— — 2 Mittwoch, 7. Juſi 1920.— Nr. 295. llzeigt Bezugspreiſe: In u. Umgebung monatl. einſchl. M..80 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ ebühr M..—. v M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Kederzelt widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Seſchäfts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Reckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Repplerſtr. 42. Sindenhof: Gontardſtr. 4 Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Saee Alle Preiſe annheim. Badlſge Rerefe gachrichen — 222 Die Enkwaffnungsfrage in Spa. Die Alliierten fordern genaue Jeſiſtellungen. Spe, 6. Juli.(WB.) Die nach Beendigung der Nach⸗ mittagsſitzung der geſtrigen Konferenz ausgegebene amtliche Mitteilung lautet: Die Konferenz wandte ſich zuerſt der Ausführung der militäriſchen, Schiffahrt⸗ und Luftſchiffahrt⸗ Klaufeln zu. Der Reichswehrminiſter wies auf die wirtſchaftliche Lage hin, um die Verzögerung der Erfül⸗ lung dieſer Klauſeln zu rechtfertigen, und auf die Unmöglich⸗ keit, allzu raſch die Effektivbeſtände zu vermindern. De la Croix und Lloyd George beſtanden auf der Notwen⸗ digkeit, daß die deutſche Regierung endgiltige und kurz⸗ friſtige Termine für die Erfüllung ihrer Verpflichtungen angebe, wenn ſie wirklich den Frieden ſichern und Ver⸗ trauen einflößen wolle. Lloyd George erſuchte die deut⸗ ſchen Delegierten, bei der nächſten Sitzung genaue Feſt⸗ ſtellungen vorzulegen. Unbedingtes Feſthalfen der Alliierten an ihren Anſprüchen. Spa, 7. Juli.(WB.) Pettinax ſchreibt im Echo de Paris, man habe im Laufe des geſtrigen Tages neue An⸗ dentungen erhalten können über die Vorſchläge, die ohne Zweifel von den Deutſchen bezügl. der Wiedergutma⸗ chungen gemacht werden. So werden ſie 5. B. verlangen, daß ein Sachverſtändigenausſchuß, in dem ſie gleichmäßig mit den Alliierten vertreten zu fein wünſche, ein Syſtem der Wiedergutmachung aufſtellen ſoll, durch das Deutſchland Zahlungen auferlegt werden, die ſeiner Wiederaufrichtung entſprechen. Nur im äußerſten Notfalle würden ſie das Prinzip von Mindeſt⸗Jahreszahlungen anerkennen. Die Vertagung der Sachverſtändigen⸗Gutachten bis zur Brüſſeler Finanzkonferenz werde von ihnen angeſtrebt, und die Brüſſe⸗ ler Finanzkonferenz würde zweifellos bis zum Oktober ver⸗ tagt werden. Pertinax betont, daß vor Beendigung der Be⸗ ſprechungen in Spa die Alliierten von neuem die Anſprüche feſtſtellen würden, unter die ſie unter keinen Umſtän⸗ den heruntergehen könnten. Berlin, 7. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Ein Sonderbericht in der holländiſchen Preſſe beſagt, daß nach An⸗ gabe verſchiedener Delegierten die Alliierten nur die ſofor⸗ tige Auslieferung des Kriegsmaterials ver⸗ langen. Deutſchland könne dann die gewünſchten 200 000 Mamn behalten. Dieſe Angabe wird mit der Tatſache begründet, daß Lloyd George in ſeiner Rede an erſter Stelle die Auslieferung von Geſchützen, Maſchinengewehren und Ge⸗ wehren verlangte, und daß er auch in ſeiner zweiten Rede nicht die Herabſetzung der Truppen, ſondern nur die Vernich⸗ tung des Kriegsmaterials erwähnte. Nach den vorläufigen Dispoſitionen hat es den Anſchein, als ob die Kohlenfrage in der Konferenz von Spa erſt morgen behandelt werden würde. Infolgedeſſen begibt ſich der Reichskohlenkommiſſar Geheimrat Stutz im Laufe des Nachmittags mit einem kleinen Beamtenſtab nach a. Spa, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Wie verlautet, wird General Foch ſobald wie möglich mit General v. Seeckt ſämtliche Einzelheiten in der Entwaffnungsfrage behandeln. Der neue engliſche Botſchafter in Berlin und der engliſche Botſchafter in Paris ſind geſtern in Spa eingetroffen. Spa, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) In ſeiner geſtrigen Rede er⸗ klärte Lloyd George, die Deutſchen ſollten ſelbſt das Datum bekannt geben, bis zu dem ſie glaubten, daß die Entwaffnung ſtattfinden könnte. Das Datum und alle an⸗ ——5 Einzelheiten ſollen auf der heutigen Sitzung mitgeteilt werden. Berlin, 7. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Der preußiſche Miniſter Severing, dem die Sicherheitspolizei unterſteht, wird heute abend nach Spa abreiſen. Bolſchewiſtiſche Erfolge an der polniſchen Jronl. Der Reichsminiſter des Auswärtigen Simons hat im Reichstage betont, daß ſich Polen in einer außerordentlichen bedrängten militäriſchen Lage befindet. Mit Recht. Selbſt die polniſchen Berichte geben den allgemeinen Rückzug zu, wenn auch von einzelnen Teilerfolgen die Rede iſt, die im Bereſinaabſchnitt da erzielt worden ſind, wo die Ruſſen nicht angegriffen haben und ſich auf das Vorfühlen mit Reiterei und ſchwachen gemiſchten Abteilungen beſchränkten. Zweifel⸗ los hat eine ernſte Angriffsbewegung auf der ganzen ſtrate⸗ giſchen Front von der Duna bis zum Dnjeſtr eingeſetzt. Ob dieſe Bewegung die ſogenannte„große Offenſive“ iſt, welche ſeit Wochen eifrig ſeitens der Bolſchewiſtenpreſſe angekündigt wurde, oder ob es ſich immer noch um vorbereitende Ope⸗ rationen für den Hauptſchlag handelt, läßt ſich mit Sicherheit natürlich noch nicht überſehen. Der ruſſiſche Angriff hat in den letzten Junitagen an drei Stellen eingeſetzt und erreichte bis zum 3. Juli 1920— von Norden nach Süden aufgezählt— etwa folgende Ziele: Auf dem Nordflügel hat die rechte ruſſiſche Gruppe die Linie Dryswyatyſee ſüdlich Dünaburg— Madziolſee— Smorgon bereits überſchritten. Sie iſt kaum noch weiter als 80 Kilo⸗ meter von Wilna entfernt, der Hauptſtadt Littauens, einem trotz der durch den Weltkrieg herbeigeführen Verluſte ſehr wichtiger Mittelpunkt in wirtſchaftlicher, politiſcher und mili⸗ täriſcher Hinſicht. In der Mitte der Geſamtfront ſind die uſſen aus dem Abſchnitt von der mittleren Bereſina bis Kiew bedeutend vorgedrungen. Die Vortruppen ſind am Juli in der Linie Boriſſow—Sluzk—Ikoroſt. erſchienen. Sluzk liegt etwa 100 Kilometer ſüdlich Minsk, Ikoroſt iſt ein wichtiger Eiſenbahnpunkt an der großen Linie Kiew—Kowel— arſchau, ungefähr 130 Kilometer weſtlich Kiew. Aus der Lage dieſer Orte ergibt ſich, daß Minsk im Süden umgangen iſt, und daß die Bolſchewiſten ſchon um eine geraume Strecke über Kiew hinaus nach Weſten hin vorgedrungen ſind. Am augenfälligſten ſind aber ihre ſtrategiſchen Fortſchritte im Süden. Hier haben ſie die Front Shitomir—Mogilew bereits um einige Tagemärſche überſchritten und ſind im Vorgehen gegen die Linie Rowno—Kamenez Podolsk. Der Rückzug der Polen dürfte zwar nicht ganz ſo panik⸗ artig und ſinnlos geweſen ſein, wie ihn die ruſſiſchen Berichte „ſchildern, die nachweislich ziemlich erheblich aufzutragen pflegen. Gleichwohl muß die Erſchütterung des polniſchen Heeres, ſeine phyſiſche und moraliſche Verfaſſung und daher die allgemeine Lage eine recht bedenkliche ſein. Die polniſche Regierung ſchreit nach Frankreich hin um Hilfe, ruft die Ver⸗ mittlung des Völkerbundes an und rüſtet mit aller Macht, um ſich für den bevorſtehenden Entſcheidungskampf bereit zu machen. Dazu finden in ganz Polen, auch unter Verletzung des Verſailler Friedensvertrages, in den neupolniſchen Ge⸗ bieten umfangreiche Aushebungen ſtatt. Was Polen fehlt, iſt die militäriſche Grundlage, auf welcher ein kriegstüchtiges Heer aufgebaut werden kann. Außerdem ſind die inneren Zuſtände Polens ſehr bedenkliche. Die Geld⸗ und Wirtſchafts⸗ not nehmen einen perzweifelten Grad an, die bolſchewiſtiſchen Lehren greifen im Volke um ſich, das des nunmehr ſechs Jahre währenden Krieges mit allen ſeinen Verwüſtungen ſatt iſt. Die entſcheidende Verteidigungslinie dürfte die alte Kampf⸗ froͤnt Kowno—Grodno—Breſt Litowsk ſein. Geht ſie ver⸗ loren, ſo ſteht den Bolſchewiſten der Weg nach Weſten offen. Polen ſucht eine Verbindung mit allen ehemals ruſſiſchen Randvölkern gegen Rußland und hofft mit Eſtland, Litauen, Finnland, dem Krimſtaate zu einem Bündnis zu gelangen, das dem weiteren Vordringen der Bolſchewiſten ein Ziel ſetzen ſoll. Ob es zuſtande kommt, iſt fraglich, wennſchon das lettiſche Außenminiſterium den Zuſammentritt einer diesbezügliche Konferenz bereits zu Mitte Juli angeſagt hat. Trotzki hat die Reorganiſation des Eiſenbahnweſens nach Moskauer Meldungen ſelbſt in die Hand genommen, denn die völlige Zerrüttung der Verkehrslinien iſt das Haupt⸗ hindernis einer ſchnellen und ſcharfen Kriegführung nach Weſten hin. Die Nachricht, daß Bruſſilow die Weſtfront befehligt, iſt ebenſowenig zutreffend, wie die Angabe, daß er in Moskau gefangen geſetzt iſt. Er befindet ſich in Freiheit, hält ſich in Moskau auf und iſt der militäriſche Berater, aber nicht der Feldherr der Sowjetregierung. Daß ſie ihm die Gewalt in die Hände gibt, muß bezweifelt werden. Ob er, wie vielfach behauptet wird, der„kommende Mann Rußlands“ und der Bringer der Reaktion iſt, bleibt einſtweilen eine Frage, über die jeder Streit gegenſtandslos iſt. 5 Oberſt Immanuel. Die polniſche Front zuſammengebrochen. 8 E Berlin, 7. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie die „Deutſche Allgemeine Zeitung“ von unterrichteter Seite er⸗ fährt, iſt nach Nachrichten aus Polen die polniſche Front vom Pripjet bis zu den Karpathen vollſtändig zuſam⸗ mengebrochen. Kopenhagen, 7. Juli.(WB.) Nach einem Telegramm aus Warſchau berichtet der polniſche Generalſtab, daß zwiſchen Düna und Bereſina und längs der Bereſina ſehr heftiges Artilleriefeuer ſtattfand. Nördlich vom Pripjet nahmen die Ruſſen eine paſſive Haltung ein, nachdem ſie durch polniſche Gegenangriffe in der Gegend von Mozyrz ſchwere Verluſte erlitten hatten. Im ſüdlichen Polyneſien wurde durch einen erfolgreichen Gegenangriff freiwilliger Ab⸗ teilungen eine große Anzahl Gefangener gemacht. Heſtlich der Stadt Olewſk unternahmen ukrainiſche Abteilungen einen erfolgreichen Ausfall gegen die Bolſchewiſten. Eine verföhnende Noke Lloyd Georges an Rußland. Amflerdam, 7. Juli.(W..) Daily Herald läßt ſich aus Chriſtiania melden, daß Kraſſin nach Mosk au mit einer Note Lord Georges gegangen ſei, in der dieſer vor⸗ ſchlage, daß Rußland und England beiderſeits die Feind⸗ ſeligkeiten einſtellen und ſich jeder Propaganda oder jeder Einmiſchung in die inneren Angelegenheiten der anderen Seite enthalten ſollen. Die Note erwähne nichts von den von der früheren ruſſiſchen Regierung eingegangenen Schul⸗ den, ſondern verlange nur, daß die Räteregierung die Schul⸗ 5 für die Waffenlieferungen und der geleiſteten Dienſte an⸗ erkenne. Ein bolſchewiſtiſches Kavalleriekorps aufgerieben. London, 7. Juli.(WB.) Reuter meldet: Wie das Kriegs⸗ amt mitteilt, umzingelte die Reiterei des Generals Wran⸗ gel ein bolſchewiſtiſches Kavalleriekorps in der Stärke von 18 Regimentern, das einem konzentriſchen Feuer von Panzerzügen ausgeſetzt wurde. Nur 150 Mann ſind ent⸗ kommen. Das Schlachtfeld iſt mit Leichen bedeckt. Die Zahl der Gefangenen beträgt 1000. 40 Geſchütze, viele Maſchinen⸗ gewehre, ſowie Transportmaterial iſt erbeutet worden. Der Freiheilskampf der Türkei. Amſterdam 6. Juli.(WB.) Dail Mail meldet aus Kon⸗ ſtantinopel: Türkiſch revolutionäre Truppen haben am aſiiatiſchen Ufer des Boſporus die dem alliierten Hauptquartier gegenüberliegende Ortſchaft Baicos beſetzt. Bei den darauffolgenden Kämpfen mit den engliſch⸗griechi⸗ ſchen Truppen griff die engliſche Flotte ein und bombardierte die türkiſchen Stellungen die ganze Nacht hindurch. Baicos befindet ſich in den Händen der Aufſtändiſchen. Die Alliierten hoben ſich zurückgezogen. Zuſammenſtöße ee e und Italienern in Klein⸗ aſien. Amſterdam, 7. Juli.(WB.) Wie die Times aus Smyrna unterm 3. ds. Mts. melden, kam es im Süden von Smyrna zwiſchen Ayaſefid und Turbaly zwiſchen griechiſchen und italieniſchen Truppen zu Zuſammenſtößen, als die griechiſchen Truppen zwei Stellungen oberhalb der italie⸗ niſchen Linie beſetzten. Die Italiener forderten die Griechen Anzeigenpreiſe: Bei Widerruf d. 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk.,Stellen⸗ geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., R nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine übernommen. Höh. Gewalt, Streiks u. dgl. Betriebs berechtigen zu keinen Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene bd. beſchrünkte Ausga chl., Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 5 f. d. Abendbl. erantwortung en od. für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. auf, die Stellungen zu räumen und eröffneten, als dies nicht geſchah, das Feuer. Die Griechen erwiderten das Feuer und es gab auf beiden Seiten Verletzte. der Boykolt gegen Ungarn. „Budapeſt, 7. Juli. Miniſterpräſident Simonyi Samadan er⸗ klärte Zeitungsberichterſtattern gegenüber, daß die Regierung ent⸗ ſchloſſen ſei, ausländiſche Waren, die auf der Donau ſchwimmen, ihrer Beſtimmung nicht fernzuhalten. Waren ungariſcher Her⸗ kunft dürften aber auf der Donau nicht befördert werden, ſofern der Beſtimungsort in einem Lande liege, gegen das ſich die Ver⸗ ltungsmaßregeln des ungariſchen Staates infolge der Ver⸗ ängung des Boykotts wenden müßten. Rücktritt der ungariſchen Regierungsmitglieder. Budapeſt, 7. Juli.