et, zu 37 ter die te 7 7 e —1 rr — F Nnrr Eheiert und den Alliierten bei der Zerſtörung behilflich iſt, Mitkag⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 298. t widerruff Aſes ebentenen n Kindenhof: Gontardſtr. 4 ffernſprecher Rr. 7956. Drabt⸗Adreſſe: Genera N..00 für Bringerlohn 1. ren. Ele. KRummern 20 gig. Alle Jrcdſe Anzeigenpreiſe: Bei ſederzeitigem Widerrnf b. 1ſpalt.Kolonelzetlke.50., ausw. 2— M Stel Lanue Frr. 1760 Narisenhe i. B.. Ar. 51f Vabwigdhefen a. h Bad che Reue k Na richten aa ih. 15 10 eee ee e eeen, 2„ u. Nr. en a. R5.— r.* igen an mmten Tagen, Aus ird kei zannbeim: Neckarſtadt: Baldhofſtr. 6. Schwezzingerſtabt; e übernemmen. 55. Gewall, kreike u dgl, Beiredeſthe gerledengelaſee derecgengafeine 7546— ia annheim. Erſaz⸗Anſprü l. örungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen für ausgefallene od. deſchrünkte Ausgaben od. für verſpaͤtete Aufnehne——— Die Alliierten drohen mit weilerer Beſetzung. Eruſte Wendung. Die Verhandlungen in Spa haben geſtern eine ſehr ernſte Wendung genommen. 0 dadurch hervor⸗ gerufen worden, daß die Alliierten die Vahn des Verhan⸗ delns verließen und wieder in die Gewohnheit einſeitigen Forderns und Befehlens zurückfielen. Es iſt den deutſchen Vertretern zu ſofortiger Unterſchrift ein Protokoll vorgelegt worden, das ſofortige Auflöſung der Einwohnerwehren und Her Sicherheitspolizei fordert, dagegen will die Entente die knappe Friſt von 6 Monaten für die Herabſetzung der Reichs · wehr auf 100 000 Mann zugeſtehen. Vorläufig haben unſere Vertreter es abgelehnt, einfach zu unterſchreiben, ohne ihre Gegengründe geltend machen zu können. Die Feinde dro en mit Beſetzung weiterer deutſcher Gebiete. Die Vertreter Deutſchlands haben noch geſtern abend eine Sitzung abgehalten, ſich mit Berlin in Verbindung geſetzt und ſtehen nun vor der Entſcheidung, die unter Umſtänden auch zu einer Kriſe im Kabinett führen kann; es iſt wahrſcheinlich, daß alle Kabinettsmitglieder ſich dem neuen Gebot der Alliierten fügen werden, manche kön⸗ nen es ja kaum nach ihrer bisherigen Stellungnahme. Aber bevor ſich weiter darüber reden läßt, was nun geſchehen ſoll, müßten wir eine ſehr wichtige Vorfrage beantworten können: Sind die geſtrigen„endgültigen Beſchlüſſe“ der Alli⸗ ierten in der Entwaffnungsfrage wirklich endgültig; iſt ar kein Raum mehr für Verhandeln über einen erträglichen usweg? Das kann ſich erſt heute zeigen, denn es iſt ſa auf heute eine weitere Sitzung anberaumt;: ſchon dieſe Tatſache an ſich läßt immerhin noch ein ganz klein wenig Hoffnung zu, daß ein Ausweg gefunden werde und die Verhand⸗ lungen weitergeſponnen werden. 58 Im Lager der Alliierten ſollten doch wohl einige be⸗ ſonnene Männer ſich finden, die eine klare Vorſtellung davon haben, wohin es führen muß, wenn die innere Span⸗ nung in Deutſchland, die europäiſche Spannung wächſt. Hat auf der Seite der Alliierten kein Menſch Ver⸗ ſtändnis für die ernſten Warnungen Gardiners, die wir weiter unten mitteilen? Sehen die Alliierten nicht, welches Unwetter ſich im Oſten zuſammenzieht und ganz Europa bedroht? Wird Deutſchlands Widerſtandskraft ge⸗ lähmt oder weſentlich herabgemindert dann kann es ſein, daß der Bolſchewismus, der jetzt uüber Deutſchland hin nach den Ententeländern die Hände ausſtreckt. Und da ſollen die Allijerten eines nicht überſehen: In die Heereszüge des Bolſchewismus iſt unlösbar und un⸗ entwirrbar eingeflochten nationalruſſiſcher Re⸗ danchegedanke gegen die grauſamen Ententeimperia⸗ liſten, die jetzt Polen gegen die Ruſſen gehetzt haben: die „Baſter Nachrichten“ ſchrieben die bezeichnenden Sätze: „Ganz Rußland iſt vom Wirbel des Krieges gegen Polen erfaßt. Die Sowjet⸗Preſſe ertönt von der Parole des„Hei⸗ ilgen Krieges“ gegen Polen“. Hier treten die nationalen Mo⸗ tive ſtark hervor. Wenn die Entente den Druck auf Deutſchland allzu ſtark werden läßt, fürchtet ſie nicht, daß dann ganz Deutſchland in die Wirbel dieſer Revanche⸗ ſtimmung hineingeriſſen werden könnte? Wir wiſſen nicht, ob die Alliierten Erwägungen 21 änglich ſind. Faſt möchte man zweifeln. Agence Havas hautet die deutſchen Vertreter würden unterzeichnen, man würde ihnen einige formale Zugeſtändniſſe machen, die ihnen die Unterſchrift erleichtern— die alſo 55 neue Demütigung notdürftig verſchleiern, um es gerade herauszuſagen. Müſſen mir alſo die Hoffnung aufgeben, daß in der heutigen Sitz⸗ ung unſeren Vertretern noch ſachliche, weſentliche Zu⸗ Ebanſe gemacht werden? Lloyd George und Millerand ehaupten, daß ohne eine beſchleunigte Entwaffnung eht lands der europäiſche Friede dauernd gefährdet ſei. Wir fürchten vielmehr, daß Europas innere Ordnung, Ruhe und Frie de aufs neue ernſtlich gefährdet werden durch die Methode Millerands, die ſich wieder einmal in Spa hat, unter Mitſchuld von Lloyd George, der Frankreich für ganz Europa verhängnisvolle Zugeſtänd⸗ niſſe macht, um den engliſchen Raub im Orient ſichern und vor Frankreichs läſtigem Mitbewerb tunlichſt eee zu können. die endgülligen Veſchlüſſe der Alllierten in der Entwaffnungsfrage. Spa, 8. Juli.(WB.) Die in der heutigen Sitzung als Ergebnis der Beratungen der Alliierten über⸗ gebene Erklärung hat folgenden Wortlaut: Unter der Bedingung, daß Deutſchland a) ſofort zur Entwaffnung der Einwohner⸗ wehren und der Sicherheitspolizei ſchreitet, d) eine Bekanntmachung veröffentlicht, in der die ſofor⸗ tige Ablieferung der Waffen gefordert wird, die in den Händen der Zivilbevölkerung ſind, und welche im Falle der Zuwiderhandlung wirkſame Strafmaßnahmen vorſteht.(Im Falle, daß die Befugniſſe, die die Regierung kraft Geſetzes hat, ungenügend nach dieſer Richtung hin ſein ſollten, müſſen unverzüglich geſetzliche Maßnahmen geſchaffen werden, die Befugniſſe der vollziehenden Gewalt auf dieſem Gebiete zu verſtärken.)) 1 e) ſofort alle die Maßnahmen in Angriff nimmt, und ergreift, die notwendig ſind, um die allgemeine Wehrpflicht abzuſchaffen und um das Heer auf der Grundlage der lang⸗ friſtigen Dienſtzeit aufzubauen, ſowie es der Friedensvertrag vorſieht, d) den Alliierten alle in ſeinem Beſitz befindlichen Waffen und alles Kriegsmaterial, das über die im Vertrage zugelaſ⸗ ſenen Mengen hinausgeht, zum Zwecke der Zerſtörung aus⸗ über Polen hinwegbrauſt, e) die Anwendung derjenigen Beſtimmungen des Frie⸗ densvertrages, über die Seemacht und üder die Luft⸗ fahrt ſicherſtellt, die noch keine Ausführung gefunden haben, erklären ſich die Alliierten damit einverſtanden 1. die Friſt für die Verminderung der Streit⸗ kräfte der Reichswehr die vorgeſehen iſt, bis zum 1. Oktober zu verlängern. Zu dieſem Zeitpunkt muß die Wehr auf 150 000 Mann beſchränkt ſein und höchſtens 10 Reichswehrbrigaden umfaſſen. Die Alliierten erklären ſich weiter mit einer zweiten am 1. Januar 1921 ablaufenden Friſt einverſtanden. Zu dieſem Zeitpunkt muß die Ermäßi⸗ gung der Streitkräfte auf 100 000 Mann genau in der Zu⸗ ſammenſetzung und der Organiſation, die im Friedensvertrag vorgeſehen iſt, vollendet ſein, 2. die deutſche Regierung zu ermächtigen, in der neu⸗ tralen Zone bis zum 1. Oktober diejenigen Streitkräfte u unterhalten, deren Zahl der interalliierte militäriſche eberwachungsausſchuß ihr bekanntgeben wird, um an der Einſammlung der Waffen teilzunehmen, 3. alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Waffenſchmuggel aus dem beſetzten Gebiet nach ande⸗ ren Teilen Deutſchlands zu verhindern. Wenn zu irgend einem Zeitpunkt vor dem 1. Januar 1921, den der interalliierte Ueberwachungsausſchuß feſtſtellen wird, den Bedingungen der gegenwärtigen Vereinbarung nicht loyal ausgeführt werden, z. B. wenn am 1. September die vorgeſehenen Verwaltungs⸗ und geſetzgeberiſchen Maß⸗ nahmen nicht in weitgehender Weiſe ergriffen und veröffent⸗ licht worden ſind, wenn die Zerſtörung des Kriegsgeräts nicht normal ihren Fortgang nimmt, wenn am 1. Oktober 1920 das deutſche Heer nicht auf ihre Ziffer von 150 000 Mann beſchränkt iſt und höchſtens zehn Reichswehrbrigaden umfaßt, werden die Alltierten zur Beſetzung eines neuen Teiles des deutſchen Gebietes ſchreiten, ſei es des Ruhrgebietes, ſei es jeden anderen Gebietes, und werden dieſes Gebiet erſt an dem Tag räumen, wenn alle Bedingungen der gegenwärtigen Vereinbarung reſtlos erfüllt worden ſind. Die vierke Sitzung. Spa, 8. Juli.(WB.) Der oberſte interalliierte Rat verſammelte ſich heute vormittag um 11 Uhr in der Villa de la Fre⸗ neuſe zur Entgegennahme des Berichtes der militäriſchen Ex⸗ perten über die Entwaffnungsvorſchläge, wie ſie geſtern von der deutſchen Delegation gemacht wurden. Um 12 Uhr mittags trafen die deutſchen Delegierten ihrerſeits in der Villa ein, auf welchen Zeitpunkt ſie geſtern eingeladen worden waren. Der Vor⸗ ſitzende Delacroix ließ ſie wiſſen, daß die Sitzung der Konferenz auf nachmittags 3 Uhr vertagt worden ſei, um es den Alltierten zu ermöglichen, ihre Beratungen fortzuſetzen. Die deutſchen Dele⸗ gierten zogen ſich darauf zurück. Nach der Abfahrt der deutſchen Delegierten wurden die Be⸗ ratungen unter den Alliierten fortgeſetzt, um zu einer Verſtänd i⸗ ung über die Schriften und die Bedingungen zu kommen, die eutſchland für die Vernichtung des Materials und die Herabſetzung der Truppenbeſtände geſtellt werden ſollen. Die Experten, unter denen Frankreich durch General Nollet und Deutſchland durch General von Seeckt vertreten waren, berieten geſtern lange zur Vergleichung der vom deutſchen Generalſtab und den beiden alliierten Delegierten eingebrachten Zahlen über das zu vernichtende oder auszuliefernde Material. Es erfolgte eine Einigung in dem Sinne, daß die Zerſtörung von 14000 Geſchützen, 5000 Maſchinen⸗ gewehren und 750 000 Handwaffen als erfolgt anerkannt wird. Da⸗ gegen weigerten ſich die Alliierten, den deutſchen Ziffern bezüg⸗ lich des noch zu vernichtenden Materials zuzuſtim⸗ men, da man fortwährend noch weitere Vorräte aufdecke. Man weiß ſo, 235 mindeſtens die Hälfte des deutſchen Materials noch nicht zerſtört iſt. Spad, 8. Juli.(W..) Die heutige Sitzung der Konferenz wurde nachmittags halb 4 Uhr im Schloſſe de la Freneuſe eröffnet. Lloyd George teilte ſofart im Namen der Alliierten mit, daß, ſofern Deutſchland ſofort zur Entwaffnung der Ein⸗ wohnerwehren und der Sicherheitspolizei ſchreite, ihm für die Herabſetzung der Heeresſtärke auf 100 000 Mann eine Friſt von 6 Monaten zugebilligt worden ſei. Die Herabſetzung des Heeres habe in zwei Raten bis zum 1. Oktober 1920 auf 150 000 Mann, bis zum 1. Janucr 1921 auf 100 000 Mann ſtattzufinden. Miniſter Dr. Simons betonte, daß eine ſo bedingte Friſtverlängerung eine einſeilige Auflage der Entente darſtellen würde, nicht ein Abkommen unter den ver⸗ handelnden Parteien. Lloyd George entgegnete, daß die Alliierten darauf beſtänden, daß wir das Protokoll für dieſe Abmachungen annehmen. Dem⸗ gegenüber erklärte Miniſter Dr. Simons, daß wir das nicht tun 14 5 ten, ohne vorher eingehend über die Angelegenheit beraten zu haben. Die Konferenz wurde darauf um 5 Uhr nachmittags auf Freitag mittag 11 Uhr vertagt. Die Mitglieder der deutſchen Delegation ſind ſofort nach der Rückkehr von der Konferenz zu einer Beſprechung zuſammengetreten. 8 Zugeſtändniſſe bezüglich der militäriſchen Alauſeln. Paris, 9. Juli.