung in Karlsruhe ſtatt. Nach Erledigung der üblichen Vereinsangelegenheiten gab der Vorſitzende ein erſchöpfendas Reſerat über die inneren und äußeren Auns außerardentlich großen Schwierigkeiten der Zeitungsverlage. as Reſultat dieſes Referates war ein troſtloſes nach allen Seiten. erklärt Die Verſammlung erhob zunächſt energiſchen Proteſt gegen die Ver⸗ gewaltigung der pfälziſchen Preſſe ſeitens der Entente bezw. ſeitens der alliierten Rheinlandskommiſſion. Die ſehr ſchweren Beſtrafungen in Freiheits⸗ und Geldſtrafen, oder beide zuſammen, die den Redak⸗ teuren und Verlegern auferlegt worden ſind, bedeuten unglaubliche Eingriffe in die Freiheit der Preſſe und erfordern energiſchen Wider⸗ bere, Es gilt den Kampf gegen die A Bekämpfung er deutſchen—15 es gilt die 1. in dieſem Kampfe im beſetzten Gebiete zu unterſtützen. Die Verſammlung 83 den pfälziſchen Verlegern Dant und Anerkennung für re gisherige treudeulſche Die ungedeuten dus. ie waten ebenfans Gegerſdend etuigeherder——j—— Hier feſtgeſtennt werden, duß mam mit allen übrigen Kreisveremen einig därin war, duß eine meltere Bezahlung dieſer hohen Pupierpreiſe neben den ſonftigen ungeheuren Belaſtungen einſach unmöglich ſei und daß die durch die hohen Begugspreiſe eingetretenen Schädigungen zur Verarmur und Betrlebsmittelloſigkeit und nollſtändigen Bedeutungslo 5 deutſchen Preſſe ſteht die Regierung mit verſchränkten Armen gegen⸗ über, in einem Augenblick, wo ein haßerfüllter Feind zu neuen Schlägen ausholt. Statt Stärkung der Preſſe und ihrer ſo wichtigen Aufgaben— Schwächung und Untergang! Angeſichts dieſer Sachlage erheben die Verleger zum letztenmal — wir befürchten faſt, daß es zu ſpät iſt— ihre warnende Stimme und richten an die Regierungen des Reiches und der Länder, an den Reichstag und die breiteſte Oeffentlichkeit die eindringlichſte Bitte, im Intereſſe des Vaterlandes und der Zukunft des deutſchen Volkes für ſchleunigſte Abhilfe aus der vorhandenen Not Sorge zu tragen. Die Verleger müſſen jede Verantwortung ablehnen, wenn nicht als⸗ bald eine Verbilligung des Zeitungspapieres eintritt. Eine weitere Steigerung der Bezugspreiſe iſt unmöglich, da die Bezieherzahl ſtetig abnimmt und die Zeitungen damit Gefahr laufen,„unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit“ zu erſcheinen und ihr Daſein zu friſten. Und bei dieſen Zuſtänden ſoll ein Aufbau erfolgen?! Wir rufen allen, die es angeht, insbeſondere auch allen Parteien zu: Achtung! Gefahr im Verzug! Es geht auch um Euer Daſein! Deulſches Reich. Die„Enlhüllungen“ über Dr. Heim. 85 München, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) In der Affaire des Dr. Heim ſtellt der„Bayeriſche Kurier“ feſt, daß der General⸗ ſtabshauptmann Mayr der„Die Enthüllungen“ veröffent⸗ licht hat, es ſehr eilig hatte um ſeinen Dienſt zu quittieren. Hauptmann Mayr gab ſich des öfteren als Hauptmann a. D. aus. Er iſt aber immer noch Generalſtabsoffizier beim Reichswehrgruppenkommando 7. Ueber die Gründe, die den Hauptmann Mayr und den Kommerzienrat Kaſtner zu dieſen Veröffentlichungen veranlaßt häben, verlautet immer noch nichts. Baden. Die Erweiterung der gemeindegerichtlichen Juſländigkeit. Man ſchreibt uns: Die Sozialdemokraten haben im badiſchen Landtag beantragt, die Zuſtändigkeit der Gemeinderichte auf 300% zu erhöhen. Dieſer Antrag wurde abgelehnt und ein von allen bür⸗ gerlichen Parteien geſtellter Antrag angenommen, wonach die Ge⸗ meindegerichte künftig bis zu 120„ zuſtändig ſce Die„Volksſtimme iſt darob ſehr böſe und ſchreibt von„Bauern⸗ feindlichkeit“ und anderen ſchönen Dingen. Wührend man alſo im Reichstag geßen alle Sondergerichte eifrig Sturm läuft, will man im Landtag die Sondergerichte ſtär⸗ ken. Wie ſich das miteinander verträgt, iſt Geheimnis der„Volks⸗ ſtimme“. Wir ſind der Anſicht, der abſolut unparteiiſche deutſche Nichter eignet ſich beſſer zum als ein kleiner Dorfbür⸗ ermeiſter, da alles gelernt ſein muß, auch die Gabe das Recht zu inden. Der ganze Antrag verſtößt übrigens gegen das Reichsrecht, das Sondergerichte nur bis zu 60„ zuläßt. Solche Kleinigkeiten berühren aber die ſozialdemokratiſchen Geſetzesmacher nicht im ge⸗ ringſten. Dann iſt der ſozialdemokratiſche Antrag ein weiteres Glied in der Kette, unſere Gelſtesarbeiter ins Elend zu ſtoßen, weil er die Anwaltſchaft empfindlich ſchädigen muß. Die deutſche Anwaltſchaft ringt ſchwer um ihre Eziſtenz, ſie kann die Anſprüche an Löhnen und Speſen nicht mehr erſchwingen und da kommt dieſer ganz unbe⸗ rechtigte ſozialdemokratiſche Antrag. Wir ſind der Anſicht, die deutſche Geiſtesarbeit muß geſtärkt und uns erhalten werden gegen dieſe Auswüchſe rein theoretiſcher öder Gleichmacherei. Cetzte Meldungen. Churchill und die ruſſiſche Gegenrevolulionäre. Rotterbam, 6. Juli.(..) Dem Nieuwe Rotterdamſche Courant“ zufolge gab Bonar Law geſtern im Unterhauſe eine Erklärung ab, die ſich mit des Beziehungen Churchills zu den Weißruſſen befaßt. Bonar Law ſagte, Churchill habe ihm erklärt, daß die in der„Dailyh News“ und anderen Blättern veröffentlichten Dokumente nur eine ſehr ungenaue Wiedergabe ſeines Geſpräches mit dem Agenten der Weißruſſen, Oberſt Golowin, ſeien. Chur⸗ chill habe geſagt, die Mitteilung, daß er Koltſchaks Befehle aus⸗ führe, und die Behauptung über die Verwendung der Truppen, die ur Sicherung der Ordnung nach Archangelsk geſchickt worden ſeien, ſeien vollkommen unwahr. Auf der anderen Seite, fuhr Bonar Law fort, iſt es wohl bekannt, daß die Regierungspolitik im vergangenen Jahre darauf abzielte, die antibolſchewiſtiſchen Streitkräfte zu unterſtützen. Auf die Frage eines Abgeordneten, ob Churchills Verhandlungen mit Golotvin ohne Zuſtimmung des Kabinetts ſtottgefunden hätten, ſagte Bonar Law, eine ſolche Frage ſei erſtaunlich. Die allgemeine Politik der Regierung ſei bekannt geweſen und ſei in dieſer Weiſe ausgeführt worden. Churchill ſei mit vielen Generalen zuſammen geiweſen, und er, Bonar Law, würde es nicht als angenehm empfunden haben, wenn Churchill das Kabinett über alle dieſe Beſprechungen in Kenntnis hätte ſetzen Die ganze Augelegenheit ſei da⸗ durch veranlaßt worden, daß einige Leute glaubten, die Politik des vergangenen Jahres würde gegenwärtig noch fortgeſeßt. Valona. Paris, 6. Juli. Die italieniſche Bolſchaft iſt in der Lage, das Gerücht über die Einnahme von Valona durch die Alba⸗ neſen in formeller Weiſe zu dementieren. Die Präſidentenwahl in Amerika. Paris, 6. Juli.(W..) Havas meldet aus Waſhington: Nach dem 38. Wahlgange erklärte Palmer ſeinen Nudte Cn: hatte dabei einen Vörſprung vor Mac Adoc, deſſen Andünger die Fort⸗ b des Wahlgeſchaͤftes auf den anderen Tag beantragten. Gegen en rag waren die non Coxz. Dieſer erhielt im 43. Wahlgang 568 Stimmen und Mac Adoc 410. Im nächſten Wahl⸗ Mas wurde dann Cox einſtimmig gewählt, indem auch die Anhänger ac Adoc für ihn ſtimmten. 8 G München, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kommuniſti⸗ ſche Partel in Bayern hat ſich in zwei Gruppen eſchieden. Vor einigen Tagen ſliche Arbeiter⸗Partei gegründet. „Saarbrücken, 6. Juli.(W..) Die geſamte Hütten⸗ und Me⸗ tallinduſtrie des Saargebiets ſteht jetzt im Streik mit Ausnahme der Halberger Hütte. Die im Deutſchen Metallarbeiterverband or⸗ ganiflerten Arbeiter haben geſtern allerorts in geheimer Abſtim⸗ mung ſich für die Fortſetzung des Streiks erklärt. m. Köln, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Deſſau: Seit geſtern nachmittag um 3 Uhr befindet ſich das ganze Braunkohlenrevier im Ge⸗ neralſtreik. Die Arbeitgeber lehnten die Forderungen der Arbeiter um Bewilligung einer Schichtzulage von 15 Mark rund weg ab. Die Arbeiter ſtellten ein Ullimatum, ſie würden die Not⸗ ſtauidsarbeiten einſtellen, falls bis 6 Uhr abends die Schichtzulag⸗ nicht bewilligt ſei. m. Köln, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus London: Dailg Chronicle zufolge legt die 22 5— iriſchen Soldaten in verſchiedenen Regimentern die Waffen und Munition nieder und treten in einen Sympathieſtreik zu ihren Landsleuten den Sinnfeinern. roß⸗ wurde eine Kommuni⸗ Berlin, 5. Jull.(W..) Die Obſtzüchter von W̃ Fen in einer Verſammlung gegen die vom Zuenerde 1 erlin feſtgeſeßten Handelspreiſe für Obſt proteſflert und beſchloſſen, dis zur 92990 g Dieſer baſpleſe den Botdey + 21 Sroß⸗VBerlin zu en Paris, 6. Juli. Wie aus Teher in einer nüniſtertellen der—— Wuutere 5 dertt, duß er die Macht infolge der ernſten Lage und auf Wunſch des Jars übernommzen habe. Er wolte den Zufam⸗ meittritt des Parlaments heſchleunigen, um ihm das engliſch⸗ perſiſche Ablommen zu— deſſen Inkrafttreten bi⸗ — Mittwoch, den 7. Juli 1920. Maunheimer General · Anzeiger.(Miltag ⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 294. Nus Stadt und Land. 2 Stellungnahme der Stadtverwaltung zur Teuerung. „Wie bereits vor einigen Tagen mitgeteilt wurde, ſetzt die Stadt ihre Beſtände an Auslandslebensmitteln zum Teil erheblich verbilligt ab. Die Stadtverwaltung iſt, wie uns ſtadtamtlich mit⸗ geteilt wird, weiterhin bei der Reichsregierung dahin vorſtellig ge⸗ worden, daß entweder die Einfuhr von Auslands⸗ lebensmitteln zugelaſſen wird, ſoweit ſie billiger ſind als die im Inland erhältlichen, oder daß die durch die Reichsſtellen zu⸗ gewieſenen Auslandslebensmittel in erhöhtem Maße wie bisher verbilligt abgegeben werden; die badiſche Regierung wurde um Unterſtützung dieſer Vorſtellung erſucht. Die Stadtverwaltung hat ferner, nachdem die badiſche Regie⸗ rung ſich zu der vom Stadtrat angeregten Feſtſetzung von Erzeu⸗ gerrichtpreiſen für Obſt für unzuſtändig erklärt hatte, bei der Reichsregierung die Feſtſetzung von Erzeugerricht⸗ oder Höchſtpreiſen für das ganze Reich beantragt. Sie hat weiter dahin gedrängt, daß wenigſtens für das Land Baden das Zuſtandekommen von Vereinbarungen zwiſchen den Erzeugern, Händlern und Verbrauchern über die Preishöhe verſucht wird, da örtliche Abmachungen keinen dauernden Erfolg verſprechen. Durch Preisprüfungsamt, Preisprüfungsſtelle und Marktmeiſter findet r eine fortgeſetzte Ueberwachung des Verkaufs von Obſt und Gemüſe und die Feſtſtellung der für zuläſſig erachteten Preiſe ſtatt. Die Preisprüfungsſtelle ſoll durch Hinzuziehung von Vertretern der Gewerkſchaften verſtärkt werden; hierdurch ſoll ein noch engeres Zuſammenarbeiten der zuſtändigen Stellen, der Verbraucher und Händler herbeigeführt werden. Wegen der Sperre der Obſtzufuhr aus der Pfalz wurde die badiſche Regierung um Hilfe erſucht, welche ſich hierauf ſofort an die Regierung der Pfalz gewendet hat. Bei einer Beſprechung im badiſchen Miniſterium des Innern iſt der Vertreter der Stadtgemeinde unter beſonderem Hinweis auf die Lohnverhältniſſe mit allem Nachdruck gegen eine zu ſtarke Er⸗ höhung der Preiſe, insbeſondere der Getreide⸗ und Kartof⸗ felpreiſe, aufgetreten. St..⸗A. Markt-⸗ und Ladenpreiſe für Obſt und Gemüſe. Eine Abordnung der Arbeiterſchaft aus den induſtriellen Be⸗ trieben, der gewerkſchaftlich⸗genoſſenſchaftliche Verbraucheraus⸗ ſchuß, das Gewerkſchaftskartell Mannheim, die Obſt⸗ und Gemüſe⸗ händlervereinigung, die Einkaufsgenoſſenſchaft, Preisprüfungsamt und Preisprüfungskommiſſion haben, wie uns mitgeteilt wird, in gemeinſamer Sitzung zu den Preisverhältniſſen Stellung genom⸗ men. Einmütig war die Meinung, daß die Verkaufspreiſe der letzten Wochen unverhältnismäßig hoch waren. Die Preiſe müſſen unbedingt eine Herabſetzung erfahren. Zu dieſem Zweck wird ſo⸗ fort mit den Vertretern der Verbraucher und den Händlern der umliegenden Städte in Verbindung getreten, um einheitliche an⸗ gemeſſene Preiſe durchzuführen. 5 Für den Mannheimer Markt werden die oben begeich⸗ neten Stellen in Verbindung mit der Preisprüfungskommiſſion und den Händlern die Preiſe beſtimmen. Andere Perſonen ſind nicht befugt, Anordnungen zu treffen. Die Käufer werden auf⸗ gefordert. etwaige Ueberforderungen ſofort den Ueberwachungs⸗ perſonen, Kommiſſionsmitgliedern und Schutzleuten mitzuteilen und ſelbſt ſtrenge Preisdiſziplin einzuhalten. Alle dieſe Maßnahmen beziehen ſich auch auf die Ladengeſchäfte. Die oben⸗ genannten Organiſationen werden fortgeſetzt die Preisbildung ver⸗ folgen und notwendige Mitteilungen veröffentlichen. Mannheimer Kinderhilfe⸗Woche. Nachktheater der„Freien Volksbühne“ und Jeſtkabarekl. Im Nachttheater der„Freien Volksbühne“ gelangen, wie ſchon mitgeteilt, vier Einakter zur Erſtaufführung. Es ſind beſchäf⸗ tigt die Damen: Berthel Grether vom Stgdttheater Halberſtadt, die Herren Rudi Baſtian von der„Freien Volksbühne“, Walter Brück vom Städtiſchen Theater Baden⸗Baden, Toni Kunz von der Schauſpielklaſſe Tietſch, Bernd Orth vom Stadttheater Heidelberg, Heinz Rohleder vom Stadttheater Halle a. S. Albert Walter vom Stadttheater Frankfurt a. d. Oder. Die Plätze werden mit Aus⸗ nahme der Logenplätze zum Preiſe von Mark.