J Mittag⸗Ausgabe. 1920.— RNr. 320. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..50 für Pringerkohm u. Einziehungs⸗ M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. jederzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe 1. B. u. Nr. 2017 Ludwigshafen gebühr M..—. Poſtbezug vierteljährl. Geſchäfts⸗ꝛebenſtellen in Mannheim: Rockarſtadt: Waldhofſtr. 6. „Lindenhofe Gontardſtr. 4. Fernſprecher Nr. Schwetzingerſtadt: Kepplerſtr. 42. 7840—7946. Draht⸗Adreffe: Generalanzeiger Mannheim. Anzei Reck 1 2575 veiſe: 1 ſpalt. k. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2 an beſtimmten Tagen, Stellen u. u. dgl., Botriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchrünkte Ausgaben od. f. verſpätete eile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl., 2 ½ Uhr. Für 8 Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Vachſende Geſahr im oſten 4 Grenzſchutzmaßnahmen. 8 Berlin, 22. Juli.(Von unſ. Berl. Buro.) Um die deutſche Grenze gegen den Anmarſch der Ruſſen aus eigener Kraft zu ſchützen, iſt im Auswärtigen Ausſchuß ſchon vorgeſtern mitgeteilt worden, die Regierung habe alles, was in ihrer Macht ſteht, getan. Sie hat den militäriſchen Grenzſchutz durc Ortswehren verſtärkt und alle Mitteilungen hierüber der Entente zukommen laſſen. Zugleich hat ſie die Notwendigkeit betont, unſere Grenzen im Abſtimmungsgebiet durch deutſche Truppen ſchützen zu laſſen, da dieſe neutral ſind, während die ranzoſen im Krieg mit Rußland ſtehen und die ruſſiſchen Truppen angreifen und damit den Krieg auf deut⸗ ſches Gebiet verlegen würden. Herr Wigdor Kopp, der inoffizielle Sowjetgeſandte in Berlin, hat inzwiſchen Preſſevertretern verſichert, die Sowjet⸗ republik denke nicht an einen Einmarſch in Oſtpreußen. Sie wolle ja mit Deutſchland wirtſchaftliche Beziehungen pflegen und brauche freien Verkehr nach Deutſchland. Das offizielle Organ der Sowjetregierung, die„Prawda“, aber bezeichnet zur ſelben Zeit das Ziel, das Rußland beim Polen⸗ feldzug verfolgt: die Errichtung einer polniſchen Räte⸗ republik, über welche man nach Deutſchland golangen könne. Wie man ſieht, widerſprechen ſich die Aeußerungen der ruſſiſchen Machthaber immer und allerorten. Werbetätigkeit für eine roke Armee. EBerlin, 22. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) In Stadt und Kreis Inſterburg wird, wie aus Oſtpreußen gemeldet wird, eine äußerſt rege Werbetätigkeit für eine in Oſtpreußen zu bildende rote Armee entfaltet, insbeſonders ſcheint man es auf die abwandernden Land⸗ arbeiter abgeſehen zu haben, die auf den Bahnhöfen ab⸗ gefangen und geworben werden. Die militäriſche Lage an der Jronk. Kopenhagen, 21. Juli.(WB.) Nach einem Telegramm aus Warſchau meldet der polniſche Heeresbericht, daß nördlich von Grodno die Kämpfe auf die Linie Serzy⸗ VBovico andauern. In der Gegend von Nowo⸗Grodek er⸗ hielten die Polen den Befehl, den Rückzug nach Weſten % der unter dem Drucke des Feindes erfolgt. Die bolſchewiſtiſchen Angriffe in Poleſſien und am Styrfluſſe ſind abgeſchlagen worden. In der Gegend von Dubmew dauern die Kämpfe fort und der Feind hat dort ernſte Verluſte er⸗ litten. Eine offtziöſe polniſche Erklã zu dem Waffenztiuſtands⸗ angebol an Außland. DA. Prag, 20. Juli. Wie Warſchauer Blätter melden, fanden in den letzten Tagen in Warſchau wichtige Unterredun⸗ Len zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Grabski und dem Stabeckef Pilſudski ſtatt. Auch der Stoatsverteidigungsrat rat eione Sitzung ab, der große Bedeutung beigemeſſen wird. gab ärung ab, nach der von der polniſchen Regierung bisher „eezüglich dee Abſchluſes einee Wafſenſtiüſtandes ober des Friedensſchluſſes zwiſchen Rußland und Polen noch keine bindenden Beſchlüſſe irgend welcher Art gefaßt ſeien. Die polniſche Regierung würde ſich erſt entſchließen, wenn Ruß⸗ land auf die von der Entente vorgeſchlagenen Bedingungen eine Antmort gegeben hätte. Aus der engliſchen Ankwortnole an Außland. plumpe Drohungen. Juli.(WB.) Die„Daily News“ ſchreibt Di Aliſchen Antwortnote an Sowjetrußland: engliſche Note macht es deutlich, daß England nicht ein⸗ bmeift, um Polen irgend etwas über ſeine Unabhängigkeit d rhalb ſeiner Grenzen hinaus zu verſchaffen. Aber wenn Bolſchewi„würde die Lage ppn Guche iſten in Poleneindringen 9 Amſterd 0 Wnkerr, 2¹. 4 auf verändert ſein. Alle Parteien in Polen Sürden ſich zur Verteidigung der Grenze zuſammenſcharen. Sie werden die beſten Offtziere Weſteuropas, ſehr wahrſchein⸗ 15 des Marſchalls Foch, zur Verfügung haben. Was die unition angeht, ſo iſt ganz Oſtdeutſchland mit Geſchüßten und Munition vollgeſtopft, die nach dem Vertrage von Ver⸗ ſailles an die Alliterten ausgeliefert werden müſſen. Von dieſen Schießvorräten wird nichts in polniſche Hände ge⸗ langen, außer, wenn Sowjetrußland in Polen einfällt. „Wenn dies geſchieht, wird die Geſamtheit der Kriegsvorräte ſofort zur Verfügung ſtehen. Die„Daily Expreß“ ſagt: Die engliſche Antwortnote ſagt, daß es unmöglich iſt, Verhandlungen über den Han⸗ delsperkehr mit Rußland fortzuſetzen, wenn Sowjettruppen in Polen eindringen. Kraſſin wurde dahin verſtändigt, daß ſch es beſſer wäre, wenn er ſeine Abreiſe nach England ſolange aufſchiebt, bis die Stellungnahme der Sowjetregie⸗ rung zweifelsfrei klargemacht iſt. England als Friedensſtifler wenig angenehm. Amſterdam, 21. Juli.(WB.) Aus London wird gemeldet, daß der Unterſtaatsſekretär des Aeußern, Harmsworth, auf Anfragen im ÜUnterhauſe geantwortet habe, daß die Re gierungen von Finnland, Litauen und Lettland die Einladung zur Teilnahme an der Friedenskon fe⸗ renz in London abgelehnt hätten. Die engliſche Re⸗ gierung hätte bisher mit General Wrangel über einen Waf⸗ eſtillſtand noch keine Beſprechungen gehabt. Die ruſſiſche äteregierung habe auf die Einladung geantwortet, da aber noch Verhandlungen im Gange ſeien, werde es nicht für wün⸗ öftenswert erachtet, die Antwort aus Moskau ſofort zu ver⸗ öffentlichen. Die engliſche Regierung beabſichtige, die ganze orreſpondenz über dieſe Frage f e, zu geben. nz über dieſe Frage ſo bald wie möglich bekannt Radek oder Kraſſin als Ankerhändler. Amſterdam, 21. Juli.(WB.) Die„Times“ ſagt, es be⸗ —50 zu der Annahme, daß die Mel⸗ die Unterſtellung Kraſſins unter Kamenew der Miniſter des Aeußern Fürſt Sapieha eine Er⸗ nicht den Tatſachen entſpräche. Kraſſin ſoll Unterhändler für die Finanzangelegenheiten ſein, während Kamenew in diplo⸗ matiſcher Eigenſchaft nach London komme. Urſprünglich war geplant, Radek zu ſenden, aber auf Trotzkis Antrag wird ſich Radek mit den polniſchen Angelegenheiten zu befaſſen haben. Wahrſcheinlich werden Radek und Derzkinsky als Friedensdelegierte Sowjetrußlands nach Warſchau gehen. Während der Abweſenheit Kraſſins war die ruſſiſche Handelsdelegation in London eifrig tätig. In London wird eine Bank errichtet werden, die bereits offiziell als ruſſiſche Handelsdelegationsgeſellſchaft eingetragen iſt. Direktor der Bank wird vorausſichtlich Kraſſin ſein.— Wie weiter ver⸗ lautet, iſt ruſſiſches Geld im Werte von 2 Millionen& nach England unterwegs. Die Befezung von Grodno. Kowno, 22. Juli.(Priv.⸗Tel.) Bei der Beſetzung der Feſtung Grodno durch die ruſſiſchen Rätetruppen ſind auch litauiſche Truppen in die Stadt gedrungen, aber die Litauen verwahren ſich dagegen, daß ſie gemeinſam mit den Bolſchewiſten operieren müßten. Raskolnikow ſoll zum Chef der ruſſiſchen Oſtſeeflotte ernannt worden ſein. Es ſoll ſofort eine Reorganiſation der ruſſiſchen Oſtſeeflotte vor⸗ genommen werden. Baku von Bolſchewiſten beſetzt. London, 21. Juli.(WB.) Die Agentur Reuter veröffent⸗ licht eine Depeſche aus Tiflis, die beſagt, daß Gen oral Nuri mit 12 000— wie man ſagt— bolſchewiſtiſchen Sol⸗ daten in Baku eingetroffen ſei. Treibersſen gegen den Reichswirkſchaftsrat. Für heute iſt belanntlich eine Sitzung des Reichswirt⸗ ſchaftsrats anberaumt, in der die Regierungsvertreter über die Verhandlungen in Spa berichten ſollen, Reichstag zu dem gleichen Zweck erſt am Montag zu⸗ ſammentreten wird. Der„Vorwärts“ iſt über dieſes zeitliche Vorangehen des Reichswirtſchaftsrates außerordentlich unge⸗ halten. Er verſteigt ſich ſogar zu der Behauptung,„daß das Beſtreben der Deutſchen Volkspartei und der ihr gleichgerich⸗ teten Kreiſe dahingehe, die berufsſtändige Kammer vor der Volksvertretung in die vordere Reihe zu ſchleben, welchem Beſtreben der volksparteiliche Wirtſchaftsminiſter Dr. Scholz offenbar entgegengekommen ſei.“ Der„Vorwärts“ will da⸗ mit die Maſſen gegen den Reichswirtſchaftsrat aufhetzen, als ob dieſer unter Führung und Duldung der Deutſchen Volkspartei die Abſicht habe, den Reichstag als letzte Inſtanz in der Geſetzgebung auszuſchalten. Nach dem Artikel 165 der Reichsverfaſſung iſt der Reichs⸗ wirtſchaftsrat vorgeſehen als eine begutachtende, be⸗ ratende und vorſchlagende Kammer der Arbeit, als ein zen⸗ traler Volkswirtſchaftsrat. Der Reichswirtſchaftsrat ſoll rich⸗ tunggebend ſein für die Löſung ſchwieriger Fragen nach rein wirtſchaftlichen Geſichtspunkten. Dabei wird er, wie der Prä⸗ ſident Edler von Braun am 15. Juni vor Preſſevertretern aus⸗ führte, ſeine Aufgabe vollkommen erfüllen, wenn er nicht als verantwortlicher Geſetzgeber, ſondern als Gutachter tätig iſt. Infolge dieſer hier noch einmal gekennzeichneten Auf⸗ gaben iſt es das gute Recht und die Pflicht des Reichswirt⸗ ſchaftsrates, wenn er gerade vor dem Reichstag Stellung zu den in Spa getroffenen Abkommen nimmt, und ſomit dem Reichstag Gutachten als Material übergibt, die dieſer infolge ſeiner rein politiſchen Orientterung nicht mit der gleichen fuͤr Wirtſchaftsangelegenheiten gebotenen Sachkenntnis fällen könnte. Der Vorwurf der Bevormundung des Reichstags durch den Reichswirtſchaftsrat, den der„Vorwärts“ erhebt, trifft weder in der Sache ſelbſt zu, noch deckt er irgendwelche geheime Abſichten in dieſer Hinſicht auf. Demnach dürfte die „Beſorgnis“ des„Vorwärts“ über etwaige Vorrechte des Reichswirtſchaftsrates vor dem Reichstag durchaus ünberech⸗ tigt ſein. Berlin, 22. Jult.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtrige Sitzung des wirtſchaftspolitiſchen Ausſchuſſes beim vorläufigen Reichswirtſchaftsrat beſchäftigte ſich auch mit den Vor w ürfen, die wegen der früheren Einberufung des Reichswirtſchaftsrates als angebliche Bevorzugung vor dem Reichstag gegen die Regierung erhoben wor⸗ den waren. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes Direktor Kraemer teilte mit, die Einberufung des Reichswirtſchaftsrates ſei be⸗ reits in Spabeantragt und vom Kabinett geneh⸗ migt worden. Es ſei alſo nicht Schuld des Reichswirtſchafts⸗ rates, wenn der Reichstag jetzt erſt ſpäter zuſammentrete. Der Reichewirtſchaftsminiſter verwies noch darauf, daß der Reichswirtſchaftsrat ja nur gutachtlich gehört werden ſollg Ein Gutachten hätte aber nur Wert, wenn der Reichstag von ihm Kenntnis nehmen könne, bevor er ſelber ſeine Ent⸗ eidungen treffe. Schließlich betonte Herr Dr. Scholz dann noch, der Reichswirtſchaftsrat werde alle Kräfte daran ſetzen, das Abkommen von Spa durchzuführen. e weilere Ausſprache über Spa. Verlin, 22. Juli.(..) Der Ausſchuß für auswärtige Ange⸗ legenheiten ſetzte geſtern nachmittag ſeine Verhandlungen fort. bg. Spahn wies darauf hin, daß auch bei der Auslegung des Friedensvertrages die Rechtsfrage von Bedeutung ſei. Be⸗ züglich der Möglichkeit, das verlangte Kohlenquantum zu liefern, iſt der Redner der Meinung, daß der Verſuch zur Lieferung gemacht werden muß und bei allſeitigem guten Willen Erfolg haben könne. Die Haltung der Delegation billigt der Redner. Abg. Streſemann gibt der Kommiſſion zur Erwägung, von einer Beſchlußfaſſung abzuſehen und das Votum dem Plenum des eichstages zu überlaſſen. Der Redner erörtert eingehend die Kohlenfrage. Nach Feſtſtellung durch Sachverſtändige wird eine Ver⸗ minderung von 20 Prozent eintreten. Der Unternehmerſachverſtändigen iſt kein Ausfluß kapitaliſtiſcher An⸗ ſchauung, ſondern entſpricht durchaus der Auffaſſung der Arbei⸗ e ee Die Frage wegen der oberſchleſiſchen Kohlen iſt von größter Wichtigkeit. Der Redner weiſt dann die gegen Stinnes gerichtete Kritik zurück Separationsbeſtrebungen werden von den Großinduſtriellen abgelehnt. Abg. Schiffer: Unklar iſt, was unter Entwaffnung der Sicherheitspolizei zu verſtehen iſt. Hinſichtlich der pfychiſchen Be⸗ während der K zähe Widerſtand der ch urteilung des Abkommens weiſt der Redner auf den neueſten Be⸗ richt des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten hin, in dem in Verbindung mit Spa die deutlichſten Einmiſchungsabſichten ausge⸗ ſprochen werden. Die Entſendung eines franzöſiſchen Son⸗ dergeſandten nach München liegt in derſelben Linie. Durch unſere geſtern bekundete Neutralität iſt die Streitfrage endgültig aus der Welt geſchafft, ob wir mit Sowjetrußland im Frieden leben oder nicht. Reichskanzler Fehrenbach: Nach unſerer Ankunft in Spa hat uns Lloyd George durch ſeinen Adiutanten mitteilen laſſen, daß zuerſt die Abrüſtungsfrage behandelt werden würde. Eine Ab⸗ lehnung würde erfolglos geweſen ſein, da uns eine Möglichkeit, Ein⸗ fluß auf die Geſtaltung der Tagesordnung zu gewinnen. nicht ge⸗ geben war. Bei den Erörterungen über die Beſetzung iſt auch auf die Gefahren im Oſten aufmerkſam gemacht worden und zwar hinſichtlich der Notwendigkeit eines Grenzſchutzes. Die Reparations⸗ frage iſt in Spa nicht mehr ausführlich zur Sprache gekommen. Das iſt kein Unglück. Es iſt jetzt eine beſſere Vorbereitung für Genf möglich. Abg. Freiherr v. Lersner: Die Entente weiß, daß ſie gar nicht das Recht zum Einmarſche hat. Ein Einmarſch würde ein Bruch des Verſailler Friedens und des Völkerrechs ſein. Frau Bender teilt zur Lage im Oſten mit, daß in Lud⸗ wigshafen Waffentransporte der Entente nach dem Oſten eingetroffen ſeien. Die Arbeiter hätten die Beförderung dieſer Waffen abgelehnt. Meine Partei tritt gegen alle Sepa⸗ rationsbeſtrebungen mit aller Schärfe auf. Eine ſehr peſſimiſtiſche Meinung. Duisburg, 22. Juli. Der Geheime Kommerzienrat Klöck⸗ ner bezeichnete in der dortigen Stadtverordnetenſitzung die Kohlenabmachungen von Spa als Todesurteil für den Induſtriebezirk. Um 2 Millionen Tonnen Kohle an die Entente abzuliefern, müßte man die deutſchen Hochöfen, Stahl⸗ und Walzwerke ſtillegen, ſodaß binnen drei Monaten 40 Prozent der deutſchen Eiſenarbeiter auf der Straße liegen würden. Von den Verhandlungen in We erwarte er noch ſchlimmeres. Ein ſozialiſtiſcher Arbeitervertreter erklärte, auch unter der nute der Entente würden die Arbeiter nicht beſſer arbeiten, ſondern ihr begreiflich machen, daß das deutſche Volk wie frü⸗ her ein Lebensrecht habe. Die Unzuftiedenheit Frankreichs. m. Köln, 22. Juli.