en ee Freitag, 23. Juli Abend⸗Ausgabe. eiſe: In Mannheim u. ee einſchl. M..50 für Dringerlohn aeenne ohne Poſtgebühren. Eing. mern 20 . jebühr M..—. Poſtbezug vlerteljährl. M. 22. Rum . t wigerrnflch 75 ⸗Konto Nr. 17590 Karlaruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshaſen a. Rh.— Reckarſtadt: Waldhofſtr. 8. Schwetzingerſtadt: Repplerſtr. 42. Draht⸗Adreffe: Generalanzeiger Mannheim. Geſchäfts⸗Rebenſteſten in Mannheim: Lindenhof: Gontardſtr. 4 Fernſprecher Nr. 7940—7040. u. Einziehungs⸗ 370 lle Preiſe Badiſche Nrueſie Nüthrichien deulſche Neutralitäl. Vorſtellungen des deulſchen Geſandten wegen der Oſtgefahren ABerlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der deutſche Geſchäftsträger Dr. Mayer hat geſtern Mille⸗ rand einen Beſuch abgeſtattet. Er lenkte die Aufmerkſamkeit auf die Gefahr, in die Deutſchland durch den Vormarſch der ruſſiſchen Truppen geraten würde. Miniſterpräſident Mille⸗ rand hat Herrn Dr. Mayer geantwortet, daß die Alliierten Kommiſſionen nach Polen ſchicken und daß er ſich über die Lage nicht eher ausſprechen könne, bevor er nicht einen Be⸗ richt dieſer Kommiſſion in den Händen habe. * Anläßlich der parlamentariſchen Verhandlungen über die Ergebniſſe der Konferenz in Spa iſt die Aeußerung gefallen, daß die Weltlage ſich in beängſtigend über⸗ ſtürzender Entwicklung befinde. Man wiſſe nicht, was in 3 oder 6 Monaten ſich alles ereignen werde. Dieſer Ausſpruch erſcheint um ſo bemerkenswerer angeſichts der Vorgänge im Oſten insbeſondere auf dem polniſchen Kriegsſchauplatz. In dem Punkte waren ſich Engländer und Franzoſen ſtets einig geweſen, daß in Rückſicht auf die Schwierigkeiten im Oſten es vor allem nötig ſei, Deutſchland als militäriſchen Machtfaktor auszuſchalten. Hieraus erklärt ſich die Unnachgiebigkeit in der Abrüſtungsfrage und der Auslieferung und Vernichtung von Kriegsmaterial. Dar⸗ über hinaus war das weitere Ziel, Deutſchland mit der Er⸗ füllung des Friedensvertrages zu beſchäftigen und nie⸗ derzuhalten, die Schwierigkeit der Löſung dieſer Pro⸗ bleme bei gegenſeitigem innerem Hader und deutſcher Selbſt⸗ zerfleiſchung bietet die Garantie, daß Deutſchland im Ge⸗ triebe der neuen Weltpolitik nicht von Bedeutung wird. Ob dieſe Rechnung der Entente richtig iſt, mag dahingeſtellt blei⸗ ben. Eines aber muß feſtgehalten werden: Wir haben nicht die Macht, ſie zudurchkreuzen. Es iſt daber ein Spiel mit dieſem Gedanken, wie er jetzt im Zuſammenhang mit den öſtlichen Ereigniſſen in vielen Köpfen ſpuckt, verderblich: Eine ſolche Politik ohne Macht zu verſuchen, wäre ein Wahn, iſt eine glatte Unmöglichkeit. Ihre Befürworter haben ſich für die Unmöglichkeit bei denen zu bedanken, die das Heil in Völkerbund, Völkerverſöhnung, Ohnmacht und völliger Ent⸗ militariſierung Deutſchlands ſahen. Dieſe Situation hat aber noch eine zweite Seite. Es kann nicht allein an eine Verteidigung gegen Weſten niemals mehr gedacht werden, ſondern auch die andere Seite Deutſchlands, die Oſtſeite entbehrt jeden Schutzes gegen Angriffe. Wir ſind chier gleichfalls zu völliger Paſſtvität und Wehrloſigkeit ver⸗ urteilt. Dabei wächſt die Gefahr vom Oſten immer mehr. Unſere notwendige Paſſivität hat ihren Niederſchlag gefunden in der Neutralitätserklärung Deutſch⸗ land«s in dem ruſſiſch⸗polniſchen Krieg. Sie gipfelt in einem Beiſeiteſtehen in dieſem Kampfe, wobei wir keinesfalls be⸗ reit ſind, eine Unterſtützung Polens durch die Entente im Wege der Geſtattung des Truppendurchmarſches zu dulden. Dieſe Haltung der deutſchen Regierung iſt vorläufig der einzig gegebene mögliche Standpunkt. Für Deutſchland iſt nach wie vor die größte Gefahr, daß der Siegeszug des ruſſi⸗ ſchen Bolſchewismus nicht an den deutſchen Grenzen Halt macht, ſondern Deutſchland mit erfaßt und unſere Kultur, unſere Wirtſchaft in dieſen Strudel hineingeriſſen und davon vernichtet wird. Es iſt ſchmerzlich, daß in Anbetracht der Not und ſchweren Ouälereien von Seiten der Entente dieſe Gefahr nicht immer erkannt und dementſprechend gehandelt wird. Wiſſen wir doch, daß der geſamte Linksradikalismus auf den Augenblick wartet, wo ihre Welterlöſungsbot⸗ ſchaft von der Verwirklichung des Kommunismus auf bolſchewiſtiſcher Grundlage in Szene geſetzt wer⸗ den ſoll. Wenn es noch eines Beweiſes bedürfte, daß das Ziel kein anderes iſt als Verwirklichung des Bolſchewismus, ſo zeigen die Worte der Roten Fahne zu der deutſchen Neu⸗ tralitätserklärung offen und ungeſchminkt, worum es ſich dreht, wenn ſie ſagt: „Wenn ſich Ebert hier gegen die Unterſtützung des weiß⸗ gardiſtiſchen Polens durch die deutſche Konterrevolution wen⸗ det, ſo kann man dagegen nichts einwenden. Es iſt nur zu bezweifeln, ob gerade Ebert die Macht hat, dies zu verhin⸗ dern. Aber der Ukas Eberts hat noch eine andere Seite. Unter der ſcheinheiligen Maske der Neutralität führt er einen Schlag ins Geſicht der revolutionären deut⸗ ſchen Arbeiterſchaft. Das deutſche Proletariat bekun⸗ det, indem es ſeine Sympathie für Sowjetrußland ausdrückt und dieſes, wenn möglich, unterſtützt, ſeine internatio⸗ nale Solidarität, ſein Bekenntnis zur Welt⸗ revolution! Und dies wird es ſich durch keine Ukaſe Eberts nehmen laſſen.“ Die 995 iſt groß. Ein bolſchewiſtiſches ſieg⸗ reiches Rußland iſt für Deutſchland nie und nimmer ein Nachbar, mit dem es ſich verſtändigen kann. Darüber dürfen die Schönfärbereien von Kopp in Berlin, der gleichfalls alle Verſtändigungs⸗ und Sympathieregiſter zieht, nicht hinweg⸗ täuſchen. Damit ergeben ſich aber Pflichten zur Durchfüh⸗ rung der Neutralität. Jeder Verſuch des inneren Aufſtandes zugunſten der Bolſchewiſten muß unter⸗ drückt werden. Die Verbindung der deutſchen Radikalen mit den ruſſiſchen Bolſchewiſten wäre der Anfang des deut⸗ ſchen Untergangs. Heute ſehen wir nur das Vordringen der ruſſiſchen Sow⸗ let⸗Armeen. Die Diſziplin, die Tatſache der gewaltigen Siege legt den Schluß nahe, daß das alte ruſſiſche Offtzierkorps die Seele der militäriſchen Aktion iſt. Ihr ſind wahrſcheinlich die Erfolge zu verdanken. Wir kennen nicht den Geiſt der ruſſi⸗ ſchen Heere. Es wird beeunen, er habe einen ſtarken na⸗ tionalen Einſchlag. Nationalismus und Bolſchewismus verhalten ſich aber wie Feuer und Waſſer. Eine Richtung wird den Sieg davontragen. Zweite Aufgabe unſerer Reu⸗ Inlitätspolitit wird es ſomit ſein müſſen, dieſe Entwicklung — zu verfolgen. Einem Rußland, das den Volſchewismus über⸗ windet, ablegt und von ſich geworfen hat, wird Deutſch⸗ land völlig anders gegenübertreten können, als einem bol⸗ ſchewiſtiſchen Rußland. Mobiliſation für die Polenhilfe. Paris, 23. Juli.(WB.) Havas meldet: Die ſchnelle Veränderung der Lage an der polniſchen Front hat das fran · zöſiſche Miniſterium beſtimmt, in Uebereinſtimmung mit den anderen Alliierten die friegsbereitſchaft eines Teiles des franzöſiſchen Heeres auszuſprechen.— Der Beſchluß des Oberſten Rates in der militäriſchen Anterſtützung Polens lau⸗ ket auf die Mobiliſierung von 16 Diviſionen für Polen. Die erſten Transporte ſlehen bereits laut„Temps“ vor ihrem Abmarſch. London, 23. Juli.(BB.) Der Kriegsminiſter verfügte die Einberufung der Mannſchaften für das 1. und. 2. Territorialarmeekorps. Die Polen erneut geworfen. Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Warſchau wird gemeldet: Die Lage an der polni ſch⸗ ruſſiſchen Front verſchlechtert ſich dauernd. Die polniſchen Truppen, die ſich zwiſchen Auguſtowo und Suwalki zu neuem Widerſtand konzentriert hatten, ſind durch neuauf⸗ geſtellte ruſſiſche Formationen überrannt worden. Bei Grodno gelang es ruſſiſcher Kavallerie, in die Flanke der pol⸗ niſchen Verteidiger zu gelangen und ſie zum Rückzug über den Njemen zu veranlaſſen. Die Räumung Warſchaus im Gange. Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) „Chicago Tribune“ erklärt, daß die Räumung War⸗ ſchaus durch die Zivilbevölkerung bereits begonnen hat. Die fremden Miſſionen bereiten ſich ebenfalls vor, die Stadt zu verlaſſen. Die amerikan'ſche Miſſion erwartet in Danzig einen Dampfer. der ſie nach den Vereinigten Staaten zurück⸗ bringen ſoll. Wer führt die Bolſchewiſtenarmeen? Berlin, 23. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Aus Wien wird gemeldet, daß der öſterreichiſche General Kusmanek, der die Feſtung Przemyſl verteidigte, Kommandant der ruſſiſchen 12. Armee geworden ſei, die jetzt gegen Lemberg marſchiert. Widerffände gegen Kriegshilfe für Polen. Danzig, 23. Juli.(W..) Die Danziger Zeitung meldet, daß geſtern morgen im Hafen von Neufahrwaſſer ein polniſcher Dampfer mit Kriegsmaterial für Polen eingetroffen iſt, den die Hafenarbeiter nachmittags entladen ſollten. Da die Hafen⸗ arbeiter ſich indes weigerten, dieſe Arbeit auszuführen, bemühte ſich der polniſche Vertreter um die Vermittelung des britiſchen und deutſchen Transportarbeiterverbandes. Er begab ſich mit den Füh⸗ rern der Organiſationen nach Neufahrwaſſer; doch kam eine Eini⸗ gung nicht zuſtande, da die Arbeiter drohten, die geſamte Hafen⸗ arbeit zum Stillſtand zu bringen, falls Arbeitsfreiwillige dieſe Ar⸗ beit aufnehmen ſollten. Die Organiſationsvertreter ſtellten darauf ihre Vermittelungstätigkeit ein. Bela Khun wird in deutſchland iuterniert. JBerlin, 23. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Angelegenheit Bela Khuns und des öſterreichiſchen Kriegsgefangenentransportes wird, wie wir hören, wohl in der Weiſe erledigt werden, daß man die ruſſiſchen Kriegs⸗ gefangenen in ihre Heimat abtransportieren, Bela Khun und die anderen ungariſchen Kommuniſten, die bei der Gelegenheit ſo zu ſagen mit nach Rußland verſchoben werden ſollten, zunüchſt in Deutſchland internieren wird. Dann wird, ſo nimmt man an, von der ungariſchen Re⸗ gierung das Auslieferungsbegehren geſtellt werden, dem aber nicht ſtattgegeben werden dürfte, da die deutſche Regierung auf dem Standpunkt ſteht, daß die Ver⸗ brechen, die Bela Khun ſich hat zu Schulden kommen laſſen, politiſchen Charakter haben oder zum mindeſten im Zuſam⸗ menhang mit politiſchen Ereigniſſen begangen wurden. Ne Bewegung in Irland. Der Kampf um die iriſche Republik. London, 23. Juli.(W..) Lloyd George empfing geſtern nachmittag eine Abordnung, die ihm die vom Gewerkſchafts⸗ ausſchuß bezüglich Irlands gefaßte Entſchließung unter⸗ breiten ſollte. Lloyd George drückte ſeine Bereitwilligkeit aus, Irland als Glied des engliſchen Reiches jede Regierungsform zu geben, die für die Geſamtheit des Volkes annehmbar ſei. Er verlangte aber die Zuſicherung, daß die Homerule auch im Süden und Weſten angenommen werde. London, 23. Juli.(W..) Unterhaus. In der geſtrigen Sitzung brachte bei der Erörterung der Lage in Irland der Headie von Irland einen Geſetzentwurf ein, wodurch im Hinblick auf den Zuſammenbruch der orden ichen Gerichts⸗ höfe in Irland ein außerordentlicher Gerichtshof 81 Aburteilung aller Verbrechen errichtet werden ſoll. reenwood bat um die einmütige Annahme des Antrages durch das Haus, indem er ſagte, die Lage in Irland iſt ſchlimm und wird vielleicht noch ſchlimmer werden. Man muß ſich auf einen bitteren Abſchnitt in der iriſchen Geſchichte gefaßt machen. Es wird ein entſchloſſener und organiſierter Verſuch gemacht, durch das Mittel des Mordes und der Einſchüchterung die Iriſche Republik zu errichten. Dieſer Verſuch wird nicht ohne Kampf aufgegeben werden. Er könne aber zu Fall ge⸗ bracht werden, durch den vereinigten Widerſtand gegen ſolche wilden Methoden. Neue ZJuſammenſtöße mit den Sinnfeinern. London, 23. Juli.(WB.) Nach den ergänzenden Be⸗ richten über die geſtrigen Zuſammenſtöße zwiſchen Unioniſten und Sinnfeinern in Belfaſt haben die Zuſammenſtöße bis zum ſpäten Abend ſtattgefunden. pen mußten an verſchie⸗ Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 200% Nachl., Rekl. 8Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8¼ f. d. Abendbl. nachm. 21 ů i an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. Föhere Gebas Sg u. dgl., Betriebsſtörxungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. denen Orten einſchreiten und von der Waffe Gebrauch 0 und es ſind zahlreiche Tote und Verwundete zu be⸗ agen. London, 28. Juli.(WB.) In Belfa ſt begannen geſtern abend neue Unruhen wobei ein Mann erſchoſſen und ein an⸗ derer lebensgefährlich verletzt wurde. Die Ernährungsfrage. Beratungen mit den Bergarbeitern. „Berlin, 23. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichsernährungsminiſterium iſt heute vormittag die ange⸗ kündigte Beratung mit den Bergarbeitern zur Herbeiführung einer beſſeren Ernährungsweiſe eröffnet worden. Die Bergbauintereſſenten, ſowohl Arbeit⸗ geber wie Arbeitnehmer, ſind zahlreich erſchienen. Von her⸗ vorragenden Perſönlichkeiten des Bergbaues ſind u. a. anwe⸗ ſend: Stinnes, Hué, Imbuſch, Sachſe uſw. Nach kurzen ein⸗ leitenden Worten des Miniſters Hermes wurde ſogleich in die Veratung eingetreten, die ſich zunächft mit der Frage der Ver⸗ beſſerung des Brotes und reichlicherer Beſchaffung von Fleiſchwaren befaßt. Die Beratung ſoll heute zu Ende geführt werden, damit ſofort mit der praktiſchen Ausfüh⸗ rung begonnen werden könne. Maßnahmen gegen unerwünſchle Einwanderung. Berlin, 22. Juli. Gegen die Einwanderung uner⸗ wünſchter Elemente aus dem Oſten hat die preu⸗ ßiſche Regierung endlich Abwehrmaßnahmen ergriffen. So iſt eine Paßkontrolle ſowohl an der oſtpreußiſchen wie an der polniſchen Grenze eingerichtet worden. Leider'kann dieſe Kontrolle nicht genügend ſcharf gehandhabt werden, weil ein Abſperren der ganzen polniſchen Grenze unmöglich iſt. Die Polizeiverwaltungen Preußens ſind angewieſen worden, ge⸗ naue Kontrolle über die Zuwanderung anzuſtellen. Ein Abſchieben der Oſtjuden iſt bei den augenblicklichen Ver⸗ hältniſſen angeblich unmöglich, denn Polen und Litauen nehmn dieſe Leute nicht an, namentlich keine ruſſiſchen Staatsangehörigen. Gegen die ſchwarze Schmach. Neues Verbrechen der Schwarzen Berlin, 23. