8„ 1 t 5 , 5 4 „ rrreer * — Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgevung monatl. einſchl. N..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ jebühr M..—. Poſthezug viervskzährl. M. 22.50 ohne Poſtgebüßzren. Einz. Nummern 20 Pfg, Alle Preiſe zeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karts zuhe i. B. u. Rr 2917 Ludwigshafen a. Rh.— ſchäfts⸗Rebenſtellen in Mannheim: Keckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42. Hindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. ieeeeeeeeeee Badiſche Reueſte Nachrichten Anzeigenpreiſei Bei geſ. u. Fam.⸗Anz. 20% nachm. 2½ Uhr. Für A Uübernommen. Lae Gewa Erſatz⸗Anſprü ſederzeitigem Widerruf d. 1 ſpalt Kolsnelzeile.50 Mk., autzw..— Mk. Stellen⸗ W0h Rekl. 8 Rk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbi. vorm. 8½ f. d. Abendbl. igen an beftimmten Tagen, Steſten u. Ausgaben wird keine Veranzwortung „Streiks u. beß Materialmangel nſm. berechtigen zu keinen für ausgefallene od. ſchränkte Ausgaben od. für verſpätete Aufnahme von ungs⸗ de deulſchen Enwaf Den deutſchen amtlichen Bericht über die geſtrige Sitzung der Konferenz von Spa haben wir im Mittagsblatt veröffent⸗ licht. Es geht uns noch ein weiterer Sonderbericht zu, der noch manche intereſſante Einzelheiten enthält: D. Z. Spa, 7 Juli.(WB.) Die heutige Sitzung fand um 4% Uhr nachmittags im Schloſſe Frémeuſe ſtatt. An ihr nahmen etwa 50 Perſonen, Delegierte und Sachverſtändige, teil. Sofort nach Eröffnung der Sitzung ſchilderte Reichsminiſter Dr. Simons die Schwlerigkeiten, die in Deutſchland durch die Forderungen der Entente verurſacht worden ſeien. Auf der einen Seite ſolle Deutſchland die Waffenablieferung durchführen; auf der anderen Seite n hme man ihm die Truppen, die dieſe Waf⸗ fen erfaſſen ſollten. Wir brauchen dieſe Truppen, um die innere NRuhe zu ſichern, die durch die wirtſchaftliche kritiſche Lage ge⸗ fährdet ſei. Eine Verminderung des Heeres könnten wir nur dann vornehmen, wenn ſich durch die Verhandlungen in Spa unſere wirtſchaftliche Lage verbeſſern ſollte. Deshalb hätten wir es vorgezogen, zunächſt die wirtſchaftliche Lage zu beſprechen; doch wäre es nicht an uns, die Tagesordnung feſtzuſetzen: das ſei Sache der Sieger. Wir hätten uns entſchloſſen, eine Antwort auf Lloyd Georges Frage mit klaren Taten und Zahlen zu geben. Der Miniſter machte darauf aufmerkſam, daß wir aber gewiſſe Erwar⸗ tungen hegten, nämlich vor allem, daß uns die Alliierten über die Kataſtrophe, von der wir bedroht ſeien, in wirtſchaftlicher und finan⸗ zieller Hinſicht hinweghülfen. Lloyd George rief dazwiſchen: Was heißt das? Worauf Dr. Simons entgegnete, er meine, daß wir unſere finanziellen Verpflichtungen aus der Wiedergutmachung nicht etwa durch neue Banknoten bezahlen, ſondern daß wir durch die Verhand⸗ lungen in Spa zu einer geſundenfinanziellen Entwicke⸗ lung kämen.(Lloyd George ſchien dieſe Erklärung zu befriedigen.) In Fortſetzung ſeiner Erklärung ſagte dann Miniſter Dr. Simons, daß unſere Erwartungen weiter dahin gehen, daß die Alliierten den Waffenſchmuggel aus dem unbeſetzten Gebiet in das beſetzte, Gebiet verhindern würden. Hierauf erhielt General v. Seeckt das Wort und äußerte ſich ausführlich über die militäriſchen Fragen. Er gab einen genauen Ueberblick über die bereits 84 91 Ablieferung des Kriegs⸗ materials und ſchilderte die Verluſte, die wir im Kriege und bei dem Rückzuge 1918 an Material gehabt hätten. Er nannte dann enaue Zahlen der Beſtände, die noch über die Beſtimmungen des riedensvertrages hinweg in unſeren Händen ſeien, zu einem Teil in den Händen unſerer Truppen, zumteil ohne Kontrolle der Regie⸗ rung in den Händen der Bevölkerung. Lloyd George beſtritt einige der angeführten Zahlen, worauf General v. Seeckt erklärte, es handle ſich um ganz zu⸗ verläſſige BVerichte. Mit beſonderer Ausführlichkeit ging der General auf die Auslieferung der Gewehre ein. Auch hier griff Lloynd George ein und erklärte, daß das auch ſeine Sorge ſei; er, der General v. Seeckt, habe ſelbſt zugegeben, daß noch drei Millionen Gewehre über die Beſtimmungen des Vertrages inaus, in Deutſchland ſich befänden. Das 2 eine ſehr ernſte rage, und es ſei eine ungeheuere Gefahr nicht nur für die Nachbarn Deutſchlands, ſondern auch für ganz Europa. General v. Seeckt darauf, wie die Ablieferung der Waffen vor ſich gehen ſolle. Der Miniſter ſchlug vor, daß die Ab⸗ lieferung der Waffen innerhalb eines Jahres durchgeführt ſein ſoll. Mit der Ausführung ſoll die der Heeres⸗ rie Hand in Hand gehen. Der General ſchlug dann weiter vor, aß man uns eine Friſt von fünf Viertel Jahren gebe, um das Heer auf 100 000 Mann herabzuſetzen. Die Herabſetzung ſolle—— ender Weiſe vor ſich gehen: Bis zum 1. Oktober 20 auf 190 ann, zum 1. Januar 21 180 000, bis zum 1. April 21 100 000, 1. Juli 21 190 000 und ſchließlich bis zum 1. Oktober 21 auf 100 000 Mann. Ein beſonderer Grund für die Erleichterungen, die erbeten ſeien, ſei die e, einer kurzen Prüfungszeit für die⸗ enigen Mannſchaften, die ſich als Söldner auf 12 Jahre verpflichten ollten, um auf dieſe Weiſe ungeeignete Elemente von der Reichs⸗ wehr fernzuhalten. Schon während der Ausführungen des Gene⸗ rals v. Seeckt, als er die Hauptpunkte dargelegt hatte, hatten ſich Lloyd George und Marſchall Wil ſon zu einer Beratung zu⸗ rückgezogen. Als der General ſeine Ausführungen beendet hatte, trat eine Pauſe ein. Es war.10 Uhr, als Miniſter v. Simons im Garten erſchien, um einige Minuten daſelbſt zu verbleiben. Um.50 Uhr nachmittags wurde die Sitzung wieder aufge⸗ nommen. Lloyd-George ergriff ſofort das Wort zu einer aus⸗ führlicher Rede, in der er darlegte, daß keinerlei Mi ßtrauen der Entente gegen die deutſche Regierung heſtehe, das die Alliierten u ihrem Vorgehen veranlaſſe. Die Möglichkeit jedoch, daß in jedem Augenblick 3 Millionen Bewaffneter in Deutſchland vorhanden ſein könnten, ſei eine ſelbſtverſtändliche Bedrohung der Nachbarn Deutſchlands, und er begreife es nicht, daß die deutſche Regierung einen ſolchen Zuſtand zu dulden vermöge. Jetzt ſei der Zeitpunkt, um eine Probe ihrer Macht zu geben. Im übrigen ſeien die vom General v. Seeckt genannten Ziffern ſeiner Anſicht nach nicht genau und es wäre wohl das Richtigſte, wenn die militäriſchen Sachverſtändigen ſofort nach der Sitzung ihre Zahlen veraleichen und darüber beraten würden. Die von General v. Seeckt vorge⸗ ſchlagenen langen Friſten erſchienen unmöglich. Es komme nur eine Friſtverlängerung von drei Monaten in Frage. Die Alliierten würden nochmals über die Angelegenheit beraten 555 morgen um 12 Uhr mittags ihre endgültige Antwort mit⸗ teilen. Miniſter v. Simons erhielt jetzt noch einmal das Wort. Er wolle noch einiges ſagen, da wir bedauerlicherweiſe nicht über dieſe Frage mitberaten können, Lloyd habe ganz recht, die Waffenbeſtände bildeten eine Gefahr für utſchlands Nachbarn. Lloyd George könne ſich aber unſere Lage als der Miniſterpräſident eines mächtigen und ſiegreichen Landes ſchlecht vorſtellen. Es ſei wohl nicht ehrenrührig für uns, daß wir nicht die Macht hätten, unſeren Willen durchzuführen. Lloyd George unterbrach alsbald, daßz das beſiegte Frank⸗ reich von 1871 gꝛzeigt habe, wie man eine Revolution niederſchla⸗ gen könne. Miniſter Dr. Simons erwiderte darauf, daß wir damals den Franzoſen geholfen hätten. Wenn die Entente dasſelde bei uns tun würde, dann würde ſie uns die nötigen Machtmittel be⸗ laſſen. Geſetze reichten in Deutſchland nicht aus, wenn nicht die nötigen Machtmittel dahinter ſtünden. Die Sachverſtän⸗ digen hätten übrigens genaue Karten über die Truppendislokation bei einem Heere von 200 000 und einem ſolchen von 100 000 Mann aufgeſtellt. Die Karten ſeien vielleicht der Entente als Material nicht unwillkommen. Die Alliierten nahmen die Karten bereit⸗ willigſt entgegen Punkt 6½ Uhr ward die Sißung geſchloſſen. Nächſte Sitzung morgen 12 Uhr. Es war punkt 7 Uhr als das Auto der deutſchen Delegation vor dem Hotel Anette⸗et⸗Lubin vorfubr. Die „Miniſter zogen ſch ſofort mit den im Hotel verbliebenen Miniſtern tiſche und Staatsſekretären zu einer Beratung zurück, die über eine halbe Stunde dauerte. Nach der Sitzung traten die militäriſchen 5 zu einer Beſprechung im Hotel Fremeuſe zuſam⸗ men. Gleichzeitig trat die Sachverſtändigen⸗Kommiſſion für Luft⸗ fahrt⸗ und Marineweſen zu einer Sitzung zuſammen. Beendigung der Konferenz am Sonntag. Amſterdam, 8. Juli.(WB.) Der Korreſpondent der Ti⸗ mes meldet dem Blatte aus Spa: Die Konferenz werde wahrſcheinlich am Sonntag beendet ſein. Es ſei davon die Rede, daß verſchiedene Kommiſſionen ernannt werden ſollen, in denen auch Deutſchland vertreten ſein ſoll, um die Einzelheiten der Fragen der Entwaffnung, der Kohlenablieferungen und der Wiedergutmachungen zu be⸗ ſprechen, während die allgemein. Konferenz Ende Juli in Oſtende wieder aufgenommen werden würde. Gerüchte und Drohungen. m. Paris, 8. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der„Intranſigeant“ ver⸗ breitet die Nachricht des„Daily Graphic“, in diplomatiſchen Kreiſen von London laufe das Gerücht um, die franzöſiſche Regierung bereite Maßnahmen vor, um aufs neue Frankfurt und die benachbarten Bezirke, die auch Mannheim und Heidelberg in ſich ſchließen, vom kommenden Samstag an zu beſetzen, da es jetzt ſicher ſei, daß die Entwaffnung der Reichswehr bis zu dieſem Tage nicht durchgeführt werde. Das Blatt fügt hinzu, Erkundigungen bei gut unterrichteten Perſönlichkeiten ſcheinen dieſe Nachricht zu beſtätigen. Was ſich geſtern in Spa ereignet habe, habe bewieſen, daß die Anſicht, Deutſchland wolle ſich der Ausfüh⸗ rung der militäriſchen Vertragsbeſtimmungen entziehen be⸗ gründet ſei, und daß ſede Maßnahme, die Frankreich für notwendig halte, jedenfalls volle Unterſtützung der Verbün⸗ deten finden werden. 0 Wir geben dieſe Nachricht wieder, um zu zeigen, mit welchen Mitteln die gegneriſche Seite arbeitet. Der Zweck der Verbreitung ſolcher Meldungen iſt ja nur allzu klar: es ſoll ein äußerſter Druck auf die öffentliche Meinung Deutſchlands ausgeübt werden, um auf dieſen Umwegen die deutſchen Vertreter in Spa Fer engliſch⸗franzöſiſchen Forde⸗ rungen gefügig zu machen. Es kann aber wohl als feſtſtehend gelten, daß eine verſtärkte Wiederholung des Vertragsbruches vom Frühjahr nicht möglich ſein wird, aus internatio⸗ nalen Gründen nicht möglich ſein wird. der Juſammenbtuch der polulſchen Fronl. PEJ Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtrige Reiſe des polniſchen Miniſterpräſtdenten Grabski nach Spa wurde, wie der„B..“ aus Warſchau gemeldet wird, in der vorgeſtrigen Sitzung des polniſchen Landesvertei⸗ digungsrates beſchloſſen, der ſich geſtern eine Sitzung des polniſchen Geſamtkabinettes anſchloß. Unmittelbar vor der Abreiſe Grabski's ſandte die polniſche Regierung eine Note m an die Konferenz in Spa deren Inhalt ſich auf die Front⸗ lage und die ſich daraus ergebenden Konſequenzen bezog. Die geſtrige Lemberger Meldung, daß eine füdeuropäiſche Großmacht ihre Bereitwilligkeit erklürt habe, über einen Frieden zwiſchen Warſchan und Moskau zu inter⸗ venieren, wird beſtätigt, mit der weiteren Angabe, daß die polniſche Regierung die Antwort auf dieſen Vorſchlag von den Beratungen Grabski's in Spa abhängig macht. Die„Chicago Tribune“ meldet aus angeblich beſter Quelle, daß die Polen vor den Bolſchewiki die Waffen geſtreckt und ihnen Frieden angeboten haben. Eingreifen der Weſtmächie? Kopenhagen, 8. Juli.(WB.) Nach einem Warſchauer Telegramm beſagt der letzte polniſche Heeresbericht: Geſtern begann der erſte Teil der ſeit langem geplanten bol⸗ ſchewiſtiſchen Offenſive. Die bolſchewiſtiſche Kaval⸗ lerie unterbrach die Eiſenbahnlinie Kiew—Kowel. Südöſtlich Dobrinsk griffen die Bolſchewiſten von Ludovica bis Oſtroy an. Weiter ſüdlich iſt die Lage unverändert. Wie der Warſchauer Korreſpondent der Berlingske Tidende von gutunterrichteter Seite erfahren haben will, kann jeden Augenblick das Eingreifen der Weſtmächte zugunſten Polens erwartet werden. Bruffilow als Oberſtkommandierender. Kopenhagen, 7. Juli. New Statesman meldet, daß in der Organiſation der Roten Armee erſt vor einigen Wochen einſchneidende Veränderungen vorgenommen ſind. Bis dahin lag die Oberſte Heeresleitung bei dem Generalſtab in Moskau, der ſich faſt ausſchließlich aus„„ der zariſtiſchen Armee zuſammenſetzte. Alle Befehle und Inſtruktionen gingen aber zunächſt an die bolſchewiſtiſchen Kommiſſare, die den einzelnen Kampfeinheiten an der Front zugeteilt waren. Als Bruſſilow in den kritiſchen Tagen der polniſchen Offenſive mit dem Oberbefehl betraut wurde, nahm er ihn unter der Bedin⸗ gung an, daß alle ſeine Befehle auf rein mili⸗ täriſchem Wege unmittelbar an die Front gehen ſollten, ohne einer Nachprüfung ſeitens der bolſchewiſtiſchen Organe zu unterliegen. Daß dieſe Syſtemänderung, mit der ſich die Bolſchewiſten in ihrer Not einverſtanden erklären mußten, ſpäterhin noch große poli⸗ Folgen haben kann, liegt ouf der Hand. Es iſt nicht anzunehmen, daß Bruſſilow die von ihm„zur Rettung des Vaterlandes“ erlangte Machtfülle nach Veendigung des Krieges in die Hand der Bolſchewiſten zurücklegen wird. Aus durchaus glaubwürdiger ruſſiſcher Quelle verlautet, daß Denikin dem General Bruſſilow das Anerbieten ge⸗ macht hat, unter ſeinem Kommando gegen Polen kämpfen zu wollen. der Aufſtand in Albanien. Gegenrevolulion in Albanien. Belgrad, 7. Juli.(WB.) Das Südſlaviſche Preſſebüro meldet: Nachrichten aus Uesküb beſagen, daß in Albanien die volle Gegenrevolution ausgebrochen iſt. Die Regierung von Tirana hat neue Truppen organiſiert, die Kroje bombardierten und faſt vollſtändig zerſtörken. Auch in Elbaſſan ſoll der Bürgerkrieg ausgebrochen ſein. der Jreiheitskanmf der Türkei. Konſtantinopel, 8. Juli.(Havas.) Einer Preſſemeldu zufolge hat Muſtapha Kemal Paſcha die mobiliſation und Zwangsrekrutierung aller Männer ohne Anterſchied der Relegion ange⸗ ordnet. Die Inkernakionale Konferenz für Armenien. Paris, 8. Juli.(WB.) Die Internationale Kon⸗ ferenz für Armenien trat in Paris zur Prüfung der Lage dieſes Landes zuſammen. Die Konferenz hat die bri⸗ tiſche Regierung gebeten, ihre Truppen aus Batum und den anderen Schwarzmeerhäfen erſt zurückzuziehen, wenn die dortigen Armenier ſich in Sicherheit befänden. Die Konferenz erſuchte den Oberſten Rat, er möge zum Schutze der Republit Armenien die nötigen Maßnahmen treffen und ſich in den Beſitz der Provinzen von Türkiſch⸗Armenien ſetzen, 5 emäß den Beſchlüſſen der Friedenskonferenz zu Armenien gehoͤren. Ae deulſche Vallfahrt nach dem Oſten. Allenſtein, 5. Juli. Die große deutſche Wallfahrt nach dem Oſten hat be⸗ gonnen. 