(W..) Nach einer Depeſche des Echo de Paris aus Spa wurden Deutſchland bezüglich der militä⸗ riſchen Klauſeln des Verſailler Vertrages folgende Zugeſtändniſſe gemacht, die die Mitteilung über die getroffene Entſcheidung vervollſtändigen: 1. Nicht eingeſchloſſen in den 4000 Offizieren, die durch den Vertrag genehmigt ſind, ſind die Aerzte, Ve⸗ wurde. ten 4000 Offizieren 735 Verwaltungsoffiziere. 3. Deutſchland kann eine Reſerve von 5000 Gewehren und 2 Millionen Patronen halten, um die Verluſte auszuglei⸗ chen, welche ſeinem Kriegsvorrat eptl. durch innere Unruhen terinäre, deren Zahl auf 3000 bezw. auf 2000 beſchränkt 3 2. Nicht e ſind ferner in den genann⸗Si 4. Eine geringe Erhöhung der Zahl der Maſchi⸗ nengewehre, ſodaß alle Formationen in der Lage ſind, ſich zu verteidigen. Deutſchland hatte außerdem ein fünftes und ſechſtes Zu⸗ geſtändnis verlangt, nämlich Vermehrung der Waffen und der Munition derart, daß alle Formationen, Ergänzungen und Schulen mit Waffen verſehen werden könnten, um An⸗ griffe zurückzuweiſen in der Lage zu ſein, und ferner die Wiederherſtellung einer kurzen militäri⸗ ſchen Dienſtzeit mit der Garantie, daß man dieſe Ver⸗ Heuſſcgene nicht mißbrauchen werde, um eine größere Zahl geſtändniſſe ſeien nicht genehmigt worden. Andererſeits er⸗ halte Deutſchland das Recht, vorübergehend in der neutralen Fane 10 Bataillone, fünf Schwadronen und eine Batterie zu alten. Kabinekksral. Spad, 8. Juli.(W..) Sofort nach der Rückkehr von der Konferenz traten die Mitglieder der deutſchen Delegation zu einer Beſprechung zuſammen. Daran anſchließend ſand eine Kabinettsſitzung ſtatt, die über eine Stunde währte. Die Regierung hat ſich ſofort mit den in Berlin weilenden Mitgliedern des Kabinetts, mit dem Reichspräſidenten, mit den Führern der politiſchen Parteien und mit dem Reſchsrat in Verbindung geſetzt. Spa, 8. Juli.(W..) Miniſter Dr. Simons hatte eute abend eine Beſprechung mit dem Generalſekretär der onferenz Rolling⸗Jacquemin. 4 Bird Deutſchland unkerzeichnen? Paris, 9. Juli.(W..) Pertinax telegraphiert aus Spa dem Echo de Paris: Infolge der Mitteilung der Deutſchen auf die Antwort der Alliierten waren alle möglichen Neuigkeiten im Laufe des Abends verbreitet: Demiſſion Fehrenbachs. Ein letzter Schritt Dr. Simons bei Lloyd George und Millerand. Nichts von beiden iſt richtig. Heute wie geſtern liegt der Schlüſſel der Ereigniſſe nicht in den Händen der Deutſchen, ſondern in der Hand der Alliierten. Was werden ſie tun? Wenn die deutſche Regierung zurücktritt, was aber nach allem unwahrſcheinlich iſt, ſo iſt der Weg bereits vorgezeichnet. Wenn das deutſche Miniſterium ſich fügt, ſo wollen wir hof⸗ fen, daß die Weſtmächte dieſelbe Strenge bei der Behandlung der Polen und der Wiedergutmachungsfrage beweiſen. Spa, 9. Juli.(WB.) Der Sonderberichterſtatter der Agence Havas glaubt mitteilen zu können, daß die deutſche Delegation wahrſcheinlich das Uebereinkommen heute unterzeichnen werde. Fehrenbach und Simons hätten bei einer Unter⸗ redung mit dem Generalſekretär der Konferenz dargelegt, daß die Drohung, neue Gebiete zu beſetzen, eine Aenderung der Beſtimmung des Friedensvertrages bedeute und befürchten laſſe, daß aufgrund dieſes Präzedenzfalles man ihnen in Zu⸗ kunft neue Bedingungen zur Ausführung des Vertrages auf⸗ erlegen würde. Dementſprechend ſei offiziös vereinbart worden, einige— lediglich formale— Aenderungen an der Uebereinkunft vorzunehmen, deren Inhalt ſelbſt jedoch aufrechterhalten bleiben ſoll. Die Uebereinkunft wird an den Verſailler Vertrag angegliedert als Konven⸗ tion. Unter dieſen Umſtänden würde die deutſche Delegation die Uebereinkunft unterzeichnen. Es ſei ſehr wenig wahrſchein⸗ lich, daß die Antwort der befragten Berliner Stellen dieſe Dispoſitionen ändern könnten. Wenn das zutreffen würde, ſei der Wert der von Millerand befürworteten Methode er⸗ 80 und die Alltierten würden das Richtige getroffen en. Nach der Entwaffnungsfrage werde die Konfe⸗ renz an die Frage der Kohlenlieferungen, alsdann an die der Beſtrafung und an die der Wiedergutmachung herantreten. Die Verteilung der Entſchädigung unter die Alliierten ſei bis in die Einzelheiten feſtgelegt. Belgien werde 8 Prozent erhalten und die Priorität behalten, wonach es bis zu 50 Prozent der erſten internationalen Anleihe erhalten könne. Millerand werde Spa ſpäteſtens Montag abend verlaſſen. Berlin, 9. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber die geſtrige vielleicht verhängnisvolle Sitzung in Spa berichtet der Korreſpondent des„Berliner Tageblatt“ noch folgende Einzelheiten: Miniſter Simons erklärte, das ſeien aee nicht aus der Verhandlung hervorgegangenen Bedingungen. Die deutſche Regierung, in deren Namen er ſpreche, würde ſie annehmen, die Verantwortung für die Folgen tragen die alliierten Mächte. Lloyd George äußerte daraufhin, daß die Seeſtreitkräfte ſchleunigſt abgerüſtet werden müßten. Fahrenbach ſagte das zu. Nun wurde den Deutſchen ein Protokoll⸗ entwurf vorgelegt, das zu unterzeichnen ſei. Die deutſche Delegation, der der Ernſt des Augenblicks ganz zum Bewußt⸗ ſein kam, zögerte, die Unterſchrift herzugeben. Es war für die deutſche Delegation natürlich ſchwer, ſich im Saal, am Konferenztiſch, über das, was zu geſchehen habe zu verſtän⸗ digen. Der VPorſitzende De la Croix ſah das auch ein, und wollte die Sitzung um eine halbe Stunde vertagen. Die deutſchen Delegierten lehnten das ab, die Sache verlange eine gründlichere Ueberlegung. Im Sitzungsſaal ent⸗ ſtand eine gewiſſe Verwirrüng wegen des deutſchen ögerns. Die deutſche Delegation erklärte, ſie müſſe unter ſich ausführlich beraten und mit Verlin ſprechen. Miniſter mons begründete den deutſchen Standpunkt mit ſtarken Worten. Daraufhin wurde die Sitzung aufgehoben. Der Korreſpondent charakteriſiert nicht unzutreffend das ſetzt in Spa eingeſchlagene Verfahren.„Es wird mit uns verhandelt, entſtehen könnten. aber ohne uns beſchloſſen, die Wahrheit kann ſich nicht mit der Uhr in der Hand geibend machen. eutſcher militäriſch auszubilden. Dieſe beiden letzteren Zu⸗ 2. Seite. Nr. 298. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Der Korreſpondent des„Lokalanzeigers“ reſumiert ſich: „Das iſt kein Verhandeln, ſondern ein neuer Weg, weitere deutſche Gebiete den Franzoſen zuzuſchanzen. Die Berubi⸗ Anfang an ſabotiert. Die Amerikaner machen auch keinen Hehl daraus, daß unter dieſen Umſtänden ihr Intereſſe an der im Rahmen der Brüſſeler Finanzkonferenz geplanten Milliardenanleihe ſich dem Nullpunkt nähert.“ Leider iſt auch diesmal wieder feſtzuſtellen, daß eine volle Einmütigkeit im deutſchen Lager nicht vorhanden iſt. Die „Voſſiſche Zeitung“, närriſch verliebt wie immer in Frankreich und die Franzoſen, freut ſich darüber, daß eine„Erleichte⸗ rung“ erzielt worden ſet. Deutſchland hätte nach dem Frie⸗ densvertrag keine Handhabe etaws zu verlangen, alſo könne ſie nicht dagegen proteſtieren, daß man nicht mehr erreicht hätte. Aehnliche Töne, wenn auch nicht ſo geſchmacklos, klingen aus dem„Vorwärts“, Dort wird vor allem beklagt, daß mit Bezug auf die Sicherheitspolizei nicht mehr durch⸗ gedrückt worden ſei. Der Spaer Korreſpondent des„Vor⸗ wärts“ führt das auf einen Regiefehler unſerer Seite zurück. Es ſei niemand rechtzeitig dageweſen, um unſern Standpunkt in der Sicherheitspoltzeifrage wirkſam zu vertreten. In einer redaktionellen Bemerkung desſelben Blattes wird indeſſen doch dargetan, daß die Alliierten die Bahn der Verſtändigung von neuem verlaſſen und die Bahn des Diktats betreten haben. Des weiteren wird auf das unlogiſche des Verfahrens hin⸗ gewieſen, die Alliierten meinen die Reichswehr beſſer behan⸗ deln zu wollen, als die Sicherheitspolizei, ſie vermindern durch Verlängerung der Friſt von 3 auf 6 Monate die Un⸗ ruhe, die in der Reichswehr hervorgerufen wird, tragen aber eine größere Unruhe in die Sicherheitspolizei hinein, und doch würde die Logik verlangen, daß man die örtlichen Sicherheitsorgane ſtärkt, beſonders wenn man beabſichtigt, durch Entlaſſung von 100 000 Reichswehrſoldaten binnen 6 Monaten die Zahl der unruhigen Elemente in den Groß⸗ ſtädten zu vermehren.“ Nicht unbeträchtlich ſind folgende Anmerkungen der „Deutſchen Allgemeinen Zeitung“. Dort wird dargetan, daß neben Erleichterungen, neben nicht unweſentlichen Zugeſtänd⸗ niſſen in der Friſtenfrage eme weſentliche Verſchärfung des Vertrages ſteht. Die leitenden Männer Deutſchlands ſtehen ſo heute vor der ſchweren Verantwortung, Vorteile und Nach⸗ teile der neuen alliierten Bedingungen gegeneinander abzu⸗ wägen. Wie immer auch ihre Entſcheidung ausfallen wird, ſie werden dabei nicht die heutige Geſamtlage Deutſchlands außer Acht laſſen können. Wie in Spa verlautet, ſoll am Montag Abend die Kon⸗ fenz ſchließen. Millerand fährt an dieſem Tage beſtimmt nach Paris zurück. folgedeſſen würde die Wiederherſtel⸗ lungsfrage nur ganz allgemein behandelt werden können. Das hedeutet, daß die Geſamtſumme jetzt nicht gezogen werden kann, und daß in Bälde eine neue Konferenz, wahr⸗ ſcheinlich in Oſtende ſtattfinden würde. Re letzle Reltungsmöglechkeit. Gardiner mahnt zur Amkehr. Amfterdam, 8. Juli.(W..) Im letzten Aufſatz ſeiner Artikelſerie über Deutſchland zieht Gardiner die Schluß⸗ folgerungen, die ſich aus dieſen Unterſuchungen ergeben und ſchreibt: 7 Die Franzoſen hatten zweierlei Ziele, die ſich miteinander nicht vereinigen laſſen. Das erſte war, Deutſchland zu zermalmen und in Stücke zu brechen, es mit einem„Sanitätskordon“ von Feinden 5 umgeben und ihm die Quellen ſeiner Macht und ſeines induſtriel⸗ n Lebens zu nehmen. Das zweite Ziel war, von Deutſchland un⸗ gezählte Milliarden zu erlangen. Deutſchland ſollte erſt zerſtört wer⸗ den und dann bezahlen. Aber nicht allein Deutſchland ſollte zer⸗ malmt werden. rankreich hatte vor dem Kriege große Sum⸗ men in Rußland angelegt und die ruſſiſche Revolution ſollte dieſe Gelder gefährden. So haben denn lange vor Kriegsende die Staats⸗ männer des republikaniſchen Frankreichs mit Hilfe von Lloyd George und Churchill mit engliſchem Geld und engliſchen Waffen Krieg gegen das republikaniſche Rußland geführt. Das von der franzöſiſchen Politik zur Vernichtung Rußlands auf der einen und Deutſchlands auf der anderen Seite angewandte Inſtrument iſt Polen. Dieſe unternehmende Macht iſt unter Lei⸗ tung franzöſiſcher Generale in ein großes militäriſches Gibraltar verwandelt worden, um nach Oſten hin Rußland und nach Weſten hin Deutſchland niederzuhalten. Frankreichs Felder ſind verwüſtet, ſein Bankerott iſt unſagbar, aber es hat Geld zum Ueberfluß für militäriſche Raubzüge in Rußland und wird keinen Mangel an Geld haben, wenn die franzöſiſche Politik es für gut findet, daß es ſich gegen das entwaffnete Deutſchland wendet. Gerade jetzt iſt Frank⸗ reich, wie ich bei meinen Nb N feſtgeſtellt habe, dabei, eine waltige Propaganda in Oberſchleſien zu treiben, damit die⸗ 15 Kohlengebiet ſicher an Polen fallen möge, um ſo die wirtſchaft⸗ liche Schlinge um Deutſchland enger zu ſchnüren. Dieſe Veulſchland gegenüber verhängnisvolle Politik der mili⸗ täriſchen Einkreiſung und der wirtſchaftlichen Erdroſſelung einerſeits und unbegrenzter finanzieller Anſprüche andererſeits hat Europa Relt Verderben gereicht. Zur Hälfte in Trümmern. Der eſt wankt, und wenn das geborſtene Mittelſtück zuſammenbricht, wird der Ruin vollſtändig 655 und Frankreich würde die Wanen nicht lange überleben. Vielleicht iſt es ſchon zu ſpät, die finanzielle Kata⸗ ſtrophe zu vermeiden. Aber wenn es noch Zeit iſt, dann gibt es nur ein Allheilmittel. Die franzöſiſche Politik, die Europa in ſeine jetzige Lage gebracht hat, muß vollſtändig in ihr Gegenteil verwan⸗ delt werden. Die Diktatur über Europa muß den Händen Fochs entzogen werden und die Politik, die vor 18 Monaten durch Paris hätte eingeleitet werden ſollen, muß in Spa zur vollen Geltung ge⸗ bracht werden.