(Priv. Tel.) Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Paris: Den Eindruck, den die geſtrige Kammer⸗ debatte hervorgerufen hat, kennzeichnet am beſten das Jour⸗ nal de Debats, indem es ſagt, Frankreichs Verbündete würden ſich ſtarkttäuſchen, wenn ſie in der geſtrigen Ab⸗ ftimmung der Kammer den Beweis erbracht glaubten, Frank⸗ reich ſei mit dem erhofften Ergebnis zufrieden. Die De⸗ batte war lang und ſchwierig geweſen. Die Kammer habe ver⸗ ſchiedentlich ihre Beunruhigung und Enttäuſchung zur Schau gebracht. Auch der Temp erklärte, daß vieles an dem auszuſetzen ſei, was in Spa vereinbart wurde. Aber man müſſe beden⸗ ken, daß von der Möglichkeit der Ausführung des Friedens⸗ vertrages das Leben Frankreichs abhänge. Kein innerer Parteikampf, kein Perſönlichkeitsſtreit dürfe ſich hier eindrän⸗ 1 5 Dies hat die Kammer geſtern zum Ausdruck gebracht. finanziell müſſe man Zugeſtändniſſe machen. Den beſten Beweis für ſeine Auffaſſung liefert der Intranſi⸗ gent. Er ſagt, es ſei ſicher, daß Frankreich für das Zuge⸗ ſtändnis zur Beſetzung des Ruhrgebietes an England auch hätte Zugeſtändniſſe machen müſſen.(Letzteres iſt ein beach⸗ tenswertes Eingeſtändnis des unverfrorenſten Kuhhandels, um das politiſche Ziel Frankreichs, die Beſetzung des Ruhr⸗ gebietes, zu erlangen.) Die Unruhen in Jlalien. Anruhen und Generalſtreik in Nom. Mailand, 21. Juli.(WB.) Nachrichten der Blätter aus Rom beſagen, daß infolge der geſtrigen Zwiſchenfälle in Rom beſchloſſen worden iſt, auf unbeſtimmte Zeit den Generalſtreit da proklamieren. An der Demonſtration gegen die Straßen⸗ ahnangeſtellten wegen der roten Fahnen, mit denen dieſe die Wagen geſchmückt hatten, haben auch zahlreiche Arbeiter teil⸗ genommen, welche die Entfernung der roten Fahnen verlang⸗ ten und deren Erſetzung durch Fahnen in den nationalen Farben durchſetzen wollten. Weiter wird berichtet, daß ſich zahlreiche Demonſtranten nach dem Palazzo Pelotta begaben, wo ſich die römiſche Filiale des„Avanti“ befindet. Die Druckerei und die Maſchinen ſind ſchwer beſchädigt worden und die vorhandenen Abzüge wurden von den Demonſtranten verbrannt. Der„Secolo“ meldet noch, daß die Arbeiterkam⸗ mer in Mailand im Hinblick auf die Ereigniſſe in Rom, auf heute Vormittag auf dem Platze vor der Skala eine Ver⸗ ſammlung einberufen hat. Die Arbeiter ſind aufgefordert worden, ihre Arbeitsſtätten um 4 Uhr zu verlaſſen und an der Verſammlung teilzunehmen. Berlin, 22. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) In Rom dauerten die Zuſammenſtöße bis in die ſpäten Nacht⸗ ſtunden an. Zu ernſthaften Konflikten kam es in den Räumen des ſozialiſtiſchen„Avanti“. Die Druckerei wurde von den Nationaliſten geſtürmt, die Druckmaſchinen zerſtört und unbrauchbar gemacht, die Poſtauflage verbrannt. Die Arbeiterkammer proklamierte einen 24ſtündigen Generalſtreik. Der Vormarſch der Griechen. Saloniki, 21. Juli.(W..) Die griechiſchen Truppen be⸗ gannen heute angeſichts der Beſetzung von Thrazien den Vor⸗ marſch. Die Eiſenbahn⸗ und Telephonverbindung zwiſchen Konſtantinopel und dem Innern iſt unterbrochen. Smyrna, 22. Juli.(WB.) Das Kommuniquqge des grie⸗ chiſchen Hauptquartiers vom 21. Juli beſagt: Die grie⸗ iſche Armee ſei am Mittwoch morgen, unterſtützt von einem engliſch⸗griechiſchen Geſchwader, in den Häfen Eregli, Sultankoi und Rodoſto gelandet. Die Ausſchiffung fand in Eregli und Sultankoi keinen Widerſtand. Die Stadt Eregli wurde um 5 Uhr und die Stadt Rodoſto um 1 Uhr nachmittags genommen. Die türkiſchen Truppen, die Wider⸗ 80 geleiſtet hatten, zogen ſich in das Innere des Landes zurück. noch nicht möglich, weil bei deſſen Ausarbeitung in den erſten B. Serte. Rr. 9z0. Mannheimer General-Anzeiger.(miitag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 22. Juli 1920. Neutralität Bulgariens. Paris, 21. Juli.(W..) einer Havasmeldung aus Sofia erklärte der bulgariſche Miniſterpräſident Stabu⸗ linski, werde bei den Ereigniſſen in Oſt⸗ thrazien ſtrikte Neutralität bewahren. Bela Ahun nach Außland. Verſchiebungsverſuch als„Ruſſiſcher Kriegsgefangener“. Berlin, 21. Juli.(W..) Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Die öſterreichiſche Regierung ſteht bekanntlich in Verbindung mit Sowjetrußland zwecks Austauſch der beiderſeitigen Kriegsgefangenen. Sie hat im Zuſammenhang damit vor kurzem an die deutſiche Re⸗ gierung das Erſuchen gerichtet, die noch in Oeſterreich in⸗ ternierten kriegsgefangenen Ruſſen durch Deutſchland nach Rußland zurückbefördern zu dürfen. Die deutſche Regie⸗ rung hatte dazu ihre Zuſtimmung im allgemeinen erteilt und es wurde nunmehr ein Transport von 108 Männern und acht Frauen über Bodenbach nach Stettin befördert. Dort machte der öſterreichiſche Offizier, der den Transport führte, die Mit⸗ teilung, daß ſich hochpolitiſche Perſönlichkeiten auf dem Trans⸗ port befänden. Schon vorher war durch ein öſterreichiſches Korreſpondenzbüro verbreitet worden, daß Bela Khun mit mehreren Begleitern nach Deutſchland abgeſchoben worden ſei.“ Da die deutſche Regierung auf Anfrage des öſter⸗ reichiſchen Geſandten in Berlin ausdrücklich erklärt hatte, daß ihre Zuſtimmung ſich nur auf den Durchtransport von Kriegsgefangenen beziehe, und es ſomit grundſätzlich nicht geſtattet war, andere Perſonen, insbeſondere politiſch Verfolgte, wie Bela Khun, mit durchzutransportieren, mußte der öſterreichiſche Transport in Stettin angehalten werden. Nach den Regeln des Völkerrechtes war der unter öſterreichiſcher Leitung und Bewachung ſtehende Transport als exterritorial anzuſehen. Eine Ausſonderung der poli⸗ tiſchen Perſönlichkeiten von den Kriegsgefangenen ſtand daher der deutſchen Behörde nicht zu. Vielmehr mußte der ganze Transport, da er entgegen der Vereinba⸗ rung zuſammengeſtellt war, nach Oeſterreich zurückgelei⸗ tet werden. Die Rückbeförderung des Transportes iſt bereits im Gange. Die deutſche Regierung bedauert, daß durch das Vorgehen der öſterreichiſchen Regierung die Heimkehr der ruſſiſchen Kriegsgefangenen verzögert wird. Sie wird die Heimkehr dieſer Gefangenen mit größter Beſchleunigung be⸗ wirken, ſobald die öſterreichiſche Regierung ihr nachweiſt, daß der neue Transport der Vereinbarung entſpricht. Bela Khun nach Rußland„verſchoben“. Berlin, 28. Juli.(Priv. Tel.) Laut„Voſſiſcher Zeitung“ meldet das„Neue Wiener Journal“, daß die ungariſche Re⸗ gierung durch ihren Geſchäftsträger in Wien vorläufig münd⸗ lich gegen das Vorgehen der öſterreichiſchen Regierung in der Angelegenheit Bela Khun proteſtiert hat. Dr. Renner habe darauf geantwortet, daß ſich die öſterreichiſche Regierung in einer Zwangslage befunden habe und daß es ihr an⸗ ders nicht gelungen wäre, die öſterreichiſchen Kriegs⸗ 9 e angenen aus der ruſſiſchen Kriegsgefangenſchaft zu efreien. Ankunft in Moskau. 1 m. Köln, 22. Juli.(Priv.⸗Tel.) Wie verlautet, iſt Bela Khun in Moskau angekommen, wo ihm von der Re⸗ —— ſofort ein verantwortungsreicher Poſten angetragen wurde. Baden. Der 1. Nachtrag zum Staats voranſchlag für 1920. AKarlsruhe, 21. Juli. Der erſte Nachtrag zum Staatsvor⸗ —— für das Jahr 1920 iſt ſoeben im Druck Er iſt außerordentlich umfangreich und enthält in der die durch die Ueberleitung der Beamten in das neue Beſoldungsgeſetz not⸗ wendigen Anforderungen. Das war bei dem Voranſchlag für 1920 Monaten dieſes Jahres die neue Beſoldungsordnung noch nicht fertig geſtellt war. Der Nachtrag ſchließt in den Ausgaben ab im ordentlichen Etat mit 213 546 398 Mk. und im außerordentlichen Etat mit 11 379 550 Mk.; in den Einnahmen im ordentlichen Etat mit 96 705 600 Mk. und im außerordentlichen Etat mit 9 103 000 Mk., ſodaß eine Mehrausgabe von 116 849 798 Mk. im ordentlichen Etat und von 2 276.550 Mk. im außerordentlichen Etat verbleibt. Der Haushaltsausſchuß des Landtags, deſſen Mitglieder der erſte Nachtrag ſchon vor einigen Tagen zugegangen war, hat die Beratung der darin enthaltenen Anforderungen bereits am Montag nachmittag aufgenommen. Einige Abſtriche auf den Voranſchlägen der eingelnen Miniſterien wurden von dem Ausſchuß vorgenom⸗ men. ie Beratung des Nachtrags im Plenum dürfte in der nächſten Woche crfolgen. Aus den Ausſchüſſen des badiſchen Landtages. * Karlsruhe, 22. Juli. Bei der Beratung des erſten Nach⸗ zum Staatsvoranſchlag für das Jahr 1920 im 9 haltsgusſchuß wurde von einigen Abgeordneten auch die un⸗ geteilte Arbeitszeit Sibundt und ihre 5 verlangt. Die der Si* anwohnenden Miniſter ſteil⸗ ten in Ausſicht, daß die ungeteilte Arbeitszeit wieder abgeſchafft werde, da dies von ſehr vielen Beamten gewünſcht würde. Betont wurde, daß es dadurch allein aber nicht möglich ſei, den größten Teil der angeforderten Stellen einzuſparen. Im weiteren Ver⸗ lauf der Beratungen legte Finanzminiſter Köhler das Rech⸗ nungsergebnis des letzten Rechnungsjahres vor, das mit einem Einnahmeüberſchuß abſchließt, dem jedoch durch den erſten Nachtrag ein Ausgabe nüberſchuß von über 100 Millionen gegenüberſteht. Man müſſe überlegen, ob bei der Teuerungs⸗ zulage nicht künftig ein gewiſſer Abbau in Ausſicht zu nehmen ſei, ebenſo müßten auch die einer Durchſicht unter⸗ zogen werden Man müſſe einheitlich mit dem Reiche in dieſen Fragen vorgehen. Die im Nachtrag angeforderten über 1000 neuen S 85 ben im folgenden eingehend durchbeſprochen und betont, man möge die Beamten ausreichend beſolden, aber mit der Schaff⸗ ung neue Stellen Zurückhaltung üben. In dieſer Hinſicht herrſchte volle Einmütigkeit im Ausſchuſſe. *Karlsruhe, 22. Juli. Der Ausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung hat den Geſetzentwurf übher die Abänder⸗ ung des mit Mehr⸗ heit zugeſtimmt. Durch das neue Geſetz wird beſtimmt, daß in den Fällen in denen ſeit 1. Januar 1920 ein Gebäudeſchaden durch Feuer entſtanden iſt, ein voller Erſatz der Neubaukoſten durch die Gebäudeverſicherungsanſtalten erfolgen muß. Von Zentrumsſeite wurde ein Antrag eingebracht, das Datum auf 1. Januar 1918 zurückzudatieren. Der Antrag fand aber nicht die Mehrheit des Ausſchuſſes. Auch das Vorrecht des früheren Großherzogs und der Standesherren, wonach ihre Schlöſſer bon der ſtaatl. Zwangs⸗ verſicherung befreit ſind, wird durch die Geſetzesänderung in Weg⸗ fall kommen. * Karlsruhe, 20. Juli. Der Landtagsausſchuß für Geſuche und Beſchwerden befaßte ſich letzten Sitzung mit einem ümfangreichen Geſuch des„Volksbundes für deutſche Familie und Volkskraft“, das zugleich von einer großen Anzahl Be⸗ Prden, Körperſchaften, Univerſitäten, Vereinen und Privaten un⸗ terzeichnet war und in dem zu Fragen der Kindererziehung, der Bekämpfung der Schundlitergtur, Lohnfragen, Steuergeſetzen, ferner zu den Fragen der Bekämpfung der Tuberkuloſe, der Ge⸗ ſchlechtskrankheiken, der Gewerbsunzucht, der Bordelle und des Verkaufs von Präventiomitteln Stellung genommen war. Bis auf den letzten Punkt des Geſuchs beſchloß der Ausſchuß einſtimmig, dem Landtag den Antrag vorlegen zu wollen, die Eingabe der nalpolizeiamt angegliedert werden. Abgg. der Zentrumsfraktion wurde der Verkauf der Präventiv⸗ mittel ſcharf bekämpft. Von ſoz. Rednern wurde darauf hinge⸗ wieſen, daß bei einem Verkaufsverbot dieſer Mittel es den beſſer ſituierten Kreiſen doch möglich wäre, in ausländiſchen Kurorten ſich dieſe Mittel zu verſchaffen Uebernahme von Erziehungsanſtalten durch den Skaal. * KHarlsruhe, 21. Juli. Die dem Verein zur Rettung ſittlich verwahrloſter Kinder gehörigen Erziehungsanſtalten in⸗ Hüfingen, in Weingarten und Sinsheim a. d. E. ſind, vorbehaltlich der Genehmigung des Landtags, aufgrund eines zwiſchen dem badiſchen Juſtizminiſterium und dem Verein abge⸗ ſchloſſenen Vertrage vom badiſchen Staat übernommen worden. Die Hüfinger Anſtalt wurde dem Charitasverband für die Erz⸗ diözeſe Freiburg und diejenige in Weingarten an den Badiſchen Landesverein für Innere Miſſion zur Führung als Erziehungs⸗ anſtalt übergeben Die Erziehungsanſtalt in Sinsheim wird vor⸗ läufig von dem Verein auf Koſten des Staates in der ſeitherigen Weiſe weiterbetrieben, bis ſie ſpäter endgültig in ſtaatliche Verwal⸗ tung übergeht. Die Regierung wird dem Landtag über die An⸗ ſtalten und ihre Uebernahme noch eine Denkſchrift unterbreiten. Arbeilerſchaft und der Gedaule der Arbeils⸗ gemeinſchaft. Bekanntlich werden von verſchiedenen linksſtehenden Ge⸗ werkſchaften Verſuche gemacht, die Arbeitsgemeinſchaft zwi⸗ ſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu zerbrechen. Beſonders bemühen ſich in dieſer Richtung die Gewerkſchaften der Metall⸗ arbeiter, der Bauarbeiter, der Fabrikarbeiter uſw. Es ſcheint ſo, als ob die Arbeiter der großen Werke des Weſtens von der Zertrümmerung der Arbeitsgemeinſchaft nicht ſehr erbaut wären, daß ſie im Gegenteil ihren weiteren Fortbeſtand wünſchen. Intereſſant ſind Ausführungen, die über dieſen Punkt ein in der Schwerinduſtrie beſchäftigtes Mitglied des deutſchen Metallarbeiterverbandes in Nummer 28 des„Korreſpondenzblattes des allgemeinen deutſchen Ge⸗ werkſchaftbundes“ gemacht hat. Er ſchreibt dort unter anderm folgendes: Auf dem Wege des Vergleichs und der Verſtän⸗ digung wurden den Arbeitern Vorteile zugewendet, die in jahrelangen Kämpfen nicht erreicht worden wären, weil eben die vorhandenen Organiſationen in keiner Weiſe die Vor⸗ ausſetzungen für einen eregreee Kampf gegen die Rieſen⸗ macht der Schwerinduſtrie erfüllten. Die Rieſenmacht iſt dop⸗ pelt groß, weil ſie völlig gleichlaufende Intereſſen hat, was bei der Berlier Induſtrie z. B. nicht zutrifft. Und doch war die letztere im Kampf mit der gutgeſchulten und finanziell gut ausgerüſteten Berliner Arbeiterſchaft die Stärkere. Wie würde ſich erſt das Bild geſtalten, wenn es die Arbeiter⸗ ſchaft im Ruhrbezirk auf einen Kampf um Leben und Sterben(bildlich geſprochen) ankommen ließe? Mit noch ſo revolutionärem Feuer kann ſich heute kein Hungernder das Gefühl des Sattſeins verſchaffen. Deulſches Beich. Die Sitzung des Reichsrals. Berlin, 21. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Miniſterpräſidenten der Einzelſtaaten ſind heute vormittag zu der geſtern angekündigten Beſprechung über Spa in der Reichskanzlei zuſammengetre⸗ ten. Den Vorſitz führt Reichskanzler Fehrenbach, der heute morgen aus Freiburg hier eingetroffen iſt. Verlängerungsankrag für die Kohlenſteuer. ◻ Berlin, 22. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Dem Reichstag iſt der Entwurf eines Geſetzes zugegangen, durch welches die Gültigkeit des Ngleneergee bis zum 31. Juli 1921 verlängert wird. In der Begründung wird geſagt, die Kohlenſteuer ſei ein Faktor in der Finanz⸗ wirtſchaft des Reiches geworden, der zum mindeſten für das nächſte Rechnungsjahr nicht ausgeſchaltet werden könnte. Jort mit den Reichsfleiſchmarken. JBerlin, 22. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) noch nicht gefaßt. Es ſchweben nur Erhebungen über diſe Aufhebung ab 1. September. Die Marburger Studenkenſchaft. Marburg 21. Juli.(W..) Geſtern abend nach 9 Uhr zog die geſamte Marburger Studentenſchaft mit Muſik nach dem Markt⸗ platze, wo wieder vaterländiſche Lieder geſungen worden ſind. Von dort zogen die Studenten vor die Villa des Rektors Buſch, dem ſie eine Opation darbrachten. Der Rektor dankte den Studenten in einer Rede, in der er ſie zur Ruhe und Beſonnenheit ermahnte. Bayern. Bayeriſche Regierung und Sozialiſten. München, 22. Juli.(Priv. Tel.) Die bayeriſche Mehr⸗ heitsſozialdemokratiſche Partei hat im Landtag durch den Ab⸗ eordneten Timm erklären laſſen, außerhalb der Regierung tehend, werden wir jede Lockerung der Beziehungen zum Reiche bekämpfen. Wir erſtreben eine geſunde Finanz⸗ politik und eine Inangriffnahme der Verbilligung und Ver⸗ einfachung der Staatsverwaltung. In der Bekämpfung des Wuchertums kann die Regierung unſerer Unterſtützung ſicher ſein. Wir werden auch ferner unſere Arbeit auf das Wohl des Volkes gründen. Die U. S. P. dagegen ließ der neuen Re⸗ gierung eine Kampfanſage zugehen. Ein ſächſiſcher Geſandter in München. München, 22. Jull.(Priv. Tel.) Die Sächſiſche Volks⸗ kammer hat den Etatspoſten für die Geſandtſchaft in Mün⸗ chen genehmigt. ö Schaffung einer Reichskriminalpolizei. München, 22. Juli.(Priv. Tel.) Der Reichsrat wird, wie die Münchener Neueſten Nachrichten melden, den 1 entwurf für die Schaffungeiner Relchskriminal⸗ polizei demnächſt verabſchieden und dem Reichstag über⸗ weiſen. Die Reichskriminalpolizei ſoll nach dem Muſter Sachſens eingerichtet werden, weil ſie ſich dort im Kampfe gegen das Verbrechertum ſehr gut bewährt hat. Das Sekre⸗ tariat für öffentliche Ordnung wird dadurch dem Reichskrimi⸗ Deulſch-Oeſterreich. Die Schuld am Juſammenbruch. E Berlin, 22. Juli.(Von Berliner Büro.) Aus Wien wird gemeldet: In der geſtrigen Sitzung des Aus⸗ ſchuſſes für Heeresweſen in der lung lagen 12 Berichte über militäriſche Pflichtver⸗ leßungen im Kriege vor, welche insbeſonders über die Urſachen des Zuſammenbruches der öſterreichi⸗ 5 Südweſtfront im Herbſt 1918 Aufſchluß gaben. Nach den itteilungen des Referenten iſt Kaiſer Karl für den Zuſam⸗ menbruch verantwortlich zu machen. Er hätte in der kritiſchen Ueber den Verkauf inungen auseinander. Von Regierung empfehlend überweiſen zu wollen. der Präventivmittel gingen die 7 Ueber die Aufhebung der Reichsfleiſchmarken iſt ein Beſchluß Jtionen in der Zeit vom Wa wechſelt und durch vorzeitige Anordnung der Einſtellung begangen. 4 Skandal in der Wiener Nationalverſammlung. Wien, 22. Juli.(Priv.⸗Tel.) In der Wiener National⸗ verſammlung kam es, wie uns von dort mitgeteilt wird, Aahtern zu großen Skandalſzenen. Der demokratiſche bg. Max Friedmann war kurz zuvor von ſozialdemokratiſcher Seite keſchuldigt worden er habe im Verein mit den Bank⸗ direktoren und Groß'enduſtriellen bei der Reparationskom⸗ miſſion in Wien Schritte unternommen, um die Vermögens⸗ abgabe zu verhindern. In der geſtrigen Sitzung wollte Friedmann, der übrigens ein reſpektabler und angeſehener Mann iſt, dem ſolche Sachen kaum zuzutrauen ſind, dieſe An⸗ ſchuldigung widerlegen. Aber ſozialdemokratiſche Abgeord⸗ nete ſtürzten auf ihn los, überſchütteten ihn mit Schimpf⸗ des Hauſes gelang es, Friedmann wieder zu befreien. Porlugal. Löſung der Miniſterkriſe. Liſſabon, 21. Juli.(W..) Die Miniſterkriſe iſt durch ein Einvernehmen zwiſchen faſt allen politiſchen Parteien ge⸗ löſt. Ein Konzentrationskabinett wurde unter der Präſidentſchaft Antonio Granios, dem Führer der Libera⸗ len, gebildet. Mello Barreto übernimmt das Auswärtige. Das neue Miniſterium wurde von der öffentlichen Meinung beifällig aufgenommen. Türkei. Paris, 21. Juli.(W..) Nach einem Privattelegramm des„Temps“ aus Konſtantinopel hat der Sultan die De⸗ miſſion des Miniſteriums Ferid Paſchas ab⸗ gelehnt. Der Großweſier wird jetzt ſein Miniſterium er⸗ gänzen und die Miniſter, die ihre Entlaſſung eingereicht haben, erſetzen. Beirut, 21. Juli.(W..) Der Emir Feiſal hat die in dem Ultimatum des Generals Gouraud geſtellten Bedingungen angenommen. Letzte Meldungen. Ausſchuß für auswärkige Angelegenheiten. Berlin, 21. Juli.(W..) In einem Schlußwort nahm Dr. Simon zu den zahlreichen in der Debatte aufgeworfenen Fragen Stellung, wobei er weitere Ausführungen über das Problem ſich für die Vollſitzung des Reichstages vorbehielt. Daß er von einem Erfolge der Delegation geſprochen haben könnte, lehne er ab, denn er habe nichts anderes erwartet, als daß Spa eine zweite Auflage von Verſailles ſein werde. Das was die Delegation heimgebracht hätte, ſei kein Erfolg, ſondern eine ſchwere Belaſtung unſerer Be⸗ völkerung und Wirtſchaft. Es ſei allerdings auch nicht richtig, daß durch die in Spa erfolgte Fixierung unſerer Lage gegen früher eine Erſchwerun fe ſei. Erreicht worden ſei in Spa für die Reduktion der Reichswehr eine Friſt von ſle onaten und für die Durchführung der Ent⸗ waffnung eine ſolche von Z Monaten. Auch brauchten wir nur an⸗ ſtatt 2,4 Millionen Tonnen 2 Millionen Tonnen Kohlen monatlich zu liefern Für dieſe Lieferung hätten wir alſo nicht ganz unbe⸗ krächtliche Werte erreicht. Das ſeien die guten Seiten der Abmach⸗ ung; ſei das aber ein Erfolg, mit dem wir zufrieden ein könnten. Auch er habe große Zweifel, daß wir die Leiſtungen ochführen könnten. ie Unterzeichnung des Abkommens habe ihn außerordentlich ſchwere Kämpfe gekoſtet. Zur Weigerung der Unterzeichnung des Entwaffnungsprotokolls ſef kein Rechtsvotum vorhanden geweſen Ein Weißbuch über Spa. Berlin, 22. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ beſtätigt, daß die Regie⸗ rung ein Weißbuch über die Vorgänge in Spa herausgeben wird, das dem Reichstag bis zu ſeinem Zuſammentritt am Montag vorliegen ſoll. Nieppold Präſident des Oberſien Gerichtshofes für das Saargebiet. Saarbrücken, 22l Juli. Ein Erlaß des Regierungs⸗ präſidenten des Saargebietes beſtätigt nunmehr die amtliche Ernennung des Profeſſor Dr. Ottfried Nieppold zum Präſidenten des Oberſten für das Saargebiet zu Saarlouis. Nieppold hat ſeine Tä⸗ tigkeit bereits aufgenommen, das Obergericht iſt aber noch nicht gebildet. ͤ Englands Kriegsausgaben für den Oſten. m. Köln, 22. Juli.(Priv.⸗Tel.) Aus London wird ge⸗ meldet, daß die engliſche Regierung für militäriſche Opera⸗ fenſtllſtand bis zum 31. März ds. Is. in Rußland 75 973 Millionen Pfund Sterling aus⸗ gegeben hat. Die zeppelinlüſternen Franzoſen. Berlin, 22. Juli. 7 unſerem Berliner Büro.) Das neueſte Zeppelinluftſchiff hat ſich in Maubeuge, wie von dort gemeldet wird, in der Luftſchiffhalle nicht unter⸗ bringen laſſen. Es gibt überhaupt in ganz Frankreich keine Luftſchiffhalle, die dazu groß genug wäre. Das Luftſchiff lagert noch immer frei auf dem 110% von Maubeuge und iſt allen Witterungseinflüſſen ausgeſetzt. Die Vorgänge in China. eking, 21. Juli.(W..) Reuter. Die Anfu⸗Partei gibt ngebot gemacht, 55 eine vollſtändige Kapitulation be⸗ deutet. Bisher nahm die Tſchili⸗Partei dieſes Angebot noch nicht an. * UBerlin, 22. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Die volksparteilichen Abgeordneten v. Lersner und Streſe⸗ mann fragen an, ob die e bereit iſt, notlei⸗ denden Deutſchen, welche aus der ſind, und noch heimkehren werden, beim Wiederaufbau ihrer wirtſchaftlichen Exiſtenz zu helfen und ihnen auch Erleich⸗ terungen in Steuerangelegenheiten zu ge⸗ währen. 8 ;Berlin, 21. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Streik in Golpa⸗Zſchornewitz iſt geſtern abend 10 Uhr zu Ende gegangen und die Arbeit iſt wieder in voltem Umfang aufgenommen worden. Der Gasarbeiterſtreik in Frankfurt geht weiter. Die Gewerkſchaften ſtehen dem ationalverfamm⸗ Streit fern. Die Notſtandsarbeiten werden von den Arbeitern verrichtet. Berlin, 22. Juli.(Priv. Tel.) Der Berliner Lokalanzei⸗ er meldet aus Mexiko, daß der Mörder des bekannten fe enrte 7 a pata, General Gallardo, er⸗ choſſen worden iſt, weil er einen Staatsſtreich verſucht hat. Paris, 21. Juli.(W..) Die Botſchafterkonferenz ſetzte Nacht des 3. November 1918 dreimal ſeine Entſcheidung heute die der Frage von Teſchen fort und hörte die über den Abſchluß des Waffenſtillſtandes mit Italien ge⸗ Berichte der politiſ chen und geographiſchen Sachverſtändigen⸗ der Feindſeligkeiten gegen Italien einen ſehr ſchweren Fehler worten andere vergriffen ſich ſogar an ihm. Erſt den Ordneen 70 tederlage zu und Marſchall Tuantſchijui hat ein efangenſchaft heimgekehrt n DenebS S — ——— Donnerstag, den 22. Juli 1920. MNannheimer Gensral-Anzeiger.(Milkag ⸗ Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 320. Aus Staòt und Land. „Anſer Mannemer Kinner.“ Der nachfolgende Aufruf geht uns von einer Mannheimer warm⸗ machen bei dieſer Gelegenheit darauf aufmerkſam, daß wir auch neh rhin Gaben für die Mannheimer Kinderhilfe gerne entgegen⸗ men. Jungdeutſchland hat keine frohe Jugendzeit gehabt. nd wars; bange Stunden erlebten wir Erwachſene. Es ging auf Uhr. Wird der Friedensvertrag unterzeichnet? Und wenn dieſes ſchmachvollſte Schriftſtück der Weltgeſchichte nicht unterzeichnet wird, welches wird dann Manngeims Schickſal ſein? Das waren die ſorgenvollen Gedanken, die uns Erwachſene in furchtbarer Span⸗ nung hielten. Unſere Kipder ſpielten auf der Straße, ſie ahnten Ein Juni⸗ das Schreckliche nicht. Und doch werden ſie des deutſchen Volkes ge erkennen und fühlen in dem Maße, als ſie älter werden. Nur der Elaſtizität des Kinde alters verdanken wirs, daß die Folgen des rieges, daß nächtliche Fliegerangriffe, ſchmale Koſt, bebende Sorge Vater und Bruder nicht auch im Gemütsleben der Kinder ſchwerſte Schädigungen verurſacht haben. Aber Schwöächlichkeit und ervoſität werden viele deurſche Kinder als leidvolles Erbe der iegszeit durch lunge Jahre ihres Lebens hinſchleppen. Die Stadt Mannheim will nun möglichſt viele dieſer bedrohten Kinder auf Erholungsſtätten unterbringen. Sie ſetzt dafür 14 illion in den ſtädtiſchen Haushalt ein und ruft zugleich alle pri⸗ daten Organiſationen zur Mithilfe auf. Ich möchte heute noch andere aufrufen, nämlich die unverheirateten jungen— und älteren Leute. Auch Euch darf die Not des Kindes nicht kalt laſſen! Ihr habt keine Familienſorgen, Euch fällt es leicht, einen undertmarkſchein zu entbehren. Es darf auch weniger oder mehr ein! Legt Euch eine freiwillige Familienſteuer auf und dergeßt nicht: Jungdeutſchland braucht Hilfe! Tretet ein für die nder! Was Ihr leicht entbehrt, rettet vielleicht einer Mutter das ndl„Raſch gibt man heutzutage ein paar Mark aus. So ſpendet für unſere Kinder, die von ihrem jungen Leben ſechs Jahre es Leidens zählen müſſen. Sammelt Spenden im Kreiſe Eurer Kamera⸗ de n und ſendet ſie an die Mannheimer Kinderhilfe im Rathauſe oder am die Zeitungsredaktionen, an das Volksſchulrektorat oder ſonſt eine geeignete Stelle! Wer einmal am Bahnhofe zugeſehen hat, wie unſere Stadtkinder voll ſeliger Freude vom Wagenfenſter heraus grüßen und ſo den abſchiedwinkenden Müttern und Vätern die Augen feucht machen, der greift gern und tief in die Taſche, der genen Kinderzeit und der Sorgen ſeiner Eltern dankbar Wirteverſammlung. 1 dDie Arbeitsgemeinſchaft für Ernährungsbetriebe und die von den irten eingeſetzte Lohnkommiſſion hatten auf geſtern nachmit⸗ ur Abſtimmung über den Schiedsſpruch des Schlichtungsaus⸗ ſchu es eingeladen, gekommen waren knapp 50 Perſonen. Deſſen ungeachtet war die Ausſprache eine recht lebhafte. Man erkannte Bemühen des Vorſitzenden des Schlichtungsausſchuſſes an, der Aaube, mit der Einführung des in Frankfurt a. M. gehandhabten lockſyſtems beiden Teilen gerecht zu werden, aber die Wirte konn⸗ ten ſich dazu nicht Die Abſtimmung ergab die ein⸗ Banmnige Ablehnung des Schiedsſpruches. Eine Teilung der zetriebe in ſolche, bei denen das Trinkgeld abgelöſt iſt, und ſolche, e wieder nach dem alten Syſtem arbeiten, führe nicht zum Guten. Das Bonner Abkommen wurde in den Kreis der Betrachtungen gezogen, das feſte Gehälter für die Angeſtelltenſchaft im Gaft⸗ wirtsgewerbe vorſieht und ſich um die Trinkgeldfrage überhaupt icht kümmert, d. h. ihren Angeſtellten und ſomit auch ihren Gäſten darin ganz freie Hand läßt. Die Löhne, die dort gezahlt rden, bewegen ſich zwiſchen 500 und 700 Mark für Kellner Beößerer und zwiſchen 500 und 600 Mark für Kellner kleinerer etriebe izn Monak. Hausdiener erhalten monatlich 400— 460 2 ark, Küchenperſonal 160 bis 180 Mark pro Monat, Aushilfen 5 bis 30 Mark pro Tag. Dieſe Löhne ſind wohl bei freier Koſt zu verſtehen. Die Ludwigshafener Wirte hatten einen Vertreter entſandt, der ebenfalls auf ablehnendem Standpunkt gegenüber den Schiedsſpruch ſtand. Der Kampf um die Art der Entlohnung ter Angeſtellten im Gaſtwirtsgewerbe, der bald ſeinen Geburts⸗ ag feiern kann, geht alſo weiter. de Der zweite Teil der Verſammlung befaßte ſich zunächſt mit. m — Löw angeblichen Preisſturz der Weine in einzelnen Wirt⸗ ſchaften. 