5 auf Zug rollt aus dem Reich heran. Immer neue Maſſen beſteigen in Swinemünde das Schiff und lan⸗ den in Pillau. Täglich kommen neue Tauſende in der ge⸗ fährdeten Heimat an. 1 tragen ſie an der Bruſt das alte Zeichen der Ordensritter, das ſowdörge Kreuz auf weißem Grunde, unter deſſen Schutze ihre Vorfahren oſtwärts ge⸗ zogen ſind. Und es iſt der Geiſt dieſer alten Preußenfahrer in ihnen. Ernſt, till und gemeſſen ſchauen ſie drein, treu und zuverläſſig erfüllen ſie die Pflicht galben die alte Heimat, die ſie in ihrer Not ruft— keiner will zurückbleiben. Mit Frau und Kind, 5 mit ſehr vielen Kindern reiſen ſie. Die Organiſationsarbeit, die der Deutſche für die 89 und Auslandsdeutſchen in Berlin im ſtillen geleiſtet hat, 1097 etzt die Probe. Viel mehr Stimmberech⸗ tigte, als nach den Volkszählungen zu erwarten waren, ſind dusfindig gemacht und werden in Marſch geſetzt. Die Ab⸗ ſtimmung fällt in die 0 5 Reiſezeit, der Andrang iſt deshalb gewaltig. Und es iſt wie ein der, daß das alles reibungslos, u 18 ohne jeden behördlichen Zwang, ohne jede Befehlsgewalt, durchgeführt werden kann. Nichts hat man 4 auf alle Fälle hat man ſich vorſorglich ein⸗ 5 die Beförderungsmö fee beſchränkt wor⸗ en ſind, da Warſchau ſtatt 10 Zügen täglich mit je 800 Reiſenden nur 7 mit je 750 zugeſtanden hat, hat nicht in Verlegenheit geſetzt, ebenſowenig, daß der Flugzeugverkehr nach Ueberſetzung von etwa 400 Perſonen eingeſtellt werden ußte der noch immer trotz Eingreifens der inter⸗ alliierten Kommiſſion andauernde und ſich allmählich zu einem internationalen Skandal auswachſende Rechtsbruch der Polen, die die Abſtim berechtigten noch immer aus den N herausholen, iſt unſchädlich gemacht wor⸗ den. Keinerlei Stockung iſt durch dieſe wohlüberlegte Sabo⸗ tage der Polen eingetreten. Die Züge ſind in Konitz einfach und Tauſende über Stolpmünde und Swinemünde das Schiff geſetzt worden und nehmen den Weg über Pillau. Eine Leiſtung, die an die großen Truppenverſchie⸗ bungen im Kriege erinnert und die kluglenkende Hand un⸗ ſerer alten Offiziere erkennen läßt. Mit gutem Willen haben die Wallfahrer aus dem Reich die neue Unbequemllchkeit ertragen und faſt nirgends hört man Klagen der Ankommenden, denen die Freude, die Hei⸗ materde wieder zu betreten, aus den Augen ſtrahlt. In Oſt⸗ und Weſtpreußen gehen die Reiſenden in die Obhut der Heimatverbände über, die in ebenſo vorbildlicher Weiſe für ihre Brüder und Schweſtern ſorgen. Ueberall werden die Heimattreuen mit dankbarer Liebe empfangen, kommen ſie doch, um das Land der Väter vor den Krallen des größen⸗ waßnge weißen Adlers zu bewahren helfen. Am Sonntag vormittag ſind die Vertreter der großen Berliner und einzelner wohlbehalten mit dem fahrplanmäßigen Zuge über Stettin, Danzig, Dirſchau, Marienburg, und zwar ohne Beläſtigung im polniſchen Kor⸗ ridor hier eingetroffen und vom Heimatdienſt aufs freund⸗ lichſte e8 worden. Sie bringen die Grüße des giaßzen aterlandes und wollen Zeuge ſein von dem un⸗ lutigen Heldenkampfe, der in wenigen Tagen zur Entſchei⸗ dung kommt. Sähe man auf dem Allenſteiner Rathausturm nicht die anlher⸗ franzöſiſche, italieniſche und die japaniſche Fahne mit der großen roten Scheibe wehen und die engliſchen Sol⸗ daten auf den Straßen herumgehen und ſtehen, ſo würde man nicht auf den Gedanken kommen, im Abſtimmungs⸗ ebiet zu ſein. Man könnte ſich in die Zeiten eines Hinden⸗ urgſieges ſehen, denn überall flattern ſchwarz⸗ und preußiſche Fahnen über den in den Straßen ſich drängenden feſtlich geſtimmten Menſchen. Die republi⸗ kaniſchen ſchwarz⸗rot⸗gelben Farben haben niemandens Herz gewonnen; ſie exiſtieren hier einfach nicht. Auch keine ein⸗ zige polniſche Fahne iſt zu erblicken, nicht einmal auf dem von den Polen angekauften„Reichshof“, den ſie in Dom Polſki umgetauft haben und in dem ſie hinter Stacheldraht und ſpaniſchen Reitern von der Sicherheitswehr bewacht, zähneklappernd im Verborgenen ſitzen. Die polniſche Agita⸗ tion iſt merkwürdig ſtill geworden, die Erbitterung gegen die hetzenden Sendlinge aus Warſchau, die die Maſuren und Ermländer zu ſich hinüberlocken wollten, iſt außerordentlich geſtiegen und Behörden und Heimatdienſt haben alle Mühe, 5 vor unvorſichtigen Handgreiflichkeiten zurück⸗ zuhalten. Die Stimmung der im Allenſteiner Gebiet durchweg deutſchgeſinnten Bevölkerung iſt vollkommen zuverſichtlich. Nachdem auch die polniſchen Mitbürger, belehrt durch die Erfahrungen der Bewohner in den ſchon an die Polen ab⸗ getretenen Gebieten, ſich gegen die polniſche Wirtſchaft er⸗ flärt haben, weiß jeder, daß der Sieg ſicher iſt und daß es 2. Seite. Nr. 297. mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) ſich nur darum handelt, die deutſche Mehrheit ſo impoſant 7 machen, daß ſogar die Entente ſich ſcheuen muß, noch gendwelche geographiſchen oder wirtſchaftlichen Einwände ins Feld zu führen. Manche Ortſchaften, beſonders auch in Weſtpreußen, die wir in den nächſten Tagen beſuchen wollen, lind zwar geführdeter, aber auch hier dürfte für die Polen nichts zu holen ſein. Erhebend vor allem iſt es zu ſehen, wie alle Bewohner bis weit nach links von dem nationalen Gedanken ergriffen find, der ſich mit elementarer Wucht Bahn bricht and alle arteibeſtrebungen als 9 8 erſcheinen läßt. So iſt es hier im Süden dipeußene, in Maſuren und Ermland, ſo iſt es auch in den 4 weſtpreußiſchen Kreiſen, obgleich dort es die politiſchen Arbeitsgemeinſchaften übernommen haben, die Deutſchgeſinnten an die Wahlurne 80 bringen. Die Feinde Feen es böſe mit uns vorgehabt, aber ihre Tücke wird zum egen für uns. Wie ſchon öfter in der deutſchen Geſchichte, wird auch jetzt wieder im Oſten die Sonne einer neuen beſſe⸗ ren Zukunft für unſer Vaterland aufgehen. Schon jetzt leuch⸗ ten ihre erſten Strahlen. Dr. H. Gloege. Berlin, 8. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Durch das Pariſer Abkommen vom 9. Januar 1920 iſt zur Beförderung von Material für unſere Truppen im Oſten ein Zug wöchent⸗ lich zugeſtanden worden, der den Namen Militärkorri⸗ dorzug erhalten hat. Am 6. Juli iſt der erſte dieſer Züge, der Urlauber und dienſtreiſende——. beförderte, von den 9 angehalten worden mit der Begründung, daß die Offſiziere und Mannſchaften die Abſtimmungszüge benüßen könnten. Auch hier handelt es ſich wieder um eine flagrante Verletzung eines mit den Polen getroffenen Abkommens, gegen das ſchärfſter Proteſt zu erheben iſt. Berlin, 8. Jult.(Von unſ. Berl. Büro.) Die polniſche Regierung ließ kürzlich durch die Preſſe einen in deutſcher Sprache eeben Aufruf vefbreiten, der die ſehr ver⸗ lockenden Verſprechungen enthielt, daß Polen, falls die Ab⸗ ſtimmung zu ſeinen Gunſten ausfallen würde, dem Ma⸗ ſurenlande weitgehende Autonomie verleihen würde. In dem gleichzeitigen polniſchen Text heißt es dagegen, daß die polniſche Regierung lediglich die Abſicht habe, aus dem Maſurenlande eine beſondere Woimode zu machen. Es handelt ſich alſo hier um ein ganz vages Berſpre⸗ chen der Polen, um die Abſtimmung zu ihren Gunſten zu beeinfluſſen. 8 Ne Unruhen in Jlalien. Malland, 8, Jull.(W..) Die Blätter bringen Nachrichten aus Andria, über die Lage der dortigen Gegend, die ſich mmer mehr zufpige. Dle kelegraphiſchen und telephoniſchen Verbin⸗ en ſind dürchſchnitten. Nie Stadt iſt vollkommen ſſolſert, da das ſonal der Eiſenbahn in den Streik getreten iſt. Umgebung der Stadt fehlen die Lebensmittel. Der Corriere dellg Sera meldet aus Pagri, daß auf einem oßen Gute in der Nähe beträchtliche Mengen von Getreide in 9285 geſteckt worden ſind. Es ſoll ſich um ein Duantum von 13000 Zentner handeln. Secolg berichtet über neue Gewaltakte in der ganzen Propinz Verard, wo die Landarbelter keilwelſe die Arbeit wieder hatten, nun aber wieder erneut in den Streik gefreten Malland, 8. Jull.(W..) Wie die römiſchen Blätter melden, 15 am Mittwoch der Sicherheitsdienſt in verſchledenen Stadt⸗ eilen und im Parlamentsgebäude ſelbſt weſentlich nerſtärkt Morden, da der Polizei Informationen zugegangen waren, daz gnarchlſtiſche Elemente im Parlament Unordnung und Unruhe her⸗ vorrufen wollten. Mailand, 8. Jull.(W. B) Wie Popeſo'dtalia aus Rom Nae wird mit der bevorſtehenden Annſerion des Trentine die In der ganzen lverwaltung aufgehoben werden und italieniſche Geſetze in Kraft eten. Die Regierung hat die Abſicht, die Wahlen in den beiden Venszien ſo bald wie möglich auszuſchrelben. Dr. Marlin Spahn gegen Erzberger. Eine neue Blaßſtellung. Bei der Erzbergerwählerverſammlung in Rapensbur wurde in der Ausſprache angefragt, ob Erzberger bek annt ſel, daß die päpſtliche Friedensvermiktlung nicht durch den damaligen Reichskanzler d pt und vereitelt, 2 7 nach einer Schrift des kath. Un verſiicte rofeſſors Dr. Spahn durch Erzberger unmögli wurde. Erzberger erklärte damals dieſe Darſtellung für un⸗ richtig, im parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuß ſeien ganz neue Mamente über die Friedensfrage zutage getreten, Eine weſtere Anfrage aus der Verſammlung, ob Erzberger bekannt ſei, daß der greiſe Zentrumsführer Spahn vör dem Gericht in Moabit unter Eid ausgeſagt habe, daß die Art und Weiſe, wie Erzberger Polftikund Geſchäft mit⸗ einander verquicke, eine außergewöhnliche ſei, wurde von Erzberger dahin beamtwortet, daß Spahn ſich als Schiedsrichter nicht anders geäußert habe als über ähnliche Vorkommniſſe bei Baſſermann und anderen politiſchen Per⸗ ſönlichkeiten. Nun hat der Sohn des alten Zentrumsmannes und Kg⸗ tholikenführers Prof. Spahn an einen bekannten Herrn in Weingarten bei Ravensburg einen Brief gerichtet, den die „Oberſchw. Volksgtg.“ veröffentlicht, in dem dieſe Behaup⸗ tungen Erzbergers glatt widerlegt werden und mieder einmal dargelegt wird, wie ungenau es Erzberger mit der Wahrheit nimmt. Es heißt in dieſem Brief wörtlich: „Der Unterſuchungsausſchuß hat ſich lediglich mit der Frie⸗ densaktion Wilſong, nicht aber mit der päpſtlichen Friedensvermitt⸗ lung beſchäftigt. Infolgedeſſen iſt meine Schrift auch durch die Ver⸗ öffentlichung des Unterſuchungsausſchuſſes in ihrem Ergebnis auf keine Weiſe berührt worden. Herr Erzberger hat felbſt, als meine Schrift erſchien, in mehreren Reden, die er in Wſirttemberg hielt, (u. g. in Stuttgart) erklärt, er perfüge üher Aktenmaterial, das mich widerlege, Er werde dieſes Materjal hbei ſeinem Verhör por dem Unterſuchungsausſchuß bekanntgeben. Dg. damals ſchon febltand, daß der Unterſuchungsausſchuß in abſehbarer Zeit nicht über die päpſtliche Frisdensvermittlung verhandeln würde, habe ich die Er⸗ klärung Erzbergers als das hingenommen, als mas ich ſie nach mei⸗ ner Kenntnis ſeiner Perſönlichkeit allein einzuſchätzen vermochte, als einen Verſuch, feine ee e täuſchen und vor mir zu kneifen. Hat er wirklich Material, um mich zu widerlegen, mag er damit hervortreten. Jch erlaube mir, Sie übrigens darauf aufmerkſam zu mgchen, daß Herr Erzherger in der„Köln. Volksztg.“ vom 9. Dez. 1919 in einer offiziöſen Mitteilung der Mün⸗ chener Nuntigtur der unwahren Darſtellung helallen von ihm in der Nationalverſammlung am 25. Juli 1919 gemachten Angaben über die Haltung des päpftlichen Stuhles und des Nun⸗ tius Pacelli in der Vermittlungsangelegenheit beſchuldigt worden iſt... Daß Herr Erzberger die Stirn hat, die katholiſche Wäh⸗ lerſchaft auch darüber zu täuſchen, was mein Pater über ihn und ſeine Verbindung von Geſchüft und Politik vor Gericht unter ſeinem Eid ausgeſagt hat, kommt mir ebenſowenig überraſchend, wie ſein Verſuch, meine Feſtſtellungen über den wahren Schuldigen am Scheitern der päyſtlichen Friedensvermittlung hinweg zu eskamo⸗ ttleren. Solange beklagenswerterweiſe der überwiegende Teil der kathaliſchen Preſſe Herrn Erzberger bei ſeinem Verhalten deckt, iſt er unzweifelhaft in der Lage, es fortzuſetzen. Ein Gefühl aber da⸗ für, daß er ſich durch derlei demagogiſche Mittel nur immer weiter aus der Geſellſchaft aller der entfernt, denen die Politik kein Geſchäft, ſondern vaterländiſche Pflichterfüllung iſt, ſcheint er nlcht mehr zu beſitzen.“ Die„Oberſchwäbiſche Volkszeitung“, ein Zentrumsblatt, das hauptſüchlich auch landwirtſchaftliche Intereſſen mit kla⸗ rer Haltung vertritt und deshalb von den württembergſſchen parteioffiziöſen Zentrumsorganen viel befehdet mird, ſagt dazu: Es muß verheerend mirken, wenn einzelne Teile des katholiſchen Volfes ſich ſchützend vor einen Mann ſtellen, den nicht nur ein deutſches Gericht, ſondern der größte Teil des Volkes verurkeſlt hat, und wenn kirchliche Würdenträger, ja ſogar der päpftliche Nuntius, Erzberger der Unwahrhaftigkeit bezichtigen und üherführen, auf der anderen Seite aher katho⸗ liſche Kreiſe den Mann als halben Heiligen hinſtellen. Die genkung der Preiſe. (Ettlingen, 5. Jull. Das Publikum hatte auf dem heutigen Wochenmarkte ſich geveigert, die von den Verkäufern geforderken Preiſe zu bezahlen. Die Polizet ſetzte nun die Verkaufspreiſe ent⸗ ſprechend herab. Als verſchiedene Händler mit ihren Waren ab⸗ giehen wollten, wurden ſie zum Perkaufe gezwungen, Arbeiler⸗ und hatte mit dem Bürger⸗ meiſteramte eine Ausſprache wegen Lelkere der Nahrungs⸗ mittelpreiſe. Bürgermeiſter Renner erklärte ſich bereit, deshelb mit den Vertretern der Erzeuger⸗, Verbraucher⸗ und Handels⸗ kreiſe in Verbindung zu treten. Iemacht 6 Offenburg, 7. Juli. Am Dienekag, fand hier eine Kund⸗ gehulg der ſozigliſtiſchen Parteien gegen die hohen Lebensmittel⸗ und Kleiderpreiſe und gegen den 10/igen Steuerabzug ſtatt Die Geſchäftsinhaber Offenburgs„ innerhalh 8 Tagen zu erklären, ob ſte einen 50 igen Raſtatt, 7, Jult. Der deutſche Gewerkſchaftsbund chriſtlicher bſchlag auf ſämtliche Preiſe genehmigen. Falls keine befriedigende Antwort erfolge, könne das Gewerkſchaftskartell keine Garantie für ruhige Ausein⸗ anderſetzung geben B. Konſtanz, 6. Juli, Unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſter⸗ fand geſtern abend eine gemeinſame Verſammlung von Vertretern der Erzeuger, Händler und des Handwerks einerſeits und der Ver⸗ braucher(Gewerkſchaften, Angeſtellten und Beamten) andererſeits ſtatt. Nach längeren politiſchen und unpolitiſchen Reden und Ver⸗ handlungen, aus denen erwähnenswert iſt, daß die Vertreter faſt aller Geſchöftszweige hervorhoben, abbauen zu wollen, um die Einfaufeiuſt zu heben, und ferner den angenommenen Antrag, die Regierung zu erſuchen, in ganz Baden Beſprechungen über den Preisabbau anzuſetzen, wurden felgende Kommiſſſonen, zuſammen⸗ eſetzt aus Erzeugern und Verbrauchern und jeweils unter dem Vor⸗ 10 eines Stadtrates, gebildet: für Obſt und Gemüſe, für Kolonial⸗ waren, für das Bekleidungsgewerbe, für Schuhwaren. Der Milchpreis wurde von.90„ auf.50 pro Liter herabgeſetzt.— Der Bauernverein Konſtanz ſetzte für Juli u. a. folgende Preiſe feſt: Carotten das Pfund 60 5g.(vorher faſt beliebig), Kohlrabi Bund 80 bis 120 Pfg.(vorher—3 41), Blumenkohl 80 bis 250 Pfg.(3 bis 5), Köhle 40—50 Pfg.(60—120 Pfg.), .20. Die Mitglieder ſind verpflichtet, dieſe Preiſe zu halten. Der Bauernverein macht darauf aufmerkſam, daß der Selbſtkoſtenpreis für die Gemüſe ein weit höherer ſei, er hofft aber auch, daß bald ein allgemeiner Preisabbau auch auf allen anderen Gebieten ſtattfindet, — 5 Möglichkeit der Selbſterhaltung unſeres Volkes beſtehen leiht. 5 10 Jahre Berein würllem bergiſcher Jeilungsverleger. Verein Würftembergiſcher Zeitungsverleger die Ekinnerungsfeier ſeiner vor 10 Jahren orfolgten Gründung. dem Feſtakte im Rat⸗ hausſaale 0 u, 4. der Staatspräſident Dr. Hieber, der Oberbürgermeiſter i r, der Vorſitzende des Ver⸗ eins Deutſcher Zeitungsverleger Dr. Faber aus Magdeburg, der Porſitzende des Wereins ſüdweſtdeutſcher Zeitungsverleger Dr. Knittel gus Karlsruhe und andere auswärtige 1 bei. Die eindrucksvolle Feier war nicht auf die Freude, ſondern auf den Ernſt der ſchwierigen Lage geſtimmt, in der ſich die Zeitungsverleger ganz Deutſchlands zur Jeit befinden.— Der Vexein Württembergiſcher Zeitungsverleger kann unter der erprobten Leitung ſeiner Vor⸗ ſitzenden, Dr, Wolf in Oberndorf und Direftor Eſſer in Stutt⸗ gart auf erfolgreiche Arbejten zum Beſten ſeiner Mitglieder mit Stolz zurückblſcken. Seine Einrichtungen ſind muſtergültig und viel⸗ fach vorbilblich für das ganze deutſche Zeitungsgewerbe. Dem würt⸗ tembergiſchen Perein wünſchen wir weiteres erfolgreiches Wirken unter Leitung ſeiner tatkräftigen Vorſitzenden. Es muß beſon⸗ ders die Anſprache des Staatspräſidenten hervorgehoben werden, der einmal rückhaltslos den Wert der deutſchen Preſſe hervorhob und die Unterſtützung der württembergiſchen Staats⸗ regierung nach jeder Richtung hin zuſagte. Am Abend verſammelten ſich die Mitglieder und Gäſte zu einem Abendeſſen in der Liederhalle, welches. Geſangsvorträge erſter Stuttgarter Opernkräfte ver⸗ E. ſchönert wurd Aus dem Parleileben. Eine Jugendgruppe der Deuiſchen liberalen Volkspartei wurde am Montag, den 5. Juli in Karlsruhe begründet. Die Gruppe hat ſich in erſter Linie die Pflege des deutſchen Gedankens zur Aufgabe gemacht, Dieſer Gedanke ſoll alle ihre Veranſtal⸗ kungen Furchziehen. Wanderungen an hiſtoriſche Staätten ſollen die Erinnerung an die einſtige Größe, Wanderungen an Stätten der Arheit den Stolg auf die wirtſchaftlichen Leiſtüngen der Ver⸗ gangenheit erwecken und den Mut zu neuem ffen beleben. Mit dem Ernſt der Acbeit, die in Vokträgen wiſſenſcha 5 1— rt gelei allem e e und ſtaatswiſſenſchaftlicher werden ſoll, ſoll auf Unterhaltungsabenden in Spiel und Sport jugendlicher Frohſinn wechſeln. Der Arbeitseifer, den die ſtatt⸗ liche junge Schar am erſten Abend ihres Beiſammenſeins verriet, berechtigt zu den ſchönſten Hoffnunge. Letzte Meldungen. Rom, 8. Fuli.