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) In Trier hat ſich eine neue Miſſetat von ſchwarzen Be⸗ ſatzungstruppen zugetragen. Ein marokkaniſcher Burſche eines franzöſiſchen Hauptmannes, der bei einer Frau im Quartier lag, beging an deren Knaben das Verbrechen der Päderaſtie. Den franzöſiſchen Militärbehörden und der Interalliierten Kommiſſion wurde von dieſem Vorfall Mit⸗ teilung gemacht, jedoch iſt von einer Beſtrafung des Tä⸗ ters noch nichts bekannt geworden. Poſen und Polentum. In der letzten Zeit iſt die Welt Zeuge geweſen von dem prächtigen Bekenntnis der Oſt⸗ und Weſtpreußen zum Deutſch⸗ tum. Nur Habgier und Länderhunger der Polen hatte die Entente zur Abſtimmungsklauſel bringen können. Man rech⸗ nete in Oſtpreußen mit etwa 81 000 Seelen polniſcher und etwa 276 000 Seelen mit fremder, meiſt maſuriſcher(polniſch⸗ ähnlicher) Mutterſprache, die ſich ſofort dem neuen Polen an⸗ ſchließen würden, ferner neben dieſem Sechſtel der ganzen Bevölkerung auf ihren Abſtimmungseinfluß und die Links⸗ parteien. Sie haben ſich verrechnet. Die angeſtammte Liebe der oſtpreußiſchen Lande zu Preußen und Deutſchland iſt nicht eine Sage, ſondern Wirklichkeit. Ein beſonders trauriges Kapitel des Verſailler Schmach⸗ friedens iſt die gewaltſame Ablöſung der deutſchen Siedlungs⸗ provinz Poſen. Sie iſt nach der Jronie des Schickſals ge⸗ rade dem Reiche ausgeliefert, das von unſeren Machthabern bei ſeiner Schaffung als Bollwerk gegen das ländergierige Rußland gedacht war. Unſere Machthaber verkannten die heraufbeſchworene Polengefahr. Sie wollten Lehrmeiſterin der Geſchichte werden. Der abgeſchoſſene Pfeil aber kehret ſich zurück und trifft den Schützen. Welchen unermeßlichen Verluſt wir mit dieſer Provinz er⸗ leiden, nicht nur in kultureller, ſondern auch in wirtſchaftlicher Hinſicht, erhellt aus nachſtehenden Gegenüberſtellungen. Poſen iſt mit 28 990,5 Okm. faſt doppelt ſo groß wie Baden. Von etwa 2 100 000 Einwohnern im Jahre 1911 (ähnlich Baden) ſind etwa 647 000 Evangeliſche, etwa 1400 000 Katholiſche und der Reſt Juden. Rund 60 Prozen der geſamten Bevölkerung Poſens iſt polniſcher Zunge. Es wurden erzeugt: in Prov. Poſen Prov. Pommern Oſtpreußen (21 000 AEm)(30 000 qkm)(37 O00 qkm Roggen.. 1175 520 779 540 782 100 Weizen. 179 214 156 554 175 926 Gerſte... 292 715 108 547 187 680 560 050 654 746 artoffeln.. 2 779 629 2828 902 2601 542 daneben noch große Mengen Futtermittel. Dabei iſt zu be achten, daß der Boden noch bei weitem nicht voll ausgenutz wird, da er zumeiſt in großagrariſcher Form bewirtſchafte: wird. Außerdem ſind vorſtehende Zahlen ſoweit ich orientiert bin, viel zu niedrig gegrifſen, da ſie auf Schätzung beruhen, die Güter jedoch in der Mehrzahl aus der bekannten Steuer⸗ ſcheu bedeutend niedrigere Zahlen bei Aufſtellung der Ernte⸗ ſtatiſtiken angegeben haben. Bedeutend iſt der Zuckerrübenbau auf dem kujawiſchen Landſtrich(Hohenſalza). In 20 Zuckerfabriken wurden in der Kampagne 10/11 3 032 828 Dz. Rohzucker und 200 339 Dz. Verbrauchszucker hergeſtellt. Poſen, das früher andere Ge⸗ biete mit Salz verſorgt hat, muß heute von der deutſchen Regierung mit Salz verſorgt werden, da die Polen die Sa⸗ linen verſauſen ließen— Polenwirtſchaft!— Letztere findet ſich aber nur in ausgeſprochen polniſchen Gegenden, die ſonderbar friedlich neben oder inmitten rein deutſchen Gebieten ſich varfinden und pon dieſen ſchon äußere 2. Selle. Nr. 323. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 23. Juli 1920. lich erkennbar ſind. Selten finden wir den Polen als Klein⸗ bauern. Hier finden wir typiſch arm und reich vertreten. Der Pole iſt entweder Arbeiter(Robotnik) oder Herr(Panje). Ein ſogenannter Mittelſtand iſt auf dem Lande ſelten zu finden. Tief eingewurzelt iſt dem Polen Liebe zu ihrer polniſchen Nationalität und Religiöſität. Die katholiſche Geiſtlichkeit iſt beherrſchender Machtfaktor. Die von ihr geſäte politiſche aat unter dem Deckmantel der Religion hat bereits in Frie⸗ denszeiten der deutſchen Regierung ſchwer Abbruch getan. Hier kennt man nur Deutſche, Polen und Juden. Alles rat niederlegen, da er ſich ganz der Reichspolitik zu widmen gedenkt. Für dieſen Staatsratsſitz in der Regierung hätte die demokrtaiſche Partei einen Nachfolger zu nennen. Neue Geſetzentwürfe und Eingänge im Landlag. X* Karlsruhe, 23. Juli. Dem Landtag ſind in ſeiner geſtrigen Sitzung mehrere Geſetzentwürfe überreicht worden. darunter ein ſolcher über die Haltung der Zuchtfarren, Zuchteber und Zuchtböcke, ein weiterer über die Aenderung des Dienſtreiſe⸗ und Umzugkoſten⸗ geſetzes und ein ſolcher über die Bezüge der Ruhegehaltsempfänger und Hinterbliebenen; ein andererGGeſetzentwurf hat die Verlegung des und weiblichen Geſchlechts, z. B. Angeſtellte, Familienangehörige wahlberechtigt ſind, daß aber nur Perſonen gewählt werden können, die in Baden mindeſtens ein Jahr lang in der Landwirtſchaft tätig ſind. heſſen. Aus dem heſſiſchen Landlag. Ile. Darmftadt, 22. Juli. Der Landtag 1 zu einer Sommertagung zuſammengetreten, deren Dauer auf etwa 14 Tage veranſchlagt wird. Erſter Gegenſtand der Tagesordnung iſt der Etat. Einleitend führte Rechnungsjahrs der Kreisverbände und ihren Aufwand im Jahre Finanzminiſter Henrich aus: Der Etat ſchließt mit 270 Millionen was katholiſch iſt, iſt damit in der Volksmeinung auch polniſch. 1920 Gegenftand. Des Ferneren ſind dem Lendieg ae Mark gegen 76 Migionen Mark im Jahre 1914. Es iſt ein Fehl⸗ 2 Es gibt keine Trennung zwiſchen Katholiken und Polen. Dieſe dene Geſuche zugegangen, darunter eines der Beamten der Landes- betrag ven 35 Mill.„ vorhanden, der aus Anleigen gedeckt Val Meinung wird von der katholiſchen Geiſtlichkeit tatkräftig un⸗ verſicherungsanſtalt Baden und des bad. Amtsreviſorenverein betr. werden muß. Die Beſoldungsreform allein erfordert 80 Mill. 4, für Ger terſtützt und für ihre polniſchen Zwecke ausgebeutet. Sie iſt Einreihung in die neue Beſoldungsordnung. Ein Geſuch der die volle Deckung noch nicht vorhanden iſt. Mit Rückſicht auf das N es allein, die den polniſchen Fanatismus geſchürt hat. Unſere Landesvereinigung bad. Lehramtspraktikanten behandelt die Erhö⸗ Kohlenabkommen in Spa ſoll die Brennholzrationierung in Heſſen Auc Regierung hatte leider nicht Mittel und Wege gefunden, die⸗ hung der Zahl der planmäßigen(etatm.) Stellen für dieſe Beamte. aufrecht erhalten werden. Das Landestheater(frühere Hoftheater) war ſem Fanatismus wirkſam zu begegnen. Die angewendeten Ferner hat der Verein badiſcher höherer Beamter der inneren zinen Zuſchuß don 1 390000„, Die fnanzielle Lage des Nir Mitte baben ſich zum Teil als unzureichend, zum Teil als Staatsverwaltung ein Geſuch um Gewährung einer Vergütung für Landes ſei nicht gerade ſchlecht Wäre die VBeſoldungsreform nicht die 5ölli lt 3 5 3 f die Geſchäftsleitung der Kommunalverbände an die Amtsvorſtände ſo hätte Heſſen uuch einen Ueberſchuß gehabt.— Ddie das völlig verfehlt erwieſen. ſoder deren Stellvertreter eingereicht. usſprache wird durch die Regierungsparteien eröffnet. Für die frel Angeſichts des Zuſammenbruchs von Polen muſſen wir Mehrheitsſozialiſten ſpricht Abg. Kaut, der auf das Dittat von Spa mit der verloren gegangenen Provinz Poſen erneute Aufmerkſam⸗ Schweizeriſche Grenzſchützler. 1 Daran ſind natürlich nur die alten Gewalten ſchuld. Leb⸗ in aft kritiſiert er die Langſamkeit, in der das Schulgeſetz fortſchreitet. „ Büchner(Dem.) gibt die Niederlage ſeiner Partei bei den Wahlen B. Konſtanz, 22. Juli. Die ſchweizeriſchen Grenzzeitungen ———— —ů— ——— ——— — —— die im alten deutſchen Mutterland unterſtützt werden müſſen, insbeſonders dann, wenn Rußland ſich ſeine ehemaligen Ge⸗ bietsteile von Polen wieder zurückerobern ſollte. Slaalliche Uebernahme von Erziehungsanſtalken. Das Juſtizminiſterium hat, wie bereits kurz mitgeteilt, eine Denkſchrift über die Uebernahme der Erziehungsanſtalten in Hüfingen, Weingarten und Sinsheim a. E. durch den Staat dem Landtage vorgelegt. Dieſer Denkſchrift entnehmen wir: Im Jahre 1836 wurde in Baden der Verein zur Rettung ſittlich verwahrloſter Kinder gegründet. Aufgabe des Vereins war für Beſſerung und Er⸗ ziehung der ſittlich verwahrloſten ſchulpflichtigen Kinder zu ſorgen und ſie entweder in geeigneten Familien oder in beſonderen Rettungshäu⸗ ſern unterzubringen. Im Laufe der Jahre erwarb der Verein die Rettungshäuſer in Hüfingen, Weingarten und Sinsheim a..; er benützte ſie zur Aufnahme von Knaben. Die Leitung der Anſtalten legte er in die Hände von Pflegevätern, die den Kreiſen der Volks⸗ ſchullehrer entnommen wurden. Aufgabe des Pflegevaters war es, die Zöglinge zu erziehen und gegen eine ihm vom Verein gewährte Entſchädigung, die zuletzt 75 Pfg. für den Tag und Zögling betrug, zu verpflegen, ihnen Schulunterricht zu erteilen und ſie für das bür⸗ dte Leben durch eine Beſchäftigung in Haus und Wirtſchaft zu efähigen. Als Vergütung erhielt er neben dem bereits erwähnten Verpflegungsgeld für die Zöglinge den Gehalt eines Hauptlehrers und einen Nebengehalt; daneben hatte er Anſpruch auf freie Woh⸗ nung uſw. Was der Anſtaltsleiter am Verpflegungsgeld erübrigen konnte, war ebenſo wie der Ertrag der Zöglingsarbeit ſein Gewinn. Die Folge davon war, daß ſich ein Unternehmertum der Hausväter entwickelt hat, bei dem dieſe regelmäßig zu Vermögen gelangten, bei dem ſie aber auch in Verſuchung kamen, den Erzie⸗ hungszweck in den Hintergrund treten zu laſſen. Bei der Beſichti⸗ gung der Vereinsanſtalten im vorigen Jahre durch das Juſtizmini⸗ ſterium wurde der Eindruck gewonnen, daß die Beibehaltung dieſes Verfahrens nicht zu rechtfertigen ſei. Beſonders fielen unangenehm die Verhältniſſe in Hüfingen auf, der Eindruck bei der Beſichti⸗ ng der Anſtalten in Weingarten und Sinsheim a. E. war weſent⸗ ich günſtiger. Es wurden nun Verhandlungen mit dem Verein ge⸗ pflogen wegen Uebernahme der Anſtalten. Es hat ſich dabei ergeben, daß der Verein unter den heutigen Verhältniſſen nicht in der Lage iſt, die Anſtalten auf einer anderen Grundlage zu betreiben. Auf Grund der Beratungen wurde am 30. März ein Vertrag zwiſchen dem Verein zur Rettung ſittlich verwahrloſter Kinder und der Juſtiz⸗ verwaltung abgeſchloſſen, wonach der Verein an den badiſchen Fis⸗ kus die Anſtalten in Hüfingen, Weingarten und Sinsheim a. d. E. zum 1. April 1920 verkauft. Der Kaufpreis ſoll bis auf weiteres ge⸗ ſtundet werden: für den Kaufpreis ſollen zugunſten des Vereins Hypotheken eingetragen werden, für Hüfingen 150 000, für Sins⸗ heim a. E. 180 000„, für Weingarten 170 000. Die Anſtalt in Sinsheim wird vom Staate, die in Hüfingen vom Caritasverband und die in Weingarten vom Landesverein für innere Miſſion betrie⸗ ben werden. Baden. Beibehaltung der Staatsräte. e Karlsruhe, 23. Juli. Bei der bevorſtehenden Umbildung des badiſchen Kabinetts dürfte die Frage der Beibehaltung der wußten während der letzten Tage wiederholt von großenſparta⸗ kiſtiſchen Verſammlungen zu berichten, die ſich längs der ſchweizeriſchen Grenze(auch auf württembergiſchen und bayeriſchen Gebiet) bemerkbar machen würden. Dieſer Tage behandelte gar der Berner„Bund“ das gleiche Thema in einem groden Artikel in dem⸗ ſelben aufgebauſchten Sinne: Es ſtehe beſtimmt feſt, daß längs der Grenzen tauſende von Leuten auf die Gelegenheit, die ſchweizer Grenze zu überſchreiten, warten würden. In Scheunen, Bahnhöfen und Parkanlagen würden ſie übernachten. In Konſtanz allein ſeien es wohl 2000 bis 3000 dieſer arbeitsſcheuen Elemente; dieſe Leute würden die ſpartakiſtiſchen und kommuniſtiſchen Verſammlungen, die faſt täglich da ſtattfinden würden, wo ſie ſich aufhalten,* Nach dem 24. Juli(an dieſem Tage ſoll der ſchweizeriſche Grenz⸗ ſchutz abgebaut werden) würden viele dieſer Indeſirables ſich in das Land einſchmuggeln; wer aber ſchütze das Land, wenn der Grenz⸗ ſchutz abgebaut ſei? Dann folgen Mitteilungen über organiſierte Raubzüge, die dieſe Leute an der Grenze ausüben würden, eine große Zahl von Verhaftungen wird genannt und anderes mehr. Dazu bemerkt der„Bund“ dann redaktionell, dieſe Tatſachen würden mit aller Deutlichkeit zeigen, daß die Zeit, die Grenze von einem ſtarken Schutz zu entblößen, noch nicht gekommen ſei. Die deutſchen Zeitungen an der Grenze verwieſen alle dieſe Geſpinſte in das Reich der Fabel oder als eine Folge der Hitze. Die ſchweizeriſchen Veröffentlichungen bewirkten aber, daß der eidgenöſſiſche Bundesrat nochmals über den Abbau des Grenzſchutzes verhandelte; ein neuer Beſchluß iſt noch nicht bekannt. Dieſem Beſchluß voraus bemerkt nun der„Thurg. Volksfr.“⸗Kreuzlingen, daß man es an der Grenze nicht verſtehen hönne, wenn der Bundesrat ſeinen früheren Beſchluß des Abbaues wieder umändern würde. Im Weiteren läßt dieſe Zeitung, ein wirklicher Volkfreund, die Katze aus dem Sack: Man höre laut und leiſe die Vermutug, daß die Alarmnachrichten von Offizieren oder Unteroffizieren der Grenzbewachungstruppen ſtam⸗ men, die ihre gutbezahlten ſorgenloſen Poſten nur ungern verlaſſen würden. Denn es ſtehe feſt: ein ſorgenfreieres Daſein, als ſie es heute genießen, bekommen die Grenzſchützler nie mehr in ihrem eben. Der Jall Ruge. 85 Heidelberg, 23. Juli.(Priv.⸗Tel.) Das badiſche Kultusminiſte⸗ rium hat dem Privatdozenten der Philoſophie Dr. Arnold Ruge die Lehrberechtigung an der Univerſität Heidelberg entzogen. Dieſe Entziehung der Venia legendi geſchah nach Anhörung der philoſophiſchen Fakultät und anſcheinend auch unter Zuſtimmung des akademiſchen Senats. Die außergewöhnliche Maßnahme hängt ohne Zweifel mit Ruges rechtsradikaler und antiſemitiſcher Tätigkeit zuſammen, die er nicht nur im politiſchen Leben, in Verſammlungen u. ſ. w. ausübte, ſondern die er auch auf die Studenten ausdehnte. Ruge hat ſelbſt vor einigen Tagen in einer politiſchen Verſammlung bemerkt, man werde ihn wohl demnächſt von der Univerſität weiſen. Es heißt auch, daß der unmittelbare Anlaß zur Entziehung der Venia legendi in beleidigenden Aeußerungen gegen die Univerſitäts⸗ behörden und Profeſſoren zu ſuchen ſeien. Dr. Ruge hat bei der Regierung wegen ſeiner Amtsenthebung Beſchwerde er⸗ oben. Annahme des Landwirkſchafts kammergeſetzes in Ausſicht. klarlsruhe, 28. Juli. Der ang e geeh für Rechtspflege und Verwaltung hat die zweite Leſung des Geſetzentwurfes über die zu, dennoch habe der demokratiſche Gedanke geſiegt. Er hoffe weiter auf eine„Wandlung“ der Deutſchen Volkspartei. Vom Völkerbund ſollen wir jetzt nicht mehr reden.— Heute begann die Sitzung mit einer Rede des Abg. Schoen(Ztr.). Auch er möchte ein Zuſammen⸗ arbeiten aller Kräfte, wendet ſich aber gegen die Stellung des Abg. Kaul(Soz.) in einigen Kulturfragen. Im Mittelpunkt des Tages ſtand eine große Rede des Abg. Dr. Oſann(Deutſche Volksp.) Er iſt in der Finanzfrage nicht ſo optimiſtiſch, wie der Finanzminiſter. Wirtſchaftlich kommen wir nicht mit dem ſchematiſchen Acht⸗Stunden⸗ tage, auch nicht mit ſozialiſtiſchen Theorien weiter, ſondern allein durch produktive Arbeit. Die Reichstagswahlen haben auch in Heſſen Verſchiebungen gebracht, ſodaß die Forderung des Redners auf Neu⸗ wahlen zum Landtage hinausgeht. Die Vorgänge in Spa zeigen von franzöſiſcher Rachſucht und engliſchen Imperialismus.(Lebh. Beifall rechts.) Für die Heſſiſche Volkspartei ſprach noch Abg. Brauer, für die U. S. P. Kiel. Morgen wird die Regierung antworten. Cetzte Meldungen. Die Enkwaffnung der Zivilbevölkerung. UBerlin, 23. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichsminiſterium des Innern fanden geſtern unter dem Vor⸗ ſitz des Reichsminiſters Koch Beſprechungen mit den Vertre⸗ tern aller Länder über die Durchführung der in dem Abkom⸗ menvon Spa We der Zivil⸗ bevölkerung ſtatt. Es herrſchte Uebereinſtimmung darüber, daß das Reich ſelbſt dieſe Entwaffnung durchführen müſſe. Ein entſprechender Geſetzentwurf des Reichsminiſte⸗ riums des Innern lag bereits vor und wird dem Reichs⸗ tag vor ſeinem Zuſammentritt zugehen. England gegen Kraſſins Doppelſpiel. Kopeuhagen, 23. Juli.