(W..) Der Reichsverweſer nahm das Entlaſſungsgeſuch der Regierungsmit⸗ glieder an und betraute das Miniſterium mit der vorläufi⸗ gen Weiterführung der Geſchäfte. Inkernalionale Vereinigung für Arbeilerſchutz. Baſel, 7. Juli.(W..) Die 8. Delegiertenverſammleng der Internationalen Vereinigung für die Ziele des Arbeiker⸗ ſchutzes wurden geſtern vormittag im aroßen Ratſaale der Stadt durch Nationalrat Wullſchläger amtlich eröffnet. Erſchienen waren 30 Delegierte der Sektionen aller Länder, nämlich aus Eng⸗ land, Norwegen, Dänemark, Frankreich, Beigien, Luxemburg, Deutſchland, Schweden und der Schweiz ſowie ein Vertreter des Heiligen Stuhles und des neuen Arbeitsamtes des Völkerbundes in Gent. Ein belgiſcher Delegierter wünſchte von den deutſchen Vertretern eine Erklärung, daß ſie ihre feindſelige Geſinnung wech⸗ ſelten, da ohne ein ſolches Bekenntnis ein Zuſammenarbeiten un⸗ möglich ſei. Namens der Deutſchen Sektionen ſagte Profeſſor Franke, daß die deutſche Sektion niemals Politik getrieben habe. Der Vorwurf, die deutſche Sektion habe die belgiſche verleugnet, ſei unwahr. Die deutſche Sektion wolle aufrichtig mitarbeiten an den Aufgaben der Vereinigung. Präſident Wullſchläger ermahnte in würdigen Worten zur Verföhnung und allgemeinen Mitarbeit. Zum Tagungs⸗ präſidenten wurde Dr. Plarer aus Vaſel gewählt. Generar⸗ ſekretär Stephan Bauer gab eine Aufſtellung derſenigen Fragen bekannt, die zu beſprechen ſeien, nämlich: Die Wiederaufnahme der Arbeit mit dem internationalen Arbeiterſchutz, die Uebertragung des Arbeitsamtes in Baſel an das neue Arbeitsamt in Gent, ſowie die neuen Aufgaben der internationalen Vereinigung. An der Dis⸗ kuſſion beteiligten ſich u a. Profeſſor Brentano, der Vertreter des Arbeitsamtes in Gent, Profeſſor Franke und Profeſſor Reichesberg Einſtimmig gab man die Zuſicherung, mit dem Arbeitsamt des Völkerbundes zuſammen arbeiten zu wollen und es wurden hierouf drei vorberejtende Kommiſſionen gebildet, die erſte für ſoziale Fragen, die zweite für die Unterhandlungen mit dem Völkerbund und dem Arbeitsamt und die dritte für Rekonſtituierung der Statuten. Die innere Lage. Gegen die Selbſtauslieferung Deulſchlands an den Bolſchewismus hat der Deutſche Landbund folgenden Proteſt an die Reichsregierung gerichtet: 0 Die vom Feindbunde geforderte Verringerung der Reichs⸗ wehr und Auflöſung der Sicherheitspolizei gibt Leben und Eigen⸗ tum des deutſchen Landvolkes der Vernichtung durch plündernde und mordende Horden preis. Mit der Verringerung des ſchon jetzt unzureichenden Schutzes der ordnungsliebenden und Werte ſchaffenden Landbevölkerung würde die Regierung den letzten Damm ſelbſt einreißen, der unſer Wirtſchaftsleben vor dem Untergang im Volſchewismus bewahrt. Das im Deutſchen Landbunde vertretene Landvolk erwartet von der deutſchen Regierung, daß ſie den an⸗ maßenden Forderungen des Feindbundes ein unwiderruf⸗ liches„N ein“ entgegenſetzt. Für die Aufſtellung einer Roten Armee im Ober⸗ kommando Bezirk Braunſchweig iſt eine lebhafte und erfolgreiche Propaganda beſonders in den großen Betrieben zu beobachten. Der Ernſt der Lage in Braunſchweig wurde durch einen öffentlichen Aufruf beleuchtet, der vom „proviſoriſchen Oberkommando der bewaffneten Arbeiterſchaft, Bezirk Braunſchweig“, unterzeichnet iſt. Die Bekanntmachung macht die revolutionäre Arbeiterſchaft auf den bevorſtehenden Ruf zu den Waffen zur reſtloſen und ſiegreichen Durchführung der Revolution aufmerkſam und ſchließt mit einem Hoch auf die Weltrevolution. Gegen die Entwaffnung. München, 6. Juli. Die bayeriſche Mittelpartei wird heute einen Aufruf gegen Selbſtentwaffnung und Selbſtvernichtung Deutſchlands herausge⸗ ben. Die Forderungen dieſes Aufrufes laſſen ſich in den Satz zuſammenfaſſen: „Wir verlangen Kraft und Entſchiedenheit von unſeren Unterhändlern in Spa. Erfolg iſt nur möglich, wenn alle Deutſchen, alle deutſchen Parteien geſchloſ⸗ ſen und entſchloſſen hinter einer willensſtarken Regierung ſtehen. Nichtzwieder darf wie in Verſailles der verderb⸗ liche Erzberger⸗Weg des Sich⸗demütig⸗Beugens und Fügens gegangen werden, den ſchon jetzt wieder die Demo⸗ kraten der„Frankf. Ztg.“ einzuſchlagen empfehlen. Reichswehr, Einwohnerwehr und Sicherheitswehr müſſen er⸗ halten bleiben und zwar in einer die ſtaatliche Sicherheit ver⸗ bürgenden Zahl. Nachgeben würde Selbſtmord unſeres ganzen deutſchen Volkes bedeuten. die Steigerung des Sleueraufkommens. Berlin, 7. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichsfinanzminiſterium legt eine Denkſchrift vor über die Steuerbemeſſung in Deutſchland, der wir folgende Zuſam⸗ menfaſſung über die Steigerung des Steueraufkommens ent⸗ nehmen: Vergleicht man die Ziffern der neuen Steuer⸗ belaſtung mit denen vom Jahre 1913, ſo iſt ein gewalti⸗ ges Anwachſen der Steuerlaſt im ganzen und bei den einzelnen Steuerarten feſtzuſtellen. Ungeheuer iſt die Be⸗ laſtung, welche infolge der neuen Steuerreform dem Ver⸗ mögensbeſitz auferlegt werden ſoll. Während vor dem Kriege an ſämtlichen Vermögensſteuern in Deutſchland 87 Millionen erhoben wurden, macht die Dauerwirkung der jetzigen Ver⸗ mögensbeſteuerung, Reichsnotopfer und Vermögenszuwachs⸗ ſteuer 2,75 Milliarden aus. Die Vermögensbeſteuerung ſelbſt iſt alſo mehr als 30mal, durch das Reichsnotopfer allein 25mal ſo hoch wie in Friedenszeiten. 2. Seite. Nr. 295. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe)/ Mittwoch, den 7. Juli 10% Die Geſtaltung der Einnahmen in der Zukunft aus der Einkommenſteuer und den ihr verwandten Steuern wird weſentlich bedingt nicht bloß durch die allgemeine wirtſchaft⸗ liche Entwicklung, ſondern vor allem auch durch die Ge⸗ ſtaltung des Geldwertes. Wie ſich dieſe beiden Faktoren, all⸗ Art gemeine Wirtſchaftslage und Geldwert, in Zukunft entwickeln werden, kann heute naturgemäß noch niemand vorausſagen. Nur das eine kann man mit abſoluter Sicherheit behaupten: nur wenn das deutſche Wirtſchaftsleben ſich wieder erholen kann, darf man auf die Dauer mit hohen Erträgniſſen aus der Einkommenſteuer rechnen. Dieſer Satz gilt auch für die übrigen Steuern. Das Soll der direkten Steuern in ihrer neuen Geſtaltung wird im Beharrungszuſtande 15,25 Mil⸗ liarden betragen, eine Summe, wie ſie kein anderes euro⸗ päiſches Land aufzuweiſen haben dürfte. Dazu kommen dann dieindirekten Steuern. Auch hier ſind außerordentliche Erhöhungen gegenüber der Frie⸗ denszeit geſchehen. Wenn die indirekten Steuern ihren vollen Ertrag bringen, ſo darf man mit einem Aufkommen von nahezu 13,2 Milliarden rechnen. Die Zollerträge ſind im Etat für 1920 mit 2,5 Millarden eingeſetzt, ſodaß zuſammen aus dieſen indirekten Steuern der Betrag von rund 15,7 Mil⸗ liarden erfließen ſoll. Alle Steuerarten zuſammen dürften demnach in Deutſchland die geradezu ungeheure Summe von rund 31 Milliarden Mark erbringen. Da aber der Steuerbedarf noch höher iſt, ſo muß an dem Aus bau der Steuerſyſteme noch lange gearbeitet werden, damit für die laufenden Ausgaben auch überall die Steuerdeckung ge⸗ funden werden kann. der Sleuerabzug. Das Geſetz zur ergänzenden Regelung des Steuerabzuges von Arbeitslohn, welches in der geſtrigen Sitzung des Reichs⸗ entſcheidet das Finanzamt endgültig. nehmen. — der Ma verwandelt. tages verabſchiedet wurde, hat folgenden Wortlaut: Artikel 1. Zur ergänzenden Regelung des Steuerabzuges vom Arbeits⸗ lohne werden hinter 8 45 des e eeee 29. März 1920(Reichsgeſetzblatt S. 359) folgende Vorſchriften ein⸗ gefügt: §8 45a. Bei den ſtöndig beſchäftigten Arbeitnehmern, deren Erwerbs⸗ kätigkeit durch das Dienſtperhältnis vollſtändig oder hauptſächlich in Anſpruch genommen wird, hat der Abzu§ 45 a. im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach agen für 5 Mark käglich. b. im Falle der Berechnung des Arbeitslohnes nach Wochen für 30 Mark wöchentlich, c. im Falle der Berechnung des Arbeis⸗⸗ lohnes nach Monaten für 125 Mark zu unterbleiben. Der abzugs⸗ freie Betrag erhöht ſich für jede zum Haushalt des Arbeitnehmers zählende Perſon im Sinne des§ 20 Abſ. 2 in dem Falle des Ab⸗ ſatzes 1a um 1,50, im Falle des Abſatzes 1 b. um 10 Mk., im Falle des Abſ. 10 um 40 Tcark. Ob und inwieweit die Vorſchriften der Abſätze 1 und 2 im einzelnen Falle anzuwenden ſind, iſt von den Arbeitgebern feſt⸗ zuſtellen. Anf Antrag des Arbeitnehmeps iſt den Betrieben, in denen ein Betriebsrat beſteht, der Betriebsausſchuß oder der Be⸗ triebsobmann gutachtlich zu hören. Auf Anruf eines Beteiligten Iſt die Entſcheidung des Finanzamtes nicht binnen einer Woche nach dem Zahlungstage angerufen, ſo iſt der Abzug in vollem Umfange des§ 45 vorzu⸗ 8 45b. Arbeitnehmer, die nicht unter 8 45a, fallen, können bei dem Finanzamt die Ausſtellung einer Beſcheinigung über den Hundert⸗ ſatz des Arbeitslohnes verlangen, der von jedem Arbeitgeber bei der Lohnzahlung in Abzug zu bringen iſt. Das Finanzamt hat den Hundertſatz nach dem mutmaßlichen Mehrbetrage des Einkommens zu ermitteln. Wird eine ſolche Beſcheinigung nicht vorgelegt, ſo hat der Arbeitgeber 10 vom Hundert des Arbeitslohnes in Abzug zu bringen.— § 450. 45 ueberſteigt der Arbeitslohn auf das Jahr aufgerechnet und unker Berleckſichtigung des 8 45a den Betrag von 15 000., ſo gilt für den einzubehaltenden Betrag nachſtehende Tabelle: von 15 000— 30 000 M. 15 vom Hundert, von mehr als 30 000— 50 000 M. 20„ 1„ 50 000—100 000 M. 25„* —2*„ 100 000—150 000 M 30„„ 7*„ 150 000—200 00 M 35„ „ 200 000—300 00% M 40„ 2 25 5„ 300 000—400 00 M 30 4 7 2 27 0„ 75 400 000—500 000 M. 2 un mit den ſieben Masken. Roman von Erich Wulffen. 5 MNachdruck verboten.) 00(Fortſetzung.) Terka von Illosvai fühlte ſich von der wiedergeknüpften Verwandtſchaft der Herren im Innerſten berührt. Sie ent⸗ faltete, wie von einer Feſſel befreit, den ganzen Zauber ihrer frauenhaften Liebenswürdigkeit. Zu dreien ſtieß man mit den vergoldeten Sektgläſern gan und leerte ſie auf einen Zug. Der Graf war in ſeinem Weſen in gewiſſem Sinne wie Ein inneres Glück über die errungene Verſöhnung mit dem Sohne ſeiner verſtorbenen Schweſter verklärte ſein Geſicht. „Nun ſage Du uns, Terka, in welcher Richtung ſich in Belas Geſichtszügen die verwandtſchaſtliche Aehnlichkeit ent⸗ wickelt hat“, ſagte Batthyany vergnügt. Die Witwe ſah dem Neffen lange lächelnd und leicht er⸗ rötend ins Geſicht, um die Aehnlichkeit nochmals zu prüfen. „Vom erſten Augenblicke an“, erklärte ſie dann,„als der Baron hereintrat, ſah ich die große Aehnlichkeit mit Teiner Schweſter—“ „Wirklich?“ fragte Bela erfreut. „Ich werde es Euch morgen an ihrem Porträt zeigen. Wenn man ſelbſt malt, ſieht man die feinſten Linien—“ „Sie ſind Malerin, gnädige Frau?“ fragte der Neffe intereſſiert. 5 mütig. Die blonde Frau lachte. „Ehe ich es vergeſſe, Bela“, holte Batthyany noch nach, „Dein Quartier in der Hungeria' mußt Du natürlich nun auf⸗ geben. Ich kann nicht geſtatten, daß mein Neffe in der Stadt in einem Hotel wohnt. Alles iſt hier zu Deinem Empfang bereit.“ 5 „Seit geſtern!“ ſagte Terka lächelnd. Dann wendete ſie ſich ſchnell um und trat an ihren Schreibtiſch. Anwillkürlich ſah Bela ihr nach. 955 Batthyann klopfte dem Neffen auf die Schuſter:„Terka rühmte bei Tiſch Deine dramaturaiſchen Talente! Haſt Deine Rolle mit Deinem alten Onkel nicht übel geſpielt, Du— Du großer Komödiant!“ Terka hatte in freudlger Erreaung den kleinen Flügel, der in ihrem Boaudoir ſtand, geöffnet und ſpielte mit guter Technik ein Stück eines leidenſchaftlichen Czardas. 2 „Sie treibt allerhand Künſte!“ bemerkte Batthyany gut⸗ T Art. 2 Dieſes Geſetz tritt am 1. Auguſt 1920 in Kraft. Die bis zum 1. Auguſt 1920 auf Grund der 8 45—52 des Einkommenſteuergeſetzes einbehaltenen Beträge werden auf die nach dieſem Geſetz einzubehal⸗ tenden Beträge angerechnet. 7 Der Reichsminiſter der Finanzen erläßt die mungen. zur Ausführung dieſes Geſetzes. Deulſcher Reichslag. Berlin, 7. