Freitag, 23. Juſi WMiltag⸗Ausgabe. 1920.— Nr. 322. ner Genorml Anzoiger Bezugspreiſe: In Mannheim u. umgebung monatl. einſ chl. M..50 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ jebühr M..—. maſc M. 22.50 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 20 Pfg. Alle Preiſe kde Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Seſchäfts⸗Nebenſtellen in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. Schwetzingerſtabt: Kepplerſtr. 42. Lindenhof: Gontardſtr. 4 Fernſprecher Nr. 7940—7946. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. rzeit widerruflich. Poſtſche Badiſche Neneſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u.* Rekl. 8Mk. Aunahmeſchlutz: Far d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl.— ½ Uhr. Für An⸗ an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. u. dgl., Betriebsſtörxungen, Materialmangel—— berechtigen zu keinen Erfatzanſ. beſchrünkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufna „Anz. 20% Nachl, here Gewalt, ſchen f. ausgefallene od. me v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Der Krieg im Often. Die militäriſche Lage in Polen. EBerlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die militäriſche Lage in Polen läßt ſich die „Morning Poſt“ aus Warſchau melden, die Regietung erklärte Warſchau nicht für unmittelbar bedroht. Die Ruſſen verſchanzten ſich am Njemen. Nach der„Daily Mail“ ziehen die Ruſſen bei Mitau neue große Truppenmaſſen zuſammen. Dieſe Meldung halten wir für unglaubwürdig und unwahrſcheinlich, denn Mitau liegt nicht mehr in Ruß⸗ land, iſt vielmehr die zweite Hauptſtadt Lettlands und es iſt nicht wahrſcheinlich, daß Lettland von ruſſiſchen Truppen überſchwemmt worden wäre. Von einem Bundnis zwi⸗ ſchen Lettland und Rußland iſt bisher nichts be⸗ kannt geworden.— Der Funkendienſt Mitau meldet dann noch, daß die Ruſſen ihre entſcheidende Offenſive an allen Fronten beginnen wollten. Inzwiſchen ſcheint die Hilfeaktion der Entente feſtere Formen anzunehmen. Wie aus Amſterdam ge⸗ meldet wird, hätte diefranzöſiſche Regierung im Einver⸗ ſtändnis mit der engliſchen beſchloſſen, eine Abord⸗ nung nach Polen zu ſenden, welche die ökonomiſche und militäriſche Lage in Polen unterſuchen und Vorſchläge über die notwendigen Schritte machen ſoll. Dder engliſchen Kommiſſion werde auch der engliſche Botſchafter in Berlin an⸗ gehören. Nach einer Meldung aus Paris ſoll bereits Ende dieſes Monats die erſte Truppenverſtärkung von Frankreich in Polen eintreffen. Die Transporte würden vorausſichtlich über See heleitet werden und in Danzig ausgeſchifft werden. Damit würden dann unſere Neutralitätsbedenken wohl im weſentlichen beſeitigt ſein. An zuſtändiger Stelle in Königsberg wird die Meldung, wonach die Ruſſen 30 Kilom. vor der polniſchen Grenze durchgebrochen ſein ſollen, für unzutreffend erklärt. Nach allen Meldungen von der Grenze ſcheint der polniſche Widerſtand hier ſtärker zu ſein, als an den anderen Frontabſchnitten. Die Bolſchewiſten hätten am 21. Juli 30 Kilometer ſüdweſtlich von Grodno an der Straße Grodno⸗Bialyſtok geſtanden. Suwalki hatten die Polen nach dem erſten Fall von Grodno geräumt. Es ſollte dann von den Litauern beſetzt werden, doch waren die Polen dann wieder in die Stadt zurückgekehrt. Nach demerneu⸗ ten Fall von Grodno dürften die Polen den Suwalki⸗ zipfel ſchnell verlaſſen. Auf den Rat aus London hin, haben die Polen jetzt den Beſchluß gefgßt, ein direkteßß Frie⸗ densangebotnach Moskau zu richten. An die Spitze des Koalitionskabinett, das man jetzt zu bilden beſchloſſen hat, wird als Premierminiſter ein Führer der liberalen Bauern⸗ partei treten. Das Aeußere wird vorausſichtlich der Sozialiſt Daſſunski, das bekannte frühere Mitglied des öſterreichiſchen Reichsrates übernehmen. Regierungsneubildung.— Ein neues Iriedensangebol. m. Köln, 23. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Sonderberichterſtat⸗ ter der Kölniſchen Zeitung drahtet aus Warſchau: In der Frage des Friedens mit Rußland hat ſich die Lage ſeit Sonntag weiter wie folgt entwickelt. Die Ruſſen ſtad die Kämpfe über den Zeltpunkt, an dem der Waffenſtill⸗ tand eintreten ſollte, hinaus fort. Am Dienstag ging ein unmittelbarer Funkſpruch aus Moskau ab, darin die Friedensvermittlung von dritter Seite rundweg abgelehnt wird. Sie verlangen unmittelbare Verhandlung mit der pol⸗ niſchen Regierung. Nach Eingang dieſes bedeutungsvollen Funkſpruches trat die polniſche Regierung ſofort zu einer Sitzung zuſammen. In erſter Linie wurde beſchloſſen, ein Miniſterium der Nationalen Verteidigung zu bilden. In dieſem ſind alle Parteien vertreten. Gleichzeitig wurde ein Funkſpruch formuliert, in dem ſich die neugebildete egierung im Namen Polens an die Moskauer Regierung mit der Bitte gewendet, Waffenruhe eintreten zu laſſen. Eine amtliche Mitteilung beſagt, daß ſich die Regierung zur Ver⸗ hütung falſcher Nachrichten zur Einführung der militäriſchen und politiſchen Zenſur entſchloſſen habe. Aus Paris wer⸗ den für den Fall der Fortführung des Krieges größere Unterſtützung in Ausſicht geſtellt. Nach einer Abendzeitung habe die äengliſche Regie⸗ rung ihr Desintereſſement in dem polniſch⸗ruſſiſchen Konflikt ausgeſprochen. Der deutſche Geſandte Graf Oberndorf ver⸗ läßt morgen Warſchau, um einen längeren Urlaub anzu⸗ treten. Als Vertreter der Deutſchen in der kritiſchen Zeit wird Legationsrat Dirkſen hier bleiben. Berlin, 23. Juli.(Priv.⸗Tel.) Wie die Voſſiſche Zeitung aus Warſchau meldet, hat der polniſche Landesverteidigungs⸗ rat beſchloſſen, den engliſchen Rat zu befolgen und ein Waf⸗ fenſtillſtandsangebot direktnach Moskau zu richten. Um dem Angebote größeren Nachdruck zu verleihen, ſoll ein Koalkkfons-Kabinett aus allen Parteien gebildet werden unter beſonderer Berückſichtigung der Bauernpar⸗ tei und der Sozialiſten. Amtliche polniſche Kreiſe ſind davon überzeugt, daß die von England geleiſtete Hilfe nur aus Kriegsmate⸗ rial beſtehen dürfte. Die Beunruhigung der Polen. Rokferdam, 22. Juli.(WB.) Die Times melden aus Warſchau: Der Umſtand, daß eine Antwort der Bolſchewiſten auf das polniſche Waffenſtillſtandsangebot noch nicht ein⸗ getroffen iſt, verurſacht den Polen Beunruhigung. Die Polen glauben, daß die Bolſchewiſten möglichſt große Vorteile aus der militäriſchen Lage, die ihnen augenblicklich ſehr günſtig iſt, ziehen wollen. Eine moraliſche Pflicht der Enkenkehilſe. Amſterdam, 22. Juli.(WB.) In einer Beſprechung der Rede Lloyd Georges geben die Times, Daily News und der Daily Telegraph einmütig der Anſicht Ausdruck, daß Eng⸗ land und Frankreich unbedingt verpflichtet ſeien, den Polen im Falle eines Einbruches der Bolſchewiſten bei der Verteidigung ihrer Unabhängigkeit zu helfen. Kopps Politit. Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wig dor Kopp, der inoffizielle Sowjetgeſandte, läßt ſich interviewen, was Zeug und Leder hält. Einem Mitarbeiter des„Berlmer Tageblatt“ verriet er, die Ruſſen wollten den Polen keineswegs ihre Sowjets mit Waffengewalt au f⸗ drängen, der polniſche Imperialismus müſſe nur nieder⸗ eſchlagen werden, damit Rußland endlich Ruhe habe. Pole n müßte eine Brücke für den Wirtſchaftsverkehr zwiſchen Rußland und Deutſchland ſein. In den etwaigen Friedensverhandlungen werde in dieſem Sinne auch die Frage des polniſchen Korridors geregelt werden. Franzöſiſche Truppentransporte nach Polen. Berlin, 23. Juli.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Meldung des Berliner Lokalanzeigers aus Warſchau iſt dort die Nachricht aus Paris eingetroffen, daß Ende dieſes Monats die erſten Truppentransporte aus Frankreich in Polen eintreffen werden. Die Transporte werden vorausſichtlich über See gehen und in Danzig ausgeſchifft werden. Die Mitglieder der Enkente⸗Abordnung nach Polen. Paris, 22. Juli.(W..) Die franzöſiſche Miſſion, die zur Prü⸗ fung der Lage nach Polen entſandt wird, beſteht aus dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter in Waſhington, Juſſerand, der ſich augenblicklich auf Urlaub in Paris befindet, dem Generalſtabschef des Mar⸗ ſchall Foch ſowie dem Botſchaftsrat Vignon vom Kabinett Millerand. Die engliſche Miſſion beſteht aus dem engliſchen Botſchafter in Ber⸗ lin Lord Abornon, dem General Radcliffe und Sir Maurice Hankey, dem Leiter des politiſchen Sekretariats Lloyd Georges. Die beiden Miſſionen haben heute abend Paris verlaſſen. Räumung Warſchaus durch die Zivilbevölkerung. Paris, 22. Juli.(WB.) Nach einer Meldung der Chicago Tribune ſoll die Evakuierung Warſchaus von der Zivil. bevölkerung ſchon begonnen haben. Ein großer Teil der Bevölkerung ſei zur Abreiſe bereit. ̃ Der Streit um Wilna. London, 22. Juli.(WB.) Nach einer„Times“⸗Meldung aus Kowno dauert der Streit der Bolſchewiſten und Litauer um Wilna an. Die Bolſchewiſten weigern ſich, die Stadt zu räumen und haben unter dem Vorwande einer militäri⸗ ſchen Notwendigkeit dort eine Zivilverw altung ein⸗ gerichtet. Die Litauer haben gegen dieſe Maßnahme Pro⸗ teſt eingelegt und weigern ſich, ihre Truppen in Wilna unter das Kommando der Volſchewiſten zu ſtellen. Kowno, 22. Juli.(WB.) Die Litauiſche Telegraphen⸗ Agentur meldet: Um alle möglichen Konflikte zwiſchen den in den von den Polen geräumten Gebieten Litauens wei⸗ lenden ruſſiſchen Truppen mit der litauiſchen Regierung zu vermeiden, verlangte der litauiſche Miniſter des Aeußern von der Moskauer Regierung die Annahme beſtimmter Be⸗ dingungen. Daach dürften die ruſſiſchen Truppen die von den beiderſeitigen Heeresleitungen noch ſeſtzuſetzende Demarka⸗ tionslinie nicht überſchreiten. Die Zivilverwaltung ſoll voll⸗ kommen in den Händen der Litauer liegen. Die Ruſſen dür⸗ fen nur die in militäriſcher Hinſicht unbedingt erforderlichen Verkehrslinien benutzen und Militärdepots und andere Ge⸗ bäulichkeiten beſchlagnahmen. Weiter wird geſagt, daß nur durch unbedingte ſtrenge Befolgung dieſer Bedingungen alle Konflikte zwiſchen den beiden Regierungen vermieden werden können. Die Einreiſe im Memelgebiet. Berlin, 22. Juli.(WB.) Wie wir von zuſtändiger Seite hören, iſt für die Einreiſe in das Memelgebiet ein deutſcher Paß nebſt deutſchem Ausreiſe⸗Sichtvermerk und fran⸗ zöſiſchem Einreiſeſichtvermerk erforderlich. Berlin, 23. Juli(WB.) Wie die Deutſche Allgemeine Zeitung aus Königsberg i. P. erfährt, liegen keinerlei An⸗ zeichen für die Bildung einer oſtpreußiſchen Roten Armee vor. Radel über den ruſſiſchen Villen zum Zieg. ABC. Ein ſtarkes Mißtrauen gegenüber den zu erwar⸗ tenden Erfolgen der ruſſiſch⸗engliſchen Verhandlungen zeigt 8 in einem Aufſatz in den offiziellen„Isweſtija“. Er reibt: „Genoſſe Kraſſin begibt ſich in einigen Tagen wieder nach London. Man muß die Reſultate ſeiner bisherigen Verhand⸗ lungen für einen bedeutenden Schritt vorwärts anſehen. Wir dürfen aber nicht überſehen, daß England Mitglied einer politiſchen Koalition iſt, deren Mitglied Polen offen gegen Sowjetrußland kämpft, während andere dieſen Kampf mehr oder weniger offen unterſtützen. Der politiſche Waffen⸗ ſtillſtand zwiſchen England und Rußland kann außerdem wie jeder andere Waffenſtillſtand mit einem Friedensſchluß, aber auchmit einemneuen Kriege enden. Darum warnen wir auch vor einem Optimismus in dem Sinne, daß Sowjet⸗ rußland ſeine Feinde ſchon endgültig beſiegt habe. Wenn es Polen und Wrangel gelingen ſollte, uns zu beſiegen, ſo würde die engliſche Regierung wahrſcheinlich ſchon morgen auf Seite unſerer Feinde ſtehen. Wir ſind auch durchaus nicht ſicher, daß die engliſche Militärliga unſere Feinde nicht heimlich unterſtützt. Den jetzt abzuſchließenden Waf⸗ fenſtillſtand haben wir in erſter Linie den Siegen der Roten ruppen zu verdanken, und nur weitere Siege derſelben wer⸗ den zu einem Frieden führen. Eine weitere Kräftigung Sow⸗ jetrußlands aber wird Frankreich, Amerika und Japan ver⸗ vanlaſſen, dem Wege Englands zu folgen, wenn auch derſelbe ein Zickzackweg iſt. Das iſt unſer Endziel und wir hoffen, daß der politiſche Waffenſtillſtand und der Beginn der Han⸗ delsbeziehungen mit England dieſen Augenblick um vieles näher bringen werden.“ eben für viele Leute Be Maſſenkundgebungen gegen neuen Laudraub der Polen. Marienwerder, 22. Juli.(WB.) Geſtern fanden im gan⸗ zen Weichſelgebiet Maſſenkundgebungen der Bevoͤlke⸗ rung ſtatt, um gegen die von Polen erhobene Forderung auf Abtretung dieſes Landſtreifens an Polen Proteſt zu erheben. Es wurde eine Erklärung angenom⸗ men, die von 4000 Frauen und Männern unterzeichnet iſt und in der es heißt: Die wirtſchaftliche und geographiſche Lage der an der Weichſel gelegenen Gemeinden verbieten eine gewaltſame Auslöſung einzelner Gemeinden aus dem ee wirtſchaftlichen Zuſammenhang und dem beſtehenden Reichsverband. Einig mit dem weſt⸗ und oſtpreußiſchen Abſtimmungsgebiet, erklären die am 21. Juli verſammelten Bewohner der daß ſie auch die kleinſte Gebietsabtretung an Polen als Verge⸗ waltig ung des von den alliierten und aſſoziierten Mäch⸗ ten feierlichſt verkündeten Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker und als Verletzung des Geiſtes des Friedensver⸗ trages von Verſailles anfehen werden. Ebenſo wie die deutſche, beteiligte ſich auch die polniſche Bevölkerung, die am 11. Juli für Polen ſtimmte, an dieſer Erklärung. Iwiſchenfall mit Bela Khun. Bela Khuns Verſchiebung nicht ganz gelungen. D Berlin, 23. Juli.(Von unſerm Verliner Büro.) Die Bela Khun⸗Angelegenheit im Zuſammenhang mit dem törichten lebergriff des Wiener Arbeiterrates, der einen für Deutſchland beſtimmten ungariſchen Obſttransport abfing, um ihn ünter die ihm naheſtehenden„Gutgeſinnten“ zu verteilen, wird in allen Kreiſen, denen die Förderung der Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten als Vorbereitung des An 1 ſl am Herzen liegt, überaus peinlich empfun⸗ den. Nur ſoll man die Dinge nicht tragiſcher nehmen, als ſie ſind. Das Anhalten des Obſttransportes war ein närriſcher Pöbelakt, wie er ſich in revolutionären Zeitläuften bedauer⸗ licherweiſe immer wieder ereignet. Mein und Dein ſind riffe, die ſie nicht kennen wollen. Die Leute vom Wiener Arbeiterrat ſind ſich in ihrem irkegelei⸗ teten Machtinſtinkt der Folgen vielleicht nicht bewußt 8 Wien iſt zudem nicht Deutſch⸗Oeſterreich und der Wiener Ar⸗ beiterrat 10 erſt recht nicht. Im ganzen Lande. wo man die reichsdeutſche Ernährungsbeihilfe nach wie vor dankbar empfindet, herrſcht über dieſen ewaltcoup nur eine Stimme der Empörung. Damit müſſen wir uns genügen laſſen. „Etwas anders ſteht es mit dem Verſuch, heimlich und nicht übermäßig loyal, Bela Khun unter den Transport der ruſſiſchen Kriegsgefangenen zu miſchen. Als der Geſandte Dr. Hartmann vor einigen Wochen bei den hie⸗ ſigen zuſtändigen Stellen anfragte, wie eine ſolche Operation wohl aufgenommen würde, erfuhr er von uns, die wir auf ſehr beſtimmte Wünſche der Entente Rück icht zu nehmen hat⸗ ten, eine glatte Abſage. Herr Dr. Hartmann hat auch wahrheits⸗ und ſachgemäß über ſeine Eindrücke nach Wien be⸗ richtet. Aber Dr. Karl Renner, der leider, auch ohne Strah⸗ lenkranz des Staatskanzlers, die auswärtigen Geſchäfte der deutſch⸗öſterreichiſchen Republik noch immer leitet, hat es beſſer zu machen geglaubt, und mit dem zeitgemäßen Mittel des Schiebens ſein Ziel erreichen zu können geglaubt. So iſt es denn gekommen, wie es kommen mußte. Jur Entlaſtung auch von Dr. Renner ſoll immerhin angeführt werden, daß die deutſch⸗öſterreichiſche Regierung unter einem Druck gehandelt hat. ela Khun war für die Sowjetregierung die uner⸗ läßliche Bedingung für eine Heimbeförderung der in ruſſiſcher Gefangenſchaft ſchmachtenden Deutſch⸗Oeſterreicher. Leider iſt der unerquickliche Zwiſchenfall noch immer nicht beigelegt. Die deutſche Regierung will den Transport nach Deutſch⸗ Oeſterreich zurückleiten, die deutſch⸗öſterreichiſche Regie⸗ rung aber will ihn, wie wir hören und inzwiſchen auch halb⸗ amtlich beſtätigt wird, nicht entge gennehmen. Ein Gutes iſt nur, daß die Angelegenheit von allen maßgebenden Stellen hier in der freundſchafklichen, ſtammesgenöſſiſchen Ge⸗ ſinnung behandelt wird, auf die die deutſch⸗öſterreichiſche Le⸗ bensnot auch ſonſt bei uns ſtößt. Dieſer Behandlungsweiſe ſollte ſich auch die öffentliche Meinung im Reiche anſchließen. Der geſamte Transport der ruſſiſchen Kriegsgefangenen mit Bela Khun iſt, wie die„B..