—— WMiltwoch, 21. Juli— Wittag⸗Ausgabe. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ gebühr M..—. auiſch vierteljährl. M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Geſchäfts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. ſederzeit widerruflich. Lindenhof: Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. 7940—7946. Badiſche Neneſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., Rekl. 8 Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchenf. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Frankreichs Unzufriedenheil mit den Ergebniſſen von Zpa. Millerands Kammerrede. Paris, 20. Juli.(WB.) In der heutigen Nachmittags⸗ ſitzung der franzöſiſchen Kammer ergriff Miniſterpräſident Millerand das Wort, um Mitteilungen zu machen über die Art, wie die franzöſiſche Regierung die Intereſſen Frank⸗ reichs in Spa verteidigt habe. Aber nicht nur dieſe Intereſſen habe die Regierung vertreten, ſondern auch die Intereſſen der Staaten, deren Wiedergeburt ſie begünſtigt habe, und die 1 erſtanden ſind, nämlich Polens und der Tſchecho⸗ Slowakei. Millerand über die europäiſche Lage. Die Alliierten ſeien der Anſicht, daß die türkiſche Regierung die Regierungen, die die Türkei ſeit einem halben Jahrhundert unter⸗ ſtützt hätten, verraten habe. In Anbetracht der verabſcheuungswür⸗ digen Maſſakres ſei es nicht mehr möglich geweſen, unter der otto⸗ maniſchen Herrſchaft Millionen von Menſchen zu belaſſen. Der Frie⸗ densvertrag mit der Türkei werde deshalb aufrechterhalten. Was Syrien anbetreffe, ſo habe die engliſche Regierung mit vollkommener Loyalität erklärt, daß es Frankreich allein zufalle, das Mandat über Syrien auszuarbeiten. Millerand beſprach alsdann die polniſche Frage und erklärt, die Konferenz von Spa habe ſich bemüht, die Frage von Teſchen und Danzig zu regeln. Sie habe ſich aber auch eingehend mit den Nach⸗ wirkungen der Lage beſchäftigt, die in Polen durch den Krieg mit Sowietrußland geſchaffen wurde. Die franzöſiſche Regierung habe erklärt, daß ſie mit der Sowjetregierung erſtdann in Verbin⸗ dung treten wolle, wenn ſie die weſentlichen Grundſätze einer Re⸗ gierung angenommen habe. Die franzöſiſche Regierung verfolge mit Sympathie die von Lloyd George zwecks Abſchluſſes eines Waffen⸗ ſtillſtandes angeknüpften Verhandlungen und wünſche ihnen Erfolg. Aber heute vormittag habe der franzöſiſche Botſchafter in London mitgeteilt, daß ihren Gewohnheiten entſprechend, die Sowjetregie⸗ rung mit Impertinenz auf die Mitteilungen geantwortet habe, die Llond George an ſie richtete. Lloyd George habe den Sowjets mit⸗ gefeilt, daß, wenn ſie nicht einen Waffenſtillſtand annehmen wür⸗ den, Großbritannien und ſeine Alliierten Polen mit allen ihren Kräften und in allen Formen verteidigen würden.(Beifall.) Frank⸗ reich werde ſein Wort halten, wie es auch ſicher ſei, daß England em ſeinigen treu bleiben werde. General Wrangl habe gegen die Bolſchewiſten in der Krim Erfolge erzielt, wo tatſächlich eine Regierung vorhanden ſei, die die Sympathie der Bevölkerung und Zine Agrarreform begonnen habe. Das Verhälltnis zu Deutſchland. Der Miniſterpräſident geht dann zur Beſprechung der Ver⸗ DNandlungen mit den deutſchen Delegierten in Spa, die den Zweck gehabt habe, die Ausführung des Friedensvertrages von Verſailles ſicherzuſtellen, über. Frankreich ſei weit entfernt von dem Gedanken, ſich in die innere deutſche Politik einzumiſchen. Der Vertrag von Verſailles habe das Deutſche Reich anerkannt. Man werde nicht verſuchen, es heimtückiſch zu demolieren. Frankreich werde ſeine Hand ſeparatiſtiſchen Intrigen nicht leihen.(Wider⸗ ſpruch.) Aber die Alliierten wünſchten, daß die verſchiedenen Ele⸗ mente in Deutſchland ſich frei entwickeln könnten, ohne von der preußiſchen Hegemonie bedroht zu werden, deren Triumph beinahe das Totengeläute der Ziviliſation geweſen ſei und der Ruin Deutſchlands. Deshalb habe die franzöſiſche Regierung in München bei dem Miniſter für auswärtige Angelegenheiten einen Geſandten ernannt. Die Tätigkeit dieſes Geſandten werde die Tätigkeit des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin verſtärken. Charles Laurent ſei von der franzöſiſchen Regierung deshalb als Botſchgfter für Berlin auserſehen worden, weil die franzöſiſche Regierung habe zum Ausdruck bringen wollen, daß das Hauptziel ihrer Politik ſei, ſtellnale wirtſchaftliche Beziehungen mit Deutſchland wiederherzu⸗ ellen. Um zu einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit mit Deutſchland zu gelangen, iſt die erſte Bedingung, daß Deutſch⸗ land auf alle kriegeriſchen Amtshandlungen verzichtet. Deshalb iſt auch die Frage der Entwaffnung deutſchlands in Spa an erſter Stelle behandelt⸗worden. Der Miniſterpräſident erinnert ſodann an die Strafbeſtimmungen, die in das Abkommen eingeſchrieben wur⸗ den, alſo an die Beſetzung des Ruhrgebiets und erklärt im einzelnen, wie die von Deutſchland zu erwartende Entſchädigungsſumme unter ie Alliierten verteilt werden ſolle. Die Alliierten hätten er⸗ klärt, daß es im allgemeinen Intereſſe liege, den Geſamtbetrag der zu Laſten Deutſchlands gehenden Entſchädigungsſumme feſtzuſetzen und von den Deutſchen Jahreszahlungen zu verlangen. Deutſchland ſoll die Möglichkeit gegeben werden, ſich von ſeinen Schulden zu be⸗ freien, indem man Anleihen Schun ue ſar die berechnet ſeien ſowohl für die Feſtſtellung ſeiner Schuld wie für ſeine wirtſchaftliche Wiedererhebung. Nachdem Millerand ſodann das Protokoll, das in Bezug auf die Kohlenlieferungen unterzeichnet wurde, verleſen hatte, ſagte er: Deutſchland hat uns im Januar 400 000 Tonnen Kohlen geliefert, im Februar 604 000 Tonnen, im März 583 000 Tonnen, im April 660 000 Tonnen, im Mai 942 000 Tonnen und im Juni 855 000 Tonnen. Nach der neuen Verpflichtung haben wir ein Anrecht auf 126 Millionen Tonnen im Monat. Von Polen können wir erwarten 150 000 Tonnen Kohlen und Teer. Das Frankreich der alten Grenze kann alſo mit dem, was wir von Amerika, England und Belgien er⸗ halten, auf 4 200 600 Tonnen monatlich rechnen, alſo auf 80 Proz. ſeines normalen Bedarfs. Auch hierbei ſeien Strafmaßnahmen beſtimmt worden. Millerand ſagte dann, er könne die Kritik, die ge⸗ übt wurde, verſtehen. Niemand mehr als er ſei überzeugt, daß die⸗ lenigen, die die Friedensverhandlungen geführt hätten, mit weni⸗ ger Anſtrengung hätten Zwangsmaßnahmen in den Vertrag ein⸗ fügen laſſen können, bevor er unterzeichnet worden ſei. Er habe urch ſeine Beharrlichkeit und durch die Veredſamkeit der Tatſachen erzielt, daß die Alliierten ſich verpflichtet hätten, das Ruhrgebiet zu eſetzen, wenn zu einem beſtimmten Zeitpunkte die übernommenen Verpflichtungen nicht erfüllt ſeien. Er habe gehandelt im vollen inverſtändnis mit dem Parlament und mit der öffentlichen Mei⸗ nung. Man müſſe auf dieſem Weg fortfahren und in die⸗ em Geiſte müſſe man ſchließlich Frankreich die Wiedergutmachungen ſichern, die bis jetzt noch Verſprechungen ſeien und müſſe Verpflich⸗ ngen in Realitäten verwandeln. Ausſprache und Angriffe. Andre Tardiau verlangt das Wort und erklärt, er ſei mit mehreren ſeiner Freunde der Anſicht, qß man in Spa mit der Reviſion des Friedensvertrages begonnen habe, während der Mi⸗ niſterpräſident angekündigt hätte, er wolle deſſen Ausführung ſicher⸗ ſtellen. Nach ſeinem Urteil ſind die beiden Protokelle über die Entwaffnung und über die Kohlenfrage für Deutſchland vorteilhaft weim VBergleich zum Ürtert des Vertrages. Man hätte von Deutſch⸗ land die lückenloſe Ausführung verlangen müſſen, wenn man ge⸗ handelt hätte, wie die Regierung, der es angehört habe. Die Kohlenforderungen ſeien auf 43 Prozent herabgeſetzt worden. Es habe eine Kontrollkommiſſon in Berlin gegeben. Sie ſei niemals durch gemeinſame Handlungen der verbündeten Regierungen unter⸗ ſtützt worden. Tardiau bedauert, daß man den Deutſchen in der Frage der Kriegsſchuldigen nachgegeben habe und daß man ſogar Verhandlungen über den Betrag der Entſchädigungsſumme führen wolle. Der Vertrag ſehe vor, daß die Deutſchen in die Beratungen der Alliierten über dieſen Gegenſtand nicht einzugreifen hätten. Eine Reviſion des Vertrages ſei nur erwünſcht, wenn ſie für Frankreich vorteilhaft ſei. Tardieu verlieſt ſodann Statiſtiken, um feſtzuſtellen, daß die induſtrielle Produktion Deutſchlands durch den Krieg faſt nicht gelitten habe. Die Behauptung, die wirtſchaftliche Proſperität Deutſchlands ſei die Grundlage für die gleiche Proſperität der europäiſthen Staaten, ſei ein Sophismus, wenn man nicht auch die Proſperität Frankreichs an erſter Stelle verlange. Der Miniſterpräſident habe getan, was er in Spa habe geglaubt pflichtgemäß tun zu müſſen. Er, Tardieu, habe ſeine Pflicht getan, indem er ſeine Stimme gegen die Reviſion des Friedens⸗ vertrages erhoben habe. Die Kammer müſſe nun ihre Pflicht erfüllen. Die Sozialiſten gegen eine Hilfe für Deutſchland. Die Sozialiſten reichten eine ſofortige Imteerpellation ein, die Millerand annahm. Nach kurzer Unterbrechung ergreift ſodann der ſoz. Abg. Blum das Wort und erklärt ebenſo wie Tar⸗ dieu, daß man in Spa den Friedensvertrag revidiert habe. Man hätte Deurſchland 20 Millionen Tonnen Kohle abver⸗ langen ſollen als Erſatz für die Kohlen, die die zerſtörten Werke nicht mehr liefern könnten, aber zu dem Preiſe der fran⸗ zöſiſchen Kohlen, jetzt müſſe Frankreich für die Tonne 180 anſtatt 90 Franken bezahlen. Es ſei eine Schmach, jetzt Deutſch⸗ land zu helfen, wenn man den franzöſiſchen Konſumenten der Kohlen und den franzöſiſchen Steuerzahler der deutſchen Zah⸗ lungen beraubt. Millerands Ankworkt und Sieg. Miniſterpräſident Millerand antwortete Tardieu und Blum, er habe niemals die Urheber des Vertrages getadelt weder Tardieu, noch den großen Franzoſen, der, nachdem er das Land gerettet hatte, auch den Defitismus auf das Haupt ſchlug und mit jugendlichem Feuer die Laſten ſchwerer Verantwortung getragen habe.(Starker Beifall. Abg. Baron ruft: Das iſt eine Grabrede) Millerand fährt fort, er werfe den Verfaſſern nicht vor, den Nachfolgern ein diplomatiſches Inſtrument hinterlaſſen zu haben, in dem alles feſtgelegt, in dem nichts hinterlaſſen ſei, einen Vertrag, den man nicht revidieren dürfe, aber den man interpretieren müſſe, um aus ihm eine Realität zu machen. Frei⸗ lich, vor allem fehlten die Mittel zur Arbeit; deshalb habe man geglaubt, man müſſe vor allen Dingen die Kohlenlieferungen ſicher tellen. Wenn es einen Menſchen gebe, der den heißen Wunſch hege, daß die Operation im Ruhrgebiet niemals unternommen werde, ſo ſei er es. Er arbeite aber auch daran, aus dem Frieden ein wirkſames Inſtrument zu machen, und aus dem Frieden eine Macht, die den Detentionen entſpricht. Die von ihm erzielten Er⸗ gebniſſe in Spa ſeien hinter ſeinen Erwartungen zurück⸗ gebliebenz; aber er möchte wiſſen, wie man zu einem beſſeren Ergebnis hätte kommen können. Wenn die Verfaſſer des Frie⸗ densvertrages eine beſſere Methode wüßten, dann ſei er bereit, ihnen ſeine Stelle abzutreten. In dem Kampf, den er täglich führen müſſe, verlange er das Vertrauen des Parlaments. Loucheur erklärte, er ſei beunruhigt durch die Wen⸗ dung, welche die Verhandlungen in Spa genommen hätten. Er ſehe darin einen Vorgang, der zu einer Finanzkriſe führen könne. Er begründete dieſe näher und erklärte ſchließlich, daß die Abmach⸗ ungen in Spa für Frankreich ungünſtig ſeien. Es ſei nicht möglich, die Entſchädigungsſumme, die Deutſchland zahlen müſſe, für die Penſionen und Wiedergutmachungen herabzuſetzen. Wenn Frankreich nicht 210 Milliarden Franken erhalte, müßten die fran⸗ zöſiſchen Steuerzahler ſie bezahlen. Der Miniſter für öffentliche Arbeiten Troquer bezweifelte die Richtigkeit der Zahlen, die Loucheur vorgebracht habe. Es kam deshalb zu einer Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen beiden: 3 Vertrauensvokum für Millerand. Paris, 21. Juli.(WB.) Die von der Kammer ange⸗ nommene Tagesordnung lauet: Die Kammer genehmigt die Erklärungen der Regierung, vertraut auf ſie zur ener⸗ giſchen Verteidigung der materiellen und moraliſchen Intereſ⸗ ſen Frankrichs in Verbindung mit ſeinen Verbündeten, weiſt jeden Zuſatz zurück und geht zur Tagesordnung über. m. Köln, 21. Juli.(Priv.⸗Tel.) Aus Paris wird noch aus dem Inhalt der großen Millerand⸗Rede folgendes gemel⸗ det: Millerand verteidigte mit großem Nachdrucke gegenüber Tardieux und Blum die Ergebniſſe von Spa und machte eine von der Kammer mit donnerndem Beifall aufgenommene Verbeugung vor Clemence au, der mit jugendlichem Feuer nicht nur Frankreich durch das Ein⸗ heitskommando gerettet habe, ſondern er habe den Defaitis⸗ mus bekämpft und die ſchwierigen Verhandlungen geführt. Aber der Vertrag ſei nicht ausführbar geweſen, man habe ihn lebendig machen müſſen dadurch, daß man eine Interpretation nach dieſer etwas verwirrten Ausſprache eröffnete, an der ſich auch der Finanzminiſter und der Miniſter für öffentliche Ar⸗ beiten beteiligte. Schließlich wurde dem Miniſterpräſidenten Millerand mit 420 gegen 152 Stimmen das Vertrauen ausge⸗ ſprochen. * Die engliſche Stellungnahme zu Spa. Amſterdam, 20. Juli.(WB.) Bonar Law gab im Unter⸗ hauſe bekannt, daß Lloyd George morgen eine Erklärung über die Verhandlungen in Spa abgeben werde. Aufklärungen im Auswärligen Ausſchuß. Berlin, 29. Juli.(W..) Amtlich. Das Reichskabinett ſetzte in Anweſenheit des Reichspräſidenten die Beſpre⸗ chungen über die Beſchlüſſe in Spa fort. Hauptpunkt der Erörterung war die Frage der Entwaffnung, deren techniſche Durchführung ſehr eingehend aufgrund des vom Reichsminiſter des Innern vorgelegten Geſetzentwurfes be⸗ ſprochen wurde. 5 Berlin, 21. Juli.(Von unſ. Berl. Buro.) Die Verhand⸗ lungen des Ausſchuſſes für auswärtige Ange⸗ legenheiten pflegen ſonſt vertraulich zu ſein. Die geſtrige Sitzung iſt auf Antrag des Abg. Streſemann als öffentlich erklärt worden. In der„Töglichen Rundſchau“, deren Leiter als Mitglied der volksparteilichen Fraktion dem Ausſchuß angehört, wird ein Bericht veröffentlicht, dem wir folgendes entnehmen: Vor Eintritt in die Tagesordnung bemängelte Reichst präſident Loebe, daß der Reichswirtſchaftsrat früher über die Vorgänge in Spa informiert wurde, als der Reichstag. Miniſter Simons erkläre, die letzte Entſcheidung über Spa liege durch die Bekundung des Vertrauens oder Mißtrauens ja doch beim Reichstag Es müſſe der Regierung aber unbenommen ſein, alle Sachverſtändigen vorher über die wirtſchaftlichen Fragen in Spa zu hören. Das iſt ja ungefähr daͤsſelbe, führten. Ein Antrag Ledebour auf ſofortige Einberufung des Reichstages wurde abgelehnt. Dann berichtete Miniſter Simons ausführlich über die Ver⸗ handlungen in Spa. Gegenüber der Bemängelung, daß die Ver⸗ ſprechungen über Oberſchleſien vollſtändig in der Luft hängen, bemerkte er, daß die Vertreter der Entente keinen Zweifel gelaſſen hätten, daß ſie in erſter Linie auf Ruhrkohlen reflektier⸗ tierten und infolgedeſſen alles tun würden, um Deutſchland durch Zuführung von oberſchleſiſcher Kohle in die Lage zu verſetzen, ſeinen Verpflichtungen inbezug auf die Ruhrkohlen nachzukommen. Er warnte davor, die Bergarbeiter gegen die Abmachungen in Spa aufzuhetzen. Er ſei überzeugt, daß die Drohung mit dem Ein⸗ marſch kein Bluff ſei. In der Diskuſſion proteſtierten zunächſt Bernſtein und Ledebour gegen die Zuziehung von Stinnes als Sachverſtän⸗ diger. Reichsminiſter Simons erklärte, er übernehme die volle Ver⸗ antwortung dafür. Die Franzoſen hätten keinen Zweifel gelaſſen, daß ſie Verhandlungen über Kohlenlieferungen, in welcher Stinnes nicht mitwirkte, nicht als vollwertig anſehen würden. Dr. Helfferich machte verſchiedene Einwände, insbeſondere fragte er, warum die Ablehnung der Einmarſchklauſer nicht auch bei den Beratungen über die Entwaffnung erfolgt ſei. Reichsminiſter Dr. Simons erklärte, die beiden Verhandlungen Hätten einen völlig verſchiedenen Charakter, in beiden Fällen hätte die Haltung der deutſchen Delegierten ausgedrückt, daß wir uns an die Entſcheidung der Alliierten nicht gebunden fühlten und beide Drohungen als völkerrechtswidrig anſehen. Dann machte Dr. Simons auf einen Antrag aus der Ver⸗ ſammlung über die inzwiſchen erfolgte Neutrali⸗ tätserklärung Deutſchlands in dem Krieg zwiſchen Rußland und Polen.