181ir aen der d —— lands anzuſehen ſe ro Mittwoch, 14. Juſt Millag⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 306. aunheimer Genomlelweiger Bezugspreiſe: In M ſebühr M..—. P9 erteljährl. M. ederzeit igenl eſtſch oßne Poſtge Sindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. der lole Bunkl.— Ausſetzen der Ueue ernſte Lage. Der neunte Tag der Konferenz bringt als Ergebnis Fortdauer der unüberbrückbaren Gegenſätze, nament⸗ lich keine Verſtändigung in dem Lieferungskontingent. Dazu kommt als weiterer ernſter Moment Ausſetzung bezw. Aufhebung der Konferenzverhandklungen auf unbeſtimmte Zeit. Die Schwere der Situation wird nur da⸗ durch gemildert, daß die Entente ſich die Bekanntgabe eines neuen Termins zur Wiederaufnahme der Verhandlun⸗ gen vorbehält, ſo daß einſtweilen noch der endgültige Abbruch nicht erfolgt iſt. 75 haben es die Alliierten aber ſehr eilig, den Marſchall och wieder nach Spa zu rufen und neuerdings dadurch mit der Beſetzung des Ruhrgebiets und anderen Gewaltmaßnahmen zu drohen. Mit dem Bewußtſein, ſo weit gegangen zu ſein, als es Deutſchlands wirkliche Leiſtungsfähigkeit zuläßt, um über⸗ haupt am Leben zu bleiben, können die deutſchen Vertreter, insbeſondere Simons, ſelbſt der ſchlimmſten Wendung mit männlichem Auge entgegenſehen. Das deutſche Volk ſcheint in dieſer Frage, wie die Berliner Blättermeldungen erkennen laſſen, mit Einmütigkeit den Verhandlungsführern den Rücken zu decken. Hier ſtehen wir, das ganze deutſche Volk, wir können nicht mehr leiſten. Komme, es den Alliierten entgegen. Unſere Vernichtung un⸗ terſchreiben wir diesmal nicht! Auf deutſcher Seite iſt der gute Wille zur Verſtändi ung, wir geben und wollen Kohlen liefern, bis zu einem Maße, das weit, weit über dem Normalmöglichen liegt. Ein beredtes Zeugnis dafür iſt, daß Simons in ſeinem letzten progreſſiven Angebot bis zu 1,8 Mil⸗ lionen Tonnen pro Monat gegangen iſt. Was darüber die Entente fordert, würden unmögliche Verpflichtungen ſein, die heute die Gefahr der Beſetzung nur auf morgen bei der Nichtleiſtung verſchieben. Nunmehr ſteht die Lage auf des Meſſers Schneide. Wird man ein Einſehen haben bei der Entente, nachdem die Gefahr vom Oſten wächſt, der Zuſammenbruch Polens gegeben iſt und die„ Weg bald frei haben werden zum Rhein. Vorläufig ſind das für die Entente morgen. Erſt ſoll Deutſchland als Sorgenfaktor ausgeſchaltet werden, dann kann man zur Tat für den Oſten ſchreiten. — folgenden Meldungen orientieren über den Stand nge, 5 Anterbrechung der Konferenz. Sva, 14. Juli.(88) Nach dem amtlichen Bericht des Verbandes über die geſtrige Vollſitzung der Konferenz erklärte Dr. Simons, daß das Verſprechen der Regierung A auf eine erhöhte Kohlenlieferung ohne das Zu⸗ geſtändnis beſſerer Ernährung die Gefahr einer Revolution heraufbeſchwören würde. Nach den deutſcherſeits in Ausſicht geſtellten täglichen Lieferungen würde ſich die Monatsliefe⸗ rung ab 1. Oktober 1920 auf 1,4 und ab 1. Oktober 1921 auf 1,7 Tonnen erhöhen, ſolange bis ſich die Ernährung beſſere und mehr Arbeiterwohnungen gebaut werden. Präſident Delacroix erklärte in ſeinen Erwide⸗ tungen, das müſſe zu einer Enttäuſchung der Alliierten über die deutſche Antwort führen, die damit geſchaffene Lage wäre ſehr ernſt. Die Alliierten hätten durch die Berufung der Deutſchen nach Spa den Wunſch geäußert, ſich in mäßiger Weiſe über ihre Mitarbeit zu verſtändigen. Er erinnere nur an die Vertragsklauſel, die 3,25 Millionen Tonnen mo⸗ natlich vorſehe, an die Herabſetzung dieſer Zahl auf 2,4 Mil⸗ lionen Tonnen durch die Wiedergutmachungs⸗ kommiſſion und an den verſöhnlichen Geiſt der Alllier⸗ ten, die die Entſchuldigung und die Vorſchläge der deutſchen egierung anerkennen wolle. Angeſichts der Haltung der letzteren, die weder dem Vertrage Rechnung tragen, noch dem Programm, der Wiedergutmachungskommiſſton und unvollſtändig und unzureichende Angebote mach⸗ ten, müſſe die Konferenz unterbrochen werden, um den Alliierten eine Prüfung der Lage zu ermöglichen. Im Anſchluß an den amtlichen Bericht wird noch gemel⸗ det, daß die Marſchälle Foch und Wilſon aufgefordert ſind, ſich ſo ſchnell wie möglich nach Spa zu begeben. 1 Kein Ausgleich in der fiohlenlieferung gefunden. D. Z. Spa, 14. Juli.(Drahtb.) Die Spannung, die in den letzten Tagen mehr oder weniget ſtark über den Ver⸗ andlungen der beiderſeitigen Sachverſtändigen lag, iſt auch urch die heutigen Verhandlungen in keiner e iſe ge⸗· uſt worden. Wenn man glaubte, daß ein Ausgleich ſeviſchen dem Angebot der deutſchen Delegation in der Koh⸗ lenfrage und der Jorderung der Alliierten gefunden würde, ehat die heutige Sitzung gezeigt, daß hier vorläufig un⸗ überbrückbare egenſätze ee g zu ſein ſchei⸗ nen. In den frühen Morgenſtunden hatte ſich die Sachver⸗ ſtändi genkonferenz bemüht, die monatliche Kohlen⸗ zörderung an die Alliierten 145 der Da eine Einigung edoch nicht zuſtande kam, be chloß der Miniſterrat, am Nachmittag ſich mit der von der Entente Naene Aus⸗ dunft zunächft zurüczzuhalten bis in der Nachmittagsſitzung es engeren Rates die Kohlenförderun fetgeſent ſei, die als perfügbare Baſis für jedes wirtſchaftliche Angebot Deutſch⸗ Man will Jiffernangebote. D. Z. Spa, 14. Juli. 08— iffion, die ſich mit der ieder gutmachungs⸗ age zu beſchäftigen hatte, war geſtern, den 14. Zult, vor⸗ age annheim n. Umgebung monatl. einſchl. N..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 240 ſren. Einz.— Pfg. 7 ⸗Komto Rr. 17500 Karlsruhe l. B. u. Nr. 2017 Ludwigsbafen a. Nh.— Oeſchäfts⸗NRebenſtenen in Mannheim: Neckarſtabt: Waldhofſtr.. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. was kommen mag. So ſchallt Sorgen für über⸗ d Die g emäſchte Kom⸗1 lle Preiſe Badiſche Neueſte Nachrichten mittags zuſammengetreten. Die Vertreter der Entente leg⸗ ten größten Wert auf eine beſtimmte, feſtgeſeßte Zif 11 unſeres finanziellen Angebots. Reichsminiſter Dr. Si⸗ mons entwickelte die Gründe, aus denen heraus es un⸗ möglich ſei, eine Zuſage inbetreff der Koylenförde⸗ rung zu machen, die nicht die Zuſtimmung der Bergwerks⸗ unternehmer und der Bergwerksarbeiter finden würde. Er könne ihnen höchſtens zuſagen, daß ſich die Lieferungen ab 1. Oktober 20 auf 56 000 Tonnen täglich und ab 1. Oktober 21 auf 68 000 Tonnen täglich erhöhen ſollten. Wenn in Ober⸗ ſchleſien für Ruhe geſorgt werde, ſo ſei mit einer nicht uner⸗ heblichen Steigerung der Kohlen örderung zu rechnen. Es würde ſich daher empfehlen, den A b ſt immungstermin in Oberſchleſien ſobald als mögli ch feſtzuſetzen. Auf die von Dr. Simons gegebene Anregung, ob es nicht überhaupt beſſer ſei, von einer in Oberſchleſien e Fuſchen erwi⸗ derte Delacroix, daß dieſe Anregung die Konferenz mit großem Bedauern erfülle und zeine ernſte Lage ſchaffe. Er vertagte die Sitzung darauf auf unbe ſtimmte Zeit, ohne daß es zu einem Beſ chluß gekommen war. Die Verhandlungen ſind damit wieder 455 einen kriti⸗ ſchen Punkt angekommen. Es herrſcht überall größte Erregu ng bei den Konferenzteilnehmern. Neuer Druckverſuch mit Drohungen 7 Berlin, 14. Juli. Wie verſchiedene Morgenblätter aus Spa melden, ſind die Marſchälle Foch und Wilſon tele⸗ graphiſch nach Spa zurückberufen worden. Der„Vorwärts“ bringt dies in Zuſammenhang mit den Schwierigkeiten in der polniſchen Frage und vermutet, daß dadurch ein Druck auf Deutſchland ausgeübt werden ſoll. Wahrſcheinlich werden die Alliierten den etwaigen Einmarſch in das Ruhrgebiet mit dem Marſchall beſprechen. Das„Berliner Tageblatt“ fragt. Wird man denn nicht endlich in den Kreiſen der Entente einſehen, wie würdelos es iſt, bei jeder Schwierigkeit den Marſchall Foch aus der Verſenkung auftauchen zu laſſen. Im Falle eines Einmarſches ins Ruhrgebiet würden die deutſchen Bergarbeiter ſich wei⸗ gern, zu gehorchen. Frankreich würde nicht viel Freude an er Vergewaltigung erleben, da Arbeiter und Unternehmer vollſtändig einig in geſchloſſener Abwehr ihnen gegenüber⸗ ſtehen. Die deutſche Delegation in Spa wird ſich nicht ein⸗ ſchüchtern laſſen, weil ſie Unmögliches nicht zu⸗ geben kann. Der Verantwortung bewußzt. EBerlin, 14. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Es iſt erfreulich feſtzuſtellen, daß diesmal die Regierun g in ihren ktionen die Unterſtütz ung der Preſſe findet. Geſtern ſind die Dinge in Spa wieder auf demtoten Punkt an⸗ gekommen. Aber ſoweit ſich die Blätter ühberhaupt ſchon dazu äußern, ſiehen die Blätter unbedingt hinter der Regie⸗ rung. Darunter ſind „Berl. Tagertati“ Im„Vorwärts“ wird darauf hingewieſen, daß die von uns angebotene Mazimumkohlenlieferung auf einem aus⸗ drücklichen Einvernehmen mit den Bergarbeiterführern beruht. Dann heißt es weiter:„Würden wir Leiſtungen verſprechen, von denen wir wiſſen, daß wir ſie nichterfüllen können, ſo würden unſere Unterhändler eine ſchwere Verant⸗ wortung auf ſich nehmen. Es würde in den kommenden Monaten unausgeſetzt zu neuen Komplikationen mit der Entente kommen wegen Nichterfüllung unſerer in Spa über⸗ nommenen Verpflichtungen. Die Drohung mit der Be⸗ ſetzung des Ruhrgediets würde bei jedem dieſer neuen Konflikte wieder ausgeſprochen werden. Eine Unterwerfung würde alſo nicht eine Beſeitigung, ſondern eine Vertagung dieſer Gefahr ſein.“ Ganz ähnlich äußert ſich das „Berl. Tageblatt“, das es beſonders glücklich findet, daß Miniſter Dr. Simons das Wort Oberſchleſien in die Bebatte warf.„Die ie ſn deſcchigeit Deutſchlands, ſowohl nunmehr auch der„Vorwärts“ und das in der Kohlenfrage, wie in der Finanzfrage hängt von Ober⸗ ſchleſien ab.“ Die Stimmung unſerer Delegation in Spa iſt denn auch anſcheinend durchaus der Verantwortung bewußzt und gefaßl. In einem anderen Telegramm wird ausgeführt: „Die deutſche Delegation iſt feſſt entſchloſſen, ſich durch keinerlei Rückſichten irgendwelcher Art drängen zu laſſen, mehr zu verſprechen, als Deutſchland halten kann. Die Alliierten kennen nun den Standpunkt Deutſchlands bis ins letzte. Wann und in welcher Weiſe die Entſcheidung fallen wird, iſt noch nicht bekannt. Die deutſchen Dele⸗ gierten ſind ſich jedenfalls über ihre Haltung klar und des⸗ wegen gegenüber jeder Möglichkeit zuverſichtlich. Es iſt nichts von der Nervoſität zu bemerken, die vor der Entſcheidung über die militäriſche Frage vorhanden war. Ob die Alliierten ſich für bere chtigt halten werden, militäriſche Maßnahmen für die wirtſchaftlichen Fragen zu ergreifen, muß man abwarten. Der Friedens⸗ vertrag chließl es ausdrücklich aus. Als Einſchüchterungs ⸗ methode beſonders für die öffentliche Meinung im Innern Deutſchlands ſind Foch und Wilſon ſchon oft benutzt worden. 1 4— iſt Marſchall Foch ſchon am Montag aufgefordert worden nach Spa zu kommen. Man hat gar nicht erſt abgewartet, wie die Kommiſſionsverhandlungen verlaufen werden. Das geſtaffelte deuiſche Kohlenangebot. Spa, 13. Juli.(WB.) Havas. Die deutſchen Kohlen ⸗ ſachverſtändigen hielten heute vormittag eine Sitzung ab, der die alliterten Vertreter in offtziöſer Form beiwohnten. Die deutſchen Sachverſtändigen 1 ee monatlich 1100 000 Tonnen zu liefern, dieſe Lieferung ab 1. Oktober auf 400.000 Tonnen zu—— 855——— der wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands eintrete, ſchlie auf eine Neg an 1 700 d00 Tanen ab 1. Ottoder zu konmmen. Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.0 Nk., ausw. 2— Mk., Stellengef. u. Rekl. 8 Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Sagte an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Berantw. übernommen. 9 Gewalt, u. dgl. Vetriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſaßanſpr beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewüßr. Berhandlungen. monaltlich beſtehen. Ein derndes Weſen zur lich bedenklich. War „Ang. 20% Nachl., treiks ſchen f. ausgefallene od. Ihrem Angebot fügten die deutſchen Sachverſtändigen die Drohung bei: Nehmen Sie unſer Angebot willig an. Wenn nicht, ſt es wahrſcheinlich, daß die Ziffer nach dem Kongreß von Genf noch herabgeſetzt wird.(Wir bemerken ausdrücklich in Anbetracht des gemeldeten Schluß⸗ Sbeiſt) es ſich um eine Havasmeldung handelt. Die riftl. Die neue Meihode des Iwangs“. Spa, 14. Juli.(WB.) Der Sonderberichterſtatter der „Agence Havas“ in Spa berichtet, daß in der Kohlen⸗ frage die Alliierten darauf beſtehen, die deutſche Delegation dahin zu bringen, mit gutem Willen die Verpflich⸗ tungen anzunehmen, die die Alliierten durch Anwendung des Friedensvertrages Deutſchland aufzuerlegen berechtigt ſind. Mit anderen Worten, ſie bemühten ſich eine Art Mit⸗ arbeit der Regierung an der Ausführung des Ver⸗ ſailler Vertrages zu erlangen. Es ſcheine aber, daß dieſe Methode noch keine praktiſchen Erfolge gezeitigt habe, aber man müſſe ſie anwenden bevor man notgedrungen zu Zwangsmitteln greife. Die Alllierten hätten geſtern beſchloſſen, daß ſie auf der von der Wiedergutmachungs⸗ kommiſſion feſtgeſetzten Ziffer von 2,2 Millionen Tonnen Auf das Erſuchen Simons hin ſei den Deutſchen zur Antwort eine Friſt bis zum 13. Juli gewährt worden. Man habe geſtern abend in offiziellen deutſchen Kreiſen verſichert, daß Simons einen Ausgleich in Höhe von 1,6 Millionen Tonnen Kohlen monatlich vorſchlagen werde. Engliſche Blätterſtimmen zur Lage in Spa. Rokterdam, 13. Juli.(WB.) Der Nieuwe Rotterdamſche Courant meldet aus London, die Unbeſtimmtheit der Pläne wegen der Wiedergutmachung und die Schwierig⸗ keit in der Kohlenfra ge hätten die größten enſcloſen entmutigt. Lloyd George als einziger ſcheine entſchloſſen zu ſein, die Konferenz von Spa zu einem guten Ende u bringen.— Im Leitartikel der„Daily News“ wird die nſicht ausgeſprochen, daß die Taktik der deutſchen Delegation nicht gut iſt und daß ſie nicht begriffen hätte, wie wichtig es war, in dieſem Stadium ein Angebot deſſen, was geleiſtet werden kann, zu machen, anſtatt es den Alliierten zu überlaſſen, ſich die Lieferungen ſelbſt zu beſor⸗ gen.„Daily Chronicle“ ſagt in ſeinem Leitartikel, die For⸗ derung des Augenblicks iſt nicht ſo ſehr, die techniſchen elheiten feſtzuſtellen, als einen großan geleg⸗ ten Plan für die Jahlungen und für die dabei zur An⸗ wendung kommenden Grundſätze zu entwerfen. Ein Sach⸗ verſtändigenrat iſt in dieſer Frage notwendig, aber Beſchlüſſe können allein von den egierungen gefaßt werden. Es iſt daher ein großer Vorteil, daß die leitenden Staatsmänner nicht auseinandergehen. Man darf 1— daß in der intimen Form der Konferenz damit ein Anfang emacht wird, der in ein paar Tagen zu einer fruchtbringen⸗ ben Uebereinſtimmung führen wird. Zum Ueberfall auf einen Preſſevertreter in Spa. Sya, 18. Juli.(W..) Zur Angelegenheit Stockloſſa mel⸗ det der belgiſche Polizeibericht, daß ein krie sbeſchädigter Offizier, der ſeines Gei 8 nicht mehr mächtig iſt, ohne herausgefordert zu ſein, ſich zu den Mißhandlungen hinreißen ließ. Es iſt daher verwunderlich, daß trotzdem ein Teil der belgiſchen Preſſe fortfährt, den Vorfall in anderer Weiſe zu entſtellen, in⸗ dem ſie behauptet, es ſei von deutſcher Seite ein herausfor⸗ Schau getragen worden. Es wird in die⸗ ſer Preſſe weiter behauptet, man habe an Reichskanzler Fehren⸗ bach eine Beſ eingereicht. Das Gegenteil iſt der Fall: Eine Note iſt an den Generalſekretär der Konferenz und an das bel⸗ giſche Miniſterlum gerichtet worden Von belgiſcher Seite iſt bereits Bedauern über den Vorfall ausgeſprochen worden. Die deutſche Regierung hat ſich, um völlige Genugtuung zu erhal⸗ ten, weitere Schritte vorbehalten. ̃ Spa, 13. Juli.(W..) Reichsminiſter Dr. Simons hat nach dem Ueberfall 15 den der deutſchen Delegation zugetellten Journa⸗ liſten Stockloſſa(Vertreter vom Wolff jüro) dem Generolſekretär der Konferenz eine Note übermittelt, worin er die belgiſche Regie⸗ rung bittet, ihrerſeits den Sachverhalt feſtzuſtellen und entſprechende Maßregeln zu ergreifen. Dabei wies er darauf hin, daß der Reichskanzler mit Rückſicht auf die Beunruhigung der öffent⸗ lichen Meinung in Deutſchland für eine Erledigung dankbar ſein würde. Der Generalſekretär der onferenz bexichtete ofort an den Miniſter des Aeußern in Brüſſel und ſprach im vorau; feln Bedauern über den ZIwiſchenfall aus, der womöglich noch im Laufe des heutigen Tages erledigt werde. Eiue Itiedensnole Polens. fopenhagen, 14. Juli.(WB.) Nationaltidende meldet aus W᷑ u: Der polniſche Außenminiſter rich⸗ tete auf Beſchluß des Rates für nationale Verteidigung eine Note an die Konferenz von Spa. In dieſer heißt es: „Polen 22 für ſeiner Selbſtändigkeit und für die Vereinigung mit den Gebieten, die ſich vom erlande trennen wollen. Polen iſt bereit, jeden Augen⸗ blick Frieden zu ſchließen r Grundlage des Selbſtbeſtimmungsrechts für die zwiſchen Polen und Rußland liegen Gebiete. Polen kämpfe für ganz Europa gegen die Wellen des Zoischewtemus. eun Niet Wellen das polniſche Bollwerk durchbrechen, befände ſich ganz Weſteuropa in Gefahr. Die polniſche Nation, vereint in er⸗ W e und der Solidarität aller Bevõl. erungskreiſe, erhebe ſich, um ſeine Gr zu verteidigen. Wenn Polen gezwungen wird, den Kampf fortzuſetzen, muß es eine wehrhafte unmittelbare Unterſtützung erhalten. Berlin, 14. Juli.