„ Dieſe Konferenz bietet Turopa die letzte Rettungs⸗ möglichkeit. Ein ganz neuer Geiſt muß zur Herrſchaft kom⸗ men. Die Zeit des Auflegens unmöglicher Bedingungen an den Feind iſt vorüber. Deutſchland muß als Schuldner behandelt werden, ſeine Verbindlichkeiten müſſen feſtgeſetzt werden, nicht ent⸗ ſprechend der rhetoriſchen Phantaſten von Demagogen, die nach ihren Wählern ſchielen, ſondern aufgrund fachkundiger Unterſuchun⸗ gen entſprechend der tatfächlichen wirtſchaftlichen Lage des Schuldners. Aber Spa iſt nur ein Anfang. Viel wichtigere Dinge mülſſen erreicht werden. Der Oberſte Rat hat ſchon zu lange gelebt. Dieſe SGruppe unverantwortlicher Männer, die Europa dauernd in Flammen hält, iſt keine Vertretung der europäiſchen Demokratie. Der Oberſte Rat i5 nichts weiter mehr als ein Organ, das die De⸗ krete des Marſchalls Foch ausführt, wobei Churchill die Kano⸗ nen, Lloyd George den künſtlichen Nebel, Bonar Law die Dementis liefert. Der Oberſte Rat iſt eine Beleidigung für England und eine Gefahr für die Welt. An ſeine Stelle muß ein at Europas treten, ein Rat, worin Gleichberechtigte für ihre ge; meinſame Rettung arbeiten. Die Tätigkeit dieſes Rates muß mit der des Völkerbundes verſchmolzen werden. Wenn die franzöſiſche Politik 1 wird, dann wird der Völkerbund automatiſch auf den Plan kreten, und nur durch den Völkerbund keann der Friede der Welt geſichert werden. Wenn das erreicht wird, nur noch als fürchterliche, aber zeitliche Berirrung der Staatsmänner in Erinnerung fortleben, wodurch ſchließlich der Triumph der Ver⸗ nunft nicht verdunkelt wird. Aber— und das iſt das letzte Wort, das ich von der Beobachtung der Tragödie Mitteleuropas mitbringe — Amerika darf ſeine Hilfe ni 0 Nae ſeinen zell an dem großen Befreiungswerk der Men 5 ubernehmen, das boch in Aneika feinen Anfeng genonme ee ee e ee e n gung der Welt, welche von Spa ausgehen ſollte, iſt von tere Meldungen über Anzeichen dann wird das Scheitern von Wilſons Politik in Paris ſpäter muß ſeinen An⸗ Clond George und Simons. 4 Paris, 8. Juli.(Wolff.) Nach dem„Matin“ ſoll im Laufe der Verhandlungen in Spa geſtern Lloyd George er⸗ klärt haben, obwohl Frankreich 1871 geſchlagen geweſen ſei, hätte es doch raſch die ſchweren Aufſtände der Kommune nie⸗ derſchlagen können, worauf Miniſter Simons geantwortet habe, Deutſchland habe auch Frankreich die Mittel gelaſſen, eine Armee zu unterhalten, um die Revolte niederzuſchlagen. Hierauf habe Lloyd George geantwortet: Aber eine ſeriöſe Regierung muß doch Herrin in ihrem eigenen Lande ſein! Das habe Reichsminiſter Simons veranlaßt, zu ſagen:„Sie ſind, Herr Präſident, Chef eines ſehr großen, ſehr blühenden und ſiegreichen Imperiums. Jedoch habe ich ſagen hören, daß jüngſt es Ihnen nicht leicht gefallen ſei, die Rebellen zu ver⸗ anlaſſen, die Waffen zurückzugeben, deren ſie ſich bedienten, um die regulären Truppen anzugreifen. Ich weiß deshalb von Ihnen, daß Sie ein wenig Nachſicht mit einer notwendi⸗ gerweiſe ſchwachen Regierung haben werden, die ein geſchla⸗ genes Land regieren muß, in dem Unordnung herrſcht.“ 1* Spa, 9. Juli.(W..) Zu der angeblichen Verhaftung von drei Deutſchen, die ein belgiſches Blatt dieſer Tage zu melden wußte, bringt Nation Belge eine Erklärung des Se⸗ kretärs der Konferenz, wonach keinerlei Verhaftun⸗ gen irgend welcher Art in Spa vorgekommen ſeien. Paris, 8. Juli.(WB.) Wie der Berichterſtatter des Intraͤnſigeant mitteilt, ſoll die Frage des Beſchuldigten jedenfalls nicht in Spa erörtert werden. Der belgiſche Miniſter des Aeußern Hymanns ſei beauftragt, namens der Alliierten Bericht zu erſtatten, der den Deutſchen einfach über⸗ mittelt wird. Am Samstag oder Sonntag will man ſich mit den Polen beſchäftigen. der Juſammenbruch der poln'ſchen Fronk. Berlin, 8. Juli.(Priv. Tel.) Wie die Tägliche Rundſchau aus Breslau meldet, berichten zahlreiche in Oberſchleſien ein⸗ treffende Flüchtlinge Einzelheiten über die eſe 5 des polniſchen Heeres. Der dortigen polniſchen Kreiſe habe ſich eine große Beſtürzung bemächtigt. Es finde ein Sturm auf die polniſchen Banken ſtatt, um die dort niedergelegten Kapi⸗ talien möglichſt ſchnell abzuheben. m. föln, 9. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Kopenhagen: Nach einem Telegramm aus Kowno hat das litauiſche Miniſterium des Aeußeren geſtern die tele⸗ graphiſche Mitteilung erhalten, daß die polniſche Regierung Litauen als ſelbſtändigen Staat anerkenne. Die in Litauen entdeckte Verſchwörung hatte den Zweck, in Litauen einen bewaffneten Aufſtand hervorzurufen um die Litauiſche Regierung abzuſetzen. nahmten Schriftſtücken geht hervor, daß von den Polen ſchon ein vollſtändiger Plan zur Einrichiung einer polniſchen Ver⸗ waltung in Litauen ausgearbeitet war. Polniſche Werber im Nuhrgebiet. r. Düſſeldorf, 9. Juli.(Priv.⸗Tel.) In der letzten Zeit ſind im Ruhrgebiet Werber eifrig tätig um polniſche Berg⸗ arbeiter anzuwerben Vor allem haben ſie es auf die Kohlen⸗ hauer abgeſehen. Aber dieſe Tätigkeit hat erſt eingeſetzt, nach⸗ dem der polniſche Geſandte das erſtemal nach Paris fuhr. Nachdem muß man annehmen, daß die Werbearbeiten im Auftrage Frankreichs eingeleitet worden ſind. Die Abſlimmung in Oſt⸗ und Veſtpreußen. Allenſtein, 8. Juli.(.B) Zu einer überaus eindrucks⸗ vollen Kundgebung geſtaltete ſich der„deutſche Tag“, deſſen Feier am Donnerstag in Hohenſtein ſtattfand. Die kleine Maſuren⸗ ſtadt, die in der Schlacht von Tannenberg von den Ruſſen faſt voll⸗ ſtändig zerſtört worden war und heute ſchon zum größten Teil wieder aufgebaut iſt, zeigte reichſten Flaggen⸗ und Blumenſchmuck. Aus der Umgebung, insbeſondere auch aus Tannenberg ſelbſt waren große Scharen Abſtimmungberechtigter herbeigeeilt, um in Hohenſtein das Bekenntnis zum Deutſchtum abzulegen. Um die Mittagsſtunde waren auf dem ſchönen Marptplatz der Stadt, der von neu gebauten Häuſern umgeben, Tauſende verſammelt. Der Vorſitzende des Heimatyereins Hohenſtein begrüßte die Erſchien⸗ enen, ſowohl die Einheimiſchen als auch die Abſtimmungsberech⸗ tigten aus der Umgebung und aus dem Reich. Neben dem Reichs⸗ kommiſſar Freiherr v. Gayl waren zahlreiche Vertreter der Preſſe aus allen Teilen des Reches erſchienen. Im Namen der Hohen⸗ ſteiner Bevölkerung erklärte der erſte Redner, daß Hohenſtein deutſch ſei und deutſch bleiben wolle. Als Vertreter der Stadt be⸗ grüßte Bürgermeiſter Severin die Gäſte. Geh. Konſiſtorialrat Wieche⸗Allenſtein richtet ſodann markige Worte des Deutſchtums an die Verſammelten. Er geißelte die polniſchen Verſuche, das Abſtimmungsergebnis zu fälſchen. Derartige Verſuche zeigten, wie ſchlecht es um die polniſche Sache beſtellt ſei und wie wenig ſie das Recht auf ihrer Seite hätten. Redner weiter das Schickſal des Maſurenlandes, das zum deutſchen Lande durch die Koloniſationstätigkeit des Ritterordens geworden ſei. Deutſche Handwerter, deutſche Kaufleute und deutſche Arbeiter hätten die Werke der deutſchen Koloniſation erfolgreich fortgeſetzt und been⸗ det. Jetzt, ver Tage vor der Abſtimmung müſſe jeder im Lande an die Gräber der Helden denken, die 1914 Oſtpreußen befreit hätten. Jeder müſſe ſich gerade an dieſem hiſtoriſchen Orte den Namen Tannenberg in die Erinnerung zurückrufen. Jetzt gelte es nicht nur deutſch zu heißen, ſondern auch deutſch ſein zu wollen. Von tiefem nachhaltigem Eindruck war es, als Tauſende in den Hochruf des Redners auf die oſtpreußiſche Heimat begeiſtert ein⸗ Danach wurde ein Telegramm Oſtpreußen auffordert, der Welt zu zeigen, daß Oſtpreußen deutſch ſei. Stürmiſchen Jubel die Drahtung des General⸗ feldmarſchalls hervor, die mit den Worten ſchloß:„Vorwärts mit Gott wie 1755 bei Tannenberg!“ Zum Schluß ergriff noch ein Redner aus dem an Polen e e Gebiet das Wort. Er führte aus, daß der deutſche Sieg in Oſtpreußen lauten Jubel im ganzen Vaterland hervorrufen würde. Redner find begeiſterte Zu⸗ ſtimmung, als er damit ſchloß, daß Oſtpreußen als kreue Grenz⸗ wacht jederzet für das Reich eintreten würde. An die Kundge ung auf dem Marktplatz ſchloß ſich ein Feſtzug, an dem die ber⸗ ſchiedenen Vereine der Stadt, Innungen und Gewerkſchaften ſich zahlreich beteiligten. Berlin, 8. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Abendblätter bringen wei⸗ eines bevorſtehenden pol ni⸗ ſchen Putſches in den oſt⸗ und weßpreußiſchen Abſtimmungs⸗ gebieten. Aus Marienwerder kommt die Nachricht, daß 500 pol⸗ niſche Zidiliſten im Anmarſch ſeien und daß die Polen eine Stö⸗ rung der Abſtimmung planen. In Deucſch⸗Eylau dam es bereits zu ſchweren Ausſchreitungen der Polen. Im Kreiſe Stuhm deuten ahlreiche Waffenfurde auf Putſchvorbereitungen hin. Polniſche genten verſuchen in der Maske deutſcher Patrioten unter de Hinweis auf den nahen Zuſammenbruch Polens infolge der ruſſi⸗ ſchen Siege die deutſche Bevölkerung und die deutſchen Grenz⸗ truppen zum Einfall in Polen zu bewegen, um dadurch den Auf⸗ ſchub der Abſtimmung rechtfertigen zu könne. 15 Die griechiſche Ofſenſibe. Paris, 8. Juli.(WB.) Wie dem Echo de Paris gemeldet wird, ſoll Veniſelos geſtern den Mitgliedern des Ober⸗ ſten Rats in Spa mitgeteilt haben das Vorgehen der griechi⸗ ſchen Armee ſei vollſtändig von Erfolg gekrönt. Die Streit⸗ kräfte Muſtafa Kemal Paſchas ſeien gebrochen. Kionſtantinopel, 8. Juli.(WB.) Reuter. Die engliſchen Seeſtreitkräfte haben Mud ana und Cheletk eingenommen. 