— in geſchloſſenen Hüllen verkauft. Der Vorverkauf beginnt heute im Theaterbüro und im Mannheimer Muſikhaus. Das am Samstag, den 10. ds. abends 12 Uhr, zu Gunſten der Kinderhilfe in den oberen Räumen des Apollothaters ſtattfindende Feſtkabarett ſteht unter Leitung unſeres beliebten National⸗ theatermitgliedes Alex Kökert. Die Vortragenden ſetzen ſich aus Mitgliedern des Nationaltheaters, des Künſtlertheaters und Ka⸗ barett Rumpelmayer zuſammen. Am Flügel ſitzt u. A. Herr Siegfried Schulz, der Komponiſt der neuen Operette„Die Frau im Dunkeln“. * Ernannt wurden Marinekriegsgerichtsrat Julius Stritt in Cuxhaven zum Amtsrichter in Karlsruhe, Handelslehrerkan⸗ didat Franz Decker von Ettlingen zum Handelslehrer, der elſaß⸗ lothringiſche Regierungspraktikant Otto Hammer zum Reviſor, Verwaltungsaktuar Anton Zeller zum Verwaltungsſekretär beim Bezirksamt Baden, die Verwaltungsaktuare Hermann Maiſch beim Bezirksamt Ettlingen, Eduard Herrmann beim Bezirks⸗ l amt Durlach und Auguſt Ries beim Bezirksamt Sinsheim zu Verwaltungsſekretären, Verwaltungsaktuar Julius Kuklinskt beim Bezirksamt Kehl zum Verwaltungsſekretär, Oberbetriebs⸗ inſpektor Adolf Hock in Karlsruhe zum Vorſtand der Betriebs⸗ inſpektion Konſtanz, Betriebsinſpektor Karl Rogge in Karlsruhe unter Amtsbezeichnung Oberbetriebsinſpektor zum Vorſtand der mpfſchiffahrtsinſpektion Konſtanz, die Ober⸗ ſtationskontrolleure: Hermann Göbel beim Güteramt Konſtanz zum Güterverwalter, Rudolf Hirtler in Achern zum Bahnver⸗ walter, Friedrich Benz in Eppingen, verſetzt als Vorſteher auf das Stationsamt I Durlach, zum Bahnverwalter, Karl Geiger in Wiesloch⸗Walldorf, verſetzt als Vorſteher auf das Statians⸗ amt J Lauda, zum Bahnverwalter, Hermann Voigt in Freiburg gum Bahnverwalter, Oskar Heiland in Baſel, verſetzt als Vor⸗ ſteher auf das Stationsamt Schaffhauſen, z um Bahnverwalter, Robert Klevonz in Kehl zum Güterverwalter, Karl Zeiler in Neckarſteinach, verſetzt als Vorſteher auf das Stationsamt 1 Oſterburken, zum Bahnverwalter, Eduard Schupp in Säckingen, Paben als Vorſteher auf das Stationsamt J Waldshut, zum Bahnverwalter und Ferdinand Steinacker in Grötzingen, ver⸗ ſetzt als Vorſteher auf das Güteramt Bruchſal als Güterverwalter. * Speiſewagen. Die Schnellzüge D 15, Baſel ab 10 Uhr 45 vorm. und D 16, Frankfurt(Main) ab 12 Uhr 20 mittags, führen künftig einen Speiſewagen. Der Wagen wird erſtmal am morgi⸗ gen Donnerstag beim Zug D 16 in Frankfurt(Main) einge⸗ ſtellt. GDie Zentralſtelle der vereiniglen Angeſtelltenverbände Mann⸗ heims ſendet uns folgende Erklärung: Die in der Oeffent⸗ lichkeit verbreiteten Gerüchte, daß die Zentralſtelle der vereinigten Angeſtelltenverbände Mannheims nicht mehr beſtehe, waren in dieſer Form nicht richtig. Durch gegenwärtige Erklärungen wurde infolge⸗ deſſen feſtgelegt, daß die Zentralſtelle der vereinigten Angeſtellten⸗ verbände nach wie vor beſteht und die in den Richtlinien feſtge⸗ legten Aufgaben nur gemeinſam durchgeführt werden. Bürgervereinigung Mannheim. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die neugegründete Vereinigung heute Mittwoch abend im Kafinoſaal die erſte öffentliche Ver⸗ fſammlung abhält. Zu dieſer Verſammlung wird der Mittel⸗ ſtand von Mannheim und Umgebung eingeladen. Sprechen wird der durch ſeine Vorträge in Hausbeſitzerkreiſen zur Genüge bekannte Juſtitiar des Heidelberger Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Vereins, Herr Rechtsanwalt Schmidt aus Heidelberg über das zeitgemäße und jedermann intereſſierende Thema:„Die Sozialiſierung, die Kommu⸗ niſierung oder freie Wirtſchaft.“ * Einreiſebewilligung für fremde heimkehrende Kriegsgefangene. Nach⸗ dem bisher jeder aus der Kriegsgefangenſchaft heimgekehrte Angehörige ben wollte, ohne weitere Prüfung ſeiner Verhältniſſe nach Verlaſſen des Durchgangslagers in Deutſchland ſich aufhalten konnte, kann ſich nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsruher Zig.“ das Reichsminiſterium des Innern im Hinblick auf die Arbeitsloſigkeit, die Wohnungsnot und die Er⸗ nährungsſchwierigkeit in Deutſchland, die eine Eindämmung des Zuſtroms von Ausländern nach Deutſchland dringend erfordern, nicht mehr damit einverſtanden erklären. Vielmehr ſind die gleichzeitig mit den deutſchen Kriegsgefangenen heimkehrenden fremden Kriegsgefangenen, auch wenn ſie vor dem Kriege in Deutſchland anſäſſig waren, grundſätzlich zunächſt in ihren Heimatsſtaat weiterzubefördern. Es muß ihnen überlaſſen bleiben, von ihrem Heimatsſtaat aus gemäß den deutſchen Paßvorſchriften um die Erlaubnis zur Einreiſe nach Deutſchland nachzuſuchen. Das Reichsmini⸗ ſterium hat ſich indeſſen damit einverſtanden erklärt, daß den verhei⸗ rateten deutſch⸗öſterreichiſchen oder deutſchſtämmigen verheirateten Kriegsgefangenen, deren Famflien vor oder während des Krieges in Deutſchland Wohnung gefunden haben und hier noch jetzt woh⸗ nen, ohne vorherige Rückbeförderung in ihren Heimatsſtaat der weitere Aufenthalt in Deutſchland geſtattet wird, ſofern die mit dem Empfang der Kriegsgefangenen betrauten militäriſchen Stellen in jedem einzelnen Fall durch vorherige Anfrage bei der Polizeibehörde des deutſchen Wohnortes feſtgeſtellt haben, daß dieſe Heimkehrer über einen ſicheren, für ſich und ihre Familie ausreichenden Verdienſt verfügen, in dem deutſchen Wohnort eine für ſich und ihre Familie ausreichende Wohnung auf die Dauer mindeſtens eines Jahres beſitzen. Das Reichsminiſterium des In⸗ nern geht hierbei von der Vorausſetzung aus, daß ſeitens der militäriſchen Stellen, insbeſondere bei Feſtſtellung der Zugehörigkeit der Heimkehrer zu Deutſch⸗Oeſterreich ſowie bei Feſtſtellung ihrer Deutſchſtämmigkeit mit aller Sorgfalt verfahren wird.— 3, Die Skellenausſichten für deulſche Krankenſchweſtern in Niederländiſch-Indien ſollen, wie uns mitgeteilt wird, günſtig ſein. In Betracht kommen Stellungen in Militärlazaretten, Privat⸗ klintken und in ſelbſtändiger Tätigkeit. Da die klimatiſchen Ver⸗ hältniſſe des Landes z. T. ungünſtig ſind, kommen vor allem die Städte Bandvegg, Buitenzorg, Djeeſa und Svekabeemi als Auferit⸗ halt in Betracht. Während die Uebernahme von Stellungen in Militärlazaretten weniger anzuraten iſt, käme eine ſolche in Pri⸗ vatkliniken eher in Betracht. Bei ſelbſtändiger Tätigkeit würden Hebammenſchweſtern auch wohl ein Arbeitsfeld finden. Auf alle Fälle iſt von einem Herausgehen auf„gut Glück“ dringend äbzu⸗ raten. Nur im Falle eines ſicheren Angebots kann die Annahme empfohlen werden. cDer Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen hält Montags, Donnerstags und Freitags von—7 Uhr ſeine Sprechſtunden im Alten Rathaus, Zimmer Nr. 12, ab. Es werden dort Anleitungen für Eheverträge ausgegeben; Rat und Auskunft erteilt in allen Angelegenheiten; auf die Gefahr hingewieſen, die zu leichtfertiges Unterſchreiben von Schriftſtücken, Aational⸗Theater Mannheim. Alk⸗Heidelberg. In der Rolle des Karl⸗Heinz verabſchiedete ſich Fritz Ode⸗ mar geſtern vom Mannheimer Publikum. Es mag etwas verwun⸗ derlich erſcheinen, daß Odemar, der nach ſeinen eigenen Abſchieds⸗ worten unſere Bühne künſtleriſch gereifter verläßt, keine ſeiner füngeren Paraderollen für ſeinen letzten Ehrenabend gewählt hat. Sein letztes Auftreten in Alt⸗Heidelberg hatte indes den Vorteil, daß alle Freunde des ſcheidenden Künſtlers, alſo auch die Mannheimer Jugend, dieſem Abend beiwohnen konnten. Odemar wurde ſtürmiſch gefeiert. Es ſchien, als ſollte der Beifall überhaupt kein Ende nehmen. Blumen lagen neben dem Künſtler gehäuft. Endlich nahm Odemar mit herz⸗ lichen Worten von ſeinem Publikum Abſchied. Wir geben ihm wohl halle unſere beſten Wünſche in die Fremde mit, darunter auch den, daß er ſich auch anderwärts ſo ganz als Liebling einer großen Kunſtgemeinde fühlen möge. A. M. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. %* Hochſchule für Muſik. Auch die 6. Schlußaufführung der Hochſchule für Muſik war klaſſiſchen Meiſtern gewidmet. In Bach's d⸗moll⸗Konzert für zwei Violinen verſuchten ſich Herm. Metz und Hch. Schreckenberger(Violinabt. B. Rupp), wie mir be⸗ richtet wird, nicht eben erfolgreich. Es ging nicht ohne Tontrü⸗ bungen ab, im letzten Satze gab es ſogar eine kleine Entgleiſung, und das Orcheſter war gegenüber dem ſchwachen Ton der Soliſten etwas indiskret. Mit der flotten, friſchbelebten Durchführung von Mozarts d⸗moll⸗Konzert für Klavier und Orcheſter hatte Eliſabeth Deuchler(Klavierabt. Hs. Bruch, i. V. Heinz Mayer) einen hübſchen Erfolg. Die Romanze verriet Vortragsgeſchmack, und das Rondofinale zeigte perlende Technik und Muſikalität. Haydn's ſelten gehörtes Geſangsquartett„Der Greis bot eine willkommene vokale Unterbrechung. Und wenn auch die Stimmen von Ernc Geyer, Erna Lang, K. Meckler und W. Baumann(der Geſangsabteilungen Hillitzer, Perron, Schmidt und Seefried) inbe⸗ zug auf Tonvolumen, Färbung und Reinheit keinen Idealklang ergaben, ſo fand doch die Darbietung verdiente Anerkennung. Einen wohlbefriedigenden Abſchluß fand der Abend mit Haydn's G⸗dur⸗ Konzert für Violine und Orcheſter. Rudolf Stolz(Lehrer: Kon⸗ zertmeiſter Koetſcher) beſitzt einen geoßen Ton, der allerdings inbezug auf Veredelung noch des letzten Schliffes harrt, und eine reſpektable Technik des Bogens und Griffbretts. Die Kadenz des erſten Allegros mit ihren heiklen Doppelgriffen erſchien rein und ſauber. Und im Andante entfaltete der Geiger eine warmblütige Kantilene. Das Orcheſter begleitete hier unter H. Koetſchers Leitung eng⸗ Bruch hörte man Werke älterer Meiſter und zwar, ſoweit ich dem Friedrich Häckel, für den muſiktheoretiſchen Teil Dr. R. Bellardi 7e Klavierklaſſen 53. Bruch— L. Meiller-Bruch. Im zwei⸗ ten Schülerkonzerte der Privat⸗Klavierklaſſen des Künſtlerehepaars Abend anwohnen konnte, in gediegener techniſcher und muſikaliſcher Durchführung. Gleich Suſe Loeb ſetzte mit einem Präludium und Fuge Es⸗dur aus Bach's„Wohltemperiertem Klavier“ vielverſprechend ein. Das Präludium erſchien klar gegliedert. Der Vortrag bewies entſchiedenes polyphones Empfinden. Die Fuge wurde allzuſchlep⸗ pend geſpielt. Beethovens, der Baronin von Braun gewidmete G⸗dur⸗Sonate Op. 14 Nr. 2, in der„Feinheit und Anmut das Spiel jedes Tones lenken müſſen“, iſt gewiß für eine jugendliche Spielerin eine recht heikle Aufgabe, die aber von Giſela Mohr, namentlich im erſten Satze, recht muſikaliſch gelöſt wurde. Auch das beſchließende Scherzo, ſeiner Form nach ein Rondo, bewies eine ſaubere, flüſſige Technik und entſchiedenen Vortragsgeſchmack. In Schumann's„Fa⸗ ſchingsſchwank aus Wien“ ließen ſich Emma Vogt und Lili Schaubach hören. Die Interpretin des erſten Satzes ließ es zwar an dem nötigen Schwung fehlen, führte aber ihre Aufgabe ſehr ſauber und ſorgfältig durch. Und Lili Schaubach bot die Romanze ausdrucksvoll, das Scherzino friſch belebt und treffend charakteriſiert. Auch von Eliſäbeth Zoll, Claire Schenk und Irmgard Gude⸗ hus wird mir viel Gutes berichtet. Die beiden letzten Spielerinnen vollbrachten mit der freien Wiedergabe von Chopins C⸗dur⸗Rondo Op. 73 für zwei Klaviere auch eine reſpektable % Wiener Operettenſpiele im Roſengarten.„Die Faſchings⸗ fee“, die heute 7½ Uhr in der bekannten Beſetzung wiederholt wird, bleibt nur noch bis Donnerstag auf dem Spielplan.— Freitag, den 9. ds., wird die Neuheit„Die Frau im Hermelin“ von Jean Gilbert zum erſten Male aufgeführt. Mit dieſer Operette hat der populäre Komponiſt ſein reifſtes Werk geſchaffen, das Melodienreiz mit feiner charakteriſtiſcher, muſikaliſcher Geſtaltung Inflitut für höheres Klavierſpiel. Das dem Inſtitut ange⸗ gltederte Seminar zur Ausbildung von Muſiklehrern und Lehrer⸗ innen(gegründet 1916) konnte Samstag, 3. Juli ſein drittes Examen abhalten. Den Befähigungsnachweis zur Ausübung des Muſik⸗ lehrberufs erbrachten Fri. Klara Göthert aus Mannheim und Frl. Anna Keßler aus Schwetzingen mit ſehr befriedigendem Ergebnis. Als Prüfungskommiſſar war zugegen Max Niebauer. Ausbildungs⸗ lehrer am ſtaatl. Konſervatorium für Muſik in Würzburg. Als Fachlehrer der Seminarabteilung zeichneten für den praktiſchen Teil und den ſchulwiſſenſchaftlichen Teil Prof. Ernſt Biſchoff. ge Jur Maunheimer Inkendantenwahl. Wir können unſere chtedend und e en io bat die Wiedergabe eknen re der ehemaligen Oeſterreich⸗Ungariſchen Armee, der in Deutſchland verblei⸗ oder aber Kaufen auf Abzahlung mit ſich bringen. Es liegt im 4 Jeden, ſich nicht erſt dann zu befragen, wenn es zu i * Beſſeres Bier in Sicht. Der Bayeriſche Brauerbund hat Be⸗ ſtrebungen eingeleitet, die darauf abzielen, in Deutſchland wieder Starkbier auszuſchenken. Wogl beſteht ein Ausſchank⸗ verbot für Starkbier, aber die deutſchen Behörden haben dieſes Verbot ſelbſt durchlöchert, indem ſie der Tſchechoſlowakei die Ge⸗ nehmigung erteilt haben, das ſogenannte Pilſner, als helles Stark⸗ bier, in Deutſchland umzuſetzen. Dieſes Starkbier muß mit—10 Mark das Liter bezahlt werden, während die norddeutſchen und bayeriſchen Brauereien Liter ins Ausland verkaufen müſſen. Die deutſchen Brauereien betrachten es nun als unabweisbare Pflicht der Reichsbehörden, das Ausſchankverbot für Starkbier überhaupt für hinfällig zu er⸗ klären. Die Viehpreiſe gehen infolge der ſtarken Verminderung unſerer Viehbeſtände durch die Maul⸗ und Klauenſeuche raſch in die Höhe. Dies gilt in erſter Linie von den Preiſen der Milch⸗ zlegen. Da die in den letzten Jahren ſtark geſtiegene Ziegen⸗ zucht durch die jetzige Seuche, die in ihrer Ausdehtamg und Ge⸗ fährlichkeit alle Viehſeuchen ſeit Menſchengedenken weit übertrifft, faſt völlig ruiniert iſt, ſo iſt die Nachfrage nach geſunden Tieren außergewöhnlich groß und die gebotenen Preiſe haben eine ge⸗ radezu phantaſtiſche Höhe erreicht. Bis zu 1500 Mark werden heute für eine gute Milchziege geboten, ein Preis, für den man vor dem Kriege das ſchönſte Ochſengeſpann haben konnte. Freilich muß der Käufer auch ſchon weit gehen und lange ſuchen, bis er heute eine verkäufliche Ziege findet. Wo früher Hunderte dieſer Tiere gehalten wurden, da trifft man heute kaum noch einige Dutzend im Dorfe lebend an. Der Geſamtverluſt an Ziegen be⸗ läuft ſich für Rheinheſſen allein auf viele Tauſende und der Scha⸗ den an eingegangenen Tieren geht in die Millionen. Dasſelbe mehr oder weniger auch vom Ried. Wie bei den Ziegen, ſo auch beim Handel mit Rindvieh die Preiſe in den leßzten Monaten ganz enorm geſtiegen. Kühe, die 10 000 Mark und mehr koſten, ſind keine Seltenheit. 