(Von unſ. Verl. Büro.) Nach Mel⸗ dungen aus zuverläſſiger Quelle iſt die wirtſchafkliche und militäriſche Lage Polens außerordent⸗ ſch au ſteht dicht vor der Revo⸗ lution. Die Polen haben an ruſſiſchen Front nur noch 450 000 Mann und ſind nicht in der Lage, mit diefer ge⸗ ndig ſich ſteigernden Angri ringen Truppenmacht den ſt der du widerſtehen. — ⸗Für Frankreich halten es die dortigen maß —.— 2. Seite. Nk. 300. mannßeimer General-Anzelger.(Mimag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 14. Juli 1920. wirkung auf die wirtſchaftliche Entwicklung Danzigs. Die Danziger Stadtanleihe, welche für das beſte Papier galt, iſt plötzlich von 101 auf 90 gefallen. Mit allem Nachdruck iſt immer wieder zu betonen, daß alle Gerüchte über eine Ein⸗ verleibung Aube in den polniſchen Staat völlig unbe⸗ gründet ſind. Nach Meldungen, die aus Dänemark kom⸗ men, ſollen die Polen Rowno zurückerobert haben. Eine Beſtätigung bleibt abzuwarten. Friede zwiſchen Litauen— Sowjetrußland? Berlin, 14. Juli.(Von Berliner Büro.) Am 12. Juli traf in Kowno, wie über Kopenhagen gemeldet wird, die überraſchende Meldung ein, daß zwiſchen Sowjetrußland und Litauen der Friede unterzeichnet worden ſei. Kurz vor⸗ her war bekanntlich gemeldet worden, daß die Friedensver⸗ handlungen nach Riga verlegt werden ſollten. Irgendwelche nähere Nachrichten liegen einſtweilen nicht vor. Grenzdiklat Tſchechoflowakei—Polen. Paris. 14. Juli.(W..) Havas. Die alliierten Re⸗ gierungen, welche ſich geſtern in Spa im Oberſten Rat verſammelten, haben die Teſchener 5 rage geprüft und anerkannt, daß es unmöglich iſt, die Frage durch ein freund⸗ ſchaftliches direktes Uebereinkommen beider Parteien zu regeln. Da auch der unternommene Verſuch, die Frage durch einen Schiedsſpruch zu regeln, fehlſchlug, be⸗ ſchloſſen die Vertreter der allüierten Regierungen, mit Rück⸗ ſicht auf die Schwierigkeiten, denen ein Plebiſzit begeg⸗ nen würde, die Botſchafterkonferenz mit dem Mandat zu betrauen und die Grenzlinie zwiſchen der Tſche⸗ choſlowakei und Polen im Teſchener, Zipſer und Arvaer Ge⸗ biet zu beſtimmen. Die Botſchafterkonferenz wurde aufgefor⸗ dert, zu dieſem Zwecke beide Parteien zu hören und die Frage in möglichſt kurzer Friſt zu löſen und die Entſcheidung der polniſchen und der tſchechoſlowakiſchen Regierung mitzuteilen, welche ſich verpflichten müſſen, ſich dem Beſchluß der Entente⸗ mächte loyal zu unterwerfen. 400 Miſionen belaſtung durch die Enlenle⸗ Kommiſſionen. Welch gewaltige Belaſtungen dem Deutſchen Reich durch den Unterhalt der interallilerten Ueberwachungsausſchüſſe ſowie der interalliierten Verwaltungsausſchüſſe in den Ab⸗ ſtimmungsgebieten erwächſt, ergibt ſich aus folgender Zuſam⸗ menſtellung. 1. Interalliierte Ueberwachungsausſchüſſe: Nach einer neuerlichen Feſtſetzung des Oberſten Rates ſind von Deutſchland folgende monatliche„Entſchädigungen“ zu zahlen: ) Offiziere: Generale 21000., Oberſten und Oberſtleut⸗ nants 15 000., Majore 13 500., Hauptleute und Sub⸗ alternoffiziere 12 500.; b) Untere Rangklaſſen: Feldwebel⸗ leutnants(Deckoffiziere) und Unteroffiziere 5500., Gemeine 3500 M. Die Geſamtaufwendungen des Reiches allein für dieſe Gehaltszahlungen belaufen ſich auf monatlich 10 l⸗ lionen Mark. Dazu kommen noch die gleichfalls ſehr erheb⸗ lichen Ausgaben für Unterkunft, Büroeinrichtungen, vertrag⸗ lich angeſtelltes deutſches Perſonal und ähnliches. 2. Inter⸗ alltierte Verwaltungsausſchüſſe in den Abſtim⸗ mungsgebieten. Die Gehaltsbezüge für die Mitglieder der interalliierten Verwaltungsausſchüſſe in den Abſtim⸗ mungsgebieten ſind vom Oberſten Rat in engliſcher Wäh⸗ rung feſtgeſetzt; ſie werden vom Deutſchen Reich in deutſchem Gegenwert bezahlt. Im einzelnen betragen ſie neben freier Unterkunft monatlich: für den Kommiſſar 250 Pfd. St., für die Beamten zweiter Klaſſe 120 Pfd. St., für die Beamten dritter Klaſſe 100 Pfd. St., für die Bezirks⸗ offtziere 120 Pfd. St., die Sekretäre 100 Pfd. St., die Ma⸗ ſchinenſchreiber 45 Pfd. St., die Chauffeure 30 Pfd. St. Das. Monatsgehalt eines Entente⸗Kommiſſars beträgt demnach auch nach dem heutigen Kurſe noch immer etwa das Doppelte des Anfangsgehalts eines deutſchen Vortragenden Rats nach der Beſoldungsreform. Dabei amtieren z. B. in Allenſtein zurzeit nicht weniger als vier Kommiſſare: ein eng⸗ liſcher, ein franzöſiſcher, ein italieniſcher und ein japaniſcher. Die Geſamtaufwendungen, die ſich demnach allein für die vor⸗ ſtehend angeführten beiden Gruppen von Entente⸗Ausſchüſſen — daneben hat Deutſchland noch für den Unterhalt anderer Kommiſſionen aufzukommen— für das Reich ergeben, ſind natürlich gewaltig. Sie ſind, auf das Jahr berechnet, mit einem Betrage von 400 Millionen Mark ſicherlich nicht zu hoch geſchätzt. Spa und tuſſiſcher Bolſchewismus. Auf deutſcher Seite hat man, wie ſehr zahlreiche Preſſeſtimmen der rechten und mittleren Parteien erkennen laſſen, dem Opti⸗ mismus gehuldigt, daß die Entente aus Furcht vor dem ruſ⸗ ſiſchen Bolſchewismus den Deutſchen eine ſtärkere Wehr⸗, Polizei⸗ und bürgerliche Selbſtſchutzkraft zugeſtehen würde, als ſie auf Grund des Verſailler Friedens geſtattet hat. Die Entente nahm aber bei den Vorgängen zu Spa überhaupt keinen Bezug auf die Ereigniſſe in Rußland und überließ es der deutſchen Regierung, mit den Zuſtänden in Deutſchland ſelbſt fertig zu wer⸗ den, wie es mit den geminderten Kräften überhaupt möglich ſein kann. Man ftagt ſich daher:„Fürchten die Staatsmänner der Entente den ruſſiſchen Bolſchewismus überhaupt nicht, halten ſie die mögliche Wiedererwachung der deutſchen Kampfkraft für die größere Gefahr? Die Antwort dürfte dahin gegeben werden: „Die Entente will vor Allem Deutſchland zu Boden zwingen, um dann Weiteres abzuwarten“. Ob Deutſchland wirtſchaftlich zuſammenbricht und zahlungs⸗ 8i158 wird, ob es dem Bolſchewismus anheimfällt und ſich in ein Trümmerfeld verwandelt, ob es ſich in mehrere getrennte Staaten ſpaltet— alles dies ſcheint der Entente einſtweilen durch⸗ aus nebenſächlich zu ſein, vorausgeſetzt, daß Deutſchland auf Grund der Verſailler Bedingungen zu Boden gedrückt und dort niedergehalten wird. Nur ſo kann man ſich die Politik der Entente zu Spa erklären. Sie gipfelt in dem Satze:„Nicht mit Deutſchland zuſammen gegen den Bolſchewismus!“ Aus der gleichen Erwägung geht auch das Verhalten der Entente gegen das in wirklicher Not gegenüber den ſiegreich vor⸗ dringenden Bolſchewiſten befindliche Polen hervor. Man ſollte eigentlich annehmen, daß die Entente ein lebhaftes Intereſſe daran hätte, Polen als Schutzwall gegen den Bolſchewismus zu halten. Vorläufig hat aber die Entente weder im Sinne militäriſcher Unter⸗ ſtützung noch durch Anbahnung von Berhandlungen etwas getan, um den Polen zu helfen. will Frankreich nichts mit der Räteregierung zu tun haben, ſolange ſie nicht für die Schuldenner⸗ zinſung einſteht, ebenſo wie England den Zeitpunkt abwarter, wo es ſich mit der Tot in die öſtlichen Angelegenheiten miſchen will. Ob Italien einflußreich genug iſt um eine glückliche Vermittlerrolle zwiſchen Polen und Rußland ſpielen zu können, erſcheint ſehr frag⸗ lich. Vorläufig iſt die Nachricht, daß ſich„eine ſüdeuropäiſche Groß⸗ macht“ um den Frieden zwiſchen Polen und Rußland bemühen ſoll, für einen„Verſuchsballon“ zu halten. Natürlich iſt ünter dieſer Groß⸗ macht Italien zu verſtehen. 1 5 Lloyd George zat wieberholt erklärt, daß der engliſche »Arbeiter viel zu und politiſch zu gebilder ſei, um den Perſuch des ruſſiſchen Kommunismus 5 der mit dem HBolſchebismus in der Praxit ein und denſelben Begriff bilbet. en 2 benden olillter und ſich der Arbeiter zum er Baller ein ausge⸗ Wirtſchaftler für gexadezu Augeſchhier. d Kommuniſten bekennen werde, während ſprochener Kleinren tner iſt. Sie glauben, daß die Franzoſen von keinen zweiten Verſuch ſolcher Art machen oder aufkommen laſſen. Aus dieſen Gründen fürchten die beiden Hauptententemächte den ruſſiſchen Bolſchewismus nicht und ſehen ihm in Ruhe entgegen — im Gegenſatz zu der Anſicht, die jetzt vielfach in Deutſchland über das Verhältnis der Entente zu Rußland vorhanden It.„Der Sieger macht keine Revolution“, erklärte Clemeneau. Vielleicht hat er recht. Mir will es faſt ſo dünken. Anders liegen die Dinge bezüglich Deutſchland. Die Er⸗ wartungen, welche die ſozialiſtiſchen Kreiſe an die Novemberrevo⸗ lütion 1918 geknüpft haben, ſollten ſich nicht erfüllen. Allerdings kamen der Achtſtundentag, die gewaltige Lohnſteigerung, das unge⸗ zügelte Streikrecht, manche Freiheit, was man ſo unter„Freiheit“ im alltäglichen Sinne verſteht. Allein ſchon mehren ſich die War⸗ nungszeichen, daß der Rückſchlag naht. Betriebseinſtellung, Arbeits⸗ loſigkeit, Teuerung, allgemeine Verarmung drohen, die Schwindel⸗ löhne und das Geldraffeln durch den Zuſammenbruch der ganzen Wirtſchaft abzulöſen. Die deutſche Revolution 1918, die auf den Schultern Scheidemanns emporgeſtiegen iſt, ſcheint ebenſo zu ſtürzen wie es über kurz oder lang dem Bolſchewismus Lenins in Rußland bevorſteht. Lenin ſelbſt hat vor einigen Tagen erklärt, daß es in der bisherigen Weiſe in Rußland nicht weiter⸗ gehen könne, und daß, falls keine Wandlung eintritt, das ruſſiſche Volk den nächſten Winter nicht überdauern werde. Das Räteſyſtem mit ſeiner Bevormundung, Vetternwirtſchaft, Beſtechung, Unfähig⸗ keit müſſe durch eine„vernünftige“ Staatsform ſo bald als möglich erſetzt werden, die im Stande ſei, eine wirkliche Herrſchaft des Volkes und eine wahrhafte, geſunde Sozialiſierung zu vollziehen. Die Rätewirtſchaft hat tatſächlich in Rußland Bankerott ge⸗ macht, nur fragt es ſich, was ſonſt die Machthaber an ihre Stelle ſetzen werden. Daß Lenin und ſeine Freunde die Macht nicht aus den Händen geben werden, iſt unzweifelhaft, denn die Vorteile und Ausſichten, die ihnen aus der Machtfülle erwachſen, ſind zu große und zu verlockende. Und da ſchreien in Deutſchland Millionen, die kaum einen Schimmer von dem Weſen der Sache laben, nach der ſchleu⸗ nigſten Einführung des ruſſiſchen Räteſyſtems, von dem ſie in ihrer Verblendung und Unkenntnis alles Heil und die Erlöſung aus den Unzulänglichkeiten der Zeit erwarten! Sie werven ſich furchtbar täuſchen. Dem kurzen Rauſche wird die graue Ernüchterung folgen, viel ſchneller als es in Rußland der Fall iſt. die Adriafrage. Mailand, 13. Juli.(WB.) Wie das„Giornale'Italia“ verſichert, glaubt man in wohlinformierten Kreiſen anneh⸗ men zu können, daß Giolitti die Löſung der Adria⸗ frage auf dem Wege der Verſtändigung verſuchen wird, jedoch mit feſter Haltung gegenüber den Alliierten und vor allem gegenüber Amerika. Giolitti wird verſuchen, von Frankreich, England und Amerika den freieſten Spielraum zu erhalten, um ſelbſtändig mit den Jugoflawen über ein Abkommen zu verhandeln und dieſes abzuſchließen. Mailand, 13. Juli.(WB.) Die Verhandlungen des ita⸗ lieniſchen Bevollmächtigten mit der albaniſchen Regierung in Tirang ſchienen zum Abſchluß gekommen zu ſein und in Durazzo ſollte am Montag das Abkommen unterzeichnet werden. Im letzten Augenblick aber weigerten ſich die alba⸗ niſchen Delegierten, das Abkommen zu unterzeichnen. Man glaubt daher, daß Italien das Recht eingeräumt werde, den Hafen von Saſeno und die dem Hafen von Valona vorgela⸗ gerten beiden Vorgebirge zu beſetzen. ——— Hhindenburg von Einbrechern angegeiffen. Hannover, 13. Juli. Wie der„Hannoverſche Kurier“ mel⸗ det, 0 geſtern abend gegen 775 Uhr ein zwanzigjähriger jun⸗ ger Mann in die Wohnung des Feldmarſchalls v. Hinden⸗ burg eingedrungen. Als der Feldmarſchall ſeinen Diener rufen wollte, entſpann ſich zwiſchen dem Feldmarſchall und dem Eindringling ein längeres hartnäckiges Ringen. Dabei zog der Eindringling plötzlich einen Browning aus der Taſche und ſchoßihn auf den Feldmarſchallab. Die Ku⸗ gel ging vorbei und es gelang ſchließlich dem Verbrecher, ſich loszureißen und unerkannt zu entkommen. Offenbar handelt es ſich um das Mitglied einer Bande, die einen Einbruch in die Villa des Feldmarſchalls plante und für die der Einge⸗ drungene die Gelegenheit auskundſchaften ſollte. Berlin, 14. Juli.(W..) Ueber einen Kampf mit einem Einbrecher, den Feldmarſchall v. Hindenburg zu beſtehen hatte, gibt der Sohn des Feldmarſchalls, Hauptmann v.., folgende Darſtellung: Als am Montag abend mein Vater, der mit einem Diener allein in der Villa weilte, in ein Zimmer des Erdgeſchoſſes eintrat, erblickte er einen fremden Mann, der, als er ihn anrief:„Was wollen Sie hier?“ ſtammelte: „Entſchuldigen Sie, ich habe mich verlaufen.“ Mein Va⸗ ter, der jedoch in dem Fremden einen Einbrecher vermutete, faßte ihn und zog ihn in die Nähe der Alarmglocke, um den Diener herbeizurufen. In dieſem Augenblicke zog der Mann einen Revolver und gab mit den Worten:„Jetzt wollen wir anders miteinander reden!“ einen Schuß ab, der direkt an der Bruſtſeite des Feldmarſchalls vorbei ging. Es ent⸗ ſpann ſich ein gefährlicher Kampf um die Waffe, die mein Va⸗ ter dem Eindringling zu entreißen ſuchte. Dabei zog er den Verbrecher in die Nähe der Glocke und gab mit einer Hand Alarmzeichen. Dabei entriß ſich der Unbekannte und ent⸗ ſprang durch des Fenſter aus dem Hauſe. Hindenburg iſt glücklicherweiſe unverletzt geblieben. Fleuerfreiheit der Aufwandgenkſchädigung. Nach§ 34 des Einkommenſteuergeſetzes bleibt derjenige Betrag, der nach ausdrücklicher Vereinbarung neben dem Gehalt als Aufwandsentſchädigung gewährt wird, bei der Berechnung des ſteuerpflichtigen Einkommens außer Betracht, n er den tatſächlichen Aufwand nicht über⸗ ſchreitet. Kann er nun auch bei dem Steuerabzug unbe⸗ rückſichtigt bleiben oder iſt er ebenſo wie die„Werbungs⸗ koſten“ erſt bei der endgültigen Veranlagung abzuziehen? Die Antwort ergibt ſich aus ſeiner rechtlichen Natur. Während die Werbungskoſten(3. B. Fahrgeld) Aufwendungen ſind, die der Steuerpflichtige imeigenen Intereſſe macht, die es ihm erſt ermöglichen ſollen, ſeinem Erwerbe nachzugehen, wird die Aufwandsentſchädigung für Auslagen gezahlt, die der Angeſtellte im Intereſſe ſeines Arbeitgebers macht(z. B Repräſentationsgelder, Reiſeſpeſen, Stiefelgeld bei Laufburſchen und ähnliches). Die Aufwandsentſchädigung iſt alſo keine Vergütung für geleiſtete Arbeit, ſie iſt nur Erſatz von baren oder ſonſtigen im Intereſſe des Arbeitgebers entſtandenen gewiſſen Unkoſten. Da aber der zehnprozentige Steuerabzug nur von dem Arbeitslohn, d. h. dem für geleiſtete Dienſte gezahlten Entgelt er⸗ Biat unterliegt die Aufwandsentſchädigung ihm nicht. orausſetzung iſt nur, daß ſie nicht in das Gehalt einkalkuliert iſt, ſondern kraft ausdrücklicher(nicht notwendig ſchrift⸗ licher) Vereinbarung neben ihm gewährt wird. Gleich⸗ gültig iſt, ob die Auslagen auf Heller und Pfennig vergütet 1— 5 oder ob un die Stelle einer Abrechnung ein Pauſchſatz Pe beꝛſſches Beic Die Abſtimmung in Oberſchleſien Ende Seplember. Berlin, 14. Juli.(W..) Wie die Deutſche Allgemeine Senme Höt, ißt die prgrzuche Neatervna inofftzien von alle ierter Seite dahin verſtändigt worden, daß die Abſtimmung in Oberſchleſien Ende September oder Anfang Ok⸗ tober ſtattfinden werde. Ein Streikullimatum der Eiſenbahner. m. föln, 14. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Düſſeldorf: In einer Verſammlung der Düſſel⸗ dorfer Ortsgruppe der Reichsgewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahnbeamter und Anwärter wurde eine Reihe von Forderungen aufgeſtellt und gleichzeitig die Reichsgewerk⸗ ſchaft aufgefordert, im letzten Augenblick die Forderungen mit allen gewerkſchaftlichen Mitteln durch⸗ zuſetzen, dergeſtalt, daß wenn die Forderungen bis zum 15. Auguſt nicht erfüllt worden ſind, der geſamte Perſonen⸗ verkehr bis auf die Anbeiterzüge und vom 18. Auguſt die Güterzüge und vom 20. Auguſt an der geſamte Zugverkehr ſtillgelegt wird. Dieſe Entſchließung ſoll den anderen Orts⸗ gruppen im Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Induſtriegebiet zur Annahme empfohlen werden. Der Kandidat für den bayeriſchen Landtagspräſidenken. (00 München, 14. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Blätter melden, daß der frühere bayeriſche Kultusminiſter Dr. von Knilling, der als Mitglied der bayeriſchen Volkspartei in den Landtag gewählt worden iſt, vorausſichtlich der neue Landtags⸗ präſident von Bayern werden wird. 25 Skarke Vermehrung des Viehbeſtandes in Bayern. „ München, 14. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Viehzählung vom 1. Juni 1920 hat eine ſehr weſentliche Zunahme des bayeriſchen Viehbeſtandes ergeben. Trotz der bereits herr⸗ ſchenden Maul⸗ und Klauenſeuche iſt die Zahl der Rinder um 42 955 Stück auf 3 647 000 geſtiegen, die der Schafe um 52 709, der Schweine um 194 210, der Ziegen um 292 000 und das Federvieh um 1 579 000. Neuer Bergarbeiterſtreik. Berlin, 14. Juli.(Priv. Tel.) Wie das Berliner Tageblatt aus Dresden meldet, ſind im Zwickauer Kohlenxre⸗ vier 10000 Bergarbeiter in den Ausſtand gerreten. 5* Berlin, 14. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Die„Natio⸗ nalliberale Korreſpondenz“ ſchreiht: Die kürzlich von uns angekün⸗ digte Einberufung der Reichstagsfraktion und des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei auf kommenden Donnerstag im Reichstag wird nicht ſtattfinden. Die Reichstagsfraktion und der geſchäftsführende Ausſchuß wird zu einer Tagung erſt zu⸗ ſammentreten, wenn die Verhandlungen in Spa abgeſchloſſen ſind und damit die Möglichkeit vorliegt, Stellung zu den dortige⸗ Vorgängen zu nehmen. Leßte Meldungen. Die enkſcheidende Sitzung vor der Verkagung. Spa, 14. Juli.(W..) In der Sitzung des engeren Rates forderte der Präſident der Konferenz die deutſchen Delegierten zur Abgabe einer Erklärung in der Koh⸗ lenfrage auf. Reichsminiſter Dr. Simons entwickelte die Gründe, aus denen es der deutſchen Regierung unmöglich ſei, eine Zuſage wegen der Kohlenlieferungen zu machen, die nicht die Zuſtimmung der Bergwerksunternehmer und be⸗ ſonders der Bergarbeiter gefunden habe. Er machte auf den durch die Blockade geſchwächten Geſundheitszuſtand der Berg⸗ leute aufmerkſam, die es ihnen ohnehin erſchwere Ueberſchich⸗ ten zu leiſten und die eine weitere Steigerung der Produktion nur geſtatte, wenn man die Ernährung verbeſſere und für eine größere Zahl Bergleute angemeſſene Wohnungen ſchaffe. Unter dieſer Vorausſetzung könne er zuſagen, die Tages⸗ lieferung vom 1. Oktober 1920 ab um 20 000 Tonnen, alſo auf 56 000 Tonnen, und vom 1. Oktober 1921 ab um weitere 12 000 Tonnen auf 68 000 Tonnen zu erhöhen. Der Miniſter erklärte weiter, daß eine weitere nicht un⸗ erhebliche Steigerung möglich wird, wenn in Oberſchle⸗ ſien für Ruhe geſorgt werde, ſo daß Ueberſchichten ge⸗ leiſtet werden könnten. Dazu ſei erforderlich, den Abſtim⸗ müngstermin ſobald als möglich anzuſetzen, weil bis dahin die friedliche Arbeit durch Agitationen aller Art ge⸗ fährdet werde. Noch beſſer werde es freilich ſein— damit gebe er aber nur eine Anregung, ohne einen Antrag zu ſtellen—, wenn man die Abſtimmung überhaupt aufgebe und über die Kohlenlieferungen an Polen und an die Länder, die auf die oberſchleſiſchen Kohlen angewieſen ſind, unter Juſtimmung der Alliierten einer Vereinbarung treffen. Dieſe Zuſtimmung ſei notwendig, weil durch den Friedensvertrag für Frank⸗ reich, Italien und Belgien eine Art internationale Hypothek auf die deutſche Kohlenförderung unter gewiſſen Bedingungen geſchaffen ſei. Nach ſeiner Ueherzeugung würde auf dieſe Weiſe Polen von der deutſchen Bergwerksverwal⸗ tung mehr Kohlen erhalten können, als wenn es die Ver⸗ waltung ſelbſt in die Hände nehmen würde. Die Abſtimmung in Oberſchleſien ſei zwar zweifelhafter als in Schleswig und Allenſtein; ſie würde aber von uns nicht gefürchtet. Was wir fürchteten, ſei nicht dei Abſtimmung, ſondern die mit ihr verbundene Unruhe und Verfeindung. Der Miniſter bat daher, dieſe Anregung zur Gewährung einer neuen Verhandlungsgrundlage zu benutzen. In Erwiderung darauf ſprach Präſident Delacroir aus, daß dieſe Antwort die alliierten Regierungen mit großem Bedauern erfülle, und eine ſehr ernſte Lage ſchaffe. Wir haben gehofft, in Spa zu einem wirkliche n Ab kommen zu gelangen. Der deutſche Außenminiſter habe, das Vor⸗ recht der Alliierten auf die deutſchen Kohlen anerkannt. Das Recht ſei ſehr maßvoll geltend gemacht worden, aber die deutſche Delegation laſſe es unberückſichtigt. Unter dieſen Umſtänden müſſen ſie, die Sitzung auf⸗ heben und behalten ſich vor, den Delegationen einen Beſchluß über einen neuen Termin mitzuteilen. Maſſenmörder Schumann zum Tode verurkeilt. Berlin, 13. Juli.(W..) Im Prozeß gegen den Falken⸗ hagener Maſſenmörder Schumann erkannten die Geſchworenen den Angeklagten nach mehrſtündiger Beratung für ſchuldig in Fällen des Mordes, der Mordbrennerei in einem Falle, de⸗ Notzuchtverſuches in vier Föllen, des Mordverſuches in einem Falle⸗ des ſchweren Diebſtahls in einem Falle, des einfachen Diebſtahls in drei Fällen und der Unterſchlagung in zwei Fällen. Der Angeklagte nahm den Wahrſpruch der Geſchworenen kalt lächelnd entgegen und erklärte, er habe nichts binzuzufügen. das Gericht erkannt nunmehr wegen der ſechs Fälle des Mordes auf Todesſtra für ſeden einzelnen Fall, wegen Mordbrennerei lebenslänalichtz Zuchthaus und für alle anderen Fälle eine Geſamtſtrafe von Jahren Juchthaus. In den übrigen von den Geſchworenen zurun, gewieſenen Fällen wurbe auf Freiſpruch erkannt. Außerdat, wurde gegen den Angeklagten dauernder Ehrverluſt ausß ſprochen. Der Angeklagte ließ ſich ſodann ruhig abführen. Batum von den Engländern geräamt. Amſterdam, 13. Juli.(W..) Der„Times“ zufolge, haben Di mudde daz ageeee Teudven beſett, Engländer ohne Zwiſchenfall Batum geräumt. Batus 0 1 * 1 g. 9 5⸗ 3 5 m 12 — n N h⸗ te ſie E⸗ 1 h⸗ N ür 82 Bürgeraisſchuſſes wird ſich bei dieſer Vorlage jedenfalls eine Aus⸗ und— ſoweit ſtädtiſche Gebäude in Frage kommen— ſich ſelbſt in dleibt. private Hauseigentümer mit Zuſchuß und Darlehen 118, durch die hracken 78, zuſammen 425 Wohnungen. bot und Nochfrage noch an. Am 1. April 1920 lagen aus der Alt⸗ zwar: als dringlich anerkannte 2 553, als berechtigt anerkannte 1515, zurückgeſtellte 1 765, noch nicht entſchiedene 447. Zur Befriedigung rung aller Literaturfreunde ſchwankt, aber nach wie vor lebendig iſt, ſo tatholiſchen Bekenntnis, bis in die frommen Mainzer Tage. Weltmänniſch Dr. Hanns Martin Elſter. e fie drei Lieben des Gaſton Meder. Roman von Reinhold Eich alcker. Wii8ch ben 24 dun 020.— manheimer General· Anzeiger.(mutag · Ausgabe.) ——— e Nus Staòt und Land. Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel. In der am kommenden Freitag ſtattfindenden Sitzung des ſprache über die Mannheimer Wohnungsnot entſpinnen. Beſchwerde⸗ material iſt ja immer zur Genüge vorhanden. Man debattiert überall über die Mittel und Maßnahmen zur Linderung dieſer gräßlichen Zeitkrankheit, ohne jedoch zu einem durchareifenden Er⸗ gebnis zu kommen, weil das Uebel nicht an der Wurzel erfaßt werden kann. Nach der neuen ſtadträtlichen Vorlage, welche den Bürgerausſchuß am Freitag beſchäftigen wird, ſollen zur Einrich⸗ tung weiterer Notwohnungen durch die Stadt und zar Gewährung von Beihilfen bei der Beſchaffung ſolcher Wohnungen weitere An⸗ lehensmittel in Höhe von bis zu 3 Millionen Mark verwendet und zur Gewährung von Geldentſchädigungen für das Freimachen von Wohnungen aus Anlehensmitteln 500 000 Mark bereitgeſtellt werden. Zur Begründung der Vorlage wird ausgeführt: Für die Gewährung von Zuſchüſſen und Darlehen zur Ein⸗ richtung von Notwohnungen und zur Beſtreitung der Umbaukoſten, die bei der Einrichtung von Notwohnungen in ſtädtiſchen Gebäuden, ſowie in den hierfür der Stadt leih⸗ oder mietweiſe überlaſſenen fremden Gebäuden entſtehen, hat der Bürgerausſchuß am 10. Sep⸗ tember 1918 bei der Beratung von Maßnahmen gegen den Woh⸗ nungsmangel aus den für Wohlfahrtsmaßnahmen zurückgeſtellten Ueberſchüſſen des ſtädtiſchen Haushalts vom Jahre 1916 einen Be⸗ trag von 500 000 M. bereitgeſtellt. Für den gleichen Zweck hat der Bürgerausſchuß am 30. April 1919 300 000 M. und am 3. Oktober 1919 2 000 000 M. bewilligt. Dieſe Veträge ſind nahezu verbraucht. Am 1. April 1920 war über folgende Beträge dieſer Bewilligungen verfügt: Vergütungen der im Winter 1918/19 tätigen Prüfungs⸗ kommiſſionen 68 600., DTarlehen zur Einrichtung von Notwoh⸗ nungen, die von Hauseigentümern freiwillig eingerichtet wurden 136 775., Zuſchüſſe zur Einrichtung von Notwohnungen, die von den Hauseigentümern freiwillig eingerichtet wurden 174795., Einrichtung von Notwohnungen in von der Stadt zwangsweiſe be⸗ anſpruchten Räumen 87 680., Einrichtung von Notwohnungen in der Stadt(leih⸗ oder mietweiſe) überlaſſenen Räumen 52 200., Einrichtung von Notwohnungen in ſtädtiſchen Gebäuden 475 900., Einrichtung von Notwohnungen in Kaſernen 376 500., Einrich⸗ tung von Notwohnungen in Baracken 921 500., zuſammen 2 293 950 M. Dieſen Ausgaben ſtehen zwar jährliche Einnahmen gegenüber, nämlich: die Zinſen und Tilagungsraten der Darlehen (9,63 Proz.) mit rund 12 570., das Mieterträgnis der zwangs⸗ weiſe angemieteten Räume mit 15 812., der freiwillig überlaſ⸗ ſenen Räume mit 39 056., der Wohnungen in ſtädtiſchen Ge⸗ bäuden mit 21192., der Wohnungen in den Kaſernen mit 49056., der Wohnungen in den Varacken mit 33 072., zu⸗ ſammen: 170 758 M. An dieſen Einnahmen gehen aber die Be⸗ träge ab, die die Stadt für die Ueberlaſſung der Räume zu zahlen Rechnung zu ſtellen hat. Das Mieterträgnis wird hierdurch ſoweit gufgezehrt, daß davon nur eine zur Verzinſung, nicht aber zur Tilgung der gemachten Aufwendungen ausreichende Summe übrig⸗ Mit dieſem Gelde wurden bis 1. April 1920 geſchaffen: durch Stadtgemeinde in zwangsweiſe beanſpruchten Räumen 33, durch die Stadtge⸗meinde in freiwinig(leih⸗ oder mietweiſe) überlaſſenen Räu⸗ men 38, durch die Stadtgemeinde in ſtädiiſchen Gebäuden 49, durch die Stadtgemeinde in Kaſernen 109, durch die Stadtgemeinde in Ba⸗ 64 weitere Notwohnungen waren am 1. April 1920 in Ausführung. Gleichwohl dauert das Mißverhältnis zwiſchen Wohnungsange⸗ ſtadt und den Vororten 6280 unerledigte Wohnungsgeſuche vor und der Wünſche der als dringlich und berechtigt anerkannten Woh⸗ nungsſuchenden fehlten am 1. April 1948 neue Wohnungen. Die im Bau begriffenen 531 Neubauwohnungen(143 in der Gartenſtadt, 95 in der ſtädt. Siedelung am Reiherplatz, 75 an der Habichtſtraße in Käfertal(ſog. Kriegerheimſtätten), 36 der Baugeſellſchaft für Klein⸗ wohnungen an der Friedrichſtraße in Neckarau, 11 Wohnungen der Gartenheimbaugenoſſenſchaft an der Eberbacherſtraße in Feuden⸗ heim und 171 Wohnungen der ſtädtiſchen Siedelung bei der Grena⸗ dierkaſerne) reichen zur Befriedigung dieſes Bedarfs nicht aus. Bei den großen Schwierigkeiten, die der Finanzierung von Neubauten und der Beſchaffung der erforderlichen Baumaterialien vorerſt noch entgegenſtehen, bleibt nichts anderes übrig, als die Bemühungen der ztadt um die Einrichtung von Notwohnungen in vorhandenen ſtädtiſchen und privaten Bauten mit allem Nachdruck fortzuſetzen. Hierdurch erwachſen der Stadt natürlich weitere Ausgaben. Zu ihrer Deckung ſoll ein Kredit von weiteren 3 Millionen Mark aus Anle⸗ hensmitteln dienen. Aber auch in anderer Weiſe ſoll zur Linderung ſer Wohnungsnot etwas geſchehen. Es ſoll verſucht werden, Woh⸗ nungen dadurch für Wohnungsſuchende freizubekommen, daß man die Bereinigung von Haushaltungen und den Weg⸗ zug fördert. Trotz der Wohnungsnot ſind nämlich noch viele einzelſtehende Perſonen, die zum Teil bei hier wohnhaften Verwand⸗ ten und Bekannten unterkommen könnten, im Beſitz von Wohnun⸗ gen. Auch würden manche Familien von hier wegziehen, wenn ihnen von irgend einer Seite die Umzugskoſten erſetzt würden oder wenn ihnen eine Beihilfe zur Gründung eines neuen Erwerbszwei⸗ ges an einem anderen Ort gewährt würde. Um zur Freimachung von Wohnungen anzureizen, ſollen künftighin für den Fall der Freigabe einer Mannheimer Wohnung durch Vereinigung von zwet Haushaltungen die in einer Wohnung vereinigten Haushaltungen von der Abgabe weiterer Räume(von Manſarden abgeſehen) befreit und es ſoll ihnen auf Verlangen eine Prämie gewährt werden, die ſich für jeden freigewordenen Wohnraum von mindeſtens 15 Om. Bodenfläche und für jede Küche von mindeſtens 12 Quadratmeter Bodenfläche auf 500 beläuft, aber höchſtens 2500„ beträgt. Vor⸗ ausſetzung iſt, daß die bezogenen Wohnungen nicht überfüllt werden und auch ſonſt den Vorſchriften der Wohnungspolizei entſprechen, insbeſondere alſo für jede erwachſene Perſon mindeſtens 20 ebm und für jedes Kind unter 10 Jahren mindeſtens 10 ebm Luftraum ent⸗ halten. Bei Freimachung von Wohnungen durch Wegzug Joll eine Prämie in doppelter Höhe gewährt werden. Die Wegziehenden müſſen den Nachweis erbringen, daß die Gemeinde, in der ſie ſich niederlaſſen wollen, gegen den Zuzug nichts einwendet. Wer eine Prämie für das Freimachen einer Wohnung erhalten hat, kann in den nächſten 5 Jahren keinen Anfpruch auf eine Wohnung in Mann⸗ heim erheben. In welchem Umfang von den Prämien Gebrauch ge⸗ macht werden wird, ſteht noch dahin. Es ſollen dafür vorerſt 500 000 bereitgeſtellt werden, eine Summe, die für das Frei⸗ machen von 250 Zweizimmerwohnungen durch Vereinigung von Haushaltungen oder der hälftigen Zahl von Wohnungen durch Weg⸗ zug ausreichen würde. Mit der Gewährung von Prämien werden allerdings keine wirtſchaftlichen Werte geſchaffen. Die Ausgabe iſt aber vertretbar, wenn man berückſichtigt, daß die Stadt an verlore⸗ nen Baukoſten für den Bau einer neuen 3 Zimmerwohnung gegen⸗ wärtig etwa 70—80 000 aufzuwenden hat. Markt- und Ladenpreiſe-Aeberwachung. Die vom Gewerkſchaftskartell Mannheim mit dem gewerk⸗ ſchaftlich⸗genoſſenſchaftlichen Verbraucherausſchuß gebildete Kommiſ⸗ ſion hat, ſo wird uns vom Gewerkſchaftskartell Mannheim ge⸗ ſchrieben, feſtgeſtellt, daß der unternommene Preiscbbau und Ueber⸗ wachung desſelben von Erfolg war. Es beſteht die Möglichkeit, daß für die nächſte Woche bei verſchiedenen weiteren Artikeln die Preiſe weiter herabgeſetzt werden können, da bereits an mehreren Städten in der Umgegend für dieſe Waren geringeee Preiſe beſtehen. Die Ueberwachung des Marktes durch die beauftragten Kom⸗ miſſionsmitglieder, die mit Unterſtützung der Behörden und der Schutzmannſchaft durchgeführt wird, hat bewirkt, daß geordnete Marktverhältniſſe vorhanden ſind. Um Störungen zu vermeiden, wird die Tätigkeit der Kommiſſionsmitglieder fortgeführt werden. Auch auf die Läden in der Stadt ſoll ein gleicher Einfluß wie auf dem Markte ausgeübt werden. Die Zahl der Kommiſſionsmitglieder ſoll ſo erhöht werden, daß die Arbeit bewältigt werden kann. An die Verbraucher wird die Aufforderung gerichtet, die von dem Preisprüfungsamt veröffentlichten Preiſe unter allen Umſtänden einzuhalten und Uebertretungen ſofort entweder im Gewerkſchafts⸗ kartell, F 4, 9 oder dem Preisprüfungsamt, C 2, 16/18 zu melden, oder ſonſtigen Perſonen, die mit uns in Verbindung ſtehen. Es wurde entſchieden gegen die badiſche Obſtverwertung Stel⸗ lung genommen, die in Mannheim Waren auf den Markt bringt, die die Richtpreiſe weit übertreffen. Unter keinen Umſtänden darf von der badiſchen Obſtverwertung oder von einer anderen Seite am nächſten Markttag Waren zu höheren Preiſen, als wie vorge⸗ ſchrieben, verkauft werden. Es iſt beſchloſſen worden, daß eine Unterkommiſſion von drei Mitgliedern umgehend bei der badiſchen Obſtverſorgung vorſpricht und dort den Standpunkt der Ver⸗ braucher zur Geltung bringt. Der wilde Handel mit Obſt hat zum weſentlichen Teil zu den zerrütteten Verhältniſſen beigetragen. Es ſoll daher mit aller Schärfe von unſeren Aufſichtsmitgliedern eingeſchritten werden und wenn auf dieſem Gebiete keine Beſſe⸗ rung eintritt, auf gänzliche Beſeitigung dieſes Mißſtandes hin⸗ gearbeitet werden. Die badiſche Regierung wird aufgefordert, den Abbau der Zwangswirtſchaft nicht weiter zu beſond und einen zentralen Einfluß auf die Preisgeſtaltung, insbeſondere auf die Erzeugerpreiſe, auzuüben. Die in Ausſicht genommene Entlaſſung von Beamten des Landespreisamtes, bezw. iwen. Dieſe Beg von Mannheim nach anderen Orten ſoll unterbleiben. Dieſe Beamten ſollen als Aufſichtsbeamte der Markt⸗ und Ladenpreiſe in Mann⸗ heim verwendet werden. c8 Enthüllung einer Kriegergedenktafel im Haupl⸗ poſtamt. Eine einfache, aber würdige Feier zur Ehrung der im Kriege gefallenen Amtsangehörigen fand geſtern beim Poſtamt 1 ſtatt. Aus Sammlungen unter dem Perſonal waren die Mittel für eine Gedenktafel aufgebracht worden, deren Ausführung dem Bildhauer Taglang(Sternwarte) übertragen worden war. Herr Taglang hat die Tafel, auf der 32 Namen verzeichnet ſind, in künſt⸗ leriſcher geſchmackvoller Weiſe angefertigt. Sie iſt im Haupttreppen⸗ haus des Poſtamts angebracht und wirkt durch ihre vornehme Schlichtheit in paſſendem Rahmen äußerſt eindrucksvoll. Die Enthüllung fand geſtern ſtatt. Eingeleitet wurde die Feier durch den Vartrag eines Hornquartetts. Anſchließend daran hielt Poſtdirektor Schmid eine kleine Anſprache, worin er auch dem Präſidenten der Oberpoſtdirektion Karlsruhe, Herrn Wei⸗ land, der es ſich nicht hatte nehmen laſſen, perſönlich an der Feier Literariſche Kunoſchau. 2 Ida Gräfin Hahn⸗Hahn. Wenn das Charakterbild der Hahn⸗Hahn(1805—1880) in der Erinne⸗ muß das ſeinen Anlaß in den Dichtungen der Gräfin haben. Es war darum sin ausgezeichneter Gedanke des feinſinnigen Literaturhiſtorikers Dr. rthur Schurig,„Fauſtine“, den beſten Roman der Dichterin, der den reichſten Lebensgehalt in ſich birgt,(im Verlag R. Bredoſp, Berlin) neu erauszugeben. Nun iſt jedem Literaturfreunde Gelegenheit gegeben, nach⸗ zuprüfen, welche Werte dazu führten, das Gedenken und die Diskuſſion er die Hahn⸗Hahn wachzuerhalten. Dieſe Nachprüfung ergibt an Hand 85„Fauſtine“ eine durchaus bejahnede Zuſtimmung: in dieſem Buch iſt Hahn⸗Hahn nicht nur eine der geiſtvollſten Frauen ihrer Zeit, ſondern Se⸗ allem auch eine ſelten vornehme und tiefe Offenbarerin der weiblichen eele, eine Dichterin der Frauenliebe, wie wir in deutſcher Literatur ihrer gur wenige haben. Mit dieſem Neudruck wurde uns ein Werk und eine der terin wiedergeſchenkt, die verdienen, weiter zu leben, nicht nur unter — Literaturfreunde, ſondern unter allen Frauen, denen Liebe u. Seelen⸗ Rol zwei untrennbare Erkenntniſſe ſind. Es berührt wohl, dieſen beſten aoman der Gräfin, der nach ſeinem erſten Erſcheinen 1841 in ſechzehn⸗ auſend Exemplaren— für damalige Zeiten ein Erfolg ohnegleichen!