“ meldet, geſtern von Stettin zurückgeleitet worden. Er wird nach Paſſau gebracht, wo er zunächſt bleibt. Nalien als Mittler in Spa. Rom, 22. Juli.(W..) Stefani meldet: Der Miniſter des Aeußeren Graf Sforza erklärte in Beantwortung einer Anfrage über die aus wa Politik in der Kammer zur Kohlenfrage: Nach dem Vertrage von Verſailles hätte Italien Deutſchland die Anleihe verweigern können, die ſich aus dem Unterſchied zwiſchen dem im Friedensvertrag feſtge⸗ ſetzten Mindeſtpreis und dem jetzigen wirklichen Preis er⸗ gibt. Aber dann würden die deutſchen Bergarbeiter nicht gearbeitet haben und dann hätte das Ruhrgebiet beſetzt werden müſſen, um Kohlen zu erhalten. Dies ſei durch ſeine Vermittlung verhindert worden. Wieeiter ſagte er, um zu einem Urteil über Spa zu gelan⸗ gen, müſſe man vor allem an die Abgründe denken, die ſich vor der Konferenz aufgetan hätten, wenn ſie plötzlich a b⸗ gebrochen worden wäre, wie man es einmal befürchtet habe. Mein ganzes Beſtreben ging dahin, dieſe Gefahr zu verhindern und Europa auf einen fruchtbareren Weg zu brin⸗ gen. Ich hoffe, daß das Werk von Spa Früchte tragen wird. Niemand iſt völlig zufrieden geſtellt von Spa weggegangen. Auf jeden Fall ſind aber die Grundlagen zur europäſſchen Zu⸗ ſammenarbeit gelegt worden. Es fehlten auch nicht neue Er⸗ ſcheinungen in den Annalen der Diplomatie. So wurde ein Vertreter der Bergarbeiter zugelaſſen, um den — —ů—— —— ——— 10 —— 2. Seite. Nr. 322. Mannheimer General ·Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Juli 1920. Standpunkt ſeiner Arbeitsgenoſſen darzulegen. Ich glaube ſagen zu dürfen, daß Italien mit Spa zufrieden ſein kann und daß wir in der Konferenz eine glückverheißende Etappe auf dem Wege zu einer europäiſchen Regelung anſehen können. Jrankreichs beſeſtigle Slellung in Syrien. Paris, 22. Juli.(WB.) Nach einer Havasmeldung aus Beirut hat Emir Feiſſal folgende Punkte von General die Bevölkerung der Städte Homs, Aleppo, Hama und Damaskus erlaſſen, um die Bevölkerung, die für Ordnung und Frieden iſt, aufzufordern, ſich den Franzoſen an⸗ zuſchließen, deren Abſicht es ſei, die Extremiſten zur Ruhe zu bringen, die ſeit langem die Entwicklung des Lan⸗ des verhinderten. Paris, 22. Juli.(WB.) Nach einer Havasmeldung aus Beirut hat Emir Faſſal folgende Punkte von General Gourands Bedingungen angenommen: Anerken⸗ nung des Mandats Frankreichs über Syrien; Frankreich erhält das Recht zuerkannt, über die Eiſenbahn⸗ linie Rayak⸗Aleppo zu verfügen, Beſetzung von Aleppo und der Bahnſtationen zwiſchen Aleppo und Rayak, ſofortige Ein⸗ ſtellung der Zwangsaushebungen; die Armee des Scherifs auf die Stärke vom 1. Dezember 1919 zurückzuführen; das ſyriſche Geld erhält Kurswert; Beſtrafung der Urheber der gegen franzöſiſche Soldaten begangenen Attentate. Rokterdam, 22. Juli.(WB.) Die„Times“ erfährt aus Kairo: Der König von Hedſchas hat in einem Tele⸗ gramm an Lloyd George ſeiner Ueberraſchung und Ent⸗ täuſchung über die rückſichtsloſe Politik der Franzoſen in Syrien Ausdruck Kaaben und um die Intervention Englands gebeten. Der König ſagte, er ſei nicht imſtande, 1 des Emir Feiſſal daran zu hindern, dem Emir zu helfen. der Vormarſch der Griechen. Alhen, 22. Juli.(W..) Amtlicher Bericht. Heute früh landeten die griechiſchen Truppen in der Bucht von Sultankoi⸗ Heraklea und Rodoſto in Oſtthrazien. Die Landung wurde unterſtützt durch engliſche und griechiſche Kriegs⸗ ſchiffe. Die Operationen und Ausſchiffungen gehen nor⸗ mal weiter, Die Türken fliehen ins Innere. deulſches Beich. Rücktritt des füddeuiſchen Verkehrsperſonals in den Landesdienſt? Die badiſchen und württembergiſchen Verkehrsorganiſationen haben zunächſt damit zugewartet, ihren Mitgliedern den Rücktritt aus dem Reichs⸗ in den Landesdienſt zu empfehlen, weil durch die Verhandlungen in Spa eine anerkannt ſchwierige Lage geſchaffen war. Da aber auch inzwiſchen immer noch keine bindende Erklä⸗ rung von der Reichsregierung und dem Reichstag über die Grund⸗ lage der Einſtufung der Verkehrsbeamten eingegan⸗ gen iſt, hatten ſie ſich doch zu dem Mittel einer Urabſtimmung darüber entſchließen zu müſſen geglaubt, ob und inwieweit die ein⸗ zelnen Beamten von dem ihnen bis zum 3. Auguſt 1920 noch zu⸗ ſtehenden Recht eines Rücktritts aus dem Reichs⸗ in den Landesdienſt Gebrauch machen wollen. Dieſe Urabſtimmung wird in dieſen und den folgenden Tagen im ganzen Lande vorgenommen; ſie muß bis zum 25. Juli beendigt ſein und wird in der Weiſe durchgeführt, daß jeder Beamte in doppelter Ausführung eine oder keine Rücktritts⸗ erklärung abgeben kann. Wie das Stuttgarter„N. Tgbl.“ mitteilt, wird von dem Rücktrittsrecht bei den großen Stuttgarter Poſtämtern ſo ziemlich allgemein Gebrauch In Bayern hat ſich die überwiegende Mehrzahl des Verkehrsperſonals ſchon am 30. Juni für den Rücktritt in den Landesdienſt ausgeſprochen. Da ein derartiges Ergebnis zu erwarten iſt, ſcheint man noch den Verſuch machen zu wollen, das badiſche und württembergiſche Verkehrsperſonal tunlichſt für eine abwartende Haltung zu gewin⸗ nen. Zu dieſem Zwecke weilte in den letzten Tagen der frühere württembergiſche Unterſtaatsſekretär Hitzler mit einigen anderen Berliner Herren in Stuttgart, um mit den verſchiedenen Organiſa⸗ tionen in dieſem Sinne zu verhandeln. Von Stuttgart haben ſich die Herren nach Karlsruhe und Mannheim begeben. Nach dem, was das Stuttgarter Blatt über das Ergebnis dieſer Verhandlungen hört, dürften dieſe Verſuche als geſcheitert angeſehen werden, denn von den in Betracht kommenden Stellen wurde ein Telegramm nach Berlin gerichtet, wonach die württembergiſchen Verkehrsbeam⸗ ten⸗Organiſationen bis ſpäteſtens 3. Auguſt eine klare, unzweideu⸗ tige, bindende Erklärung in der Richtung erwarten, ob den von ihnen vorgebrachten Wünſchen in ihrem Sinn Rechnung getragen wird oder nicht. Die-Bool⸗Spende. Berlin, 22. Juli.(W..) Man uns: Bekanntlich wurde während des Krieges eine Sammlung zu Gunſten der U⸗Boot⸗ fahrer veranſtaltet. Bei dem regen Intereſſe, das der U⸗Bootwaffe entgegengebracht wurde, fand der Aufruf im ganzen Deutſchen Reich freudigen Widerhall. Wie ſegensreich die U⸗Boot⸗Spende ſchon jetzt durch und laufende Unterſtützungen an hilfs⸗ bedürftige Witwen gefallener U⸗Bootfrontfahrer gewirkt hat, iſt vielen Spendern bisher unbekannt geblieben. Manche Träne iſt getrocknet und vielen ſchwergeprüften Witwen iſt das Leben in dieſer ſchweren, troſtloſen 15 erleichtert worden. Auch arme, arbeitsunfähige Eltern, die durch den Tod ihres Sohnes als U⸗ Bootfahrer ihren einzigen Ernährer verloren haben, ſind mit Geld⸗ Aunterſtützungen bedacht worden. Von den Ueberlebenden der U⸗ Waffe müſſen infolge der Verkleinerung der Marine viele entlaſſen werden. Sie ſind zu einem Berufswechſel gezwungen, bei der herrſchenden Arbeitsloſigkeit doppelt ſchwierig.— Um ihnen dieſen Berufswechſel zu erleichtern, hilft die U⸗Bootſpende durch Zuſchüſſe bei Kurſen und Gewährung von Darlehen unter äußerſt günſtigen Bedingungen. Die U⸗Boot⸗Spende hat ſomit ſchon jetzt eine ſegensreiche Tätig⸗ keit entfalten können und wird auch in Zukunft dort helfend eingrei⸗ fen, wo es nötig iſt. Eine ausführliche Satzung regelt die Verwaltung des Geldes der U⸗Boot⸗Spende, durch Verwaltungsrat und Vor⸗ ſtand. Zum Verwaltungsrat gehören Vertreter der bürgerlichen Parteien, die ſeinerzeit den Aufruf zur Spende erlaſſen haben; ferner haben auch alle Dienſtgrade früherer U⸗Bootfahrer je 1 Sitz und Stimme im Verwaltungsrat, Unteroffiziere und Mannſchaften haben außerdem gemeinſam noch einen weiteren Vertreter.— Der Chef der Admiralität beſtimmt einen aktiven Angehörigen der Marine als Mitglied des Verwaltungsrates. Den Vorſitz im Verwaltungs rat führte bis zu ſeiner Ernennung zum Reichskanzler der Präſident der Nationalverſammlung, Herr Fehrenbach. An ſeine Stelle iſt jetzt ſatzungsgemäß der Vizepräſident des Reichstages, Geheimrat Dietrich(Prenzlau) getreten. Den Porſitz in dem beſonders be⸗ deutſamen Sonderausſchuß(Darlehnskaſſe und Berufsunterſtützung) führt Admiral Graf von Baudiſſin. Aller gütigen Spender ſei hier nochmals gedacht und ihnen der herzlichſte Dank ausgeſprochen. * Reichenberg, 23. Juli.(WB.) Nach Einvernehmen der Vertrauensmänner der ſtreikenden Arbeiterſchaft mit den Ver⸗ tretern der tſchechoflowakiſchen Regierung beſchloſſen die Ver⸗ trauensmänner der Sireikenden, daß mit dem morgigen Tage im ganzen Reichenberger Induſtriegebiet die Arbeit wie⸗ der aufgenommen werde. Inkereſſenverkrekung der oſtmärkiſchen Flüchklinge. Berlin, 22. Juüll. Unter dem Titel„Der Oſtmark⸗ Deutſche“ gibt der Reichsverband Oſtſchutz in Berlin, die amtlich anerkannte Intereſſenvertretung der Geſamtheit der oſt⸗ märkiſchen Flüchtlinge, eine Zeitſchrift für die deutſchen Oſt⸗ märker in Heimat und Fremde heraus, zugleich als Nachrichten⸗ blatt für ſeine Ortsgruppen und Mitglieder. Nr. 1 der Zeitſchrift bringt den für alle Flüchtlinge und die ſonſt durch die Abtretung öſtlicher Gebiete an Polen Geſchädigten ſehr wichtigen Richtlinien für die Zahlung von Vorentſchädigungen, Unterſtützungen und Bei⸗ hilfen an Geſchädigte. In Nr. 2 werden das von Polen erlaſſene Geſetz über die Regiſtrierung und Sicherſtellung deutſcher Ver⸗ mögen in Polen und die Ausführungsbeſtimmungen über die An⸗ meldung dieſer Vermögen veröffentlicht. Virtſchaftliche Maßnahmen. Einfuhr ausländiſcher Frühkartoffeln. Berlin, 21. Juli. Verlängerung der Einfuhr für hol⸗ ländiſche Frühkartoffeln. Dda die Erwartung auf eine beſonders frühzeitige Frühkartoffelernte nicht erfüllt iſt, erſcheint es im Intereſſe der Kartoffelverſorgung, namentlich des rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Induſtriegebiets, geboten, die bisher bis zum 20. Juli er⸗ folgte Freigabe der Einfuhr von Frühkartoffeln aus Holland und den übrigen angrenzenden weſtlichen Ländern bis zum 31. Juli zu verlängern. Die Reichskartoffelſtelle wird daher Einfuhrgeneh⸗ migung wie bisher auf Antraa mit der Maßgabe erteilen, daß nach dem 31. Juli Wagen nicht mehr über die Grenze gelaſſen werden. Die durch das Einſetzen des freien Handels hervorgerufene ſtuür⸗ miſche Nachfrage auf den holländiſchen Märkten hat eine ſehr erheb⸗ liche, den deutſchen Konſum belaſtende Preisſteigerung bewirkt, gegen die auch die holländiſche Regierung durch vorübergehende Grenzſperre eingeſchritten iſt. Dieſe Erſcheinung macht es erfor⸗ derlich daß gegen eine Wiederholung ſolcher Preistreibereien Vor⸗ ſorge getroffen wird. Die von der holländiſchen Regierung gegebenen Ausfuhr⸗ konſenſe werden daher fortan durch die Hand einer von der Reichs⸗ kartoffelſtelle im Haag eingerichteten unabhängigen Stelle an die einführenden Händler ausgehändigt werden. Ddie Aushändigung wird davon abhängig gemacht werden, daß ein beſtimmter Preis auf den Veilings(Auktionsmärkten) eingehalten wird. Dieſer Preis wird von dex Haager Stelle in kurzen Zwiſchenräumen, ſe nach der Marktlage, feſtgeſetzt und den Intereſſenten bekanntgegeben. Gleichzeitig wird die Friſt für die Einfuhr italieniſcher und ſpaniſcher Frühkartoffeln ebenfalls bis zum 31. Juli 1920 verlängert. Die Lenkung der Preiſe. Berlin, 23. Juli.(Priv. Tel.) Nach den Morgenblättern wurde einer Abordnung Dresdener Erwerbsloſer, die wegen der ſchlechten Lebensmittelverſorgung Dresdens vorſtellig wurde, in Berlin die Mitteilung, daß eine baldige Preis⸗ ſenkung bevorſtehe. Die Reichsregierung hoffe, auf Grund der von der Entente zu leiſtenden Vorſchüſſe die aus⸗ ländiſche Einfuhr von Lebensmitteln zu perbilli⸗ gen, wodurch eine Senkung der inländiſchen Lebensmittel⸗ preiſe ebenfalls eintreten werde. Selbſtfeſtſetzung der Karkoffel⸗ und Eierpreiſe durch die Bauern. Berlin, 23. Juli.(Priv. Tel.) Nach einer Meldung der Morgenblätter haben in Heiligenſtadt auf einem dort abge⸗ haltenen Eichsfelder Bauerntag die Bauern beſchloſſen, die Kartoffelpreiſe auf 22 I und die Eierpreiſe auf 1 Aherab⸗ zuſetzen. K 2 Berlin, 23. Juli.(Priv. Tel.) Wie aus Deſſau gemeldet wird, beabſichtigt die anhaltiſche Regierung die Zwangswirtſchaft für Fleiſch und Kartoffeln aufzuheben. Badiſcher Landlag. 60. öffentliche Sitzung. Karlsruhe, 22. Juli. Präſident Dr. Kopf eröffnete um 393 Uhr die Sitzung und verlas die Eingänge. Regierungsrat Cronenberger beantwortete eine kurze Anfrage des Abg. Häſſig und Gen.(Soz.) über die Verpachtung des Gutes Hochberg. Miniſterialrat Föhrenbach beantwortete eine kurze Anfrage des Abg. Odenwald(Dem.) über die Teerbewirtſchaftung. Darauf trat das Haus in die Tagesordnung ein. 2 Abg. Dr. Glockner(Dem.) berichtete in zweiter Beratung über den Geſetzentwurf über die Grunderwerbsſteuer. Der Geſetzentwurf wurde ohne Ausſprache angenommen. Abg. Wittemann(3Ztr.) berichtete für den r r über den Antrag Dr. Mayer(.⸗N.), das Geſetz über das Verfah⸗ ren bei Volksabſtimmungen betreffend. Er führte aus: Auf Grund des Antrags ließ der Verfaſſungsausſchuß durch einen Unteraus⸗ uce die Ausarbeitung eines Entwurfs zu einem Geſetz über die Volks⸗ abſtimmungen und für die Landtagswahlen beſorgen. Der Geſetzentwurf — proviſoriſchen Charakter. Später ſoll ein endgültiges Geſetz ausgear⸗ eitet werden. Das Landtagswahlgeſetz lehnt ſich an das Reichstagswahl⸗ eſetz an; beide beruhen auf dem automatiſchen Proporz. Durch d Volksvorſchlagsrecht kann jederzeit von 80 000 Stimmberechtigten die Er⸗ laſſung, Abänderung oder Aufhebung eines Geſetzes einſchließlich der Ver⸗ faſſungsgeſetze begehrt werden. In einem weiteren Abſchnitte wird die Volksabſtimmung geregelt. 2 Das Haus nahm den Geſetzentwurf ohne Ausſprache an. Der Antrag 12 1—5(.⸗N.) wurde als durch die Annahme des Geſetzentwurfes erledigt erklärt. 8 Abg, Seubert(3tr.) berichtet für den Haushaltausſchuß über die Denkſchrift des Finanzminiſteriums über den Uebergang des ſtaat⸗ lichen Kraftwagenbetriebs auf das Reich. Der Ausſchuß ſtellte den Antrag, von der Denkſchrift Kenntnis zu nehmen und ſie nicht zu beanſtanden. Abg. Hahn(Soz.) erklärte, ſeine Fraktion werde für den Antrag des Ausſchuſſes ſtimmen, beſonders da die Oberleitung des Kraftwagen⸗ betriebs in Baden den Sitz in Karlsruhe erhalten und in die Hände eines Badeners gelegt werden ſoll. Der Antraäg des Ausſchuſſes wurde darauf einſtimmig angenommen. Abg. Seubert(Ztr.) berichtete über eine redaktionelle Aenderung am Schlußprotokoll zum Staatsvertrag über den Uebergang der Staatseiſenbahnen auf das Reich. Die Aenderungen wurden nicht beanſtandet. 1 Abg. Schön(Dem.) berichtete für den Ausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung über das Geſuch des Stadtrechners a. D. Hofmaier in St. Georgen um Sicherſtellung der Bezüge der Gemeindebeamten außer Dienſt. Die Bitte des Hofmaier um Erhöhung ſeiner +* e wurde der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Der Reſt des eſuches wurde der Regie⸗ rung als Material überwieſen. Abg. Schön(Dem.) berichtete weiter über das Geſuch des Ver ban⸗ des der Sparkaſſenrechner über die Dienſtverhältniſſe der lei⸗ tenden Beamten des Verbandes der Sparkaſſenrechner. Der Berichterſtatter dankte dem Vorſtande des Sparkaſſenverbandes für ſeine Tätigkett. Das Geſuch wurde der Regierung als Material überwieſen. münzach uſw. über die Beſeitigung des Obereigentums im Bereiche des Forſtamtes Herrenwies wurden von der Tagesordnung abgeſetzt. Um 16 Uhr war die Tagesordnung erledigt. Auf Vorſchlag des Präſi⸗ denten Dr. Kopf vertagte ſich das Haus zur Beratung von Poſitionen auf heute abend 6 Uhr. In der um 6¼ Uhr fortgeſetzten Sitzung wurde eine Reihe Geſuche erledigt. Dasjenige der Gemeinde Vöhrenbach über die Bregtalbahn wurde der Regierung zur Kenntnisnahme überwieſen. Verſchiedene andere Geſuche waren perſönlicher Art.