21 eeeeeeeeeeeeee 18.. 1+* =. 8188 575.————————— SrlN er — aaeree Bezugspreiſe: In Man gebühr M..—. Poſtbezug v Sadaf widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 L eſchäfts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. e en er Vindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7940—7946. Dvaht⸗Adreſſe: eim u. Hingebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Ginziehungs⸗ ertelfährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Pre 2917 Ludwigshafen a. RH.— plerſtr. 42. ſe Babiſce Neveſte Rachricten Die derzeilige Lage. Ueberaus vielgeſtaltig und wechſelreich war ſeit Samstag mittag das Bild der Ereigniſſe in Spa. Es gab„Augen⸗ blicke, wo die Situation ſich ſo zugeſpitzt hatte, daß die Fort⸗ ſetzung der Konferenz mehr oder weniger in Frage geſtellt war. Man fand dann wieder ein Einlenken von der Alliier⸗ tenſeite, die den Bogen gewaltig überſpannt hatte, was zur Folge hatte, daß die nnverbeſſerlichen Optimiſten und Illu⸗ ſioniſten ſogleich von einem„Umſchwung“ redeten und voll froher Hoffnung waren.— 5 Will man den Tatſachen und Ereigniſſen objektiv gerecht werden, ſo iſt folgendes feſtzuſtellen: Die Alliierten hatten den Boden des Verhaudelns mit dem zweiten Verſuch, ihre Kohlenforderung diktatweiſe durch⸗ zuſetzen, völlig verlaſſen. Deutſcherſeits war man einig, daß dieſes Kohlenabkommen unannehmbar ſei. Dem geſchickten Vorgehen Simons gelang es dann, die Entſpannung dadurch herbeizuführen, die darin beſtand, daß man der Wieder⸗ herſtellung der Verhandlungsbaſis ſtillſchweigend ſei⸗ tens der Entente zuſtimmte. Dies war der eigentliche aber auch einzige Erfolg, den der Samstag zu unſeren Gunſten gebracht hat. Ferner ſetzte Simons wenigſtens durch, daß für die Kohlenfrage die Arena der hochpolitiſchen Konferenz mit Beratungen der Sachverſtändigen in Kommiſſonen zunächſt vertanſcht werden ſollte. Rach wie vor ſind aber die Gegenſätze beſonders in der Kohlenlieferungsfrage ungeheuer groß, wie gerade die letzten Nachrichten(ſiehe unten) über die Sitzungen und Be⸗ ſprechungen am Sonntag bewieſen. Die Sachverſtändigen konnten ſich nicht einigen. Es ſtehen deutſches Pro⸗ ramm für die Erfüllung der Kohlenlieferung und unerhörte eeteruen der Entente auf Lieferung einer abſoluten Renge gegenüber. Es iſt heute nicht abzuſehen, ob bei dieſen ewaltigen Gegenſätzen noch ein Ergebnis erzielt werden ann. Das eine ſteht aber feſt: Gelingt es nicht, die Entente in der heutigen entſcheidenden Sitzung zur Einſicht zu be⸗ wegen, daß mit einem Drittelsreſt an Kohlen Deutſchland nicht beſtehen kann, ſo gehen wir bitteren Zeiten entgegen. Die Zumutung der Monatsleiſtung von 2,5 Millionen Ton⸗ nen Kohlen il eine Ungeheuexlichkeit. Sie bedeutet ſchlech⸗ teſte Kohlenverſorgung Deutſchlands, weit ſchlechter als die im vergangenen Winter, bedeutet Stillegung des größten Teils der Induſtrie und gewaltige Arbeitsloſigkeit, bedeutet Not, Hunger und Froſt für den kommenden Winter, die volle Verelendung. Verzweiflung wäre die Folge und jeder Wider⸗ tand gegen den Bolſchewismus unmöglich. Die Lage bleibt aher ernſt. Die Entſcheidungsſtunde rückt näher. Hiermit ſteht im Zuſammenhange, daß die deutſchen De⸗ legierten einen überaus ſchweren Stand bei der Frage des finanziellen Wiederaufbaues am geſtrigen Sonntag hatten. Bildet doch die Kohle das Fundament, ohne die wir weder arbeiten noch zahlen können. Das ganze deutſche Programm, das geſtern abend in ſchriftlicher Fixierung übergeben hurde, hängſt ſonſt in der Luft. Die bisherigen Mitteilungen über das deutſche Wiedergutmachungsprogramm ſelber ſind erſt in groben Umriſſen bekannt geworden, ſo daß es noch ſchwer hält, ſich im einzelnen klare Vorſtellungen zu machen. Es iſt aber anzunehmen, daß ſie gründlich überlegt ſind, wie 55 auch daraus ergibt, daß ihre mündliche Darlegung durch Dr. Simons das größte Intereſſe bei den Alliierten gefunden hat. Im Folgenden ſei ein zuſammenfaſſender Rück⸗ und Ausblick auf die Ereigniſſe des Samstags und Sonntags in F Spa den Nachrichten vorausgeſchickt. Samstag Mittag: Die iſt auf einem Punkt höchſter Spannung angelangt. Die deutſche Delega⸗ tion kam mit dem Ergebnis zur Konferenz, daß das Kohlen⸗ ultimatum unannehmbar iſt. Simons gelangt es, Verhand⸗ lungen wieder in Fluß zu bringen und ſchickt Stinnes und Hue vor zur Darlegung der beiderſeitigen Meinungen. Beide Reden verfehlten nicht ihren Eindruck. Millerand iſt ent⸗ gegenkommender und lenkt im Ton und in der Verhand⸗ lungsform ein. Es wird erreicht, daß die Kohlenfrage zum Zweck der Verſtändigung den Sachverſtändigenkommſſſionen überwieſen wird. Die Sachverſtändigen konnten ſich aber in den folgenden Verhandlungen nicht einig werden. 4. Die Konferenz am Sonntag litt unter dieſem Miß⸗ erfolg. Lloyd George erſchien nicht 2 eingetretener Er⸗ krankung. Man verhandelte über die Abgabe des deutſchen Wiedergutmachungsprogramms, übergab letzteres und ver⸗ tagte ſich auf heute Vormittag. Damit kommt der heutigen Tagung eine entſcheidende Bedeutung zu. die Berhandlungen am Jonnlag. Keine Einigung über die Kohlenfrage.— Aebergabe des deutſchen Programms. Spa, 11. Juli. WB.) Bei Beginn der heutigen Beratung teilte der Vorſitzende mit, daß der britiſche Miniſterpräſident Lloyd George unpäßlich ſei und daß daher die Ent⸗ ſcheidung in der Kohlenfrage, über die die beiderſeitigen Sach⸗ derſtändigen geſtern beraten hätten, bis zur morgigen ditzung verſchoben werden müſſe. Er richtete daher an die deutſche Delegation die Frage, ob ſie bereit ſei, die von ihr für heute nachmittag zugeſagten Wiedergut⸗ machungsvorſchläge vorzulegen. Reichsminiſter Dr. Simons entgegnete, die deutſchen Wiedergutmachungsvorſchläge ſeien fertig geſtellt und hätten er Konferenz im Laufe des Nachmittags zugehen ſollen. r habe nun unmittelbar vor der Sitzung erfahren, daß bei den Kommiſſionsverhandlungen zwiſchen den beiderſeitigen Sachverſtändigen über die Kohlenſrage keine Eini⸗ Wegen der grundlegenden Be⸗ nur im Einverſtändnis mit den Bergarbeitern und den Vergwerks⸗ beſitzern gelöſt werden. Er bäte daher darum, die anweſenden Ver⸗ treter dieſer beiden Gruppen zu Worte kommen zu laſſen. Sie ſprä⸗ chen nicht im Namen der Regierung, ſondern das, was ten, ſei ihre perſönliche Anſicht und die Anſicht derer, die ſie ver⸗ rreten. zelnen aus, was bereits geſchehen ſei, um die Förderung von Kohlen zu erhöhen und was zur weiteren Erhöhung der Ausſicht genommen ſei. voller Weiſe gegen die Drohung, daß die Entente bei Nichterfüllung der von ihr geſtellten Bedingungen ins Ruhrgebiet einmarſchieren ſei die deutſche Delegation nicht imſtande Vorſchläge für die frage unerledigt ſei. Millerand erklärte, daß ihn dieſe Mitteilung beun⸗ ruhige. Er verlas den Bericht der alliierten Sach⸗ verſtändigen und betonte, daß die Entſcheidung der alliterten Regierungen erſt morgen erfolgen werde und erſuchte erneut um Ueberweiſung der deutſchen Wiedergut⸗ machungsvorſchläge. iniſter Dr. Simons führte darauf aus, daß nachdem von Herrn Millerand vorgeleſenen Bericht von Deutſchland monatlich das 2½fache des vom deutſchen Kohlenwirtſchafts⸗ plan angeſetzten Kohlenquantums verlangt werde, wo⸗ durch der deutſchen Induſtrie nur ein Drittel ihres notwendigen Bedarfs verbleiben würde. Auf ſein Erſuchen wurde die Sitzung zwecks einer in⸗ ternen Beſprechung der deutſchen Delegation auf kurze Zeit vertagt. Nach deren Wiederaufnahme erklärte Simons, daß die deutſchen Delegierten angeſichts der Verſiche⸗ rung des Herrn Millerand, daß die Eniſ idung der Alli⸗ ierten in der Kohlenfrage erſt morgen fallen werde, be⸗ ſchloſſen, die deutſchen Wiedergutmachungsvorſchläge zu überreichen und händigte mehrere Exemplare elben dem Generalſekretär der Konferenz ein. Er erſuchte hierbei die Konferenz, die Geſamtheit der deutſchen Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag an der Hand dieſer als einen un⸗ teilbaren Plan zu behandelnden Vorſchläge zuſam⸗ men mit der Kohlenfrage zu prüfen und vorläufig ihre Entſcheidung mit letzteren anzuſetzen. Weiter betonte der Miniſter, daß nach Auffaſſung der deutſchen Delegation be⸗ züglich der Zwecke der Konferenz von Spa ſein ſollte, an Stelle der einſeitigen Feſtſetzung der deutſchen Leiſtungen aus dem Friedensvertrage in Gemäßheit des Artikels 233 durch die Wiedergutmachungskommiſſion eine Feſtſezung auf Grund neuer gegenſeitiger Ausſprache eintreten zu laſſen. Miniſterpräſident Millerand entgegnete unter Ver⸗ leſung des in San Remo gefaßten Beſchluſſes, daß der Vertrag von einſchließlich des Artikel 233 die Grundlage der Beziehungen zwiſchen Deutſchkand und den alltierten Mächten bleiben ſolle. Die Sitzung wurde darauf bis Montag vormittag 11 Uhr vertagt. Die Verhandlungen der fohlenſachver fläudigen. J Berlin, 12. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber die Lage in der Kohlenkonferenz, in der es geſtern zu einem ſchweren Gegenſatz kam, werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Die franzöſiſchen Sachverſtändigen zogen ſich auf die vier von ihnen urſprünglich angemeldeten Punkte zurück. Sie wollten Erleichterungen nur in Punkt 3 gewähren, indem ſich die Kontrollkommiſ⸗ ſion nur um die großen Verteilumgslinien, nicht aber um die Einzelheiten kümmern ſollten. Unſere deutſchen Sachverſtändigen boten unter der Vor⸗ ausſetzung, daß die Förderung des Monats Mai ſich aufrecht⸗ erhalten ſleße, 44000 Tonnen pro Arbeikstag an. Bei dieſem Angebot würde Deutſchland mit 58 Prozent des Varbrauchs von 1923 beliefert werden können. Weiter wurde der deutſche Plan entwickelt, jährlich 50 000 Arbeiter neu einzuſtellen und für ſie Wohnſtätten 7 bauen. Dann rechnet man mit einer Mehrförderung von 0,70 Tonnen pro Tag und Mann. Von dieſer Mehrforderung bot man der Entente für das erſte Jahr 40 Prozent, für die drei weiteren Jahre 25 Prozent an. Die orderung der alliierten Sachverſtändigen blieb dem⸗ gegenüber auf 2½ Millionen Tonnen monatlich beſtehne. Das würde bedeuten, daß der deutſchen Induſtrie noch ein Drittel ihrer Kohlenlieferungen entzogen werden, eine ungeheuerliche Zumutung. Es kam zu ſehr erregten Szenen. Der Abg. Hus rief aus:„Das bedeutet, daß 100 000 Arbeiter auf die Straße geſetzt werden. Dann ſoll auch die franzöſiſche Regierung dieſe Arbeiter ernähren.“ der Erſolg vom Vorlag. Der 6. Tag der Konferenz. D. Z. Spa, 10. Juli. Die Sitzung der Konferenz vom Samstag wurde um halb 11 Uhr eröffnet. Miniſter Dr. Simons erklärte, men zugeſtehen könne, da eine böswillige Unterlafſung Deutſch⸗ lands bei der Nichteinhaltung der Kohlenlieferung nlcht vorliege. Die deutſche Regierung habe beabſichtigt, in der mit der ganzen Wle⸗ dergutmachungsfrage in Zuſammenhang ſtehenden Anſpenger be⸗ ſtimmte Pläne vorzulegen, welche den berechtigten Anſprüchen und insbeſondere denen Frankreichs Rechnung tragen. Er hätte es für ſtandige gehalten, wenn die ganze Frage von einer Sachver⸗ tändigenkommiſſion geprüft würde, neben der Deutſch⸗ land noch drei andere Kommiſſionen wollte, eine für die techniſche Frage der induſtriellen Leiſtungen an die Alliter⸗ ten, die zweite für die Frage des Wiederaufbaues der zer⸗ ſtörten Gebiete und die dritte für die Wirtſchaftsfragen und die Finanzierung der deutſchen Sach⸗ und Arbeitsleiſtun⸗ gen wie der internationalen Geldfrage überhaupt. Die Kohlenfrage ſei von allen Fragen die wichtigſte. Sie könne e hier ſag⸗ Die Rede von Stinnes. Hugo Stinnes ergriff darauf das Wort und führte im ein⸗ Er wandte ſich in ſcharfer und eindrucks⸗ ung erreicht worden ſei. bateng ber Lehlerinbafte für bes deutſche Wirtſchafteleben Anzeigenpreiſe: Bei—1 geſ. u. Jam.⸗Anz. 209%. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. An üdernemmen. Erſatz⸗Anſprüchen für ausgefallene od. Wiedergutmachung vorzunehmen, ſolange die Kohlen⸗ daß er den Alliierten nicht das Recht zu den ueen Maßnah⸗ d noch in chla die Entente angeboten. Die deutſ Landwirtſchaft würde nach dieſem Vo 2⁰ Nr, auaw..— M. Stel ten.b. Mbenböl. ngem Wlderritf b. 1 ſpalt. Kol 2 rd deine Nerantwartung en achl., Rekl. 8 Mk.: Fuͤr d. e öh. Gewalt, Streiks u. dgl. Betrtebdeßtörungen, Materialmangei ufw. derechtigen zu kein ſchrändte Uu od. für verſpdtete Arnedene uan 12 Gegenſätze in Spa dauern an. der Förderungsziffer ſein. Die Bedingungen des Bergbaues ſeien ohnehin durch die Beſtimmungen des geſtern abgeſchloſſenen mili⸗ täriſchen Abkommens äußerſt erſchwert, da es nur unter erheblicher Unruhe möglich ſein werbe, die einzelnen Punkte zur Durchfichrung zu bringen. Hus ſpricht im Namen der Bergarbeiter. Als Vertreter der Bergarbeiter erklärt Hus, daß die deutſche Bergarbeiterſchaft, obwohl entkräftet durch die langjährige Hungerblockade und unter ungünſtigen Mortalitätsverhältniffen lebe, ſich entſchloſſen habe, die Mehrleiſtung von Kohlen, die in erſter Linie Frankreich zugute komme, durch Leiſtung von Ueberf chich⸗ ten zu erfüllen. Die Arbeiterſchaft ſtehe aber, wie die Frankreichs, Englands und Amerikas, 775 dem Standpunkt, daß das erſtrebens⸗ werte Ziel die Sechsſtundenſchicht ſei. Die ganze Kohken⸗ frage ſei eine internationale Frage, die nur durch internationale Ab⸗ machungen gelöſt werden könne. Die Vertreter der den en Ar⸗ beiterſchaft ſeien gern nach Spa gekommen, um an dieſer internatio⸗ nalen Aufgabe mitzuarbeiten. Die Alliierten follten aber nicht glau. ben, daß die Diplomaten an grünen Tiſch irgend etwas feſiſtellen könnten, wenn die Arbeiter nicht bereit wären, es auszuführen. Er hoffe, daß die Alliierten ihnen Gelegenheit geben würden, in einer Sachverſtändigenkommiſſion in nähere Veſprechungen einzutreten. Die Sitzung wurde darauf um halb 5 Uhr nachmittags auf Sonn⸗ tag nachmittag vertagt. Millerand lenkt ein. 5 Spa, 11. Juli.(Priv.⸗Tel.) In der Nachmittagsſitzung vom 10. Juli hat ſich das Schickſal der Konferenz entſchieden. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Millerand ergriff ſofort das Wort zu längeren Ausftehrungen und erklärte, er wende ſich den Ausführungen des Miniſters Dr. Simons in der geſtrigen Vormittagsſitzung zu. Die Ausführungen der deut⸗ ſchen Sachverſtändigen, die heute früh zu Worte gekommen ſeien, ſeien nicht als Regierungserklärungen aufzufaſſen und fielen nicht unter die Verantwortlichleit der deutſchen Regie⸗ tung. Millerand betonte gegenüber den Ausführungen von Dr. Simons die Berechtigung der Entente zu nahmen wegen Nichterfüllung der Kohlenlieſerungen. Die Berechtigung dazu rühre aus dem§ 14 Abſaß 2 des Frie⸗ densvertrages her. Irgendeine Beſtrafung Deutſchlands bei der Durchſſchrung der Beſtimmungen ſei jedoch in keiner Weiſ⸗ beabſichtigt. Im Gegenteil wünſche man, daß die deutſ Wirtſchaftskraft ſich wieder hebe, wenn Deutſchlaſd nur die Bedingungen des Friedensverlrages erfülle. Milletand ſprach dann aus, daß die Beziehungen der Alliierten zu Deutſchland ſo—. er ſuchte hier nach einem Wort— friedlich wie möglich wären. Das ſei ein Bedürfnis für ganz Furope. Dieſer Teil der Rede Millerands zeichnete ſich durch ganz beſondere Wärme aus, die überhaupt die ganze Rede durchzog.„Millerand ſchloß, die Alliierten wünſchten entſchie⸗ den, daß man ſich durch Beratunzen der Sachverſtändigen in einer Kommiſſion ſachlich über die Kohleufrage einige und ſchlug den ſofortigen Zuſammentritt der Sachverſtändigen in einem in der Nähe gelegenen Hotel vor. Die Kommiſſion trat ſofort zuſammen und erklätte ſich bereit, ihren Bericht Lis morgen nachmittag fertigzuſtellen. Darauf trat eine Pauſe ein, in der der Tee genommen wurde. Dabei iſt beſonders u bemerken, daß Lloyd George mit dem deutſchen irbeiterführer Hus ein längeres Geſpräch über Bergarbeiter · fragen führte. e Nach der Wiederaufnahme der Sitzung ergriff Miniſter Dr. Simons das Wort und widerſprach zunächſt den Aus⸗ führungen Millerands über die Berechtigung von Zwangs⸗ maßnahmen bei Nichtinnehaltung der Kohlenlieferungen. Es handle ſich hier zweifellos um ein Mißverſtändnis. Er dankte dann für die freundlichen Worte, die Millerand Deutſchland ewidmet hatte und Waderech, auf die Pläne der deut⸗ ſchen Regierung in der Wiedergutmachungsfrage ein. Die Be⸗ ratungen ſeien noch nicht ganz abgeſchloſſen. Er erkläre ſich jedoch bereit, die Pläne der deutſchen Regierung Montag früh ſchriftlich darzulegen. Lloyd George unterbrach hier und fragte, ob nicht eine ſchnellere Fertigſtellung möglich ſet. Er möchte ſte gern etwas früher haben, vielleicht Sonntag abend. Simons erklärte, er werde ſein Möglichſtes tun. Nie umſtritlenen Fragen. D. Z. Spa, 11. Juli. Nachdem in der geſtrigen Sitzung die Einſetzung der Kohlenkommi 1. becheeſen wor· en war, ſchien ein Umſchwung zum Beſſeren eingetreten 12 ſein. Die Entente hatte alſo doch wohl die Abſicht, kontradiktoriſchen Verhandlungen die Gründe der en Nn zu prüfen und zu berückſichtigen. Am Nachmittag machten unſere Delegierten der Entente en Vorſchlag, monatlich eine Grundlage von 1 Million Tonnen zu liefern. Dieſe Tonnenzahl ſollte prozentualiter teigend vermehrt werden bei VBermehrung der deutſchen örderung. Die 7 traten mit den finanziel⸗ len und wirtſchaftlichen Sachverſtändigen im Laufe des geſtrigen Abends und heute vormittag wiederholt um dem Plan der Verteilung, die bis heute abend en Alliierten überreicht werden ſollte, die letzte endgültige Faſſung zu geben. 