— Srbreitet wurde, in einer ſo ſorgfältigen Ausgabe zu erhalten. Arthur urig hat den Druck überwacht und eine umfangreiche, liebevolle Bio⸗ doaphte beigegeben. Zum erſten Male wird hier ein rein ſachliches Bild 5 Leben und von der Perſönlichkeit der Dichterin entwickelt, nicht mehr die bisher von katholiſchen oder kirchenfeindlichen Vorurteilen gefärbt. Fran erſten Male enthüllt ſich der innere Weg dieſer wahrhaft innerlichen wau aus dem großen Geſellſchaftsleben ihrer Dresdener Zeit bis zum 8 geſchmackſicher, mit wirklichem Sachurzeil prüft Schurig das literariſche eſamtwerk der Gräfin durch.„Fauſtine“ gebührt die Krone unter ihren Perfanen. Ein Selbſtbekenntnis ihres Lebens, ein Selbſtporträt ihrer Freſönlichteit, eine iitime Abſchilderung ihres Liebeswegs, den ſie mit alleiberrn Adolf von Byſtram zurücklegte, ehe ſie nach ſeinem Tode 1851 zur Daanſeeligmachenden Kirche übertrat. Das Buch der großen Liebe einer eime von Welt. Seine ariſtokratiſche Haltung, ſeine unantaſtbare Vor⸗ dermdeit und ſeine bei aller Gemeſſenheit freie Offenheit feſſen den mo⸗ Menſchen im höchſten Grade. Wo auch immer man ſich in dies übed, das mit Muße u. in klarem, elegantem Stil geſchrieben iſt, verſenkt, 0 wird man gefeſſelt, ergriffen mit fortgeriſſen, erhoben, gewinnt gehö einen tiefen Einblick in das Seelenleben der Frau. Die„Fauſtine des 10 zweifellos zu den Standard⸗Werken der deutſchen Frauendichtung unter Jahrhunderts und wird ſich jetzt wieder die gleiche Beliebtheit, wie eil unſern Großmüttern, erobern, freilich, um ſie nie mehr zu verlieren, 50 ſie literariſch wie menſchlich vollwertig iſt. Selten, ſehr ſelten kaun Hahns einem Neudruck ſo freudig bejahende Stellung nehmen wie zu Ida Vett Jahns„FJauſtine“ von Dr. Arthur Schurig. Der Verlag hat das Verk geſchmackvoll, für heutige Verhältniſſe ſogar koſtbar ausgeſtattet. Kurze Beſprechungen. unter den erotiſchen Dichtern der Gegenwart, in ſeiner ganzen Vielſeitig⸗ keit kennen lernen will, der muß unbedingt nach ſeinem neueſten Werk greifen und die zu einem Ganzen vereinigten drei kleinen Romane„Gaſton der Träumer“,„Gaſton der Märtyrer“ und zle Jch der Hochſtapler“ in einem Zug leſen. Das fällt nicht ſchwer, denn die Schickſale Gaſton Meders der ſich vom Friſeurgehilfen zum Hochſtapler„hinaufarbeitet“, ſind dank dem beſtändigen Milieuwechſel und der Fülle ausgezeichnet geſehener Nebenfiguren von der erſten bis zur letzten Seite feſſelnd erzählt. Es gibt eigentlich keinen Stand, der nicht von irgend einer Seite treffend behandelt würde, wie es auch keine Phaſe im Leben derjenigen, die mit offenen Augen ihren Weg gehen, gibt, die vom Verfaſſer nicht einer pſycho⸗ logiſch fein pointierten Schilderung unterzogen würde. Die Handlung führt eigentlich nur von Höhepunkt zu Höhepunkt, ſie umſchreibt ein Schwelgen in Schönheit und Liebesgenuß und läßt die Moderflecken einer Ueberkultur deutlich erkennen. Berlin und Nizza ſind die Brennpunkte der nur zum Schluß etwas romanhaften Vorgänge, die von Eichacker in ſeinem blühen⸗ den, rhythmiſchen Stil beſchrieben werden, der uns bisweilen wie der Duft im Süden prangender Büſche umſchmeichelt. Die Bankgrafen. Roman aus der Schwindelzeit von Michael Klupp. (Ilf⸗Verlag, Wien.) In etwas breiter, bis ins Einzelne gehender Schilde⸗ rung gibt uns der Verfaſſer ein Bild aus der Wiener Börſenwelt nach den ſiebziger Jahren. Eine unheimliche Geldgier verſetzt weiteſte Kreiſe in wilden Spekulationstaumel. Gründung folgt auf Gründung. Schiebung und Börſenſchwindel ſind an der Tagesordnung. Das geht eine Weile in flotteſtem Tempo, macht Büroſchreiber zu Millionären und Bankangeſtellte zu Grafen, bis eines Tages der große Zuſammenbruch kommt, durch den und Untergang der ganze Spektakel ein Ende nimmt. Das Attentat und andere Novellen. Von Martin Roehl.(Land⸗ haus⸗Verlag Jena.) Dieſe Dichtungen verdienen ernſte Beachtung wegen der herben, epiſchen Strenge des Aufbaus und des hervorragenden, ſtiliſti⸗ ſchen Veranwortungsgefühls. Eine knappe, eindringliche Pſychologie er⸗ reicht Vollendung in der Novelle„Ophelia“, die mit kühler, energiſcher Behandlung des Stoffs die ſchmerzhafte Befreiung eines Künſtlers aus einer Illuſton gibt. Von gleicher Bedeutung iſt eine tragiſche Erzählung aus den Kriegstagen in Flandern„Der Gerichtstag“, die längere Zeit kon⸗ fisziert war. Die Geſtalten aller dieſer Novellen zeichnet eine Leiden⸗ ſchaft nach vornehmem Handeln, nach Erkenntnis aus, zugleich betrachten ſie ihr Schickſal auf ſchmerzlich ironiſche Art wie Goguel, der Anarchiſt. Edle Formgebung und hoher Wille zu künſtleriſcher Zucht berechtigen, den jungen Dichter zu unſern großen Hoffnungen zu zählen. Zwiſchen Roggenfeld und Hecken. Von Judith Stamm.(Landhaus⸗ Verlag, Jena.) Dieſe Skizzen bedeuten kein vages Naturſchwärmen, ſon⸗ dern eine drängende Fülle von Erlebniſſen, mit Friſche und Narürlichkeit erzählt. Die junge Dichterin weiß von der hellen Zuverſicht und dem Gott⸗ gefühl, das Natur und Menſchenſeele verbindet, ihre Sprache iſt ohne jedes übertriebene Sentiment, ſie ſieht alles neu und kann es mit ſeltener Ein⸗ fachheit künſtleriſch geſtalten. Wie unmittelbare Briefe wirken dieſe leb⸗ haften Erzählungen von einer Wanderung oder einem Ritt durch ein Wald⸗ tal und überraſchen immer wieder durch die urſprüngliche Art zu ſehen, die Judith Stamm zu einer echten Künſtlerin macht. Sommerwunder. Von Henny Stock.(Ebenda.) Das Thema der Dichtung iſt die Liebe eines jungen Künſtlers zu einer reifen, ſommerlichen Frau, und zugleich die Geſchichte einer Erziehung, im Schmerz zu wachſen. rlag Georg Müller, München.— Wer Eichacker, den geſchmackvollſten Der Reiz der feinen Erzählung liegt in der hohen Kunſt, mit der die Reiche über Nacht zu Bettlern werden, und mit Selbſtmord, Entlarvung tellzunehmen, den Dank für ſein Erſcheinen ausſprach. Präſident Weiland entgegnete, es ſei ihm ein Bedürfnis geweſen, an dieſer Ehrung der Gefallenen, die er ja alle perſönlich gekannt habe— Herr Weiland war 13 Jahre lang Vorſteher des Poſtamts 1 hier— teilzunehmen. Mit dem Liede„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, fand die ſtimmungsvolle Feier ihren Abſchluß. Bemerkt ſei, daß die Vorträge ſowohl des Hornquartetts als auch der Geſangs⸗ abteilung von Angehörigen des Poſtamts geboten wurden. H. * Verſetzt wurde Juſtizſekretär Alois Huber beim Notariat Villingen zum Amtsgericht Lörrach. “ Uebertragen wurde dem Güterverwalter Joſeph Itta in Ueberlingen unter Verleihung der Amtsbezeichnung Bahnverwalter das Stationsamt 1 Radolfzell und dem Oberſtationskontrolleur Johann Freytag in Bretten das Stationsamt 1 Bretten zunächſt noch in bisheriger Eigenſchaft zur Verſehung. Die neugegründete Bad. Candesanſtalt für Säuglings⸗ und Aleinkinderfürforge in Karlsruhe ſoll— im Fersſt 9 S. er öffnet werden. Die mit der Anſtalt verbundene Pflegerinnenſchule nimmt von der gleichen Zeit an Schülerinnen zur Ausbildung an. erteilt der Landesverband in Karlsruhe, Garten⸗ aße 49. U. Ein eigenes Vereinshaus hat ſich der unter Leitung des Herrn Kammermuſiker Max Schellenberger ſtehende Männer⸗ geſangverein„Concordia“ Mannheim erworben. Das Gebäude iſt die frühere Wirtſchaft„Zum Rheingauer Gruß Langſtraße 36, und wird morgen Donnerstag mit einer beſonderen Weihe ſeiner Zweckbeſtimmung unter der Bezeichnung „Sängerheim Concordia“ übergeben werden. & Ein Platinſchieber wurde unter Mitwirkung von Mann⸗ heimer Kriminalbeamten geſtern in Heidelberg entlarvt und verhaftet. Zwei Beamte der Mannheimer Krimi⸗ nalpolizei und ein Beamter don Heidelberg traten als Käufer auf und beſtellten den Schieber, der mit ſeiner Braut zuſammen war, in ein Hotel an der Is der„Kauf“ ſchloſſen war und die Schutzleute ſich zu erkennen gaben, verſuchte der Schieber zu entfliehen, verteidigte ſich wütend und machte großen Lärm. Er wurde aber doch überwältigt und mitſamt ſeiner Braut verhaftet. Von dem Platin fand man bei ihnen etwa 5 Pfund vor, alſo eine ße Menge von ſehr hohem Wert. Die Beiden hatten das in kleinen und größeren Stücken vorhandene Metall noch im Zimmer herumgeworfen, damit man nicht alles fand. Hinterher merkte man, der Lärm bei der Verhaftung ein Signal geweſen war, denn ſofort hatten einige andere Männer in einem Hotel das Weite geſucht. Sie ſind ent⸗ Freulth. doch iſt die Beute und der erſte Fang ſchon recht er⸗ *Anreifes Obſt. Das Freiburger ſtädtiſche Unterſuchungsamt weiſt olgendes hin: Das Auftreten mehrerer Typhusfälle in der hieſigen Stadt, darunter ſolche mit tödlichem Ausgang, geben uns Veranlaſſung, erneut vor dem Genuſſe unreifen Obſtes u warnen. Es beginnt jetzt die Zeic, in der frühes Kern⸗ und teinobſt vom Erzeuger angeboten zu werden pflegt, und ſehr oſt kommt es vor, daß dasſelbe in unreifem Zuſtande zum Ve 12 0 Der Grund hierfür beſteht teils darin, früher als andere das Obſt anbieten zu können und infolgedeſſen höhere Preiſe zu erzielen, teils ſoll der beim Reifungsprozeß eintretende Gewichts, verluſt vermieden werden. Daß die bei vielen Perſonen infolge unſerer Ernährungsweiſe geſchwächten Verdauungs, organe durch derartiges unreifes Obſt leicht noch mehr ge⸗ ſchäd igt werden und dann den Erregern des Typhus gegenüber wenig widerſtandsfähig ſind, bedarf keiner weiteren Beg ung. Im allgemeinen Intereſſe ſollten daher Fälle, in denen unreifes Obſt— ausdrückliche Kennzeichnung zum Verkauf kommt, dem ſtädt. Unterſuchungsamt alsbald gemeldet werden, damit die Be⸗ erfolgen und gegen die Verkäufer eingeſchritten werden ann.— Was für Freiburg geſagt wird, gilt in dieſem 1— auch für Mannheim, denn das Steinobſt wird auch hier gern nicht völlig ausgereift verkauft. Vereinsnacheichten. n. Der Verband der Deulſchen Buchdrucker, Bezieksverein Maun⸗ 35 beging am verfloſſenen Samstag in den Sälen des Ballhauſes ein diesjähriges„Johannisfeſt“ und bedeutete dieſe Veränſtal⸗ tung in jeder Beziehung einen vollen Erfolg. Schon die ſehr ge⸗ ſchmackvoll ausgeführte Einladungskarte, hergeſtellt dei der Firma Ferdinand Steinhardt u. Cie., ließ den vornehmen Charakter des Feſtes erkennen. So ſie denn herbei, die Jünger der ſchwarzen Kunſt, um den Gedenktag ihres Altmeiſters Johannes Gu⸗ tenberg in würdiger Weiſe zu begehen. Ein farbenfrohes Bild boten die in weißer Kleidung zahlreich erſchienenen Damen und war bald der gegenſeitige Kontakt 2 frohe Feſtesfreude auslöſend. Sehr angenehm berührte es, daß auch ein Teil der Prinzipalität der Einladung Folge leiſtete und damit zum Ausdruck brachte, daß trotz der Gegenſätzlichkeiten, die der Kampf des Lebens zwiſchen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer bedingt, ein gutes Einvernehmen deaf en beiden Teilen gefunden werden kann.— Der Vorſitzende des Be⸗ zirksverein Mannheim, Herr Julius Uhrig, begrüßte die Erſchienenen und wies in markanten Worten auf die Bedeutung des Tages hin, beſonders betonend, daß auch die F berufen ſeien, das Zuſammengehörigkeitsgefühl und die Einigkeit zu ſtärken. Seelen dieſer Menſchen gedeutet werden, und in ihrem Aufgeden in der Natur, in den Jahreszeiten, deren Glanz und Schönheit mit tiefer Em⸗ pfindung ber wird. Von dieſer ſtarken Begabung hat Henny Stock bereits in ihrer Novelle„Jugendleid“ Beweis gegeben. Prüß und Werner, Wiesbaden.) Ein anderer Courths⸗Mahler Roman von anderer Hand geſchrieben. Der Zufall, und immer wieder iſt es der Zu⸗ fall, der hier eine Hauptrolle ſpielt. Der Roman iſt groß angelegt und der Auftakt verſpricht viel. Ail oder Bertilde iſt eine ſchöne, herrliche Ge⸗ ſtalt, die man lieb gewinnen könnte, wenn ſie im rechten Rahmen uns entgegenträte. Sie, die im beſten Sinne eine vornehme Frau iſt, die den heißen Drang in ſich fühlt, ſich zu vervollkommnen, ſich immer weiter zu bilden, von einem hohen Streben beſeelt iſt und prachtvolle Fähigkeiten ihr eigen nennt, die an der Seite eines geiſtreichen, gelehrten Mannes alles Glück finden könnte, verliebt ſich in einen flatterhaften wenngleich liebens⸗ würdigen, nicht aber liebenswerten Menſchen, der ohne ſie dem moraliſchen Untergang geweiht geweſen wäre. Sie ſchließt mit ihm eine Ebe zur linken Hand und opfert ihm alle ihr lieb gewordenen Pläne. Bald aber, und das iſt das Verzweifelnde an dem Roman, fängt in ſeinem Herzen eine andere Liebe zu keimen an, und ſeine Leidenſchaft zu Bertilde ſchwindet. ihn war Til und ſeine Heirat mit ihr Epiſode, während es für ſie eben und Schickſal war. Aber dieſe Seele, die ſo tief zu leiden wie zu lieben weiß, geht an dieſem Lebemann nicht zugrunde, im Gegenteil ihre Kräfte wachſen, und gute Freunde helfen ihr, das Leben von vorn anzu⸗ es il. wobei ſie allerdings auch noch harten ſeeliſchen Prüfungen ausge⸗ etzt iſt. Der Attentäter. Roman von Karl Hans Strobl- Verlag L. Staack⸗ mann, Leipzig. Der Verlag tat nicht daran, dieſes Buch als humor⸗ voll zu bezeichnen. Einige Kernausdrücke, die den Nagel auf den Kopf treffen, und etliche luſtige Situationsſchilderungen machen noch lange keinen humoriſtiſchen Roman. Und ein ſolches Werk war vom Verfaſſer auch nicht beabſichtigt. Sein neues Buch handelt, da es vor dem Kriege ſpielt, von der nationalen Not in Oeſterreich, in der mähriſchen icer adt im beſonderen. An dieſer Not hat Strobl als einſtiger öſterreichiſcher 5 dent tätigen Anteil gehabt, und ſie iſt ihm, auch ihm ſtark genug zu Her⸗ zen gegangen. Aus ſolchen Erlebniſſen und Erinnerungen macht man ſpäter kein luſtiges Buch; denn der nationale Kampf in Oeſterreich war nichts weniger als heiter. Sonſt wären ſeine Folgen von anderer Art. Tiefe Tragik erfüllt dieſes Buch. Als Student tritt uns der Held Gruber entgegen. Von Opfermut für ſein deutſches Volk beſeelt, unternimmt er einen Anſchlag gegen einen tſchechiſchen Führer. Nicht um dieſen zu töten, dazu war das Mittel zu gering, ſondern um ihm zu zeigen,—— die Deutſchen am Ende ihrer Duldſamkeit ſeien. Die tiſchechiſchen Richter verurteilen Gruber zu zwei ährend dieſer Zeit macht die Entdeutſchung ſeiner Heimat große Fortſchritte. Aus dem Gefängnis entlaſſen, findet Gruber ſein Mädel als„Braut“ eines Tſchechen. 99 58 Wirkung, Wirkung neue Urſache. Es iſt die Kataſtrophe eines Vol⸗ e ſich an dem Helden des Buches vollzieht. Bei einem— 725 usru kes, ſammenſtoß der feindlichen Nationen läßt ſich Gruber zu dem Deutſchland!“ hinreißen, der ihm als Hochverrat ausgelegt wird. Seiner Verurteilung entzieht er ſich durch Selbſtmord. Damit t Gruber keinen Verrat an ſeinem Volk, denn deſſen Sache iſt ja bereits verloren. Und für etwas Verlorenes opfert ſich kein Denkender. Das Leben braucht er deswegen nicht weiter zu lieben. Strobls„Attentäter“ reiht ſich ſeinen beiden Romanen aus dem Prager u. Brünner Studentenleben würdi e g. Seite. Ar 5öc— „Til“. Roman von L. Diffene.(Verlag Ed. Voigt's Nachfolger würdig an. —— ————— —— 4. Seite. Nr. 306. Mannheimer General ⸗Auzeiger.(Millag ⸗Ausgade.) Mittwoch, den 14. Juli 1920. Nur im Vertrauen auf die Organiſation, die uns alle umſchließt, durch Mitarbeit eines jeden Einzelnen, iſt es möglich, die Not der Zeit zu lindern. Mit einem Appell zur weiteren ſteten Einigkeit ſchloß er ſeine intereſſanten Ausführungen. Nun wickelte ſich das Programm in raſcher Reihenfolge ab. Der Geſangverein Typo⸗ graphia“ unter der Leitung des Herrn Hauptlehrers Pfeifer eröffnete den Abend mit dem ſehr ſchwungvoll vorgetragenen Chor „Der Lenz am Rhein“ von Landhäußer und legte die Wiedergabe dieſes Liedes Zeugnis ab von der guten Schulung des Vereins. Be⸗ ſonders erfreute die Friſche, mit der die Sänger ihre Aufgabe löſten, ſowie die gute, deutliche Ausſprache. Mit„Heil Gutenberg“ von Fleißner wurde auch gefanglich auf den Charakter des Feſtes 111 85 gewieſen und gelangte dieſer Chor mit ſchöner Tonfülle zum Vor⸗ trag. Als Einlage ſpendete Frl. Dörr zwei Lieder, u. zwar„Es war einmal“ und„Sei gegrüßt, du mein ſchönes Sorrent“. In bei⸗ den Geſängen entwickelle die jugendliche Sängetin gutes Können und bot beſonders in den hohen Lagen eine beinerkenswerte Lei⸗ ſtung.„Frühlingsſtimmen⸗Walzer“ ſowie„Herzklopfen⸗Polka“, ge⸗ tanzt von Fr. Sölch und Frl. Sämann erwieſen ſich als herz⸗ erfriſchende Beigaben in dem Reigen der Geſamtaufführung. Wie zwei luſtige Kobolde führten ſie ihre rhythmiſchen und graziöſen Körperbewegungen durch. Eine ſchwierige Aufgabe ſtellte ſich der Geſangverein„Typographia“ mit der Wiedergabe des Männerchors „Der Fremdenlegionär“ von Wengert. Die Exaktheit der Durchfüh⸗ rung ſowie die feine Abſtufung des Pianaos gereichte den Sängern ſowie ihrem tüchtigen Dirigenten zur vollſten Ehre. Nun folgten humoriſtiſche Vorträge, welche in Herrn und Frau Kammuf würdige Vertreter fanden und kamen beſonders in dem humoriſti⸗ ſchen Duett die Lachmuskeln in Bewegung. Die ebenfalls auf den heiteren Ton geſtimmten Chöre„Mädele ruck, ruck, ruck“ von Rich⸗ ter und„Nemm Dich in Acht“ von Sonnet, gefielen durch ihre neckiſche Deklamation und beim letzteren die unverfälſcht„pälziſche“ Mundart. Mit„Junker Uebermut“ von Weidt fand der geſangliche Teil ſeinen Abſchluß. Sämtlichen Vorträgen wurde reicher und wohlverdienter Beifall gezollt und war nur eine Stimme des Lobes über die Abwicklung des ganzen Programms, deren muſikaliſchen Teil die Kapelle Amelang übernommen hatte. Nun kam die Jugend zu ihrem Recht und die Muſik ſpielte luſtige Weiſen zum Tanz. Wie gerne vergaß man dabei die alltäglichen Sorgen, und es verſtummten wenigſtens für einige Stunden die Klagen, die ſonſt das Herz bedrücken. Alles in allem können die Buchdrucker auf ein in allen Teilen wohlgelungenes Feſt zurückblicken und rufen wir ihnen aus vollem Herzen zu:„Gott grüß' die Kunſt!