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) In parlamen⸗ tariſchen Kreiſen glaubt man, daß der Reichstag Ende diefes Monat, nur wenige Tage guſammen bleiben wird. Man denkt an drei bis vier Vollſitzungen, ſodaß das Haus am 2. oder 3. Auguſt endgültig in die großen Feren gehen könnte. Auch von dieſer Vorausſage gilt natürlich, was ſeit ſechs Jahren alle Dis⸗ poſitionen ſo unſicher und ndewe macht, wenn nicht unvorher⸗ geſehene Begebniſſe ſchließlich doch alles umwerfen. Der Haus⸗ haltsausſchuf wird wahrſcheinlich noch morgen eine Sitzung ab⸗ halten und ſich dann gleichfalls bis zum Wiederzuſammentritt dez Plenums vertagen. 125 Haden. Skellungnahme des Bundes der Bodenreformer zur Neckar⸗ kanaliſierung. 5 Heidelberg, 7. Juli. Der Landesverband Baden des Bundes Deut⸗ ſcher Bodenreformer hat in einer am letzten Sonntag hier mit Vertretern der Ortsgruppen Mannheim und Heidelberg ſowie dem Landesverband Württemberg abgehaltenen Sitzung eine eingehende Ausſprache über die aus Anlaß der beabſichtigten Neckarkanaliſierung aufzuſtellenden boden⸗ reformeriſchen Forderungen herbeigeführt. Einmütig wurde verlangt, daß näheren Beſtim⸗ 5 das Enteignungsrecht geben muß für das zur Ausführung des Kanalbaues notwendige Grundeigentum, ſowie für das für Induſtrie und Wohn⸗ ſiedelung erforderliche Seitengelände und zwar ohne räumliche Einſchrän⸗ kung durch eine Kilometerzone. Zur Sicherung gegen ſpekulative Grund⸗ wertsſteigerungen, die zum Teil ſchon eingeſetzt haben, müſſen in dem Ge⸗ ſetz genaue Beſtimmungen über die Höhe der Entſchädigungsſumme ent⸗ halten ſein. Das enteignete Gelände muß dem ſpekulativen Gewinn dauernd entzogen werden. Die bei der Neckarkanaliſierung durch erheblichen Aufwand öffentlicher Mittel hervorgerufene Wertſteigerung des Seiten⸗ geländes muß möglichſt umfaſſend für die öffentlichen Einnahmen nutzbar gemacht werden. Dieſe grundſätzlichen Forderungen werden in einer Ein⸗ abe an das Reichsverkehrsminiſterium niedergelegt und anderen an dieſer Feoge beteiligten Behörden und Körperſchaften zur Kenntnis gebracht erden. Jur Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Karlsruhe, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.)„Die Karlsr. Zeitung“ veröffentlicht eine amtliche Verordnung über die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Deren wichtigſten Beſtimungen ſind: 1. Viehhändler welche Rindvieh oder Schweine einführen, a dem zuſtändigen Bezirkstierarzt rechtzeitig Anzeige zu er⸗ atten. 2. Am Beſtimmungsort hat ſofort eine bezirkstierärztliche Un⸗ teruchung ſtattzufinden. Der früheren Beſtimmungen, wonach eine fünftäg'ge polizeiliche Beobachtung der einzuführenden Schweine ſtattzufinden hat, iſt aufgehoben. Der Hardel mit Klauenbieh und die Veranſtaltung von Ver⸗ ſteigerungen von Klauenvieh iſt in Orten wo die Maul⸗ u. Klauen⸗ ſeuche herrſcht und in deren Umkreis von mindeſtens 15 Kilometer Letzte Meldungen. geine Geheimverträge mehr! Rokterdam, 6. Juli.(WB.) Bei Eröffnung des engliſchen Inſtituts für internationale Angelegenheiten ſagte geſtern Lord Grey, die engliſche Regierung müſſe der Welt deutlich zu erkennen geben, daß ſie in Friedenszeiten keine Geheim⸗ verträge mehr haben wolle. Wenn wir den Frieden der Welt in Zukunft aufrechterhalten wollen, müſſen wir nicht nur national, ſondern auch international denken. Bal⸗ four bezeugte ſeine warme Zuſtimmung zu den Ausfüh⸗ rungen Lord Greys. Clynes betonte im Namen der Arbeiterſchaft, das zunehmende Intereſſe der Arbeiterſchaft für die auswärtigen Angelegenheiten. Nadek über die Lage Polens. In den offiziellen„Isweſtija“ veröffentlicht Radek einen längeren Aufſatz über die Lage Polens, in dem er fol⸗ gendes ausführt: — Die polniſche Bourgeoſie ſelbſt fühlt ihre kommende Niederlage voraus. Der Zerfall der polniſchen Regierung, die Miniſterkriſe, die Unfähigkeit der polniſchen bürgerlichen Parteien, ſich zu einigen, die ſcharfen Gegenſätze unter dem Kleinbürgertum Polens, die Ab⸗ ſage an den Kongreß der polniſchen ſozialdemokratiſchen Parteien, 4 Bela war hinter ihren Seſſel getreten und ſah in die Noten, deren Blätter wendend. Plötzlich brach die Spielerin mit einem Fortiſſimo ab, ſtand auf und trat an das Fenſter, das ſie für einen Augenblick öffnete. Wie zufällig ſetzte ſich Bela, der abermals ihr nachſehend, ſtehengeblieben war, an ihre Stelle und griff einige Akkorde. Er war kein Muſiker, halte aber einen weichen Anſchlag. Allmählich ging er in eine bekannte Melodie über und ſang parlando in ungariſcher Sprache mit dunkelgefärbtem Tenor das Rakoczylied: 2 „Schwälblein, flieg an ihre Scheiben, Pick um Einlaß, dort zu bleiben, Meld': ich kauf nen Silberrahmen, Schreib mit Gold drein ihren Namen. Mol ihr Bild aufs Demantplättchen, Berg es im Rubinenlädchen, Und ihr Namenstag ſoll werden Heiliger Feſttag hier auf Erden.“ b Schweigend ſtand er noch einen Augenblick am Flügel, als er ausgeſungen und ſich erhoben hatte. Schweigend ſaß Battyany in einem Lehnſtuhle hinter ihm, träumexiſch lehnte Terka non Illosvai am Sechſtes Kapitel. Am anderen Tage machte der Onkel ſeinem Neffen, der am Vormittag wieder die Bibliothek beſucht hatte, den Vorſchlag, auf einer Wagenfahrt, die ſchöne Umgebung des Schloſſes kennenzulernen. 1 Vergnügt beſtiegen die Herren das Gefährt, der Graf führte ſelbſt die Zügel des Vier geſpannes. Vom Sitler winkte erka mit einem flatternden Schleierſchal den Abfahrenden freundliche Grüße. e e Der alte Herr war über die wohlgelungene Ausſöhnung mit dem einzigen Sohne ſeiner Schweſter wahrhaft glücklich. Faſt noch tiefer ſchien der Eindruck auf den Neffen zu ſein. Er erwies dem Oheim manche zärtliche Aufmerkſam⸗ keiten, überſah ſenne kleinen Schwächen und zeigte für alle ſeine Angelegenheiten lebhaftes Intereſſe. 12 Eine leichte, am Tage zuvor kaum bemerkbare Schwer⸗ mut lag vorübergehend in ſeinen Geſichtszügen, die ihm na der Verſicherung Terkas etwas ungemein Feſſelndes verlieh.⸗ Es war ibr nicht zweifelbaft, daß ſein unter ſo eigenküm⸗ lichen Umſtänden erfolgter Eintritt in Schloß Battpyann ihn innerſich mehr erſchüttert batte als er zu erkennen gab. Der beiteren Freundin ſeines Onkeſs erwies der hmge Nann jenen mit leichter Galapterie gemifchten eihentumli⸗hon das zu exlaſſende Reichsgeſetz bei der Kanaliſierung des Neckars dem ſich Fenſterrahmen. die eine Teilnahme ihrer Führer an der Regierung wünſchten, alle dieſe Umſtände weiſen auf einen deutlichen Zerfall des poli⸗ tiſchen Lebens in Polen hin. wurde nur gerechnet, falls es den polniſchen Truppen gelingen ſollte, durch einen plötzlichen Ueberfall die Sowjetarmee zu ſchlagen und Näterußland den Frieden zu diktieren. Man war ſich aber darüber klar, daß bek längerer Dauer des Krieges Rußland das Ueberge⸗ wicht erhalten wird, da es ſeine Armeen an der Weſtfront vereini⸗ gen kann. Heute geſteht man ſich in Polen, daß ein raſcher mili⸗ täriſcher Sieg ausgeſchloſſen iſt. Die Lage der polniſchen Truppen iſt heute hoffnunaslos. Zu der Au⸗gichtsloſigkeit der militäriſchen Lage und der Zerſetzung des politiſchen Lebens kommen noch Verpflegungsſchwierigkeiten hinzu. daß Polen zur Ernährung ſeiner Bevölkerung bis Ende September 1920 500 000 Tonnen Brotkorn benötigt. Bisher iſt nur mit den Vereinigten Staaten ein Vertrag über Lieferung vom 100 000 To. abgeſchloſſen, wobei auch für die Lieferung dieſer Menge nicht ge⸗ nügend Schiffe vorhanden ſind. Angeſichts dieſer Lage beſchloß die polniſche Regierung, alle Vorräte im Lande zu requirieren, aber die Parlamentskommiſſion lehnte aus Rückſicht auf die Stim⸗ mung der Bauern dieſe Forderung ab. Das bedeutet eine Kataſtrophe für die Weiterführung des Krieges, das bedeu⸗ tet, daß die Bauern ihr Korn nicht liefern werden, ſolange der Krieg andauert. Endlich ergießt ſich eine Woge von Streiks über das Land, und die Preiſe ſteigen täglich. Die polniſche Reaie⸗ rung kann ſich jedoch für keine beſtimmte Politik entſcheiden. Die ſiegreichen vae von Anfong Mai ſind zu Erde. Die volniſche Bourgeoiſie beginnt einzuſehen, daß ſie einer Miederlage entgegen⸗ geht.“ * Berlin, 7. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Grubenarbeiter in Golpa ſind in den Streik getreten. Sie verlangen Lohnerhöhung, Herabſetzung der Lebensmittel⸗ preiſe und Fortfall des Steuerabzugs. Sie verweigern auch die Notſtandsarbeiten. Die Elektrizitätswerke geben daher nur den Notſtrom ab und es iſt möglich, daß auch dieſer redu⸗ ziert werden muß. Damit iſt die Gefahr einer Gefährdung der Stromverſorgung Berlins in bedrohliche Nähe gerückt. — Letzte Handeisnachrichten Montankonzern Gelsenkirchen-Luxemburg. Berlin, 7. Juli. Eig. Drahtb.) Veber die Durchführung der wir noch folgende Einzelheiten: Das ganze Abkommen ist völlig auf paritätischer Grundlage aufgebaut. Die erzielten Gewinne werden gleichmäßig auf beide Unternehmungen verteilt. Eine wesentliche Erleichterung für diese Art der Verrechnung bot die Jatsache, daß die Grundkapitalien beider Unternehmen auf einer Höhe stehen. Die nominale Höhe des Aktienkapitals Gelsenkirchen übertraf zwar bisher dasjenige von Deutsch-Luxemburg, aber durch die bekannte Rückauftransaktion eigener Aktien verrin- gerte sich das Gelsenkirchener Kapital auf 130 Millionen, so daß es demjenigen von Deutsch-Luxemburg entspricht. Die Vorstände und Aufsichtsräte bleiben bei beiden Unternehmungen in ihrem bisherigen Umfange selbständig bestehen. Es wird aber eine Art Gemeinschaftsrat gebildet werden unter paritätischem Vorsitz von Vertretern beider Gesellschaften. Dieser Gemeinschaftsrat wird seine Tagungen voraussichtlich in Düsseldorf abhalten. Wasgonhfabrik Josef Rathgeber.-G. in München. Berlin, 7. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Fabrikationsüber- schuß für das Geschäftsjahr 191%0 beträgt.63(.93) Mill. 4. Die Generalunkosten beanspruchten 4,(2,13) Mill. A und die Abschreibungen 222 008 ¼(304 o Es verbleibt hiernach ein Reingewinzi von.7 Mill.&(506 100 4, der sich durch den Vortrag des Vorjahres auf.75 Mill.„(556 501 4) er- höht. Hiervon beansprucht die Dividende von 149% auf, 3,5 Mili. 1 alte und 2 Mill. A1 neue ab 1. Nov. 1919 dividenden- berechtigte Aktien 830 o0 A. Einer Sonderrücklage werden 500 O0 1(20 οο ν) zugeführt und nach Abzug der Tan- tiemen und Gratifikationen sowie einer Zuweisung an die Talonsteuerrücklage 361 364(50 4%% auf neue Rechnung vorgetragen. Der Betrieb konnte laut Geschäftsberieht trotz gröbter Schwierigkeiten ohne nennenswerte Unterbrechungen aufrecht erhalten werden. Es wurden hauptsächlich Güter-⸗ wagen für die Staatsbahnen sowie für Private im In- und Auslande angefertigt. Die Sonderrücklage für Kriegssteuer- z2 wecke, in welcher nach Abzug der Kriegssteuer für 1919 noch ein Betrag von ungefähr 180 000 zurückgeblieben war, wurde aufgelöst und der Saldo dem Gewinn des Berichtsjahres zugeschlagen. In das neue Geschäftsjahr wurden Arbeiten für mehrere Menate hinübergenommen. Terka von Illosvai entfaltete eine eigentümliche Koket⸗ terie. Das Ereignis bot ihr Anlaß, den wiedergewonnenen Neffen zutraulich zu machen. 5 In die ſonſtige Stille des großen Schloſſes brachte der Beſuch eine willkommene Abwechslung, die ihr Batthyany, der, ſie genügend kannte, in ſeiner Gutmütigkeit nicht miß⸗ gönnte. 1 Die Herren fuhren in dem ſanft anſteigenden Hügellande die ſchattige Waldſtraße aufwärts. Der Graf bemühte ſich, dem Fremdling, der zum erſten Male im Komitate weilte, die Beſonderheiten der Gegend vor Augen zu führen. Sie ließen das kleine Dorf hinter ſich, das ſich zu Füßen des Schloſſes angelehnt hatte. Am Ausgange winkte das alte Wirtshaus„Zur ſchönen Schäferin“, dem ſchräg gegenüber in dem ſchmucken neuen Hauſe„Zur ſchönen Helena“ ein Wettbewerb entſtanden war. 5 8 Seltſam kontraſtierte mit dieſen idylliſchen Wirtsbaus⸗ ſchildern die dritte, nicht weit entfernte Schankſtätte„Zum Saukopf“. 1 Der Graf machte ſeinen Neffen auf dieſes„Dreigeſtirn aufmerkſam, und bemerkte lachend, daß er an der eigentüm⸗ lichen Zuſammenſtellung ſeme⸗Freude habe. Als ſie am Kalvarienberg vorüber waren, debnte das Tal ſich in die Breite. ſchöner Baſaltfelſen auf, den ein zerfallenes Kaſtell krönte. Der Graf hielt die Pferde an und erklärte, da oben ſtehe das Stammſchloß der Battyany. Bela Teleki blickte überraſchend hinauf. Wie unwillkürlich lüftete er leicht ſeinen Hut zum ſtummen Gruße. Vor dem Kaſtell ſtand auf einem Felſenvorſprung ein Millenniumsdenkmal in Geſtalt eines ſtattlichen Marmor⸗ obelisken. 