1 3 +— Schwierigkeiten bereitete noch die finanzielle Frage, deren endgültige Fertigſtellung erſt kurz vor Beginn der heutigen Nachmitta 202.45 Uhr zuſtande kam. Als die Mitglieder der de n Delegation in der Villa de la 56 waren die Sachverſtändigen der Kohlen ⸗ kommiſſion noch zu keinem Ergebnis gelangt und die 10 15 ſollte eine neue Ver⸗ rfung erfahren. Die deutſchen Sachverſtändigen hatten als letzten Vor⸗ 44 000 Tonnen täglich als rN erung an Indüſtrie und der würde. Sie würde dann keineswegs eine vermehrte Förderung er⸗ Vorſchlage nach ůörd 1913 mit etwa 33 beliefert werden. Lebd le Sehderedee 1* blden Kozle weirtſchaftlichen Belieferung 2. Seite. Nr. 302. Maunheimer General·Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Montag, den 12. Juli 1920. förderung unberückſichtigt blieb. Weiter erklärten dis deut⸗ ſchen Sachverſtä Belieferung der deutſchen Induſtrie und Landwirtſchaft vor⸗ zulegen. Es beſtand außerdem noch die Abſicht, noch 50 000 Bergleute einzuſtellen, von denen man eine entſprechend täg⸗ liche Mehrförderung erwartet. Von allen Mehrförderungen, die wir über die Maiförderung, die bei 23 Arbeitstagen 145 000 Tonnen betrug, hinaus haben werden, ſollte in erſter Linie die Entente 40 and in den nächſten drei Jahren 25 erhalten. Demgegenüber beſtand die Entente darauf, daß wir eine feſte Tonnenzahl von 2,5 Millionen Tonnen monatlich unweigerlich zur Verfügung ſtellen müßten. Es würde dies ein Drittel der geſamten induſtriellen und land⸗ edeuten und würde die deutſche Wirtſchaft einer neuen verderblichen Kataſtrophe ausliefern. Die deutſchen Sachverſtändigen entgegneten entrüſtet und Hue rief tief erregt:„Wir werden Euch die 2,5 Millionen Tonnen monatlich liefern, wenn die Entente die Arbeits⸗ loſen, die dadurch auf die Straße geworfen werden, unter⸗ hält.“ So ſtanden die Dinge und die Entſcheidung liegt jetzt in der morgigen Sitzung. 8 Millerand machte über den Stand der Dinge Mit⸗ teilung und Delaroix verlangte alsdann die Ueberreichung der für heute abend in Ausſicht geſtellten Wiedergutmach⸗ ungspläne. Die deutſche Miſſion erklärte, daß in der Wiedergutmachungsfrage die Kohlenfrage der Angelpunkt ſei. Da ſie nicht gelöſt ſei, könnten wir unſeren Plan nicht überreichen. Die Alliterten beſtanden jedoch auf der einmal getroffenen Verabredung. Miniſter Dr. Simons bat ſchließ⸗ lich um eine Pauſe zu einer Sonderſitzung der deutſchen Delegation. Dieſe zog ſich dann in ein Nebenzimmer zurück und erklärte nach einer von 20 Minuten, daß ſie die Pläne überreichen wollte, die darauf dem Sekre⸗ tär eingehändigt wurden. Die Vertagung der Entſcheidung in der Kohlen⸗ frage erfolgte hauptſächlich deshalb, weil Lloyd George in der heutigen Sitzung nicht erſchienen war. Er ſei letzte Nacht erkrankt und hatte ſich deshalb entſchuldigen laſſen. Um.45 Uhr abends waren die deutſchen Miniſter von der Sitzung zurückgekehrt. Wir ſtehen wiederum vor ſchwerwiegen⸗ den Beſchlüſſen und müſſen warten, was der morgige Tag bringt. Das deutiſche Wiedergutmachungsprogramm. DBerlim, 11. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie mitgeteilt, händigte Miniſter Simons den deutſchen Wieder⸗ gutmachungsplan Sonntag abend den alliierten Vertretern aus. Ueber dieſen Wiedergutmachungsplan wird folgendes mitgeteilt: Er zerfällt in drei Teile. 1. Der Plan für die Sachleiſtungen, 2. Die Anregungen für die Durchführung des Wiederaufbaues der zerſtörten Ge⸗ biete, 3. Die Darlegung der Richtlinien zur Erfüllung unſerer finanziellen Verpflichtungen. Leetztere laufen darauf hinaus, daß die deutſche Entſchädi⸗ gungsſumme in Annuitäten auszudrücken und eine Mindeſt⸗ jahreszahlung feſtzuſetzen iſt. Die Annuitäten werden zum Teil durch die Sachleiſtungen gedeckt. Die Sachleiſtungen werden zum Weltmarktpreiſe angerechnet. Da dieſe in den nächſten dreißig Jahren noch nicht zu überblicken ſind, ſoll eine Betefligung der alliierten Regierungen an einer weſentlichen Beſſerung der Finanz⸗ und Wirtſchaftslage Deürſchlands norgeſchlagen werden. Hierfür iſt ein Schema ausgearbeitet worden. Eine Höchſtſumme iſt zu beſtimmen, nach deren Ab⸗ tragung Deutſchland frei wird. Eine beſtimmte Summe wird indeſſen von deutſcher Seite nicht genannt. Nach einer Amſterdamer Meldung ſoll Millerand zu Journaliſten in Spa erklärt haben, die Alliierten hätten den einmütigen Willen den Friedensvertrag nicht nur führen, ſondern zu verſtärken. De Durchführung der Abrüſtung und die Auflöſung der Einwohnerwehren. Berlin, 11. Juli.(WB.) Reichswehrminiſter Geßler führte im Haushaltsausſchuß des Reichstags am Samstag aus: Ees war übetraſchend nach dem Ton der letzten Nole, in der die Entente jede weitere Erörterung über die Heeres⸗ frage abgelehnt hatte, daß ausgerechnet in letzter Stunde die militäriſchen Beſtimmungen des Friedensvertrages als erſter Punkt auf die Tagesordnung geſetzt wurden. Es zeigte ſich ſofort ber der Anmahme der Verhandlungen, daß die Entente in der Tat nicht beabſichtige, etwa in eine Erörterung der Beſtimmungen des Friedensvertrages in dem Sinne einzutreten, daß die von uns angeſtrebten Verbeſſerungen gewährt würden. Lloyd uns in kürzeſter Friſt einen beſſtimen ſen Plau über die ee cꝰTTTTD˖Daurchführung der Abrüſtung. Wir legten den Herren der Entente ein möglichſt genaues Zahlenmaterial vor. Daraus ergab ſich, daß wir zwar bereits fber 1½ Millionen Gewehre abgeliefert haben, daß dagegen noch 1895 000 Gewehre im Laufe der Revolution in unbe⸗ fugte Hände gekommen find, in denen ſie noch heute ſind, ſoweit ſie nicht unbrauchbar geworden ſind Lloyd George meinte, es müßten ſofort die nötigen Maßnahmen durchgeführt werden, um dieſe Gewehre reſtlos zu erfaſſen. Es mache keinen Unterſchied, ob die Reichswehr 100000, 200 000 oder 300 000 betrage, ſolange noch zwei Millionen Gewehre in den Händen einer Bevölketung ſeien, die auf Grund der allgemeinen Wehr⸗ pflicht ausgebildet ſei und infolgedeſſen auch jeden Augenblick wieder zu den Waffen gerufen werden könnten. Miniſter Simons wies daraufhin, daß ſelbſt England nicht in dag eweſen ſei, aus Irland alle Waffen heraus⸗ zuholen. Lloyd George forderte ferner ſofortige 3 Auflöfung der Einwohnerwehren 170 in deren Händen noch ſehr viele Gewehre ſein ſollen, ebenſo der Sicherheitspolizei. Er vetlangte energiſches Vorgehen gegen die bewaffnete deutſche Zivilbevölkerung. Es iſt dann weiter gefordert worden, daß die allgemeine Wehrpflicht abgeſchafft werden ſolle. Das konnte zugeſagt werden, weil ein derartiger Entwurf bereits dem Reichsrat vorliegt. Außerdem ſoll alles noch in unſeren Händen befind⸗ ee e eeee wogegen ſich die Alltierten bereit erklärten, dem aus dem beſetzten Gebiet vor ſich gehenden Waffenſchmuggel entgegenzutreten. Am Nachmittag des anderen Tages wurden die formu⸗ lierten Bedingungen als Memorandum vorgelegt. Miniſter Stmons hat ſöfort gegen die Form proteſtiert und erklärt, daß wir in dieſer Art, die Dinge feſtzulegen, nicht den Verſuch einer Verſtändigung erblicken können, ſondern lediglich die Fortſetzung des Diktats von Verſailles: und daß wir deshalb alle Vorbehalte, die wir gegen das Diktat pon Ver⸗ ſailles gemacht haben, auch hier wieder machen müßten. Es iſt er das ändigen, es ſei unmöglich, die Pläne für die durchzu⸗ ausgeübt. In der Stadt Allenſtein übten die e dann ſei die Konferenz von Spa zu Ende, n liegen die Verhältniſſe ſo, daß effektivo von uns nichts anderes verlangt wird, als, wonach wir aufgrund des Frie⸗ densvertrages von Verſailles verpflichtet ſind, und die Bedin⸗ gungen, die uns geſtellt worden ſind, bedeuten effektiv nichts anderes, als die Gewährung von neuen Friſten. Deshalb lag für uns keinerlei Recht vor, die Unterſchrift zu verweigern. Wir haben ſcharf den Rechtsſtandpunkt zum Ausdruck gebracht, daß wir irgend eine Beſtimmung wegen Verletzung der VBedingungen unter keinen Umſtänden aner⸗ kennen können, weil das eine Aenderung des Frie⸗ densvertrages bedeuten würde 8 Lloyd George erklärte dann, es ſei auch gar nicht beabſichtigt, von der deutſchen Regierung irgend eine Erklä⸗ rung nach der Richtung hin zu verlangen, daß wir einer Beſetzung des Ruhrgebiets zuſtimmen. Die En⸗ tente behalte ſich das Recht vor, ſo vorzugehen, wie ſie es für nötig halte. Auf irgendwelche Erörterung darüber, wieviel Reichs⸗ wehr wir brauchen, wieviel Sicherheitswehr wir nötig haben, haben ſich die Herren nicht eingelaſſen. Sie haben pon uns nur einen Plan darüber gefordert, in welcher Zeit wir die Be⸗ ſtimmungen des Friedensvertrages erfüllt haben wer⸗ den. Angeſichts der Sachlage mußten wir uns natürlich auf dieſen Boden ſtellen. Von rein militäriſchem Standpunkt aus ſind die Bedingungen, was die Entwaffnung und die Frage der Reichswehr anbelangt, nicht Erſchwerungen gegenüber dem Friedensvertrag, ſondern Erleichterungen. Glänzender gieg der Deutſchen im Oſlen. Vorläufiges Ergebnis der Abſtimmung. Berlin, 12. Juli..(WBB.) Abgegebene Stimmen 99 316, davon ſind 91 634 deutſche und 7682 polniſche. Es ſind dies demnach 927 Deutſche. In Oſtpreußen wurden 361 063. Stimmen abgegeben, davon ſind 353 655 deutſche und 7408, Stimmen abgegeben, davon ſind 353 655 deutſche und 7408 polniſche, alſo 97,9% Deutſche. Danzig, 11. Juli.(WB.] Ergebnis bis 11 Uhr abends: Bis 12 Uhr mittags lagen aus Weſtpreußen folgende Ergebniſſe vor: Stadt arienburg 9377 Deutſche, 156 polniſche Stimmen, 39 Stimmen waren ungültig: Stadt Rieſenburg: 3323 Deutſche, 50 polniſche Stim⸗ men; Stadt Roſenberg: 2430 Deutſche, 8 polniſche, 5 ungültige Stimmen; Stadt Stuhm: 2075 Deutſche, 749 polniſche Stimmen; Stadt 474⁴5 Deutſche, 235 polniſche Stimmen: Stadt Biſchofs⸗ werda: 1272 Deutſche, 227 polniſche Stimmen. Marienwerder, 11. Juli.(WB.) Der heutige Abſtim⸗ mungstag iſt in Weſtpreußen ohne Zwiſchenfälle verlaufen. Italieniſche Sicherheuskommandos durchfuhren in Kraft⸗ wagen das Abſtimmungsgebiet. Die Wahlhandlung begann um 8 Uhr morgens und wurde 8 Uhr abends geſchloſſen. Nach dieſer Zeit verſammelte ſich eine große Menſchenmenge vor dem Deutſchen Hauſe in Marienwerder. Das Ergeb⸗ nis der Stadt Marienwerder ſtand bis 11 Uhr abends bis auf drei Bezirke feſt. Danach ſtimmten 8000 Einwohner für Deutſchland und 180 für Polen. Allenſtein, 11. Juli.(WB.) Der Abſtimmungstag in e iſt überall e e Aus den Krei⸗ ſen Ortelsburg, Lötzen, Oſterode, Sensburg, Lyck, Johannes⸗ burg ſind Meldungen über eine außergewöhnlich zahlreiſche Beteiligung bei der Stimmabgabe ein⸗ gelaufen. Im Kreiſe Oletzko hatten bereits um 4 Uhr nach⸗ mittags 95 Prozent der Stimmberechtigten ihr Stimmrecht Abſtimmungs⸗ berechtigten in den erſten Morgenſtunden ihr Stimmrecht aus, ſo daß es zeitweilig zu Anhäufungen kam; doch vollzog ſich auch in Allenſtein die Wahlhandlungen völlig ruhig. Königsberg, 12. Juli.(W..) Bis 1 Uhr nachts lagen folgende Teilergebniſſe vor: Lötzen Stadt 4909 D. z.— U.(ungültig), Lötzen Kreis(20 Gemeinden fehlen noch) 28 923 D. 9 P, Lyck aus 34 Wahlbezirken ohne die Stadt Lyck 11 584 D. 20., Ortelsburg Stadt 5336 D. 15., Stadt und Kreis 25 824 D. 270., Biſchofsburg 3400 D. 49., Markgrabowa 3913 D. und— P. Der Iuſammenbruch der polaiſchen Fronl. Manu will Frieden mit Rußland. J Berlin, 12. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie in ierten die vier Friedenspunkte von Kraſſin zur Beilegung des polniſch⸗ruſſiſchen Konfliktes an. Po en ſoll ſofort 8 erbitten und ſeine Armeen aus ruſſiſchem Ge⸗ iete zurückziehen. Wenn die Ruſſen dann weiter angreifen, wird eine alllierte Armee das eigentliche Gebiet Polens ver⸗ teidigen. Es wird eine Friedenskonferenz zwiſchen den Rand⸗ ſtaaten. Polen und Rußland berufen, um die Grenzfeſtſetzungen im Oſten zu treffen. 1 Sowohl am Samstag wie am Freitag hatte der polniſche Miniſterpräſident Grabski in Spa ſtundenlang mit Lloyd George, Millerand und Foch konferiert. Da Grabski nachwies, daß Polen ohne Unterſtützung durch die Entente zuſammenbrechen müßte, wurde die von Millerand verfochtene Hilfe zugeſagt. Foch reiſte be⸗ reits am Samstag nach Paris, um mit dem franzöſiſchen Ge⸗ neralſtab die Einzelheiten des Unternehmens zu beſprechen. Grabski forderte erneut die Uebergabe der von Deutſchland abgegebenen Waffen an Polen. Millerand ſagte zu, daß er ſich in dieſer Angelegenheit ſogleich an die franzöſiſche Kam⸗ mer wenden werde, da ohne eine entſprechende Aenderung erfüllen ließe. Rückzug der Polen auf der gan en Front. Litauiſchen Telegraphen⸗Agentur ziehen ſich die Polen aus den von ihnen beſetzten Gebieten Litauens zurück. Wilna wird geräumt. Die Litauiſchen Truppen ſind geſtern Abend 12 Kilometer vor Wilna angekommen. Die Ruſſen ſtehen mit ihren Vorpoſten in der Nähe von Sweletary. 5 Brüſſel, 11. Juli.(WB.) Havas Reuter. Die hieſige Geſandtſchaft der Ticheh Stewale veröffentlicht eine De⸗ Feiche aus Prag, worin es heißt, die Lage der polniſchen rmee ſcheint berzweifelt. Die polniſchen Berwaltungs⸗ behorden räumen Lemberg und flüchten nach Krakau. In Galtzien iſt die allgemeine Mobilmachung für alle Männer worden, wir hätten lediglich zu entſcheiden, ob wir ralekelt unerf ſchteiben oder nicht. Wenn wir es nicht —* pom 16.—35, Lebensjahre ohne Rückſicht auf die Nationali⸗ der Spaer Preſſekonferenz mitgeteilt wurde, nahmen die Alli⸗“ des Friedensvertrags ſich Polens For erung nicht Kowuo, 11. Juli.(..) Nach einer Meldung der eintrat, iſt in der tät angeordnet worden, was beſonders in den weißruſſiſchen Landſtrecken zu Unruhen führte. Dem Mopilmachungs⸗ befehl wurde dort meiſt keine Jolge geleiſtet. Teile der polniſchen Armee ſollen zu den Ruſſen überge⸗ gangen ſein. 5 Bolſchewiſtiſche Erfolge bei Dünaburg. „Reval, 10. Juli. Nach eingegangenen Nachrichten rückten die bolſchewiſtiſchen Truppen ſüdlich Dün aburg bis zur lettiſchen Front vor, durchbrachen die Verbindun! zwiſchen der lettiſchen und littauiſchen Front. Die littauiſche Regierung wurde von den Bolſchewiſten erſucht, den Durchmarſch durch littauiſches Gebiet nach Polen zu geſtatten. Dünaburg, das von lettiſchen Truppen auf die Aufforderung der Polen beſetzt war, wurde von den Letten ge⸗ räumt und von den Bolſchewiſten beſetzt Rie Senkung der Preiſe. Weinheim, 11. Juli. In einer im Bezirksamt abgehaltenen Beſprechung mit Vertretern der Stadt, des Kommunalverbandes und der Landwirtſchaft zwecks Herabſetzung der Preiſe für Lebensmittel und ſonſtiger Gegenſtände des täglichen Bedarfes, wurden in erſter Linie die bisherigen übermäßigen Preiſe für Obſt und Gemüſe ganzerheblich herabgeſetzt. Die Preiſe ſollen in Zukunft auf dem Wochen⸗ und Obſtmarkt angeſchlagen und die Innehaltung durch eine neu beſtimmte Marktkommiſſion überwacht werden. Ueberſchreitungen ſollen rückſichtslos vor das Wuchergericht gebracht werden. Durch jeweils erneute Beſprechungen ſoll fortlaufend regu⸗ lierend auf die Verkaufspreiſe eingewirkt werden. * Karlsruhe, 10. Juli. Die hier eingeſetzten Kommiſſionen zum AÜbbau der Preiſe haben in den letzten Tagen ihre Arbeit fortgeſetzt und Maßnahmen eingeleitet, die den Zweck verfolgen, den Ankauf namentlich von Obſt in den Haupterzeugungsgebieten zu regeln. Das Karlsruher Bezirksamt hat ferner eine Beſprechung mit den Ge⸗ meindevertretern der Landgemeinden angeordnet, um ſie über die Notwendigkeit der Herabſetzung der Lebensmittelpreiſe zu belehren. Raſtatt, 11. Jult. Eine Verſammlung der Haudelsgenoſſen⸗ ſchaft und der der Landeszentrale des badiſchen Einzelhandels an⸗ geſchloſſenen Ladeninhaber nahn Stellung zur Frage des Abbaus der Preiſe. Die Verſammlunug erklärte ſich einſtimmig öbereit, für die Artikel des täglichen Bedarfs einen Rabatt bis zu 30 Prozent zu gewähren. + Baden⸗Baden, 10. Juli. Die Demonſtrationen und Unruhen im Lande gegen die hohen Preiſe für Lebensmittel und Bedarfsartikel und beſonders die Meldungen über die Vorgänge in Karlsruhe haben auch hier ihre Wirkung getan und zu Maßnahmen geführt, durch welche Vorkommniſſe gleicher Art in unſerer Stadt verhindert werden ſollen. Der Stadtrat hatte auf heute vormittag Vertreter der Verbraucher, Produ⸗ zenten, des Handels, der Preſſe, des Hotel⸗ und Gaſtwirte⸗ gewerbes zu einer Beſprechung eingeladen, welche unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Elfner ſtattfand und ſich mit der Frage des Abbaues der Preiſe für Lebensmittel und not⸗ wendige Bedarfsartikel beſchäftigte. Die Ausſprache war eine ſehr lebhafte. Von allen Seiten wurde anerkannt, daß man zu einem Abbau kommen müſſe und die bisherigen Preiſe nicht mehr aufrecht erhalten werden können. Die Vertreter der Produzenten erklärten ſich bereit zur Mitwirkung beim Abbau und zur Feſtſetzung von möglichſt niedrigen Preiſen; von ver⸗ ſchiedenen Seiten wurde auch eine Herabſetzung der Löhne als Folge der Preisſenkung gefordert. Schließlich wurde aus Verbrauchern, Produzenten und Händlern eine Kommiſſion für Preisprüfung, Preisbildung und Preiskontrolle gebildet, welche ſofort in Wirkſamkeit treten ſoll und deren Aufgabe es iſt, für alle Artikel angemeſſene Preiſe feſtzuſetzen. Die Wirlung der auswärtigen Meldungen machte ſich auch auf dem heutigen Wochenmarkt bemerkbar, denn die Preiſe waren um 25 bis 50 Prozent niedriger angeſetzt worden els auf dem vorigen Markt und die Marktkommiſſton ſorgte in Gemeinſchaft niit Vertretern der Gewerkſchaften dafür daß die Preiſe eingehalten wurden. Es gelang dies durch gütliches Zureden und, wo dies bei den Verkäufern nichts fruchtete, duſch den energiſchen Hinweis auf die Vorkommniſſe in Karls⸗ ruhe. Der letzte Hinweis war ſtets von guter Wirkung. Letzte Meldungen, Die Auslieferungsfrage. London, 10. Juli.(W..) Bonar Law teilte im Unterhauſe mit, daß die alllierten Regierungen von der deut⸗ ſchen Regierung die Auslieferung von 892 Perſſonen forderten, die in einem Verzlichnis namentlich aufgeführt ſeien. Allerdings hätten die Alliierten der deutſchen Regie⸗ rung zugeſtanden, einen Teil dieſer Leute von dem Reichsge⸗ richt in Leipzig aburteilen zu laſſen. Millerands Rückkehr nach Paris. Paris, 10. Juli.(W..) Millerand wird am 13. Juli nach Paris zurückkehren und dann einen Kabinettsrat ab⸗ halten. 5 Skellungnahme jum Ergebnis von Spa. Berlin, 12. Jull.