95 Aundeſenben ſetzten ſtarken Zweifel in die Ehrlich⸗ eit dieſer Wirte, die heute in der Lage ſeien, Wein z. B. zu.80 Mark das Viertel abzugeben. Sie vermuten, daß gar mancher der im Preiſe heruntergegangenen Weine mit Apfelſafk verſchnitten iſt und wünſchten ſelbſt, daß behördlicherſeits diesbezügliche Unter⸗ uchungen eingeleitet werden. Es wurde darauf hingewieſen, daß e Wirte nach Aufhebung der Fleiſchzwangswirtſchaft nunmehr ur noch vom reellen Metzgergewerbe kaufen ſollen, um ſo den wä tebern und Preistreibern das Handwerk zu legen Der gegen⸗ tenttige Preis des Fleiſches ſei 11 Mark. Es ſtehe aber zu erwar⸗ Kaf daß er in einigen Wochen ziemlich heruntergehe. Auch bezügl. äſe ſolle man den Aufkäufern, die aus dem Allgäu hierherkämen E mit 2 bis 300 Prozent Gewinn arbeiteten, nichts abkaufen. 11 ſei ein größeres 85 preiswertes Angebot aus der Schweig derundem gäu zu erwarten. Es erregte einigermaßen Verwun⸗ Neiſchmanß 120 Freigabe der Fleiſchbewirtſchaftung, diesmal noch rzigen Jugendfreundin mit der Bitte um Veröffentlichung zu. Wir (Das hat ſeinen Grund darin, daß die Marken bereits kouvertiert waren, als die Aufhebung der Zwangswirtſchaft durch die badiſche Regierung erfolgte die aber Hekanntlich in dieſer Sache auch nicht das ietzte Wort zu ſprechen hat. Ob ſich die Reichsregierung zur Beſtätigung dieſes Vorgehens der badiſchen Regierung, der auch die heſſiſche gefolgt iſt, verſteht, bleibt noch abzuwarten. D..) Die Aufhebung der Zwangswirkſchaft ſür Fleiſch. Mit Bezug auf die Zeitungsmitteilungen, wonach die öffent⸗ liche Bewirtſchaftung des Viehs im Lande Baden aufgehoben iſt, wird von amtlicher Seite darauf aufmerkſam gemacht, daß die Höchſtpreiſe für Fleiſch auch weiterhin Geltung behalten, ſowie daß die Einteilung der 5 zauf beſtimmte Metzger vor⸗ läufig beſtehen bleibt. Fleiſch kann daher auch bis auf weiteres nur bei demjenigen Metzger bezogen werden, bei dem der Beſtell⸗ abſchnitt der Fleiſchkarte abgegeben worden iſt. Die Ausfuhr von Vieh und Fleiſch bleibt nach wie vor verboten. Die Jahresfeier der Handels⸗Hochſchule findet kommenden Samstag, den 24. Juli, vormittags 11 Uhr, im Verſammlungsſaal des Roſengartens ſtatt. Nach dem Berichte des Rektors über das perfloſſene Studienjahr wird der hauptamtliche Dozent für Rechts⸗ lehre, Herr Profeſſor Dr. Erdel, die Feſtvorleſung über„Die Zwangsverbindlichkeit von Tarifverträgen“ hal⸗ ten.— Wegen der Feier fallen am Samstag ſämtliche Vorleſun⸗ gen und Uebungen aus. ch. Vom Hauptmarkt. Auf dem heutigen Hauptmarkt war Ge⸗ müſe mehr denn reichlich angeboten. Bohnen und Gurken ſind in maſſenhafter Weiſe zugeführt. Die Folge davon iſt, daß die Höchſtpreiſe nicht eingehalten wurden und von Montag ab eine weitere Preisſenkung mit aller Beſtimmtheit zu erwarten iſt. Bohnen waren heutt früh ſchon von 50 Pfg. ab zu haben. Obſt war weniger zugeführt. In lebendem Geflügel wurden angeboten Gänſe zu 100., junge Hühner zu 12—20., größere zu 30 bis 50 M. In Schnittblumen waren zu haben Aſtern das Sträußchen zu 2., Dahlien das Stück zu 30—40 Pfg., Pompon⸗Dahlien (Zwerg⸗Dahlien) das Sträußchen zu.50 M. und Roſen zu 40 Pfg. bis 1 Mark das Stück. Das Marktgeſchäft war heute weniger lebhaft, da die Marktbeſucher mit ihren Einkäufen ſehr zurückhaltend ſind und eine weitere Preisermäßigung abwarten. Polizeibericht vom 22. Juli. Beim Baden ertrunken iſt am geſtrigen Nachmittag gegen 5 Uhr im Neckar bei der elektriſchen Halteſtelle Friedhof der Luiſenring 51 wohnhafte 27 Jahre alte verheiratete Kaufmann Hugo Schmidt. Seine nur mit Badehoſe bekleidete Leiche konnte bis jetzt noch nicht geländet werden. Die Senkung der Preiſe. e3. Schwetzingen, 21. Juli. Der Kommunalverbands⸗Ausſchuß Schwetzingen beſchloß in ſeiner Sitzung vom 17. Juli, den Brot⸗ preis im Bezirk Schwetzingen mit Wirkung ab 19. Juli auf Mk..20 für den 1500 Gramm Laib zu ermäßigen. h. Darmſtadt, 20. Juli. Zur einheitlichen Zuſammenfaſſung der Tätigkeit aller in Heſſen beſtehenden Preisprüfungsſtellen er⸗ richtet die heſſiſche Regierung eine Landesprüfungsſtelle bei dem Miniſterium des Innern in Darmſtadt. Sie beſteht aus dem Vorſitzenden und ſeinem Stellvertreter ſowie 16 Mitgliedern. Von dieſen wird die eine Hälfte entſandt von den Kreiſen der Waren⸗ erzeuger, der Großhändler und der Kleinhändler, die andere Hälfte beſteht aus unbeteiligten Sachverſtändigen und Verbrauchern. Vürgerausſchuß Schwetzingen. GW Schwetzingen, 20. Juli. Bürgermeiſter Reinhardt eröffnete geſtern abend gegen 8 Uhr die Sitzung in Anweſenheit von 50 Mitgliedern. Zunächſt wurde der Einführungeines Zuſchlages zur Grund⸗ erwerbſteuer von 2 Proz. des gemeinen Wertes der Grund⸗ tücke bezw. des Veräußerungspreiſes einmütig zugeſtimmt. Zum eiteren Gegenſtand der Tagesordnung: Aenderung der Luſt⸗ barkeitsſteueroednung, wurde aus der Mitte des Kolle⸗ giums ein Antrag eingebracht, die des Turn⸗ und Rafenſports nach den bisherigen Sätzen zu Der An⸗ trag fand beim einderat keine Gegenliebe und konnte daher nicht zur Abſtimmung kommen. Nach eingehender Ausſprache wurde die Vorlage des Gemeinderats mit 31 gegen 19 Stimmen angenommen. Hiernach beträgt jetzt die Kartenſteuer für Lichtſpieltheater 20 Pfg., bei einem Kartenpreis über 2 25 Pfg., die Pauſchſteuer für Tanz⸗ beluſtigungen in Sälen mit mehr als 250 Om. Grundfläche 150., über die Mitternachtsſtunde 50 Pfg. Zuſchlag, bei Maskenbällen ein Viertel der Abgabe als weiteren Zuſchlag, bei Feuerwerken, Rad⸗, Motorrennen, Wettkämpfen, Preis⸗ und Wettſpielen täglich 1 bis 50 pro 100 Beſucher. Die Verbrauchsſteuerordnung wurde mit 27 gegen 23 Stimmen wie folgt geändert: Für Wein 7 der reichsgeſetzlichen Sätze, für Schaumwein je nach Herſtellung 60 Pfg. bzw. 2 40 Pf. für eine Flaſche, für Bier 65 Pfg. für das Hektoliter. Die übri⸗ gen Punkte der Tagesordnung: Neufeſtſetzung der Wag⸗ gebühren, Erhöhung der Gebührender Steinſetzer von 15 auf 23, Errichtung von 3z weiteren Haupt⸗ lehrerſtellen, Erhöhung eines Schuldentilgungs⸗ ſatzes und Verbeſcheidung der 1915er Rechnungen fanden die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes. Zum Schluſſe der 15½ſtündigen Sitzung wurde eine kurze Anfrage über den Stand der antwortet, daß die Bemühungen Schwetzingens. den Bau der Linie Rheinau—Heidelberg zu erreichen, leider ergebnislos ſeien. Es ſei die Linie des gegenwärtigen Neckarlaufes gewählt worden. Brandkataſtrophe im Schwarzwald. * Neuſtadt i. Schwarzwald, 21. Juli.(Privo.⸗Meldung). Ueber den ungeheuren Brand, von dem die großen Säge⸗ werke der Freiburger Firma Joſef Himmelsbach in Ke⸗ bruck heimgeſucht worden ſind, werden folgende Einzelheiten be⸗ richtet: Um die Mittagsſtunde des geſtrigen Tatzes war durch Heißlaufen einer Maſchine(Vollgatter) im Dampffügewert der Firma Himmelsbach Feuer entſtanden, das, durch den 3939 ſtaub genährt, ſich mit raſender Schnelligkeit verbreltete, odaß Nu der große Raum in hellen Flammen ſtand und die darin de⸗ ſchäftigten Arbeiter ſich nur mit großer Mühe rerten konnten. Naſch hatte ſich das Feuer weiter über das Hauptgebäude mit Kantine ausgebreitet und dehnte ſich auf die rieſigen Holzlager, die Milli⸗ dnenwerte repräſentierten, aus, begünſtigt durch einen ſtarten Nordoſtwind. Da die Neuſtädter Feuerwehr und die ſonſtigen bei der Brandbekämpfung tätigen Perſonen dem ungeheuren Feuer⸗ herd gegenüber machtlos waren, wurden ſämtliche Feuerwehren des Bezirks herbeigerufen, die bald nach drei Uhr eintrafen und denen einige Zeit ſpäter die Freiburger Motorfeuerſpeltze folgte. Die Löſcharbeiten waren erſchwert, da Hölzlebruck keine Waffer⸗ leitung beſitzt und das Waſſer aus der Utach geſchöpft und ge⸗ pumpt werden 1 Trotz der angeſtrengteſten Löſcharbeit hatte ſich das Feuer auch auf zwei mit verladebereiten Hölzern gefüllte Schuppen übergegriffen und das Sägewerk Stier, wie eine Reihe Häuſer befanden ſich in größter Gefahr. Gegen Abend war es aber gelungen, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken, die Flammen vom Sägewerk Stier fernzuhalten und auch die 5 5 Khaniſieranſtalt zu retten. Der Schaden iſt ſehr groß; er wird ke „Echo vom Hochfirſt“ nach vorſichtiger Schätzung auf über 30 Milli⸗ onen angegeben. Erſt im Laufe der letzten Jahre hatte die Firma Himmelsbach das Werk Hölzlebruck in einen neuzeitlichen Vetrieb umgewandelt und es zu einem der bedeutenſten Sägewerkbetriebe Süddeutſch⸗ lands umgeſtaltet. Glücklicherweiſe ſind Menſchenleben bei dem Brand nicht zu beklagen; drei Arbeiter haben aber Brandwunden erlitten, als ſie nicht ſchnell genug dem Feuer entrinnen konnten. Wie ſchon angedeutet, waren auch die Nachbarhäuſer und der an⸗ ſtoßende Hochwald auf das äußerſte gefährdet. Vom Feuer er⸗ iffen und eingeäſchert wurde ein landw. Schuppen und das ohnhaus neben dem ſogen. Poſthäusle, das ſelbſt unverſehrt blieb. Einige Häuſer und landw. Gebäude ſind beſchädigt worden, Merkwürdig iſt, daß vor genau 20 Jahren am gleichen Tag de abgebrannt iſt. Ein großer Teil der in dem Betrieb immelsbach beſchäftigten Arbeiter dürfte brotlos werden, wenn nicht anderweitig für ihre Beſchäftigung geſort werden könnte Erſt in der Frühe des Mittwoch konnten die auswärtigen Wehren den ungeheuren, ſchwelenden, oft noch hell aufbrennenden Brand⸗ 115 verlaſſen; die Neuſtädter Feuerwehr und die Freiburger Ren verblieben noch dort, um die Löſcharbeiten zu be⸗ endigen. Freiburg, 21. Juli.(W..) Von dem Großfeuer in dem Säge⸗ werk der Firma J. Himmelsbach in Hölzlebruck erfahren wir, daß der, zwiſchen der Utach und der Landſtraße Neuſtadt— Titiſee liegende Teil der Anlagen zerſtört iſt. Von den Fertighölzern ſind annähernd 50 Prozent vernichtet. Dagegen iſt die am anderen ÜUfer der Utach liegende Imprägnieranſtalt unverſehrt geblieben. Der Betrieb der Geſellſchaft erleidet keinerlei Störung, da ſie in Würt⸗ temberg und Oberheſſen andere gleichartige Betriebe beſitzt. Nus dem Zande. ( Karlsruhe, 20. Juli. Im„Bauländer Boten“ erſcheint ſeit einiger Zeit eine Sparte„Bauernverband Unterbaden“, die von dem Verbandsſekretär Eugen Müller in Heidelberg geleitet ward und ſich dadurch auszeichnet, daß ſie mitunter recht heftige Angeiffe gegen Einzelperſonen und gegen Berufsverbände enthält. In Nummer 145 des„Bauländer Boten“ war in jener Rubrik ein Aufſatz enthalten:„Sie beſchmutzen ihr eigenes Neſt“, der ſich gegen den Genoſſenſchaftsverband in Karlsruhe und deſſen Präſidenten, ndtagsabgeordneter und Oekonomierat Sänger richtote. dieſem Angriff haben Oekonomlerat Sän⸗ ger und der Landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsverband Belei⸗ digungsklage gegen den Verbandsſekretär Müller erhoben. MEttlingen, 20. Juli. Auf der Scheffelſtraße wurden 2 Pferde des Fuhrunternehmers Raſt durch einen herabgefallenen Draht einer Starkſtromleitung getötet. Der Schlag war ſo heftig, daß der Fuhrmann, der die Zügel in der Hand hielt, über den Wagen herab⸗ geworfen wurde. )(Elbenſchwand(Wieſental), 20. Juli. Hier iſt es zu einer Heidelbeerſchlacht gekommen. Eine Familie hatte von einem Bauern einen Schlag Heidelbeeren zum Abernten gekauſt, der aber widerrechtlich von Zeller Arbeitern abgeerntet wurde. Dabei kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen dem Waldhüter und den Arbeitern. Der Waldhüter hatte einem der Burſchen einen Streifſchuß beigebracht. Dieſer gab den Zellern Anlaß, gegen die Elbenſchwander mit Handgranaten vorzugehen, die aber durch das Buſchwerk aufgehalten wurden und ſo keinen Schaden anrichteten. Ti 20. Juli. In Oberlauchringen brach in der Nacht zum Sonntag in dem Oekonomiegebäude der Frau Jakob Her⸗ og Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit um ſich griff; das euer fand reiche Nahrung in den großen, aufgefüllten Scheunen mit — ausgegeben wurden. Frage der Neckarkanaliſierung vom Vorſitzenden dahin be⸗] Heu und altem Stroh und der ganzen Roggeernte. Der Viehbeſtand ————————————.————————————— Münchner Sommerbrief. die Von Richard Rieß. 35 langen Tage ſind ül. Ueber den Straßen von Mün⸗ chen brütet die 5 es ermöglichen kann, flüchtet in die dur e Hut des Engliſchen Gartens oder des Parks von Nymphen⸗ Weg ie Bewohner der Sendlinger Vorſtadt ſcheuen nicht den part nach Hellabrunn, wo, nach dem Muſter Hagenbecks der Tier⸗ Ausſtzenngerichtet iſt, der zwar nicht beſondere Reichhaltigkeit an 5 llelungsekemplaren aufweiſt, dafür aber ſchattige Wege und 0 che Ausruheplätze in Menge bietet. Leider ſteht die Erhal⸗ Deig, dieſes Ortes der Erholung und Belehrung ſehr in Frage. de nicht nur, daß in den leßten Jahren Neuanſchaffungen für nen hauptſächlich nur aus Geſchenken begeiſterter Gönner gewon⸗ e Tierſchau unmöglich geweſen ſind— die horrende Steigerung Ei Betriebskoſten läßt ſich mit der Steigerungsunfähigkeit der zutrittspreiſe nicht länger in Einklang bringen. Die bayeriſchen langen ſind nicht ſo beſcheiden wie die bayeriſchen Bürger und ver⸗ niagen höhere Fleiſchrationen. Man kann's ihnen ja ſchließlich ſt verdenken. Haben ſie doch nicht einmal die Möglichteit, ham⸗ Ha zu gehen. Ein Appell an das goldene Herz der Münchner, unsſammlun en, und der mahnende Ruf„Gedenket der lh rnden askenſchweine und Menſchenaffen!