5 Der Anblick des Stammſchloſſes erweckte in dem alten Herrn eine ganze Reihe verwandtſchaftlicher Erinnerunden, die er, während die Waldlandſchaft nichts Bemerkenswertes bot, im lebhaften Plaudertone auffriſchte. Er fragte beinahe ſprunghaft den Neffen nach elner An⸗ zahl von Perſonen, verſtorbenen und lebenden, deren Bekannt⸗ ſchaft ihnen beiden gemeinſam war, und nach ihm ſelbſt ver⸗ ch trauten Verbältnſſſen und Beziebungen, in die Teleki eben⸗ falls einen Einblick gewonner hatte. Aber ſo jugendlich lebhaft war beute das Gedöchtnis Batthyanns, daß er die Namen gewiſſermaßen nur als Stich⸗ morte öußerte, an die er ſelbſt. oone die Antworten des Neffen abzuwarten, ſofort gu⸗aieb'ge Berickte ernſter und ſcherz⸗ bakter Art. ſcharf umriſſene Charakterbeſchreibungen und ſehr Veſpekt, den reife Frauen ſo ſehr lieben. der ſie unter dem Schutze der Sitte im Innerſten erregen kann. beſtimmte Urteile anſchloß. Faortſetzung folgt) Auf einen polniſchen Sieg Es iſt bekannt, Interessengemeinschaft Gelsenkirchen-Deutsch-Luxemburg erfahren Seitwärts ſtieg aus dem Waide ein TVVVVVVVVCVTTVVVTTCVCVTCVCCCCCCCCCCCVVV CCCCC 17177.. war in dieſen Tagen einigen guten Aquarellen. Wittwoch, den 7. Jull 5. manngeimer Geuerai-unzeiger.(ubend-Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 295. Aus Stadt und Land. VBerbraucher, Handel und Preis. Aus Verbraucherkreiſen wird uns geſchrieben: Wir hatten alle gehofft, daß mit andern ſagenhaften Dingen dauch die freie Konkurrenz des Handels jetzt wieder kommen werde. Wir ſind ſtark enttäuſcht worden. Der Handel iſt in ſeiner Ring⸗ bildung ſo ſtark und undurchbrechlich wie noch nie. In den Schau⸗ fenſtern prangen gleich lautende Anzeigen angeblichen Preisabſchla⸗ ges. Das Publikum iſt mehr als mißtrauiſch; auf dieſe Dinge wer⸗ den keine Käufe abgeſchloſſen werden. Man weiß weder die Höhe des angeblichen Abſchlages, noch die Güte der angeblich billigeren Ware. Was angeboten wird, iſt nicht verlockend und wahrhaftig noch teuer genug. Gegenüber dieſer überſtarken Poſition des Han⸗ dels, der genau Vorſchriften macht, daß ja nicht fühlbare Preis⸗ abſchläge kommen, da hat das Publikum nur eine einzige Waffe, das iſt der allgemeine Käuferſtreik. Ein Handel, der ſich ſo ſtark verſchanzen will, daß er ſeine organiſierten Mitglieder zwingt, nur ganz undurchſichtige undminimale Abſchläge zu bewil⸗ ligen und der jeden bekämpft, der etwas größere Abſchläge zu geben Auſprti der kann auf den Namen des„freien“ Handels keinerlei Anſprüche machen. Der Handel hat ſich in der Hoffnung, die wahn⸗ ſinnige Hochkonjunktur bleibe, ſtark eingedeckt, das Publikum kann und will nicht dieſe falſche Spekulation mit ſeinen immer geringer werdenden Mitteln decken. Wenn der Handel flür ſich völlige Freiheit verlangt, dann muß er ſie auch ſeinen Mitgliedern voll gewähren, ſonſt kommen wir aus dem Elend nicht heraus. * Hiezu bemerken wir zunächſt, daß die Fachhandelsverbände, wenn ſie ſich auch um die Preisfragen in ihrer Branche kümmern, doch nicht als Ring⸗ und Truſtbildungen zum Zwecke der Hochhal⸗ tung der Preiſe anzuſprechen ſind. Gewiß iſt es richtig, daß der Einzelkäufer gegenüber einer dem Preisabbau entſprechenden Preispolitik der Branchenverbände wirtſchaftlich der ſchwächere iſt. Im Gegenſatz hiezu erſcheint uns aber nicht der Kampf ſtandpuntt und ſein Mittel, der Käuferſtreik, der angebrachte und Erfolg ver⸗ ſprechende, der die gegenſeitigen Intereſſen mildern und überbrücken kann, ſondern die Verſtändigung, die einen Mittelweg ſucht. Der Handel will begreiflicherweiſe an den Verluſten vorbeikom⸗ men, der Knonſument frägt aber nicht danach, was dem Kauf⸗ mann die Ware ſelbſt koſtet, ſondern was er dafür zu zahlen für an⸗ gemeſſen hält. Das iſt ſein Maßſtab für billig un teuer. Hier kann gerade die Arbeitsgemeinſchaft, die nun⸗ mehr in Mannheim von den Organiſationen des Handels gegründet wurde, unter Beiziehung der Konſumenten ein reiches, zum Teil ſchwieriges, aber dafür auch dankbares Arbeitsfeld beackern. Loſung muß ſein, nicht wegen der Verſchiedenartigkeit der Intereſſen zum „Kampf“ und Streik aufzurufen, ſondern ſich verſtändigen. Letzte⸗ res Wort hängt mit„Verſtand“ zuſammen, Kampf und treik haben Gefühl und Leidenſchaft zur Mutter. Wann werden wir Deutſche endlich aus Gefühlsfanatiker zu Verſtandesmenſchen. Im Uebrigen werden die Fachhandelsverbände über die Fragen, die in der Zu⸗ ſchrift angeſchnitten ſind, ſachlich antworten, wozu wir ſie hiermit auffordern. »Verſetzt wurde Verwaltungsſekretär Rudolf Wagner beim preisamt Karlsruhe zum Bezirksamt Karlsruhe. Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Verwaltungs⸗ ſekretärs Joſef Graue beim Bezirksamt Freiburg zum Bezirks⸗ amt Emmendingen. G Keine freie Ueberfahrt nach Braſilien. Der braſilianiſche Generalkonſul in Hambura hat, wie uns geſchrieben wird, mitge⸗ teilt, daß freie Ueberfahrt nach Braſilien bis auf weiteres nicht mehr ewährt werde, auch nicht nach den Tiomnoſchen Ländern in atto Groſſo. „Für was ſind Sonnenbäder guk? Die heilende Wirkung des Sonnenlichtes iſt heute ſchon vielen Kranken und Leidenden be⸗ kannt, das beweiſt die erfreuliche Zunahme der Anhänger des Sonnenbades. So ſind Sonnenbäder bei allen jenen Krankheiten ſeboten, wo ſie ſchweißaustreibend und dadurch entgiftend wirken önnen wie bei Rheumatismus, Nierenleiden und Waſſerſucht. Da 2 bakterienfeindlich wirken, ſollten ſie auch bei Flechtenleiden und unden genommen werden, namentlich in letzterem Falle als Teilſonnenbäder, d.., daß alſo nur der betroffene, erkrankte Kör⸗ perteil den Sonnenſtrahlen ausgeſetzt wird. Weiter ſollten alle ſene Leidenden reichlich Sonnenbäder nehmen, die an Stoffwechſel⸗ ſtörungen leiden, wie Menſchen mit krankhafter Magerkeit, Fett⸗ ſucht, Skrophuloſe, Zuckerkrankheit, Gicht und engliſcher Krankheit behaftet, und weiter auch alle jene ſehr oft das Sonnenlicht auf⸗ ſuchen, die an Blutarmut und Bleichſucht leiden und als Hypochon⸗ der vom Leben nur die dunklen Schattenſeiten ſehen, trübſinnig, und arbeitsunluſtig ſind. Sie alle werden bei reich⸗ lichem Aufenthalt im Sonnenſchein bald eine pöllige Wand⸗ lung zum Be ſſeren an ſich verſpüren und bei regelrechter Anwendung von Sonnenbädern nach den Ratſchlägen eines Arztes auch oft völlige Heilung erlangen. Die Heidelbeerernte im Bienwald, welche dieſes Jahr vierzehn age früher war, iſt zum größten Teil beendigt. Der Bienwald das Ziel von Tauſenden von Beſuchern, die beſonders aus den umliegenden Siädten und Dörfern herbeigeeilt kamen, um die wahlſchmeckenden Heidelbeeren zu pflücken. Die Ernte war erträglich. Leider wurden die Heidelbeerſucher durch die vielen Schnaken ſehr beläſtigt. 8 Ein Kräftigungsmittel. In einer Zeit, in der ſich die Folgen der Unterernährung in den weiteſten Kreiſen bei Kindern und Er⸗ wachſenen fühlbar machen, in der ein ſo verhängnisvoll werdender Mangel an den wichtigſten Nahrungsmitteln, wie Eier, Milch, Butter, herrſcht, iſt es angebracht, auf ein Präparat hinzuweiſen, das ſich infolge ſeiner, auf wiſſenſchaftlicher Grundlage beruhenden, rationellen Zuſammenſetzung als einzigartiges Kräftigungsmittel vorzüglich bewährt hat. Es iſt unter dem Namen„Vitanol“, welches die lebenswichtigſten, aufbauenden Beſtandteile des menſch⸗ lichen Körpers enthält und einen ganz hervorragend feinen Ge⸗ ſchmack beſitzt, in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Vereinsnachrichten. Verein der Ruheſtandsbeamten und Beamtenhinterbliebenen Mannheim. Am 1. Juli fand im„Rodenſteiner“ eine Mit⸗ gliederverſammlung ſtatt, die von ungefähr 150 Män⸗ nern und Frauen beſucht war. Der Vorſitzende, Herr Geheimrat Mathey, begrüßte beſonders die auswärtigen Gäſte, den Vorſtand dez Badiſchen Beamtenbundes, Herrn Oberrechnungsrat Rothen⸗ acker, und Herrn Lokomotivführer Engel, Vertreter des Pen⸗ ſionärbereins Karlsruhe, und die Herren Juſtizrat Willibald, Oberbaurat Baum und Güterinſpektor Beringer aus Heidel⸗ berg, deren Anweſenheit der Verſammlung eine beſondere Bedeu⸗ zung verlieh. Dann folgte der Bericht über die Arbeiten des Aus⸗ ſchuſſes in Bezug auf die wirtſchaftlichen Angelegen⸗ heiten und den Zuſammenſchluß zu einem Landes⸗ verein ſowie den Anſchluß an den Badiſchen Beamtenbund und die Reichsverbände, die ſich mit den gleichen Aufgaben beſchäftigen. In beiden Richtungen ſind große Fortſchritte gemacht, aber die letzten Ziele noch nicht erreicht worden. Was die Eingaben des Vereins um Verbeſſerung der beamtenrechtlichen Stellung der Ruhegehaltsangehörigen und die Erhöhung der Ruhege⸗ hälter, Verſorgungsgelder und hilfen betrifft, wurden die Erlaſſe des Miniſteriums der Finan⸗ zen vom 21. Mai, 30. Mai und 19. Juni d. Is. vorgeleſen, aus denen hervorgeht, daß die Badiſche Regierung den Forderungen der Ruheſtandsbeamten und Hinterbliebenen zwar im allgemeinen mit anerkennendem Wohlwollen gegenüberſteht, aber deren gerechte Anſprüche in manchen Beziehungen doch noch nicht zu erfüllen in der Lage iſt. Ueber dieſe Anſprüche fand eine lebhafte Aus⸗ ſprache ſtatt, an der ſich nämentlich die Herren Oberrechnungs⸗ rat Rothenacker, Güterinſpektor Beringer, Kanzleirat Riſſel, Lokomotivführer Schwabach beteiligten. Der Erſt⸗ genannte gab eine ſehr dankenswerte Darſtellung der Ruheſtands⸗ verhältniſſe und der Beſtrebungen, die in Baden, in anderen deut⸗ ſchen Staaten, namentlich in Preußen und im Reiche ſich allent⸗ halben regen, und von ihren bisherigen Erfolgen und Mißerfolgen. Es wurde beſchloſſen, neue Eingaben an die badiſche Regierung und den badiſchen Landtag ſowie an die Reichsregierung zu richten und zwar durch Vermittlung des Landesvereins und des badiſchen Beamtenbundes. Im zweiten Teil der Verſammlung hielt Herr Oberrechnungsrat Rothenacker einen ſehr feſſelnden Vortrag über die bisherige Behandlung der Ruheſtandsbeamten und Be⸗ amtenhinterbliebenen in beamtenrechtl. und wirtſchaftl. Beziehung und über die Bemühungen um Beſſerſtellung, die teilweiſe von Er⸗ folg gekrönt, teilweiſe aber nicht befriedigt ſind. Auch an dieſen mit lebhaftem Dank aufgenommenen Vortrag, in dem die Verdienſte des Karlsruher Penſionärausſchuſſes u. des bad. Beamtenbundes um die Sache der geweſenen Beamten und Hinterbliebenen gebührend her⸗ vortraten, ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, an der außer den bisher genannten Herrn auch Herr Hauptlehrer Pfeiffen⸗ berger teilnahm. Es wurden die Fragen der Vereinsgründung beſprochen und der Satzungsentwurf für den Verein der Ruhe⸗ gehaltsbeamten und Beamtenhinterbliebenen Mannheim einſtimmig angenommen. Dieſer Verein ſoll den Amtsbezirk Mannheim um⸗ faſſen und, wenn in den Amtsbezirken Weinheim und Schwetzingen keine beſondere Vereine gegründet werden, was ſehr gewünſcht wird, auch Gemeinden dieſer Bezirke. Mitgliederverſammlungen finden am 1. Donnerstag jedes Vierteljahres, der ein Werktag iſt, nachmittags um 3 Uhr im„Rodenſteiner ſtatt und zwar ohne beſondere Einladung. Endlich wies Herr Oberrechnungsrat Rothenacker in einem weiteren Vortrag auf die wirtſchaftlichen Vorteile hin, die der badiſche Beamtenbund gewährt, eine Kranken⸗ kaſſe, Erholungsheime, Heilſtätten, Brandverſicherung uſw., wofür er den lebhaften Dant erntete. Nach 6% Uhr ſchloß die ſehr an⸗ regend verlaufene Verſammlung. M. 38 Mieter-Bereinigung. Wie im ganzen Reich, iſt auch hier ein reger Zuſammenſchluß der Mieter zu verzeichnen. Der Mietertrag in Naumburg hat einen Zuſammenſchluß ſämtlicher deutſchen Mietervereine gebracht. Es wäre ſehr zu bedauern, wenn in Mannheim eine Zerſplitterung der Mieter eintreten würde, weil nur das Bodenkapital hiervon Vorteil hätte. In der letzten Monats⸗ verſammlung wurde, ſo ſchreibt man uns, davon Kenntnis gegeben, daß Vorarbeiten zur Errichtung einer Geſchäftsſtelle ge⸗ troffen ſind. Die einzelnen Vorſtandsmitglieder können nicht mehr die zahlreichen Anfragen beantworten. Das kann nur durch⸗beruf⸗ liche Kraft in Zukunft geſchehen. Im Anſchluß daran muß der Jahresbetrag von 3 M. auf 6 M. Mindeſtbeitrag erhöht werden. Er iſt jetzt noch ſo klein, beſonders im Vergleich wit anderen Organiſationen, daß nur durch zahlreichen Eintritt der Mieter die Ziele der Vereinigung erreicht werden können Es wurde weiterhin — Kunſtausſtellung Würzburg 1920. Eine Reiſe vom Rhein zum Main verläuft heute nicht ohne Ab⸗ wechslung. Bei der Fahrt durchs Neckartal überdenkt man ſo ſtill