(Von unf. Berl. Büro.) Am Donnerstag nachmittag treten die Reichstagsfraktion ſowie der geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei zu einer gemeinſamen Beratung zuſammen in der Annahme, daß bis dahin die Neichstagsfraktion eim Beſitze eines ausführlichen Berichtes über die Vorgänge in Spa oder in der Lage geweſen iſt, mit den der Partei nahe⸗ ſtehenden Miniſtern perſönliche Rückſprache gepflogen zu haben. Die deutſchen Anabhängigen gehen nach Sowſet⸗Rußland. Berlin, 11. Juli.(W..) Die Studienkommiſſion der Unabhän⸗ gigen, die aus den Abgeordneten Criſpien, Däumig, Dittmann und Stöcker beſteht, wird heute nach Sowjetrußland abreiſen. Laut„Ber⸗ liner Tagebl.“ wird ſich auch der Kommuniſt Dr. Levi anſchließen. Eine aus induſtriellen Sachverſtändigen gebildete Kommiſſion, wel⸗ cher Geheimrat Deutſch von der A. E. G. und der ehemalige Staats⸗ 11 5 Dr. Au 15 ie Reiſe nach Rußland antreten. Ein Buch von Dr. Simons. Berlin, 11. Juli. Vom Reichminiſter des Auswärtigen Dr. Simons erſcheint in den nächſten Tagen im Verlag von Mittler u. Sohn in Berlin eine Dchrift über das Thema: Der Friedensvertrag und ſeine finanziellen Folgen'. Bremer Senatswahlen. Bremen, 10. Juli.(W..) In der geſtrigen Bürger⸗ ſchaftsſitzung wurde die Wahl des Senates vorgenommen. Es wurden je 7 Mitglieder der Demokraten und der Deut⸗ ſchen Volkspartei neu gewählt. 5 Mitglieder des alten Senats wurden wiedergewählt. Die Unabhängigen Sozialiſten lehnten es ab, ſich an der Einſetzung des Geſchäftsſenates zu beteiligen. Die Mehrheitsſozialiſten lehnten gleichfalls ihre Beteiligung an der Bildung des Geſchäftsſenates ab, erklärten ſich jedoch bereit, dem Geſchäftsſenat die Erledigung des Staats⸗ haushaltes zu ermöglichen. Ac 95 Betriebsſtörung. Zuſolge en Stdeung l ſtäbtiſchen Eleltrizitätswert, die kurz vor ee, dene hiermit in Aenukuis ſetzen. Müller angehören dürften, ſoll demnächſt auch eint Juſtellung der vornegenden Nummer eine Verzögerung eingetreten, von der wir unſere Ceſer Montag, den 12. Juli 1920. mauuheimer Generai · Anzeiger.(Miniag · xusgabe.) 3. Seite. Nr. 302. Nus Stadòt und Land. Deränderung des Mannheimer Weichbildes innerhalb ſechzig Jahren. Mannheim und ſeine Umgebung haben ſich innerhalb weniger Jahrzehnte ganz bedeutend verändert. Wer vor ſechzig Jahren hierher kam, fand eine helle, hübſche, angenehme und geſchloſſene, in 112 Quadrate eingeteilte Stadt mit meiſt ein⸗ und zweiſtöckigen Häuſern und in der Umgebung Gärten: die Schwetzinger Gärten und die Neckargärten. Von der damals ſchon 2884 Hektar großen Gemarkung nahm die Quadratſtadt auch noch im Jahre 1895 nur rund 700 Hektar ein, alſo nur ſobiel Platz, daß ſie auch auf der 716% Hektar 1 Frieſenheimer Rheininſel Raum gefunden hätte. Durch die Erwerbung dieſer Inſel, durch die Ernverleibung des Vorortes Käfertal mit der Kolonie Waldhof uſw. wuchs die Gemarkung Mannheims in 3½ Jahren von 2384 auf 6607 Hektar, alſo faſt auf das Dreifache an, ſo daß ſie zu den größten deutſchen Stadtgemarkungen gehört. In den letzten Jahrzehnten wurden namentlich in den Hauptſtraßen viele ein⸗ und zweiſtöckige Häuſer durch Großſtadtbauten erſetzt und das Bild der Quadratſtadt da⸗ durch bedeutend verändert, durch Erbauung neuer Straßen außer⸗ halb der Ringſtraße ſehr vergrößert. Die Erſetzung der Rheinſchiffbrücke durch einen gewaltigen, ehr ſchönen Brückenbau aus Stein und Eiſen, die Erſetzung der Neckar⸗Kettenbrücke durch die ebenfalls ſehr hübſche Friedrichs⸗ brücke, die Riedbahnbrücke und die Jungbuſchbrücke, ſowie die Hafen und Kanalbauten und die Ueberbrückungen des Bahnkörpers, der Hauptbahnhof und andere große Bauten veränderten ebenfalls SEas Stadtbild zu ſeinem Vorteil. Arardem die alten Feſtungsgräben ausgefüllt waren, ſchuf die Kunſt der Gärtner an deren Stelle der Altſtadt einen prächtig grünen, in der Blütezeit lieblichen Rahmen, der zwiſchen dem Waſſerturm und dem Roſengarten ſeine höchſte Pracht entfaltet. Auch der Buſen der Stadt, der Paradeplatz, erhielt gärtneriſchen Schmuck, und die reizenden Blumenkörbe, die den Sommer und Herbſt hindurch das Kauf⸗ und Rathaus zieren, erregen auch die Bewunderung der Fremden. Auch der neue u. der alte Luiſenpark, ſowie der Friedrichspark, Haupterholungsplätze der Mannheimer, bieten überaus liebliche Bilder dar. Erſt durch die Einverleibung der Vororte iſt die Stadt Mannheim Waldbeſitzerin geworden. Sie hat den weitausgedehnten Neckarauer Wald in einen herrlichen Park verwandelt, deſſen Vorzüge durch die Preſſe gerühmt werden. Wie dieſer Park, ſo hat auch die Reiß⸗Inſel, die der Stadt vor einigen Jahren geſchenkt wurde, für die Naturfreunde und für alle Erholungsbedürftigen ſehr hohen Wert. Die meiſten Mannheimer, die den Waldpark auf⸗ uchen wollen, wählen den ausſichtsreichſten Weg auf dem Rhein⸗ mm. Dieſer war früher ſchon berühmt, iſt aber in der Neu⸗ zeit bedeutend verbreitert und erhöht worden. Schon im Jahre 1834 ſchrieb ein Schwärmer in einer Mannheimer Zeitſchrift: „Wollt ihr in Mannheim die Poeſie aufſuchen, ſo eilt auf den Rheindamm“. Mit jeder Stadterweiterung mußte ein Teil der großen Felder, der Obſt⸗ und Weingärten überbaut werden. Ehedem wurden nicht nur an der Bergſtraße, ſondern auch von dort den Neckar entl bis her an den Rhein Reben gepflanzt. Käfertal hat noch ſeine Wingertſtraße und im Waldpark ſind noch Rebenreſte zu ehen. Ein alter arauer Bürger erzählte mir einſt, in ſeiner ugendzeit ſeien die Neckarauer Buben im Herbſt in den Wald zogen, um ſich die dort gereiften Trauben ſchmecken zu laſſen. Seit dem Beſtehen des Parkes werden die zwei übrig gebliebenen, an Bäumen hoch deie Wbene Rebſtöcke ſorgfältig behütet. Das Buch„Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart“ teilt mit, im Jahre 1829 ſeien in M 6 noch Reben, damals ſchon eine Seltenheil in Mannheim, angebaut worden. In der Nähe der Altſtadt und in der Neckarvorſtadt ſind jedoch eingelne Rebftücke etwa 80 Jahre lang erhalten geblieben. In der Augarten⸗ wirtſchaft, der Kaiſerhütte gegenüber, trank man noch Ende der 70er Jahte Mannheimer Wein, der in dem ebenfalls dort ge⸗ legenen Rebgarten erzeugt worden war. Jetzt find auch einzelne Rebſtöcke hier eine Seltenheit geworden.—3 5 Bei den Erweiterungen im Süden und Oſten Stadt ein Höherlegen des Baubodens nötig geworden. Ungeheure Mengen Kies ſchleppte man auf Feldbahnen herbei. So entſtan⸗ den zwiſchen Rheinau und Seckenheim gewaltige Kiesbodenbuchten und an der Suſch die die beiden Orte verbindet der anſehnliche, jetzt durch Gebüf hübſch umrahmte Wagger⸗See der Firma Grün und Bilfinger, der das Bild unſeres ſübdli Gemarkungsteiles verſchönern half. Wer all dieſe rieſigen B vertiefungen be⸗ krachtet, kommt leicht auf die Frage: Wieviel Millionen Kubik⸗ meter Auffüllkies mögen wohl herbeigeſchleppt worden ſein? Die wor ſechzig Jahren noch größtenteils beſtehenden vielen und aus⸗ dehnten Sümpfe in Umgebung Mannheims bewirkten, daß ie hieſigen Geſundheitsverhältniſſe nicht beſonders günſtig waren. Der Typhus trat ziemlich häufig auf, und Mannheim war die einzige Stadt Badens, in der das Wechſelfieber(Sumpf⸗ Fieber) herrſchte, iſt gänzlich verſchwunden, nachdem die meiſten der Sümpfe, d. h. die alten Feſtungsgräben und andere natürliche trocken gelegt waren. Dadurch ver⸗ wand auch mancher häßliche Anblick. Noch in der zweiten Hälfte r 7oer Jahre konnte man in der Nähe der Kettenbrücke, tief 2 im Stadtgraben tote Katzen und andere Häßlichkeiten er⸗ icken. Durch das Ausfüllen der Sümpfe wurde und wird jetzt noch wertvoller Gartenbo gewonnen, ſo 8. B. bei dem nplatz. Der dort aufgefahrene Müll hat nach und nach einen anſehnlichen Werben— eine Gegenwarkspflicht! Von Dr. Albert May, Mannheim. Rede⸗ und Preſſefreiheit haben wir. Von ibr wird weiteſte Gebrauch gemacht. Wirklich von allen Seiten? Wer heute politiſche und berufliche Verſammlungen einigermaßen eifrig beſucht, könnte meinen, der alte Geiſt der Ruhe, des verſtändigen Handelns, des Durchdenkens einer Frage vor folgenſchweren Ent⸗ ſcheidungen, der Rückſichtnahme auf den Mitmenſchen und wie jene veralteten Tugenden des erzogenen Menſchen alle heißen, dieſer Geiſt der Sachlichkeit ſei durch die Neuerungsſucht, jenes Ver⸗ langen nach Veränderung um jeden Preis, ſelbſt um den der Verſchlechterung, völlig vertrieben worden. Ueberall aufgeregtes Schreien, perſönliche und oft auch tätliche Angriffe, Lächerlichmachen jeder anderen, vor allem ſeder„rückſtändig“ erſcheinenden Anſicht. überall viel anmaßende Jugend(der Geiſtes⸗ und Anſichtsreife ſo⸗ wohl wie dem Lebensalter nach), wenig auf tiefere Sachkenntnis —.— Urteil, wenig in Weſen und Entſtehung der Ein⸗ ichtungen und Zuſtände 5 Sind wirklich alle auf dieſer Höhe(oder Tiefe) angelangt? Gibt es keine ruhig und klardenkenden Staats. und Berufsange⸗ börige mit Verantwortlichkeitsgefühl mehr? Ihre Zahl iſt vielleicht gerade jetzt im politiſchen und beruflichen Leben im en; aber — ſie ſchweigenl Sie glauben, ihre Stimme gelte nichts mehr in der Landsgemeinde. Andere ſind der Anſicht, die Er⸗ ahrung werde auch jene Neuerer ohne Erfahrung und Allge⸗ meinpflichtgefühl zum Schweigen oder doch ihre Zuhörer und ifallnicker zum Nachdenken bringen. Ob dieſe Bedächtigen und Stillen im Lande die Zeitanzeichen nicht falſch verſtehen? Ob nicht auch heute noch oder gerade jetzt wieder ein verſtändiges Wort ſeinen Ort findet? Itt vielleicht das Werben für gute, ausgereifte edanken, ſelbſt ſolchen alt⸗erdgewachſener Art mit feſten, weitver⸗ reiteten Wurzeln im deutſchen Geiſtesleben zu einer Pflicht ge⸗ worden? Zu einer Allgemeinheits⸗, zu einer Gegenwartspflicht? Nicht Rückkehr in veraltete, gedanken⸗ und geiſtknechtende Zuſtände ſoll damit gepredigt werden. Dieſe iſt auch ſicherlich für jeden mitten im Gegenwarksleben ſtehenden Deutſchen für immer erwunden. Schrieb doch ſchon vor dem Kriege ein Geſchichts⸗ forſcher:„Wir Deutſchen brauchen lange, bis wir uns zu Neue⸗ fungen, beſonders auf ſtaatlichem Gebiete, durchgerungen haben. deaben wir aber einmal irgend eine politiſche Freiheit erkämpft, ann vermag uns niemand ſie wieder zu entreißen.“ Die Verſtän⸗ Aten u. Ruhigen denken nicht an eine Rückkehr zum„guten Alten.“ luch ſie ſtanden jahrelang im Schützengraben als Mannſchaften und Naen die ängel des früheren Syſtems am eigenen ehler und wollen keine ugen, die unſer erfahren. Aber ſie Gartenhügel gebildet, der wie die anderen Kleingärten, namentlich in der Jetztzeit dechgeſchh wird. Bauſchutt und Müll werden vor der Südfeite der Lanzſchen Fabrik bald den letzten Reſt des „Gießen“ ausgefüllt haben. Zwei ſchöne Eichen, wie einſame Wächter am Strand desſelben ſtehend, die noch an die Neit des dort ge⸗ ſtandenen Pulverturmes erinnern, werden wohl erhalten bleiben. Der im Bogen bis Neckarau hinziehende, mit Weidenbäumen und Pappeln beſetzte Teil des Gießen, der ein breiter Sumpfgraben iſt, wird von dieſem Vorort aus auch nach und nach ausgefüllt. Es iſt intereſſant, die ſehr mühevolle Herſtelluna von Gärten über den Sümpfen zu beobachten. Wer dem zu lockeren Müll⸗Garten⸗ boden, dem namentlich Aſche und Ruß eine überaus große Frucht⸗ barkeit geben, die allzu große Regen⸗Durchläſſigkeit nehmen will, gräbt in ſeiner„freien“ Zeit mehrere Meter tief hinab, um Lehm und Sand dem erſteren beimiſchen zu können und drunten Steine, Blech⸗ und anderes Gerümpel zu verſenken. Erſtere Arbeit lohnt ſich 5 Mannheim hat jetzt 1360 Schrebergärten und ungefähr 5000 Kriegsgärten, alſo etwa 6360 Kleingärten. Nimmt man eine Familie zu durchſchnittlich fünf Köpfen an, ſo kann man finden, daß dieſe ſtädt. Kleingärten etwa dem 7. Teit der Mannheimer ſeine Gemüſe und dazu noch einen kleinen Teil feiner Kartoffeln liefern. Da aber auch ein Teil unſerer Landwirte Aecker in Klein⸗ gärten zerteilt und verpachtet hat, ſo iſt die Zahl der garten⸗ beſitzenden Familien noch größer. Es iſt dringlich zu wünſchen, daß alles zuſammen hilft, um unſer Mannheim, das ja einſt ein Gartendorf war, immer noch mehr zu einer Gartenſtabt zu machen und ſein Weichbild ſo auch zu verſchönern. Hätten wir die Kleingärten nicht gehabt, ſo wäre ſes in der wochenmarktloſen Zeit noch weit mehr hieſigen Haus⸗ frauen ſchlimm ergangen bei Erwägung der Frage:„Was koche ich denn heute?“„Dem Fleiß wird der Preis“. Das haben von jeher die Mannheimer Bürger, die Handels⸗ und Fabritherren bewieſen. Das beweiſt jetzt auf dem Weichbilde Mannheims auch der ſogen.„untere“ Stand bei ſeiner Veränderung dieſes Bildes. 4. Das Arbeitsnachweisweſen in Mannheim. In früheren Veröffentlichungen der Tagespreſſe iſt über das Arbeitsnachweisweſen am hieſigen Platze berichtet worden; allſeitig wurde der Wunſch nach einem„Neuaufbau“ auf anderer Grundlage geäußert. Einen Schritt vorwärts bedeutete hierin die mit 1. Jan. 1920 vollzogene Vereinigung des Arbeitsnachweiſes der Induſtrie mit dem ſtädtiſchen Arbeitsamt. Einen weiteren Fortſchritt ſtellt die mit 1. Juli 1920 eingeführte Neuordnung in der Abteilung für männliche Arbeitskräfte dar. Hiernach ſind die bisherigen ſelbſtän⸗ digen Nachweisſtellen in den Vororten als ſolche aufgehoben, im Hauſe N 6, 4 ſind dagegen Facharbeitsnachweiſe für die einzelnen Berufsgruppen eingerichtet worden. Die Verteilung auf die einzelnen Räume iſt dergeſtalt durchgeführt, daß die Vermitte⸗ lung der Facharbeiter ſämtlich im erſten Obergeſchoß ſtattfindet. Im Zimmer 3 werden die Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchinenindu⸗ ſtrie, ſowie der Holz⸗, Papier⸗ und Lederinduſtrie, im Zimmer 4 die im Baugewerbe tätigen Perſonen, im Zimmer 5 die Facharbeiter für Handwerk und Kleingewerbe, im Zimmer 6 jugendliche Arbeiter vermittelt und Berufsberatung mit Lehrſtellenvermittlung ausgeübt. Die ungelernten Arbeiter haben ſich im Erdgeſchoß Zimmer 2 zu melden, landwirtſchaftliche Arbeiter und Gärtner im Zimmer 1b, während die Beratung und Vermittlung von Kriegsbeſchädigten und Erwerbsbeſchränkten im Zimmer 1c erfolgt. Durch dieſe Neueintei⸗ lung erübrigte ſich die Weiterführung der beiden Zweigſtellen Schwetzingerſtraße 17 und Langſtraße 6. Arbeitſuchende der genannten Berufsgruppen haben ſich vom 1. Juli 1920 ab erſtmals bei dem für ihren Beruf zuſtändigen Fach⸗ nachweis N 6, 4 anzumelden. Hier erfolgt ihre Vormerkung zur Arbeitsvermittlung, wie auch die Zuweiſung eines Arbeitsplatzes. Die weitere tägliche Kontrolle(Abſtempelung der Vormerk⸗ oder Erwerbsloſenkarte) findet für die in den Vororten wohnenden Er⸗ werbsloſen in der dortigen Nebenſtelle ſtatt, ſobald die Ueberweiſung dahin durch den Fachnachweis erfolgt iſt. Durch dieſe Neuordnung iſt es möglich, die im Gemeindebezirk Mannheim wohnenden Ar⸗ beitslofen reſtlos für den Arbeitsmarkt zu erfaſſen und eine unwill⸗ kürlſiche Zurückſetzung eines in einem Vororte wohnenden Arbeits⸗ ſuchenden zu verhüten. Es iſt das Beſtreben des Arbeitsamtes, den Arbeitsnachweis weiter auszubauen, um den berechtigten Forde⸗ rungen der Arbeitsſuchenden wie auch den Wünſchen der Arbeit⸗ geberkreiſen weitgehend gerecht zu werden. St..⸗B. Verſetzt wurden Oberjuſtigſekretär Fridolin Spie gel⸗ 11. beim Landgericht Karlsruhe zum Amtsgericht daſelbſt und arl Thum beim Amtsgericht Karlsruhe zum Landgericht daſelbſt, ſowie Werkſtättevorſteher Paul Seifriz in Haltingen nach Baſel. *Kirchliches. Der von dem Herrn Erzbiſchof auf die Pfarrei Gündelwangen, Dekanats Neuſtadt, ernannte Pfarrer Joſeph Wäl⸗ dele, bisheriger Pfarrverweſer daſelbſt, wurde kirchlich eingeſetzt. 8 Farbenänderung der Freimarken. Infolge der neuen Ge⸗ bührenſätze iſt der Bedarf an den bisher zweifarbig gedruckten Mar⸗ ken zu 30, 40 und 50 Pfg. ſo geſtiegen, daß die Reichsdruckerei die⸗ ſen erhöhten Bedarf mit den vorhandenen Zweifarbendruck⸗Maſchi⸗ nen nicht bewältigen kann. Neue Maſchinen ſind unter den heutigen Verhältniſſen mit langen Lieferungsfriſten zu erhalten. Die Herſtellung der Marken nach den aus dem Wettbewerb gewonnenen Bildern iſt infolge Ueberlaſtung der Reichsdruckerei und anderer un⸗ vermeidbarer Umſtände leider noch nicht ſo weit vorgeſchritten, daß ſie die am meiſten gebrauchten Marken ſchon jetzt durch die Neu⸗ ausgabe erſetzt werden können. Die Reichsdruckerei iſt deshalb ge⸗ zwungen, ſämtliche Pfennigwerte der Germania⸗Marke einfarbig neu aufzulegen. Bei dieſer Gelegenheit ſollen gleichzeitig die neuen Gegenwerte des Weltpoſtverkehrs, früher 5, 10 und 20 Pfg., die in⸗ folge der Valutaverhältniſſe auf 20, 40 und 80 Pfg. erhöht werden mußten, in der durch die Ausführungsbeſtimmungen zum Weltpoſt⸗ bertrag feſtgeſetzten Farbentönen gruͤn, rot und blau gedruckt wer⸗ den. Es hat ſich daher nicht vermeiden laſſen, Marken abweichen⸗ der Werte der beiden Ausgaben in den gleichen Farben herzuſtellen. Um Verwechslungen einzuſchränken, ſollen die Marken der neuen Art möglichſt nicht eher ausgegeben werden, als bis mit den alten Beſtänden geräumt iſt. Es empfiehlt ſich daher zur Zeit, ſich nicht mit großen Beſtänden einzudecken. Nachſendung von Zeitungen in die Sommerfriſche. Wer ſeine Zeitungen in der Sommerfriſche ohne Unterbrechung weiter beziehen will, verſäume nicht, ihre Nachſendung rechtzeitig und bei der richtigen Stelle zu beantragen. Die richtige Stelle iſt für die durch die Poſt bezogenen Zeitungen das zuſtellende Poſtamt des bisherigen Wohnorts, für nicht von der Poſt gelieferte der Ver⸗ lag ſelbſt oder der Zeitungsagent, Spediteur, Buchhändler uſw., der den Bezug bisher vermittelt hat. In beiden Fällen muß der An⸗ tragſteller genau angeben, wohin, von wann ab und wie lange die Zeitungen nachgeſandt werden ſollen. Die Ueberweiſung jeder durch die Poſt bezogenen Zeitung koſtet 2 K. Vordrucke zu Nachſendungs⸗ anträgen erhält man unenkgeltlich beim Poſtamt. Wegen der Weiter⸗ überweiſung der von der Poſt nachgeſandten Zeitungen bei wieder⸗ holtem Ortswechſel und wegen der Rücküberweiſung bei der Rück⸗ kehr nach Hauſe muß man ſich immer an das Poſtamt wenden, das die Zeitungen unterwegs zuletzt ausgeliefert hat. Die Weiterüber⸗ weiſung koſtet wieder 2„ für jede Zeitung; die Rücküberweiſung iſt koſtenfrei. 