(MB.) Berlingske Tidende mel⸗ det aus Reval, daß die ruſſiſche Handelsdelegation unter Führung von Kraſſin und Kamenew am Dienstag dort angekommen iſt. Das engliſche Kriegsſchiff, das die ruſſiſche Delegation nach England bringen ſollte, hatte inzwiſchen fehl erhalten, die Ruſſen nicht an Bord zu nehmen. Kraſſin verſuchte geſtern privatim einen Dampfer zur Fahrt tach England zu bekommen. Vanderbild. Paris, 23. Juli.(WB.) Der bekannte u Milliardär Woliam Vanderbild iſt geſtern in ſeiner riſer Wohnung geſtorben. Die Ankerzeichnung des kürkiſchen Friedensvertrags. Amſlerdam, 23. Juli.(WB.) Die Times berichten aus Konſtantinopel, die türkiſche Regierung habe be⸗ ſchloſſen, Bey in Paris eg zu beauftragen, die Entente davon zu verſtändigen, daß die Türkei den Frie⸗ densvertrag unterzeichnen wolle und daß die mit der ſchnelk ae a des Vertrages beauftragten Delegierten ſo n Staatsräte nochmals in Fluß kommen. So viel man vernimmt, Aenderung des be⸗ wie möglich nach Paris kämen. 10 beſteht im Landtag eine Mehrheit, 1209 der Fe dag 8 2 0 11 15 ihe e 58 05* zu Einrichtung der Staatsräte iſt, um ſo mehr, als es ſi er um keine demokraten gegen immen der demokratiſchen eordneten un N d finanzieller Bedeutung handelt, da die Staatsräte kein Gehalt des Deutſchnatſonalen angenommen. Beſondere Aenderungen wur⸗ JBerlin, 23. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) In der 2 bezlehen. Dagegen dürfte Staatsrat Reichstagsabg. Dr. Ludwig den an dem 2 nicht 15 vorgenommen; beſtimmt wurde, daß morgigen Ausſprache des Reichswirtſchaftsrats wird, wie wir 2 Haas aus dem bad. Kabinett ausſcheiden und ſein Amt als Staats⸗ nalle in landwirtſchaftlichen Betrieben tätigen Perſonen männlichen hören, auch Dr. Walter Rathenau ſprechen.— g¹ Mitten hinein in dieſe hoffnungsvolle Ahnung platzt nun mit ſentſteht ſehr leicht nur aus jener Mitläuferſchaft von Excentrikern, we Candſchaften. einem Mal die Ausſtellung„Deutſcher Erpreſſionis⸗ die mit ſbn faſt garnichts zu tun haben, und der aus dem Kriege ur Nun bin ich ſtundenlang durchs Land geſchritten mus Darmſtadt 1920“. Das Bild troſtloſen Durcheinanders, blöden geborenen Nervoſität nach Senſationen, die da vermeint, daß alles ſchk f 19 ab peſellgt jün linghaff Experimentferens und dummer Einfältigkeit Wer nun auf die don heute auf morgen übers Knie gebrochen werden muß. Dabei ur 11 55 1. 10 iſt 225—— eglitten Rieſenplakate, die da ſchreien: Das iſt gedanken⸗ bedarf alles keae ruhigen Entwicklung, beruht alles auf einem ſa Bin—55 i 1 3 bi Luſt d Kraftl los hineinfällt, gewiß der verläßt mit Ekel oder Schmungzeln dieſe verſtändnisvollem, miterlebenden Entgegenkommen und einem jch n 9—5 8— un tollen Räume, in denen die Bilder ſo einfältig, wie ſie ſind, auch feſten Glauben an die Kunſt. Willy Oeſer. el Nun ſinkt die Sonne 9159 aufgehängt wurden. Wer jedoch mit obhen erwähntem Wiſſen vom 8 Im üppigſten Verſchwenden ihres Lichte. wde eigentlichen Grundgedanken des Expreſſionismus mit ſeinem auf Nns dem Maunhelmer unſtleben. m Da zieht,s mich nach den holden Jahrhunderte fundiertem Wollen Bet die Wände ablächelt, wird Es dämmert 2— Es dämmert ſchon. Da zieht's mich nach der holden Hugo Salus. Das Ende des Expreſſionismus. Zur Ausſtellung„Deulſcher Expreſſionismus Darmſtadt 1920. Welch unbezwingbare der ein Schlagwoxrt oft auszuüben vermag! Nicht allein in der Politik, ſondern auch in der Kunſt erleben wir heute das ſchier groteske Schauſpiel, wie ein Wort gleicherzeit als Allheil⸗ und Allſchreckmittel, Stürme der Begeiſter⸗ ung und Wut auslöſt, Klüfte reißt zwiſchen Menſchen, die— das merkwürdigſte!— ſich großenteils kaum über den Begriff dieſes Wortes, geſchweige über das hinter ihm verborgene ollen und Müſſen klar zu ſein, ſcheinen. Es handelt ſich heute hier um den ge⸗ benedeiten und verrufenen Gxpreſſionismus. Jeder fremd⸗ ländiſchen Klangautorität entkleidet, erklingt dieſes Wort als„Aus⸗ druckskunſt“ bereits ſchon viel verſtändlicher und harmloſer, um ſeine Furchtbarkeit noch vollends zu verlieren, wenn man bedenkt, daß ebene Kuyſtwerke und ganze Kunſtepochen einer geprieſenen Vergangenheit„von Grunewald bis zu den Chineſen, von Ramſes zu den Pompeianern“ auch unter dieſen Begriff zu fallen haben. Die Entſtehung dieſes Wortes heute als Gegenſäglichkeit 55 dem bei der Natur ſteckengebliebenen, ſich allmählig in leere Tech⸗ nik auflöſenden Impreſſionismus— bedeutete ſomit garnichts weiter als die Wiedergeburt einer nach geiſtiger Vextiefung ſtre⸗ benden, aus innerem Schauen geborenen, bei voller Freiheit dech⸗ niſcher Ausdrucksmittel Kunſtbeſtrebung, die eben mieder in jener urſprünglichen Freiheit, Fantaſtik und Geiſtigkeit der frühen Gotik und Grünewalds ſowie fremder Kunſtepochen, wie oben bezeichnet, ihre Berührungspunkte fand. Die Bedeutung eines ſolchen Wollene beſonders auch für die deutſche Kunſt, ver⸗ mag wohl niemand zu verkennen. Nur 55700 zu derartig hohen geiſtigen Zielen in erſter Linie der Künſtler, der die Kraft und das Genie beſitzt, in dieſer Richtung überzeugende, hinreißende, bodenſtändige Werke zu ſchaffen. Er kann die gewollte Urſprüng⸗ lichkeit und Naivität nicht erkünſteln, er muß ſie von Geburt aus in ſeiner Seele tragen, d. h. er muß als der wirklich für eine neue Kunft Geborene erſcheinen. Und dieſen Künſtler müſſen wir bislang noch vollkommen vermiſſen. Was bisher von einigen ſicher ſtarken Talenten geleiſtet wurde, reichte gerade dazu aus, ein altes, morſches, ausſichtsloſes Gebäude zu zerſtören und ein neues, ſchönes, aber noch recht fernes ahnen zu laſſen. Ein erwachender Drang nach neuer religiöſer Kunſt war der erfreuliche Bote eines ohne weiteres ſagen: Das iſt ja gar kein Expreſſionismu. Du iſt auch kein Hauch von Grünewald, den Chineſen, Aegyptern, Pom⸗ pe anern zu verſpüren. Völlig irreführend ſind noch vollends Ausſteller der Berliner Gruppe„Sturm“. Dieſs Herren kleben und leimen gar nur noch, haben einen ſtarken Inſtinkt, jämmer⸗ lich alte verroſtete verſchimmeltes Zeitungspapier, troſt⸗ loſe Holzlatten(ſiehe da! etwas mit Waſſerfarbe„bemalt') und Gott weiß, was noch alles, zuſammenzufinden. Dieſer Müllhaufen deißt dann„Arbeiterbild“. Damit neue, ehrliche Kunſtziele zu ompromittieren, kann ihnen doch wohl nicht gelingen, da hoffent⸗ lich niemand(auch ſie ſelber 2— etwas derartiges noch für Kunſt halten wird. Darum erübrigt 5 hier aber auch jede; Wort. Schlimmer erſcheinan für uns die Leute, die meinen, deſto ſen⸗ ſationeller wirken zu können, je ſcheußlichere und abſtoßendere Fantaſien ſie oft nicht ohne Begabung zum Beſten geben. Das Trübſte aber von allem iſt die Tatſache, daß die wenigen begabten Künſtler, wie z. B. Kokoſchka, Joſe Eberz uſw., keine Fortſchritte, ſor dern ſtarke Rückſchritte aufzuweiſen haben. Hieran ſind wohl nat wenig auch Kunſthiſtoriker kue die in ekſtatiſchen Phraſen ganze Bücher über erſt zart aufblühende Begabung losließen, ſie als fertige Meiſter prieſen und ſomit die Energie und den Willen eines Vorwärtsdranges in den Künſtlern durch die Schlafmütze der Selbſtgefälligkeit und des Eigendünkels frühgzeitig erſchlafften. Bezeichnenderweiſe beginnt hier und da gerade dieſem oder jenem Allzueifrigen bereits ſchlecht zu werden, er heult vom Ende des Expreſſionismus und beweiſt damit zu gleicher Zeit, wie wenig er von ſeinem eigentlichen Weſen wußle, wie alles nur Mache war, um dabei zu ſein wo etwas Neues begann. Ein weiterer verhäng⸗ nisvoller Unſtern droht der Weiterentwicklung des Expreſſionismus in der Ueberfülle von unbegabten Mitläufern zu erſtehen, die ihr Unkönnen unter der vermeintlichen Maske der Freiheit, die der Expreſſionismus ſcheinbar gewährt, geſchickt zu bemänteln ver⸗ ſuchen. Im Gegenteil verlangt aber eine Kunſt, die an Höchſt⸗ leiſtungen wieder anzuknüpfen ſtrebt, das größte Können, ver⸗ langt Fantaſie, eine geiſtige eee Wir wollen das Wort Expreſſionismus trotz allem Für und Wider ja nicht tragiſch nehmen. Die Kunſt geht auch ohne dieſes Wort ihren Entwicklungsgang weiter, wir können aber auch nicht leugnen, daß, wenn wirklich der Künſtler— und wir glauben es beſtimmt— kommien wird, der die Ziele einer Vertiefung und Vergeiſtigung unſerer Kunſt zu überzeugender Aeußerung wird zu bringen wiſſen, es doch wieder ein„Expreſſioniſt ſein wird, wie Grunewald, Greco und die anderen großen Meiſter einer»Aus⸗ druckskunſt“. Wir haben alſo offenbar merkwürdigerweiſe mit keinem Ende ſondern mit einem primitiven Anfang des Expreſ⸗ immer mehr zur Vergeiſtigung, ja ſogar Myſtik neigenden 4 ud ſionismus unſeres Jahrhunderts zu rechnen. Der Zweifel an ihm Hochſchule für Muſik. Auch das abgelaufene Unterrichtsfahr, 1919/20, weiſt wieder ein erhebliches Steigen der nunmehr ſeit 21 Jahren beſtehenden Anſtalt auf. Die Schülerzahl betrug 1830 Be⸗ ſucher gegen 1545 im Vorjahre. Drei verdiente Lehrkräfte wurden dem Inſtitut durch den Tod entriſſen: der langjährige Geſanglehrer Georg Keller, der hoffnungsvolle Pianiſt Mar Behrens, ſowie der Poſauniſt Felir Riep. An ihre Stelle traten Hermann Gauſche, Heinz Mayer und Rich. Dauer. Das Seminar für Muſiklehrer und ⸗Lehrerinnen zählte im verfloſſenen Unterrichts⸗ jahre 43 Beſucher in drei Jahrgängen. In der unter dem Porſitz des Direktors Karl Holtſchneider ſtattgehabten Prüfung(3. und 4. Januar ds. Is.) beſtanden 17 Kandidatinnen. Anſtellung fanden 8 Studierende, darunter 7 an der Anſtalt ſelbſt. An Konzertauf⸗ führungen(), Kinderveranſtaltungen(), Vortragsabenden(12), Vortragsübungen(6) und den 9 Schlußaufführungen weiſt das ab⸗ gelaufene Schuljahr insgeſamt 33 auf. Beſonders erwähnenswert waren die der Einführung zeitgenöſſiſcher Komvoniſten, Emil Frey(Zürich), Heinrich Bapſt(Stuttgart), Auguſt Schmitt(Lud⸗ wigshafen) und Hch. Unal(Heidelberg) gewidmeten Abende. Die Zahl der Freiſtellen betrug 25, Ermäßigungen konnten 98 Be⸗ ſuchern gewährt werden. Zum erſten Male nach der Kriegspauſe konnte auch wieder das Schüler⸗Streichorcheſter unter Führung von Konzertmeiſter Hans Koetſcher in Tätigkeit treten. Die geſteigerte Seſpetes die Anſtaltsleitung, Herrn Karl Oehler, als Inſpektor für den Klavierunterricht der Elementar⸗ und Mittel⸗ ſtufe zu beſtellen. Die Direktion hofft, durch vermehrte Unter⸗ richtskontrolle ſowohl hier wie im Violin⸗ und Violoncellfach die Unterrichtsergebniſſe zu ſteigern. Einen weiteren Ausbau ſollen im Unterrichtsjahre 1920/21 die theoretiſchen Fächer, Enſembleunterricht uſw. erfahren. So iſt u. a. unter Kapellmeiſter Hernried's Leitung die Eröffnung einer Stilbildungsſchule, von Kurſen für dramatiſche Kompoſition, wie einer Chordirigentenſchule beabſichtigt. Die Lei⸗ tung der der Hochſchule angealiederten Opernſchule hat anſtelle Wil⸗ helm Furtwängler's Kapellmeiſter Felir Lederer übernommen. Die Opernſchule zeigte eine Frequenz von 20 Schülern. F. M. Perſonalnachrichten. 4% Alrich von Wilamowitz-Möllendorff, der Meiſter der Alter⸗ tumswiſſenſchaft, der große Erforſcher des Hellenentums, 1 Dienstag ſein goldenes Doktor⸗Jubliäum. Wilamowitz iſt kein bloßer Fachgelehrter und Spezialiſt, ſondern ein Altertumsforſcher großen Stils, ein Geiſtesverwandter und ebenbürtiger Nachfolger der W. v. Humboldt, Aug. Boeckh, Otfried Müller ud F. G. Welcker, die er ſelbſt gern als ſeine Führer und Vorbilder in der Wiſſenſchaft be⸗ zeichnet. Seine Beleſenheit, nicht nur in der antiken, ſondern in der modernen Literatur faſt aller Kulturſprachen, ſucht ihres⸗ s 8 te n l r eeeeeeereeeeee — Grü ſeellhed zu behaupten. der U Breltag, den 28. Jul! 1920. Nauuheimer General- Anzeiger.(Abend· Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 223. Nus Stadòt und Land. Erinnerungen eines Mannheimer Bürgermeiſters. V. Qie volitiſchen Parteien und die Gemeindewatlen. Die Wahlen in die Vertretungskörper der Gemeinde ſind in Nannheim wie in faſt allen größeren Städten des deutſchen Reiches ſeis nach dem Geſichtspunkt erfolgt, daß die politiſchen Parteien * die für die Aufſtellung der Vorſchlagsliſten und die Durchführung Wahlkampfes maßgebenden Stellen anzuſehen ſeien. Die ſtatt⸗ gebabten Ausnahmen konnten nur die Regel beſtätigen. Bei den ahlen im Spätjahr 1908 hatten die„vereinigten Handwerker und ewerbetreibenden“ in der 2. und 1. Wäghlerklaſſe beſondere Vor⸗ chlagsliſten aufgeſtellt; ſie könnten indeſſen keinen Erfolg erringen. duch der Erfolg der Mieterpartei bei den Wahlen 1911 und 1919 trotz der inzwiſchen eingeführten Verhältniswahl, die auch der Anorücst eine gewiſſe Vertretung ſicherte, ein nur ſehr geringer. le in Mannheim beſtehenden politiſchen Parteien wußten ſtets Ein ſachlicher Grund dafür ließ ſich zllich ſchwer entdecken. Die Gemeinde hat es im reſentlichen den wirtſchaftlichen Intereſſen der Gemeindebürger zu tun, und dieſer Beziehung iſt zwiſchen den Kommunalprogrammen der kurgerlichen Parteien ein weſentlicher Unterſchied kaum zu ent⸗ ecken. Die Sozialdemokratie freilich, deren Politik in ihrer Grund⸗ 09 auf einer Umgeſtaltung der Wirtſchaft beruht, ſtellte in ihren indeprogrammen ſehr weitgehende Forderungen an die Ge⸗ meindewirtſchaft. In Bezug auf die Durchführung dieſer Forde⸗ ngen mußte auch ſie den durch die beſtehenden Verhältniſſe ge⸗ genen Grenzen fügen, und es gab daher nicht allzuviele Fragen, Radenen die Gegenſätze zu ihr offen zu Tage traten, zumal ſich in auch die bürgerlichen Parteien den Anforderungen einer urigeſchrittenen Gemeindepolitik und den berechtigten Anſprüchen er unbemittelten Volkskreiſe keineswegs zu verſchließen pflegten. enn dennoch die Gemeindewahlen faſt ausſchließlich auf die For⸗ po ungen und Anſprüche der politiſchen Parteien eingeſtellt wurden, 5 waren es wohl zum großen Teile Geſichtspunkte der Bequem⸗ chkeſt und der Sparſamkeit, die dafür maßgebend waren. Die flttiſchen Parteien beſaßen ihre ſeſten Organiſationen, ſie ver⸗ Aiten über einen ſicheren Stamm von Mitaliedern, die Preſſe war t den Parteieinrichtungen eng verbunde„ die Parteiſekretariate 8 ten für eine ſtraffe Ordnung und Gliederung innerhalb der lichrtei: es wäre darnach kaum durchführbar und vom wirtſchaft⸗ nen Standpunkt aus nicht zu verantworten geweſen, für die Ge⸗ meindewahlen beſondere Gliederungen und Verbände zu ſchaffen, die —58 den heutigen Verhältniſſen viel Zeit und viel Geld verſchlingen ſehrden. Die beſtehenden Parteieinrichtungen konnten dieſe Arbeit bor, wohl nebenbei erledigen. Mit einer gewiſſen Eiferſucht wurde durhalb darüber gewacht, daß die Zirkel der volitiſchen Parteien unerwünſchte Nebeneinrichtungen nicht geſtört wurden. Auch wnden die politiſchen Parteien natürlich jede Gelegenheit gern auf, wa ihre Kräfte mit einander zu meſſen; dazu boten die Gemeinde⸗ len einen ſtets erwünſchten Anlaß. 