ei ſich, wie der durch ſeine Einbuchtungen und Felspartien male⸗ riſche, rauſchende Fluß ſich wohl im neuen Kanalbett wird aus⸗ nehmen; auf dem Bahnhof in Lauda erhält man für 3 Mark ein weißes Brötchen mit feiſtem Schinken ſerviert. In Würzburg ſelbſt koſten die Kirſchen, überheupt das Obſt, gar nur die Hälfte wie bei uns. Die Lebensmittelfragen ſind ja heute ſo wichtig geworden, daß ſie beinahe für die Beurteilung eines Stadtbildes mitbeſtimmend werden, ſodaß man ſie mir wohr ugch als Einleitung für einen Kunſtbericht wird diesmal verzeihen 15 Ueber den Empfang in Würzburg vermag ſich niemand zu beſchweren. Das halbe Pfla⸗ ſter iſt aufgeriſſen, was wiederum einen gewiegten Reiſenden nicht verblüffen darf, und es wehen auf dieſem„öden Trümmerhaufen tolz ein paar blauweiße Fahnen als Reklame für die„Kunſtaus⸗ ellung Würzburg 19200, wohin wir ja eigentlich wollen. tur muß man ſich hüten, durch das beinahe verfaulte„Grün“, das ie Fahnenſtangen„ſchmückt“, ſich etwa zu irgendwelchen Vorein⸗ genommenheiten frühzeitig verleiten zu laſſen. Die Ausſtellung, von der auch ein umfangreicher Katalog mit Abbildungen vorliegt, zeigt ſich uns als eine Veranſtaltung der Ver⸗ eir igung Unterfränkiſcher Künſtler und Kunſthandwerker. Sie iſt intereſſanter durch ihre Vergleichsmöglichkeiten, als ihres eigenen, inneren Wertes wegen. Letzteter iſt nicht überragend und auch nicht keſtimmend. Es herrſcht die Technik. Einer innerlichen Durch⸗ ringung oder Beſeelung des Vorwurfes begegnen wir nur ſelten. s bleibt eine gewiſſe Lebloſigkeit und Eintönigkeit als Eindruck zurück. Starke eigene Begabungen zeigen ſich nur ſelten und dann 1 ziemlich ſchüchtern. Modernſte Kunſt waat ſich faſt garnicht Iuft Was man davon ſieht, iſt nicht beſonders ernſt zu nehmen. nſofern bleiben auch nur wenige Namen zu nennen. benheimer impreniert mit einem trefflichen Porträt in Blau und eh Der Würzburger H. Dickreiter ragt 5 enfalls durch ein verinnerlichtes Porträt(Dr. Jules Hibers) her⸗ br⸗ Außerdem fallen noch Willy Wolff als guter Landſchafter, Baumann mit einigen Zeichnungen und Peter Würth ſonders auf. Unter den Bildhauern kommt Heinz Schieſt!— ir können ihn vielleicht am beſten als den„Böhle“ in der Bild⸗ Blusrei bezeichnen— in Betracht. Natürlich gibt es auch viele umenbilder(auch von„zarter Hand“) und unangenehme Alle⸗ Tuien und Genreſzenen(wie„Die nach Innen ſchauen“,„Der Liebe uſe„„Träumer ſeiner Sehnſucht“,„Um's Brot“,„Todesahnen“ 8.). Alles in allem bleibt der Eindruck einer Kunſtausſtellung dei a um das Jahr 1900. So wenig ſich die alte Kunſtſtadt Mann⸗ m mit den herrlichen Barockſchätzen Würzburgs meſſen kann, ſo enia vermag letzteres wiederum mit dem neuen Mannheim zu Joſef O p⸗ konkurieren. Ueberzeugend erſcheint das ſofort gngeſichts der Ab⸗ teilung„Kunſtgewerbe“ in der Würzburger Ausſtellung. Von der geiſtigen Höhe, Verfeinerung des Geſchmacks, der trefflichen Spiege⸗ lung des Zeitgeiſtes, wie ſie uns die hieſige Ausſtellung der„Kunſt⸗ und Handwerkerſchule Eſſen“ in der Kunſthalle bringt, kann keine Rede ſein. Wie die Bilder, ſo erſcheinen dort auch die Gegenſtände einer ſchon etwas zurückliegenden Zeitepoche zu entſtammen. Es bleibt hier unleugbar feſtzuſtellen, daß wir in unſerer Stadt etwas erreicht haben, um das man uans beneiden kann, ohne daß wir jedoch behaupten wollen, daß nicht noch viele dringende Aufgaben und berechtigte Wünſche der Erfüllung harrten. Willy Oeſer. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. 4er Männer⸗Quarkett 16er Eſſen. Das Männerquartett 16er Eſſen unter Leitung ſeines mit dem letzten Kaiſerpreis ausgezeichneten Dirigenten Guſtav Starkgraf veranſtaltete geſtern abend im Nibelungenſaal ein leider nur fehr ſchwach beſuchtes Konzert. Jeden⸗ falls war verſäumt worden, die nötige Reklame zu machen, ſonſt würden ſich die hieſigen Geſangvereinler doch zahlreicher eingeſtellt haben, und ſie hätten auch, obſchon hier in Mannheim im Männer⸗ chorgeſang Tüchtiges geleiſtet wird, noch-manches bernen können. Das aus 16 noch jungen Sänger! beſtehende Quartett verfügt über erleſenes Stimmaterial mit beſonders ſchönen Tenören und Bäſſen, von denen der Tenoriſt J. Braun und der Baſſiſt W. Müller ſich auch in einigen Solonummern erfolgreich hören ließen. Ein verſtändnisvoller Begleiter war ihnen der Mannheimer Pianiſt Walter. Auserleſenere Genüſſe dagegen bot das Männer⸗Quartett, das mit ſeinem a capella geſungenen, durchweg an das Muſikver⸗ ſtändnis und die Reinheit des Tones hohe Anforderungen ſtellenden Chöre den höchſten Anforderungen gerecht werden konnte. Schon der friſch und temperamentvoll geſungene Rheingruß von Ullrich ſchlug mächtig ein Zwei volksliedartige Chöre„Die gebundene Nach⸗ tigall“ von M. Neumann und„Es haben zwei Blümlein“ von Schrader wurden zart und duftig, mit wunderbarem Piano und ge⸗ fühlswarm geſungen. Einen beſonderen Erfolg errang der Chor mit dem ſchwierigen Kunſtlied„Maienwind“ von Neubner. In allen noch folgenden Chören blieben die Sänger auf der ſchon mit dem erſten Lied eingenommenen Höhe und führten ihr Programm trotz der Leere des Saales ruhmreich zu Ende. Einzig und allein die Ausſprache, beſonders auch das Fehlen des Zungen—'s wäre noch einiger Verbeſſerungen fähig, alles übrige: Reinheit des Tones, Zu⸗ ſammenklang der Stimmen, Licht und Schatten im Vortrag waren von ſeltener Schönheit. Aehnlich wie nach dem Anhören des Deſoff⸗ ſchen Chores aus Frankfurt, können wir nur wünſchen, daß uns ſo feine Kunſt öfters beſchert werden möge, aber auch, daß das Ver⸗ ſtändnis hierfür im Publikum noch mehr wachſe; denn zur„Fa⸗ das Projekt der Stadt, Wohnhäuſer an der Gartenſtadt zu er⸗ ſtellen, beſprochen und verlangt, daß unter keinen Umſtänden dork Mietskaſernen erbaut werden dürfen. Ende dieſes Jahres läuft das Sperrgeſetz ab. Wenn es nicht verlängert wird, muß eine ſchrankenloſe und wilde Bodenſpekulation einſetzen. Es iſt klar, daß dies für den Mieter unerträaliche Zuſtände bringen würde. Sportliche Nundſchau. 23. Heilbronner Ruder⸗Regalta. Zu der 23. Heilbronner Ruder⸗Regatta am Sonntag, 11. Juli, ſind folgende Meldungen abgegeben worden: I. Jungmann⸗Vierer: 1. Stuttg. Rudergeſ. 1899, 2. Eberbacher.⸗ Geſ., 3. Amieitia. 4. Heidelberger.⸗Kl., 5. Frankenthaler.⸗Kl., 6. Rhein⸗Kl. Alemannia, 7. Ludwigshafener.⸗V., 8. Heilbronner Schwaben, 9. Ruderverein Heilbronn, 10. Karlsruher Ruderverein, 11. Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft, 12. Frankf. Ruder⸗Kl. II. Jungmannen⸗Einer: 1. Mannheimer Ruderklub, 2. Schwaben Heilbronn, 3. Frankf. Ruderklub, 4. Mannheimer Ruder⸗ geſellſchaft, 5. Stuttgarter Rudergeſ. 1899, 6. Alemannia Karls⸗ ruhe, 7. Amicitia Mannheim. III. Kilian⸗Vierer: 1. Heidelberger.⸗G., 2..⸗G. Schwaben, Heil⸗ bronn, 3. Karlsruher.⸗V. IV. Junior⸗Vierer: 1I. Mannheimer Ruderverein Ami⸗ citia, 2. Mannheimer.⸗G., 3. Ludwigshafener R. ⸗V., 4. Rudergeſellſchaft Schwaben Heilbronn, 5. Frankfurter.⸗Kl. V. Schwaben⸗Achter: 1. Eberbacher.⸗G., 2. Heilbronner.⸗G. Schwaben. VI. Doppel⸗Zweier: 1. Ruderklub Saar, Saarbrücken, 2. Mann⸗ heimer.⸗G., 3. Alemannia Karlsruhe, 4. Ruder⸗Kl. Frankfurt, 5. Karlsruher.⸗V., 6. Stuttgarter.⸗G. 1899. VII. Jungmannen⸗Achter: 1. Karlsruher.⸗V., 2. Amie itia Mannheim, 3. Ruderverein Heilbronn, 4. Heidelberger.⸗Kl., 5. Alemannia Karlsruhe, 6. Frankfurter.⸗Kl., 7. Mannheimer„R.. Kl., 8S. Mannheimer.⸗G., 9. Ruder⸗Geſ. Schwaben. VIII. Wartberg⸗Vierer: 1. Heilbr..⸗G. Schwaben, 2. Stuttgarter .⸗G. 1899, 3. Ludwigshafener.⸗V., 4. Ruderverein Heilbronn. IX. Stadt⸗Vierer: 1. Amicitia Mannheim, 2..⸗G. Schwaben Heilbronn. X. Neckar⸗Einer: 1. Mannheimer.⸗Kl., 2. Mannheimer .⸗G., 3. Frankfurter.⸗Kl. XI. Jungmannen⸗Vierer:(Ermunt.⸗Vierer): 1. Rheinklub Alemannia, 2. Ruder⸗Geſ. Eberbach, 3. Heidelberger.⸗Kl., 4. Frankfurter.⸗Kl., 5. Frankenthaler.⸗V., 6. Mannheimer.⸗G., 7. Heilbronner.⸗G. Schwaben, 8. Stuttgarter.⸗G. 1899, 9. Rudervexein Heilbronn. XII. Kätchen⸗Achter: 1. Ruder⸗V. Heilbronn, 2. Mannhe imer R. ⸗Kl., 3. Rheinklub Alemannia, 4. Heilbronner.⸗G. Schwaben, 5. Mannheimer.⸗V. Amicitia. XIII. Zweier ohne Steuermann: 1. Heidelberger.⸗G., 2. Karls⸗ ruher.⸗V. XIV. Großer Achter: 1. Mannheimer.⸗V. Amicitia, 2. Heilbronner.⸗G. Schwaben, 3. Mannheimer Rudergeſellſch. Jugendweltkämpfe in Pforzheim. Der Aufforderung des Reichsausſchuſſes, im Frühjahr an allen Orten, wo Turnen und Spiel in Schule und Verein eine Heimſtätte hat, Wett⸗ kämpfe der Jugend, die ſog. Reichsjugendwettkämpfe zu veranſtalten, iſt man in Pforzheim getreulich nachgekommen. Mit welchem Erfolge, das zeigte die Veranſtaltung am letzten Sonntage auf dem Sportplatze im Würmtal. Urſprünglich war die Durchführung anders geplant. Man dachte an eine ſog. Turn⸗ und Sport⸗Woche. Man wollte zu Beginn der Woche mit Tenniswettſpielen am Davosweg beginnen, man wollte Veran⸗ ſtaltungen auf und in dem Waſſer, im Rudern und Schwimmen, arran⸗ gieren. Die Fußballklubs ſollten ihre Spiele, die Turner ihre Fauſtball⸗ und Schlagballſpiele zeigen und am Sonntgg ſollten als Schluß des Ganzen große Maſſenvorführungen auf einem Feſtplatz den würdigen Schluß bil⸗ den. Man kam wieder ab davon. So wurde aus der Pforzheimer Turn⸗ und Sportwoche ein Sonntag für die Jugend⸗ und ein Sonntag für die allgemeinen Wettkämpfe. Der vergangene Sonntag war der Tag der all⸗ gemeinen Wettkämpfe für Turner und Sportler. Der 1. Sportklub hatte leichtathletiſche Kämpfe, der Gau Baden des Deutſchen Radfahrerbundes Jugendfahren, Spielwettkämpfe und der Pforzheimer Turngau die Austragung ſeiner Caumeiſterſchaften im Fauſtball u. Schlag⸗ ball ausgeſchrieben. Wiederum war tal vorbehalten, die Uebungsſtätte zu ſein. ſich am Samstag abend die Hockey⸗Mannſchaften des ftums 5 Sport⸗Klubs Karlsruhe und des Gymnaſiums Pforz⸗ heim zum Wettſpiel. Mit:2 Toren ging lt.„Pforzh. N..“ Karlsruhe als Sieger hervor. Pforzheim hat ſich wacker gehalten und zeigt gute Fort ſchritte, denn beim Vorſpiel in Karlsruhe wurden ſie mit 10:0 Toren, dies mal nur mit:2 Toren geſchlagen. Zu den Gauen des 10. Deutſchen Turnkreiſes, die dem Spier gunz be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit ſchenken, gehört der Pforzheimer Turn⸗ gau mit ſeinen 40 Vereinen. Faſt in allen Vereinen haben ſich Fauſtball⸗ mannſchaften gebildet, die in gewiſſen Zeitabſchnitten Wettſpiele unter⸗ einander austragen Nebenher, ſchon ſeit Monaten, ſpielen die Vereine um die Gaumeiſterſchaft im Fauſtball und Schlagball. Die Schlußſpiele hatte man auf Sonntag nach Niefern anberaumt u. ein Volkswett⸗ turnen damit verbunden. Der Turnverein Niefern hatte zum erſten Male wieder ſein Heim im Beſitz, nachdem es jahtelang dem Kommunal⸗ verband hatte dienen müſſen. Morgens um 9 Uhr begannen die volkstüm⸗ lichen. Wettübungen. Schöne Leiſtungen wurden im Kugelſtoßen erzielt, ſchwierig waren für viele Teilnehmer die Freiübungen. Das Nachmittags⸗ programm brachte dem zahlreichen Publikum intereſſante Spielvorführun⸗ gen. Es galt die Gaumeiſterſchaft im Fauſtball und Schlagball zu holen. Der vorjährige Meiſter, der Turnverein Eutingen, hatte alle Mühe, ſeinen Poſten zu behaupten. Ein neues, bisher ungewohntes Bild bot das Schau⸗ turnen von Damenabteilungen. Viel bewundert wurden die Kürübungen einer Anzahl Mitglieder des Turnvereins Pforzheim am Reck und Barren. Der gegen 5 Uhr einſetzende Regen zwang die Feſtleitung, die Preisver⸗ teilung in der Turnhalle vorzunehmen. Von den über das lokale Intereſſe hinausgehenden Ergebniſſen ſind zu nennen. Fauſtballmeiſter, Klaſſe A: Turnverein Eutingen, 92:84 Ball gegen Turn⸗ und Sportverein Brötzingen. Klaſſe B: Turn⸗ und Sportyv erein Bröt⸗ zingen 73:67 Ball gegen Turnverein Erſingen. Alte Herren: Turn⸗ Geſellſchaft Pforzheim gegen Turn⸗ und Sport⸗Verein Bröt⸗ zingen. Schlagballmeiſter: Turn⸗Geſellſchaft Pforz⸗ heim gegen Turnverein Eutingen mit 53:32 Punkten. Der Bund Deutſcher Radfahrer(Gau Baden) beziehungsweiſe ſeine Pforzheimer Vertretung begann ſeine Wettkämpfe mit einem Mannſchafts⸗ rennen über 100 Kilometed auf der Strecke Pforzheim—Nagold und zurück. Nach dem die ganze Nacht niedergegangenen Regen ein ſchweres Stück. Die Zeit von 3 Stunden konnten nicht gehalten werden, Räderdefekt unterwegs ſorgte dafür. Dagegen kam das Jugendfahren und Langſamfahren glatt auf ſeine Rechnung. Mit Verſpätung konnte bei Konzert im Brauhaus⸗ keller um die zwoͤlfte Mittagsſtunde Herr Gauvorſitzender Eichels⸗ dörfer⸗Mannheim die