“ werden hoffent⸗ nicht ohne Erfolg bleiben! Wer es in München ermöglichen kenn, der fährt jetzt auf' geſt hinaus. Der Fremdenverkehr iſt ſeit dem Julibeginn wieder Aufnar und in den Sommerfriſchen nur den„Küh⸗Haltern“ die man 8 von Gäſten verboten worden. In München ſelbſt ſieht ſchei remde jetzt nicht in ſo großer Zahl wie früher. Vor allem bürget ſich in Norddeutſchland jetzt allgemein die Gewißheit einge. e 5 zu haben, daß man auf der Maximilianſtraße ganz gut den Thtegelſchuhe und Abkochutenſilien auskommt. Und auch in Hier eatern ſieht man jetzt viel ſpärlicher kurzhieſige Bergſteiger. dußerſt aht das Ausbleiben des Fremdenſtromes ſich feilweiſe en ſat ſtörend bemerkbar. So dürfte Frau Körner mit ihren Kunſttertluffübrungen der„Paſſion“ der Brüder Greban im däuf k brtheater“ ſich in ihren Erfolg⸗Erwartungen erheblich ge⸗ Das alte München iſt nicht mehr. cht haben. geworde 1 1 1 keil iden. Das zeigt ſich auch in Schwabing, das nur noch Stadt⸗ i05 iſt und nicht mehr Weltanſchaunt Die Räterepublik hat mit wenige usemmenbruch Schwabing gründlich entſchwabingert. Die dungen chwabinger, die es noch gibt, nach allen Auswande⸗ emürl und Ausweiſungen, ſind„Intellektuelle“ geworden. Die Raucht niei, die Harmloſigkeit hat aufgehört. Auch den Kaffee niemand mehr ſchuldig zu bleiben, ſeit die Arbeitsloſigkeit München iſt nüchterner ein angenehmer und einträglicher Beruf geworden iſt. Das Caf«, in dem früher die ſogenannte„Bohsme“ verkehrte, hat ein durchaus bürgerliches Ausſehen gewonnen. Vorbei ſind die Zeiten, in denen man hier langmähnige„Künftler“ ſah, die, lange vor der Erfindung des Expreſſionismus, die Natur verachteten und vom„eigenen Geſicht und dem eigenen Talent ſehr überzeugte Worte ſprachen. Verſchwunden die Schriftſteller, die hier 10 Stunden lang harrten und zwiſ Waſſergläſern, einer Taſſe Kaffee, endloſen Debatten und der Lektüre von vierzig Zeitungen nach dem Witze oder dem Aphorismus ſuchten, der ihnen den tägli ſollte. In neueſter Zeit aber- hat ſich, im tiefſten Schwabing, ein kleines Lokal das die Fahne der Schwabingerei auf's neue zu hiſſen gedenkt. Es nennt ſich nämlich„individuelle Be⸗Ke⸗ Stube“ und im Untertitel„ethiſche Gaſtſtätte für Erfriſchungen“, aber die Frage bleibt offen, ob dieſes Lokal Schwabingerei iſt oder bloß Spekulation auf„Erfriſchungs⸗Ethiker“. Warten wir's ab, ob es hier einen„ethiſchen Aufſchwung“ geben wird oder ab eine— individuelle Pleitel fwunge a 8. Die Wandlung, e wir im Münchner Leben wahrnehmen, zeigt ſich auch in der Preisgabe alter, lieber Bräuche. So wird auch auf das Oktoberfeſt in dieſem Jahre verzicht. Trotz allem Jam⸗ mers der ſchmer geſchädigten Schauſteller. Wir ſehen ein, daß wir uns der Norwendigkeit beugen müſſen. In Hungerzeiten Feſte feiern? Gewiß nicht. Aber ich will von den Gefiihlen ſchweigen, die viele in Pert erfaßten, als ſie kürzlich ein Inſerat laſen in dem— für Pforzheim—„Ochſenbraterei, Spieß⸗Hühner⸗Braterei und Fiſch⸗ ſowie Schweinswürſtel⸗Braterei“ für ein„Oktober⸗ feſt à la München“ geſucht wurden. vom Bodenſer zum Main. „Stärkung der Liebe zur Heimat auf Grund vertiefter Kennt⸗ nis der Heimat“ lautet die Parole des Landesvereins„Badiſche Heimat“, und ſchon läßt er ſeinem Appell an das Gewiſſen ſedes Heimatgenoſſen die Tat folgen. Heimatflugblätter ſollen die Kennt⸗ nis des Badner Landes immer mehr verbreiten und die Liebe zu ihm, zu ſeiner Eigenart, die es vor allem zu erhalen, ailt, ſtärken. Die erſten ſechs Nummern dieſer Heimatfluablätter. die unter dem Geſamttitel„Vom Bodenſee zum Main“ ins Land hinausgehen, ſind vom Verlag, der C. F. Müllerſchen Hofbuchhandlung in Karls⸗ ruhe, ſehr anſprechend ausgeſtattet worden. Max Wingenroth leitet das verdienſtvolle Unternehmen und hat ſelbſt zwei Hefte, das erſte und ſechſte, abgefaßt. Im erſten Flugblatt„Unſere Heimat und wir“ ſpricht der Verfaſſer von den⸗Gefahren. die dem Beſtand der Eigenart des Badner Landes durch die Reichsumwälzung drohen, und ruft zum Schutz des bedrohten Kulturbeſitzes auf. Im ſechſten Flugblatt wandern wir an Max Wingenroths Seite durch das alte chen Lebensunterhalt geben Schloß in Baden⸗Baden und lernen die Geſchichte dieſer denkwür⸗ digen Stätte kennen. Das zweite Flugblatt iſt meiſt verſteckten architektoniſchen Schönheiten Mannheims, nämlich ſeinen Türen und Toren, ge⸗ widmet. Joſef Auguſt Beringer weiſt auf die bemerkenswer⸗ teſten Kunſtſchätze der genannten Art aus der Varock⸗, Rokoko⸗ und Empirezeit hin; Paul Singer lieferte die muſterhaften Zeich⸗ nungen hierzu. Weiter ins Land hinaus geht Bernhard Weiß, der im 3. Heft„An Landſtraßen und Feldwegen“ über die Schönheit 5 Statuen, Bildſtöcken, Brunnen und Dorfbildern auder In den Abſchnitt heimatliche. Literaturgeſchichte gebören Heft vier und fünf. O. Haffner veranſchaulicht durch die Veröffent⸗ lichung„Vormärzlicher politiſcher Mundartdichtungen aus Baden“ die knorrige Gemütlichkeit der Parteikämpfe jener guten alten Zeik. O. Heilig würdigt den 1917 im Alter von 40 Jahren im Weſten gefallenen badiſchen Dialektdichter Joſef Dürr, einen Volksdichter von echtem Schrot und Korn. Dürrs Wiege ſtand in Tauberbiſchofs⸗ heim. Er wirkte zuletzt als Realſchuldirektor in Sinsheim a. E. Weitere Nummern der Heimatflugblätter ſind in Vorbereitung. Die Titel laſſen erkennen, daß das Ziel nicht nur weit, ſondern auch weiſe geſteckt iſt. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. 2 Erich Frohwein wurde unter günſtigen Bedingungen ab 1. Auguſt an das Stadttheater Lübeck berpflichtet. Schade— der vielberſprechende Künſtler wäre auch an unſerem Nationaltheater wohl am Platze geweſen. 4e Der hieſige„Verein der Künſtler und Kunſtfreunde“ ſowie der 3Schriftſtellerverein“ unternahmen am vergangenen Sonntag einen Ausflug nach Darmſtadt zur Beſichtigung der beiden dortigen Aus⸗ ſtellungen„Gemälde aus Darmſtädter Privatbeſitz“ und„Deutſcher Expreſſionismus“. Die erſtere Veranſtaltung vereinigte eine große Anzahl hervorragender Gemälde älterer und modernſter Nünktker. Aber dieſe Miſchung, die auch noch durch eine zwalfelos maßgklickte Aufhängung geradezu betont wird, läßt einen geſchloſſenen eintelt⸗ lichen Eindruck nicht zu. Es wird ohne weiteres verſtändlich er⸗ ſcheinen, daß man ſich nicht wohl fühlt und es auch keiner Künſtler⸗ partei nützlich iſt, wenn Bilder von Thoma, Pechſtein, Habermann, Böcklin, Weißgerber, Stuck, Schwalbach uſw. durcheinander hängen. Ueber die expreſſtoniſtiſche Ausſtellung wird noch beſonders zu ſprechen ſein. Eine an die Beſichtigung ſich anſchließdende Tee⸗ ſtunde mit Mainzer.⸗Frankfurter und Dormſtödter Künſtlern brachle eine lebhafte Ausſprache über das Erlebte mit ſich. Eine angenetme Wirkung hatten auch einige von der Kunſtpflege in Heſſen“ zum — kunſtgewerblicher Ausſtallungen eingerichtete Rãum ⸗ eiten auszuüden verſtanden 2. Seite. Nr. 320. 5 5 Mannheimer General-Anzeiger.(mitiag⸗Ausgabe.) konnte bis auf die Schweine, die verbrannt ſind, gerettet werden. Es wird Brandſtiftung vermutet. Der frühere Knecht Haberſtroh wurde als verdächtig in Haft genommen. Pfalz, Hheſſen und Umgebung. p. Fürth i. Odenwald, 21. Juli. In einem gegen Böckelsheim zu fand man die mit Geröll zugedeckte Leiche des ſeit einigen Tagen vermißten Arbeiters Leonhard Gramlich. an vermutet ein Verbrechen. Unterſuchung iſt eingeleitet. 8, W. Darmſtadt, 20. Juli. Die unglaublichſten Dieb⸗ ſtähle werden ausgeführt. Dieſer Tage wurde aus einem Hofe ein Kinderwagen geſtohlen. Das darin befindliche Kind hat der Täter neben den Wagen gelegt. Fp. Aus Rheinheſſen, 20. Juli. Die Bohnenernte in Rheinheſſen liefert in dieſem Jahre Rekordertrag. Dabei iſt die merkwürdige Beobuchtung zu machen, daß die Bohnen vielfach beim Erzeuger auf dem La müſſen, Städte mit 50 und 40 Pfg. das die Gu e mit 80 und 90 Pfg. bezahlt werden während Bohnen auf den Wochenmärkten verſchiedener — 1 abgeſetzt wurden.— Auch rkenernte liefert fortgeſetzt reiche Erträge. Die Nach⸗ frage iſt im Verhältnis zum Vorjahre ſchwach. Die Fabriken ſind — t den Vorräten aus dem Vorj gang, der Verkauf ſchwach war. ge 80 Leibesübungen und ten ſich i re eingedeckt, weil der Ab⸗ Sportliche Kundſchau. Konſtanzer Waſſerſportwoche. B. Kouſtanz, 21. Juli. Rahmen der Konſtanzer Waſſerſportwoche fanden Sonntag mittag wimm⸗Wettbewerbe des Reichsausſchuſſes für endpflege ſtatt. Dem Starter ſtell⸗ Ju n den verſchiedenen Klaffen über 60 Konkurrenten. Am Montag fand das Interne Bodenſeeſchwimmen mit Gaſtkonkurrenz, veranſtaltet dom Turnverein Konſtanz 1882, ſtatt. Im vergangenen Jahre wurde der Gedanke, am Bodenſee planmäßig Wett⸗ ſchwimmen zu veranſtalten, Wirklichkeit. Der Vater der Einrichtung war der damals hier wohnende Hans Volderauer⸗Karlsruhe, der das vor⸗ jährige Schwimmen ſozuſagen aus der hohlen Hand machte. Seine Idee —5 durch den Turnverein der ſofort die Schwimmabteilung des Vereins— Wie 1— 195 der eeee kurzen Zeit gemacht hat, zeigte die Veranſtaltung; Nennungen waren u.„ganz Konſtan war auf den Füßen“. In der Tat hat hier bisher wohl keine ſportliche Veranſtaltung ſo ſehr Anklang gefunden, wie gerade dieſes Wettſchwimmen. Waren im verfloſſenen Jahre die Anforde⸗ rungen an die Schwimmer(mit Ausnahme der zu großen Bahn: für alle Schwimmen 500 Meter) einfach und die Programm⸗Nummern wenig ab⸗ wechslungsreich, ſo mußte man dieſes Jahr ſtaunen, wie ſehr ſich Leiſtungen, Technik, Sicherheit und Gewandtheit gehoben haben. Selbſt zum Kürſpringen vom 2½ Meter⸗Brett hatten ſich Mädchen von 15 Jahren emeldet und ſie ſprangen auch techniſch einwandfrei ſowohl mit wie ohne nlauf, vorwärts und rückwärts. Eine der jungen Schwimmerinnen brachte gar einen 17⸗Salto wiederholt tadellos zur Ausführung. Seit drei Tagen herrſcht hier eine Gluthitze, daß ſelbſt das Waſſer dauernd 22 bis 24 Grad C. hat. Dieſer Umſtand trug mit dazu bei, daß die Sport⸗ ſtrecke innerhalb und außerhalb ſtets von Schwimmern und Schwimmerin⸗ nen belebt war, hunderte Ruderboote und andere Waſſerfabrzeuge die Bucht und die Strecke befuhren und 05 hielten, und daß das Ufer von Schauluſtigen bevölkert war wie noch nie. Während des Vormittags⸗ Schwimmens veranſtaltete der Ruderverein„Neptun“⸗Konſtanz eine Auf⸗ fahrt und der Badiſche Yacht⸗Klub ein Geſchwader⸗Segeln. Schiedsrichter der Wettſchwimmen war Rich. Bolderauer⸗Karlsruhe. Vormittags⸗Wettbewerbe: ugendbruſtſchwimmen. 100 Mtr., 17 Teilnehmer. 1. L. Koch 85 Sek.; 2. A. Riedmatter 90 Sek.; ferner W. Stadler, H. Gugler, W. Hag und W. Schroff. Endzeit 94 Sek. Der 1. und 2. Preis beſteht jeweils in einer künſtleriſchen Plakette, die weiteren Preiſe in Diplomen. Mädchenbruſtſchwimmen. 100 Mtr., 25 Teilnehmerinnen. 1. E. 513z1e 101 Sek.: 2. G. Haas 103 Sek.; ferner E. Heidinger, H. Grupp, „Müller, T. Zoller, S. Knecht, K. Erath und R. Wolf. 110 Sek. Das Senforſchwimmen über 100 Meter wurde von den beiden Brüdern R. und H. Volderauer⸗Karlsxuhbe beſtritten. 1. R. Volderauer 7726 Sek.; 2. H. Volderauer 78½6 Sek. Juniorlagemſtafette, 4 mal 50 Mtr. 1. und 2. die Mann⸗ ſchaft des.⸗V. Konſtanz 2 Min. 57 Sek. bezw. 3 Min. 25 Sek.; g. Sportverein Ueberlingen 3 Min. 58 Sek. 8 Hervenſchwimmen. 100 Mtr. für Herren über 35 Jahre. 4 Teilnehmer. 1. N. Lederer 97 Sek.; 2. O. Stengele 100 Sek. Jugendſtafette. 4 mal 50 Mtr. Alle drei Konkurrenzaruppen wurden dom T. V. Konſtanz geſtellt. 1. 3 Min. 27 Sek.; 2. 3 Min. 34 Sek.: 3. 8 Min. 54 Sek. Mädchenſtafette. 4 mal 50 Mtr. Beſetzung wie vorher. 1. 3 Min. 51 Sek.; 2. 3 Min. 54 Sek.; 3. 3 Min 57 Sek. Herrenſeitenſchwimmen. 50 Mtr., 15 Teilneßmer. 1. Bayer 36 Sek.: 1 5 62 5 387 Sek.; ferner Gefr. Oberacher, E. Steeger, L. Weinkbötz Militärſtafette. 4 mal 50 Mtr., zwiſchen den Kompagnien des Nier Bataillons. Hierzu ſtiftete das Bataillon einen Wanderpreis. 1. ritte Kompagnie 2 Min. 55 Sek. Herrenſchwimmen. 500 Mtr., 14 Teilnehmer. 1. A. Zoller 6 Min. 36 Sek.; 2. Jäger Hillers 6 Min. 49 Sek: ferner Leutn. v. Langs⸗ dorf, Jäger Zimmermann, O. Ortl 7 Min. 04 Sek. Nachmittagswettbewerbe: Waſſerreigen, ausgeführt von 16 Mädchen des.⸗V. Kon⸗ anz. 1 Frenlkteeren der 16 Bodenſeenirchen waren exakt ausgeführt ſowohl in der Front zu 2, 4 und 8; militäriſch ausgedrückt: der Anmnarſch und das Exerzieren klappte, Richtung, Fühlung und Vordermann ſtimmte wie bei„alten Leuten“. In der Schülerſtafette, 4 mal 50 Mtr. ſtanden ſich je zwei ſchaften des Gymnaſtums und der Oberxealſchule gegenüber. ymnafium J. 3 Min. 25 Sek.; 2. Oberrealſchule 3 Min. 81 Sek. Herrenbruſtſchwimmen. 100 Mtr., 15. Teilnehmer. Außer Konkurrenz 1. Reck⸗Stuttgart 79 Sek. Sonſt: 1. G. Zoller 80 Sek.; 2. St. v. Langsdorf 85 Sek.; ferner O. Ortl, Jäger Hillers, Jäger Zimmer⸗ 9 Teilnebmerinnen. mann 90 Sek. Damenſchwimmen. 100 Mtr.,. Mükler 101 Sek.; 2. E. Flücke 103 Sek.; ferner E. Koch. Fugendſchwimmen. 200 Mtr., 8 Teilnehmer. 1. R. Dauner 2 Min 45 Sek.; 2. W. Stadler 3 Min. 58 Sek.; ferner A. Riedmatter 3 Min. 59 Sek. Streckentauchen. 11 Teilnehmer. 1. Sauer 48 Mtr.(651 Sek.); ferner Räuber, t. v. Langsdorf 88 + 40 Mtr.(46 kr.(83 Sek.). 5 Ferner fand Kürſpringen ſtatt ohne Wertung, im Anſchluß Reran ein Waſſerballſpiel von zwei Mannſchaften des.⸗V. Konſtanz, das mit 13 Toren endete, und ein Rettungsſchwimmen. Den Schluß des Tages bildeten Sprünge von der Rhbeinbrücke in den Rhein(Höhe etwa 8 Mtr.). Die ganze ſportliche Veranſtaltung ver⸗ ef ohne Unfall; die Organiſation ließ nichts zu wünſchen übrig.— Abends fand im Konzilſaale Preisverteilung mit Unterhaltung ſtatt. Weitere Schwimmfeſte zu Werbezwecken finden ſtatt: am 25. Juli in Ueberlingen, am 1. Auguſt in Friedrichshafen, am 8. Auguſt in Lindau. hferderennen. *Mülheim⸗Duisburg, 21 Juli. Styrumer Flachrennen. 20 000 M. 2000 Meter. 1. Filmdiva(Derſchug), 2. Caſſierer, 3. Caliari. Unplaziert: Ferry, Lotosblume, Arthus. Tot: 32: 10: 21, 27: 10.— Ruhr⸗Jagdrennen. 16000 M. 3200 Meter. 1. Spartaner(Köhnke), 2. Neutral, 3. Elatus. Unplaziert: Kobold(ausgebrochen). Tot.: 17: 10; 14, 19: 10.— Preis von Oberhauſen. 16000 M. 1800 Meter. 1. Raubſchütz (Schläfke). 2. Herſenier, 3. Iſis. Unplaziert: Caſſierer, Wellen⸗ ſchaum, Geduld. Tot.: 33: 10; 16, 18: 10.— Broicher Jagd⸗ rennen. 