8 dabte ei einem Rückblick auf die in den letzten 25 Jahren ſtattge⸗ dieſen Wahlen muß berückſichtigt werden, daß der Wahlmodus in 1015 Zeit mehrfachen Aenderungen unterlag. Bis zum Jahre geſch war durch die Städteordnung in Baden die Klaſſenwahl vor⸗ fül drieben: die Wählerſchaft wurde nach der Höhe der Leiſtungen —93 Gemeinde in 3 Klaſſen eingeteilt, wie in Preußen, wenn auch — einer weit liberaleren Grundlage. Die Wähler wurden, nach ein Höhe der von ihnen entrichteten Gemeindeſteuer geordnet, in Na Wählerliſte eingetragen. In Preußen bildeten diejenigen ſennler⸗ die von oben angefangen das erſte Drittel der Gemeinde⸗ Kar un aufbrachten, die erſte Wählerklaſſe; in mehreren Fällen —5 das ein einziger Wähler, wenn dieſer ein Drittel der Gemeinde⸗ di egen oder mehr zu bezahlen hatte. In die 2. Klaſſe kamen die enigen Wähler, die das 2. Drittel der Umlagen bezahlten, und in die 3. Klaſſe kam die große Mehrzahl der kleineren Umlagezahler, 5 rbe ammen das letzte Drittel zu entrichten hatten. In Baden keiſtus bei der Klaſſeneinteilung gleichfalls die Höhe der Steuer⸗ diei na zu Grunde gelegt. In die erſte Klaſſe kamen aber nicht lenigen Wähler, die das erſte Drittel der Umlagen zu zahlen en, und in die 3. Klaſſe kamen die übrigen neun Zwölftel der ſten Umlagezahler zuſammen weit mehr als ein Drittel, in wännheim etwa 75 Proz., der Umlagen aufbrachten. In die 2. Klaſſe Sterden zwei Zwölftel der Wähler— gleichfalls nach der Höhe der teuer— eingereiht, die zuſammen etwa 17 Proz. zu bezahlen tten, und in die 8. Klaſſe kamen die übrigen deun Zwölftel der ler, die aber nur 7 Proz. der Umlagen bezahlten. Innerhalb 8 einzelnen Klaſſen entſchied die relative Mehrheit der erſchienenen ſalimmberechligten. ſo daß die Minoritäten, auch wenn ſie zu⸗ die Mehrheft der Wähler hinter ſich hatten, vollſtändig leer —5 gingen. Nach dieſem Wahlmodus fanden letztmals die Wahlen 1910 pätiahr 1908 ſtatt. Durch das Geſetz vom 26. September wurde die Städteordnung abgeändert. Die Klaſſenwahl wurde 5 beibehalten, aber ihre Wirkung wurde dadurch gemildert, Telt nicht ein Zwölftel der Höchſtbeſteuerten, ſondern erſt der ſechſte nnder Wähler die erſte Klaſſe, die folgenden zwei Sechſtel die — und die letzten drei Sechſtel die Wähler der 3. Klaſſe bil⸗ deten. Die erſte Klaſſe zahlte darnach im Jahre 1911 87,4 Proz. der Umlagen, die 2. Klaſſe 8,7 Proz., die 3. Klaſſe 3,9 Proz. der Umlagen. Gleichzeitig wurde innerhalb der einzelnen Klaſſen die Verhältniswahl eingeführt, wodurch auch den Minderheiten eine ihrer Zabl entſprechende Vertretung gewährt wurde. Erſt nach der Revolution wurde durch das Geſetz vom 13. März 1919 die Klaſſen⸗ wahl gänzlich aufgehoben und zugleich das Frauenwahlrecht einge⸗ führt; ſämtlichen Angehörigen des deutſchen Reiches, welche min⸗ deſtens 20 Jahre alt ſind und ſeit 6 Monaten, vom Tage des Ab⸗ laufs der Einſpruchsfriſt gegen die Wählerliſte zurückgerechnet, im Stadtbezirk ihren Wohnſitz haben, wurde das Stadtbürgerrecht und Damit das gleiche aktive und paſſive Wahlrecht gewährt. Obgleich bei den alle 3 Jahre ſtattfindenden Erneuerungswahlen immer nur die Hälfte der Stadtverordneten— 48 von 96, alſo 16 von jeder Klaſſe— ausſcheiden, hatten die Mehrheitswahlen im Gegenſatz zu den Verhältniswahlen doch die Wirkung, daß die Maſorität des Bürgerausſchuſſes faſt nach jeder Wahl eine andere geworden war. Die Klaſſeneintellung hatte zur Folge, daß die dritte Klaſſe ſich ſchon ſeit dem Jahre 1890 feſt in der Hand der ſozialdemokratiſchen Partei befand, die erſte Klaſſe dagegen war meiſt im Beſitz der nationalliberalen, nur ausnahmsweiſe im Beſitz der früheren frei⸗ ſinnigen Partei. Der eigentliche über die Zuſammenſetzung des Bürgerausſchuſſes entſcheidende Wahlkampf ſpielte ſich in der 2. Klaſſe ab; der Sieg in dieſer Klaſſe entſchied daruber, welchen Parteien die Mehrheit im Bürgerausſchuß zufiel. Da die relative Majorität genügte, waren die verſchiedenen Parteien, um nicht offen⸗ bar Minoritätsparteien zum Siege gelangen zu laſſen, auf Wahl⸗ bündniſſe angewieſen, bei denen ſich oft die wunderbarſten Kombi⸗ nationen ergaben. Als ich im Jahre 1898 nach Mannheim kam, waren nach längerer nationalliberaler Herrſchaft bei den vorausgegangenen Wahlen des Jahres 1896 die vereinigten Freiſinnigen und Demo⸗ kraten ans Ruder gelangt, die damals den Nationalliberalen auch die erſte Wählerklaſſe abgenommen hatten. Schon das Jahr 1899 aber brachte bei den Wahlen wiederum einen Wechſel. Da die Ge⸗ meindeverwaltung faſt nur wirtſchaftliche Aufgaben zu löſen hat, deren Verwirklichung bedeutende Geldmittel erfordert, und da die ſtetig ſteigenden Bedürfniſſe auch erhöhte Anſprüche an den Geld⸗ beutel der Bürger ſtellten, waren dieſe, an ihrem empfindlichſten Punkte getroffen, vielfach geneigt, ſeder gerade am Ruder befind⸗ lichen Stadtverwaltung ohne Rückſicht auf deren Parteiſtellung Oppoſition zu machen und der Parole„Runner müſſen ſie vom Rothaus!“ zu folgen. Das gilt natürlich nur von einem kleineren Teil der verhältnismäßig weniger einſichtigen Bürger. Dieſer kleinere Teil war aber bei dem Wettkampf der Parteien vielfach entſcheidend und beeinflußte die Zuſammenſetzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes im hohen Grade. Bei den Wahlen im Spätjahr 1899 ſiegten in den beiden oberen Klaſſen die Nationalliberalen, die ſich mit dem Zenkrum gegen die anderen Parteien vereinigt hakten: die National⸗ liberalen wurden wiederum die ſtärkſte Rathausvartei. Die Wahlen des Oktober 1902 brachten eine noch eigentümlichere Parteikonſtel⸗ lation, die nicht wiedergekehrt iſt. Die Nationalliberalen, das Zentrum und die freiſinnige Volkspartei ſtanden den Demokraten und den Sozialdemokraten gegenüber, ſo daß die beiden ſpäter zur Fortſchrittlichen Volkspartei vereinigten Parteien ſich bekämpften. Die erſtere Koalition ſiegte in der erſten Klaſſe, lie letztere im weſent⸗ lichen in der zweiten Klaſſe; die Nationalliberalen blieben die weit⸗ aus ſtärkſte bürgerliche Parei und hielten mit 31 Stadtverordneten⸗ ſitzen den Sozialdemokraten die Wage. Im Jahre 1905 ſiegten in der erſten und zweiten Klaſſe die verbündeten Nationalliberalen, Freiſinnigen und Demokraten über das Zentrum und die Sozial⸗ demokratie, die dieſes Mal eine gemeinſame Liſte aufgeſtellt hatten. Die Partelzuſammenſetzung verſchob ſich zu Ungunſten des Zentrums, das von 13 Sitzen im Stadtverordnetenkollegium nur 4 retten konnte; den Gewinn konnten die Freiſinnigen und die Demokraten buchen. Bei den letzten Wahlen, die nach der früheren Klaſſeneinteilung (Zwölftelung) und nach den Grundſätzen der Mehrheitswahl im Jahre 1908 ſtattfanden, waren die„bereinigten Handwerker und Gewerbetreibenden“ als beſondere Partei aufgetreten; das Zentrum hatte auf die Aufſtellung einer eigenen Liſte verzichtet. Die bisher pereinigten liberalen bürgerlichen Parteien ſiegten, die Zuſammen⸗ ſetzung des Bürgerausſchuſſes blieb unverändert. Bei allen dieſen Wahlen war charakteriſtiſch, daß nur ſelten eine Vorſchlagsliſte ganz unverändert durchging. Ein großer Teil der Wähler„miſchte“ d. h. man ſetzte an die Stelle eines Teiles der in der Liſte vorge⸗ ſchlagenen Namen ſolche aus anderen Vorſchlagsliſten. Oft wurde ee„Miſchung“ von ganzen Gruppen von Wäglern voll⸗ gen. Die Wahlen des Jahres 1011 fenden auf Grund eines neuen Wahlgeſetzes ſtatt(neue Klaſſeneinteilung und Verhältniswahlen) und brachten deshalb eine Geſamterneuerung der Gemeindekollegien, von denen die Hälfte auf 6 Jahre, die andere Hälfte auf 3 Jahre gewählt wurde. Wegen des mittlerweile ausgebrochenen Krieges ſind beide Kollegien ſtatt 6 bezw. 3 Jahre nicht weniger als 77½ Jahre im Amt geblieben, weil während des Krieges keine Wahlen ſtattfinden durften. Die Verhältniswahlen machten die früheren oft recht eigentümlichen Wahlbündniſſe nicht mehr erforderlich. Dieſe Wahlbündniſſe politiſch ſchroff gegenüberſtehender Parteien(Natio⸗ der ſicherſte Beweis deſſen, daß die Politik in der Gemeindeverwal⸗ gle 5 wenben. Gegenüber einer lange vorwaltenden, ſetzt— nicht zum aſten durch ſeinen Verdienſt— überwundenen ſpezialiſi 70 erenden ſchaſt kipltternden Richtung, ſpezialiſieren knabhängiane Reihe ſelbſtändiger, mehr oder minder voneinander ſchaft igen Einzelfächer— Archäologie, Geſchichte, Sprachwiſſen⸗ ſchrumpfen flolen, oder gar die Philologie zur Textkritik zuſammen⸗ eine un u laſſen wollte, hat er ſtets mit Entſchiedenheit und Wärme der Altertelale, im höchſten Sinne des Wortes hiſtoriſche Auffaſſung wöglich iſtumsforſchung vertreten. Die Erkenntnis und ſoweit es Lebengz ſt, Wiedererweckung der helleniſchen Kultur in allen ihren li Aufgebe de iſt— 5 ihm die eigent⸗ er ologie. er hervorrage e ſte heute im 72 Lebenssahrt) gie. he 9 Gelehrte ſteht Fochſchulnachrichten. Munſ Genennung en Chrendoktoren. Aus Anlaß des Stadtjubi⸗ urdenn der Freiburger Univerſität zu Ehrendoktoren er⸗ Brettle apitulr Fakultät: Dompfarrer Konſtantin und dde 4 Domkapitular uguſtin Brettle und Generalvikar akultetn apitular Karl Frik. Rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchtftliche Ferdine Jandgerichspräſcdent Otto Hink und Rechtsanwalt —5 Kopf. Staatsrat Wilhelm Engler, der bekannte 0 unaſtenführer. der ſich insbeſondere um die hieſige Milchver⸗ lor rag ſeit Kriegsbeginn verdient gemacht hat, wurde zum Dok⸗ erwalk pol. honoris cauſer ernannt. Mediziniſche Fakultät: Ker, Aüunosdirektor Hermann Eitel, Nedig nalrat Joſef Mei⸗ maz Altſtadtrat Emil Demuth und Prälat Dr. Lorenz Werth⸗ Logsbusgg; P0 loſophiſche Fakultät: Profeſſor Friß Geiges, Ver⸗ Stadt chhändler Geh. Kommerzienrat Hermann Herder und tiſche bfarrer Dr. Paul Jageger. Naturwiſſenſchaftlich⸗mathema⸗ Seit akultät: Oberwalſchul irektor Geh. Hofrat Profeſſor Karl Oberbü und Groß⸗Kaufmann Hermann Himmelsbach. Dem die urgermeiſter der Stadt Dr. Emil Thoma wurde als Erſten renmitgliedſchaft der Univerſität verliehen. Kleine Mitteilungen. durient dag Berliner phülharmoniſche Orcheſter wird mit ſeinem Sttober Arthur Nikiſch wahrſcheinlich ſchon im September oder Eng 8, Js,, ſpäteſtens im Frühjahr 1021, eine Anzahl Konzerte uusgegangen veranſtalten. Die Anregung hierzu iſt von England beanſcen Schlenenten Werk Grünewalds. Aus der Fürſtl. Fürſten⸗ U eſchi oßkapelle in Wolfach kam kürzlich in die Donau⸗ ann nger Gemäldegalerie ein großes Gemälde, das ſich als Kopie berauspiners nach einem verlorenen Meiſterwerke Grüne⸗ annſchenſtal Das Werk, das H. Feurſtein im neuen Heft der Flr altde chen Zeitſchrift für bildende Kunſt veröffentlicht, zeigt eine mewalh ſde Begriffe ſo unerwartete Bildkompoſition, wle nur dorn 50 damals ſchaffen konnte: Das Kreuz von hinten geſehen, K6 per 8 zund derb die angelegte Leiter, vom Rücken her der derſtegt Ehriſti in der Todesſtarre, den Kopf hinter den Armmuskeln 91805 Füßen 8 lena laut aufſchreiend. ffenbar auch in denAbmeſſungen genaue Wiederholung eines Fe= —4 L die das Ganze der Altertumswiſſen⸗ Es handelt ſich f Flügelbildes von einem Altarwerk des Meiſters, vielleicht in der Haller Stiftskirche, wo als Gegenſtück zu dem Moritz⸗Altar Grüne⸗ walds— jetzt in München— ein Magdalenen⸗Altar ſtand, der ein Spätwerk Grünewalds geweſen ſein müßte. 4e) Heinrich Angeli-Heft der„MRodernen Welt“. Am 8. Juli vollendet Heinrich Angeli, der weltberühmte Meiſter der Wiener Porträtkunſt, ſein 80. Lebensjahr. Aus dieſem Anlaß hat die unter der Leitung von Ludwig Hirſchfeld ſtehende illuſtrierte Monats⸗ ſchrift„Moderne Welt“ ihr ſoeben erſchienenes Heft Nr. 4 dem großen Porträtiſten gewidmet. Ein Aufſatz von A. F. Seligmann befaßt ſich mit Angelis künſtleriſchem Werdegang und Schaffen, ein Geſpräch„Angeli erzählt“ enthält Perſönliches und Erinnerungen aus Angelis Tätigkeit am öſterreichiſchen, deutſchen und engliſchen Hof. Die bedeutendſten und beſten Werke Angelis, vom Selbſt⸗ porträt des Dreizehnjährigen bis 8 letzten Bild des Achtzig⸗ jährigen, werden hier zum erſten Mal im Zuſammenhang repro⸗ duziert, wodurch das ſchöne und gediegene Heft für jeden Kunſt⸗ freund den dauernden Wert eines Angeli⸗Albums hat. Das deutſche Buch auf der Frankfurter meſſe. Im Zuſammen⸗ hang mit der dritten Frankfurter Internationalen Meſſe vom 3. bis 9. Oktober wird in Frankfurt am Main von der Deutſchen Geſell⸗ ſchaft für Auslandsbuchhandel eine Sonderausſtellung„Das deutſche Buch“(Ausſtellung von Büchern, Lehrmitteln und Muſikalien) ver⸗ anſtaltet. Die Ausſtellung ſieht in der Hauptſache zwei große Ab⸗ teilungen vor: einmal eine rein meſſemäßige Darbietung von Er⸗ zeugniſſen der einzelnen Verlage, dann aber eine Ausſtellung von äſthetiſch wirkſamen Räumen, in denen das Buch in dem Milieu ge⸗ zeigt wird, in das es von Haus aus gehört. Es werden nach beſon⸗ deren künſtleriſchen Entwürfen da die Bibliothek eines Gelehrten, eines Ingenieurs, einer großen Dame uſw. vorgeführt werden, ferner eine Kinderbibliothek, eine Gewerkſchaftsbibliothek, die Bibliothek eines Kunſtfreundes u. ä. m. Dem Ausſchuß, der die Ausſtellung „Das deutſche Buch“ vorbereitet, gehören führende Perſönlichkeiten des deutſchen Buchhandels an. Zu allen Auskünften ſind bereit: die Deutſche Geſellſchaft für Auslandsbuchhandel, Leipzig, Kreuzſtr. 3 b, und das Meßamt Frankfurt a. M. Die deutſche Schmutzliteratur und das Ausland. Auf der Haupt⸗ del 4 5 Vorfenkalts für den deutſchen Buchhandel, die—— in Leipzig ſtattfand, wurden gegenüber Angriffen, daß der Börſenverein eine zu ſcharfe Anzeigenzenſur auzübe, einige Zeugniſſe Kus dem Ausland über das bedenkliche Ueberhandnehmen einer unſitllihef und ſchlüpfrigen Literatur in Deutſchland bekannt gegeben, die nur beſchämend wirken kön⸗ nen. So ſchrieb ein Hr. Frankfurter in Lauſanne:„Mehr als die materiel⸗ len Verluſte, die wir Deutſchen im Ausland erlitten haben, empfinden wir den Verluſt an Würde und Selbſtachtung der ſich in der Literafur und ge⸗ wiſſen Hinweiſen auf ſie kundgibt.“ Er fügte binzu, daß die„Bibliographi⸗ de France“ derartige Anzeigen niemals aufgenommen baben würde. Die Schweizer Oberpoſtdirektion habe daher einen beſonderen Erlaß heraus⸗ eben n 5 den die Weiterbeförderung der aus Deutſchland kommenden ch üpfrlgen roſpekte verhoten werde. Ferner wurde mitgeteilt, daß auch aus Skandinavien Prsteſte gegen die erwähnte Literatur vorliegen.