5 *Einreiſeerleichterungen nach der Schweiz. Der ſchweizeriſche Bundesrat gewährt weitgehende Erleichterungen für die Einreiſe und den Aufenthalt nach bezw. in der Schweiz. Die Grenzkontrolle wird nunmehr ſehr vereinfacht und die Grenzgebühr aufgehoben. Die Inlandskontrolle beſchränkt ſich auf eine einzige Anmeldung am erſten Aufenthaltsort. Im übrigen iſt gänzliche Bewegungsfreiheit zugeſichert. Die Abmeldefriſt iſt ebenfalls aufgehoben. Dieſe Ver⸗ fügung tritt am 15. Juli in Kraft. * Aufgefundenes Geld. Es würde u. a. aufgefunden: Im März: am 21. im Zug 3505 ein Geldbeutel mit 45 M. 17. Pfg., ab⸗ geliefert in Bruchſal; im April: am 8. auf dem Bahnhof Villingen der Betrag von 28.; am 9. im Zug 28 ein Geldbeutel mit 15 M. 35 Pfg., abgeliefert in Riegel; am 12. auf dem Bahnhof Baſel Bad. Stb. der Betrag von 120.; am 16. auf dem Bahnhof Burkheim⸗ Biſchoffingen ein Geldbeutel mit 31 M. 20 Pfg., abgeliefert in Riegel;: am 16. auf dem Bahnhof Würzburg der Betrag von 15.; am 18. auf dem Bahnhof in Lahr⸗Stadt der Betrag von 80.: am 18. im Zug 653 der Betrag von 20 M. 20 Pfg., abgeliefert in Appenweier; am 20. im Zug 1650 ein Geldbeutel mit 34 M. 25 Pfg., abgeliefert in Waldshut: am 29. auf dem Bahnhof Freiburg Brsg. ein Geldbeutel mit 11 M. 60 Pfg.; im Mai: am 2. auf dem Bahn⸗ hof Welſchingen der Betrag von 21.; am 4. im Jug 17 eine Geldmappe mit 105., abgeliefert in Riegel; am 5. im Zug 388 ein Mäppchen mit 70., abgeliefert in Zimmern; am 5. auf dem Bahnhof Denzlingen der Betrag von 12.; am 6. auf dem Bahn⸗ hof Karlsruhe eine Brieftaſche mit 243 M. 20 Pfg.; am 6. im Zug 2306 ein Geldbeutel mit 170., abgeliefert in Karlsruhe; am 9. im Zug 347 eine Damenhandtaſche mit Geldbeutel und 56., ab⸗ geltefert in Heidelberg; am 10. auf dem Bahnhof Freiburg(Brsg.) ein Geldbeutel mit 24 M. 65 Pfg.; am 14. auf dem Bahnhof Her⸗ bolzheim(Brsg.) der Betrag von 10.: am 15. auf dem Bahnhof Karlsruhe der Betrag von 21 M. 45 Pfa.; am 15. auf dem Bahnhof Mannheim der Betrag von 5.; am 15. auf dem Bahnhof Rheinau ein Geldbeutel mit 10.; am 15. auf dem Bahnhof Baſel Bad. Stb. der Betrag von 10.: am 16. im Zug 975 eine Handtaſche mit Geldbeutel und 15 M. 45 Pfg., abgeliefert in Karlsruhe: am 16. auf dem Bahnhof Heidelberg ein Geldbeutel mit 19 M. 80 Pfg.; am 18. im Zug 366 der Betrag von 82., abgeliefert in Heidelberg; am 19. im Zug 736 ein Geldbeutel mit 24 M. 58 Pfg., abgeliefert in Durmersheim; am 21. auf dem Bahnhof Heugſtetten der Betrag von 10.; am 21. auf dem Bahnhof Heidelberg der Betrag von 60.; am 22. im Zug 922 ein Mäppchen mit 309., abgeliefert in Freiburg(Brsg.): am 22. im Zug 6072 ein Handtäſchchen mit 2 Geldbeutel und 16 M. 3 Pfg., abgeliefert in Krozingen: am 24. auf dem Bahnhof Freiburg(Brsg.) ein Geldbeutel mit 19 M. 8 Pfg.: am 24. auf dem Bahnhof Karlsruhe ein Geldbeutel mit 15 M. 35 Pfa.; am 24. im Zug 443 eine Brieftaſche mit 47 M. 80 Pfg., ab⸗ geliefert in Steinsfurt; am 24. im Zug 660 ein Geldbeutel mit 15 M. 15 Pfa., abgeliefert in Kork; am 25. im Zug 3124 ein Geld⸗ beutel mit 4 M. 85 Pfg., abgeliefert in Heidelberg; am 25. auf dem Bahnhof Baden⸗Baden ein Geldbeutel mit 56 M. 70 Pfg.: am 25. auf dem Bahnhof Gottmadingen der Betrag von 50.; am 26. auf dem Bahnhof Mannheim der Betrag von 20.: am 31. auf dem Bahnhof in Heidelberg der Betrag von 2 M. 90 Pfga.: im Juni: am 2. auf dem Bahnbof in Lörrach der Betrag von 20 M. ch. Vom Haupimarkt. Die Beſucher des Hauptmarktes waren heute früh überraſcht von der Menge der Zufuhren in Obſt und Gemüſe. Wenn dieſe hinter den Friedenszufuhren noch zurück⸗ bleiben, ſo ſprechen hierfür verſchiedene Gründe. Immerhin läßt ſich aber in der Beſchickung des Marktes durch die Erzeuger eine anhaltende Beſſerung konſtatieren, die letzten Endes auf die günſtige Witterung zurückzuführen iſt. Unter den Pfälzer Erzeugern und Händlern herrſchte heute früh wiederum ſtarker Verdruß gegen die neueſte Verordnung der Kreisſtelle Ludwigshafen, die heute früh ohne Erlaubnisſchein nicht“ über die Nheinbrücke ließ. Vaterland gum e verhetzter Maſſen machen. Sie wollen aufbauen auf dem Alten,„tm guten Alten in Treue halten.“ Sie wollen die Entwicklungsgeſetze, die uns die Staaten⸗, die Menſch⸗ lehrt, nicht verlachen laſſen. Sie wollen, daß utſchland nicht ein kümmerlicher Baum mit zahlreichen Waſſer⸗ ſege und zn wird. Sie wünſchen ihr Vaterland, den Deutſchen, eſt und knorrig, unverzweigt, einfach und hart. Sie wollen auf den Trümmern des eingeſtürzten Staatshauſes einen einfachen, aber feſten, einheitlichen Bau, der nichts mit einem Schildbürger⸗ haus gemein hat. ie meinen, daß nicht Schwätzen, ſondern Können, Erfahrung und ruhiges, Handeln zum Fem meiſter befähigt und ſehen li ein ſicheres und wohnliches Heim als einen unbewohnbaren Zukunftsbau. National⸗Theater Mannhzeim. Nach Damaskus. Vorſtellung im Schauſpiel— Strindbergs monumen⸗ tales Werk, die Kraftprobe unſeres Dr. Wend⸗ hauſen, deren wir immer dankbar eingedenk bleiben werden, und zugleich der Abſchiedsabend Max Grünbergs, deſſen un⸗ ſewöhnlich ſtarkes Talent die Aufführung dieſes Werkes über⸗ aupt ermöglichte. Die NN zermalmende Wucht ſeiner Auf⸗ aſſung des„Unbekannten, iſt bis zur letzten Wiederholung nicht im geringſten ſchwächer geworden, und ſo trugen wir denn auch am Samstag wieder die erlöſende Stimmung eines Dichterwortes mit dem Eindruck heim daß es durch dieſen Künſtler die klare Deu⸗ tung gefunden hatte. Der Abſchied von Grünberg geſtaltete ſich überaus herglich. Ihm fehlte auch nicht ein merklicher Hauch von Achtung, wie ſie dieſen Künſtlern gegenüber nur am Platze iſt. Auch Dr. Wendhauſen wurde wiederholt gerufen. Ein ehren⸗ voller Abſchiedsabend auch für ihn. A. M. Lohengrin. Eine Abſchiedsvo eeg für Fräulein Elfriede Müller und Herrn Walter Günther⸗Braun, in der eine ſeltene Ortrud (Fräulein Minny Leopold) und ein älterer Heerrufer(Herr Hugo Voiſin) recht verdienſtlich mitwirkten. Nach dem zweiten Akte be⸗ gann ein fruchtbarer Blumenregen und die Wogen der Begeiſterung gingen bereits hoch. Das Ende der Vorſtellung und die Abſchieds⸗ huldigungen konnte ich— bei den jetzigen Verkehrsverhältniſſen— freilich nicht mehr erleben. Nachdem der erſte Zwiſchenakt nämlich volle 25 Minuten gedauert hatte, ließ ſich das Ende, das man vor⸗ ſichtigerweiſe auf„nach zehn Uhr“ angegeben hatte, auf etwa 3411 berechnen. Und Wagner verlangte für ſeinen ſtrichloſen Lohengrin nur die Dauer von 6 bis höchſtens 934. Mit Einrech⸗ Als— 75 nung der Zwiſchenpauſen! Vor 7, Jahren Die Rezitation, die der Meiſter als großer Dramatiker„ſo lebhaft und ſprechent wie möglich, in beſtimmtem friſchem Tempo, natürlich auch mit verſtändigen Freiheit, aber eher feuriger werdend als zurückhaltend“ meinte, wird immer kangſande Sie ſchleppte ſich auch geſtern im Allgemeinen ſchlaff, gedehnt und„ohne Sprache“ dahin. Ein Schauſpieler würde dieſe ganze Rezitation ſehr ſonder⸗ bar finden Fräulein Elfriede Müller kehrt zum Konzertſaale zurück, Herr ſiedelt zunächſt nach Dortmund über. Wir verlieren mit ihm einen geborenen Dramatiker, einen Künſtler voll Leben, Feuer und Begeiſterung der auch als Konzertſänger(als techniſch und geiſtig gebildeter Bͤchſänger vor allem) bedeutende Erinnerun⸗ gen hinterläßt Wir wollen ihn und ſeine echte Künſtlerſchaft von 1912—1920 nie vergeſſen! A. Bl. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. 8 Theaternachricht. In der heutigen Prüfungzaufführung der Opernſchule des Nationaltheaters, deren Beſchluß die komiſche Oper in einem Akt von Gluck„Der betrrogene Kadi! bil⸗ det, ſind die Partien wie—— beſetzt: Der Kadi— Hugo Voiſin, Fatime— Käthe Carbin, Zelmire— Eliſabeth Trautmann, Nura⸗ din— Karl Meckler, Omar— Hermann Kupfer Omega— Gert⸗ rud Lauer. Die Aufführung beginnt um 7 Uhr. Kleine Mitteilungen. OAus der Lehrzeit eines Malers. Im Juliheft des„Schwäbi⸗ ſchen Bundes“ iſt die verſchollen geweſene Selbſtbiographie des aus dem Badiſchen ſtammenden Soldatenmalers Joh. Baptiſt Seele(1774—1814) abgedruckt, die allerlei reizvolle Anekdoten aus deſſen früheſten erßen Nalgerſug enthält. Um das Hand⸗ werkszeug zu ſeinen erſten Malverſuchen ſich zu beſchaffen, fer⸗ 85 der junge Künſtler, deſſen Vater gemeiner Soldat im ſchwä⸗ biſch⸗fürſtenbergiſchen Kreiskontingent war und daher für ſolche Liebhabereien ſeineg Sprößlings kein Geld übrig hatte, aus den Haaren, die er ſeiner Mutter abſchneiden durfte und die er in abgenutzte Federkiele band, Pinſel; Tinte und Ziegelſtaub, mit dem der Vater ſeine Waffen gu putzen pflegte, waren die Farben, und damit ja die Ekala recht vollſtändig werde, brachte ihm die Mutter zuweilen Ochſengalle vom Metzger, die er ſtatt des Ockers benützte. Alz ſchließlich der Achtjährige mit ſeinem erſten Ver⸗ dienſt aus einem Soldatenbildchen ſich eine Farbſchachtel kaufen durfte, war ſein Glück vollſtändig:„Ich rieb mir Farben, ver⸗ dünnte ſie mit gewöhnlichem Hanfſamenöl und that ſie, weil ich ſie in meiner Unkenntniß ſo dünn wie Waſſerfarben gemacht Atte, in blecherne Geſchirre. Es war gerade Jahrmarkt in dem Städt⸗ lein, und mein Vater, der als Polizeiſoldat dabei Dienſt thun mußte, nicht zu Hauſe. Friſch machte ich mich ans Werk, Es Verordnung gegen die Mannheimer Bevölkerung veranlaßte, iſt Ausrede, er habe das Geld in Stuttgart verloren, wurde vom Schöffenge⸗ die drei Diebe abgeurteilt. naten Zulage, der Maſchiniſt zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. ſich jetzt überblicken läßt— nur einen Schönheitsfehler davonträagt. Sie wurde zu drei Monaten 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Fomttdergch Freiburg hier auf dem Leihamt zu verſetzen, erregte * liche Summe ab. Es dauerte ziemlich lange, bis die Genasführte konnte. bugen kannten Literaturhiſtoriker Profeſſor Dr. Richard Dohſe, das Heft Braut, eine Schneiderin anfangs der vierz er ihm weniger 1. Do und als wing in Koblenz. So werden jedesmal tüchtige 4. Seite. Nr. 302. mannheimer General · Anzeiger. ¶ Mittag ·Au sgabe.) Montag, den 12. Juli 1920. Was die Kreisſtelle Ludwigshafen zu dieſer wiederum ſo ungerechten vorläufig noch ein Rätſel. Jedoch muß heute ſchon gegen dieſe Verordnung energiſch Stellung genommen und ihre Aufhebung ver⸗ langt werden, da ſie einen ganz unliebenswürdigen Erlaß gegen Mannheim darſtellt. So ſtanden heute früh wieder Wagen an Wagen auf der Pfälzer Rheinbrückenſeite, die für Mannheim be⸗ ſtimmt waren. Was mehr wie 10 Zentner an Obſt und Gemüſe hatte und ohne Ausfuhrſchein war, mußte abladen oder umkehren. Man kann dieſe Maßnahme umſo weniger verſtehen, als ſowohl nach dem Saargebiet wie nach dem Rheinland Obſt und Gemüſe waggonweiſe abgeſchickt wird. Die Preiſe auf dem heutigen Haupt⸗ markt ſind die vom Samstag: aller Vorausſicht nach tritt für die nächſten Tage noch eine weitere Senkung ein. 15 Mannheimer Strafkammer. § Straflammer 3. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Dr. Viſcher. Ohne Bezugsſchein und über Höchſtpreis hatte der Landwirt Auguſt Stein in Ilvesheim Kartoffeln verkauft und war dafür vom Schöffen⸗ gericht zu 4 Monaten Gefängnis und 1500 Geldſtrafe verurteilt worden. Er legte Berufung ein und erreichte damit, daß die Geldſtrafe als genügende Sühne erachet wurde. Vert.:.⸗A. Dr. Ebertsheim. 2000 unterſchlagen hat der Händler Wilhelm Däublin, die dieſer von Wirt Weller zur Auslöſung bahnlagernder Ware erhalten hatte. Seine richt nicht geglaubt und eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten gegen ihn ausgeſprochen. Däublins Berufung änderte daran nichts. Ein Faß Wein im Werte von 380& ſtahlen drei Burſchen in der Nacht vom 12. zum 13. Auguſt v. Is. aus einem Eiſenbahnwagen, der im Bahnhof Neckarſtadt der preußiſch⸗heſſiſchen Bahn ſtand. Erſt jetzt wurden J Der Schreiner Georg Leimberger und der Taglöhner Adolf Blank erhielten je 4 Monate, der Mechaniker Wilhelm Noe 3 Monate Gefängnis. 5 Vom Wächter überraſcht wurde der 53 Jahre alte e Karl Dietz aus Leiberſtadt, als er in den Süddeutſchen Oelwerken einen Treib⸗ riemen im Werte von 1200“/ abhängte. Er bedrohte den Wächter mit dem Meſſer. Dietz wurde zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Kellner Arthur Bohn, der erſt letzte Woche von der Strafkammer wegen Wäſchediebereien zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden war, hattz ſich heute wegen eines weiteren Streiches zu verantworten. Vom Speicher des Hauſes Mittelſtraße 37 holte er unlängſt Wäſche im Werte von 450 Mark, die ihm ein Maſchiniſt zum Teil verkaufte. Bohn wurde zu 5 Mo⸗ Mannheimer Schöffengericht. Wegen Duldung von Glücksſpielen hatten ſich der Wirt Sebaſtian Hemberger und die Wirtsehefrau Frankl vor dem Schöffengericht zu verantworten. In ihren Lokalen hatte eine paſſionierte Spielergeſellſchaft gepokert und„Meine Tante, Deine Tante“ geſpielt. Daß dabei ſehr erhebliche Umſätze gemacht worden ſein müſſen, geht daraus hervor, daß einer der Beteiligten 70 000 Mark verloren hat. Beide Angeklagte wollen nicht gewußt haben, daß es ſich um Elücksſpiele handelte, Frau Frankl machte außerdem geltend, daß ſie nicht als Stellvertreterin ihres Mannes im Sinne der Verantwortlichkeit für das, was in ihrem Lokal geſchieht, ange⸗ ſprochen werden könne. Das Gericht erkannte dieſen Einwand an und ſprach ſie aus dieſem Grunde frei, ihr Mann wird ſich nun wegen der Sache zu verantworten haben. Hemberger glaubte man ſeine Unſchuld nicht, der Umſtand, daß er das Lokal für die Glücks⸗ ſpieler frei hielt und ſie ſogar in ſeinem eigenen Schlafzimmer ſpielen ließ, ſprachen zu ſehr dagegen. Er wurde zu 1500 Mark Geldſtrafe verurteilt. In der Trunkenbeit warf der 28 Jahre alte Arbeiter Hch. Klink ohne Grund dem Sattler Brugger in der Wirtſchaft„zum Walfiſch“ eine Weinflaſche an den Kopf. Brugger trug erhebliche f Verletzungen davon, die Wunde aing bis auf den Schädelknochen und legte dieſen frei. Lediglich einem gütigen Geſchick hat es der Verletzte zu verdanken, daß er noch am Leben iſt und— ſoweit es Man billigte dem Angeklagten mildernde Umſtände zu und erkannte auf 1 Monat Kibdieen Eine Schleichdiebin iſt die Kontoriſtin Anna Stuber. Sie läßt ihre we blichen Reige ſpielen und benützt dann die Gelegen⸗ heit, ihre jeweilige Begleitung um Wertgegenſtände zu ſchröpfen. Einen Vermeſſungsapparat, den er im Auftrage ſeiner Firma hier abliefern ſollte, verſuchte der Angeſtellte Ernſt Mayer von mit aber die Aufmerkſamkeit des Beamten. Wegen Unterſchlag⸗ ung gibt es 6 Wochen Gefängnis. ine Kriegsbraut ſchaffte ſich der verheiratete Landwehrmann Johann Hunginger von Lörrach hier in Mannheim an. Seine r Jahre, wußte An⸗ daß Hunzinger verheiratet war, ſpäter als ſie dahinter am, verſicherte er ihr, er habe die Scheidung eingeleitet, der Ter⸗ min ſtünde bevor und ſobald die Sche dung vollzogen wäre, wollte er ſie heiraten Er verſtand es, die Braut zu täuſchen, ihr Liebesbrieſe, ſorgte für ein lebendiga; Pfand ſeiner Liebe, und knöpfte dem betrogenen Mädchen nach und nach eine ganz anſehn⸗ merkte, daß ſie Hunzinger nur ein ſogen.„Kriegsanhängerle“ war. Hunzinger wurde wegen Betrugs zu einem Monat Gefängnis ver⸗ Urteilt. 5 12 war ein in Kupfer geſtochener Mädchenkopf, nach welchem ich den erſten Verſuch wagen pollte. 5 hatte mir Leinwand aufgeſpannt, dieſe vor mich hin auf den Teſch gelegt und muthig zu arbeiten angef. 5 wenigen Stunden angeſtrengten Fleißes erſchien das Bild vollendet. Meine Freude war groß. Ich hatte das Wert, um es in der Ferne betrachten zu können, auf das Ofengeſims f e war in freudiger . n, und ihn zu bitten, nach Haus zu kommen und die Herr⸗ lichkeit in e nehmen. Ez berſtrach wohl eine Stunde, bis ich den Erſehnten auf dem volkreichen Jahrmarkte finden Als ich ſeiner endlich habhaft geworden, ging er ſogleich mit, erſtaunt darüber, daß ich 1799 ferkig 25 Wie wir aber in die Stube traten— welch ein Anblick.— Mein Werk war ganz unkenntlich geworden. Die allzuflüſſigen Oelfarben waren in Jolge der ſenkrechten Stellung der Bildfläche ſo in und durchein⸗ andergefloſſen, daß der ganze Ofen davon beträufelt war. Der Vater, aufgebracht über den Unverſtand ſeines Sohnes, ertheilte dieſem e ne handgreifliche Lektion, die wohl noch einige Stunden in den Gliedern des verblüfften Künſtlers nachſummte, während iug unt verſtehen gab, er möge die Farben künftig ſt ig anteiben!“ Literatur. Die Auskunft. Eine Sammung er geordneter Nachſchlage⸗ über alle Zweige von Wiſſenſchaft, Kunſt und Technik, unter Mit⸗ arbeit erſter Fachteute herausgegeben von Dr. Franz Paehler, Koblenz. Heft: Neuere deutſche Literatur von Profeſſor Dr. Richard hſe. 2. Heft: Muſik von Dr. Hans Burkhardt. 