8 Vereinsnachrichten. X& Der Verbandstag der badiſchen Arbeiterbildungsvereine, welcher unter dem Vorſitz von Bautz e⸗Karlsruhe in Emmen⸗ dingen abgehalten wurde, nahm einen die Ziele des Verbandes fördern⸗ den Verlauf. Die Tagesordnung war ſehr umfangreich, da ſeit 1913 kein Verbandstag mehr ſtatkgefunden hat. Zu der Tagung hatten auch die Re⸗ gierung und Stadtverwaltung Vertreter entſendet. Aus dem von dem Vor⸗ ſitzenden gegebenen Tätigkeitsbericht über die verfloſſenen Jahre ging her⸗ vor, daß die Arbeiterbildungsvereine durch Veranſtaltungen aller Art, wie Vorträge, Unterrichtskurſe, Einrichtung von Büchereien uſw., Wanderung, Turnen und Sport, wie Geſang an der allgemeinen Volksbildung mitge⸗ arbeitet haben. Da der bisherige Vorſitzende eine Wiederwahl ableynte, wurde unter allgemeiner Zuſtimmung Verlagsbuchhändler Dr. Biele⸗ feld⸗Freiburg zum Vorſitzenden gewählt. Der nächſte Verbandstag ſoll in Donaueſchingen ſtattfinden. Im weiteren Verlauf der Tagung ſprach noch Handwerkskammerſekretär Eckert⸗Freiburg über die Stellung der Arbeiterbildungsvereine in der neuen Zeit. 8 Die Gruppe Heſſen, Pfalz des Reichsverbandes der Beſitzer und Leiter von Badeanſtalten tagte am Sonntag, den 27. Juni in Mannheim. Zunächſt wurde eine Beſichtigung der Badeanftalt von Robert Lohrmann vorgenommen. Alle Erſchienenen waren erfreut über die ſaubere und fachmänniſche Aufmachung dieſes Unternehmens, das wohl eines der ſchönſten dieſer Art in ganz Deutſchland ſein dürfte. Auch das Herſchelbad wurde einer Beſich⸗ tigung unterzogen. Alle Teilnehmer waren voll befriedigt von dem Geſehenen. Bedauerlich ſei nur, daß das Bad nicht ſchon jetzt der Oeffentlichkeit übergeben werden könne. Nach dieſer Be⸗ ſichtigung fand im Reſtaurant„Hindenburg“ die eigentliche Tag⸗ ung ſtatt. Neben gewerblichen Fragen, wie Einſtellung von Lehr⸗ lingen, um einen entſprechenden fachmänniſchen Nachwuchs heran⸗ zubilden, wurde in der Hauptſache die Preisfrage nüber den Ortskrankenkaſſen und dem Privatpublikum ein erörtert. Man gab allgemein der Hoffnung Ausdruck, daß ſich in allen Krei⸗ ſen durchſetzen möge, daß die für das Volkswohl beſtehenden Ein⸗ richtungen auch die Preiſe zugebilligt erhalten, die notwendig ſind, um bei den heutigen teuren Kohlen⸗, Waſſer⸗ und Strompreiſen exiſtenzfähig zu ſein. Die B. K. 5.(Bereinigung kaufmänniſcher und techniſcher Standesgenoſſen) hielt am Donnerstag ihre ſehr gut beſuchte ordentliche Mitgliederverſammlung im neuen Ber⸗ einslokal„zum Eichbaum“, P 5, 9, ab. Der Vorſitzende, Herr Scheurer, eröffnete die Verſammlung und gab nach der Be⸗ grüßung die Tagesordnung bekannt. Es wurden zunächſt einige eingelaufene und abgegangene Schriftſtücke von größerer Wichtigkeit verleſen und dann über allgemeine Angeſtelltenfragen referiert. So behandelte man die gegenwärtigen Tarif⸗ und Teuerungszulagen⸗ Angelegenheiten, beſprach die neueſten Demobilmachungsverord⸗ nungen und berührte die Krankenkaſſen⸗, Reichsverſicherungs⸗ und Steuerangelegenheiten. Die lebhafte Diskuſſion zeigte, welch reges Intereſſe von Seiten der Anweſenden in dieſen brennenden Tages⸗ fragen zutage trat. Der Vorſitzende gab u. a. auch bekannt, daß vom 1. Juli 1920 ab die Vereinigung künftighin:„Vereinigung der Kopfarbeiter Süddeutſchlands“ oder abgekürzt „V. K..“ hieße. Von dieſer Mitteilung nahm die Verſammlung mit Freude Kenntnis. Nur die eingetretene Gasſperre verhinderte eine weitere Ausſprache und ſo mußte die anregend verlaufene Ver⸗ oder unüberlegtes Abſchließen von Kaufverträgen bei Hausreiſenden enthaltes hier den inneren Einrichtungen unſeres geſtrigen Mitteilungen zur Wahl des neuen Mannheimer Inten⸗ Fslee Noh,, cregeen, dotz eir P. Sres:.; Henftta-Heee ſammlung, die wiederum ein Beweis des guten Wirkens und der Erfolge der V. K. S. war, geſchloſſen werden. perſönlich an einer Sitzung der Theaterkommiſſion teilnahm und die Ueberzeugung ausgeſprochen hat, daß ihn Bochum ſeiner Verpflich⸗ tungen entbinden werde. Die Düſſeldorfer Wahl hat Dr. Schmitt nicht angenommen. Der neue Intendant hat anläßlich ſeines Auf⸗ Theaters bereits ſeine lebhafteſte Aufmerkſamkeit geſchenkt und hofft, ſeine Tätigkeit in Mannheim bereits im Auguſt aufnehmen zu können. In der geſtrigen Sitzung der Theaterkommiſſion verabſchiedete ſich gleich⸗ zeitig Dr. Hagemann und gab die Verſicherung, unſerem Natio⸗ in Geſinnung und Tat die Freundſchaft bewahren zu wollen. Die Reiſe der Berliner Kinder, die in Mannheim zum Beſten der Kinderhilfe ein Konzert geben werden, nimmt, wie hierher gemeldet wird, ihren Fortgang. Die holländiſchen Erfolge ſcheinen dem Chor auch in Deutſchland treu zu bleiben ſo kommt es, daß an einigen Plätzen wegen übergroßen Andranges mehrere überplan. näßige Konzerte eingelegt werden mußten. Die Fahrt geht dadurch langſamer vorwärts, und das Nannheimer Konzert iſt, um Ueberraſchungen vorzubeugen, nunmmehr end⸗ gültig auf 8 Tage ſpäter alſo auf Freitag den 16. Jult ange⸗ ſetzt worden. In Mannheim werden die Kinder, was auch die Pflegeeltern intereſſteren dürfte, unwiderruflich nur leinen Tag bleiben. Es iſt alſo ratſam, den Vorverkauf, der, wie im Anzeigenteil erſichtlich war, heute Mittwoch im im Verkehrsverein und in den eingeſetzt hat, raſch in Anſpruch zu nehmen, zumal ſchon über 1000 Vormer⸗ kungen vorliegen. Auch der Soliſt des Abends, Herr Gunnar Graarud iſt ſoeben erſt von einer ſehr erfolgreichen Konzertreiſe durch Holland und Norwegen in Mannheim eingetroffen. Badiſche Kunſtnachrichten. Theater in Baden⸗Baden. Als letzte Neuheit ging auf der neuen Bühne des Kurhauſes das dreiaktige Luſtſpiel„Der ſiebente Tag“ von Schanger und Waliſch in Szene. Das einen ſonnigen Humor ausſtrahlende Bühnenwerk, deſſen Handlung in die gemütvolle Potsdamer Jeit um 1770 verlegt iſt, löſte undän⸗ dige Heiterkeit aus und trug einen großen Erfolg davon. Der Bei⸗ fall mehrte ſich nach jedem Akt und übertrug ſich auch auf die vor⸗ züglichen Leiſtungen der Darſteller, die oftmals gerufen wurden.— Weniger erfolgreich war für die Verfaſſer von Roſſem und J. Soes⸗ mann die Erſtaufführung des dreiaktigen pfychopathiſchen Luſtſpiels „Femina“ ſeitens der Städtiſchen Schauſpiele. Etwas Humor bringen auch die beiden holländiſchen Bühnenſchriftſteller auf, aber ſie verzetteln ihn zu ſehr in Längen und Wiederholungen, die das Vedeſſe an der,Banpleng mit ren Aren deen ae ihr Starkbier für.50—.00 Mark das in den Vorleſungen nur bee 1 Seite. Nr. 294. Mitkwoch, den 7. Julk 1920 e Spielplau des National-Theaters Neues Theater un 4 Vorstellung 25 Vorstellung 5 7. M 54 Die Zauberflöte 7 Die Faschingsfee 8. D. 55 C Neu inszeniert: Der Sturml 7 8 E. 55 D Titus 7Die Frau im Hermelin 10. 8. 55 B Nach Damaskus 6 2 11. 8. Außer Miete: Lohengrinſ 6 15 1 7³ 12. M. Auſſer Miete: Prüfungs- 55 15 7 aufführ, der Operuschule Der betrogene Kadis 7 2 84 Mannheinier Schwurgericht. Die geſtrigen Verhandlungen leitete Landgerichtsrat Dr. Koh⸗ ler. Wegen Münzverbrechen hatten ſich in zwei Fällen neun Perſonen zu verantworten. Für die Vormittagsverhandlung wurde zunächſt aufgerufen die Anklage gegen den 1886 in Oberrob⸗ lingen(Thüringen) geborenen Elektrotechniker Karl Könning, den 1894 in Gelſenkirchen geborenen Bürobeamten Joſef Groß den 1889 in Wattenheim geborenen ehemaligen Bäcker, jetzt Fabrit arbeiter Wilhem Dohm und den 1893 in Lubmigshafen ge⸗ borenen Arbeiter Karl Hinkel. Könning hat nach der Anklage im Frühjahr 1919 und im Apritf 1920 teils in der Wohnung Hin⸗ kels, teils in jener Dohms falſche 30 Markſcheine hergeſtellt und ſie aüf Rundreiſen in Süddeutſchland an den Mann zu bringe verſucht. Die Oeffentlichkeit wurde wegen Gefährdung der öffent⸗ lichen Ordnung alsbald nach Eintritt in die Verhandlung ausge⸗ ſchloſſen. Nur die dienſtfreien Geſchworenen, die Leute von der Schutzmannſchule und die Vertreter der Preſſe erhieſten die Er⸗ laubnis, der Verhandlung anzuwohnen. Der Angeklagte Könning ha nach Beſuch der Bürgerſchule drei Semeſter des Berliner Tech⸗ nikums abſolviert, um dann als Matroſe zur See zu gehen Seit ſeinem 19.Lebensjahre iſt er nur auf Lurze Unterbrechungen inFrei⸗ heit. Seine Strafliſte zeigt zahlreiche Einträge wegen Diebſtahls und Betrugs. Im März 1913 wurde er in Hamburg wegen Münz⸗ zu 5 Jahren Zuchthaus und nach deren Verbüßung im Jult 1918 in Mannheim wegen Betrugs zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Putſch vom 22. Februar 1919 befreite ihn mit einem anderen Schwerverbrecher namens Fuchs aus dem hieſigen Landesgefängnis. Er fand Unterkunft bei Dohm, der Beilſtraße 9 wohnte. Nachdem hier die erſten Falſchſtücke angefertigt worden waren, ab ſich Könning, der unter einer ganzen Reihe falſcher Namen au nach Schleſien und kam erſt in dieſem Früſahr über das Rheinland nach Mannheim zurück, wo er am 1. Mai verhaftet wurde. Bei ſeinem zweiten Aufenthalt in Mannheim war er von Dohm zu dem Angeklagten Hinkel gewieſen worden, der wie dieſer bei Benz arbeitete und bei dem Dohm dann abermals ſeine fälſche⸗ riſche Werkſtatt aufmachte. Hinkel iſt der Einzige von den Angeklagten, der im Felde war. Er hat aus—— Blaſenleiden mitgebracht, das ihn auch heute zu häufigem Austreten nötigt. Hinkel erklärt, ſein früherer ändnis habe er nur gemacht, weil ihm auf der Kriminalpolizei worden ſei, daß er dann auf freien Fuß komme. Dohm er habe ebenfalls von dem Treiben Könnings zunächſt nichts gewußt und dann habe er ihn ſchleunigſt hinausgeſchafft. Dohm war Mitglied des Arbeiterausſchuſſes bei Benz und gehörte dem revolukionären Arbeiterrat an, als welcher er ſ. Zt. auch ausgeſperrt wurde. Bei ſeiner Vernehmung kam zur Sprache, er von der Arbeiterſchaft beſtimmt wurde, ſich bei der Ein⸗ merwehr anzumelden, um ge ob er auch aufgenom⸗ men werde. Das ſei auch geſchehen. Beim Kapp⸗Putſche ſei er ansgetreten, weil die Reden eines Herrn mit ſeiner Geſinnung nicht vereinbar geweſen wären. Dohm ſoll auch Spionage zu⸗ —— der Franzoſen getrieben haben, indem er eine Karte der hnerwehr ihnen abgab(vermutlich, damit dieſe in die Lage t wurden, durch eine Kreatur die Verſammlungen der Ein⸗ wohnerwehr behorchen zu laſſen). Dohm ſagte, ein gew. Leiſt habe ihm zugeredet, die Karte einem Ingenieur der B. Anilin⸗ u. Soda⸗ Fabrik zu geben. Dieſer habe ihm aber nicht gefallen; ſpäter habe er ſich aber doch beſtimmen laſſen, den Austoeis herzugeben. Er —— en der Empfänger ſei ein Deutſcher. Die Angabe, er gabe viel in Ludwigshafen in einer Straße verkehrt, wo die fran⸗ göſiſchen Kommiſſare hauſten, ſei Verleumdung Leiſt habe für die Karte der Einwahnerwehr 200 Mark bekommen. Gegen Könning ſchwebt übrigens auch in Eſſen ein Verfahren wegen Münzfälſch⸗ ung. Er aus Not gehandelt zu haben, was aber im Widerſpruch ſteht mit der Tatſache, daß er in Ludwigshafen bei Sulzer eine gute Stelle als Techniker hatte. Darauf hingewieſen, erklärte er, Juchs habe ihn verleitet. Groß war Gehilfe von Könning und reiſte mit ihm auch zu⸗ ſammen. Die als Ueberführungsmaterial vorliegenden falſchen Scheine waren übrigens ſchlecht gelungen. Die achiſtündige Verhandlung endete mit der Verurteilung Könnings zu 8 Jahren Zuchthaus, des Groß zu 3 eeeee eee e, e Der Beifall, der geſpendet wurde, galt denn auch vornehmlich den Darſtellern, dei vorzügliche Leiſtungen boten, ohne dem Werke einen Erfolg bringen zu können. xr. hochſchulnachrichten. Das Staatsminiſterium hat unterm 21. Juni d. J. beſchloſſen, den d. o. Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe Dr. Paul Askenaſy mit Wirkung vom 1. Juli d. J. zum ordent⸗ lichen Profeſſor für chemiſche Technologie an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Kaclsruhe zu ernennen. vermiſchtes. 8 leber die Aufgaben eines khealerwiſſenſchaftlichen Juſti⸗ kuls ſproch Profeſſor Or. Max Herrmann am Sonntag Vormittag im überfüllten Auditorium des Leſſing⸗Muſeums anläßlich der Gründungsverſammlung der„Geſellſchaft der Freunde des Ber⸗ Uner Univerſitäts⸗Inſtituts für Theaterwiſſenſchaft!. Wie jedes akademiſche Seminar hat es die Aufgabe, den Studierenden das Material zu praktiſchen Uebungen zugänglich zu machen, von dem theboretiſch geſprochen werden kann (Bücher, Kunſtblätter und vor allem eine Probebühne:„hie Rha⸗ dus, hic Es hat, ſchon durch ſeine bloße Exiſtenz den Selbſtändigkeitscharakter einer für die geſamte Kultur unentbehr⸗ lichen Aenſer zu vertreten, deren Jünger bisher bei anderen Univerſitätswiſſenſchaften Unterſchlupf ſuchen und dabei für ihren Beruf oft recht Zweckloſes lernen mußten. So handelte der Haupt⸗ teil desBortrags denn auch von dieſer(in ſich erſt feſt zu umreißen⸗ den) Theaterwiſſenſchaft: von dem unlöslichen Verhälinis, in dem die geſchichtliche und die praktiſche Behandlung wiſſenſchaftlicher Theaterfragen ſtehen müſſen, und von der Möglichkeit eines thegter⸗ wiſſenſchaftlichen Syſtems. Das Inſtitut ſoll auch die nicht künſt⸗ leriſchen Probleme des Theaterlebens, die wirtſchaftlichen, ſoziaſen, rechtlichen und techniſchen behandeln, aber darauf verzichten etwa auch die Ausbildung der Schauſpieler in ſeinen Kreis zu giehen; als wichtigſte Aufgaben faßt er die Vorbexeitung des künftigen Theaterkriliters, namentlich aber die Framaturgiſche, bildkünſt⸗ leriſche, mufikaliſche und im beſonderen theatraliſche Schulung des Regiſſeurs ins Auge. Die„Geſellſchaft der Freunde des Inſtituts“ wählte zum Präſidenten: Dr. Joachim Baron zu Putlitz, zum Bigepräſidenten: Operndirektor Georg Hartmann, zu Beiſitzern: Profeſſor Ferdinand Gregori, Direktor Guſtav Steinbömec, Dr. Guſtav Manz, Profeſſor Dr. Alfted Klaar und Fritz Engel, zum Schatzneiſter: Dr. Hans Knudſen⸗Steglitz und zum Geſchäftsführer: Dr Brundo Th. Saätari⸗Neumarn, Charlottenburg, Kantſtr. 33. Dadiſche Heimak. Sgeben erſchien Heft—2 des Jahrgangs 1920 don Mei asand Badiſche Blölter 5 Volkskunde, ländliche Woßl⸗ ſahrtspflege, Deimat⸗ unb Dentmalſchutz, im Auftrage des Vereins Badiſche Heimat ſeben don Wingenroth, Freiburg i. B. Aus dem Teichen Inhalt an Wort und Bild ſei einiges hervorgehoben. Bernhard legt in ſeinem Aufſatz„Unſerer Vorfahren Sinn für die archites⸗ koniſche Form“ an Hand von trefflichen Beiſpielen das ſtrenge und geſunde füßl unſerer Vorvordern dar, während F. Rieſer eine gründliche Ge⸗ ichte des berühmten Volksliedes vom Tannhäuſer bietet. Eine intereſ⸗ ſamte! ibung alter Wallmanerreſte, des ſagenaunten„Landhages“ auf dem Säckinger Hoßzenwald gibt W. Deecke und 155 die jetzt aktuell gewor⸗ dene Frage der Neckarkanaliſation will Hans Gruhle in ſeinen„Auregungen unter Himweis auf die vorbildlich gelungene Maas⸗ 5 Jahre aberkannt. Jahren Gefängnis, dohms zu 2 Jahren Zuchthaus und Hinkels zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. 