(Da keine Tagesordnung hierüber ausgegeben worden war und die Namen der Geſuchſteller auf der Tribüne unverſtändlich blieben, iſt eine Berichterſtattung darüber nicht möglich.) Das Geſuch der evangeliſchen Gemeinden Bretten und Rötteln um Maß⸗ nahmen gegen die Auswüchſe der Kinos wurde durch die reichs⸗ geſetzliche Regelung des Kinoweſens erklärt. Kurz vor 7 Uhr wurde die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung am nächſten Donnerstag, nachmittags 4 Uhr. Tages⸗ Teg Geſetzentwürfe und Nachtrag zum taatsvoran⸗ a g. Bayern. Das Arkeil der Kommuniſten über den neuen bayeriſchen Juſtizminiſter. GMünchen, 23. Juli.(Priv. Tel.) Der neue bayeriſche Juſtizminiſter Dr. Roth, der von den Mehrheitsſozialiſten Die Behandlung des Geſuches der Koloniſten in den Tälern der Rau⸗ ſehr heftigangegriffen wurde, hat von den Kommuni⸗ ſten eine für dieſe Partei ſehr ſeltene Anerkennung bekommen. In der„Neuen Zeitung“ ſchreibt Otto Thomas: Der neue Juſtizminiſter gehört nicht zu den ſchlechten Offizie⸗ ren des früheren Regims, ſondern er hat ſeine ernſte Pflicht bis zum Schluſſe erfüllt und der Zuſammenbruch Deutſchlands hat ihm daher auch die Seele zerriſſen. Haupt⸗ mann Roth hat während des Krieges im Generalkommando des 1. Bayeriſchen Armeekorps gearbeitet und dabei alles nütz⸗ liche getan und die kapitaliſtiſchen Auswüchſe bekämpft. Der Neklamechef der Münchner Näterepublik enldeckt. D. München, 23. Juli.(Pr.⸗Tel.) Während der Räte⸗ republik hat ein Kommuniſt unter dem Namen„Paul Wer⸗ ner“ in München eine große Rolle geſpielt. Er ſaß mit Levin im Vollzugsrat und hatte einen bedeutenden Einfluß auf die Entſcheidungen. Sein Hauptgebiet war die Volksaufklä⸗ rung, d. h. er hatte die Aufgabe, die gutgläubigen Münchner mit allerlei Siegesnachrichten aus Rußland und Ungarn ein⸗ zuſeifen und das Volk aufzuhetzen. Seit der Befreiung Münchens war Werner verſchwunden. Man wußte nur, daß dieſer Namen falſch war. Nun iſt aber dieſer Paul Werner auf eine ſehr luſtige Art entdeckt worden. Ein Kom⸗ muniſt hatte vor einigen Tagen in der„Neuen Zeitung“ einen Artikel veröffentlicht, daß„Unſer Paul Werner“ bei einem Leipziger Verlag ein Buch über die Münchner Räte⸗ republik geſchrieben habe. Mit Hilfe der Leipziger und Ber⸗ liner Kriminalpolizei wurde nun feſtgeſtellt, daß der angeb⸗ liche Paul Werner der frühere Redakteur Guſtavr Fröhlich iſt. Fröhlich iſt in Berlin auf einem Holzplatze, wo er als Arbeiter beſchäftigt war, feſtgenommen worden. Der Münchner Räterepublikführer Levin noch in Wien. Wien, 22. Juli.(WB.) Wie die Abendblätter feſtſtellen, entſpricht die Nachricht, daß ſich unter den in Stettin zu⸗ rückgehaltenen Perſonen auch Levin befindet, nicht den Tat⸗ ſachen. Dieſer hält ſich noch immer in Wien auf. Bayern und der aufgedrängte franzöſiſche Geſandte. München, 23. Juli.(Prip. Tel.) Im Plenum des Bay⸗ riſchen Landtages iſt geſtern auch die Frage der Auf⸗ drängung eines franzöſiſchen Geſandten für Bayern be⸗ ſprochen worden. Ein Abgeordneter hat dem franzöſiſchen Geſandten den Rat gegeben, er ſolle noch heule morgen ſeine Koffer packen und ebenſo lautlos verſchwinden wie er gekom⸗ men iſt, da ſich Bayern und die Reichsregierung in der Ge⸗ ſandtſchaftsfrage einig ſind. Von Herrn Dars gilt aber jetzt das Bismarckwort, daß er nicht ein Geſandter, ſondern ein Ge⸗ ſchickter ſei. Die Mitteilungen einer Züricher Korreſpondenz, daß Miniſterpräſident von Kahr dem franzöſiſchen Geſandten bereits einen Gegenbeſuch gemacht habe, iſt unrichtig. Ungarn. Neubildung des ungariſchen Kabinetts. Budapeſt, 22. Juli.(W..) Das Ungariſche Korr.⸗Büro meldet: Der Reichsverweſer nahm auf Vorſchlag des Grafen Teleki folgende Kabinettsliſte an: Miniſterpräſident Teleki: Inneres Ferdinands; Finanzen Köranyi; Juſtiz Tenoſanyi: Kultus Haller; Handel Rubinek; Ernährungsweſen Szabo v. Magyſtad; Volkswohlfahrt Benard; Miniſter für nationale Minderheiten Bleyer; Miniſter für kleine Landwirte Szabo von Schoropaska. Das Miniſterium für auswärtige Angele⸗ genheiten wird vorläufig durch den Miniſterpräſidenten, das 5 für Ackerbau durch den Handelsminiſter Rubinek geleitet. Das Diviſionsgericht in Budapeſt hat nach 14tägiger Ver⸗ handlung Aurol Stromfeld, den Generalſtabschef der Roten Armee, wegen Hochverrats und Aufruhrs zu 33 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Letzte Meldungen. Ein Komplott gegen den belgiſchen Oberkommiſſar von Eupen und Malmedy. Brüſſel, 22. Juli.(WB.) Havas.„Peuple“ berichtet, daß die Polizei ein Komplott gegen den General Baltia, den belgiſchen Oberkommiſſar für die Bezirke Eupen und Malmedy aufgedeckt hat. Es wurden ungefähr 30 Deutſche verhaftet. Schiebergründungen unter valerländiſchem Deckmantel. Berlin, 23. Juli.(Von unſerm Verliner Büro.) Ein ganzes Neſt von Schiebergründungen iſt geſtern hier ausgehoben worden: Aufbauzentrale, Aufbaupartei, Zeitſchrift „Der Volksgenoſſe“ und Zweckverband Oberſchle⸗ ſien, welcher die Stammorganiſation darſtellt. Aus den be⸗ ſchlagnahmten Papieren geht hervor, daß in etwa 4 Monaten 1 200 000„ geſammelt wurden. Von dieſem Betrag fanden ſich in den Kaſſen und Bankkonten keine 20 000 mehr. Ein großer Teil des Geldes war in Form von Proviſionen an die Akquiſiteure gefloſſen, der ganze Reſt den Ge⸗ ſchäftsführern zugeleitet worden, die darüber ſouverän und ohne die ſonſt übliche Buchführung verfügten. Trotz des er⸗ drückenden Beweismaterials ſind die Hauptſchuldigen bisher nicht verhaftet worden. Die Staatsanwaltſchaft erklärt, ſie hätte keinen Raum, ſie könnte nur verhaften, wer keine eigene Wohnung beſäße. Ein etwas eigentümlicher Stand⸗ punkt. Die Gründungsgeſchäfte unter natlonalem und patrio⸗ tiſchem Deckmantel blühen zurzeit überhaupt in Berlin. Eine Beſchwerde im heſſiſchen Landtag. Darmſtadt, 22. Juli.(W..) Im heſſiſchen Landtag führte 145 der Abg. Oſann(Deutſche Volksp.) Beſchwerde darüber, aß die heſſiſche Regierung aus dem Ergebnis der Reichstagswahlen noch nicht die Schlußfolgerung gezogen und Neuwahlen ausge⸗ rieben habe, was unbedingt hätte geſchehen müſſen, ſchon um die Einheitlichkeit der Politik im Reiche 1* wahren. Eine Antwort der Regierung iſt hierauf noch nicht erteilt worden. Schwere Juſammenſtöße mit Sinnfeinern. London, 22. Juli.(WB.) Reuter. In Belfaſt wur⸗ den geſtern abend und heute früh bei ſchweren Zuſam⸗ menſtößen zwiſchen Sinnfeinern und Unioniſten drei Per⸗ ſonen getötet und 80 verwundet, davon 40 ſchwer. Demiſſion der ſerbiſchen Regierung. Belgrad, 22. Juli.(WB.) Wie die Blätter melden, nahm der Regent die Demiſſion des Geſamtkabinetts an er eeee Dr. Wesnitſch mit der Neubildung des Ka⸗ inetts. Der Bolſchewismus unter den Arabern. Amſterdam, 22. Juli.(WB.) Wie„Telegraph“ aus London meldet, berichtet ein aus Damaskus zurückgekehrter engliſcher Journaliſt, daß der Bolſchewis mus unter den Arabern ſchnelle Fortſchritte macht. Das Sendſchreiben von Lenin und Trotzky, womit die Unabhängigkeit der Araber ——80 wird, wird überall von der Bevölkerung begierig geleſen. —* Freikag, den 23. Juli 1920. —— * 12 Mannheimer General-Anzeiger.(Miffag⸗Ausgabe.) Z. Seite. Nr. 322. Nus Stadt und Land. Skatiſtiſches aus der Badiſchen Landeskirche. Man darf das Jahr 1918, wofür jetzt der..R. die Zahlen veröffentlicht, gewiß nicht als normal anſehen, daher auch nicht nach den Zahlen dieſes Jahr allzu weitgehende Schlüſſe auf das kirch⸗ liche Leben überhaupt ziehen. Man darf aber gerade wegen der dußern Verhältniſſe einige Zahlen herausgreifen, die eben doch be⸗ ſagen, wie das kirchliche Leben beeinflußt wurde. Schon der K irchgang, wiewohl er nicht der einzige Gradmeſſer echter Fröm⸗ migkeit iſt, bildet doch das beſte„Thermometer“. Daß der Bezirk Boxberg hier wieder an der Spitze ſteht, iſt nicht überraſchend. Das iſt ſein altes Vorrecht, das ſich für das Jahr 1918 auf 42,9 Proz. beziffert. Ueber 40 Proz. ſteigt ſonſt kein Kirchenbezirk. Sinsheim mit 36,2 Proz. iſt ſchon der nächſte. Am niedrigſten ſteht Mannheim mit 6,6 Proz. und Pforzheim⸗Stadt mit 7,4 Proz. Schon Karlsruhe weiſt 10,6 Proz. auf. Nicht ganz in dieſer Reihenfolge verläuft die Kurve der Abendmahlsbeſucher. Es führt auch hier Boxberg mi 74,5 Proz., dann kommen Wertheim 67, Proz.), Neckarbiſchofsheim(66,0 Proz.) und RNeckargemünd (64,8 Proß.) vor Sinsheim mit ſeinen 63,2 Proz. Am nied⸗ rigſten ſteht auch hier Mannheim(mit 22,8. Proz.), Pforz⸗ heim⸗Stadt mit 23,0 Proz., während Karlsruhe⸗Stadt mit ſeinen 39,9 Proz. doch noch über Durlach(32,5 Proz.) ſteht. Man ſieht alſo, Kirchenbeſuch und Abendmahlsbeſuch ſtehen nicht in völliger arallele zu einander. Noch weniger gleichlaufend ſind die Zahlen bei! Sammlungen und Gaben. Da führt nun nicht der Landbezirk Boxberg mit 158,5 Pfg. auf den Kopf der Seelenzahl, Kirchenopfer und ſonſtige Sammlungen jeweils zuſammengerechnet) ſondern der gemiſchte Bezirk Konſtanz mit 400,2 Pfa. auf den Kopf. Es folat der ländliche Bezirk Neckarbiſchofsheim mit 332,8 Pfg., dann aber gleich wieder der gemiſchte Bezirk Freiburg mit 814,6 Pfg. Hier mag alter Diaſporageift noch ſeine auten Wir⸗ kungen gezeitigt haben, wie auch in Konſtanz, deſſen Gemeinde heute auf 100 Jahre ſchönen Auffſtieges zurückblicken durfte. Aber ſchlimm ſtebt es dort, wo altevangeliſche Luft immer geweht hat, la wo die Reformation in Baden ihren Ausgang nahm: Pforz⸗ heim⸗Stadt. Es kommen dort ganze 111 Pfa. auf den Kopf für Liebesgaben und Kirchenopfer. Mit 193,2 Proz. ſteht ſelbſt annheim da. Aber auch der kirchlich ſo reaſame Borberger Bezirk brachte es nur auf 128,5 Proz. Und ſo gehen die Linſen auch weiterhin auseinander. f Vergleicht man nun mit dieſen Zahlen die Betätigung der kirchlichen Sitte in Trauung, Taufe und Beerdigung, ſo ergeben ſich zunächſt folgende Bilde: Mannheim hat weitaus die meiſten ungekraut gebliebenen Eheſchließungen zu verzeichnen, rein evang. Paare 20,7 Proz., gemiſchte gare 62,6 Proz. Es halten die rein evang. Paare und die ge⸗ miſchten Paare auch anderweitig nicht gleichen Schritt, immerhin ſind bei den gemiſchten Paaren weitaus mehr unterlaſſene Trau⸗ ungen feſtzuſtellen, wobei mit Recht vom Oberkirchenrat daran er⸗ innert wird, es handle ſich vielfach überhaupt bei dieſen Unter⸗ laſſungen um Kriegseheſchließungen, denen mittlerweile die Trau⸗ ung oft nachgefolgt ſein dürfte. Aber auch hier ſind die ländlichen egenden die Hüter guter alter Sitten geblieben. Bei Taufen und eerdigungen muß man die betr. Zahlen unter Berückſichtigung der Terhältniſſe leſen, ſonſt lieſt man falſch und zu Unaunſten der linikſtädte Freiburg und Heidelberg, die eine erſt dann begreifliche geoße Zahl Ungetaufter und Unbeſtatteter aufweiſen. d. h. in irklichkeit eben nicht am Geburtsort Getaufter oder am Sterbe⸗ ort Beſtatteter. Anderſeits darf man bei den 100,0 Proz. Mang⸗ eims, d. h. alſo bei der angeblichen kirchlichen Beſtattung aller Geſtorbenen nicht vergeſſen, daß dieſe Zahl auch anders zuſammen⸗ gekommen ſein kann, daß von auswärts Geſtorbene in Mannheim beerdigt wurden und durchaus nicht alle in Mannheim Geſtorbenen auch kirchlich beerdigt ſein müſſen. Auf alle Fälle ſteht Pforzheim auch hier wieder am weiteſten zurück. Im allgemeinen kann feſt⸗ geſtellt werden— und das iſt lehrreich— in rein evangel. Ehen werden die Kinder bis zu 97,4 Proz. getauft, in Miſchehen werden mehr Kinder evangeliſch getauft, als katholiſch, bei Unehelichen von evang. Müttern auch 93,2 Proz. der Geburten. Konfirmationen wurden im Jahr 1918 faſt nirgends unterlaſſen. Der Landesdurch⸗ ſchnitt iſt mit 0,07 Proz. angegeben. Und auch nur 2,8 Proz. aller im Lande Geſtorbenen wurden nicht kirchlich beſtattet. iſt auch noch ein erträglicher Zuſtand. Mannheimer Nolgeld! Wir ſind, ſo wird uns aus unſerem Leſerkreiſe geſchrieben, in einer Zeit angekommen, in der anfangs„vieles“ geht und ungemein „bieles“ gemacht wird. So iſt es gang und gäbe, Notgeld bald jeglicher Art und jeden Ortes in Zahlung zu nehmen. Wer ſcheut ſich heute davor, wer denkt dabei an einen Schaden? Und doch iſt es nicht ſo ohne. Nachfolgendes wird es beweiſen: Vor allem heißt es: Verſäume nicht den FFinlöſetermin“. Beſſer geſagt: Schaue recht fleißig in der Tagespreſſe nach, womöglich in recht vielen, ob nicht der Termin bekanntgegeben iſt. Und kann man das wirklich immer, iſt dies ſo einfach? Man denke einmal an die ver⸗ iedenen Sorten Notgeld. Wieviele gibt es ſchon im Umkreis von Wannheim! Heidelberg, Ludwigshafen, Speyer. Frankenthal, urms uſw. Der Einzelne hätte bald nichts anderes zu tun, als dad nach Bekanntmachungen von Einlöſungsterminen von Not⸗ ld zu machen. Verſäumt er, einen Termin einzuhalten und kommt 50 Markſcheine vor, die über ein Jahr ſchon eingezogen waren. 5 der Allgemeinheit verſtößt, auch nicht darauf rechnen Schein zur nachträglichen Einlöſung, ſo wird er abgewieſen— ſo tuts die Stadt Mannheiml Alſo diejenigen, die genötigt ſind, Notgeld in Zahlung zu nehmen, haben zu riskieren, ſpäter hierwegen Schaden zu erleiden. Wer will einem Läſſigkeit, Gleichgültigkeit uſw. in ſolchen Fällen zur Laſt legen? Können hier nicht allerlei Eventualitäten mitſpielen, die eine Verſäumnis herbeiführen, die zu verzeihen ſind? Das aber bleibt feſtſtehen: Iſt eine Stadt genötigt, Notgeld auszugeben, ſo darf dem Einzelnen, der das Geld in Zahlung nimmt, kein Nachteil erwachſen. Eine Stadt darf doch daraus kein Geſchäft machen. Das macht ſie aber, ſobald ſie A baz üge ſich erlaubt, gleichgültig, ob dies nach dem Einlöſetermin geſchieht. Notgeld darf unter keinen Umſtänden„ſpekulativ“ in den Verkehr kommen, mindeſtens nicht nach dieſer Richtung. Was für einen Schaden hat denn die Stadt Mannheim. wenn ſie nach dem Termin einen„Schein“ zur Einlöſung annimmt? Was recht⸗ 75 7 denn ihre Stellungnahme, wenn ſie hierbei keinen Verluſt hat? „Ein Fall, der der Stadt Mannheim zur Nachahmung dienen dürfte: Eine Frau fand in ihrer Kaſſe einen jener gefürchteten Sie ſandte dieſen„Reichsdarlehenskaſſenſchein“ nach Berlin ein und erhielt nach Abzug von 50 Pfg. ihr Geld. Gewiß nobel. Uebrigens handelt es ſich in dem Vorgehen der Stadt Mannheim keineswegs um einen einzelnen Fall. Wie mir bekannt wurde, ſind eine recht hohe Zahl von Leuten durch dieſe ablehnende Haltung der Stadtverwaltung bezw. der Schalterbeamten ge⸗ ſchädigt worden. Es wäre recht intereſſant und von hoher Wichtig⸗ keit, einmal feſtzuſtellen, um welche Summen es ſich hier drehen würde. Es wird deshalb darum erſucht, ſeder Geſchädigte möge der Redaktion ſeinen Namen, Wohnort und die Summe des ver⸗ luſtig gewordenen Betrags durch die Annahmeverweigerung des Not⸗ geldes am Schalter der Stadtkaſſe bekannt geben, damit von den Geſchädigten gemeinſam vorgegangen werden kann. S. S. Einhaltung der Kichtpreiſe. Der gewerkſchaftlich⸗genoſſenſchaftliche Ver⸗ braucherausſchuß hat, ſo wird uns vom Aebeker-Seldeiutt Mannheim geſchrieben, in ſeiner letzten Sitzung feſtgeſtellt, daß die getroffenen Maßnahmen auf dem Markte Erfolg haben, und nur noch in den Ladengeſchäften erhebliche Schwierigkeiten betr. Einhaltung der Richtpreiſe beſtehen. Soweit die Beſchickung des Marktes an den letzten notgelitten hat, war das weni⸗ ger eine Folge der Tätigkeit des Ausſchuſſes, als vielmehr der merk⸗ würdigen Handlungsweiſe der Vertreter der Stadt Ludwigshafen. Während die Vertreter der Stadt Ludwigshafen am Donnerstag, den 15. Juli in der Sitzung der Preisprüfungskommiſſion in Mannheim den für die nächſte Woche feſtgeſetzten Preiſen zuſtimm⸗ ten, aber doch wenigſtens kein Wort dagegen geſagt haben, ſetzten ſie am anderen Tage in Ludwigshafen niedrigere Preiſe feſt und erhoben daraufhin gegenüber den Mannheimer Stellen den Vor⸗ wurf, daß hier Preistreiberei getrieben würde. Als die Erzeuger der Pfalz am Montag mit ihren Waren auf den Mannheimer Markt wollten, wurden ſie auf Betreiben des Ludwigshafener Stadtrats Müller und eines Polizeiinſpektors daran gehindert, und auf den Markt in Hemshof verwieſen. Da aber der Hemshofer Markt unmöglich aufnahmefähig war, die Waren abzuſetzen, muß⸗ ten die Erzeuger unverrichteter Sache mit ihren Waren nach Haufe fahren. So träg! die Ludwigshafener Stelle dazu bei, daß das in Deutſchland gewachſene Obſt einfach den oder Wuche⸗ rern zugeſchoben wird. Jedenfalls müſſen ſich die Mannheimer Verbraucher dagegen verwahren, von einzelnen Perſonen in Lud⸗ wigshafen als Ausländer behandelt zu werden. Daß die betr. Perſonen nicht im Sinne der Pfälzer evölkerung gehandelt haben, iſt ſelbſtverſtändlich. Notwendig iſt jedoch, daß dies ihnen auch von eigenen Landsleuten einmal gründlich zu verſtehen gegeben wird. Es ſollen in ſämtlichen Betrieben die in Mannheim feſtgeſetz⸗ ten Richtpreiſe durch Anſchlag bekannt gegeben werden, und in Be⸗ triebsverſammlungen die Arbeiterſchaft aufgefordert werden, innerhalb des Haushaltes jeder Arbeiterfamilie für ſtrikte Einhal⸗ tung der Richtpreiſe zu ſorgen u. Ueberſchreitungen derſelben anzu⸗ zeigen. Den wilden Händlern auf den Straßen muß die Handels⸗ erlaubnis ſofort entzogen werden, wenn ſie die Nichtpreife über⸗ ſchreiten, da ſonſt die Vorausſetzungen für die Gewährung der Handelserlaubnis nicht vorliegen. Die Ladeninhaber ſollen vor⸗ läufig darauf aufmerkſam gemacht werden, daß, wer gegen die ann, von der Allgemeinheit unterſtützt zu werden. Der Bohkott war ſchon in der Zeit vor der Revolution ein geſetzlich erlaubtes Mittel; er iſt es auch heute noch. Die Durchführung des Bohkotts gegen Unmoralität der Ueberſchreitung der Richtpreiſe würde es uns zur Pflicht machen, dieſes Kampfmittel gegenüber ſolchen Ladeninhabern anzuwenden, die nicht hören wollen. 