“ Eine Verirauensmännerverſammlung des Geſamkverbandes deutſcher Angeſtellken-Gewerkſchaften findet heute Mittwoch Abend in den„Zwölf Apoſteln“ ſtatt. Tagesorbnung: Generaltarif. (Siehe Anzeige). 2 Vergnügungen. Künſtlertheater„Apollo“. Heute iſt die unwiderruflich letzte Auf⸗ führung von„Schwarzwaldmädel“ in der erſten Beſetzung. Mor⸗ gen, Dounerstag geht„Die Frau im Dunkeln“ erſtmalig in Szene. Seitens der Direktion iſt alles geſchehen, um die Aufführung glanzvoll zu geſtalten. Eine äußerſt farbenprächtige Dekoration mit neuartigen Be⸗ leuchtungseffekten bildet einen glanzvollen Rahmen. Die muſikaliſchen Feinheiten des Werkes werden durch den ſelbſt dirigſerenden Komponiſten mit Hilfe des erheblich verſtärkten Orcheſters zur Geltung gebracht. Die zahlreich vorkommenden neuartigen Tänze hat Oberregiſſeur Feiner neben der ſchwierigen Inſzenierung beſtellt. Die bewährten erſten Soliſten haben durchweg dankbare Aufgaben. Es wird beſonders eindringlich ge⸗ beten, bei der Erſtaufführung pünktlich um 7½ Uhr anweſend zu ſein, damit unliebſame Störungen vermieden werden. Die Senkung der Preiſe. Karlsruhe, 14. Juli. Der Bad. Bauernverband hat ſeine Bezirksverbände angewieſen, tunlichſt von Ort zu Ort und von Bezirk zu Bezirt unter gebührender Berückſichtigung des legalen Handels mit den Bedarfsgemeinden Milchlieferungsverträge ab⸗ zuſchließen und mit ihnen von Zeit zu Zeit den örtlichen Milch⸗ preis feſtzuſetzen. In gleicher Weiſe ſollen die Orts⸗ und Bezirks⸗ berbände mit den Verbräucherverbänden und Verbraucherorgani⸗ ſationen die Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe und für Be⸗ darfsgegenſtände in der Landwirtſchaft beſtimmen. Der Bad. Bauernverband hofft, daß auf dieſe Weiſe unter wirkſamer Aus⸗ ſchaltung allen wucheriſchen Zwiſchen⸗ und Schleichhandels ein tatkräftiger Anfang zu einer geſunden Preisregulierung gemacht wird. Achern, 14. Juli. Die Arbeiter des hieſigen Elektrizitäts⸗ werkes nahmen eine Entſchließung an, in der es heißt: Um die Konſumenten und die Kundſchaft des Elektrizitätswerkes nicht mit weiterem Preisaufſchlag für Licht und Kraft zu beläſtigen, ſieht es die Arbeiterſchaft für angebracht, von einer geplanten Lohnforderung ab 1. Juli Abſtand zu nehmen. An die Behörden und die Lond⸗ wirtſchaft richten aber die Arbefter den dringenden Ruf, an einen Preisabbau zu denken. * Freiburg, 14. Jull. Der Bezirksbauernrat des Amtshezirks Freiburg hat ſoben einen Aufruf an die Landwirte ſeines Bezirks erlaſſen, worin ein allgemeiner Preisabbau für notwendig gehalten wird. Auch wird die Bauernſchaft erſucht, möglichſt viel Lebens⸗ mittel in die Stadt zu ſchaffen. Des weiteren wird zur Verbilligung Geldkaſſetten, und Erzeugern vorgeſchlagen. Die verteuernden Kriegsgeſellſchaften müßten ſo ſchnell als möglich abgebaut werden. * Pfullendorf, 14. Juli. Der Verband der Küfermeiſter des Seekreiſes beſchloß, ſämtliche neuen Arbeiten im Preis um 30 Prozent Ne * Radolfzell, 14. Juli. Die oberbadiſchen Molkereivertreter erklärten ſich in einer hier abgehaltenen Verſammlung mit der Herabſetzung des Milcherzeugerpreiſes auf 1,20 Mark einverſtanden. Betont w urde dabei, daß die Frage des Ab⸗ baues der Milchzwangsbewirtſchaftung noch nicht ſpruchreif iſt. Waldshut, 13. Juli. Der hieſige Ortsausſchuß des Gewerk⸗ ſchaftsbundes nahm eine Entſchließung an, in der bedauert wird, daß von dem allerorts einſetzenden Preisabbau hier noch nichts zu ſpüren iſt, und in der um Ausdru kommt, daß, wenn hier kein Rückgang der Preiſe bald erfolgt, jede Verantwortung für die Weiterentwicklung der Dinge abgelehnt wird. Sw. Fulda, 12. Juli. Die hieſige Stadtverwaltung geht beim Feſtſetzen der Preiſe immer in nachahmenswerter Weiſe voran. Als die erſten Eier in den freien Handel kamen, ſtellte ſich der Preis für Eier auf Mk..20 gegen andere Städte auf Mk..80 bis—. Nun iſt der Eierpreis auf 85 Pfennig feſtgeſetzt worden. Auch annehmbare Obſtpreiſe ſind hier erzielt worden, z. B. Kir⸗ ſchen M..— bis.50, Stachelbeeren 80 Pfg. uſw. Nus dem Lande. K. Ladenburg, 11. Juli. Die Neckarwieſe von der Schwabenheimer bis zur Ilvesheimer Gemarkungsgrenze wurde dem Schäfer Joſeph Zimmer in Großaltdorf vom 1. November —5 bis 1. März 1921 für 3000 Mark als Winterſchafweide ver⸗ pachtet. K. Ilvesheim, 12. Juli. Die erſte Prüfung für Blin⸗ denlehrer, der ſich die an der Blindenanſtalt Ilvesheim wirken⸗ den Lehrkräfte: Tröſch, Brauß und Fräulein Bühler und Joh, ſowie die früher daſelbſt tätig geweſenen Herren Maier und Abend unterzogen, fand hier ſtatt. Die Prüfungskommiſſion beſtand aus dem Referenten der Blindenanſtalt im Miniſterium, Herrn Geheim⸗ rat Dr. Stecker, dem Direktor der Univerſitätsaugenklinik Heidel⸗ berg, Herrn Geheimrat Profeſſor Dr. Wagenmann und dem Rektor der Anſtalr. Bei der Schlußkonferenz konnte Herr Geheim⸗ rat Dr. Stocker ſeiner großen Freude über den guten und ausſichts⸗ reichen Fortſchritt im badiſchen Blindenbildungsweſen Ausdruck geben und allen Kandidaten zu dem Erfolg ſeine herzlichſten Glück⸗ wünſche e E heidelberg, 13. Juli. Im nahen Ziegelhauſen beging ein 45 Jahre alter verheirateter Buchhalter der Gelatinefabrik da⸗ durch Selbſtmord, daß er ſeinen Kopf in ein Schwungrad hielt. Das Rad zertrümmerte ihm den Schädel, ſodaß der Tod ſofort ein⸗ trat.— In Gauangelloch fand man den 75jährigen Landwirt Joſef Gembe kot auf dem Felde liegen. Er dürfte einem Hitz⸗ ſchlag zum Opfer gefallen ſein. Wiesſoch, 13. Juli. In Mühlhauſen(Amt Wiesloch) waren bei der Witwe Flora Hotz 83 000 Zigarren im Wert von von 32000 Mark beſchlagnahmt und in verſchließbarem Keller eines benachbarten Hauſes untergebracht worden, weil Tabak⸗ ſchiebung vorliegen ſollte. Jetzt entdeckte man, daß inzwiſchen die Zigarren bis auf einen ganz kleinen Reſt aus dem Keller ge⸗ ſtohlen worden ſind. Bruchſal, 12. Juli. Der Verleger und Redakteur des„Bruch⸗ ſaler Boten“, Buchdruckereibeſitzer und Stadtrat Friedrich Bie⸗ dermann, feierte heute ſein goldene; Berufsjubiläum * Karlsruhe, 11. Juli. Auf dem hieſigen Rangierbahnhof wurde der 27jährige Ratſchuhleger Karl Lacher aus Hohenwetters⸗ bach überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er ſtar b. (Pforzheim, 12. Julf. In der Ausſtellung dez Kunſtgewerbe⸗ vereins wurden geſtern zwei Aquarelle(Blumenſtücke) von Pro⸗ feſſor Hildenbrand geſtohlen X Todtnau, 13. Ju.i. Das ehem. Gaſthaus zur„Grafenmatt im Gebiet des Feldbergs iſt durch unbekannte Diebe erbrochen und faſt vollſtändig ausgeraubt worden. Die Diebesbeute wurde wahrſcheinlich auf einem Wagen fortgeſchafft. Todkmoos, 13. Juli. Zu der Ermordung des Landwirts Johann Simon wird berichtet, daß die Staatsanwaltſchaft nach dem angeblichen 50jährigen Malermeiſter Karl Grether aus Hauringen fahndet, der der Mordtat dringend verdächtig iſt. Auf die Er⸗ greifung des Täters iſt eine Belohnung von 5000 Mark ausgeſetzt. Gerichtszeitung. p. Frankenthal, 13. Juli. Für etwa 200 000 M. geſtoglen haben der Sattler Otto Locch und der Dreher Jakob Falkenſtein aus Ludwigshafen. In zahlreichen Einbrüchen verſchafften ſie ſich Wäſche, Schmuckſachen, Schreibmaſchinen, Leder, Weine, Treibriemen uſw. In Mannheim fanden die geſtohlenen Sachen dann als vermeintliche Schieberware flotten Abſatz. Falken⸗ ſtein wurde von der hieſigen Strafkammer zu 3 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt, Loch zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. p. Landau, 13. Juli. Das franzöſiſche Kriegsgericht nahm eine Reihe von Germersheimern in ſchwere Strafen, weil dieſe unter Führung des 15jährigen Heinrich Fechter eine große der Lebensmittel ein unmittelbarer Verkehr zwiſchen Verbrauchern eeeee, eeeeeeeeeeeee, Die Entſtehung der Alchemie. Die Alchemie iſt für uns mit einem geheimnisreichen Zauber des Wunderbaren umgeben, und die Geſtalten von Paracelſius und Fauſt, von Goldmachern und verführeriſchen Abenteurern ſteigen dabei vor uns auf, aber neben der kulturgeſchichtlichen und roman⸗ tiſchen Seite der„ſchwarzen Kunſt“ hat man in neuerer Zeit auch ihre wiſſenſchaftliche Bedeutung hervorgekehrt und in der Alchemie die intereſſante Vorläuferin ſerer modernen Chemie erkannt. Ueber das Entſtehen und allmähliche Aufkommen der alchemiſtiſchen Vorſtellungen, die mehr als ein Jahrtauſend der neueren Geſchichte in ihrem Bann gehalten haben, war man aber bisher wenig unter⸗ richtet, und es iſt die Großtat eines deutſchen Gelehrten Edmund v. Lippmann in einem vor kurzem veröffentlichten großen Werk „Entſtehung und Ausbreitung der Alchemie“ zum erſten Mal die dunklen Spuren aufgeſpürt zu haben, die aus den reinen Bezirken der Religion und Philoſophie hinüberleiten in dieſes dunkle und verworrene Gebiet des Aberglaubens. Die Bedeutung der hier ge⸗ wonnenen neuen Reſultate hebt R. Winderlich in einem Aufſatz der „Deutſchen Literatur⸗Zeitung“ hervor. Die Wlege der Alchemie ſtand in den ägyptiſchen Tempeln. In der Frühzeit der Wiſſenſchaft befanden ſich hier alle chemiſchen Kenntniſſe im Beſitz der Prieſter, die ihre Geheimmittel hatten, um koſtbare Götterbilder aus Edelmetall und Edelſteinen zu formen, beim Tempelſchmuck die echten Rohſtoffe durch geſchickt nachgeahmte zu erſetzen. Als dann in der Verfallzeit der ägyptiſchen Kultur helleniſtiſche Myſtik und orientaliſcher Aberglauben die Reinheit des alten Götterglaubens verdunkelten, da ſanken die ägyptiſchen Prieſter zu Gauklern und Zauberern herab und wurden ſchließlich zu bewußt täuſchenden Betrügern und Schwindlern. Die vorher nur zu hei⸗ ligen Zwecken verwendeten Geheimmittel wurden nun zur Blendung des Publikums und zur Verwirrung der Geiſter mißbraucht, und ſo traten mit dem Beginn der chriſtlichen Zeitrechnung die erſten alchemiſtiſchen Vorſtellungen zutage, die dann ſo lange die Kultur und Naturwiſſenſchaft beeinfluſſen ſollten. Als die ägyptiſchen Prieſter im 3. und 4. nachchriſtlichen Jahrhundert aus ihren Tem⸗ peln vertrieben wurden, taten ſte ſich zu geheimen, feſtgeſchloſſenen Verbänden zuſammen, zu denen kein Profeſſor Zutritt erhielt und in denen die alchemiſtiſchen Künſte unter dem dichten Schleier des Ge⸗ heimniſſes weitergepflegt wurden. Dieſe im Orient auf ſolche Weiſe lebendi erhaltenen Ideen wurden dann durch die Araber den europäiſchen Kulturkreiſen vermittelt. Man hatte bisher angenommen da die Araber die eigentlichen und bis zu einem gewiſfen Grade auch Erfin⸗ der bder alchemiſtiſchen Gedankenwelt geweſen ſeien. Aber dem iſt wiße Lippmanns Forſchungen nicht ſo; ſie ſelbſt haben wenig zur wiſſenſchaftlichen Ausbildung dieſer Ideen geleiſtet Sie überſetzten die griechiſchen Schriften, und übernahmen die Lehren und Ver⸗ ſahren der helleniſtiſchen Alchemie aus rein praktiſchen Gründen und haben eine ſelbſtändige Literatur alchemiſtiſchen Inhalts nicht entwickelt. Aber die Ideen wurden von ihnen vielſach vergröbert und ins Unverſtändliche verzerrt. Die arabiſchen Werke dürfen — auch nicht als die einzige Quelle für die alchemiſtiſchen Kenntniſſe des Abendlandes angeſehen werden. Wie man in der Kunſtge⸗ ſchichte erkannt hat, daß der antike Einfluß auf das Abendland nie völlig aufgehört hat, ſo muß man auch in der Wiſſenſchaft feſt⸗ ſtellen, daß das geiſtige Band zwiſchen Altertum und Mittelalter niemals zerriſſen wurde. Die gewerblichen Kenntniſſe, in denen vielfach chemiſche Erfahrungen erhalten waren, haben ſich von Geſchlecht 10 Geſchlecht fortgeerbt, und wenn in den frühmittel⸗ alterlichen Werken von rein chemiſchen und chemiſch⸗technologiſchen Dingen die Rede iſt, wird wiederholt auf„griechiſche Rezepte hin⸗ gewieſen. Es beſtand ein dauernder inniger Zuſammenhang zwiſchen helleniſtiſchen, byzantiniſchen und italieniſchen Fachleuten, und in der europäiſchen Literatur vom Ende des 13. Jahrhunderts finden wir bereits reiche chemiſche Kenntniſſe; die Verfahren des Verdunſtens, Kochens, Filtrierens, Schmelzens, Sublimierens, Deſtil⸗ lierens und Kriſtalliſierens ſind vorzüglich ausgebildet, man weiß Beſcheid mit den wichtigen Mineralſäuren. Dieſe Kenntniſſe bil⸗ deten die wiſſenſchaftliche Grundlage für die Ausbreitung der Alchemie, die um 1300 ihren Siegeszug in Europa begann und wahrſcheinlich aus arabiſchen, ſpaniſchen, kataloniſchen, provenza⸗ liſchen und italieniſchen Quellen geſpeiſt wurde. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Wiener Operettenſpiele im Roſengarten. Heute Mittwoch, abends 77 Uhr wird„Die Faſchingsfee“ wiederholt. Samstag, den 17. ds. gelangt„Boccaccio“ von Franz von Suppe zur Erſt⸗ aufführung. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt: Gretl Berndt, Lore Ethoff, Gertrud Lauer, Soo Leffler, Valerie von Neuendorff, Lud⸗ wig Herold, Rudolf Kurt, Hugo Steinherr, Otto Warbek. 4 Konzert der Eſſener 16. Auf vielſeitigen Wunſch, insbe⸗ ſondere aus Sängerkreiſen, wiederholen die Eſſener Sänger heute Mittwoch im Nibelungenſaal ihr auch von der hieſigen Kritik ſo Übergus günſtig beurteiltes Konzert. Beginn ½8 Uhr. 48 Hochſchule für Muſtk. Am Donnerstag, den 15, Juli 1920 findet der letzte(12.) Vortragsabend im Unterrichtsjahr 1919/20 ſtatt. An dieſem Abend kommen Werke neuerer und noch lebender Komponiſten zum Vortrag.(Klavierabteilung Direktor Rehberg und Konzertmeiſter Kötſcher.) Hochſchulnachrichten. Miniſterialdirektor Naumann, der Leiter der Hochſchulab⸗ teilung des Preußiſchen Miniſteriums für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung wird zum 1. Oktober d. Is. zurücktreten. Gxg. Naumann war mehr als ein Menſchenalter, 36 Jahre lang, un⸗ unterbrochen im Kultusminiſterium tätig. Als neuer Leiter der Hochſchulabteilung iſt Geheimrat Kr 1 6 Vortragender Rat im Kultusminiſterium, in Ausſicht genommen. Krüß iſt gebürtiger Hamburger, hat Naturwiſſenſchaften ſtudiert, war dann aus An⸗ laß der Weltausſtellung in Sk. Louis längere Zeit in den Ver⸗ eigigten Staaten und gehört ſeit 1907 der Abteilung für Kunſt und Wiffenſchaft im Preußt chen Kultusminiſtexium an. Anzahl von Matratzen und Keilkiſſen bei der franzöſiſchen Verwal⸗ tung entwendeten und ſie bei Bauern gegen Lebensmittel ver⸗ tauſchten. Es wurden verurteilt: Der erwähnte Fechter zu 2 Jahren Erziehungsanſtalt, die zwiſchen 16 und 19 Jahre alten Ru⸗ dolf Julien, Stefan Kerner und Philipp Fechter zu je 3 Jahren Gefängnis die 49 Jahre alte Mutter des Julien wegen Heh⸗ lerei zu 2 Jahren Gefängnis, der 27 Jahre alte Wilh. Weßka und der 33 Jahre alte Joſ. Wachter zu je 4 Jahren Gefängnis und der 17 mal vorbeſtrafte 38 Jahre alte Karl Billmaier zu 6 Jahren Zwangsarbeit und 6 Jahren Landesverweis. Sportliche Rundſchau. Radrennen in Konſtanz. B. Konſtanz, 11. Juli. Der Radfahrverein„Kon ſtantia“⸗Kon⸗ ſtanz veranſtaltete heute das erſte Radrennen, an dem ſich auch Schweizer Wettbewerber beteiligten. Die Veranſtaltung war von beſtem Wetter be⸗ günſtigt, die einzelnen Klaſſen gut gemeldet. Die Rennen verliefen ohne Störung und Unfall. Nachfolgend die Ergebniſſe: Eröffnungsren⸗ nen über eine Strecke von 16 Kilometer(Konſtanz—Inſel Reichenau und zurück). 1. Strehler⸗Kreuzlingen(Schweiz) 27 Min. 10 Sek., 2. Stopel⸗ Friedrichshafen 27.17 Min., Haufler⸗Friedrichshafen 27.25 Min., 4. Be⸗ guti⸗Kreuzlingen 27.40 Min., 5. Bertſch⸗Firedrichshafen 28.09 Min., 6. Mayer⸗Friedrichshafen 28.16 Min., 7. Hug⸗Hochemmingen 28.26 Min., 8. Bimmerer⸗Friedrichshafen 29.11 Min.— Meiſterſchaftsfahren 1920 des Ober badiſchen Radfahrerverbandes über eine Strecke von 38 Kilometer nach Radolfzell und zurück. Der Preis beſtand aus einem ſilbernen Becher, geſtiftet vom Oberbadiſchen Radfahrerverband. 1. Martin⸗Konſtanz 66 Min. 30 Sek. Die drei nächſten Wettbewerber erhielten Troſtpreiſe.— Gruppenfahren über eine Strecke von 8 Kilometer. 1.„Konſtantia“⸗Konſtanz 13.14 Min., 2.„Ger⸗ mania“⸗Litzelſtetten 13.58 Min., 3.„Wanderluſt“⸗Friedrichshafen 14.03 Min., 4.„Wanderluſt“⸗Konſtanz 14.50 Min.— Eine Vereinsvor⸗ gabefahrt über eine Strecke von 16 Kilometer beſchloß das Rennen.— Abends fand im oberen Konzilſaale Preisverteilung und Ball ſtatt. Pferderennen. * Berlin⸗Grunewald, 13. Juli. Hanswurſt⸗Jagdrennen. 22 000 Mark. 3000 Meter. 1. Wardar(Dyhr), 2. Jodler(Bismark), 3. Döberitz (W. Müller) Unplaziert: Purzelbaum, Sierra, Preſto, Ranunkel, Komteſſe, Macaroni, Mißmut, Denkmünze, Deinhart. Tot.: 44:10; 19, 21, 19:10.— Preis von Schweinert. 16 000 M. 1600 Meter. 