16000 M. 3000 Meter. 1. Ballade II(Oertel), 2. Amor, 3. Muſeite. Unplaziert: Szervusz, Quellwaſſer, Roſa⸗ linde, Rübezahl, Oſterhaſe. Tot.: 21: 10: 13, 12, 23: 10.— Mülheim⸗Duisburger Vereinigungspreis. Jagd⸗ rennen. Ehrenpreis und 30000 M. 4000 Meter. 1. Camelot (Oertel), 2. Harpune, 3. Trianon. Unplaziert: Atlantic, Einwanderer, Frei, Orator II. Tot.: 52: 10: 16, 13, 15: 10.— Holthauſen⸗Jagdrennen. 16 000 M. 3700 Meter. 1. Rächer(Nowack), 2. Lorigan de Coty, 3. Eiders Trumpf. Unplaziert: Valentine. Tot.: 33: 10: 10, 10: 10.— Preis von Heißen. 16 000 M. 1500 Meter. 1. Eichs⸗ feld(Wodke), 2. Lucretia, 3. Pankgräfin. Unplaziert: Waldran, olitur, Wartenburg, Pläswitz, Mentor II, Little John, Wildkatze, slaus. Tot.: 31: 10; 18, 38, 28: 10. Olympiade. sr. Stiftung des Reichspräſidenten für das Deutſche Stadion. Der Präſident des Deutſchen Reiches hat dem Deutſchen Reichs⸗Ausſchuß zur Anterhaltung des Deutſchen Stadions den Betrag von 60 000 Mark in dre SJaghresraten zu je 20 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Coral Wave, gegen den Mittagsschlußkurs= 28% Handel und industrie. Ungünstige Lage des badischen Arbeitsmarktes. Die ungünstige Lage auf dem badischen Arbeitsmarkte in der zweiten Juliwoche ist nunmiehr auch in der z unehmen- den Zahl der Erwerbslosen zum Ausdruck, gekom- men. Wenn es bisher noch möglich war, einen gewissen Aus- gleich zwischen den Entlassungen und Neueinstellungen zu schaſſen, so lag dies in dem Umstande, daß es bislang bei den Kündigungen geblieben war. Nunmehr wurden jedoch eine sehr große Zahl von Entlassungen vorgenommen, wovon sehr zahlreich die kaufmännischen und technischen Angestellten betroffen worden sind. Dies hängt vielfach mit dein Abbau sowohl bei den militärischen wie auch den staatlichen und städtischen Dienststellen zusammen, und ist gerade bei ersteren augenblicklich eine zunehmende Steigerung der Entlassungen festzustellen. Wie sich unter diesen Ver- altnissen die Arbeitsmarktlage, insbesondere der kaufmän- nische Arbeitsmarkt, in der nächsten Zeit gestaltet, ist noch nicht zu überseben. Nachdem auch sonst die Wirtschaftslage eine allgemein recht ungünstige ist, erscheint sie immerhin recht bedenklich. Für die einzelnen Berufsgruppen ergibt sich folgendes: Die Nachfrage nach Arbeitskräften für die Landwirt⸗ schaft hat etwas nachgelassen. In der Metall- u. Maschinen- industrie hat sich die Lage gegenüber der Vorwoche nicht ge- bessert. Es hat allerdings den Anschein, als würde eine zu- nehmende Nachfrage nach Facharbeitern eintreten, je- doch sind feste Anhaltspunkte hierfär noch keinesfalls ge- geben. Die chemische Industrie, Spinnstoff-, Papier- und Eederindustrie weisen keine AKenderung auf. Die Holzindustrie kordert nur wenig Facharbeitskräfte an. In der Bekleidungs- industrie muß gegenüber der Vorwoche eine gewisse Ver- schlechterung festgestellt werden, was auch für das Bauge- werbe, wo nur Maurer und einige Zimmerleute gesucht werden, zutrifft. Das Nahrufgs- und Genußmittel-, sowie das Verviel- kältigungsgewerbe sind fortgesetzt schlecht bestellt. Das Han- delsgewerbe ist durch die vielen Entlassungen von Erwerbs⸗ losen mehr denn je in Anspruch genommen. Offene Stellen stehen nur für Stenotypistinnen zur Verfügung. Betriebseinschränkungen u. Schliegungen mußten auch in dieser Woche wieder, größtenteils wegen Mangels an Aufträgen durchgeführt werden Die Firma Er- langer in Meersburg hat aus diesem Grunde 70 Arbeiter ent- lassen. Die Rohhaarspinnerei Maurer in Lahr Hat ihren Be- trieb eingeschrönkt, wovon 18 Arbeiter betroffen wurden. Die Papierrollenſabrik Wörner u. Co. in Rastatt hält ihren Betrieb eine Woche geschlossen, wovon 20 Männer und 11 Frauen be⸗ troffen wurden. Weitere Einschränkungen wurden vorgenom- men: Bei der Möbelfabrik Schroff u. Co. in Bruchsal mit 12 Arbeitern, bei der Firma Arnold Biber in Durlach mit unbe kannter Arbeiterzahl, bei der Paschetti-Raßhbaarspinnerei in Karlsruhe mit 30 Arbeitern, bei der Möbelfabrik Georg Schadt in Weinheim mit 18 Arbeitern, bei den Stuhlfabriken Gebhard sowie Geuber in Lautenbach mit 17 Arbeitern. Ferner hat die gesamte Bijouterieindustrie im Bezirk Pforzheim wieder nur verkärzt gearbeitet, wovon 8o00 Männer und ca. 5000 Frauen betrofken wurden. Finschränkungen stehen bevor: wegen Arbeitsmangels bei der Ortsstelle des deutschen Buch- druckerverbandes in Freiburg mit 20 Arbeitern, bei den Draht- und Kabelwerken Freiburg mit 110 Arbeitern. Die Süddeutsche Möbelfabrik Trefzger in Rastatt muß voraussichtlich Woche ihren Betrieb schließen. Betroffen werden 250 Arheiter. Die Deutsch-Kolcnialen Gerb- und Farhstoffabriken in Karls- ruhe müssen cbenfalls zur Einschränkung schreiten. Die Spinnerei und Weberei Offenburg hat, nachdem ihr größere Aufträge zugeteilt worden sind, ihren Betrieb wieder voll auf- genommen. 175 7 reiche der Lendesstelle für Arbeitsvermittlung für Baden in der Berichtswoche vom g9. bis 13. Juli 1920 ausbezahlt an: 4189 Erwerbslose mit 217 70½.0, in der Vorwoche waren es 400 Erwerbslose mit 195 549.80 A. Für Arbeitszeit- verkürzung wurden in dieser Woche 87 714.93 ausbe- zahlt. Mit Notstandsarbeiten konnten in dieser Woche 2953 Erwerbslose beschäftigt werden, denen in der Vorwoche nur 2900 gegenüberstehen. Verkehr mit dem Saargebiet. Einem Beschefd des Reichswirtschaftsministers auf ver- schiedene Fingaben der Handelskanmmer Mannheim entnehmen wir folgendes: Dem Saargebiet wurde die Deckung des gesamten Eigen- bedarfs sciner Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft zu Inlandsbedingungen uad ausfuhrabgabenfrei zugesichert. Ausfuhrbewilligungen sollen grundsätzlich ohne woeiteres erteilt werden, sobald der Bedarf selbst und der Ver- bleib im Saargebiet von der Handelskammer Saarbrücken nachgeprüft und bescheinigt wird. Diese hat eine Zweigstelle in Berlin errichtet, deren Aufgahe es ist, die Anträge auf dein schnellsten Wege den zuständigen Außenhandelsstellen usw. zuzuleiten und, soweit Kontingente festgesetzt sind. die erforderlichen Abschreibungen darauf vorzunehmen. In dem Maße, wie infolge der Besserung der deutschen und der Ver- schlechterung der französischen Valuta und der getroffenen Mahnahmen zur Ausfuhrüberwachung die Gefahr der Weiter⸗ verschiebung sich verringerte, wurde an der weiteren Erleich- terung des Wirtschaftsverkehrs gearbeitet. Die Außenhandels- stellen wurden angewiesen, Anträge für das Saargebiet be- schleunigt und bevorzugt zu behandeln. Das Preisprüfungs- verfahren fällt überhaupt weg. Seit Mitte Juni ist ein Beauf- tragter des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung und des Beauftragten für die Ueberwachung der Aus- und Ein- fuhr in Saarbrücken, dessen Aufgabe es ist, für eine schnelle Erledigung des Verkehrs Sorge zu tragen und dessen Zu- stäadigkeit systematisch erweitert werden soll. Ursprungs zeugnisse der Handeiskammer Saarbrücken, von dem Beauf- tragten gegengezeichnet, ersetzen die Einfuhrbewilligung für nach Deutschland gehende Erzeugnisse des Saargebiets. Die Befugnis zur Erteilung der Ausfuhrgenehmigungen nach dem Saargebiet ist dem Beauftragten für den Fall- zugesagt, daß die Bedarfskieise des Saargebietes bestimmte Warenkontingente mit den zuständigen Außenhandelsstellen vereinbaren. Inner- halb des Rahmens dieser Kontingente wird der Beauftragte Ausfubrbewilligungen zu erteilen haben. Die saarländischen Interessenten sind wiederholt auf die Notwendigkeit hingewiesen worden, mit den deutschen Wirt⸗ schaftskreisen in engere Fühlung zu treten, Beschaffungs- stellen einzurichten und bestimmte Bedarfskontingente zu ver- einbaren. Auf diesem Wege der unmittelbaren Verhandlungen würden sowohl die formellen Ausfuhrschwierigkeiten wie auch die Beschwerden über Preisstellung auf deutscher Seite am ehesten beseitigt. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 21. Jull. Die Tendenz war heute für Industrie- aktien sehr fest. Es stellten sich höher: Karlsruher Maschinen- bau 292., Kostheimer 260., Rhein. Elektrizitätswerke 147 Geld, Ver. Ereibusger Ziegelwerke 102 G, Zuckerfabrik Fran- kenthal 340 G. und Zuckerfabrik Waghäusel 340 6. Frankfurter Abendbörse. 175 Frankfurt, 21. Juli.(Drähtb.) Am Markte der Montan- werte waren dürchweg nennenswerte Steige⸗ rungen zu beobachten. Phönix-Bersbau haussierend, mit 468 traten diese Aktien in den Verkchr und stiegen bis 478 Caro stellten sich 10. Rheinische Stahlwerke 7% höhzr. Die Kursbesserungen der eine Erwerbslosenunterstützungen wurden im Be- Firma Samuel Göritz Donnerstag, den 22. Juli 1920. — übrigen Werte dieses Gebietes schwankten zwischen 2 und 396. 18 Harpener mit 368 896 erholt. Unregelmäbig dagegen gestaltete sich die Kursbewegung von Elektrizitäts- und chemischen tür! Werten. Während Lahmever 74% anzogen, gaben Bergmann- des werke 6, Schuckert 3% nach. Räütgerswerke, Elektron Gries- 22. heim stellten sich 3% höher, dagegen gaben Th. Goldschmidt 55.90 nach. Der Kassaindustriemarkt zeigte mit wenig Aus⸗ Aa. nahmen ein durchweg festes Aussehen. Von Lokalpapieren lior notierten u. à. Scheideanstalt 810%5, Farbwerke Höchst 374, Ges Maschinenfabrik Moenus 219½, Baugesellschaft Wayß u. Frey ner tag 176, Gummiwarenfabrik Peters 280, im freien Verkehr bis Sod 285 genaunt, Adler-Kleyer 234, Brauerei Binding 163. Maschi- der nenfabrik Hygrometer stiegen um weitere 8% auf 179. Mexi- kanische Anleihen sind bei regerer Nachfrage höher. Scham wW9 tungbahn 645. Im freien Verkehr Deutsche Petroleum 788, 55 Vereinigte Nickelwerke 348, Gebr. Fahr 209, Südsee-Phosphat Pr 1875, Mensfelder Kuxe bei großen Umsätzen 4700—4800—4770 Kis Metallbank 242. l in doc Kursbericht über Kali-Aktien und Ruxe seh mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. kar Notilerungen vom 21. Juli de — al Nach- An- Nach⸗ An- Name frage gebot Name frage gebot Alexandersball 49200 4900 Marle Lulsse 21500 22800 dui Alſcenhall. 5200 540 Mee 24000 26000 vot Aller Hammonies. 4100 4300 M²elmershausen 6300 7000 d „ 227500 23000 Neuselistsdt. 16000 16500 fde Befenrodde 46000 48000 Neustessfurt.38000 60000 Un Bergmennssegen 33000 33500 Oberhof... 5700 390 gie Sergeeet 8000 8250 Prinz Eugen 30000 3100 Sraunschwelg-Lüneburg. 22500 23000 Ransbachk. 15400 188% Li Burbach.590% 50000 Reichskrons 7500 7700 ürgerr 8000 8250 Reinherdsbrunn 3600 3800 Datſs ung 25500 27000 Richefg 7300 7 erz SarishsJl 13000 15400 Rothenberg 12400 12300 dic FFFoo 20000 29500 Rothenfeſde 11100 11400 Ellers. 10700 10900 FTössing Sernten 20.00 20600 die Erichssegen 10500 11000 Sachsen Welmar 49500 30500 rei FFFCoo 22300 22800 Saſzmünde 21400 21900 5. Etiedrichroda. 12500 13000 Schwarzbüurg 9300 5600— Förstenhaa!l 17500 17900 Slegfrled)2 21600 22100 %%%%0 33000 33500] Siegfried Siessen 23500 20100⁶ Slückauf b. Sondershaus. 68000 69000 Theodoerr 51000 Stossherz. WIlhelm Ernst 21500.000] Thüringen 13100 135„ Günthersnel... 10200 12800 Nolfenrods 34200%% Habigshofst 14000 14300 Welbeck N 23800 24109 klansa Silberderg. 23500 26000 Wäalterrr 11600 11%0 Helligenmühle 4000 4300 Wilhelmshallkl 50500 32000 5 Heſligenrode 48000 49000 Wäilbeimsbail-Oeisbüurg. 1020 1050 Hleimboldshausen 5000 9800 Wintershaſh. 255000 263000 Heldrungen 6400 6800 6 6650 6850 Adler abgest. St. 3350 356 Heringen 21800 22300 Adler Vof.— Nerůmann ñnñ 10600 11000] Bentte—— Hindenburg 20500— SGrossherzog von Sachsen 500 510 Holentess, 25400 25800 Hallesche Nali„„ 37 Liüpstede 21800 22400 Henndversche Kall St. 31s 2320 „„„„ 31000 32000 Hennoversche Kall Vorz. e Immenrode 18000 18600 Heldburg 283 250 iimgacd 19200 100 asus Johannashall. 18900 18600 Frügershall„„„„%„ Feiserodne 45000 46000] Ronnenbe 3⁴⁵ 350 Gülgshell.. 29500—[Saledetiurthbh 860 J10 Mariaglüknéé. 14600 15000 Sigmundshall 3— Mennsnsßs 21500 22700 Feutonie 1 22 neueste Drahtherlehte. Notierung schwebender Lombarden-Engagements. E Beflin. 22. Juli.(Eig. Drahtb.) Wie wir erfahren, sollen zum Ausgleich schwebende engagierte Lombarden am Freitaß dieser und am Dienstag und Freitag nächster Woche an detf Berliner Börse notiert werden. Vereinigte deutsche Nickelwerke.-G. in Schwerte. Eerlin, 22. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Reingewins kür das Geschäftsjahr 1919%0 beträgt 5 852 886„(2 34% 700 0 Der Generalversammlung wird vorgeschlagen werden, auf das von 9 auf 13 Nill.„ echöhte Aktienkapital wiederum 227⁰ Dividende zur Verteilung zu bringen und 262 536 auf neue Rechnung vorzutragen. Neugründung in der Textilbranche. Berlin, 22. Juli.(Eig. Drahtb.) Unter der Firma Sies- mund Goritz.-G. wurde mit 2 Mill.„½ Kapital ein Untet- nehmen errichtet, dessen Zweck die Herstellung von Textil⸗ waren, ferner die Uebernahme und Fortführung des unter det in Chemnitz betriebenen Unter⸗ nehmens ist. Thüringer Nagel- und Stahlwarenfabrik Wolff Knippen- beræ u. Co..-G. M Berlin, 22. Juli.(Eis. Drahtb.) Die Verwaltung beruſt die Aktionäre zu einer auferordentlichen Generalversammlung auf den 9. August ein, in welcher Beschluß gefaßt werden soll über die I. iauidation der Gesellschaft, sowie die Ver- außerung des Gesellschaftsvermögens. 1. Berlin, 22. Juli.(Eig. Drahtb.) Es ist der Antrag ge⸗ stellt, 8 Mill. Aktien der Lokomotivfabrik Krauß u. Co. .-G. München, zum hiesigen Börsenhandel zuzulassen. Wirtschaffllene Rundschau. Verein chemischer Fabrilren, Mannheim. In Ausſümung der Generalversammlungsbeschlüsse vom 18. bezw. 20. Mai d. J. wird nunniehr die Verschmelzunsg des Vereins chemischer Fabriken in Mannheim mit der Chemnischen Fabrik Rhenania.