— Schließlich vertagte ſich der Ausſchuß gegen 12 Uhr nachts auf heute Nachmittag 5 Uhr. Der Aelteſtenausſchuß tritt heute mittag 12 Uhr zuſammen, um über die Einberufung des Plenums zu be ſchließen. Wie das„Berl. Tageblatt“ hört, hat die Reichsregierung für dieſe Woche die Ver⸗ treter der drei Bergarbeiterverbäſe des Ruhrreviers nach Ber⸗ lin berufen, um mit ihnen die in Spa eingegangenen Verpflich⸗ tungen zu beſprechen. Die Einmarſchklauſel. n. Der Reichstagsabgeordnete der Deutſchen Volkspartei, Dr. Freiherr v. Le rsner, ſpricht ſich ausführlich über die Ungeheuerlichkeit aus, daß die Ententevertreter in Spa von Deutſchland die Zuſtimmung zu dem 8 7 des neuen Kohlenabkommens verlangt haben, der das Recht zur Beſetzung des Ruhrkohlengebietes aufſtellt. Er weiſt—5 näheren darauf hin, daß Frankreich ſchon ſeit Anfang 1919 mit dem Gedanken liebäugelte, vor allem das Ruhrgebiet zu beſetzen. Freiherr v. Lersner kommt dann im einzelnen noch⸗ mals auf den Notenaustauſch zwiſchen Elemenceau und der von ihm geleiteten deutſchen Friedensdelegation in Verſailles zu ſprechen, der dem ſogenannten Schlußprotokoll vor der Ratifizierung des Friedens vorausgegangen iſt und aus dem hervorgeht, daß das in dem Schlußſatz dieſes Protokolls von dem Oberſten Rat vorbehaltene Recht militäriſche und ſonſtige Zwangsmaßregeln nur ſolange Geltung haben ſoll, bis durch die Inkraftſetzung des Vertrages der Frie⸗ denszuſtand hergeſtellt iſt, und daß nach dieſem Zeit⸗ punkt die Erfüllung der in dem genannten Protokoll vorge⸗ ſehenen Verpflichtungen nur durch die Beſtimmungen des Friedensvertrages ſowie durch die allgemeinen völkerrecht⸗ lichen Verfohrensarten gewährleiſtet ſein wird. Das Er⸗ gebnis dieſes Notenwechſels iſt klar und eindeutig; der Ver⸗ zicht auf einen Einmarſch in Deutſchland iſt ſeitens der En⸗ tente klar und verbindlich ausgeſprochen. Auch gibt der Friedensvertrag an keiner Stelle den Alliierten das Recht, die Nichterfüllung einer Verpflichtung ſeitens Deutſchlands mit dem Vormarſch in deutſches Gebiet zu beantworten; in gleicher Weiſe ſieht auch das Völkerrecht kein Recht zum Einmarſch in das Gebiet eines fremden Staates vor. Vielmehr würde ein Vormarſch in deutſches Gebiet nur nach vorheriger neuer Kriegserklärung erfolgen können. Ueber dieſe Auf⸗ faſſung waren ſich nach den ausdrücklichen Mitteilungen von Freiherrn v. Lersner dieſer ſowie der Generalſekretär der Friedenskonferenz, Dutaſta, völlig einig. Auf Grund dieſer feſtſtehenden Tatſache gelangt Freiherr v. Lersner in dem genannten Artikel zu folgenden Schluß⸗ betrachtungen: Gerade dieſer Erfolg, der klare Verzicht der Entente auf eine weitere Beſetzung deutſchen Gebiets, iſt es geweſen— neben der mir von Herrn Clemenceau gewährleiſteten ſoforti⸗ gen Freilaſſung unſerer Kriegs⸗ und Zivilgefangenen—, der mich dazu beſtimmt hat, das Hinterlegungsprotokoll, durch das der Frieden von Verſailles in Kraft geſetzt wurde, mit meinem Namen zu unterzeichnen. Frankreich hat damals ein⸗ Nalchn. daß wir im Verhandlungswege uns das echt zur Beſetzung des Ruhrgebietes nicht erpreſſen ließen. Darum iſt es am 6. April zu einer Tat geſchritten und hat unter Bruch des Verſailler Friedensvertrages Frankfurt und den Maingau beſetzt. Die damalige ſchwächliche Haltung der deutſchen Regierung hat ſich, wie ich es im April warnend in einigen zwanzig Blättern vorausgeſagt habe, auf das bitterſte was wir geſtern ſchon aus⸗ gerächt! — 40 4 43 ——— —— ———— ——— —— — 2. Seite. Nr. 318. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 21. Juli 1920. Erſt kam die Note von San Remo, die von der Möglich⸗ keit einer weiteren Beſetzung deutſchen Landes ſprach, und dann kam— Spa. Aus den bisher vorliegenden Spaer Nachrichten geht hervor, daß gottlob! die Reichsregierung wenigſtens den§8 7 aus dem neuen Kohlenabkommen hat beſeitigen können und hoffentlich iſt die Gefahr einer Beſetzung des Ruhrgebietes oder eines anderen Teiles Deutſchlands nun für immer ge⸗ bannt! Sehen die leitenden Männer der Alliierten denn nicht ein, welche verhängnisvolle Politik ſie treiben? Ich gebe ohne weiteres zu, daß ſie nach unſerem bisheri⸗ —5 Verhalten wohl zu dem Schluß kommen konnten, Deutſch⸗ and unterſchreibe alles, was man ihm diktiere, wenn nur mit Foch als„ſchwarzen Mann“ gedroht wurde. Aber haben denn die Wahlen unſeren Gegnern die Augen nicht geöffnet? Zei⸗ en ihnen alle die gewiß bedauerlichen kleinen und großen wiſchenfälle zwiſchen Deutſchen und Franzoſen nicht, daß es ſo nicht weiter gehen kann? Ich ſtaune immer über die Politik unſerer Gegner. Dabei ſollte mir perſönlich ihre kurzſichtige Gewaltpolitik eigentlich am allerwillkommenſten ſein, denn ſie führt uns mit tödlicher Sicherheit zu unſerem großen wichtigſten Ziele: zur völli⸗ gen Reviſion des Friedens von Verſailles! die Herabminderung der Reichswehr. Berlin, 21. Juli.(W..) Die Reichswehr muß nach dem Vertrage von Spa bis zum 1. Oktober auf 150 000 Mann, gegliedert in 10 Reichswehrbrigaden und 3 Kavalleriediviſio⸗ nen, zurückgeführt ſein. Am 1. Januar 1921 muß die im Verſailler Vertrag vorgeſchriebene Stärke von 100 000 Mann, egliedert in 7 Infanterie⸗ und 3 Kavalleriediviſionen, erreicht ein. Die Bildung der 3 Kavalleriediviſionen iſt zurzeit be⸗ reits durchgeführt. Die 7 Infanteriediviſionen ſollen in ihrer vertragsmäßigen Form bereits zum 1. Oktober 1920 gebildet werden. 50 000 Mann, die vom 1. Oktober bis 21. Dezember 1920 noch beibehalten werden können, werden in weitere drei Reichswehrbrigaden(2 in Wehrkreis III, eine in Wehrkreis IV) oder in kleine Formationen, die den Diviſionen angegliedert werden, untergebracht. Zum 31. Dezember 1920 werden auch dieſe mit den beſtehen bleibenden verſchmolze n. Es wird bei der Herabminderung angeſtrebt, daß die gleichmäßige Verringerung in allen Wehrkreiſen ſtattfindet, ſodaß die Be⸗ nachteiligung eines Truppenteiles nicht möglich iſt. Ueber die Art der Verſorgung der ausſcheidenden Reichswehrangehöri⸗ gen ſchweben noch Verhandlungen. Der Entwurf zum Reichswehrgeſetz liegt dem Reichsrat vor. Die Beratungen beginnen in den nächſten Ta⸗ gen. Der Geſamtentwurf wird der am 26. Juli beginnenden Tagung des Reichstages vorgelegt. Die Geſetzesvorlage für die Verminderung. EBerlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Entwurf eines Reichswehrgeſetzes, der eine Vorlage über die Herabminderung der Reichswehr iſt, iſt, wie halbamtlich gemeldet wird, dem Reichsrat zugegangen. Ge⸗ neral von Seeckt iſt, wie man uns verſichert, durchaus ent⸗ ſchloſſen, alle Verpflichtungen, die wir in der Beziehung in Spa auf uns genommen haben, loyal und korrekt zu erfüllen. Trotzdem erweiſt ſich die wirtſchaftliche Seite der Angelegenheit als ein ſchweres, nicht ohne weiteres zu be⸗ ſeitigendes Hindernis. Die Schwierigkeiten der anderweitigen Unkerbringung. Unſer Heer zählt gegenwärtig 200 000 Mann. Es wer⸗ den alſo bis zum 1. Oktober rund 40 000 Mann zu verſor⸗ en ſein, Das iſt bei dem derzeitigen Zuſtand unſerer Wirt⸗ ſchaft beinahe eine Rieſenaufgabe. Dieſe Leute in Staats⸗ ſtellungen unterzubringen iſt nicht möglich. Die Land⸗ Birtſch aft hat eigentlüz an ſich genug Bedarf an arbeits⸗ willigen Händen, aber es handelt ſich doch in der Hauptſache um gewiſſe wenig angenehme und wenig geſuchte Be⸗ ſchäftigungen, wie beim Rübenbau und dergleichen, für die man ehedem genügſamere, nach ihrem ganzen Kulturzuſtand anſpruchsloſere Kräfte aus Polen, Galizien und Italien be⸗ og. Die Zahl der vom Lande ſtammenden Leute iſt in der eichswehr ohnehin verhältnismäßig gering. Im weſent⸗ lichen ſind die Leute aus Gewerben, die zurzeit dar⸗ niederliegen. Sie laſſen ſich auch ohne weiteres nicht im Bergbau unterbringen. Gewiß gibt es auch dort Raum genug ſir ungelernte Kräfte, ſofern es ihnen gelingt, die Produktivität des Bergbaues in bezug auf die Zahl der Hauer zu erhöhen. Auch das iſt nicht von heute auf morgen zu machen. Vor allem muß zuvor für dieſen neuen Zuſtrom die Unterkunftsfrage gelöſt werden. Dann wird ſte ein Teil wohl auch in den Werkſtätten des Verkehrsminiſte⸗ riums unterbringen laſſen, aber doch nur ein Teil. Hier und da wird wohl auch die Anſicht geäußert, den zur Entlaſſung kommenden Mannſchaften Geldbeträge auszuſetzen, um ſie für eine Zeitlang über Waſſer zu halten. Dazu würde aller⸗ dings die Zuſtimmung der geſetzgebenden Körperſchaften er⸗ forderlich ſein. Ueukralitäl deulſchlands. Berlin, 21. Juli.(W..) In der heutigen Nummer des Reichsanzeigers wird nachſtehende Bekanntmachung des Reichspräſidenten veröffentlicht: In der zwiſchen der Polni⸗ ſchen Republik und der Ruſſiſchen Sowfetrepublik ent⸗ ſtandenen kriegeriſchen Entwicklung hat Deutſchland, das ſich mit beiden Staaten im Friedenszuſtand befindet, bisher volle Neutralität bewahrt und wird dieſe Neutra⸗ lität auch weiterhin beobachten. Ich weiſe dem⸗ zufolge darauf hin, daß für jedermann im Reiche und für Deutſche im Auslande die Verpflichtung beſteht, ſich aller Handlungen zu enthalten, die der Neutralität zuwiderlaufen. (gez.) Ebert, Simons. Dieſe Bekanntmachung wird den Re⸗ gierungen in Warſchau und Moskau amtlich zur Kennt⸗ nis gebracht. Jowſel⸗Rußland und England. Eine neue Nole an Rußland. Paris, 21. Juli.(WB.) Der„Matin“ meldet aus Lon⸗ don, daß die engliſche Regierung geſtern eine neue Note nach Mosk au gerichtet habe. 1 55 London, 20. Juli.(WB.) Wie Reuter erfährt, hätte England am Dienstag abend der Sowjetregierung die Antwort auf ihre Note überreichen wollen. England wünſche Erklärungen über die Note Tſchitſcherin die man als ſehr dunkel betrachte. Sollten die Bolſchewiſten in Polen eindringen, ſo würden die Handelsbeziehungen mit Sowjet⸗ rußland ſofort wieder aufgehoben werden. Kußland erſtrebt anſtoßende Grenzen an Deulſchland. Berlin, 21. Juli.(Priv. Tel.) Wie der Berliner Lokal⸗ anzeiger aus Rotterdam meldet, enthält das amtliche Organ Lenins die Erklärung, daß Rußlands induſtrielle und wirtſchaftliche Beziehungen eine gemeinſame Grenze mit Deutſchland erforderlich machten. Die Offenſive gegen die Polen werde nicht eher aufhören, als bis dieſe Grenze wieder hergeſtellt ſein werde. Der Jreiheitskampf der Araber. Kriegsbegeiſterung. Amſkerdam, 20. Juli.(WB.) Die Times melden aus Kairo, die Araber ſind entſchloſſen, ſich den Forderungen der Franzoſen zu widerſetzen. In Damaskus herrſcht große Begeiſterung, Die Zahl der ſyriſchen Regierungstrup⸗ pen wird auf 22 000—40 000 Mann geſchätzt. Das Heer beſitzt einen großen Stab tüchtiger Offiziere, die in Europa ausgebildet ſind und im Weltkriege Erfahrungen ge⸗ ſammelt haben. Paris, 21. Juli. Der Temps meldet aus Kairo, die Re⸗ gierung Emir Feſals proteſtiere gegen die Forderungen, die Frankreich bezüglich Syriens erhoben habe. Amſterdam, 20. Juli.(W..) Daily Mail meldet noch aus Kairo, aus zuverläſſigen Quellen verlautet, daß der Emir Feiſal ſich in Erroiderung des franzöſiſchen Ultimatums bereit erklärt habe, das Mandat Frankreichs über Syrien nur anzu⸗ erkennen, wenn die Bedingungen desſelben durch den Völ⸗ kerbund feſtgeſetzt werden. Die Türkei vor der Friedensunlerzeichnung. Konſtanlinopel, 20. Juli.(WB.) Die Delegierten, die die Türkei bei der Ratifikationszeremonie vertreten ſollen, ſind ſchon bezeichnet. Es ſind dies Baudy Paſcha und Tewfik Paſcha. Rücktritt des kürkiſchen Kabinells. Paris, 21. Juli.(WB.) Die Morgenblätter verbreiten eine Meldung des Exckange Telegraph, daß die türkiſche Re⸗ gierung demiſſioniert habe. London, 20. Juli.(WB.) Daily Expreß meldet aus Kon⸗ ſtantinopel: Der Großweſir ill allein von allen Mit⸗ liedern des ottomaniſchen Kabinetts bereit, den Frie⸗ ensvertrag zu unterzeichnen. Zwei Miniſter haben ſchon ihre Demiſſion eingereicht. Der Großweſir wird ſich vermutlich an die Partei der liberalen Entente wenden, um eine neue Regierung zu bilden. 1* Paris, 21. Juli. Aus Konſtantinopel wird gemeldet, daß griechiſche Truppen in Is mid gelandet ſind. Die griechiſchen Tluppen haben den Vormarſch in Oſtthrazten begonnen. Die Eiſenbahnverbindung mit Adrianopel iſt unterbrochen. Die engliſchen Kriegsſchiffe haben Konſtantinopel verlaſſen und operieren im Süden von Thrazien. Guerillakrieg in Meſopolamien. Amſterdam, 20. Juli.(WB.) Amtlich wird bekannt ge⸗ geben, daß in Meſopotamien infolge der Attentate der Einwohner vier Eiſenbahnlokomotiven und 170 Güterwagen verloren gegangen ſind. Die Verluſte der engliſchen und in⸗ diſchen Truppen an Toten, Verwundeten und Vermißten beläuft ſich auf mehr als 400. Amſterdam, 20. Juli.(W..) Die Times melden aus Teheran vom 18. ds.: Von der Straße Kaswin⸗Oeſtzo(2) hatte bei Menſchil ein engliſcher Panzerwagen ein Gefecht mit perſiſchen Räubern, von denen 35 getötet wurden. die Ernährungsfrage. Heſſen hebk gleichfalls die Iwangswirtſchaft auf. Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die heſſiſche Regierung hat infolge erneuter Vorſtel⸗ lungen landwirtſchaftlicher Kreiſe die Zwangswirt⸗ ch 91 7 ausgenommen für Getreide und Milch, aufge⸗ oben. Abkehr von der Ileiſch⸗ und Kartoffel-Iwangswirkſchaft. Nachdem Baden und unmehr auch Heſſen zur freie⸗ ren Wirtſchaft ſind, mehren ſich die Zeichen, daß die Trümmer des zuſammengebrochenen Syſtems auch anderwärts beſeitigt werden. So hat auch die oldenburgiſche Regierung die Regierungen der nordweſtdeutſchen Länder, die Hanſeſtädte und die Oberpräſidenten der Provinzen Han⸗ nover und zu einer ſchakn über die Naaela und Kartoffelbewirtſchaftung und reiſe auf den 28. Juli nach Oldenburg eingeladen. Es iſt ein gemeinſchaftliches Vorgehen bei den ee, Reichs⸗ ſtellen und dem Reichsverſorgungsminiſterium beabſichtigt, die durch die Maßnahmen der Reichsregierung geſchaffenen uerträglichen fa e u beſſern. Die oldenburgiſche Re⸗ gierung iſt für die 57 e Beſeitigung der Zwangswirtſchaft. In Delmenhorſt(Oldenburg) kam es jetzt bereits Aun Su der Fleiſchverſorgung auch zu Neuerungen. Man nahm Stellung zu der Fleſſchbewiriſchaftung und teilte mit, daß bei Kalkulation die Fleiſchpreiſe bei Bei⸗ behaltung der Zentralſchlächterei ſich auf 9„ das Pfund 1 der Zentralſchlächterei das Fleiſch ſelbſt zu ver⸗ arbeiten und es für 8„ an die Konſumenten abzu⸗ eben. Es wurde dann beſchloſſen, die Abnahme des von der Fleiſchſtelle zu liefernden Viehs zu verweigern und die Rationierung einzuſtellen. deulſches Beich. Verhandlungen wegen Mehrforderung von Braunkohle. Berlin. 30. Juli.(WB.) Die Verhandlungen im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau wurden geſtern unter dem Vorſitz des Regierungsrates Dr. Bodenſtein vom Reichsarbeitsminiſterium in Halle in ſpäter Stunde be⸗ endet. Die Arbeitgeber erklärten ſich nach langen Verhand⸗ lungen bereit, für Juni und Juli eine Schichtzulage von einer Mark für alle Arbeiter zu gewähren. Die Vertreter der Ar⸗ beiter erklärten, den Belegſchaften die Stellungnahme überlaſſen zu wollen. Bis Samstag abend ſoll das Er⸗ ebnis der Stellungnahme der Belegſchaften den Organi⸗ ationsvertretern mitgeteilt werden. Berlin, 20. Juli.(W..) Die Arbeiterſchaft der Grube Golpa und des Kraftwerkes Tſchörnewitz und der dazu gehöri⸗ gen Betriebe beſchloſſen in Verfolg der zwiſchen ihnen und den itteldeutſchen Braunkohlenwerken unter Leitung des 15 5 arbeitsminiſteriums geführten Verhandlungen am 21. Juli die Arbeit wieder aufzunehmen. Ein Arleil gegen Hölz. Prag, 20. Juli.(WB.) Das Tſchecho⸗ſlowakiſche Preſſe⸗ büro meldet: Geſtern fand vor dem Kreisgericht in Gitſchin die Verhandlung gegen den Kommuniſtenführer Max Hölz ſtatt. Die Anklage legte ihm zur Laſt, daß er am 27. April in Marienbad eine Handgranate hervorgezogen hatte, um ſeine Verhaftung zu vereiteln. Er iſt deshalb des Ver⸗ brechens der öffentlichen Gewalttätigkeit und der Uebertretung tellen würden. Die Fleiſchermeiſter 59 ſich erboten, unter des Sprengſtoffgeſetzes angeklagt. Er verteldigte ſich damit, daß er nicht beabſichtigte, den Gendarmen zu drohen. Dieſe beharrten jedoch bei ihrer Ausſage und Hölz wurde wegen öffentlicher Gewalttätigkeit zu vier Monaten ſchweren Ker⸗ ker mit hartem Lager und einer Geldſtrafe von 20 Kronen wegen Uebertretung des Waffenpatents verurteilt. Die Strafe wurde jedoch bedingungsweiſe ausgeſprochen, ſodaß Hölz ſie nicht antritt. Bayern. Kommuniſliſche Theorle und Praxis. ci München, 21. Juli.(Pr.⸗Tel.) Zwiſchen dem Verlage und den Angeſtellten der Münchener Zeitungsdruckerei Steinebach, in der die radikale„Neue Zeitung“ hergeſtellt wird, iſt es zu Differenzen gekommen. Ddie Arbeiter haben ſich an die„Münchener Poſt“ gewandt und eine Zu⸗ ſchrift veröffentlicht, die mit den Worten ſchließt: Die Leſer der„Neuen Zeitung“ und die Anhänger der kommuniſtiſchen Ideen können aber aus dieſer Darlegung erſehen, daß es viel einfacher iſt, Theorien aufzuſtellen als deren praktiſche Durchführung zu erreichen. Auch werden ſie daraus folgern können, daß es ihren geiſtigen Führern weniger um prak⸗ tiſche Arbeit zum Wohle des Proletariats zu tun iſt, als immer größere Zerſplitterung in die Arbeitermaſſen tragen. Der Tricks nicht gelungen. c München, 21. Juli.(Pr.⸗Tel.) Die revolutionären Abgeordneten des bayeriſchen Landtags, deren Freilaſſung aus der Feſtungshaft von der Unabhängigen Partei bean⸗ tragt worden iſt, werden weiter in Haft bleiben. Der radikale Antrag wurde gegen die Stimmen der Mehrheits⸗ ſozialiſten und Unabhägigen abgelehnt. Es handelt ſich dabei um die Abgg. Sauber, Nikiſch, Hagemeiſter und den Intendanturrat Schmitt, die lediglich aus dem Grunde als Abgeordnete aufgeſtellt waren, um ſie aus Niederſchöne⸗ feld herauszubringen. Aus dem beſetzlen Gebiek. Auflöfung des Wirtſchaftsrats für das Saargebiet, Saarbrücken, 20. Juli.