— Man wird es dem Börſenvereht für den deutſchen Buchhandel nur Dank wiſſen können, wenn er in ſtrenger Ausübung der Anzeigenzenſur, wie er nalliberale und Zentrum, Sozialdemofratie urſd Zentrum) waren de ie vor kurzem eingeführt hat, alle Anzeigen für das„Börſenblatt“, die er ür uuſitilich oder berlehend hält, weiterhin rückſichtslös zurückweiſt. tung doch eigentlich kaum eine Rolle ſpielt, ebenſo wie ein Wahl⸗ kampf zwiſchen Freiſinn und Demokratie bewies, daß in der Ge⸗ meindepolitik andere Gegenſätze als politiſche ausſchlaggebend ſind. Die politiſchen Parteien ſtellten im Jahre 1911 ohne jedes Wahl⸗ bündnis geſonderte Vorſchlagsliſten auf. Man konnte daher zum erſten Male die Stärke jeder einzelnen Partei feſtſtellen. wobei freilich berückſichtigt werden muß, daß das Klaſſenwahlrecht in der gemilderten Form beſtehen blieb. Die Zahl der auf die Parteien entfallenden Stadtverordnetenſitze betrug: Sozialdemokratie 40 Sitze, Nationalliberale 24 Sitze, Fortſchrittliche Volkspartei 18 Sitze, Zen⸗ trum 12 Sitze, Mietervereinigung 2 Sitze. Die Freiſinnigen und die Demokraten hatten ſich mittlerweile wie im Reiche auch in Baden als Fortſchrittliche Volkspartei zuſammengeſchloſſen. Nach der Zahl der in allen 3 Klaſſen abgegebenen Stimmen hätten die ein⸗ zelnen Parteien, wenn keine Klaſſenwahl beſtanden hätte, erhalten müſſen: Sozialdemokratie 46 Sitze, National⸗ liberale 19 Sitze, Fortſchrittliche Volkspartei 15 Sitze, Zentrum 13 Sitze, Mietervereinigung 3 Sitze. Die Sozialdmokratie hat daher im Jahre 1911 in Mannheim nicht die abſolute Majorität ſämtlicher abgegebenen Stimmen erlangt. Ich bin kein unbedingter Verehrer der Verhältniswahlen: die Perſönlichkeit und der Wille des einzelnen Wählers kommt bei ihnen zu wenig zur Geltung, die Parteimaſchinerie und der Parteivor⸗ ſtand ſind allein maßgebend. Als unbedingte Vorzüge der Verhält⸗ niswahlen aber ſind unzweifelhaft anzuerkennen, daß die Minder⸗ heiten nicht ganz ausgeſchaltet werden können, ſondern auch zZu ihrem Recht kommen, daß der Wegfall unnatürlicher Wahlbündniſſe den Wahlkampf zu einem würdigeren und reinlicheren macht und daß ſo bedeutende Ae derungen in der Zuſammenſetzung des Bür⸗ gerausſchuſſes durch neue Wahlen nicht wohl denkbar ſind, wie ſie bei den Mehrheitswahlen oft eintraten. Die Wahlen im Mai 1919 brachten folgende Zuſammenſetzung des Bürgerausſchuſſes: Mehr⸗ heitsſozialdemokratie 36 Sitze, Demokraten(Nationalliberale und Fortſchrittliche Volkspartei) 18 Sitze, Zentrum 16 Sitze, Unab⸗ hängige Sozialdemokratie 16 Sitze, Deutſchnationale 5 Sitze, Deutſch⸗ liberale 3 Sitze, Mieter und Ev.⸗ſozial. Partei 2 Sitze. Die beiden ſozialdemokratiſchen Parteien hatten ſomit 52 Sitze und damit die Mehrheit des Bürgerausſchuſſes erlangt. Auf Grund der beſtehen⸗ den Verhältniſſe wird man ſich auch in Zukunft mit der durch den Kampf der politiſchen Parteien bei den Gemeindewahlen bedingten, durch die Gemeindeintereſſen an ſich nicht gebotenen Politiſierung der Gemeinde abfinden müſſen. Ebenſo wirp es nicht beanſtandet werden dürfen, daß die unbeſoldeten Mitglieder des Stadtrats als des vollziehenden und verwaltenden Organes der ſtädtiſchen Ver⸗ waltung in ihrer Zuſammenſetzung den Parteiverpältniſſen des Stadtverordnetenkollegiums entſprechen. Dagegen iſt es meiner Anſicht nach zu weitgehend, wenn dieſer Grundſatz auch auf die Bürgermeiſter und die beſoldeten Mitglieder des Stadtrats und ſchließlich auch auf die Beamten Anwendung finden wollte. Hier muß es vor allem auf die Eignung der betreffenden Perſönlichkeit für das ihm zu übertragende Amt ankommen: eine allzu ausge⸗ ſprochene Parteitätigkeit dürfte höchſtens als Hindernis gegen die Uebertragung eines Amtes in Frage kommen. Ebenſowenig wird die Parteizugehörigkeit bei des Wahlen in die ſtädtiſchen Kommiſ⸗ ſionen und in die Stiftungsräte den allein ausſchlaggebenden Ge⸗ ſichtspunkt bilden dürfen: Sachkenntnis und Unparteilichkeit werden in erſter Linie zu berückſichtigen ſein. Ueber dem Tor des Rat⸗ hauſes aber ſollten in unſichtbarer Schrift die Worte ſtehen, die an einem der Gemeinde dienenden Gebäude meiner Vaterſtadt Riga angebracht waren: Zu der Gemeinde Wohl und nicht zu Eigennutz Geh' ein und handle als Bürger ſtets bewußt! Dalwigksthal in Waldeck, im Juli 1920. D. E. v. Hollander. Waldgotfesdienſt auf dem geuberg. Ueber einen am vergangenen Sonntag auf dem Heuberg ſtatt⸗ gefundenen Waldgottesdienſt erhalten wir folgenden Bericht: Eine faſt unabſehbare lange Reihe von Kindern, geführt von Helferinnen und Helfern, geht Sonntag Morgen 9 Ühr in den nahen Wald und ſammelt ſich, unter den Bäumen auf dem Raſen ſitzend, um Altar und Kangel, die dort errichtet ſind. Dann er⸗ ſcheint der evangeliſche Geiſtliche und läßt als Erſtes das Lied „Großer Gott wir loben dich“ ſingen. Es wirkt überwältigend, als es, von 3000 Kindern geſungen, erſchallt. Vor dem Altar wird der 104. Pſalm verleſen, dies wunderbare Loblied auf die Natur, auf Gottes Güte und Erbarmen. Die vielen Kinder ſind andäch⸗ tig und ihre Seelen empfinden den Ernſt und den Zauber der Stunde. Der 55 blaue Himmel über uns, ſchattenſpendende Waldbäume, Vogelgeſang. Die klangvolle Stimme des Pfarrers ſpricht von der Kanzel weitſchallend, auch für die Kinder verſtänd⸗ lich, über Matthäus 8(Stillegung des Meeres). Von Jeſu maje⸗ ſtätiſcher Höhe ein Blick ins eigene Herz iſt das Thema. Für mich war dieſer Waldgottesdienſt ein inneres Erleben und ich glaube, daß viele ſo fühlten. Alle Kinderaugen hingen am Pfarrer, es war lautlos ſtill. Die Schweſtern hatten ihre Kleinſten und Schwächſten um ſich verſammelt und hielten oft ein Kindchen auf m Schoß. So unendlich 15 heilige Stimmung lag über dem Ganzen und wie ergreifen 1 dann noch„Lobe den Herrn“ und zum Schluß„Harre meine Seele“. So etwas kann man nie bergeſen wenn man es innerlich empfunden hat. Gerade in dieſer Zeit des Materialismus, des Haſtens und Jagens nach Genuß, tut es ſo unendlich wohl, Idealismus, Liebe, ſchöne Menſchenliebe zu empfinden. Wer das erleben will, der komme in das Kindererholungsheim Heuberg, da iſt von der ober⸗ ſten Leitung bis zur jüngſten Kindergärtnerin nie die Frage nach dem Achtſtundentag, nach dem zuviel der Arbeit, dem zu wenig der Bezahlung. Feder ſetzt, Sonntag und Alltag, ſeine ganze Kraft ein, um den Kindern in ſelbſtloſer Liebe zu dienen. Der Erfolg iſt nicht ausgeblieben. Ganz vorzüglich haben ſich die Kin⸗ der körperlich erholt, wie ſtrahlen ihre Augen, wie ſind ſie gang Luſt und Leben beim Spiel! Erziehlich iſt auch manches erreicht, ſie ſind an Gehorſam, Ordnung, Sauberkeit gewöhnt und Gott gebe, daß die Kinder etwas davon fürs Leben mit ſich nehmen und der in junge, empfängliche Seelen geſtreute Samen edle Früchte trägt. G. S. Geſetzliche Regelung der FJamilien⸗Verſicherung. Die Badiſche für ſoziale Hygiene hat ſoeben an den Reichstag ein Geſuch betr. die Neuregelung der Familienhilfe gerichtet. Es ſoll ein Geſetz ausgear⸗ beitet werden, das ſämtlichen Krankenkaſſen die Pflicht auferlegt, dieſe zu gewähren, d. h. insbeſondere die Koſten für ärzt⸗ liche Behandlung und Arzneien zu übernehmen. In dieſem Ge⸗ 55 ſoll zugleich angeordnet werden, daß die Gemeinden(Kreiſe), ie Gliedſtaaten und das Reich den Krankenkaſſen zur Durchführ⸗ ung der Familienhilfe angemeſſene Zuschieſe gewähren. Sollte es ſich nicht erreichen laſſen. daß durch ein Reichsgeſetz die Familſen⸗ verſicherung zur Pflichtleiſtung geſtaltet wird, ſo bittet die ge⸗ nannte geſe ſchaft den Reichstag, eine ſchaffen, wonach jeder Gliedſtaat befugt ſein ſoll, in ſeinem Bereich geſetz⸗ lich anzuordnen, daß alle Rrankenkaſſen Familienhilfe gewähren müſſen und zur Durchführung dieſer Vorſchrift Zuſchüſſe bom Staat und den Gemeinden(Kreiſe) erhalten. Gleichzeitig wurde an den Badiſchen Landtag das Geſuch gerichtet, daß ſobald die gekennzeichnete Befugnis aufgrund eines Reichsgeſetzes vor⸗ liegt, ein Geſetz geſchaffen wird, nach welchem alle badiſchen Krankenkaſſen gewähren müſſen und zur Durchführ⸗ ung üſſe erhalten ſollen. Die Geſuche ſtützen ſich auf die von Dr. A. Jiſcher verfaßte Schrift„Die Familienverſicherung in Baden“(ſoeben erſchienen als Nr 2 der„Sozialhygieniſchen Abhandlungen“, Verlag der C. F. Müllerſchen Hofbuchhandlung in Karlsruhe.) Dieſer Schrift, für welche amtlicher Erhebungs⸗ ſtoff benutzt wurde, iſt u. a. zu entnehmen, daß die Vorſtände der maßgebenden Krankenkaſſen die Einführung der obligatori⸗ ſchen Familienverſicherung unter Gewährung von Staatszuſchüſſen wünſchen, daß die Koſten für die Familienhilfe nur 8 Prozent der Geſamtausgaben der Krankenkaſſen betragen, und daß die amilienhilfe bisher ſehr wenig, insbeſonderem ünter den Orts⸗ rankenkaſſen, ausgedehnt iſt.— Es wäre zu wünſchen, daß dieſe Geſuche, im Hinblick auf die ungenügende ärztliche Verſorgung der Kinder und auf die gegenwärtig ſo weit verbreitete Tuber⸗ gebenden Körperſ⸗ kuloſe, bei de ünſtige A —— ei den geſetz 5 günſtige 2 8 — 2— 90 — —— —— —— —— 4. Seite. Nr. 323. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Freitag, den 23. Juli 1920. Der Mord auf dem Heiligenberg. „Die auf dem Heiligenbera vergiftete Grete G. iſt, wie unſer Heidelberger&⸗Mitarbeiter meldet, bereits geſtern nachmittag auf dem Heidelberger Friedhof in aller Stille beerdigt worden. Spätſahrsprüfung der Rechtskandidaten. Die Abhaltung der diesfährigen Spätjahrsprüfung der Rechtskandidaten iſt für Mitte September in genommen. Die Anmeldungen zu dieſer Prüfung ſind im Laufe des Monats Auguſt beim Juſtizminiſterium einzureichen. dDie Gewährung von Bergütungen an Reſerendare. Im Eimverſtändnis mit dem Miniſterium des Innern wird durch einen Erlaß des Juſtizminiſteriums das Wartegeld der Referendare mit Wirkung vom 1. Juni ds. Is. in Orten der Ortsklaſſe A(Beſol⸗ dungsgeſetz 88 11, 12) um 50 vom Hundert, in Orten der Ortsklaſſe B um 40 vom Hundert und in den übrigen Orten um 25 vom Hundert erhöht. * Dienſtprüfung der Volksſchulkandidaten. Auf Grund der Beſtimmungen der 93 1 bis 3 der Verordnung über die Dienſt⸗ prüfung der Volksſchulkandidacren vom 30. Juli 1912 wird in Karlsruhe am Montag, den 13. September und den folgenden Tagen eine Dienſtprüfung abgehalten. Geſuche um Zulaſſung ſind mit dem vorgeſchriebenen Inhalt und Belegen ſpäteſtens bis zum 20. Auguſt auf dem vorgeſchriebenen Wege beim Unterrichts⸗ miniſterium einzureichen. Lehrer und Lehrerinnen, denen auf ihre Geſuche kein abweiſender Beſcheid zugeht, haben ſich am Montag, den 13. September im Lehrgebäude des Lehrerſeminars II in Karlsruhe einzufinden. * Todesfall. Am Mittwoch iſt die Seniorin der Austrägerinnen des„Mannheimer Generalanzeigers“, Frau Dorothea Beuter, nach langer Krankheit im Alter von 83 Jahren verſchieden. Die Verblichene hat den in den-Quadraten wohnenden Beziehern unſer Blatt nahezu 30 Jahre ins Haus gebracht. Am 1. Januar 1891 be⸗ gann ſie ihre Tätigkeit, die ſie mit großer Gewiſſenhaftigkeit und Pflichttreue bis zum März v. Is. ausübte. Namentlich die älteren Bezieher werden der Verſtorbenen, die täglich unermüdlich treppauf, treppab wanderte, ein freundliches Andenken bewahren. Polizeibericht vom 23. Juli(Schluß). Unfälle. Als am 21. ds. Mts. nachmittags ein 18 Jahre alter Schloſſer von hier beim Baden im Neckar an der Riedbahn⸗ brücke aus dem Neckar gehen wollte, glitt er aus und fiel mit dem ganzen Körpergewicht ſo hart auf die Steine auf, daß er den rechten Unterarm brach und Verletzungen am Kopfe davontrug. Es trat Bewußtloſigkeit ein. Der Verletzte mußte mir dem Sani⸗ tätsautomobil in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden.— In einem Hauſe in der Gutemannſtraße fiel ein 28 Jahre altes Dienſtmädchen von Heddesheim die Treppe vom 2. in den 1. Stock nihunter und zog ſich dadurch innere Verletzungen zu, welche ihre Aufnahme in das Allgemeine Krankenhaus erforderlich machten. Vier— verübt auf der Straße 7, im Hauſe 2, 9, im Treppenhauſe Bellen⸗ — chen E und ſtraße 19 und im Bahnhof Seckenheim— gelangten zur Anzeige. Verhaftet wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kaufmann von Heilbronn wegen Urkundenfälſchung und Betrugs und 8 wegen Diebſtahls. vergnügungen. „Bunler Abend“ 4 Gunſten der Kinderhilfe. Im„Roſen⸗ capalier“ fand am 14. ds. ein„Bunter Abend“ zu Gunſten der Mannheimer Kinderhilfe ſtatt, bei dem durch eine Anzahl Kunſt⸗ kräfte, die ſich auf das bereitwilligſte in den Dienſt der guten Sache ſtellten, ein hervorragendes zur Abwicklung gelangte. Es traten auf Baritoniſt Hans Bahling und Humoriſt Egger vom Nationaltheater, die Sopraniſtin Hanſt Strauß vom Kabarett Rumpelmayer, Herr Steinherr von der Wiener Operette im Roſengarten, Tanzmeiſterin Gretel Ruf, Tanzlehrer Karl Koch und Primaballerina Romo Sallus vom Frankfurter Opernhaus. Als Anſager fungierte Herr Albert Walter vom Stadttheater Frank⸗ furt a. O. Herr Max Ehret, der Inhaber des Lokals, hatte die. Genugtuung, 2235 Mark als Erträgnis der Veranſtaltung ablie⸗ fern zu können. Parteinachrichten. Deuiſche(liberale) Voltsparkei. Im politiſchen Seminar ſprach Herr Rechtsantvalt Dr. Hans Neumann über die politiſche Suropas, ent⸗ wickelte die Probleme, die der für unz verlorene Krieg in inner⸗ und außenpolitiſcher Hinſicht für Deutſchland ausgelöſt hat und legte die ſchweren Folgen des Verſailler Friedensvertrages dar, der für Europa keineswegs den Frieden gebracht hat, vielmehr infolge der unbeugſamen Haltung der Entente allerorten neue ſchwierig zu 7ꝗ 8 Streitpunkte hervorrief, wie die Konferenz von Spa mit r Deutlichkeit zeigte. Der Redner erörterte die Aufgaben, die Deutſchland in ſeiner Außenpolitik erwachſen und ger an Hand r Karten einen Ueberblick über die neugebil⸗ eten Staaten Europas, deren Deutſche eng verknüpft iſt mit dem Verderben oder Gedeihen des Deutſchen Reiches. In der Aus⸗ ſprache übte Herr Stadtperordneter Haas Kritik an der Konfe⸗ renz von Spa, deren— 8 nach ſeiner Meinung 7 Deutſch⸗ land nicht ganz unvorteilhaft iſt. Herr Geheimrat athy hob ſodann verſchiedene vom Referenten nur geſtreifte Probleme, wie die Abſtimmung in Oſt⸗ und Weſtpreußen ſowie in Schle wig⸗Hol⸗ ſtein, die ein 0 erfreuliches Ergebnis gebracht hat, ferner die Neag der deutſchen Irredenta und ſchließlich noch des Auslands⸗ eutſchtums hervor und ſchloß die in jeder Hinſicht anregend ver⸗ laufene Seminarſtunde. 