-G. in Aachen derart durchgeſührt, daß gegen eine Vereinsaktie über 1000 eine Rhenania- Aktie im gleichen Nennwert gewährt wird. Ferner wird gegen den Gewinnanteilschein der Vereins-Aktie kür das Jahr 1919 dem Einreicher der Betrag von 300 in vergütet. Gleichzeitis können sämtliche Stammaktionäre def Rhenania, also auch die bisherigen Aktionäre des Vereins, aul auf je 1000 alte Aktien eine neue Rhenanla-Aktie mit Pivi⸗ dendenbetechtigung ab 1. Januar 1920 zum Kurse von 1077 zuzüglich Schlußnotenstempels beziehen. Die Umtauschfrist und Bezugsfrist läuft bis zum 10. August 1920 einschlieb? lich. Einzelheiten ergeben sich aus der Bekanntmachung Anzeigenteil vorliegender Ausgabe, auf die wir hiermit Vef weisen. * Die Kontrolle des Rheinschiffahrtsverkchts. Zur Beob achtung und Klassifizierung des Schiffsverkehrs auf dem Rbeis gemäß dem Friedensvertrag werden in nächster Zeit im Art trage des amerikansichen Unterkommissars für diese Aute, 9 lesenheiten, Hines, zwei höhere Offiziere eine zehnti8iz Rheinreise unteruehmen. Von diesen soll festgestellt, lae den, in welchem Umfange der Rhein von den verschiedene europäischen Staaten benutzt wird und überhaupt alle Fragen die mit der Schiffahrt zusammenhängen, geprüft werden. Die Verkehrslage im Ruhrrevier hat sich gegen die Vot, woche kauin verändert. In der Kchlenfòrderung ist 1ie nennenswerter Emschwung zum Besseren eingetreten. 5 Wagengestellung war normal. Es wurden 18 172 Wagen geßag 18 007 in der vorhergegangenen Berichtswoche angefordert 5 Sestellt. Die Haldenbestände haben sich weiter auf 164 15 166 Tonnen vermindert. Umschlag und Versand in den Dlem burg- Ruhrocter Häfen litt fortgesetzt unter zunehmendiag Mangel an Schleppkraft nach dem Oberrhein. Zusammenhang damit ist auch die Kipperleistung zurückfg- gangen. und zwar auf 24 668 Ponnen werktäglich. Der 1. transnortumschlag in den Kanalzechenhäfen hielt sich nähernd auf der gleichen Höhe wie in der Vorwoche. Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte, Rotenbers(O + 1 pfalz). Nach.8 Nill.&(i. V. 43 Mill. Abschreibu 42 auf die Anlagewerte ergibt sich kür das Geschäftsjahr 192% Reingewinn von 10,4 Mill. gegen 12 Vinl. 4 Voriaheg Paraus sollen nach dem Vorschlag der Verwaltung neben, Zuwendungen 10% Dividende zur Vertell 1 7 ͤ ͤ— 1+ e 77%CCͤͤͤͤ ³Ü¹—³⁴ 9 8 + Domerstag, den 22. Juli 1920. Mannheimer Genueral-Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 320. Utete Daitaler-Motoren-Gesellschaft.-G. in Stuttgart- Unter-158 736 t, Zentrum 144 380 t, Südwestfrankreich 213 054 t, Süd- chen Die Generalversammilung, die über die Erhöhung ostfrankreich 122 368 t. Westfrankreich 194 214 1 Vor Wltterungsbericht. ann- 21 Aktienkapitals beschließen soll, wird nunmehr auf den] Kriege betrug die französische Roheisenerzeugung 5 Millionen ries- 2. Augus t berufen. Tonnen, diejenige Elsaß-Lothringens 4 Millionen Tonnen., Die neter,„eae Wt. dieger-] Tenb. Sensrkünben midt]“ Tuchfabrik Aschen vorm. Süßkind u. Sternau.-G. in Hanzösische Stahlerzeugung betrug im Jahre 1919 einschliell.—8 aeans agrßen mecer Loiag Jdes brr. Aun, Aachen. In dem Prospekt über die neu zugelassenen.3 Mil-] Elsaß-Lothringens 2 186 200 t, und zwar 1 012 916 f Thomas- atun agegeneJ Jre] daent terauf] berdel. Bewöl- eren Honen Aktien heibt es über die Aussichten; Das laufende stahl. 4 oeut Bessemerstanl, 1 065 166 t Martinstahl, 42 550 t An Larad.] erad.] den un 21248 ne en Geschäfteiahr ist trotz des in den letzten Wochen eingetrete- HFlektrostahl und 16937 t Verschiedenes Im Jahre 1918 betrug Id. 10l1 502 1 25 815 nen Nachlassens in der Kauflust sehr befriedigend verlaufen, cie Stabletzeusuns Frankreiehs 4 686 866 t. diejenige Elsaß- 17 1 2220 220 182 225 210 * mit einem zufriedenstellenden Ergebnis gerechnet wWer- Lothringens 2 286 000 t.——— 7805 13 — ↄ¼. ͤ ͤ Vᷣr!!ß han- om österreichischen Ledermarkt. ie Lage au em AsSsers i ˖— 8 f 788. Wiener Markte ist vollkommen ruhig und es werden nur sehr veee eeeese s be Monat Iuli 1795. 85 A. phat Fenig Geschafte getätigt. Nichtsdestoweniger halten sich die ee om Datum gemerkungen 1770 reise von Rindshäuten in bisheriger Höhe aufrecht,— nne e Geſchäftlich Kleinfelle dagegen sind fortgesetzt flau. Große Mengen liegen e.45.9 240 235 Abends 6 Uh* — in Roßhäuten, die im Inlande derzeit keine Käzufer finden, je- lan„„„ 300 8 2 0 bachm. 2 Uhr* In den heißen Sommermonaten iſt es nicht ratſam, den Kindern Leber⸗ doch unter Ausfuhrverbot stehen. Auch in Leder wird nur—— 5 2 22222244 0 Hocgege Ul. gemiſche Fabriſ a Acenee e beh 15 jcher 5 wenig gekauft, aber auch die Fabrikanten sind im Ver- 135——2*.71 15.61.58 131.e8 12 Uhr Jahr sdeh ge 8525 ohne Berpab aug crn en Leneeen 5 8 weiterhin sehr zurückhaltend, in der Hoffnung, daß, sei] Kölnnz:299 Aachn Jöne mmüſsſen. Dieſes Heilmittel— Phoscalfer— muß allen Kindern, ür das Inland. sei es für den Export, das Geschäft doch] vom Neckar: die an ſchwachem Knochenbau leiden, unbedingt gegeben werden, denn es 85 ald eine Besserung erfahren dürfte. 40— 1— 75 419.1.06 vorm. 7 Uhr grlaer e eege 1 7 ee 25 n Fin iſtkel 15 .80.30 egeben werden rt von Flüſſigkeit, — Freigabe der kanadischen Getreideernte. Nach einer Mel-“ Windstin, Metter. 17. a ſind Suppe, Müch, Brei etc. Phoscalfer ſtellt ein völli geruch⸗ und dun Ottawa beschloß 2 — 3* 270 5 esc i Regierung, die Getreideernte Hihecee Pulver dar, ſo daß man es auch den Kindern ohne deren 7500 1920 freizugeben und die Bestimmungen aus der Zeit v or Welterausſichlen für mehrere Tage im vora iſſen verabfolgen kann. Die Ausgaben für das Mittel ſind nicht hoch, 16500 em Kriege wieder zur Anwendung zu bringen. Sollten die 1 us. eine Flaſche zum—6wöchigen Gebrauch koſtet nur Mk..75, ſo daß 60000 mstände es indessen erforderlich machen 4 die Re⸗ Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. minderbemittelte Familien Iren Kindern dieſes Kröſttaungzwittel 8 5900 e NROHT5176 28. Juli: Wolken, Sonne, an enehm, teils ſchwül. können. Der Been erſolgt in allen Areiheer 4646 1280 Zu stellen. 24. Juli: Kaum verändert, ſpäter ſtrichweiſe Gewitter. 5— 8—— 2 25. Juli: Wolkig, Sonne, warm, vielfach Regen, windig. 2 Französische Roheisenerzeugung in 1918. Die Roheisen- 20, Juli: Woalzt Wolken, warm, ſtrichweiſe Regen, ſchwül. Hauptſchriſtlettung: Dr. Fritz Goldenbaum. 77⁰ erzeugung Frankreichs einschließlich Elsag-Lothringens belief 27. Juli: Wolkig, vielfach Regen, teils Sonne. Angenehme Luft. Verantwortlich für Politik: J..: Dr. A. Pfab: für Feuilleton: 12600 eend des Jahee 1918 2 412 1% nd Verteilt 59. Jull: Sonne, warm, ſpäter wolkig, ſtrichweiſe Regen und Gewitter. A. Maderno für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard 2— sich auf die eee e⸗ F 8 Bielrae 20 Jult Lallg Ponne ſter vielſe Ichuid be 5 15 hend, R reich 46 ‚ gewitterdrohend, Regen. Druck und Verlag: Druckerei aas, Mannheimer General⸗Anzeig 100 469 ↄ4 t, 1 e t, 81. Jult: Teils Sonne ſpäter vielfach ſchwül dendrcheld, 8. G. m. b.., 0 E 7 1 2100 Für franzöſiſch und engliſch, ſowie für allge⸗ 5 5 ̃ 15 Offene Stellen men? Lurreſevnbenz je eite leelge fabffrdi Tynendrucker ilerbalt.Andervagen 1100 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeοee K0 Nto + istin Ind Maappstdchen Un Schbnhetzmleder 1 25. 1 0 weiter ausbilden] gebraucht, zu verkaufen. billig zu verkaufen. 644] Waekel oder Foꝝ) 15 möchte, ſucht in einem 5407 Dr. Knoke, E 1, 1. Hohwieſenſtr. 9, 4 St r. jung und ſtubenrein, zu 0500 für lüddeutſches Expor thaus ſo BII 55 5000 Angebote mit Sachtdild 28 85 an! Strunung, 22 1 Ninderstübiche wun dee 2 1 3⁵⁰ ſucht einen befähigten 2 2 els 55——— 25—5 Möbelverkauf. 1 0 15 155 N kundigen eder ausgepolſter Agus— 210 Sanee kirchensgr. b. M. Neete gnaeister eeee 0 ompl. Kücheneinri„FEfI(Roſt, 2 aarden een ene, für Sau und Haus⸗ Mammenet. Bücher gen 8 Kagld. laderdettG. 321 55 im der Lage iſt, Nüänmaschinen- e e Patent⸗ rhe W Wohnhaus e 50 Aintenach rr 00 Aane 55— Fe ſchlagere in jed. Haughalt U 12. 78 uft elanaluamn-, Ubet. Toch unnc Fchränke Aaderhach see ef 10 ½ 40⁰— günſtige Gelegenheit. 3 zu verkaufen eoik gegen Kiesin, 8 3, 10 Vertreter geſucht. ein anderes mit Stallung Telephon 7821. 0 Iil. Upald eneee J. B. Müller, Patent⸗ und Einfahrt, hier oder 1 Jaubſägekaſten, 2920 5 10 a dbenne t caten Jeacniſen Aih. er Geeg gebn. Koahhend Ja gegeſee Segzetan. Sr Vege Ebeler „ ormermeister e e eee a e Stellung im geſucht, der den geſamten Betrieb der Germanſa-Automat. Lee ee pee de galalb Naume Gra ehe fensimsdohen Degert, 0 Am van, del Wagner. 2560 Tfürfcrichpümarcäten ue, wn e. f. 1 relfür Ofien- Spalſet u. eöfl. Wehn.— Cataten f 2 Rübenſchnelder, drel fahrt u. Laben, in Stabt. ben Lann un 0 11 015 5 55 ene 10 Lage 5 gane d Gr.50, Schrotmühlen. Müllerel- mitte, 41 Veteiligung Srusthatet 0 aS Ren Luss 1 115 Kalſia. 84, 28/24 lll.] we anbe 477915—5 Seche 915— 1 1 12 95 ohnha 2 126 Uancbobe unter J..3 Tbchtiges Mädchen Aaa 0d u. Pabrit- Ticclücher Damaſt 1 Blage Serree.. r enUntertaillen 270 dungen mit Angabe von Ausbil⸗ an die Geſchäftsſteile. welches gut bürgerlich„5„ 1 00 dungsgang webelide een den Alter IKochen kfann u. gute Freiw. Woirtschaft fietten crolafarbi 10—— 80 1 gr. Tisch„Realeo““ u. ſ. w. unter A. N. 2477 an Alo⸗ Ju Lend 10 ket 3 gal 1(a 1 gr. Doppelpult Tabrik nenzeltſcher Haaſenſtein& Bogler, Cöln. 6185 ngerer flotter 3 aie Singg, eee 4 Hae, Lua e ee eeee FPrauen-Unterkleidg. Haee ̃ 5% s 4 Urdentl Madch 6 Secenbe. Gr. 58 zu verk. 9 vehluss, 5 Mtr. 1 1 75 18 er Annnaneeaaaaannennnannn mit guter Schulbil⸗ 10 I art. in heim. Secenheimerſtratze 100 Koplerpresne mit wird ert. in Sprachen, Beidelberzerrtraße 3 Leistungsfähige— 727 50 möglichſt aus dc 1. Näh. U. Wolft, Meerkeldstr. 86. 4. Stock lints. Aee e eeee Geſch. u. Chemie. Be⸗ eſu 5 armig ꝛc. abzugeben. Billi 2 +* sudd. Oel- u. Fetttabriæ; Diagebeance LTahrrad. TourenAneu ie d ee Alumir Tum-⸗ 5— r. 28 J dntbt die Vertretung ihres 2 ſofort geſ. Angebote Geschäft e 9 feft neuer Thähnſzer Avgebote u. M. 28 Gesdirre ant 85o2 mit Zeugnisabſchrif. aderes eün Ls ihr lere Kecleen f an Die Geſchälteſtell. 2ten und Gehaltsan⸗ 5 R mit Reparaturwerkſtatt, Friedrichſtr. 22. 816 faschebler--afdt werden—— e—— lt(pru uguſt 52 7 umtändehalber ſofort zu nebſt allem Zubehör Engllschen Sprach- wleene 15 417 chen unt. Q..] Frau Smnae verkaufen. B617 Moderue 7 f0 S. Rosenzweig 9 102 an die Ge⸗ A n Angedote unt. K. v. 46 Steppdecken Aachentrog dae Unkerrioht S 2 5 tuemen Gebinden und Doſen an 2 ſchäftsſtelle. 8400 ee a-Haie eele pfon 3 dertalen 920 Hefleustraege G8, ertelt get, Englander] Inſtalaftons-geſchäſt Imt beſten Beziehungen zur landw. Ber- f 7 Allein- Madohen Eu verkaufen Sos dnte. eeeeeeee 2— berdt eziehungen z 8 4 15 tr. Drehstrom.Motar Angebote unter G..es 12 erkundſchaft gegen guie Proviſion. L 71 8 0 U 8 zu jungem Ehepaar per Wohnbhaus Od. we Sestr.1 PS., 120 Volt, 2850 an die Geſchäftsſtelle. B560 Automobilist ſucht zu⸗ Ausführl. Angebote mit Angabe des ge⸗ 2 3, Auguft gelucht Frau auf dem Luzenberg 1, mameniashe fümdgehungen. 5879 ie * 4 Luate die 3 Kraemer, 8, 2˙ pt. 3 Jimmes inlt coate z eleg neus Damen. F. Bidmaun à Sohn, einer Autofahrprüfung 0. 1* en Bezirte unter P. D. 17j0 an die erste Kraft ſee we denber z. nnr firieebeg Augug Or, gange Aöterſraße Ae 5 dmlonffcd. Mädohep gen r f 20 n le i. meen .-eeeeeeeez ed Lohn 1— oder Frau an blecke cafteſtelle B614— baet dug, Ieikpännerrolle 0—20 Mille fl. Ang u. K. G. 42 8 887 Haus. Oßevr.-Halbschuhe fes e 91* J S mit far ein ſicheres Unter⸗ 4 80 155 m 2 7 Tüechtige 1. Aug. g 2 hellbraun, Mk. 98, Prima Due, ostüm 228. 67. b. Lel. 880. dobmen d de Jüt Wierun Un 18 in 5 0 191—355 ibſchuhe, dunkelbraun, 8612 Mannheims bei hohen 0 9 nit 61 nänerin ee 27 30 8d für kleine Figur, preis⸗ Zinjen zu leihen geſucht. entfern en 15 oder ſtiller mit 250—500 Mille Stelleſß Gesuche Handarb. 27.80 M. 5.—, wert zu verkaufen. 856 Angebote erbitte unter unter + aſt de für ſehr gewinnbringendes Ge⸗ foft. dito. 31⸗35 M. 285 J 2. 17/18. I b. 28 an die Geſ 155 5 vollſter 9 n 9 S0f0 gose Schuhhaus 1 ſtelle dſs. Bl. Garant. 4 ſuſcge Verordßemag Feauen. chuhbaus Hane Otfto. Aoch-Winter⸗ ‚ 5 5 aſe en aer G. f. s an Naschinenschlorrer 5 128be. 160 M. iatt neu zu vert 670 e, ———————5 lde 35J Aae Meninee, 8. 8 Wihn 7—— denen Anſprüchen. Gel Talterlalli 2 5 prenen — füufneaben eee Doppelbettaoche alk e S Maukenvapen 8 80 wene ait a. 1 ee dachh ber aalort tee ee e Handarb, prel fahnad m. dummi w. eeeee— 5 uter Famille per an Die Geſchölteſt 88 preis. faſtneu m. Gummi⸗Reifen etwas Bermüg, wünſcht wuete mabun 9* aus g 0 wert ee Näh. in der] zu verk. I 2, 8, Klehr. billig zu verkauf. B601 mit einem beſſ. Arbeiter, rozer Schmer! und 8t tont ges oht Geſch Kesttele B559 657 Streng, Gerwigſtraße 22 auch Witwer mit Kind. ananſeſntiche Rarden 5— Sofoft gesuont. 1 fll A 0 ſtauel. 4 bäten werdene hirtebeteen eis m Angeb. unt. O. C. 109 an gebild. Frau, ſucht Siel- N9U0 zute m. Tasche Hoxrentahrrad Eln Bord d bpäterer Uchthellanstalt dle Geſchlfzaſtelle. 8417 fung eneſter und deie mtt Srel wagen un Königa r· Sesucht. e Geſchäfts 1110(Kaſſtererin, Filtal⸗ Henenportemonnale it Freilauf Mk. 420.— Mannbeim, ur C2 1 Angebote ad 91, Tch Adell leiterin oder Fübrung 15 verkauſen. Flaschenblewagen 2 0 Ludwigshafen a. Rh. Tmdde en Kauentoſen Haushalts). Tigarrontasche ſehr gut erhalten, prei 5 8574J. Büto u. 97 Kautiog dorbenden 2s, 20 Gemaſeladen. 8 alten, preisw. mit Bild unt. *— lan 10. kungeb. Näheres 1 preiswert zu verk. 578 5 1 41 bei Phllipp] J. H. 18 an d Geſchäftsſt. Saeeeeeeeeeeeee ge 140 5 I Wäbmaschine Mömerſage J0. 4 588 22 Jahle, mil Vernögen a gtertaerum, P 8 5 2 an die Ge er U F en empfiehlt prompte u. bill. 4 8— r unges rälein 0 f 601 ſaſt nen zu perkauf. 2083 wünſcht zwecks baldiger A Tel. 7881. 8877 Per sofort gesuent 1 Afleſnmäuchen 10 auf sofort Uie /1 beige Btereg 3g0 l e Heirat 3 If inlain 3 e ee Hollung als Hllee adtsemaschine Lopſee d keate 510 ane gacg wure en. Herter's 2 a„ 2 Ungeres U oin 2 eſtc⸗ 1 75 4 9 M. 600 z 0„ e Buchhandlung ote un ragen in der Ge⸗ 5 ang. * 2 fur Stenographie und Maſchinenſchrelben NMöciehen an die Geſchäftsſtelle. 