3. Heft: Phyſik von Tr. Franz Paehler. Verlag von Willy Ehrig, Heidel⸗ berg. Wenn es auch bwen als ſei unſere Zeit einem alles verheerenden Materkalismus verfallen, ſo iſt der Sinn für das Geiſtige als das Dauernde und der daraus erwachſende Drang— Bildung im deutſchen Volke erfreulicherweiſe nicht ganz erſtorben, und überall regen ſich tatkräftige und zukunftweiſende Männer, um dem Bildungsbedürfnis der weiteſten Kreiſe entgege zukommen. Volkshochſchulkurſe, Vortragsreihen und wiſſenſchaft⸗ liche Führungen gehören zu den Veranſtaltungen, die die Freude an gei⸗ ſtigen Gütern und die Luſt zu ſyſtematiſcher 2 Neſal Arbeit fördern ſollen, und es ſind auf dieſem Wege ſchon erfreuliche Reſultate zu verzeichnen ge⸗ weſen. Andererſeits hat ſich herausgeſtellt, daß den meiſten Beſuchern der Beranſtaltungen allerlei Vorausſetzungen ſehlten, um das Gebotene feſt in ſich verankern zu können. Dieſe Erkenntnis und die wachſende Verteuerung 750 dem Büchermarkt haben deshalb den Plan zur Herausgabe einer wohl⸗ ſeilen Sammlung lexikaliſch geordneter Nachſchlagebücher keifen laſſen, die unter dem Titel„Die Auskunft“ in handlichem Taſchenformat das Weſent⸗ liche zur Orientierung auf allen Gebieten des Wiſſens, der Kunſt und der Technik enthält. Bis jetzt liegen die drei erſten in ſich abgeſchloſſenen Büch⸗ lein vor: Neuere deutſche Literatur, bearbeitet von dem be⸗ 1“ von dem Frankfurter Muſikgelehrten Dr. Hans Burkharde drittes 19 954 ik“ von Provinzialſchulrat Dr. Franz Paehler 8 d die Agebniſe ibres 1 15 in wichtige Wiſſensgebiete, und da die bniſſe 5 2 ſrole Helt 855 wird„Die Austunft⸗ nicht nur Schülern „Muſi wälzten ſich neue Maſſen heran, (1. April 1920 bis 1921) wurde auf 67 Pfg. feſtgeſetzt und derung aſt fortgerannt, meinen Vaker zu I gebrachte als Haus⸗Statuen aus dem 15. Vereinsnachrichten. )( Badiſcher Frauenverein. In der in Karlsruhe abgehal⸗ tenen Jahresſitzung des engeren Ausſchuſſes des Bad. Frauenvereins gab der Generalſekretär, Geh. Rat Müller einen eingehenden Bericht über die ſchwierige, aber keineswegs hoffnungsloſe Lage des Vereins. Bei Beſprechung der einzelnen Tätigkeitsgebiete legte er den Zweigvereinen als vor⸗ nehmſte und dringlichſte Aufgabe die Abhaltung von hauswirtſchaft⸗ lichen Kurſen aller Art warm ans Herz. Die Mitteilungen über den Stand der Zentralfonds ließen erkennen, daß trotz aller Schwierig⸗ keiten der Geſamtabſchluß ein befriedigendes Ergebnis hatte. U. a. wurde beſchloſſen, die bisher übliche Auszeichnung von Dienſtboten vom Verein fortzuſetzen. Des ferneren einigte man ſich dahin, die diesjährige Landesverſammlung in Lahr abzuhalten.— Auf Einladung der Großherzogin Luiſe fand im Schloß Baden ein Schweſternfeſt ſtatt, bei welchem 23 Schweſtern, darunter die Generaloberin und vier weitere Oberinnen Ehrenkreuze für 10⸗ bis 40⸗jährige Dienſte verliehen erhielten.— Aus der von der Großherzogin Luiſe errichteten Stiftung„Witwentroſt“ zur Unterſtützung armer Witwen ſoll das Zinserträgnis für das Jahr 1918⸗19 an bedürftige Witwen, die eine öffentliche Unterſtützung vicht erhalten, aus dem Landeskommiſſar⸗Bezirk Konſtanz vergeben werden lener Krieger an Kriegerwitwen wird für den gleichen Landes⸗ kommiſſärbezirk verliehen. Bewerbungsgeſuche ſind an die Zweig⸗ vereine des Bad. Frauenvereins der betr. Amtsbezirke zu richten. Aus Luòwigshafen. Das Ludwigshafener Parkfeſt, das dieſes Jahr zum erſten Male wieder nach dem Krieg in Geſtalt eines großen Wohltätig⸗ keltsfeſtes zu! Gunſten des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsleilnehmer, Hinterbliebenen und Kriegsgefangenen von der Ludwigshafener Ortsgruppe dieſes Verbandes veranſtaltet wurde, hatte ſeine alte Anziehungskraft auf die nähere und weitere Um⸗ gebung unſerer Stadt ausgeübt. Wie in den vor dem Krieg unter ſtädtiſcher Regie abgehaltenen Parkfeſten, zogen auch dieſes Mal zehntauſende von Menſchen nach dem Stadtpark und Wie⸗ ſen, um einmal wieder die Alltagsſorgen von ſich abzuſtreifen und ſich zu amüſieren. Die Rmmelplätze, wo Karuſſels, Schau⸗ buden uſw. für die Beluſtigung des Volkes ſorgten ſowie die Bier⸗ und Weinbuden waren gegen Abend zum Brechen voll. In der großen Feſthalle, wo das Ludwigshafener Konzertorcheſter(frühere Speherer Pionierkapelle) unter Leitung ſeines altbewährten Ober⸗ muſikmeiſters a D. Fritzſche konzertierte und verſchiedene Ge⸗ ſangvereine Lieder vortrugen, herrſchte geradezu ein lebensgefähr⸗ liches Gedränge. Die meiſten Gaſtſtätten hatten durch den Maſſen⸗ anſturm gegen 7 Uhr abends ausverkauft und als eine Stunde ſpäter wieder neuer Stoff durch Autod beigeſchafft worden war, um Gambrinus zu huldigen. Ebenſo war es ir den Wein, und Kaffeebuden. Für die leib⸗ lichen Genüſſe war ebenfalls reichliche Vorſorge getroffen. Ganze Berge von Würſten wurden vertilgt, wie überhaupt alle Verkaufs⸗ ſtände, bei denen es etwas eßbares gab, reißenden Abſatz hatten. Ein großes Kontingent der Beſucher ſtellte wieder die Nachbarſtadt Mannheim. Tauſende wanderten über die Rheinbrücke, um ſich auf pfälziſche Art zu amüſieren. Heute Montag iſt Forkſetzung des Parkfeſtes, das wiederum vom ſchönſten Wekter begünſtigt ſein wird. Um 10 Uhr abends wird auf dem Rhein in der Nähe der Feſthalle ein Feuerwerk abgebrannt, das ſicher wieder große Anziehungzkraft ausüben dürfte. Von den geſtrigen ſportlichen Veranſtaltungen iſt beſondels erwähnenswert das Fußball⸗ piel Mannheim⸗Ludwigshafen, über das wir unter Sport berichten. Bei den turneriſchen Veranſtaltungen war der Turn und Fechtklub Ludwigshafen Sieger, dem auch am Abend in der Feſthalle das ſilberne Parkfeſtſchild überreicht wurde. — Kommunales. a Baden⸗Baden, 9. Juli. Eine längere Sitzung des Stadt⸗ verordneten⸗ und Stadtrats⸗Kollegiums fand heute abend von 6 Uhr ab unter dem Vorſitz von Oberbürgermeiſter Fie⸗ ſer im großen Saale des Rathauſes ſtatt. Aus der Beratung der Tagesorbnung iſt hervorzuheben, daß die Errichtung eines tändigen Wohnungsamtes gutgeheißen und die neue ſtädtiſche Beſoldungs⸗ ordnung, die einen Mehraufwand von über 2 Millionen? cark er⸗ fordert, genehmigt wurde. Die Umlage für das Steuerjahr 80 dem ſtadträtlichen Antrage zugeſtimmt daß die Kredite für Maß⸗ nahmen gegen den Wohnungsmangel um 2 Millionen, diejenigen für Maßnahmen gegen die Erwerbeloſigkeit um 700 000 erhöht werden. Ein anderer Antrag des Stadtrats ging dahin, eine Aen⸗ des Straßenbahntarifs in der Weiſe eintreten zu laſſen, daß von jetzt ab der Fahrpreis für 1 bis 6 zuſammenhängende Tell⸗ ſtrecken 1%, für mehr als 6 Teilſtrecken 1 50 Pfg. bekrägt. Mit einer kleinen Abänderung wurde auch dieſer Antrag angenommen und ſodann die Verpachtung einiger Grundſtücke genehmigt und der Gemeindezuſchlag zur Hundstaxe auf 24„. feſtgeſetzt. Nachts gegen halb 12 Uhr wurde die Sitzung geſchloſſen. B Konſtanz, 9, Juli. Der heutige Bürgerausſchuß ge⸗ nehmigte den Fee die öffentliche Unterſuchungsga⸗ ſtalt der Stadt in ſtädtiſchen Betrieb zu übernehmen, Nach dem Voranſchlag berxagen Einnahmen und Ausgaben 45600 Mark.— Die vom Stadtrat vorgeſchlagenen Abänderungen der Luſtbarkeits⸗ deuer⸗Ordnung werden angenommen Die Einnahmen aus dieſer Steuer betrugen vom 1. April 1919 bis 31. März 1920 im Ganzen 182 504 Marß(hiervon aus den Kinobetrieben allein 115 630 Mk.) n den wochtigſten nichen, Aſt die Aenderungen: Veran⸗ ſtaltungen zu wiſſenſchaftlichen, künſtleriſchen, belehrenden, reli⸗ giöſen, vaterländiſchen oder Unterr chtsgwecken kann der Stadtrat auf Antrag von der Steuer befreien Der Aufzählung der ſteuer⸗ pflichkigen Luſtbarkejten wurden Stiftungsſeſte, Gartenfeſte, Feſt⸗ kneipen, Bankette, Feſteſſen, Weihnachtsfeiern, Tanzſtunden und dergleichen beigefügt. Die Preiſe für das Stadttheater werden erhöͤht; Volksvorſtellungen mit Einheitspreiſen unter 2 Mk. bleiben von der Steuer befreit. Die Kartenſteuer für alle Veranſtaltungen (mit Ausnahme Theater und künſtleriſche Konzerte ohne Reſtau⸗ ration) beträgt für je 50 Pfg. Eintrittsbetrag 15 Pfg.(bisher 10 Pfennig), alſo auch für das Kino. Die Pauſchſteuerpflicht wurde für alle Veranſtaltun ö Schi, an Konſtanzer zierh. ſuch einer Schiebergeſellſ N 8 5* 5 aufzukaufen und zu verſchieben, gab Veranlaſſung, durch Ab⸗ andetung 5e 5 anderer Mittel dieſem Uebel einer neuen Schieberei vorzubeugen.— Beſſerung in der Milch ver⸗ ſorgung für Kinder und Säuglinge wurde auf Anregung in und Weru aateng 19* Ae und Säugli haben. Seitens der Soz aldemokra⸗ tiſchen Parlel wurde gegen die Vorkommniſſe, an denen das Jägerbataillon beteiligt war, Proteſt erhoben mit dem daß das Militär außer Dienſt eine Waffe nicht tragen darf, daß die Stadtverwaltung Schritte untern mmt zur Verlegung des Baaillons von Konſtanz, und daß die Vorkommniſſe weiter ge⸗ meldet werden. Im Falle der Wiederholung wird die Arbeiterſchaft und die Bevölkerung ſelbſt ſchaffen Anrempelungen und Beleidigungen des Militärs durch halbwüchſige Burſchen ſeien zu bedauern. Der Oberbürgerme ſter teilt darauf mit, daß die Stadt⸗ verwaltung ſich weger 725 Uebergriffe beim Miniſteium bereitz beſchwert und um Abhilfe erſucht habe. Dr. Baur als Sprecher des Zentrums verurteilte u. a. abfällige Bemerkungen jetziger Offiziere gegen die jetzige Regierung. Außerdem weiſt er(und ſpäter auch audere Redner) darauf hin, daß Fae e uns in den Beſtrebungen, die Grenzverhältniſſe zu beſſern, nicht fröderlich ſeien Neben 1 bekannt ewordenen Fällen von unangenehmen Uebergriffen des hieſigen Bataillons wurden wei⸗ tere Fälle erwähnt Frankenthal, 9. Juli. Der Stadrat beſchäftigte ſich in ſeiner jüngſten Sitzung in längeren Verhandlungen mit dem efizit, das bei en Werken, trotz der vor Monaten beſchloſſenen Er⸗ höhungen der Gebühren entſtanden iſt. Es handelt ſich um das Elektrizt⸗ tätswerk, das Waſſerwerk, die Kanaliſation, die Müllabfuhr und den Schlachthof. Die Defizite bei dieſen ſtädtiſchen Werken betragen mehrere Millionen. Es wurde zur Deckung vorgeſchlagen, beim elektriſchen Strom usſicht geſtellt, weil Magen⸗ ſen zugenommen 5 ehranſtalten ein unentbehrlicher Helfer und Freund ſondern auch aene dee n deneer Kele ufeh ergänzen 75 den Kriegszuſchlag zu dem iben, ſodeh die Rüewenffunde arf%0 Mark zu ſehen bmt, riedenspreis von 200 auf 300 Prozent zu er⸗ auf dem Wege des Vorſchuſſes zu beſchaffen und ihn ſpäter in eine kurz⸗ Auch die Zinſen der Abteilung für Hinterbliebene gefal⸗ d etwas rläuſiger iſt, hat ſich am Montag nachmittag aus Mitgliedern den Verheirateten und 25 Prozent den Ledigen aufzubeſſern. aus dem Rhein gezogen. 5000/ für kriegsbeſchädigte und minderbemittelte Handwerker zun Waſſerpreis für den Kubikmeter von 35 Pfg. auf 1,20 Mark, die Kanali⸗ ſationsgebühren um 200 Prozent, ſowie die Schlachthofgebühren um 100 Prozent zu erhöhen. In längeren Debatten wurde zunächſt über die grund⸗ ſätzliche Frage beraten, ob dieſe Werke weiterhin auf dem Boden der Sel bſtbewirtſchaftung ſtehen oder durch den Haushalt geſpeiſt werden ſollen. Die Anſicht aller Parteien kam in einem einem einſtimmigen Beſchluß da⸗ hin zum Ausdruck, daß die Werke wie bisher auch ferner ihre Selbſtändig⸗ keit behalten, d. h die Einnahmen mit den Ausgaben in Ausgleich bringen ſollen. Nach längerer Ausſprache in der Sache, in der die Vertreter der Unabhängigen ſich gegen die Weiterbelaſtung der unteren Schichten durch dieſe Vorlage wandten und in der es zwiſchen den ſozialdemokratiſchen Parteien zu heftigen Auseinanderſetzungen kam, wurden die vorgeſchlagenen Erhöhungen der Gebühren mit allen gegen die der USP. Stimmen ange⸗ nommen.— Die Aufwandsentſchädigung für den 2. Bürger⸗ meiſter wurde auf jährlich 5000 Mark, diejenige für den 3. und 4. Bürger⸗ meiſter auf jährlich je 4000 Mark und die für die übrigen Stadträte auf jährlich je 800 Mk. feſtgeſetzt. Die Mitglieder der Rationierungskommiſſion ſollen die gleichen Sätze erhalten, wie die Bezirksvertreter: 10 Mk. für den halben und 20 Mk. für den ganzen Tag.— Ueber Wohnungsneu⸗ bauten referierte ſodann Stadtbaurat Huſſong. Er ſchlug im Namen des Bauausſchuſſes vor, für die Errichtung weiterer 25 Wohnungen in der Werderſtraße und am Schlittweg, ſowie für 8 Wohnungen in der Baum⸗ ſchulſtraße und für das Hüttenbergſche Anweſen an der Eierſtraße 1 800 000 Mark aufzubringen. Es iſt in Ausſicht genommen, dieſen Betrag zunächſt friſtige Anleihe umzuwandeln, deren alsbaldige Deckung durch die Erträge er in Bälde kommenden Mieteſteuer zu decken ſei. Auch dieſer Beſchluß fand einſtimmige Annahme des Stadtrats.— In geheimer Sitzung wurde lt.„Pf. Rundſchau“ dem Dienſtvertrag mit dem 1. Bürgermeiſter Dr. Baumann zugeſtimmt. Sein Grundgehalt beträgt 20 000 Mk., ſteigend alle 3 Jahre um 1000 Mk. bis höchſtens 28 000 Mk., wozu eine feſte Orts⸗ zulage von 5000 Mark kommt. Die derzeitigen Barbezüge betragen unter Einſchluß der Teuerungs⸗ und Kinderzulagen jährlich 41 100 Mark. Der KKampf gegen Schleichhandel und Schiebertum. Müllheim, 6. Juli. Bei Neuenburg wurden 3 Perſonen verhaftet, die im Verdacht ſtehen, Schmuggelwaren nach dem Elſaß gebracht zu haben. Die Schmuggler wurden im leeren Nachen abgefaßt. Ein vierter ſoll ertrunken ſein. * Waldshut, 4. Juli. Im Monat Mai wurden von der hieſigen Staatsanwaltſchaft wegen Vergehens gegen die kriegswirtſchaftlichen Maß⸗ nahmen(Preistreiberei, Schleichhandel, Kettenhandel, Verſorgung mit Lebensmitteln uſw.) Strafbefehlsanträge bei nachgenannten Amtsgerichten in nachgenannter Höhe geſtellt: Amtsgericht Bonndorf: 26 Fälle mit 4130 Mark Geldſtrafe, 6 Wochen 8 Tage Gefängnis und Einziehung von 1589,62 Mark; Amtsgericht Säckingen: 16 Fälle mit 1410 Mk. Geldſtrafe, 10 Tage Gefängnis und ee. von 175,43 Mk.; Amtsgericht Schönau: 7 Fälle mit 330 Mk. Geldſtrafe; Amtsgericht Schopfheim: 27 Fälle mit 5230 Mk. Geldſtrafe, 2 Wochen 11 Tage Gefängnis und Einziehung von 1116,60 Mk.; Amtsgericht St. Blaſien: 12 Fälle mit 5240 Mk. Geldſtrafe; Amtsgericht Waldshut: 60 Fälle mit 37555 Mk. Geldſtrafe, 1 Monat, 29 Wochen, 88 Tage Gefängnis und Einziehung von 1144,60 Mk.; zuſammen 148 Fälle mit 53 895 Mk. Geldſtrafe, 1 Monat, 37 Wochen, 67 Tage Gefängnis und Einziehung von 4026,25 Mk. Außerdem wurden u. a. eingezogen: 101 Kg. Kartoffeln, 52 Pfund 200 Gramm Butter, 196 Eier, 75 Pfund Aee 65 Pfund Weizen, 13 Pfund Weißmehl, 24 790 Zigaretten, 6 Kiſtchen Zigarren und Fahrräder. us dem Lande. ch Eſchelbronn, 7. Juli. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt in drei weiteren Gehöften ausgebrochen. ch Aus dem Schwarzbachtal, 7. Juli. In einem reichen Bauern⸗ dorf des Tales ſtarb eine alte Tante und beſtimmte für ihre drei Grundſtücke drei Erben. Als nun der Notar das Teſtament er⸗ öffnete, zog einer der Erben das Meſſer, um ſeine Miterben zu töten. Der Neid ſchien ihm den Verſtand geraubt zu haben, ob⸗ gleich er die drei Grundſtücke noch bis 1924 einbauen darf. Der Notar, der über ein ſolches Gebahren ſehr erboſt war, ſtellte Strafantrag. 05 Tauberbiſchofsheim, 8. Juli. Um feſtzuſtellen, ob an den wild⸗ wachſenden Gerüchten, die zur Zeit hier verbreitet werden, daß z. B. 2000, Zentner Zucker im Brauhaus verſteckt ſein ſollen, der vorläufigen Ausgleichsſtelle eine Kommiſſion gebildet, die jeden Winkel des Brauhauſes vom Keller bis zum Speicher durchſtöberte, aber nichts Verdächtiges entdecken konnte. In den Geſchäftsräumen des Kommunalverbandes wurde von der Kommiſſton Einblick in die Bücher und den Geſchäftsbetrieb genommen. Hierbei wurde laut „T. u. Fr.⸗Bote“ feſtgeſtellt, daß, entgegen der landläufigen Mei⸗ nung, die Gehälter der Kommunalverbandsangeſtellten ſehr beſchei⸗ den ſind. Einer Bitte der Angeſtellten um eine gewiſſe Beſſerſtellung ihrer Gehaltsverhältniſſe wurde hierauf vom Bezirksrate ſtattgegeben. Es wurde beſchloſſen, das Gehalt des Geſchäftsführers um 400 Mark monatlich und die Gehälter der übrigen Angeſtellten um 30 Prozent „)(Engen, 8. Jult. ohe Preiſe wurden bei den kürzlich er⸗ 2 bfeulicen ee ene von ras rge So wurde bei den Verſteigerungen der Gräfl. Doug 8 und Frhr. von Hornſteinſchen Verwaltungen biz 45 20 Mark und darüber für den Ar geboten. Die herrſchaftlichen Berwaltungen hatten das Heugras auch zu einem Anſchlag angeboten. Aber die Landwirte ſelbſt trieben dann den Preis dürch ein ſinnloſes Drauflosſteigern unheimlich in die 15 Ee. 885255 Lahr, 8. Juli. Der hier ver 1N Friedrich Kung, der bei ſeiner Feſtnahme einen Selbſtmordverſuch unternahm, trug 6400 Mark bei ſich, über die er ſich nicht ausweiſen konnte. Einem Landwirt in Kuhbach hatte Kung 10 000 Mark abgeſchwindelt.— Bei Ottenheim wurde ein beim Baden ertrunkener 18jähriger Knabe und bei Wittenweier die Leiche eines 25—28jähr. Mannes Freiburg,§. Juli Von der Eiſenbahnüberwachungsſtelle des Landespreisamtes wurde feſtgeſtellt, daß ein gewiſſer Feiſt aus Riehen mit falſchen Ausweiſen unter dem Vorwand, Beamter des Landelpreisamtes zu ſein, Zugkontrollen vornahm, Waren be⸗ ſchlagnahmte und dieſe für ſich derwendete. Der Schwindler iſt jetzt berhaftet worden. * Todlimoos, 11. Juli. Zu dem Mordverſuch an dem Landwirt Johann Simon, deſſen Schweſter Albertine Simon am 30. Mai ds. Is. in ihrer Wohnung einem Mord zum Opfer fiel, wird noch berichtet: Am Donnerstag abend verlangte ein e Einlaß bei Simon in Preſtenberg. Er gab an, er ſei etektiv und könne die Mitteilung machen, daß der Mörder der Schweſter Simons verhaftet ſel. Simon führte den Fremden in das Haus und als nach einiger Zeit ſeine Haushälterin nach ihm ſchaute, fand ſie ihn bewußtlos vor. Er war mit einem harten Gegenſtand niedergeſchlagen worden. Von dem Täter fehlt jede Spur. Nach ſpäteren Nachrichten iſt Simon ſeinen Verletzungen eyrlegen. 5 Reuſtadt i. Schw., 9. Juli. Der Portier des hieſigen Hotels „Krone“, Peter Lachenmaier, wurde von einem Pferd auf den Leib getreten und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtar b. Möhringen, 9. Juli. Jum zweltenmale in dieſem Jahre iſt nun das Donaubett zwiſchen hier und Immendingen trocken⸗ elegt. Nur kurze Zeit floß das Waſſer wieder über die Ver⸗ ſigerungsſtellen hinweg und ſeik etwa 10 Tagen bleibt die Schwarz⸗ walddonau wieder ganz aus und nimmt ihren Weg zur Aachquelle. B. Konſtanz, 7. Jull. Der Kreisausſchuß nahm den Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes inbezug auf die Einkonmj men der Kreisſtraßen⸗ und Wegewärter an, wodurch die ledigen Wärter eine Aufbeſſerung von 450„, die verheirateten eine 5 che von 500 erhalten. Die Kreisverwaltung hat dadurch eine Mehr⸗ ausgabe von 85 000„.— Weil die Staatszuſchüſſe zuden geſetzlichen Aufgaben der Kreiſe den heutigen Verhäl niſſen nicht mehr entſprechen, wird eine gemeinſame Vorſtellung ſämtlicher Kreiſe bei der Regierung gutgeheißen.— Der Anteil an den Beiträgen zum Staatshagelfond wird vom Jahre 1921 an au 10 Proz.(bisher 20 0 feſtgeſetzt.