8 * Vom Badiſchen Skädteverband. Zu den Anträgen der ſtädtiſchen Arbeiter auf Er⸗ höhung der Teuerungszulagen wurde Stellung genom⸗ men. Der Vorſtand iſt der Anſicht, daß im gegenwärtigen Moment, wo eine weſentliche artikel eingeleitet iſt, eine Erhöhung der Teuerungszulagen nicht ge⸗ rechtfertigt werden kann, daß aber aus ſozialen Gründen die Kin⸗ derzulage der Arbeiter auf die den ſtädtiſchen Beamten bezahl⸗ reisſenkung aller Lebensmittel und Bedarfs⸗ J Beamten in dieſem Punkt erreicht werden ſoll. Zu der Frage des Preisabbaues wird eine Reſolution angenommen, dahin⸗ gehend, daß es ſich nicht nur um eine vorübergehende Maßnahme als Folge der Unruhen handeln dürfe, ſondern um den Verſuch einer dauernden ſyſtematiſchen Preisſenkung, der in angemeſſener Zeit der entſprechende Abbau der Löhne und Gehälter folgen müſſe, um ſo durch Verbilligung der produktiven Koſten die Abſatzmöglichkeit der Erzeugniſſe der Induſtrie und damit ihre Fähigkeit, Arbeitskräfte zu beſchäftigen, wieder zu ſteigern. Für die vorhandenen Waren ſoll die Preisſenkung bis zu dem Punkt angeſtrebt werden, daß es dem Handel noch möglich iſt, neue mit der Ausſicht auf Nutzen einzu⸗ kaufen. Mit dem Verband der mittleren Städte wurde vereinvart, daß die Geſchäftsſtelle des Städteverbandes auch für den Verband der mittleren Städte tätig ſein ſoll. Bedeutende Ankerſchlagungen von Kriegs⸗ gefangenengeldern. Auf dem hieſigen Bezirksamt ſind bedeutende Unterſchlagungen entdeckt worden. Der Verwaltungsſekretär Bräunig iſt vor etwa zehn Tagen nach Veruntreuung von Kriegsgefangenengeldern flüchtig gegangen. Bräunig, der etwa 30 Jahre alt und Witwer iſt, hatte den heimkehrenden Kriegsgefangenen den ihnen zuſtehen⸗ den Geldbetrag durch auf eine hieſige Bank ausgeſtellten Scheck an⸗ zuweiſen. Es iſt noch nicht genau feſtgeſtellt, auf welche Weiſe Bräunig die Veruntreuungen bewerkſtelligt hat. Man nimmt an, daß er die Schecks zumteil bei der Bank ſelbſt eingelöſt und ent⸗ weder den ganzen Betrag oder einen Teil in die eigene Taſche ge⸗ ſteckt hat. Der Beginn der Veruntreuungen ſcheint ſchon weiter zu⸗ rückzuliegen. Dafür ſpricht die Tatſache, daß ſich die unterſchlagene Summe auf 80—100 000 M. beläuft. Man muß ſich fragen, wie Veruntreuungen in derartiger Höhe möglich ſein konnten. Die Kon⸗ trolle ſcheint wirklich recht mangelhaft geweſen zu ſein. Offenbar hat man Bräunig, der ſchon vor dem Kriege Beamter des Bezirks⸗ amtes war, zu großes Vertrauen entgegengebracht. Es iſt der Kri⸗ minalpolizei trotz eifrigſter Bemühungen noch nicht gelungen, den Aufenthaltsort des Flüchtlings ausfindig zu machen. Man nimmt aber an, daß dies bald der Fall ſein wird. Nach der Feſtnahme des ungetreuen Beamten dürfte es auch erſt möglich ſein, genau feſtzu⸗ ſtellen, auf welche Weiſe die Unterſchlagungen bewerkſtelligt worden ſind und wie es möglich war, ſie ſolange geheim zu halten. Ein verhängnisvoller Schuß. Der Polizeibericht brachte am Mittwoch die Nachricht, daß am Dienstag Abend der auf dem Hofgut Kirſchgartshauſen bedienſtete 15jährige Friedrich Jakob von Lampertheim auf dem Wege vom Gute nach Lampertheim erſchoſſen worden iſt. Der myſteriöſe Vorfall ereignete ſich auf einer Straße, die durch freies, überſichtliches Gelände führt. Man nimmt an, daß es ſich um die verirrte Kugel eines Wilderers handelt. Der Schuß iſt aus einem Karabiner abgegeben worden und zwar, wie man annimmt, aus einer Ent⸗ fernung von 12—1500 Metern. Trotzdem hat das Geſchoß eine töd⸗ liche Wirkung ausgeübt. Es drang in die rechte Stirnſeite ein, zer⸗ trümmerte den Schädel und kam am Hinterkopf wieder heraus. In der Begleitung des auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekom⸗ menen Burſchen befand ſich ein etwa gleichaltriger Kamerad, der angibt, daß er, ſoweit er ſehen konnte, keine menſchliche Perſon er⸗ blickt hat, die als Täter in Betracht kommen könnte. Es iſt auch —85 nicht gelungen, eine Spur des unglücklichen Schützen zu ent⸗ ecken. )(Ein Hirtenſchreiben des Erzbiſchofs. Erzbiſchof Dr. Thomas Nörber hat aus Anlaß ſeines goldenen Prieſterjubiläums ein Hirtenſchreiben erlaſſen, in dem er die Pflichten des Oberhirten gegen ſeine Diözeſanen umreißt und den Prieſtern dafür dankt, daß ſie ſein Hirtenamt durch ihren Eifer erleichtert haben. Im Anſchluß an den Hirtenbrief wird das Glückwunſchſchreiben des Papſtes mit⸗ geteilt. Das Erzbiſchöfliche Ordinariat hat angeordnet, daß am 25. Juli das Prieſterſubiläum des Erzbiſchofs in allen katholiſchen Gemeinden begangen wird. * Neue Ermäßigung der Telegrammgebühren. Die Gebühren für Telegramme nach dem Ausland werden am 1. Auguſt aber⸗ mäls ermäßigt. Die Frankenbeträge, die den Wortgebühren für den Auslandsverkehr zugrunde liegen, werden nach dem Satze 1 Fr. gleich.30 Mark umgerechnet. Die Gebühr für ein Wort wird von 35 Pfg. auf 30 Pfennig ermäßigt nach Ungarn. von 65 auf 50 nach Belgien und Dänemark, von 75 auf 60 nach Frankreich, Elſaß⸗Lothringen, Polen und Schweden, von 85 auf 65 nach Nor⸗ wegen, von 90 auf 70 nach Italjen, von 95 auf 75 nach Jugo⸗ ſlawien, von 105 Mark auf 80 Pfg. nach Rumänien. Nach den Vereinigten Staaten koſtet ein Kabeltelegramm jetzt.95 Mark bis 18.25 Mk., künftig nach den Orten in der Nähe des La⸗ dungsplatzes der Kabel.45 Mark, ſteigend bis zu 14.35 Mark. unkentelegramme koſten künftig.45 Mark bis 12.05 Mk. Gleich bleibt die Gebühr nach der weiz mit 50 Pfennig und Litauen mit 60 Pfg., ebenſo nach Danzig, dem Memelgebiet und den an Polen abgetretenen Gebieten, Deutſch⸗Oeſterreich, Luxem⸗ einige Wochen oder Monate zu ſpät und präſentiert einen 20 Mk.⸗ ten Kinderzulagen erhöht und damit die Gleichſtellung mit den! burg und der Tſchecho⸗ſlowakiſchen Republik mit 20 Pfennig. —————.————————————————— Wie kam das? Infolge eines Streites, den die Stadt Weißen⸗ Schriesheim und die Strahlenburg. Von Karl Friedrich Guſtav Heybach⸗Elſchelbronn. hei In einem alten Buche heißt es über die Gründung Schries⸗ eims und der Strahlenburg folgendes:„Anno domini 236 bauete b aximinus das Berghaus Maximiolum, ſo zu dieſer Zeit Strahlen⸗ urg genannt, und nach ſeines Weibes Seryſae Namen bauete er Herps beim von dem Schriesheim entſtanden, wie aus einer von Nerrn Johann Agricolg aufgeſetzten Beſchreibung zu erſehen iſt.“ einer anderen Ableitung kommt das Wort Schriesheim her Ges dem Worte„Ceria“, das im galliſchen gebräuchlich war für eferſte, aus der ein Getränk ähnlich dem Bier hergeſtellt wurde, he die Römer den Weinbau einfübrten. di Daß die Römer die Urheber von Schriesheim ſind, beweiſen uns rör Ausgrabungen, die im Laufe der Jeit gemacht wurden und die Efſaiſche Bauten zu Tage förderten. So fand der Vürger Leonhard 8 enhauer von Schriesheim beim Graben einer Straßenanlage M. Gemäuer, das ſich als eine römiſche Grabſtätte entpuppte. ſaan konnte noch ſehr genau die einzelnen Teile unterſcheiden und tend als Inhalt vier Aſchenkrüge und ein eiſernes Beil. Mit letz⸗ rem ſcheinen die Opfertiere geſchlachtet worden zu ſein. Da die Jarvohnheit. die Toten zu verbrennen, gegen Ende des dritten dabrhunderts abnahm, und man die Toten in Särae legte, ſo iſt as Grabmahl noch vor dem vierten Jahrhundert entſtanden. de Bei dieſer Gelegenheit fand man auch 2 römiſche Drachmen mit Jahreszahl 236. Dieſe Zahl ſtimmt überein mit der 1692 in den 10 leckenrechten“ gemachten Angabe, daß Maximinus 236 die Strah⸗ derpurg als Berghaus erbaut habe. Weitere Ausgrabungen för⸗ darten noch die Ueberreſte einer römiſchen Badeanlage zu Tage, die Zein unter Karl Theodor ergänzt wieder erſtellt wurde, doch in der 51 der franzöſiſchen Kriege der allgemeinen Zerſtörungs⸗ geft zum Opfer fiel. Schon an der Stelle, an der das Grab Lepulcen ward, ſtand eine Säule, die folgende Inſchrift trug: 0 uleri Romani/ Columbarium/ Sacellum Coenaculum/ Conti- atis/ Fundamenta/ Anno MDCCLXVI/ locus hic tegit. Tes Gebäude über dem Bad war mit einer Inſchrift verſehen, deren — alſo lautete: Balneorum Romanar Funtamenta summis Caroli Theodori Principis Elect. eruta/ partimque 5 muroque hoch munita/ partim uti fuerant defossa/ An def SEXVI. Lang herrſchte ein Streit unter den Gelehrten, ob —8 Bad zu Schriesheim oder Ladenburg gehört habe, ob in der —— eine Villa ſtand, oder ob das Bad öffentlich war; doch iſt e Streitfrage nicht vollſtändig gelöſt worden. urk Mehrere Jahrhunderte fließen nun dahin, ohne daß in eine bende Schriesheims oder des Berghauſes gedacht wird. 764 en n wir Schriesheim als Scrizzesheim in einer Urkunde des m achbarten Kloſters Lorſch. Das Kloſter beſaß bei dem Orte ehrere Huben, Mühlen und Weinberge. Eine Regelmäßigkeit waltete nicht in der Beſetzung der obrigkeitlichen Gewalt über Schriesheim, denn wir finden die Abtei Ellwangen eine Zeitlang als Herrin über das Gebiet. Es ſcheint vielmehr, daß der Kaiſer nach eigenem Gutdünken die Vögte einſetzte. Als älteſtes Ge⸗ ſchlecht, das Schriesheim von der Abtei Ellwangen zu Leben erhielt, waren die Herren von Strahlenberg. Zu dem Lehen gehörte auch die am Fuße des Oelberges gelegene Burg von der die Lehensträger ihren Namen führen, im Schilde führt der Ritter einen„Wetterſtrahl“. Es iſt ein altes Geſchlecht, das hier im 12. Jahrhundert zum erſten Male in der Geſchichte auftritt. Mit eini⸗ gen mächtigen Rittern noch verbunden, bedeuteten die Strahlen⸗ berger eine nicht zu unterſchäende Macht. Das benachbarte Leu⸗ tershauſen hatte ſeine eigenen Burgherren: die Edlen von Hirſch⸗ berg, und von dieſem Geſchlecht ſind die Strahlenberger ein Zweig. Rennenwart von Strahlenburg verkaufte 1330 ſeinen Teil der Burg Hirſchberg um 150 Pfund Häller an den Erzbiſchof Balduin zu Trier als Adminiſtrator des Erzſtiftes Mainz. Tapfer waren die Herren, überall finden wir ſie, wo es Heiß herging. Auch der Wiſſen⸗ ſchaft lagen ſie ob. Die Geſchichte nennt 1294 einen Eberhard von Strahlenberg als Biſchof von Worms, und die Schweſter des Rennenwart war Aebtiſſin in Seligental. So ſtiegen die Strahlenberger empor zu Macht und Anſehen und damit wuchs ihr Mut bis zum Uebermut. Des öfteren lagen ſie in heißen Kämpfen mit dem Pfalzgrafen Rudolf und Ludwig, doch in dieſen Ringen zogen die Strahlenberger meiſt den kürzeren, und ſo kam es endlich ſo weit, daß dem Pfalzgrafen das Oeffnungsrecht zugeſtanden werden mußte. Rennenwart verkaufte 1347, nachdem er vorher ſeinen Hirſchberger Teil veräußert hatte, ſeine Beſitzungen in Schriesheim an Rupprecht, der damals Pfalzgraf war. Sein Sohn, der nachmalige Kaiſer Rupprecht, brachte es dann ſo weit, daß ihm die Vogtei Schriesheim von dem Abt Siegfried von Ellwangen als Cigentum für ewige Zeiten abgetreten wurde. Aber der hohe Zehnt und die Blutgerichtsbarkeit blieben in der Gewalt des Zentgrafen, der auf dem Stahlbühel in Schriesheim wohnte. Rupprecht von der Pfalz gab nun Schriesheim und die Veſte Strahlenburg ſeiner Gemahlin Eliſabetha als Witthum ünd vermachte es in ſeinem Teſtament dem Herzog Otto v. Mosbach, der dts Beſitztum verwaltete, bis er es an ſeinen Bruder, den Herzog von Zweibrücken, abtrat, der eine Schuldigkeit von 1400 jährlicher Gülte von Herzog Otto zu erhalten hatte. Stephan übergab dann die Beſitzung ſeinem Sohn Ludwig, dem Schwarzen von Veldenz, der ſie ſeinem Bruder, dem Herzog Friedrich zu Simmern, ſchenkte, der Schriesheim und die Strahlenburg mit Bewilligung ſeiner Gemahlin auf dem Thomastag 1459 um 4000 fl. an Johann von Säckingen verkaufte. Herzog Lud⸗ wig erwarb ſie dann wieder zurück. Dieſer Ludwig der Schwarze war einer der ſchärfſten Gegner Friedrichs des Siegreichen; überall wir 0 in und— auf der gegneriſchen Seite des älzers. Dieſem Verhalten des Herzogs fielen dann Schriesheim und die Strahlenburg zum Opfer. f Hriesg burg im Elſaß mit den Mönchen im Kloſter hatte, beſtellten die Weißenburger Bürger den Herzog Ludwig den Schwarzen von Veldenz zum kaiſerl. Hauptmann gegen den Pfälzer. Dieſer Bitte willfahrte auch ſehr gern Kaiſer Friedrich, der auch kein Gönner des Pfalzgrafen war, überſandte am 15. Januar 1470 das Reichs⸗ panier und erließ einen Generalbefehl an die Landſtände zur Unterſtützung des Hauptmanns. Damit war Ludwig offen in Fehde getreten zu ſeinem Lehensherrn und dieſes Vergehen ſollte dem Veldenzer den Hals brechen. Schnell und geſchäftig ſammelte der ſiegreiche Friedrich ſeine Heerſcharen, und im Mai, als alles im Blütenſchmuck prangte, zogen die Heidelberger gen Schriesheim und die Strahlenburg. Am 6. Mai 1470 begann die Belagerung. Durch einen Hand⸗ ſtreich des Heidelberger Hauptmanns Simon von Balshofen wur⸗ den die Zugänge zur Burg verſperrt. Im Innern wurde nun ge⸗ arbeitet. Alle wehrfähige Mannſchaft griff zur Wehr, und übte ſich, aber es war vergebens. Bald nahte das Verhängnis. Am 16. Mai ergab ſich die Burg dem Sieger. Neunzehn Edle und Rei⸗ ſige und das Fußvolk mußte ſich ergeben. Die Bürgerſchaft von Schriesheim wurde um 400 Gulden„geſchatzt“ und mußte allen Wein abliefern. Unter den Verteidigern fanden ſich tapfere Hel⸗ den. Sechzehn Edle wurden auf Befehl des Siegers, der die Liſte ſeiner Gegner geprüft hatte, ertränkt. Welches Schickſal aber harrte der ſtolzen Burg? Hunderte waren beſchäftigt, die Wehren niederzureißen, und bald ſichert. hohl und leer die Ruine ins Tal Der Stadt wurde verſichert, daß ihre Freiheiten ihr erhalten blieben. Der Freiheitsbrief wurde aber erſt von dem Nachfolger Friedrichs des Siegreichen ausgeſtellt. So lagen die an der Wende des 150 Jahrhundert. Wenig hat ſich ſeither geändert. Immer noch ſchaut hohläugig die Burgruine nieder von Efeu umrankt. Wie ein Wahrzeichen ver⸗ ſchwundener Pracht und Macht ſchaut der Wachtturm in die Weite. Heute bildet die Strahlenburg einen beliebten Ausflugsort, denn neben der wunderbaren Ausſicht findet der Wanderer auch einen ſehr guten„Schriesheimer Schloßberger“, der ihn ſtärkt, wenn er die ſteile Höhe emporgeſtiegen iſt. neues Theater im Roſengarten. Wiener Operetkenſpiele. IV. Die Czardasfürſtin. Die Spielleitung des Herrn Otto Warbeck hatte manche neuen Einrichtungen getroffen, manche neue Wirkungen herausgeholt und einzelne Uebertreibungen begünſtigt. Der Künſtler hat aber ſo viel Naturhumor, daß man ihm gerne gewiſſe grotesken Sprünge aus dem Gräflichen ins Derbkomiſche vergibt. Es war wohl auch klug, durch ſolche Zugeſtändniſſe die Wirkung zu ſichern, aber notwendig war dies geſtern abend nicht. Das Publikum war nämlich in Völkerſcharen herbeigeſtrömt, hatte die allerbeſte Vorſtimmung mit⸗ gebracht, bezeigte„verum gaudium“ an gewöhnlichen Tanzweiſen TTTTT—TT—TTTT— —— —— ———— 2. Seſte. Nr. 322. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Juli 1920. Die Erlebniſſe der Heidelberger Studentin, Frln. Det h⸗ leffſen, die in Ludwigshafen wegen eines Vortrages über Schleswig⸗Holſteins Abſtimmung von Franzoſen verhaftet worden war, und ſpäter aus dem Krankenhauſe flüchtete, werden jetzt in ihren Einzelheiten näher bekannt. Danach hat ſie ſich eine außer⸗ ordentlich brutale Behandlung gefallen laſſen müſſen. Als Grund der Verhaftung wurd“ der Ausdruck„Nieder mit der franzöſiſchen Fahne!“ angegeben, der aber in dem rein ſachlichen Vortrage nicht gebraucht worden war, wie ſpäter auch der vernehmende fran⸗ zöſiſche Offizier zugab. Frln. Dethleffſen wurde unter der Be⸗ wachung eines Schwarzen in einem ſchmutzigen Raum eingeſperrt. Für ihr Lager erhielt ſie zwei Decken des ſchwarzen Wächters. Sie erkrankte dadurch an Krätze und wurde endlich, als die Ver⸗ eiterung ihres Körpers zu weit vorgeſchritten war, in das Kranken⸗ haus Ludwigshafen übergeführt. Von dort gelang es ihr, zu ent⸗ fliehen. Sie rühmt die Hilfe, die ihr aus allen Kreiſen der Deutſchen vom Spartakfſten bis zum Konſervativen zuteil gewor⸗ den war. Ein Kommuttiſt hatte ſie aus dem Krankenhaus befreit. Die ſogen. Hundstage nehmen am heutigen Freitag ihren Anfang. Sie fallen in die heißeſte Zeit des Jahres und haben ihren Namen von dem Hundsſtern oder Sirius. Sie enden am 24. Auguft. Die Bezeichnung„Hundstage“ ſtammt übrigens aus alter Zeit. Bei den Griechen wurde die 1 vom 26. Juli bis 28. Auguſt Opera genannt; die Opera der Griechen fing mit dem Anfang des Hundsſternes an, der nahe mit dem Eintritt der Sonne in das Geſtirn des Löwen zufammenfällt. Der Beginn der Hundstage iſt für Mannheim wiederum nur meteorologiſch zu be⸗ werten, denn wir haben ihre Wirkung ſchon längſt zu ſpüren be⸗ kommen. Durch die letzten Gewitterregen iſt die Temperatur wieder einigermaßen erträglich geworden. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Sams⸗ tag Herr Alois Roos mit ſeiner Frau Katharing geb. Kern, Käfertalerſtraße 65 wohnhaft. Polizeibericht vom 23. Juli. Leichenländung. Die Leiche des im geſtrigen Polizeibe⸗ richt erwähnten beim Baden ertrunkenen 27 Jahre alten verheirgte ten Kaufmanns Hugo Schmidt von hier wurde heute früh 5 Uhr am linken Neckarufer beim Straßenbahndepot geländet und auf den Friedhof verbracht. Gewaltſame Todesfälle. Das unbeaufſichtigte 16 Mo⸗ nate alte Kind eines in Sandhofen wohnenden Schloſſers fiel geſtern vormittag in der elterlichen Wohnung in einen auf dem Zimmer⸗ boden ſtehenden mit Waſſer gefüllten Waſchhafen und ertrank.— Der 16 Jahre alte Matroſe Wendel Baier von Geinsheim fiel beim Entladen von Pech in der Nacht vom 21. auf 22. ds. Mts. über Bord eines im Rheinauhafen vor Anker liegenden Schiffes und ertrank. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Mannheimer Strafkammer. 5 Ferienſtrafkammer. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Dr. Viſcher. Drei Fahrradmarder hatten ſich in Perſon des 21 Jahre alten ledigen Spenglers Jakob Ritzert aus Lampertheim, des 21 Jahre alten ledigen Schloſſers Adam Thoma aus Lorſch und des 30 Jahre alten verheirateten Fabrikarbeiters Dluzak aus Luwank zu verantworten. Die Anklage nimmt ſieben Raddiebſtähle bezw. Hehlerei an. Es gibt für jeden der drei Angeklagten zwei Jahre Gefängnis. We Dr Pfeiffenberger). 14 Vorhänge, die einen Wert von etwa 4000 Mark darſtellen, holten der 22 Jahre alte ledige Taglöhner Joh. Küttner aus Mundenheim und ein jugendlicher Taglöhner von hier in einer ſchönen Maiennacht aus der Wohnung eines Gipſermeiſters, in die ſie eingeſtiegen waren. Der ältere Angeklagte wurde zu einem Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt, der jugendliche Komplice zu neun Monaten. Auf die ſchiefe Ebene geriet ein 17 Jahre alter Schloſſer⸗ lehrling. Er ſtieg durch ein Fenſter in eine der Ameri⸗ kanerſtraße ein, brach einen Kleiderſchrank auf und entwendete daraus 175 Mark. Das Gericht erkannte auf die geringſt zuläſſige Strafe von drei Monaten Gefängnis. Drei junge Burſchen beteiligten ſich gemeinſam an einem größeren Tabakdiebſtahl. Sie wurden dafür kürzlich abgeurteilt. Heute hatte ſich der Hehler in Perſon des Händlers Guſtav Olſchinke zu veramworten. Er wurde zu neun Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Gaſtfreundſchaft weiß der 38 Jahre alte Auguſt F. von hier ſchlecht zu danken. Er nahm beim Weggehen Eier ſeiner Gaſtgeber mit. Als rückfälliger Dieb wurde er zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. 5 IJn eine traurige Lage brachte ein junges Dienſtmädchen von hier. Es ließ ſich mit einem Burſchen ein. Das Verhältnis hatte Folgen und als der zukünftige Vater Mannheims Staub von den Füßen ſchüttelte, erklärte er ſeiner Geliebten, ſie nur mit⸗ nehmen zu können, wenn ſie Geld habe. Das Mädchen erbrach den Schrank ihres Stiefvaters und entwendete ihm einen größeren Geldbetrag, mit dem ſie dem Burſchen nachreiſte und den ſie dann gemeinſam mit ihm verbrauchte. Der Beſtohlene erſtattete Anzeige und ſo mußte das Mädchen zu drei Monaten Gefängnis verurteilt werden. Der Haftbefehl wurde aber aufgehoben. Erfolg mit ſeinem Einſpruch gegen einen Strafbefehl hatte der Aue rſta eines hieſigen Holels. Ein Gaſt hatte gegen ihn Anzeige erſtattet, weil er eine Portion Butter von ſchätzungsweiſe 20 Gramm zum Preiſe von 2,50 Mk. im Hotel zum Frühſtück ab⸗ gegeben hatte. Daraus errechnete das Landespreisamt, daß der Geſchäftsführer Schleichhandel mit Butter treibe, ſich 60.— Mk. 7277. und gab lebhaften Beifall. Dieſer Beifall klang ganz ander⸗ als der Boccacciobeifall vom 17. Herr Direktor Reiter hat alſo recht 1175 dieſe Ezardasfürſtin— eine vortreffliche Rolle der Frau effler— wieder zu bringen. Ohne ſolche Operetten geht eben „die Chofe nicht“, ohne Czardasfürſtin blüht die Roſe des Erfolges nicht. Die ernſte Seite der luſtigen Sommer⸗Operetten⸗Spielzeitl Wieviel Arbeit bei täglichem Spiel, wie viel Anſpannung für das ganze Perſonal und für die„Hauptfächer“. Wir werden alſo Herrn Friz Keßner für die muſikaliſche Leitung gerechte Anerkennung ſagen müſſen, wir konuten uns einzelner ſorgſamen Einſtudierungen, einzelner Thorſätze und mancher Orcheſterwirkungen zumal, recht er⸗ freuen, hatten auch an der Geſamtaufführung unſer Behagen. Es verſteht ſich, daß Frau Leffler und Herr Herold, Fräulein Berndt und Herr Warbeck großen Beifall fanden. Wir düren neben ihnen aber den tabetiſchen Fürſten(Rudolf Kurt), ſeine Gemahlin(Valerie von Neuendorf) und Herrn Hugo Steinherr als flotten Feri⸗Bacſi mit derſelben Anerkenmug nennen, und ſolchen künſtleriſch geformten Aufführungen den beſten Erfolg wünſchen. A. Bl. 8 Kleine Mitteilungen. Ein neuer Komet. Die Heidelberger Sternwarte auf dem Königſtuhl meldet: Am 18. Juli wurde von der Sternwarte in Nizza ein neuer Komet im Sternbild des Walfiſch entdeckt. Er iſt vorläufig noch 11. Größe, alſo nur mit ſtärkeren Fernrohren zu beobachkten Er läuft in der Richtung nach Oſten und dürfte gegen Ende ds. Mts. an den Walfiſch ziemlich nahe vaſſteren. 75 e Tagore, der indiſche Weiſe und Volksmann, dem kurz vor dem Kriege der Nobelpreis für Literatur zuerkannt wurde, wird in Kürze nach Eurova kommen. Wenn die Engländer das nicht verhindern, dürfte die große Gemeinde, die der Dichter ſich bei uns erworben hat, ihn wohl auch in Deutſchland erwarten können. Gerade rechtzeitig wird in deutſcher Uebertragung bei Kurt Wolff Verlag in München der erſte große moderne Roman Tagores„Das Heim und die Welt“ erſcheinen, ein Werk, deſſen ſpannende Handlung ſich auf dem Hintergrund der indiſchen nationa⸗ len Bewegung abſpielt und das uns tief in die Wirklichkeit des heu⸗ tigen Indiens einführt. Weit darüber und über alles Nationgle hin⸗ aus aber werden die hier aufgeworfenen Probleme die ganze Menſch⸗ heit heute mehr denn je bewegen müſſen. Wir hofſen, nach Er⸗ ſcheinen noch eingehend auf den Roman zurückkommen zu können. Hochſchulnachrichten. Die Heidelberger Akademie der Wiſſenſchaflen hat die ordent⸗ lichen Profeſſoren an der Univerſität Heidelberg Dr. Kurt Her bſt und Dr. Oskar Perxon zu ordentlichen Mitgliedern der mathe⸗ matiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen Klaſſe der Akademie gewählt. für das Pfund bezahlen laſſe, und ſtellte demgemäß Strafantrag. Der Strafbefehl lautete auf 2 Tage Gefängnis, 1000 Mk. Geld⸗ ſtrafe und Einziehung des Uebererlöſes mit 766.— Mk. Der Ver⸗ teidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Gentil, führte aus, daß es ſich bei der Butter, die an Hotelgäſte abgegeben würde, in der Regel um die Butter gehandelt habe, die das Hotel auf Bezugs⸗ ſcheine des Lebensmittelamtes kaufte. Außerhalb der Ration habe der Angeklagte wohl Butter bezogen, namentlich aus der Schweiz — er iſt Schweizer— und dafür bis zu 28.— Mk. angelegt, jedoch ſei dieſe Butter nur zum privaten Gebrauch, nicht aber„zum Zwecke der Weiterveräußerung mit Gewinn“ beſtimmt geweſen. Aber ſelbſt angenommen, es ſei von dieſer Schleichbutter für die Gäſte hie und da verwendet worden, ſo ſtimme die Rechnung des Landespreisamtes nicht, da die Portionen nicht ausgewogen wur⸗ den, alſo vielleicht einmal 25 und einmal 30 Gramm wogen und da weiterhin 50 Prozent auf den Einkaufspreis für Speſen zuge⸗ billigt würden, außerdem aber doch noch die 25 Prozent Aufſchlag für die Entlöhnung der Angeſtellten draufzuſchlagen ſeien, was das Landespreisamt überhaupt außer Acht gelaſſen habe. Den kat⸗ ſächlichen Einkaufspreis zugrunde gelegt und dieſe Aufſchläge ein⸗ gerechnet, habe der Angeklagte noch weniger genommen, als ihm zugebilligt würde. Dem Antrag der Verteidigung wurde ſtattge⸗ geben und der Angeklagte lediglich wegen Vergehen gegen die Verordnungen betr. Regelung des Verkehrs mit Butter und Fett zu einer Geldſtrafe von 300 Mk. verurteilt Ein Vatermord im Odenwald. Aus dem Odenwald, 22. Juli. Der 48 Jahre alte Maurer Leonhard Gramlich in Weiher, der ſeit einigen Tagen vermißt worden war, wurde, wie bereits kurz gemeldet, im nahen Stein⸗ bruch bei Weiher als Leiche aufgefunden. Unter dem Verdacht, ihren Vater gemeinſam ermordet zu hahen, wurden der 25jährige Sohn Philipp, der 23jährige Leonhard und der 17jährige Johann Gramlich durch die Gendarmerie in Birkenau perhaftet. Ueber die Urſache der Tat, die an⸗ ſcheinend mittels Revolver ausgeführt wurde, verlautet, daß es in der Familie Gramlich ſchon ſeit Jahren Unfrieden und Ehezwiſtig⸗ keiten gab, woran aber nicht der Ermordete ſchuld war, der als ein ordentlicher und arbeitſamer Mann geſchildert wird. Auf dem Friedhofe in Mörlenbach, wo der Ermordete beerdigt wird, fand heute Vormittag in Gegenwart der Staatsanwaltſchaft und im Beiſein der drei mordverdächtigen Söhne die Sektion der Leiche ſtatt. Im Körper des Ermordeten wurden zwei Revolverkugeln vorgefunden. Die Mordwaffe ſelbſt ſoll bei einer Hausſuchung be⸗ reits zutage gefördert ſein. Die drei Söhne, von denen der älteſte in Ludwigshafen gearbeitet hatte, wurden dem Amtsgerichtsge⸗ fängnis in Fürth in Unterſuchungshaft eingeliefert. Ddie Witwe Gramlich wurde unter Verdacht der Beihilfe oder Anſtiftung gleichfalls verhaftet. Sie ſoll mit ihren Söhnen unter einer Decke geſteckt haben. Brandkalaſtrophe im Schwarzwald. AMeuſtadt a. Schw., 22. Juli. Trotz des Brandunglückes kann der Betrieb des Imprägnierwerkes der Firma Himmelsbach voll⸗ ſtändig aufrecht erhalten werden. Der Sägewerksbetrieb iſt dagegen vorläufig ganz lahm gelegk. Die Firma hat beſchloſſen, ihn ſofort wieder aufzubauen. Die. Arberterſchaft, die zum arößten Teile lange Jahre im Betriebe beſchäftigt iſt, wird nicht entlaſſen werden, ſie ſoll zunächſt die Aufräumungsarbeiten beſorgen. Die Verſiche⸗ rungsverhältniſſe ſind geordnet, ſodaß der Feuerſchaden zum größten Teil durch Verſicherung gedeckt iſt. Kommunales. B Konſtans, 20. Juli. Der Bürgerausſchuß genehmigte in ſeiner heutigen Sitzung die ſtadträtliche Vorlage, den Kriegs⸗ aushilfen bis zur Regelung ihrer Bezüge durch den in Aus⸗ ſicht ſtehenden Reichstarif vorſchußweiſe eine mit Wirkung vom 1. April ab geltende Aufbeſſerung von monatlich 200 Mk. zu gewähren.— Eine mehrſtündige Beratung erforderte die Be⸗ ſoldungsordnung für die ſtädtiſchen Beamten. Oberbürgermeiſter Dr. Moericke begründete die Vorlage und trat Gerüchten, wie dieſe Vorlage entſtanden ſei, Geſane Nach den Vorſchlägen des Entwurfes berechnet ſich der Geſamtaufwand einſchließlich der Bürgermeiſter auf 2,545,010 Mark. Der Mehrauf⸗ wand beträgt über 1 Million Mark; hiervon bringen die ſtädtiſchen Betriebe einen Teil ein, ſodaß durch Umlage noch die Summe von über 600 000 Mark aufgubringen wäre. Nach dem im En:⸗ wurf fertigen Voranſchlag für das kommende Jahr iſt aber eine Erhöhung— Umlage nicht nötig. Der Stadtverordnetenvorſtand teilte mil, daß zur Beratung der Vorlage die politiſchen Parteien zugezogen waren und daß beſchloſſen wurde, anſtatt der vorge⸗ ſchlagenen 12 Beamtengruppen nur 10 einzurichten. Dagegen wehrten ſich die Beamten mit der Begründung, dadurch ſchlechter 87 zu ſein als die Beamten anderer Städte. Der Stadtver⸗ ordnetenvorſtand empfahl die Einſetzung einer Kommiſſion, die die Gruppeneinteilung zu prüfen habe, im übrigen die Annahme und vorläufige Ausbezahlung von 80 Prozent es Gehaltsmehr⸗ betrages In Sinne ſtimmte die demokratiſche Fraktion der Vorlage zu. Auch die ſozialdemokratiſche Partei ſtimmte mit ſchweren Bedenken der Vorlage zu. Bemerkenswerte allgemeine Ausführungen machte der Sprecher des Zentrums Dr. Bauer. Er führte Beſchwerde darüber, daß die Bürgerſchaft im Allge⸗ neinen— nicht nur in Konſtanz, ſondern für ganz Baden treffe dies zu— von dem Werden einer ſolchen Vorlage nichts erfährt. Der Städteausſchuß beſchließe irgend etwas, irgendwo wird die Vorlage durchgepeitſcht und ſofort wird von den betreffenden In⸗ darauf hingewieſen, daß in dieſer oder jener Stadt dieſe Forderung bereits angenommen ſei. Dadurch wird der Bürgerausſchuß völlig Ein ganz zu bewilligen, was in einer anderen Stadt bewilligt il, ſon ern u bewilligen, was an einer anderen Stadt bewilligt iſt, ſondern 5 ſich nach ſeinen Verhältniſſen zu richten. Nach echt deutſchem Verfahren wurde die Reichsbeſoldungsordnung von den einzelnen Freiſtaaten überboten. An der Spitze marſchiert Bayern. Bayern erhöhte kräftig vor der Verſtaatlichung der Bahnen, dem Reich die Folgen überlaſſend. Als ob das Reich den Staat nichts anginge! Das Reich habe alle Mühe, die hohen Gehälter aufzubringen und winke auch da und dort kräftig ab. Und wie er aus ſicheter Quelle erfahren habe, ſtehe die Entente auf dem Standpunkt, die Budgets der einzelnen Staaten auf 1 zu prüfen. Die Fehler der Staaien greifen nun auf die Gemeinden über und auch dieſe erhöhen dauernd die Gehälter unter dem 7 jene Beamtengruppe dieſe Bezüge bereits habe. Wir ſtehen am Anfang, einer rieſigen Wirtſchaft⸗kriſe. nſere Schulden nach außen ſind noch nicht feſtgelegt und die Zuſchüſſe des Staates an die Gemeinden ſind nicht abſoluf beſtimmt. Wir müſſen ſparen auf allen Gebieten Schließlich empfahl er ebenfalls die Kommiſſon zur Prüfung der Gruppeneinteilung, beſtehend aus 1 Bürger⸗ meiſter, 3 Stadträten, den Mitgliedern des Stadtverordneten⸗Vor⸗ ſtandes und 11 Bürgerausſchußmitgliedern. Die mene der Beamten ſoll in Anlehnung an die Badiſche Beamtenbe⸗ oldungs⸗ ordnung ſtat inden. Eine gleichmäßige Erhöhung von 50 Prozent für alle Gehälter, die niederen und hohen, iſt unbillig. Noch mehr erregt die Art der Kinderzulage Bedenken(40 Mark monatlich bis zum vollendeten., 50 Mark bis zum 14. und 60 Mark bis zum 21. Lebensjahr) weil es dann borkommen kann, daß auf der einen Seite Kinder wohlhabender Leute bis zum 21. Jahre faulenzen, auf der anderen Seite müſſen Kinder armer Eltern ſchon lange vor dem 21. Lebensjahre Steuern bezahlen. Das Zentrum ſtimme der Vorlage zu und nur unter der Bedingung, daß die Feſtſetzung der Gehälter ſich eng an die Badiſche eſoldungsord⸗ nung anſchließt und möglichſt den Bezügen anderer berwandter Berufe angepaßt⸗werde. Von anderen Rednern wurde noch darauf hingewieſen, daß der Abbau der Preiſe nicht ſtattfinden könne, wenn andererſeits dauernd Erhöhung vorgenommen werden. 