4 Aus den beſchlag⸗ Die Bewilligun indenburgz 5 fahr des Erſaufens ausſetzt. Die Stromlieferung nach Freitag, den 9. Juli 1920. die Teuerungsunruhen. Karlsruhe, 9. Juli. Die Unruhen, die am Mittwoch bei den Lebens⸗ mitteldemonſtrationen die große Aufregu en ſich am Donnerstag nicht wiederholt. Der Tag iſt völlig ruhig derlaufen. Das große Warenhaus von Geſchw. Knopf, in dem es am Miltwoch beſonders wüſt hergegangen war, war geſtern den ganzen Tag über polizeilich ge⸗ ſchloſſen und bewacht. In dem Warenhaus Tietz waren zahlreiche Schutz⸗ leute verteilt. Der Verkehr wickelte ſich hier in geordneten Bahnan ab. Auch alle übrigen Geſchäfte hielten ihre Verkaufsräume wieder geöffnet. Wie amtlich feſtgeſtellt worden iſt haben die Schießereien am Mittwoch nachmittag auß'r der einen getöteten Frau keine weiteren Todesopfer ge⸗ fordert. Die Zahl der Verletzten beträgt acht. Durch Plakate gab 15 Bürgermeiſteramt geſtern bekannt, daß zur Preisüberwachung nur ſolche Perſonen berechtigt ſind, die einen beſonderen vom Bürgermeiſteramt äbge⸗ ſtempelten Ausweis beſitzen. Dieſe Maßnahme wurde notwendig, weil viele Leute ſich als Preisprüfer ausgaben, die auch nicht im geringſten die Qualifikation dazu hatten. Welche Elemente ſich unter der Kommiſſion be⸗ fanden, die ſi erſchienen, geht daraus hervor, daß während der Konferenz einer ſolchen Kommiſſion im Stadtratsſitzungsſaal eine Reihe von Gegenſtaͤnden, wie Bürſten, Bleiſtifte, Papier uſw. geſtohlen wurden. abgehaltenen Preſſekonferenz mit dem Oberbürgermeiſter führten die Ver⸗ treter der Preſſe lebhafte und berechtigte Klage darüber, daß man die Zeitungen über die Beſchlüſſe der Lebensmittelkonferenzen nicht unterrichtet hatte. Ferner gab der Stadtrat heute bekannt, daß die Preiſe für Hülſen⸗ früchte auf.50 Mk., für Haferflocken auf.50 Mk. für Bruchreis auf 5 Mk., für Vollreis auf.50 Mk., für Kaffee auf 22 bis 26 Mk., für Kakao auf 20 bis 22 Mk., für Teigwaren auf 10 Mk. und für Fett auf 13 Mk. 0 worden ſind. Für Minderbemittelte wurden noch niederere Preiſe eſtgeſetzt. M Zweibrücken, 8. Juli. Eine Demonſtrationsver⸗ ſammlung unter freiem Himmel veranſtaltete geſtern im Hof der Ludwigsſchule die Arbeiterſchaft von Zwei⸗ brücken und Umgebung, um unter Führung eines unabhängigen Sozialiſten, des Bürgermeiſters Roth vom Vorort Ernſt⸗ weiler, hauptſächlich gegen den 10proz. Lohnabzug Scellung zu nehmen. Der Referent ſtellte ſeine Ausführungen auf die bekannte Taktik der Unabhängigen ein, jede Regierungs⸗ maßnahme mit aufhetzender Kritik zu beleuchten, wodurch auch von der Bedeutung des Steuerabzuges ein ganz falſches Bild entworfen wurde. Weiter wurde die Zurückhaltung der einheimiſchen Ge⸗ ſchäftswelt beim Preisabbau auf dem Lebensmittel⸗ und Be⸗ darfsartikelmarkt ſcharf verurteilt und baldige Selbſthilfe in Aus⸗ ſicht geſtellt, die Forderung auf Schaffung menſchenwürdiger Wohnungen erhoben, die Tätigkeit der Gerichte als Klaſſen⸗ juſtis mit Verurteilung kleiner Uebertreter und Freiſpruch ver⸗ brecheriſcher„Großer bezeichnet u. dgl. m. Eine vom Gewerk⸗ eeee eingebrachte Entſchließung fand einſtimmige nnahme; ſie verlangt unter Proteſt gegen die hohen Lebensmittel⸗ preiſe der Zweibrücker Geſchäfte alsbaldigen Abbau, erwartet von der Stadtverwaltung unverzüglichen Ausbau des Wucher⸗ amtes und der Preisprüfungsſtelle ſowie von der Re⸗ gierung gerechte Geſtaltung der Steuerfragen. Die Veranſtaltung war nicht ſehr zahlreich beſucht, ein Beweis, daß weitere Kreiſe einſehen, daß ohne Steuern ein Staatsgebilde nicht beſtehen kann. Der Kampf der Stadt München gegen die hohen Fleiſchpreiſe. h München, 9. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Stadt München hat bekanntlich vor einigen Wochen erklärt, ſie weigere ſich Vieh anzunehmen, ſo lange für das Vieh noch dieſe hoben Preiſe bezahlt würden. Die Fleiſchverſorgungsſtelle und die Reichsfleiſchverſorgungsſtelle ſind der Stadt dadurch in den Rücken gefallen. daß ſie ſich dafür einſetzten, daß das für München zuſtändige Fleiſch nach Preußen gebracht werden ſoll. Der Münchener Fleiſchſtreik hat ſich dadurch noch mehr erſchwert. Nun hat der Stadtrat die Verteilung rationierten Friſchfleiſches durch die Münchener Metzgermeiſter überhaupt verboten. München wird alſo dieſe Woche kein Fleiſch be⸗ kommen trotz es im Fleiſche ſchwimmt. Denn Klauenſeuche iee treiben das viele Fleiſch markenfrei in ie Stadt. Cetzte Meldungen. Arbeilsgemeinſchaft für Elektrizitäts⸗, Gas- und Waſſerwerke. Eſſen, 8. Juli.(..) Die Elektrizitäts⸗, Gas⸗ und Waſſerwerbe Deutſchlands haben eine Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft der Elektrizitäts⸗, Gas⸗ und Waſſerwerke be⸗ gründe! im Anſchluß an die Zentralarbeitsgemeinſchaft der In⸗ duſtrieb zi und gewerblichen Arbeitgeber u. Arbeitnehmer Deutſch⸗ lands. Tie Gemeinſchaft der Arbeitgeberverbände der Elektrizitäts⸗, Gas⸗ und Waſſerwerke Deutſchlands, in der die einzelnen Bezirks⸗ arbeitgeberverbände der Elektrizitäts⸗, Gas⸗ und Waſſerinduſtrien zu einer Organiſation zuſammengeſchloſſen ſind, haben ſich als Arbeitgeber mit den in Frage kommenden Arbeit⸗ nehmer⸗Organiſationen dieſer Induſtrien vereinigt, vor allem mit dem Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer Deutſchlands. Sie wollen im Sinne der Arbeitsgemeinſchaft über⸗ haupt in gemeinſamer Arbeit die wirtſchaftlichen und ſozialpoliti⸗ ſchen Aufgaben der in Frage kommenden Unternehmungen ihrer Löſung entgegenführen. Abhlenarbelter · Ausſtände.. Berlin, 8. Juli.(W..) Zum Streik in Golpa⸗Zſchorne⸗ witz wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt: 4 Vor wenigen Tagen erfuhren die für Golpa⸗Zſchornewitz gül⸗ tigen mitteldeutſchen Bergarbeiterbezüge in der Verhandlung der Tarifpartejen im Reichsarbeitsminiſterium eine Aufbeſſerung. Trotzdem trat die Belegſchaft der Braunkohlengrube Golpa in den Streik. Sie. über die Köpfe der Gewerkſchaften hinweg gegen zwei Mark Lohnerhöhung für die Stunde, Uebernahme des Steuerabzugs und die Senkung der Lebensmittelpreiſe um 50 Proz. dieſer Forderung wäre für jedes dem Tarif ange⸗ chloſſene Werk Tarifbruch. Außerdem ſind die Forderungen derart, aß eine ganz weſentliche Erhöhung der Kohlenpreiſe, und damit der Strompreiſe für Berlin die Folge ſein müßte. Der Charakter der Bewegung kennzeichnet ſich dadurch, daß es die Belegſchaft ablehnt, Notſtandsarbeit zu verrichten und damit die Grube +* Ge⸗ er⸗ lin aus Golpa iſt allerdings wegen der Einſtellung der Kohlen⸗ zufuhr aus der Grube nicht möglich, doch erhält Berlin über Golp noch 12 000 Kilowatt aus dem Kraftwerk Bitterfeld. Leipzig, 8. Juli.(W..) Die Bergarbeiter des Meuſelwitzer Braunkohlenbeckens ſind, Blättermeldungen zufolge, in den Aus⸗ ſtand getreten. Sie fordern Lohnerhöhüng, die ihnen nur zum Teil bewilligt wurde. 9 855 Der Budapeſter Bolſch wiſten⸗Prozeß. Bu ſt, 8. Juli. gerichtsho begann heute die Verhandlung gegen die zehn bolſchewiſtiſchen Staatskommiſſare, denen es nicht gelang, nach dem Sturz der Proletarierdiktatur aus Budapeſt zu flüchten. Die Angeklagten werden beſchuldigt der Teilhaberſchaft an dem Verbrechen des Hochverrats, des Aufruhrs und des Mordes in 167 Fällen, begangen zumeiſt auf Anordnung Tiber Szamuclys Sie werden ferner beſchuldigt, bei der Uehernahme der Geldinſtitute unter Androhung der Todesſtrafe an den Beamten Erpreſſungen be⸗ gangen zu haben und Geldfä ſchungen durch die Ausgabe von über 3½ Milliarden nachgeuhmter Banknoten der öſterreichiſch⸗ungariſchen Bank vorgenommen zu haben. die Vernehmung von 400 Zeugen. Internationale Konferenz der Poſtverwaltungen. Paris, 8. Juli.(W..) Eine internationale Konferenz der Poſtverwaltungen iſt geſtern im Miniſterium für öffent⸗ liche Arbeiten zuſammengetreten Alle Länder Europas ſind ver⸗ treten. Drei Kommiſſionen werden eingeſetzt. Sie beſchd tigen ſich mit der Wiederherſtellung der internationalen mit der Wiederherſtellung des internationalen Telegraphen⸗ und Tele⸗ phonperkehrs ſowie mit der Frage des internationalen dienſtes. Deutſchland iſt auf der gouſerent durch ffeb g legierte pertreten. 1 ſelbſt aus der Menge heraus bildeten und auf dem Rathaus In einer geſtern mittag (W. B) Vor dem Budapeſter Staats⸗ Der Oberſtaatsanwal beantragte 5 Freitag, den 9. Juli 1920. Raunheimer Seneral- Angeiger.(Mittag- Musgabe.) 3. Seite. Nr. 298. Aus Stadt und Land. Aufruf an das badiſche Volk. Der Landtagsausſchuß für den Abbau der Zwangswirtſchaft hat in ſeiner Sitzung am Donnerstag folgenden Aufruf beſchloſſen: An das badiſche Volk! Dem unterzeichneten Ausſchuß war vom Landtag der Auftrag erteilt, die Fragen des Abbaus der Zwangswirtſchaft zu beraten. Die von ihm in dieſer Richtung gefaßten Beſchlüſſe ſind durch die Preſſe bereits bekannt geworden. An dem geſtrigen Tage hat der Landtag dem Ausſchuß die neue Aufgabe überwieſen, Mittel und Wege zu ſuchen, um die zur Zeit auf eine unerträgliche Höhe geſtiegenen Preiſe in Handel, Induſtrie, Gewerbe und Landwirtſchaft ſowie in der Folge auch die Löhne und Gehälter auf ein vernünftiges Maß zurückzuführen. Der Stadtrat in Karlsruhe hat bereits beſchloſſen, die Preiſe für die von ihm an den Markt zu bringenden Lebensmittel um 30 Prozent zu ermäßigen. Einen gleichen Preisabſchlag haben in Ver⸗ handlungen mit dem Stadtrat die Vertreter des Karlsruher Einzel⸗ handels zugeſagt. Es darf angenommen werden, daß andere Städte dieſem Beiſpiel folgen. Der Ausſchuß empfiehlt, ſich überall durch freie Vereinbarungen zwiſchen Erzeugern, Handel und Verbrauchern zu verſtändigen. Bei der Wichtigkeit der landw. Erzeugniſſe für die Ernährung der Bevölkerung wendet ſich der Ausſchuß insbeſondere an die badi⸗ ſchen Landwirte mit dem Appell, auch ihrerſeits an den Preiſen der von ihnen zu liefernden Lebensmittel eine angemeſſene Er⸗ mäßigung eintreten zu laſſen. Um der Landwirtſchaft dies zu er⸗ möglichen, müſſen auch die Bedarfsartikel der Landwirtſchaft ſofort eine Preisſenkung erfahren; insbeſondere ſind die von den Dreſch⸗ maſchinenbeſitzern geforderten überhohen Koſten für das Ausdreſchen des Getreides auf das notwendigſte Maß zu beſchränken. Ebenſo müſſen die für die Landwirtſchaft arbeitenden Handwerker und Ge⸗ werbetreibenden eine Verbilligung ihrer Leiſtungen eintreten laſſen. Bei der Regelung der Löhne für landwirtſchaftliche Dienſtboten und Arbeiter ſind die beſonderen Verhältniſſe der badiſchen Landwirt⸗ ſchaft zu berückſichtigen. Eine Herabſetzung der Löhne und Gehälter für Arbeiter, An⸗ geſtellte und Beamte muß folgen, ſobald die Ermäßigung der Preiſe für die lebensnotwendigſten Bedarfsartikel dies möglich macht und rechtfertigt. 75 Verehrte Landsleute! Die Gefahr des Bürgerkrieges ſchwebt ſtändig über dem Haupte des deutſchen Volkes. Not und Elend zehren an ſeinem Mark. Der völlige Zuſammenbruch unſeres ſtaat⸗ lichen und wirtſchaftlichen Daſeins droht. Die Stärkung des Willens zur Arbeit iſt für alle Volksſchichten Gebot und heiligſte Pflicht. Wahrt Ruhe und Ordnung und laßt Euch nicht durch gewiſſenloſe Hetzer zu Unbeſonnenheiten reizen, die den Abbau der Preiſe nur ſtören und den guten Willen der Verkäufer gefährden und ver⸗ ſcheuchen! Karlsruhe, den 8. Juli 1920. Badiſcher Landkag. Der Ausſchuß für den Abbau der Zwangs⸗ wirtſchaft: Dr. Zehnter, Vorſitzender: Frau Fiſcher, Hertle, Heurich, Maier⸗ Heidelberg, Martzloff, Neck, Schön, Weißhaupt. Aus der Skadtratsſitzung vom 7. Juli 1920. Kaufmann Fritz Brück hier hat ſein Amt als Stadtrat nie⸗ der gelegt. An deſſen Stelle hat(nach der Vorſchlagsliſte der U. S. P. für die Neuwahlen der Stadträte im Jahre 1919) Schloſſer Hans Dichtl zu treten. Zur ſtaatlichen Hundstaxe nach dem Landesgeſetze vom 4. Mai 1896 in der 118 vom 21. Mai 1920 wird vom Tapjahr 1920 ab ein in die Stadtkaſſe fließender Zuſchlag in Höhe der Hälfe der ſtaat⸗ lichen Taxe erhoben. Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wird ein⸗ F geholt. Die im Bericht über die Stadtratsſitzung vom 10. Juni bekanntgege⸗ bene Einſprache bei der Landeskohlenſtelle gegen die verlangte weitere Gaseinſchränkung hat keinen Erfolg gehabt. Die Landeskohlen⸗ ſtelle beruft ſich darauf, daß die Menge der dem Gaswerk Mannheim zu lefernden Kohlen vom Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung feſtgeſetzt ei, und zwar um 30 Prozent geringer, als die Landeskohlenſtelle vorge⸗ chlagen habe; die Landeskohlenſtelle habe darüber zu wachen, daß die den einzelnen Gaswerken nach der Feſtſtellung des Reichskommiſſars für die Kohlenverteilung zuſtehenden Mengen nicht überſchritten werden. Da in den vergangenen Monaten im Intereſſe der Mannheimer Bevölkerung eine Ueberſchreitung ſtattgefunden hatte, wurden dem hieſigen Gaswerk in der Zeit vom 10. Juni bis 3. Juli überhaupt keine Kohlen geliefert. Dieſe Kohlenſperre hatte zur Folge, daß die Gasabgabe weiter weſentlich eingeſchränkt werden mußte und auch ſolange in gleicher Weiſe einge⸗ ſchränkt bleiben muß, als nicht die dem Gaswerk zuſtehende Monatsmenge erhöht wird. Dem Reichskommiſſar für die Kohlenverteilung wird von der Sachlage Kenntnis gegeben und in einer dringenden. Vorſtellung die Er⸗ Geae der Zuteilung an das Gaswerk Mannheim verlangt, damit die ſperre wieder gemildert werden kann. Die Teilſtreckengrenze„Schützenhaus' der Straßenbahn⸗ Imie nach Feudenheim wird aufg(hoben. Aational⸗Theater Mannheim. „Der Sturm'. (Shakeſpeare.) Mit einer im Stil wie im Tempo einwandfreien Neuinſzenie⸗ rung des phantaſtiſchen Schauſpiels„Der Sturm“, Shakeſpeare⸗ Ka vollendeten Werk, hat ſich nummehr auch Spielleiter Aſchard Gſell von uns verabſchiedet. Der geſtrige Abend bewies in allen ſeinen Teilen, daß wir an Gſell einen zielbew ißten und geſchmackvollen Künſtler verlieren, deſſen Wirken allenthalben nachzufühlen iſt, daß er dem Schauſpiel mit dem Geiſte des echten Schauſpielers dient. Aus dieſem ſtarken Sinn und cus der üderaus feinempfundenen Mitarbeit Heinz Gretes, deſſen Bühnenbilder von einer Shakeſpeare⸗Bühne allerzings grell ab⸗ fiechen, dem phantaſtiſchen Charakter des Werkes ſedoch vorzunlich angepaßt waren, iſt es zu verſtehen, daß der„Sturm“, ſo wenig vorbehaltloſe Zuſtimmung er auch ſonſt gewinnen mag, uns doch erfrellle, feſſelte, befriedigte. Shakeſpecres übrigen Dramen gegen⸗ er, die voll von Handlung ſind, weil jeder Charakter im Verlauf eſchehens ſeine Entwicklung ganz erfährt und beendet, läßt ſich beim„Starm“ eigenklich nur von einer Dichterlaune ſprechen, die echt Shakeſpeare bleibt troßdem. Die Geſtalten finden ſich in den Koſtümen ſeiner Figuren zuſammen, ihre Sentenzen ſund auch hier ſeine Sentenzen, ihr Witz der ſeine, und mit der Moral iſt es dasſelbe. Die Handlung, die mit einem hochdrama⸗ n Szenarium einſetzt(Schiffsuntergang bei ſchwerem Unmetter I meiſterhaft vorgetäuſchtl), ſtrebt bald antiken wie romantiſchen Zügen zu, paart Scherz und Groteske zu wirkungsvollen Epiſoden, Gersentt kontalchen Geſten ſch zum Schluß noch eiwas klaſſiſchen Dlalt zu retten. Das Werk bedarf der muſikaliſchen Begleitung. Sin zauberhaften Vorgänge erfahren dadurch manchen tieferen un. Fritz Zweig hat gute Motive erſonnen, die ſphärenhaft gebracht, den Stil der Auffübrung barmoniſch mit n ließen. ſe Die Hauptdarſteller wußten, daß nicht das wenigſte von ihnen keeeſt abbing. Was uns alſo noch den Abend würzte, war das vor⸗ gullliche Spiel das uns manchen unſerer Künſtler von einer neuen, Eten Seite ſehen ließ. So vor allem Wilbelim Kolmar, deſſen Abl wacher als unverfüälſchte Shakeſpeare⸗Figur ſich FKine, Alfred Landorys betrunkener Stepdano neben ihm wer ſine groteske. doch erwünſchte Ergänzung. Von Robert Garri⸗ a be war einen guten Caliban erwartet. Was er gab, war beſſerer Caliban. Das fabelhafte Ungetüm, dem in ſedem keit von ſeinem Element, dem es entſtammt. Prächtig traf Zur Frage des Abbaues der Zebensmittelpreiſe wurde beſchloſſen, nunmehr außer Hülſenfrüchten, Vollreis und Pruchreis auch noch Fett, Haferflocken ufw. zu verbilligen. Mit dem Handel wird wegen allgemeiner Herabſetzung der Preiſe für die wichtigeren Bedarfsartikel in getreten. Wegen baulicher Herſtellungen im Kindererholungsheim V auene 7 ee in Neckargemünd erfolgt Sotbage an 98* Bür⸗ gerausſchuß. Maunheimer Kinderhilfe⸗Woche. Schauburg⸗-Cichtſpiele. „Der Abend für die Kinderhilfe iſt auf heute Freitag 10 Uhr feſtgeſetzt. Außer einem famoſen Lichtſpielprogramm wirken unter Leitung des Herrn Albert Walter vom Stadttheater Frankfurt a. d. Oder eine Reihe hieſiger Kräfte mit. E Schließung des Landeskrüypelheims? Der Badiſche Fürſorge⸗ vezein für bildungsfähige Krüppel, der mit zahlreichen Ortsgruppen über ganz Baden verbreitet iſt, unterhält in Heidelberg⸗ Nohrbach bekanntlich das Landeskrüppelheim. In ihm ſind im Durchſchnitt ſtets etwa 140 verkrüppelte Kinder untergebracht, die dort völlig gekleidet, verpflegt, unterrichtet, unter Umſtänden auf einen Beruf vorbereitet und in Verbindung mit der im Hauſe unter⸗ gebrachten orthopädiſchen Kinderklinft der Univerſität auch geheilt werden, ſoweit dies möglich iſt. Der Fürſorgeverein bekommt die Mittel hierzu aus Sammlungen und Schenkungen. Außerdem ge⸗ währt der Staat einen Zuſchuß für den Unterricht der Kinder von jährlich 500 Mark auf den Kopf des unterrichteten Kindes. Die Gaben fließen ſetzt aber länaſt nicht mehr ſo. Der Fürſorge⸗ verein iſt am Ende ſeiner Kraft. Er hatte der badiſchen Regierung die Uebernahme des Landeskrüppelheims— des ein⸗ zigen in Baden— angeboten, erhielt aber ablehnenden Beſcheid. Da er ſelber nicht mehr in der Lage iſt. die Anſtalt weiterzuführen, weil die Unkoſten ſo ungeheuer groß ſind(es ſind allein 3 Lehrer nötig), ſo hat der Fürſorgeverein vorläufig den Plan faſſen müſſen, das Landeskrüppelheim zu ſchließen. Dem geſamten Perſonal iſt gekündigt worden, ſo daß am 1. Oktober ds. Js. der Betrieb eingeſtellt wird, wenn bis dahin nicht Hilfe kommt., Vor allem weiß man nicht, wohin dann die verkrüppelten Kinder kommen ſollen, die größtenteils Waiſen oder uneheliche Kinder ſind und bei der Schließung der Anſtalt gewiſſermaßen auf der Straße liegen. Es iſt wohl anzunehmen, daß Regierung und Landtag ſich noch mit der Angelegenheit befaſſen werden, denn zu einer Schließung der Anſtalt darf es nicht kommen. Wie man hört, hat die Regierung auf das Erſuchen um Verſtaatlichung des Krüppelheims geantwortet, er könne nicht noch eine weitere unren⸗ table Anſtalt übernehmen. Dabei ſind im Landeskrüppelheim ge⸗ meinſchaftlich mit der orthopädiſchen Anſtalt ſchon zahlreiche ver⸗ krüppelte Kinder, die ſonſt nichts hätten leiſten können, zu nütz⸗ lichen, arbeitenden Gliedern des Staates herangezogen worden. Der Staat würde, wenng er dem Landeskrüppelheim nicht hilft, Sparſam⸗ keit am falſchen Platze üben. Keine Auswanderung nach Oeſterreich. Nach einer Mit⸗ teilung von zuverläſſiger Seite kommt Oeſterreich unter den jetzigen Verhältniſſen bei dem Darniederliegen der Induſtrie und den hohen Preiſen für landwirtſchaftlichen Beſitz für eine deutſche Auswan⸗ derung vorläufig nicht in Frage. Der Niedergang des Meteors, von dem wir in letzter Nummer berichteten, iſt auch hier beobachtet worden. Von einem Leſer unſeres Blattes wird uns diesbezüglich geſchrieben: Ich ſtand um die betr. Zeit an der Halteſtelle vor dem Güteramt im Zentralgüterbahnhof und ſah das Meteor ſehr gut. Die Lichterſcheinung war ſo nahe, daß man meinen konnte, der Himmelskörper ſei direkt hinter der Halle 2 niedergegangen. c Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Herr G. A. Kaub, Friſeur, mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Oberhofer, E 5, 18. Dem Jubelpaar, das ſeit 25 Jahren unſer Blatt bezieht, die beſten Glückwünſche! KHKabarett Rumpelmayer. Im Mittelpunkt des Juliprogramms ſtehen diesmal zwei Namen, die in der Welt des Brettls einen weithin tönenden Klang hahen: Thea Degen— Theo Körner. Bei dieſem Paar zeigt ſich die Vortrags⸗ kunſt in höchſter Vollendung. Peter Altenberg ſchrieb über Thea Degen: „Wenn nur Thea Degen da wäre, wäre das ſchon ein Programm für ſich! ch habe Chanſons ſo noch nie gehört! Stimme, Geſicht, Haltung, Hände — alles formvollendet!“ Wir können uns dieſem kompetenten Urteil, das in keiner Weiſe durch die leichte Wiener Empfänglichkeit beeinflußt iſt, in vollem Maße anſchließen. Allein ſchon dieſe Künſtlerin rechtfertigt diesmal den Beſuch des Kabaretts. Man muß nur beobachten, wie Thea Degen pointiert und nuanciert, wie Geſte und Mimik auf das genaueſte auf das geſungene und geſprochene Wort abgeſtimmt ſind. Alle Gefühlsregungen werden ſo zu einem plaſtiſchen Kunſtwerk in klaſſiſcher Schönheit geformt. Dabei arbeftet Thea Degen mit den einfachſten Mitteln. Alles aufdring⸗ liche, effekthaſcheriſche iſt ihr fremd; ſie wirkt lediglich durch die faſzinie⸗ rende Kunſt des Ausdrucks, eine Kunſt, die zu einer Höhe geſteigert iſt, die wohl unerreicht bleiben wird, denn Thea Degen iſt eine Individualität im vollſten Sinne des Wortes. Wenn das zierliche Perſönchen noch einmal ſo groß wäre, könnte man glauden, Lene Land vor ſich zu haben. Am eindringlichſten wird man, um nur eine Nummer des Programms der Künſtlerin herauszugreifen, an die unvergeßliche Diſeuſe mit den„fünf idylliſchen Bildern der heutigen Zeit“ erinnert. Theo Körner, der Partner, iſt, wie ſeine Vorträge zeigen, um originelle Einfälle nie verlegen. Der unſtreitig beſte in ſeinem Leben war, daß er Thea Degen als Inter⸗ pretin ſeiner Muſe gewonnen hat. Text und Muſik von Theo Körner!— einem andern Dichterkomponiſten würde dieſe Ankündigung einer Thea Degen genügen. Man darf hier von keiner„beſſeren Hälfte“ ſprechen, weil das Paar eine unlösliche Einheit darſtellt. Wenn man Beide gehört hat, wird man ſich Theo ohne Thea und umgekehrt unmöglich denken kön⸗ nen. Theo Körner gehört zu den Stimmungsmachern der alten Schule, die im Wolzogenſchen Stil zu wirken ſuchen. Und wenn der Künſtler er⸗ klärt, er werde zeigen, daß es auch ohne Erotik geht, ſo gelingt ihm das im vollen Maße. Er hat das Publikum, ſelbſt das in Mannheim ſo paſſive, ſofort auf ſeiner Seite; er ſteigert dieſes im Nu wachgerufene Intereſſe dermaßen zum Enthuſiasmus, daß der Refrain des Liedes„Mädel, komm in den 1* hinein!