2 Monate der Unterſuchungshaft werden auf die Strafen aufge⸗ rechnet. Außerdem werden den Angeklagten die Ehrenrechte auf Die Anklage hatte Oberſtaatsanwalt Bender vertreten. Als Perteidiger traten auf die Rechtsanwälte Dr. Künzig, Dr. Walter und Tilleſſen. Um 3½ Uhr trat das Gericht in die Verhandlung gegen den 36 Jahre alten Chemigraphen Paul Müller von Mannheim, den 28 Jahre alten Chemigraphen Georg Held von Mannheim, den 28 Jahre alten Schloſſer Karl Endemann von Ludwigshafen, den 52 Jahre alten Buchdrucker Hubert Saſſen von Barmen und die 36 Jahre alte Anna Mükler von Mannheim, die Ehefrau des erſten Angeklagten. Wie Müller darlegt, hatte Held eines Ta die Anregung gegeben, Witzkarten unter Verwendung der einen Seite als Fünfzigmarkſchein herzuſtellen. Nachdem der Ver⸗ ſuch der Nachahmung befriedigend gusgefallen, ſei man auf den Ge⸗ danken gekommen, ganze Scheine herzuſtellen. Als Drucker ließ ſich der in kümmerlichen Verhältniſſen lebende Mitangeklagte Saſſen gewinnen, während Endemann 1000 Mark zur Peſchaffung der not⸗ wendigen Materialien hergab. Die Falſchſtücke wurden an Sonntag Vormittagen in der Saſſenſchen Druckerei hergeſtellt und auch in Perkehr gebracht. Frau Müller iſt angeklagt, weil ſie, obwohl um das Unternehmen wiſſend, leine Anzeige erſtattete. Müller war vor drei Jahren infolge einer Typhuserkrankung eine zeitlang geiſtes⸗ geſtört. Endemann hat ſich bei der Sache eigentlich nichts Beſon⸗ deres gedacht. Er habe ſich, wie er erklärt, überreden laſſen, ohne ſich die Tragweite klar zu machen. Saſſen kann ſich nicht klar werden, wie er in ſein Unglück hineinrannte. Frau Müller ſagte, ſie habe, weil ihr Mann ſeit ſeiner Rückkehr aus dem Krieg eine gewiſſe geiſtige Verwirrtheit gezeigt, die Sache nicht für bare Münze genommen. VBei der Vernehmung Saſſens brachte der Vor⸗ ſitzende einen Brief zur Kenntnis, den der Angeklagte aus dem Ge⸗ fängnis zu ſchmuggeln verſucht hatte. In dem an einen Freund gerichteten Briefe bat der Schreiber den Empfänger dringend, ihm aus der Apotheke ein Mittel zu beſorgen, das ihn ſchwach, hinfällig und nervös mache, damit er herauskomme. Als Grund gab Saſſen an, er habe nur einen kurzen Urlaub gewünſcht, um im Intereſſe ſeiner Familie ſeine geſchäftlichen Angelegenheiten zu ordnen. Trotz ihrer verhältnismäßig ſorgſältigen Ausführung wüͤrden die Falſch⸗ ſtücke bald angehalten und Saſſen ſelbſt als einer der Ausgeber feſtgeſtellt. Ein ärztliches Gutachten kam hinſichtlich der Geiſtesverfaſſung des Angeklagten Müller zu dem Schluſſe, daß er für ſeine Hand⸗ lungen ſtrafrechtlich verantwortlich ſei. Gerichtschemiker Dr. Graff ſchilderte das angewandte Fälſchungsverfahren und betonte, daß die Nachahmung ſchon deshalb keine einfache Sache ſei, weil es einem Einzelnen garnicht möglich ſei, alle erforderlichen Materialien herbei⸗ zuſchaffen. In ſpäter Abendſtunde begannen die Plädoyers. Die Anklage begründete Staatsanwalt Mickel. An der Verteidigung beteiligten ſich die Rechtsanwälte M. Kaufmann, Dr. Pfeif⸗ fenberger und Tilleſſen. Das Urteil wurde erſt um 121 Uhr verkündet. Es lautete: Müller 3 Jahre Gefängnis, Held 2 Jahre 3 Monate, Saſſen 2 Jahre 3 Monate Gefängnis, Endemann 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, außerdem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte bei allen dieſe Angeklagten auf 5 Jahre. Frau Müller wurde frei⸗ geſprochen. Kommunales. 8¹ Heidelberg, 6. Juli. Im Bürgerausſchuß fand geſtern lediglich eine 2½ſtündige Beſprechung der Ernährungs⸗ lage ſtatt, veranlaßt durch eine ſozialdemokratiſche Interpellation. Die Sozialdemokraten wünſchten eine Sicherſtellung der Verſorgung der Bevölkerung für den Fall, daß beim Ab⸗ bau der Zwangswirtſchaft eine ausreichende Nahrung nicht mehr zur Verfügung ſtehe. Dies könne am ſicherſten geſchehen durch eine entſprechende Verbindung zwiſchen den landwirtſchaftlichen Erzeugern und Verbrauchern, womit der Weg vereinfacht und die Nahrungs⸗ mittel verbilligt würden. Die Sozialdemokratie wünſcht, daß vom Stadtrat Grundſätze hierüber ausgearbeitet und angewandt und daß dieſe Grundſätze auch auf die Verſorgung der Bevölkerung mit Klei⸗ dern, Schuhen und Brennſtoffen ausgedehnt werden. Vom Stadt⸗ rat wurde erklärt, daß er dem Vorſchlag ſympathiſch gegenüberſtehe und die Bildung einer gemiſchten Kommiſſion empfehle, die aus allen Intereſſentenkreiſen beſteht und die Mitglieder auch außerhalb von Stadtrat und Bürgerausſchuß ſucht. In Betracht kämen alle Erzeuger⸗ und Verbrauchergruppen und der Handel. Die Verſammlung ſtimmte nach langer, durchaus ruhiger und ſach⸗ licher Ausſprache der ſozialdemokratiſchen Interpellation und der Bildung der vorgeſchlagenen Kommiſſion durch den Stadtrat z u. )( Freiburg, 6. Juli. In der geſtrigen Sitzung des Freiburger Bülrgerausſchuſſes wurde Reichskanzler Fehrenbach, der Stadt⸗ rat von Freiburg iſt, einſtimmig zum Ehrenbürger von Frei⸗ burg ernannt. B Kionſtanz, 4 Jull. In Radolfzell fand eine Ver⸗ ſammlung der Bürgermeiſter und Gemeinde⸗ rechner des Bezirks ſtatt, bei der außer einer, alle Gemein⸗ den vertreten waren. Rechnungsrat Bundſchuh⸗Konſtanz hielt einen Vortrag über die Aufſtellung der Gemeindevoranſchläge für das Rechnungsjahr 1920/œ21. Nach dem heutigen Stande der Steuer⸗ geſetze müſſen entweder Ausgaben geſtrichen oder neue Einnahmen gefucht werden. Das Steuer⸗Erfindungsrecht der Gemeinden bleibt beſtehen. Nach Beſprechung der wenigen gemeindlichen Steuer⸗ quellen fand der Referent das Beſteuerungsrecht der Mindeſtein⸗ kommen(die zur Reichsſteuer nicht beigezogen werden) als wichtig: ſoziale Geſichtspunkte dürften dabei nicht außer Acht gelaſſen werden. Der Referent empfiehlt, Kriegsanleihen nicht zu ver⸗ kaufen, weil ſie ſicher ſeien. Bürgermeiſter Graf⸗Arlen führte Klage darüber, daß den Gemeinden, die Frankenſchulden in der Schweiz haben, infolge Einfuhr von Milch im Intereſſe der Volks⸗ ernährung, und die nun die Schulden durch Ausfuhr von Holz zu tilgen beſtrebt ſind, große Schwierigkeiten von Berlin aus gemacht werden. Auch durch Bezug von Strom entſtanden Schulden. In beiden Fällen aber nur deshalb, weil weder Staat noch Reich Milch oder Strom lieferten. Die Grenzgemeinden werden ſich an den Reichstag wenden, um die Frage zu löſen. Schließlich wurde eine Kommiſſion gewählt, die die Beſteuerungsfrage der Mindeſteinkom⸗ men unterſuchen ſoll. Nus dem Cande. 8 Heidelberg, 6. Juli. Wachtmeiſter Vetter hierſelbſt iſt zum Oberwachtmeiſter und Kommandanten des Gendarmeriebe⸗ zirlls Heidelberg ernannt worden. Die Marktverhält⸗ niſſe ſind hier, nachdem in den erſten Tagen nach der Prei herabſetzung die Anfuhr geringer war, jetzt wieder normal. Heute war die Anfuhr pon Gemüſe und Obſt ſehr ſtark. Die Landwirte mit den ermäßigten Preiſen abgefunden. Auch andere Geſchäftskreiſe nehmen jetzt einen Preisabbau o. Der Schloßverein tritt ebenfalls dafür ein, daß das durch die Neckarkanaliſierung notwendig werdende Stauwehr mit Schleuſe nicht innerhalb des Stadtgebiets errichtet wird, weil dadurch das Landſchaftsbild ſtark verunziert würde. G8 wird das Projekt dez Südwe e beal Kanalbereins empfohlen, das Wehr und Schleuſenanlage oberhalb der Flußbiegung am Haarlaß vor⸗ Heidelberg aus nicht geſehen werden könnten. Rohrbach, in dem die Frage der Einge⸗ erörtert wird, ſoll nach und Gärtner haben ſich ſieht, wo beide von — Im nahen Orte meindung nach Heidelberg ſchon lange er Beſchluß des Bürgerausſchuſſes demnächſt eine Ab Geſamtbevölkerung über die Eingemeindung ſtattfinden. Karlsruhe, 4. Juli. Der Chefredakteur de⸗„Badiſchen Be⸗ obachters“, Theodor Meyer, ſeierte heute den 25. Jabrestag ſeines Prieſtertums. Chefredakteur er, d Baziſchen Beobachter leitet, erfreut ſich in hieſigen Journaliſten⸗ kreiſen lebhafter Sympathie. Er gehört auch dem Vorſtand des Vereins Käarlsruher Preſſe an Pforzheim, 4. Jull. Im 81. Lebenszahr iſt Hauptlezrer Hüttner, eine bekannte und von ſeinen Schülern verehrte Per⸗ ſönlichkeit, geſtorben. Von 1862 bis 1907 war er hier päda⸗ 5 85 tätig, zuerſt an einer Pripatſchule und ſpäter an der Volks⸗ ule. * Pfullendorf, 4. Juli. Donnerstag nachmittag gegen 4 Uhr entlud ſich nach drückender Schtpüle ein kurzes, ſchweres Gewitter über unſerer Stadt. Die ſeit langen Jahren im Gaſthaus auswärtige Teilnehmer waren zur Stelle. Abſtimmung der eyer, der ſeit Jahren den zur Th. Duß verſieß N. Hacke Aber dem Arm das Rübenfeld, als ein ſchwerer Blitz nieder⸗ fuhr und ſie jamt ihrer Begleiterin auf das Geſicht zu Boden warf. Zwei heimeilende Radler warf er von den Rädern in der Nähe der beiden Frauen. Alp dieſe ſich von ihrem Schrecken er⸗ holt hatten, fanden ſie mit einem in der Nähe beſchäftigten Land⸗ wirt Frau Lutz ſchon tot, während ihre Begleiterin nur ohn⸗ mächtig war. Der traurige Fall mahnt neuerdings, bei Gewittern niemals Werkzeuge, die aus Eiſen oder Stahl verfertigt ſind, an ſich zu nehmen, da ſolches die Blitze anzieht. (Heuweiler, 5. Juli. Ein heiterer Kirſchendiebſtahl ereignete ſich laut„Breisg. Zig. in den letzten Tagen hier. Zwei bekannte Burſchen von Unterglottertal, die ſelbſt Kirſchen haben, kamen nachts mit Fahrrädern angeradelt, um fremde Kirſchen zu naſchen. Während ſie bei der ſchönſten Arbeit waren, kam ein Fuß⸗ gänger, ſchwang ſich auf ein Rad und— haſt du mich geſehen! Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen! (Vöhrenbach, 6. Juli. Bei einer Zirkusvorſtellung des Zirkus Steiger ſtürzten zwei Turnkünſtlerinnen in die Tiefe. Eine erlitt ſchwere Verletzungen. * kionſtanz, 6. Juli. Am Freitag abend ereignete ſich auf dem Rhein bei Schaffhauſen ein ſchweres Unglück. Sieben Pon⸗ toniere und zwei Eingeladene, alſo zuſammen neun Perſonen, woll⸗ ten in einem dreiteiligen Ponton unterhalb der Rheinbrücke die ſog. „Lächen“ oder Moſerdamm paſſieren und ſind dabei verunglückt. Der Ponton wurde beim Paſſieren des Katarakts von den an dieſer Stelle reißenden Waſſern des Rheins auseinandergeriſſen und kippte um. Sieben Perſonen konnten ſich ſchwimmend retten. Zwei Pontoniere, Leu und Schwerz, ertranken. Das Unglück beruht auf Selbſt⸗ verſchulden. Frickingen bei Ueberlingen, 5. Juli. Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz in das in Pacht von Friedr. Seyphang befindliche große Wohngebäude und zündete. Das Wohnhaus braunte vollſtändig nieder, während die übrigen landw. Gebäude vom Feuer verſchont blieben. Pfalz, Heſſen und Umgebung. A. Hirſchhorn, 4. Juli. Hühnerdiebe waren in der Nacht vom Freitag auf Samstag in einem freiſtehenden Hühnerhaus hier tätig. Die Diebe durchſchnitten zuerſt die Drahtumzäunung und erbrachen dann das angebrachte ſehr ſtarke Schloß mit einem mit⸗ gebrachten Inſtrument. Geſtohlen wurden vier rebhuhnfarbige ita⸗ lieniſche Hühner und 2 dunkle Enten. Vom Beſitzer ſind für Ermitt⸗ lung des Diebes 300 M. Belohnung ausgeſetzt. Federn und Blut⸗ ſpuren führen in den nahegelegenen Wald, was auf auswärtige Täter ſchließen läßt. 5 sw. Darmſtabt, 4. Juli.„In der Tanne“ wurde einem auf der Ferienreiſe begriffenen Manne, der ſich im Walde ausruhte und eingeſchlafen war, ſeine geſamten Utenſilien(Ruckſack mit Inhalt) 7 5 die Brieftaſche mit 350 Mark, Karten und Päſſe geraubt. Fp. Aus Rheinheſſen, 6. Jull. Weinpanſcher trotz der hoben Weinpreiſe tauchen ſekt wieder auf. Bei den in der Provinz vorgenommenen Kellerreviſionen wurden eine Reihe Weine bean⸗ ſtandet und verſtegelt. Gerichtszeitung. * Freiburg, 4. Juli. Die Einbruchsdiebſtähle im Ekztal, die faſt ein ganzes Jahr die dortige Bevölkerung in Angſt und Auf⸗ regung hielten, vor der Strafkammer 1 2 Sühne Sechzehn Angeklagte im Alter von 2 bis Jahren ſtanden vor den Richtern. Sie hatten alles geſtohlen, was ihnen erreichbar war. Die Haupttäter waren der Fabrikarbeiter Q. Fahrländer aus Gütenbach, der 3 Jahre 8 Monate, der Fabrikarbeiter J. Gble aus Kollnau, der 8½% Jahre und der Tag⸗ köhner Fr Diſch aus Niederwinden, der 8 Jahre Gefängnis er· hielt. * Konſtanz, 4. Juli. Wegen unerlaubter Ausfuhr lebens⸗ wichtiger Gegenſtände hatten ſich ſechs Burſchen aus Büßlingen vor der Strafkammer zu verantworten. Sie hatten verſucht, Eier und Salvarſan über die Grenze zu ſchmuggeln. Der ledige R 5* ch Zimmermann zu acht 7— efängnis un— übrigen zu je Monaten Gefängnis und je 2000 arl Geldſtrae Perwetesll. Sportliche Kundſchau. Gefallenen · Gedenk⸗Sportfeſt im Deutſchen Stadion. Die Berliner Sportgemeinde hätte ihre gefallenen Kameraden beſſer ehren können, als durch die ſcharfen Kämpfe, die ſich die Teilnehmet des des Deutſchen Reichsausſchuſſes liefer⸗ ten. Bekannte Namen, wie Hanns Braun, Steigauf, Buchholz, Berner und andere, wies das Programm auf. Sportlich ſtand der Tag auf einer ſeltenen Höhe. Die beſte Berliner Klaſſe und im Schwimmen auch gute So bot ſich den zahlreich er⸗ ſchienenen Zuſchauern wieder jenes wechſelvolle bunte Bild der Stadion⸗ feſte. Nur wäre etwas Weniger„mehr“ geweſen. Durch die 25 Wett⸗ bewerbe der Leichtathleten und die Ausſcheidungskämpfe für den Kampf Wien—Berlin zogen ſich die Kämpfe über 4 Stunden in dem glühenden Sonnenbrand hin. Das größte Intereſſe fand die Hanns Braun⸗Gedächtnis⸗ ſtaffel über 50 mal 300 Meter, eine Neuauflage von Potsdam—Berlitt, die auch diesmal wieder die Berliner gegen die Charlottenburger in Front ſah. Das Reunen war ein ſteter Kampf über die ganze Strecke. Der Ber⸗ liner Sport⸗Klub gewann nur knapp mit 25 Meter. In den übrigen Wettbewerben wurden zum Teil ausgezeichnete Zeiten erzielt. So ſiegte Rau in alter Manier in 10,8 Sek. in ſeinen 100 Mtr., Frl. Fur ch⸗ heim ſtellte mit 13.3 Sek. einen neuen 100 Meter⸗DJamenre⸗ kord auf und der Sport⸗Klub Charlottenburg überbot mit ſeiner Damen⸗ mannſchaft in:21,2 Sek. in der 10 mal 100 Meter⸗Stafette den beſtehen⸗ den Rekord bedeutend.