(W..) Bei der Direktion des Mirt⸗ ſchaftsrates traf geſtern eine Verordnung der Saarregierung ein, durch welche der am 14. Febr. 20 durch Verfügung des Generals Wirbel gewählte Wirtſchaftsrat für das Saargebiet aufge⸗ löſt wird. Die bei dem Wirtſchaftsrat vorhandenen Mittel ſind der Landeshauptkaſſe zu überweiſen. Die Verordnung trägt das Datum vom 10. 7. Die Saarbrückener Landeszeitung bemerkt dazu. daß der Wirt⸗ ſchaftsrat während ſeiner fünfmonatigen Tätigkeit überaus ſegens⸗ reich gewirkt hat. Er war in dieſer Zeit das einzige Sprachrohr der Bevölkerung und eine wirtſchaftlich⸗parlamentariſche Vertre⸗ in der Oeffentlichkeit das größte Aufſehen erregen. Cetzte Meldungen. Die gegenſätzliche Auffaſſung der Kohlenſachverſtändigen. DBerlin, 21. Jull.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie aus Hamburg gemeldet wird, hat Dr. Karl Melchior vor der Hamburger Handelskammer über die Verhand⸗ lungen in Spa berichtet und dabei den Standpunkt jener Sachverſtändigengruppe vorgetragen, welche in Spa ſich im Gegenſatz zu Stinnes befunden hatte. U. a. führte er aus:„Durch die Beſetzung des Ruhrreviers würden die Be⸗ ſatzungsmächte einen entſcheidenden Einfluß auf die ge⸗ ſamte Kohlenverteilung erhalten und ſie zu politiſchen Zwecken ausgenutzt haben. Frankreich würde dann in der deutſchen Frage einen überwiegenden Einfluß erhalten haben und die Folge wäre eine ſtärkere Kohlenlieferung an Rhein⸗ land, Weſtfalen und Süddeutſchland und im Zuſammenhang damit die politiſche Jſolierung Norddeutſch⸗ lands und deſſen wirtſchaftlicher Verfall. 15 Nanſen von Sowjet-Rußland zurück. Berlin, 21. Jull.(Von unſerem Berliner Büro.) Fritjof Nanſen, der auf der Rückkehr von Rußland Stockholm berührte, hat dortigen Preſſevertretern erklärt, in der Hauptſache von dem Ergebnis ſeiner Reiſe befriedigt zu ſein. Er glaube, daß der Kriegsgefangenenaustauſch ſich ordnungs emäß vollziehen werde. Ueber ſein Zuſammen⸗ ſein mit Maxim Gorki äußerte er ſich ſehr erfreut. Wieder ein Einbruch in eine Fürſtengruft. Berlin, 21. Juli.(Prip. Tel.) Wie das Berliner Tage⸗ blatt meldet, wurde in die Fürſtengruft der Landgrafen von Heſſen in der evangeliſchen Kirche in Rumpenhain bei Darmſtadt eingebrochen. Nach dem örtlichen Befund ſcheint es ſich um einen Einbruch zu handeln, der von Leuten ausgeführt wurde, die Einbrüche in Fürſtengrüfte zur Spezia⸗ lität gemacht haben. Ausweiſung von Kommuniſten. Paris, 21. Juli. Geſtern wurden aus Paris 51 Ruſſe ausgewieſen, die im Verdachte kommuntſtiſcher Um⸗ triebe ſtehen. Kredite für die Republikfeier in Frankreich. Paris, 21. Juli.(WB.) Der franzöſiſchen Kammer ſind geſtern zwel Geſetzentwürfe zugegangen, der erſte verlangt einen Kredit in Höhe von 3 Millionen Franken für die Feier des 50jährigen Beſtehens der Republik, der zweite verlangt die Ueberführung des Herzens Leon Cambettas nach dem Pantheon. Japan als ſtiller Zuſchauer. Kokkerdam, 20. Juli.(W..) Nach einer Reutermeldung aus Tokis teilt das Miniſterium für Auswärtige Angelegen⸗ heiten mit, daß ſich Japan der Einmiſchung in die inne⸗ ren Unruhen Chinas nach wie vor enthalten werde. Verlagung des polniſchen Parlamenks. Amſterdam, 20. Juli. Wie die Times aus Warſchau unter dem 15 12 meldet, hat ſich das polniſche Parlament vertagt. * sw. Darmſtadt, 19. Juli. Zur Bekämpfung der Arpeitsloſigkeit fand am Samstag unter dem Vorſitze des Staatspräſtdenten im Landtage eine Beſprechung ſtatt, zu der die Vertreter der Behörden, Städte, Handel, und erſchienen waren. Es wurden großzügige Pläne, wie Kanalbauten uſw. angeregt⸗ Die Erwartungen gehen dahin, daß Handel und Juduſtrie in erſter Linie aufnehmen ſollen. Auch durch die Stadt Darm⸗ ſtadt ſollen große Arbeiten ausgeführt werden. Eine lange Debatte erſtreckte ſich über die Geldfrage. Berlin, 21. Juli.(Pr.⸗Tel.) Zu den Aeußerungen Mil⸗ lerands in der franzöſiſchen Kammer über die Ernennung eines franzöſiſchen Geſandten in München wird gemeldet: Die deutſchen Einzelſtaaten brauchen nicht von Frankreic gegen eine preußiſche geſchützt zu werden, die nicht mehr beſteht. Deutſch Herrn Millerand ironiſch lächeln. Paris, 20. Juli.(W..) Nach einer Havasmeldung aus king wiederhergeſtellt, tung. Die Nachricht über die Auflöſung dieſes Wirtſchaftsrates wird 22— and kann nur über die Worte des Schanghai iſt die Fernſprechverbindung mit Pe⸗ EF ² „7775S*TFCTRh..!. ² gel ha TM5ö„ den 21. Julnt 1920. Mannheimer Geueral-Anzelger.(Mittag · Ausgube.) J. Seite. Nr. 318. Sitzung Bürgermeiſter Ritter eröffnet die Sitzung um.25 Uhr in Anweſenheit von 73 Mitgliedern. Es wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Badiſche Bauſtoffbeſchaffung G. m. b. H. Stadteatsbeſchluß: Die Stadtgemeinde beteiligt ſich an der zu gründenden gemeinnützigen Geſellſchaft zur Beſchaffung von Bauſtoffen mit einem Betrage von 27 200 M. Außerdem wird zur Beſchaffung des erforderlichen Betriebskapitals der Geſellſchaft ein Kredit von 84 400 M. zur Verfügung geſtellt. Die Beträge werden aus den Erneuerungsfonds entnommen. Stv.⸗V. Noll(Ztr.) empfiehlt die Vorlage zur Annahme. Stv. Dr. Jeſelſohn(Dem.) verweiſt auf andere badiſche Städte, in denen die gleiche Vorlage abgelehnt wurde. Selbſt Str. Seibold hat jüngſt dargelegt, daß genügend Bauſtoffe vorhanden ſind. Seine Fraktion ſtehe auf dem Standpunkt, daß der Bauwucher emergiſch bekämpft gehört. Andererſeits aber bedeutet die Vorlage nichts weiter als eine Sozialiſierung der geſamten Bauſtoff⸗ induſtrie, die in den letzten Jahren nahezu ganz darniederlag. Dieſes iſt der Grund, weshalb ſeine Fraktion die Vorlage ablehnt. Stv. Dr. Moekel(Ztr.) kann keine weſentlichen Erfolge oder Nachteile in der Vorlage erblicken. Seine Fraktion habe aber keine edenken dagegen und ſtimme deshalb dafür. Styo. Dreyfus(Soz.) glaubt, daß eine ſolche Geſellſchaft den Bauwucher erfolgreich bekämpfen kann. Er empfiehlt deshalb ie Annahme der Vorlage. 8 Stv. Dr. Stern(Dem.) erkundigt ſich, ob die in der Vorlage genannten Städte ſich zuſtimmend zu der zu gründenden Geſellſchaft geäußert hätten. Bürgermeiſter Ritter bemerkt, daß einige Städte ſich zu⸗ ſtimmend, andere dagegen ſich ablehnend geäußert haben. Str. Seibold tritt für Annahme der Vorlage ein. Stv. Bender(Deutſchnat.) hält die Abſicht des Stadtrats wohl für eine gute, hält aber die Gründung der Geſellſchaft jedoch nicht für opportun. Deshalbe ſtimme ſeine Fraktion dagegen. Stv. Ludw. Haas(Deutſch⸗lib.) hält die Vorlage ebenfalls für n Anfang einer beginnenden Sozialiſierung und lehnt ſie daher ab. Die Abſtimmung ergab die Annahme der Vorlage mit allen gegen die Stimmen der demokratiſchen, deutſchliberalen und deutſch⸗ nationalen Fraktion. Abänderung der Baugebührenordnung. Wird nach kurzen empfehlenden Worten des Stv.⸗V. Noll (Ztr.) gegen die Stimmen der Zentrumsfraktion angenommen. Jürſorge für erholungsbedürftige Kinder. Zur Durchführung einer umfaſſenden Fürſorge für erholungs⸗ ſaagfigs Kinder werden 1 224.300/ angeforderkt, die im Voran⸗ ſclag 20/21 vorzuſehen ſind. di tv.⸗V. Pfeiffle(Soz.) tritt in längeren Ausführungen für ie Vorlage ein, da man in der Fürſorge der erholungsbedürftigen inder nicht genug tun könnte. Nicht nur die badiſchen, ſondern bech die württembergiſchen Städte ſchicken ihre Kinder auf den Heu⸗ erg zur Erholung. Das badiſche Miniſterium hat zur Unterſtützung teſes guten Zweckes eine Million geſtiftet. Redner verweiſt ſodann auf die Kinderfürſorgetätigkeit der Familie Lanz wie auf die Quäker⸗ peiſung und ſpricht namens des Kollegiums allen beteiligten Orga⸗ nen den herzlichſten Dank für deren Fürſorgetätigkeit aus. Stv. Frl. Gulden(Deutſchnatl.) erklärt die Zuſtimmung ihrer Kratton zu der Vorlage. Die Rednerin geht ſodann in längeren usführungen näher auf die Vorlage ein. Zwei Poſten ſind ihr aufgefallen. Der eine betrifft den Kleiderzuſchuß, der andere den geringen Betrag, den die Eltern beizuſteuern haben, und der nicht Anmal 10 Prozent des Geſamtaufwandes beträgt. Es wurde in der reſſe erwähnt, daß von den angemeldeten Kindern nahezu 100 zur Abfahrt nicht erſchienen. Die Urſache lag daran, daß die Eltern von er Annahme ihrer Kinder nach dem Heuberg nicht rechtzeitig benach⸗ richtigt wurden. Rednerin bringt ſodann den Wunſch der Lehrer⸗ chaft zum Ausdruck, bei der Auswahl der Kinder mitzuſprechen. Eine Reihe von Mannzeimer Kindern ſind von einem Sanatorium im Allgäu wieder zurüceſchickt worden, weil ſie ſich nicht in die Ordnung einfügten. Auch son anderen Orten kamen Klagen über die Mannheimer Kinder. Stv. Frau Haußer(Dem.) nimmt den Schularzt und das Ju⸗ gendamt in Schutz gegen den Vorwurf, der etwa aus den Worten er Vorrednerin entaommen werden könnte. Stv. Dr. Moekel(3tr.) kommt auf die ſchlimmen Auswüchſe des Strandbades zu ſprechen. Die Zuſtände am Neckar ſind derart, aß das Jugendamt dieſen Auswüchſen ſeine größte Aufmerkſamkeit enken muß, um Schlimmeres zu verhüten. Die Fürſorge für rme und Kranke wie für die Jugend iſt die Hauptſache der Ge⸗ breindeverwaltung. Unſere Jugend muß wieder auf die Höhe ge⸗ Ver werden. Deshalb muß in der Jugendfürſorge ein Weg der rſohnung aller Parteigegenſätze gefunden werden. ab. Ir. Frau Maue lieſt ihre unabhängige Rede vom Manuſtript Kri Sie pricht über die kranken Mannheimer Kinder, über den üh eg, den alle Parteien mit Ausnahme der U. S. P. verſchuldeten, de er die Nachtvorſtellungen, wie über das Zwei⸗Millionendefizit der heaters. Bezeichnend ſei, daß man zum Erholungsort 1 d Wannbeimer Kinder gerade den Heuberg wählte, der für Väter ſind Mütter unangenehme Erinnerungen habe. Auf dem Heuberg f neben einem Arzt zwei Seelſorger. Vielleicht will man damit Smboliſch ausdrücken, daß die heruntergekommenen Kinder der geſc ſorge nötiger bedürfen wie den Arzt. Die Auswahl der Kinder erlſgiebt nicht gerecht. Am Schluſſe ihrer polemiſchen Ausführungen ücte Rednerin ihr Einverſtändnis mit der Vorlage. „Str. Kuhn(Ztr.) kommt auf die Darlegungen der Vorrednerin darück und bemerkt, daß das Werk der nationalen Verteidigung Kin allen Parteien geführt wurde. Wenn das letzte Liebeswerk der wörderhilfswoche, die Nachtvorſtellungen unterblieben wären, ſo ſchlien auch die Einnahmen nicht ſo groß geweſen. Man braucht ſchließlich auch nicht alles zu billigen. Heute müſſen wir im Ver⸗ eirnc zu dem Jahr 1917 Millionen aufbringen, um den Kindern ne Erholung zu gewähren. Es ſteht feſt, daß die Stadt für jedes „das einen Ferienaufenthalt erhält, einen durchſchnittlichen Auf⸗ d and von M. 354 zu machen hat, während für das Kind, das berch Vermittlung des Charitasverbandes einen Erholungsurlaub Ael mt, nur 45 M. aufzuwenden ſind. Im Gegenſatz zu der Dnerin hält Redner die Anweſenheit der zwei Geiſtlichen für erforderlich. 8 Stv. Frl. Riegel(Ztr.) wendet ſich gegen die Ausführungen —— Frau Maue und hält es für merkwürdig, daß gewiſſe Leute Dach dem verlorenen Krieg andern die Schuld am Krieg zuſchieben. bal. Janze deutſche Volk iſt bei Kriegsausbruch aufgeſtanden und 101 ſich gewehrt. Rednerin macht ſodann den Vorſchlag, mit der haus⸗ Den afll. Ausbildung der Jugend einmal den Anfang zu machen. en Lehrern ſollte das Vorſchlagsrecht bei der Auswahl der Kinder zugeſtanden werden. Es gibt in Mannheim eine große Anzahl bra⸗ 5 Kinder tüchtiger Eltern, denen ein Erholungsurlaub dringend ſi wendig iſt. Was die Nachtvorſtellungen anbelangt, ſo ſollte man einmal die Beſucher der Kinos näber anſchauen. Die 5 ugen der Frau Maue über die ſoziale Revolution ſind nicht recht auſtändlich Vielleicht muß dann das Kind wie für den Krieg ſo pl für dieſe Revolution wiederum büßen. Auf dem Kinderſpiel⸗ dan auf dem Neckar ſollte eine Kinderſchaukel angeſchafft werden, it die daheimbleibenden Kinder den Gefahren der Straße nicht ſehr dusgeſetzt ſind. de tv. Frau Blaſe(Soz.) will keine lange Agitationsrede, ſon⸗ en ſich an die Vorlage holten. Sie verweiſt zunächſt auf die man⸗ e Erziehung der Kinder während des Krieges, als der Vater elde war, ſodann auf die Unterernährung und Fürſorge. Durch 5 Kinderhilfe wurde eine Zentralſtelle geſchaffen, in der alle Fäden di er Ferien, Staatshilfe etc. zuſammenlaufen. Wir freuen uns, daß e Kinderhilfe ihre Tätigkeit erfolgreich aufnahm. Auch der badiſche am Dienstag, den 20. Juli 1920. Landtag hat eine Summe bewilligt, damit den Aermſten der Armen geholfen werden kann. Es iſt Pflicht aller hieſiger Eltern, die Stadt in ihren Beſtrebungen inbezug auf die Kinderhilfe finanziell in wei⸗ teſtem Maße zu unterſtützen. Eine Abneigung gegen den Heuberg iſt nicht berechtigt. Stv. Schramm(3tr.) hält es für das größte Verbrechen, wenn die private Wohltätigkeit ausgeſchaltet würde. Er verweiſt im Anſchluß daran auf die ſegensreiche Tätigkeit des Vereins für Erholungsurlaub, der alljährlich einer ſehr großen Anzahl Kinder unentgeltlich Ferien vermittle. Der herzlichſte Dank gebühre den Männern, die dieſes charitative Werk trotz aller Parteigegenſätze durch namhafte Beiträge unterſtützten. Str. Böttger konſtatiert, daß er auf die Mitarbeit aller Parteien und aller privaten Wohltätigkeitsvereine rechnen muß und bemerkt: Ich habe es mit Freuden begrüßt, daß der Heuberg für den Erholungsurlaub der Kinder hergerichtet wurde Bedauert habe ich aber die maßloſe Kritik gegen den Heuberg, auf die es zurück⸗ zuführen iſt, daß bei dem erſten Transport nahezu 200 Kinder nicht erſchienen ſind, obwohl ſie vorher für den Heuberg eingekleidet wurden. Weiterhin wendet ſich der Redner gegen eine Reihe un⸗ richtiger Darlegungen der Frau Str. Maue. Ueber die Art der Veranſtaltung der Mannheimer Kinderhilfe kann man zweierlei An⸗ ſicht ſein. Jedenfalls aber darf man die gute Abſicht des Zwecks nicht vergeſſen. Bei der Beurteilung der Frage eines Erholungs⸗ urlaubs iſt nicht die ſoziale Stellung des Vaters, ſondern das Urteil des Arztes maßgebend. Nach dieſer Richtung kann man beruhigt ſein. Stadtſchularzt Dr. Stephani verbreitet ſich vom Standpunkt des Schularztes über die Vorlage. Seinen Ausführungen iſt zu ent⸗ nehmen, daß er ſich zunächſt von den Lehrern ein Verzeichnis der⸗ jenigen Schüler geben ließ, die nach Anſicht des Lehrers erholungs⸗ bedürftig ſind. Des weiteren ließ er ſich diejenigen Schüler bezeich⸗ nen, die nach Anſicht des Lehrers keiner Erholung bedürfen. Trotz⸗ dem wurden alle Kinder unterſucht und das Reſultat der ärztlichen Unterſuchung dem Rektorat mitgeteilt. Die Organiſation der Lehrer bei der Quäkerſpeiſung hat ſich gut bewährt. Redner tritt ſodann dem Einwurf entgegen, als ob die Eltern zu ſpät von dem Abtrans⸗ port der Kinder verſtändigt wurden. Alle Eltern, deren Kinder jetzt oder im Laufe des Jahres zur Erholung kommen, wiſſen dies ſchon ſeit Oſtern. Für den nächſten Transport ſind die Anmeldungen am 17. ds. hinausgegangen, bis heute ſind nur wenige beantwortet wor⸗ den. Der Heuberg war für uns die Rettung aus der Not. Beim Heuberg iſt alles da, wie gegeben. Die Erfahrungen, die mancher auf dem Heuberg oben gemacht hat, können perſönlich nicht gerade angenehm geweſen ſein. Für eine geſunde Entwicklung und körper⸗ liche Ertüchtigung f‚ aber auf dem Heuberg ungeheuer viel geleiſtet worden. Die Schaffung dieſes Kindererholungsheimes auf dem Heuberg iſt vorbildlich für ganz Deutſchland geworden. Zwei Kinder hatten ſtarkes Heimweh bekommen und als der Arzt die Mannheimer Kinder fragte, wer mit nach Mannheim zurück wolle, meldeten ſich noch einige, ſodaß es im ganzen 8 Kinder wur⸗ den, die heim wollten. Redner erſucht am Schluſſe ſeiner ausführ⸗ lichen Darlegungen, das Jugendamt in ſeinen Beſtrebungen zu un⸗ terſtützen. Gtw. Frl. Gulden iſt erſtaunt darüber, daß die Mannheimer in Gegenſatz zu Frau Sty. Blaſe nicht wiſſen ſollten, daß es auch böſe Kinder gibt. Dieſen Mannheimern muß die Binde von den Augen genommen werden. Es iſt dies ſchmerzhaft, aber es muß doch geſagt ſein. Str. Schwarz freut ſich über das Eingeſtändnis des Str. Böttger, daß auch er nur mit Waſſer kochen kann und polemiſiert ſodann gegen die Ausführungen einer Anzahl von Rednern, insbe⸗ ſondere inbezug auf die private Wohltätigkeit. Redner regt an, die Frage der Winterkuren auf dem Heuberg genau zu prüfen. Stv. Herkel(Soz.) wendet ſich gegen den Vorredner über deſſen Kritik des Heubergs. Redner wird in ſeinen Darlegungen vonſeiten der U. S..