(..) Vor einigen Tagen ſtarb im Hotel Quirinal unter dem Namen Molkenboorg ein als holländiſcher 1 eingeſchriebener Gaſt, der ganz zurückgezogen geleht hat, nie einen Brief— 45 und gusſchließlich deutſche Werke, namentlich aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege von 1870 bis 71 las. Eine Perſönlichkeit, die ihn giemlich gut kannte, er⸗ klärte einem Mitarbeiter des„Meſſaggers, daß der Verſtorbene ſtets ein Medaillon mit dem Bilde der Kaiſerin Eliſabeth don Oeſterreich trug. Das Blatt berzeichnet das Gerücht, daß es 185 um den öſterreichiſchen Grahergog Johann handle, der laſe Hof ünter dem Namen Johann Orth ver⸗ aſſen habe 5 der Mann nul den ſieben Masken. NRoman von Erich Wulffen. Machdruck verboten.) Teleki hörte lächelnd dem eifrigen Biographen zu, hier und da bekanmte Erzählungen oder ergänzend und Perſönlichkeiten durch ein Kopfnicken gewiſſermaßen begrüßend. Es war eine kleine Chronik, die der alte, heute ſo geſprächige Herr im Fluge abwickelte. etzt zeigte er mit der linken Hand nach der Gebirgswand hinauf.„Siehſt Du da oben die alte Feſtung Sie iſt ſetzt eines unſerer größten Gefängniſſe, darin neulich der Amts⸗ mißbrauch aufgedeckt wurde!“! Und nun erzählte der Obergeſpan die Angelegenheit des Staatsanwalts Pataky. „Hältſt Du's für möglich“ 12 bemerkte der Baron dazwi⸗ ſchen,„daß ich, der ſo vieles geſehen hat, noch nie das Innere eines Gefängniſſes ſah?“ Ee „Ich bin auch nur ein einziges Mal in meinem Leben oben geweſen!“ ſagte der Onkel. n der Straße zeigte ſich eine Felſenpartie. Der Graf fuhr im Schritt und erklärte, daß hier von türkiſchen Gefan⸗ genen ein über hundert Meter 3 Brunnen in dis Steine ehauen war.„Ex heißt der Brumnen der Liebenden!“ gte er lachend hinzu. Man war in Gegend angelangt und kam an dem blauen und grünen See, zuletzt an dem größeren roten See vorüber, in deſſen Waſfern ſich der ſagenumwobene zuckerhutförmige Karfunkelturm ſpiegelte. In kurzer Entfernung tauchten weiße Landhäuſer in ſchmucken Görten auf. Die Fahrſtraße teilte ſich und führte in verſchledenen Ri heilkräftigen Quellen ſchon den alten Römern bekannt war. An dem geſchmackvollen Kurplatz vorüber, der menſchen⸗ leer war, lenkte der Graf in eine blühende Akazienallee ein, in der das vornehme weiße Kurhaus mit der ſtattlichen, blinkenden FFenſterfront und zahlreichen Veranden und Bal⸗ konen ſich erhob. 792 Schon von weitem hörte man ungariſche Tanzweifen: in dem mit Frühlingsblumen und Sprinabrunnen geſchmückten Garten ſpielte eine uniformierte Zigeunerkapelle. Die Maien⸗ ſonne hatte ſchon einzelne Beſucher herausgelockt. In der weißen Kolonnade und auch im Garten waren verſchiedene ſchon vom Wagen, Der Graf gab dem Diener 1 05 durch den reizenden Badeort, der wegen ſeiner Kaffee trinken?“ fragte der Onkel.„Die Badeanlage iſt ſehenswert—“ Der Neffe nickte ſein Einverſtändnis und dge Hahe! e Zügel. Die Herren erregten bei den übrigen Gäſten einſges Auf⸗ ſehen. Der Graf wurde von allen Seiten gegrüßt. Ehe die Herren ſich einen Tiſch gewählt hatten, bemerkte Batthyany einen lebhaften Gruß von einem ſeitwärts ſtehen⸗ den Tiſche. Als ex im Näherkammen die Herrſchaften erkannt 85 haben glaubte, nickte er freundlich wieder und führte ſeinen egleiter an den Tiſch. 5 Zwei Herren, ein älterer und ein ſehr junger, erhoben ſich und begrüßten ihn. BVatthyony e. den Miniſterialrat Baron Teleki als ſeinen beſuchsweiſe anweſenden Neffen vor. „Graf Kgrolyl, mein freundlicher Nachbar, und ſein Sohn“, erklärte der Oheim dem Neffen. 1 Graf Karolyt, eine außerordentlich he Erſchei⸗ nung im Anfange der Fünfziger, erſchien lebhaft überraſcht und begrüßte den Neffen beſonders zuvorkommend. „Wollen die Herren bei unſeren Damen Platz nehmen?“ fragte er einladend. Battyany war ſchon an den Tiſch getreten und hatte die Gräfin und die Komteſſe ſowie eime andere ſunge Dame be⸗ grüßt. Telekt näherte ſich mit Karolyi und wurde von ihm kohlenſäurehalttgen Eſſenquellen und die Jodthermen gefaßt vorgeſtellt. 251 er Onkel placierte ſeinen wohlgefällig zwiſchen der Gräfin und dem Fräulein von Bathory, die, wie ſich aus der Unterhaltung ergab, bei Karolyis zu Befuch weilte. Graf Karolhi der Nähe des Badeortes in den Bergen eine herrliche Beſitzung. Das Schloß lag in einem ausgedehnten Wildpark. Hier verlebten die Herrſchaften die ſchöne Jahreszeit, während ſie den Winter, wenn ſie ihn nicht zu Reiſen nach dem Süden oder nach dem' Orient benutzten, in Budapeſt wo ſie einen ſehenswerten ſtädtiſchen Palaſt be⸗ aßen. Die brünette Gräfin mit dem etwas ſchmalen Geſicht war von Geburt Italienerin; ihre Heimat war Venedig. Komteſſe Wilma, eine zlerliche Erſcheinung, war ihrer Mutter ähnſich wie aus den Augen geſchnitten, während Graf Alexander Karolni ſeinem Vater alich. Der junge Mann hatte in Budapeſt das Gymnaſium beſucht und ſollte ſich jetzt von den Anſtrengungen des Eramens erholen. 1 5 5. J7JC7 2* „Wollen wir einen Augenblick abſteigen und eine Taſſe Klarika von Bathory, die Freundin, ſtammte aus Kaſchau am Fuße der Tatra, wo ihr Vater als Oberſt ſtand. Mit Karolyis war 0 bekannt geworden, als ſie vor drei Jahren 1 9255 Ausbildung in einem Budapeſter Penſionat ſich auf⸗ hlelt. 1 86 7 50 chönen, eigenartigen Aeußeren nach hätte man die Heimat Klarikas in Jazygien geſucht, alſo im Mittelpunkte Ungarns, wo in der großen Flut der Völkerwanderung die jagygo⸗kumaniſche Welle die letzte bildete. Klarlka war hochgewachſen und breitſchultrig: ihr Teint braun, die Augen mandelförmig und dunkel, die dünne Naſe leicht geſchwungen, wundervoll war der Schnitt des Mundes und herrlich der ebenmäßige Hals. Als Teleki ſich dem Tiſch genähert hatte, überflog eine leichte Röte ihr Geſicht. Während er ihr vorgeſtellt wurde, ſchlug ſie die Augen zu Boden und neigte kaum merklich den ſchönen Kapf. Als in F Geplauder bei der einſchmeſchelnden igeunermuſit eine halbe Stunde vergangen war, machte raf Battyany den Vorſchlag, daß die jungen Herrſchaften 27 5 Neffen die Sehenswürdigkeiten des Bades zeigen möchten. Die Anregung fand allgemeinen Beifall. Telekt ging neben der Komteſſe, der junge Graf neben Klarika. Man promenierte an den Badehäuſern vorüber, wo die wurden. Ueber einige hölzerne Brücken gelangte man in eine ſogenannten Schwitzhöhle, wo Dämpfe aus der Erde ſtiegen. Graf Alexander gab die Erklärung, daß ſich hier bereits eine römiſche Kolonie befunden habe. Die ſichtbaren Ueber⸗ reſte von römiſchem Mauerwerk ſtammten von den alten Badehäuſern und von einem Mithrastempel. die man bier ausgegraben batte, in die Wände eingelaſſen und ermutieten die Hellunaſuchenden durch die Erfolge 155 Quellen in vergangenen Jahrtauſenden. Einige hundert Schritte weiter lagen 5 Badehauſes aus der Türkenzeit. eeeee Die Komteſſe zeiate einen Steinßbaufen, an telle ſſcc, derdiae eine täek ſce Kapelſe er dem Glate ei heiligen Mönches erhoben haben follte. Gortſezung feigt) Milch(Erzeugerpreis) b. Stuttgart, 7. Jull. Am vergangenen Sonntag beging der romantiſche Felspartie mit einigen Tropfſteinhöhlen und einer In der Badeanſtalt waren alte römiſche Votirtafeln, Donnerstag, den 8. Juli 1920. 2222ͤ—%%%]6-o N ˙- K neog: SVeeSengeSn 8 EF — —* ſchränkt werden. der Bevölkerung überhaupt eintreten, denn ohne dieſe kann die Sinn und Wert der humaniſtiſchen Bildung umſo regeres Wirken für das Fortbeſtehen der alten Schule des Abe c der humanifiſch gebilete der Jollnenſch dem nichte Menſch. * 1b Donnerskag, den 8. Juli 1920. Mannugeimer General· Nuzeiger. Abend · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 297. Nus Staöt und Land. Die Finanzſorgen der Gemeinden. In Münſter tagte unter dem Vorſitz des Stadt⸗ kämmerers Scholtz⸗Charlottenburg die ſtark beſuchte Voll⸗ verſammlung der Kämmerer deutſcher Groß⸗ ſtädte. Als erſter Berichterſtatter forderte Beigeordneter Dr. Bucerius auf Grund umfangreicher Statiſtik über die Entwicklung der Gemeindehaushalte aus der Friedenszeit in die Nachkriegszeit der Unantaſtbarkeit der den Gemeinden überwieſenen Anteile an der Reichseinkommen⸗ ſteuer, der gemeindlichen Realſteuern unter Beteiligung des Staates an der Grundbeſteurung. Er fordert weiter die volle Autonomie auf dem Gebiet der geſamten indirekten Steuern, insbeſondere der Luſtbarkeitsſteuern, die Belaſſung der ge⸗ meindlichen Zuwachsſteuer unter Ablehnung einer ſtaatlichen direkten Zuwachsſteuer. Er hält den Ausbau von Verbrauchs⸗ abgaben für notwendig ſowie die Neuregelung des Verhält⸗ niſſes der Gemeinden zu den Provinzen, deren Umlagerecht 5 beſeitigen und durch neue eigne Einnahmen(Ausbau de-⸗ rovinzialverſicherungen zu Zwangsverſicherungen uſw.) zu erſetzen ſeien. Sehr ſcharf wurde die ſchwankende Haltung des Reichsfinanzminiſters in der Ausführung des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes und der Beſteurung der Mindeſteinkommen kritiſiert. Die Verſammlung überwies nach lebhafter zuſtim⸗ mender Beſprechung die weitere Bearbeitung der Forderungen an den Vorſtand der Vereinigung und den Finanzausſchuß des Deutſchen Städtetages. Sodann erſtatteten Dr. Buren, Krefeld, und Dr. Kronenberger, München, Bericht über Einſchrän⸗ kungen im ſtädtiſchen Haushalt. Die Perſonal⸗ ausgaben müßten durch Hintanſetzung von Beamtenvermeh⸗ rung im Wege verlängerter Arbeitszeit, Erzielung höherer Leiſtungen und verbeſſerter Organiſation der Verwaltung be⸗ Alle Luxusausgaben müßten verſchwinden. Der heutige Begriff Luxus müſſe weſent⸗ lich verallgemeinert werden. Die Unterhaltung der Garten⸗ anlagen und Friedhöfe, die Straßenreinigung, die Müllabfuhr müßten beſchränkt, ſelbſt an die Feuerwehr müßten vermin⸗ derte Anſprüche geſtellt werden. Auch auf kulturellem Gebiet würden die Gemeinden unter dem Druck der geſamten Finanz⸗ lage nicht vor meſchräneungen zurückſchrecken dirfen. Die durchſchnittliche Schülerzahl und die Pflichtſtundenzahl werde zu erhöhen ſein. Die Zuwendungen an gemeinnützige Vereine, Theater, Muſeen, die Inſchüſſe zu den Krankenhäuſern würden durch erhöhte Kurkoſten herabzuſetzen ſein. Die Verſammlung überwies nach zuſtimmender Beſprechung, in welcher die Forderungen ſogar noch erweitert wurden, die Richtlinien zur nähern Ausarbeitung zu möglichſt gleichmäßiger Verwendung für alle deutſchen Städte an den Finanzausſchuß des Deutſchen Städtetages. Stellungnahme des G. d. A. zur Teuerung. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(G. d. .) behandelte in ſeiner Mitgliederverſammlung vom 6. Juli u. a. auch die gegenwärtige Teuerung und gelangte nach einem Bericht über die in voriger Woche zwiſchen der Vertretung r Stadtwwerwaltung, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſtattgehab⸗ n Beſprechung zur einſtimmigen Annahme folgender Ent⸗ ſchlie Pung: Die Mitgliederverſammlung des Gewerkſchaftsbundes der An⸗ geſtellten, Ortsverband Mannheim, erklärt, daß es den Angeſtell⸗ ten nicht an Kaufwilligkeit, ſondern an der notwendigen Kauf⸗ kraft fehlt, da die Preiſe für inländiſche Waren, insbeſondere Lebensmittel, bisher noch keine Tendenz zum Fallen zeigen, ſon⸗ dern daß insbeſondere die lebensnotwen taben ee nde im Steigen begriffen ſind, darunter von allen Dingen Brot, Fleiſch, Milch, Butter uſw. Die Angeſtellten ſind daher trotz guten Wil⸗ lens nicht in der Lage, ſich mit den bisherigen Gehältern zu be⸗ gnügen, ſondern müſſen eine Erhöhung der Gehälter verlangen, wenn nicht unverzüglich mit einem Abbau der Lebensmittelpreiſe begonnen wird und zwar derart, daß er 1 10 im Einzelhaushalt beim Ausgabenetat tatſächlich zu verſpüren iſt. Mit der Senkung der wichtigſten Lebensmittelpreiſe muß aber auch eine Beſſerung in der Zuteilung und der Verſorgung Arbeitsleiſtung der arbeitenden Bevölkerung nicht aufrechterhalten werden, wie dies der Reichskanzler Fehrenbach im Reichstag in ſeiner Programmrede bereits zum Ausdruck gebracht hat. Es erweckt aber den Eindruck, daß die Verſorgung der Mannheimer Bevölkerung durch die Reichsſtellen in Berlin zu wünſchen übrig läßt und daß man ſich der Folgen derartiger Unterlaſſungen nicht voll bewußt iſt. Die Mitgliederverſammlung ſtimmt daher dem Vorſchlag des Bürgermeiſters Dr. Walli zu, eine Kommiſſion, zu der auch die Vertreter der Angeſtellten hinzugezogen werden ſollen, nuch Verlin zu entſenden, um die maßgebenden Stellen mit aller Entſchiedenheit auf eine genügende Berückſichtigung der Induſtrie⸗ und Handelsſtadt Mannheim mit Lebensmitteln hinzuweiſen. Die aus einer nicht genügenden Berückſichtigung entſtehenden Folgen müſſen Gewerkſchaften im Verweigerungsfalle den maßgebenden Stellen als Verantwortung zuſchieben. Auch beſchäftigte ſich die Verſammlung mit den bevorſtehenden Wahlen der Beiſitzer zum Kaufmannsgericht. Es wurde nachſtehende Entſchlie ßung zur Weitergabe an die Zentralſtelle der vereinigten Angeſtelltenverbände Mannheim ebenfalls einſtimmig angenommen: ‚ Die Amtsdauer der Kaufmannsgerichtsbeiſitzer läuft in dieſem Jahre ab. Die Wahlen ſtehen bevor. Dieſe haben vor dem Kriege ſtets zu mehr oder weniger heftigen Auseinanderſetzungen zwiſchen den einzelnen Verbänden geführt und ſchon damals viele Hand⸗ lungsgehilfengroſchen verſchlungen. Die Zeiten ſind andere, ſind ernſt. Wirtſchaftskriſe hat die Volkswirtſchaft befallen, deren Folgen an keinem Stand ſpurlos vorübergehen werden. In dieſen Zeiten können ſich die Angeſtellten den Luxus koſtſpieliger gegen⸗ ſeitiger Kämpfe nicht leiſten. Das wäre eine ſchwere Verſündigung der Angeſtellten, die ihre Gelder nicht für ſolche Zwecke opfern. Die Mitgliederverſammlung des Gewerkſchaftsbundes der Ange⸗ ſtellten(Ortsgrupre Mannheim) ſtellt daher an die Zentralſtelle der vereinigten Angeſtelltenverhände den Antrag, daß die drei Spitzenverbände ſich bei den Wahlen der Kaufmannsgerichtsbei⸗ ſizer auf eine gemeinſame Liſte einigen und ſomit jeden Kampf vermeiden. Die Verteilung ſoll entſprechend der Mit⸗ gliederzahl der drei Richtungen erfolgen. Die Mitgliederver⸗ ammlung erwartet, daß dieſem Antrag ſeitens der andern Rich⸗ tungen ſtattgegeben wird, denn die Kaufmannsgerichtsbeiſitzer haben lediglich nach beſtem Gewiſſen Recht zu ſprechen. Die Obſt⸗ und Gemäüſepreiſe. Aus Mannheimer Handelsgärtnerkreiſen wird uns geſchrieben: Der Verein ſelbſt. Obſt⸗ und Gemüfehändler Mannheim und Umgegend veröffentlicht in der Mittags⸗Ausgabe des„General⸗ Anzeigers“ vom 2. Juli einen Bericht über Obſtwucher, in dem er verſucht, den Erzeugern allein die Schuld für die hohen Obſt⸗ und Gemüſepreiſe zu geben. Er führt in dieſem Vericht auch das Tele⸗ gramm des Verbandes deutſcher Gartenbaubetriebe an den Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter betr. Aufhebung der Freigabe der Gemüſe⸗ und Obſteinfuhr an und findet es für nötig folgende Erklärung voran⸗ zuſchicken:„Daß dem Erzeuger wenig daran liegt, dem Volte eine ausreichende Ernährung zu angemeſſenen Preiſen zu bieten, zeigt ein Telgramm, das der Verband deutſcher Gartenbaubetriebe an den Reichspräſidenten und den Reichswirtſchaftsminiſter richtete und wie folgt lautet.