— Die Schwimmer hatten als Hauptkonkurrenzen ihre Berliner Meiſterſchaften im Mehrkampf und im Springen auf dem Programm. In der erſteren ſiegte uber(Berlin) nicht ganz erwar⸗ tungsgemäß vor dem Halberſtädter Mundt, während im Springen der Duisburger Dünker nur knapp gegen den Leipziger Wieſel erfolgreich war.— Das Paul Läders⸗Wanderpreisfahren holte ſich wieder der Ver⸗ teidiger Germanja⸗Charlotteuburg. g7. Sport auf dem Nubwigshafener Parkfeſt. Der Reichebund der Kriegsbeſchädigten, Bezirksperein Lud⸗ wigshafen veranſtaltet am 10., 11. und 12. Juli Ludwigs⸗ Parkfeſt in Form eines Wohltätigkeiks⸗ Feſtes. Es bedarf dabei der weitgehendſten Unterſtützung aller Schichten der Ludwigshafen⸗Mannheimer Bevölkerung und beſon⸗ ders der beiden Spoörtgemeinden. Faſt alle Sportzweige werden am Parkfeſtſonntag zu Worte kommen. Während der Ludwigs⸗ hafener Ruderverein eine Auffahrt auf dem Rhein veranſtaltet, werden ſich die Schwimmer auf dem Rhein in einem Schau⸗ ſchwimmen zeigen. Auch die Leicht⸗ athleten 5— ihr Erſcheinen zugeſagt. Nicht zuletzt wird die Ludwigshofen⸗Mannheimer Fußballwelt voll auf ihre Rechnung kommen. Begegnen ſich doch an dieſem Tage auf dem Revidia⸗Pla über der zweiten Drehbrücke die Auswahlmannſchaf⸗ ten von Ludwigshafen und Mannheim. Die beſten der beiden Städte ringen um die Siegespalme. Die Ludwigshafener Stadt⸗ verwaltung hat in entgegenkommender Weiſe Sitzgelegenheiten ur e h geſtellt, ſodaß auch in dieſer Hinſicht alle Beſucher efriedigt werden. Pferderennen. * Berlin Grunewald, 6. Juli. Preis von Zangenbielau. 16000 M. 1400 Mir. 1. Wachtel(Lewicki), 2. Granit(Freytag), 8. Offenſive(§. Schmidt). Unplaziert: Medardus, Gewerke, Cillt, Schwalbe, 90005 Tot.: 81:40: 20, 14, 24.10.— Verſuchsvennen der Stuten. 9000 M. 1000 Mir. 1. Hellebarde(Bleuler), 3. Douſchka(Zimmer⸗ ntaun), 3. Marga(Olejnik). Unplaziert: Herzegowina, Smaragd, Mar⸗ garete, Monika. Tot.: 44:10; 14, 16, 25.10.— Adonis⸗Rennen. 40 000 M. 2400 Mir. 1. Skarabae(Zimmermann), 2. Wanderfalke (Raſtenberger),3. Exgelſior(Janek). Vaplaziert: Georgios, Wächter, Cha⸗ miſſo. Tot.: 34:10: 17, 15, 10:10.— Charlottenburger Aus⸗ 16 000 M. 1600 Mtr. 1. Provinzler(Hellebrandt), 2. itterſporn(Jentzſch), 3. Springer(Venzel). Unplaziert: Machthaber, Felmp, Balthafar, Vollmacht, Tarlatan, Ne e Glanz. Tot.: 88:10j 20, 24, 15:10.— Preis von Steinach. 000 M. 2000 Mtr. 1. Hanswur ſt(Dyhr), 2. Seehauſen(O. Schmidt), 3. Parther(Janet). Unplaziert: Sterng, Jeva, 5 Tot.: 23:10; 16, 17:10.— Fabula⸗ Rennen. 27 000 M. 1800 Mir. 1. Prämie(Janek), 2. Orla(Otej⸗ kik), 3. Grollenicht 55 Schmidt). Unplagiert. Mur, Auguſtenburg, Orne, Berthalda. Tot.: 33:10; 14, 16, 1710.— Wilmersdorſer Aus⸗ 4 ch, 16 000 M. 2200 Mtr. 1. 15 rns(Venzel), 2. Orilus(Baſch) .Givet(Fuguenin). Unplaziert: Stebenſchläfer, Sigrid, Wigamur, Furcht⸗ los, Corregio, Palinur⸗ 3. 1 Berliner, Prophetin, Feierabend, Luftfahrt, 1 und Schwer⸗ * 2 Mittwoch, den 7. Juli 1920. Mannheimer General· Anzeiger. Mittag⸗ Ausgabe.) ———k———— B. Sefle. Nr. 294. RAadſport. sr. Die Bayeriſche Rundfahrt, eine Radfernfahrt, die in der Nähe von Nürnberg über 300 Kilometer ausgefahren wurde, brachte die ganze ſüd⸗ deutſche Herrenfahrerklaſſe und die beſten deutſchen Berufsfahrer an den Start. Die Ergebniſſe der Fahrt waren: Herrenfahrer: 1. Sachs (Schweinfurt) 11:26:35,5; 2. Pfiſtor(Schweinfurt) 11:26:38; 3. Zeißner (Schweinfurt) 11:26:38,5; 4. Hintermaier(Schweinfurt) 11 239) 5. Lorenz (Schweinfurt) 11:44— Berufsfahrer: 1. R. Huſchk(Berlin)(Con⸗ kmentalreifen) 11.11.35,; 2. Zander(Berlin) 11:11:86; 3. A. Huſchke(Ber⸗ lin) 11:30:37; 4. Geißdorf(Berlin) 11:30:38; 5. Siebert(Berlin) 11:31:12; 6. Kreuzinger(Schweinfurt) 11:38:41; 7. Gabriel(Berlin) 11:42:29 8. Straßer(München) 11:42:29; 9. Büttner(Berlin) 11:48:00; 10. Michgel (Berlin) 11:57:38. 5 Audern. 7 Der ſiegreichen Mannſchaft der RNudergeſellſchaft Eberbach, die, wie mitgeteilt, bei der Mannheimer Regatta im Junior⸗Vierer drei Siege erſtritt, wurde am Sonntag abend bei der Ankunft in Eberbach ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Trotz des Regens hatten ſich lt.„Eberbacher Zig.“ die zurückgebliebenen Ruderer mit ihren Damen am Bahnhof eingefunden. Der erſte Willkommen⸗ gruß war ein der Mannſchaft ausgebrachtes kräftiges hipp hipp hurra! Von zarter Hand wurden den Siegern Blumen und Lor⸗ beerkränze überreicht. Beſondere Freude bereitete der dem Verein außerdem von einer Sportsfreundin geſtiftete Lorbeerkranz. Unter Trommelklang und Lampionbegleitung gings ſodann in den ge⸗ ſchmückten Gartenſaal der„Krone⸗Poſt“. Hier entwickelte ſich als⸗ bald eine gehobene Stimmung. Die ſiegreiche Mannſchaft wurde in entſprechenden Anſprachen ailſche begrüßt, die in dem Wunſche ausklangen, daß es der Mannſchaft vergönnt ſein möge, die blau⸗ weißen Farben der.⸗G. E. auch bei den noch bevorſtehenden Re⸗ gatten zum Sieg führen zu können. sr. Der Deutſche Ruder⸗Verband hat als Stellvertreter in den Wett⸗ kampfausſchuß des Deutſchen Reichsausſchuſſes an Stelle von Stephan— Halle H. Wendt—Berlin beſtimmt. Schwimmen. sr. Das Wettſchwimmen„Qner durch Spandau über 3 Km. gewann Warmuth(Hellas⸗Spandau) überlegen in 39 Min. 90 Sek. vor Kropf (Charlottenburg 87).— In der Vereinsſtafette war Spandau 04 vor Hel⸗ las⸗Spandau ſiegreich. Turnen. * Schüler⸗Wettkämpſe des Karlsruher Turn⸗Vereins.„Zum zweiten⸗ mal veranſtaltete der Karlsruher Turnverein 1846 Schüler⸗Wettkämpfe im größerem Maßſtab. Nahezu 300 Knaben hatten ſich zur Teilnahme ge⸗ meldet. Auf dem Turn⸗ und Spielplatz herrſchte ein äußerſt reger Betrieb, die Schülerkapelle ließ flotte Weiſen ertönen. Die Kämpfe wickelten ſich ohne Störung ab. Nur abends ſetzte ein Regen ein, 2 Abſchluß etwas trübte. Die Staffel wird daher im Lauf der Woche nöchmals ausge⸗ tragen. Der Wanderpreis der Stadt Kar Us ruhe wurde von der Humboldtſchule mit 1116% Punkten gewonnen. Zweiter M. T. V. nrit 10964, Dritter K. T. V. mit 1024, Vierter Oberrealſchule mit 981 Punkten.— 10 mal 50 Meter⸗Stffellauf. nis: 1. M. T. B. 1,18 Min., 2. Humboldtſchule 1,18½ Min., 3. K. T. V. .19 Min., 4. Oberrealſchule.— Beſte Leiſtungen: Ballweitwurf: Frank, M. T.., 70 Meter Weitſprung: Wißler, Humboldtſchule, 4,60 Meter. Kugelſtoßen: Sayer, Humboldtſchufe, 7,50 Meter. 50 Meter⸗Lauf: Wißler, Humboldiſchule, 7 Sekunden. 1 Lawnkennis. zr. Berichtigung. Wie uns Frau Neppach mitteilt, wurde ſie nicht beim Tenmisturnier in Schierke von Frau Uhl geſchlagen, ſondern Frau Uhl verlor mit dem gemeldeten Reſultat. Seichtaflethit. er. Dos 50 Kilometer⸗Wettgehen in München gewaun der Berliner Bialoblocki in der guten Zeit von 5 St. 25 Min. 45,2 Sek. vor Ertel (Turngemeinde München):26:22, Brüſtle(Bajuwaren⸗München) 5740:00 und Heß(Bajuwaren⸗München). Süchertiſch. Die Berfaſſung der Bereinigten Staaten von Amerita. Mit einer Ein⸗ leitung herausgegeben von Dr. Adolf Rein.(Reclams Univerſalbiblio⸗ thek.) Die der vorliegenden Ueberſetzung vorausgeſchickte hiſtoriſche Ein⸗ leitung gibt einen kurzen Ueberblick über den Streit zwiſchen den ameri⸗ kaniſchen Kolonien und England u. den Abfall Nordamerikas vom Mutter⸗ land. Die dsperſaſſe 12 Peſtrebm der ſungen in freſe Staatsverfaffungen ie Beſtrebungen, die zur af⸗ —— einer wirkſamen Bundesverfaſſung führten, werden entſprechend er⸗ läntert. r Theodor Wolff und das Reſſentiment. Offener Brief an den Chef akte des„Berliner Tageblatt“ von Guſtav Blume. Erſchienen im deutſchvölkiſchen Verlag Fr. Warthemann, Berlin Wö 66. „Ich dien.“ Guter Rat für Hausangeſtellte von Emil Leberecht. 7. Auflage von Wie dienſt du? Neu bearb. von Elſe Gmelin. Hübſch broſch. Onell⸗Verlag der Ev. Geſellſchaft Stuttgart. Ein Büchlein, deſſen frühere Auflagen in 60 000 Stück verbreitet ſind und das wohl wert iſt, daß es in verjüngter Geſtalt wieder erſcheint und das allen jungen Mädchen nicht waim genug empfohlen werden kann. Es wird ihnen zum treuen Begleiter und Ratgeber werden. Vom erſten Schritt aus dem Elternhaus bleibt nichts unbeſprochen, was den Leſerinnen für ihre innere und äußere Entwicklung, für ihr perſönliches und ihr Berufsleben förderlich und nützlich ſein kann. Wer den Geiſt des Büchleins recht erfaßt und die guten Ratſchläge ſich zu eigen macht, der wird gewiß zu allem guten Werk geſchickt werden, und mit Stolz und Freude bekennen: Ich dien! „Die Verlabung des Freiherrn v. Wehlen“, Roman von Georg Was⸗ Rer. Verlag R. Moſſe, Berlin. Was geſtern nicht war und heute nicht iſt, und was der Tag nicht offenbart, das predigt das. Jahr. Alle Zweifel und Bedenken, aller Argwohn und alle Scham verſchwinden dann vor ihm, und ſchließlich vollzieht ſich ganz einfach, was zuerſt unmöglich erſchien.„Dieſes pielleicht etwas mtelancholiſche, aber nichts weniger als melancholiſch be⸗ kannte Vertrauen zur Zeit, des Menſchen immer überlegener Gegner und ſein beſter Freund, iſt das Thema dieſes Romans. Alte Heiligen⸗Legenden. Aus dem Kölner Paſſional vom Jahre 1485 Erſter Teil. Volksvereins⸗Verlag G. m. b. H..⸗Gladbach, Es ſind Heiligen⸗Legenden aus dem Mittelalter, die hier in anſchaulſcher und be⸗ lehrender Weiſe in eilnem hübſchen Band vereinigt ſind. Das Buch verſolgt den edlen Zweck, den Sinn und die Liebe für die alten Heiligengeſchichten n Volle wieder zu erwecken. Durch das Entgegenkommen der Kölner Stadtbücherei wie der in Düſſeldorf konnten die Heiligen ⸗Legenden gu einem volkstümlichen einheitlichen Buch zuſammengeſtellt werden. Es wer⸗ den hier anſchauliche Bilder der Heiligen entworfen, wie ſie im Volksmund heute noch weiter leben und unſer Intereſſe erregen. Es wird hier jeder ſeinen Schutz⸗ und Namenspatron und deſſen Leben und Wirken verzeichnet finden und ſein religiöſes Leben danach einrichten. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli — Pogelstatſon vom Datum l nertber Lobusterinsei. 409 28 285 258 200 285 Abende 6 Unr ee e 300 25˙ 3081—1 391 379 baohm. 2 Uhr Naxau.05 35 53.83.51.72 fNachm, 2 Uhr e.%.7 57.90.54.55 Horgens 7 Uhr .33.29 125.68.60.-B. 12 Uhr, Vorm. 2 Ubr Löln 55 210% dachm, 2 Uhr vom Neckar: deneln ee, dee e n 4vorm. 2 br Merenn„.50.60.59.70.38 0. Vorm. 7 Uur Windtatill, heiter. L 11, Wefterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. Sounne, Wolten, warm, ſtrichweiſe Regen. Wolkig, ziemlich kühl, ſtellenweiſe Regen wahrſcheinlich. Kaum berändert, windig. 8. Juli: Juli: 0. Juli: Wltterungsberlcht. — Fodß dee —.—— 1 1 8— Mieder- 9—55 Bemerkungen datum stand morgens] in der Sohlag 5—— morgens] J Uur NMacnt ter auf 5 ying Bewöl- —5 atad C. drad C. den qm 15: kung 1. Jult 2571197 16.2 10, 26 stſilt hefter 1 10 Juli 33.6.— 8. 4. Juff 788 16.K 12.5.0 30.0 84 ſad, dedeckl T h 78˙0 1200 10 11%8 24.0 81 ſbeiter z0ni 75¹¹ 15⁰⁰ 10.5.1 22⁰⁰ 84 dogcokt . Jul 7555 15%5 14 885 2˙5 80 boter Vorläufiges Ergeb⸗ Handel und industrie. Teilweise Aufhebung der Rheinkontrolle. Berlin. 6. Juli. Von unterrichteter Seite wird uns mit⸗ geteilt: Nachdem die Grenzbehörden auf Grund der nunmehr von der Entente anerkannten Ein- und Ausfuhrverord- nungen sowie der Zentralisationsvorschriften die Kontrolle handhaben können und zu erwarten steht, daß das besetzte Gebiet von den durch das Loch im Westen hereingekommenen Waren in nicht allzu ferner Zeit gesäubert sein wird, hat der Reichsbeauftragte für die Ueberwachung der Ein- und Aus- luhr im Einverständnis mit dem Reichskommissar für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung, dem Reichswirtschafts- und dem Reichsernährungsministerium mit Wirkung vom 5. Juli d. J. ab die sogenannte„Rheinkontrolſe“ fär folgende Waren aufgehoben: J. Waren alter Zuständigkeit: 1. Sämtliche Waren der Reichsverteilungsstelle für Nährmittel u. Eier, sowie der Eiereinfuhrgesellschaft, 2. sämtliche Waren der Reichsgetreidestelle, 3. Kartoffeln und Waren der Trockenkartoffel-Verwer⸗ tungsgesellschaft, 4. Waren der Reichszuckera gleichsstelle, mit Aus-⸗ nahme von Zuckerwaren(Sühigkeiten), Waren der Reichsstelle für Gemüse u. Obst, mit Aus- nahme von getrockneten Südfrüchten und Gewürzen, 6. Kaffee, 7. Futtermittel, 8. Wein, 9. Käse und Frischmilch. II. Waren neuer Zuständigkeit: 1. Papier und Papierwaren(auch bedrucktes Papier und Lithographien), 2. Eisen und Stahl, sowie Eisen- und Stahlerzeugnisse, 3. Maschinen aller Art im weitesten Sinne(Lokomo- tiven, Haarschneidemaschinen). 