5 88 Mannheimer Strafkammer. Auf ſchlimmen Pfaden wandeln zwei erſt 19 Jahre alte Burſchen, der Taglöhner Franz Pfaadt von Ludwigshafen und der Arbeiter Otto Störtzer von Böhl. Beide Pfälzer haben ſchon in Darm⸗ ſtadt ſchwere Sachen unternommen und bringen von dort Strafen mit. Am 7. September v. J. kamen ſie zu einem Gaſtſpiel hierher und kamen überein, die Stationskaſſe der Seckenheimer Nebenbahn zu berauben. Zunächſt hielten ſie ſich im Warteſaal auf, dann, als geſchloſſen wurde, in einem Eiſenbahnwagen, bis die Schalterbeamtin ſich entfernte. Dann ſtiegen ſie durch das Oberlichtfenſter ein und holten einen großen Schließkorb mit Mäſche, Kleidern, Schuhe uſw. im Werte von über 4000 M. heraus, der dem Kulturtechniker Ludwig Sattel von Schifferſtadt gehörte. Nur ein paar unbedeutende Sachen ließen ſie ihm im Korbe. Alles andere verſchacherten ſie in Mann⸗ —— Der Techniker hat nichts mehr von ſeinen Sachen geſehen. eide kommen ſehr gelinde weg: mit Einſchluß der gegen Pfaadt in Darmſtadt erkannten Strafe von 1 Jahr 6 Monaten wird dieſer zu 1 Jahr 9 Monaten, Störzer mit einer ſolchen von 1 Jahr 5 Mona⸗ ten zu 1 Jahr 8 Monaten verurteilt. Bei einem Einbruche in das Haus der Fähre auf der Gemarkung Brühl wurde der ledige Korbmacher Ludwig e von Ketſch in dem Momente von dem Fährmann Georg Butz ertappt, als er deſſen Schrank erbrochen hatte. Urteil 5 Monate Gefängnis. In der Kupferbranche„arbeiteten“ fünf Arbeiter eines hieſigen Induſtriewerkes. Ein Kabel, das im Hoſe ſeiner Abteilung lag, hatte den Gefallen des Taglöhners F.., eines ſchon wiederholt beſtraf⸗ ten Menſchen erregt. Er fand einen Dummen, den Ingenieurlehr⸗ ling R. Sch., der es auf einem Karren bei hellem Tage hinüber nach einer anderen Abteilung fuhr. Dort wickelten ſie es auf und die übrigen„Aktionäre“ der Geſellſchaft Elektromonteur Fr. K. W, Elektrotechniker J.., Dreher K.., beteiligten ſich dann an dem Verkaufe des Kabels an eine hieſige Firma., die es mit 1900 M. bezahlte, während es die Anklage auf 10 000 M. taxiert. Strafen: G. 10 Monate, Sch. 4 Moate, W. 3 Monate, K. 3 Monate, F. 3 Wochen Gefängnis. Drei Taglöhner verwandelten Gußeiſen aus dem Lagerplatz der 1 55 Eichtersheimer im Werte von 500 M. zu Papiergeld. Urteil: (hann Hinſchütz 8 Monate, Franz Klimm 4 Monate, Alois Weber 2 Monate, Franz Bar o, der das Eiſen zu einem normalen Preiſe kaufte, wurde freigeſprochen. Magneten waren die Spezialität von drei Angeklagten. Der eine ſtammte aus einem Einſtieg in die Aktienbrauerei in Edingen, dreizehn andere aus den Palminwerken in Friedrichsfeld. Jeder hatte einen Wert von 1000 Mé ckhs wurden verurteilt: Maurer Karl Valentin Merdes von CEdingen zu 7 Monaten, Schloſſer Georg Korl Reinle von Edingen zu gleicher Strafe, der Hehler Otto Karl Schönbein aus Mannheim zu 5 Monaten Gefängnis. Die Senkung der Preiſe. Strafbarkeit bei Wucher und Preiskreiberel. Seit Bekanntwerden des Beſchluſſes des Landtagsausſchuſſes, daß von der Durchführung der Bewirtſchaftung einer Reihe der wichtigſten Lebensmittel vorerſt abzuſehen iſt, macht ſich da und dort— wie uns von unterrichteter Seite geſchrieben wird—, eine übermäßige Steigerung der Preiſe bemerkbar. Es muß deshalb darauf hingewieſen werden, daß die Vorſchriften über die Strafbarkeit einer uͤbermäßigen Preisſteigerung nach wie vor in Geltung ſind. Ob eine übermäßige Preisſteigerung vor⸗ liegt, dafür werden die im übrigen Reich geltenden Höchſtpreiſe auch weiterhin einen gewiſſen Vergleichswert und Anhaltspunkt geben. Um zu verhindern, daß der begonnene Abbau der Lebens⸗ mittelpreiſe nicht durch Preistreibereien unverantwortlicher Ele⸗ mente aufgehalten und ſchließlich gerade bei den nach dem Beſchluß des Landtags in Baden bis auf weiteres nicht mehr bewirtſchafteten Lebensmitteln in ſein Gegenteil verkehrt wird, iſt es dringend not⸗ wendig, daß die Bevölkerung ſich an dem Kampf gegen Wucher und Preistreibereien beteiligt und derartige Fälle zur Kenntnis der zuſtändigen Behörden bringt.* H Schriesheim, 22. Juli. Auch hier kam es geſtern abend zu einer Proteſtverſammlung der arbeitenden Bevölkerung gen die hohen Lebens⸗ und Bedarfsartikelpreiſe. Es mögen an Die 200 Leute geweſen ſein, die den Saal des Gaſthauſes„zum rünen Baum“ füllten. Herr Herzberger eröffnete die Ver⸗ ammlung und ernannte 7 250 Peter Koch zum Leiter der Ver⸗ ſammlung. Herr Koch erwähnte, daß überall die Preiſe herunter⸗ geſetzt wurden und daß auch hier eine Preisreduzierung unbedingt und zwar ſofort herbeigeführt werden müſſe. Eine an den hieſigen Gemeinderat gerichtete Reſolution beſtimmt, daß innerhalb 48 Stunden eine Kommiſſion der Verbraucher und der zu⸗ ſammentreten ſollte. Es wurde au erwähnt, daß ein hieſiger Bauer Kartoffeln zu Mk..— bis Mk..50 das Pfund verkaufen würde. Das ſtimmt jedoch nicht, da der betreffende Bauer über⸗ Auch wurde das Vorgehen der Regierung gegen die Mühle Scheidt ſcharf verurteilt, und es wurde verlangt, dieſe Mühle ſofort wieder u öffnen, da man ſonſt zur Selbſthilfe greifen müſſe. Nach der erſammlung bewegte 7 8 Zug von ca. 300 Arbeitern vor das Bebe wo der Gemeinderat kagte. Die Kommiſſion, die von der Verſammlung gewählt wurde, verlangte ſofort Beſcheid, wie man die Sache am beſten machen könnte. Der Gemein derat ſtimmte der Kommiſſion wegen Preisabbau zu und verſprach, bis Freitag abend eine Kommiſſſon zu bilden. Die Arbeiter gaben ſich hiermu zufrieden und der Zug löſte ſich in Ruhe und Ordnung auf. * Mosbach, 22. Juli. In einer Verſammlung der Mosbacher Landwirte wurde beſchloſſen, den Liter Milch zu.50., das Ei zu 1 Mark, und das Pfund. Frühkartoffeln zu 30 Pfg. zu verkaufen. Ein Doppelmord in Bammental. Heidelberg. 23. Juli.(Ariv.⸗Tel.) Der Vammentaler Mörder ffriz Fromm iſt geſtern in Kleingemünd bei Neckar⸗ gemünd verhaftet und dem Amtsgefängnis Heidelberg zuge⸗ führt worden. Er hatte ſich während der Nacht in der Nähe von Neckargemü) im Walde herumgetrieben und dabei, wie er angibt, mehrere Male einen Selbſtmordverſuch gemacht. Zweimal riß der Strick, an dem er ſich aufhängen wollte, und als er ſich vom Zuge überfahren laſſen wollte, vertrieb ihn ein Mann, der annahm, daß er ſeinen Fiſchteich beſtehlen wollte. Bei der Vernehmung in Heidelberg gab Fromm an, die Suſanna Ziegler habe ihm die Treue verſprochen. Da ſie dieſe nicht gehalten habe, ſo habe er den Plan gefaßt, ſie zu erſchießen. pfalz, Heſſen uns Umgebung. „Kaiſerslaukern, 22. Jull. Der 21 Jahre alte Karl Rhein⸗ heimer aus Weilerbach, ein Sohn von Wilhelm Rh., lebte mit dem 23 Jahre alten Ludwig Chriſtmann von Rodenbach wegen eines Mädchens in Feindſchaft die zum Ausbruch kam, als Rhein⸗ heimer in den Steinbruch, wo er mit einem Fuhrwerke Schutt holen wollte, mit Chriſtmann zuſammen traf. Es kam zu einem Wortwechſel, in deſſen Verlauf Chriſtmann Rheinheimer mit einer Schippe angriff. Rheinheimer ſetzte ſich mit ſeinem Meſſer zur Wehr und verſetzte ſeinem Gegner drei Stiche, von denen einer ſofort tödlich wirkte. Nach der Tat ergriff Rheinheimer die Flucht, konnte aber in einer in der Nähe gelegenen Mühle feſt⸗ enommen werden. Er wurde zunächſt zur Unterſuchung ſeines eiſteszuftandes ins Krankenhaus nach Kaiſerslautern gebracht, da er während des Feldzuges Gasveraiftung hatte. h Höchſt a.., 19. Juli. Das Selbſtbewußtſein, das in der neuen Zeit ſchon manche Titelblüte geboren hat, läßt die Bezeich⸗ nung Sauhirt, die die Göttlichkeit ſchon ſeit Homers Zeiten enießt, nicht mehr zu. Erſchien doch vor dem Schöffengericht in 85 ſt am Main ein Zeuge, der ſich als Schweinemeiſter be⸗ ichnete. Bei näherem Nachforſchen, wal; darunter G5 verſtehen ei, erwies ſich, daß der brave Mann im Dienſt der Stadt Frank⸗ furt den ehrſamen Poſten bekleidete, den man vordem mit dem Namen Sauhirt 8 der aber heute offenbar nicht mehr ge⸗ nehm iſt. Gerichtszeitung. *Köln, 22. Juli. Die Strafkammer verurteilte den Oberpoſtaſſiſtenten Guſtav Kruſche vom Kölner Hauptpoſtamt wegen Unterſchlagung von Gefangenenbriefen zu vier Jahren Ge⸗ — 5 und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte hatte auſende von Briefen aus dem Auslande, meiſt Gefangenenbriefe, unterſchlagen. Die zerriſſenen Kuverts wurden in Mengen im Rhein bei Wiehl un Köln gefunden. Kruſche, der noch Briefe bei ſich trug und ſolche zu Hauſe hatte, beſaß 28 000 Mark in bar und außerdem noch 39 000 Mark. Er war geſtändig und gab an, er habe ſich für das Geld ein eigenes Haus kaufen wollen. Sportliche Rundſchau. Allgemeines. * Unterſtützung der Leibesübungen und der Ingendpflege durch die Regierung. Aus Mitteln des Staatsvoranſchlags für das Jahr 1920 können zur Unterſtützung von Vereinen, die ſich auf dem Gebiete der Leibesübungen und der Jugendpflege betätigen, und zur etwaigen Abhal⸗ tung von Lehrgängen innerhalb der Verbände, Beihilfen zur Verfügung geſtellt werden. Anträge von Vereinen ſind bei ihren Verbänden einzu⸗ reichen, die ſie geſammelt mit entſprechendem Antrag an das Miniſterium des Kultus und Unterrichts vorlegen. Pfer deſport. ar. Nennungsſchlüſſfe. Am Strausberger Eröffnungs⸗ tage, der Sonntag, den 1. Auguſt auf der Karlshorſter Rennbahn vor Originalflasche Mk..50. haupt noch keine Kartoffeln ausgemacht, vielpeniger verkauft hat. ſich geht, wird es ausgezeichneten Sport geben. Fur die ſteben Rennen liegen insgeſamt 215 Meldungen bezw. Gewichtsannahmen vor. Jn Hauptnumrier, dem Strausberger Jagdrennen, blieben 24 Pferde ſt hen. Nach den. Ausſcheiden des höchſt gewichteten Laneelot ſteht Hunding an der Spitze mit 68 Kg. vor Philomene und Malachit mit je 66 Kg.— Auch Bremer hatte einen guten Nennunc sſchluß für die ſechs Dusgleic)rennen ſeines dreirägigen Auguſt⸗Meeting, die insgeſamt 188 Unterſchriften er⸗ hielten.— Bei der Großen Hannoverſchen Woche dom 1. b 8. Auguſt zeigen die Ausgleichrennen nach der Gewichtsannahme zum graßen Teil eine gute Beſetzung. In dem über 1600 Mtr. führenden Niederkachſen⸗Preis von 80 000 Mark blieben 30 der genannten 67 P ſtehen, darunter Armenier, 62/ Kg., Chalzedon 58 Kg., Oberfeldhett 567 Kg., Aladar 50 Kg., Taurus 51 Kg. und Werdar 47½ Kg. In den über 3000 Mtr. führenden Orakel von 30 000 Mark ſind noch 82 von 40 gemeldeten Pferden teilnahmeberechtigt. Günſtig gewichtet d Nerſieuß 64 Kg., die Ueberraſchungsſiegerin Drinning Wiehelmina 61 Kg., Wolfram 597½ Kg., Anemone 58½ Kg., Lancelot, Neulüß und Flamengo je 53 Kg⸗ Chamiſſo 52 Kg., Mörſer 51 Kg. und Lucifer 45 Kg.— In Magd?? burg wurde in der Germania, der mit 30 000 Mark ausgeſtattet n Zwel jährigen⸗Prüfung am 26. Auguſt, für 34 Pferde und im Preis von Magbde“ burg von 40 000 Mark am 28. Auguſt für 25 Pferde der letzte Einſatz ge⸗ zahlt. Das 2200 Mtr.⸗Rennen vereint in Soldau, Abſchlrßz, Vergleich, Einſpruch, Glimmer, Der Mohr, Mazeppa, Harlekin, Romanze, Georgios und Liebhaber eine ſehr gute Klaſſe. Lufkfahrt. sr. Den Preis des größten Geſchwindigkeits-Unterſchiedes errang in Paris der franzöſiſche Flieger Boufſoutrot mit der Wertung, ziffer 5,9753 vor 5 Landsleuten Pillon(.⸗Z. 4,5980) und Caſalk — 3,5276). Bei dem Sieger betrug die größte Geſchwindigkeit lugzeugs 139,896 Km., die geringſte 28,411 Km. Radſport. sr. Die Radrennen zu Düſſeldorf⸗Oberkaſſel, die am Sonntag ver regneten, gelangten am Dienstag abend vor einer großen Zuſchauermeng zum Austrag. In den Dauerrennen war Müller⸗Köln der beſte Man In dem 30. Km.⸗Rennen ſtellte er einen neuen Bahnrekord auf. Einzelergebniſſe waren: 30 Km.⸗Rennen: Müller 25:31, Roſellen 2350 Mtr., eench 3200 Mtr., n 5600 Mtr. zurück.— 60 Km.⸗Rennen Müller 54:20, Roſellen 1190 Mtr., Pongs 4800 Mtr., Schelling a0 geben.— Geſamt⸗Ergebnis: 8. Müller(Continental⸗Reifen) 90 Km., 2. Roſellen 86 460 Km., 3. Pongs 82 000 Km., 4. Schelling weit 8. rück.— Hauptfahren: 1. Oſtermeier, 2. Schürmann, g. Ta„ 4. Bader.— Prämienfahren: 1. Schürmann, 2. Tadewald, 3. Bader, 4. Oſtermeier(wegen Behinderung als Erſter disqualifiziert). sr. Die Dortmunder Radreunen hatten ſehr unter der Ungunſt der Witterung zu leiden und konnten nur mit großer Verzögerung zu Ende führt werden. Krupkat ſiegte in den beiden Läufen des Groden Preiſen jedesmal gegen den Schweizer Wegmann, während der Dortmunder mann keine Rolle ſpielte. Die Ergebniſſe waren:: Großer Preis von Dort mund, 1. Lauf: 20 Km.: Krupkat 23:15, Wegmann 150 Mtr., Wiß 1700 Mir. zurück.— 2. Lauf: 30 Km.: Krupkat 31⸗35, Wegmann 30 Mtr., Wißmann 2700 Mtr. zurück.— Geſamtergebnis: 1. Krupfa! (Continental⸗Reifen) 50 Km., 2. Wegmann 49,510 Km., 3. Wißmann 46,600 Km. Segelſport. ˖ sr. Die Fortſetzung der Münchener Woche ging bei einer ſtrammen, Mtr.⸗Briſe durch die zweite Wettfahrt des Deulſchen Toueing- Huchr vor ſich. Die Ergebniſſe waren: 6 Mtr.⸗.⸗Klaſſe:„Maharan 1“ 2˙45713. — Sonderklaſſe:„Iltis“:18:35.— 45 qm-⸗Klaſſe:„Neck III“:26:16. 7 30 qm-Klaſſe:„Bummelpapa“:24:29.— e„A. Maxe“:29:82.— Altersklaſſe:„Kolibri II“:82:— „Hallodri J“:32:10. Olumpiade. E. Jür den deuiſchen Marathonlanf, den der Berkiner Ackletirlu, die Spork⸗Vereinigung Aſtoria und der Verein für Raſenſpiele am tag veranſtaltet, ſind im ganzen 27 Nennungen eingelaufen, darunter kannte Läufer, wie Albrecht und Hempel(Berlin) und aus dem ed(Bautzen) und Artur(Dresden).— Der Lauf wird zum ale wieder ſeit dem Jahre 1913 ausgetragen und brachte bisher ſtehende Sieger: 1898: Techtow(Berlin) 8 St. 19 Min. 10 Sek.— bis 1904 nicht ausgetragen.— 1905: Petermann(Berlin):05:52.— 1 5—(Berlin):02:15,2.— 1907: Böge(Berlin):40:90.— 1 ettelbeck:10:00.— 1909 nicht ausgetragen.— 1 85 Rieß(Berlin):49:18,8.— 1911: M. Wils(Berlin):45:17,2.— 1 8(Kopenhagen):48:55,5.— 1918: Lüdecke(Berlin):84: rdl). K5 sr Die ſchwediſchen Ausſcheidungskämpfe für die fanden im Stockholmer Stadion, dem Schauplatz der—4 1912, ſtatt und zeigten ſo gute Reſultate, daß man die Schweden noch vor England hinter die Vereinigten Staaten einſchätzen muß. Ereignis des Tages war die Niederlage des Weltrekordmannes Boltn, der von Lundgren in der ausgezeichneten Zeit von 1 Min. 55 Sek. 800 Mtr. geſchlagen wurde und auch über 1500 Mtr. hinter Jundgren 10 4 Min. 2,6 Sek. nur Zweiter werden konnte. In faſt allen Wettbewerben A8 1 8 8 — N8 100 Mtr.⸗Laufen: 1. Engdabl 10,7 Sek.(ſchwed. Rekord).— 200 Mir⸗ Laufen: 1. Engdahl 219 Sek.— 400 Mttr.⸗Laufen: 1. Sundls) 50 Sek.— 800 Mtr.⸗Laufen: 1. LZundgren:55, 2. Bolin.— Mtr.⸗Laufen: 1. LZundgren 42,6, 2. Bolin.— 5000 Mtr.⸗Laufen: 1* 15:21,8.— 10 Km.⸗Laufen: 1. Alm 34:5,4.— 110 Mtr.⸗Hürden, aufen: 1. Chriſtierſon 15,6 Sek.— Hochſprung: 1. Ekelund 1080 Mtr.— Weitſprung: Petterſon 7,18 Mtr.— Stabhochſprung: 1 Hoegſtrom 3,78 Mtr.— Kugelſtoßen: 1. Jaunſſon 14,11 Mtr. 15 Diskuswerfen: 1. LZallhagen 42,00 Mtr. Welternachrichtendienſt der badiſchen Landeswetterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 23. Juli 1920, 8 uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftbruck Wind 7 Niederſchl⸗ Temp. Ort Wetter lezten 2. Enand Hamburrg 753.8 10 SW mäßig bedeckt 12 Königsberg.—————— 758.7 18 WSWI ſchw. halb bed. 2 1 a..760.0 17[WSVY] ſchw. heiter 2 ünchen 761.0 19 WSw ſchwach halb bed. 27 Kopenhagen—————— Stockholm 745.4 15 SWſſichwach Regen 18 Haparanda 749.4 16 8—— 0 Bodobd 747.2 13— ſtill wolklos— Paris760.2 16 ä WNW]J ſchw. bedeckt 0 5 24 NNWI ſchw. wolklos 0 Wien 2¹.iſchwach halb bed.. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgens) —— Wind 8 8— Be⸗ 28 merkun ſen Richt. Stärte 3 88 15 Wertheim. SW mäß. daral 2 Königſtuhl SW. ſchw. wallns 4 ö Karlsruhe SwW ſchw wolkig 1 Baden⸗Baden S ſſchw. wolnig 10 VBillingen(— ſtin. 1 Hof Wſſchw. mn 18 t. Blaſien— ſtill bern 3 — Allgemeine Witterungsausſichten. A⸗ Ein über abn Nordeuropa ausgebreitetes a 19˙0 urſachte durch ſüdwärts gerichtete Ausläufer Wetter. Geſtern kamen in gans Baden wiederholt ewitterreche vor. Bei vorherrſchender ece Lufrzufuhr blieben Temperaturen meiſt 4 Grad unter den rter des Vortal zurück, trotzdem wurden in der Rheinebene noch 24 Crad und hen Hochſchwarzwald noch 20 Grad erreſcht. Hoher Druck lice Cin⸗ dem Südoſten und Südweſten und wird vorausſichtlich keinen fluß auf die Wettergeſtaltung erlangen 4 eihr! Voraus ſichtliches Wetter bis Samstag, 24. Juli, nechts 12 Das ſdeale Nröftigungsmittel! Aerztlich geprüft und glänzend beurteilt zur Aunde, 4 schweren Krankheiten, Unterernährung, für schwächliche und in der Entwicklung zurückgebliebene zur Verhinderung von Blutarmut, Bleichsucht und deren Folgen.— In allen Apotheken und Drogerien en nältulefg 5 Alleinhersteller: R. U. RUOFF& CO, SrUTTOART. 7 Noch vielfach wolkig und einzelne Regenfälle, etwas kühler, zeitweiſe aufheiternd. der Kräfte und des Allgemeinbefind-u —* .3 wurden die deutſchen Höchſtleiſtungen überboten. Die Ergebniſſe waren: ————— — — SSSgZAUMHasFergeggage 2282288 SGOSM roceber b v z0 * 2 SSa ieeee — A— — lee ennreie FrWrrnrnaaaAs n Freitag, den 23. Juli 1920. 