2215 Heck(..) findet die Erhöhungen zu groß, trotzdem er falbſt Beamter iſt. Unter Zugrundlegung der eingegangenen Vorſchläge und Anträge wurde die Vorlage angenommen. Die Kommiſſion zur Prüfung der Gruppen trikt eheſtens zuſammen. — Unter dem Vorſitz des älteſten Stadtrates wurden die Gehäl⸗ ter der drei Bürgermeiſter genehmigt.(Die Beamten der Gruppe 1 ſind gleichgeſtellt mit ungelernten Arbeitern, ihre Be⸗ zuge ſteigen bis 12500 Mark; Gruppe 2, angelernte Arbeiter wang, daß dieſe oder Gehälter des Oberbürgermeiſters und des 1. und 2. Bürgermeiſters betragen 42 000, 36 000 und 38 000 Mark.) Nus dem Zanòde. Weinheim, 22. Juli. Metzgermeiſter Michael Scheuer⸗ wurde heute vormittag in ſeiner Scheuer erhängt aufge⸗ unden. * Neckargemünd, 22. Juli. In einem hieſigen Gaſthofe gelang es zwei Hochſtaplern, bei dem Wirte während eines mehr⸗ wöchigen Aufenthalts eine Zechſchuld von je mehreren tauſend Mark zu machen, bis der eine verhaftet wurde und der andere nach vorübergehender Feſtnahme verſchwand. Ihre beſondere Kredit⸗ würdigkeit verſtanden ſie durch Beilgung freiherrlicher Namen und Bewaffnung mit Monokels zu beweiſen. *Karlsruhe, 22. Juli. der Fuhrmann Wilhelm Schützelbach aus Endingen ſtürzte am Samstag nachmittag in der Wieſenſtraße von einem mit Heu beladenen Wagen und zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu, an denen er am Montag im ſtädtiſchen Kranken⸗ haus ſtarb. )0 Kaſtatt, 22. Juli. In der früheren Reithalle der Z0er Kaſerne brach in der vergangenen Nacht Feuer aus. In der Halle war Bauholz des hieſigen Gewerbevereins und der Stadt⸗ gemeinde untergebracht, das bearbeitet werden ſollte. Schon gegen Abend war ein Brand des Sägemehls ausgebrochen, der aber von den Anwohnern gelöſcht werden konnte. Vermutlich glimmte das Feuer unbemerkt weiter, ſodaß es ſpäter wieder zum Ausbruche kommen konnte. Der ganze Dachſtuhl des Gebäudes iſt verbrannt und in ſich zuſammengeſtürzt. Ueber die Entſtehungsurſache ſind die Erhebungen noch im Gange; es iſt zu vermuten, daß Arbeiter, die ſich tagsüber in der Halle aufgehalten haben, fahrläſſig mit Feuer umgegangen ſind. Pfalz, heſſen und Umgebung. Slullgart, 22. Juli. Am Sonntag nachmittag ertranken beim Baden im Neckar bei Oberenſingen vier ſchul⸗ pflichtige Mädchen im Alter von 10—12 Jahren. Eines der Mädchen konnte durch einen Seminariſten ſofort geborgen werden, aber die Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. Der Leichnam eines anderen Mädchens wurde in Oberboihingen aus dem Neckar gezogen. Die Leichen der anderen Mädchen ſind noch nicht gefunden. Die 13 Jahre alte Lina Hoß hat die 15 Jahre alte Friedericke Füßle, die den vier Mädchen, unter denen ſich auch ihre Schweſter befand, zu Hilfe kommen wollte, vom Ertrinken gerettet. Sportliche Kunoͤſchau. Pferdeſport. sr. Neue Ausſchreibungen. Das Deutſche Saint⸗Leger, die klaſſiſche Herbſt⸗Dreijährigen⸗Prüfung von 100 000 Mark, gelangt am 12. September zur Entſcheidung. Das Gladiatoren⸗Rennen wird auf den 4. Oktober ausgeſchrieben und im Preiſe von 100 000 Mark auf 180 000 Mark erhöht. Ferner ſchreibt der Berliner Rennverein ſeinen 15. Tag für den 10. Auguſt mit insgeſamt 159 000 Mark an Preiſen aus. Sechs Reunen ſind gleichmäßig mit 22 000 Mark und nur das Wal⸗ burg⸗Rennen mit 27000 Mark ausgeſtattet. Die drei Frankfurter Auguſttage gelangen jetzt mit genau 600 000 Mark ausgeſtattet zur Ausſchreibung. Sämtliche Rennen wurden bedeutend im Preiſe aufge⸗ beſſert.— Magdeburg wirft für ſeine 3 Auguſttage insgeſamt 489 000 Mark an Preiſen aus. RNadſport. sr. Sawall iu Holland ſiegreich. Rütt und Stabe geſchlagen. Die Amſterdamer Radrennen brachten in einem 20 Km.⸗Mannſchaftsrennen Rütt und Stabe eine unerwartete Niederlage. Die beiden deutſchen Ver⸗ treter mußten die Ueberlegenheit von Moeskops—pan Aeck aner⸗ kennen, die mit 12 Punkten in 10 Wertungen ſiegreich blieben, Rütt—Stabe 18 Punkte. Zu Siegesehren kam aber Deutſchland durch den Sieg von Sawall(Continental⸗Reifen). Sawall gewann 2 Läufe, beſetzte ein⸗ mal den zweiten Platz in einem 80 Km.⸗Rennen und ſiegte dadurch mit 4 Punkten vor Humann⸗Schweiz 5 Punkte und Blekemolen 9 Punkte. sx. Das Goldene Nad von Haunaover, deſſen zweiter Lauf über 60 Km. am Sonntag verregnete, kam am Montag abend zur Entſcheidung. In dem Rennen übernahm Appelhans ſofort die Führung dicht gefolgt von Saldow. Beide Fahrer lieferten ſich einen ſcharfen Kampf, der jedoch durch einen Sturz von Saldow in der 84. Runde, verurſacht durch einen Reifenſchaden von Saldows Führungsmaſchine, ein jähes Ende fand. Appelhans ſiegte unangefochten in der guten Zeit von 49 Minuten 1,4 Sek. vor Kuſchkow, 3020 Mtr., und Pawke, 4100 Mtr. zurück. Saldow hatte aufgegeben. Seine Verletzungen ſind nur leichterer Natur. Schwimmen. sr. Weltmeiſter Zürner tödlich verunglückt. Weltmeiſter Zürner⸗ Hamburg, der lange Jahre in Deutſchland ungeſchlagen war und in inter⸗ nationalen Kämpfen als faſt unbeſteglich galt, hat ſich beim Training die Wirbelſäule verletzt und iſt an den Folgen dieſer Verletzung geſtorben. Zürner hat u. a. Deutſchland bei den olympiſchen Spielen mit Erfolg ver⸗ treten. Der deutſche Schwimmſport verliert in ihm eine ſeiner ſtärkſten Waffen. Lawukennis. Tenniswettſpiel Mannheim—Fraulfurt. Am kommenden Sonntag fündet vormittags und nachmittags auf den Plätzen des Tennisklubs ein Städtewettſpiel gegen die beſtbekannte Frankfurter Städtemann⸗ ſchaft ſtatt. Bei Frankfurt ſpielen u. a. Kreuzer, Goſewich, Frau Dr. Friedleben, die beſte deutſche Tennisſpielerin, Frl. T. Weiher⸗ mann. Mannheim iſt durch erſte Heidelberger Damen und Herren ver⸗ ſtärkt. Dieſe Veranſtaltung ſtellt den Höhepunkt der diesjährigen Tennis⸗ ſaiſon für unheim dar. 5 5 Jußball. sr. Berliner e Der Verband Brandenburgiſcher Ballſpiel⸗Vereine hät die folgenden Städtekämpfe für die kommende Saiſon abgeſchloſſen: 24. Oktober gegen Nürnberg⸗Fürth in Fürth und 21. Novem⸗ ber gegen Hamburg in Hamburg. Leichfathletik. kx. Die frauzöſiſchen Leichtathletikmeiſterſchaften wurden in Paris ausgetragen. Am erſten fielen nur die Entſcheidungen im 10 Km.⸗Laufen und im Kugelſtoßen und Speerwerfen. Die lange Strecke gewann Huet vom Metropolitan⸗Klub in 33 Min. 14,6 Sek. vor Corlet(C. A. S. G9, 300 Mtr. zurück. Weniger gut waren die Ergebniſſe in den Wurfwettbe⸗ werben. racy(Olympique) warf den Speer 47,52 Mtr.(neuer fran⸗ Pietee Rekord) und Paoli Stade Francais erreichte im Kugelſtoßen 12,77 eter. 22 ĩͤͤkOHÄ!.7,.—.. 7˙.—.,7§««—«—— — u—— Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Pegelstatſon vom 8 Datum Rhein 18. 19. 20. 21. 22. 28. Bemerkungen Sohusterlnsel.46.9.40 235 Ab 5 Uhr FFoooo 340 337/ 2 2˙ Basbm 2 f5 Manaunu.21.11.07.04 501 Nachm. 2 Uhr. Mannhelln 451.43.0 44.0.15 MHorgens 7 Uhr Malnz 14511.58.51.47.-B. 12 Uhr Kauunbs„„„„ 15 Vorm. 2 Uhr NUnn Naohm. 2 Uhr 0 Neclar: annhem„439 431.19 41 408.02 Vorm. 1 Uhr Hellbronnn 03.0.50.30.45.40 Vorm. 7 Uhr Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 24. Juli: Kaum verändert, ſpäter ſtrichweiſe Gewitter. 25. Juli: Wolkig, Sonne, warm, vielfach Regen, windig. 26. Juli: Heiter, Wolken, warm, ſtrichweiſe Regen, ſchwül. 27. Juli: Wolkig, vielfach Regen, teils Sonne. Angenehme Luft. 28. Juli: Sonne, warm, ſpäter wolkig, ſtrichweiſe Regen und Gewitter. 29. Juli: Wolkig, ſtrichweiſe viel Regen, ziemlich kühl. 30. Juli: Teils Sonne, ſpäter vielfach ſchwül, gewitterdrohend, Regen. 31. Juli: Teils Sonne, ſpäter vielfach ſchwül, gewitterdrohend, Regen. 13 200 Mark; Gruppe 3, gelernte Arbeiter 14950 Mark; weiter ſteigen die Gruppen bis 12 zum Betrage von 31 200 Mark. Die —— Witterungsberieht. Baro- J frem- rlefet Hdohste er peratur.— klader-] Temp. gemerkunge“ batum 5 an aher in der Sohlag des vör- Yr, 1* 7 Unr Macht Liter auf] hergeh. 8 mm Arad C. Grad c. den qm +. re kuns 17. Jull 7570 200 1— lter 16. Jl 19. Jull 2808125 17 22 2 804 1 20. Jull 2820 151 2232 fdee „„„„„„ 16.0— 2⁰ D. Jull 754,7 180 17⁴.0 E—5 4 —— t⸗ rrre Slmme„e KA.eel Aufenhalt in einem Bade, an einem Freikag, den 23. Juli 1920. Maunheimer General·Anzeiger.(Mittag · Rusgabe.) 5. Seite. Nr. 322. Wandernund N Was ſoll ich auf der Reiſe leſen? 98 Von Hanns Martin Elſter. Für jeden, der noch Freude und Intereſſe an der zeitgenöſſi⸗ ſchen Literatur hat, tritt die Frage von neuem auf: Was ſoll ich auf der Reiſe leſen? Dieſe Frage iſt nun keineswegs leicht zu be⸗ antworten, denn ſie läßt ſich nicht damit torſchlagen, daß man „einſech“ zu der ſogenannten„Reiſelektüre“ greift, dieſem Zwitrer⸗ ding von ſich anſtändig gebender und unanſtändiger Literatur, ſon⸗ dern man muß ihren eigentlichen Sinn zu errgten ſuchen, der ſich wiederum in mehrere. Fragen zerlegt, deren Beantwortung dann erſt die Hauptfrage erledigt. Was ſoll ich auf der Reiſe leſen? Leſe ich auf der Reiſe, um über die Zeit fortzukommen, um mich ſelbſt gleichſam durch Leſen leblos zu machen, oder leſe ich, um die einer mechaniſchen Tätigkeit, an der ich ſelbſt nicht teilnehmen kann, geopferte Zeit auszufüllen? Es iſt eine bittere Wahrheit, daß das Nue Geſchlecht lieber über die Zeit als mit der Zeit fortzukommen ſucht: der Wert der Zeit zeigt doch aber erſt ſeine Bedeutung für den Menſchen durch das, wodurch dieſer die Zeit auszunützen, d. h. in ihr vorwärtszuſchreiten trachtet. Soll deun die Zeit, die man in der Eiſenbahn zubringt, aus dieſer Aufwärts⸗ entwicklung eines Menſchen ausgeſchaltet ſein? Wenn man nicht ſtille ſtehen will, muß man die freie Zeit in der Eiſenbahn alſo ausnützen, und zwar ſo vorſichtig wie möglich, denn wir ſind auf der Reiſe ganz andere Menſchen. Unſere ee ae eed— im guten Sinne des Wortes— iſt erregter als im alltäglichen Leben, und wir reagieren deshalb viel leichter auf ſonſt unbemerkte Reize, wir halten deshalb in ſolchen Augen⸗ blicken empfangene Eindrücke viel tiefer und feſter zurück, indem wir das Geſchehene, Beobachtete, Gefühlte, Gehörte und Gedachte innerhalb einer„poſtiſchen Stimmung“, von der Goethe als Dreiundfünfzigjähriger anläßlich ſeiner Schweizer Reiſe an Schiller ſchreibt, produzieren, oft nicht in klaren Formen, ſondern nur taſtend als Werdendes empfinden. Dieſes Taſten iſt die viel an⸗ gefeindete Empfindſamkeit, der allein es gegeben iſt, das Symbo⸗ liſche aufzufaſſen, wodurch uns das Einzelne in Beziehung zur Vielheit, der Teil in Beziehung zum Ganzen tritt. Wir treten alſo in eine doppelte Form ein: Wir ſind innerhalb der Empfind⸗ lichkeit Dichter und Philoſoph zugleich, wir ſind berauſcht und nüchtern und in einer Kontraſtſtimmung eine Harmonie, die wir nur durch Auslöſung des Kontraſtes des nüchternen Zweck⸗ ſinnes und der phantaſtereichen Teilnahme am Einzelnen und am Ganzen erreichen können. Bei dieſer Suche nach der Harmonie kann uns nun die Literatur unterſtützen, und wir werden je nach der Stärke der Harmonieſehn⸗ ſucht unſere Lektüre auswählen müſſen. Bei dieſer Problemſtellung ſehen wir gleich, wie alles als lächerlich verſinkt, was uns als ſoge⸗ nannte Reiſelektüre angeboten wird, da es nicht im geringſten dazu geeignet iſt, uns unſeren inneren Ausgleich zu verſchaffen und uns zu ihm zu verhelfen. Wit müſſen alſo zu der äſthetiſch ganz reinen Literatur greifen, und haben wir hier nun wieder darauf zu achten, daß das, was ernſte, durchdachte und durchlittene Lebenserfahrung in ruhiger, ſtiller und durchwärmter Form gibt, das Geeignetſte iſt, weshalb mir perſönlich zum Beiſpiel gerade das Größte: Goethes Romane und ähnliches, in der Eiſenbahn beſonders wohlgetan haben, weil es in ſeiner Vertieftheit und in ſeiner überzeugenden Größe die Abſchließung der häßlichen Umgebung gegenüber am vollſtändigſten ducchführte, weil es mich in eine andere Welt verſetzte, aus der auf⸗ blickend ich alles deutlicher in ſeiner Augenblicklichkeit fühlte, wodurch es mir ferner rückte, mir gleichgültig wurde, mich nicht mehr beleidigte, wodurch ich mir ſelbſt zurückgegeben wurde und die erſehnte Har⸗ monie fand, innerhalb deren der Genuß der vorüberfliehenden Land⸗ ſchaft ſich verklärte, verſchönte. Das mag eine ganz perſönliche Erfahrung ſein, aber ſie trifft für alle zu, die ſich konzentrieren können und auch den Willen haben, dies zu tun. Verſchieden und perſönlich ſind die Lektüre und die Auswahl der Bücher nach Geſchmack, Alter, Erfahrung, Beruf des Leſenden natürlich. Dafür läßt ſich keine allgemeine Form auf ſtellen, ſondern nur ſagen, daß man die Zeit einer Eiſenbahnfahrt nicht als eine Zeit anſehen ſoll, mit der ſich nichts„anfangen“ läßt. O nein, im Gegenteil, ſie kann uns ſehr viel zutragen. Sie muß ung als die Feierabendſtunde erſcheinen, in der der tätige Menſch nachErledigung ſeiner Berufsgeſchäfte aufatmend die Wohligkeit be⸗ freiter Selbſtändigkeit und ſpannungsloſen Willens zu einer höheren, allgemeineren weiteren Geiſtesfähigkeit fühlt, in der er das Beſon⸗ dere in Beziehung zum Ganzen, das Symboliſche als Vertreter des Daſeins empfindet. Ein ſo gearteter Menſch kennt den Wert ſeiner kurzen Mußezeit inſtinktiv, und er wird es ſchwer fühlen, wenn er vor die Wahl, wie er ſeine Muße ausfüllen ſoll, geſtellt iſt, er wird aber ſchließlich auch die richtige Wahl treffen, weil er nicht nach dem äußeren Schein— der hinſichtlich unſerer Frage gerade bei der Reiſe⸗ lektüre ſo auffallend und täuſchend iſt— ſondern nach der inneren Weſenheit des Buches für ſeine Perſon die Entſcheidung fällt. Genau ſo ſoll es der Reiſende vor Antritt ſeiner Fahrt machen; er ſoll nicht haſtig zum Buchhändler laufen:„Nun ſagen Sie mal, was kann ich da leſen auf dieſer langweiligen Fahrt?“, ſondern er ſoll die Fahrt in den Gang ſeiner geiſtigen Lebensentwicklung miteinveziehen, er ſoll deutlich empfinden, daß die gezwungene„Gefängnishaft“ im Eiſenbahnwagen nicht außerhalb ſeines Lebens ſteht, ſondern genau ſo dazu gehört, wie ruhig im Hauſe verlebte Tage, und er ſoll die gewonnene freie Zeit in Beziehung ſetzen zu ſeinem ganzen Leben und ii dem augenblicklichen Standpunkte ſeiner Entwicklung Dasſelbe gilt nun auch für die„ſtillſtehende Reiſe: für den rholungsorte uſw. Auch in den pier oder fünf oder ſechs Wochen ſoll man nicht einer beſonders »leichten“ Lektüre frönen, in dem Glauben, gute Lektüre ſtrenge an, ſondern man gebe ſich ruhig dem Genuß und dem Einfluſſe .