1. Auguſten⸗ burg(Brown), 2. Tetta(Kohl), g. Dichterin(Herbert). Unplaziert: Ma⸗ con, Cariſſima, Südtirolerin, Sonnenblume. Tot.: 14:10; 16, 16, 17:10. — Das Veilchen⸗Rennen. 22 000 M. 1800 Meter. 1. Ti⸗ tania(Polgar), 2. Seehauſen(Korb), 3. Königin der Nacht(Zimmer⸗ mann). Unplaziert: Prophetin, Belladonng, Neulüß. Tot.: 68:10; 22, 44:10. — Stuten⸗Hürdenrennen. 30 000 M. 2800 Meter. 1. Oceana Eewickt), 2. Polka(Einfinger), 3. Rocamadour(Kukulies). Unplaziert: Jutta II, Helmchen, Goldſeele, Künſtelei, Lulu, Märchen, Das Pupperchen, Corinne, Vehmlinde. Tot.; 63:10, 23, 24, 34:10.— Grunewald⸗ Pokal. Ehrenpreis und 27 000 M. 2200 Meter. 1. Georgios(QO. Schmidt), 2. Tunichtgut(Kaſper), 3. Thor(DOlejnit). Unplaziert: Wacker⸗ bart, Orilus. Tot.: 36:10, 25, 38:10.— Preis von Bindo w. Ehren⸗ preis und 40 000 M. 3000 Meter. 1. Eiders Glorie(Bismark), 2. Eichwald(Naſh), 3. Fürſt Popoff(Jentzſch). Unplaziert: Merovinger II, Larma, Harangod, Chriſtoph, Hanswurſt, Pillao, Kilbea. Tot.: 79:10; 21, 17 18710. Caius⸗Ausgleich. 22 000 M. 1600 Meter. 1. Matravirag(Danek), 2. Tüchtig(Kaſper), 3. Deficit(Raſtenberger). Unplaziert: Schalmei, Siebenſchläfer, Machthaber, Satyr, Argile, Raſpou⸗ tin, Goldſtrom, Fillipov, Lebensgefährte, Gebhard, Sperber, Ebereſche, Flamme,. Metronom. Tot.: 66:10; 24, 31, 56:10. Radſport. sr. Die Nürnberger Radrennen, die vor ungefähr 15 000 Zuſchauern vor ſich N ſahen in den Fliegerrennen um den Großen Preis Welt⸗ meiſter Rütt in allen 3 Läufen gegen Lorenz ſiegreich. Bei den Daner⸗ rennen ſiegte der Kölner Roſellen im Geſamtergebnis. Die Ergeb⸗ niſſe waren: Großer Preis für Flieger, 3 Läufe. Geſamtergebnis: 1. Rütt (Continental⸗Reifen) 3., 2. Lorenz 7., 3. Schmucker 10 P.— Dauer⸗ rennen, 100 Km., 3 Läufe: 1. Roſellen(Continental⸗Reifen) 99,500 Km., 2. Eſſer 96,770 Km., 3. Nettelbeck 90,450 Km., 4. Koch 83,800 Km. Süddeutſche Kreismeiſterſchaft üher 1 und 10 Km.: 1. Dill(Nürnberg) Zeit: 1 Km.::47, 10 Km.: 16:19. Schwimmen. 3 Dauerſchwimmen in Frankſurt. Vergangenen Sonntag fand in Frankfurt a. M. ein Dauerſchwimmen über die Strecke von 2500 Meter, veranſtaltet von der„Freien Waſſerſport⸗Vereinigung Frankfurt a..“, ſtatt. Die Veranſtaltung, welche einen guten Verlauf aufwies, hatte eine Teilnehmerzahl von 156 Schwimmerinnen und Schwimmer. Sämtliche dem Kreiſe V angeſchloſſenen Vereine beteiligten ſich an der Veranſtaltung. Der Mannheimer„Freie Schwimmerbund „Möve“ war durch 8 Mitglieder erfolgreich vertreten. 88. rs. Die Schwimmmeiſterſchaft von Hamburg veranſtaltete am Sonntag der.⸗Kl. Aegir⸗Hamburg über 600 Meter auf der Alſter. Das Rennen brachte einen ſcharfen Kampf zwiſchen Kühl(Stern⸗Hamburg) und Heyne (Berliner Schwimmklub), aus welchem der erſtere nur knapp als Sieger ervorging. Leichkathletit. sr. Die bayeriſchen Leichtathletikmeiſterſchaſten kamen unter der Lei⸗ tung des Turnverein 1860 in München jum Austrag. Die Leiſtungen waren zum Teil recht gut. Die einzelnen Meiſter ſind: 100 Meter⸗Laufen: Schmidt(M. T..⸗München) 11 Sek.— 200 Meter⸗Laufen: Schmidt (M. T..) 23,6 Set.— 400 Meter⸗Laufen: Pavel(M. T..) 53,4 Sek. 800 Meter⸗Laufen Havenmann(M. T..):3,6.— 1500 Meter⸗ Laufen: Schmann(1860):33,4.— 5000 Meter⸗Laufen: Krümel (1860) 16:51.— 110 Meter⸗Hürdenlaufen: Halt(M. T..) 16,3 Sek.— Hochſprung: Hacker(.⸗Geſ.) 1,70 Meter.— Weitſprung: J. Schmidt (4860) 6,43 Meter.— Stabhochſprung: Lochner(1860) 3,30 Meter.— Kugekſtoßen: Geyer(1860) 11,53 Meter.— Diskuswerfen: Geyer (4860) 36,55 Meter.— Speerwerfen: Bös w irth(1860) 47,98 Meter.— 400 Meter⸗Staffel. München 1860 45 Sek.— 1600 Meter⸗Staffel: Jahn⸗München:59,2.— Fünfkampf: Halt(M. T..). Olympiade. rs. Neue Weltrekords. In Paſadena(Kalifornfen) durchlief der Ameri⸗ kaner Norton bei den dortigen Ausſcheidungswettkämpfen für die Clym⸗ piſchen Spiele die 400 Meter⸗Hürden in 54,2 6 ek. und unterbot den Rekord ſeines Landsmannes Bacon um 0,3 Sek.— Der bekannte kanadiſche Schwimmer Kahanamokn verbeſſerte in Alamodo(Kalifornien) ſei⸗ nen Rekord im 100 Meter⸗Schwimmen, den er am 20. Juli 1912 in Ham⸗ burg mit:1,6 aufgeſtellt hatte, um 0,4 Sek. Preußiſch⸗Süddeutſche Alaſſenlotterie. Berlin, 13. Juli.(WTB.) In der heutigen Vormittags⸗ ziehung fielen Mk. 3000 auf Nr. 64862. Nachmittags⸗ ziehung. Mk. 100 000 fielen auf Nr. 25841, Mk. 50 000 auf Nr. 112335, Mk. 5000 auf Nr. 75901.* CCCCC ˙· Wasserstandsbeohachtungen im Monat Juli Pegelstatlon vom Datum 0 8. J10. 11.] 12.18. emerkunges Sohusterlnsel.90.25.08.80 Abends 6 Uhr enlll...„„„„„ 431 382.8 383.72 Nachm. 2 Uhr Maxkauu.47.52.77•91.88 Nachm. 2 Uhr Mannhem.77.85.75.99.99.81] Korgens 7 Uhr Malne.78.78.82.92.-B. 12 Uhr Vorm. 2 Uhr Wnũñũ%„„ Nachm. 2 Uhr 85 55. Neckar: annhemnm.66.54.65.95.87 4. Vorm. 7 Uhr Hellbronn.91.75.00.80.58 820 Locn. 7 Uhr Weſterausſichten für mehrere Tage im voraus. 1 Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. Juli: Bewölkt, Regenfälle, normale Temperatur, Wind. 16. Juli: Wolkig, Sonne, ſtrichweiſe vielfach enehme Luſt. 17. Juli: Wolkig, mäßige Wärme, ſtrichweiſe Regen, teils Sonne. Witterungsbericht. eratur krem emp. emerkungen datum aand gecgege] in ger senlag 4ee. eee 7 ee cnt Uiter aut] wecgan geuidl 2 arad 0. drad 0. den am 82 WInd— 8. Julſ 2882 122[1 . J0 2 d ee ee e 2 a beſte 9—5%„eeeee een ee — 85 aa eeee 13. J0 2840 172 18 10 2 i en 10. Juil 75%% is 1e 2 — Mittwoch, den 14. Juſt 1920. — 5. Seite. Nr. 306. Manußelmer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mannheimer Frauen⸗Zeitung Klara biebig. Am 17. Juli wird Klara Viebig ſechzig Jahre alt. Wir alle, denen die deutſche Litergtur Herzensſache iſt, werden dieſen Tag in Gedanken und im Gedenken mit der gefeierten Dichterin verleben, die mehr als irgend eine dazu beigetragen hat, den durch die Be⸗ herrſcherinnen unſerer Familienblätter arg in Verruf gekommenen Frauenroman wieder zu Ehren und Anſehen zu bringen. Gerade das ſpezifiſch Unangenehme und künſtleriſch Aergernis Erregende dieſer Gattung hat ſie aus ihrer Novelliſtik völlig verbannt: die romantiſche Verlogenheit und die weichliche Gefühlsduſelei. Ihre kraftvolle, manchmal ſogar derbe Art, wirklichkeitgeſtaltend zuzu⸗ greifen und anzupacken, unterſcheidet ſich grundſätzlich nicht von der männlichen. Und doch müßten wir dem ganzen Frauenroman, d. h. dem von Frauen geſchriebenen, die beſondere Berechtigung verſagen, wenn nicht aus ihm das Frauenherz in ſeiner eigentümlichen Ar⸗ tung leuchtend und wärmend hervorſchaute. Gerade wenn wir dies zum Probeſtein nehmen, iſt Klara Viebig Weib, durchaus Weib. Dieſe Jüngerin Zolas, die ihre Kunſt auf ſcharfe Beobachtung der Natur und rückſichtsloſe Darſtellung des wirklichen Lebens bis zu den äußerſten Konſequenzen geſtellt hat, kann die echteſten Gefühls⸗ werte in die Wagſchale werfen, die im höchſten, der Mütterlichkeit, gipfeln. Von Liebesſehnſucht, Liebesglück und Liebesleid wiſſen ihre Bücher zu künden: mehr aber noch von Mutterſtolz und Mutter⸗ ſorgen und Muttertränen. Heilig ſind ihr vor allem die Vande zwiſchen Mutter und Sohn, die wohl gelockert, aber niemals durch⸗ ſchnitten werden können. Da iſt keiner, mag ſein Gemüt noch ſo verhärtet und verroht ſein, dem es nicht bei dem Worte Mutter, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, auftaule. Als Dichterin des heimatlichen Gebirges hat die in Trier ge⸗ borene und dann in Düſſeldorf beheimatete Rheinlandstochter mit der Novellenſammlung„Kinder der Eifel“ im Jahre 1897 ihre Schriftſtellerlaufbahn begonnen. Sie hat das primitive Weſen dieſer dumpf dahinlebenden, aber in aller Triebhaftigkeit doch der ſtärkſten menſchlichen Leidenſchaften fähigen Bauern und Bäuerinnen wie die ſie umgebende Natur ſeitdem wieder und wieder mit lebensvoller Friſche abgeſchildert. Nicht umſonſt iſt ſie mit der Ammenmilch einer echten Tochter der Eifel auferzogen worden! Die Dichterin erntete von der dankbaren Eifel reichen Lohn, und die Rückkehr zu dieſem Stoffgeblet wurde jedesmal zum Jungbrunnen für ihre Kunſt. Zu⸗ nächſt ſuchte ſie in einigen Geſellſchafsromanen mit ſtark ſubjektivem Einſchlag, von denen die„Rheinlandstöchter“ am bekannteſten ge⸗ morden ſind, Auseinanderſetzung mit dem Leben und der Kunſt. Der durch und durch naturaliſtiſche Eifel⸗Roman„Das Weiberdorf“, durch den ſie ſich in den Mittelpunkt des literariſchen Intereſſes und⸗ Meinungsſtreits gerückt ſah, brachte dann die entſcheidende Wendung zu reiner Objektivität und Sachlichkeit. Seitdem hat ſie den er⸗ rungenen Darſtellungsſtil nicht mehr preisgegeben. Aber in ihrem nächſten Buch, dem Dienſtbotenroman„Das tägliche Brot“, iſt eine neue Note, die ſoziale, hinzugekommen. Klara Viebig iſt damit zur Dichterin der Not unſeres Zeitalters geworden. Sie nimmt ſich gütig der Kleinen und Armen, der Mühſeligen und Bedrückten an, wo ſie nun immer wohnen, ob im Gebirge oder mitten in der Millionenſtadt, und verſenkt ſich mit tiefem Verſtehen in die Daſeins⸗ bedingungen und Seelenregungen ihrer Schützlinge, ohne doch tendenziös aufzureizen; ſie ſchildert, was und wie es iſt, und läßt unerörtert, wie es ſein ſollte und ſein könnte. Auf der Charak⸗ teriſierung des Volks beruht ihre Stärke. Wenn ſie im ſelben Roman, wie es meiſt geſchieht, Gebildete und Ungebildete zuſammen⸗ bringt, weiß ſie für dieſe ungleich wärmere Teilnahme zu wecken als für jene, und wenn ſie in ihren Sommelbänden Erzählungen miſcht, deren Stoffe verſchiedenen Geſellſchaftskreiſen entlehnt ſind, ſo laufen allemal die in den niederen ſpielenden den anderen den Rang ab. Nach dem Tode ihres Vaters iſt Klara Viebig zunächſt zu Ver⸗ wandten auf ein Gut in Poſen gekommen, wo Deutſche und Polen durcheinander wohnen und ſich hart im Raume ſtoßen— der an pölkiſchen Gegenſätzen und politiſchen Konflikten reiche Schau⸗ platz ihrer beiden Romane„Das ſchlafende Heer, und„Abſolvo tel“, Daänn hat ſie ſich dauernnd in der Reichshauptſtadt angeſiedelt, ing ſie die zweite Heimat fand und an dem Beſitzer der allbekannten Buchhandlung E. Fleiſchel u. Cie., Herrn Cohn, den Gatten und Verleger zugleich. Dort iſt ſie, erfolgreich Theodor Fontane nach⸗ eifernd, zur Dichterin des weltſtädtiſchen Geſellſchafts⸗ und Wirt⸗ ſchaftslebens geworden. Glänzend hat ſie in dem Roman„Die vor den Toren“ den vom Geldgeiſt diktierten Zug der Tempelhofer Vor⸗ ſtadtbauern nach dem Inneren des Rieſenkörpers geſchildert und als⸗ bald dazu ein ebenbürtiges Gegenbild(„Eine Hand voll Erde“) ge⸗ ſchaffen, das die Sehnſucht der in der Großſtadt Zuſammengepferch⸗ ten nach der verlaſſenen Natur darſtellt. Ihr dritter großer Alt⸗ berliner Roman„Das Eiſen im Feuer“ hebt ſich vom politiſchen Hintergrund der Epoche 1848 bis 1866 ab; im Einzelſchickſal des Helden iſt die ganze dumpfe Reaktionsepoche verſinnbildlicht, aus der dieſen wie das deutſche Volk Bismarcks zur Tat ſchreitendes Genie befreit. Zwei viel geleſene Romane hat Klara Viebig gewaltigem Völkerringen und Weltgeſchehen gewidmet: die im Triumphjahre 1870⸗71 gipfelnde„Wacht am Rhein“, die zugleich den Widerſpruch zwiſchen rheinländiſchem Weſen und Preußentum ſtark heraushebt, und die im jüngſten Kriege ſpielenden„Töchter der Hekuba“. Aber nichts von Staatsaktionen und Schlachtgemälden: nur um die Wir⸗ kungen des Krieges auf Geſchicke und Gemüter der Menſchen iſt es ihr zu tun. In den„Töchtern der Hekuba“ handelt es ſich um die Geſamtheit der deutſchen Mütter, die, wie einſt die Gattin des Pria⸗ mos, dazu verurteilt ſind, des irdiſchen Leides ſchwerſte Laſt zu tragen. Auch ſonſt ſind ja die Romane der Viebig vorzugsweiſe auf Maſſenentfaltung und Maſſenempfindung angelegt, und die Er⸗ lebniſſe ihrer Einzelperſönlichkeiten pflegen typiſch für das Allge⸗ meingeſchehen zu ſein. Minutiöſe Analyſe ſeeliſcher Zuſtände nach Art der ruſſiſchen Naturaliſten zu geben, iſt nicht Sache unſerer Dichterin. Sie pflegt ihre Menſchen nicht zu ſezieren oder unter die Lupe zu nehmen. Wo es auf reine Pſychologie ankommt, ſcheitert ſie leicht. So gerade in einem ihrer beliebteſten Romane„Einer Mutter Sohn“, da täuſcht ſie nur durch die ihrer Heldin eingeimpfte und auf den Leſer überſpringende Gefühlswärme über die Bedenken hinweg. Sie muß vielmehr aus dem Vollen ſchöpfen und aufs Ganze gehen können. ine geſunde Natur und ein ſtarkes Temperament ſind ihre ſicherſten Leitſterne. Alles Leiſetreteriſche haßt ſie. Aufrecht und ehrlich geht ſie gerade Wege. Kühn rückt ſie ſelbſt den gefährlichſten erotiſchen oder kirchlichen Problemen auf den Leib. Durch ihr„Weiberdorf“ und dann durch das hinreißende Gemälde der Echternacher Frozeſſion 1 einem ihrer wertvollſten Romane, dem„Kreuz im Venn!, hat ſie den Zorn des Klerikalismus auf ſich geladen Und doch iſt ſie dabei wiederum ganz tendenzlos und unparteliſch zu erk gegangen. Sie hält ſich eben nicht für befugt, das Weltbild durch ſubjekttbe Eingriffe zu verſchieben. Freilich iſt es ihr auch verſagt, die Diſſonanzen des Lebens durch und in Humor aufzulöſen. Das Bild Klara Viebigs wäre unvollſtändig, wenn nicht mit zwei Worten geſagt würde, daß ſie ſich auch als Bühnenſchriftſtellerin wiederholt verſucht hat. Durchaus nicht ohne Glück aber doch auch nicht mit nachhalligem Erfolg: die Erzählerin ſteht der Dramatikerin im Licht. Und der Ruhm der Erzählerin iſt ſo feſt begründet, daß e weiterer Lorbeeren gar nicht bedarf. Noch hat ſie, die ſich im zollbeſitz ihres künſtleriſchen Vermögens befindet, das letzte Wort nicht geſprochen, und es wäre nicht zum Verwundern, wenn wir eines Tages den Revolutionsroman aus den Händen der trefflichen Frau empfingen. R. Krauß. Politik und ſſlode. Von Emma Stropp. Politit und Mode— zwei Begriffe ſind es, die anſcheinend weit Gereinander liegen, zwiſchen denen kein Bindeglied beſteht, ſich keine wedankenbrücke ſchlägt. Die volkswietſchaftliche Bedeutung der 5 ode findet ſetzt allerdings, wenn auch ſpät Anerkennung, nachdem er Verband Deutſcher Modeninduſtrie, der nach Kriegsbeginn ins hältnis zu der wirklichen Lage ſteht. pring⸗ in einer beſtimmten Forderung ausgedrückt Leben gerufen wurde, in dieſer VBeziehung außerordentlich wertvolle Aufklärungs⸗ und Werbetätigkeit entfaltete. Wenig beachtet wurde bisher die Tatſache, daß die Mode auch politiſche Bedeutung in ſich trägt Es war das Verdienſt von Dr. Norbert Stern, in ſeiner Schrift„Die Weltpolitik der Mode“ (Politiſche Flugſchriften, herausgegeben von Ernſt Jäckh, Deutſche Verlagsanſtalt Stuttgart 1915) zum erſten Male dargelegt zu haben, in welcher zielſicheren und erfolgreichen Weiſe Frankreich von jeher die Weltmode als politiſches Machtinſtrument benutzte. Seine Ausführungen zielten dahin, die damals auftretenden, mit dem allerdings irreführenden Schlagwort„Deutſche Mode! begeich⸗ neten Beſtrebungen zu unterſtüzen. Sie und ähnliche Veröffent⸗ lichungen erfüllen ihren Zweck inſofern, als, wie bereits erwähnt, die volkswirtſchaftliche Bedeutung der Mode in das rechte Licht gerückt wurde, zu der Erkenntnis ihrer außen⸗ und innenpolitiſchen Wir⸗ kung iſt man aber trotzdem noch nicht gelangt. Es erſcheint daher angebracht, dieſe Tatſache wieder hervorzu⸗ heben und zwar, weil die Modenentwicklung Deutſchlands dem Aus⸗ lande zur Zeit ein ſchiefes Bild unſerer wirtſchaftlichen Lage ver⸗ mittelt. Nach dem Luxus zu urteilen, den die an der Oberfläche ſichtbaren— leider nicht die beſten— Kreiſe treiben, liegt für die uns zur Bewachung beſtellten Ententevertreter der Schluß nahe, daß es um Deutſchlands Armſeligkeit nicht ſo ſchlimm beſtellt ſein könne, wie unſere Volkswirtſchaftler ſie ſchildern. Mögen dieſe Herren innerlich vielleicht tieferblickenden Erwägungen zugänglich ſein, aus „Geſchäftsrückſichten“ vertreten ſie nach außen hin dieſe Anſicht, wodurch im Hinblick auf die gegneriſchen Entſchädigungsanſprüche Deutſchlands Intereſſen ſchwer benachteiligt werden. Es iſt daher nur zu bedauern, daß die Regierungsinſtanzen, die ſich mit dieſen Fragen beſchäftigen, nicht den falſchen Eindruck in Erwägung gezogen haben, den auch ein Ueberwuchern des Kleiderluxus in Deutſchland für unſere Außenpolitik zur Folge haben muß. Ich glaube an⸗ nehmen zu dürfen, daß die führenden und weitblickenden Männer der deutſchen Modeninduſtrie ſich einem diesbezüglichen Hinweis nicht verſchloſſen haben würden, ſo ſehr ihnen ſelbſtverſtändlich die fachliche Höherentwicklung ihres Gewerbes der Umſatz im Inland und die Anbahnung neuer und einträglicher Auslandsbeziehungen am Herzen liegen muß. Durch mittelalterliche Kleiderordnungen ließe ſich allerdings zur Eindämmung des zur Zeit politiſch ſo Überaus ſchädlichen Kleiderluxus nichts tun, ſie wäre nur durch erklärende und mahnende Einwirkung durch die Preſſe und Vorträge, ſowie durch eine hohe Beſteuerung der Luxusmoden, für den Inlandsbedarf denkbar, deren Ertrag zur Verbilligung der Gebrauchskleidung zu verwenden wäre. vorübergehend erwachſen können, würden ihren Ausgleich darin finden, daß die vollſtändige Verelendung des Volkes, durch die Er⸗ kenntnis der tatſächlichen wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands ſeitens der Entente gemindert und dem Modenzwecke damit in der Zukunft Abſatzmöglichkeiten erhalten blieben, die ſonſt auch bezüglich der Gebrauchskleidung, auf ein Mindeſtmaß zuſammenſchrumpfen würden. 