⸗Fraktion wiederholt durch Zwiſchenrufe un⸗ terbrochen. Die Lehrerſchaft ſteht nicht 1— Standpunkt, daß ſie bei der Auswahl der Kinder das erſte Wort haben will. Als Lehrer der Mannheimer Kinder muß er Proteſt erheben gegen die Art, wie Stv. Frl. Gulden das Verhalten der Mannheimer Kinder in den Ferien darſtellte. Er konſtatiere das Gegenteil und ſtellt feſt, Verhalten der Mannheimer Kinder rühmlich hervorgehoben wird. Str. Kuhn befaßt ſich mit den Vorwürfen des Str. Schwarz über die katholiſche Kirche und entgegnet, daß eine große Anzahl von Angehörigen der U. S. P. wohl die Unterſtützungen der charita⸗ tiven Vereine annehme, auf der anderen Seite dagegen fortgeſetzt Vorwürfe gegen dieſe Vereine erheben. Stv. Dr. Nerlinger(Deutſchnat.) erklärt, daß ſeine Frak⸗ tion von ganzem Herzen für die Vorlage ſtimme und ſich freue, daß einer großen Anzahl Kinder die Annehmlichkeiten des Ferien⸗ urlaubs zuteil wird. Frau Str. Maue iſt mit parteipolitiſcher Häß⸗ lichkeit an die Vorlage herangetreten. Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig angenommen. Um 7 Uhr ſtellten die Vertreter der Preſſe ihre Tätigkeit als Berichterſtatter ein. Wie wir erfahren, wurde der nächſte und letzte Punkt der Ta⸗ gesordnung„Außerordentliche Maßnahmen im Voranſchlag 1920/21“ nach kurzer Debatte einſtimmig angenommen. Schluß der Sitzun .30 Uhr. 250 8 9 5 Betrachtungen über die geſtrige Bürgetausſchußſizung. Die Zeiger der Uhr des Sitzungsſaales ſtanden auf 7, als das Kollegium zur Abſtimmung über ein ſegensreiches Liebeswerk ſchritt und einſtimmig 1224 300 M. aus Voranſchlagsmitteln zur Durch⸗ führung einer umfaſſenden Fürſorge für erholungsbedürftige Kinder genehmigte. Ueber drei Stunden mußte man ſich vorher dar⸗ über unterhalten. Schuld an den endloſen Erörterungen war die Stadträtin Maue, die ſich in der bekannten demagogiſchen Manier der Unabhängigen in maßloſen Uebertreibungen erging. Ehe Frau Maue, eine zweite Klara Zetkin, ihre wohlvorbereitete, im Manu⸗ ſkript vorliegende Rede begann, machte der Obmann des Stadtver⸗ ordnetenvorſtandes, Herr Pfeiffle, einige Bemerkungen über die Vorlage, mit der man eine Kriegsſchuld einlöſe. Er wies kurz auf die Notwendigkeit der Hilfsaktion hin und bedauerte, daß ſelbſt die badiſche Regierung der Milchpreisſteigerung nicht geſteuert habe, durch die die Unterernährung der Mannheimer Kinder geſteigert worden wäre. Er vergaß aber auch nicht zu rügen, daß mancher geſunde Erwachſene hinten herum Milch bezogen und dadurch die Ration für die Kinder geſchmälert hat. Als er allen denjenigen den Dank des Kollegiums abſtattete, die bisher in der menſchenfreundlich⸗ ſten Weiſe Mannheimer Kinder bei ſich aufgenommen haben, vor allem der Schweiz und der Firma Lanz, fand er lebhafte Zuſtim⸗ mung. Frl. Gulde ſprach alsdann namens der deutſchnationalen Fraktion ihre Zuſtimmung zu der ſtadträtlichen Vorlage, trotz der außerordentlichen Höhe der angeforderten Summe aus, weil in der Geſunderhaltung und in dem Geſundwerden der heranwachſenden Großſtadtjugend eine der heiligſten Aufgaben der Städte erblickt werden müſſe. Bedenken hatte die Rednerin nur wegen der außergewöhnlich hohen Aufwendungen für Bekleidung und wegen der ganz geringen Elternbeiträge zu den Kurkoſten, die noch nicht einmal 10 Proz. des Geſamtaufwandes ausmachen. Wenn die Rednerin der nicht rechtzeitigen Benachrichtigung der Eltern die Schuld beimaß, daß nahezu 200 Kinder zum erſten Transport auf den Heuberg nicht auf dem Bahnhof erſchienen, ſo iſt ſpäter hier⸗ wegen die nötige Aufklärung gegeben worden. Recht begrüßens⸗ wert iſt die Anregung, Nähkurſe für weibliche Erwerbsloſe zu ver⸗ anſtalten, in denen die Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke für die Heubera⸗ kinder hergeſtellt werden. Wenn Frl. Gulde ferner den Wunſch ausſprach, daß auch die Lehrerſchaft bei der Auswahl der Kinder gehört wird, ſo iſt dazu zu bemerken, daß im Verlaufe der Aus⸗ ſprache feſtgeſtellt wurde, daß wenigſtens die Oberlehrer die Liſten zu Geſicht bekommen haben. Es wird aber trotdem aut ſein, daß des Bürgerausſchuſſes auch der Klaſſenlehrer einen Einblick in dieſe Liſten bekommt, weil er am beſten die einzelnen Kinder kennt. Wenn Frl. Gulde weiter behauptete, daß der Ruf der Stadt Mannheim durch die Entſendung der Kinder notgelitten habe, weil nicht die nötige ſorgfältige Aus⸗ wahl getroffen worden ſei, ſo rief ſie damit den Widerſpruch des mehrheitsſozialiſtiſchen Stadtv. Herkel hervor, der in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Rektor der Volksſchule feſtſtellte, deß nach ſeinen Erfah⸗ rungen das Verhalten der Mannheimer Kinder im Vorſahre in Winterkaſten ſo vorbildlich geweſen ſei, daß man in dieſem Jahre wieder Kinder angefordert habe. Richtig wird trotzdem ſein, daß die Erziehung manches Kindes zu wünſchen übrig läßt. Es iſt in den Kriegsjahren in dieſer Beziehung viel verſäumt worden. Es ſchadet deshalb nichts, daß die Rednerin den Appell an die Eltern richteke, auf die zur Verſendung kommenden Kinder mahnend und belehrend einzuwirken, damit ihre Aufführung der Stadt Mannheim zur Ehre gereicht. Frau Haußer, welche ſich namens der demokratiſchen Frak⸗ tion zu der Vorlage ebenfalls in zuſtimmendem Sinne äußerte, ſprach der Amerikahilfe ihren beſonderen Dank aus und würdigte die Verdienſte der Schularztſtelle und des Jugendamtes, welche bei der Organiſation der Kinderhilfe eine rieſige Arbeit geleiſtet hätten. Herr Dr. Mo erike, der Führer der Zentrumsfraktion, ſtellte feſt, daß man gern willens ſei, den durch die Vorlage gewieſenen neuen Weg einzuſchlagen, wenn er finanziell auch noch ſo beſchwerlich ſei. Herr Pfeiffle habe vollkommen recht, wenn er ſage, daß eine Kriegs⸗ ſchuld einzulöſen ſei. Neben der Bekämpfung der Armut müſſe die Fürſorge für die Jugend eine der bedeutendſten Aufgaben der Stadtverwaltung ſein. In dem Vorgehen der Quäker erblickt Herr Moekel, der ſich dem Danke für dieſe großzügige Fürſorge anſchloß, das erſte Anzeichen der Völkerverſöhnung. Der Redner gab dann eine ſehr beherzigenswerte Anregung, die mit der Vorlage aller⸗ dings nur recht loſe in Zuſammenhang ſtand. Er ſtreifte kurz die Zuſtände, die ſich im Neckarſtrandbad entwickelt haben. Mit Schrecken höre und leſe man täglich von Unglücksfällen durch Er⸗ trinken. Wir gehen mit dem Redner völlig einig, daß die Zuſtände, wie ſie jetzt beſtehen, unhaltbar ſind. und daß eß die Pflicht der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden iſt, hier ſofork energiſch einzu⸗ greifen. Der Badebetrieb muß in irgend einer Weife organiſiert und zum mindeſten eine Einrichtung geſchaffen werden, welche Un⸗ glücksfälle durch Ertrinken verhütet. Ueber das, was Frau Stadt⸗ rat Maue nunmehr in großer Breite vorbrachte, können wir uns kurz faſſen. Es genügt, wenn wir feſtſtellen, daß die Vertreterin der Unabhängigen im Stadtrat ſich durch die maßloſe fanatiſche Art, in der ſie ihre Ausführungen kleidete, am meiſten ſelbſt ge⸗ ſchadet hat. Durch derartige Hetzreden wird das einträchtige Zuſam⸗ menarbeiten, das bei einem Liebeswerk, wie der Kinderhilfe, un⸗ bedingt notwendig iſt, nicht gefördert. Nach der Anſicht der Frau Maue iſt die bürgerliche Geſellſchaft einzig und allein ſchuld an dem heutigen Kinderelend. Die Vorlage ſei weiter nichts als ein Reſume der Kataſtrophenpolitik der kapitaliſtiſchen Geſellſchaft. Bei einer derartigen verwirrten und verkehrken Auffaſſung der Dinge darf man ſich nicht darüber wundern, daß die Rednerin die Viebestätigkeit privater Kreiſe und Vereinigungen in abſtoßender Weiſe herabwürdigte. Nach ihrer Anſickt iſt dieſe Liebestätigkeit nichts anderes als die Mildtätigkeit barbariſcher Beſtien. Man kenn nur in die Pfufrufe einſtimmen, die nach dieſer redneriſchen Leiſtung im Saale erſchollen. Nur die ſoziale Revolution kann, wie Frau Maue meint, eine radikale Umwälzung in dem ſetzigen Elend im Allgemeinen und in dem der Kinder im Beſonderen bringen. . Der Zentrumsſtadkrat Kuhn trat der ultraradikalen Stadträtin in eindrucksvoller Weiſe entgegen, indem er feſtſtellte. daß die Stadtverwaltung garnicht in der Lage geweſen wäre, das zu leiſten, was bisher geleiſtet worden iſt, wenn die charitativen Vereine aus⸗ geſchaltet worden wären. Die Stadt muß heute im Durchſchnitt für jedes Kind, das ſie zur Erholung aufs Land ſchickk, 354 Mark aufwenden, während das Kind, welches durch Vermittlung des Charitasverbandes untergebracht wird, nur 45 Mark koſtet. Frl. Rigel unterſtrich mit Würde und Nachdruck die Ausführungen ihres Fraktionskollegen, wobei ſie ſich vor allem gegen den immer wiederkehrenden Vorwurf der Radikalen wandte, daß das deutſche Volk mit Ausnahme der Unabhängigen für die Folgen des ver⸗ lorenen Krieges verantwortlich zu machen ſei. Sehr beherzigens⸗ wert iſt die Anregung der Rednerin, für dieſenigen Kinder, die daheim bleiben müſſen, durch Schoffung von Spielplätzen und durch beſſere Ausſtattung der vorhandenen durch Sandhaufen. Schaukeln etc. zu ſorgen. Man muß den Kindern, die nicht die Seanungen der Sommerfriſche genießen dürfen, unbedingt eine kleine Entſchädi⸗ gung für den Ausfall bieten. Frau Blaſe, die Sprecherin der Mehr⸗ heitsſozialdemokratie, konnte nicht mehr viel Neues ſagen. Sie ſprach ihre Freude über die Quäkerſpeiſung aus und verwahrte ſich dagegen, daß die Mannheimer Kinder ſich unter fremden Leuten ungezogen benommen haben. Weiter weſentlich abgeſchwächt wurden die Ausführungen der Frau Maue durch die Darlegungen des Stadtraks Boettger, dem die Kinderhilfe unterſteht. Tabei iſt das Eingeſtändnis doppelt u unterſtreichen, daß er ſchon in den erſten Monaten nach der Uebernahme ſeines dornenvollen Amtes einſehen mußte, daß auf dem Nathaus mit Waſſer gekocht werden müſſe. Er ſei herzlich froh, daß es ihm gelinge, ſeine Tätigkeit wenigſtens einigermaßen ſozialiſtiſch zu befruchten. Das iſt die Erfahrung, die alle Oppo⸗ ſitionsleute machen, wenn ſie auf einen Poſten geſtellt werden, der praktiſche Arbeit erfordert. Herr Boettger ſtellte feſt, daß es ihm ohne die Mitarbeit der verſchiedenen Parteien und privaten Kreiſe nicht möglich geweſen ſei, die Vorlage zuſtande zu bringen. Ohne die Wohlfahrtsvereine wäre die Vorlage überhaupt nicht ge⸗ ſchaffen worden, weil wir in Zeitverhältniſſen leben, in denen man auf die Mitwirkung der verſchiedenen privaten Wohlfahrtsefn⸗ richtungen nicht verzichten kann. Da hatte Frau Maue eine Ab⸗ fuhr, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig ließ. Sehr energiſch nahm ſich Herr Voettger des Heuberges an. Nur der maßloſen Kritik gegen dieſe aroßartige Kindererholungsſtätte ſei es zuzuſchreiben, daß beim erſten Transport nahezu 200 Kinder nicht am Bahnhof erſchienen. Bezeichnenderweiſe befand ſich da⸗ runter eine ganz anſehnliche Anzahl ſolcher Kinder, die vom Jugend⸗ amt koſtenlos eingekleidet worden waren. Infolge der guten Er⸗ fahrungen, die man mit dem gar nicht mehr„militariſtiſchen“ Heu⸗ berg gemacht hat, denkt man ſogar daran, die Erholunaskuren den Winter über fortzuſetzen. Der Leiter der Schularztſtelle, Herr Medizinalrat Dr. Stephani, ſekundierte dem ſtadträtlichen Dezer⸗ nenten in der Verteidigung des Heuberges, der tatſächlich der Retter in der Not geweſen ſei, da dort alles bis ins Kleinſte vor · ganden war. Nach der Anſicht dieſes erfahrenen Arztes wird der Heuberg als Kindererholungsplatz vorbildlich für ganz Deutſchland werden. Herr Dr. Stephani aing etwas näher auf die Behauptung ein, daß 50 Proz. der Mannheimer Kinder tuberkulös ſind. Er hält die Zahlen, die bisher bekannt geworden ſind, für mehr oder minder problematiſch und erblickt die wirkſamſte Bekämpfung der Tuber⸗ kuloſe, die von jeher eine Volksſeuche geweſen iſt, in kräftiger Er⸗ nährung und geſunder Luft. Auch Herr Dr. Nerlinger, der in der Vorlage nur den Anfang in der Fürſorge für die Mannheimer Kinder ſieht, hält die hugieniſche Bekämpfung der Tuberkuloſe für viel wichtiger als die Krankheitsbekämpfung. Stadtrat Schwar z ſprang zum Schluß ſeiner von allen Seiten angegriffenen Kollegin zwar hilfreich bei, konnte aber mit ſeinen echt„unabhängigen“ Aus⸗ führungen bei allen einſichtsvollen Zuhörern keinen Eindruck er⸗ zielen. Ein unſchöner Angriff auf die Firma Lanz, die ihr groß· artiges Erholungsheim in Sandtorf der Stadt zur Verfügung ge⸗ ſtellt hat, zeigte ſo recht das tiefe Niveau, auf dem ſich die unab⸗ hängigen Gedankengänge bewegen. Den Mut zur Ablehnung der Vorlage fanden die Unabhängigen nicht, den ſie nach ihren demo⸗ gogiſchen Ausführungen haben mußten, ſie ſtimmten geſchloſſen da⸗ für und ſo kam ein einſtimmiges Votum zuſtande, das einzig er⸗ 125 an dem Verhalten der radikalſten Gruppe des Bürger⸗ ausſchuſſes. Bei der Vorlage über die Beteiligung der Stadtaemeinde au zu gründenden gemeinnützigen Gefellfchaft zur 84 ———— S ů ů—————— —— ——— eee ee — —' ——— —— ee 2. Seite. Nr. 318. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitftag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 21. Juſi 1920. ſchaffung von Bauſtoffen ſtimmten die demokratiſche, deutſchliberale und deutſchnationale Fraktion dagegen, weil ſie der Anſicht ſind, daß die Stadtverioaltung durch den freien Handel viel beſſer und billiger mit Bauſtoffen verſorgt werden kann, als durch eine Geſellſchaft, die zudem bei dem geringen Betriebskapital zur Einflußloſigkeit auf dem Bauſtoffmarkt verurteilt iſt. Um 7 ÜUhr ſtellte die Preſſe ihre Tätigkeit ein. Wir können infolgedeſſen nur auf Grund von Erkundigungen mitteilen, daß die letzte Vorlage, die 904 750 Mark für außerordentliche Maßnahmen anforderte, die vor Feſtſtellung des Haushalts für 1920/21 notwendig werden, na elwa halbſtündiger Debatte einſtimmig genehmigt wurde. Sch. Nus Staòͤt und Land. Das Juſchußbedürfnis des Nationaltheaters. Die Theaterkommiſſion hat der Feuilletonredaktion der „Irkf Ztg. auf Anfrage folgende Antwort zukommen laſſen: Der im Januar ds. Is. von den ſtädtiſchen Kollegien genehmigte Etat des Mannheimer Nationaltheaters für 1920⸗21 ergibt ein Zu⸗ ſchußbeedürfnis der Stadtgemeinde von 1 343 000 M. Durch die ſeit Januar 1920 eingetretene erhebliche Mehrung der Ausgaben ergab ſich die Notwendigkeit der Aufſtellung eines Nachtrags⸗ etats, der, ſobald ſeine Zahlen feſtſtehen, dem Stadtrat und Bürgerausſchuß unterbreitet wird. Die Möglichkeiten der Herab⸗ ſezung der ſicher zu erwartenden bedeutenden Meh⸗ rung des Zuſchußbedürfniſſes konnten in der Theater⸗ kommiſſion noch nicht erörtert werden. Hulkanus-Konſerven. Von zuſtändiger Seite wird der„Karlsruher Zeitung“ ge⸗ ſchrieben: Die bekannte Angelegenheit der Firma Hurtanus und Cie in— Lieferung von Pferdefleiſch⸗Kon⸗ ſerven an Stelle von Rindfleiſch⸗Konſerven an den Kommunalver⸗ band Mannheim⸗Stadt—, die im April ds. Is. in weiten Kreiſen der Bevölkerung von Mannheim Beunruhigung hervorgerufen hat, wird nunmehr nach Abſchluß der Erhebungen das Strafgericht be⸗ ſchäftigen. Die Staatsanwaltſchaft Mannheim hat gegen die für die Lieferung verantwortlichen Perſonen Anklage wegen Be⸗ trugs und Vergehens gegen das Geſetz betreffend die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau vor der Strafkammer erhoben. Friedrichspark⸗Opern⸗Abend. Veranlaßt durch den ſehr guten Beſuch des letzten Sonder⸗Konzertes, gibt Kapellmeiſter Becker morgen Donners'tag einen Opern⸗Abend, bei dem ausſchließlich deutſche Opern zum Vortrage gelangen. Pplizeibericht vom 21. Juli 1920. Erſchoſſen wurde geſtern abend auf dem Wege von Kirch⸗ — 4 25 nach Lampertheim der auf dem Hofgut Kirchgarts⸗ auſen beſchäftigte 14 bis 15 Jahre alte Friebrih Jakob von Lampertheim. Der Täter iſt noch unermittelt. Unterſuchung iſt eingeleitet. Tot aufgefunden wurde geſtern nachmittag in einer Küche des Hauſes 1 6, 20 ein 28 Jahre altes lediges Denſtmädchen von Mönchberg.