— Die Anſtellung eines eige! nen Kreisobſtinſpektors wird bei der Kreisverſammlung beantra — Der Handwerkskammer Konſtanz wird für 1920 ein Rreisbestraß 4 von 25 000 allesſe und zwar: 4000 als Zuſchuß zur Präm N ierung von Geſellenſtücken; 10000% zur Unterſtützung von Waiſen⸗ kindern, Kriegsbeſchädigten und ſonſtigen minderbemittelten Kreie⸗ angehörigen zur Erlernung eines Handwerkes; 6000 1 bemittelte kreisangehörige Handwerker zum Beſuch von Beſuch von Meiſtervorbereitungskurſen uſw.— In dem Kreisvo den ſchlag für 1920 wird mit einer Kreisumlage von 8 Pf 100 Steuerkapital gerechne 5 2 Nonkag, den 12. Jun 1920. . Seile Nr. 508. Nfalz, Heſſen und Umgebung. 8. w. Nierſtein, 7. Juli. Die neuen Glocken ſind heute Vormittag mittelſt Schiff von Frankenthal hier eingetroffen und in feſtlicher Weiſe nach der Martinskirche verbracht worden. Fp, Gimbsheim, 6. Juli. Beim Baden im offenen Rhein er⸗ trunken iſt ein im Alter von 40 Jahren ſtehender unbekannter Mann. Seine Leiche wurde in der Nähe der hieſigen Ueberfahrt geländet. Die Perſönlichkeit des Verunglückten, der vollſtändig nackt war und anſcheinend im Waſſer einen Herzſchlag erlitt, konnte nicht feſtgeſtellt werden. s. W. Darmſtadt, 7. Juli. Das Jagdſchloß Kranich⸗ ſtein erfährt gegenwärtig eine bauliche Veränderung. Die früheren Angeſtellten des ehemaligen Großherzogs beabſichtigen ein Kaffee zu eröffnen.— Ein großer, raffinierter Einbruch wurde in der Olbrich ſchen Villa verübt. Während der Beſitzer verreiſt war, ließen ſich Einbrecher zu großen Zechgelagen nieder. Die Zinmer wurden in ganz gemeiner Weiſe ruinſert. Der Wert des Geſtohlenen beträgt 300 000 M. Gerichtszeitung. b Konſtanz, 7. Juli. Vor den Geſchworenen hatte ſich der 20 Jahre alte ledige Arbeiter Otto Kienle aus Lindau zu ver⸗ antworten, wegen Verbrechens im Sinne des 5 215 St.⸗G.⸗B. Er war beſchuldigt, am 14. April dieſes Jahres in der Wohnung ſeiner Eltern verſucht zu haben, ſeinen Vater Wilhelm Kienle vorſätz⸗ lich aber ohne Ueberlegung zu töten. Der Angeklagte hängt mit Liebe an ſeiner Mutter. Der Vater iſt heftig und jähzornig. Am Abend der Tat kam er nach Hauſe und machte der Mukter heftige Vorwürfe, hat ſie auch geſchlagen wegen Verbrauchs ſo vielen Gel⸗ des und weil die Kinder zu viel eſſen. Dabei war der Vater arbeitslos, die Kinder verdienten und gaben das Geld der Mutter. Der Angeklagte, der bereits zu Bette lag, hörte den Streit, hörte auch ſeine Geſchwiſter ſchreien, hörte die Mutter um Hilfe rufen und hörte den Vater Reden ausſtoßen, die das Leben der Mutter bedrohten. Er wußte, daß der Vater ſeinen Revolver in der Taſche hatte. Darauf ſtand er auf, griff zu ſeinem bereit liegenden Re⸗ volver(4 Millimeter, nach Ausſage des Sachverſtändigen ein un⸗ gefährliches Inſtrument) ging zur Küche und ſchoß blindlings nach dem Vater. Darauf holte er ſeine Hoſe und entfernte ſich, nur mit Hemd und Hoſe bekleidet und ging zu einem Freunde. Dieſer veranlaßte, daß er ſich in derſeben Nacht noch derl Polizei ſtellte. Nach dem Gutachten des Sachberſtändigen war der Schuß in den Kopf ungefährlich. Der dacnee iſt zurückgeblieben und ſteht nach der Veranlagung etwa im Alter eines 16jährigen, ſein Be⸗ nehmen iſt ſympatiſch. Er wurde nur der Körperverletzung unter Zubilligung mildernder Umſtände für ſchuldig befunden. Das Ur⸗ — auf 6 Monate Gefängnis, der Haftbefehl wurde auf⸗ gehoben 6. Konſtanz, 8. Juli. Heute hatten die Geſchworenen einen Fau von Kindsmord abzuurteilen, der ſo furchtbar iſt, daß ſich die Feder faſt ſträubt, die Tat zu beſchreiben; der aber auch wieder in den äußeren Umſtänden ſo bemitleidenswert iſt, daß die Geſchwore⸗ nen der Täterin mildernde Umſtände zubilligten und ſie der Gnade empfohlen haben. Die 19 Jahre alte, ledige Dienſtmagd Thereſe Rußberger aus Weizen bei Donaueſchingen gebar unehelich ein Mädchen. Gleich nach der Geburt tötete ſie es: ſie ſtieg von ihrem Lager auf, ging zur Küche, holte ein Küchenmeſſer und ſchnitt dem Kinde, das im Bette lag, den Kopf ab. Dann ſchlief ſie zwei Stun⸗ den neben den Leichenteilen, packte dieſe dann in einen kleinen Kar⸗ ton(nachdem ſie A erſt jetzt noch die Arme gebrochen 1 5 und ging am Morgen ihrer gewohnten Arbeit im Stalle nach. Uls dann ſpäter ihre Dienſtherrſchaft, wohlangeſehene Bauern, ihren auch werktäglichen Frühmorgengottesdienſt beſuchten, machte ſie 4 9 Kammer in Ordnung. Später wurde ſie von der kinderloſen äuerin zu ihren Eltern geſchickt, um dort 8— Auf dem Wege dorthin entledigte ſie ſich ihrer Laſt im Walde bei Dann ging ſie zu den Eltern. Die Mutter empfing ſie unfreundlich. Als das Mädchen ſagte, es ſei ſchon vorbei, gewährte ſie ihm drei Tage Aufenthalt, ohne ſich nach dem Kinde zu erkundigen. Dann ging die Schwerbeladene wieder in ihre alte Stelle, um weiter zu arbeiten. Am 7. Mai wurde ſie verhaftet(geboren hatte ſie in der Nacht vom 28. auf 29, April). Dies der Tatbeſtand, den die Ange⸗ klagte zugab. Die ſeeliſche Seite: eine 19jährige Kindesmutter und Kindsmörderin in Tränen aufgelöſt, ſelbſt noch Kind, ſo gut wie verſtoßen von den allerdings armen Eltern in der ſchwerſten Stunde, in fremdem Aach bei einer Bäuerin, vor der ſie 1— fürchtete, Kin⸗ desvater ein nächſter Verwandter der Dienſtherrſchaft, der ſie ge⸗ brauchte, dabei aber roh behandelte. Dem Sachverſtändigen, Med.⸗ Rat Dr. Schönig⸗Donaueſchingen machte die Angeklagte nach der Verhaftung kurz folgende Angaben: Es war ein ſchönes Kind. Als es aber ſchrie, kamen mir die Gedanken: Für dein Kind wird nie⸗ mand Taufpate ſein wollen; die Mutter wird es nicht nehmen; der Kombiel(Kindesvater) wird nicht zahlen und mich auch nicht heira⸗ ten; jetzt iſt alles ſo teuer und ich habe kein Geld; ich bin noch ſo jung und muß ein Kind haben, und darf auch nicht mehr unter die jungen Leute; 1 abe Angſt vor der Dienſtfrau gehabt, daß es mor⸗ gen heißt: Jetzt biſt du noch da und was mit dem Kinde? Der Sach⸗ verſtändige begutachtete richtig, daß Kummer, Sorge, Not und Ver⸗ zweiflung dem Mädchen vor Augen ſtanden und daß es ſich nicht anders zu helfen wußte; mildernde Umſtände ſeien hier in weiteſtem Sinne geboten. Feſtgeſtellt wurde noch, daß die Kindesmutter vor der Tat ihr Kind richtig taufte. Warum ſie das Kind gerade durch Kopfabſchneiden tötete? Sie wähnte, dies ſei der raſcheſte Tod. Das Urteil lautete auf 2 Jahre 8 e e V. Zweibrücken, 5. Juli. Ein berüchtigter Ausbrecher, der Spengler Adam Fabian aus Ludwigshafen, benutzte die Nacht zum Pfeagſtfef. um im Landgerichtsgefängnis Zweibrücken einen neuen ahenteuerlichen Fluchtverſuch in Szene zu ſetzen und einen Kameraden“ der Nachbarzelle mit zubefreien. Seinen Eßlöffel hatte Fabian an der Heizung als Schraubenzieher zugeſchliffen. aus dem oberen Rand der Waſchſchüſſel den Einla edraht ent⸗ 5 und zu einem Dietrich umgeformt, ein eiſernezs Kopfſtück aus em Bett geriſſen. Es gelang ihm, nicht nur ſeine Zellentüre und die des nebenanſitzenden, zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilten Schloſſers Friedrich Lukas zu öffnen, ſondern auch die ſchweren Schlöffer der großen beiden Gangsabſchlußgitter zu 1 und in den Gefängnishof zu gelangen, wo ein ausgeriſſener Waſch⸗ pfahl die Erſteigung der gohen Umfaſſungsmauer ermöglichte. Die Flucht ging nach. 50% Ae iet wo die nachts im einem Möbelwagen von einer zutzmannspatrbuille entdeckt wurden; in weiten Sprüngen 87 1 ſie nochmals zu entkommen, abgefeuerte Revolverſchüſſe der Beamten veranlaßten ſie dann zum alten. Fabian, der das abgeriſſene Eiſenſtück ſeiner Bettſtätte els Waffe gegen das Gefängnisperſonal mit ſich geführt hatte, wurde wegen Sachbeſchädigung und Gefangenenbefreiung unter Anrechnung einer bereits ausgeſprochenen Strafe zu 2 Jahren 1Monaken Gefängnis verurteilt. IJrankfurt, 10. Jull. Bei einer DZugreviſion auf der Strecke Mannheim⸗Frankfurt gelang es der e eee die don ſechs Staatsanwaltſchaften geſuchte Sängerin Mapimiliane alterer, die unter dem Namen Gretl Dolly auftrat, zu ver⸗ aften. Sie hatre u. a. eine Berliner Kinoſchauſpielerin nach Mann⸗ eim gelockt, wo ſie + für ein Filmſchauſpiel engagiert wer⸗ den ſollte. Bei der Ankunft überreichte ſie ihr im Namen des trektors einen Blumenſtrauß und im Hotel händigte der ahnungs⸗ oſen Künſtlerin der Portier Blumen und Bonbonnieren vom 81 5 fektor aus. Die ganze Sache war von der Malterer ſamos in⸗ genierter Schwindel, bei dem ſie den Zweck verfolgte, der Künſtlerin die geſamte Garderobe im Werte von 80 000 Mk. zu ſtehlen, was lhenauch gelang. Bei der Verhaftung entdeckte man ein krimina⸗ ſtiſch ſehr intereſſantes Tagebuch in ihrem Beſitz, das Aufzeich⸗ fällchen über ihre Hochſtapelelen gab. Außerdem hatte ſie ge⸗ Hulade Bankausweiſe auf wohlklingende adlige Namen und über nderttauſende lautend in ihrem Beſitz. as Tagebuch konnte ſräter durch einen Zuf Als ſie in den„grünen ter d. ufall vernichten. agen“ ſteigen ſollte, gab ihr der Beamte ihre Papiere, die ſe bis ur Beendigung der Fahrt halten follte. Auf der Fahrt zerri kee in tauſend Stücke. Die Süggerin. hieſigen Penſion für 35 Mk. täglich. Nach acht Tagen ver⸗ lawond 5 ohne zu zahlen und ſie hütte wohl ihren Koffer mit⸗ Aie en, wenn nicht das Dienſtmädchen die Sachen bewacht + Das Schöffengericht verurteilte die Betrügerin wegen 1fang ne e Penſtonsinhaberin zu ſechs Wochen Handel und industrie. Neue Beschlagnahme von Auslandswerten. Russische, türkische, ungarische, polnische und elszssische Aktien. Nach Artikel 260 des Friedensvertrages steht dem Wieder- gutmachungsausschuß die Forderung zu, auf„alle Rechte und Beteiligungen deutscher Reichsangehöriger an allen öffent- lichen Unternehmungen oder Konzessionen in Rußland, China, Oesterreich. Ungarn, Bulgarien, der Türkei, den Besitzungen und zugchörigen Gebieten dieser Staaten oder in Gebieten, die früher Deutschland oder seinen Verbündeten gehört haben und auf Grund des gegenwärtigen Vertrages ahgetreten werden müssen oder unter die Verwaltung eines Mandatars treten“. Auf Grund dieser Bestimmung erläßt nunmehr das Reichs- ministerium für Wiederaufbau eine Beschlag- nahmeverordnung, die im„Reichsanzeiger“ erscheint und mit dem heutigen Tage in Kraft treten soll. Die Beschlagnahme hat die Wirkung, daß ohne Zustimmung des Reichsministeriums für Wiederaufhau Veränderungen und rechtsgeschäftliche Ver- fügungen über diese Werte verboten sind. Die Uebertretung dieser Vorschrift ist mit hohen Strafen belegt. Die auf Grund dieser Verordnung erfolgte Beschlagnahme von Konzessionen in den oben hezeichneten Ländern ist den Inhabern dieser Konzessionen einzeln mitgeteilt worden. Die übrigen der Be- schlagnahme verfallenen Werte sind auf einer ausführlichen Liste, die der Verordnung beifolgt, aufgeführt. Es handelt sich hier wohlgemerkt nur um Aktien, da man Obligationen nicht als Rechte an öffentlichen Unternehmungen ansieht. Wesentlich sind vor allem die türkischen Werte. Wirtschaffliche Rundschau. Rheinische Creditbank, Mannheim. Bekanntlich beschloß die Generalvetsammlung der Rhei- nischen Creditbank am 9. Juni d. J. die Erhöhung des Grundkapitals von bisherigen 95 Mill.&4 auf 120 Mill. A. Nachdem die durchgeſührte Kapitalserhöhung nunmehr in das Handelsregister eingetragen ist, werden die Aktionäre der Bank zur Ausübung ihres Bezussrechtes aufge- fordert. Dasselbe hat bei Vermeidung des Ausschlusses bis spätestens 28. Juli einschl. bei den im Anzeigenteil vorliegen- der Nummer näher bezeichneten Stellen zu erfolgen. Bel Aus- übung des Bezugsrechts ist der Bezugspreis von 120% zuzũg- lich Schlußscheinstempel einzuzahlen. Im übrigen verweisen Wir auf die diesbezügl. Bekanntmachung der Bank. Verkehr mit Polen. Die Handelskammer in Posen übersendet der Handels- kammer Mannheim eine Mitteilung, der wir folgendes ent- nehmen: In Danzig ist ein polnisches Amt für aus⸗ Wärtigen Handel errichtet worden, zu dessen Kompetenz die Regulierung des Warenaustausches zwischen Polen und der freien Stadt Danzig und der Pransitverkehr durch das Gebiet der freien Stadt aus Polen und nach Polen gehört. In Wien(III. Gärtnergasse 2) wurde die„Slavische Ratskammer für Handel und Industrie“ begründet als freiwilliger Verband rechtlicher und physischer Personen, die an der Anknüpfung von Handelsbeziehungen zwischen den auf dem Gebiet des ehemaligen Oesterreich-Ungarn neu cntstandenn slavischen Stanten interessiert sind. Allen schriftlicgen Aufragen um Auskunftserteilung ist Rückporto beizufügen. In Sachen des vischen Jlernt und Deutsclllaud zn schliegzenden Wirt⸗ schaltsabkommens fordert die Kammer alle am Waren- austausch mit Deutschland interessierten Firmen und wirt- schaftlichen sowie Berufsverbände auf, ihr sofort Vorschläge und Hinweise zu unterbreiten betreffs Art und Menge aller Waren, die Gegenstand des Austauschhandels mit Beutsch- land bilden könnten. Schloßhotel und Hotel Bellevue.-G. in Heidelberg. In der Anfechtungsklage der Aktionärsminderheit gegen den Beschluß der Umwandlung in ein Mittelstands- sanatorium wurde am 10. Juli vor dem Landgericht Heidelberg verhandelt. Das Urteil soll erst nach den Geriehts- ferien gefällt werden. Bis dahin kann die Mehrheitsgruppe den Beschluß nicht durchführen, sondern mub den Hotelbetrieb weitergehen lassen. Die kleinere Gruppe behauptet, daß der Beschluß nicht den Vorschriften des Statuts entsprochen habe. — Wie wir hören, waren von der Käuferin, einer gemeinnützi- gen Gesellschaft, 150 bis 200% geboten worden, doch hatte der Teil der Aktionäre, der die Aktien nicht verkauft hat, 400% gefordert. Die Aktien standen früher lange Zeit weit unter 50%. Verluste der streikenden Tabakpflanzer. Aus Schwetzingen wird uns von unserem oc-Korre- spondenten unterm 10. Juli wie folgt geschrieben: Unter dem Zwang der Marktlage und der ständig zurückgehenden Preise haben sich nunmehr auch die hiesigen Tabakpflanzer ent- schlossen, ihren Tabak zum Detagpreis abzugeben. Die seiner- zeit in den Ablieferungsstreik getretenen Pflanzer haben ziemliche Einbußen erlitten, da diejenigen Pflanzer, die rechtzeitig ablieferten, infolge der damals höheren Markt- preise besser bezahlt wurden. Auch in den bei Büh! ge- legenen Orten Weitenung. Leiberstum, Lichtenau und Fre⸗ stett liefern die Tabakbauern ihre Ware ab. Bei der Abliefe- rung mag auch der Umstand eine Rolle spielen, daß im Schleichhandel keine 20 bis 30 Pfg. mehr per Pfund Tabak ge- zahlt werden. Augaburg- Nürnberger Maschinen-.-G. Augsburg, 10. Juli. Der Aufsichtsrat beschlol mit Rück- sicht auf den großen Geldbedarf für Materialien und halb⸗ fertige Arbeiten eine Erhöhung des Aktienkapitals um 54 auf 100 Millionen A. 46 Mill. A der neuen Aktien wird ein Bankenkonsortium übernehmen, das den bisherigen Aktionären davon 36 Mill. A im Verhältnis von 32 zu nogh kestzusetzenden Bedingungen anbietet. Die neuen Aktien sollen ab., Juli 1920 an der Dividende teilnehmen. Die Schiffahrtslage am Oberrhein. Der Wasserstand des Oberrheins war dauernd sehr günstig, sodaß bis heute noch die für Karlsruhe, Straßburg und Kehl bestimmten Fahrzeuge ihre Reise ohne Leichte- rung fortsetzen konnten. Die Oberrhein-Schlepp- kraft war durehweg genügend. Durch den günstigen Rhein- Wasserstand ist es den tiefgehenden Schraubenbooten möglich. die in Ruhrort übernommenen Bergschleppzüge bis nach Mannheim durchzuschleppen. Die Talschleppkraft ist ebenfalls immer noch ausreichend. Zufuhren von den Ruhr- häfen. auch von den holländischen und belgischen Plätzen sind nicht ganz befriedigend und haben fär diese Berichtswoche keine Steigerung erfahren können. Besonders in den hollän- dischen und belgischen Schiffahrtsplätzen ist 2z. Z. das Schiff- fahrtsgeschäft sehr ruhig. Der Bergschlepplohn nach dem Oberrhein hat in den letzten Tagen etwas angezogen. Nech Karlsruhe wird die Tonne mit 20—21 KH und nach Kehl- Straßburg mit 43 1 bezahlt. Die Schiffstagesmiete im Inland auf dem Rhein beträgt ca. 80 3 pro Tonne, auf dem Kanal 5 3 mehr. Schitfstagesmieten für holländische und belgische Plätze sind etwas gesunken und werden mit ca. 53 cents pro Tonne und Tag notiert., Die Neck arschiffahrt ist in gutem Cans und bestehen die Transporte hauptsächlich berg⸗ wärts in=Kohlenladungen, die Talladungen aus Salz von den Salinen. Zusammenschluß des Berliner Einzelhandels. Dem Beispiel der Provinz folgend, wo sich die Organi- sationen des Einzelhandels längst zu Landesverbänden zu- sammengeschlossen haben, ist kürzlich in Berlin ein Verband des Einzelhandels für Groß-Berlin unter der Bezeichnung Einzelhandelsgemeinschaft Groß- Berlin se gründet worden. Die Geschäftsstelle dieses Verbandes be- findet sich Wilhelmstraße 80a. Der Zweck dieser Neugründung ist. die vielen Verbände des Einzelhandels in eine Spitze zu vereinigen, um dem Einzelhandel eine größere Machtentfal- tung bei der Regelung wirtschaftlicher Fragen zu geben. Be⸗ sonders wird dabei gedacht, gegen die Kommunalisierungs⸗ abeichten, welche naturgemäß das Leben des Berliner Einzel- handels bedrohen, eine gemeinsame Front zu bilden. Es ist ein Irrtum. wenn man glaubt, daß die Kommunalisierungsfrage lediglich den Lebensmittelhandel angeht. Es liegt vielmehr die Gefahr vor, daß auch andere Branchen hiervon berührt werden und es wird demnach dem neuen Verbande obliegen, den in sciner Existenz gefährdeten Einzelhandel zu schützen.— Die Kleinhandelsausschüsse der niederrheinischen und südwest⸗ kälischen Handelskammern werden in Verbiudung mit dem Einzelhandelsverband für Rheinland und Westfalen am kom- menden Dienstag in Düisseldorf eine Kundgebung veranstalten, in dei führende Parsonen des Einzelhandels über Teuerung und Wucher und die Notwendigkeit gerechten Tumultschaden⸗ ersatzes sprechen werden. Preisabbau am Holzmarkt der Tschecho-Slowakei. Für den deutschen Holzmarkt ist eine Bestimmung def Ausſuhrbehörde in Prag sehr bedeutsam, die die Herab- setzung der Mindestpreise für die Ausfuhr nach Deutschland beschlossen hat. Der Kubikmeter Schnittholz darf nunmehr für 700 mindestens ausgeführt werden, wäk⸗ rend vorher 1000 als Mindestsatz festgesetzt worden wWaren. Trotz dieses Abbaues ist es zweifelhaft, ob nunmehr gröbere Holzmengen die deutsche Grenze überschreiten, da derartige Ware bereits von deutschen Sägewerken für 750 angeboten wird und das tschechische Holz auf 800 frei Elbe einschl. Fracht und Zoll zu stehen kommen würde. * Terrain- und Baugesellschaft Südend Karlsruhe.