“ Es iſt nötig dieſen alle Tatſachen entſtellen⸗ den Bericht richtig zu ſtellen. Während des Krieges waren die Preiſe für Gemüſe langſam geſtiegen, nicht nach der Willkür der Erzeuger, ſondern lediglich nach den Geſtehungskoſten, die durch die Löhne und Auslagen für Dünger, Geräte, Saatgut uſw., beſonders aber durch die ungeheure Geldentwertung beſtimmt wur⸗ den. Dieſe Geſtehungskoſten ſind im Laufe des letzten Jahres 1919⸗20 mindeſtens um das ſechsfache geſtiegen, während die Preiſe für Gemüſe faſt gleich geblieben ſind. Der Gemüſebau iſt in Deutſchland im Laufe der Kriegszeit zu einem lebenswichtigen Faktor der Volkswirtſchaft geworden und zwar hauptſächlich durch den großzügigen Anbau in den Gärtnerei⸗ betrieben und in den landwirtſchaftlichen Betrieben aller Art. Es iſt endlich möglich geworden, den Bedarf an Gemüſe durch ein⸗ heimiſche Erzeugniſſe völlig zu decken. Nun, nachdem dies Ziel erreicht iſt, wird durch Oeffnung der Grenzen plötzlich verſucht, alle Mühe und Arbeit zu vernichten und Geld ins Ausland zu geben, das genau ſo gut im Inland behalten werden kann. Die Gemüſe, die aus dem Ausland kommen— es kommt hier faſt nur Holland in Frage— ſind durchaus nicht billiger. Schon der immer noch ſehr tleſe Stand des deutſchen Geldes erklärt dies zur Genüge. Warum verſuchen nun die Händler mit allen Mitteln trotzdem ausländiſches Gemüſe einzuführen? Vor dem Kriege beherrſchte das holländiſche Gemüſe den deutſchen Markt, d. h. es lag in der Hand der Händler, die dieſes einführten, die Preiſe nach Willkür feſtzuſetzen, während der deutſche Gemüſezüchter dadurch überhaupt nicht in die Höhe kommen konnte. Damals war aber auch die Ein⸗ fuhr von Waren nicht von der ungeheueren Bedoutung für den Wert des deutſchen Geldes wie heute. Zur Zeit iſt es eine er⸗ wieſene Tatſache, daß die Holländer Gemüſezüchter, um ihr Waren überhaupt los zu werden, dieſe weit unter den Geſtehungskoſten abgeben und trotzdem ſind die Preiſe für den Deutſchen infolge der ſchlechten Valuta noch genau ſo hoch wie in Deutſchland. Warum nun trotz des Perluſtes an National⸗ vermögen durch Abwanderung großer Summen Geldes nach Hol⸗ land unbedingt Gemüſe eingeführt werden ſoll, iſt zunächſt für den Fernſtehenden nicht erklärlich. Die Gemüfſehändler ſuchen die Herrſchaft über den Markt wieder zu gewinnen, indem ſie unge⸗ heure Mengen einführen möchten und ſo den Gemüſebau in Deutſchland unmöglich zu machen. Iſt dies geſchehen, dann be⸗ ſtimmt der Händler wieder die Preiſe und kein Wort von Wucher wird mehr zu leſen ſein, ſondern nur die Aufſchrift:„Auslands⸗ ware“. Dies iſt ein ſo volksſchädigendes Manöver, daß es wirklich nicht zu verwundern iſt, wenn entſtellende Berichte zur Bemänte⸗ lung nötig ſind. Amtsniederlegung. Der unabhängige Stadtrat Brück hat, wie die„Volksſtimme“ mitteilt, geſtern ſein Stadtratsmandat offiziell niedergelegt. Sein Nachfolger kann noch nicht mit⸗ geteilt werden, da ſeine Partei durch die Mandatsniederlegung in Verlegenheit dadurch geraten iſt, daß die nächſtfolgenden Bewerber auf der Vorſchlagsliſte der U. S. P. einen Eintritt in den Stadtrat aus verſchiedenen Gründen ablehnen. Freikarten bei der Skraßenbahn. Vom Bezirksverein Mann⸗ heim des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen wird uns geſchrieben: Ueber die Sitzung des Bürgerausſchuſſes vom 11. v. Mts. erſchienen in den Tages⸗ zeitungen Berichte, die geeignet ſind, ein falſches Bild in der Oeffent⸗ lichkeit zu hinterlaſſen. Es wurde ſeitens des Straßenbahnamtes erklärt, daß 2100 Freikarten ausgegeben ſeien, davon 300 an Stadt⸗ räte, Stadtverordnete, Amtsvorſtände, Krankenſchweſtern, Ordon⸗ nanzen, Kriegskrüppel uſw. Von einem Bürgerausſchußmitglied blieb die Feſtſtellung, daß 98 Freikarten für Schwerwerwundete ausgegeben ſeien, ſeitens des Straßenbahnamtes unwiderſprochen. Demgegenüber müſſen wir feſtſtellen, daß ganze 12 Freikarten im Beſitze von Kriegsbeſchädigten ſind. Unſere mehr⸗ maligen Anregungen, wenigſtens den drei hier anſäſſigen Kriegs⸗ blinden Freikarten auszuhändigen, blieben bis heute unberückſichtigt Wir überlaſſen es der Oeffentlichkeit, zu beurteilen, ob dieſer zweifellos berechtigte Wunſch in Anbetracht der 2100 bereits aus⸗ gegebenen Freikarten für das Straßenbahnbudget von Vedeutung geweſen wäre. * Ein Meteor? Eine ſonderbare Lichterſcheinung, offenbar ein ſehr ſtark leuchtendes Meteor, konnte man im Odenwald am 1. Juli, vormittags gegen halb 10 Uhr, am weſtlichen Himmel niederfahren ſehen. Der Kopf war wie eine Zunge, dann eine kurze Unter⸗ brechung, worauf der kometenartige Schweif folgte. Lelder war 788 Lichterſcheinung bei hellem Sonnenſchein nur etwa 4 Sekunden ſichtbar. Polizeibericht vom 8. Juli 1920. Leichenländung. Geſtern vormittag wurde im Indu⸗ ſtriehafen eine männliche Leiche geländet und in die Leichenhalle auf den Friedhof verbracht. Die Leiche wurde als die des 22 Jahre alten, ledigen Schloſſers Friedrich Jäger von Viernheim anerkannt, welcher am 4. Juli beim Baden im Neckar ertrunken iſt. Tödlicher Unglücksfall. Die 53 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiterin Adolfine Nenninger, geb. Klebatz von hier, geriet am 25. Juni in einem Fabrikanweſen in Neckarau mit der linken Hand in die Walze einer Hanfmaſchine, wodurch ihr die Hand abgedrückt wurde. Die Schwerverletzte iſt am 5. Jult im Allgem. Krankenhauſe ihren Verletzungen erlegen. 5 Unfälle. Am 3. Juli wurde vor dem Hauſe Katharinen⸗ ſtraße 13 in Neckarau der Zjährige Sohn eines daſelbſt wohnenden Invaliden durch ein von einem 14 Jahre alten Schüler gelenktes Fuhrwerk überfahren und mehrfach erheblich verletzt.— Die 9 Jahre alte Tochter eines in der Grenadierkaſerne wohnenden For⸗ mers fiel am 4. Juli im Treppenhaus der Kaſerne infolge eines Schwindelanfalles herunter und erlitt einen Schädelbruch. In bewußtloſem Zuſtande wurde ſie mit dem Sanitätsautomobil dem Allgem. Krankenhauſe zugeführt.— In ihrer Küche fiel am 4. Juli eine im Gefangenenlager— Baracke 13— wohnende 70 Jahre alte Witwe infolge eines Nervenanfalles 5 den Boden und brach ee Unterarm. Auch ſie fand Aufnahme im Allgem. Kran⸗ kenhaus. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Perſonenautomobil eines Doktors aus Wiesbaden und einer Pferdedroſchke von hier erfolgte am 4. Juli auf der Straßenkreuzung Schloßgartenſtraße⸗ Parkring an der Rheinbrückenauffahrt. Dabei wurde die Karoſ⸗ ſerie des Automobils beſchädigt und die Lanne der Droſchke abge⸗ brochen. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Zwei Körperverletzungen— verübt im Hauſe Jung⸗ buſchſtraße 7 und vor dem Hauſe Humpwerkſtraße 54— gelangten zur Anzeige. Verhaftet wurden 53 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter eine Hebamme von hier, eine Mo⸗ diſtin von Gernsheim und ein Kaufmann von Bürrſtadt wegen Verbrechens gegen das keimende Leben und 28 Perſonen wegen Diebſtahls, Betrugs, Unterſchlagung und Hehlerei. Mannheimer Strafkammer. § Strafkammer IJ. Vorſ. Landger.⸗Dir. Dr. Benckiſer. Drei jugendliche Abenteurer wurden unlängſt bei der Reviſion in einem Zuge feſtgenommen, der von Kempten nach der Schweiz rollte. Es waren der Kaufmannslehrling Friedrich Herx und die Friſeurlehrlinge Willi Karſten und Joſef Kommetter aus Mannheim, die nobel ausſtaffiert zweiter Klaſſe auf einer Vergnügungsreiſe waren, zu der ſie ſich die Mittel auf unſaubere Weiſe erworben hatten. Herx hatte einen Scheck in Höhe von 17450 Mark auf den Namen ſeines Lehrherrn, des Kaufmanns Doppler, gefälſcht und Karſten hatte, nachdem Kommetter zu⸗ erſt die Bank für Handel und Induſtrie geſchloſſen gefunden hatte, das Geld abgehoben. Außerdem ſtahl Herx in ſeinem Geſchäfte Gummibe⸗ reifungen im Werte von 2500 Mark, die Karſten an den Mann brachte, während Kommetter eine Brieftaſche mit 325 Mark Inhalt, die er in der Hindenburgallee gefunden hatte, für ſich behielt. Ihre Reiſe ging zuerſt nach Holland und erſt als ſie die Grenze geſperrt fanden, verſuchten ſie über München—Kempten in die Schweiz zu gelangen. Nun müſſen ſie Aufenthalt nehmen und zwar nicht nach Minuten, ſondern nach Monaten. Herx wurde zu 10, Karſten zu 6 und Kommetter zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Vert..⸗A. Dr. Alt. Mit er Bettelbriefen ſuchte der 28 Jahre alte Kaufmann Hein⸗ rich Schleſinger aus Hindenburg gewiſſe Hilfskaſſen zu prellen. In in der Gegenwart. Endlich haben ſich auch in Mannheim nach dem Vorbild von anderen Stäbten die Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſtums zu⸗ ammengeſchloſſen und eine Vereinigung zum Schutze ihres Bil⸗ ungsideals ins Leben gerufen. Vielleicht reichlich ſpät, wenn man edenkt, wie alteingeſeſſen das Gymnaſium in Mannheim iſt, welche rgangenheit es hat und wie eng es mit ſo vielen Familien der tadt verknüpft iſt und wie es dieſe Beziehungen durch den Nach⸗ wuchs, der ihm allfährlich zugeführt wird, ſtets aufs neue knüpft. Aber vielleicht wird dieſer ſpäte Anfang wieder eingeholt derch ein dealismus. Hoffen darf man das wenigſtens, wenn man weiß, wie tiefe Wurzeln das humaniſtiſche Ideal gerade in unſerer auf as Reale eingeſtellten Stadt doch in Wirklichkeit geſchlagen hat. nd hoffen darf man es auch, wenn man den Verlauf der Grün⸗ dungsverſammlung der„Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen ymnaſtums“ am vergangenen Samstag miterlebt hat. Solange das humaniſtiſche Bildungsideal derartige hinreißende Künder ſeiner Schönheit und ſeines Wertes findet wie Feh. Rat Dr. F. Boll, den Redner des Abends, wird das Intereſſe für den Humanismus nicht ausſterben können. 1 5 5 Der Redner gedachte ſeiner Erfahrungen azaretten während des Krieges, die ihm zeigten, wie die Macht der Bildung alle Slandesunterſchiede überbrücke und wie auch im eiafachen Mann in Gefühl dafür vorhanden ſei, daß Wiſſen nicht nur äußere Macht ſt. ſondern daß Wiſſen dem Menſchen auch etwas Beſſeres gibt: men ſeeliſchen Reichtum. Und wenn er u. a. Modernen den Ver⸗ lher der Lausbubengeſchichten, Ludwig Thoma, auftreten ließ als oblbenden Verehrer des Homer, dann möchte man faſt noch zweifeln, wirklich der Kampf gegen das humaniſtiſche Gymnaſium ſo ernſt naß, Und doch handelt es ſich üm Sein oder Nichtſein des Gym⸗ rultums. Warum will man denn dieſe alte Bildungsſtätte aus⸗ ktten? Damit kam Geh. Rat Dr. Boll auf die Irrtümer zu wiecden, die ſich um das Gymnaſium herumgeſponnen haben, und erles ſte zurück, ohne aber den alten Streit über die Schulen zu beneuern. Jede Schule ſoll leben, die etwas will. Denn wir uben mehr als eine höhere Schule. Schließlich wäre auch das nacmnoſium anders geworden als früber und ſei nicht, wie mitunter Gich behauptet werde, eine Schule für Altphilologen, auch keine 8 ndesſchule. Denn auch für Naturwiſſenſchaftler, Techniker und aufleute vermittle es reiches Leben und wahre Bildung. N Und worin beſteht dieſe humaniſtiſche Bildung? Der gebildete Nenſch iſt der geformte, zu äußerer und innerer Einheit gewordene fremd bleibt, der, nach Goethe, ſein eigenes Selbſt zum Selbſt Im Anſchluß an Erasmus oder Hutten, die Antike aufs Neue gewahr wurden. Neu⸗ humaniſten hießen die deutſchen Idealtſten, die, wie Goethe, Schiller, Humboldt und Fichte, 25 Wiedergeburt der alten Kultur nochmals erlebten. Anders als dieſe beiden Richtungen iſt das heutige Gymna⸗ ſium, denn es iſt in erſter Linie eine deutſche Schule, die ſich von den andern Schulen nur durch die Pflege von Latein und Griechiſch unterſcheidet. Aber dieſe beiden Sprachen ſind nicht tot. Wie könnte man die eine tote Sprache nennen, die tagtäglich in Mil⸗ lionen von Gotteshäuſern bei Gebeten und Geſängen angewendet wird, aus der die modernen romaniſchen Sprachen hervorgegangen ſind? In einer Reihe köſtlicher Beiſpiele wies der Redner in geiſt⸗ voller Weiſe nach, wie ſtark unſere Sprache von der griechiſchen und römiſchen beeinflußt iſt, wie tauſend Dinge des täglichen Lebens mit griechiſchen und lateiniſchen Lehnwörtern dezeichner werden. Unſre Kultur vom Haus⸗ und Gartenbau an bis zu den Höhen der Kunſt und Religion hinauf beruht auf der älteren der Mittelmeerländer. Wir können dieſen Zuſammenhang nicht ad⸗ reißen, ohne den Einblick in das Werden des deutſchen Eigenweſens zu verlieren. In begeiſterten Worten legte dann der Redner die einzigartigen Werte antiker Wiſſenſchaft, Kunſt und Literatur dar, die, um ganz nachempfunden werden zu können, in der Urſprache geleſen werden müſſen. Die Vorwürfe, daß das Gymnaſium nicht national, nicht praktiſch, nicht modern ſei, wies Geh. Rat Boll ein⸗ drucksvoll zurück. Der Hinweis auf das Tacitus Germanie, die uns zum Schaffen eines Nationalbewußtſeins half, und der Hinweis auf den Neuhumanismus, der uns von der Herrſchaft der franzöſiſchen Litergtur befreite, genügte für den erſten Vorwurf. Mannigfache Urteile der praktiſchen Amerikaner über den Wert der humaniſtiſchen Geiſtesſchulung entkräfteten den zweiten. Und gegenüber dem dritten Bedenken genügte der Hinweis, daß wir nirgends beſſere Spiegelbilder für die Fragen der Gesenwart finden als bei den Griechen und Römern. Auch ſie beſchäftigte ſchon, was uns heute wieder beſchäftigt, die Fragen vom Verhältnis zwiſchen Macht und Recht, zwiſchen Staat und Individuum und die Kernfrage der Ethik: was iſt ein wahres Gut und was ein wahres ebe Wie haben wir in den letzten Jahren gelebt? fragte der Redner. Von Tag zu Tag, von Tagesbericht zu Tagesbericht. Und iſt es heute anders? Beſinnung und Vertſefung tut uns bitter not. Nur modern ſein iſt ein Fluch. Die zeitloſe Welt im Innern eines ſeden befreit von der Laſt der Gegenwart. Und hier hilft die humaniſtiſche Bildung gegen Geld⸗ und Genußgier unſerer Zeit, hilft uns und läßt uns erkennen, was wahres Gut iſt. 5 8 derr der Freunde des humaniftiſchen Gymnaſiums. die vorſtehend erwähnte Gründungsverſammlung erfolate die Wahl des Vorſtandes. Zum erſten Vorſitzenden wurde Bankdirektor Dr. Troeltſch gewählt. Zweiter Vorſitzender iſt Gymnaſialdirektor Caspari, Kaſſier Kommerzienrat Dr Jahr, zehenden Landesverband angeſchloſſen, deſſen Vorſitzender Geh. Rat Dr. Boll iſt. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. & Hochſchule für Muſik. Den Klaſſikern war in den Pro⸗ grammen der diesjährigen Schlußaufführungen unſerer Hochſchule für Muſik mit Recht der breiteſte Raum gewährt. Denn ihre erzieheriſche Kraft ſteht außer aller Frage, während der Wert un⸗ ſerer Modernen nur allzu oft ein problematiſcher iſt. Die geſtrige achte Schlußaufführung wurde mit J. S. Bach's D⸗dur⸗Konzert für Klavier, Flöte und Violine eröffnet. Wunderbar friſche Muſik, welche das Reſpondjeren der Soloinſtrumente und des kleinen Orcheſters einen ganz beſonderen Reiz verleiht. Im langſamen Mittelſatz ſchweigt das Orcheſter ganz und ergehen ſich die drei Soloinſtrumente in imitatoriſch hübſchen Wechſelreden. In der Beſetzung vermißte ich allerdings den für Vach's Art ſo charak⸗ teriſtiſchen Continuo auf einem zweiten Flügel. Carola Werner (Klavierabteilung Behrens 7— Weinreich) iſt eine ausgeſprochene Begabung und—4 die Klavierſoloſtimme techniſch einwandfret und auch muſikeliſch ſchon auf das anerkennenswerteſte. Das Gleiche gilt von dem Wernickeſchüler Karl Schröder und R. Stolz(Violinklaſſe Hs. Koetſcher) Im Es⸗dur⸗Terzett(Nr. 27) aus Haydn's„Schöpfung“ unterſſefen kleine Tonſchwankungen, weil der Tenor bisweilen detonierte und dem Baſſe noch die rechte Tiefe fehtt. Aber Erna Geyer(Geſangsklaſſe Hillitzer), Karl Meckler(Geſangsklaſſe F. Schmidt) und W. Baumann(Ge⸗ ſangsklaſſe Seefried) wußten doch die Schönheiten des Terzetts ins rechte Licht zu ſetzen. Ungetrübte Freude bereitete uns F. Stein⸗ bacher(Klavierabteilung Rehberg) mit Rameau's e⸗moll⸗Suite, deren Wiedergabe viel Verſtändnis und Stilgefühl verriet. In drei Schubertgeſängen ließ ſich die Perronſchülerin Frau Erhard ören, deren ſchätzenswertem Material man nur noch grundlegende onbildungen wünſcht. H. Kupfer(Geſangsabteilung Kromer) bewies mit der Durchführung ſeiner Schubertlieder, wieviel gute Sprachkultur und Vortragskunſt vermag, ſelbſt wenn die Tonbildung (Hochlagel) noch nicht völlig abgeſchloſſen iſt. In Beethovens viel⸗ fach unterſchätzter F⸗dur⸗Romanze verſuchte ſich O. Hartmann (Lehrer: A. Bruck) mit anerkennenswertem Erfolge, ohne indeſſen der Schwierigkeiten völlig Herr zu werden. Eine pfianiſtiſche Be⸗ gabung iſt Käte Heu(Klavierabteilung Bruch⸗Hs. Mayer), welche das abendbeſchließende C⸗dur⸗Konzert, obgleich durch Erregung be⸗ hindert, mit ſchönem Anſchlag und Paſſagenklarheit, wiedergab. Unter Konzertmeiſter Hans Koetſcher begleitete das Orcheſter in anſchmiegender Weiſe An ermunterndem Beifall fehlte 8— Kleine mitteilungen. Ichriftführer Lehramtspraktikant Dr. Schatz. Die Vereinigung der Sin, Nenſchheit erweitert hat. Humaniſten hießen im zeitgeprägten n des Wortes die Menſchen des 14.