Preisverteilung vornehmen. In ſeiner Anſprache betonte der liebenswürdige Sportgenoſſe, daß die Radler gerne nach Pforz⸗ heim gekommen ſeien, um den Bundeskameraden in der Schaffung von Spielplätzen behilflich zu ſein. Er dankte der Stadtverwaltung und den Vertretern des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen für ihre rege Teil⸗ nahme. Waren ſchon morgens zum Empfang der Radler hunderte von Perſonen am Startiplatz, ſo war dies am Nachmittag bei den Radball⸗ ſpielen und dem Schaufahren noch mehr der Fall. Man bewunderte und beſtaunte die Leiſtungen der Frankenthaler und Mannheimer Rad⸗ ler, die Vorzügliches boten. Noch vor Einſetzen des Regens waren die Darbietungen zu Ende, mit denen Pforzheims Radlerwelt der Einwohner⸗ ſchaft einen Einblick in einen Sport gegeben hat, der vielſeitig und geſund⸗ heitlich fördernd wirkt. Die Ergebniſſe waren: Mannſchaftsfahren über 100 Kilometer: Start: 3 Vereine, 27 Fahrer: 1. Preis Turn⸗ u. Sportvereinigung Pforzheim Abteilnug Sturm“, 3 St. 55 Min 2. Preis Radfahrerklub„Rekord“, Freiburg i. Br., 4 St. 17 Min. 22 Sek. Der Radfahrer⸗Verein„Schwalbe“ Ellmendingen mußte wegen Sturz, wobei 4 Räder beſchädigt wurden, unterwegs ausſcheiden. Radballſpiel: 1. Preis Radfahrer⸗Vereinigung Frankenthal; 2. Preis Velocipediſten⸗Verein Mannheim. Schaufahren im Schul⸗ und Kunſtreigen; Anerkennungspreiſe: Radfahrer⸗Vereinigung Frankenthal, Velocipediſten⸗Veren Mannheim, Turn⸗ und Sport⸗Vereinigung Pforzheim⸗Brötzingen(Klub„Sturm“). Allgemeines. sr. Ein neues Stadion, das mit einem Koſtenaufwande von 3 Millionen Mark erbaut worden iſt, wurde für Lichtenberg bei Berlin am Sonn⸗ tag in Gegenwart des Oberpräſidenten der Provinz Brandenburg durch Wettkämpfe der Lichtenberger Turn⸗ und Sportvereine eingeweiht. Die Eröffnungsrede hielt Oberpräſident Ziethen. Die dann folgenden Wett⸗ kämpfe zeigten zum Teil recht gute Leiſtungen. sr. Neue Verleihungen des deutſchen Sportabzeichens. Wie der Deutſche Reichsausſchuß mitteilt, haben 6 weitere Sportsleute das deutſche Turn⸗ und Sportabzeichen in Bronze ſich erworben. Mit dieſen ſteigt die Zahl der Ausgezeichneten auf 1155. 55 es dem prächtigen Platz des 1. Sportklub im Würm⸗ Den Schiedsrichtern ſtellten Rudern. d. 40. Ruderregatta in Bad Ems. Zu der am 18. Juli in Bad Ems von der Frankfurter Rudergeſellſchaft„Germania“ veranſtalteten 4 0. Ruderregatta ſind von 17 Vereinen 79 Boote mit 420 Ruderern ge⸗ meldet worden, gegen 15 Vereine mit 56 Booten und 249 Ruderer im ſchingsfee“ nebenan ſtrömte es in Scharen! F. E. Sch.(J..) Jahre 1914. Süddeutſche Vereine haben nicht gemeldet. — ‚———— —-——ññ———— 4. Seite. Nr. 298. Manngeimer Seneral- Auzeiger: Elbend· Ausgabe) Mittwoch, den 7. Juli 1920. Handelsblaif des NMann ——— in Baden. Zur Auflösung der Badischen Aufenhandelsstelle. Von amtlicher Seite wird uns geschrieben: Die Durchführung der Verordnung des Relchswirtschafts- ministers vom 20. Dezember 1910, betreffend die Auhen- nhnandelskofntrolle und die Einführung der Ausfuhr- a bgaben und der Reichsgebühr für die Aus- und Einfuhr- bdewilligungen, hat zu einer derartigen fachlichen Auf⸗ teilung des Materials, das der Badischen Außenhandelsstelle zur Bearbeitung zustand, geführt, daß ihr nur noch ein sehr beschränktes Tätiskeitsfeld geblieben ist. Alle Industrie- und Geschäftszweige von eimiger Bedeutung sind zu fachlichen Außenhangelsstellen mit räumlicher Zuständigkeit für das ganze Reich zusammengeschlossen worden. Der Badischen Auhßenhandelsstelle blieb somit als zuständige Arbeit“ in der Hauptsache nur noch die Erledigung von Anträgen für Waren, die keiner Preisprüfung unterworfen sind. und der von Pri⸗ vaten eingereichten Anträge. Wohl hat die Badische Außen- handelsstelle stets und mit Erfolg die Politik der Erweiterung der Beſugnisse des Beauftragten des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung durch Schaffſung von Preis- prüfungsstellen und Außenhandelsnebenstellen mit räumlicher Zuständigkeit für Baden oder Süddeutschland für die einzelnen Geschäftszweige befolgt. Da aber diese Organi- sation dem Abschluß nahe ist, hat sich daß Badische Ministe- rium, des Innern nunmehr zur Vereinfachung der Geschäfte entschlossen, die Badische Außenhandelsstelle mit Wirkung vom 30. Juni aufzulösen und die ganze Tätigkeit betreffend die Ein- und Ausfuhrbewilligungen mit Bearbeitung der eingercichten Anträge dem Beauftragten des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbe⸗ Willigung in Karlsruhe zu überlassen. Soweit Bewilligung und Bearbeitung der Anträge in Frage kommen, tritt hierdurch keine Aenderung im Geschäftsgang ein. Da- durch, daß die meisten der bisherigen fachkundigen Referenten der Außenhandelsstelle in den Dienst des Beauftragten des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung treten, ist vielmehr die Gewähr dafür gegeben, daß die bisherigen Er- kahrungen auch künftig ausgenutzt werden. Nach wie vor wird in erster Linie darauf geachtet werden, daß alle An- träge mit größter Schnelligkeit und Zuverlässiskeit ihre Ere ledigung ſinden. Die Zuständigkeit der Karlsruher Stelle ist durch Abmachungen mit den Zentralstellen und Auhen- handelsstellen gegeben, wie z. B. mit denen für die holzver- arbeitende Industrie, Bürsten- und Pinselindustrie, Eisen- und Stahlerzeugnisse, Elektrotechnik. Grobkeramik. Zement und Gips, Kalk, Glas, Fahrzeuge und Leder. Auflerdem werden durch den Beauftragten des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung in Karlsruhe die Anträge auf Aus- undk Einfuhr von Waren, die keiner Preisprüfung unterliegen, und die von Privaten einzureichenden Anträge erledigt. Für Gold- u. Silberwaren, Holzverkohlung und Maschinen für die Bürstenindustrie sind Außenhandelsstellen bzw. Außen⸗ handels nebenstellen in Baden errichtet worden, und mit anderen Industrien schweben zurzeit noch aussichtsreiche Ver- handlungen, so mit der Textilindustrie, der papierverarbeiten- den und Etuisindustrie, der Uhrenindustrie, der feinkerami- schen und anderen mehr. Wie bisber. schließt die Zuständigkeit des Beauftragten des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung fo!- gende Gebiete aus: Unverarbeitetes Eisen und unver- arbeitete Metalle, Rundholz und Schnittholz. unverarbeitete Papiere, Tabak, Ausfuhr von Chemikalien, Einfuhr von Lebens- und Futtermitteln, Oelen, Fetten und Leim, soweit bewirtschaftet. Anträge auf Aus- und Einfuhr von solchen Waren sind an die zentralen Fachstellen kru richten. 5 Organisation des Verfahrens. Auf allen übrigen Gebieten sind die Anträgè auf Aus- und Einfuhr bei dem Beauftragten des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung in Karlsruhe, Stefanienstr. 51, in dreifacher Fertigung einzureichen und werden von ihm unmittelbar erledigt. Bei einzelnen Fachstellen findet die Ge- bührenerhebung und nähere Prüfung der Ausfuhrpreise als- dann nachträglich statt. Die Antragsteller werden gebeten, durch klarste Darlegung der allgemeinen und besonderen Um- stände, genaue Bezeichnung der aus- Waren und Angabe der Nummer des Zolltarifs, durch Angabe der Packstücke, Gewichte und Preise, Rückfragen zu ver- meiden, damit der Geschäftsgang keine Störung erleidet. Die Antragsformulare die bei den Handelskammern erhält- lich sind. schreiben genau vor, welche Angaben notwendig sind. Die pünketliche Beachtung dieser Vorschriften führt allein zu reibungsloser Arbeit. Unter allen den geschilderten Umständen Kann sich die badische Regierung darauf beschränken, durch das Ministe- rium des Innern in steter engster Fühlung mit dem Beauf- oder einzuführenden tragten des für Aus- und KEinfuhrbewilli- gung, Herrn Regierungsrat Weber. der selbst Badener ist und im Laufe seiner Täatigkeit Jelegenheit gehabt hat. die Be- dürfnisse des Landes kennen zu lernen, zu bleiben und sich den ihm notwendig erscheinenden Einflul auf die Geschäfts- führung zu wahren. Die Regierung wird ues sich insbesondere stets angelegen sein lassen. Anregungen einzelner Industrien zu berücksichtigen, die Behandlung besonders gearteter Fälle im Sinne der Inteèressenten und des.andes zu unterstützen und ine scehnelle Erledigung der Geschäfte, ohne die die Karlsruher Stelle ihre Berechtigung verlieren müßte, zu fördern. Dies wird um so leichter möglich sein, als der Leiter der Badischen Außenhandelsstelle, Kaufmann Lut 2. als kauf- männischer Berater des Ministeriums des Innern nach wir vor in desten Diensten bleiben wird. 0 Die Ausfuhrtätigkeit, die zu den Zeiten des Tiefstandes unsres Markkurses äußerst rege war, mußte bei seinem Steigen erheblich nachlassen. Bei den außerordentlich gestiégenen Preisen für die Rohstoffe und der Höhe der Löhne haben die Gestehungspreise unserer Fertigfabrikate in vielen Fällen den Weltmarktpreis(rreicht. wenn tächt überschritten. In diesem ungünstigen Augenblick wurde die Erhebung der Aus- fuhrabgabe angeordnet und unter dem lebhaften Wider- spruch aller betroffenen Geschäftszweige vom 10. Mai an durchgeführt. Das Reich hat die Bereitw illigkeit gezeigt. eine Ermäßigung der Abgoben zu besprechen, und hat bereits die Sätze in einigen Fällen herabgesetzt oder die Abgabe aufge- hoben., es wird sich aber fragen, ob sie nicht gänzlich fallen zu lassen sind. Naturgemäß brachte die Erhebung der Abgabe zusammen mit der Reichsgebühr von 54 0 eine entsprechende Mehrarbeit mit sich, die mit dem dem Beauft- agtem des Reichs- kommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung zur Verfügung stehenden Personal nicht leicht bewältigt werden konnte,. um- so Weniger, als Formalitäten vorgeschrieben waren, die den Geschäftsgang verzögerten. Es gelang nach entsprechenden Bemühungen, dliese auszuschalten, und heute ist es wieder möglich, die Bewilligung de n Antragstellern ohne Zeitverlust zuzusenden. Da die langsame Erledigung der meisten Fachstellen bekanntlich zu den schwer- sten Vorwürken Gelegenheit gibt, wird die Regierung auch in Zukunft bestrebt sein, durch Vereinbarungen mit den Fachstellen, die sich noch nicht bereit gefunden haben, die badischen Anträge der badischen Landesstelle a bzutreten, die Bearbeitung aller aus Baden kommenden Anträge, soweit dies die beteiligten Fachgruppen wünschen und nicht ganz besondere Bedingungen geste IIt sind. durch den Beauf- tragten des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewillig ung in Karlsruhe geschehen zu lassen. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 7. Juli. ODrahtb.) Die Stimmung der Börse Zestaltete sich im allgemeinen fest, eine Ausnahme machten ontanaktien: Gelsenkirchener wurden herabgesetzt, auch Harpener, Oberbedarf, Phonix-Bergbau und Caro notierten unter den géstrigen Abendkursen. Von sonstigen Werten sind Buderus als gut behauptet, Deutsch-Luxemburger, Mannes- mann als höher zu nennen. Adlerwerke Kleyer waren be⸗ festigt, auch Daimler stellten sich höher. Benz-Aktien notier- ten 181 bis 183. Guano, welche beträchtlich anzogen. zu einer Steigerung von 329% auf 270. um 49%, Elektron Griesheim um 6% annl. Ruhiger war die Hal- tung am Elektroaktienmarkte, doch waren A. E. G. und Schückert ca. 2% höher. Kaliwerke Aschersleben und Weste- regeln lagen fest. In Schantungbahn waren die Umsätze ge- ringfügig und die Tendenz schwächer, Lombarden stellten sich auf 40%½ und Staatsbahn auf 238. untetlagen mäßiger Abschwächung. Eine kleine Be- wegung entwickelte sich in Deutschen Petroleum, welche 807 bis 813 bis Sor, und Deutsche Erdol 1360 bis 1500 notierten. Opiag lagen sehr fest, 4850 bis soo0 gehandelt. Aucli Mans- felder Kuxe stellten sich höher, 3825 bis 3800. Rumplerwerke notiertem ca. 246 Geld. Am Rentenmarkt lagen heimische An- leihen in der Mehrzahl gut behauptet. Mexikaner preishaltend. sVige Goldmexikaner 357%. Zellst off Waldhof stiegen um weitere 6½¼½ auf 328, später trat in Petroleumaktien und Eröhere Käufe führten Holzverkohlung zogen Mansfelder Kuxen(bis 3400) Haltung ein. Privat- diskont 4% und darunter Berliner wertpapierbörse- Berlin, 7. Juli. ODrahtb.) Die schon gestern zu beob- achten gewesene Realisationsneisung machte sich heute in verstärktem Maße geltend, wofür außer auf das Ausbleiben weiterer Käuferschichten auch auf die Berichte über die gestrigen Verhandlungen in Spa hingewiesen wurde. Stärker wurden namentlich Montanpapiere realisiert, bei denen auch durch das Bekanntwerden der Interessengemein- treibende Anregung weggefallen ist Die Kurseinbußen be⸗ trugen bei Gelsenkirchen und Phönix bis übef 10%, daneben Feste Haltung zeigten ferner Chem. Anglo- Kolonialwerte schaft Gelsenkirehen-— Deutsch-Luxemburg die bisherige kurs- eimer CGenerdl-Anzeiger auch für Bismarckhötte im gleichen Ausmaße. Am Schiff- fahrts-, Farb- und Elektroaktieninarkt waren neben vereinzel- ten Kursbesserungen gleichfalls Kurseinbußen mäßigen Um- fangs in der Mebrzahl zu verzeichnen. Sonst lagen Kali und Zellstoff Waldhof fest. Starken Schwankungen unterlagen Petroleumwerte, Erdol gingen von der vorbörslichen Steige- rung bis 1570 wieder auf 1525, Deutsche Petroleum von 820 auf 790 zurück. Kolonialwerte waren vernachlässigt. Am Rentenmarkte war die Festigkeit der österreichischen und ungarischen Papiere hervorzuheben. Im spdteren Verlaufe nahm das Geschäft mehrfach einen Anlauf zu einer gewissen Belebung. doch waren die Kurse zum Teèil mäßig weiter rück- gängig. Anglo-Guano wurden bei kester Tendenz, mit 2699 notiert. Berliner Produktentiarkt. Berlin. 