-G. Der Verlustvortrag der Gesellschaft ermäßigte sich von 378 768 im Vorjahre auf 311874 K. Die Gesellschaft hat im abge⸗ laufenen Jahr 44 401 am Gelände im Werte von 254985 K ver⸗ kauft. Bekanntlich blieb die Gesellschaft seit ihrer im Jahre 1902 erſolgten Gründung stets dividendenlos. Nach dem Ge⸗ schäftsbericht sind im neuen Jahre weitere 28 o0 qm Gelände im Werte von 135 000 verkauft worden. Wegen Verkäufen an fertigen Straken stehe man 2. Zt. in Unterhandlungen, Vom Schneider-Konzern. Zwischen den Daimler- und den Ruston-Werken wird über ein UVebereinkom⸗ men verhandelt, das eine Interessengemeinschaft der beiden Unternehmungen zum Ziele hat. Kommt es zum Abschlusse, dann bedeutet das die Einbeziehung der Daimler-Werke in deng Konzern Schneider-Creuzot. 128 Sächsische Bodencreditanstalt in Dresden. Das seit 189 als Hypothekenbank privilegierte Institut hat die in Presden und Leipzig bereits gehandelten 4% Hvypothekenpfandbriefe Serie 12 auch an den Börsen zu Berlin. Frankfurt a. M. Müänchen und Augsburs und gleichzeitig eine 4% Kom⸗ munal-Obligationen-Serie 1 an den vorgenannten sechs Börsen neu eingeführt. Kolonialbank.-G. Berlin. In Ergänzung zu den bereits mitgeteilten Abschlufziffern sei aus dem Jahresbericht er wWähnt, daß das Interesse für koloniale Werte in Verbindung mit den Devisenmarkt- Höherbewertungen, erhebliche Umsatze und steigende Erträge gebracht. In anbetracht der Unsicher⸗ heit der wirtschaftlichen Verhältnisse wollte man über die alte Dividende von 67% nicht hinausgehen. 2 wrerden daher von dem Jahresgewinn von 315 650 der Betrag von 170 0 dem Reservekonto II zugeführt. 18 *Neue Kapitalbeschaffung bei den Siemens Schückert⸗ werken G. m. b.., Berlin. Nach Verlautbarungen werden die Siemens-Schuckertwerke demnächst 60 Mill. 4½% Obil⸗ gationen begeben. 73 Genehmigte Kommunalanleine. Die Stadt Schweinfurt erhielt die staatliche Genehmigung zur Ausgabe von 5 Mill.% 4% iger Schuldverschreibungen. Ein- und Ausfuhr von Rohmetall. Die Vollversammlung des Metallwirtschaftsbundes am 8. Juli faßte 586 schlüsse über die Ein- und Ausfuhr von Rohmetallen: Die Instandsetzung der französischen Kohlengruben. Ob. wohl noch im März vorigen Jahres von französischer Seite die Aussichten der Wiederherstelluntz der französischen Schacht⸗ anlugen schwarz in schwarz dargesellt wurden, bestätigt jetzt das„Petit Journal“ die in Deutschland stets vertretene Auf⸗ kassung, dal wesentlich weniger Zeit dafür erforderlieh ist. Nach dem Bericht des genannten Blattes hofft man, bereits Ende dieses Jahres aus dem Departement du Nord 300 Tonnen monatlich zu fördern, was etwe der Hälfte der Friedensförderung entspricht. Bei den Gruben von Courrières(Pas de Calais) rechnet man Januar/Februar kom- menden Jahres, in Lens Ende 1921 mit der Aufnahme der För⸗ derung. Da in Nordfrankreich Gruben mit einer Friedens⸗ förderziffer von etwa 9,5 Millionen Tonnen zerstört Waren, kann man also wohl daranf zählen, daß im Laufe des nächsten Jahres wenigstens die Hälfte wieder in Betrieb ist, sodaß sich die deutsche Ersatzverpflichtung entsprechend ermäßigt. nnee— ͤ Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Fehefstaf Bat* eee 12 2. 110.J.113.. emeckungen Sohusterinsel 425 275 290.28 308 289 Abende 8 Uhr Ren„ e.51.01.82.03.83 Neohm, 2 Ude Haxauu„„„.72.57.47.82.J7 51 Kachm. 2 U Hannhem 45.88.77 4 475 49 Vorpens? ain„ ien.78.78.-B. i2 Uurf Vorm. 2 RKüm„ Hachm. 2 vom Neekar: Hannheim 473 40 4..84.88.88 vorm. 7 Hellhrongngn 090.61 097.78.00 Vorm. 7 Windstin, neiter. + 12. 5 Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 5 Veränderlich, windig, angenehm. 55 13. 14. Juli: Wolkig teils Sonne, teils Regenfälle, zieml 1 7 uli: Bewölkt, Regenfälle, normale Temperatur, kühl. 4 nd.* i: Wolkig, Sonne, ſtrichweiſe vielfach Regen, angenehme Luft. meier. berstut] Tenp. dsder- batum atau Sech ens In der zonlag den k er ee Kaet kker aut] Tagen uus be⸗ mm Hrad 0. drad.] den qm grad 6. kung 6. Jull 7256.0 150 18. 14 84 ſvedeokt 7. Julli 75⁵.5 15•.5 140 2 80 beiter 8. Jull 758.8 17⁴ 16.8 9³ 82 fbewblkt 9. Jui! 7570 16.7 16.6 2˙2.5 Stlll 10, Jufl 761.7 140 114 6⁰ 200 Still 100 11. Juſl 2012163 13·5— 25 suf 12. Jull 757, 16,4 14— 22 atilt delter Rur- Haupt-Niederlagen: Hell- W. Müller jun. —:!:!::... rrr Hasde 1 40 — 4 8 MNanunheimer General· Anzeiger.(Mittag ⸗Auagabe.) Montag, den 12. Juli 1920. Der port vo m Sonnilag 23. Heilbronner Negatia. Obwohl auf der ſchmalen Heilbronner Strecke den Haupt⸗ rennen eine große Anzahl von Vorrennen vorausgehen müſſen, welche die Ruderer ſehr beanſpruchen, ſo ſind die Meldungn dennoch —5 zahlreich eingelaufen. Aus dem ganzen Neckartal, in der plſache aber aus Mannheim, hatten die Vereine ihre Mang⸗ ſchaften entſandt. Alle unſere Rudervereine waren vertreten und konnten aus Siege nach Hauſe bringen. Prachtvoller Sonnenſchein lockte etwa 8000 Zuſchauer an das Ufer des Neckars. Der gebotene Sport— der landſchaftlich ſchönen, 2000 Meter langen Strecke war dar bee nträchtigt durch die beiden Vogen, doch boten außer den gängen von Karl Rau und dem Senior⸗Vierer der Amicitia, »die meiſten Rennen intereſſante Kämpfe. Der Verlauf der Rennen war folgender: e Staats⸗Preis. 1. Vorrennen⸗ Hei⸗ delberger erklub und Mannheimer Ruderverein Amicitia, Ruder⸗ Gede chaft Eberbach aufgegeben. 2. Vorrennen: Heilbrnoner Ruder⸗ Geſellſchaft Schwaben; gewinnt geen Ruderverein Heilbronn. 5 Bote zuruückgezogen, 2 VBoote nicht am Start. Hauptrennen: 1. eidelberger Ruderklub(Karl Oswald, Hans Bauer, Kurt Aunde W. Beutel, Steuer: Dr. Fritz Demuth).36 Min. 2. Heil⸗ bronner Ruder⸗Geſ.„Schwaben“.46,4 Min. 3. Mannheimer rverein„Amicitia“ bei 1700 Meter aufgegeben. ungmann⸗Einer. 1. Porrennen: Schwarzenberger Heilbronner Ruder⸗Gef.„Schwaben“. 2. Vorrennen: H. Lucan annheimer Ruder⸗Geſellſchaft). Die beiden Gegner der Stutt⸗ Ruder⸗Geſ. und des Mannheimer Ruderverein„Amicitia“ 125 aufgegeben. Hauptrennen: Lothar Schwarzenbeger ronner Ruder⸗Geſellſchaft„Schwaben“.14,6 Min. Vei 1500 eter liegt Schwarzenberger klar in Führung und gewinnt mit Längen ſicher vor dem Stuller der Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft. Kilian⸗Vierer. 1. Heidelberger Ruder⸗Ge⸗ ſellſchaft(Ernſt Bollerer, Wilhelm Poſtel, Adolf Ehret, Richard ert, St.: W. Kögel).38,83 Min. 2. Heilbronner Ruder⸗Geſell⸗ „Schwaben“.39,8 Min. 3. Ruder⸗Verein Karlsruhe.52 „Bis 1600 Meter geſchloſſenes Rennen, dann Kampf um den 1. und 2. Platz, wordus die Ruder⸗Geſellſchaft Heidelberg mit einer Vorſprung als Sieger hervorging. unior⸗Vierer. 1. Ludwigshafener Ruder⸗ —4(Kurt Braun, M. Gelbach, F. Hauß., R. Rühmekorb, St.: er Hauſen).49 Min. 2. Maanh. Ruderverein„Amicitia“ 857. 3. Heilbronner Nuder⸗Geſ.„Schwaben“ nicht gezeitet. An der Biegung hat ſich Ludwigshafen ſchon einen Vorſprung ge⸗ chert—5 geht in ſchöner, ruhiger Form 2½ Längen vor Amicitia Schwaben⸗Vierer. 1. Rudergeſellſchaft Eber⸗ ch(Leon Krokomsky, Karl Backfiſch, K. Neuer, Otto Müller, St.: Krauth).41 Min. 2. Heilbronner Ruder⸗Geſ.„Schwaben“ Min. Der Eberbacher Vierer rudert mit langem, kräftigem g und gewinnt überlegen. Die erfolgreiche Mannſchaft kann Puer Mannheimer Aae einen neuen Sieg buchen, der dem uderſport am oberen Neckar hoffentlich neue Freunde zuführen Doppel-Zweier. 1. Vorrennen: Mannheimer Ruder⸗Ge⸗ — H d 2. Vorrennen: Stuttgarter Ruder⸗Geſellſchaft er). illſchaft(Herm. Lucan, Karl Rau).15,5 Min. 2. Stutgarter r⸗Geſellſchaft bei 1800 Meter aufgegeben. Ddie Mannheimer Skuller zeigen ſaubere Arbeit und gehen in flottem Spurt durchs Jungmann⸗Achter. 1. Vorrennen: Mannheimer Nuder⸗ Verein„Amicitia“. 2. Vorrennen: Rheinklub„Alemannia“ Karls⸗ 45 8. Vorrennen: Mannheimer Ruder⸗Klub. Hauptrennen: 1. Pheinklub„Alemannia“ Karlsruhe(Willi Schadt, H. Narbeiter, J. Haug, K. Haus, Rich. Klohe, Fr. Ibach, K. Vetter, 8. Juche).11,6 Min. 3. Mannheimer Ruderklub.17.2. 3. Mann⸗ Heimer Ruderverein„Amicitia“.31 Min. Beim Bogen kommt „Alemannia“ etwas vor. Klub, der durch Kolliſion ſchon behindert, rt am Bogen durch Aar Ausſteuern und muß„Alemannia“ inen Vorſprung von 1 Länge laſſen. 5 Wartberg⸗Vierer. 1. Vorrennen⸗ Heilbronner Ruder⸗ ellſchaft„Schwaben“. 2. Vorrennen: Ludwigshafener, Ruder⸗ Hauntennen: Ludwigshafener Ruderverein Kurt Braun, M. Gelbach, F. Hauß, R. Nühmekorb, St.: Günther Hauſenö.0 Min. Die Heilbronner Schwaben ſtoppen am Bogen aß und Lubwigshafen bringt in ſchönem Stil ſeinen zweiten Sieg tadt⸗Bierer, Herausforderungspreis der Stadt Heil⸗ un. Sieger 1912 u. 1914: Mannheimer Ruderverein„Amicitia“, Mannheimer Ruderklub. Mannheimer Ruderverein micitia“(W. Reichardt, W. Reichert, M. Wiſſing, Fritz im. St.: O. Gerber) geht in.14,4 Min. allein über die Bahn. r von der Stadt Heilbronn geſtiftete Herausforderungspreis geht nunmehr nach Zmaligem Siege der„Amicitia“ in deren Beſitz üder. Neckar⸗Einer. 1. Mannheimer Ruder⸗Geſellt⸗ aft(Farl Rau) geht in.31,8 Min allein über die Bahn, in chöner, leichter Form. Der bekannte Altmeiſter hat die Riemen wieder mit dem Skuller vertauſcht, und konnte ſo ſeinem Verein beute einen zweiten Sieg erringen. Jungmann⸗VBierer. Ermunterungs⸗Vierer. 1. Heil⸗ Nronner Ruder⸗Geſellſchaft„Schwaben“(A. Müller, W. Bemmerer, A. Feucht, Rob. Ehrmann, St.: A. Stolz).55,2 Min. 2. Stuttgarter Ruder⸗Geſellſchaft.59,2. Heilbronn kommt 1 7 vom Start ab, findet ſich aber bald zuſammen, Stuttgart is 1500 Meter Stand, von wo ab Heilbronn einen Vorſprung gewinnt und mit 1% Längen gewinnt. Kätchen⸗Achter. 2. Achter. Ruderklub und Rheinklub Nannheimer Ruderverein„Amicitia“. Hauptrennen⸗ 1. Mann⸗ heimer Ruderklub(HY. Baumbuſch, G. Sieber, W. Heer⸗ 28 Ph. Weber, H. Weiß, K. Bachmann, H. Bucher, K. Würz) .20,2 Min. 2. Rheinklub„Alemannia“ Karlsruhe.25 Min. 3. ——— 70 erſten ogen 0 arlsruhe u annheimer Klub. Neuer Start, wobei Karlsruhe in Führung geht. Bei 1800 Meter kommt 1. Vorrennen: Mannheimer Hauptrennen: 1. Mannheimer Ruder⸗Ge⸗ Ludwigshafen trat in folgender Aufſtellung gegenüber: Regele, Weber, Dolland, Feſer, Koch; Rillig, Müller, Rillig; Rettelbach, Schäfer; Schalk. Die Mannheimer wählten ſich die Sonne zum Bundesgenoſſen, während Ludwigshafen Anſpiel hatte. Es verlor gleich den Ball an die Mannheimer. Lipponer bekam den Ball, machte einen ſchönen Vorſtoß, jagte den Ball jedoch ins Aus. Nun machte Ludwigshafen einen ſchönen Durchbruch, aber Lohrmann wehrte mit einer Ruhe und Kaltblütigkeit den Angriff glänzend ab. Ludwigshafen hatte überhaupt eine ſehr maſſive Spielweiſe ſich zu eigen gemacht. Einige Spieler machten ſich beſonders dadurch bemerkbar, daß ſie den Geg⸗ ner durch Feſthalten für einige Sekunden verhinderten am Spiel teilzunehmen. In der 7. Minute verwirkte ſich Ludwigshafen einen Strafſtoßball, welcher aber von Schalk glänzend gehalten wurde. Jetzt machte Ludwigshafen einen ſchönen Durchbruch, wobei ſich aber Mannheim auch einen Strafſtoßball verwirkte. Dieſer wurde von dem linken Verteidiger zur Ecke abgewehrt. Aber auch der Eckball brachte Ludigshafen keinen Erfolg, da er im Aus endete. Ludwigs⸗ hafen brach des öfteren durch, aber Lohrmann war einfach glänzend. So wogte das Spiel auf und ab. Beide Tore wurden ſtark be⸗ drängt, doch alle Angriffe auf beiden Seiten glänzend abgewehrt. In der 27. Minute machte Mannheim einen ſchönen Durchbruch. Lipponer bekam den Ball und konnte durch einen Prachtſchuß von linksaußen den erſten Erfolg für Mannheims Farben erzielen. In der 30. Minute ſolgte Gleisner(Rechtsaußen) dem Beiſpiele Lip⸗ poners und konnte ſomit den 2. Treffer erzielen.:0 für Mann⸗ heim. Die Ludwigshafener ſchienen ſo ohne jeden Erfolg doch nicht in die Pauſe zu wollen, und ſtrengten ſich nun gewaltig an. In der 37. Minute machten ſie einen ſchänen Durchbruch und ein Schuß des Mittelſtürmers, welcher für Lohrmann unhaltbar war, brachte Ludwigshafen den erſten Erfolg. Mit 2˙1 für Mannheim wurden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn waren ſämtliche Spieler merklich aufgeregt. Die Kräfte Mannheims ließen nun auch nach, und das Innentrio kam überhaupt nicht wieder zur Geltung, denn Herberger verſagte ganz. Das Spiel bewegte ſich ſtändig auf und ab, bis es Dolland in der 35. Minute gelang, den Ausgleich herbeizuführen. Nun war das Spiel unentſchieden. Es mußte aber bis zur Entſcheidung ge⸗ kämpft werden. verlängert. Mannheim hatte wiederum Platzwahl und wählte ſich abermals die Sonne zum Bundesgenoſſen. Ludwigshafen hatte da⸗ ber wieder Anſpiel und konte bereits in der 3. Minute durch den Halblinken das 3. Tor erzielen. Beide Tore wurden nun noch des öfteren ſtark bedrängt, aber etwas Zählbares konnte nicht mehr erreicht werden und ſo blieb der Sieg von:2 den Farben Lud⸗ wigshafens. U. Bokalrunde der-Klaſſe. Mannheimer Jußbalgefellchae. ude 8 Jußballgeſellſchaft 1914 N Nachdem§. 1913 am vergangenen Sonntag den Fe „Fortuna“ Heddesheim mit:0 beſiegen konnten, ſtanden ſich nun Sonntag vormictag 10 Uhr obige Mannſchaften im Kampf um die Führung gegenüber. Unter der Leitung von Herrn Hecht(Sport⸗ und Turnverein 1877) hatte um 10 Uhr MG. 1914„Gartenſtadt“ Anſpiel, verlor aber den Ball an ſeinen Gegner, welcher ihn auch nicht beſſer verwerten konnte, und ins Aus jagte. FG. 1914 „Gartenſtadt fand ſich nun ſehr gur zufſammen und legte ihr ganzes können durch ein ſchönes Kombinationsſpiel an den Tag. Sie waren daher auch etwas überlegen. Der beſte Mann war wohl der Rechtsauſen von FG. 1914„Gartenſtadt“, welchem es auch kurz vor Halbzeit gelang, durch einen ſchönen Schuß von außen den erſten Treffer für ſeine Mannſchaft zu erzielen. MiG. 1913 ſetzte nun alle Kraft daran, um den Ausgleich herbeizuführen, was aber bis zur Pauſe infolge der zähen Verteidigung von FG. 1914 „Gartenſtadt“ nicht mehr gelingen konnte. Und ſo wurden mit :0 für J. 1914„Gartenſtadt“ die Seiten gewechſelt. Nach Halbzeit wurde der rechte Verteidiger von FG. 1914„Gartenſtadt“ durch einen heftigen Zuſamenſtoß für einige Minuten ſpielunfähig, was aych von RFG. 1913 benutzt wurde, um den Ausgleich her⸗ beizuführen. M§ G. 1913 ſetzte ſeine ganze Kraft daran und konnte in der 10. Minute ſein Ehrentor erzielen. So wogte das Spiel nun in ſcharfem Tempo auf und ab, bis es FG. 1914„Garten⸗ ſtadt“ gelang, in der 30. Minute durch einen Schuß des Linksaußen das 2. Tor zu erzielen, um ſomit über§G. 1913 einen Sieg von :1 davon zu tragen. U. Die Aeberlaſſung von Exerzierplätzen als Spiel· u. Syortylätze. Das Landesfinanzamt, Abt. III in Karlsruhe hat, wie bereits kurz mitgeteilt, an die ihm unterſtellten Reichsvermögensämter Anweiſung ge⸗ geben, den Vereinen für Leibesübungen auf Verlangen Spielplätze auf den freigewordenen Exerzierplätzen pachtweiſe zu überlaſſen. Den Bezirksämtern wurde empfohlen, Verhand⸗ lungen mit dem zuſtändigen Reichsvermögensamt aufzunehmen, damit auf dieſem Wege allen an die Exerzierplätze angrenzenden Gemeinden aus⸗ reichende Turn⸗ und Spielplätze für Vereine und Schulen zur Verfügung geſtellt werden können. Für die Ueberlaſſung der Plätze hat nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr. Ztg.“ das Reichsſchatzminiſterium fol⸗ gende Grundſätze aufgeſtellt: Bei der Ueberlaſſung von reichseigenen Exerzierplätzen und Schwimm⸗ anſtalten 1 ſportlicher Betätigung an zivile Verbände für Leibesübungen und einzelne Zivilperſonen iſt bei der Mietefeſtſetzung zu unterſcheiden, ob Gelände zur alleinigen Benutzung oder zur Mitbenutzung neben der Reichswehr überlaſſen wird. Werden beſtimmte Teilflächen eines Exerzier⸗ platzes zur alleinigen Benutzung für einen längeren Zeitraum(ein Be⸗ triebsjahr oder mehrere Monate) überlaſſen, ſo iſt da eine Miete zu fordern, die im allgemeinen den ortsüblichen Mietpreiſen entſpricht und der Leiſtungsfähigkeit der Mieter ſich anpaßt. Wird nur die ſtundenweiſe kitbenutzung eines ſonſt von der Reichswehr in Anſpruch genommenen Platzes oder einer Schwimmanſtalt geſtattet, ſo iſt nur eine mäßige An⸗ erkennungsgebühr zu erheben, damit ſich aus der Benutzung des Platzes kein Gewohnheitsrecht bildet. Ob den Benutzern das Recht zugeſprochen werden kann, die ihnen zur Verfügung geſtellten Plätze einzuzäunen, darauf Behelfsbauten zu errichten oder öſſentliche Veranſtaltungen ab⸗ zuhalten, entſcheiden die Landesfinanzämter im Einzelfalle. Die Geneh⸗ migung iſt nicht zu verſagen, wenn dadurch Intereſſen des Reiches nicht beeinträchtigt werden. Ob von den Zuſchauern Eintrittsgelder erhoben werden, ſoll bei der Feſtlegung der Mieten oder Anerkennungsgelder nicht ckſichtigt werden. „Alemannia“ Karlsruhe. 2. Vorrennen: Mitb Klub auf wodurch Unruhe ins Karlsruher Boot kommt. Mann⸗ Aaee geht vor und gewinnt ſicher vor Karlsruhe und bert Na eg men e in(Langer, ulz) 7. in. 2. Rudergeſellſ —— der Strecke Kolliſion infolge ſechen Großer Achtet. Herausforderungspreis, Königs⸗Achter. 