“, der von der Allgemeinheit mitgeſungen wird, nicht aufhören will. 7 „Die Sterne, von denen die beiden Sonnen umgeben werden, laſſen ihr Zicht ebenfalls auf das intentivſte erſtrahlen. Unter Führung des A2150 Erich Brauer, der mit kleinen ſtimmungsvollen Gedichten und Apho⸗ rismen gut unterhaält, ſtellen ſich vor: Barry, ein eleganter, geſchickt plaudernder Zauberkünſtler, Hanſi Strauß, die mit ihrem durch eine ſeltene Höhe ſich auszeichnenden Sopran und durch die tiefe Beſeelung des Vortrags eine große Wirkung erzielt, die gut nuancierende Vortragskünſt⸗ lerin Hedy Lichtenberg und die reizende, temperamentvolle Tanzkünſt⸗ lerin Lo Flonka. Sch. Neues Theater Spielplan des National-Theaters Jul Vorstellung 1 Vorstellung 2 9. F. 55 D Madame Rutieri 7 Die Frau im Hermelin7½ 10..55 10 Nach ee 6 1 1 7½ 11.8 Außer Miete: Lohengrinſ 6 1 61714* 72¹ 12. M. Außer Miete: Piſlfungs- 5 7¹⁴ aufführ. der Opernschule Der betrogene Kadis 7 Mannheimer Strafkammer. Mit dem vor einer Woche 457 Abſchluß gebrachten Maſſen⸗ bo wegen der Diebſtähle auf dem Rangierbahn⸗ of ſind die Anklagen gegen die i Eiſenbahner noch lange nicht erſchöpft. Die Skrafkammer wird ſich noch mit einer Reihe weiterer Fälle zu beſchäftigen haben. So folgte bald nach dem erſten großen Aufwaſchen eine Sonderſitzung mit einem vollen Dutzend von Angeklagten, bei denen man manche von dem Rieſen⸗ Heasbs her bekannte Geſichter feſtſtellen konnte, darunter Jakob Rathtas Volz, von dem die Eiſenbahner ſelbſt ſagen, daß er fuh ein Haus zuſammengeſtohlen habe. Er wurde zu 2 Jahren 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen Georg Keller aus Neckarhaufen wurde eine von 1 Jahr 9 Monaten, gegen Georg Hüngerle aus Plankſtadt eine ſolche von 1 Jahr 3 Monaten ausgeſprochen. ie Strafen der übrigen bewegten ſich zwiſchen 9 Monaten und 3 Monaten. Als Verteidiger traten auf die Rechtsanwälte Eder, Jordan, Pfeiffenberger und Waldeck. Als Meuterer wurden ſechs Inſaſſen des Landesgefä niſſes, die in der Nacht vom 6. zum 7. en v. Js. 1 7 brochen waren, vorgeführt. Es waren ſchwerbeſtrafte Leute: der Taglöhner Karl Jakob Bühler aus Hockenheim, der Händler Ludwig Vollmer aus Grünſtadt, der Schloſſer Karl Engel aus Freinsheim, der Händler Melchior Müller aus Ludwigs⸗ der Schloſſer Hugo Bauhof aus Waldfiſchbach und der aufmann Ludwig Chriſtmann aus Kaiſerslautern. In der Krankenabteilung untergebracht, legten Bühler, Vollmer und Bau⸗ hof nach einem gemeinſamen Plane die Heizkörper um, ſtellten im Luftſchacht eine Oeffnung von 40:25 Zentimeter(1) her und ge⸗ wannen durch dieſe das Freie. Engel und Müller waren mit dem Plane einverſtanden und folgten, Chriſtmann ausgenommen, der heute erklärte, er habe nur zum Scheine mit den Anderen ge⸗ meinſame Sache gemacht, um nicht als Verräter zu gelten. Vom Garten ſtiegen dann die Ausbrecher mit Hilfe einer Tiſchplatte, die ſie anlehnten, über die Umfaſſungsmauer. Müller ſtellte ſich bald freiwillig wieder, wie es heißt, weil er keine Beziehungen hatte, um ſich Lebensmittelkarten zu verſchaffen. Zu den Dis⸗ ziplinarſtrafen, die die nach und nach wieder eingefangenen Aus⸗ brecher bereits hinter ſich haben, erhalten ſie heute noch empfind⸗ liche gerichtliche Strafen, ſodaß ſich die Strafe Bühlers auf drei Jahre 10 Monate Zuchthaus, jene Bauhofs auf 1 Jahr 2 Monate, Vollmers und Engehs auf je 2 Jahre, Müllers auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis erhöht. Eine Zuchthausſtrafe von 5 Jahren, die Vollmer in Zweibrücken davongetragen hat, konnte noch nicht berückſichtigt werden. Chriſtmann wurde von der Anklage frei⸗ geſprochen. Aus Zuòwigshaſen. Mit der Wahl der drei weiteren Bürgermeiſter beſchäftigte ſich die geſtrige Stadtratsſitzung. Die Mehrheitsſozialdemo⸗ kraten ſtellten den Antrag, daß noch ein zweiter Berufsbürgermeiſter aufgeſtellt werden ſoll, welcher Antrag ſeitens der bürgerlichen Par⸗ teien die wärmſte Unterſtützung fand, während die U. S. P. einen ablehnenden Standpunkt einnahm mit der Begründung, daß das Verwaltungsbudget der Stadt nicht noch weiter belaſtet werden ſollte. Der Antrag der Mehrheitsſozialdemokratie wurde ſchſießlich gegen die Stimmen der U. S. P. angenommen und zum zweiken Berufsbürgermeiſter der Stadt der Direktor des Kon⸗ ſumvereins Paul Kleefoth(NMehrheitsſozialiſt) mit 33 von 35 Stimmen gewählt. Als dritter ehrenamtlicher Bürgermeiſter wurde Stadtrat Jakob Müller(U. S..) und als vierter ehrenamtlicher Bürgermeiſter Rechtsanwalt Ludwig Butſcher (Zentrum) gewählt. Rommunales. H. Schriesheim, 9. Juli.(Priv.⸗Tel.) Bei der geſtern ſtatt⸗ gefundenen Bürgermeiſterwahl wurde Herr Reviſor Rufer von hier mit 34 Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat erhielt 23 Stimmen. * Menſchlichkeit. Sie machte ihn zum beſten Vater Mirandas, des einzigen Weibes, das auf der einſamen Inſel heranwächſt und auf ihr das Wunder der Liebe kennen lernt. Helene Leydenius bot ein Bild zauberhafter Jugend und Unberührtheit, desgleichen Frißz Odemar, den überdies königliche Haltung zierte. Libellenhaft ſchwebte Erna Liebenthal als der Luftgeiſt Ariel durch das berückend ſchöne Zauberland. Leichtbeſchw ingt berührten ihre Füße kaum den Boden; ihre Bewegungen waren wie das ſanfte Schwanken der Blumen auf hohen, ſchlanken Stengein. Die italiſchen Fürſtlichkeiten, die noch auftreten, ſind nur mit einigen Strichen gezeichnet. Ich glaube nicht, daß es den Darſtellern viel Freude machte, dieſe Alonſo, Sebaſtian, Antonio, Gonzalo und Adrian zu ſpielen. Fritz Alberti, Georg Köhler, Hermann Kupfer, Karl Neumann⸗Hoditz und Joſef Renkert ließen ſich's aber nicht anmerken. Der Beifall galt hauptſächlich der Aufführung und dem ſcheidenden Spielleiter, dem wir für ſein ferneres Wirken, in Freiburg i. Br., aufrichtig alles Gute wünſchen. A. M. Aus dem Mannhelmer Runſtleben. Hochſchule für Muſik. Die geſtrige neunte(letzte) Schlußaufführung unſerer Hochſchule für Muſik bildete den Kulminationspunkt der diesjährigen Tarbietungen. Die überreiche Vortragsfolge verzeichnete Werke neueretr Tonſetzer, da⸗ runter auch Schöpfungen eines Schälers und eines Lehrers des Inſtituts. Adolf Spies, der ſich bereits im 4. Scheußaufführungs⸗ Abend mit einigen Liedern und einer Burleske für Klavier vor⸗ ſtellte, hat zwar als Komponiſt ſeinen eigenen Stil noch nicht ge⸗ funden, aber er verfügt doch ſchon über ſoviel kunſttechniſches Können und ſchöpferiſche Potenz, daß man ſeiner weiteren Ent⸗ wickelung mit Intereſſe entgegenſieht. Der 1. Satz ſeiner C⸗dur⸗ Symphonie, den er ſelbſt dirigierte, zeigt eine geſchickte thematiſche Verarbeitung und eine gewiſſe Schlichtheit des Ausdrucks, die den Mangel an Originalität vergeſſen läßt. Hans Koetſcher's Romanze, die ſein begabter Schüler Rudolf Stolz, von Fritz Leh⸗ mann am Klavier anſchmiegend begleitet, ton⸗ und ausdrucksſchön darbot, feſſelt durch ſüße Melodik und aparte Harmonien. abenderöffnenden d⸗moll⸗Konzert, 1. Satz, von Rubinſtein ließ ſich Karl Rinn(der früher bei Pianiſt Adolf Schmitt und nun bei H. Oehler ſeine Studien macht) hören. Trotz Gedächtnisfehlers— warum muß denn immer auswendig geſpielt werden?— darf dem fleißigen Schüler die Anerkennung nicht verſagt werden. Denn er ſpielte, nachdem ſich die Wogen der erſten Erregung gelegt, mit brillanter Technik und Vortragsgeſchmack. Tſchaikowsky's ſchwierige Variationen über ein Rokoko⸗Thema gaben der begabten Schüerin Vorte noch der Erlaut wohne, gab er mit geradezu rührender Ab⸗ 5 9 Godeck den Ton des Beherrſchers dieſer Kreatur und der Geiſterwelt. In allen ſeinen Worten gebot hohe, freie ihr Cello keinen tragfähigeren Ton beſitzt. Einen umfangreichen, klangſchönen Alt, von dramatiſcher Kraft beſitzt die Perronſchülerin Toni Fiſcher Abgeſehen von der noch nicht genügend entwickelten Sprachkultur, beſitzt die Dame alle Eigenſchaften für die Konzert⸗ und Bühnenlaufbahn, vor allem Einfühlungskunſt und Vortrags⸗ wärme. Leiſtungen von künſtleriſcher Reife boten die beiden Reh⸗ bergſchüler Emilie Schmitt und Kurt Weinreich, ſene mit der gediegenen Wiedergabe des langatmigen d⸗moll⸗Konzerts von Rich. Burmeiſter, dieſer mit Tſchaikowsky's prächtigem b⸗moll⸗Kon⸗ zert, op. 23, das Wera Schapira am 27. November 1917 letztmals in einer Akademie hier interpretierte. Auf die Ausführungen von Direktor Walter„Jur Chronik der Anſtalt“ werden wir bei Be⸗ ſprechung des Jahresberichts zurückkommen. F. Mack. TTheaternachtächt. Die heutige Aufführung„Madame Butterfly“ beginnt um 7 Uhr.— In der Sonntagsauführung von Auguſt Strindbergs„Nach Damaskus“, die die letzte Schauſpielvorſtellung der laufenden Spielzeit iſt, wird ſich Max Grünberg in der Rolle des„Unbekannten“ vom Mannheimer Pub⸗ likum verabſchieden. Die weiteren Rollen ſind wie früher beſetzt. O Wiener Operettenſpiele— RNoſengarten. Heute Freitag wird„Die Frau im Hermelin“, Operette in 3 Akten von Rudolf Schanzer und Ernſt Weliſch, Muſik von Jean Gilbert zum erſten Male gegeben. In den Hauptrollen wirken mit: Gretl Berndt, (Sophie Lavalle), Soo Leffler(Marianne), Ludwig Herold (Oberſt Paltitſch), Max Kurt(Baron Sprotti), Heiaß Roh⸗ leder 922 5 rzenberg), Frang Sauer(Doſtal), Hugo Steinherr i Otto Warbeck(Graf Beltrami). Die Tänge ſind von Otto Warbeck einſtudiert. Spielleitung: Ludwig Herold, muſikaliſche Leitung: Fritz Keßner. Beginn der Vor⸗ ſtellung%½ Uhr. Ei Hichſchule für Muſik. Am Samstag, den 10., Dienstag, den 13. und Tonnerstag, den 15. Juli finden im Konzertſaal L. 2, gda nachträglich die drei für Ende Juni e ge⸗ weſenen Vortragsabende der Klavierabteilurg Direktor Rehbergs und der Kammermuſikabteilung Hans Kötſchers ſtatt. Zur Darbietung kommen durchweg Werke zeitgenöſſiſcher —— von weſchen eine Anzahl für Mannheim neu ſein ürfien. 82 Schülerkonzert Hans Bruch. Es ſei nochmals darauf hin⸗ gewieſen, daß heute Freitag, 9. Juli, der letzte Vortrags⸗Abend der Schülerkongerte von Hams B in der„Harmonie“ ſtaltſindet. Beginn 7% Uhr. ** Ein neues Stück von Hermann VBurte. Hermann Burte ſteht im Begriff, ein neues großes Bühnenwerk,„Prometheus“ zu K. Müller s, Miriam Oppenheim Gelegenheit, zur Entfaltung ihres muſikaliſchen und techniſch weitgereiften Spiels. Schade, daß! Woche am Landestheater beenden, deſſen Uraufführung am 2. September in der„Badiſchen ſtattfinden wird. 1 Seite. Nr. 298. Maunheimer General ⸗Auzeiger(Mitiag · Ausgabe.) Freitag, den 9. Juli 1920. ANus dem Zande. E Eberbach, 8. Juli. Die Landwirtstochter Kirſchenlohr aus Weisbach wurde beim Holztransport vom Wagen überfahren und getötet. (Steinmauern, 6. Juli. Die Leliche des Landwirtes Joachim Fettig iſt bei der Murgmündung geländet worden. Es ſteht noch nicht ſeſt, ob ein Verbrechen oder ein Selbſtmord vorliegt. Gerichtszeitung. c Heidelberg, 8. Juli. Die Strafkam mer verurteilte den früher hier beſchäftigten Dr. Karl Mit ſch, der ſich wiederholt an Kindern vergangen 185275 zwei Jahren Gefängnis. Auf die Strafe werden 15 Wochen Unterſuchungshaft angerechnet. Der Verurteilte iſt eine in Heidelberg ſehr bekannte Perſönlichkeit. Es waren mehrere ärztliche Sachverſtändige zugegen, darunter Dr. Magnus Hirſchfeld aus Berlin. * Frankfurt, 7. Juli. Die Strafkammer verhandelte in viertägiger Sitzung gegen die Fabrikanten Karl und Rudolf Philippi aus Wiesbaden. Die Affäre iſt von früher her be⸗ kannt. Ein Bruder der Angeklagten, der Regierungsbaumeiſter a. D. Hauptmann Heinrich Philippi, wurde ſeiner Zeit vom Kriegs⸗ gericht in Mainz wegen Beſtechung zu drei Jahren Gefängnis ver⸗ Urteilt. Karl und Rudolf Philippi wurden vom Landgericht Wies⸗ baden von der Anklage des Preiswuchers und der Beſtechung frei⸗ geſprochen. Das Reichsgericht hatte das Urteil, inſoweit Frei⸗ ſprechung wegen Preisüberforderung eingetreten war, aufgehoben und die Sache ans Landgericht Frankfurt verwieſen. Das Gericht fällte nach mehrſtündiger Beratung Samstag abend das Urteil. Die Angeklagten Rudolf und Karl Philippi wurden wegen Ver⸗ gehens gegen 8 5 der Preistreibereiverordnung vom 23. Juli 1915 zu je 10000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der übermäßige Ge⸗ winn in Höhe von 1 460 443 Mark wird eingezogen. Die beiden Philippi hatten ſchon früher der Heeresverwaltung im Vergleichs⸗ weg 2 Millionen Mark zurückgezahlt. Nach der Urteilsverkündigung erkundigte ſich einer der Angeklagten beim Vorſitzenden, ob ſie trotz dieſer Rückzahlung von 2 Millionen auch noch die 1½ Millionen, die jetzt eingezogen werden ſollten, zahlen müßten, worauf der Vorſitzende erklärte: das Geſetz geſtattet nicht, dieſe Zahlungen zu berückſichtigen. Sportliche Nundſchau. Das Auswahlſpiel der Ia- und Ib⸗Städtemannſchaft der Stadt Rannheim. Zu dieſem Spiel ſollten Mittwoch abend auf