7. Juli.(Drahtb.) Nachdem bereits gestern am Hafermarkte die Preissteigerungen, sich nachbörslich nieht mehr behaupten konnten, gingen heute die Preise in scharfem Tempo weiter zurück, weil zum Teil aus der Provinz viele Angebote zu bestmöglichstem Verkauf vorlagen. In Hülsenfrüchten hat sich die Lage nicht ver- ändert. In Heu und Strohl drückte starkes Angebot auf die Preise. Hafer- ne infolge von Störungen bisher aus- gceblieben. Wirtschaffliche Rundschau. Gegen weitere Frachterhöhungen. 55 8. Juli d. J. findet in Osnabrück eine Sitzung des Unterausschusses für Eisen und Stahl der Ständigen Tarifkommission statt, in der wiederum eine Frachtverteuerung für Eisen und Stahl beschlossen werden soll. Der Reichsverhand der Peutschen Industrie hat Einspruch gegen eine neue Frachterhöhung erhoben. Nicht durch Tariferhöhungen müsse im Eisenbahnbetrieb die alte Wirtschaftlichkeit wieder eingeführt werden, sondern es müsse zu diesem Zwecke energisch durchgegriffen werden. Eine Frachterhöhung im gegenwärtigen Kusenplick würde ver- derblich wirken. Ein Delegierter für die Saar- Ein- und Ausfuhr. Als Delegierter des Reichskommissars für Aus- und Ein- fuhrbewilligungen wurde Herr Pagenstecher zur Han- delskammer Saarbrücken entsandt mit der Aufgabe, die von der Handesantee Saarbrücken für die Einfuhr nach Deutschland ausgstellten Ursprungszeuguisse zu prüfen und gegenzuzeichnen. Demgemäß ist die den Zollsteilen erteilte Ermächtigung, Sendungen aus dem Saatgehiet bis zum 30. Juni über die Saargrenze ohne Einfuhrbewilli⸗ [gung zuzulassen, sofern durch eine Bescheinigung der Han- delskammer Saarbrücken nachgewiesen ist, daß die Waren in Deutschland oder im Saargebiet erzeugt sind, bis a f Wweiteres verlängert worden mit der Maßgabe. daß diese Ursprungszeugnisse die Gegenzeichnung des obenerwähnten Delegierten tragen. Auf Grund der von den Handelskammern bis zum 30. Juni ohne Gegenzeichnung des Delegierten ausge- stellten Ursprungszeugnisse können Waren noch bis zum 18. Juli eingeführt werden. — 5 Der Schiffs“ und Hafenverkehr in Ludwieshafen——5 er- heblich gegen den Versleichsmonat im Voriahr und im Monat Mai und erreichte eine Tonnenzahl von 173 418, 5. „Bari“ Bayerische Gerbstoffwerke.-G. in München. Das unter dieser Firma eingetragene neue Unternehmen hat zum Gegenstand die Herstellung und Verwertung von Gerbstoffen, insbesondere die Verwertung bayerischer Rinde. Grund⸗ kapital 7 000 O⁰ Die auf den Namen lautenden Aktien zu je 100 A werden zum Nennbetrage ausgegeben. Unter den Gründern befindet sich die Pfälzische Bank Filiale München. Ermäfligung der Ausfuhrabgaben für Pelzwaren. Der Verband deutscher Rauchwarenfabrikanten hat Erleichte- rungen bei der Ausfuhrabgabe durchgesetzt. Für rohe Felle als Pelzwaren wird keine Abgabe mehr erhoben, für zuberei- 8 Pelzwaren und Pelzfutter 3% ohne Unterschied der elzart. ** Eine österreichische Wiederburbaubgek in Amsterdam. Nach einer Amsterdamer Meldung heabsichtigen die Oester- reichische Creditanstalt und das Wiener Haus Rothschild, in Amsterdam eine Bank für die Bedürfnisse des Wiederaufbaues Oesterreichs zu gründen. Rothschild erwarb zu diesem Zweck das Amsterdamer Gebäude der französischen Gesandtschaft. Internationale Mustermesse Triest. Die Handelskammer Mannheim schreibt uns: Firmen, welche an der Wiederan- knüpfung der Handelsbeziehungen mit Triest und dessen IIintèrland. Sowie an der Beteiligung an der im Herbst dort- selbst stattfindenden Internationalen Mustermesse In- teresse bhaben. werden ersucht, dies der Handelskammer mit- zuteilen. N„ 1 2 Div.. 8— 5 n. Frankfurter Börse. SaeecverrAsuen. Berliner Börse.. Owidendsn-W²eete. Shberteiber Fesben 14 322—55 250 Devisen-Kurse. 8 5 2 Dir. 6..Eleketr.Licht u. Craft 0 125. 135.—(Fdr ie joo der Landeswährung in Marke) ohantung 6.—659. Festverzinsliche Werts. Szhantungb n 9 653. 657.— Ske. f.&. Unt. 620r.) 0 Inländlsehe. 2. flamb-Anm Psxeit— 186—182.%% Relen 1 J6. 7. Al.rSaib ,103. 193— Sscheher Serg. 12 390.—00 25 Serliner Qexisen. 4/ Mannb. v. 1901 00—— 96 90 Nordd. Loyg...— 181.—76. ee 7. Sr. Serſ. Strade b.%133.30 1385/ PeſtsnJ Suter 525 Arn Staalspaplere. eſten& S iſteaume 10 407.75 403.50 Für drahtliche Münz:] Kurs 6. Juli 7. Jul 4% Manabeimer v 1912—. 26 90 Oest.-Ung. Staatsb 7½ 233—233.— Sebstzanw, Ser,109.100.144, 5e ens 54½ 113.75 113. 5 Prisgricnzh itte 25 930.628.— i Parität] 18. Spt.] Gelg f uli! 5% Deutsche Reichsanl. 79.50 79 50 Oest. S4db.(Lomb.) 0 33.9% 39.—5 80 8 923533.4) Jest,Staat; zeisenb. 7½%— D 9. 128.75—Leld. BriefLSeld Briel 205 4 2326 22 ludustrie-Aktlen. 79 2% 5— Ser. 5—— 81.49 81.400, 8 b(omb.).31. 5 33 6 Seis velder Eisen. 10 5—188771159.— 1333.65 1336.351326.18%½28.35 5 2 68 Senn Sniinger. 8 195.103.—%% 9 94.6 eeee— 210. 2—s send Bergw. 6 358. V—* 195 8 342.15 34.88J 344J.18/ 344.83 50%. ge ichs-Schstzanl. 10.100100.05 Seqbe tg. Hieidelbg, 10 21 28½0. 4½9% do. 192 cr. 91.3) 915 Caas 77 8 57 185. 8 J0 Cußskank:: 10 81040. Kopenhagen 112.30 ege, 642.33 643. 55 636.85 638.15 1% W. und V. d 81.50/ 31.3/ Bad Anilin 12 44 50.50.—5% G4cdede Lelehsan 79.30.5 Anatofer 2185 Seölgs-Marlenf.. 0 20175 280. Stachden 12.—5 2535 625.55 621.83 623.45 725 8 922 7450 Ohem. Scheidesast 20 301.—515. 45%0 12.— 71.4) Prinz-Helnrichbahn Gerreshefmer Olas: 19 515.—498.— 4I2.50 720.25J 833.15 833.85 828.15 829.85 25 bgl Schatzanm. Sh. 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Das ſtraßenbahnfahrende Publikum, das ſich fortgeſetzt, zuletzt wieder mit dem 25. Juni ds. Is., eine abermalige Fahrpreisſteige⸗ rung gefallen laſſen mußle, hat ein großzes Intereſſe daran zu er⸗ fahren, wie der Konflikt zwiſchen den Jahreskarteninhobern und der Stadtgemeinde betr. die Nachzahlung für die Straßenbahn⸗ Jahreskarten befriedigend gemäß den gerechten Forderungen der Stadtgemeinde gelöſt wurde. Oder beruht die Sache? Vorläufig anſcheinend— bis das Jahr ganz herum iſt. Jedenfalls iſt das Stillſchweigen über dieſe wichtige Angelegenheit zum mindeſten ver⸗ dächtig. Der Zweck dieſer Zeilen ſoll aber nicht ſein, ſich über den Kernpunkt der Sache ſelbſt nochmals zu verbreitern, was der Schreiber ds. bereits in ſeinem Eingeſandt vom 11. 5. im„General⸗ Anzeiger“ getan hat. Es ſoll heute lediglich auf die Notwendigkeit hingewleſen werden, das andere ſtraßenbahnfahrende und auch ſteuer⸗ zahlende Publikum zu untexrichten, was in der Sache geſchah, oder weshalb die Stadtgemeinde ſo ſtillſchweigend den Kürzeren zog· Die Angelegenheit iſt übrigens in der letzten Stadtralsſitzung mit keinem Worte berührt worden. Man muß alſo doch irgend⸗ welche Gründe haben, die Sache totzuſchweigen. Dafür aber war die Debatte über die Belaſſung oder Abſchaffung der vielen Frei⸗ karten umſo lebhafter, die damit endete, daß alle Fahrkarlen weiter beſtehen bleiben(wohlverſtanden für Sterbliche, deren Einkommen mindeſtens ſo aut, wenn nicht beſſer wie ein anderes iſt.) Sicher⸗ lich iſt die Fahrpreispolitik der Straßenvahn eine höchſt ungeſunde, da einerſeits die Einnahmen immer noch nicht die Ausgaben decken, andererſeits aber ein weſentlicher Rückgang des ſtraßenbahnfahren⸗ den Publikums zu befürchten iſt, ſobald der Bogen überſpannt wird. Mit umſo größerer Berechtigung hat demnach die Stadtgemeinde, reſp. das Straßenbahnamt die Pflicht, die Quellen der Emnahmen reſtlos zu erfaſſen, einmal durch Feſtſetzung des entſprechenden Fahrpreiſes für alle Benutzer— ſomit auch beſonders der Jahres⸗ karten⸗Inhaber—„zweitens durch konſequente Abſchaf⸗ fung der Freikarten. Jede andern Verhältniſſe, wie ſie heute leider ſind, ſprechen der jetzigen Zeit Hohn, da die Vorteile einer verſchwindenden Minderheit auf den Schullern der Allgemeinbeit laſten. Dieſer Zuſtand iſt unerträglich und vor allen Dingen un⸗ ſozial. Johoma.“ Der Juſtand des Gonkardplatzes. Viel Zett und Mühe iſt ſchon für die Abänderung des Gontard⸗ platzes verwendet worden, aber leider immer noch ohne Erfolg. Im Früh ahr freuten ſich die Anwohner des Gontardplatzes ſchon, daß endlich die verwahrloſten Ecken verſchwinden ſollten. Die Stadt hatte bereits den Entſchluß gefaßt. Die Weißdornbäume wurden für 3 bis 4 Tage fortgeſchafft, um dann aber ebenſo ſchnell wieder ihren alten Platz einzunehmen. Die Folge davon war, daß dieſe Bäume, die in anderen Anlagen in grünendem Zuſtande zur Ver⸗ ſchönerung hätten beitragen können, nunmehr vertrocknet ſind und nur noch als Brennholz in Frage kommen. Die Stadt ſcheut wahr⸗ ſcheinlich die Aenderungskoſten, wenn aber das Materkal, das hier frei wird, jedoch jetzt verwahrloſt daliegt, anderweitig Verwendung findet, dürfte der größte Teil der Koſten bezahlt ſein. Der anfäng⸗ liche Zweck, den die Gärtchen erfüllen ſollten, iſt ſchon ſeit Jahren weggefallen. Einzig und allein als Spiel⸗ und Tummelplatz für Kinder und Hunde erfüllen die Gärtchen noch ihr kümmerliches Da⸗ ſein. Wenn nicht bald eine Aenderung eintritt, ſo dürfte im Laufe der Zeit der immenſe Auto⸗ und Wagenverkehr durch Umfahren der Gitter dafür ſorgen, daß doch einmal der Wunſch, dieſe„Elefan⸗ tenohren“ beſeitigt zu ſehen, in Erfüllung geht. An Arbeitskräften dürfte es doch ſicherlich nicht fehlen. Darum fort mit den Ecken! Ein Anwohner des Gontardplatzes. Mannheimer Strafkammer. Strafkammer II. Vorſ. Landger.⸗Dir. Dr. Heintze. In der Zeit vom Januar bis Mai ds. Is. wurde die Wirtin Lina Elfner von einer diebiſchen Kellnerin, Klara Kolb aus Hettenleidelheim, ganz unverſchämt beſtohlen. Mit falſchen Schlüſſeln brachte die Kolb aus der Wohnung und aus derüfettkaſſe nach und nach rund 10 000 Mark in Das Urteil lautet auf 10 Monate Gefängnis. Vert..⸗A. Dr. Katz jr. und 3 teilt mit gewaltigen Armen den Strom, aber die Situation war eine andere, als bei Schillers Mann mit dem Dolche. Der Schreiner Otto Wilhelm Lang, der am 28. April ds. Is. ſich an der Hindenburg⸗ allee in den Neckar ſtürzte, um hinüberzuſchwimmen, hatte keinen edlen Freund zu retten, ſondern er war bei einem Einbruch(bei der Haupt⸗ lehrerin Roth) überraſcht worden, und als er die Fluten des Neckars hinter ſich hatte, da fand er nicht die Bahn frei für den eilenden Fuß, ſondern ein Polizeiwachtmeiſter breitete liebevoll beide Arme aus, um ihn in Empfang zu nehmen. Lang iſt ein gemeingefährlicher Klingelfahrer, der ſchon 17 mal vorbeſtraft iſt. Am Tage vor ſeinem Schwimmabenteuer, in das er ſich ſtürzte, nachdem er auf der Flucht ſich ſeiner Verhaftung durch Wider⸗ ſtand entzogen, hatte er aus einer Manſarde in der Werderſtraße dem Schreiner Hugo Konrad Kleider und Wäſche im Werte von über 7000 Mark und 500 Mark bar geſtohlen. Das Urteil lautete auf 2 Jahre 3 Monate Gefängnis und 5 Jahre Ehrverluſt. Vert..