4. Gegenstände der elektrotechnischen Industrie(2. B. Frockenelemente, isolierte Drähte), 3. Kohlen, 6. Textilwaren, 7. Waren der Mineralölversorgungsgesellschaft, außer Benzin und Petroleum(also z. B. Kerzen, Vaselin, Paraffin, Erdwachs, feste, flüssige Fettsäuren), 8. Leder und Lederwaren aller Art, aufler Schuhwerk, 9. Keramische Gegenstände(Kunstporzellan, Urnen, Vasen aus Ton und ähnlichen Stoffen, jedoch nicht aus, Glas). Gründung einer Handels-Arbeitsgemeinschaft. Mannheim, 7. Juli. Am 2. Juli fand unter dem Vorsitz von Herrn Gch. Kom- merzienrat Engelbard eine Vollversammlung der Handels- kammer statt. In eingehender Weise wurde die s eh wWlerige und be- sorgniserregende Lage beraten, in welche Deutsch- land durch das Festhalten aàn den Bestimmungen über die Zwangswirtschkaft, die innerlich schon vollständig zu- sammengebrochen ist, geraten ist. Von verschiedenen Seiteu wurde darauf hingewiesen, daß die Zwangswirtschaft den Ab⸗ bau der Preise erschwere, weil sie den freien Handel verhindert, Waren billig einzuführen und so für den Verhraucher die Vor- teile der gebesserten Valuta nutzbar zu mächen. Es wurde einstimmig verlangt, daß die vielen bewirtschaftenden Ge- sellschaften die Preise ihrer Waren den Markt⸗ preisen anpassen sollten. Ein entsprechendes Eresuchen soll auch an die Stadt Mannheim Serichtet werden. Herr Dr. UIlm berichtete über die Tätigkeit der Handels- kammer für die Wiedereinsetzung des freien Han- dels im Interesse des letzten Verbrauchers, sowie darüber, daß sich in den letzten Tagen eine Arbeits gemeinschaft von Handelskammer, Handwerkskammer, Produktenbörse, so- wie den meisten Organisationen der Han de l und Gewerbetreibenden Mannheims gebildet habe, um in gemeinsamer Arbeit mit den berufenen Stellen für die voll- ständige Beseitigung der Zwangswirtschaft und Wiederein- setzung des freien Handels einzutreten Der Vizepräsident der Kammer, Herr Michael Rot h⸗ schild, nahm sodann das Wort zur Besprechung verschiede- ner Einzelhandelsfragen. Einleitend wies er darauf hin, daß der Einzelhandel der Gesamtlage unter schweren Opfern durch Herabsetzung seiner Preise Rechnung ge⸗ tragen habe. Besonders wies er auf die schwierige Lage hin. in die der Einzelhandel durch die Liefe rungsverträge Seraten sei, die er unter dem Druck der Hochkonjunktur hätte eingehen müssen und deren Erfüllung ihn heute in schwerster Weise schädige. Die Handelskammer beschloß, bei Errich- tung eines Schiedsgerichts mit der Aufgabe, die bestehenden Schwierigkeiten durch Vergleich auf gütlichem Wege zu regeln, mitzuwirken. Die Fragen der Verteu Srung der Fernsprech- Sebühren, der unwirtschaftlichen Arbeit der Detailberufs- genossenschaft, der Schädigung des chrbaren Handels durch unsachliche Handhabung der Wuchergesetzgebung und der Benachteiligung des Einzelhandels durch die Notstandsver- sorgung waren bereits im Kleinhaudelsausschug der Rammer Lorberaten. Herr Dr. Krieger erstattete hierüber Bericht. Die Kammer wird, ebenso wie das bis jetzt schon geschehen ist. alle Bestrebungen zur Verbilligung der Fernsprechgebühren und Beseitigung der Zwangsanleihe nach Kräften unter⸗ stützen. Der Auflösung der Detailberufsgenos⸗ senschaft und Ueberführung der angeschlossenen Betriebe Womöglich wieder an die Lagereiberufsgenossenschaft wird zugestimmt. Bei der Verteilung der Waren durch die Not- stundsversorgung soll die Heranziehung des Groß- und Klein- handels verlangt werden, ebenso wird sich die Kammer für die Beseitigung von Auswüchsen bei der Handhabung der Wucher- gesetzgebung einsetzen. Ueber den in Berlin erfolgten Zusam menschluß der Unternehmerspitzenverbände zu einem Aus- schuß berichtete Herr Richard Lenel. Im Anschlug daran wurde die Frage des regionalen Zusammenschlusses der Unter⸗ nehmeryerbände eingehend erörtert und beschlossen, eine ab- Waärtende Stellung einzunehmen. Zum Schluß erstattete Herr Geh. Kommerzienrat Engel- hard noclhi Bericht über die Präsidialkonferenzen des Badischen Handelstages vom 19. 4. und 14. 6. 0, in der besonders die FLrage der Ertragssteuer eingehend erörtert Wr de. line Beschwerde gesen eing Strafverfüsung des Börsen- vorstandes wurde nach einem Bericht det Geschäftsführung verbeschieden. Zum Jusammenschluss der Montangruppen Gelsenkirchen—Deutseh Luxemburg. Berlin, 6. Juli.(WB.) In der heutigen Aufsichtsrats- sitzung der Gelsenkirchener Bergwerks- Aktien- Gesellschaft legte der Vorstand die Vermögensaufstellung des Geschüfts- jahres 1919 vor, die mit einem Rohgewinn von 36 640 087 Segen 35 423 746 im Vorjahr abschließt. Der auf den 17. 8. zu berufenden Rauptversammlung soll vorseschlagen werden, 13 457 76 gegen 22 168 9 i. V. zu Abschreibungen. 1 190 168 gegen 500 O00 j. V. für den Beamten- und Arbelter- untetstützungsfonds zu verwenden und einen Gerinnan⸗ teil von 1196 gegen 6% im Vorjaht zu Ferteilen. Det Vor- trag auf neue Rechniung beträgt 628 488 gegen 1279 861 im Vorzahre. Die Abschreibungen Ronnten in diesem Jahte infolge Abstoßung der linksrheinischen Besitztümer niedriger bemessen werden.“ Berlin, 6, Juli.(Drahth) Die in der Presse bereits ange⸗ kündigte enge Amm νν eHE H,ι der heädlem Maon- * tangruppen Gelsenkirchener Bergwerks-Aktiengesellschaft und Deutsch-Luxemburger Bergwerks- und Hütten-Aktien-Gesell- schaft wurde in den gestern gleichzeitig abgehaltenen Auf⸗ sichtsratssitzungen beider Gesellschaften grundsätzlich beschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die beiderseitigen Generalversammlungen soll mit Wirkung ab 1. Oktober 1920 auf die Dauer von 80 Jahren eine enge In⸗ teressengemeinschaft zwischen Gelsenkirchener Berg- Werks-Aktiengesellschaft und der Deutsch Luxembur⸗ ger Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft eingegangen werden, die das Ziel erstrebt, Rohstoffe und Halbfabrikate in weitestem Maße zu verfeinern und Sie dann zur Ausfuhr zu bringen, sodaß der ausländische Käufer nicht nur deutsche Bodenschätze erwirbt, sondern auch möglichst viel deuts c he Arbeit bezahlt. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 6. Juli. An heutiger Börse heimer Versicherungs-Aktien à 1125 per Stück umgesetzt. Gefragt blieben Verein chem. Fabriken à 500% Westeregeln Alkali Stamm à 61296, Zellstoff. Waldhof 4 312744. Franktfurter Abendbörse. Frankfurt, 6. Juli.(Drahtb.) Bei fest er Haltung machte sich besonders für Deutsche Erdöl rege Kauflust bemerkbar, Wwelche eine Steigerung von 809 erzielten, 1570 bis 1550, Deutsche Petroleum 812 bis 808. Schantungbahn schwächten sich 10% ab, 663 bis 665. Lombarden stiegen von 30% auf 40%. Otavi-Minen, welche gesucht waren, verbesserten ihren Kurs auf 820, desgl. Genußscheine auf 700. Neu-Guinea wur⸗ den 43% Sesteigert, 730. Montanaktien lagen fest und die Kurserhöhungen bewegten sich zwischen 3 bis%. Kaliwerke Westeregeln gewannen 16½ auf 623, Chem. Holzverkohlung 353. wurden im freien Verkehr bis 358, Anglo Guano ca. 240 Schandelt. Gummif. Peter 268, Fahrzeugf. Eisenach 14954, Tü. Goldschmidt 3304, zogen je 5% an. Daimler Motoren ge⸗ wännen 67% auf 21876. Metallbank 208.75. Berliner Metallbörse vom 6. Jull. Preise für 100 Kg. In Mark: 2, Juli 6. Juli Elektrolytkupfer(re hars) VV 1597 1620 Raflinadekupſer 99—99,30% 2 1050 1075—1100 Hüttenweichblei—. 4 8 5— 45⁵0⁰ 475 Hüttenrohrink(Synd. Preis)—— 0. tim freien Verkehr) 5 5 575 590—600 Hüttenaluminium—9900)*„VV2000—2200 2100—2300 Bankazinn 5 0 4100—4200 4000—3100 Hüttenzinn(9906) 00—— Keinnickel(98—99 ũ!!ü·„ 3600—3800 3600—3800 Antimon(Regulus) 725 725 Platten Zinke„%ͤ ᷑„ 90990 360—375 Wirtschafkliche Rundschau. Vorausbezahlungen bei Lieierungen sind kapitalertragesteuer- pflichtig. *Berlin, 7. Jul.(Eig. Drahib.) In interessierten Kreisen herrscht Unlklarlieit darũber, ob die bei den Lieferungen in letzter Zeit üblich gewordenen Vorausbezahlungen, soweit sie verzins- lich werden, der Kapitalertragssteuer unterliegen. Aut eine diesbezügliche Anfrage hat der Reicherminister cler Finanzen dem Verein Berliner Kaufleute und Industriellen Auskunft dahin- gektend erteilt, daß seines Erachitens die Frage, deren endgültige Entscheidung den Finanzgerichten zusteht, rechtlich dallin aufzu- kassen sei, daß die Vorzuszahlung eines Teiles des Kaufpreises unter Ausbedingung von Zius dic Gewährung eines Darlehens des Käufers an den Verikufer darstellt. Der Verkäufer beziehe daher bis zur Fälligkeit der Kaufpreisforderung Zins von Forderungen im Sinne des§ 2 Abs. 1 Nr. 14 des Ka- pitalertragssteuergesetzes. Hiernach wiirden also bei Vorauszah- lungen altsbedungene Zinsen der K à pitalertragssteuer unterliegen.(Ein neuer Grund, die diesbezuglichen Lieferungs· bedingungen verschwinden zu lassen. D. Schrift.) Generalversammlung der Dresdner Bank. Berlin, 7. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Generalversanlin⸗ lung, in der ein Aktienkapital von rund 42.,5 Milt.& vertreten Wär, genehmigte den Abschluß und die Verteilung einer Dividende von 9% mit der Mabßgabe, daß der von der Ver⸗ wältung vorgesehene Gewinnvortrag von 3 738 Cο um 2 Mill.&A herabgesctzt wird, um daraus einen Unter⸗ stützungsfonds kür bedürktige Angestellte der Dresdner Bank und deren Angehörige zu schaffen. Die ersten Monate des Jahres 1920 brachten ein sehr lebhaftes Geschäft und dem- entsprechend befriedigende Ergebnisse. Die fortgesetzte Un- kostenerhöhung, die der Verwaltung Sorgen bereitet, hat te ein Gegengewicht in der bisherigen Umsatzsteigerung. Wenn diese jedoch lortfallen, ändere sich die Lage von Grund, auf. Die Pforzheimer Schmuckwarenindustrie umfabt zurzeit 739 Bettiehe, in denen insgesamt 27 588 Personen beschäfligt Werden. Davon waren im Monat Juni nur 346 Betriebe nlit 15 406 Arbeitern vollauf beschäftigt, während die übrigen Be⸗ triebe sich genötigt sahen, ihre Arbeitskräfte tageweise keiern zu lassen. Sd wurde in 127 Betrieben mit 5161 Personen noch 5 Tage geurbeitet. 201 Betriebe mit 3228 Arbeitern Waren nur 4 Tage beschäftigt. 3 Tage in der Woche ließen 72 Be- triebe mit 1717 Personen arbeiten. In 2 Betrieben mit 17 Ar⸗ beitern wurde nur an 2 Fagen geschafft. während 10 Betriebe, die früher 89 Arbeiter beschaftigten, gänzlich Sstillagen. »Hermann Schüddekopf 7. Gestern ist hier im 62. Lebens⸗ jahre der Gencraldirektor des K a lisyndikats, Hermann Schüddekopf, nach schwerem Leiden verstorben. Mit Schüddekopf verliert die deutsche Kaliindustrie eine ihrer her- vorragendsten Persönlichkeiten, die auf Grund einer großen Sachkenntnis der deutschen Kaliindustrie über die Einder-⸗ krankheiten khinweggecholfen hat und insbesondere die Ueber⸗ scegeschäfte in hervorragender Weise organisiert und gefördert hat. Dank seines konsilianten Wesens hat Schüddekopf ge- rade in der kritischen Zeit der Kaliindustrie sehr viel für die Ueberbrückung der damals herrschenden Gegensätze getani. Auch manche der wirtschaftlichen Denkschriften, die der Wak⸗ lenstillstand, der Friedensvertrag und die späteren wirtschaft⸗ lichen Verhandlungen erforderliceh machten, sind unter Mit⸗ arbeit Sehüddekopfs entstanden. ————— Hauptſchriftleitung: Dr. Frit Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Frit Goldenbaum; für Feililleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Nichard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Pfab; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Yr. Hans, Mannbelmer General⸗Anzelger G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 THähtend der eſſezet iſt der Mannheimer General-Anzeiger erhältlich in Beidelberg: Bismarchplatz(Miosh), „ Baben⸗Baben: Softenſtraße 13, 2„ Kiosn am Rurhauſe; außerdem findet man denſelben regelmäßig in nachſtehenben Bahnhofs-⸗Buchhandlungen⸗ Mannheim RKarlsruhe Schmehingen GoSs I 2 Baden ruchfal Gffenburg. wurden Maun- * — u Sete. Nr. 294. Maunheimer General · Anzeiger. ¶Miltag⸗Auzgade⸗ Mittwoch, den 7. Juſi 1920. u dee Weltder e Proteſt der deutſchen Technik gegen eEntente⸗Willkür. 5 Berlin, 6. Juni. Eine große Reihe techniſcher Vereine und Fachverbände hat an die deutſche Regierung einen Proteſt gerichtet gegen das unerhörte Verlangen des Interalliierten Marine⸗Ueberwachungsgusſchuſſes nach Auslieferung techni⸗ ſcher Zeichnungen, Geheimpatente uſw. unſeres Schiffbaues. In dem Proteſt heißt es: Eine neue unerhörte Zumutung wird an uns Deutſche geſtellt! Zu der Demütigung, die ſie für uns alle enthält, tritt noch die Gefah. ſchwerſter wirtſchaftlicher Schädigung weiter Kreiſe unſeres werk⸗ tätigen Volkes. Zur Vernichtung unſerer Seemacht beſtimmt Artikel 209 des Verſailler Vertrages, daß die deutſche Regierung dem Inter⸗ alliierten Marine⸗Ueberwachungs⸗Ausſchuß alle Auskünfte und Schriftſtücke zu liefern hat, die der Ausſchuß für nötig erachtet, um ſich der vollſtändigen Durchführung der Vertragsbeſtimmungen zu vergewiſſern. Unter Bezugnahme auf dieſen Artikel verlangt jetzt der Ueberwachungs⸗Ausſchuß in einer umfangreichen Liſte die Aus⸗ lieferung der vollſtändigen Pläne, Zeichnungen und Handbücher über die Torpedos, Scheinwerfer, elektriſchen Anlagen, Funkentelegraphie, über das Minenweſen, Schiffs⸗ maſchinen und ⸗keſſel, die Unterſeeboote uſw. Eine große Anzahl dieſer techniſchen Dinge ſtellt einen weſentlichen Teil der Aus⸗ rüſtung auch unſerer Handelsſchiffe dar. Das Verlangen des Ueber⸗ wachungs⸗Ausſchuſſes betrifft alſo nicht nur die im Verſailler Vertrag feſtgeſetzte Auslieferung der rein militäriſchen Einrichtungen, ſondern bedeutet weit darüber hinaus die Preisgabe eines ge⸗ waltigen Stückes der Errungenſchaften deutſcher Technik im Handels⸗ ſchiffbau und in vielen anderen Zweigen der Induſtrie. Man ſtreckt ohne Scham die Hand aus nach dem geiſtigen Eigentum unſerer Schiffswerften und Fabriken, das dieſen bisher geholfen hat, ihre ervorragende Stellung auf dem Weltmarkt zu erringen und zu ehaupten. Wenn bereits das Verlangen nach Auslieferung ſämtlicher Konſtruktionen, Patente und Geheimpatente unſeres Kriegs⸗ ſchiffbaues durch den Artikel 209 des Verſailter Vertrages in keiner Weiſe gerechtfertigt erſcheint, da dieſe Dinge mit der Ueber⸗ wachung der Vertragsdurchführung nichts zu tun haben, ſo iſt der Angriff auf das geiſtige Eigentum der deutſchen Induſtrie mit ſeinen unausbleiblichen ſchwerwiegenden Folgen geradezu eine Unge⸗ heuerlichkeit! Nicht nur unſere Induſtrie wird dadurch in ihrem gegenwärtigen ſchweren Kampf ums Daſein ihrer wichtigſten Mittel beraubt, ſondern durch die Lahmlegung großer Induſtriegrup⸗ pen werden auch weite Kreiſe der arbeitenden Bevölkerung unmittel⸗ bar dem wirtſchaftlichen Untergang ausgeſetzt. Dem geſamten deutſchen Volk wird es ſo aber wieder einmal noch ſchwerer gemacht, die harten Bedingungen des Verſailler Vertrages zu erfüllen. Schon die Gefahr, ſich dadurch ſelbſt zu ſchädigen, ſollte der Entente zu denken geben, wenn anders nicht ihr Ziel weniger auf eine Erfüllung der Vertragsbedingungen, als vielmehr auf eine Vernichtung der deutſchen Induſtrie gerichtet iſt. Wir legen nachdrücklich ſchärfſten Einſpruch ein gegen dieſes Vorgehen des Ueber⸗ wachungs⸗Ausſchuſſes, das in ſeiner rückſichtsloſen Willkür der un⸗ verhüllten Abſicht gleichkommt, ſich eines unbequemen Wettbewerbes auf dem Weltmarkt auf bequeme Weiſe⸗ zu erledigen. Wir halten es für unvereinbar mit der Berufsehre unſerer Fachgenoſſen in den Ententeländern, daß ſie ſtillſchweigend dieſen Raub techniſchen geiſti⸗ gen Eigentums gutheißen und damit den Eindruck eines Zeugniſſes geiſtiger Armut der dortigen Ingenieure und Techniker aufkommen laſſen. Wir geben die Hoffnung nicht auf, daß ſie ihre eigenen Ge⸗ waltpolitiker zur Beſinnung und Vernunft zurückrufen werden. Und wir richten an die deutſche Regierung die Aufforderung, das allen Begriffen von Recht u. Billigkeit hohnſprechende Anſinnen des Ueber⸗ unter allen Umſtänden zurückzu⸗ weiſen! 