dem Sportplatze der Spiel⸗ vereinigung Neckarau folgende Spieler, welche von der Gaubehörde be⸗ ſtimmt waren, antreten: Lohrmann vom Sport⸗ und Turnverein 1877 im Tor; Bürkle und Sohns vom Verein für Raſenſpiele als Verteidiger; Gaſt von Spielvereinigung Neckarau, Au von Verein f. Raſenſpiele u. Deſchner von Phönix als Laufer; Ullrich vom Verein für Raſenſpiele, Höger, Sport⸗ und Turnverein 1877, Schmitt vom Verein für Raſenſpiele, Herberger, Sport⸗ und Turnverein 1877 und Hook vom Verein für Raſenſpiele als Stürmer. Und zwar ſollten die Leute die Ja⸗Städtemannſchaft darſtellen. Dieſer Mannſchaft ſollte eine ungefähr gleichſtarke Ib⸗Städtemannſchaft zur Auswahl gegenüberſtehen. Der Beſuch zu dieſem Auswahlſpiel war ein ziemlich ſtarker. Doch wurden die—— Sportsfreunde ſehr ent⸗ täuſcht. Verein für Raſenſpiele hat es vorgezogen, ſeine von der Gau⸗ hehörde beſtimmten Spieler nicht antreten zu laſſen, und zwar mit der Begründung, es ſei zur Zeit Spielruhe, aber ſo ſpät, daß es der Gau⸗ behörde unmöglich war, Erſatz für die fehlenden Spieler zu beſchaffen. Das Spiel ſoll am kommenden Sonntag der Mittelpunkt einer Veranſtaltung ſein, die im Intereſſe der Wohltätigkeit zu Gunſten der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen abgehalten wird. ir hätten geglaubt, daß zu ſolch einer Veranſtaltung gerade der Verein für Raſenſpiele in allererſter Linie ſeine beſten Kräfte zur Verfügung ſtellen wärde, zumal dies Spiel doch Richtſchnur für weitere Städteſpiele bildet. Der Verein für ſenſpiele hat mit dieſer Handlungsweiſe ein ganz unſportliches Beneh⸗ men an den Tag gelegt und die Gaubehörde ſowie die geſamten Mann⸗ heimer ebg ſchnöde im Stich gelaſſen. Wenn die Behörde eine andere Mannſchaft als die obige zuſammenſtellen mußte, ſo darf kein Sportfreund bei einer eytl. Niederlage, der jetzt geſtellten Mannſchaft ſowie auch den maßgebenden Perſönlichkeiten einen Vorwurf machen. Es wurde allmählich Uhr, aber immer noch waren keine zwei Mannſchaften beiſammen. Vor Spielvereinigung Neckarau, welche ihre ge⸗ ſamte erſte Mannſchaft zur Verfügung ſtellte, und auch vor den übrigen nicht aufgeſtellten Spielern, welche ihre Kraft hergaben, um die Situatlion zu retten, alle Hochachtung. Punkt 7 15 war man endlich ſoweit, um auch ohne Verein für Raſenſpiele das Spiel zu beginnen. Natürlich waren die Mannſchaften auf beiden Seiten nicht komplett. Unter der Leitung des Richart begann das Spiel. Die ſog. Ib⸗Mannſchaft war in der erſten Viertelſtunde ſichtlich überlegen, konnte aber trotzdem nichts zählbares erreichen, da die Verteidigung der Ia⸗Mannſchaft und der Torwächter Lohr⸗ mann jeden Angriff abwehrten. Nun fand ſich auch die la⸗Mannſchaft allmählich zuſammen. Das Innentrio machte des öfteren ſchöne Vorſtöße, die aber immer wieder an der Verteidigung der Ib⸗Mannſchaft ſcheiterten. In der 20. Minute gelang es Sipponer vom Verein für Turn⸗ und Raſen⸗ ſport,, welcher auf Seiten der la⸗Mannſchaft als linker und halblinker türmer zugleich ſpielte, durch einen ſchön plazierten Schuß den erſten er für ſeine Leute zu erzielen. Die erſte Halbzeit wurde etwas ver⸗ kürzt, um die Spieler Ragt auzuſehr zu ermüden. Das Spiel wogte nun auf und ab. Kurz vor Halbzeit gelang es Lipponer nochmals einzuſenden und ſo ging es mit:0 für die la⸗Mannſchaft in die Pauſe. Nach der Pauſe wurden die Spieler wieder umgeſtellt u. zwar ſpielten dann Sturm und Läufer der lIa⸗Mannſchaft mit der Verteidigung und dem Torwächter der Ib⸗Mannſchaft gegen Sturm und Läufer der Ib⸗Mannſchaft mit der Verteidigung und dem Torwächter der Ia⸗Mannſchaft. Es war ſonach auf beiden Seiten ausgeglichen und nun kam auch ein etwas intereſſanteres Spiel zum Austrag. So kam es auch, daß das Spiel 7 auf und ab wogte, ohne etwas zu erreichen. Beide Tore wurden abwechſelnd ſtark be⸗ drängt, jedoch bgewehrt. In der 30. Minute machte untde Aneri die Tb-mlaunſchet Sdurm pell 1u. Maunſchuft einen ſchönen Durchbruch. 8 Der von Lipponer ſchön nach der Mitte gegebene Ball wurde von Schwär⸗ (Sport⸗ und Turnverein 550 zum erſten Tor verwandelt. Die la⸗ kannſchaft(Sturm der Ib⸗Mannſchaft) wollte aber in der zweiten Halb⸗ zeit mit aller Gewalt einen Ball ins Tor ſchießen, was dem Mittelſtürmer auch in der 35. Minute gelang.:1 für ka⸗Mannſchaft. Die Mannſchaft konnte noch einen weiteren Treffer erzielen. Aber auch die Ib⸗Mannſchaft. vor allem Schwärzel, wollte dem Torwächter Lohrmann noch einen Ball auf ſein Konto buchen und dies gelang ihm auch kurz vor Spielſchluß. Die für Mannheim tritt nun am Sonntag in folgender Auf⸗ 5 Lohrmaunn (Sport⸗ und Turnverein 1877 Uueberrhein a (Verein für Turn⸗ und Raſenſport(Spielvereinigung Neckarau) Feudenheim) „Gaſt Deſchner Repple (Spielvereinigung(„Phönix“ Mannheim)(Spielpereinigung Neckarau) Neckarau) Gleisner Höger, Schwärzel erber Lipponer ger aldhof)(Verein f. Turn⸗ u. Raſenſport Feudenheim) Möge es dieſer Mannſchaft gelingen, am Sonntag und auch für die weitere Zukunft den Farben bereiten. Das Städteſpiel Mannheim—Ludwigshafen kommt am Sonntag, 11. Juli, nachmittags 4 Uhr, auf dem Revidia⸗Sportplatze im Ludwigs⸗ hafener Park zum Austrag.. (Sportklub 1910(Sport⸗ u. Turnverein 1877 Käfertal) Pferderennen. Berlin⸗Grunewald, 8. Juli. Holunder⸗Jagdrennen. 22.000 Mk. 4000 Mtr. 1. Rheinpreußen(Claſer), 2. Roſenkönig v. Berchem), 3. Onix(Schmidt). Unplaziert: Siegerin II, Parvdie, inor, Peredur. Tot.: 22:10; 13, 14, 20:10. Jugend⸗Hürden⸗ rennen. 22000 Mk. 2800 Mir. 1. Bimbam(Bismark), 2. Macon Goßler), 3. Finboge(Steffen, Unplaziert: Leonore, Götz v. Berlichingen, Kieſer, Menja, Fröhlich, Saatkrähe. Tot.: 20:10; 13, 74, 27:10.— Sku⸗ ten⸗Jagdrennen. 80 000 Mk. 3500 Mtr. Totes Rennen zwiſchen Reue(Bismark) u. Seidenſchwanz(Lewicki), 3. Märchen(Stielau). — Ebereſche, Jutta II, Friedenstaube, Do jou, Balaleikg, Lulu, Kitty. Tot.: 61.10 für Reue u. 31 für Seidenſchwanz; Platz 40, 25, 43210. — Wellenbrecher⸗Hürdenrennen. 25 000 Mk. 3000 Mtr. 1. Eichwald(Lewicki), 2. Lancelot(Dyhr), 3. Excelſior Un⸗ plaziert: Wigamur, Liſtig, Polka. Tot.: 28:407.11, 12:10.— Berolina⸗ Jagdrennen. 00% Mk. 4000 Mir. 1. Rübezahl(Preisler), 2. Götterknabe(Weber), 3. Tantalus(Ismenyi). Unplaziert: Pillao, Spreewald, Oſtry(gefallen), Arkanſas, Hunding, Corſar. Tot. 240:10; 30, 90, 80:10.— Teufelsfee⸗Hürdenrennen. 22 000 Mk. 2400 Meter. 1. Mein Leopold(Torte), 2. Cid(Lewicki), 3. Ladro(Fried⸗ rich). Unplaziert: Sylda, Markſcheider, Loriſſa eee e0 ausgebrochen).— Hundekehle⸗Jagdrennen. 22 000 Mk. 3200 Meter 1. Elemer(Bismark), totes Rennen zwiſchen Flamingo(Wurſt) und Orianne(Stielau). Unplaziert: Harem, rolt Geheimkip, Node⸗ rich ernu, Vesper(gefallen), Komteß Macaroni, D chleſier, Hees⸗ Buſtie Einharxt, Sanuntagsm Aufg. Mar⸗ Umar! Deinhart. annheims durch den Fußballſport Ehre zu Handel und Industrie. Die Verschuldung der Ententestaaten. Im Zusammenhang mit der Konferenz von Spa, in der von deutscher Seite durch die bekannten drei Denkschriften die wirtschaftliche und finanzielle Lage Deutschlands darge- stellt wurde, dürfte ein Ueberblick über die gegenseitige Ver- schuldung der Ententestaaten besonderes Interesse finden. Der„Temps“ bespricht so in einem besonderen Artikel die Frage der Schulden unter den Alliierten und macht im Anschluß hieran nachstehende Angaben über das gegen- seitige Schuldenverhältnis: Frankreich habe verschiedenen alliierten Staaten zu- sammen gelichen 7 Milliarden 575 Mill. Fr. Es habe dafür von Amerika geliehen 2 Milliarden 983 Mill. Dollar. Das mache 157 Milliarden Goldfrank, nach dem heutigen Kurse 36 Milliarden. Efigland habe Frankreich geliehen 514 Mill. E, das mache 13 Milliarden Goldfrank aus, nach dem heutigen Kurse 24 Milliarden. Wenn man die Summen anrechne, die Frank- reich ausgeliehen habe, dann schulde Frankreich an Newyork und London 28 Milliarden Goldfranken, das seien heute 60 Milliarden. Aber auch England habe geliehen. Es schulde Amerika 1060 Mill. E nach heutigem Stand des Kurses, es habe dafür aber geliehen außer an Frankreich an Belgien 92 Mill. E, 455 Milfl. an Italien, Serbien 20 Mill. E, verschiedenen anderen Alliierten 66 Mill.& und Rußland 368 Mill. 2. Das bedeute, wenn man von der russischen Schuld Absehe, daß England 87 Mill. Emehr zu fordern habe, als es Amerika schulde. Amerika endlich habe ausgeliehen außer den 4220 Mill. an England 2983 Mill. Dollar an Frankreich, 1811 Mill. an Italien, 839 Mill. an Belgien, 188 Mill. an Rußland, 27 Mill. an Serbien und 136 Mill. Dollar an andere Alliierte. 5 „Temps“ bespricht alsdann die Frage der gegenseitigen Annullierung der Schuld und schließlich wirft er die Frage der Zinslosigkeit auf, durch die man ebenfalls, wenn jener Weg nicht gelinge, zu einem guten Ergebnis gelangen könne. * m. Köln, 9. Juli.(Eig. Drahtb.) Wie der„Daily Chronicle“ meldet, ist Frankreichnicht in der Lage, seinen An- teil an der englisch-französischen Schuld gegenüber Amerika, der im Oktober fällig ist, zu leisten. Es soll sich nun bereit erklärt haben, sein Tabakmonopol unter der Bedingung zu verkaufen, daß es 1% von dem gegenwärtigen Gewinn zurückbehalten darf. Amerikanische und englische Interessen- lands, Frankreichs und Belgiens, stehen zurzeit in Verhand- lungen, um das Monopol für 80 Millionen Pfund Sterlins zu erwerben. Börsenberichte. 5 Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 8. Juli. Die Stimmung war heute für einzelne Industrie-Aktien recht fest. So notierten Benz 10% über Sestern, Kurs 190 G. Ferner Waggonfabrik Fuchs 285., Süd- deutsche Drahtindustrie 200., Zellstofffabrig Waldhof 329 G. Von Versicherungs- Aktien stellten sich: Mannheimer Ver- sicherung 1130 bez. und G. und Continentale 1075 Geld. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 8. Juli. Drahtb.) An der Abendbörse gestaltete sich das Geschäft ruhig. Feste Haltung zeigten Industrieaktien, von denen u. a. Chamotte Annawerke bei regeren Umsätzen 6% auf 221, Zellstoff Aschaffenburg 4% auf 349, Maschinenf. Ehlingen 49% auf 215 anzogen. Adlerwerke Kleyer sind 37549% gebessert. 233%, Gummiwarenf. Peter 289. Elektro Licht und Kraft fester, 130, Bergmannwerke 229½, Scheideanstalt 2% niedriger, 513. Montanpapiere konnten sich gut behaupten. Otavi-Genußscheine 6653(— 20). Schantungbahn setzten 670 ein und gaben dann bis 664 nach, erzielten jedoch an der Nach- börse eine Steigerung von 11½ auf 673. Montanpapiere sind gut behauptet. Petroleumaktien auf Realisationen abge- schwächt. Deutsche Petroleum 867. Deutsche Erdöl 1590. Opiag fest, 5150. 444k...k. Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 6. Juli Nach- An- Nach · Name frage gebot Name frage gebot Alexandershall 48500 49500 Marle Lulsse 17500 18000 Alicenhalalll 3600 3700& 18500 19000 Aller Hammoniias. 3000 3100] Meimershausenn 5150 3300 Asse 25300 25800 Neusollstedt 12600 13000 Belenrode 40.00 46000 Neustassfurt 32200 52000 Bergmannssegen 35000 36500] Oberhof ũç 3950 4000 erns„„7600 7800 Prinz Eugen 50000 51500 Braunschweig-Lüneburg. 17500 18000 Ransbachh 14200 14500 Burbach 5000 30500 Reſchskrone 300 7500 Burggraft.. 