⸗A. Herrenberg. Die Todesurſache konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Unterſuchung iſt im Gange. Mannheimer Strafkammer. § Strafkammer IV. Vorſitzender Landgerichtsrat Hol⸗ zenthaler. Schieber, von denen einer den Andern über den Löffel bar⸗ bierte, tanden in den Perſonen des Schloſſers Adolf Kölſch, des Schloſſers Willi Kröll und des Schreiners Friedrich Grimm vor den Schranken. Kölſch verkaufte Tabakwaren zu übermäßigem Preiſe an den noch nicht genug gewürfelten jungen Gröll, der ſie an Grimm weiterperkaufte. Grimm ſetzte die Ware ab, bezahlte aber nicht, ſondern legte einen Schein vor, die Ware ſei beſchlag⸗ nahmt worden. Unterſchrieben war der Zettel: Schutzmann Jung. Orimm wurde zu 7 Monaten, Kölſch zu 3 Wochen Gefängnis, Gröll zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt. In der Nacht vom 8. zum 9. Oktober vor. Is. wurden aus der Lagerhalle der Firma Neu in Weinheim Felle im Werte von 10 000 Mark Erſt ein halbes Jahr ſpäter kam Licht in die Sache. Eine Frau, die mit dem Taglöhner Philipp Held, obwohl dieſer dverheiratet iſt, zärtliche Beziehungen unterhalten aber ſchließlich von Held aufgegeben worden war, hatte aus ache den bisherigen Galan angezeigt, daß nach ſeinen Reden er für den Diebſtahl in Betracht komme. Außer Held waren heute angeklagt die Arbeiter Lorenz Spielmann und Georg Wetzel, die aber heute freigeſprochen wurden. Held, der wegen einer andern Geſchichte erſt am 23. Juni ds. Js. von der Strafkammer zu einem Jahre Gefängnis verurteilt worden war, erhielt heute eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren 4 Monaten Zuchthaus. Einen Hund im Werte von 1000 Mark entführte der Arbeiter Friedrich Wiegan d und verkaufte ihn in Heidelberg, wobei er eine gefälſchte Beſcheinigung über ſein Eigentumsrecht an dem Hunde vorlegte. Der Dieb wurde zu 4 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt, ein üngerer Bekannter von ihm, der beim Verkauf„ſchmuſte“, bekam 1 Monat ab. Ein eigentümlicher Bahnunfall ereignete ſich unlängſt an der Rampe beim Uebergang der Elektriſchen(O...) bei Weinheim. Ein Bauer war mit einem Pfuhlfaß eben einem entgegenkommen⸗ den Zuge ausgewichen, als ſein Fuhrwerk von einem von hinten um Tode Albert von Kellers. Mit Albert von Keller iſt eine der letzten jener bedeutenden Malerperſönlichkeiten dahingegangen, die München im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts zu jener viel gefeierten deutſchen„Kunſtſtadt an ſich“ machten. Die Welt romantiſchen und großzügigen Künſtler⸗ lebens, die Paul Heyſe in ſeinem Roman„Im Paradieſe“ feſtge⸗ halten, lebte noch fort in der ritterlich⸗eleganten, von einer Atmo⸗ ſphäre der Begeiſterung und Schönheit umfloſſenen Erſcheinung dieſes Malers anmutiger Frauen und phantaſtiſcher Szenen. Wie ſo man⸗ cher„Urmünchner“ ward Keller nicht in München geboren, kam aber bereits mit 10 Jahren hier auf die Schule. Er ſollte Jura ſtudieren, aber ſein beweglicher Geiſt intereſſierte ſich für alle mög⸗ lichen anderen Dinge, ſo auch für Technik und Maſchinenbau, ein Gebiet, auf dem er es ſo weit brachte, daß er ſogar eine Medaille für die Erfindung einer Ueberſetzungsdrehbank erhielt. Doch drängte es den Jüngling immer mehr zur Malerei, und ſo wurde er auf der Kunſtakademie Schüler Ramberges, trat aber bald auch in Beziehungen zu Schwind, Piloty und Lenbach, deren Einflüſſe ſich in ſeiner Kunſt bemerkbar machen. Anfangs der 70er Jahre erringt er ſeine erſten künſtleriſchen Erfolge, und zwar iſt es bald die Dar⸗ ſtellung eleganter Frauen in reichem Interieur, die ihm in ſeinem 1873 entſtandenen, der Münchner Pinakothek gehörigen„Chopini“ zum Ausdruck kommt und ſeitdem einen wichtigen Beſtandteil ſeines Schaffens ausmacht. In der Feinheit und Grazie der Malerei, in der ſeeliſchen Anmut der Frauenfiguren ſteht er dem feinen Belgier Stevens nahe und hat in dieſen Frühwerken vollgültige Meiſter⸗ werke geſchaffen. Anfangs der 8ber Jahre führte ihn dann eine ita⸗ lieniſche Reiſe zu Schilderungen antiken Lebens, und dann zieht ihn eine inner⸗ Neigung auf das Gebiet des Ueberſinnlichen, der Hypnoſe und des Spiritismus, das damals ſo viele, im Anſchluß an die Arbeiten von Schrenk⸗Noſtiz und Carl du Prel, beſchäftigte. Schon in der„Auferweckung von Jairi Töchterlein“(1886) macht ſich dieſes viſionäre Element bemerkbar, und der Künſtler iſt ihm treu geblieben bis zu ſeinen Darſtellungen der bekannten Schlaftänzerin Madeleine. Folgerichtig wurde er durch dieſe Beſchäftigung mit den Rätſelfragen des Jenſeits zu religiöſen Stoffen geführt, die er in dieſer ſeiner ſog.„Geiſterperiode“ vielfach behandelt hat. Nebenher aber ging immer die Beſchäftigung mit dem Porträt, und im Frauenbildnis hat er wohl ſein Beſtes geleiſtet. Er wußte der Körperſchönheit der Frau einen Zauber des Ueberirdiſchen zu verleihen. Nie aber hat ſich Keller in ſeinem ſo überreichen Schaffen auf eine beſtimmte Richtung oder ein beſtimmtes Thema feſtgelegt. Wie er ſelbſt einmal in einem künſtleriſchen Bekenntnis, das er dem Katalog einer Geſamtausſtellung ſeiner Werke vorſetzte, erklärt hat, war ſein„ganzes von Jugend auf gehegtes Kunſtprinzip“ in dem Wort: Freiheit.„Freiheit in Handhabung und kommenden Zuge erfaßt und umgeworfen wurde. Sowohl der Bauer als der Wagenführer wurden des fahrläſſigen Fahrens an⸗ geklagt. Die Sache gegen den Bauern ſchwebt noch, der Wagen⸗ führer wurde vom Schöffengericht Weinheim zu einer Geldſtrafe von 50 Mark verurteilt. Heute war über ſeine Berufung zu be⸗ finden. Er wurde freigeſprochen, da das Gericht ein ſtrafbares Verſchulden nicht für erwieſen erachtete. Vert:.⸗A. Dr. Schindler. Die Senkung der Preiſe. 2 Oos, 20. Juli. Unter dem Vorſitz des Amtsvorſtandes Herrn Geh. Oberregierungsrat Freiherrn von Reck aus Baden⸗Baden hat geſtern abend im hieſigen Schulhauſe eine Beſprechung ſtattge⸗ funden, an der die Bürgermeiſter des Bezirks, viele Landwirte, Ver⸗ treter des Stadtrats Baden⸗Baden, Vertreter der Arbeiterſchaft und Verbraucher teilnahmen und in welcher die Frage des Preis⸗ abbaues im allgemeinen behandelt wurde und die Frage des Milchpreiſes im beſonderen, denn im Landbezirk Baden fordern die Landwirte, trotzdem faſt im ganzen Lande das Liter Milch für .20 M. abgegeben wird, noch immer.50 M. für den Liter. Die Ausſprache war eine ſehr ausgedehnte. Einig war man ſich darüber, daß mit dem Preisabbau begonnen werden müſſe und zwar nicht nur bei den landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen, ſondern bei allen Bedarfsartikeln. Geſtritten wurde nur darüber, wo zuerſt angefangen werden ſolle. Bezüglich der Herabſetzuna des Milch⸗ preiſes wurde eine Einigung vorläufig nicht erzielt, denn wenn auch verſchiedene Landwirte die Anſicht vertraten, daß man auf.20 M. heruntergehen könne, hatten andere doch wieder erhebliche Bedenken dagegen. Schließlich einigte man ſich dahin, gleichwie in Baden⸗ Baden und vielen anderen Städten und Orten eine Kommiſſion zu bilden, welche ſich mit der Frage des Preisabbaues zu beſchäftigen hat und die durch zwei ihrer Mitglieder in der ſchon beſtehenden Baden⸗Badener Kommiſſion vertreten ſein ſoll, damit beide einheitlich zuſammenorbeiten können. Aus Starkenburg, 19. Jult. Die Senkung der Lebens⸗ mittelpreiſe hat jetzt weitere Forife ritte In den verſchie⸗ denen Gemeinden und Städten haben die Kommiſſionen, ſo in Heppenheim a.., mit den Vertretern der verhandelt, die ſich bereit erklärten, den Preis für die Frühkar⸗ toffeln auf 25 Mark für den Zentner zu ermäß gen. Der Reichsmindeſtſatz für Spätkartoffeln wurde als zu hoch bezeichnet. Es ſoll dafür ein nicdrigerer Preis eingeſetzt werden. Der Ver⸗ kaufspreis eines GEies wurde auf eine Mark feſtgeſetzt. Der Preis für grüne Stangenbohnen im Kleinhandelsverkauf auf 30 Pfennig.— Die Wagner gewährten einen Nachlaß von 159%. Brandkataſtrophe im Schwarzwald. Vernichtung des Sägewerkes der Firma J. Himmelsbach. Jreiburg i.., 20. Juli. Wolff.) Seit heute Nachmittag 2 Uhr brennt das große Sägewerk der Firma J. Him⸗ melsbach im Hölzlebruch bei Neuſtadt im Schwarzwald, welches bereits zum größten Teil zerſtört iſt. Die Gebäude und Schuppen ſind gleichfalls niedergebrannt, auch die großen Holz⸗ vorräte ſind dem Feuer zum Opfer gefallen. Bis zur Stunde iſt es noch nicht gelungen, des Feuers 7 zu werden, das auf das angrenzende Sägewerk Stier überzugreifen droht. Der Schaden beläuft ſich bereits auf mehrere Millionen. Jreiburg i.., 20. Juli. Zu dem Brande wird weiter berichtet, daß die Häuſer auf der anderen Straßenſeite ſehr ſtark in Mit⸗ leidenſchaft gezogen ſind. Zum Teil ſind ſie niedergebrannt. Die Bemühungen der Feuerwehr, den Brand einzudämmen, ſchei⸗ nen nicht Erfolg gehabt zu haben; wenigſtens läßt die Unter⸗ brechung der Fernſprechleitungen darauf ſchließen, daß der Brand ſich weiter ausdehnt. Ddie Urſache des Brandes iſt bisher noch nicht bekannt. Kommunales. * Pforzheim, 17. Juli. Der Bürgerausſchuß bewilligte in ſeiner jüngſten Sitzung zur Verbilligung des Gaspreiſes für Be⸗ dürftige einen dritten Vierteljahrskredit von 80 000 Mk. Vom Liegen⸗ ſchafts⸗ und Betriebsvermögen ſoll für das Rechnungsjahr 1920⸗21 von je 100 Mk. Steuerwert eine Umlage von 108 Pfg. erhoben werden. Das ehemalige Hotel Oehlert wird von der Stadt ſamt Inventar zum —7 von 460 000 Mk, erworben. Die Inſtandſetzung der Bühne des Saal⸗ aus erfordert 25 000 Mk. In Rückſicht auf die noch längere Zeit dauernde Kohlenknappheit ſoll die an Stelle der Gasbeleuchtung getretene elektriſche Straßenbeleuchtung weiter ausgebaut werden, wofür 150 000 Mk. erforder⸗ lich ſind. Die Errichtung einer ſechsklaſſigen Realſchule, die teils im Oberrealſchulgebäude, teils in Volksſchulräumen untergebracht werden ſoll, erfordert für Lehrmittel und kleinere Umbauten den Betrag von 90 000 Mk. Für die Elektrolytchloraulage im Gröſſel⸗ tal zur Entkeimung des Waſſers wird ein Nachtrag von 75 000 Mark genehmigt. Neben anderen Vorlagen, die bis auf die ſtädtiſche Be⸗ ſoldungsvorlage und die Einführung von Kinderfahrſcheinen auf der Straßenbahn erledigt wurden, ſetzte der Bürgerausſchuß die Aufwandsent⸗ ſchädigung für Stadträte auf 2400 Mk. feſt mit der Einſchränkung, daß für jede verſäumte Sitzung ein Abweſenheitsgeld von 40 Mk. abgezogen wird Nus dem Lande. * Schluchberg bei Eppingen, 16. Juli. Aus dem Wohnwagen eines fahrenden Schirmflickers wurden von einem Unbekannten 5000 Mar' geſtohlen. § Pforzheim, 16. Juli. Die Landesgrenze zwiſchen Baden und Württemberg bildet der Monbach, deſſen Bett im Jahre 1914 durch ein fürchterliches Unwetter ſchwer beſchädigt wurde. Während des Krieges konnte man nicht an die Regelung des Schadens denken, doch wurde im Auftrag der beteiligten Gemeinden— auf badiſcher Seite Neuhauſen, auf württembergiſcher Dennjächt, Liebenzell und Beherrſchung der Kunſt, in der Wahl des Gegenſtandes, in der Art der Bearbeitung, Freiheit gegenüber dem Geſchmack der Unverſtän⸗ digen, gegenüber der Beeinfluſſung durch Moden und Richtung, Freiheit durch Zurückweiſung kunſthändleriſcher Wünſche, unkünſt⸗ leriſcher Beſtellungen, mit einem Wort: Arbeit zur eigenen Freude und Rückſicht auf nichts als die Natur, unſere große Göttin oder — ie nachdem— Geliebte. An ihr und durch ſie allein können wir Künſtler werden. Sie zeigt uns alle Herrlichkeiten und Glückſelig⸗ keiten der Welt, und ſie führt uns in die Tiefen des Entſetzlichen und Grauenhaften der Erde und des armen Menſchengeſchlechtes. Nun heißt es, durch unermüdliches Forſchen und eiſerne Energie ſelbſt die tauſendfältigen Ausdrucksmittel zu finden, die uns in die glückliche Lage ſetzen, alles Geſchaute und Erlebte feſtzuhalten und ſelbſtändig, vorausſetzungslos eine eigene Sprache für ſedes Bild zu erfinden, ein neues Werk in die Welt zu bringen— ein Werk freien Willens. So denke ich mir die Entſtehung eines Kunſtwerkes. So habe ich ſie angeſtrebt.“ verhaeren über deutſche Schrifſtſteller. Die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung veröffentlicht einen Aus⸗ zug einer bisher unbekannten Unterhaltung K. G. Herwigs mit dem 1916 verſtorbenen belgiſchen Dichter Emile Verhaeren über deutſche Schriftſteller. So„reich“ und ſo„eigenartig“ ſind die Kenntniſſe des bei uns berühmten Ausländers von deutſcher Literatur, daß wir uns wieder einmal fragen müſſen, was die Kultur des Auslandes der unſrigen noch voraus hat? Denn auch die Kenntnis fremder Eiteraturen iſt Kulturbeſitz. „Man hat mir Luſt gemacht, außerhalb der Grenzen meines Vaterlandes mich umzuſehen und da bin ich mit Hilfe einiger Herren, die forſchten, auf einen Schriftſteller G. Asmuſſen ge⸗ ſtoßen. Das iſt vor allem ein Mann, der den Alkohol nicht liebt. Alſo würde er in Belgien nicht heliebt ſein, denn in meinem Vaterlande trinkt man und es trinken beſonders die Frauen vel. Aber es ſcheint, daß er in kleiner Gegend aufgewachſen iſt und ſich das Ziel der Kleinheit vor Augen ſetzte und danach handelt. Er erfreut die Menſchen. Er iſt von Schleswig⸗Holſtein u. arbeitet gerade ſo wie der Verfaſſer des„Jörn Uhl“, Guſtav Frenſfen. Ich habe dieſen natürlich längſt kennen gelernt. Asmuſſen ſoll ſich bei uns aufgehalten haben. Ich hätte auch ihn gern kennen ge⸗ lernt, genau ſo wie Fritz Uhde, den Maler, der uns hier gefällt, und wie Thomas Mann. Dieſer Schriftſteller hat bislang noch wenig geſchrieben iſt aber von einer Fülle der Ideen, des Muts, der Größe der Natürlichkeit, hit viel Intereſſantes, gute Themata und ich denke, er erfüllt alle ſeine Mitlebenden. Ich werde ihm ſchreiben. Auch Ludwig Thomas„Moral“ ge t uns. Ich habe auch Paul Heyſſe gezeſen und kenne die„Jugend“ von Max Halbe. Sie iſt das, was wir brauchen. Nehmen Sie dazu noch Monakam— durch die Kulturinſpektion Reutlingen ein Profekt ausgearbeitet, nach welchem das Bett des Monbachs die letzten 900 Meter von der Mündung in die Nagold aufwärts kor⸗ rigiert und von da der Abfluß durch eine Anzahl Geröllfänge zwecks Zurückhaltung des Geſchiebes geregelt werden ſoll. In einer im März ds. Is. abgebaltenen Beratung der beteiligten Ge⸗ meinden hat man dem Project zugeſtimmt und beſchloſſen, daß die Baukoſten gleichmäßig zwiſchen beiden Ländern geteilt werden ſollten. Die württembergiſchen Gemeinden rechnen für ihren Teil auf Unterſtützung des Staates, die ihnen denn auch von der zu⸗ ſtändigen Miniſterialabteilung mit 50 Prozent in Ausſicht ge worden iſt. Jetzt hat ſich auch der Bezirksrat Calw mit der An⸗ beſchäftigt und einen zehnprozentigen Zuſchuß zu den aukoſten bewilligt. X Fahr, 16. Juli. Die Bezirksbauinſpektion Offenburg hat li. „Lahr. Ztg.“ die ſofortige Einſtellung der Bauarbeiten am Realgymnaſiumsgebäude angeordnet, weil die vom Landtag genehmigten Baugelder erſchöpft ſind. Die am Bau de⸗ ſchäftigten 50 Maurer und Taglöhner wurden entlaſſen. Freiburg, 16. Juli. Die Arbeitgeber heben ihren Beſchluß, wonach die Schneidergehilfen nach dem Stück entlohnt werden ſollen, auf. Die Gehilfen nehmen die Arbeit wieder auf. Beide Parteien unterwerfen ſich der Entſcheidung des Schiedsge⸗ richts der Hauptvorſtände. )( Jurtwangen, 18. Juli. In Gütenbach brach der Stallboden im Hauſe des Albin Faller, ſodaß eine Kuh in den unteren Raum fiel. Der Beſitzer fand das Tier erwürgt vor. Pfalz, heſſen und Umgebung. 8 Speyer, 19. Juli. Ein guter Speyerer Bürgersſohn— ein hervorragender Bürger mit angeborenem Pfälzer utterwitz und ein paſſionierter Sänger— Herr Prokuriſt Iſidor Roos bei der irma Bernhard Roos, Schuhfabrit in Speyer, feiert am 28. Jul —5 goldenes Geſchäftsjubiläum. Ein vorbildlicher Pionier der Arbeit, dient der Jubilar der Firma, die im Jahre 1865 gegründet wurde, in unentwegter Treue und nie raſtender vorbildlicher Schaffensfreude. Wir wünſchen dem Jubilar, daß er noch lange Jahre ſeiner Firma erhalten bleibt. V Zwerbrücen, 20. Juli. Der Kommunalverband Zwei⸗ brücken⸗Stadt beginnt in dieſen Tagen mit der Ernte ſeiner Feldgemüſekulturen, die unter Leitung von Bezirksobſt⸗ baumwart Schönlaub auf einem über 80 Morgen umfaſſenden Gelände errichtet wurden. Tauſende und abertauſende von Kohr⸗ köpfen aller Art(Weißkraut, Blumenkohl, Wirſing, Rotkraut Kohl⸗ rabi) bedecken in ſchnurgeraden Anpflanzungen die langgeſtreckten Aecker, ebenſo verſchtedene Bohnen⸗ und Erbſenarten. Die muſter⸗ giltig bewirtſchafteten Anlagen, erſtmals 1917 errichtet, werden nunmehr bis in den November hinein die Bevölkerung der Stadt mit den ſo nahrhaften Gemüſeſorten verſorgen, wobei die Abgabe zu ganz billigen Preiſen erfolgt, die die der Wochenmärkte günſteg einwirkt. Die tauſende von Gemüſeſetzlingen, die zur Anpflanzung der Kulturen nötig waren, ſind ebenfalls auf eigens hergerichtetem Gelände herangezüchtet worden. Bemerkenswert iſt, daß in finanzieller Beziehung die Anlagen ſich trotz der niederen Preiſe der Erzeug⸗ niſſe wohl rentieren. Sportliche KRunödſchau. Das diesjährige große Tarnier des Mannheimer Lawn⸗ Tenunis⸗Klubs das erſte ſeit 1914, fand in der Zeit vom.—11. Juli ſtatt. Seider wurden die beiden erſten Tage verregnet, ſo daß ſich die Spiele über eine Woche hinzogen, und mehrere Schlußrunden nicht ausgetragen werden konnten. Es waren an 300 Meldungen eingelaufen; von auswärtigen Klubs war Darmſtadt ſehr zahlreich vertreten, dann noch vor allem Heidelberg und Ludwigshafen. Bei den Herrenſpielen zeigten ſich die Mannheimer in ſehr guter Form, beſonders Klopfer und Buß, ſo daß alle erſten Preiſe in Mannheim blieben. Sehr ſchöne Spiele brachte die Meiſterſchaft von Mannheim in den letzten Runden, beſonders die Schlußrunde Klopfer(Maunheim) gegen Daub(Darmſtadt), die Klopfer nach hartem 15 für ſich entſcheiden konnte. In dem Damen⸗Einzelſpiel zeig⸗ ten ſich die Ludwigshafener Spielerinnen ziemlich überlegen, ſo daß ſie die Schlußrunde unter ſich ausfechten konnten. Nachſtehend die Reſultate der Endſpiele der einzelnen Konkurrenzen: Herren⸗Einzelſpiel o. V. Klopfer ſchlägt Buß::6,:8, 6207 Daub ſchlägt Oppenheimer 11:9 zgz.) Klopfer ſchlägt Daub:6,:4,.:3. exren⸗Einzelſpiel o. V. für Akademiker. Bu 5 Kloos 61,:1; Waldeck—Händel 6·1,:2; Buß— Waldeck:4,:3. Herren⸗Doppelſpiel o. V. Klopfer—Oppenheimer ee e 6·8,:2; Buß—Waldeck: Daub—Schüler:4,:6; Klopfer —Oppenheimer: Buß—Waldeck o. Sp. Herren⸗Einzelſpiel m. V. Klaſſe A. Oppenheimer — 66%): Hummel(+ 15).2,:3; Buß(— 15%): Daub(— 15¼) 6˙2 igs: Buß: Oppenheimer o. Sp. Herren⸗Einzelſpiel m. V. Klaſſe B. Seubert 16N Simon(4.:1,:3; Euborn(—%): Daube(— 15¾):6,:1, 775; ee 5:1,:5. Herren⸗Doppelſpiel m. V. Buß— Waldeck(— 30);: Krebs—Krebs(—6):4,:3; Klopfer—Oppenheimer(— 40): Daub⸗ Schüler(—40).4, 623; Buß.