0 Die Unterſchätzung unſerer Notlage ſtützt ſich doch nun ein⸗ mal zum großen Teil auf das äußere Bild unſerer Lebenshaltung, der Einblick in die inneren Verhältniſſe beſonders in die Entbeh⸗ rungen des Mittelſtandes, bleibt den Ueberwachungskommiſſionen naturgemäß verſchloſſen. Sie beziehen ihre Werturteile aus den Luxushotels, den Dielen und ſonſtigen Verſammlungsplätzen der „eleganten Welt“. Die Politik in und durch die Mode müßte dem⸗ nach dahin zielen, der Sparſamkeit und Unauffälligkeit der Kleidung auch bei den Vielzuvielen, den Oberflächlichen und Gedankenloſen zum Durchbruch zu verhelfen, ſie nötigenfalls durch hohe Steuern zu erzwingen. Der Volksgeſamtheit würde damjt außerordentlich gedient, ebenſo, wenn man ſich andere Grundſätze einer zielbewußten Modepolitik zu eigen machte, die für die Wiedergewinnung des Aus⸗ landsmarkts und die gerechte und wohlwollende Einſchätzung Deutſch⸗ lands von Bedeutung ſind, an dieſer Stelle jedoch nicht des Näheren beleuchtet werden können. Jedenfalls liegt eine große Gefahr darin, wenn ſich in einem Lande, das am Bettelſtabe ſteht, auf der Oberfläche ein Kleider⸗ luxus, bei Männern und Frauen geltend macht, der in keinem Ver⸗ Erſchien doch dem Korreſpon⸗ denten einer großen Berliner Tageszeitung kürzlich bei ſeiner Rück⸗ kehr nach London die Einfachheit und Sparſamkeit, die die Kleidung des Durchſchnittes der engliſchen Frauen zeigt, im Gegenſatz zu der Kleidungsart des beſiegten hungernden Deulſchlands beſonders auf⸗ fiel und es darf auch nicht vergeſſen werden, daß in den Vereinigten Staaten die Frauen durch Einführung einer, als Proteſt gegen die Teuerung eingeführten„Einheitskleidung“ wirkungsvolle Innen⸗ politik der Mode treiben. Es wird daher Aufgabe der tieferblickenden und vaterländiſch empfindenden Frauen ſein, im engeren und weitecen Kreiſe bei den Behörden und gegebenenfalls auch durſh eine Eingabe an den Reichswirtſchaftsrat auf die Notwendigkeit hinzuweiſen, eine ziel⸗ bewußte Modenpolitik auch bei uns einzuführen und ſelbſt als Vor⸗ bild einſichtsvoller Sparſamkeit zu wirken. Letztere ſchließt nicht aus, daß der Anzug ſo flott und feſch, ſo kleidſam und würdig zue ſein vermag, wie die Lebensſtellung der Einzelnen es bedingt Für Luxusmoden innerhalb des Reiches ſollte jetzt aber keine verlockende Werbetätigkeit entfaltet werden. Unſere Induſtrie ſoll und ſie muß onfertigen— denn ſie braucht Arbeit, Verdienſt und Höherentwick⸗ lung— ſie dürfen aber nur Ausfuhrware ſein, die wir uns mög⸗ lichſt hoch bezahlen laſſen, weil ſie einen beſonderen Geſchmacks⸗ und Qualitätswert beſitzen. Der neue Reichtum und die Lebekreiſe Deutſchlands aber können ruhig mit einer hohen Steuer auf Lux a4s⸗ moden belaſtet werden— durch die die Gebrauchskleidung dem Mittelſtand und der werktätigen Bevölkerung verbilligt und das ſchiefe Bild zurecht gerückt wird, das unſere Modenpolitik— wenn überhaupt eine ſolche vorhanden iſt— zu unſerem Schaden dem Auslande bietet. Der Kulturwert der flluße. Von Kurt Meyer⸗Kotermund(Wolfenbüttel). (Nachdruck verboten.) Es gibt ein berühmtes Gedicht von Richard Dehmel, das ſich „Der Arbeitsmann“ betitelt und alſo beginnt: Wir haben ein Bett, wir haben ein Kind Mein Weib! Wir haben auch Arbeit, und gar zu zweit, Wir haben die Sonne und Regen und Wind. Uns fehlt nur eine Kleinigkeit, Um ſo frei zu ſein, wie die Vögel ſind: Nur Zeit!“ Dieſos dreiſtrophige Gedicht, einſt preisgekrönt als das beſte ſangbare Lied aus dem deutſchen Volksleben, und mit einer einſt vielbeachteten Zeichnung von Anetsberger im„Simpliziſſimus“ (Jahrgang 1896, Nr. 37) erſchienen, erhielt bald nach ſeiner Ver⸗ öffentlichung programmatiſche Bedeutung Entſtanden in einer Zeit, in der die Dichter mit Vorliebe ſoziale Stoffe wählten, ſprach es das Sehnen des Arbeitsmannes nach frei ſich entfaltender Menſchlichkeit aus. Dieſes Sehnen legt der Dichter in das Ver⸗ langen nach einer Verkürtzung der Körper und Geiſt erdrückenden Alltagsform. Dehmel— und gleich ihm ſeine mit mehr als einem Tropfen„ſozialen Oels“ geſalbte Dichtergeneration— nahm einen Gebanken auf, den bereits das auf dem Erfurter Parteitage des Jahres 1891 beſchloſſene Programm der deutſchen Sozialdemokrarie . atte: Die Feſtſetzung eines höchſtens acht Stunden betragenden Normal⸗Arbeitstages. Kaum bei einem Punkte des Erfurter Programmes tritt die kul⸗ turelle Bedeutung ſo ſehr hervor, wie in der Arbeitsbeſchränkung, die nicht lediglich ſozialpolitiſch zu faſſen iſt. Die ſehnende Zu⸗ kunftshoffnung in Dehmels Gedicht mit ſeinen prophetiſchen Wor⸗ len;„Nur Zeit: Wir wittern Gewitterwind— Wir Volk“ iſt in unſeren Tagen Wirk irklichkeit geworden, und was der i Die wirtſchaftlichen Nachteile, die dadurch der Modeninduſtrie 3 ſchmerzlich hat entbehren müſſen: Muße, ſoll auch nunmehr zuteil werden. Gerade er, dem im Maſchinenzeitalter die mechani⸗ ſierte Arbeit die ſeeliſchen Bedürfniſſe unbefriedigt ließ, ſpürte naturgemäß den Durſt nach einer angemeſſenen„Freizeit“— als dem erlöſenden Gegengewicht zu ſeiner mehr oder weniger un⸗ geiſtigen, eintönigen Beſchäftigung in ver⸗ ſtärktem Maße. Da nun aber jedem nicht rein materialiſtiſch ge⸗ finnten Menſchen eine Zielſtrebigkeit innewohnt, die es bei dem einmal Erreichten nicht bewenden läßt, ſo iſt die moraliſche Folge⸗ rung: Muße verpflichtet. Andernfalls wird ſie zum Dangergeſchenk. Ein neues Problem ergibt ſich: Muße und Leere. Oder wie Schopenhauer, den dieſe Frage, die er geradezu als dämoniſch wertet, ſo viel beſchäftigt hat, es umſchreibt: Die Langeweile. Wie ein Menſch mit ſeiner Muße fertig wird, iſt für den Frankfurter Philoſophen: Charakter enthüllend. In ſeinen Aphorismen zur Lebensweisheit ſpricht er einmal in ſeiner bitteren Art von der Erbärmlichkeit der Zeitpertreibe:„Hauptſächlich aus dieſer inneren Leerheit entſpringt die Sucht nach Geſellſchaft, Zerſtreu⸗ ung, Vergnügen und Luxus jeder Art, welche viele zur. Verſchwen⸗ dung und dann zum Elende führt.“ Den einzig rettenden Aus⸗ weg aus der Oede der Langeweile, der Kehrſeite der Muße, erblickt Schopenhauer im inneren Reichtum, im Reichtum des Geiſtes, der für die mannigfaltigen Erſcheinungen der Innen⸗ und Außenwetl, für deren ſich ſtets erneuerndes Spiel, empfänglich iſt und ſich da⸗ durch befruchtet. Dieſe Lebhaftigkeit„ſämtlicher Vorſtellungen“ macht den ſelbſt betäubenden Notbehelf überflüſſig, Kurzweil und Geſellſchaft„um jeden Preis“ ſuchen zu müſſen. In der guten alten Zeit ſtand Muße den Menſchen in Hülle und Fülle zur Verfügung. Sie war die Vorausſetzung der heute ſchier märchenhaften Beſchaulichkeit unſerer Vorfahren, die ihnen ermöglichte, Gemütswerte 7 ſchaffen, ohne die unſere Kultur armſelig geblieben wäre. Nur ein Geſchlecht, das über viel freie Zeit gebot, vermochte— in dieſem Falle erſcheint Schopenhauers kritik zu einſeitig— eine Geſelligkeit zu entwickeln, die echte Lebenskunſt war. Man denke nur an die ſinnenfrohen Tage des anmutigen Rokoko oder an die ſchöngeiſtigen fruchtbaren Muße⸗ ſtunden der Weimarer Hofgeſellſchaft. Das heitere, glückliche Kind der Muße iſt das Spiel, deſſen beſte Pflegeſtätte nur in ſorgloſen, von keiner ungeiſtigen Tages⸗ arbeit beſchwerten Seelen iſt und nur in dieſen, der Kunſt ver⸗ wandt, ſich ſchöpferiſch auswirken kann. Der Spieltrieb, der verkümmert, je mehr aus dem unverbildeten Kinde der ſich die Welt ſelbſt ee e Berufsmenſch wird, iſt in ſeinem Kultur⸗ wert außerordentlich; der Tübinger Kunſtgelehrte Konrad Lange z. B. hat eine ganze Aeſthetik von dem Spieltrieb hergeleitet. Ihm iſt das ſcheinbar zweckloſe Spielen eine unmittelbar ſchöpfer⸗ iſche Tätigkeit. Der Menſch iſt im Einklange mit und der Welt, als er die Muße nicht als eine Leere ſeines Daſeins empfindet. Die Dauer dieſes beſeligenden Zuſtandes hängt weniger von ſeinem eigenen Zutun, als von ſeiner Naturanlage ab. Urſprünglich ſen⸗ timental gerichteten Menſchen wird die Muße am eheſten qäulend erſcheinen. Bei 1 wird fr leicht eine Stimmung einſtellen, die man als We e eit bezeichnen kann. Die Griechen als wahre genießende„Künſtler“ der Muße kannten den„Schrecken der Leere“(horror vacui) noch nicht,— ihn peinvoll zu empfinden war erſt den Reflexionsmenſchen der Neuzeit, vor allem den Deut⸗ ſchen, vorbehalten. Am heftigſten litten unter ihm die Romaa⸗ tiker. Mit ihrer disharmoniſchen Sehnſucht, die ſie ewig in lockende Fernen zog, waren die Brentano, E. T. H. Lenau u. a nicht fähig, naiv die Muße auszukoſten. Nur einer, Friedrich Schlegel, war dazu imſtande; er lobpreiſt:„O Müßig⸗ gang, Müßiggang, du biſt die Lebensluft der Unſchuld und der Be⸗ geiſterung; dich atmen die Seligen, und ſelig iſt, wer dich hat und hegt, du heiliges Kleinod, einziges von Gottähnlich⸗ keit, das uns noch aus dem Paradfeſe blieb.“ Dagegen ſein be⸗ weglicher Freund Novalis der Meinung war:„Es iſt Träggheit, was uns an peinliche Zuſtände kettet.“ Nach der Romantik kam das Biedermeier, in dem wir heute das goldene Zeitalter der Gemütlichkeit, alſo auch der geruhſam e e Muße ein wenig neidiſch zu verehren 7 en. Gewiß, die Oberfläche jener Spanne von 1815.—47 ſpiegelt ſſch als eine Idylle wieder; das gemächliche Lebenstempo ließ noch Zeit, be⸗ haglich ausgeſponnene Briefe und weitſchweifige Tagebücher zu ſchreiben, in den Salons ſchöngeiſtig zu dilettieren oder die Fami⸗ lienfreuden mit mörikeſcher Sinnigkeit zu veredeln. Ausgeſchloſſen war noch der größere Teil des Volkes von den öffentlichen Dingen, daher erklärt ſich die leidenſchaftliche Anteilnahme der vormärz⸗ lichen Zeit an Muſik und Theater. Unter der Decke aber gährte längſt jene Unzufriedenheit, die ſich im Jahre 1848 entlud und eine neue mußefeindliche Epoche ankündigte, von der Inſtinus Kerner an Sophie Schwab vorahnungsvoll klagend ſchrieb:„Durch die ewige Einmiſchung in Regieren und Politik flieht von dem Volke aller Fleiß, alle Gemütlichkeit, aller Frieden, entſteht ewiger Zwiſt und Hader in den Familien und in den Ortſchaften.“ Ein Vergleich mit der Gegenwart liegt nahe, er kann hier nicht gezogen und die Stellung der Muße nicht weiter erörtert werden; es erſcheint ſogar ſehr unzeitgemäß, von ihr zu reden⸗ da heute höchſte Arbeitsanſpannung als 1 bper Rettungsmittel aus Deutſchlands Not gilt; trotzdem hat die Muße ihren Kultur⸗ wert nach wie vor, nur darf ſie nicht in leeren, flachen Zeitvertreib entarten, ſondern muß zur Feierſtunde werden. Die Volksſprache hat hier wieder einmal das richtige Gefühl gehabt, als ſie den bezeichnenden Ausdruck„feiern“(an Stelle von müßiggehen) ſchuf⸗ Die Kunſt ſchön zu ſitzen. „Es gibt nur ganz wenige Frauen, die wiſſen, wie man ſich hinſetzt und wie man ſchön ſitzt.“ Dieſe überraſchende Tatſache teilt uns ein Kenner mit, der ſich mit der Frage des Sitzens vom äſthetiſchen Standpunkt aus eingehend beſchäftigt hat.„Die Damen, die wirklich zu ſitzen verſtehen“ erzählt er,„machen natürlich von dieſer Kunſt ausgiebigen Gebrauch. Es ſind meiſtens kleine Frauen, die ſtattlicher ausſehen, wenn ſie ſitzen. Sie entfalten in dieſer Situation eine Anmut und einen Reiz, den ſie ſtehend nicht beſitzen. Wenn eine Dame ſitzt, kann ſie auch ihre hübſchen Hände beſſer zur Geltung bringen, kann mit einem Fächer ſpielen, kann ſich zu⸗ rücklehnen und lächeln, kann überhaupt ein bezauberndes Spiel des Aus⸗ druckes zur Schau ſtellen. Eine der mir bekannten„Sitzkünſtlerinnen“ hat ihre Geſellſchaften ſo eingerichtet, daß ihre Gäſte den größten Teil der Zeit ſitzen 85„Ob ſie dieſe Maßnahme aus altruiſtiſchen Beweggründen getroffen hat, iſt zweifelhaft, da es bekanntlich nur ſehr wenig Damen gibt, die beim Sitzen gewinnen. Die meiſten von ihnen ſehen vielmehr wie ein Unglück aus, denn ſie haben nur gelernt, im Stehen ihre Reize zu ent⸗ falten, und ihre ganze Toilette iſt für das Stehen eingerichtet. Wo gibt es eine Dame, die bei ihrer Schneiderin im Sitzen anprobiert? Natürlich iſt dann auch die Wirkung der Toilette nicht in erſter Linie auf das Sitzen berechnet. Wenn die durchſchnittliche Frau ſich niederſetzt, ſo zeigt ſie immer häßliche Falten und unvorteilhafte Linien. Die folgenden Dinge ſind bei der„Kunſt des Sitzens“ hauptſächlich zu beachten. Eine große Frau ſollte ſich ſtets auf einem großen Stuhl niederlaſſen. Es iſt furchtbar, eine hoch⸗ ewachſene Dame auf einem niedrigen Seſſel zu erblicken, auf dem ſie die Knie bis zum Kinn anziehen muß. Merkwürdigerweiſe aber bevorzugen die 1 8 Damen die niedrigen Stühle: ſie glauben, daß ſie dann lleiner und daher beſſer ausſehen. Aber das iſt ein großer Irrtum. Die klein⸗ gewachſene Dame dagegen blickt ſehnſüchtig nach einem moglichſt bohen Stuhl aus, denn ſie möchte gern„ihrer Länge eine Elle zuſetzen“. Aber ſie ahnt nicht, wie ſchlecht es ausſieht, wenn ſie mit den Füßen in der Luft baumelt. Man beuge ſich nicht vorwärts, wenn man ſitzt; man lege ſich auch nicht zurück oder räkle ſich. Wenn man ſichs ſo bequem macht, ſieht man unelegant aus und erweckt den Eindruck, als wolle man ſeinen Beſuch zu lange ausdehnen. Jedoch auch jede ſteife Haltung muß vermieden wer⸗ den. Die meiſt en laſſen ſich in einen Seſſel ſinken wie ein Plump⸗ ſack. Das iſt falſch. Man beginne das Sichniederſetzen, indem man das gantze 5.N auf einen 2 verlegt. Dann e man die Knie und ſinke ſo allmählich auf den/ Stuhl. Wenn man aufteht, ſg ethebe man fich ebenfalls allmählich, indem man alles en auf einen Juß derlegt. Man hopfe nicht empor oder löſe ſich ſo ſangſam los, wie wenn man uralt wäre. Vor allem aber muß man die Kunſt des Sitzens üben, denn Millionen von Frauen wiſſen nicht, wie ſie ſich ſetzen ſollen, und ftets be man vor einem großen Spiegel.“ —ůů ———————— J. Seite. Nr. 306. Maunnheimer Generul/ Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 14. Juli 1920. Handel und industrie. Der Einzelhandel gegen Zwangspreis- abbau. Die Hauptgemeinschaft des deutschen Ein- zelhandels gibt bekannt: Obwohl der Einzelhandel aller Geschäftszweige der veränderten Konjunktur bereits von sich aus in weitem Umfange Rechnung getragen und seine Preise zum Teil weit unter die eigenen Gestehungskosten abgebaut hat, sind gleichwohl in mehreren Städten Bestrebungen hervor- Setreten, solchen Preisabbau mit Maßnahmen des Zwanges, stellenweise unter Drohungen, zu verstärken und zu beschleu- nigen. So haben in Aschaffenburg, Karlsruhe, Biebrich, Oschatz und anderen Plätzen die Gemeindebehörden unter dem Druck der Massen und insbesondere der organisierten Arbeiterschaft die dortigen Einzelhandelsgeschäfte aller Art genötigt, große prozentuale Preisermäßigungen ohne Rücksicht darauf, wie weit die bestehenden Preise bereits abgebaut waren, vorzunehmen. Dieses Vorgehen bedroht aufs schwerste viele Geschäfte, aber die geschilderten Maßregeln haben eine weit allgemeinere Bedeutung, die über den Einzelhandel hinaus Folgewirkungen von unabsehbarer Tragweite befürchten läßt. Der Einzelhandel kann abf die Dauer die Last nicht tragen, die einseitig ihm auferlegt werden soll. Es ist deshalb unvermeidlich, daß er durch die geschilderten Zumutungen in seiner geschäftlichen Betätigung lahmgelegt wird. Es bleibt ihm nur dann übrig, seine Einkäufe zu sistieren und die Verantwortung für die weitere Versorgung der Bevölkerung denjenigen Stellen zu überlassen, die mit der Verhängung eines in hohem Maße bedenklichen und vielfach auch rechtlich angreifbaren Zwanges Wirtschaftspolitik zu treiben släuben. Die verantwortlichen Amtsstellen im Reiche wie die Zen- tralregierungen der Länder müssen hier unverzüglich ein- greifen, um solchem Unwesen zu steuern und für ungesetz- liche Akte untergeordneter Instanzen Remedur zu schaffen. Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels hat nach dieser Richtung hin bereits alle notwendigen Schritte unter- nommen. Börsenberichte. Mannheimer EHektenbörse. Mannheim, 13. Juli. Abschlüsse vollzogen sich heute in Dingler sche Maschinenfabrik-Aktien zu 155% und in Zucker- fabrik Waghäusel zu 328.50. Ferner wurden Rhein. Credit- bank-Aktien gehandelt zu 130.25%. Von Industrie- Aktien waren höher: Seilindustrie 150 G. und Karlsruher Maschinen- bau 252 G. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 13. Juli. ODrahtb.) Die Gesamttendenz war fest und vereinzelt trat rege Kauflust für Industriepapiere hervor, von denen u. a. Zellstoff Aschaffenburg um weitere 11% auf 390 gesteigert wurden. Deutsch-Atl.-Telegr.-Ges. zogen mit 185 5% an. Oberbedarf gewannen 3%(223), Gel- senkirchen sind 3% auf 304% gebessert, dagegen verloren Mannesmann 4(3814). Chemische Aktien gut behauptet, Holzverkohlung 355, Rütgerswerke 254, Scheideanstalt 51471. Unter den Bankcaktien wurden Metallbank 153% auf 235 ge- steigert. Deutsch-Asiat. Bank zogen 4% an, 424½. Schwach lagen Nordd. Lloyd, minus 3(176½), Hamburg Paketfahrt minus 3%(1797. Oesterr. Staatsbahn gaben 24% nach, 218 bis 217. Schantungbahn, welche 680 einsetzten, stiegen an der Nachbörse auf 685. Unter Abgabeneigung litten Deutsche Pe- pflanzen in Wachstum ziemlich stark geschädigt hat. Bis Reife entgegengeht, hat in der letzten Zeit sich noch etwas Berliner Metallbörse vom 13. Juli. Preise für 100 Kg. in Mark: 9. Juli 13. Juli Elektrolytkupfer(wire bars) +. 