7000 7800 Beinhardsbrunn 2450 3650 Serſs unng 23500 24000 Rieharcgag 7300 7500 eee 14200 14500] Rothenberg 10700 10900 Einigkeit 25000 25400 Rothenfeſe 10000 10300 „58800 9000 Rössing Bernten 16300 16500 Erlohssegen 7300 7600] Sachsen Welimar 50500 513500 Felsentest. 18900 19200 Salzmünde W 19200 19500 Priledrichroda 11000 11300 Schwarzburg 7350 7000 Fürstenhalll 15000 15300 StegfriedJlJ.[ 19800 20200 ebra„ 28000 28500 Slegfried Siessen 23200 23600 Slückaut b. Sondershaus. 59000 59500 Theodor 30000 31000 Stossherz. WIlhelm Ernst 19000 19300 Thüringeen 12300 12600 Gunthershall 17600 18000 Volkenrode. 35500 Habigsheretet 12800 13200 Welbecnn. 19500 19800 Hagsa Silberberg. 20000 20400 Walter J10000 10390 Heiligenmühle 600 2800 Wilhelmshalfl 46500 47500 Heiligenroda. 46500 47500 Wꝛänelmshell-Oelsburg. 9300 9300 Helmboldshausen 38000 8800 Wintershaall 255000 265000 Heldrungen 3800 4000 do. 5100 5400 Adler abgest. St. 334] 338 Heringen 20700 21200 Adler VOog. 30⁰0 Hermeann 9000 9200 Bente— 14⁵ Hindenburg 28500 29000 SGrossherzog von Sachsenn—— Hohenfeliss 25000 25400] Hallesche Nall 390 305 Hüpstedltete 17400 17700 Hannoversche Kall St. 290 295 üeese 29800 30300 Hannoversche Kall Vorz“—— Immenrode 16800 17100] Heldbufg 25⁵0 202 lrmgarxgd 7500 7900 Justus 2²⁵ 229 Joffannashall. 16900 17200] Krügershall 41¹⁰ 4¹5⁵ Kaiserodea 48000 30000 Rongenbertrg[321 3²⁸ Königshall.. 28500 29000 Salzdetfurt 31640 1080 Marſaglücgk 14000 14300 Sigmundshall!..— 370 Matle 18000 1000 Teutoniaeae 407 4¹2 Tendenz: Lebhafte Geschäfte zu steigenden Kursen. Von Kuxen Hauptsächlich Rothenfelde, Schwarzburg und die Finne- Weérke gesucht, von Aktien Ronnenberg und Salzdetfurth. Salz- detfurth Bezugsrechte ca. 1000%. 7 Wirtschaffliche Rundschau. Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert u. Cie. Akt.-Ges. In der am 6. Juli 1920 stattgehabten Aufsichtsratssitzung der Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert u. Cie. Akt.-Ges. wurde beschlossen, der am 13. August 1920 stattfindenden Generalversammlung vorzuschlagen, für das mit dem 31. März 1920 abgelaufene Geschäftsjahr 1919%0 die Dividende auf einrichtungen der Gesellschaft im Interesse der Beamten und Arheiter größere Beträge zuzuweisen.(In den Eriegsjahren wurden folgende Dividenden verteilt: 1915—17 1096, 1918 14% und 1919 7¼). f„„ H. B. Slomann u. Co., Salpeterwerke,.-G. in Hamburg. Die Gesellschaft erstattet jetzt den lans erwarteten Be- ten. unterstützt von Bankiers der Vereinigten Staaten, Eng- 1 6 96 kestzusetzen, d. j. die Dividende der letzten Frie- demszahre, und gleichzeitig den verschiedenen Wohlfahrts- Vortrag und 287 770(518 410) Zinsen betrug der Ge- sSamtgewinn 8 410 144&, woraus u. a. als Reingewinn ver⸗ bleiben 1 982 97(3 680 298). Verteilt verden 10%(20% Dividende auf 16 320 00 Aktienkapital. Nach dem Ver- mögensausweis betragen die Warenbestände 6 673 235(i. V. 5 316 648„), Bankguthaben und Barbestände 3781 700 (6 377 205), Wertpapiere 3 932 65(5 327 000), Schuldner 5 218 613„(2 976 866, dagegen Gläubiger 887 341(i. V. 2 840 771). Der Bericht erwähnt g.., daß die durch die Schwarzen Listen hervorgerufenen Hindernisse in den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres 1919 die Wiederauf- nahme der Salpeterherstellung unmöglich machten. sellschaft begann am 1. Oktober mit zwei Fabriken. Seit Februar 1920 arbeiten drei Fabriken. Die statistische Lage von Salpeter ist heute nicht günstig zu nennen. Die Ge- sollschaft hat sich an dem Zusammenschluß der Salpeter-Er- zeugung noch nicht beteiligt. Schiffsverkehr. Der Dampfer„Noordam“ der Holland- Amerika-Linie, Rotterdam, ist am 26. Juni von Newyork ab- Sefahren und am 7. Juli vormittags in Rotterdam angekommen. eueste Drahtheriente. South-West-Afrika-Compagnie. Berlin, 9. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Generalversamm- lung, die zum 21. Juli nach London einberufen wird, stehen u. a. Anträge auf Abänderung der Satzungen, aus denen alle den deutschen Einfluß betreffenden Bestimmungen ausgemerzt werden sollen, auf der Tagesorduung. Iusbesondere werden die. Bestimmungen gestrichen, nach denen mindestens 3 Ver- waltungsmitglieder deutscher Nationalität bleiben müssen. Berlin, 9. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Generalversamm- lung der Deutschen Gold- und Silber-Scheideanstalt Frank- kurt a. M. werden umfangreiche Satzungsänderungen vorge- schlagen. Der Gegenstand des Unternehmens soll sich fortan auch auf den Betrieb von Bank- und Börsenge⸗ schäften aller Art sowie auch auf die Beteiligung an Unter- nehmungen gleicher oder ähnlicher Art im In- und Auslande erstrecken. Der Vertreter der Gewerkschaft Renard, deren Kuxe sich sämtlich im Besitze der Kattowitzer Aktiengesellschaft befinden, beruft eine Gewerkenversammlung ein, auf deren Die Ge- Tagesordnung der Antrag auf Erhebung von Zubußen steht. Ferner soll der Abschluß für 1918/19 und 1919/20 vorgelegt werden. Ein Elberfelder Konsortium hat die alte, vor Jahren stillgelegte Johannisfelder Maschinen- fabrik in Erſurt käuflich erworben. Das Konsortium baut die Fabrik aus und wird unter dem Namen„Johannisfelder Hütte in Erfurt“ ein großes Werk mit Eisengießereien und Messinggießereien und ein Emaillierwerk schaffen. Waren und NMäarkte. Der Häute-, Leder- und Schuhmarkt. Mannheim, 9. Juli. Ueber die Lage am Häute-, Leder- und Schuhmarkt wird uns geschrieben: Die letzten Häuteauktionen zeigten bei lebhafter Beteili- gung und flottem Verkaufe eine steigende Tendenz. Wäh⸗ rend anſangs Juni der tiefste Stand der rohen Häute—6 1 per Pfund betrug, kosten solche heute schon wieder durch- schnittlich 11—14. Diese Preissteigerung dürfte hauptsäch- lich darauf zutrückzuführen sein, daß die lederverarbeitende Industrie gezwungen ist, in den Markt einzugreifen, denn ihre Vorräte an Rohware sind ziemlich eingeschrumpft, und dann zieht sie eß vor., unsere guten deutschen Häute zu ver- arbeiten, die sich immer noch billiger stellen als die schlechtere Auslandsware. Auch die Schuhindustrie hat in letzter Zeit, teils durch Kommunen, teils durch die Reichsschuhstelle, größere Aufträge für Gebrauchsschuhwerk erhalten. In Pirmasens ar- beitet seit Beginn dieser Woche ein Teil der Fabriken wieder, und es wäre zu wünschen. daß die Besserung der Marktlage anhält, damit auch die noch ruhenden Betriebe in Bälde ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Es dürfte der gegenwärtige Zeitpunkt für den Ver⸗ braucher zum Schuheinkauf besonders günstig sein, denn die Schuhgeschäfte verfügen noch über Vorräte, während es nicht ausgeschlossen ist, daß sich der starke Produktions- ausfall der letzten zwei Monate, wenn sich im Herbst großer Bedarf zeigt, bemerkbar machen wird. Es darf auch nicht auſfer Acht gelassen werden, daß bei den jetzigen Arbeitslöhnen auf einem Paar Stiefel allein 30—35„ Arbeitslohn ruhen, so- dalß ein weiterer Preisabbau in Schuhwaren wohl nicht in Betracht kommen dürfte. Ini übrigen hat der bisherige Stillstand in der Schuh- industrie außer dem bedeutenden Preissturz doch den Vorteil mit sich Sebracht, daß der Schuhfabrikant heute unbedingt daran gehalten wird, nur erstklassiges Material zu verwenden, denn der Schuhkäufer kann verlangen, daß er. wenn er schon teure Preise bezählen soll, für sein Geld auch eine gute Ware erhält. Weiterhin wurde bei der vor 14 Tagen stattgeſundenen Jahresversammlung der Deutschen Schuh- und Schäftefabrikanten in Eisenach beschlossen, daf bei der Preisfeststelluns der Fertisfabrikate keines- falls der Weltmarktpreis maßgebend sein soll, sondern daß sich die Kalkulation auf die derzeitigen inländischen Ge⸗ stehungpreise aufzubauen hat, und zwar unter Berück- sichtigung der jetzigen Marktlage. Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Druck und Verlag: Druckere e 2 I 6eii q 268 288 200 2988 Abond Se 2%½ 2 2 55 „„ B 22 ſ% cel Lein 2 2 254—2 1— Neckar:* keltreng:f:::8 c 7 eeei WIndstill, Hefiter. + 18ʃ. Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. 00 Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 15 da e e lene eleden e, „Juli: g mit Sonne, ehm, e viel 1* 12, Juli: Veränderlich, winzig. Aulene 255 19. Juli: Veränderlich, windig, angenehm 14. Juli: Wolkig teils Sonne, teils Regenfälle,— 8 15. Juli: Bewölkt, Regenfälle, normale Temperatur, Wltterungsberleht. meter- EU eee r Liter guf 90⁰ Bewüͤl 1N5 orad 0. den qm 44 88 kunn 4 Iull 20 N55 .J0 10³ 40 200 24 27 E 8. Iuli 120 11 20 84 deiter 8 Jalt 180 1 29 27 deee 7. Jull 15˙ 5 2 80 U 40⁵ 8. Jull 17³ 2 29 32 dete 33 dt 187*n n, Diaupiſchriftlettung: Dr. Frip Goldendaum. Verantwortlich für Politik: Dr. eeee 5 Jeuilleten A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teik: Schänfelder, für Handel: Dr. A. Pfabz für Anzeigen: ügel. —ů ⸗ß 5. Seite. Nr. 298. FDreitag, den 9. Juli 1920. Anns ist heute früh nach langem, schweren Leiden, im 68. Lebens- jahre santt entschlafen. Mannheim, New-Orleans, München, den 8. Juli 1920. Nch. Wagnerstr. 44 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Rupert Blank Pletro de Silvestri und Frau Anna geb. Blank Georg Appel und Frau Luise geb Blank Hans Blank u. Frau Philippine geb. Schleyer. Die Beerdigung findet Samstag, den 10. Juli, nach- mittags 2 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 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Die Liebes-Erlebnisse einer reichen Waise Gewaltige Handlung— Biſder von nie gesehener Schönheit 82³² In des Hauptroſlen: Kthe Maack dad Brunc Deearli der geniale Meisterdetektiv in seinem 11. und besten eeeeeeeenenemdmmdm ennnnnadnngntſegnngnegtmnstannanmmmutnnucabeneammnen 1. Akt: Die Menschheit in Gefahr. 2. Akt: Der Nihilist 3. Akt: Der Würger an der Arbeit. 4. Akt: Die Film- leinwand wird zum Verräter. 5. Akt: Tod. Die Uebertrumplung seines letzthin mit riesenhaftem Erfolg ²( ·yo · Iine Trauen-Beichie! Eva May wird mit diesem Glanzwerk jed. Zuschauer bezaubern Pferde- Achern. Sonntfag, 11. Juli 1920, nachm. 2½ Uhr beginnend 2 Trabreiten 7942 2 Galopprennen 2 Hürdenrennen 1 Herrenreiten Geſamtſumme der zur Vertei⸗ IIx Ler Tiafe aeraanhwüan Uelteder eiger daugeris Nihilisten-Drama in 4 spannenden Akten. Detektiv-Drama in 4 Akten. fahrvollen Abent 82⁴⁴ Muun in le 5 gewaltige Akte mit stets steigender, à st span der Handlung. vorgeführten Abenteuer:„Das Derby“. Eva NMas dle liebreizende Filmtragödin in: Das Bekenntnis einer grossen Liebe in 4 Akten. Anfang 5 Uhr. Loetzte Vorstellung 8 Uhr. Frühzeitiges Kommen sichert Sitzplatz Ein Kinoscherz in 2 Akten. Spielplan vom 9. bis 15. luli Mach begelz Asta Nielsen Drama in 5 Akten von Strandberg EEIEEEEE aer feriunrer Naturaufnahme 12521 + AnN Heute Freitag abend 10.30 Uhr flate dahumszelung zu Gunsten der Mannheimer Kinderhilfe unter gütiger Mitwirkung von Frl. Hans! Strauss vom Kabarett Rumpelmayer, Hrn. Wilh. Eekert vom Nationaltheater HFerrn Alb. Walter vom Stadttheater Frankxfurt a. d. Oder.— Am Flügel: Herr Kurt Walter von Mannheim. Frrrrre weit unter Einkaufspreis este für Kuaben Hosen este für Herren- Hosen este für Knaben Aunzüge este für Herren- TIudilat. Heller. Scdtennenmerstr.43 lung kommen⸗ den Preiſe Ak. 7000.— Samstag, den 10. Juli gelten folgende Marken 3 Ellt sehr! Ziehung der I. Klasse am 13. und 14. Juli Pfeull.-Südd. 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