—Waldeck: Klopfer—Oppenheimer o. Sp. Damen⸗Einzelſpiel m. V. Frau Haas(): Frl. Oppen⸗ 8al.—%):2,:1; Frl. Mittler(): Frau Geppert(—%) 6˙4,.:43 ee Haas:4,:5. erren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel m. V. Schlußrunde. 19 eeslee-15): Frau Bodenheimer—Buß(— 30) 426, Am nächſten Sonntag(25. Juli) erwartet der L. T. K. M. die Maun⸗ chaft des 8. K. 1880 Frankfurt, eines der ſpielſtärkſten deutſchen Klubs. ür Frankfurt ſpielen u. a. Frau Dr. Friedleben, Frl. Weihermann und Ganghofer, dann haben wir für eine Zeit nug.„Es iſt ſonderba, wieviel Heimaten man in der eliſchenn Sileralur indet.“(1)„Für die einen iſt ſie Maria Ebner⸗Eſchenbach, ür andere Ernſt Zahn, für die dritte Max Halbe und gzu haben Sie noch Peter Roſegger. Roſegger war, denke ich/ lmeiſter, aber er war es nicht ſo, wie ich es verſtehe, ſondern edel und frei, keiner, der mit einem Stock loszieht. Aber ich würde mich mit ihm ſicher nicht gut vertragen, dagegen äußerſt gut mit Mann, Halbe und Ganghofer. mit ihrem großen Kaul⸗ bach. Ich habe auch Roſeggers Bild geſehen und das ſagt mir, daß er, wie er es in einem Bande ja auch beſchreibt, Jahrzehnte lang mit dem Stock auf dem Rücken in einen Schulzimmer herum⸗ Toeee und böſe 21 die Jungens war. Ich könnte das nicg. ber er iſt intereſſant. Sie haben ja noch mehr ſolche. Z. B. Timm, Kroeger und den Bauern Chriſttan Wagner. Aber vor allem Roſegger Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Schülerkonzert Adolf Schmitt. Im Kaſinoſaale ver geſtern abend der Klavierpädagoge Herr Adolf Schmitt ſruge Lehrer an der Hochſchule für Muſik) ein gutbeſuchtes und erfolgrei 10 verlaufenes Schülerkonzert. Betty Eiſele, welche den Abend 5 5 dem erſten Saße der Beethovenſchen C⸗dur⸗Sonate eröffnete, iſt en muſikaliſches Talent. Sie ſpielte mit gutem Anſchlag, techniſch ſau ber, mit ſorgfältiger Phraſterung und geſchmackvoller Nuancierung ſowohl im wel ſomgclae als in Stücke von Hugo Reinhold, 1 Liſzt und zwei Kompoſitionen ihres Lehrers. In Mozarts Tag.· Preisgeſtaltun Fantaſie, ſowie Rondo brillante Op. 62 von Weber ließ ſich Wollenſchläger hören. Sie hatte geſtern keinen guten Das Tempo bei Mozart war allzu willkürlich, das Rondo von— überhaſtet und nicht völlig klar. Nach ihren früheren Leiſtungen weß man von der geſtrigen etwas enttäuſcht. Mit geſangsreichem Ton und muſikaliſchem Vortrag ſpielte Maya Hauſen zwei Stücke vo St. Heller, beſonders rhyhmiſch exakt die Tarantelle. Moar. Gerolds Spiel war noch etwas verzagt und nicht völlig 1 Aber im ganzen wurden die gewählten Aufgaben doch recht aug kennenswert gelöſt. Beſonderen Beifall fand die Ballſzene von len. P. Heller. Die Hörer ließen es an ermunterndem Beifall % Wiener Opereklenſpiele im Roſengarten. Heute ab uhr findet die lezte Aufführung der„Suppeſchen Operette„Bee caccio“ ſtatt. Morgen Donnerstag geht die populäre Operette„ in Cfardasfürſtin“ im Rahmen der„Wiener Dnerettenfpielegeſf⸗ Szene. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt Gretl Berndt, Soo bech. ler, Ludwig Herold, Rudolf Kurt, Hugo Steinherr und Otto Wan Die muſikaliſche Leitung hat Fritz Keßner, die Spielleitung Otto bek, der auch die Tänze einſtudiert. Hochſprung: 1. Fritz(Stuttgarter Kickers 1,70 Mtr.— Weitſprung: 1. Kreyes(Stuttgarter Sp.⸗Kl.) 28,2 Sek.— 110 Mtr.⸗Hürdenlaufen: —. achtbare Geſchwindigkeiten erzielt wurden: Die Ergebniſſe der einzelnen rttrwoch, ven 1. Julſt 1920. Maunheimer Generul · Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 318. die Herren Kreuzer und Sezeniſch, während Mannheims Mannſchaft durch Heidelberger Damen und Herren verſtärkt wird, ſodaß ſicher ſehr ſchöne And intereſſante Kämpfe zu erwarten ſind. W. Pferderennen. sr. Die Rennen zu Mühlheim—Duisdurg bringen am heutigen Schluß⸗ kage der dreitägigen Sommerveranſtaltung wiederum 3 Flach⸗ und 4 83 dernisrennen. Den Mittelpunkt bildet der Mühlheim—Duisburger Ver⸗ Anigungs⸗Preis von 30 000 Mark. Das 4000 Meter⸗Jagdrennen ſollte rigan de Coty nicht zu nehmen ſein. Auf den Plätzen erwarten wir ottalmünſter, Atlantie und Toborzo. Für die übrigen Rennen empfehlen Coliari, Roſengarten, Wellenſchaum, Markſcheider, Eiders Trumpf und Pankgräfin— Unſere Vorausſagen. 1. R. Caliari—Filmdiva.— 2. R. Roſengarten—Biedermann.— 3. R. Wellenſchaum—Thſchamalan.— 4. R. Markſcheider—Hamſter.— 5. R. Lorigan de Coty.—Rottalmünſter.— 6. R. Eiders Trumpf—Rumplertaube II.— 7. R. Pankgräfin—Tolmein. Radſport. sr. Radmeiſterſchaft von Berlin. Zum zweiten Male kam am Sonn⸗ 1ag, veranſtaltet von der Ortsgruppe Berlin der Deutſchen Radfahrer⸗ Union, die Straßenmeiſterſchaft von Berlin über 188 Km. vom Bahnhof Heerſtraße aus zur Entſcheidung. 52 den beiden Klaſſen für Geld und rtpreisfahrer ſtellten ſich von 65 Gemeldeten 61 dem Starter. Trotzdem die Fahrer ſehr unter der Hitze zu leiden hatten, trafen die erſten doch in inapp 6 Stunden wieder am Bahnhof Heerſtraße ein. Die Einzelergeb⸗ niſſe waren: Geldpreisfahrer: 1. Jacogy⸗Berlin(Fontinental⸗Reifen), 5 St. 42 Min.; 2. Girlow⸗Berlin 549200; 8. Stielow⸗Berlin.12:00; 4. Braeckow⸗Berlin Tg., 5. Geisdorf⸗Berlin 1 Lg. zurück.— Wertpreis⸗ fahrer: 1. Michael(Einzelfahrer—Weißenſee) 5 St. 49 Min.; 2. Wege⸗ ner(Süd⸗Weſt—Berlin):07; 3. G. Müller(Stern—Berlin) 6˙81: 4. G. Vogel(Saxonia—Dresden):88; 5. Buſch(Tuiſenſtadt—Berlin):87. sr. 100 Km.⸗Mannſchaftsſahren in Berlin. Der Gau 20 des Bundes Deutſcher Radfahrer veranſtaltete am Sonntag ſein alljährliches 100 Km.⸗ Gaumannſchaftsfahren. Start und Ziel waren der Bahnhof eerſtraße. Das Rennen wurde in 2 Klaſſen ausgefahren und brachte folgende Sieger: Klaſſe A: 1. Adler⸗Lichterfelde 3 St. 11 Min. 6,8 Sek.; 2. Zugvogel⸗ Berlin,:12:8,4; 3. Krampe⸗Berlin:14:8,6; 4..⸗Kl. Friedenau:21:88: 5. Germania 83, oh. Z.— Klaſſe B: 1. Berl..⸗Kl. 1889 8 St. 21 Min. 38 Sek.; 2. Germania⸗Charlottenburg:22:16,4; 8..⸗Kl. De⸗ fekt:24:03; 4. Spandauer Radfahrer⸗Verein:25:15; 5. Diana⸗Berlin :27:57,8. sr. Die Radrennen zu Treptow wurden am Sonntag durch die tro⸗ piſche Hitze beeinträchtigt. Anſcheinend litten Thomas und Bauer am meiſten unter der abnormen Temperatur, denn ſie verſagten völlig. Le⸗ wanow(Continental⸗Reifen) hielt allein ein gutes Tempo durch, hatte ſowohl in der„Stunde“, wie im Sommerpreis über 25 Km. durchweg die Führung und ſiegte beide Male kampflos mit weitem Vorſprung vor Tho⸗ mas, Aberger und Bauer. Mokorradſport. sr. Motorradrennen in Berlin. Der zweite ugtedahn Renntag des Motorrad⸗KHub Berlin am Sonntag auf der Olympiabahn verlief ohne beſondere Zwiſchenfälle. In den einzelnen Wettbewerben gab es eine Reihe von Neukonſtruktionen zu ſehen, die mit Lrſogg den Wettbewerb zu den alten Marken aufnahm. Die Hauptkonkurrenz bildete das Goldene Motor⸗ rad über 10 Km., das von dem gut fahrenden Sportwart des Veranſtalters Epſtein⸗Charlottenburg auf 3,0 PS⸗Star in! Min. 44 Sek. gewonnen wurde. Das 20 Km.⸗Rennen für Maſchinen jeder Stärke ſah Pulkowski⸗ Berlin auf einer 3,8 PS⸗Wanderer in der guten Zeit von 14 Min. 50 Sek. als Sieger. Viel Intereſſe erweckte auch das Rekordfahren, bei dem recht Rennen waren:: Rennen 114:(Für Maſchinen mit Hilfsmotoren bis 1,5 PS) 10 Km.: 1. Schulz Geae 1,47 PS Gruhn), 10.55, 2. Fiſcher (München, 0, 75 PS Flottweg).— Rennen IB. 1. Kernchen(Berlin, 1,45 PS, N. S..):18, 2. Vögtle(Berlin, 1,2 PS Clpno).— Rennen II: (für Maſchinen bis 3,0 PS), 10 Km.: 1. Boldt(Berlin, 3,0 PS Star) :02, 2. Roſenberg(Berlin, 2,4 PS Minerva).— Rennen III: Goldenes Motorrad(bis 4,0 PS), 10 Km.: 1. Epſtein(Charlottenburg, 3,0 PS Star), 744, 2. Martens(Berlin, 2,8 PS, N. S..), 8. Vögtle(Berrin, 2½0 PSs Clyno).— Rennen IV:(für Maſchinen jeder Stärke), 20 Km.: 1. Pulkowski 8 3,8 PS Wanderer) 14:50, 2. Szymanski(Berlin, „.). 3,8 PS, N. S Leichtathletit. r. Die leichtathletiſchen Meiſterſchaften des beſetzten Gebietes wurden Sagarbrücken ausgetragen. Die Ergebniſſe der wichtigſten Wett⸗ ewerbe waren: 100 Mtr.⸗Laufen: 1. Keßler(Boruſſia⸗Neunkirchen) 11,4 Sek.— 400 Mtr.⸗Laufen: 1. Dr. Neu(Saar⸗Saarbrücken) 54,8 Sek.— 800 Mtr.⸗Laufen: 1. Brillmeyer(Binger F..):09,6.— 110 Mtr.⸗ Hürdenlaufen: 1. Klein(Pfalz Ludwigshafen) 17,8 Sek.— Diskus⸗ werfen: J. Steinbrenner(FPfalz Ludwigshafen) 37,17 Mtr.— Speer⸗ werfen: 1. Funium(Pfalz Ludwigshafen) 52,35 Mtr.— ochſprung: 1. Schuler(.⸗ u. Fecht.⸗Kl. Judwigshafen) 1,59 Mtr.— Weitſprung: 1. Gillmann(Pfalz Ludwigshafen) 6,18— Stabhochſprung: 1. Knoch(Pfalz Ludwigshafen) 3,20 Mtr. 5 württembergiſ Leichtathletikmeiſterſchaften kamen in Stutt⸗ —9 Austrag. ee waren ſehr—8 Die neuen Meiſter ind: 3000 Mtr.⸗Laufen: 1. etzger(V. f. B. Stuttgart) 17:27.— Frißz(Stuttgarter Kickers) 6,46 Mtr.— 400 Mtr.⸗Laufen: 1. A. Sei⸗ del(Stuttgarter Kickers) 52,4 Sek.— 1500 Mtr.⸗ 1. Metzger(B. f. B. Stuttgart) 4226,4.— 100 Mtr.⸗Laufen: 1. Krahmer(V. f. B. Stuttgart) 11,2 Sek.— Kugelſtoßen: 1. A. Riecker(Sport⸗Vereinigung Stuttgart) 12,00 Mtr.— 800 Mtr.⸗Laufen: 1. K. Maute(1. Eppinger Sp.⸗VB.):09. — Stabhochſprung: 1. Müller(Sport⸗Verein Oßweil) 3,10 Mtr.— Diskuswerfen: 1. Ritter(Sp,.⸗V. Stuttgart) 38,75 Mtr.— 400 Mtr.⸗ Stafette: 1. Turnverein Cannſtatt 45,2 Sek.— Speerwerfen: 1. Breuninger(T. V. Backnang) 48,90 Mtr.— 200 Mtr.⸗Laufen: 1. K Saußmann(Stuttgarter Kickers) 17,4 Sek. er. Internationales Sportfeſt des Berliner Sport⸗Klubs. Das erſte en leichtathletiſche Sportfeſt ſeit dem Kriege in Berlin, das der erliner Sport⸗Klub am Sonntag veranſtaltete, ſtand ſportlich auf einer ſeltenen Höhe. Die Budapeſter Gäſte zeigten ein gutes Können, aber ihre iege wurden ihnen nicht leicht gemacht. Der Tag begann mit dem 1500 Meter⸗Laufen das Nemethy⸗Budapeſt ſicher gegen den weſtdeutſchen Weiſter Bedarff, der ſich durch ein zu ſcharſes Anſangstempo zu fabg ver⸗ dusgabt hatte, gewann. Die kurze Strecke zeigte Rau wieder in ſeiner alten Form. Er gewann wie er wollte gegen den Budapeſter Krepufka und ſeine Klubkameraden Dünker und Waffenſchmidt. Die Budaßeſter ge⸗ toannen dann noch das Kugelſtoßen durch Bedö mit 12,47 Mtr., das 400 Mtr.-Laufen durch Fixl in 52,2 Sek. nach ſchärfſtem Kampfe gegen v. Maſſow(Berlin) und die Hauptkonkurrenz die Stafette Berlin—Budaveſt in der deutſchen Rekordzeit von J Min. 39,9 Sek. Allerdings war die Ber⸗ liner Mannſchaft nur aus Mitgliedern des Veranſtalters zuſammengeſetzt, da die Mannſchaft des Sport⸗Klub Charlottenburg durch die Teilnahme an faſt allen Wettbewerben zu ſehr ermüdet war.— Im Weitſprung ging zum erſten Male in Berlin der neue Rekordmann Hornberg er(Kreuznach der kürzlich 7,24 Mtr. ſprang, an den Start. Er erreichte jedoch nur.75 Mir. Bei 7 Meter⸗Sprüngen hatte er ebenſo wie Bormann(Berl. Sp.⸗ Kl.) übergetreten. Den Löwenanteil der Preiſe holte ſich der Veranſtalter mit 6 erſten Preiſen vor dem Sport⸗Klub Charlottenburg mit 5 und den Budapeſtern mit 4 erſten Preiſen. Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Pegelstatlon vom Datum Bbein W. I 2. I12. 19. I. L Al Iden 7 Sohust.„.45 239 240 Abends 6 Uhr enl Aee.408.387.34 NMachm. 2 Uhr C 5218.11.07] Nachm. 2 Uhr Mannhem 47 41 1.43 40.24 Rorgens 7 Uhr a ee e eeieeen, 151.88.-B. 12 Uhr F Vorm. 2 Uhr 29 Haohm. 2 Uhr vom Neekar: Nennhem.58 4. 49.31.19.1] vorm. 7 Uhr ellbronn.60.50.58.60.50 Vorm. 7 Uhr Windstill, webel. L 11. Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 22.— Sonnig, teils wolkig, warm, ſchwül. 25. uli: Wolken, Sonne, angenehm, teils ſchwül. 24. Juli: Kaum verändert, ſpäter ſtrichweiſe Gewitter. Witterungsbaricht. Farb⸗ nst —— b 1 7 lleder-— semerkungen batum atand er cz zoblag dos e e, de ſaaeres, e une es. am drad C. erad.J den am grad'0. kung 18. Jull 259.3 144 13.5— still heſter 15. Juli 759.2 18.0 17.0— 272 SW4 ſschu. bedeckl „„„„„„„ .— olter Iuli 760.8 175 17.5 22, 29.1 SW4 Regen 20. Jull 762.0 15•.6 13.5 22.5 82 helter 21. vull 742.] 14868 185— 2800 still heter darüber. wie sie und die großen Stenerlasten weiterhin auf⸗ Hande und industrie. Metallbank und Metallurgische Gesellschaft .-., Frankfurt. Nach dem Geschäftsbericht beziffert sich der Bruttoertrag der Gesellschaft einschließlich letztjährigem Vor- trag mit 743 50% A auf 12 936 086. Unkosten und Steuern erforderten 6 240 225. sodaß ein Reingewinn von 6 695 861 gegenüber 5%1 331 W i. V. verbleibt. Die zur Verteilung vorgeschlagene Dividende beträgt 9 96(7½). wäkrend 918 50% auf neue Rechnung vorgetragen werden. In der Bilanz stehen Grundstücke u. Gebàude mit 410 080, Kasse mit 10 070 264(2 613 504), Bankguthaben auf kurze Termine ausgelichen mit 177 214 865&(13 196 463), Wechsel mit 2671 282(Wechsel und Schatzanweisungen 0 708 680). Zinsscheine init 63 681(76 842), Peutsche Staatsanleihen mit 2 319 164 1(13 420 617), Aktien, Anteile, Kuxe und Schuld- verschreibungen mit 45 158 O%½(43 o 69), Beteiligungen mit 7 64⁴ o ν(5 S8a oο„νν, Schulden mit 36 273 532 1 (15 455 035), Eörgschaftsschulden mit 4 442 693(3 837 593) 1 und Waren mit 3 419 180(828 87) zu Buch. Bei einem Aktienkapital von 75( Mill. A beträgt die gesetzliche Rück- lage.,5(5,5) Mill., die besondere Rücklage 500 o(2,5 Mill.), die Talonsteuerräcklage 280 o0(Wie i..), An- leihen und Anleihezinsen 94 160(19 o0 A, unerhobene Di- vidende 127 o0(84 380), Selder auf Termine 134 638 27 (10 o50 318), sonstige Gläubiger 66 297 188,(25 504 426), verschiedene Verrechnungskonten 9 748 486 ½( 321 066. Alzeptyctbindlichkeiten 4 625 823 1(1 550 Oo00.) und Bürg⸗ schaften 4 442 603(3 837 893 40). Dem Bericht des Vorstandes entnehmen wir u.., daß die geschäftliche Tätigkeit während des abgelaufenen Rechnungsjahres in erster Linie durch die immer neue Pro- bleme autwerfende Valutafrage beeinflußt und erschwert wurde. Da die gleichen Verhältnisse bei den meisten Gesellschaften obwalten, bei denen die Gesellschaft interessiert ist, ist die Unsicherheit über die künftige Entwieklung größer denn je. Die Unkosten sind ungeheuer gestiegen, und ein Ueberblick gebracht werden können, ist ganz unmöglich. Die zahllosen, oft in sich wide repruchsvollen staatlichen Verfügungen und Eingriffe ins Wirtschaftsleben wirken ebenfalls geschäfts- erschwerend und unkostenerhöhend. Vor allem aber hemmen die unsinnigen Bestimmungen des Versailler Vertrages auf Schritt und Tritt und verhindern den Wiederaufbau. Die Metallgesellschaft hat für das Jahr 1918/19 eine Divi- dende von 24% verteilt. Börsenberichie. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 20. Juli. Heute wurden Karlsruher Maschinen- bau-Aktien zu 290% gehandelt. Wesentlich höôher notierten: Westeregeln 672., Dinglersche. Maschinenfabrik 165.25 G. und Zuckerfabrik Waghäusel 337 G. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 20. Juli. Mrahtb.) Im Abendverkehr herrschte bei sehr lebhaftem Geschäft eine allgemein feste Tendenz vor. Unter Bevorzugung von Elektrizitätswerten standen auch chemische und Maschinenfabrik-Aktien im Vordergrunde des Interesses. Erwähnenswert bei großerer Kurssteigerung sind u. a. folgende Papiere: Siemens u. Halske gewannen mit 376 31%, je 10% zogen A. E. G. sowie Schuckert an. Bergmann- werke konnten sich mit 2345—250 gut behaupten. Zementaktien verfolgten ebenfals steigende Richtung, Zementwerke Loth- ringer wurden mit 280 rationiert, + 20%, Zementwerke Heidel- berg mit 238 rat., +%. Unter den Kaliwerten stiegen Weste⸗ regeln 10, Aschersleben 896. Auf dem Sebiete des Montan- aktienmarktes betrugen die Kursbesserungen—59%. Soweit Auslandsaktien in Frage kamen, schwächten sich Deutsch- Uebersee-Zertiſikate um 1% auf 748 ub. Schantungbahn gehen 67% gebessert hervor, 648. Deutsche Petroleum 8o5 bis 802, Deutsche Erdöl 1540. Heldburg warne gebessert, 294—299. Mansfelder Kuxe 4300—4375. Ph. Holzmann junge Aktien bei regen Umsätzen 106—203. Im freien Verkehr wurden ferner Lothringer bis 290 genannt. Maschinenfabrik Hygrometer 170 genannt. Von Lokalpapieren notierten Metallbank 240, Elektro Lahmeyer 17875, Scheideanstalt 311, Adlerwerke Kleyer 230, Sektkellerei Feist 333, Gummiwarenf. Peter 275, Brauerei Bin- ding 161, Hoch- und Tiefbau 136. Berliner Metallbörse vom 20. Juli. Preise für 100 Kg. in Mark: 16. Juli 20. Juli Elektrolytkupier(wire bars) 1672 1679 Raffinadekupfer(39—99,30% ũ ᷣnhUE 1100—1125 1125—1150 Hüttenweichblei 0 8 475 475 Hüttenrohzink(Synd.-Preis) 9350 do.