3. Seite. Nr. 223. Hand Reichsbankausweis vom 15. Juli. Berlin. 23. Juli.(Drahth.) Der am 18. Juli abgeschlossene Ausweis der Reichsbank zeigt nach der bemerkens- werten Entlastung in der ersten Juliwoche eine weitere Ab⸗ nahme der Anlagekonten. Die gesamte Kapitalan⸗ Iage sing um 2384 Millionen auf 42 130,7 Mill.& zurück, die bankmäßige Deckung, d. s. die Bestände an Wech- seln, Schecks und diskontierten Schatzanweisungen, für sich allein genommen, um 2380, 6 Mill.& auf 41 786,5 Mill.&4. An- dererseits wurden den fremden Geldern 2089,3 Mill. entzogen, sodaß deren Bestände, sich auf. 14 850, Mill. Aver- minderten. Der Umlauf an papiernen Zahlungsmitteln zeigte in der Berichtswoche einen Rückgang. An Banknoten und Dar- lehenskassenscheinen zusammen strömten 431,4 Mill. 1 aus dem Verkehr in die Kassen der Bank. Im einzelnen erfuhr der Banknotenumlauf eine Einschränkung um 198,5 Mill.% auf 33 846,7 Mill. 4 und der Urmilauf an Darlehens- kassenscheinen um 2329 Mill. auf 13 341,5 Mill.. Die Bestände an Gold, Reichskassenscbeinen und Scgcheidemünzen sind wie üblich fast unverkndert ge- blieben. Der Darlehensbestand bei den Dar- lehenskassen nahm um 294.7 Mill. ab, sodaß er sich an Ende der Berichtswoche auf 30 630, Mill.& belief. Ein dieser Abnahme entsprechender Betrag an Darlehenskassen- scheinen wurde von der Reichsbank den Darlehenskassen zu- rückgegeben. Da die Bank aber, wie erwähnt, 2329 Mill. soleher Geldzeichen aus dem Verkehr auf nahm, verminder- ten sich ihre eigenen Bestände an Darlehenskassenscheinen auf 17 169 Mill.. Bestand an kursfähigem deutschem OGeld und an Gold in Barren oder ausländischen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 Mark berechnet. 4 gegen die Vermögen(in 1000 Mark) Farwoche Metallbestand 235352„„„„„„„%„„„„„„4 6„ 1096000 570 darunter Gollſll„„10917185— 1 Reichs- und Darlehenskassen-Scheine 17210482— 61 792 Noten ander. Banken 18985 572 Wechsel, Schecks und disk. Schatzanw. 41 786457— 2380507 Lombarddarlenen 90414 + 44293 Wertpapierbestanll 335208— 7650 Sonstiges Vermögen 12006860— 30375 Verbindlichkeiten. Orundkapitl.„1380000 3 Rücklagen(— ſ ꝑ2 104 258 unver. Notenumlau. 338467006— 19845 Finlagen 14850689— 2089 291 Sonst. Verbindlichkeſuz. 3464300— 187403 Karlsruher Lebensversicherung a. G. vorm. Allgem. Versorgungsanstalt. „Nach dem uns heute zugegangenen Geschäftsbericht der Gesellschaft wurden im abgelaufenen Jahre 17 221(5 830) neue Versicherunssantrige mit 184 3717 400 4 G4 844 S8 ½ Versicherungssumme erledigt. Davon wurden 15 97(S 264) über 169 329 00(50 ors 285 ½) und 203 580 700 ·0 Prömienrückgewahr angenommen. Durch Tod sind 1 238 49(17 204 536 0, durch Erleben des bedungenen ndalters 13 121 67%%(10 812 996%) fallig geworden. Von den Todesfällen entſallen 1 948 800(7 295 000 aut Kriegs- sterbefälle. Ende 1919 ergab sich in der Lebensversicherung ein Bestand von 164 319(153 867) Versicherungen über 959 200 505(818 177 116., was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 10 452 Versicherungen und 141 083 470 1 entspricht. Die Jahreseinnahme der Lebensversicherung an eiträgen und Kapitalerträgen stieg um 9 763 749(1 968 737) 4, und zwar von 46 671 70% K i. V. auf 56 435 436. Die Deckungs- kapitalien der Lebensversicherung einschließlich Invalidenver- Wicherung effuhren eine Steigerung um 4 768 743& und be- tragen 295 504 oss A. Die gesamten Leistungen der Anstalt für Kriegssterbefalle bis Ende 1919 betrugen 36 110 017. Das samtvermögen der Anstalt deläuft sich nunmehr auf 570 992 12(349 Oo85 826„). In der Lebensversicherung er- Fab sich ein Jahresüberschul von 2573 288 7 947 o88). Die eberschußrücklage der Versicherten geht mit 28 324 131 1 597 o11) in dae Jahr 1920 iber. Für das Jahr 1919 wer⸗ als Divideade an die Versicherten 2%(%) des Dek- kungskapitals bezahlt, da die durch die Teuerung verursachte rhöhung der Vei waltungskosten, die Kursverluste und die istungen für Kricgssterbefälle die Dividende beeinträchtig- ten.— Infolse der CJeldflüssiskeit. die sich im Jahre 1919 allent- halben fühlbar machte, hatte sick die Lebensversicherung eines uspruchs zu erfreuen, wie in keinem der vorhergegangenen re. Der Zugang an neuen Versicherungen betrug im Jahre 1919 rund 170 Millionen A, das Mehrfache selbst der besten riedensjahre. Die Sterblichkeit unter den Versicherten ist nach dem Aufhören der täglichen Kriegsverluste günstig ver- elsblaàftf des N — ̃ œß0ʃ1ũ Ud—½½ 00— Mannheimer Geueral-Anzeiger. ¶Abend⸗Ausgabe.) laufen, sodaf der Abgans segenüber dem Voriahre sich ver- mindert hat. Der Bestand an Kapitalversicherungen stieg auf mehr als 960 Millionen A. Der starke Zugang an neuen Versicherungen hält auch im laufenden Jahre an. Er hat bei der Karlsruher die gewaltigen Zahlei des Voriahres schon wesentlich üöberschritten, sodafl sie schon Mitte März einen Be⸗ stand von einer Milliarde Mark erreicht hatte. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 23. Juli.(Drahtb.) Der Rückgang des Mark⸗ kurses und das weitere Anziehen der Devisenkurse gab dem Markte eine bemerkenswert festere Haltung auf dem Gebiete der Auslandspapiere. Zu lebhaftem Geschäft kam es in Kolo- nialpapieren. Otavi-Minen-Anteile, Déutsche Kolonial-Anteile und Südsee-Phosphat lagen fest. In Nrage standen ferner Deutsch-Uebersee, Schantungbahn, letztere später éetwas nach- gebend. Baltimore Ohio steigend, plus 28%, Anatolische Prio- ritäten anziehend. Große Umsätze wurden in Mexikanischen Renten vorgenommen. 39 Soldmexikaner stiegen 18,5%, Silbermexikaner 18/%, 3% ige Silbermexikaner 9,5%, Tehuan-⸗ tepeg 20%. Deutsche Retroleum ruhiger, 818—813, Deutsche Erdél 1570 genannt. Am Montanaktienmackt, der vorwiegend schwach lag, gaben u. a. Oberbedarf 10%, Phönix 99%, Gelsen⸗ kirchen 396, Buderus 6% nach, Caro und Harpener lagen ebenfalls unter Kursdruck, Lothringer Hütte fester, plus%. Bei größerer Zurückhaltung verkehrten chemische Aktien, deren Kurse sich teilweisèé mehr oder weniger abschwächten. Badische Anilin gut behauptet, Adler-Kleyer büßten 775 Daimler 2½% ein. Schiffakrtsaktien lagen schwächer. Lah- meyer, die gefragt Waren, zogen 8% an, dagegen sind A. E. G. bei stärkerem Angebot 10% niedriger. Auch Schuckert schwächer. Felten u. Guilleaume urn 3% Sebessert, Siemens u. Halske fester, 330—333. Die lebhaftere Geschäftstätigkeit konnte sich im Verlaufe erhalten, obwohl kursmäßig verschie- dentlich unter dem Einfluß von Gewinnrealisationen Abschläge eintraten. Mansfelder Kuxe 4400-4gανοe- 4000. Ludwig Ganz kfest, 211.—218, Heldburg 283, Deutsche Kolonialanteile 5600. Privatdiskont 495. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 28. Juli.(Drahtb.) An der Börse vollzog sich heute ein Kulissenwechsel insofern, als im Zusammenhang mit der starken Steigung aller Auslandsdevisen wegen des Weichens des Markkurses im Auslande das Interesse Von den seither begünstisten Kohlen- Eisen-, Kali- und Industrie- aktien sich abwandte und bei lebhafter Seschäftstätigkeit auf die sogenannten Valutawerte übersprang. Die ersteren wur⸗ den stark realisiert und wußten einschließlich Schiffahrts⸗ werten bis vereinzelt 12% nachgeben; dagegen verzeichneten Petroleum- und Kolonialwerte, Mexikauer, Schantung. Balti- more und Deutsch-Uebersee-Zertifikate teilweise ganz statt- liche Kursgewinne. Deutsche Erdöl notierten 1725, Deutsche Fetroleum 830. Später konnten in deutschan Papieten die Kursverluste teilweise wieder eingebracht werden, doch blieb die Stimmung hierfür bei stillem Geschäft unsicher und zu⸗ rückkaltend bei eher nachgiebigeren Kursen. Dagegen konnte sich die feste Tendenz füt die Valutapapiere behaupten. Am Rentenmarkt war das Geschäft still. Am Industrieaktienmarkt für Einheitskurse herrschte Realisationsneigung vor. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 23. Juli.(Drahtb.) Das Geschäft am Hafermarkt hielt sich heute in engen Grenzen und die Händler beobach- teten wegen der starken Steigerung der Auslandsdevisen eine Sroße Zurückhaltung. Prima Viktöria- Erbsen wurden in Mengen zu Speisezwecken gekauft, sonst wurden nur noch Hülsenffüchte zur Verfütterung gekauft. Am Nrarkte für Rauhfutter hat sich nichts geändert. Amtliche Hafernotie- rungen in Mark per Tonne: Locoware ab Bahn—, spätere Lieferung ab Bahn 2400—a4. Tendenz: behauptet. Wirtschaffllehe Rundsch au. Mitgliederversammlung des Süddeutschen Kohlenwirtschafts. verbandes. Der Süddeutsche Kohlenwirtschafts-Ver⸗ band E.., Maunheim, hielt am 17. Juli im„Parkhotel“ in Mannheim seine erste ordentliche Mitgliederversammlung ab, die gut besucht war. Badische Landeskohlenstelle und Handelskammer Mannheim waren vertreten. Aus dem Be⸗ richt über die Tätigkeit des Verbandes in Seinem ersten Geschäftsjahr sei folgendes erwähnt: Der Verband, im März 1919 von sfddeutschen Kohlenhlandelsfirmen ins Leben Serufen, zählt 2z. Zt. 380 Mitglieder aus der Industrie und dem Kohlenhandel, darunter 5 Körperschaften mit rund 1800 Mit- gliedern. Der Verband stellt nicht eins einseitige Interessen- vertretung des Kohlenhandels dar, sondeen will alle an der süddeutschen Kohlenwirtschaft beteiligten Kreisec, die Ver⸗ braucher nicht weniger als den Handel, zusammenschliehen. Zweck ist die Wahrung und Förderung der Interessen dieset Kreise in einer gesunden Entwicklung der Kohlenwirtschaft, ——————̃᷑—ñ—————̃(Rͤ— Div. Aktien. Frankfurter Börse. Bestverzinsliche Werte Sohantun Elektr. Licht u. Craft 6 9„ Festverzirisliche Werte, Sehentüngbahn„. 0 644 Inlkndlsche. 23. 23. Hamb.-Am. Paketf.—..Straßb. 6 Sk. t. 8. Unt.(Z0r.) 0 4% Mangh. v. 1901/06%8— 93.25 Nordd. Lloyd..— a) Reichs- und Alig Lok.0.JSechweller Bergw., 13 Berliner Börse. Dividenden-Werte. Transp.-Aktlen. Div.] 22.28. ., Berl. Straßenb. 7½ annheimer Gene Diy. 2. 28. Eddefteſger Ferbeg 18 G08sdlach. 150. 288. ig insbesondere der Süddeutschlands. Eine schwere Gefähr⸗ dung dieser Entwicklung erblickt der Verband in der So- zialisierung der Kohlenwirtschaft, gegen sie nimmt er entschieden Stellung. Vielseitig und arbeitsreich, aber auch erfolgreich awr die Tätigkeit des Verbandes in sei- nem ersten Geschsftsjahr. Insbesondere nahm er tätigen An- teil an der Gestaltung der Ausführungsbestimmungen des Kcohlenwirtschaftsgesctzes, an deren Zurückführung auf den Grad dles einigermaßen Erträglichen: die besonderen süddeut- schen Interessen wurden von ihm nachdrücklich wahrgenom- men. Im Ganzen hat der Verband gehalten was seine Gründer mit ihm beabsichtigten und die später eingetretenen Mitglieder sich von ihm versprachen. Neue Aufgaben stehen bevor; sie zu lösen, bedarf es auch weiterhin des einmütigen Willens und des geschlossenen Zusammengehens aller an der süddeutschen Kohlenwirtschaft Beteiligten. Die Weinpreise und deren Abbau. Einer uns verspatet zugegangenen längeren Zuschrift aus Weinhandelskreisen entnehmen wWir u.., daß der Wein⸗ handel in eine schwierige Lage versetzt wurde, die neben der wirtschaftlichen Notlage insbesondere auf die Masseneinfüh- rung elsal-lothringischer Weine zurückzuführen ist. Verluste seien dadurch unausbleihlich. Wie bekannt, haben bereits auch einige Händler resp. Weinwirte ihre Freise zur Freude der Konsumenten bedeutend ermäßigt. Nun heißt es in der Zu⸗ schrift, dal die einheimischen Winzer nur noch geringe Vor- räte lagern haben, die angebotenen elsässischen Weine aber meist höchst z weifelhafter Natur sind. In einer Be⸗ kanntmachung wird ausgeführt:„Nach zuverlässiger Mit⸗ teilung ist die Meinkontrolle in Elsaß-Lothringen, seitdem sich das Land in französischer Hand befindet, sehr mangelhaft geworden, wenn nicht ganz außer Uebung gekommen. Viel⸗ kach wird auch die Meinung vertreten, zur Ausfuhr über den RKhein sei dieschlechteste Ware gut genug.“ Die Zuschrift behauptet nun, daß Weine, die zu wesentlich herab-⸗ Sésetzten Preisen dem Verbraucher vorsesetzt werden, mei- stens dem Weingesetz nicht entsprechen und der Gesundheit nicht gerade förderlich sind. Der Mannheimer Weinhändler- verein hat daher seine Mitglieder verpflichtet, sich des Ver-⸗ triebes solcher Getränke strensstens zu enthalten. Gegen den Verschnitt des Weines mit Obstwein, der gesetzlich unzulässig ist, gebe es nur ein Mittel, d. i. die Selbsthilfe, indem man An- zeige erstattet. Die Juschrift verttöstet die Weintrinker auf einen guten und reichen Herbstertrag. Dann komme auch die länsst erschnte allgemeine Preisermäßigung. Einstweilen aber 850 man sich mit einem langsamen Preisrückgang zufrieden geben. Schlesinger, Trier u. Co., Kommanditgesellschaft auf Aktien in Berlin. Berlin, 23. Juli.(Eig. Drahtb.) Diese Firma veröffent- licht erst jetzt die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung kür 1919. Der Rohgewinn einschließlich des Vortrags hat sich von 0,83 auf.34 Mill. 4 gehoben., davon entfallen auf Effekten und Konsortialkonto 9,36(0,15) Mill. 4, auf Provisſon.44 (.26) Mill. A uid auf Zins, Wechsel und Diverse.47(%7 Mill. A. Die Handlungsunkosten sind von.28 auf.45 Mil- lionen gestiegen, sodaß ein Reingewinn von.89(0. 86) 3 Das Kommanditkapital beträgt unverändert 5 Mill.. Siemens u. Halske.-G. Berlin. Zu dem Verkauf eines größerev Postens von Aktien dieser Gezellschaft an ameri- kanische Hände verlautet, daß die Verwaltung bereits bei der Kapitalerhöhung um 63 auf 126 Mill. 1 betonte, daß man bei der Kapitalbeschaffung auf ausländisches Kapital Zurück- Sreifen müsse. Das ist nunmehr geschehen. Um die Gefahr einer Ueberfremdung zu verhüten, wurde bekanntlich ein Teil der alten Aktien in Namensaktien mit zofachem Stimmrecht umgewandelt. Die Verwaltung stellt fest, daß die verkauften Beträge keincswegs so groß sind, daß deren Besitz von nennens- wertem Einfluß auf die Gestaltung der Geschicke der Gesell- schaft sein könnte. Vom Eisenwirtschaftsbund. Aus den bisherigen Verhand- lungen des Eisenwirtschaftsbundes über die Neuregelung der Preise und der Ausfuhrfragen scheint einstweilen nur soviel festzustehen. daf der Anregung, von einer amtlichen Neu- regelung der Inlandspreise überhaupt abzuschen, keine Folge gegeben werden wird. Der Gedanke, eine einheitliche Herab- setzung aller Preise um 10% der bisherigen Sätze eintreten zu lassen, scheint ebenfalls an Anhängern zu verlieren, sodah mau vielleicht dahin gelangt, die Inlandspreise um 10—1596 zu er- mäßigen und diese Ermäßigungen je nach den einzelnen Er⸗ zeugnisgen verschieden zu bemessen. Die Entscheidung hier- über wird indes erst in kommender Mocht durch den zustan · digen Ausschuß getroffen werden. Was die Behandlung der Ausfuhr anbelangt, so ist vermutlick damit 2u rechnen, daß in Rchstahl Zerechnet 38% der Erzeugung für die Ausfuhr frei- gegeben werden und die Möslichkeit eines Austauschs der in Frage kommenden Rohstahlmengen zwischen den verschiede- nen Erzeugnissen Reschaffen wird. Devisen-Kurse. Fur 3% 100 der Landeswährurig in Mark.) Serliner Oevisen. Für dranſliche Nüaz T Rurs Z. Jul Jult Ausxahlungen arltät L18. Spt. Geld Brief] Geld LBtlet Amsterdam-Rotterdem. 