— ernſter, vollwertiger Bücher hin, dann wird man ſpüren, welcher Segen von Geſundheit, Friſche, Lebensſtärkung aus ihnen uns zuſtrömt, und wie es iſt, leichte Lektüre für nicht an⸗ ſtrengend zu halten, daß vielmehr das Gegenteil zutrifft, denn die Nerven werden durch den forkwährenden Widerſpruch, in dem ſie ſich dem Buche gegenüber befinden, nur noch mehr gehetzt und gepeinigt. Erholung finden unſere Nerven am ſchnellſten, wenn ſie aufgehen können in einem unſerem ſonſtigen Leben, unſerer ſonſtigen Tätigkeit ganz fern liegenden Weltbilde, ſei es nun dich⸗ teriſch geſtaltet, wie in Romanen, Erzählungen oder wirklich er⸗ fahren, wie in Erinnerungen, Briefen uſw. Erholung finden un⸗ ſere Nerven auch am ſchnellſten, wenn ſie aufgehen können in der reinen Kunſtform, was auf die Literatur übertragen lautet, daß man ſich hüten muß vor allen ſolchen Büchern, die„ſprung⸗ haft. unruhig geſchrieben ſind, die kurz abgeriſſene Erzählungen vereinigen, Fäden anknüpfen und wieder fahren laſſen, kurz, nicht jenen ruhig flutenden inneren Zuſammenhang haben, den nur Dücher offenbaren, die von wirklichen Perſönlichkeiten, von Großen im Reiche des Geiſtes geſchrieben ſind. Man greife daher ruhig u unſeren Klaſſikern, zu unſeren ganz ernſten Dichtern und Schriftſtellern der Gegenwart, und zwar, 11— die Nerven ange⸗ fu fen ſind, nur zur Proſg, die keine willkürliche Konzentration ordert, ſondern ſch in den Leſer ee während der Vers ein :Zuſammennehmen“ des Leſers ver angt, wenn dieſer nicht dar⸗ über hinwegleſen will. Wer nicht nervös iſt, kann ſich auch in zrnſte Dramen vertiefen, kann auch mit großem Vorteil zu beleben⸗ der Lektüre greifen, kann ſich auch einem beſtimmten Literatur⸗ gebiete zuwenden: dieſes neue Intereſſe wird immer erfriſchen, den ganzen geiſtigen Organjsmus erneuern und nicht wenig zur E olung beitragen. Es iſt ſelbſtverſtändlich daß dies alles mit Maß zu geſchehen hat; es ſollen durch dieſe ernſte Lektüre keine natürlichen Zwangs⸗ lagen hervorgerufen werden; keine Sckematiſierungen u. Penſum⸗ erledigungen, ſondern ſo, wie es die Zeit zuläßt, dann aber immer in Beziehung zum Großen und Ganzen des einzelnen Lebens. Ich laube, dann wird niemand jemals in Verlegenheit kommen, in er Eiſenbahn Langweile zu empfinden les ſei denn, daß der Be⸗ treffende ſo blaſierk wäre, daß es ſich ſelbſt ſchon langweilig iſt), dann wird niemand jemals in der Sommerfriſche ratlos fragen: Was fall ich nun leſen; 85 Wie verbringe ich meinen freien Tag? Die Zahl der Ausflügler, die an ſchönen Sonntagen aus den Großſtädten herausſtrömen, iſt ungeheuer, und es iſt wohl eine wichtige Frage, ob dieſe vielen, die nach den Mühen und Plagen der Woche Erholung und Erfriſchung an dieſem freien Tag ſuchen, ihre Mußeſtunden auch richtig anwenden und wirklich ge⸗ kräftigt zur neuen Arbeit heimkehren. Ein Arzt, der ſich viel mit dieſem Problem beſchäftigt hat, nennt als den größten Irrtum, dem ſich die Ausflügler hingeben, daß ſie zu viel unternehmen. Allzu große Ermüdung macht den geſundheitfördernden Wert, den der Aufenthalt in freier Luft hat, wieder hinfällig. In dem Be⸗ ſtreben, den freien Tag möglichſt inhaltreich zuzubringen, mutet man ſich überhaupt zu viel zu. Der eine läuft ein paar Kilometer zu weit ſpazieren, der andere ſpielt zu viel Tennis, der dritte gibt ſich allzu eifrig der Gartenarbeit zu Hauſe hin. Der Wert des freien Tages liegt aber vor allem darin, daß man dem Körper Ruhe gibt, einen vollkommenen Wechſel der Beſchäftigung vor⸗ nimmt und für neue Eindrücke ſorgt. Vom hygieniſchen Stand⸗ punkt aus wäre alſo das Programm für den freien Tag etwa folgendermaßen aufzuſtellen: Man geht am Abend zwei Stunden früher als ſonſt zu Bett und ſteht am andern Morgen eine Stunde ſpäter als gewöhnlich auf, dadurch wird den Körper⸗ und Nervenzellen Gelegenheit zur Kräftigung gewährt. Dann ſoll man bedenken, daß Sitzen im Freien den Nutzen der friſchen Luft ebenſo vermittelt, wie Wandern, und der Geiſt ruht ſich bei einem ſolchen idylliſchen Hin⸗ bringen des freien Tages am beſten aus. Ein ſolches Programm jält auch von allem Lärm, Staub, Drängen des ſonntäglichen usflüglerſtromes fern und tut auch dem Geldbeutel gut. Mit dieſen Ausführungen ſoll natürlich dem„Drang ins Freie und der Liebe zum Sport, die im Großſtädter leben, nicht Einhalt getan werden; es wird nur vor Auswüchſen gewarnt, wie ſie im Rieſenbetrieb des allſonntäglichen Verkehrs nicht ſelten zu beob⸗ achten ſind. Zenn goldene Regeln des Waldſchutzes ſind von der Deutſchen Geſellſchaft zur Pflege des Waldes aufgeſtellt worden. Ihre Befolgung wird während der bereits eingeſetzten Hauptwander⸗ und Urlaubszeit, die für den Wald nicht immer erfreulich iſt, den Wandernden eindringlich ans Herz gelegt: 1. Schont die Gewächſe des Waldes, denn ſie ſind ein Schmuck der Gegend und ſollen noch viele erfreuen und neues Leben bilden. 2. Ein beſcheidener Blumenſtrauß iſt jedem gern geſtattet, doch dürfen nicht Zweige abgebrochen, Bäume verſtümmelt und die Pflanzen mit den Wurzeln ausgeriſſen werden. 3. Jungwüchſe und Anpflanzungen bedürfen der Schonung. 4. Werft kein Papier, keine Eierſchalen uſw. in den Wald: es ſollen ſich auch noch andere nach euch an oder in dem Walde erfreuen. 5. Vermeidet vor allem das Fortwerfen von Flaſchen, Glas⸗ ſcherben uſw.; herumliegende Glasſcherben haben ſchon oft Unheil an⸗ erichtet. 0 Vorſicht beim(an und für ſich ja verbotenen) Rauchen beſon⸗ ders bei trockenem Wetter und in der Nähe junger Anpflanzungen. Keine glimmende Zigarre, kein brennendes Zündholz fortwerfen! 7. Stört nicht die Tiere des Waldes, freut euch an ihnen. 8. Schont die Vogelneſter. 9. Laßt den Hund nicht jagen. 10. Der Wegweiſer ſei eurer Schonung empfohlen, er ſoll noch andern nach euch Rat erteilen; er iſt ein Freund der Wanderer. Dandervorſchläge. Halbtagswanderung. Auhſtein—Ziegelhauſen— Münchel—Neckarſteinach. Von Schlierbach⸗Ziegelhauſen ohne Markierung über die Brücke auf die Straße Ziegelhauſen⸗Kleingemünd. Dieſer in weſtlicher Richtung etwa 5 Minuten folgend, dann links Wald, rechts Wieſen und der Neckar, dann links im Wald anſteigend(Wegweiſer) zum Bärenbachtal. Nach 20 Minuten dieſes bei einem ſchönen Wieſen⸗ grund überſchreitend, demſelben entlang, rechts Buchenwald, darauf beiderſeits des Wegs Tannenwald immer aufwärts zum Münchel⸗ paß und Münchel(½ Std.) Beim Münchel Brunnen. Nach Er⸗ friſchung wenden wir uns wieder dem Münchelpaß zu(Buchenwald) und ſtoßen auf die Hauptlinie 20: gelber Rhombus und folgen dieſer Markierung nach Neckarſteinach. Bis zum Münchel ſind wir in nordweſtlicher Richtung gewandert, von hier aus geht es direkt ſüdlich. Da beim Münchel die Hauptlinie 3: blauer Strich in unſere Markierung mündet und kurze Zeit mit dieſer geht, Vorſicht. Immer mit der Markierung gelber Rhombus welter kommen wir nach einer Stunde, immer im Hochwald, zwiſchen einem Felſen⸗ meer(Jägerfelſen) durch. Nachdem ſich unſer Weg ſetzt nach Weſten gewendet hat, erreichen wir nach einer halben Stunde den Ruh⸗ ſtein. Daſelbſt Kreuzung mit der Hauptlinie 3: blauer Strich. Nun mit ſchöner, abwechſelnder Fernſicht um den Ochſenkopf herum zum Schwalbenneſt, dann zur Mittel⸗ und Hinterburg und Neckarſteinach. Auf dem Schwalbenneſt und der Mittelburg herrliche Fernſicht ins Neckartal, Neckarſteinach und Dilsberg. Wanderzeit reicht 4 Std. Durchweg Waldwanderung. Tageswanderung. Weinheim—Birkenau—Götzenſtein—Oberabſteinach—öhr⸗ bach—Buchklingen—Weinheim. Mit der Elektriſchen.00,.30,.00 ab Hauptbahnhof, ab Paradeplatz 7 Minuten und ab Neckarſtadt 8 Minuten ſpäter oder mit der Hauptbahn.50 nach Weinheim. Von hier zum Birkenauer⸗ tal bis zur Badeanſtalt, dann rechts über die Brücke und links des 15 hinauf, am Earten der Fuchs ſchen Mühle vorüber, immer der Weſchnitz folgend, ſehen wir links die Kinſcherf'ſche Mühle und nach Austritt aus dem Walde, 34 Stunden, Birkenau vor uns liegen. Bei der Weſchnitzbrücke in Birkenau mündet die Hauptlinie 5: blaue Scheibe ein. Mit dieſer Markierung wird beim Rathaus die Bahn⸗ linie überſchritten. Beachtenswert die Prangerketten am Rathaus. Jetzt Vorſicht, denn gleich links an einem Haus beginnt die Neben⸗ linie 37 rotweißes Dreieck. Die Hauptlinie: blaue Scheibe wird verlaſſen. Das rotweiße Dreieck geht zwiſchen Häuſer durch, an⸗ ſteigend, zuerſt Feld, dann Hochwald. Vor Eintritt in den Wald, ſchöner Rückblick auf Birkenau. Immer im Wald anſteigend weiter, nach ½ Stunde rechts an einem Hohlweg und Steinkreuz und dann Feld am Waldſaum entlang, hierauf eine kurze Strecke Feld. Rechts unten im Tal Kaltſtadt, links nördlich: Lindenfels, die Neunkir⸗ chener⸗Höhe, der Felsberg und Melibocus. Der Weg führt rechts im Wald weiter, abwechſelnd dann links Wald, rechts Feld. Rechts unten das Kaltſtadter⸗ und Löhrbachertal(½ Std.) Bei Wiederein⸗ tritt in den Wald auf die Markierung achten, weil Wegkreuzung, der Weg etwas ſteigk und einen Bogen nach rechts macht. Beim Kiſſel⸗ buſch mündet zuletzt der Waldpfad auf die Straße Löhrbach⸗Schnor⸗ renbach. Links unten Schnorrenbach mit dem älteſten Haus des Odenwalds aus dem 16. Jahrhundert, rechts Löhrbach und nord⸗ weſtlich bei günſtiger e e Die e e Straße wird überſchritten und nach etwa 10 Minuten Wald und nach weiteren 20 Minuten der Götzenſtein lines(im großen Felsblock) erreicht. Jetzt gehts bergab nach 1 Feld und vor uns liegt Oberabſteinach im ſchönen Steinachtal. In Ober⸗ abſteinach Einkehr. Bis jetzt war die Richtung direkt öſtlich, nun direkt weſtlich. Wir benüßzen die Straße Oberabſteinach-Löhrbach (20 Minuten]. Bei den erſten Häuſern von Löhrbach ſteht rechts an einem Rain ein ſehenswerter Stechpalmenbaum etwa 4 Meter hoch. Gleich darauf kommt eine Brücke und hier ſtoßen wir wieder mit der Hauptlinie 5 und ſodann mit der Hauptlinie 18: weißes Viereck zuſammen. Beide Linien trennen ſich nach einigen Minuten, wir gehen von der Straße mit Linie 18 links ab, um nach 13 Stunden auf abwechslungsreicher Höhenwanderung in Buch⸗ nngen einzutreffen. Einkehr. Kurz vor letzterem Ort bei einem ſtärkt deren Deutſchtum, gewöhnt ernſicht die Rheinebene und die Pfälzer Doppelkreuz, Achtung auf Markierung. Von hier, Gaſthaus rechts zu einem Wieſengrund, denſelben überquerend, immer mit weißem Viereck in den Wald nach 7 Stunde die Friedrichshütte links, immer die Markierung im Auge behalten, dann nach ½% Stunde rechts oben die Wachenburg. In 5 Minuten dieſe zu erreichen. Schöne Fernſicht in die Rheinebene und die Pfälzer Berge, ja bei ganz klarem Wetter nördlich bhis zum Taunus: Der Wea fällt jeßt ziemlich ſteil ab. Beim Austritt aus dem Weld links Schutzhütte, wieder ſchöne Ausſicht auf Weinheim, Windeck. Immer bergab durch Weinberge hindurch% Stunde Weinheim. Abwechslungs⸗ reiche Wanderung. Wanderzeit 6 Stunden. Rückfahrt mit der iee oder mit der Hauptbahn.54 Uhr. Bahnzeiten ohne währ. (Mitgeteilt vom Odenwaldklub Mannheim⸗Ludwigshafen.) Neue Heilstätte. In richtiger Erkenntnis ihrer hohen ſozialen Aufgaben auf dem Gebiete der Krank eitsbekämpfung hat die Landes dungsanſtalt Baden einen bedeutungsvollen Akt mit der Inbetriebnahme der Heilanſtalt Hirſchhalde bei Dürr⸗ heim vollzogen. Die Anſtalt, 27 70 und frei, inmitten würziger Tannenwaldungen gelegen, bietet Raum zur Aufnahme von zirka 60 Kranken, die an Tuberkuloſe der Knochen, der inneren Organe (mit Ausnahme der Lungen), an Blutarmut, Rheumatismus, Ichias uſw. leiden. Neben der Verabrei ing von Soolbädern, Licht⸗ bädern, Maſſagen uſw. werden B ſtrahlungstherapien in ausge⸗ dehntem Maße Verwendung finden. Während mit dem 5. Juli mit der Belegung der Anſtalt be⸗ gonnen wurde, erfolgte am 10. Juli die offizielle Eröff⸗ nung. Eine kleine Eröffnungsfeber vereinigte Patienten, den Vorſtand der Landesverſicherungsanſtalt, die Direktion, die Bürger⸗ meiſter der umliegenden Gemeinden, die Vertreter der Bezirks⸗ ämter, die Geiſtlichen und das Anſtaltsperſonal miteinander. Der Vorſitzende des Vorſtandes der Landesverſicherungsanſtalt Baden, Herr Geh. Oberregierungsrat Beck, wies in ſeinen Ausführungen auf die Bedeutung des Tages hin und übergab die Anſtalt dem leitenden Arzt, Herrn Direktor Schünzinger, dem langjährigen d Anſt der Lungenheilſtätte Friedrichsheim, welcher ſeinerſeits die Anſtalt unter Hervorhebung ſeines ärztlichen Programms über⸗ nahm. Die Bürgermeiſter von Dürrheim und Hochemmingen gaben dem Wunſche auf gutes Zuſammenarbeiten Ausdruck und der Sprecher der Patienten dankte im Namen dieſer für das neuge⸗ belere Werk. Ein einſames Mittageſſen bildete den Abſchluß ieſer einfachen und doch ſo würdigen Feier. Vergeſſen ſoll nicht werden, zu erwähnen, daß die kleinen Patienten des Kinderſool⸗ bades in Dürrheim unter Führung ihrer Kinderſchweſter die Ver⸗ ſammelten durch Vortrag eines Kinderchores herzlich erfreuten. Die neue Anſtalt iſt nun im Betrieb: es ihr vergönnt ſein, ihren hohen Zweck reſtlos zu erfüllen. Der Landesverſiche⸗ rungsanſtalt Baden aber ſei Anerkennung und Dank geſagt, daß ſie mit dem Erwerb dieſer 4. eigenen Heilſtätte ſich einen weiteren Markſtein in der Erfüllung ihrer ſozialen Aufgaben geſetzt hat. k. Derkehr. 8 Der Seebäderdienſt des Norddeulſchen Lloyd, Bremen w nachdem die für die Beförderung von Abſtimmungsberechtigten nach Oſtpreußen benötigten Dampfer ihre Aufgabe erfüllt haben, in dieſen Tagen in vollem Umfange wieder aufgenommen. In die Linien Swinemünde—Zoppot—Danzig und umgekehrt wird am 24. Juli der Dampfer„Grüß Gott eingeſtellt. Zwiſchen Bremer⸗ haven—Helgoland und Norderney verkehrt vom 29. Juli ab der Salonſchnelldampfer„Najade“ nach feſtem Fahrplan, der bei den Vertretern des Norddeutſchen Lloyd unentgeltlich erhältlich iſt. NMeue Flugpoſtverbindung. Am 21. Juli iſt eine tã Flugpoſtverbindung zwiſchen Berlin und der Nordſeeinſel WBeng roog mit Zwiſchenlandung in Bremen eingerichtet worden. flug: ab Berlin.00 vorm., ab Bremen.15; Rückflug ab Wange⸗ roog 11.00 vorm., ab Bremen 12.30. Fahrzeit Berlin—Bremen 3 Stunden, Bremen—Wangeroog 1 Stunde. Bäder und Sommerfriſchen. . Bad Brückenau. Die frühere Kronprinzeſſin iſt zu mehrwöchigem Kuraufenthalt im bayeriſchen Mineralbad Brückenau eingetroffen und hat in den ſtaatl. Kurhäuſern Wohnung genommen. Neuetz Leben in DeutſchSüdtirol! Im Schlern und Roſengartengebiet hat man, wie im Heft 8 der„Deutſchen ee(Bergverlag München 48) mitge⸗ teilt wird, für die kommende ommerzeit umfaſſende Vorkehrungen getroffen. Außer den Hotels im Karerſeegebiete iſt auch das Hotel Weißlahnbad am Eingange des Tſchamintales eröffnet worden. Schlernhaus und Sellajochhaus des Bozner Alpenvereins ſind während der Sommermonate in gewohnter Weiſe bewirtſchaftet; auch die Grasleitenhütte, die dpe n Teil ausgeplündert wor⸗ den iſt, wird durch die Frau des Bergführers Wenter tet. Die Bewirt Kölnerhütte und der Vajolethütte ebenfalls vorgeſehen. Seiſeralmhaus, Frohnerhaus und be⸗ kannten Unterkunftshütten auf der Seiſeralp haben gleichfalls den Betrieb eröffnet Das du den mitgenommene nächſt dem Sellajoch hat der Beſitzer w rſtellen aſſen. Auf nach„Italien!“ Wer es nur immer kann! Auf nach ee unſeren lieben, alten deutſchen Freun⸗ den im vergewaltigken Südtirol, 14 man ſie nicht vergeſſen hat, ſie daran, deutſche Gäſte bei ſich zu ſehen, helft ihnen, daß ſie wirtſchaftlich durchhalten können! Wem der Geldbeutel knapp iſt, der kürze lieber ſeinen Drei n urlaub zu einem vierzehntägigen und fahre nach dem Süden. Die Einreiſe iſt nicht ſchwer gemacht! Selbſt unter voller Berückſich⸗ tigung des Valutaunterſchieds lebt man in Deutſch⸗Südtirol kaum viel teurer, ſicher aber viel beſſer als bei uns. Tore, Türe, Arme eh Herzen aber ſtehen dort drunten weit offen, euch aufzu⸗ men! Citeratur. Im maleriſchen Schwarzwald. Unter dieſem Titel iſt Nr. 4016 der Seipziger„Illuſtrierten 88 75(Verlag von J. J. Weber, Leipzig) erſchienen. ir finden in dem Heft, das ſih wieder durch eine auf ſeltener Höhe ſtehende typographiſche Ausführung auszeichnet, einen reichilluſtrierten Artikel über den Schwarzwald, der, von unſerm Mit⸗ arbeiter, Chefredakteur Max Bittrich, ſtammend, in der dem Frei⸗ burger Schriftſteller eigenen tieſſchürfenden Art einen genauen Einblick in die kulturgeſchichtliche Entwicklung des Schwarzwaldes und das Leben und Treiben ſeiner Bewohner gewährt. Von den Erzeugniſſen Schwarzwälder Meiſter der Holz⸗ und Bildkunſt nach Entwürfen des„Schnitzerfepp“ er⸗ zählt ein weiterer Artikel. Das Titelbild der dauernden Wert beſttzenden — 05 ſchmückt ein Schwarzwälder Paar in der charakteriſtiſchen Feſt⸗ tyacht. Schwarzwaldführer. Im Volksverlag für Wirtſchaft und Verkehr in Stuttgart iſt das 1. Bändchen des 8 bahr ahne Men en von Dr. G. v. Seydlitz ſoeben erſchienen. Es führt ohne Ueberhebung den Titel Quer durch den Schwarzwald“ und enthält nebſt allgemeinen Bemerkungen und Daten über das ganze Gebiet über fünfzig gutausge⸗ wählte Wandervorſchläge für ein⸗ bis dreitägige Strecken und als Haupt⸗ material die knapp, aber zuverläſſig ſtizierte Darſtellung von vierund⸗ zwanzig Wanderungen quer durch den e ee mit Einſchluß der drei bekannten Febee die als Weſtweg, Mittelweg und Oſtweg von Iie heim ausgehen. Dem Führer iſt eine große Ueberſichtskarte im Maßſtabe .200 000 beigeheftet, auf der die beliebteſten Wanderwege farbig hervor⸗ gehoben ſind, desgleichen die Zugangs⸗ und Verbindungswege.