5 Der Proteſt iſt unkterzeichnet von folgenden Verbänden: Deutſcher Verband Techniſch⸗Wiſſenſchaftlicher Vereine, Reichsbund deutſcher Technik, Verein deutſcher Ingenieure, Bund deutſcher Archi⸗ tekten, Verband deutſcher Elektrotechniker, Deutſche Bunſen⸗ Geſellſchaft, Verein deutſcher Chemiker, Deutſcher Verein von Gas⸗ und Waſſerfachmännern, Verein deutſcher Eiſenhüttenleute, Deutſcher Markſcheider⸗Verein, Verein deutſcher Gießerei⸗Fachleute, Geſellſchaft deutſcher Metallhütten⸗ und Bergleute, Verein deutſcher Straßen⸗ bahnen, Kleinbahnen und Privateiſenbahnen, Hafenbautechniſche Ge⸗ ſellſchaft, Verein zur Förderung des Gewerbfleißes, Schiffbautech⸗ niſche Geſellſchaft, Vereinigung der Elektrizitätswerke, Verband deuiſcher Architekten⸗ und Ingenieur⸗Vereine, Wiſſenſchaftliche Ge⸗ ſellſchaft für Luftfahrt. Fortſchritte im Clektromaſchinenbau. Von Ing. Heinrich Müller. Im Bau elektriſcher Maſchinen iſt während des Krieges eine Reihe wichtiger Fortſchritte erzielt worden, deren Bedeutung um ſo höher zu veranſchlagen iſt, als die deutſche Elektroinduſtire in der Kriegszeit in ungewöhnlichem Maße unter dem Mangel an Spar⸗ metallen zu leiden hatte und zur ausgedehnten Anwendung von Erſatzſtoffen überzugehen gezwungen war. Es gab während des Krieges eine Zeit, in der die Tätigkeit der deutſchen Elektroinduſtrie in der Fachpreſſe des Auslandes, insbeſondere in England und Ame⸗ rika, ſo überſchätzt wurde, daß es faſt ſchien, als hätte die deutſche Kriegswirtſchaft Wunder geleiſtet und als hätten die deutſchen In⸗ genieure nichts Geringeres erreicht, als elektriſche Maſchinen ohne Eiſen und Kupfer zu bauen. So groß waren die Fortſchritte nun freilich nicht, aber immerhin iſt die Entwicklung des Elektro⸗ maſchinenbaues in den letzten fünf Jahren bedeutſam genug, um die beſondere Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit zu erregen. Prinzi⸗ pielle Neuheiten weiſt dieſe Entwicklungsperiode nur in geringer Zahl auf, dagegen iſt die Durchbildung der Maſchinen und die An⸗ wendung von Erſatzſtoffen weſentlich vervollkommnet worden. Ein vollſtändiges Bild läßt ſich heute noch nicht zeichnen, weil die wäh⸗ rend des Krieges gemachten Erfahrungen vielfach erſt nachträglich zur Veröffentlichung kommen; auch viele Neuerungen und bisher nicht bekannt gewordene Errungenſchaften, deren Veröffentlichung in der Fachpreſſe aus dem einen oder anderen Grunde unterbleiben mußte, ſind bei einer Betrachtung zu berückſichtigen, die ſich mit den neueren Fortſchritten im Elektromaſchinenbau befaßt. Auf dem Gebiete der Dampfturbinen und Wechſel⸗ ſtrom⸗Turbogeneratoren wurden ſehr große Einheiten gebaut, die die vorkriegszeitlichen Einheiten in bezug auf Größe und Leiſtung keilweiſe erheblich überragen. Für das Goldenberg⸗ Kraftwerk ſind AccG- und SSWTurbinen von 60 000 kVA, 60 Per, und 1000 Umdr /min. gebaut worden. Von amerikaniſchen Maſchinen iſt eine ſolche der General Elegtric Co. vhn 35 000 kVA, 25 Per. und 15 000 Umdr/min. zu erwähnen, dis an die Com⸗ monwealth Ediſon Co. in Chicago geliefert wurde. In neuerer Zeit iſt auch dieſe Einheit im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten überſchritten worden. Weitere Großmaſchinen ſind von der Brown, Boveri u. Cie..⸗G. in Mannheim gebaut worden: es ſei hier nur eine Maſchine mit einer Marimalleiſtung von 29 500 kVͤA erwähnt, die an ein weſtfäliſches Werk geliefert wurde. Weniger bedeutend ſind die Fortſchritte im Bau von Gleichſtromturbogenera⸗ torenz in England und Amerika ſind auf dieſem Gebiete große Turbinen mit Zahnradvorgelege zur Anwendung gekommen, die ſich im allgemeinen gut bewährt haben. In London gelangt z. B. eine Parſonsdampfturbine von 4000 Kw. und 3000 Umdr/ min zur Anwendung, die mittels eines Zahnradvorgeleges zwei Weſting⸗ houſegleichſtromgeneratoren von je 2000 Kw. Normalleiſtung und 360 Umdrmin antreibt. Weiter iſt in der Literatur eine Anlage non Weſtinghouſe in Mancheſter beſchrieben, bei der eine Dreh⸗ ſtrommaſchine von 1500 Kw. und 25 Per. ebenfalls mittels eines Zahnradvorgeleges angetrieben wird. Weit erheblicher ſind die Fortſchritte, die in der Anwendung von Luftfiltern gemacht wurden, die während des Krieges an die Stelle der Stoffilter getreten ſind. Vor dem Kriege wurden in Deutſchland faſt ausſchließlich Stoffilter verwendet, während im Auslande auch vielfach ſogenannte Luftwaſchapparate zur Anwen⸗ dung gelangten, bei denen der Staub aus der Kühlluft vermittels eines feinen Sprühregens niedergeſchlagen wird und die ſich in der Praxis gut bewährt haben. Trotzdem haben Luftwaſchapparate bei uns keinen Eingang gefunden;: in der Kriegszeit wurden die Stoffilter durch ſtoffloſe Filter, ſogen. Luftfilter, erſetzt, die als ein beachtenswerter Fortſchritt angeſprochen werden können. Im Schiffbau findet heute vielfach der elektriſche Antrieb Anwendung, bei dem Gleichſtrommotoren nach Trettin und Hülß ohne Vorſchalt⸗ widerſtand geſchaltet werden. Auch die Anwendung der elektriſchen Kraftübertragung zwiſchen Turbine und Schiffspropeller mittels Drehſtroms hat große Fortſchritte gemacht; bei dem amerikaniſchen 20 000⸗To.⸗Schiff„Jupiter“ werden z. B. die Propeller durch 36⸗ polige Drehſtrom⸗Schleifringmotoren von je 2050 Kw. angetrieben. Bei den neueren amerikaniſchen Schlachtkreuzern ſollen. wie Roſenberg in der„Elektrotechniſchen Zeitſchrift“ berichtet, auf jedem Schiff vier Turbogeneratoren von je 33 500 Kw. und acht Elektro⸗ motoren für die Propeller zur Anwendung gekommen ſein. Weitere Einzelheiten darüber dürften wohl ſpätere Berichte bringen. Im Zuſammenhang damit mag erwähnt ſein, daß in der deutſchen Marine während des Krieges auch elektriſche Fernlenk⸗Torpedo⸗ boote verwendet wurden. Auf dem Gebiete der ESinanker⸗Umformer iſt eine Methode von Dr. E. Roſenberg zum Selbſtſynchroniſieren von Umformern bekannt geworden. Bemerkenswert ſind die theore⸗ tiſchen Unterſuchungen, die auf dieſem Gebiete angeſtellt wurden und die manche Schwierigkeit geklärt haben, die ſich bisher dem Bau von Einanker⸗Umformer entgegenſtellte. In dieſer Beziehung verdienen die im„Archiv für Elektrotechnik“ veröffentlichten Arbei⸗ ten von Linke beſondere Erwänung. Für Gleichſtrom⸗Hochſpannung wurde von der AEG. ein kleines 10000 V⸗Aggregat mit vier hintereinander geſchalteten Kollektoren von je 2500 Voltſpannung für 14 ausgeführt. Transformatoren und Motorgeneratoren werden heute für größte Leiſtungen gebaut. In der elektriſchen Traktion ſind Verſuche mit Gleichſtrom von 5000 Volt aufgenom⸗ men worden. In Europa wird das Einphaſenſyſtem bevorzugt, das u. a. bei der Gotthard⸗ und Riksgränſenbahn Anwendung ge⸗ funden hat, während in Amerika neuerdings Phaſenumformer⸗ Lokomotiven gebaut werden, bei denen einphaſige Oberleſtung und mehrphaſige Lokomotivmotoren durch einen Phaſenumformer ver⸗ bunden werden. Auf dieſem Gebiet werden gegenwärtig auch Ver⸗ ſuche mit Gleichſtrom von Spannungen bis zu 5000 Volt angeſtellt, wobei Queckſilbergleichrichter und Zwillings⸗ motoren zur Anwendung kommen. Die Durchbildung gelüfte⸗ ter Bahnmotoren iſt in den letzten Jahren ebenfalls weſentlich ver⸗ vollkommnet worden; zur Lüftung werden Doppelventilatoren be⸗ nutzt. Die elektriſche Kraftübertragung bei Automobilzügen wurde zwar im Kriege vielfach mit gutem Erfolg angewendet, hat ſich in⸗ deſſen nicht recht durchzuſetzen vermocht. Auch die nachkriegszeit⸗ lichen Verkehrsſchwierigkeiten haben die Anwendung der Elektrizi⸗ tät im Automobilverkehrsweſen nicht zu ſteigern vermocht. Die Entwicklung von Queckſilber⸗Gleichrichtern für hohe und normale Spannungen hat weſentliche Fortſchritte zu verzeichnen. Der größte Teil der Anfangsſchwierigkeiten auf dieſem Gebiete kann als überwunden gelten. Große Fortſchritte machte weiter die elektriſche Schweißung, die namentlich im Schiffbau ſowie neuerdings auch in Eiſenbahnwerkſtätten und insbeſondere im Waggonbau Anwendung findet. Dies gilt ſowohl für die elektriſche Widerſtandsſchweißung mittels Wechſelſtroms von niedriger Spannung und ſehr hoher Stromſtärke, wie auch für die Lichtbogenſchweißung; bei letzterer wendet man in Deutſchland ausſchließlich Gleichſtrom an. Ueber die elektriſche Schlagſchweißung liegen eingehendere Berichte noch nicht vor. Eine beſondere Anordnung für Hochſpannungstransformatoren iſt von Deſſauer gefunden worden. Weiter haben Phaſenſchieber und Kappſcher Vibrator mehrfach intereſſante Anwendung gefunden. Obwohl für die allernächſte Zeit kein großer Anreiz für techniſche Vervollkommnungen beſteht, erſcheint es im Intereſſe der Wieder⸗ erſtarkung unſerer Elektroinduſtrie doch notwendig, die weitere Ent⸗ wicklung des Elektromaſchinenbaues aufmerkſam zu verfolgen und trotz wirtſchaftlicher Schwierigkeiten nach Möglichkeit zu fördern. Entölung von Kondenswäſſern durch Elektrolyſe. Das zur Schmierung der Dampfkolben und Steuerungen ver⸗ wendete Oel wird bekanntlich nur zum geringſten Teil in der Ma⸗ ſchine verbraucht, es wird vielmehr in größerer Menge fein zer⸗ ſtäubt und vom Abdampf mitgeriſſen. Beim Niederſchlagen oder Kondenſieren dieſes Dampfes bildet es dann mit den Niederſchlag⸗ wäſſern eine milchige Emulſion, die ſehr beſtändig iſt. Das Oel trennt ſich ſelbſt nach langem Stehen nur ſehr unvollkommen von dem Waſſer. Dieſer Umſtand hat ſich als ſehr hinderlich für die Weiter⸗ verwendung der wegen ſhren chemiſchen Reinheit dem deſtil⸗ lierten Waſſer gleichkommenden Kondenswäſſer erwieſen, ſo daß ſie für Keſſelſpeiſung und Fabrikationszwecke in dieſem Zuſtand nicht verwendbar ſind. Man hat aus dieſem Grunde hinter dem Niederdruckzylinder in die Abdampfleitung Entöler eingebaut, die zum Teil ganz zufriedenſtellend arbeiten und einen großen Teil des Oeles in Geſtalt einer Emulſion zurückhalten, reſtlos gelingt dies jedoch nicht und wenn auch in jedem Liter Kondenswaſſer nur Bruchteile eines Grammes von Oel enthalten bleiben, ſo ergibt da⸗ doch bei der Weiterverwendung zu Keſſelſpeiſezwecken mit der Zeit ganz bedeutende Mengen, die in den Keſſel gelangen. Noch grötzer wird die Gefahr, wenn neben ölhaltigen Kondens⸗ wäſſern harte Wäſſer geſpeiſt werden, da dann das Oel mit dem Keſſelſtein eine zähe Maſſe bildete, die ſich an den Keſſelwänden anſetzt und ſo Anlaß zu Ueberhitzungen der Keſſelbleche mit ihren üblen Folgen gibt. Es iſt alſo von größter Bedeutung, daß das Oel aus den Kondenswäſſern reſtlos entfernt wird, um dieſe zur Keſſelſpeiſung oder zu Fabrikationszwecken verwenden zu können. Filtration hat ſich als unwirtſchaftlich erwieſen, da ein⸗ mal nicht alles Oel zurückgehalten wird und das Filtermaterial, das aus Koks, Schwämmen, Filtertüchern uſw. beſteht, ſehr ſchnell verſchmutzt und oft ausgewechſelt und gereinigt werden muß. Auch die chemiſche Reinigung wurde angewandt und beruhte darauf, daß dem Waſſer ein Zuſatz von ſchwefelſaurer Tonerde und Soda ge⸗ geben wurde, die einen Niederſchlag erzeugten, der bei ſeiner Ent⸗ ſtehung das Oel einhüllte, ſo daß man es abfiltrieren konnte. Dieſes Verfahren iſt jedoch umſtändlich und teuer, ſo daß es ſich keine groze Verbreitung verſchaffen konnte. In neuerer Zeit nun hat man ſich mit Erfolg der Elektro⸗ löiſe bedient, um die ölhaltigen Kondenswäſſer zu reinigen und ſie vorbehaltlos zur Verwendung des Keſſelſpeiſewaſſers oder als Fabrikationswaſſer geeignet zu machen. Das Verfahren macht ſich die Eigenſchaften des durch Waſſer geleiteten elektriſchen Stromes, die Oelemulſion zu zerſtören und das Oel zu ſchaumigen Flocken zuſammenzuballen, zunutze, ſodaß eine Abfiltrierung möglich iſt. Das Verfahren iſt folgendes: das ölhaltige Waſſer wird an aus eiſernen Platten beſtehenden Elektroden die in einem hölzernen Bottich untergebracht ſind, wobei der Strom das Waſſer durchdringt und es vom Oel treunt, das ſich in Flocken⸗ form umbildet. Das Waſſer wird dann durch einen Kiesfilter ge⸗ leitet, in welchem alle Unreinigkeiten zurückbleiben, ſo daß es voll⸗ kommen klar und ölfrei abfließt. Da das weiche Waſſer den Strom ſchlechter leitet, wird ein geringer Prozentſatz hartes Waſſer(Brunnen⸗ oder Flußwaſſer) zugeſetzt, in welchem die Kalk⸗ und Magneſiaſalze eine beſſere Löſung herſtellen. Da nur ein ganz geringer Zuſatz von hartem Waſſer nötig iſt, ſo hat dies auf die ſpätere Verwendung als Keſſelſpeiſewaſſer oder Fabri⸗ kationswaſſer keinen ſchädlichen Einfluß; das gereinigte Waſſer weiſt nur 1¼% bis 2½ deutſche Härtegrade auf. Die Zuleitung (deſtilierte dieſes harten Waſſers erfolgt mittels eines kleinen Hahnens in dünnem Strahl am Einlauf des Oelwaſſers. derer Vorteil beſteht bei dieſem Verfahren darin, daß die Ent⸗ ölung bei heißem Waſſer raſcher und leichter vor ſich geht, als bei kaltem Waſſer; man iſt alſo in der Lage, die im heißen Waſſer noch enthaltenen Wärmemengen für die Dampferzeugung uſw. nutzbar zu machen. Nimmt man die Entölung bei heißem Waſſer vor, ſo hat man noch den Vorteil, daß die Anlage kleiner gewählt werden kann, wodurch die Anlagekoſten ſich verringern. Als Stromart kommt Gleichſtrom zur Anwendung, der beim Vorhandenſein einer anderen