(im kreien Verkehr))„ 625 610—615 Hüttenaluminium(98—990%) 2200 2150—2300 Bankaznnmnmnsnmn„ 4200—4300 4250—4350 Hüttenzinn(990)„—— Reinnickel(98—0% Ifr..3600—38800 3500—3600 Antimon(Regulu::: 72⁵ 70⁰ Platten Zinle*„ 0„ 5 430 42⁵ errr„1 87⁰ 8a0 MWirtschaffliche Rundschau. Verband der Ziegeleien Rheinlands. Auf der Tagesordnung vom 18. Juli d. J. wurde der An- trag, einen Arbeitgeber-Verband im Rahmen des Verbandes der Ziegeleien Rheinlands zu gründen, einstinmig angenommen. Ein sehr trübes Bild gaben die Ausführungen des Geschäfts- führers über die Kohlenversorgung. Noch immer herrscht in der Kohlenfrage ein papiernes Verfahren, d. h. amt- liche Kohlenverteilungsstellen und Bezirkswohnungskommis- sare weisen die Kohlen zu, während die monopolisierten Liefer- stellen sich außerstande erklären, die angewiesenen Mengen auch tatsächlich zu liefern. Eine Entschließung als dringen- der Mahnruf an alle Reichs- und Staatsbehörden, sofort Schritte zu unternehmen zur Wiederbelebung der rheinischen Ziegelindustrie, nahm die Versammlung einstimmig an. Auch wurde die Frage der Beschlagnahme und Freigabe von Ziegel- erzeugnissen eingehend besprochen. Es zeigte sich, daß ein Sroßer Teil der Schuld an der Zuvielerzeugung und den Ab- satzschwierigkeiten auf dem Ziegelmarkt dem Freigabesystem zuzuschreiben ist. Die Versammlung faßte den Beschluß, bei der Regierung zu beantragen, die Beschlagnahme der Ziegelei- erzeugnisse soſort auſzuheben, zum mindesten aber einen be- stimmten Teil freizugeben. Die, Aussprache über die Verkaufs- preise der Ziegelsteine ergab, daß ein Abbau der Preise nur Hand in Hand gehen kann mit dem Fallen der Kohlen- preise, deren Höhe besonders durch den Bezug der Kohle im Landabsatz bedingt wird, und der Löhne, die auch in der Ziegeleiindustrie noch immer die Tendenz, zu steigen, haben. * Bekanntmachungen im Reichsanzeiger. Der Reichsanzeiger veröffeutlicht eine Bekanntmachung betreffend die weiteren Ausführungsbestimmungen zu der Verordnung über die Außen- handelskontrolle vom 20. Dezember 1919, eine Abänderung des Ausfuhrabgabentarifs, eine Bekanntmachung betreffend die Ein- und Wiederausfuhr von Kunstwerken, die für die vom I. Juli bis Ende September 1920 in Müuchen stattfindende Kutistausstellung Münchener Künstler und der Münchener Sezession bestimmt sind, sowie eine Verordnung betreffend den Absatz von Margarine, Kunstspeisefett, Speisetalg und Speiseöl. Schnellpressenfabrik König u. Bauer G. m. b.., Würz- burg, Unter Mitwirkung der Bäiyerischen Vereinsbank in Mün⸗ chen wurde die bekannte Schnellpressenfabrik König u. Bauer G. m. b. H. in Würzburg in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 7 Mill.& umgewandelt. Aus der Wuppertaler Seidenindustrie berichtet die„Textil- Woche“, daß es trotz erheblicher Herahsetzung der Verkaufs⸗ preise bisher nicht gelungen ist, die deutschen Grossisten in nennenswertemm Maße zum Kaufe zu veranlassen. Aus dem Ausland bestellte England Halbseidene Atlasse und für die Kolonien bieite gemusterte Seidengewebe, Holland für Nieder- ländisch-Indien schwarze reinseidene Failleartikel, die dort für Mützen Verwendung finden. Auch für Südamerika werden leichte Gewebe in bescheidenem Umfange ſertiggestellt. Alle diese kleinen Aufträge reichen natürlich bei weitem nicht aus, um auf die Dauer die Aufrechterhaltung der Betriebe zu ge- währleisten. Deutsche Ostmesse in Königsberg. Die Anmeldungen von ausstellenden Firmen zur ersten Deutschen Ostmesse in Königsberg vom 15. bis 20, August d. J. sind. wie von zu⸗ ständiger Seite mitgeteilt wird, so überaus zahlreich einge· laufen, daß eine große Anzahl von Anmeldungen in anbetracht des zur Verfögung stehenden Raumes abgelehnt werden mußte. Neuanmeldungen haben daher keine Aussicht mehr auf Be- rücksichtigung. Auf der Deutschen Ostmesse sind nur Quali- tätsfirmen vertreten. Das Auswärtige Amt wies die deutschen konsularischen Vertretungen in den Oststaaten Litauen, Lett- land, Esthland, Polen, Finnland, Skandinavien und dem übri- gen europäischen Auslande an, allen Besuchern der deutschen Ostmesse aus diesen Ländern weitgehende Paß- und Einreise- erleichterungen zu gewähren. Die Außenhandelsstelle des Auswärtigen Amtes richtet auf der Deutschen Ostmesse ein ein und wird Interessenten Auskünfte er⸗ teilen. Französisches Kapital in der Saarindustrie. Die Konstruk⸗ tionswerke von Franz Megouin in Dillingen sind in den Be- sitz einer neugebildeten französischen Gesellschaft mit 4 Mill. Franken Kapital übergegangen, an deren Spitze sich die ver- einigten Werke Delattre und Frouard befinden. Sitz des neuen Besitzers, der sich Société des ateliers de construction de la Sarre nennt, ist Paris. Personslien. Die Firma G. u. M. Bensinger, Zigatren- fabrik, Mannheim, teilt mit, daß sie ihren langjährigen Mit⸗ arbeiter Herrn Richard May als Teilhaber in ihre Firma aufgenommen hat. Schiffsverkehr. Der Dampfer„Niew Amsterdam“ der Holland-Amerika-Linie, Rotterdam, ist am 7. Juli von Newyork abgegangen und am 17. Juli vormittags in Rotterdam ange· kommen. Umgekehrt ist der Dampfer„Finland“ der Red Star Line, Antwerpen, am 5. Juli in Antwerpen abgegangen und am 17. Juli nachmittags in Newyork angekommen. Heueste Drahtherichte. Ausfuhrabgabe bei Auslandssendungen. Berlin, 21. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Handelskammes zu Berlin weist die beteiligten Verkehrstreibenden darauf hin. daß die Eisenbahndiensstellen angewiesen sind, zur Vermeidung von Schwierigkeiten auf den Grenzstationen alle Sendungen nach dem Auslande, die von einer Ausfuhrbewilligung begleitet sind, nur dann zur Beförderung anzunehmen, wenn die auf der Ausfuhrbewilligung bezeichnete Aus fu hrab gabe bereits bei einer Zahlstelle bezahlt und die Einzahlung durch Em- pfangsbestätigung und Dienststempel der Zollstelle beschei- nigt ist. Otto Wolif und die Rheinische Metallwarenfabrilr. Berlin, 21. Juli.(Eig. Drahtb.) Zu dem Erwerb einet Postens Aktien der Rheinischen Aletaltwarenfabrik durch die Kölnische Eisengroßfirma Otto Wolff hören wir, daß es sich um einen Betrag von 6 Mill.* nominal handelt. Da diesen Aktien demnachst ein Bezugsrecht im Verhältnis von:t zu- steht, so wird sich der Besitz der Firma Wolff auf 12 Mill. 4 belaufen, wodurch für die Firma die Generalversammlungs- maiorität erlangt sein wird. Gleichzeitig wird ihr eine Ver⸗ tretung im Aufsichtsrat zugebilligt werden. Kapitalverdoppelung bei der Pöge Elektrizitäts-.-G. Chernnitz. Berlin, 21. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Gesellschaft beab⸗ sichtigt, eine Erhöhung von 12 auf 24 Mill. 1 vorzunehmen. Dieser Antrag muß um so mehr überraschen, als das Unter- nehmen erst vor kurzem, nämlich im Dezember 1919, eine Er- höhung von 6 auf 12 Mill. A vorgenommen hat. Wird der vots liegende Antrag der Verwaltung genehmigt. so hecteutet dies 85 Vervierfachung des Aktienkapitals binnen Jahres⸗ rist. Schiffahrts-Ausstellung in München. München, 21. Juli.(Eig. Druhtb.) Ende Oktober 3sol in Münechen eine Ausstellung stattfinden, die dem Ausbau der Donau-Main-Schiffahrt unter Ausnutzung der bavyerischen Energiewasserkräfte gewidmet ist. Belgischer Einfluß in der Rheinschiffahrt. m. Köln, 21. Juli.(Eig. Drahtb.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Duisburg-Ruhrort: Die neue Belgische Schitfahrtsgesell- schaft für Rheinschiffahrt, der von der belgischen Regierung die 155 beschlagnahmten und unter Sequester stehenden deut- schen Rheinschiffe überwiesen werden sollen, beabsichtigt, den KRohlenversand z u monopolisieren und sich die Kaliverschiffuns ab Straßburs zu sichern. Ver⸗ handlungen sind in Paris und Straßburg bereits eingeleitet. Nach Mitteilungen aus eingeweihten Kreisen fördert die Re- Sierung diese Angelegenheit aus dem Grunde, um den belgi- schen Einfluß in der Kheinschiffahrt zu verstärken gegenũber Holland. * Berlin, 21. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Tüll- und Gardinen- weberei-.-G. in Plauen i. Vogtl. beantragt 20% Dividende gegen 18% im Vorjahre. Außerdem ist eine Kapitaler höhung geplant, die wahrscheinlich eine Verdoppelung des bisherigen Grundkapitals von 1,8 Mill. 4 bringen wird. E Berlin, 21. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Rommandit- und Privatbank hat den Antrag gestellt, nominal 4 Mill.„ Aktien 17 Els. Badischen Wollfabriken.-G. zum Börsenhandel zu- zulassen. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: J..: Dr. A. Pfab; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Während der Reiſezeil iſt der 72 Maunheimer General⸗Anzeiger Heidelberg: ee(kiosk), 4 „ Baden-Baden: Sofienſtraße 13, „ 5 1 Kiosk am Kurhauſe; außerdem findet man denſelben regelmäßig in nachſtehenden Bahnhofs-Buchhandlungen: mannheim Karlsruhe Schwetzingen Oos eidelberg Baden Bruchſal Gffenburg 8255 —— ——— — ̃ ——— Dingen tragen helfen. Die Mitglieder der„Ro⸗Hoe“, der Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitag⸗ Ausgabe.) Mittwoch, den 21. Juli 1920. Mannheimer Frauen⸗Zeitung „§dlidariſcher Juſammenhalt“ die einzig wirkſame Waffe im Wirt⸗ ſchaftskampfe. Von Luiſe Marelle. Schlagworte erfüllen die Zeit. Jeder bedient ſich ihrer auf politiſchem, wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiete. Wenige ver⸗ binden Begriffe und klar umriſſene Vorſtellungen damit; noch kleiner iſt die Zahl derjenigen, die ſich in der praktiſchen Aus⸗ führung an die Theorien halten, die ſie ſelbſt predigen und die mit dieſen Schlagwörtern gekennzeichnet werden. Organiſation, Solidarität, Zuſammenſchluß der einzelnen im Intereſſe der Allgemeinheit, das ſind die geläufigſten politiſchen und wirtſchaftlichen Programmworte, die zur abgegriffenen Münze wurden und doch ſind und bleiben ſie das A und O jedes möglichen Erfolges irgend einer Intereſſengruppe im Wirtſchaftsleben. Seit Jahrzehnten ſind die Frauen des Volkes, die Arbeiterinnen aller Art, eingeſchworen auf dieſe Programmworte, durch ſie diſzipliniert und tatſächlich geeint und dadurch erſtarkt zu einer Achtung ge⸗ bietenden Macht im Staate. Auch die Frauen der anderen Stände, die von den Proletarier⸗ Frauen gern geringſchätzend als„Damen“ bezeichnet werden,— die Hausfrauen des Mittelſtandes, die bürgerlichen Frauen, ja —5 die gehobenen Frauen der oberen Zehntauſend bedienen ſich eit der Verleihung des Wahlrechtes ſolcher politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Programm⸗ und Schlagworte, erkennen wohl ihre Be⸗ rechtigung und Bedeutungen,— aber laſſen ſie eben leere Worte bleiben, ſtellen ſie nicht über ihr Leben,— denken garnicht darüber nach, in welchem Zuſammenhang ſie mit ihren Bürgerinnenpflichten ihren Alltagsaufgaben ſtehen, verleihen ihnen keinen lebendigen bedeutungsvollen Sinn. Die bürgerlichen Hausfrauen, die ſich dem Verbande der Haus⸗ frauen Deutſchlands anſchloſſen, erkennen damit an die Notwendig⸗ keit der Berufsorganiſation, des ſolidariſchen Zuſammenſchluſſes, aber ſie fühlen ſich durch dieſe Erkenntnis und die Mitgliedſchaft perſönlich nicht ſo verpflichtet zu ſolidariſchem Handeln. Mit den Führerinnen fordern ſie Widerſtand gegen die ſteigen⸗ den Anſprüche der Hausangeſtellten, der Stundenfrauen, der Haus⸗ hilfskräfte aller Art; Einſpruch und Abhilfe gegen die unberechtig⸗ ten Preistreibereien der Produzenten auf dem Lande, der Groß⸗ und der Kleinhändler. Sie fordern das alles in der Theorie von ihrer Organiſation, von der Regierung, von den Behörden,— aber ſie begreifen nicht, oder wollen nicht verſtehen, daß es in der Praxis auf ihr Verhalten, als Mitglieder ihrer Organiſation, an⸗ kommt, daß ſie nicht nur paſſiv abwarten, ſondern aktiv mithelfen müſſen im Kampfe. Sie handeln beſtändig unſolidariſch ohne poli⸗ tiſchen Blick für die Zukunft gegen ihr eigenes Intereſſe und das ihrer Berufsgenoſſinnen,— genau im Gegenſatze zu den Mit⸗ gliedern der Berufsorganiſationen und Intereſſentengruppen auf der Gegenſeite. Warum erhalten ſich ſelbſt bei leicht verderblichen Waren, wie Lebensmittel, die hohen Preiſe? Weil jeder einzelne der Produzenten, der Groß⸗ und Kleinhändler, ſolidariſch in der Praxis mit den Andern handelt. Es iſt durchaus keine unwahre Uebertreibung, daß ſie— wenn es gilt, gemeinſam Höchſtpreiſe zu bekämpfen— Verluſte auf ſich nehmen, Gemüſe, Obſt, Kartoffeln verderben laſſen und beſeitigen, weil die Organiſation dieſe Loſung ausgibt. Wenn ſie natürlich auch nicht verbietet oder verhindert, daß ein großer Teil der Waren zu„Schleichhandelspreiſen“„hintenherum“„an den Mann“ oder vielmehr„an die Frau“ gebracht wird, nämlich an die unſolidariſch unden Hausfrauen, die als Verbraucher⸗Organiſation auch nur Zen Streik, d. h. die Zurückziehung ihrer Kaufkraft, ihres Geldes zur Abwehr haben. Dieſes Machtmittel im Kampfe auf dem Wirt⸗ ſchaftsmarkte aber niemals anwenden, die Waffen nicht nur ſtrecken, ſondern garnicht ergreifen, womöglich durch Ueberbieten im Verlangen nach der Ware den Gegner zu ſtärken. Da, wo es ſich nicht um abſolut notwendige Ernährungsmittel —— iſt das nicht ſcharf genug zu geißeln. So ſcheitern alle emühungen der Behörden und der Vertreterinnen der Haus⸗ norganiſation auf Grund gon Prüfungen der Erzeuger⸗ und ransportkoſten, der Spannungen zwiſchen den Groß⸗ und Klein⸗ handelspreiſen, im Intereſſe der Verbraucher angemeſſene Höchſt⸗ preiſe auf dem Wirtſchaftsmarkte durchzuſetzen. Der Großhändlerverband äußert ſich dazu, wie folgt: Die Be⸗ völkerung muß den Kauf der Waren zu hohen Preiſen ablehnen, dann fallen die Preiſe ſofort. Die Großhändler können das Publikum nicht ſchützen, wenn es ſich nicht ſelbſt ſchützen will.“ Die„bayeriſche Verkehrsſtelle“ mahnt:„Keine unverſtändigen Preiſe zahlen,— zu⸗ — mit dem Einkauf, dann regeln ſich die Marktpreiſe von elbſt.“— Fuür„das Publikum“,„die Bevölkerung“ muß hier eintreten, die Organiſation der Verbraucher,— in erſter Linie: Die einzelne Haus⸗ frau.— Der Mann, der erſchöpft von der Arbeit auf dem Heimwege Obſt lockend aufgeſtapelt ſieht, wird es einfach zu jedem Preiſe kau⸗ ſen,— und das wir dann wieder in höhere Lohn⸗ und Gehaltforde⸗ rung umgeſetzt. Die einzelne Hausfrau ſoll ſich zum Streik auf verſchiedenen Fronten rüſten, ſoll Selbſthilfe ausüben? Muß es da wirklich von vornherein heißen:„Laſſet jede Hoffnung fahren?“ Es ſoll garnicht verkannt werden, daß es für eine Hausfrau der Familie gegenüber ſehr ſchwer iſt, zu dieſem zweiſchneidigen Kampf⸗ mittel zu greifen. Ich nehme an, daß die einzelſtehende Frau eher die Selbſtbeherrſchung und Konſequenz im Dienſte der Allgemein⸗ heit aufbringt. Gewiß, es gehört Mut dazu, der, der Winterkoſt und des Kriegs⸗Speiſezettels müden Tafelrunde in einem ſo rucht⸗ Haren Sommer, wie der diesjährige, zu erklären:„Feine Gemüſe und Doſte gibt es in dieſer Saiſon nicht, weil wir Hausfrauen den Kampf durchführen müſſen gegen Wucherpreiſe.— Vielleicht aber würde man bei den jungen, namentlich männlichen Familienmitgliedern durch die Entwickelung dieſer Idee:„Anwendung des einzig vor⸗ handenen Kampfmittels gegen Erdroſſelung des Mittelſtandes,— doch Unterſtützung finden beim Durchhalten bis zum Endſieg“,— jenem leider auch ſo abgebrauchten und verhängnisvollen Schlag⸗ worte.