— + leichen Verlag iſt auch Freys Reliefkarte des S warzwalds bes gleichen gletan ac ege 15 abſt aln—5 6„Benützer durch peinliche Farbenabſtimmun deutl Höhen dem Benützer p F. 0 9 d übri beſitzt ſie dieſelben Vorzüge, wie die dem Ne eene Neee ee ee e —— ———————— 9——— ͤ—— — ——— — — ——— ——— Beſchreibung: innen geteert(verwittert), den hnen einds beeanle fecdhrredded dg döge bdbdbedb PPFP 5. Seſte. Nr. 322. Mannheimer General- Anzeiger.(Miffag⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Juli 1920. Handel und Industrie. Die Veranlagung zum Reichsnotopfer. Berlin, 22. Juli. Orahtb.) Für die Aufstellung der Steuererklärung zum Reichsnotopfer ist in weitem Umfange die Bewertung von Vermögensgegenständen notwendig, die unter den jetzigen Verhältnissen besonderen wertung von Grundbesitz uud Betriebsvermögen. Um den Steuerpflichtigen wie den Veranlagurgsbehörden An- haltspunkte für eine sachgemäße Bewertung dieser Ver- mögensgegenstände zu geben, wird zurzeit im Reichsfinanz- ministerium ein Erlaß und Richtlinien vorbereitet. Die Veröffentlichung dieser Richtlinien soll so rechtzeitig erfolgen, daß sie noch bei der Aufstellung der Steuererklärung innerhalb der vorgesehenen Frist berücksichtigt werden können. Börsenherichie. 8 Mannheimer Effektenbörse. Manmheim. 22. Juli. Auch heute blieben einzelne Industrie- Aktien höher gefragt. Wir erwähnen: Verein chem. Fabriken 310., Westeregeln 690., Rhein. Elektrizitäts-Aktien 148. 50 bez. und., Zuckerfabrik Frankenthal 360 G. und Zucker- fabrik Waghäusel 360 G. Dinglersche Maschinenfabrik-Aktien Singen zu 165% um. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 22. Juli. ODrahtb.) Die feste Haltung des Devisenmarktes gab auf die Gesamtstimmung einen Ausschlag. Auslandspapiere lagen durchweg höher, besonders waren Schantungbahn, Deutsch-Uebersee, Kolonialwerte erheblich höher Mekikanische Anleihen aller Gattungen zogen prozent- weise an. Unter den Montanpapieren, die eine unregelmäßige Tendenz zeigten, stiegen Lothringer Hütte 16/% auf 316%, dagegen gaben Buderus erneut 14% auf 290 nach. Elektrische Siemens-Halske verloren 16 auf 324, sonst blieb dieser Markt fest, Lahmeyer 201, Elektr. Voigt u. Haeffner 317. Industrie- papiere des Kassamarktes lagen fest. Chem. Mannheim 528 plus 6, Farbwerke Mülheim 256 plus 6, Maschinenf. Faber u. Schleicher 139 plus 7, Maschinenf. Moenus, 223, Maschinenf. Gritzner 369½2. Von Lokalpapieren notierten Gummiwarenf. Peter 284. Adlerwerke Kleyer 230, Sektkellerei Feist 323, Brauerei Binding 164, Brauerei Schöfferhof 120, Scheideanstalt 508, Metallbank 240, Nationalbank für Deutschland lebhafter, 150, nachbörslich 151. Im freien Verkehr Deutsche Petroleum 810, Heldburg 289, Kolonialanteile 3350, Mansfelder Kuxe 4½oo, schließen matter, 45350. 0 Meueste Drahtherichte. Zur Festsetzung der Eisenpreise. Düsseldorf, 22. Juli. ODDrahtb.) In der gestrigen Sitzung des Außenhandelsausschusses des Eisenwirt- schaftsbundes wurde die Neuregelung der für die Aus- Fuhr freizugebenden Menge vorgenommen, die noch der Zu- stimmung des Reichswirtschaftsministers bedarf. Zusammen- hängend damit wurde auch auf die Notwendigkeit der Neu- regelung der Inlandspreise hingewiesen. Der in der nächsten Woche tagende Inlandsausschuß wird sich mit dieser Frage beschäftigen und darüber zu beschließen haben. Die gestern durch die Presse gegangene Mitteilung, daß die Auslandspreise für Stabeisen beispielsweise um 100—150 1 nöher sein sollten als die Inlandspreise, beruht auf einer grund- losen Vermutung. Die Auslandspreise können nicht von dem Eisenwirtschaftsbund festgesetzt werden, sondern sie regeln sich von selbst nach den Weltmarktpreisen. — Schwierigkeiten begegnet. Dies gilt in erster Linie fär die Be- Berlin, 23. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Dividendenvor- schlag bei Thoerls Oelfabriken in Harburg beträgt 1 8% für 18 Monate gegen 12% für 1 Jahr. Berlin, 23. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Bayrische Handels- bank in München erhielt die staatliche Genehmigung für Aus- gabe von 20 Mill. 1 4iger Hypothekenpfand- brie fe, die zur Hälfte eine 70jährige bezw. 50jährige Umlaufs- krist baben werden. Wirtschafiliche Rundschau. Das Weinsteuerbuch. Interessenten aus Weinbau und Weinhandel haben wieder- holt auf die großen Schwierigkeiten hingewiesen, die ihnen die nach den Vorschriſten einerseits des Weingesetzes, anderseits des Weinsteuergesetzes erforderliche umständliche und zeit- raubende Buchführung verursache. Der Anregung, ein ein- heitliches Muster einzufähren, das sowohl die durch das Weingesetz wie auch die durch das Weinsteuergesetz ge- forderten Angaben aufzunehmen vermag, kann das Reichs- ministerium des Innern im Einvernehmen mit der Rcichsfinanz- verwaltung nicht entsprechen, da es bei den gegenwär- tigen wirtschaftlichen Verhältnissen von einer Maßnahme ab- sehen möchte, welche die Beschaffung neuer Bücher notwendig machen, die vorhandenen entwerten würde. Tiefbau- und Kälteindustrie-.-G. vorm. Gebhardt u. König, Nordhausen. Nach dem Geschäftsbericht schließt die Gewinn- und Verlustrechnung ab mit einem Ueberschuß von 6 904 Mark gegenüber einem voriährigen Verlust von 543 928 Kf, wo- durch sich der auf neue Rechnung vorzutragende Verlust von 2 231 04 auf 2 224 70 M ermäßigt. Nach dem Bericht sind die im Vorjahr eingetretenen Schwierigkeiten in der all- gemeinen Wirtschaftslage auch im abgelaufenen Geschäftsjahr in Erscheinung getreten. Durch die andauernde feindliene Be- setzung des Hauptarbeitsgebietes auf dem linken Rheinufer waren besonders in den ersten Monaten des Berichtsjahres er- hebliche Hindernisse zu überwinden, die gleich dem Vorjahre empfindliche Störungen, in den Betrieben der Gesellschaft ver- ursachten. Trotzdem gelang es, befriedigende Fortschritte zu erzielen, wobei allerdings die bedeutend gestiegenen Betriebs- unkosten das Jahresergebnis ungünstig beeinflußten. Die Bank- vrbindungen haben sich gegenüber dem Vorjahre um 2 og4 889 Mark ermäßigt und betragen ausweislich der Bilanz 4057 963 Mark. Der Bericht schließt in der Annahme, daß die für die Firma so nachteilig gewesenen Einwirkungen des Weltkrieges in der Hauptsache überwunden sind. * Zum EKchlenabkommen von Spa. Den gestrigen Berliner Abendblättern zufolge werden der Reichskchlenrat und der Reichskohlenverband in gemeinsamer Stitzuns die durch das Abkommen von Spa geschaffene Lage erörtern. S. Nürnberger Lehensversicherungsbank.-G. in Nürn- berg. Die unter dem Vorsitz des Kommerzienrats Marlier ab gehaltene Generalversammlung, in der 1335 Stimmen vertreten Waren, setzte die Pividende, wie vorgeschlagen, wieder auf 10% kest. S. Fritz Neumever.-G. in Nürnberg. Die unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Wassermann-Bam- berg abgehaltene Generalversammlung. in der das gesamte Aktienkapital vertreten war, genehmigte die Regularien und setzte die Dividende auf 4% aus einem Reingewinn von 6357 9830 Mark fest. Der Direktor der Deutschen Bank, Dr. v. Stauß, wurde neu in den Kufsichtsrat gewählt. Deutsche Salz-Handelsbank G. m. b.., Bleicherode. Die Gründung dieser Fifmia, die aus der Salzabteilung der mit ihr liierten Kali-Handelsgesellschaft hervorgegangen ist und am 28. Juni 1920 handelsgerichtlich eingetragen ist, wird uns an- 2 gezeigt. Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung des Absatzes und der Absatz von Salzen aller Art, wie Speisesalz, Gewerbesalz, Viehsalz, Industriesalz, Fischsalz usw. Die neue Gesellschaft steht mit mehreren Salzbergwerken in Verbindung bezw. hat den Alleinverkauf deren Salzerzcugnisse über- nommen. Masghinenfabrik Grevenbroich.-G. In der gestern in Köln abgehaltenen Hauptversammlung vertraten 11 Aktionäre ein Aktienkapital von 1 127 o00. Der Abschluß wurde ge- nehmigt, Entlastung erteilt und die Dividende auf 18% fest- gesetzt. Rechtsanwalt Dr. Wurzel- Berlin wünschte Aus- kunft über ein Geschäft mit Amerika, das mit Verlust abge- schlossen habe und machte den Vorschlag, einen Herrn der Gruppe Steſfen- Berlin, die mehr als ein Drittel des Aktien- kapitals besitze, in den Aufsichtsrat zu wählen. Die Verwal- tung erwiderte, daß das Geschäft mit Amerika zu keinem Ver- lust geführt habe und schlug vor, als Vertreter des Schaaff- hausenschen Bankvereins Geheimrat Bürgers in den Aufsichts- rat zu wählen. Dieser Antrag der Verwaltung wurde mit 744 gegen 383 Stimmen angenommen. Dr. Wurzel erhob gegen die Wahl des Geheimrats Bürgers Einspruch zur Niederschrift des Notars. Der Antrag über die Erhéhung des Grundkapitals um 2 Mill. A wurde von der Verwaltung z urückgezogen, da die Gesellschaft über genügend flüssige Mittel verfüge. Schiffsverkehr. Laut Drahtbericht der Red Star Line, Antwerpen ist der Dampfer„Kroonland“ am 10. Juli von New- Vork abgefahren und am 21. Julb vormittags in Antwerpen an- gekommen. Waren und Märkfe. Jutemarkt. Die bengalische Landwirtschaftskammer hat nunmehr die Zahlen über die mit Jute angebaute Totalfläche wie folgt an- gegeben: 2 501 636 Acres dieses Jahr gegen 2 839 O0 in 1919, mithin ein Weniger von 337 364 Acres= 1296. Zufolge eines Telegramms aus Kalkutta stellt der Direktor der Land- wirtschaftskammer in seinem Bericht fest, daß die Ernteaus- sichten nicht so günstig sind als vergaugenes Jahr. Auch ist nur ein kleines Quantum Jute alter Ernte übrig geblieben. Kalkuliert auf derselben Basis wie letztes Jahr, das waren 3% Pallen per Acres, würde mit einem Totalergebnis von 7 800 oo Ballen zu rechnen sein. Mit Rücksicht auf die un- günstigen wirtschaftlichen Verhältnisse in Europa ist es außerordentlich schwer, den gegenwärtigen Juteverbrauch festzustellen. Derselbe dürfte sich unter Berücksichtigung des gegenwärtigen eingeschränkten Verbrauches für die Saison 1920%(Weltverbrauch) auf 9 Millionen Ballen stellen, näm- lich: Kalkutta-Spirnereien 5 500 Oo Ballen, Europàischer Kon- tingent 1 500 000 Ballen, Großbritannien 900 o Ballen. Ame- rika 700 000 Ballen, Indischer Lokalverbrauch 300 o00 Ballen, 7155 und andere Länder 100 oo0 Ballen, zusammen 9 000 o0 allen. Gurkenmarkt in Horchheim bei Worms. Der letzte Gurken- markt ant 21. Juli war stark befahren. Die Gurken waren kräftig und infolge des raschen Wachstums schön schlank. Bei anfangs schleppendem Geschäftsgang, während dem durch- schnittlich 2% für 100 Stück, wie sie der Stock liefert, ge- boten wurden, entwickelte sich später durch das Zugreifen be- nachbarter Stadtverwaltungen ein flottes Geschäft. Es wurden zuletzt.50.90 für 100 Stück bezahlt und damit die ge- samte Anſuhr geräumt.— Die Aussichten sind weiterhin günstig. Die hiesigen Einmachereien haben den Betrieb auf- genommen. Markttage sind Samstags und Mittwochs ab 125 Uhr nachmittags. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: J..: Dr. A. Pfab; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Teil: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. ſuae datensſälngen derNacthrpenes. Samstag, den 24. Juli gelten folgende Marken: I. Für die Verbraucher: 4 Brot: 750 Gramm die Brotmarke 1 der neuen; ſdeſen: 125 G Mk..25 die Fett 3 Speiſefett: ramm zu 28 e Fett⸗ — 18 der neuen Fettkarte in den Ver⸗ kaufsſtellen 401—700. 5 Speiſeöl: ½ Liter zu Mk..80 für die Kolonial⸗ warenmarke 29 in den Verkaufsſtellen 771—900. Fleiſchverſorgung betreffend. 2 Bei der diesmaligen Ausgabe der Lebens.⸗ mittelkarten ſind noch einmal Fleiſchkarten mit ver⸗ ſchickt worden, weil der Verſand ſchon vorbereitet EIporicuren und Auswanderern ernpferleri ir umnsere Spezielverkebre Dach Triest u. Lenba— tansit Hibladungen direkter Wagen ſllannbeim— obige Seehäfen. ummunnu war, als die Aufhebung der Fleiſchbewirtſchaftung fiel ein Umschlag an Oesterreichischer uder Schwelzer Grenze. Baden bekannt gegeben wurde. Die Fleiſchkarten ſind bei den Metzgern ab⸗ ſtempeln zu laſſen, obwohl die Rationierung auf⸗ ehoben ſt, damit die gleichmäßige Verteilung des iehes an die Metzger noch überwacht werden kann. lI. Für die Verkaufsſtellen: Zur Abgabe ſind bereit: Internationale Transpofte Seb. Boser's x Mannbeim Telephon 729 und 3931. 81¹⁵ 65 Speiſefett: 125 Gramm zu Mk..25 für die Ver⸗ ——. 701—1668 bei der Südd. Fettſchmelze im lachthof am Samstag, den 24. Juli, von —11 Uhr. Ausweis und Gefäße mitbringen. Die Verteilungsliſten für den am 1. Auguſt 20 21 Wöeeehunhgduneponapdededdedandgemee fälligen* werden am 24. d. M. einſchließlich abgeſchloſſen und können Beſtellabſchnitte, die nach dieſem Tage bei uns zur Ablieferung gelangen, für die Verkaufsſtellen nicht belieſert werden. Städtiſches Lebensmittelamt. C 2, 16/18. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1901. 96 Die Verwaltung. Petroleum. Gegen Abtrennung der Marken 30—33 der gelben Karte je ½ Liter 2 Liter Petroleum; egen Abtrennung der Marke Nr. 12 der grauen Karte. Liter oder eine Kerze, ſoweit Vorrat reicht und ſolche bei der vorjährigen Herbſtvertei⸗ lung von den Bezugsberechtigten nicht abgenommen wurden in den durch Bekanntmachungen bezeich⸗ neten Verkaufsſtellen. Die vorhergehenden Marken⸗ nummern ſind verfallen. 114 In der Nacht vom 20./ 1. Juli wurde am Rheinkai von unſerem Kahn Mathias Stinnes 35 ein Flieger Sestonhlen. „ Estol.-G. Margarine- und Speisefettfabrik Tafel-, Schmelz- u. Pflanzenbutter- Mannheim Telephon. 1351 und 66771 liefert ab 1. August Margarine — — Gezeichnet: mit M. St. u. R. Ratte hinten. ee deee daſe n TIiLareiten Kette. 8668 1/0 Bl. eun Ppaeuon Jyn 00 tadellos erhaltene Maſchine, erſtkl. Lederpolſterung, Zweckdienliche Angaben bitte an mein fülr Wiederverkäufer u. Wirte! Aöltz. Jorpedokäösserle echt Lederp. Büro Mathias Stinnes zu richten. 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Großmutter Frau Doromea Beuler acn. nann im Alter von 83 Jahren, wohlversehen mit den heilig. Sterbe- sakramenten. MANNHEIM(S 2, 20), 22. Juli 1920. Die trauernden Hinterbliebenen: Famllie Nalmunei Zeuter. Die Beerdigung findet am Samstag, den 24. Juli 1920, nachmittags 2 Uhr statt. Todes-Anzeige. Am Mittwoch, den 21. Juli, nackmittags 1½ Uhr, ver- starb nack langer Rrankheit rrau Dorothea Beuter im Alter von 83 Jahren. Die Verblichene war seit 30 Jahren in unserem Unter- nehmen als Zeitungsträgerin beschäftigt und zeichnete sich durch Fleiss, Pflichttreue und Zuverlässigkeit aus. Wir — der Dahingeschiedenen ein ehrendes Andenken be- wahren. MAMNHEIM, den 23. Juli 1920. Dmndkerei Ux. Raas,, Mannbeimer dGeneral-Anreiger, G. Mm. b. l. liefert schnell Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 23 Billige Schune! rpune nerren sucie 190.— scpprse nerrensnctel 150.— 15.— SchwarzeDamen-Halbschuh Jedes Daar und jeae xummer. 708 RosschevreauKẽK“ Falide Ware mit la. 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Nach Italien führt uns der zweite Teil: Lucrezia Borgia, die schönle Giftmis cherin, steht vor uns,. Eitersucht, Haß und Rache, sind die Trieb- ſedern der Handlung. Am realistischsten wirkt der Ab- Sehluß. Alle Akte sind voll dramatischen Lebens und nicht ohne Nervenspannung zu Der lustige Teil: Ilcbestranil 1 Köstliche Naeenen in 2 1 gi Heute und folgende Tage 25 Gber ln beiden Theatern lr Das grögte und wuchtigste Tendenz-Filmwerk der Gegenwart Das Tagesgespräch aller Großstädte Tötet nicht mehr 8 Eln g von Fae Wirkung Film Dieser Film erregte das gewaltigste Interesse bei Fllm Behörden u. all.Bevölkerungskreisen Deuischlands Regie: Lupu Pick.— In den Hauptrollen: lohannes Riemann und Edith Poska Ausserdem: schönes Beiprogramm. — — —— idsdl dae ebe d fec An-Bayeuthal 8 Gsgründet 1868 Aer trinken will braucht, tadelloserh. M. 393500 4 FTCCCCTCTCCTTTT 720 eee eeee ihri ieereeeeeee F 2 ee wenstube lbleillolbsiemel. 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