Stromart durch Umformung erzeugt werden muß. Der Stromverbrauch iſt abhängig vom Oel⸗ gehalt des Waſſers und beträgt etwa 0,15 bis 0,2 Kilowatt für 1 cbm Waſſer. Die Koſten für die Entölung ſind demnach nicht hoch und im Verhältnis zu den erzielten Erfolgen und Vorteilen ſogar als gering zu bezeichnen. Da die Apparate vollkommen ſſe Peſche arbeiten, ſo er⸗ übrigt ſich eine beſondere Bedienung, ſie beſchränkt ſich nur da⸗ rauf, nach einigen Tagen der Arbeit durch einen Stromwechſler den Strom umzuſchalten, damit ſich der Oelſchlamm von den Elektroden löſen kann, er wird dann durch Abſchöpfen beſeitigt. Das Filter iſt nach Bedarf zu waſchen, waßz in der bekannten Weiſe vollkommen ſelbſttätig geſchieht, nachdem die nötigen Hand⸗ griffe getan ſind. 8 Welche Mengen an Oel ſich ſelbſt bei ſonſt gut arbeitenden Abdampfentölern im Keſſel noch anſammeln, zeigt folgendes Bei⸗ ſpiel: Im Kondenswaſſer fand ſich nach erfolgter Entölung in einem Abdampfentöler mit Prallflächen noch ein Oelgehalt von 0,01525 g im Liter, es war dies eine ſehr gute Entölung, Ein Flammrohrkeſſel von 100 qm Heitzfläche verdampft ſtündlich 2000 Liter Waſſer, ſo dah ſich ſtündlich beim mit den oben angeführten Kondenswaſſer von 0,01525 g im Liter in dem Keſſel 8 g und bei ununterbrochenem Tag⸗ u. Nachtbetrieb täglich 72 g oder bei einer dreimonatlichen Betrießsperiode, die als nor⸗ mal angeſehen werden kann, 0,01525 K 2000 K 24 90.65 880 Gramm oder rund 66 Kg Oel anſammeln. Dieſe Menge genügt voll⸗ kommen, um allerhand Schaden anzurichten; ſie läßt ſich durch das vorbeſchriebene Verfahren reſtlos entfernen. Radio⸗Telegraphie u. Wirtſchaftsleben. Von Walter Dörr(Mannheim.) Der ungünſtige Ausgang des Krieges für Deutſchland, die Ein⸗ ſchränkungen unſeres internationalen Handelsverkehrs, die ſchwierig⸗ Beſchaffung von Rohſtoffen, die aufgepreßten harten Friedens⸗ bedingungen, nicht zuletzt die Arbeitsunluſt haben der deutſchen Induſtrie für drahtloſe Telegraphie ſchwere Schäden zugefügt. Darum iſt es an der Zeit, daß wir mit aller Energie an dem Wiederaufbau auch auf dem Gebiete der Funkentelegraphie be⸗ ginnen. Die drahtloſe Telegraphie iſt ein würdiger Konkurrent der Kabel⸗ und Drahttelegraphie, ein äußerſt wichtiges, heute unent⸗ behrliches Nachrichtenmittel für Land⸗, Schiffs⸗ und Luftverkehr. Sie wird ganz beſonders da Anwendung finden, wo ſich der Bau von Kabelleitungen nicht lohnt oder überhaupt unmöglich iſt. Ebenſo wie alle anderen Nachrichtenmittel trägt auch ſie zur Erhöhung und Belebung des Handels und Verkehrs bei, ganz beſonders durch die Sicherheit, die ſie dem Ueberſee⸗ und Luftverkehr verleiht. Der Ueberſeeverkehr wird durch die Funkentelegraphie weiter noch günſtig beeinflußt, indem ſie dem Reeder die Möglichkeit gibt, ſeine Schiffe ſtets in der Hand zu haben. Alle Intereſſenten können ſich mittels der Funkentelegraphie ſederzeit über Abfahrt, Standort, Lage an Bord, Erfüllung der Aufträge, Ankunft in fremden Häfen kurz über die Abwicklung des Geſchäfts erkundigen. Internationale und Binnenfunkentelegraphie iſt von größter Be⸗ deutung für das geſamte Wirtſchaftsleben. Die Marktberichte laſſen ſich raſcher und öfters übermitteln und werden zur gleichen Zeit in allen Städten der Welt bekannt. Die drahtloſe Telegraphle ge⸗ ſtattet eine raſchere Uebermittelung von Angebot und Nachfrage und kann uns jederzeit ein klares Bild über den Weltmarkt verſchaffen. Sie bringt ſelbſt entlegenere Gebiete dem Handel näher, der Handelsverkehr wird reger infolge der größeren Sicherheit und veräſtelt ſich immer mehr und mehr. Ebenſo bedeu⸗ tungsvoll iſt auch ihr Wert für den kommenden Luftverkehr, dem ſie die Sicherheit, das Orientierungsvermögen und die Möglichkeit des Nachrichtenaustauſches gibt. Auch findet durch ſie unter den Völkern ein intenſiverer Gedankenaustauſch ſtatt, wozu vor allem ein gut organiſiertes Radio⸗Preſſenetz einen großen Teil beiſteuern kann. Raum und Zeit verſchwinden, was ſich z. B. ſetzt in New⸗ hork ereignet oder ſonſt an einem Orte der Welt, weiß man ſchon einige Minuten ſpäter an allen Plätzen mit funkentelegraphiſchen Stationen. Die Veröffentlichung folgt den Ereigniſſen auf dem Fuße. Durch einmaliges Funken einer Nachricht kann man gleich⸗ zeilig alle Radiogroßſtationen der Welt davon in Kenntnis ſetzen. Die Radio⸗Telegraphie mit ihren glänzenden Eigenſchaften iſt alſo nicht nur ein Machtfaktor im Kriege geweſen, ſondern wird auch ein ganz bedeutendes, gerade für Deutſchland mit ſeiner zentralen Lage bedeutendes, nicht zu unterſchätzendes Werkzeug des Friedens ſein. Techniſches Nllerlei. + Ein Reichsinſtitut für Technik? Der„Reichsbund deutſcher Technik“ hat die Schaffung eines Neichsinſtituts für Technik als ein dringendes Bedürfnis bezeichnet. Für eine Reform der Kraftgewin⸗ nung und Verteilung, die allein die Grundlage für einen neuen Aufſchwung gewähren kann, ſei eine Reform der Elektrizitätswirt⸗ ſchaft und damit im Zuſammenhang der ganzen Kohlenwirtſchaft nötig. Die Technik könnte hier Großartiges leiſten, z. B. ſchon allein dadurch, daß das Loshrechen der Kohle, das bis ſetzt noch faſt überall durch Handarbeit beſorgt wird, durch Einführung techniſcher Hilfsmittel erleichtert und geſteigert würde. Das Reichsinſtitut fac Technik müßte ſodann darübes wachen, daß nur techniſch vollkommene Methoden zur Kohlevergaſung in Deutſchland Anwendung und Ver⸗ breitung finden, daß minderwertige Brennſtoffe, wie Kohlenſtaub, Oelſchiefer, Torf uſw. in viel höherem Umfange ausgenützt würden. Erſt wenn das Bewußtſein von dem Seltenheitswert, den die Kohle künftig unzweifelhaft haben wird, in der Induſtrie allgemein er⸗ wacht iſt, werde man auch erkennen, wie unrationell die Kohle heute noch verwertet wird, und werde danach ſtreben, dieſe Vergeudung zu beſeitigen. Sodann hätte das Reichsinſtitut dahin zu wirken, daß die Reichsbetriebe techniſch⸗ökonomiſch zu Muſteranſtalten aus⸗ gebeut werden, wäs ſie zurzeit durchaus nicht ſind. Jeder Ge⸗ 1 müßte der neuen Behörde zur Durchſicht unterbreitet werden. ++ Spiritus aus Kohlen und Kalk. Zur Ausnutzung eines neuen Verfahrens, wonach auf dem Oxydationswege aus Kohlen und Kalk Spiritus gewonnen wird, gründen gegenwärtig ſächſiſche Großinduſtrielle in Belgern bei Torgau mit 12 Millionen Mark Kapital eine neue Aktiengeſellſchaft. Eine Fabrik für eine vor⸗ läufige Tagesproduktion von etwa 15 000 Litern Spiritus wird da⸗ ſelbſt errichtet. Man hofft, dieſe im Dezember in Betrieb nehmen zu können. Verhandlungen mit der Reichsregierung ſind eingeleitet, um dem ſo erzeugten Spiritus eine Ausnahmebehandlung zu ſichern. Seife als Dichtungsmittel für Benzinbehälter. Alle Auto⸗ führer und Kraftradfahrer ſollten wiſſen, ſo ſagt eine amerikani⸗ ſche techniſche Zeitſchrift, daß ein wenig Schmierſeife das beſte Mittel iſt, um leck gewordene Benzinbehälter vorübergehend 15 dichten. Seife löſt ich in Benzin nicht auf, und eine kleine enge davon gegen die lecke Stelle gedrückt, hilft für einige Zeit über eine ſchwierige Lage hinweg. + Juternationaler Patent⸗ und Muſterſchutz. Im B 8 e in Bern wurde unter dem Vorſitz des Handespeäcbesze Be⸗ vollmächtigten von neun Verbandsſtaaten der Internationalen Union zum Schutze des gewerblichen Eigentums, nämlich De utſchland, Frankreich, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Tſchechoſtowakei und Tunis ein Abkommen unterzeichnet, das die Wahrung und die Wiederherſtellung der vor dem Kriege in Mitleideuſchaft gezogenen Rechle (Patent⸗, Muſter⸗ und Markenrechte) zum Zwecke hat. Ein ganz beſon⸗ — —— —y— ſen ei⸗ bon zin 00 en em lich Or⸗ um l⸗ rch N. in⸗ inne s⸗ e n )en be⸗ der nt⸗ hr. au nſo ind rch ter ibt, ten rt, — en. de⸗ in ge⸗ age ger, imd eu⸗ em keit den — W⸗ jon jen em ich⸗ en. iſt len ns len ark oOor⸗ — Mittwoch, den 7. Juli 1920. 7. Oberingenleur mit organiſatoriſcher Veranlagung für Pro⸗ jektierung und Montageleitung von Trans⸗ ſormatorenſtationen und Hochſpannungsfern⸗ lettungen als Vertreter des Abteilungsleiters, ferner Ingencure für Projektierung und Bauausführung von Transformatorenſtationen u. 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Ausbildungsdauer: kti iſche Ausbild 13 6 pftegeeiſche Tängecht—— Abſchlußprüfung unter ſtaatlicher Auſſicht. 104 Schulbildung. Stellenvermittlung durch ſe Anſtalt. Auswärtigen Schülerinnen wird Woh⸗ 0 nung nachgewieſen 7552 Auskunft und Wee 2 Direktion Mann⸗ wWeldhe Cronbanke Wwünscht in Trankeninal Tweidsielle zu exrridiien? 3 Geeignetes Lokal kann in beſter Lage werden. Anfragen unter„Großbank L. H. 183“ an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten. 8098 Nachlass-Versteigerung. Im Auftrag des Notariat Mannheim VI, ver⸗ igere ich aus dem Nachlaß der Suſanng geb. 555 Witwe des Landwirts u. Güterbeſtätters Kupferſchmitt in Mannheim⸗Neckarau, r helmſtraße 74 am Freitag, 9. 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Kunſthonig: markenfrei Mk..20 per Pfund (offene Ware) und 1..0 Pfund⸗Paket in den Kolonialwaren-Vert sſtellen—1668. ul. Für die Berkaufſtellen: Zur Abgabe ſind bereit: Soziale Ausbildung 2 Jahre, Aufnahmebedingungen: 18 Lebensjahr. Nachweis ſerch kür ferienkolonlen Mannbeim.] Ordentliehe N deneral-Versammlung am Freitag. den 9. Juli 1920, nachmittags 5 Uhr im Figungsgimmer des Voltsſchulrektorats, B 2, 9. Tagesordnung: 1. Jahresbericht des Vorſitzenden. 2. Rechenſchaftsbericht und Reoiſionsbefund. 3. Vorſtandswahlen. 888 den 6. Juli 1920. Der Vorstaund. Donnerstag, den 8. Juli 8 Uhr im ſten Rathaus , talleder- 2 Tersammlung. Hausangestelſten Referent: kechtzanwalt Dr. Marck. Daran anschlleßend Aussprache ũber 126 Hausfraueniragen. Eintritt frei. Guste Freitag, den 9. Jull, vormittags 11 Uhr: Besichtigung der Mülchentrale für die 1—5 lieder Hausfrauenbundes. Vormerkkarten im 3, 6. 7 Nach langjähriger, atschn licher Tätigkeit bei den Landgerichten Zabern i. E. und Saarburg i.., hahe ich mich in Mannheim als Hechtsanwalt niedergelassen und übe meine Praxis gemeinsam mit den 81⁴⁰ Rechtsanwalten LIndeck u. Dr. Oeiler Büro D 3. 14 Telephon 533 Aus. 1 Dr. W). 5 Nechtisanwalt Dr. wündisd: a Md. l 85 fl. AlzGurten St. U l. D ff. Eeaig-Anten Stück 19 la. nordamerikanisches nehechnal. l. Pumbel Derlhfieune In meiner Anzeige von Montag abend Fehler unterlaufen. ES muss riehtig neissen! 2 ee E. Doſe Mk..50“ ſtatt Mk..— DEL, Mittelstrasse 3. Telephon 6513. Nähe—— Ii Il. ünld. Moche klsen (grũne) prima Ware kommen nächste Tage nach Mannheim. 9414 Ilnteressenten wollen sich Mannheim U1, 14 melden. bumetg mach Nab urrien in dihenen Nendetätten bilügst apgeerigt ug Beltu t d zu Mk. 228 für 8 88 7 e0 am Donnerstag, den 8. ds., von—12 Uhr. er auhauerbent.J ſen Unserem plötzlich verschiedenen Mit- arbeiter, Herrn 810 HKarl Schrimpi werden wir ein ehrendes be· wahren. Ausgezeichnet durch Be· fühigung, unermüdlichen Fleiß und Ge- wissenhaftigkeit, mußte er sich volle Wertschätzung erwerben. Sein frühzeitiger Tod erfülſt uns mit auirichtiger Trauer. 5 Deutsch-Amerikanische petroleum-Gesellschaft. Mitwoch, den 7. Juli 1920. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Miteilung. daß Dienstag früh 7 Uhr mein herzensguter, unvergehlicher Mann, unser lieber Sohn, Schwager und Onkel Rarl Schrimpf Raufmann nach kurzer sick in Geſangensckaſt zugezogener sckwerer Rreankheit im Alter von 35 Jahren sanft entschlaſen ist. MANNHEIM, Rarlsruhe, den F. Juli 1920 Draisstr. 3. In tiefem Sckmerz Anna Schrimpf geb. Gauwitz Familie Schrimpf 35 Joh. u. Franz Gauwitz 75 Jäkle 75 Seiter Die Beerdigung findet Donnerstag, den 8. Juli, naci- mittags ½3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Für die vielen Beweise herz- licher Teilnahme, sowie für die zühlreichen Kranzspenden, sagen wir allen lieben Freunden und Be· kannten unsern herzlichen Dank. Frau E. Kummer und Kinder. MANNHIEIM, den 7. Juli 85 Fratrelstr. 3 Gtatt Ce Maræx Heinrich Reich Verlobte Michelſtaöt i. Ooͤenw. Maunheim P 6. 20 Heinrich Lanzstr. 16 9297 guii 1S0. FOlall Aarten. CTruòe Maier Naul Naſenberg Verlobte. Mauuheim Hunen J, 4 Weſtfalen 9449 Manußeum Jum 192⁰. 4 * Oirelttor M. Hochſchilo u. Frau Aate geb. Roſenbaum zeigen öie Geburt eines Gohnes 9399 7 8 u Hauſe: CGountag, 76. Juli. 775 2 Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir die traurige Mitteilung, daß unsere innigst geliebte Mutler, Schwester, Schwiegermutter, Schwägerin, Großmutter und Tante 81³8 Frau NoSa Pronegk Wwe. geb. Schuster nach kurzem Krankenlager im 57. Lebensjahre sanft ver- schieden ist. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: W. Lampert jr. und Frau geb. Cronegk. Mannheim, L 10, 6, den 6. Juli 1920. Die Beerdigung ſindet am Donnerstag, den 8. d. Mts., 5 Uhr nachmittags vom Portale des israelitischen Fried- hofes aus statt. Von Beileidsbesuchen bittet man ahsehen zu wollen. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Heimgange unserer unvergeßblichen Mutter sagen tiefgefühlten Dank Falmilie Friedrich Weiſ Tamiſie Eduard Weill. 9430 e Haul Harn-Blasenleiden, L Söhe del Geschlechtskrankheiten nach streng nsch streng wWissenschall. spezialärzilichen Prinzipien, zuglefch auf Grundlage der modernen Untersuchungs- und Behanglungs- methoden(u. a. hochfiltrierte Intensiy Röntgentiefen-Bestrahlung Die gluciliche Geburt ißirer Jochter zeigen gocherſreut an 81¹1⁰ Eruſl Bet unòd Frau Franel eb. Beyfel. der Drũsen). E4A0 Dr. med. J. Wetterer Mannheim, 0 2, 1, Spezialarzt für Haut- u. Harnkrantheiten 55 Tel. 6737 Röntgen-Radium-Lichttherapie. Tel. 6747 Sprechstunden: Werktags.—3 Or. Wetterer),—9(Oberarzt und Assistenzarzi). Sonn- und 7—1 8 u. Ass.-Arzt). Terl— —— In den 14 Pfarr⸗ ——en Schlackhen abzugeben. gebrüder Heuss gebe ick auf sämilicdre Rorsetts, Untertaillen, Büsten-Halter, Garnituren, Höschen, Hemdhosen u. 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