⸗A. Dr. Jordan. Pech hatten auch drei ſchwere Jungen, die am 20. März ds. Is. in einem Hauſe in U 4 auszuräumen begonnen hatten. Gerade flog eine Steppdecke aus einem Fenſter, als die Diebe geſtört wurden, aber auf der Flucht gab es neues Pech, der eine verlor ſeine Papiere. Heute wurden die beiden, der Schuhmacher Friedrich Wahl von Lambrecht und der Tag⸗ löhner Eduard Weimer von Mannheim, zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Merkwürdige Umſtände waren mit einem anſehnlichen Abſchluſſe ver⸗ knüpft, den der Bäckermeiſter Adolf H. anfangs Februar machte. Er kaufte damals von einem jungen Manne, der als Vertreter einer Frankfurter Firma auftrat, und mit einem andern jungen Manne zuſammenarbeitete, klektrotechniſche Artikel zum Preiſe von 108 000 Mark, die der Käufer teils in Sparkaſſenguthaben teils in Hypotheken erlegte. Der Käufer ſchlug aber bald Lärm; er ſei betrogen worden, er habe zu viel bezahlt. Wie ſich dann ergab, hatte der junge Mann, der mit dem Bäcker verhandelt hatte, einen falſchen Namen angegeben und die Firma, als deren Vertreter er auttrat, hatte mit dem Geſchäft nichts zu tun, ſondern der 22 Jahre alte Kauf⸗ mann Karl R. aus Raſtatt hatte eine Geſchäftskarte jener Firma eigens drucken laſſen und darauf den falſchen Namen geſchrieben. Er und der 25 Jahre alte Kaufmann Joſef Sch. aus Stettfeld, der anſcheinend der geiſtige Vater des Streiches war, waren bei der Firma H. S. in Stellung und dieſe hatte die Ware dann auch geliefert. Als H. dann das Geſchäft bean⸗ ſtandete, nahm., der nach ſeiner Angabe von den Schlichen ſeiner Ange⸗ ſtellten keine Kenntnis gehabt hat, die Waren zurück und bezahlte eine Ent⸗ ſchädigung; auch Sch. bezahlte 3000 Mark. Wie S. heute angab, hatte er 15 Prozent Unkoſten und 10 Prozent Gewinn in Anſatz gebracht. Von vier Sachverſtändigen war Kaufmann Z. der Meinung, daß S. einen Uebergewinn von 6455 Mark berechnet habe. Dagegen hielt Fabrikant Peter K. die Kalkulation des Angeklagten für vertretbar, da es beim Transport elektrotechniſcher Waren manchen Schaden gebe, ebenſo komme die Frage der von S. bezahlten Gehälter in Betracht. Andererſeits durfte S. den auf die Verbandspreiſe gewährten Rabatt von 35—45 Prozent nicht ganz für ſich in Anſpruch nehmen. Auf Befragen beſtätigte der Sach⸗ verſtändige, daß der Handel in elektrotechniſchen Artikeln in den letzten Wochen ſchwere Verluſte erlitten habe, ohne daß jedoch Ausſicht auf eine namhafte Senkung der Preiſe von Dauer vorhanden ſei. Es wurden ver⸗ urteilt wegen Urkundenfälſchung und Preistreiberei R. zu 2 Wochen Ge⸗ fängnis und 3000 Mark Geldſtrafe, Sch. zu 6 Wochen Gefängnis und 6000 Mark Geldſtrafe, S. wegen Preistreiberef zu 15 000 Mark Geldſtrafe oder 1 Jahre Gefängnis. Das Urteil betonte, daß trotz Zubilligung weitgehender Milderungsgründe außer auf Geld⸗ auch auf Freiheitsſtrafen erkannt wer⸗ den mußte. An der Verteidigung waren.⸗A. Dr. A. Simon, Dr. Waldeck und Gentil beteiligt. fNius dem Lande. & Heidelberg, 5. Juli. Die Kreisverſammlung wurde auf den 15. Juli nach Heidelbere» einberufen. Auf der Tagesord⸗ nung ſtehen u. a. Abrechnung für das Rechnungsjahr 1919 und Voranſchlag für 1920, Aufnahme einer Anleihe von 250 000 Mark für die Miltelſtandshilfskaſſe, Beſoldungsreform für die Kreisbe⸗ amten(jährlich 70000 Mark Mehraufwand) und die Erhöhung der Beteiligung bei der Siedlungsgeſellſchaft Badiſche Pfalz von 20 000 auf 40000 Mark. Der Voranſchlag bringt abermals eine große Steigerung der Ausgaben. Ddie Einnahmen werden mit 1062 202 Mark, die Ausgaben mit 2 426 250 Mark eingeſett. Zur Deckung der überſchießſenden Ausgaben wied die Erhebung einer Kreisſteuer von 68 Pfg. auf je 1000 Mark vorgeſchlagen. Das Steuerkavital beträgt 2,01 Milliarden Mark. )( Pforzheim, 4. Juli. Bei Enzberg ertrank der 10 ährige Sohn des Schmiedemeiſters Friedrich Belohn beim Vaden Elektrizitätskanal. Die Leiche wurde am Rechen des Elektriziläts⸗ werkes gefunden. 5 0 * Waldkirch, 1. Juli. Der„Elztäler“ ſchreibt: Ein Feſttag im ſchönſten Sinne des Wortes für das Simonswäldertal und das mittlere Elztal ſowie für die waldumrauſchten Höhen von Güteag⸗ bach über Jurtwwangen bis Triberg war der Tag, an dem nich langem Wünſchen und Warten, nach mühevoller Arbeit und ſorg⸗ fältiger Vorbereitung endlich die ſtaatliche Kraftwagenlinie Triberg⸗Furtwangen⸗Waldkirch eröffnet wurde. Reich geſchmückt und in den Gemeinden an der Fahrſtraße von der Be⸗ völkerung jubelnd begrüßt, traten die kräftigen, hübſch ausge⸗ ſtatteten und praktiſch eingerichteten Wagen ihre erſte offizielle aohrt von Triberg aus an, an der ſich Vertreter der Reg erung, ver Generaldirektion, ſonſtiger Behörden und der beteiligten Ge⸗ meinden, insgeſamt rund 70 Perſonen, beteiligten. Glockengeläute empfing die Wagen in Furtwangen, Völlerſchüſſe kündigten ihre Talfahrt ins Elztal von Gütenbach aus und ihre Enfahrt in Wald⸗ kirch an. Die Muſik ſpielte in Furtwangen, Gütenbach, Gutach und Waldkirch und übertll ſah man Häuſer im Fahnenſchmuck und froh bewegte Menſchen. Reiche Hoffnungen und Wünſche knüpfen ſich an das bedeutungsvolle Ereignis an. In zahlreichen Anſprachen im.⸗ wurde dieſen Erwartungen voll Zuverſicht Ausdruck gegeben. Wie überall, ſo hatte auch in unſerer Stadt die Ankunft der Feſt⸗ teilnehmer auf dem Marktplatz eine außergewöhnlech große Men⸗ ſchenmenge auf die Beine gebracht. Während unſere Stadtmufik am Rathaus konzertierte, ſchloß ein gemeinſames Abendeſſen in der„Löwen⸗Poſt“ den kreignisreichen Tag ab, worauf die auswär⸗ tigen Teilnehmer um 9 Uh. die Rückfahrt antraten, hochbefr edigt von den Einzelheſten der Fahrt und dem Geſamteindruck deg Tages. Gerichtszeitung. * Heidelberg, 6. Juli. Wegen unerlaubten Tabakhandels wurde vom Schöffengericht Jakob Pfiſterer, Pleikarts⸗ förſterhof, zu 5000 Mark, eventl. 1 Jahr Gefängnis, Konrad Bug⸗ ler, Pleikartsförſterhof, zu 1500 Mark eventl. 3 Monate Gefäng⸗ nis, und Georg Adam Kühni, Kirchheim, zu 2500 Mark Geld⸗ ſtrafe eventl. 6 Monaten Gefängnis verurteilt. * Kempten, 6. Juli. Das Volksgericht hat den ledigen Dienſtknecht Joſef Zöberle, der ſeinen Bruder ermordet hatte und die Frau des Ermordeten, die Landwirzwitwe Thereſe Zöberle, die die grauſige Tat angeſtiftet hat, zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer verur⸗ teilt. Joſef Zöberle, der im Krieg das Eiſerne Kreuz 1. Kl. erworben hatte, fand, als er aus rumäniſcher Gefangenſchaft heim⸗ kehrte, ſeinen jüngeren Bruder im Beſitze des Hofgutes vor. Die Frau des Bruders hatte mit dem Schwager, der bei ſeinem Bru⸗ der als Dienſtknecht beſchäftigt war, ein Liebesverhältnis begonnen. Um ihn heiraten zu können und weil ſie ihres Mannez überdrüſſig war, verleitete ſie den Joſef Zöberle, ſeinen Bruder zu erſchießen. Weiternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelkerwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Dienstag, den 6. Jull 1920, s uhr morgens(MBZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. 2 Luftdruck + em Wind Niederſchlag der 2 P. Ort n N. Stürte Wetter letzten 5 Stund. Hamburg 761.0 208 ſcchwach heiter.5 Königsberg—————— Berlin 1763.6 2¹ 8 ſchw. wolklos 0 Frankſurt a..761.9 17 N ſchw. dedeckt 0 München————— Kopenhagen 762.8 19 880mäßig halb bed. 0 Stockhom—————— N 769.9 15 8 mäßig heiter 0 5b855————— Baris 16 80 ſchw. Regen 7 „„„ iee 21 PNNWſchw. galb bed. 0 lrich—————— Ebn 2911 21 NoO ſchwach Dunſt 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) 2 Luft⸗ Tent⸗ 2 22 5 10 e 7 51 druck pera⸗ 8 8 8 8 5 Wind 8 8 Be⸗ m um& 8 NichrSrirte 8 s aengen Wertheim...151 762 2] 14] 26 10 SwW ſchw. beiter 0 Königſtuhl 127 761.5J 15] 19 11 80 ſichw.. del.“ 0 Karlsruhe...213761.0 15] 23 13 0 ſſchw. ang 0 Baden⸗Baden5637614] 18 24] 13 80 ſſchw.. be“ 0 eldberg. Hof12816548 13 15 7J 8 ſſchw. olnig 0 t. Blaſten, 780—12 18 6— ſtill wolng 0 Allgemeine Witterungsausſichten. Geſtern vormittag blieb das Wetter wolkig und noch mäßig kühl. Später kam es infolge der Einwirkung hohen, oſtwärts wan⸗ dernden Druckes zur Aufheiterung, bei der auch eine Wärmezunahme von 2 bis 4 Grad gegenüber dem Vortag erfolgte. In der Rhein⸗ ebene wurden 24 Grad, im Maingebiet 26 Grad und im Hoch⸗ ſchwarzwald 16 Grad erreicht. Heute früh beginnt die Bewölkung wieder zuzunehmen, da ſich die weſtlichen Tiefdruckgebiete weiter aus⸗ breitſg, Ueber Frankreich ſind bereits Regen und Gewitter vor⸗ gekommen. Nach ſtärkerer Erwärmung im Laufe des heutigen Tages wird auch bei uns die Gewittertätigkeit wieder einſetzen. Vorausſichkliches Wetter bis Donnerskag, 8. Juli, nachts 12 Uhr: Sehr warm. Vielfach Gewitter. Zeitweiſe Regen. Später Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Feuilleton: für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: Dr A Pfab: für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger 5 m Verantwortlich A. Maderno: .b.., Mannheim, E 6. 2. BUhnν,“fuν Unabhängige „ oeneseede Uffene Stelſen? Gesuecht werden: Männliche 2 Altere selbständige Bauschlosser 6 Maschinenschlosser für Fahrdienſt (nicht unter 21 Jahren) 1 verh. 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Amt Frankenthal iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ gebrochen. 8 In den Gemeinden Waldſee und Otterſtadt, Amt Speyer und Darsberg und Neckarhauſen, Amt Heppenheim iſt ſie erloſchen. Mannheim, den 28. Juni 1920. Bad. Bezirksamt, Abt. Ila. — Mit Zuſtimmung des Stadtrats Mannheim und Vollziehbarkeitserklärung des Herrn Landes⸗ kommiſſärs hier vom 29. Juni 1920 Nr. 6855 wird hiermit gemäß 88 37 und 76 der.⸗G.⸗O.,§ 114 der.⸗V.⸗O. hierzu und§ 134a des Pol.⸗Str.-.⸗B. unter Aufhebung der ortspolizeilichen Vorſchrift vom 27. Juni 1918 folgende 35 Or:spolizeiliche Vorſchrift erlaſſen: Für Benützung der zum öffentlichen Fahrdienſt zugelaſſenen Kraſtdroſchken werden folgende Fahr⸗ tapen feſtgeſetzt. 1. Für Fahrten bezirks: 50 Pfg. für 100 m ⸗= 5 mal die III. Taxe des Fahrpreisanzeigers Für Fahrten über den engeren Stadtbezirk hinaus nach den Vororten und nach Ludwigs⸗ hafen: a) bei beſetzter Rückfahrt: 50 Pfg. für 100 m b) bei leerer Rückfahrt: 80 Pfg. für 100 m . Beim Abholen von Fahrgäſten: a) innerhalb des Stadtbezirks Berechnung ab Halteſtelle mit 50 101 für je 100 m b) außerhalb des Stadtbezirks, aus den Vor⸗ orten und aus Ludwigshafen: Berechnung ab Wallſtadtſtraße, alte Neckarbrücke, Rhein⸗ brücke rechtes Uſer mit 50 597 für je 100 m „Fahrten über die Vororte und über Ludwigs⸗ Naut hinaus Berechnung nach freier Ueberein⸗ kunft „Brückengeld iſt von den Fahrgäſten zu zahlen „Der engere Stadtbezirk endigt: bei den Brauereien, bei der Humboldtſchule, bei dem Elektrizitätswerk, bei der Güterhallenſtraße, bei der Bootsüberfahrt Arnheiter, bei der Rhein⸗ brücke rechts, bei dem Neckarauer Uebergang, bei dem Schlachthof 8 Amuceen Tag- und Nachtfahrten wird kein nterſchied gemacht 8. Die Zahl der zu befördernden Perſonen findet bei der Taxberechnung keine Berückſichtigung 9. Wartezeit bis 1 Stunde.50 Mk. Mannheim, den 2. Juli 1920. Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion. innerhalb des engeren Stadt⸗ Amtache Verbtientichngen der Sautgemelnde. Petroleum. Gegen Abtrennung der Marken 30—33 de gelben Karte je ½ Lſter 2 Liter Petroleum; gegen Abtrennung der Marke Nr. 12 der grauen Karte=. Liter oder eine Kerze, ſoweit Vorrat reicht und ſolche bei der vorjährigen Herbſtvertei⸗⸗ lung von den Bezugsberechtigten nicht abgenommen wurden in den durch Bekanntmachungen bezeich⸗ neten Verkaufsſtellen. Die vorhergehenden Marken⸗ nummern ſind verfallen. 114 Morgen früß auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfangnummer 374. 90 Die Verwaltung. geb. Roth. Die trauernden Hinterbliebenen: Emmy Bertram geb. Max Elisabet Küpper geb. Max Generaldirektor Bauer und Frau Wi Die Beerdigung findet in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Statt jeder besonderen Anzeige. Heute abend verschied nach langem Leiden im 78. Lebensjahre unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter Frau Elise Max . Mannheim, Frankfurt a. Main, Plauen im Vogtland, den 5. Juli 1920. Kaiserring 36. 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Stock Zim⸗ mer 13— zu ſtellen; ſpäter einkommende Anträge werden nicht berückſichtigt. Grabdenkmäler, Einfaſſungen und Pflanzungen auf Gräbern, deren Verſchonung nicht beantragt wird, ſind bis längſtens 25. Juli 1920 zu entfernen. Nach Ablauf dieſer Friſt werden wir über die Wunderbare Erfolge.— Hunderte Dankſchreiben. IIl. Loiden usk. u du käder Irtbertngant beginnt am 10. Fuli. Seit 1½ Jahren bestanden fast 100 Schüler. Allererste Lehrkräfte. 8020 Lohaae Poabelsitunszangtalt Freiburg I. Br. wie Nervenſchwäche, ver bunden mit Weinkrämp⸗ fen, Platzangſt ꝛc., Hyſterie, Neuralgien, Iſchias. Läh⸗ mungen, Kinderlähmun⸗ Herzerweiterung, Fettherz, Herzneuroſe. Stoff, den: Gicht, Rheumatismus, Zuckerharnruhr, Leber, Galle, Milz⸗ Nieren⸗ u. Blaſenerkrankungen. Haut⸗ u. Harnleiden; Haarausfall, kreis⸗ förmige Kahlheit, ſtarke Schuppenbildung. trockene u. naſſe Flechten, Bart⸗ flechte, tuberkuloſe Geſchwüre. Beingeſchwüre. Frauenkrankheiten. Kropf⸗ u. Drüſenleiden behandelt mit beſt. 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