1601 1628 Raffinadekupfer(99—99,%) 1075—1100 1100 Hüttenweichblei 8 5 3 475 475 Hüttenrohzink(Synd.-Preis)—— do. im freien Verkehr)h 600 62⁰ Hüttenaluminium(98—990%)..2100—2200 2200—2300 Bankazinn 8 FFF 4000 4100—4200 Hüttenzinn(990%) FFFF—— Reinnickel(98—99% 9711I[ 348600—3800 3600—3800 e 72⁵ 725 Platten Zink. 8 V 390—400 420 Silber 0 795—800 815—825 Wirtschaffliche Rundschau. Zuckerfabrik Frankenthal in Frankenthal. Wie wir s. Zt. meldeten, wurde in der-o. Generalver- sammlung obiger Gesellschaft am 29. April d. J. die Erhöhung des Aktienkapitals um 13,2 Millionen ι durch Ausgabe von IIOoOOStückneuen Aktien à 1200 beschlossen. Wie nun aus dem Anzeigenteil vorliegender Nummer ersichtlich. bietet die Filiale Kaiserslautern der Rheinischen Creditbank namens des Uebernahmekonsortiums den Aktionären der Zuckerfabrik Frankenthal die neuen Aktien zum Preise von 110% zuzüglich 5% Stückzinsen und des Schlußnotenstempels zum Bezug an. Wie den Bedingungen zu entnehmen ist, hat die Ausübung des Bezugsrechts in der Zeit vom 1 4. bis 27. Juli ds. Js. zu erfolgen. Zeichnungsstellen am hiesigen Platze sind die Rheinische Creditbank wie die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft.-G. Bezüglich der Bedingungen verweisen wir auf die Anzeige der Gesellschaft. 5 Ausführungsbestimmungen über die Außenhandelskontrolle. Der Reichsanzeiger enthält eine Bekanntmachung über weitere Ausführungsbestimmungen zu der Verordnung über die Außen- handelskontrolle vom 20. Dezember 1919 und eine Abänderung des Ausfuhrabgabentarifs. Heueste Drahfherichte. Der deutsche Saatenstand Anfang Juli. M Berlin. 14. Juli.(Eig. Drahtb.) Das Statistische Reichs- amt veröffentlicht mit der gewohnten Verspätung eine Ueber- sicht über den Saatenstand im Deutschen Reiche Anfang Juli. Der amtliche Bericht weist darauf hin, daß die Witte⸗ rung im vorigen Monat infolge ungleichmäßiger Verteilung der Niederschläge nicht ganz günstig für das Wachstum der Feld- früchte war. In West- und Süddeutschland herrschte mehr oder minder große Trockenheit die die Halmfrüchte u. Futter- Mitte Juni waren Nachtfröste weit verbreitet, unter denen die Roggenblüte und Kartoffeln gelitten haben. Der Weizen. verspricht guten Ertrag an Stroh und Körnern. Das trifft auch für Spelz zu. Der Winterroggen, welcher schnell seiner gebessert. Der Roggen ist zum großen Teil etwas dünn geblieben, weist jedoch meist befriedigenden Körneransatz auf. Sommerweizen,-Roggen und-Gerste finden im Großen und Ganzen eine voll befriedigende Beurteilung. Nur der Hafer bictet größtenteils wesentlich schwächere Ernten, und auch hinsichtlich Hackfrüchten wird mitgeteilt, daß die Nach- richten über den Stand der Kartoffeln und Zuckerrüben sehr verschieden lauten. Da die Hackfrüchte erst im Anfang ihrer Entwicklung stehen, kann bei einem günstigen Verlauf der Witterung in den nächsten Monaten mit dem Ausleilen der vorhandenen Schäden gerechnet werden, sodaß Befärchtungen für die Enrte vorläufig noch nicht am Platze sind. Der erste Schnitt von Klee, Luzerne und Wiesen ist fast überall in reich- troleum, 860 bis 833, Deutsche Erdöl 1640 Ludwig Ganz fest, 208 bis 215. Amtiche lerokkentlchungen er Stactgamehde. Donnerstag, den 15. Juli gelten folgende Marken: Für die Verbraucher: Butter: /8 Pfund zu Mk..25 die Buttermarke 110 in den Verkaufsſtellen 681—775. Speiſeſett: 125 Gramm zu Mk..25 die Feit⸗ marke 10 in den Verkaufsſtellen—600. Gouda-Käſe:(1 fett), 70 Gramm zu Mk..95 die Buttermarke 111 in den Verkaufsſtellen—1668. t. Für die Verkaufsſtellen: ur Abgabe ſind bereit · 2 Speiſeſett: 125 Gramm zu Mk..25 für die Ver⸗ kaufsſtellen 601—850 bei der Südd. im Schlachthof am Donnerstag, den 15. Juli, von—11 Uhr. Ausweis und Gefäße mit⸗ bringen. 2 Haſerſlocden: 250 Gramm zu Mk..10 für die Kolonialwarenverkaufsſtellen—1668. Marmelade: 250 Gramm zu M. 1,85 für die Kolonialwarenverkaufsſtellen—1668. Städtiſches Lebensmittelamt. C 2, 16/ 18. Petroleum. Gegen Abtrennung der Marken 30—33 der gelben Karte je ½ Liter= 2 Liter Petroleum; egen Abtrennung der Marke Nr. 12 der grauen Kürte= Liter oder eine Kerze, ſoweit Vorrat reicht und ſolche bei der vorjährigen Herbſtvertei⸗ lung von den Bezugsberechtigten nicht abgenommen wurden in den durch Bekanntmachungen bezeich⸗ neten Verkaufsſtellen. Die vorhergehenden Marken⸗ nummern ſind verfallen. 114 Deffentl. Versteigerun am Freitag, den 16. zuni 1820, vormittags 11%½ Uhr werde ich in Wemmershof(Amt Adelsheim, Bahnſtation Adelsheim) mit Zuſammenkunft an der früheren Brennerei zu Wemmershof gem.§ 373 des.⸗G.⸗B. auf Rechnung deſſen den es angeht, gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: 8 eiſerne Gärbottiche, etwa 2000 Ltr. haltend, zerlegt, 1 Deſtillatenr für 90% Sprit aus Gußeiſen, faſt neu, 1 Spiritus⸗Kühlapparat(Kupfer) 1 Meßuhr für Alkohol, 1 Spiritus⸗Sammelgefäß, ca. 15000 Liter haltend, Eiſen, 5 1 n ta. 400 Liter haltend, Eiſen, 1 Spiritus⸗Sammelgefäß, ca. 1500 Liter haltend, Eiſen, 2 Dampfmaiſchpumpen, 1 Grün⸗ maiſchquetſche, 1 Maiſchbottich mit Rührwerk und doppelter Kupfer⸗ kühlung, 1 Hefedämpfer und ein Schlempreſervoir. 8386 Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Buchen, den 12. Juli 1920. Gt Gerichtsvollzieher in Buchen i. Baden. on Möbel, Waren, Koſfer und Neiſe Kofferbe türderung R 6, 4, Tel. 6978. lichen Mengen in worden. bis 1630, Opiag 5100. fallab-entebaunp! Im Auftrage der Erben verkaufe und verſteigere ich, mit behördlicher Genehmigung am danmmmhnz, den Hö. Iu mni Fritzg, Iam lö. lil 29 im Hauſe„Kaiserring 36, I Stock nachſtehende Gegenſtände öffentlich gegen bar an den Meiſtbietenden und zwar: 83⁴ 1 hell eich. reich geschnitstes Ess- zimmer, beſtehend aus: 1 Büfett, 1 Diwan mit Umbau und großem Spiegel, 1 Auszieh⸗ 1109. 6 Stühle, 2 Serviertiſche und Lüſter 1 Garnitur große Plüſch⸗ und weiße Vorhänge für 1 großes Zteil. Fenſter 1 kompl. Schlafzimmer, beſtehend aus: 2 Beiten mit Patentröſten, Ia. Roßhaarmatratzen, FJe derbetten, 1 Waſchkommode mit Spiegelauf⸗ ſatz, 2 Nachttiſche mit Marmorplatten, 1 Spie⸗ gelſchrank, 1 Handtuchgeſtell 1 Salongarnitur, beſtehend aus: Diwan mit Umbau und gerahmtem Gobelin, 2 Fauteuiles, 2 Halbfauteuiles, 1 Prunkſchrank u. 1 Salontiſch 1 Badeelnrichtung. beſtehend aus: 1 Koh⸗ lenofen Gupferkeſſe) mit Badewanne, kompl. montiert ferner: 1großer feiner Diwan. 1 Smyruser Tep- ieh 3 4 Heter, 1 fleiner Damen⸗ Hrelb⸗ und Nähtiſch, 1 prachtvolle Stauduhr(hell eichen), 1 achteck. Tiſch, 1. große Kommode, 2 Regulator, 1 Nachttiſch mit Marmorplatte, 1 Bücherschraux, Waſchbuff, 1 große Etagere, 1 Eckſchränkchen mit Marmorplatte, Serviertiſch, 1 Mafoli- kKnskule mit grosser Vase. 1 große Parapante, Steilig, 1 Flurgarderobe, 1 große Notenetagere, 1 grüner Fauteuiles, 1. Kleiderſtänder, verſch. Bilder, Oelge“- mülde, verſch. große und kleine Spiegel, osse Stoff- u. Leinenvorhänge flir kompl. Fenſter, 2 Holzsäulen-Figu- ren(Kunſtgegenſtände) 1 Zimmererker mit Podium, Bank. Paneel und Wandbehang, komplette Estrade verſch. Gaslüſter, Suſpenſion, Lyras und Wandarme, Paneelbreite, eiſerner Blumen⸗ ſtänder und Tiſch, Zeitungshalter, Barometer, 1 Krosse Marquise für Balkon, kompl., 1 ell. Balkontiſch und 3 Stühle, Hausapotheke, 1 Krosses Schlafzim- merbild„Stxt. Madonna“, 1 Betſtuhl, 1 Nachtſtußl, Ofenſchirme, Küchenbüfett, 2 Ge⸗ ſchirrſchränke, Küchentiſch, Hocker und Stühle, Fleiſchklotz, eiſ. Gasherdtiſch. Geſchirrrahmen, Ablaufbrett, Küchenuhr. 1 Eisschrank, 1 Pußzeugſchrank, 1 Flaſchenſchrank, Küchen⸗ ae ac orzellan, Gläſer, Figuren, Vaſen, ippſachen und verſch. Hausrat. „Ortsrichter“ Julius Knapp. Die Gegenſtände können aus freier Hand zu den Anſchlagspreiſen am Donnerstag, den 15. Juli 1920 nachmiltags von—0 Ahr getauſt werden. Die öffenkliche Verſteigerung ſelwpſt beginnt am Freitag, den 16. Juli 1020 vormittags 9 uhr und nachmitt. 2½ Uhr. FCC(C( ˙ sehr guter Beschaffenheit eingebracht anteperung Mit behördlicher Ge⸗ nehmigung verſteigere ich am Freitag, den 16. Juli ds. Is., machmitt. 2 Uhr K 3, 17(Hof) Küͤchengeſchirr, Gläſer, Porzellan(Meißen und Wedgwood), ee turxen, Waſchſeil, Waſch⸗ eſtell, ügelbretter, udelbretter, 1 großes Reißbrett mit Schiene, Nippgegenſtände, Figuren Büſten, 7 verſilb. 85 leuchter, 1 ſilb. Taſchen⸗ uhr, 1 Wanduhr, 1 Bügel⸗ ofen mit Rohr, 2 Petro⸗ leumheizöfen, 1 Gasherd, Steilig, Tisch- und Bett- Weisszeug, moch sehr ut, Herren⸗ u. Hemenſſee 1 Reitanzug, 1 Reiſe⸗ koffer, 1 Damenhutkoffer, 1 tleines elugel. Schmuck⸗ käſtchen, mehrere ſehr ſchöne gerahmte Bilder, 1 Partie ungerahmte Bilder, 1 ſehr ſchöner Spiegel mit e er Rahme, einige kleinere Spiegel, große farbige Tuchvorhänge m. Galerien 1 noch ſehr gut. Grammo⸗ phon mit Platten, 2 alte Münzenwagen, 2 Kasten mit MHodellschreiner- Werkzeug. 1 Okenſchirm, handgemalt, 1 Blechkoffer, ſehr gutes ederbett, 1 3 teil. ꝓrima oßhaarmatratze, Jgroß. Meſſinglüſter für Gas u. Elektr., mehrere kleinere Gaslampen, 1 Seſſel, 1 Ruheſtuhl, 1 Sofa mit Kiſſen, 1 Chaiſelongue m. Decke, 1 nußb. großer ſasder Keu 1. ſehr ſchöner Muſikalienſchrank m 1 05. Tiſch, 2 viereck. Tiſche, 1 Nähmaſchine mit Fuß⸗ betrieb, 1 ditto mit Hand⸗ betrieb, 1 Tourenrad m. ſehr guter, ftabiler Be⸗ reifung, 1 Fahrrad ohne Bereifung mit Freilauf, 1 Kaſtenuhr. 1 franz. ſehr ſchöne Pendule, 1 großer 2 orbſtühle, 2 Staffeleien, 2 Kinderſchulbänke mit Stuhl, 1 ſpan. Wand, 1 Blumentiſch, 1 eiſerner Blumentritt, Stühle. 1 Bürodrehhocker, 1 Säule mit Büſte, 1 Rollſchutz⸗ wand, 2 eiſerne kunde Gartentiſche, 2 eiſerne Flaſchenſchränke für 50 und 100 Flaſchen, 1 eiſ. Putzleiter, 2 ſehr ſchöne el llen m. — Bettſtelle mit Roſt und Roßhaarmatr., 2 nußb Bettſtellen mit Röſte u. Seegrasmatratzen und Sonſtiges. 5233 Theodor Michel Ortsrichter. achuten Autsic dil Velſch, Mittelſchullehrer, Wheinbänſerſe 16. 866 Junge Künftlerin ſucht Darlenen gegen monatl. Rückzah⸗ lung. Angeb unt. P. 50 Koerting, Elektrizitätswerke.-G. Berlin, 13. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Bruttoüberschuß ist insgesamt von 2 auf 3,9 Mill. A angewachsen. Nach Abzug der Unkosten usw. ergibt sich ein Reingewinn von 538 081 Mark, aus dem 6½ Dividende und ein Bonus von 9% zur Verteilung gelangen sollen. Hinsichtlich det Belieferung der Werke mit Betriebsstoffen, insbesondere Kohlen, hat sich im vergangenen Jahre eine Besserung bemerkbar gemacht. Die Gesellschaft konnte sich mit dem größten Teil ihrer Strom- abnehmer über eine den Verhältnissen angepaßte Erhöhung der Strompreise auf gütlichem Wege einigen. Die Tochter- gesellschaft in Niederbronn i. E. steht noch immer unter französischer Zwangsverwaltung. Das gleiche Schicksal traf die beiden Blockstationen in Posen, und zwar von polnischer Seite. Die Ueberlandzentrale Langenberg ist an die Thüringer Gasgesellschaft verkauft worden. Ebenso wurde das Werk in Mosbach und Steinau abgestoßen. Der aus diesem Verkauf erzielte Gewinn gestattet die Ausschüttung von 9 an die Aktionàre. Elberfelder Bankverein. Berlin 14. Juli.(Eig. Drahtb.) Das Institut, das Ende vorigen Jahres durch die Elberfelder Filiale der Deutschen Bank übernommen worden ist, wird auf Wunsch der Stadt- verwaltung und weiter lokaler Kreise, denen an der Erhaltung des Namens der Bank gelegen ist, wieder unter der Firma Elberfelder Bankverein.-G. mit 6 Mill.& Kapital ins Leben gerufen. Gründer sind die Deutsche Bank mit einigen ihr nahestehenden Herren. Guter Abschluß der Oesterreichischen Kreditanstalt. Berlin, 13. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Oesterreichische Kreditanstalt beschließt das Geschäftsjahr 1919 mit einem Reingewinn von 46,1 Mill. Kronen, was gegenũber dem Vorjahre eine Steigerung von 30,5 Mill. Kronen bedeutet. Die Dividende wird mit 38 Kronen gleich 114% gegenüber 20 Kronen gleich 64% im Vorjahre vorgeschlagen. Außerdem werden 10 Mill. Kronen dem allgemeinen Reservefonds und der Baureserve und der gleiche Betrag dem Pensionsfonds zu- gewiesen. Die Bilanzsumme ist um 331 auf 3 606 Mill. Kronen gestiegen. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: J..: Dr. A. Pfab; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Knzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Vährend der Reiſezeil iſt der 5 Maunheimer General-Anzeige erhältlich in Heidelberg: Bismarckpl. Kiosd), 5 Baden-Baden: Leſtenffraße 15 Riosk am Kurhauſe; 8 außerdem findet man denſelben anstundden in nachſtehenden Bahnhofs-Buchhandlungen: 3 Mannheim Karlsruhe Schwetzingen GoSs 5 eidelberg Baden ruchſal Offenburg. —:!:—.— Fſir die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme anlässlich des Hinscheidens unseres lieben, herzensguten und treube- sorgten Vaters, Schwiegervaters, Grossvatefs, Schwagers und Onkels, Herrn 9946 Georg Adam lenz ebenso für die zahlreichen Kranzspenden, sagen wir Allen aui diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbllebenen: Karoline Lenz geb. Bruhler. an die Geſchäftsſt. B505 Oestern nachmittag verschied plötzlich und unerwartet— nachdem sie vor einigen——25 ihrem ersten Kinde, einem das Leben geschenkt geliebte Frau, meine Mutter, meine gute Tochter, Schwiegertochter, unsere liebwerte Schwester, Schwägerin, Tante und Nichte Frau Elsa Zuber im Alter von 31 Jahren. In unsagbarem Schmerze, auch im Namen aller Hinterbliebenen: Mannheim(Hohwiesenstr. 9a), den 13. Juli 1920. Die Beerdigung findet Donnerstag, 15. Juli, nachmittags 3 Unr statt. Todes-Anzeige. esunden Knäblein, infolge eingetretener Herzlähmung meine heiß- 9947 4 geborene Leitz Georg Zuber nebst Kind. Tiſch, Vogelkä rahmen, unn Kü Bluſen, Mäntel, rrenhemden, Herrenkleider(darunter ſchöner ommer-Anzug für Tachlass-Versseigenüng, II. Tag. Donnerstag, 15. Juli 1920, nachmittags 2 Uhr, in 1, 17, IV.: Gaslüſter, Küchentiſch, Kinderwagen, eiſ. 2 1 Matraßze, 2 Eice., 1 Balkontiſc, 1 Finder Nun Kinder⸗Badewanne, ee Spiegel, Bilder⸗ en rr 0 ellan, Gläſer,— ncene andkaffeemühle, Eiſenh Tiſchdecken, ſchöne Sene Bettwäſche, Vorhänge, Teppiche, 20hährigen), 3 gr. Stoff⸗ ſtücke. 1 Badeanzug, Damenhütte, Stiefel, Koffer, 1 Damen⸗Fahrrad und* Georg Landsittel, Ortsrichter. U ooceeref Dr. Haas,.m. b. If: 88..4 Danksagung. Für die vielen Beweise herz- lieher Teilnahme und für die reichen Blumenspenden beim Heimgang unserer l. Verstorbenen, sagen wir Allen unseren innigsten Dank. Mannheim, den 14. Juli 1920. Im Namen der trauernden Hinter- bliebenen: Georg Essig, Wenmmeiste. Trauerbrie 8366 1 Kinder⸗Rollſtuhl, 5 K ü lele Frauenleber Hefert Mitwoch, den 14. Juli 1020. 7. Seite. „Nr⸗ 306. „I der 1919 Zu e rhöhen. Zubhe fabrik Frankent falf Im Fränkenthal. außerordentlichen Generalversammlung obiger Gesebschatt vom 29. April 1920 wurde beschlossen, das Aktien-- Kapital um Mk. 13 200 000.— durch Ausgabe von 11000 Stück neuen auf den nhaber lautenden Stammaktien zu 1je Mk. 1200.— mit Dividendenberechtigung aut 1. Oktober 2 83⁴2 Wir bieten namens eines Konsortiums Len Aktionären 15 der Zuckerkabrik Frankenthal die von diesem ubernommenen neuen Aktien zum Kurss von 110% zuzüglich 3/ Stückzinsen Vorm J. Oktober 9iꝰ und des Sablähaotenstenpels unter nach stehenden Bedingungen an; .Kuf jede alte Aktie kann eine neue Stammaktie be⸗ 8 20gen werden. Die 95¹8 AZusübung des Bezugsrechtes hat zur Vermeidung 5 des Ver lustes desselben in der Zeit 2 geschehen Iin falserglautem bei der Nhelnischen bellbalt 15 aserstabten bei der Axinischen Creditbauk in Mannbeim vom 14. Juli bis einschlleßllen 27. Aun ud. 92 bei der Juddeutschen Disconto-Gasellschaft 1 lias. in Ffaukfurt a. M. bei der Deulsdlen Bank Filiale frankfurt bei dem ganfhaus MH. Mokenemser in Ldwigsbaten bei der Pfälnischen Bank. .Zur Geltendmachung alten Aktien ohne Dividendenscheine mit einem An- bei den Anmeldestellen er- Abstempelung einzureichen und meldevordruck, hältlich ist, 2 gleichzeitig ist der Beugspreis von 110% Welcher Ur des Bezugsrechtes sind die Mk. 1320.— für jede neue Stammaktie zuzüglich 5% Stückzinsen vom J. Oktober 1919 bis zum Tage der Einzahlung sowie der ganze Schlußnotenstempel zu entrichten. quittungen erteilt, eber die geleisteten Einzahlungen werden Kassen- welche nach Fertigstellung der aetneuen Stammaktien gegen diese umgetauscht werden. „Soweit das Bezugsrecht durch Briefwechsel ausgeübt Wircdd, werden die Bezugsstellen die übliche Bezugs- provision berec hnen. Auf Verlangen sind die obengenannten Stellen bereit den An- und Verkauf von Bezugsrechten auf die neuen Stamm- akfiefi zu vermitteln. Kaisèrslautern, den 10. Juli 1920. Nneimsche(rcaubann Fale Kalserslanern. Abitur. En leler Tubeatmnun beginnt am 10. Juli. Seit 1½ Jahren bestanden fast 100 Schlller. Allererste Lehrkräfte. 8020 ahers örbgieitunnsansialt 1. Br. 8020 5 3 H. G. B. teigern: Oeffentliche Versteigerung. Donnerstag, den 15. Juli l. Is., vormittags 12 Uhr, werde ich im Börſenlokal hier, gemäß 2 gegen Barzahlung öffentlich 755 372 5 1 Waggon Hater. Näheres im Termin. Frankfurt A. NI. 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