—16. Jahrhunderts, die, wle Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums wurde dem bereits be⸗ Kapellmeiſter Dr. Hans Rohr vom badiſchen Landestheater wird einem Rufe an das Dülſſeldorfer Stadttheater folgen. ——— Sete. Nr. 207. Mannzeimer General-Aunzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 8. Juli 1920. Berlin gelang es ihm mit einer akademiſchen Hilfskaſſe, in Mannheim bei der Bäckerhilfskaſſe, wo er 250 Mark loseiſen wollte, fiel er herein. Man erkannte auf 6 Monaie Gefängnis. Vert.⸗A. Dr. Alt. Für 26 000 Mark Schuhe ſtahl eine Bande am 1. April aus dem Lager der Firma Oppenheimer in P 5. Es werden heute verurteilt: Taglöhner Georg Haas aus Worms zu 15 Monaten, Schiffer Georg Sachs aus Wallſtadt zu 2 Jahren, Schloſſer Karl Pfiſter zu 8 Monaten, Bäcker einrich effert zu 10 Monaten und Dreher Martin Moritz zu Monaten Geſängnis. Vert..⸗A. Dr. Ae und Rud. Selig. Ich weiß, wo Wein iſt, ſagte der Taglöhner Adam Hügel und be⸗ immte dadurch drei Bekannte, mit iſſe bei Wirt Baumann in H 4, einem Hausgenoſſen, 85 Liter Wein zu ſtehlen. Hügel erhält 5, die andern e 9 Monate Gefängnis. Mannheimer Schöffengericht. Der Wucher nut dem Nähfaden wurde durch eine Verhandlung gegen den Händler Adolf Amend beleuchtet. Amend iſt nur ein Gliedchen in der Kette der Warenverteurer, deren Opfer das kaufende Publikum iſt. Er kaufte von einem Kaiſerslauterner Händler Nähfaden um den Preis von 5& und verkaufte 20 Dutzend davon an das Ladengeſchäft Bauer hier für . Dieſes wiederum den Faden für.30 die Rolle an die Konſumenten ab. Der Kaiſerslauterner Händler hatte.20 für die Rolle bezahlt. Der Preis war alſo vom Händler bis zum Verbraucher ſchon weit über das Doppelte geſtiegen. Was aber das Gravierendſte an der Sache iſt: es handelte ſich um ein franzöſiſches Schwindelfabrikat. Die Rolle ſah aus, als ob ſie 200 Meter oder Dards enthielte, ſie hatte die Normal⸗ Fute dieſer Rollen,— enthielt aber in Wirklichkeit nur 80—90 Meter. zurch Verwendung einer dickeren Holzrolle hatte man die größere Meter⸗ zahl vorgetäuſcht. Amend hat von dieſem Schwindel nichts gewußt, man laubte ihm das, aber bezeichnend für unſere wirtſchaftliche Lage war es ch, daß er in Betrachtung ſeiner Detailgeſchäfte mit dieſem Faden an einem Stand am Marktplatz meinte,„das Bubidtum war herzlich froh, den aden für 8„ zu bekommen, es riß ſich darum“. Er wurde nur beſtraft wegen Kettenhandels und unerlaubtem Großhandel ler hat nur Klein⸗ handelserlaubnis) Mit Rückſicht auf ſeine Notlage— er iſt Kriegsinvalide kam er mit einer Geldſtrafe von 25 davon. Zwei Hundertmarkſcheine zerriſſen und in den Abort geworfen, hat der Kellner Benedikt Niebel, der im Hotel Lehn beſchäftigt war. Er hat das Geld, das dem Geſchäftsführer gehörte, aus einer Tiſchſchublade im Speiſeſaal entwendet und ſuchte den Beweis ſeiner Schuld auf die beſagte Art aus der Welt zu ſchaffen. Dem Geſchäftsführer fehlen im ganzen 1200 4, der Angeklagte will mit dem übrigen geſtohlenen Geld aber nichts zu tun haben. Es wurde auf 10 Tage Gefängnis erkannt. Der Fuhrmann Guſtav Kaminski hat aus einem Gepäckſtück, das er dem Adreſſaten anzurollen hatte, unterwegs Kleider und Wäſche heraus⸗ genommen im Werte von 400 4. Das Geſtohlene hat er einem andern deder von Wein überlaſſen. Er wurde zu 6 Wochen Gefängnis erurteilt. Eröffnung der Karlsruher Kino-Ausſtellung. Karlsruhe, 7. Juli. In Anweſenheit einer großen Schar von ge⸗ ladenen Gäſten wurde Dienskag abend die Kin o 5 achausſtellung in der Orangerie, Hans⸗Thomaſtraße, ihrer Beſtimmung übergeben. Der Vorſitzende des Verbandes der Lichtſpieltheaterbeſitzer Badens und der Pfalz, Herr Otto A. Kaſper, begrüßte die Gäſte und betonte hierbei, daß der Reichsverband und der Verband ſüddeukſcher Vereine GBayern, Pfalz, Württemberg, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau und Baden) hier tagen und aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens des Lichtſpieltheaterbeſitzer⸗Vereins Ba⸗ dens und der Pfalz beſchloſſen wurde, anſtatt Vergnügungen eine über die Kinematographie orientierende Ausſtellung zu bieten. Stadtrat Schiffahrts⸗ direktor Men 4. er ſprach namens des Verkehrsvereins den Willkom⸗ mengruß der Stadt an die Gäſte. Der Vorſitzende des Reichsverbandes deutſcher Lichtſpieltheater⸗Beſitzer, Scheer⸗Berlin, behandelte in ſeiner Eröffnungszanſprache das Thema„Die Aufgaben des Kinos im neuen Staat“, nachdem er einen ge chichtlichen Rückblick über die Entwicklung der Kinematographie gegeben hatte. Der romantiſche Hauch, der das lebende Bild von jeher umgab, ſei ihm auch heute noch nicht verloren gegangen. Wenn in der Entwicklung des Kinos auch ein e geweſen el, ſo glaube er doch, daß jetzt wieder der richtige Weg gefunden werde. ie Quellen des Kinos ſeien unerſchöpflich. Unſere Künſtler müßten wieder 25 Natur zurückkehren. Er laſſe ſich den Glauben daran, nicht rauben, 10 unter aller Oberflächlichteit doch auch in breiten Maſſen der gute Funke eſſerer Gefühle ſchlummere. Edle Männer müßten im Bilde gezeigt wer⸗ den, um als Vorbilder zu dienen. Dieſe Bilder könnten unterhalten und 4885 Mit einem Mahnwort zur Mitarbeit bei der Geſundung, dem Auf⸗ au und der Kultur er ſeine beifällig aufgenommene Anſprache. Herr Dr. Zürn von der„Ufa“ begrüßte die Gäſte im Namen dieſer Geſell⸗ chaft und erläuterte dann die kulturelle Bedeutung der Fortentwicklung es Lehrfilmgedankens. Die Geſellſchaft habe eine eigene Kultur⸗ abteilung gegründet, in der Wiſſenſchaft, Technik uſw. für die Schule mit allen jenen Dingen zu Worte kommen, die in Geseet n Beziehung aus⸗ ewertet werden können. Alle Filme der Geſellſchaft unterliegen einer Durcharbeitung, die ſich auch auf den verbindenden Text erſtreckt. Es ſei zu wünſchen, daß jede Schule einen Apparat für ihre wecke erhalte. Die einzelnen Bilder wurden vortrefflich erläutert. Den Gäſten wurden nun Filmabſchnitte vorgeführt, die tieriſches und pflanz⸗ liches Leben in fünfzehn⸗ bis ſechzehntauſendfacher Vergrößerung zeigten. Die Darbietungen erregten größtes Intereſſe und lebhaften Beifall. Nach der Vorführung konnte man ſich lt.„Karlsr. Tabl.“ bei einem Rundgang davon überzeugen, daß die Ausſtellung äußzerſt reichhaltig, überſicht⸗ lich und faſt durchweg künſtleriſch iſt. Mit beſonderer Genugtuung darf man vermerken, daß die füddeutſche Filminduſtrie und die verwandten Branchen von ihrer Leiſtungsfähigkeit zu überzeugen wiſſen. Von Mann⸗ eim haben die.⸗T.⸗Lichtſpiele ausgeſtellt. In der Folge ſind muſikaliſche rbietungen und Sondervorführungen vorgeſehen, die don vormittags 10 Uhr bis abends 10 Uhr andaueen. Der Leiter der Ausſtellung, Direktor Bläfer aus Worms, und Herr Schultheiß aus St. Georgen, nicht uletzt Herr Otto A. Kaſper, Karlsruhe, der Vorſitzende des engeren erbandes, haben hier in kurzer Zeit ein Unternehmen zuſtande gebracht, das umſo anerkennenswerter iſt und umſo höher bewertet werden muß, als heute di“ Inſzenierung einer Ausſtellung Schwierigkeiten verurſacht, die über das Menſchenmögliche hinausgehen. KRommunales. * Frankfurt, 7. Juli. Zur Prüfung der n An⸗ träge auf Abänderung der erhöhten Straßenbahntarife atte der Hauptausſchuß der Stadtperordnetenverſammlung eine eſonder“ Kommiſſion von 8 Mitgliedern eingeſetzt. Die Kommiſ⸗ iſt zum Vorſchlag 11 ender Abänderungen gekommen: Der arif für Einzelfahrſcheine kann trotz des 27prozentigen Verkehrsrückganges als den gegenwärtigen Verhältniſſen angepaßt erſcheinen. Es wird deshalb beantragt, die Einzelfahrpreiſe nicht u ändern, jedoch künftig auch die 50 ennig⸗Jahrſche me mit Um⸗ egeeerene ausguſtatten Man erwartet, daß damit der erkehrsrückgang weſentlich gemildert wird. Der Pveis der mit 18 rſcheinen für Fahrten bis zu Kilometer ſoll von.50 auf 9 Mark herabgeſetzt werden, was eine Ermäßigung um 7½ Prozent gegenüber dem Vollpreis der Einzelfahrſche ne entſpricht Für die Beförderung von Hunden oll auch— 8 der gleiche Fahrprelz wie für Einzelzahler er⸗ oben werden. Teilnehmer an Veranſtaltungen größeren Umfangs oll auf Antrag der Veranſtalter für die Fahrken von und nach en Feſtplätzen 15 die Vergünſtigung von 50 Pfennig⸗Fahrten ohne Rückſicht auf die Länge der Jahrſtrecken gewährt werden. Der Verkauf von itkarten iſt im Monat Juni gegen den Vormonat um 58 Prozent zurückgegangen. Bei den ochen⸗ karten liegt ein Rückgang um etwa 44 Prozent vor. Die Kom⸗ miſſion war der Meinung, daß eine Ermäßigung der Zeitkarten⸗ preiſe eintreten und gleichzeitig Gelegenheit gegeben werden müſſe, das Abonnement auf die unbedingt notwendige Fahrſtrecke zu beſchränken. Der Preis der Netzkarten ſoll von 150 Mark auf 120 Mark herabgeſetzt werden. Monatskarten für alle „Tage ſollen koſten bis 3 Kilometer 40 Mark, 4 Kilometer 45 Mark, 5 Kilometer 50 Mark, 6 Kilometer 55 Mark, 7 Kilometer 60 Mark, 8 Kilometer 65 Mark, über 8 Kilometer 70 Mark. Die Preiſe Monatskarten die nur an Werktagen gelten, ſollen bis Kilometer 86 Mark,:41,:46,:51,:56,:61, über 8 Kilo⸗ meter 66 Mark betragen. Der Bezug der letzteren Monatskarten oll von einer Einkommensgrenze nicht mehr abhängig ſein. ochenkarten für r Fahrt ſollen ausgegeben wer⸗ den für eine Fahrtſtrecke bis zu 3 Kilometer zum Preiſe von.25 „4 Kilometer.75 Mark, 5 Kilometer 5 25 Mark, 6 Kilometer .75 Mark, 7 Kilometer.25 Mark, 8 Kilometer.75 Mark, über 8 Kilometer.25 Mark. Bei nicht invalidenverſicherungspflichtigen Perſonen wird die Berechtigung zum Bezug an eine Einkommens⸗ grenge von 15 000 Mark(ſeither 12000 Mark) geknüpft. Im Durchſchnitt genießen danach die Inhaber von Monats⸗ u. Wochen⸗ karten gegenüber den Einzelzahlern eine Ermäßigung von 5075. Die Fahrſcheinhefte für Stubierende ſollen künfktig 13 ſtatt 16 Mark koſten, die Preiſe der Fahrſcheinhefte für den Beſuch von Kunſt⸗, Muſik⸗ und Fachſchulen werden von 20 auf 16 Mark er⸗ mäßigt, auch wird die Bezugsberechtigung auf Lehrlinge zur Fahrt zwiſchen Wohnung und Lehrſtätte ausgedehnt. Bei der Waldbahn ſoll der Einzelfahrpreis an Sonn⸗ und Feiertagen höchſtens 1 Mark(bisher.60 Mark) betragen. Die Kommiſſion bezeichnet ihre Vorſchläge als die äußerſte Grenze, bis zu der gegangen werden kann, wenn die Einnahmen die erforderlichen Ausgaben decken ſollen. Aus dem Zande. ch. Spechbach(Amt Heidelberg), 6. Jull. Herr Bürgermeiſter Ernſt konnte ſein 25fähriges Dienſtjubiläum feiern. Der Bürgerausſchuß veranſtaltete eine ſchlichte Feier. Die Geiſt⸗ lichen beider Konfeſſtonen ſprachen in warmen Worten über die Amtstätigkeit des Jubilars. Der Sprecher der Gemeinde, Ge⸗ meinderat Bauer, überreichte dem Bürgermeiſter einen Ruheſeſſel als Geſchenk. ch. Meckesheim, 7. Juli. Dieſer Tage fanden ſich hier im Gaſt⸗ „zum Ochſen“ die Lehrer der Bezirke Neckarbiſchofsheim, eckesheim und Sinsheim zuſammen, um einen frohen Tag zu begehen. Herr Kurt Spanich⸗Mannheim hielt einen fein dürch⸗ dachten und von großem Forſcherfleiß zeugenden Vortrag über „Stellung der Muſik bei den Urvölkern“. Er zeigte, wie unſelb⸗ ſtändig die Muſtk damals war, wie ſie noch ſtaaklich war und jedes perſönliche, vidualiſtiſche Schaffen unmöglich machte, wie erſt dann das Mittelalter die edle Frau Muſika 15 frohem Leben erwachen ließ. Der Redner erntete re chen Veifall. Auch mit ſeinen Klavier⸗ vorträgen hatte er durchſchlgende Erfolge. Herr Hettmanns⸗ perche r⸗Spechbach hatte die Begrüßungsanſprache gehalten und nun Fanden ſich die Könner und Künſtler in den Romanzen eines Nordländers und in den anderen Klaviervorträgen. uch der e kam nicht zu kurz. Gemeinſame Lieder brachten frohe timmung und bald ward das Tanzbein geſchwungen. Die beiden Quartette der Konferenzen Neckarbiſchofsheim und Meckesheim brachten das deutſche Lied in den frohen Kreis, bei dem auch die Angehörigen der Lehrer ſich wohl fühlten. ( Freiburg, 6. Jull. Hier iſt ein Ausſtand der Schnei⸗ dergehilfen ausgebrochen, weil die Arbeitgeber wieder den Stücklohn einführen wollten.— Beim Holzſammeln im Bohrer⸗ gebiet zu einer Zeit, zu der 900 gefällt wurde, traf ein umſtürzen⸗ der aum die Frau des Gasarbeiters Ludwig Heß und er⸗ ſchlug ſie. 70 Peeſjach, 7. Juli. Der Geſchäftsführer des hieſigen Kommu⸗ nalverbandes, ein gewiſſer Levy, iſt ſeines Poſtens enthoben worden. Er ſoll ſeit Jahren Weißmehl, das zur Bereitung von Krankenbrot beſtimmt war, für ſich verwendet haben. Pfalz, Heſſen unds Umgebung. * Leimersheim Ha 6. Juli. Ein ſchweres Gewitter brachte der Leimersheimer Gegend den ſo ſehr erſehnten, der Pflanzenwelt dringend nötigen Regen. Leider war der ſtarke Regen mit Hagel gemiſcht, der ziemlichen Schaden verurſachte. Ein kalter Blitzſchlag richtete in der Wohnung der Witwe Ludwig Behr größeren Schaden an. Witwe Sehn und ihr Sohn Nathan waren längere Zeit bewußtlos; der Sohn trug Verletzungen an beiden Füßen davon. Fp. Worms, 6. Juli. Im Rhein ertrunken iſt der 6jähr. Knabe des Arbeiters Jakob e der mit noch einem Knaben beim Spielen in den Rhein ſtürzte. Während ſein kleiner Kamerad gerettet werden konnte, ertrank der Knabe Schmieg. .Ww. Darmſtadt, 6. Juli. Ein wolkenbruchartiger Re⸗ en, verbunden mit Hagelſchlag, entlud ſich am Samstag gegen Abend über der Stadt. Die gehegten Befürchtungen für die Ernte ſind glücklicherweiſe nicht eingetreten, denn in der Umgebung hat es nur ſtrichweiſe geregnet. Am Sonntag iſt nun das erſehnte„Naß“ in einem anhaltenden Landregen eingetreten, der für Kartoffeln und ſonſtige Bodenerzeugniſſe gerade zur rechten Zeit kam und auch ein⸗ gedrungen iſt. Der hundertjährige Kalender ſagt big 9. Juli Nieder⸗ chläge voraus und dann beſtändiges Wetter. Sofern dieſe Voraus⸗ ſagugen recht behalten, dürfte die Ernte zum großen Teile immer noch trocken unter Dach und Fach gebracht werden. Die Kartoffeln haben aber zur nötigen Ausreife die erwünſchte Feuchtigkeit erhalten. Darum vertrauensvoll in die Zukunft blicken. Die nächſten Tage werden auch hier eine Entſcheidung bringen, die vorteilhaft für die ganze Gegend ſein wird. Ende gut, alles gut! Gerichtszeitung. 