8 1914: Mannheimer Ruderverein„Ameitia⸗ M eimer Ruderverein„Amleitia“(Fr. Kumpf, Menger, „Gropp, K. Hermann, Willy Reichardt, Wilh. Reichert, Manfred iſſing, Fritz Hüblein, St.: Oskar Gerber).15,2 Min. 2. Heil⸗ Rudergeſellſchaft„Schwaben“.25 Min. micitia kommt aut vom Start, übernimmt ſofort die Führung und das Rennen bei kräftiger Waſſerarbeit überlegen vor den gut rudernden Heilbronner Schwaben mit 23 Län 1 d Schur gen. Gegen Rennen 4 Senior⸗Vierer wurde proteſtiert wegen Be⸗ binderung. Laut Schiedsſpruch wurde das Rennen nach Schluß der Regatte(8 Uhr) nochmals gefahren. L. Die ſonnkägigen Fußballwetttämpfe. Studte⸗ Jußballweftſpiel Ludwigshafen · Mannheim. Bereits eine Stunde vor Spielbeginn ſtrömten Tauſende und Abertauſende aus dem Park nach dem Revidia⸗Sportplatze. Vei Spielbeginn waren etwa 25 000 Zuſchauer verſammelt, um dieſem intereſſanten Treffen beizuwohnen. Kurz vor 4 Uhr betrat die er Mannſchaft unter ſtürmiſchem Beifall den Platz und eich darauf folgten die Ludwigshafener, welche ebenfalls ſtürmiſch wurden. Die Leitung des Spieles hatte Herr Maier von —— er Fußb.⸗Ver. Kaiſerslautern). Mannheim trat in —9—— an: Lohrmann; Ueberrhein, Wahl: Gaſt, Kepple; Lipponer, Herberger, Schwärzel, Höger, Geisner. Mannheimer Jugendhervergen in Baden. Dem Zweigausſchuß Baden für Deutſche Jugendherhergen iſt es, dank dem Entgegenkommen des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts, ge⸗ lungen, für dieſen Sommer in folgenden Seminarien Herbergen einzurich⸗ ten: Gengenbach, Lahr, Meersburg, Villingen. Wegen Platzmangel können in Villingen und Meersburg die Räume nur in der Zeit vom 1. Auguſt bis 10. geptember zur Berfügung geſtellt werden. Ferner will der evan⸗ Lul Jugendbund Freiburg in ſeinem Ferienheim Falkau, die Freiburger urnerſchaft in ihren Räumen im Rinken allen Jugend⸗ wanderern Aufnahme gewähren. Das Kopfgeld beträgt im allgemeinen 50 Pfg. für Schüler und 1 Mark für Schulentlaſſene. Vorherige Anmel⸗ dung unter Benützung von Doppelmeldekarten iſt erforderlich. 13 a er erſcheint ein neues Herbergsverzeichnis ugendherbergen in Deutſchland, das— wie die Anmelde⸗ karten— von der Geſchäftsſtelle, Freiburg, Bleicheſtraße 20, zu beziehen 1 Aufnahme in den Jugendherbergen findet die geſamte, untet einem älteren und verantwortlichen Führer wandernde Jugend beiderlei Ge⸗ chlechts, vom Volksſchüler bis zum Hochſchüler, ſowie die ſchulentlaſſene ugend bis zum vollendeten 20. 4. Bei einer Wanderſchar, die einem Jugendverein angehört, wird auch eine Minderheit älterer Teil⸗ nehmer zugelaſſen. Auch Einzelwanderer im Alter von 16—20 Jahren ſind die Herbergen zugänglich, doch wird ein Ausweis vom Verband vder Schule gefordert. Pferderennen. * Berlin⸗Grunewald, 11. Juli. Wannſee⸗Rennen. 16 000 M. 1800 Mtr. 1. Laland(Schmidt), 2. Orla(Lewicki), 3. Glauz(Bleuler). Unplaziert: Iffland, Gebieter, Der Mohr, Zwirn, Patriot, Pflaſtertreter, Irene, Weſer. Tot.: 102:10; 19, 12, 2.— Verſuchsrennen der Hengſte. 9000 Mi. 1000 Mir. 1. Graf Ferry(Schmidt), 2. Aa⸗ baſter(Olejnik), 3. Roſenfels(Wenzel). Unplaziert: Jock, Effendi, Styr, Luftibus, Flandern, Weckruf. Tot.: 27:10; 14, 18:10.— Pergoleſe⸗ Rennen. 27 000 Mz. 1600 Mtr. 1. Einſpruch(Janek), 2. Ober⸗ 1 Und ſo wurde das Spiel um weitere 30 Minuten Tot.: feldherr(Müller), 3. Enver(Korb). Unplaziert: Orlog, Wächter. 1200 Mtr. 15:10; 12, 16:10.— Preis von Iſerbrock. 16 000 Mk. 1. Zarin(Huguenin), 2. Orkus(Müller), 3. Fritzi(Olejnik). Unplaziert: Artemis, Mur, Loriſſa, Notbremſe, Harmonie, Fee, Sperling, Libelle, Cx⸗ rinne, Tanz. Tot.: 49:10; 19, 36, 20:10.— Großer Preis von Ber⸗ lin. 130 000 Mk. 2400 Mtr. 1. Herold(Raſtenberger), 2. Skarabae (Zimmermann), 3. Eckſtein(Janek). Unplaziert: Bannwart, Pallenberg, Lorbeer, Glimmer. Tot.: 27:10; 11, 14, 11:10.— Baron Kiki⸗Ren⸗ nen. 16000 Mk. 1600 Mtr. 1. Cſarda⸗Fürſtin(O. Schmidt 2. Palinur(Korb), 3. Jodler(Kaſper). Tot,: 45:10; 18, 43, 22.10.— Steher⸗Asgleich. 27 000 Mk. 3200 Mtr. 1. Wigamur(Kaiſer), 2. Friedensritter(Fiſcher), 3. Lucifer(Stolz). Tot.: 332:10; 80, 183, 79:10. * Dortmund, 11. Juli. Nußbaum⸗Jagdrennen. 16 000 Mk. 3500 Mtr. 1. Laus bub(Köhnke), 2. Rumplertaube(Tarazewski), 3. Teos(Danek). Unplaziert: Entilius, Abendſtern, Laret, Schalleick, Anne⸗ marie, Cavalkade. Tot.: 37:10; 13, 19, 18:10.— Zweijährigen⸗ Rennen. 9000 Mk. 1000 Mtr. 1. Eierbecher(Gorgas), 2. Tonart (Eudwig), 3. Raptator(Gotzen). Unplaziert: Cadix. Tot.: 25:10; 15, 31:10. — Sommex⸗Rennen. 20 000 Mk. 3200 Mtr. 1. Hannove⸗ raner(Theilemann), 2. Commando(Hammer), 3. Applaus(Gorgas). Tot.: 18:10.— Großer Preis von Dortmund. 45 000 Mk. 4000 Mtr. 1. Mörſer(Gryczke), 2. Lorigan de Coty(Guttmann), 8. Harpune(Theilemann). Unplaziert: Camelot, Timok, Stella II, Gerne⸗ groß, Frei. Tot.: 25:10; 18, 33, 33:10.— Mydlinghoven⸗Rennen. 20 000 M. 1600 Mtr. 1. Nicolo(Wodke), 2. Geißler(Peters), 3. Film⸗ diva(Derſchug). Unplaziert: Kofel, Caliari, Lodſinele, Panter, Waldrun. Tot.: 199:10; 49, 28, 85:10.— Jagdrennen der Dreijährigen. 20 000 Mk. 3000 Mtr. 1. Amor(Bismark), 2. Walſhard(Gorgas), 3. Pollack(Oertel). Unplaziert: Imme, Daddy, Bernina, Waſſerratte, Luiſe, Laß doch, Hamſter, Roſenrot, Muſette, Goldſtrom. Tot.: 19:10; 14, 39:10. — Hürden⸗Rennen. 20 000 Mk. 2700 Mtr. 1. Remlin(Gor⸗ gas), 2. Sorma(Edler), 3. Biedermann(Saria). Unplaziert: Gallien, Ret⸗ ter, Coral, Wave. Tot.: 47:10; 16, 13:10. 5 * Halle a.., 11. Juli. Eröffnungsrennen. Ehrenpeis und 9000 M. 2600 Mtr. 1. Sandſchack(Schulz), 2. Trompeter(v. Bach⸗ mayr), 3. Pator(K. v. Weſternhagen). Unplaziert: Chouan, Panzerturm, Slota Lipa. Tot.: 60:10; 26, 43:10.— Jünger⸗Hürden⸗Rennen. 12 000 Mk. 2600 Mtr. 1. Szellö(Löſcher), 2. Kantinier(Gabriel), 3. Alexis(Naſh). Tot.: 26:10.— Sachſen⸗Weimar⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 10 000 Mk. 3500 Mtr. 1. Ginſter(K. v. ee e 2. Demetrius(v. Falkenhauſen), 3. Maiſon Rouge(Leutnant Krüger). Tot.: 30:10.— Thuringia⸗Jagdrennen. 16 000 Mk. 4300 Ml. 1. Eilig(W. Müller), 2. Fips(Thalgeim), 3. Diamond Hill(Rameſch). Tot.: 25:10; 18, 26:10.— Teich⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 10 000 Mk. 3800 Mtr. 1. Marot(K. v. Weſternhägen), 2. Saarfels (Reichenbach), 3. Manchen(Major Panſe) gefallen und nachgeritten. Tot.: 28:10; 18, 89:10.— Sommer⸗Ausgleich. 11000 Mk. 1400 Mtr. 1. Marfa(Heidt), 2. Oberon(Saager), 3. Antilope(Grütz). Unplaziert: Mackenſen, Aar, Sappe, Falkenhayn, Sauſewind, Saloniki, Granit..: 44:10; 25, 33:10.— Preis von Torgau. 9000 Mk. Jagdrennen. 3200 Mtr. 1. Iringa(Scholz), 2. Ottomane(625 3. Geheimtip(Thal⸗ heim). Unplaziert: Penſion, Sauſewind. Tot.: 62:10; 22, 15:10. Pferdeſport. sr. Guter Nennungsſchluß für Harzburg und Hannover. Die Renn⸗ woche in Bad Harzburg, die am 18., 21., 23. und 25. Juli vor ſich geht, ſtellt ausgezeichneten Sport in Ausſicht, da beim Nennungsſchluß für die zwanzig in Betracht kommenden Prüfungen nicht weniger als 556 Pferde gemeldet wurden, während in den bereits vorher geſchloſſenen vier Ausgleichsrennen 71 Pferde konkurrenzberechtigt blieben. In der Haupt⸗ nummer, dem am Freitag, 23. Juli zur Entſcheidung kommenden Großen Bad Harzburger Jagdrennen von 20 000 Mark über 4800 Meter, blieben 22 Pferde ſtehen, darunter Robert, Hunding, Ophelia, Kitty, Gernegroß, Stella II, Eilig und Algebra. Auch bei der Hannoverſchen Woche vom 1. bis 6. Auguſt iſt mit ſtarken Feldern zu rechnen. Für 13 in Frage kommende Rennen wurden 502 Pferde genannt. Die meiſten Unterſchriften vereinigen der Niederſachſen⸗Preis mit 67, Preis von Herrenhauſen 62 und Lorbas⸗Jagdrennen mit 56 Pferden. 8 Die hieſige Fliegergruppe E. B. hielt, ſo wird uns geſchrieben, am 25. Juni in ihrem Vereinslokale im Reſtaurant Pergola bei gutem Beſuch eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ab, in welcher den Mitgliedern und erſchienenen Intereſſenten u. a. von dem 1. Vorſitzender der Fliegergruppe E.., Herrn Jabrikant—— Schlerf, ein eingehender Bericht über die Verhandlungen und den Stand der Vor⸗ arbeiten zu der im Spätſommer dieſes Jahres geplanten Flug⸗ woche gegeben wurde. Herr Schlerf teilte u. a. mit, daß das geplante Unternehmen bereits das Intereſſe weiter Kreiſe gefunden habe und Ver⸗ handlungen mit anderen Mannheimer Luftfahrtvereinen zwecks Bildung einer Arbeitsgemeinſchaft für dieſe Flugwoche im Gange ſeien. Ueber den Stand der Vorarbeiten ſelbſt wurde mitgeteilt, daß man bereits mit den hervorragendſten Fliegergrößen Deutſchlands in Verbindung getreten ſei, die z. T. ihre Mitwirkung zugeſagt haben. Neben dieſen werden ſich auch einige einheimiſche Muggnelde der Fliegergruppe E. B. an den Veranſtaltungen beteiligen. Allerdings ſtehen dem Unternehmen in der Entente, die 15 de Schwierigkeiten macht, noch Hinderniſſe im Wege, die ſchlimmſtenfalls das ganze Projekt zum Scheitern bringen könnten, doch meinte der Berichterſtatter, daß dieſe letzten Endes auch noch beſeitigt wür⸗ den, wozu er begründete Hoffnung habe. Von ſeiten der Fliegergruppe wurde und wird auch künftig kein Schritt unverſucht gelaſſen, um das ge⸗ plante Unternehmen durchzuſetzen, das dazu berufen iſt, unſeren Mann⸗ heimern einen Einblick in die großartige Entwicklung unſerer Flugzeuge und ihre vom Laien nie geahnte glänzende Flugfertſgteit zu geben und ihnen ihre Zuverläſſigkeit und volkswirtſchaftliche Bedeutung durch geeig⸗ nete Vorführungen vor Augen zu halten. Dieſes großzügig und ſeldſtlas in die Wege geleitete Unternehmen, das ein ganz gewaltiges Arbeitspro⸗ ramm darſtellt, bedarſ natürlich, wenn es in der geplanten Weiſe ger ingen ſoll, der ideellen und materiellen Mitarbeit und Unterſtützung aller Anhänger dieſer ſo idealen Sache. Intereſſenten der Fliegerei werden des albh an dieſer Stelle gebeten, der Fliegergruppe Mannheim E. V. ihre Mitarbeit, ſei es durch finanzielle Unterſtützung, praktiſche oder theoretiſche Arbeit, zuteil werden zu laſſen und ihren Beitritt an den Geſchäftsführer der Fliegergruppe, Herrn Ing. Jul. Doll Rheinſtraße 5 pt. zu richten, der zu jeglichen Auskünften gerne zur Verfügung ſteht. Der Termin der nächſten Verſammlung wird an dieſer Stelle bekannt gegeben werden. Aadſport. sr. 102 800 Mark für die Deutſchen Nadmeiſterſchaften. Für die Deut⸗ ſchen Radmeiſterſchaften, die am 28. Auguſt auf der Kölner Radrennbahn zur Entſcheidung gelangen, ſteht die ſtattliche Summe von 102 800 Mark ur Verfügung. Außerdem kommen noch 3500 Mark für Medaillen und eiſterſchaftstrikots hinzu. Die Flieger erhalten 39 300 Mark und die Steher 63 500 Mark. Bei den e erhält der Sieger des Endlaufs 12 000 Mark, der Zweite 11000 Mark und die beiden letzten 10 500 bezw. 10 000 Mark. Die in den Vorläufen ausgeſchiedenen Fahrer müſſen ſich mit je 5000 Mark begnügen. Weniger groß ſind die Verdienſtmöglichkeiten —— +— 2 Meiſterſchaft. Hier ſind die Preiſe 3000, 2500, 2250 und ark. sr., Für die amerikaniſche Fliegermeiſterſchaft, deren Austragung ſich über die ganze Saiſon e fand in New⸗Hork ein weiterer Lauf über 2 engliſche Meilen(3218 Meter) ſtatt. Der Favorit Arthur Spencer ſtegte leicht gegen den alten Weltmeiſter Kramer, der Eaton und Willy Spencer noch hinter ſich laſſen konnte.— Der Stand der Meiſterſchaft iſt jetzt folgender: 1. A. Spencer 25., 2. Kramer 12., 3. Caton 11 P. Audern. Frankfurter Regatta 1921. Der Frankfurter Regatta⸗Verein hat als 5 055 für ſeine nächſtjährige Regatta Sonntag, 19. und Montag, 20. uni feſtgeſetzt. * Luzerner Regatta. Einer Anregung Frankfurter Ruderſportfreunde 14* hat die re Rudergefekffcafte„Ober⸗ rad, zu der am 23. und 24. Juli in Luzern ſtattfindenden Ruder⸗Regatta ihre beiden Mitglieder Jean Bork und Thomas Weiß gemeldet. Bork wird im Senior⸗Einer, Weiß im Junior⸗Einer und beide zuſammen im Doppelzweier ſtarten. Um ſich für dieſe Rennen auf voller Höhe der Leiſtungsfähigkeit zu halten, iſt die Meldung für die Stuttgarter Regatta am 17. Juli zurückgezogen worden. Der Frankfurter Regattaverein wird 75. dah ſind den en auch eine Frank⸗ er Achter⸗Mannſchaft nach Luzern zu ſchicken, wegen Unablömmlichkeit der in Ausſicht genommenen Ruderer erfolglos gebttehen. Jußball. sr. Im Fußball⸗Länderw ettkampf ⸗ u 10 Uattn altſand, ſegte dis Der N ren. ſchwediſche Elf erwartungsgemäß 8 ar gaen. Dr. Jrit Verantwortli olitikt: J..: Dr. A. br fü ileton: . Mabeme füe zoieles und den übrigen chentenelen Lelt Nigeez Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, eeee G. m. b. H.„ E 6, 2. Goldenbaum. Montag, den 12. Juli 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) in— Fenstern bei 1. u. 2. St. 93.7 Große Preisnachlasse auf nele Waren— Kaufgelegenheiten aller Art auf Tischen. 0 Deffentfehe Versteigerung, Emechantker Dienstag, den 13. Juli 1920 Telephon Werkzeug nachmittags 2 Uhr gae e gebrouchs- dalr l. Drehbant ane werde ich im Auftrage des Konkursverwalters aus ertig billig abzugeben. W 8 der Konkursmaſſe der Fa. Wilh. Dammann in D 6. 7/8. 1 Tr., r. B495 u erfragen in der Ge⸗ deſſen deſcahaltal E N. 7 Sſfentich verſtesgem: Fülibsaude rſteig ſchäftsſtelle de. Bl. Ile Jezamte Büroeinpchnne Appara e Anertist darunter 1 Schreibmaſchine, Pulte, Regale, Tiſche, 570 T. Stühle, Wanduhr, 1 eiſ. Bettſtelle, Munitionskiſten, 1 Ladentteke. m. Schreibutenſilien und Verſchiedenes. 8266 Grobes Bet Reue Lodelbank, 2 U Komplettes Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Sohn und Bruder 9806 am Samstag früh im Alter von 29 Jahren von seinem kurzen Leiden erlöst wurde. Tocdes-Anzeige. Cestern früh entschlief nach langem Leiden, doch zötzlich und unerwartet, meine liebe Frau, unsere gute tter und Schwiegermutter, Frau eopoldine Essig geb. Schick. Mannheim Rheinaustr. 12), den 12. Juli 1920. 9805 im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Brehme mit Strohſack, ohne Federn ſaßt Neuer Pand- Ceors Essig, Vanegz. Oerichtsvollzleher. Herraaschude 4dt, atbateuten Famille Ohr. Ganzhom. Die Beerdigung findet am Dienstag mittag 2 Uhr statt. Mannheim(U 2,), 12. Juli 1920, verkauf. Gg. Ackermann, Mittelſtr. 28, IIl. B490 1 Mavenchiag verkauft billig, 5179 e e Die Beerdigung findet heute Nontag. EEE 2 Lelst-Foldstecher Atademieſtr T. ll. en a eber heinf empteue: eeee ee inische Cfeditbank, Mannheim. 5 rree 1 Eier Stück.8 5(neue Felle) preiswert zu Die Generalversammlung der Aktionäre der Rheinischen Tabkplatten-Roffer e 5 Creditbank vom 9. Juni 1920 hat beschlossen. das Grundkapita Jvon M. 95,C00,000.— um M. 25,000,000.— àuf I. 120, 000,000.— zu erhöhen durch Ausgabe von Stück 25 000 auf den Inhaber Jlautenden Aktien über je M,. 1,000.— mit halber Gewinglanteil- berechtigung für das Geschäſtsjahr 1920. Das gesetzliche Be- zugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen worden. Die neuen Aktien sind von einem unter Führung der Deutschen Bank, Berlin, stehenden Konsortium übernommen worden mit der Verpflichtung, einen Teilbetrag von M 23,750 000— den Inhabern der alten Aktien der Rheinischen Creditbank derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je M. 4,000— alte Aktie eine neue Aktie über M 1, 000.— bezw. auf je M. 12,000.— alte Altien drei neue Aktien über je M. 1,000.— zum Kurse von 120% zuzüglich Schlußscheinstempel bezogen werden können. Nachdem die durchgefüfirte Kapitalerhöhung in das Handels- register eingetragen wörden ist, fordern wir namens des Kon- sortiums diè Aktionäre unserer Bank auf, ihr Bezugsrecht unter fogenden Bedingungen auszuüben: 1) Die Ausübung des Bezugsrechts hat bei Vermeidung des Ausschlusses Dis zum 28. Juli d. J. elnschllesslien in Mannheim: bei der Rheinischen Creditbank nebst sämtlichen Zwelgniederlessungen 115455950, mit Einſatz u. Patentſchlöſſern preis⸗ wert zu verkaufen. Zu erfragen in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 9758 Teaaanaag faſt neu, Größe.70, bill. zu verkaufen ev. Umtauſch 9762 E 5. 5. 5. St. Moetonan ſehr groß, hell Eiche geichn. auch als Geſchäftsſchrank, für Bank und Sammler verwendb zu verk. 9794 Fillinger, 8 6, 7. ſebmasche „Urania“' mit 37 em l. Wagen, neu, ſow. 3,20 m Hülodbelt. Jpnag mittlere Größe für ſtarke Figu 7 verkauf. 9804 Beilſtratze 25, 4. Stock. Junge Ganse Hundehütte, Tisch, Bettstelle zu vertaufen. J 53, 3. B497 Molisaund Prachtexemplar als Wach⸗ und Luxushund 2 5¹ Laut jetzt erst erhaltener Nachricht starb am 11. Mai d. J. in Sevilla(Spanien) mein letzter Sohn 8206 Hans Rodewald 1 nach langer schwerer Krankheit EKEarlsruhe, Blumenstraße 1D. Frau senior Oftinte Rodevald. Tadla ae markenfrei p. Pid. 9 Hunn uu.- markenfrei p Pfd. und Steuer..40 5 u verkaufen. Näh. H 1. 5. Laden. Miet Gesuche. 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Jettſchmelze 1 igsstellen provisionslrei Soweit bei letzteren übrigen Bezug p 0 Näheres Luzenberg, die Ausübung des Bezugsrechts jedoch im Wege der Korre- ing im Schlachthof am Dienstag den 18. ds vonß spondenz erkfolgt. werden diese die übliche Bezugsprovision Akazlenſtr. 18, pt, I. oroo die Geſchäftsſtelle Bus —11 Ubr. Ausweis und ſade achries in Anrechnung bringen. mögliehst mi Junges Chepaar Stdiſſches Ledenemmelamt d lee.) Bei Ausübung des Bezugsrechtes, spätestens am 28. Jul! d.., höherer Schulbildung Sommer-Anzug bürgerl. Famill 1 Morgen feuß euf der Freſtan Kühflelſch.] ist der Bezugspreis von 120% zuzüglich Schlußscheinstempel] zum sofortigen Eintritt gesucht. billig zu verk. 29797 Manng ens u 81 nfangnummer.-346. 98. Die Berwaltung. einzurahlen. Weitgenende Ausbfidung geboten. Map Joſefſtr. 12. W Ster. n hens Pefroleum. Beträge im Nennwerte von weniger als M 4,000— bleiben! Schriftliene ausführl. 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Ver⸗ wurden in den dußch Bekanntmachungen bezeich⸗ Sondlerer Bekanntmachung bei derjenigen Stelle, bei welcher N cht 10 1 f 5—5 eg Prov. er⸗ neten Verkaufsſtellen Die vorhergehenden Marken⸗ die Einzahlung bewirkt ist. 8268 5 8 Jel Tauensstele mit u wünſcht!. Ang u W..19 nummern ſind verfallen. 11⁴ Mannheim, im Juli 1920 geſucht für 38, Mann, Teppiene ſan die Geſchäftsſt. d. Bl. 5 16 Jahre, welcher Einj. gegen hohe Kaution oder 7 Bettvorlagen. Akademiter in ange⸗ Nach Beſchluß der Kommiſſion des Lebens beſitzt und ſich zum Han⸗ delslehrer ausbilden will und eine 2jähr. 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