— Etwas Pathos, etwas Fanatismus muß auch in ſolchen „Reichs⸗Organiſation der Hausfrauen Oeſterreichs“, die dem Verbande der Hausfrauen Deutſchlands als Muſter diente,— haben vor dem Kriege in hartem, entſchiedenem Kampfe Preisſenkungen, namentlich auf dem Fleiſch⸗ markte, durchgeſetzt und den Beweis ſolidariſchen Zuſammenhalten⸗ zum Käuferſtreik gegeben, wie ſie auch mit ihrer Mitgliederzahl von 300 000 im erſten Jahre ein Vorbild waren. Gewiß iſt die Aufforderung zum Verbraucher⸗Streik jetzt bei uns in Deutſchland nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren härter, aber es würde ſich, wenn die oben erwähnten Prophezeiungen der Groß⸗ händler und der ſüddeutſchen Verkehrsſtellen Gewicht haben, nur um eine kurze Abſtinenzprobe handeln. Nur einmal zeigen, daß die Verbraucher ernſt machen, daß ſie ſich ihrer Machtmittel bedienen, daß ſie Achtung gebietende Gegner ſind und nicht begehrliche, haltloſe Kinder, daß ſie zum energiſchen Widerſtande gegen Bewucherung und Ausbeutung endlich erwachten und zur Notwendigkeit der„Selbſt⸗ hilfe“, natürlich nur mit geſetzlich zuläſſigen Mitteln, Ausſchreitun⸗ gen, Lebensmittelplünderungen, wie ſie kürzlich an verſchiedenen Orten vorkamen, ſind zu verurteilen. Die zweite Kampffront wendet ſich gegen die immer ſteigenden Forderungen der Hausangeſtellten und Haushilfskräfte, die von ihren Führern und Führerinnen zu heimzerſtörenden Bedingungen aufgehetzt werden, die ſie im eigenen Haushalten niemals aufſtellen würden. Dieſe Kritik am Verhalten der betreffenden führenden Organifationen hat die Anerkennung notwendiger zeitgemäßer Reformen in dem Verhältnis von Hausvorſtänden und Hausange⸗ zur Vorausſetzung und bekämpft nur die Gleichſtellung der Hausangeſtellten uſw. mit der Fabrikarbeiterin. Auch. hier können keine Proteſte der Vertreterinnen der Hausfrauenorganiſation nützen, wenn nicht die einzelne Hausfrau hinter ihnen ſteht in ſoli⸗ dariſcher Geſchloſſenheit. Auch hier Selbſthilfe, Streik das einzige Kampfmittel. Wäre es wirklich ſo ganz undurchführbar, die kranken und durch Beruf gebundenen Frauen ausgenommen, daß Haus⸗ frauen und Haustochter grade der höheren und wohlhabenden Kreiſe, die nicht unterernährt ſind, die für Sport und Spiel und Tanz immer Kräfte haben, ſich einmal an der Idee entzünden und be⸗ geiſtern. „Gut, wir wollen, wie Offiziere im Kriege die Geſchütze be⸗ dienen, wenn die Mannſchaften fehlen oder verſagen, wir wollen den nöͤtwendigen Kampf aufnehmen, den Hausapparat vereinfachen, der durch die zunehmenden Mechaniſierungsmöglichkeiten ohnedies nicht ſo ſchwer zu bedienen iſt; wir wollen zeigen, was Intelligenz fü und Kraftſpannung und ein ernſtes Wollen vermag: wir wollen uns unabhängig machen von den Hausangeſtellten, die ſich uns feindlich gegenüberſtellen“, wir wollen ſolche Arbeit im eigenen Haushalt als Dienſt an dem Familienhauſe überhaupt, am Staate, am Vaterlande, als bürgerlichen Wehrdienſk auf uns nehmen. Wir wollen niemand brotlos machen, aber wir wollen Achtung einflößen, zeigen, daß wir nicht abhängige, unfähige Weſen ſind, die nur auf Lebensgenuß eingeſtellt, zur Ausbeutung geradezu auffordernd, uns an die Wand drücken laſſen. Auch hier beweiſen Beiſpiele die Durchführbarkeit der Aufgabe: In Amerika, in Kalifornien z. B. mehren ſich die Fälle, wo ſehr verwöhnte, hochgebildete reiche Frauen und Mädchen ihr ganzes Hausweſen allein beſargen, von ihren männlichen Angehörigen unterſtützt. „Mit dem Fehlen der deutſchen und ſchweizeriſchen Hausdienſt⸗ kräfte ſteigt die Hausangeſtelltennot in ganz Amerika von Tag zu Tag. Aber auch in Deutſchland mehren ſich die Fälle erfreulich, die als Schulbeiſpiele angeführt werden dürfen, für die Selbſthilfe der Hausfrau auch über den Mittelſtand hinaus. Verſchiedene junge Paare des ſüddeutſchen Hochadels und Patriziertums füren ihr Hausweſen mit einem Mindeſtmaß von bezahlten Hilfskräften, um gegen übermäßige Lohnforderungen und undurchführbare Ar⸗ beitsbedingungen Front zu machen. Kameradſchaftliches Helfen von Haushalt zu Haushalt ſetzt an andern Orten organiſiert ein;„der der gebildeten Frau“ gegen Entgelt dient demſelben Zweck. 85 Möchten alle dieſe tapferen und zielbewußten Frauen, denen die Zeitſchlagworte nicht nur ans Ohr, ſondern in die Seele dringen, nicht erlahmen, ſondern Mitkämpferinnen werben, mag es ihnen nun„hohe Aufgabe“ oder auch nur„Sport“ ſein, möchten ſie, ge⸗ tragen von der Achtung und Zuſtimmung ihrer Väter, Gatten, Brüder und Freunde, die häßliche und beſchämende Behauptung Lügen ſtrafen, daß die deutſche Frau unfähig iſt, im Dienſte einer Idee ſolidariſch zuſammenzuſtehen. Die moderne Chezerrüttung eine Dolksgefahr. Von Direktor Martin Ulbrich. Wenn das deutſche Volk aus ſeinem Elend wieder empor⸗ kommen ſoll, ſo müſſen ſeine Grundlagen erneuert werden; denn nur auf ein feſtes Fundament kann man dauerhaft bauen. Dazu ge⸗ hört nicht in letzter Linie die Ehe als älteſte ſittliche und ſoziale Ein⸗ richtung. Aus ihr entwickelte ſich die Familie, der Stamm, die Ge⸗ meinde und zuletzt der Staat. Die Geſchichte lehrt, daß diejenigen Völker blühend und erfogreich beſtanden, deren ehelichesLeben geord⸗ net und ſittenrein ſich bewährte, während der Zerfall der Ehe ihren Untergang nach ſich zog. Darum iſt der von Bakunin geäußerte kommuniſtiſche Gedanke, die Ehe in freie Liebe aufzulöſen, als heller Wahnſinn zu bezeichnen. Leider ſchwebt infolge der Zeitereigniſſe die Ehe, welche die ſittliche und wirtſchaftliche Vereinigung von Mann und Frau bildet, in großer Gefahr. Täuſchung, Untreue, Ehebruch und Eheſcheidungen nehmen in erſchreckender Weiſe zu. Wo es nicht zur Löſung kommt, bildet oft nur die Furcht vor einem öffentlichen Skandal und der pekuniäre Vorteil das letzte Band zwiſchen beiden Teilen. Ein weſentlicher Anſtoß zum Niedergang iſt zweifellos in den vielen Kriegstrauungen zu ſehen, unter deren Deckmantel Leute zu⸗ ſammenliefen, die ſich am beſten niemals geſehen hätten. Beklagens⸗ werterweiſe wurde dieſe Einrichtung auch in der Folgezeit beibehal⸗ ten, ſo daß ihre Zahl ins Ungemeſſene ſchwoll. In dem einen Teil der Fälle blieb der Mann auf dem Schlachtfelde, worauf der Frau eine entſprechende Witwenrente zuerkannt wurde. Aus der Beſorg⸗ nis, ſie zu verlieren, mieden viele von ihnen eine neue Ehe und be⸗ grügten ſich mit einem anſtößigen Verhältnis. In anderen Fällen wurde das lockere Band wieder gelöſt, nachdem beide Teile inner⸗ lichen Schaden davongetragen hatten. Vom Tiefſtand des ehelichen Pflichtbewußſeins gibt der Heirats⸗ markt der Tageszeitungen ein trübes Bild. Sowohl Männer als auch Frauen bieten ſich unter Anpreiſung von allerlei äußeren Vor⸗ zügen und Vorteilen wie Waren aus. Andere Ehen kommen nach Tanzluſtbarkeiten, Bällen und ähnlichen Vergnügungen zuſtande. Beide Teile ſehen meiſt nur auf die glänzende Außenſeite, unter der ſich allerlei Mängel und Schäden verbergen, die ein wahres Eheglück nicht aufkommen laſſen. Auf der einen Seite gibt es habſüchtige Mitgiftjäger, auf der anderen Seite Mädchen, die um jeden Preis unter die Haube kommen wollen. Daher iſt es kein Wunder, wenn in ſolchen Ehen nicht einmal das mindeſte Erfordernis, die gegen⸗ ſeitige Achtung, vorhanden iſt. Vor allem ſollten kranke Leute nicht einander heiraten, da ſich viele Leiden nicht nur auf den andern Teil übertragen, ſondern auch die Nachkommen belaſten. Am ſchlimmſten wirken die Geſchlechts⸗ krankheiten, hauptſächlich die des Mannes. Wie manche Frau zieht ſich auf dieſe Weiſe lebenslanges Siechtum zu, während die Kinder, mit Krüppeltum, Fallſucht oder Schwachſinn behaftet, ſich durchs Leben hinquälen müſſen. Dieſe Gefahr beſteht auch bei ſcheinbar ausgeheilten Krankheiten. Aber auch ſeeliſche Gebrechen vererben 5 und kommen in den Nachkommen in verſtärktem Maße zum Vor⸗ ein. Es gibt im Menſchenleben Wahlverwandtſchaften und Abneigun⸗ gen, deren Geſetze man nicht ungeſtraft verletzen darf. Nach ihnen ordnen ſich die Beziehungen des ehelichen Lebens. Die Frage, ob zwei Menſchen auf die Dauer zueinander paſſen, kann man nicht im Handumdrehen löſen. Anfangs beſteht zuweilen eine gewiſſe Zu⸗ neigung, die aber bald ins Gegenteil umſchlägt. Daher iſt es den Perſonen, die für einander Intereſſe haben, dringend zu empfehlen, ſich nicht übereilt zu binden, ſondern beſonnen zu warten, bis völlige Klarheit gewonnen iſt. Andernfalls tragen ſie nur dazu bei, die lange Reihe der geſchiedenen Paare zu vermehren, oder ſie ſeufzen lebens⸗ lang unter einer drückenden Kette. Uebereilte Ehen verhelfen ſchwerlich dem Staate zu tüchtigen Nachwuchs. Sind doch viele von ihnen nichts weiter als amt ich abgeſtempelte Verhältniſſe, in denen die Kinder mehr als läſtige Zugabe, denn als ein Segen angeſehen werden. Beſonders troſtlos ſich das Los der letzteren, wenn die Eltern ſchließlich ſich ch trennen. Hart müſſen ſie unter dem Umſtande leiden, daß ſie in Vater und Mutter nicht die nachahmenswerten Vorbilder für ihr eigenes Werden ſehen dürfen. Dafür belaſtet ſie der dunkle Schatten der Zerfahrenheit ihrer häuslichen Verhältniſſe und macht ihre Jugend freudelos. So ſehen wir, wie eine verheerende Fäulnis in unſerem Volks⸗ leben 5* immer weiter ausbreitet, wodurch ſein Niedergang un⸗ heimlich gefördert wird. Dieſem Unheil kann nur dadurch gewehrt werden, daß entſchiedene und ſittlich hochſtehende Perſönlichkeiten voll Mut und Kraft unſerem Volke die heiligen Pflichten der Ehe und Familie aufs neue mit Wort und Schrift einſchärfen und der materialiſtiſchen Weltanſchauung entgegenarbeiten, die gerade hier am verderblichſten wirtt. Iſt doch Heiraten und Kinderer⸗ zeugen kein gewöhnliches Alltagsgeſchäft, das in ausgefahrenen Gleiſen ſich bewegt, ſondern es die Marianne wie handelt ſich dabei um koſtbare Menſchenwerte und um die Erfüllung hoher ſittlicher Aufgaben, die ein 4 nur mit den Kräften einer anderen Welt gelöſt werden können, welche nichts mit dem Schmutz und der Gemeinheit dieſer Welt zu tun hat, wohl aber in das Erdenleben hineinleuchtet, um es zu läutern und zu verklären. Bereits beim Verlöbnis muß der Mann es empfinden: Nur dieſe Frau iſt für mich beſtimmt! und der Frau muß es klar ſein: Nur mit dieſem Mann kann ich wohl⸗ behalten durchs Leben gehen! Das Ich muß zum Du und das Du zum Ich werden. Tiefſinnig iſt das bibliſche Gleichnis von der Er⸗ ſchaffung des Weibes. Allvater nahm nicht Stoff vom Haupte des Mannes, nicht von ſeinen Füßen, ſondern aus der Gegend des Her⸗ zens eine Rippe, die dieſer als ſein eigen Fleiſch und Bein er⸗ kannte. Und werden Kinder in der Ehe geboren, ſo ſollen ſie für die Eltern die edelſten und höchſten Schätze ſein, die Juwelen ihres Hauſes, welche die Mutter mit ihrem Leben erkauft hat und ir die der Vater ſeinen Schweiß vergießt. Ihnen übereignen ſie ihr beſtes Können und Vermögen, um ſie im höchſten Maße für den Lebenskampf zu ertüchtigen. Wenn dieſe Auffaſſung im deutſchen Volke ſich Bahn bricht, ſo wird es mit ihm wieder vorangehen; denn damit wird der Boden erſchloſſen, worauf ihm tüchtige Perſönlichkeiten erwachſen zur Ausrichtung ſeines Wiederaufbaues. Bei den Chineſen pflegte der Kaiſer die Eltern und Voreltern bedeutender Staatsmäner in den Adelſtand zu erheben. In dieſer Handlungsweiſe liegt eine feine Wertſchätzung, die wir beachten wollen. Darum fort mit allen kommuniſtiſchen Irrlehren und aller Verwäſſerung und Verflach⸗ ung des Ehrbegriffs! Zu den Ruhmesblättern der alten Ger⸗ manen gehörte es, die Ehe rein zu halten, was der Römer Tacitus bewundernd hervorhebt. Dieſes Blatt wollen wir fleißig auf⸗ ſchlagen und es aufs neue zur Geltung bringen. Das wird eine Tat ſein, die einen wertvollen Fortſchritt bedeutet zur Geſundung unſeres Volkes und zum Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. larianne. Von Profeſſor Johann Schneiderhau⸗Schw. Gmünd. dpk. Es gibt Geſtalten und Erſcheinungen im Leben der Völker, die nie wirklich geweſen, aber dennoch wahr ſind. Nie haben ſie ein perſönliches Daſein gehabt und leben trotzdem in aller Herzen und auf aller Lippen, und, von einer Generation zur andern feſtgehalten, gehen ſie wie Geſpenſter durch die Zeit Zu dieſen Geſtalten ge⸗ hören die Sinnbilder der einzelnen Völker: bei den Deutſchen der Michel, bei den Engländern der John Bull, d. h. Johann Ochs, bei den Amerikanern Onkel Sam und Bruder Jonathan. bei den Irlän⸗ dern der Paddu und endlich bei den Franzoſen die Marianne. Nach Friedrich Ludwig Jahn iſt„das Gemeinſame eines Volkes, ſein innewohnendes Weſen, ſein Regen und ſein Weben“ ſein Volkstum. Dieſe Eigenart wird vom Volke ſelbſt wie von ſeinen Nachbarvölkern klar gefühlt und durch eine beſtimmte Geſtalt, durch ein Einzelweſen mit beſtimmten Zügen und einem beſonderen Namen verkörpert und hebt ſich ſo von der Art anderer Völker ſcharf ab. Und da iſt es nun auffallend, daß die Franzoſen, dieſe uns ſo wohlwollenden Nachbarn, allein ein weibliches Sinnbild haben. Sollte dies damit zuſammenhängen, daß, wie Benjamin Con⸗ ſtant(1767—1830), dieſer Freund der Stael, der Apoſtel der poli⸗ tiſchen Befreiung, der ſpätere Staatsmann, dieſer Meiſter der Dialektik und des Sarkasmus, dieſer geiſtvolle, blaſterte Skeptiker, ſagt, die Franzoſen hätten ſtrengere Regeln nötig als jede andere Nation.„Sie wollen nur Wirkungen erzielen. Wahrheit, Wahr⸗ ſcheinlichkeit, Mützlichkeit, Ehrenhaftigkeit, das alles ſcheint ihnen nicht ſo wichtig, wie der Eindruck. Wenn man ihnen daher alles geſtattet, um zu dieſen Zielen zu gelangen, ſo benehmen ſie ſich un⸗ fehlbar extravagant und geſchmacklos. Wenn ich mit Franzoſen rede, ſo widerſprechen ſie mir mit ſolcher Sicherheik in Dingen, die ich beſſer weiß, daß ich mir ſchließlich vorkomme, als wäre ich der Unwiſſende. In dieſem Lande beſteht alles in gezierten und über⸗ triebenen Phraſen, die ſtets irreführen. Die franzöſiſche Poeſie hat immer ein anderes Ziel als poetiſche Schönheiten, Moral. Nutzan⸗ wendung, Scharfſinn oder Gott, mit einem Worte: immer Neflexion. Kurz, die Poeſie iſt immer Mittel zum Zweck. Der Franzoſe ſagt: „Sieh, wie ich die Gegenſtücke beſchreibe!l“ Der Deutſche:„Sieh, welchen Eindruck die Gegenſtücke auf mich machen!“ Der eine be⸗ trachtet und malt ſich, der andere betrachtet und malt die Natur. Mit der franzöſiſchen Tragik iſt es eine eigene Sache. Welcher — 8 eee 225—4 ee— genug er mag ſe en en, ob in dieſem Char bild etwas von der weiblichen Natur zu finden iſt. 2 5 Marianne, das etwa ⸗Frau aus dem Volke“ bedeutet, kommt als Verkörperung der franzöſiſchen Republik nicht von jener geheimen demokratiſchen Geſellſchaft dieſes Namens unter der franzöſiſchen Reſtauration her, die in den erſten Jahren des zweiten Kaiſerreich⸗ in den Departements de lDueſt ſich zur Wiedereinführung der Re⸗ publik bildete, ſondern ſie iſt entſtanden während des Juli⸗Aufſtandes von 1830 in Paris. Bekanntlich haben die Weiber keinen allzu be⸗ ſcheidenen Anteil an der großen Revolution von 1789 gehabt, und ſo fehlten ſie auch nicht beim Aufſtand von 1830. Es mag dem fran⸗ zöſiſchen Volksgeiſt vielleicht entſprechen, daß gerade Weiber aus dem Volke die treibende Kraft bei Aufſtänden gegen die beſtehende Re⸗ gierung bilden und auch in den Kampf eingreifen. Beiſpiele finden ſich aber auch anderwärts. Bald nach den Kämpfen der Weiber auf den Barrikaden im Juli⸗Aufſtand und der Verpflegung der Ver⸗ wundeten hinter dem Kampfplatz wurden dieſe Ereigniſſe vom Hiſtorienmaler Eugen Delacroix(1799 bis 1863), dem Meiſter des ſtürmiſch Leidenſchaftlichen, oft des Grauſigen und eines berauſchen⸗ den Kolorits, auch fruchtbarer Lithograph(Goethes Fauſt“ und „Göß“), verbunden mit vielſeitiger Fruchtbarkeit, leichter, pantaſie⸗ voller Erfindungsgabe und lebendigey Auffaſſung, wenn auch immer ſorgfältiger Durchführung und Vertiefung, in künſtleriſcher Anſchauung verwertet zu einem ſeinger beſten Gemälde, das im qroßen Saal des Louvre 1831 ausgeſtellt und von H. Heine in ſeiner Sammlung„der Solon“ genau beſchrieben wurde.(Geſ.⸗Ausg. von St. Born, 7. Band S. 26—29.) Da erzählt dieſer nun, wie immer große Scharen vor dem figurenreichen Gemälde„Die Göttin der Freiheit, das Volk führend“ geſtanden haben, womit der Künſtler den großen Gedanken, der uns wunderbar entgegenweht aus der ——————. „In der e, beinahe wie eine allegoriſ ur, ragt or ein jugendliches Weib, mit einer phrygiſchen Mge au——— eine Flinte in der Hand und in der andern eine dreifarbige Fahne. Sie ſchreitet dahin über Leichen, zum Kampf auffordernd, entblößt bis zur—— ein ſchöner, ungeſtümer Leib, das Geſicht ein kühnes Profil, frecher Schmerz in den Zügen, eine ſeltſame Miſchung von Phryne Getäre, Buhlerin), Poiſſarde(Fiſchweib) und Freiheits⸗ göttin.“ Dieſe„Gaſſen⸗Venus“ ſcheint ihm„vielmehr die wilde Volkskraft, die eine fatale Bürde abwirft, darzuſtellen. So wird Marianne. das Weib aus dem Volke, zur Verkörperung der fran⸗ zöſiſchen Republik und ziert als ſolche auch die Poſtmarken des Landes. lieben es bis zur Gegenwart die Witzblätter, ei Delacroix als blühendes, junges, leicht be⸗ kleidetes Weib mit einer roten Mütze auf dem Konfe, mit ſehr freiem Betragen, oft als Geliebte der Vertreter der Ententemächte darzuſtellen. Sie iſt der„Germania“ nie unb nimmer geneigt, gegenwärtig ein Tigertier gegen ſie. Daneben iſt es noch wie ſeit langer Zeit üblich, Frankreich nach dem ehemaligen Landesnamen Hallien, Gallia, von den früheten Bewohnern der Kelten(lat. galli) als Hahn(lat. gallus= Hahn und Gallier) zu verſinnbildlichen. Der galliſche Hahn“ war das faurenche Wappenbild während der erſten Revolution 1830 und auf den neuen Louisdors. Nphorismen. Von S. Barinkay⸗München. Gegen die zahlreichen Stöße des Lebens nimm den dicken Mantel des Suaun um ihn mit Aacrel ber 8 des Humors und ohſinng, damit Mott Verdrie 5 —.— nicht bineinkommen. 880 3 i hn genlezen. I. ſzes delihelg. * Die Einſamkeit iſt ein Gift, für den ei u — Sbe in ft, für einen ein heilendes, für den andern — Mittwoch, den 21. Juli 1920. 7. Seite. Nr. 318. n Offene Stolle. Tagedaunareen zur Uebernahme einer 518 Sppzial-FantfadWefsicherung une Hohen Verdienſt. Angebote unt. H. J. 4 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 1 Organisator. Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt einen 15 10 tüchtigen, intelligenten Kaufmann, gelernt Wertzeughändler bevorzugt, der defähigt iſt, eine umfangreiche 8526 ebme- und Hundenworbe-Atellung fär neu aufzunehmende techn. Neuheiten auf dem Gebiete der Werkzeug⸗ und Ma⸗ ſchinenbranche ins Leben zu rufen und zielbewußt zu leiten. 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