0( Freiburg, 7. Jull. Das Schwurgericht verurteilte den 52fährigen Schneider Anton Fahl aus Münſterberg in Oſtpreußen, der in der Nacht zum Pfinaſtmontag den 46 Jahre alten Gaswerks⸗ arbeiter Peter Albietz auf dem Rottecksylatze erſchoſſen haue, zu 3 Jahren 6 Monaten Gefängnis und zu 5jährigem Ehrverluſt. Das Gericht hatte ihn für ſchuldig des Totſchlages befunden und ihm mildernde Umſtände. V Zweibrücken, 5. Juli. Ende des Jahres 1919 und Anfang 1920 wurde die Gegend von Homburg, St. weibrücken, Bexbach uſw. durch eine ganze Reihs von inbrüchen beun⸗ ruhigt, die ausnahmslos in Higarrenfabriten, Tabaklagern uſw. begangen wurden. In monatelangen Raubzügen fielen den Dieben Tabafmengen im Werte von taufenden von Mark in die Finger, ohne daß die Täter entdeckt werden konnten. Endlich im Januar, in der Nacht zum., hielt die Polizei in St. Ingbert einen Hand⸗ wagen an, der mit geſtohlenem Tabak nach geſchafft werden ſollen, mit dem Erfolg, daß nunmehr nach und nach eine 10köpfige Einbrecher, und Hehlerhande ermittelt wer⸗ den konnte, die nun am Samstag in über vor der Strafkammer ſtand. waren die Arbeiter J. Schlede rer aus Homburg und Karl Hohmann aus Erbach. Einbrüche mit zentnerweiſer Erbeutung von Tabak wurden durch⸗ geführt in Herxheim bei Landau, Zweibrücken, St. Ingbert, Wörſch⸗ wefler, Mittelberbach uff. Das meiſte des geſtohlenen Gutes er⸗ warb der Zigarrenfabrikant Mathlas Engſtler in Sulzbach bei Saarbrücken. Die Täter waren in der Hauptſache der Ein⸗ brüche geſtändig, Hohmann und Schlederer hei ihren Raubzügen mit fertigen Revolvern begleitet zu haben. Es wurden verur⸗ teilt lederer zu 2 Jahren 8 Mon., 1 7 1 Jahrs Monaten Gefängnis Die Arbeiter Johann Stokz aus St. Ingbert zu 1 Jahr, der Fabrikarbeiter Eduard Köllner aus St. Ingbert zu 10 Monaten, der Schreiner Chriſtian Wolf⸗ rUm und der Schloſſer Nikolaus Deff and, ebenfalls aus St. Ingbert zu je 5 Monaten Gefängnis, die Ehefrau Schlederer aus Homburg und die gewerbeloſe Hohmann von ebenda zu 10 Tagen bezw. 1 Woche Gefängnis; wurde Engſt⸗ ler und Schloſſer Mathias aus St. Ingbert. Die Unter⸗ ſuchungshaft wurde angerechnet. Sportliche Runsdſchau. Gauturnfeſt des Bergſtraße⸗Neckargaues. W. Heddesheim, 6. Juli. Das 14. Gauturn feſt des Berg⸗ ſtraße⸗Neckargaues verbunden mit zwanzigjährigem Stiftungsſeſt des hieſigen Turnpereins„Turngenoſſenſchaft“, fand Sonntag, den 4. Juli hier ſtatt, wozu ſämtliche Gaubdereine(30) mit ihren ee erſchienen waren. Am Vorabend fand im Hirſchſaale Feſtbankett ſtatt * garbrücken hätte Das ideale Kröftigungsmittel Aerztlieh geprüft und glänzend beurteiſt zur Hebun; wirkung der Turnvereine von hier, Ladenburg und Doſſenheim. Alle Leiſtungen waren vorzüglich. Höchſt intereſſant und neu war das Stab⸗ winden des Ladenburger Turnpereins„Jahn“. Aber auch die übrigen Vorführungen und Freiübungen(auch die der Damen) und das Neck⸗ And Barrenturnen zeigten von fleißiger Uebung und vollendeter Fertigkeit. Geſtern in der Frühe begann nach Weckruf durch die Muſik auf dem Sport⸗ platz das Einzelpreisturnen, ſowie gegen Mittag ein Teil des Vereins⸗ preisturnens. Letzteres wurde am Nachmittag nach einigen Allgemein⸗ übungen(unter ſchneidiger Leitung des Kreisturnwarts) fortgeſetzt und vollendet. Alle Uebungen, in beſter Weiſe vorgeführt, zeugten von gutem Fortſchritt im Turnen. Der Feſtzug fand etwas früher, als anfängli 225 plant, ſtatt. Er war bei der großen Zahl der teilnehmenden Turnvereine faſt endlos. Weißgekleidete Mädchen begleiteten den Feſtzug. Fräulein Günther übergab dem 3 Verein unter——— Wid⸗ mung einen prachtvollen ſilbernen Eichenkranz. Auf dem fand bis zum anbrechenden Abend frohes Leben und Treiben ſtatt, dis gegen 6 Uhr(nachdem das Turngeſchäft beendet war) Regenwetter eintrat und die Teilnehmer ſich in die Gaſthäuſer zerſtreuten oder den Heimweg an⸗ traten. Die Preisverteilung wurde im Hirſchſagle vorgenommen. konnte eine außerordentliche Anzahl Preiſe vergeben werden. Mit dem Feſtwetter durfte man noch recht zufrieden ſein. Es wäre auch 39 2 der Regen früher eingeſetzt hätte. Der ganze Ort war 5 ich geziert. Jubilädums-Sportmoche in Konſtanz. B. Konſtauz, 5. Juli. Der Fußball⸗Klub Konſtan: 1900 10. Juli eine Jubiläums⸗Sportwoch e. Am Samstag und Sonn⸗ tag fanden vier internationale Fußball⸗Wettſpiele tatt zwiſchen F. C. Freiburg i. Br.(Ligamannſchaft, Südkreismeiſter), Ver⸗ einigte F. C. Veltheim⸗Winterthur, F. C.„Brühl“⸗St. Gallen und F. C. 1900⸗Konſtanz. Zu Ehren der Gäſtemannſchaften fand am Samstag im „Sack“ ein Begrüßungsabend ſtatt, zu dem die meiſten dem Stadt⸗ ausſchuß angeſchloſſenen Vereine Vertreter entſandt hatten. Dr. Glaſer⸗ reiburg bewillkommnete als Vertreter des Verbandes Süddeutſcher 7 all⸗Bereine beſonders die Gäſte aus der Schweiz, ſprach ſich im e⸗ meinen gegen den Verſuch, in den Sport Politik zu miſchen, aus und ſindet Genugtuung darin daß auch die deutſchſchweizeriſchen Vereine auf dem leichen Standpunkt ſtehen und, allen Widerſtänden zum Trotz, das deutſch⸗ ſchwelgeriſche Länderſpiel veranſtalteten. Ergebniſſe vom 3. Jls Winterthur gegen Konſtanz: erſte Halbzeit 320; die zweite Halbzeit brachte darin keine Aenderung. Innen⸗ ſturm, Verteidigung u. Torwart von Winterthur waren vor ellc. vei⸗ burg gegen St. Gallen: erſte Halbzeit— 5 5 Halbzeit:9. Die Freiburger Mannſchaft 1 tadellos; dieſes Spi war das beſte der Ver⸗ anſtaltung.— Ergebniſſe vom 4. Juli: Freiburg gegen Winter⸗ thur: erſte Halbzeit:0; zweite Halbzeit brachte hierin keine Aen. Winterthur hat ſich gegen den überlegenen Gegner t 7 S Gallen gegen Konſtanz: Endreſuftat:1. Die Mannſchaft von St. Gallen iſt weſentlich überlegen.— Preisverteilung: Freiburg: enpreis, beſtehend in einem Oelgemälde; Winterthur und St. Gallen als 2 reisträger je einen wertvollen ſilbernen Pokal.— Am 7. Juli findet chülerwettſpiel zwiſchen Konſtanz und Meersburg ſtatt, am 10. Juli ein Wettſpiel des F. C. Radolfzell 1 gegen F. C. Konſtanz II und am 10. Juli Jubiläumsfeier mit Ball. Pferdeſpori. * An der Spitze der erſolgreichen Hindernisſtälle ſte eit Hr. 85 Stahl mit 100 850, dicht gefolgt von 18 B. Wit W 154 20 kark, dann folgen Stall Bollensdorf mit 185 780 4, Frau F. Kornblum mit 104 870, der Allg. Deutſche Sport⸗Verein mit 100 700 J, Hr. J. Funke mit 98 170 J, Hr. A. Herold mit 79 790, Hptm. R. Spiekerman mit 78 720 J, Hr. A. Steinech mit 77 880&, Hr. G. Weber mit 76 020 4. Stall Werner mit 74950 l, Stall Federmann mit 69 870 4, Hr. G. Freeſe mit 69 499 und Hr. J. Daniel mit 65 9600 6. er. Tödlicher Unglücksfall. Dr. Handke, der Inhaber der bekannt techniſchen Firma, die für unſere meiſten Bahnen die Totalſſator⸗ und andere Apparate lieferte, iſt am Sonntag auf der Fahrt zu den Trob⸗ rennen in Ruhleben im Tiergarten unweit des Großen Stern mit ſeinem Auto tödlich verunglückt. Radſport. sr. Bauer gewinnt den Großen Preis von Treptow. Der am Sonntag bei gutem Beſuch ausgefahrene Große Preis von Treptow nahm einen wenig anregenden Verlauf. Lewanow—1— zunöchſt vor Bauer, und Stellbrink. Weiß, der ſchon in der ſechſten Runde Motorſchaden hattt und eine Zeit lang hinter einem Erſatzmotor fuhr, in der 22. Runde an, wieder hinter ſeinem ſtändigen Führer adebrodt zu gehen, Der unmittelbar folgende Lewanow wollte, bevor er werdeigle den Motorwechſel abwarten und fuhr deshalb ziemlich weit oben, als pistll Hofmann innen vorbei an die Spitze ging. Wegen dieſes Verſtoßes wurde Hofmann in 100 M. Geldſtrafe genommen. Bauer behielt nunmehr durch⸗ weg die Spitze und gewann kampflos, da Lewanow und Stellbrink ihr⸗ Räder wechſeln mußten und dadurch ausſichtslos ins Hintertreffen gerieten 1 75. wurde Zweiter vor Lewanow. Letzterer hatte das 28 Km.⸗Rennen überlegen vor Weiß gewonnen. Bauer hatte hier Motorſchaden. d Steherprüfung für Klaſſe B war der Magdeburger Erſtling der beſtk Mann, der leicht gegen Gnilka ⸗Berlin ſtegte Die Ergebniſſe waren Klaſſe B 1. Vorl. 25 Km.: Gnilka 25245,1, Raba 190 Mtr., R. Schröter⸗Dresden 340 Mtr., Boring⸗Magdeburg 860 Mtr. zur.— 2. Vorl. 25 Km.: Fenske 25:28.2, Erſtling⸗Magdebdurg 2890 Mte Bäumler⸗München 3820 Mtr., Wilde⸗Eſſen 6700 Mitr. zur.— Endl. Km.: Erſtling 25:21, Gnilka 1020 Mtr., Raba 1529 Mitr. enske 2380 Mtr. zur.— Roſenpreis 25 Km.: Lewanow 22:35, Weiß 480 Mtr Bauer 1310 Mtr., Stellbrink 1820 Mtr. Großer Preis von Treptow 55 ſim.: Bauer 17⸗49,1, Weiß 560 Mtr., Lewanow 2300 Mtr., Stellbrink 1850 Mtr. zur. Leichtatlethit. sr. Laufen und Gehen„Quer durch Leipzig“. fan⸗ derseeen bſ bangen dte liner erfolgreich, die unangefochten die erſten Plätze beſetzten, während in Laufen der mitteldeutſche Meiſter Eiſelt(Chemnitze Aſpiel⸗Kl. Berliner Albrecht ſtegte. Die Ergebniſſe— 1 255 „Quer zig“: 1. Ciſelt.(Chemnitzer Ballſp.⸗Kl.) 37:20,83, 2. Albrecht(Berl. At A15— Gehen„Quer durch Leipzig“: H. Mifler erk Aitl.-. 85.20, 2. Schwaß(Neukölln) 55547, g. Eick(Charl. Turng.) 4. Breßla (Berl. Athl.⸗Kl.). Wefternachrichtendienſt der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Donnerstag, den 8. Zul 1920, 8 Uhr morgens(MEIL.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen Aacdae Temp. Wind 1 aen 80 1 eMigte.J Süie Wter n Hamburg 1760.9 19 80 ſichwach wolki 5 .——75 55 41 9 N —5— a. M— 18 10 80 1— nchen WIſchw. wolklos Kopenhagen 1764.8 2¹ 8 4 10 deiler 6 Stockhom. 769.5 17 0 mäßig bedeckt 2 ee 16 SW]⁰mäßig wolkig 0 Varis 189 s50 Helb bed!.! 7 Marſeille 7698 2¹ 1 25 125 4— 1 0 Wien eee* N ſſchwach wolkig 1 8 85 Wind fz höbe 2 8 erkungen n un erece 8 43 Vertheim... 151 70ö ſe 29 ſ0ſſchw. 2 Tönigſuhl.127 762.0 18] 25 14 Sv——5 Hos Karlsruhe... 213761.8 18] 28] 16 N ſſchw. m 1 e Ho 1 01 8 a Nee 780— 14 238 13— 2 0 Vorausſichtliches Wetter bis Freitag, 9. Jull, nachts 12 A Zunächſt wieder Gewitter und Regenfälle, ſpäter wieder ſtürten Abkühlung. schweren Krankheiten, Unterernährung, für schwäehliche und in der Entuyjeklung zuruckgebliebene + zur Verhinderung von Blutarmut, Bleichsucht und deren Folgen. Orisinaitlasche Mk..50. 1u allen Apotheken und Drogerien erhiitle Alleinhersteller: K. U. RUOFF& CO, SrurraAgr. mit Begrüßung der teilweiſe ſchon eingetroſſenen Turner und unter Mit⸗ veranſtaltet anläßlich ſeines 20jährigen Beſtehens in der Zeit vom 9. bis 4 — —— der Kräfte und des Augemedenegere ——— Donnerstag, den 8. Juli 1920. ——TX————————————————— Hendelsblaſf de — e ̃ ͤ ̃ p Der Ruhrfrachtenmarkt Ende Juni. Unser r⸗Fachmitarbeiter schreibt uns!: Im letzten Drittel des Monats Juni ist das Wasser etwas Welter zurüekgegsangen. Der Hechststand am Cauber Pegel betrug im Juni 39 m(2. und 8..). Am 13. Juni war noch ein Wasserstand von 2½1 m und Ende Juni ein solcher von.42 m zu verzeichnen, Dieser Wasserstand läßt immer⸗ hin noch eine gute Auslastung aueh der tiefer gehenden Kähne zu. In den ersten Julitagen hat sich die Wasserführung nicht wesentlich geändert. Die Wagengestellung ist wie bisher gut. Dureh⸗ schnittlien werden 2021 00 Wagen täslich gestellt. Fehl⸗ ziffern waren in der letzten Woche nieht zu verzelehnen. Die in dem letzten Bericht im Hinblick auf die bessere Kohlenversorgung Süddeutschlands auf dem Wasserwege gemachte Voraussage bezüglich einer Steigerung der Kipperleistungen, hat sieh tatsächlieh bewahfrheltet. Menn auch in der ersten Hälfte des Juni die durchschmttliche Tagesleistung an den Rippern 2730 000 Tennen betrug, 80 sind im letzten Drittel des sleiehen Monats die Kipper- leistungen auf über 30 o00 Tonnen, an einigen Tagen sogar auf 36—37 000 Tonnen arbeitstäglich gesteigert werden. Wie früher schon an ddieser Stelle gesagt worden ist, stehen die Lelstungen der Ripper und die Vorlage von Kahnraum in einem Wechselverhältnis. Einerseits wird die Vor⸗ lage ven Kahnraum bestimmt durch die Zufuhr von Kohlen zu den Kippern, welche ihrerseits wieder von der Förderung bei den Zechen und der Wagengesfellung abhängt. Auf der an- deren Seite aber muß sich schließlieh die Zufuhr von Koblen zu den Umschlagsplätzen nach dem zur Verfügung stehenden Kahnraum richten, lst sowohl die Kohlenförderung als auch die Wagengestellung genügend und reſehlich Kahnfaum vorhanden, se können bedeutende Leistungen im Kohlenum- zchlag und in der Kohlenbeförderung auf der Rheinwasser- straße erzielt werden, Heute lieten die Verhältnisse vielfach 30, daß bei guter Kohlenanfuhf nleht gegügend Kahn· raum vorhanden let und inkfolgedessen dle Zufuhren zu den Kippern entsprechend eingeschränkt werden müssen. Wird aber schlleßlich dnuernd reiehlien Kahnraum zur Ver- fügung gestellt, ze wie das heute infelge, der Bereitwilliskeit der Schlffahrtstrelbenden, in möglichst großem Umfange an den Kohlentransporten nach Süddeutschland tellzunehmen, der Fall ist, dann reichen unter Umständen die geförderten und für die Wasserstraßen bestimmten.ohlenmengen nicht aus., um den vorhandenen Kahnraum restles zu besehäftigen. oder es mangelt an der Wagengestellung, worunter die Zufuhr zu den Umschlegsplätzen leidet. Es ist demnach alse nicht ausgeschlossen, daß über kurs oder lang die Kohlenzu⸗ fuhr mit der Vorlatze von Kahntum nicht mehr Schritt halten wird: es müste denn die Kohlenfärderung eine Besserung oder das augenblicklich gute Angehot von Schiffsraum eine Einschränkung erfahren. ö Die Frachtlage hat sich nieht verändert. Die Tagesmiet- bätze werden wie bisher mit 80 C. ab Ruhrhäfen und mit 88 3 ab Rhein-Herne-Kanal notlert. Der Schlepplohn ist wesent- lich gestiegen; er hat für Mittelrhein und Mannheim einen Stand von 48 erreicht(gegen 34 36 Mitte Juni). In Ratterdam ist der Leerraum allmählieh abgewandert. Das Geschöft ist noch recht still. Es werden—6 Cents pro Tag und Tonne bezahlt. Günstige Aussichten der Zuckerrüben. Aus Magdeburg wird geschrieben; Unter den Witterungs- erhältnissen, die östlich der Elbe relehlichere, in Mittel- und estdeutschland meist nur mäbige Niederschläge brachten, erlitten die Feldarbeiten wohl ab und an Unterbrechungen. Im allgemeinen war aber die Witterung verhältnismäßig günstis ewesen, sodaß die Restellung rechtzeitig besonnen und die eldarbeiten glatt durchgeführt werden konnten, Allerdings bit es Bezirke, die nicht ganz zufrieden sind, weil es, wWie in Teilen von Mittel⸗ und Süddeutschland zeitweilig an Regen gefehlt hat. Auch kommen hier und da Klagen über Ungeziefer und Krankheiten vort aber alles das hindert nicht daran, dag der Rübenstand im Durehschnitt vor- läuflg reeht befrledisend oder sut genannt werden darf. Gibt es doch eine ganze Reihe von Bezirken, wo die Rüben nach den uns bislang zusesangenen Untersuchungs⸗ ergebnissen an Wurzel- und Blattgewieht selbst die glelch- zeltigen Feststellungen des Jahres 1918 übertreffen, Fünstig zuf die Weiterentwieklung der Rüben wirkten auch die ver- flossenen beiden Wochen ein, zumal sie nach vorübergehender Abkühlung wieder zeitgemäße Erwörmung und letsthin auch in Mitteldeutschland verbreitete Regenfälle brachten, Aller- dings hat die Anfeuchtung ndebhnieht überallgendgt, um tieſer durchzudringen, aber von einer Dürregefahr kann, Abgeschen von ganz vereinzelten Strichen, keine Rede sein, Zieht man ferner in Betracht, dafl wahrseheinlieh im kommen⸗ den Betriebsjahre der Zuckerindustrie wenlger Rüben durch unmittelbare Verfütteruns und Trocknung entzogen werden Mannzeimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) ——̃— sNannbeimer ———————— reiehe der Möglichkeit, bei weiterhin körderllieher Witterung eine Zuckererzeuguns Deutschlands ins Auge zu kassen, die über eine Million Tonnen Rohwert hinausgehen könnte, vor- ausgesetzt natürlich, daß alle Rüben geerntet und auf Zucker Vverarbeitet werden, wir also von weiteren Arbeiter- streiks, Verkehrssteckungen, Kohlenmangel und ähnlichen, aus dem letzten Jahre ausgiebig bekannten unliepbsamen Ereig⸗ nissen verschont bleiben.“ Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse, Franklurt, 8. Juli. Drahtb.) Im Hinblick auf die äußeren politischen Fragen, welche heute besser beurteilt wurden, konnte sieh bei Eröffnung die Befestigung, die an der Sestrigen Abendbörse eingesetzt hatte, weiter fortsetzen. Die Bewegung nahm ihren Ausgang von Petroleumaktien, Melehe bei erregtem Geschäft unter größeren Schwankungen gehandelt wurden. Die Kursbewegung der Deutschen Petro- leum ist folgende; 843 bis 837 bis 88s bis 862, Deutsche Erdöl 1840 bis 1800 bis 1430 bis 1490 bis 1830. Schantungbahn gaben um 11% auf 644 nach, konnten sich aber später wieder be⸗ kestigen, Kolonialpapiere schwächten sich ab, Otevi⸗Genuß⸗ scheine auf 6g90, Otavi-Anteile auf 780: Südsee-Phesphat etwa 1980 bis 1900. In Montan werten nahm das Geschäft eine luhigſe Haltung an. Vorübersehend stelite sleh Kaufneigung kür Mannesmann ein, welche 49 höher bezahlt wurden, 370, Ferner zogen Oberbedarf und Gelsenkirehener etwas an,. Voen Nebenwerten des Marktes bestand für Daimler-Motoren(2345 + 27%) Kauflust. Benz- Aktien lagen fest und notierten 193 bis 192½%; dagegen stellten sleh Adler Klever mit 230 39% niedriger. Zellstofk Waldhof notierten 329½ bei fester Ten⸗ denz. Lebhafte Aufnahmeneigung bemerkte man für Felten u. Guilleaume, welche 13½% auf 418 gesteigert wurden; aueh ., E, G. fanden zu erhöhtem Kurse Aufnahme, Schuekert 2% niedriger. Ven chemischen Werten verdienen Scheſdean- stalt + 4% Hervorhebung, Anglo-Guano 269, Farbwerke Höehst 4% schwächer. Badische Anilin waren niedriger an- geboten, Schiffahrtsaktien schwächer. Mexikanische Rénten lagen unreselmäfig,%ige Goldmexikaner 338, 3% ige Silber⸗ mexikaner 279. Die Börse sehlleßt fest, Privatdiskont 496 und darunter. Berliner Wertpanierbörse. Berlin, 8. Jull,(Drahtb.) Die Kursbildung an der Börse war heute nicht sleichmäßig, doch überwogen die Kurs- besserungen, Einen größeren Umfang nahm das Ge⸗ schäft in Montanaktien und Oberschlesischen Montan⸗ werten an. Deutsehe Erdäl natierten 1428—1623, Deutsehe Petroleum zuerst 870, dann schwankend zwiseken 848—873, Steaus Romana gaben 2% nach, Von Obersehlesischen Papie- ren stiegen Bismarekhütte 28 und von Rheinisch-Westfäli⸗ schen Papieren Mannesmann 137. Hösch verléren 1296. Von Elektrowerten waren Felten u. Gailleaume 30% niedriger, von sonstigen Papieren Daimler und Deutsche Waffen mühig höher, Kolonialwerte waren vernachlässigt, Otavi büßlten 30% ein. Auf den übrigen Märkten, einschlieglien des Renten⸗ marktes, ging es bei unwesentlichen Kufrsveränderungen rühiger xu. Berliner Produktenmarzkt. Berlin, 8. Jull.(Draktb.) Naehdem sestern Nachmittag die Haferpreise bis 110& für den Tentner nachse⸗ geben hatten, waren sle heute etwas gebessert, zumal Keitere Angsehote aus dem Lande nleht vorlagen, Im Geschäft mit Hülsenfrüehten haben die Preise etwas nachge- lassen, doch blieben die Umsätze gering. Von Rauhfutter gaben die Strohpreige weiter nach. wogegen die Heupreise sleh zlemlieh behaupten konnten, Die Haferpreise stellten sich ver Tonne in Mark:; Loee—, spätere Lleferungen 2360—2500. Tendenzi fester. Wirischaflehe Rundschau. Finlgungsstelle des Arbeitgeberverhandes des Einzel- hendels E. V. zu Mannheim. Gelegentlieh einer kürzlien ahgehaltenen Tagung der Zentralverbände des Einzelhandels, bei der die Hauptgemein- schaft des Einzelhandels Berlin, ferner dle.andesverbände von Rheinland, Westfalen, Baden, Pfalz, Württembers und Bayern vollzählig zugegen waren, außer einer Anzahl von Vertretern der benachbarten Ortsverbände, wurde die Schaf⸗ kung von Elnlsungsstellen zur Abünderung von Lie- ferungsverträgen oder zur gütlichen Einigung uner⸗ ledigter Differenzen zwischen Lieferanten und Abnehmern ein⸗ stimmig besechlossen. Der Arbeitgseberverband de: Einzelhandels zu Mannheim hat als erster diesen Beschluß durehgeführt und eine Elnigungsstelle erxrichtet, deren Geschöfts⸗ kührer Dr. Lamprecht ist, Die Aufgabe der Einigunss- düsfen als in der Vorkampagne, so läge es durchaus im Be⸗ stelle ist es, einen gütliekhen Vergleieh zwischen Lieferanten Heldburg —ü——— ————— ze ——— -A und Abnehmern aus denſenigen unerledigten Geschäften enere an- zubahnen, dle seinerzeit unter dem Pruele der Hechkenſunktur abgeschlossen worden sind, unter Bedingungen, die bei der augenblicklieken rückläufigen Kenjunktur sehr häufig den Ruin des Abnehmers bedeuten, wenn sie ohne Aende- rung zur Durchführung gelangen. Es ist beabslchtigt, die in der Einigungsstelle gemaehten Erfahrungen sowie die Mit⸗ teilungen über Erfalse u. Miherfelge zwischen den Einigungs- gtellen über ganz Deutschland auszutauschen, Die deutsche Kehlenproduktion im Mal, Nach einer Veröffentlichung des Statistischen Relchsamts betrug die Kohlenproduktien im Deutschen Reich, ohne Saar- revier und Pfalz, im Mai 1920 an Steinkohle 1,22 Mill. t. an Braunkohlen.7 Mill. t, an Keks 3,0% Mill, t und an Prekehlen 24 Mill. t. In der Zeit vem Januar bies Mai 1920 an Steinkehlen 30,94 Mill. t, an Braunkehlen 42,6 Mill. t, an Koks 9,5 Mill, t und an Preßkohlen 1, Mill. t. Im Ver⸗ Sleiche hierzu hetrug die Produktion im Januar bis Mal der Jahre 1919, 1918, 1917 und 1913(iolo ohne Elsaß-Lothringen) an Steinkohlen 44.46, 70,21, 65,84 und 7765 Mill, t, an Braun- koklen 36.32, 3, 375 und 35,04 Mlll, t, an Koks 8,12, 14,32, 186 10 1585 Mill. t und an Prebkohlen 8,91, 12,08, 19,3 und 10,9 Mul. t. Deutsche Gold- und Silber⸗Scheldeanstalt vorm. Rössler in Frankfurt à. M. Im Gesehäftsberieht fär 1919%0 wird das Ergebnis als verhältnismäßig günstig bezeichnet; es sei dies den allgemein bekannten wie mit dem Tiefstand unsrer Währung zusammen⸗ küngenden Verhältnissen zu verdanken, Es gelang, das Edel- metallgesehäft wWieder aufzubauen, Das Cheimi⸗ kalien- und Farbenseschaft kennte mit den alten Kunden im Inland aufreekt erhalten und auch teilweise im Ausland wieder aufgebaut werden. Der Gesamtgewinn sStieg auf 22 338 989(l. V. 10 465 90%0, wezu 578 94% A(747 157 A0 Vortrag treten. Es erforderten allsemeine Unkosten, Steuern vertrassmäßige Vergütungen 9 978 766„(4 788 22 4 und Absehreibungen 2 293 30%(1 17 885 40, sodaß 10 640 736 oc 180 Relngewinn verbleiben, weraus bekanntlich 17% Diyidende auf das erhöhte Kapital von 40 Mill.&(i, V. 20% auf 20 Mill, 4 verteilt werden und 773 650 zum Vor- trag kaommen, In der Vermögensrechnung werden u. 8. aus- gewiesen: vorrätige Edelmetalle, Wechsel, Kassenbestände. Bankguthaben insgesamt 44 608 470(32 189 304, vorrütige Chemikalien Farben usw, 13 169 60%( go, Wert⸗ papiere und Beteillgungen 10 75 840 e(ta ο Oοο ν, Sehuld- ner 31 824%5(9 806 öe8„% und andererseits Gläubiger 42 852 207(19 005 636), darunter in laufender Rechnung 32 470 211 K(10 015 188 0. Das Ansehwellen der Buchpdsten kür Schuldner und Gläubiger sowie für Vorräte ay Edel- metallen und Chemikalien sei dureh die gegen das Verjahr außerordentlich erhöhten Preise aller Rohstoffe und Er-⸗ zeugnisse zu erklhren, * * Ergehnis der mitteldeutschen Zentralauktion in Dresden. Dle am 6. Juli abgehaltene Zentral-Häuteauktion in Dresden hatte einen sehr festen Verlauf, Die PFreise zogen gegen die letzte Auktion am 1.] ni zum Teil bis 100% an. Verkauf und Beteiligung war gehr rege. Es erzielten: Kuh-, Rind- u. Ochsen- häute leiehte 12.30, mittlere 13.88&, schwere 13.20 per Pfund: Bullenhäute leieht 12.30 4, schwer 11.10%½; Roßhäute leo-g% pro Stück. Güterverkehr im Hafen zu Ludwlisshafen a. Rh. im Menat Iuni 920, Es betrug die Zufuhr zu Berg 153 60g t, zu Tal 6 0 g t. zugammen 189 bays:; die Abfuhr zu Berg 880.f t. zu Tal 18 69 t. zusammen 16349,8 t. Dér Gesamtvefkehr be⸗ 0 demnach auf 176 177 t gegenüber 190 164,.3 t im ormonat. Straßenhahn Kaiserslautern.-G. Die Gesellschaft sehlicht das Jahr igig mit einem Verlust von 749 ab, welcher sich dureh den Gewinnvortrag aus 1918 auf 467 ermälligt. 8 Schwelserische Gesellschaft für Metallwerke, Basel. Nach der Gewinnt und Verlustrechnung dieser Holding-Gesellschaft per 31, Januur 1920 ergibt sleh ein Verlust des Geschäkts⸗ Jahres 191%0 ven 412 324 Fr.(1 647 445 Fr.), der sieh unter Berücksiehtigung des Jaldovortrages vom Voriahre von 463 464 Fr, auf 3 649 089 Fr. ermüäßlgt und auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. In der Bilanz stlegen die Kreditoren von 429 521 Fr, auf 97½ 74 Fr. Zusammenschluß in der französischen Schiffahrt. Die Be- strebungen der französischen Schiffahrtsgesellschaften, sich gegen den Wetthewerb ihrer Verbhündeten zu behaupten, kom- men nleht nur in Kapitalserhöhungen Lzum Ausdruck, sondern aueh in geplanten Zusammenschlüssen. 80 let nach vor⸗ llegenden Meldungen zwischen der Messageries maritimes und der Compagnle Marseillaise de Navigation Fraissinet u. Co. eine Interessengemeinschaft abgeschlossen worden. Dlv. Oliqen—„ Div, 8. 1 FrankfurterBörse. vransport-Antien Berliner Börse. eee eee„ Senze, rarde,, 15 8 80 Devisen-Kurse. Festverzlnislehe Werte. Sobantung. Festverzlnslliche Werte. Schantungbafn 28 0 660..— u. Kraft 0— 125.— FNür je loO der bandesShrung id Mark.) e) Inlkudlache. 8. 7, flemb.-Amd. Pokeil.— b Retehse wod 7. Ais aeSagd. 6,25703.— See e a 305—300.— Serliner Bevlsen. 47. de v. 1901 95 Sarte N b. 1% Naatspaplere. 816 Straßonb. 95 130.35130.50 Fene Ween 10 405.30407.75 Für drahiſiehe Münz- Kurs 7. Juli 8. Juli 85 ad. bemdz%½ 50 ceugg 4 eeee 20% 237.—./Pliedtiehshütts. 2 11977 1555 Alunges D 444..18.851.geld.. Briel Seld. Briel 7% do. Industrie-Altlen.%% de. Ser. W 430 775 90% Süclb,(Lemh.) 0 rcg⸗ 5 5. ½78 Fmetergem-RoctarzmU 7877 1189.— J1375.)75.225687221 55 %% do. Orün à Biſiingef. 8 4½% d0. Ser,=HNK 74.30J Baltimerg ang Oble— 2 Ge send, Bergqw... 6 204.30365.— ssel-Antwerpen... 8 23443 341 1226.55 382.55 10, 90,. Gementu/ eldelbg 10 47% d0 192 r 1 91.30 Oensda Paeffle. 5 Gudstehß 05 10 612 50640.— hristianſa I12.30J 709.23J 636.85/ 633.13 674.35 625.65 24%. Veſehe, Schetaenl. 5 Sed. Anlin, 4 485 3% Beptsens Reſohsanl. 70.800 Agsteſſer 40%. Gsorgs-Marlenk.. 0 280.—80. Copenbagen 114.30J 395824.89 628.15 64.5 620.85 %% W. un N. de.. Gdem,Sehelgeanst 20 71.400 flaz- Helnrſehbahbn 8 Gertssbeimas Cles. 19 480. 428.— Stc cheld 112.50 720.2 828.18 82988 631.65 833.35 —— Sbeceedlettr.. ee 44.30 Oflentden. 3 Goſcsehmſderh. 14 8.. daenstos 31.— 14.8 5450 58 0 625 10ſ0 Fraug. Schatzenw. Farbw, Hächet.. 1%%%%„„„ 80,0 65,3.AustDsmefsdh.— 5 17 77 bau: 5 313.28 17ftallen%½—22874 278.282 2— 25 225.25 „ Nee aß Nebem% Prgud. Nonsdds 22/ föc Sgga en. ert Naasetinen! 8 440—34,— Han 4—— Iir lee en 0de:829 L8 10 Bagg Ped.— 5 8 A4 lansa Dampfsch.. 4 Seeteenne 55—.— 9. ‚ 65 4% Bad. Anleing v. is18 9 Neee 1s e Selehe Aulelbe 26 75 Neräd. biend..— Hiesdate Necn d. l. 0 400.338.— Sener 7 8 0 0 3% cle dee 1 258 35 90 Dun Anl. 68.75 ger ee. ſloßenlobe⸗Weres 9 Peen e 4 1 9299 905 e Adl⸗ 9, Slelt de 30%% Jgessigede Anſens 3 Sen fandeecges. 19 Lali, Kechersſeben 30 e e 91 2503 28 24% Safer. Flsend-Ant. Sefgmann W.. 14, Hiske Wien, abgest.. 5, 373 28.9/ 200 28% 2803 2% Beſ Seegheg. Fe 0 10 8 4% längen Sadtant. 40i. 8 Se e Sa, e en 3% Plehe-Fiels. Eir-F. ehmerer 8 4½ Prante Fypethekeg- Sestsene Jank.. 12 287 eee Sufepsst 24 8—— 34 2/ 38 2ö58 %% do. 80 fab. Eſſetr.⸗O. Wenph. 7 0 banle-Nfendbrsete ieskontocommand. 10 Losthm. 25 laſose 6 Bulgzrlen e h) Auslängisghe. üuekkert Nrnberg 8 Hresdger Benb. 9 Lameyer& Co. 8„Konstantinopeln 19—.—1—.——1——— 4½% Hest Stek vteis Siemens& Teiske 12 b) Auslkudlsche Miteſd. Crealtbahk 8 Fpanket Gavl 4,½% do. Sehstzanweis. ISummie, Feter.. 18 283 Rentenwerte, Natſonaſbsf. Oisehl. 7 Uinde's Elemsschin, 12 Lanr 3% 48. Seld derte. 3859 Fleddernh. Kusféru.%%½ Oesterr. Schst- Hesterf. Kredft.. 6 Antze& Hefmagn 23.3 7. Jul. Joſt 90 L Junghans 40 11 25 Anwelsung 46.10 Reſchsbenk 8, Cudwig Loewe00. 18 2 lA el L g: EglLS. Bel 50 ee, ee e Fee C de. St-Nttau. 169 Ederwerte Nothe,%½ 15—180.— 4½% d0. Silberrente. 2 25/ 40erà Oppenbeſm. 25 Seerseſ Seh-Bel, Nee Ohyl J. Sage, Iogb.. 10 215.—218.— 4½% de. Paglerrentg.! 2 Jabspgerd 10 40.Sfseafne r —.—% Fere Sie-A. 3 A8, Anl Frepton.K Senemart. 84848 820.7 613.18 824.28 628475 Bank-Aktien. Div. 9. Spleberz. 10 4% Türk. Administ.-Anl. 71.2/ A½G. Anil. Treptow 12 go. Kokswerks. 17 Sehwet 50⁰ Wetech. adeepeſt. 2 245.—.%½. Bagdad- 40J8, FlebirrS88. 10 ISenstein& Lopgel le e 780 777 Sadische Bank. 6½ Maschlnenf 5 5 13 21.25.% Fe ba 99.— 4 9. 115 15 1 8 ain& 18 elelngfers„„139,50 16 163.——118— Jerl. Hangelsg. 10 209 00. Bagenig* 10 190.—.— 85 3 Fondn 98 1 256 7 1 5 125 6Iii!r 233.—227.— 228.— armst. San 8 99. Bad. Bufloch. 13 428.—48.—%½ g nh ſ ee e Lenden 4 1429 142. 148.50 148.18 149.25 eeeee Saimermekaf.: 4.—20 4% Je.guſ els d— Saaene Netg 1e mhei Stehſe nge. 9 8 eeeee Wesghidr Sdinden frg. 00—%½ Je.Leleh t! f. e Semgneng kiel leheen lleglane, 9—— Hresdner Bank.. 9 4. Els r. 9 10 149.50145.— 4%.705 11510 484 ergmann Elektr.. 12 Aledeck ontzn. Schwelz 617,25 678.1 678.2 678.25 Fealee e Satenen e, 50 956 2727* e ee e 339.2 690.7 503. 605.45 rlsehe Bank„ a„St. Rt. v.—3 2*„„„%½% 1 en, ates— ee deh e 1252056 70 Fgteen 10 685 4% e geldtenle 80 8— Sechagen Cee eer Seeg et 8: 20 5 255 440 lee Eattee ſeme e e 13 55 V— 5 Jögd, Pisg. Ges. 7 Sencept Frenter. f fezz.-.—4% Wienef inzest-Anl. er Sroun, Saperöd 9 ük. Tabakregle 5 B. W Let. Dtsch. Heltabr. 12 424.—223.3% Oesterreſch.-Ungar. Huderus EIsenw.. ½ Voer. Fränk. Schuhf. 18 e 9 ergwerks-Alxtien. Horzell. Wessel... 230.—220.— Stastsbanf, aſte. 67.780 68.— Shem. Sfissheſm 12 24. Voeg. Glanzstoffs, 20 Franhfurter Netenmarbet BealtSrgd.d, Soget 8 Pf. Pulverfabr, ingb. 30 300..4% Je. N. Sefſe.38.— 54. Sbem, Weſler. 12 V. Stw. Zypen%ig 10 vom B, Juli. utsch-.dx. Brgw. 10 Sellindustrie WAft I en. ehem. Albert. Waesteregeln Alkal 85 Geld Brlel Brief gettante Bergw. 6 Spinn. Elsgf.B. 10 e 40. Goſdprlor... 49.— 48.Copoordis Bergb. 22 Zeſlstoff Wasdhof, 10 Amerikanfsche Noten 36,57 37,12J Oesterr,-Unget, alte=—.— Befgbau. 3 Spinn. Ettlüngen.. 1 216.—216.—2,60% Südöst, Eab., 8,Fr. 68.— 71.—Peimier Motoren 5 Oautsch-Ostefrika. Belgischhos...30 338,50 Norweglschs e 17 Westeregeln 35 demmgergsß. Kals. 12—.—.—260% Jo. neue'rlofltät—.. Heutsch-Luxembg. 10 Neu-Gulnes Darisehe,„„—. KRumädische. 91.7 92.25 annesm.-Rhr.-W. 6 Uprentbr. Furtwang. 10..% de., Opligt, 8739 57.80.-Uebers. Etektr.. 0 Otavl Minen.Elsb.— Engilsena 149.40 180.10 Spanisches . Elsend.-Bd, 3 Waggogfabr. Fucs 22 220.—288.—4½% Ansteſſef, Ser. l. 122.301 18.— Heutseohe Sras] 20 dde. Genußsegs Französtsche.13.78 416.75 Schwelrner„ 798,50 71.50 Bieenind.(Gare) 14 Toellssoffbr.Waldhef 10 338,25 6,—%% do,, Serle li 109.—113.—Peutsahe Kalw. 7 Seutsehe Petrol.— 8 elendtens 339.30 134.30 SohWaafsehe—— Inln Bergbau. 8 Zucksrfabrik, Bad., 14 327. 320.—4½% KAEG. Obl. y. 1908—.——.— P. Waffen u. Munit. 30 FPomona„0 ſitaſienfsche——.—] Tschecho-Sfovak. 33.73 85.23 „Kön.- u. Laurah. 0——I do. Frankenthal.— 340.. 840.—3% B. Uedbersee-El-Obl.— Bürkoppwerke& 23.751 Ungarische r —— ——— —— —— Hähere Lehranstalten für die männliche 6. Seite. Nr. 297. Donnerstag, Aintliche BekAndtmachüngt Zum Handelsregiſter 8. Band XIV,.⸗Z. 17, Firma„Dresdner Bank Filiale Mannheim“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Dresdner Bank in Presden wurde heute eingetragen: Heinrich Derſchum, Mannheim, iſt als Geſamt⸗ der Zweigniederlaſſung Mannheim be⸗ ellt und berechtigt, mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem andern Prokuriſten dieſer Niederlaſſung die Firma der Zweigntederlaſſung Mannheim zu zeichnen. 127 Mannheim, den 5. Juli 1920. Bad. Amtsgetlcht Re. I. Zum Handelsregiſter Band NII.J. 24, irma„Kosmos“ Internationale Speditions ⸗ und chifffahrts⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ im Mannheim wurde heute eingetragen: Max Stürmer, Frankfurt a. M. und Albert Fricker Frankfurt a. M. ſind je als Einzel⸗Proku⸗ riſten beſtellt. 127 Mannheim den 5. Juli 1920. Badiſches Amtsgericht Re. 1. Zum Handelsregiſter B Band il,.⸗Z. 20, Firma„Portland⸗Cementwerke Heidelberg⸗Mann⸗ eim⸗Stuttgart Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim, weigniederlaſſung, Hauptſiz: Heidelberg wurde heute eingetragen: 127 Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 18. Matl 1920 iſt 8 21 des Geſellſchaftsvertrages (Vergütung des Aufſichtsrats) geändert. Mannheim, den 6. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Ne. I. Zum Handelsregiſter B Band XVII,.⸗Z. 4, Firma„Oberrheiniſche Handelsgeſellſchaft für Ge⸗ treide, Mehl und Futtermittel Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 127 Ernft Kaufmann, Mannheim iſt Prokura erteilt. Mannheim, den 5. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. I. Zum Genoſſenſchaſtsregiſter Band IJ.-J. 9, Firma„Landwirtſchaftliche Ein⸗ und Verkaufs⸗ genoſſenſchaft eingetragene Genoſſenſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftpflicht“ in Sandhofen wurde heute eingetragen: 127 Die Haftſumme iſt auf 300., die Höchſtzahl der Geſchäftsanteile auf 50 erhöht. Mannheim, den 6. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. 1. Jum Genoſſenſchaſtsregiſter Band Ill,.-J. 19, wurde heute eingetragen: 127 Firma gene Peraſecde Mannheim⸗Sand⸗ — eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter ſftpflicht“ in Mannheim⸗Sandhofen. Das S tatut Unternehmens iſt: Anlage, Unterhaltung und Be⸗ trieb einer maſchinellen Breſcherei auf gemeinſchaft⸗ lichen Gewinn und Verluſt, um den Genoſſenſchafts⸗ mitgliedern auf einem raſchen, billigen und be⸗ guemen Wege den Ausdruſch zu ermöglichen. Be⸗ kanntmachungen erfolgen unter der Firma im„Bad. Landw. Genoſſenſchaftsblatt“. Die Willenserklä⸗ rungen des Vorſtandes erſolgen durch zwei Mit⸗ glieder. Die Zeichnung geſchieht, indem zwei Mit⸗ lieder der Firma ihre Namensunterſchrift beifügen. te Haftſumme beträgt 500 Mk., die höchſte Jahl der Geſchäftsanteile Georg Schenkel IV., Land⸗ wirt, Mannheim⸗Sandhoſen, Johann Philipp Gaa, Landwirt, Mannheim⸗Sandhofen, Georg Jakob Arz, Landwirt, Mannheim⸗Sandhofen und Samuel Herbel, Landwirt, Mannheim⸗Sandhofen ſind Mit⸗ glieder des Vorſtandes. Die Einſicht der Liſte der Genoſſen iſt während der Dienſtſtunden des Ge⸗ richts Jedem geſtattet. Mannheim, den 3. Juli 1920. Bad. Amtsgericht, Re. 1. Zum Henoſſenſchaftsregiſter Band III,.-J. 9, Firma„Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗Einkaufsge⸗ noſſenſchaft Mannheim—Land, eingetragene Ge⸗ noſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht“ in Zaden⸗ burg, wurde heute eingetragen: Die Genoſſenſchaft iſt durch Beſchluß der Generalperſammlung vom 13. Mai 1920 aufgelöſt. 55 Götzefmann, Malermeiſter, Ladenburg und ohann Glorg Katzenmaier, Farbwarenhändler, Ladenburg, ſind Liquidatoren. 127 Mannheim, den 6. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. I. Inide Jentfentüdungen ger Stagtgemalnde. eee e Die Steigerungen der Kohlenpreiſe haben wiederholte Erhöhungen der Gaspreiſe zur Folge ehabt, die bei den Gasautomaten in Form eines Zuschlages für jedes eingeworfene 10 Pfg.⸗Stück erhoben werden. Um eine Vereinfachung in der Verrechnung zu erzielen, werden bei der in den nächſten Wochen ſtattfindenden letztmaligen Entleerung die Schlöſſer der Gasautomaten nebſt Geldkaſſetten durch unſere Erheber entfernt. Die künftige Gasentnahme regelt ſich ſodann wie 9 a) Einwurf eines unbeſchädigten 10 Pfg.⸗ Stückes, das jeweils unten wieder herausfällt b) Ueber den geſamten Verbrauch wird monat⸗ lich Rechnung ausgeſtellt. Mannheim, den 6. Juli 1920. 115 Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elekirizitätswerke. und die weibliche Jugend. — Friedrich⸗Gymnaſium: Roonſtraße 4/6; algymnaſium: Friedrichsring 6; Oberrealſchule: Tullaſtraße 25; Leſſingſchule: Gutenbergſtraße 2; Eliſabethſchule: D 7, 8; Liſelotteſchule: Ecke Nuits⸗ und Collintſtraße.) Schüler bezw. Schülerinnen, die mit Beginn des Schuljahres 1920 21 in die unterſte Klaſſe — der höheren Knabenſchulen, Klaſſe 7 der jöheren Mädchenſchulen) eintreten wollen, können unter Vorlage des Geburtsſcheins des Impfſcheins und des 759 75 chulzeugniſſes Dienstag, den 13. Juli von 9 bis 1 Uhr in den Direktionszimmern der einzelnas Anſtalten angemeldet werden. Für die e deren Eltern die Ab⸗ nahme der Prüfung im Juli wünſchen, findet Mittwoch, den 14. Juli von 8 Uhr vormitiags an die Aufnahmeprüfung tt. Es wird aber ausdrücklich darauf hingewieſen, ſaß das Ergebnis dieſer Prüfung über die Auf⸗ nahme entſcheidet und daß im Falle des Nicht⸗ beſtehens eine Aufnahmeprüfung im September an allen obengenannten Anſtalten ausgeſchloſſen iſt. Auch Schüler bezw. Schülerinnen, die in andere Klaſſen als die unterſte einzutreten beabſichtigen und die Aufnahmeprüfung im September ablegen wollen, können ſchon am 13. Juli 1 werden. Mannheim, den 5. Juli 1920. Die Direktionen. Verkaufe gegen Angebot 1 Daobstrom-NMetor 10 58 Alm. 222 300 Jolt mit Anl. 1 Rrensrem-Moter.3 78 Kuf. ſu0 190 felt mit Anl. Suche zu kaufen 2 Hiehstrum-Motore 220 380 Jolt 2 dis J fB. Gefl. Angebote an 9554 iſt am 5. Juni 1920 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Mannheimer General-Anzeiger.(wend · Ausgade.) 925 Statt jeder besonderen Heute nacht verschied na Fräulein 1 (Strohmarkt, O 4, 5) In tiefer Trauer Sophie Wachenheim Bertha Wachenheim Georgine Wachenheim Leiden im 63. Lebensjahre unsere innigst- geliebte Schwester und Schwägerin Mannheim, den 8. Juli 1920. Die Beerdigung findet in alſer Stiſſe statt. Von Beileidsbesuchen und Blumen- spenden bitten wir abzusehen. Anzeige. ch längerem 5 0 geb. Wiener. 8¹82 Foctnsche LUahtu r Gtatt Aarlen 7 Faun Bergheuner Miqß. J. Ciebholò Verloůte 69552) Areujlingen Mauußeli Haut-, Blasen-, Frauenleiden (okne Quecktsilber, ohne Einspritzung), „ nach den neuest. wlssensch. Blut-, Urin-Unter- Methoden ohne Be- suchungen rufsstörung 8 Aufkiärende Broschüre No. Be diskret verschl. Mk..—(Nachnahme). ene 1 et. Hüee Frankfurt à.., Bethmannstraße 36, gegen- über Franlckurter Hol. Tel. Hansa 6953. EAT7 Täglich 11—1,—7 Uhr. Sonntags 11—1 Uhr. Achtung! Achtung! Hrima Obstwein. Füür MWrte u. Wiegerverkäufer giinsttge Celegenbelt in Gebinden von 50 Ltr. aufwürts Kostproben stehen zur Verfügung Auch habe jch Weinfässer von 50 Liter bis zu 2000 Liter billig zu verkaufen. 8178 Adam Teutsch, Schwelzingerstr, 148 Mannheim Telephon 3887 LULLLLLLL Dr. Gebhard's Unlversal- Indusirie-Lack streichfertig, schnelltrocknend S117 für alle Zwecke per Kuo Mk..50. Iildeimaun f. Hio M. Ldd Man verlange kostenlos Muster durch: I. l..f. detba à Ub, franklun.N. Chemische Fabrik.— Gallusanlage 2. Tel: Hansa 2528. Telgr.-Adr.: Chemiewerk. EKaufe Gold, Silber, Platin zu höchsten Tagespreisen. Ludwig Walther Edelmetall-Handlung, Pforzheim Calwerstr. 12 Fernruf 3497 Drucksachen bn E Industrie ſiummmeeeeeeeen 8¹84 Chr. Wilser, Mannheim-Waldhof. Druckerei Dr. Haas, G..b. l, E 6,2 Klingein und Telephon-Anlagen Reparaturen fachgemäss. LerdrRsannn ———————̃— SYPains. Beha altAnagen 8122 rmenr. en ſ. beſſ. Dame in diskret. e „Heb. J. Vv. 9 an die Geſchäftsſt. 58 Jäger u. ologen abonn. ſof. bei Eurem auf„Der vee äger“ München. Glänzend. Anzeigenorgan. dooe Detethu-Aasfl U. Prxat-Auskunſtei ogqus A. Maler& Co. G. m. b. H. O6,, Mannhelm Telephon 3305 Vertraulicke Auskünite jeder Art, Erhebungen in allen Kriminal- und Zivnprezessen, Heirats- ausklünfte. 831 Wanzen! Flöhe, Schwaben ete. rotten Sie samt Brut ra- aus 9 die „Wanzen Vertilgungs- Essenz“ à Fl. Kurfürsten-Dregerie Th. v. Eichstedt. N4A, 13/14 0 4 5i unter 5 vollſter Garant. . kein sperat. Eingriff kein Brennen mit elek⸗ 133 triſchem Glüihftift, wodurch großer Schme und unanſehnliche Narben zurückbleiben. Es19 Lichcheilanstalt Königs Mannheim, nur C2, 7 10 rnute 1 b1. Hinel Waänzen samt 5091 Zrut. IMber in den eg2n ekpte von—4000 M. geſucht. Warenlagers ſind—6000 M. erforderlich. Branche⸗ kenntmiſſe nicht erforderlich, auch für Nichtſachleute. ee ae aute Der hohen Bahn⸗ und Reiſeſpeſen wegen laſſe nicht mehr reiſen. Generalvertreter werden deshalb in allen Bezirken bei einem monatlichen Einkommen Zur Uebernahme des G. O. Sehmitt, Erfurt, Nahrungsmittelfabrit. Bureau sucht Dame als fubhhpistin 9528 und für leichtere Büroarbeiten zum baldigen Eintritt. haltsansprüchen unter T. L. 46 an die Geschäftsstelle ds. Blattes. Angebote mit Oe· 9506 miorisiin pert. in Stenographie und Schreibmaschine, sowie sonstige Büroarbeiten in 9555⁵ Aauernde Stelluns mögl. per sofort gesucht. Nur tüchtige Krüfte belieben ausführl. Angebote mit Ge- haltsansprũchen einzureichen unter T. T. 54 an die Geschäftsstelle. Em hochfeines Mayagoni⸗ Aaageaget mit geſchliffenem Spiegel und weißem Marmor, preiswert zu verk. 9580 Herrmann, N, 25 Inner in Eichen, beſte Ver⸗ arbeitung, wie neu, preis⸗ wert zu verkaufen. Näheres bei Hess., E 7, 28. 9525 Sehr ſchönes Speisezimmer mit Sopha und Um⸗ bau preiswert zu ver⸗ kaufen. B Paketfahrt 2 7, 21. 2 neue 2türige Mleiderschränke 130 br., hell eichen, four⸗ niert, ſauber gearbeitet, ſowie eine große Leder⸗ handtaſche bill. zu verk. Burgſt r. 24, part. 9553 2 eiſerne Betfstellen 1 Kindderschreibpult mehrere Gaslampen zu verkaufen. 9572 K 1, 12, 1 Treppe. erntdt fatger Srede eren ee ra gleſch, 1 Schrelbtis Fasdumenr 4 be. 8443 Melster Dalſeldorf Berresheim. Rnapp, Untere Elignet Ordentliches jüngeres Mädchen für vormittags in nehme Stelle(kinderloſ. Haush.) geſucht. 8446 Seckenheimerſtr. 68a pt. Mädchen lles, das ähen les i Kalaer-Kattes Hailiserring 40. Monatsirau odder Mädchen für 3 Vormittage in der Woche ſofort 84 B464 U 6, 8, I. links. Junges Mädchen dal R welcher mit Dampfma⸗ ſchinen, Dampfkeſſel, eek⸗ triſchen Anlagen, wie überhaupt mit dem ganzen Weſen eines Betrlebes vertraut iſt und ſolchen überwachen kann. e⸗ werber muß liche Stelle bereits längere Jahre bekleidet und gute Zeugniſſe über bisherige Tätigkeit haben. Ausführliche Angebote mit Angabe der Anſprüche Aie-Haſenain.Bege . ogler. Mannhehn. 0280 Tüͤchtiges Mädchen für Küche und Haushalt bei hohem Lohn geſucht. Hax Kuhn lt t. 47⁴ 87, C. icgeh baghe Ne ner. Stellen-Gesuche ithllfe im us· oleruter enhändler, mit der Ausſchlachtung 55 ede vertraut, ſeit 20 Jahren in Froßhandelshauſe, sucht B465 gccientie PesHeon. entl. käme auch Einkauf oder Reiſe, dei Aus⸗ Ev ſicht auf Prokura in Frage. Angebote u. I. C. 38 an die Geſchäftsſtelle. IIgg Badteaatder 1 Parchpammer 1 GaslüstertBronze) ſ. Stellung f. Büro und Bauſtelle 1 Arch., Bau⸗ 1 golden. Splegel geſchäft oder Induſtrie⸗ m. Konsol nur an betrieb. Zuſchr. u..10 Private billig abzugeben. an die Geſchäftsſt. B455 P 7, 14a, 3. Stoc r. Hhaber!(—7 Uhr). B433 54 er Ein⸗ und Handoline Verkäufer mit—5 Mille ſowie 1 Paar neue Da⸗ Einlage möchte 00 an Oeicheſt] menfnefel, Nr. 37, billig beſteh. rentabl. beteil. eytl. Uebernahme 1 eee, eee ittelſtr. 12, IV, I. B440 einer Filiale. 9549 Angebote unt. T. 8. 53 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Magazin-Arbelter 19 Jahre alt, 3½ J. i. Maſchinenfabrik tät., ſucht vorüberg. oder dauernde anderw. Beſchäftigung. Gefl. Anfr. u. T..48 an die Ge chäftsſtelle 9513 Einfaches Fräulein 18 Jahre alt, ſucht für nachmittags 9565 Beschäfti am liebſten 0 1 oder 2 Kindern. Zuſchriften unt. T. Z. 60 an die Geſchäftsſt. ag uahbzern bew. in dopp. Buchführ. ſucht auf ſofort od. ſpät. Stellung. B 471 Angebote unt. T. U. 55 an die Geſchäftsſt. d. Bl. —4 Zimmer⸗Wohnung. Preis 75000.— iſt zu verk. Angebote unter 1 W. 57 an die Geſchäftsſt. 9560 Sol. ſchöne Rüchen⸗ eiurichtungen ſehr billig zu verk. Möbellager eeee 1. Photo-Apparat Spezial Aplanat 1/11, neu mit Ledertaſche, 6 Kaſ⸗ ſetten u. Hilfs⸗Stativ für 400 Mk. zu verk. Schriftl. Angeb an Hans Mohnen, 8. 17. 8570 Ein gebrauchter 293523 Handwagen zu verk. Alphornſtr. 45, p. Betten, Schränfe, Waſch⸗ kommoden, Küchen⸗ ſchränke, Büfett, Diwan, Tiſche, Stühle und Sonſtiges preiswert zu verkaufen. B438 Kupfermann Nachf., H3, 1. utanteNages mit abnehmbaren Bock u verkaufen. Neckarau, riedensſtr. 32. 9531 Schſcker, weißer Mnen Jun. lal (neu) preiswert zu verk. 9526 Hebelſtr. 11. part. Zu verkaufen: 1 nußbaum poliert. Sdllal. immer mit Roßhaar⸗Matratzen, gute N Waſchtom⸗ mode mit Marmorplatte, 2 türiger Kleiderſchrank, Nachttiſchchen, 2 Stühle. Anzuſehen und Kauf⸗ gelegenheit nur von 5 Uhr nachm. ab. 5017 Augartenstr. 93, part. 1Sgiegel Tiſchtücher u Secoietten. neu. ſowie 2 weiße Bett⸗ decken zu verkauf. er Friedrichsring 44,. 3Tr. r. 2 Schreibmaschinen (Sichtſchrift) zu verkaufen. 95⁵⁰ — Ge⸗ Näheres in ſchäftsſtelle diz. ſtraße 5, parterre. PIANO (Blüthner) faſt neu, preis⸗ wert zu verkauf. 82 57 erfragen in der Geſchäftsſtelle d. Bl. FJFaſt neues Pliane immermann) zu verk an Aen unt. St. 1072 an Mannh. General⸗Anz 7 Zweigſtelle Waldhoſſtr. 8. aby-Sachen 2 dübſche Wagendecken, weißwoll. Strümpfe,—4 Jahr, 6 reiz. Mädchen⸗ kleider,—6., 8 Schürzen, weiß u. bunt,—6., 2 getr. Anzüge, Gr..70 z. pk. 4, 5, I links. 5⁴⁵ Iu FVerhauien: 1nmn f len Leaer lid dünzaheg banentdeg gefug On Windeckstr, J. in ſRoll-Film- Camera Icarette Il, 4,06 billig zu verkaufen. Anzuſehen nach 5 Uhr. 5015 Lange Rötterſtr. 56, IV. 2 Henenfahnader mit guter Vereifung bill. u verkaufen. 29535 rühl, Mannheimerſtr. 21 Kommode, eis. Bettsteſle, Geschäftsleiter, Paneel- brett u. Verschiedenes verkaufen.*9551 upprechtstr. 7, part. Zwei vollſtändig—— 5103 ſehr ſchöne 954 Aenleg-Aulge Größe 1,65 und 1,70 m billig zu verkaufen bei Birkbahn, Mittelſtr. 36. Sommef-Paletot W legulator 1Nngenubr 1I Vantechrännchen Schn ei, Meig l. At.hame LScn Hülache zu verkauf. 728873 Rheinvillenſtr. 8, IV. Eine gui e Micheiegg zu verkaufen. Näheres K. Kuhn, Kronprinzenstr. 48, l. Zahmer Fuchs zu verkaufen. 29548 den 8. Jult 1920. 75 7295 Eer von 22 Lumpen, Exen, Hetalle Paier und Flaschen Llegen- und Hasenfelle Jede Beſtellung w abgeh. H. Matzner. H 4, 24, Tel. 427. Gebrauchte Zoll 82 für Schuppen geeignet, Mindeſtlänge 2 Meter zu kaufen geſucht. 5037 Preisangebote unter unter L. V. 196 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Einige neue od gebrauchte Neawe von etwa 30—200 Liter zu kauf. geſucht. Angebote u. K. 1813 an Mannh. Gen.⸗Anzeig., Zweigſtelle Kepplerſtr. 42. 9574 7 Wer tauscht ſeine Wohnung(größ o. klein) in Mannheim geg. meine ſchöne, jedoch bill. 4 Zimmer⸗Wohnung in ſchön. Lage d. Herren⸗ ſtraße in Karlsruhe. Ang. u K. 1814 a. Mannh. Gen.⸗Anzeig., Iweigſtelle Kepplerſtraße 42. 9575 Von ruhig. Ehepaar—2 möbl. Zimmer mit Kochgelegenheit ſofort od. ſpäter zu mieten geſ. Angebote unter U. B. 62 an die Geſchäftsſt. 9576 Junger Kaufmann ſucht per 1. Auguſt 1920 gut mödl. Zimmer Quadrate—b, bezw. —0 bevorzugt. 9041 Zuſchr. unt. I. P. 50 an die Geſchäftsſtelle. Sol. junge Dame ſucht möbl. Zimmer in anſtändigem Hauſe per ſofort oder dald. B470 uſchriften unt. T. V. 56 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Laden zu mieten geſucht, eventl. könnte 2 bis 3 Zimmer⸗ Wohn. getauſcht werden. Angebote unt. T. O. 49 Buro leer oder möbllert,—4 Räume ſofort zu mieten eſucht. B 469 Angebote unt. T. O. 51 Jem die Geſchäftsſt. d. Bl. für Mbel in den Quadraten—P per ſof. oder Auguſt geſucht. Gefl. Zuſchriften unter T. M. 47 d. d. Geſchäftsſtelle B468 Vermietungôn liut mödl. Zimmor ſowie ein Vereins- zimmer zu vermieten. Elfner, B436 Seckenheimerſtraße 104 Wo0 werde ich mit Volkschulvor- bildg. erfolgtreich zur TalsthmschlussprMung (Einj.-Examen) vor- bereitet? In der höh. Lehranstalt 847 4 Institut Sigmund 9 unnbein 1 f. 98. Sleh Celdverkenrg LL 2z. günst Beding. auszul. Ang...V. 171 à. d. Gesch. 5013 Beteiligungll Für größeres landze. wird ſtiller Teilhaber mit 100/150 Mille geg. ½ Be⸗ teiligung geſucht. B420 Angebote unt. O. H. 17 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Fedaneben d 100 MN. Eichendorffſtr. 16, part. l. an Ratenrückz diskr. d. Bes ger. E4A, 2, l. Nur2⸗7 0 — L liegen in unserer Oeschäftsstelle, E 6, 2 unentgeltlich zu rEinsicht oflen. —— 4. d. Geſchäſtsſtelle. 9538