5 d. Bl. 8822 zu 1 0 eeee e 2 5 Sae chule(0 5 15 'as gut bürgerli n 3 don Fabrik. Nur ſolche, welche abſolut ann. zu ie daleren alt, ſucht e 1 EF Käſertalerſtraße 65. Dobermann ſuag) Ankauf und Verkauf 0 berfekt ſind, wollen Angebote abgeben 2 Perſonen nach Harmſtadt Trurze Militärhose Shf 8850 75 k 6— * b. v. 196 an die Geſchäftsſt. 8586 f f22 und 5 lhr bel Wirkungskreis 28feearee es 1 K 8. 1 1. lle.——— d—5——2 und—8 Uhr bei im Haushalt d 2 billig zu verkaufen. u-. Iie dwagen!), Teilhaberin eines Best —— deun Pefp gegget Nülgeande unt b. C J1 Aiagene 16. Jinn büg zu deraue Zwolgtehpinsoher 5 Baher al Ceſehltes * — Wecb ſunges 5419 an die Geſchäftsſtelle. A8.—! nachm. 665 Aeternalt 2— ae ee ete—— Be⸗ Talläl-Materia n 5 Jael räulein, Welches ee Müler. Laurentius- Bugen auger 2 9 als K ‚ asse 24, III. ennen zu lernen. Ge ießereiſchutt aus Sand pertekte Ma idchen Mandonean II AHwagel, ASute Zuſchriften mögl. mit Bild und Schlacken beſtehend u verkaufen. NIll unter G. G. 67 an die Ge. laufend waggonweiſe eb. 0 p 58 huf Ertepue elh wertenſen—— 20 part. lbe 10 lteelle de.. 01 eeee 5421 halts und allen we in 10 Tut erhaltenes u. 2 Jungen zu der 5 5 er Reuling zum setert. Einiritt gesucht a ee weh a Tagb Bieng 30 de dez We vermischtes. 4 t. einzelnen Herrn oder 1* 2 PfloENIxX ſealere ſechen g. belſeren fauenoſen Photograph-Apparat Sintassſce gesuche Madchn fr Jah aues JUHgeT Hun int. Schittahris- u. Speditions- d. m. b. H. Kahrf f guberelb Wianntene karfenziiher. 346 Liter ſaſſend, preis⸗(nettweiler 1 1 Aac ees 9. 8648 onrfrauen gosus Angebote unter K. L. 46 Bettstelle lackjert-wert zu verkaufen. 0 8 U0 Iwagen Pfigrsiule ab⸗ 9 n ene billig zu verkaufen. 642 Neckarau, 2 kaufen geſ. Ang. unt. Angebote unter J X. 33 Beden 5, 12 12.— erbeten. 681 Eichendorffftr. 23, pt. les.! Luiſenſtraße 31. 4619 l K. R. 52 an die Geſch. 662 J an Geſchäftsſt. 620 ene Wae — —— ———— — — 8. Seite. Nr. 320. MRaungzeimer Generat· Augeiger.(Mittag · Auagabe.) Donnerstag, den 22. Juli 1920. MHosengarten annheim. Wiener Operetten⸗Spiele. Donnerstag, den 22. Juli 1920. Zum 1. Male: Die Csarddasfürstin Anfang 7½ Uhr. 90 Ende 10½ Uhr. Hünstleriheater. Tpolle“ Henate und folgende Tage abendlich 7½ Uhr: „Die Frau im Dunkeln.“? an de— wird durch Theo Körner zum Mitsingen förmlich gezwungen: algl kunm in zon lent fnein Und noch Thea Degen??777? 8 Kabarett Rumpelmayer Heute letzter Tag! 15 LoTTE NEUHANN in 158 Die Frau im Doktorhut e 5 Ile Dame mit dzm schwanen Handschah grosses Abenteurer-Drama in 5 Akten. Uipenal- Hotel u. Pengion fal. Altbekanntes Haus, in schöner, freier Lage, gute Verpflegung, schöne luf- tige Zimmer, mäüßige Preise. 8612 empfiehlt sich der Besitzer: Aug. Peter. Alemannia Transport Versicherungs.-G. Frankfurt a. M. übernimmt vorteilhaft N 626 Versicherungen aller Art. Prämienſätze und Auskünfte durch Fillaldirektion Mannheim B 2. 7 Telephon 3583. ——— 25 5 ee mills⸗ „ nach den neuest. wlssensch. Blut-, Urin-Unter-Methoden ohne Be- suchungen rufsstörung Aufklärende Broschüre No. 5e diskret verschl. MKk..— Nachnahme). 235 en ent Ur. Ded. Hollamier ., Bethmannstrage 56, gegen- über Franklurter Hof. Tel. Hansa 6953. ETO0 Taguch 11—1.—7 Uhr. Sonntags 11—1 Uhr. Haut-, Blasen-, Frauenleiden (ohne Quecksilber, ohne Einspritzung), W Sle Se b 10 1 bei Ihren Broteinkäufen auf Hitzenberger Brott leicht verdaulich, ärztlich empfohlen für Magenktranke. 8582 Bäckerei trenberg er; 22— Bücler 4 C0. K . m. b. H.— Mohlennandlung Tel. 7905 Karl Ludwigstr. 28/30 Tel.7740 empfehlen sich zur Lieferung von: Brennholz Nationierte Brennstoffe wie Kohlen, Koks, Briketts ete. werden prompt gelleferl. Ia. Holzkohlen für Industrie umd Bügel- zwecke zu vorteilhaften PFreisen gtets sofort lieferbar. 8123 Stroh-Versteigerung. Am Freitag, den 23. Juli, vorm. 10 Uhr, werden im Hauptgüterbahnhof, oberer Sand, beim Wagenbeſtellbüro, 8630 2Wagen Dreßstroh gegen ſofortige 2910 0 verſteigert. Mannheim, den 21. Juli 1 Elenbahn. Giteramt Aaciiche erbftentochungen der Stadtgemehas Freitag, 85 23. Juli gelten folgende Marken: 1. Für die Verbtraucher: Butter: ½8 Pfund zu Mk..25 die Fettmarke 6 der neuen Fettkarte in den Verkaufsſtellen —25 und 86. Speiſefett: 125 Gramm zu Mk..25 die Fett⸗ marke 18 der neuen Fettkarte in den Ver⸗ kaufsſtellen—400. Speiſeöl: ½0 Liter zu Mk..80 für die Kolonial⸗ warenmarke 29 in den Verkaufsſtellen 771—900. Kindernährmittel: 1 Paket Kindergerſtenmehl zu Mk. 1,10 und 200 Gramm Grieß zu 40 Pfg für die Kindernährmittelmarke 8 in 158 Kinder⸗ mährmittelverkaufsſtellen—16868. Brot: Auf Kolonialwaren⸗Marken Nr. 30 wird in ſämtlichen Bäckereien und Brotverkaufsſtellen 375 Gramm Brot verabreicht. I. Für die Verkaufsſtellen: Zur Abgabe ſind bereit Speiſefett: 125 Gramm zu Mk. 3,25 für die Ver⸗ kaufsſtellen 401—700 bei der Südd. Fettſchmelze im Schlachthof am Freitag, den 23. Juli, von —11 Uhr. Ausweis und Gefäße mitbringen. Städtiſches Lebensmittelamt, C 2, 16/18. Petroleum. Gegen Ahtrennung der Marken 30—33 der gelben Karte je ½ Liter= 2 Liter Petroleum; —— Abtrennung der Marke Nr. 12 der grauen arte= ½ Liter oder eine Kerze, ſoweit Vorrat reicht und ſolche bei der vorjährigen Herbſtvertei⸗ lung von den Bezugsberechtigten nicht abgenommen wurden in den dürch Bekanntmachungen bezeich⸗ Wagner-Abend Allllellidleianenuneeeeeeeee „Ostertag“- Kassen Schränke Hermann Hauer, I. 15, 4 Telephon 7276. Tedl-Lehriastitat frantenttal(pfali) Gegründet 1868 6 kl. herechtigte Real- und Handelsschule. — Pensionat. Die Abgangszeugnisse berechtigen zum Uebertritt in die 7. Kl.(Obersek.) einer Oberrealschule. Günstige Unterrichtser- folge, gute Verpflegung. 8624 Beginn des neuen Schuljahrs am 10. Sept. Jahresbericht und Pros 5 kostenlos durch die Direk 1 dse n Nüsc Von FHolland frisch eingetroffen Drima GOUMd-dst für Großabnehmer u. Wiederverkäufer Emanuel Strauss 3 2 3. II. 10l. Ielephon 1108. en 2 8127 Hab.he a gagaaaag in emaillierter u. schwarzer Ausführung 86628—B in grösster Auswahl. Naliger abppesbeiner Sperlal-Geschäft In Lefen und Kochherden Tel. 1280. e— in Weinneim bev. Lage, in einem Garten freiſtehend, 7 Zimmer, Küche und Nebenräume, alsbald beziehbar, preis⸗ wert zu verkaufen. 10 Zu erfragen bei der Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Aus Privathand 9/10 Brennabor offener 4Sitzer, fahrbereit, komplett, gut laufend, Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle ds. Blattes Neue N. S. L. HMoforräder Modell 1920, 4 P8., neueſte Ausführung mit allen Schikanen, kompl. mit neuer Bereifung in Original⸗ verpackung weit unter Fabrikpreis abzugeb., desgl. Telbsktabrbars Piotorbandsäge ſtarke Ausführ., kompl. betriebsfertig zu verk. 669 L. I. Shnepf, Metortahrzeuge, Luterpil. 23 2886 Bedruekte Teilag-Naaaate 2u e S25⁵5⁵ Meeee mit prima Auslandsbereifung, ſofort gegen Gebot abzugeben. B609 verwenden. chwüägerin, Patin und Tante, Frau geb. Schmidt Ewigkeit abzurufen. Mannheim(P 2,), Darmstadt, Leichenhalle aus statt. Johanab NMaurer im 40. Lebensjahre, nach schwerem Leiden zu sich in die Beerfelden, New Vork, den 21. Juli 1920. Für die trauernden Hinterbliebenen: Wilhelm Haurer und 4 Kinder. Die Beerdigung findet Freitag nachm. 1½ Uhr von der F 7 G. 5 A ——* — 8* Maria Golukarn rrauelagruppe. — 1 Seeng, 5 Juli ½8 2 Breitestr. J 1, 6 Breitsstr, J 1, 6 8 27 Golberg Abend-Unterdalong ——— 8 8 Verlobte. dewerkschaftsbund 8 Heuie 2 der Angestellten. Maunheim,&. 22 Warjchau 8 8 2r. Juui 7920. 655 E mit f l. Orchester(7 5 8— Sunter Leitung des Herrn Kapellmeisters 8 7 Brachsen 8 De Lank 5 Gresem 671 8 Manfred Ederle Cabliau S1. Einzug d. Gladiatoren(Marsch) J. Fuęik— Apotheker Schellfisch 2. Ouverfüre zur Op., Fra Diavolo! D..E. Auber E d 1 lebend friſch. 2 3. Perlen, Walzer aus der Oper— Emma erlè »Der Goldschmied von Toledo“ J. Offenbach S b. Schmidmai Th. Strauhe 4. Pontente aus d. 1— Bizet— 23 Teleph. 172. 5 Potpourri aus der Operette— 22* „Die Puppenfee“.J. Bayer Vermähſte 255 Nähmaschinen 2 2. Teil:— 55 2 1. Per aspera at astra(Marsch) Urbach 2 Mannheim, den 22. Juli 1920. repariert Knudsen, S 2. Ouvertũre zur„Pregiosa“..v. Weber S 7. 3. Tel. 3493. S23 S 3. Walzer aus der Operette, Rose von Stambul“ Leo Fall— 0 4. Panenß aus der Oerglereſ Puccini 5. Potpourri aus der Operette „Schwarzwaldmädel!“.. L. Jesse!l Todes-Anzeige. 5 Seblussmarseh.—— Cott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute morgen Samstag, 24. Juli 1920 6½ Uhr, meine innigstgeliebte Frau, unsere treusoigende unver- 8 eßliche Mutter, unsere liebe Schwester, eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee empfehlen Ferner liefern wir Lnmmerneeemm Carl August Nieien&(0. J7, 19. Kohlenhandelsgesellschaft femsr. 27. in allen Sorten für Hausbrand, Gewerbe, Zentralheizungen. Brennholz 8 Tori und alle N Brennstofie. 81⁰8 2 a ünabünuunmnütdhestthnanmütntsumprlnülnatpninhatnünanpagunnzpannnip ss fUr.die Reise! Druck und Verlag der Der besie Druckerel Dr. Haas G. m. b. H. Maunhelm Iascheniahrplan für den badischen Verkehr und der 5 angrenzenden Gebſeie mii Preistafel für 1149 Statlonen Dreis 1 Mark Verlag Druckerei Dr.Haas G. m. b. H. NMannheimer General-Anzeiger Kauf-desuche Schreibmaschine neu oder gebraucht, zu kaufen geſucht. Angebote unter G. + 69 an die d. Bl. 470 5 Trolz berorstenendem Einireiien von neuen Schreibmaschinen ktaufen wir noch auf kurze Zeit B470 gebrauchte Schreibmaschinen auch Remington mit verdeckter Schrift. Remington-Schreibmaschinen-Ges. m. b. H Nann. E 4. 494. 9 aus Elr. ſucht in guter Lage rent. Haus zu kaufen. Angeb. unt. O P. 165 an die Geſchaftsſtelle erb S110 Kaufe gebrauchte Ankauf von S122 Iumpen, Fasen, Metalle papler nd Faochn Llegen- und Hasenfelle 2. Jede Beſtellung wabgeh. H. Matzner, u. ganze Einrichtungen. Vin Goldstein, 42, 1. H 5 2 Tel. 4271 Raufe Laufs: Fannehte 1 Möbel gobrauchte Möbel Cinrichtungen. Klaber.. wagen. S81 Vollsfsndig neue Aus gabe! neten Verkaufsſtellen. Die vorhergehenden Marken⸗ nu mmern ſind verfallen. 11⁴ ſanze Einrichtungen Kl 705 859K GAN Kliuger, T 2, 3, Tel. 425¹. 64 Si24 81. 12. Telephon 2 5 mit Laden in guter Lage u. in gut. Zuſtand zu kaufen geſucht. Ang. u. J. W. 32 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 618 Geldverkehr elddarlehen v. 100 M. an Ratenrückz. diskr. d. Borger. E4, 2, I. Nur2-T. 501 Städtiſcher Beamter ſucht ſofort 2000.— Mk. en pünktliche Raten⸗ — und hohen Zins. 1 0 unt. H. E. 91 te Geſchäftsſt. B600 De Wer leiht Kriegsbeſchä⸗ digten 1500.— Mk. Kald en monatliche ſichere Geblldeter, oder ſpãter alleinſtehender Herr Perſonen jeden Standes, die Wert darauf ihr Schuhwerk lang und gut zu erhalten, ſollten Poppi-Schuhkreme Gibt ſchnell tiefſchwarzen Hoch⸗ glanz, iſt geru), und ſäurefrei und bürgt, 915 bequeme Gangart. Zu beziehen durch den alleinigen 995 Valentin Haper, NMannheim — 13. ſucht bal Gefl. Ang, 632 zu kaufen geſucht. dieſes Blattes. Lagerrdume möglichſt in der inneren Stadt gelegen, für eine Fabrik⸗Niederlage geſucht. Bevorzugt werden Räume, wo Tele⸗ phonanſchluß vorhanden iſt. E73 Ausführliche Angebote unter H. M. 928 an Rudolf Moſſe, Mannheim. Helle Werkstätie für mechaniſchen Betrieb geeignet, mit elektriſcher oder ſocgelgee deah ene niebtraft in Mann⸗ heim oder Umgebung für ſofort zu mieten Angebote unter J. J. 19 an die Geſchäftsſtelle Alleinſt. Fräulein ſucht einf. möbl. oder leeres Zimmer möglichſt m. Kochgelegen⸗ heit und Gas. Ang. u. H. T. 4 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes. B603 Beamter ſucht per 15. oder 31. Auguſt evt. ſofort möbl. Zimmer guf dem Lindenhof. 630 Ang. m. Preis an Wittmer, N pi, erb. ohn- und Schlafzimmer von beſſerem Herrn in der Oſtſtadt geſucht. Vom Wohnungsamt geneh⸗ migt. Angebote unt. Str. 1— 10 5 nzeiger, weigſtelle Kepplerſtraße 42. 640 Wohnungstansehl mit hübſcher 615 -Zmmer-Wonnung eingericht. Bad u. eleltr⸗ Licht in Heidelberg egen hübſche .Tunmer⸗Moinung möglichſt Oſtviertel in E Mhagldd mäblere inng als Alleinmieter bei kleiner Familie. unter K. B. 37 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 6 „—————————————:?ß il Iut Möblens anme wird von einem Bankbeamten per 1. Auguſt zu mieten gesucht. Angebote mit Preisangabe unter K. C. 38 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Statt Zwangseinmietung! Junges Ehepaar(ſelbſt. Geſchäfts⸗ mann) ſucht möglichſt per ſofort Wohn- und Schlafzimmer zu mieten. Angebote unter J. U. 30 an die Geſchäftsſtelle d. Blatt. 617 Kinderloses EBhepaar sucht 2575 AIner-ohnang leer oder möbliert in beſſerem Hauſe gegen gute Bezahlung. Angeb. unt. J. A. 11 an die Geſchäftsſtelle⸗ Maunheim, zu tauſchen geſucht. Ang an die Oeſchäftsſt. d. Bl. Mahnunsz-Täuadhl! Suche ein möbliertes Zimmer mit od. ohne Koch⸗ gelegenheit im Lindenhof oder Schwetzing. Vorſtadt zu tauſchen geg. Dasſelbe in der Neckarſtadt in der Nähe vom Meßplatz. 01 Angebote unt. St. 1111 an Mannh. General⸗Anz, Zweigſtelle Waldhoſſtr. 6. ſucht— 1. Auguſt fal Anne. K. E 40 an die Ganch edee ds. Bl. Junger Lehrer ſucht Höll Annet in g. Haus. Da dieſer Klabier mitbr. für Fam. ſohne ſolches Gelegenheit zum üben. Angeb. unt. K..3a. d. Geſchäfteſt.—647 Gut möbl. Zimmer in gutem Hauſe von jg. Kaufmann als Dauer⸗ mieter zum 1. Auguſt ev. ſofort geſucht. Angebote unter J. S. 28 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle erb. 5613 Mebnabgekeual Wohnung in Konſtanz gegen ähn⸗ liche in Mannheim zu tauſchen geſucht. 5634 Angebote unt. K. 5 39 an die Geſchäftsſtelle. ff. elcene ckzahlung. unter K. di Geſchäftsflelle. lee unt. J. E. 15 an u mieten aflucht An⸗ Schöne 3Eimmer dna möbliert od. unmöbliert zu mieten geſucht. 661 Profeſſor Schrieder Waldparkſtr. 14. obnangttd batal. Abgebe-Zimmer- wohnung geg. 5- Zimmer wohnung Vergüte evtl. Umzugs⸗ 8 Angebote unter N. 188 an die Ge⸗ ſchslestess b. Sl. 5 d. Bl. 53⁴¹ endetäde groß u. hell für Betrieb geſucht(mit event. 6800 Anlage). Eckert& Werfg Gravier⸗Anſtalt F 3, 1 Tel. 5400. Faaeee vermutlich auf dem Wege Roſengarten—Planken verloren. Abzugeben geg. Belohnung 7 Ludwvigshaten 3. 22 7588J Pfalzorafenſtraße 93, IU . u. J. T. 2 Bezu 5 eſch Linde Im