168.7 1159.— Brüssel-Antwerpen. 81 125—.— Christienaa4 75088.— New-Vork Niannheimer v. 1912—.— 25.25 Gest.-Ung. Staatsb. 7. aberlors. dd. Eisenbahn. 51 Felten Sculſszume 19 eSensche Nelchsanl 75.50 75 50 Gest Suab.emd) 4 5½% D. Sehstzapw. Ser. 5 7 Flledrlehsbötts.. 25 do 69. 68.30 5% do. Ser. I.„ 488 90, Sdb.(Lomd⸗) 9˙ ISasmotoren Deutz 7 %%% do. 60.78“ 6025 e eee 4½% deo. Ser.-V. e Seſswelder Elsen.. 10 % do... 60.28 60.28J Srun à er.. 4½% do. Ser.-HN Saen ne Ce sent Sergw. 6 5% l. Reichs-Sche tranl. 100.—100.— Sementu, Hieldelbg. 10 4½% do. 192. Anatoſſer 40%.. 7 do. Gußstahf.. 10 ½% W. und V. do.. 81.2 81.28 Sed. Anilin.. 12 468. 5% Beutsche Reichsanl. e Georgs-Marlenh.. 0 %½% Reſcheschatzanl.J 74.10 74.20J Sbeg,Schelgeenst. 20„ 0 mde Sertesheimer Gias. 19 ee eeee e 5 4 3% 90. ee e Gachslach. 5 5 Gasener be 1 1f 4⁰— 86.— l*%e 4 1 arponer u. %% 850t. Konsels. 25 60.— I oh F. Mennbeſm 7 822 4% Preug. Konsels- eSedeh Se 8 Hſipert Naselnen 8 % de...— 84 70 Oh. Ferb. Mühſbeim 4 8%% d.„„„„ eee Hlrsen Kupfer.. 10 Set aledr 5„ f J ee u eten aehn:: 8 dess beg. Fbeteh ee ge 990 Bad, Anleihe...87.— Sddd. Drshtindustr. 7 18 LEe Bank-Aktlen, Honenſofe-Weres 0 285 % do. von 1895. 3⁰ Serl. Handels-Ges. 10 379. 393. Allg. Elektr.-Ges. dr e 587 810 eeeelee SComme u. Dietebe ddes 8—— 5585 ſf 70 e Heceene Bat.r 18 oJ Sbr 15 Sageden7772T[8——— Fip. Elctr.-G. Mannb. 7 eee BiskontoCommönd. 10 asthefm. Zeoiose 6 Bnnnd Auslundische. Sohuekert Nurnberg 8 Bresdner Bane. 9 N'onstantinopeil 419-20ʃ— %% Fert Steeeis Sſemens& lslske 12 bggutnagartbene Nittelg, credltbange 8 orhüs 0 Frankfurter Oeviseg. %7 do. OSchatzanwels. 39. Gummiw. Petef.. 18 enteuwerte. Natlonalbt.f. Otschl. 7 50.25 Cinde's Eismeschin. 12. Jalt ul 7 dJ0. Goſdedegte 38. tieddernh. Kupferw.— 4½½ Ossterr. Schate- Oestefr. Credit..%, Cintee& Tlofmann 23.3 1 28. Jun. 40% do, eigheltl. Rente 24. Relchsbank. 228. 40 Junghens Gebr. 12 anwelsung Ludwig LoewesCo. 18 4% Unger Gold-Rogte 5 Adisr& Oppenheſm 20 4% Jo. Goſdrente. Industrie-Alctlen. Cothringer Hatte. 12 30%%, 4e.-Ntev. 1910 28 Cederfabuft Spler. 15 4% J0. gonv. Rents. Acoumulat-Fabr.. 20 NMannesmanaröhren 6 e deo. St-Nta.v. iss—. Lederwerke Rothe. 7½%% do. Siſberrents S e. 2⁰ Oberschl. Elsb.-Bod. 6é Dividenden-Werte do. Sügd. ingd... 10 4/% do. Papletrente.. Adlerwerts... 10 do. Eisenind... 14 Al Div. do Sploharx.. 10 40% Fack. Adminlst.-Anl..-G. Anll. Treptow 12 do. Kokswerke. 17 Saclsche Sank 2 Welzm. Ludwigehf. 12% g0. Bagdad- Allg. Elesctr.-Ges. 103 Orensteig& Koppeſ 16 Derl. Ni. 3— 995 Maschinenf. Kfeyer 15 Elsenbahn]. Aluminum-industr. 18 önlx Bergbad. 8 rr Jo. Sadegie.. 10 50 4% J. Bagdad Augle Connigegte. Fasin Srauntopte 12/ do. Bad. Ourlach Oalmlexmotor.. 8 14 —⁰ Elsenbahn. do. uniflz. Anlelhe Agsb.-Nrnb. Masch. 10 Bedische Anllin.. 18 232.——J Khn. Metaſſw. Vorz. 6 Rheln. Stahlwerke. 6 Seld! Briel LSGeld Briet NerWeged„„„„„ Danemarg. 23625335„„„45 sonto- 8 * tbr. Eüllingen 9 40% do. Zollobl. v. 1911 Sergmann Elektr.. 12 Rlebeck Monten. 9 Nadteraſ Sege 2 10 1 do. 400-Fos.-Lose Borſiner Elektr... 8 180.—190.-[Rombacher Hütten. 18 Geltener, Guclssb. 18%0% Uag. Sf.-Ktv. 1013 Sſag Näraberg.. 18 220.50230.— Adtgerswets 42% ie blälr. F 0* 13 Hald à NMeu, Nahm. 13 4/% ädo. do..1914 Sismarokhaltte.., 5 591..—ISachsenwerk 20 Deutsch-Osst.(abg.) e e ee eee „Kayser o. Kronenrente. obt. er 0.„Das:Slemens alske.—ͤ— 2 Sege Wie SeK 7 Schne p Pran th. 7 47¹ Wiener Inysst.-Anl. Brown, Zeverl& Co. 9 00.JTürk. Tabakregle——— „-Ges Ler. Otseh. Oeltsbr. 12 3% Oesterreſch.-Ungar. Soderus Eisenw... ½ 283.—290.— Ver. Fränk. Schuhf. 18 322* ergwerks-Aktien. Porzall. Wessel...— 242 Stagtsbank, aſts. Obem. Grissbeſm. 12 305.50g 75 Jer,Slegrstoffe„ 20 ſa89 Frankfurter Notenmarłt Roch. Srgb..Subst. 5 p. Puſverfabr. iagb. 30 3¼ do. N. Seris Dpem. Weſler... 12 280.—278.75 V, Stw. Zypen&%,g 10 vom 23. Juli. 8 Cux.Srgw. 10 Sellindustele Wolff 7 3% d0. Erg.-Nta. Shem. Albert.... 40 610.—600.—] Westeregein Alkaſt 85 Geld Brief — 0 h—8—— 15 3 5—* 5r 1 7770—415 57 W 80 10 Noten 44.1 22— Desageiseh te. ner Ber an. EStilingen st. Esb., 8. Pr. almler Motoren=eutsch-Os— 8 orw. Calbe. N 8—.——— Kals. 12.60 ado. neue Prlorität Deutsch-Luxembg. 10 309.—.300.50 Neu-Gulnes Dänfsche Nawaleche 8 Nenneem.-Nhr-W. 6 Ubrentbr. Furtwang. 10 5% do., Obligat...-UJebers. Elektr. 0 teui Minen u. 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Band III.⸗Z. 231, Firma„Forrer& Nor⸗ kauer“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 3. Band Y.⸗Z. 144, Firma„Nic Roſenkränzer Nachf.“ in Mannheim. Offene Handelsgeſellſchaft. Paul Höfer, Kunſtgärtner, Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter ein⸗ getreten. Die Geſellſchaft hat am 1. Juli 1920 begonnen. 4. Band VII.⸗Z. 45, Firma„Hanf& Joſeph“ in Mannheim. Julius Baer, Seckenheim und ——2 Bundſchuh, Mannheim iſt je Einzelprokura ertei 5. Band VII.⸗Z. 70, Firma„Hch. Röther& Meyer“ in Mannheim. In die Geſellſchaft iſt ein weiterer Kommanditiſt eingetreten. 6. Band XVIII..⸗Z. 60, Firma„Gebr. Orbach“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 7. Band XXI.⸗Z. 157, Firma„Samuel Bentzinger“ in Mannheim, Lange Rötterſtraße 104. Inhaber iſt Samuel Bentzinger, Kaufmann, Mann⸗ heim. Meta Bentzinger geborene Meyer, Mannheim iſt Prokurg erteilt. Geſchäftszweig: Handel mit „Tabatfabrikaten. 8. Band XXI.⸗Z. 158, Firma„H. Hommel, Kommanditgeſellſchaft“ in Mannheim, D 2, 4/5. Kommanditgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Januar 1920 begonnen. Perſönlich haftender Geſellſchafter iſt Hermann Alexander Hommel, In⸗ genieur, Mainz. Die Geſellſchaft hat 5 Kommandi⸗ liſten. Ferdinand Gramlich. Mannheim iſt als Einzelprokuriſt beſtellt. Geſchäftszweig: Herſtellung und Handel mit Werkzeugen, Werkzeugmaſchinen und verwandten Artikeln. 9. Band XXI.⸗3. 159, Firma„Central Drogerie Adam Seitz“ in Mannheim⸗Neckarau, Katharinenſtraße 39a. Inhaber iſt Adam Seitz, Kaufmann, Mannheim⸗Neckarau. Geſchäftszweig: Drogerie. 10. Band XXI.⸗Z. 160, Firma„Karl Rudolph“ in Mannheim, U 6, 8. Inhaber iſt Karl Rudolph, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Groß⸗ handel mit Abfälle, Textilrohſtoffe und Hanfwerg. 11. Band XK&I.⸗Z. 161, Firma„Philtpp Wohlſchlegel“ in Mannheim, I. 11, 20. Inhaber iſt Philipp Wohlſchlegel, Kaufmann, Mannheim. Geſchäftszweig: Großhandel mit Levensmitteln und chemiſch techniſchen Produkten. 12. Band XXI.⸗Z. 162, Firma„Johann Roſa u. Co. Terrazzo⸗ u. Cement⸗Geſchäft“ in Mannheim, Lenauſtraße 3. Offene Handelsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Juli 1920 begonnen. Per⸗ ſönlich haftende Geſellſchafter ſind Johann Roſfa, Cementeur, Mannheim, Johann Bozzer, Cementeur, Mannheim, Angelo Volpato, Cementeur, Mannheim, Johann Aleſſi, Cementeur, Neckarau und Vignoli Silvio, Cementeur, Mannheim. Die Geſellſchafter Angelo Volpato, Johann Aleſſi und Vignoli Silvio ſind von der Vertretung der Geſellſchaft ausge⸗ ſchloſſen. 13. Band XXI.⸗Z. 163, Firma„Ferdinand Eſenwein“ in Mannheim⸗Rheinau, Neuhofenſtr. 1. Inhaber 1 Ferdinand Eſenwein, Kaufmann, Mannheim⸗Rheinau. Geſchäftszweig: Handel mit Holzſtielwaren. 14. Band XXI.⸗Z. 164, Firma„Abr. Schwarz⸗ mann“ in Mannheim, N 5, 1. Offene Handelsge⸗ ſellſchaft. Die Geſellſchaft hat am 1. Auguſt 1907 begonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Jſak Schwarzmann, Kaufmann, Mannheim und Oskar Schwarzmann, Kaufmann, Nürnberg. Mannheim, den 17. Juli 1920. 130/31 Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band NVII.-Z. 18 wurde heute die Firma„Heinrich Löcher Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, Luiſen⸗ ring No. 23 eingetragen. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt: Betrieb eines Speditions⸗, Schiffahrts⸗ und Verfrachtungsgeſchäftes und verwandter Ge⸗ ſchäfte, insbeſondere der Fortbetrieb des in Mann⸗ heim unter der Firma Heinrich Löcher beſtehenden, bisher dem Kaufmann Heinrich Löcher gehörenden Geſchäftes der erwähnten Art. Zur Exreichung dieſes Zweckes iſt die Geſellſchaft befugt, gleich⸗ artige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben, ſich an ſolchen Unternehmungen zu beteiligen oder deren Vertretung zu übernehmen. Das Stamm⸗ kapital beträgt 20000 Mark. Hans Schneider, Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 26. Mai 1920 und 1. Juli 1920 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft iſt auf die Dauer von fünf—— geſchloſſen. Wird von keinem der Geſellſchafter ſpäteſtens vor Beginn des letzten Halbjahres vor Ablauf der Vertragszeit gekündigt, ſo läuft der Vertrag unter den gleichen Bedingungen fünf Jahre weiter und ſo fort. Ergibt ſich, daß der Betrieb der Geſellſchaft in einem Jahre einen Reingewinn von nicht mehr als 10000 M. abwirft, dann kann von jedem Geſellſchafter das Geſellſchaftsverhältnis ſchon vor Ablauf der Vertragszeit auf Ende des Geſchäftsjahres gekündigt werden. Im Falle des Todes eines Geſellſchafters wird die Geſellſchaft nicht ohne weiteres aufgelöſt, vielmehr haben die Erben das Recht, nachdem ſie vorher durch Ein⸗ ſchreibebrief dazu aufgefordert ſein müffen, binnen 4 Wochen zu erklären, ob ſie die Auflöſung der Geſellſchaft verlangen oder nicht. Sind mehrere Geſchäftsführer 875 ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder einen Geſchäfts⸗ führer und einen Prokuriſten vertreten. Der Ge⸗ ſchäftsführer Hans Schneider, Mannheim, iſt auch dann allein berechtigt die Geſellſchaft zu vertreten, wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind. Die Geſellſchafterin Frau Selma Löcher geborene Vetter hier bringt das unter der Firma Heinrich Löcher hier betriebene Schiffahrts⸗ und Speditionsgeſchäft nebſt Zubehör mit Aktiven und Paſſiven nach der dem Geſellſchaftsvertrag anliegenden Bilanz nach dem Stand vom 1. Mai 1920 in die Geſellſchaft in der Weiſe ein, daß dasſelbe vom 1. Mai 1920 eführt an⸗ geſehen wird. Der Geldwert, zu dem die Einlage von der 15 85 übernommen wird, iſt auf 19000 M. feſtgeſetzt. Bekanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim, den 14. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. I. 130 Zum Handelsregiſter 8 Band XVII.⸗Z. 15 wurde heute eingetragen: Firma„Sachſe& Rothmann Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, I 6 Nr. 24. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Betrieb eines Malergeſchäftes und einer Werkſtatt für dekorative Kunſt. Das Stammkapital beträgt 20000 Mark. Wilhelm Sachſe, Architekt und Maler, Mannheim iſt Geſchäftsführer, Ludwig Sachſe, Kunſtmaler, Stuttgart, ſtellvertretender Geſchäftsführer. Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haſtung. Der Geſellſchafts⸗ vertrag iſt am 10. Mai 1920 feſtgeſtellt. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo iſt jeder von ihnen berechtigt, die Geſellſchaft für ſich allein zu vertreten. Bekanntmachungen der Geſellſchaft er⸗ folgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim, den 14. Juli 1920. Bad. Amtsgoricht Re. I. Cactovolin) Zum Handelsregiſter B Band NVII.⸗Z. 17 wurde heute eingetragen: Firma„Franz Bihlmaier Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim, Friedrichsfelder⸗ ſtraße 35. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Be⸗ trieb von kaufmänniſchen Geſchäften aller Art, ins⸗ beſondere der Handel mit Brennmaterial und ver⸗ wandten Stoffen. Die Geſellſchaft iſt zur Erreich⸗ ung ihres Zweckes befugt, ſich an ähnlichen Unter⸗ nehmungen in irgend einer Form zu beteiligen. ſolche Unternehmungen zu erwerben und zu ver⸗ treten. Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark Franz Bihlmaier, Mannheim iſt Geſchäftsführer. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 2. Juni 1920 feſtgeſtellt. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſell⸗ ſchaft entweder durch zwei Geſchäftsführer gemein⸗ ſam oder durch einen Geſchäftsführer mit einem Prokuriſten vertreten. Bekanntmachungen der Ge⸗ ſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim. den 14. Juli 1920. 131 Bad. Amtsgericht Re. 1. Zum Handelsregiſter 8, Band XVII,.⸗Z. 16 wurde heute eingetragen: Firma„Parteibuchhandlung, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, 8 2 Nr. 1 Gegenſtand des Unternehmens iſt: Erwerb und Weiterbetrieb der bisher unter der Firma Partei⸗ buchhandlung Richard Böttger& Co in offener Handelsgeſellſchaft in Mannheim betriebenen Buch⸗ handlung. Das Stammkapital beträgt 20000 Mark. Karl Böttger, Kaufmann, Mannheim iſt Geſchäfts⸗ führer. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 25. Juni 1920 mit Er⸗ gänzung vom 9. Juli 1920 feſtgeſtellt. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäfts⸗ führer und einen Prokuriſten vertreten. Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch die Volksſtimme in Mannheim. 53 Mannheim, den 14 Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. 1. Zum Handelsregiſter B Band XIII.⸗Z. 31, Firma„Allgemeine Transportgeſellſchaft vorm. Gondrand& Mangili mit beſchränkter Haftung Filiale Mannheim“ in Mannheim als Zweignieder⸗ laſſung der Firma„Allgemeine Trans e vorm. Gondrand& Mangili mit beſchränkter Ha tung“ in Berlin wurde heute eingetragen: Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Frankfurt a. M verlegt. Durch Beſchluß der Geſellſchafter vom 26. November 1919 iſt der Geſellſchaftsvertrag auch in 8 8 abgeändert. Der Geſchäftsführer Kaufmann Ankon Strobel, Berlin iſt, auch wenn mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt ſind, für ſich allein berechtigt, die Geſellſchaft zu vertreten. 131 Mannheim, den 14. Juli 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B, Band V..⸗Z. 48, Firma„Rhein⸗ und See⸗Speditions⸗Geſellſchaft mit beſchränkter, Haftung“ in Mannheim als Aute niederlaſſung mit dem Hauptſitze in Cöln wurde heute eingetragen: 130 Julius Jeſſel, Kaufmann, Cöln, iſt zum Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt. Jan Pieter van der Plas, Rotterdam, iſt als Prokuriſt in der Weiſe beſtellt, daß er in Gemeinſchaft mit einem Geſchäftsführer oder einem andern Prokuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt. Mannheim, den 14. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. I. Zum Handelsregiſter B. Band IIII, O⸗J. 28, Firma„Mannheimer Schraubenfabrik Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Richard Kahn iſt als Geſchäftsführer ausge⸗ ſchieden. als Geſchäftsführer beſtellt. Der Sitz der Geſell⸗ ſchaft iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 25. Juni 1920 5 nach Heidelberg verlegt. Mannheim, den 15. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. 1. 131 Zum Handelsregiſter B, Band[If,.3. 44, Firma„Badiſche Aſſecuranz⸗Geſellſchaft Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Rudolf Kolley. Mannheim iſt als Geſamtpro⸗ kuriſt beſtellt und berechtigt, gemeinſam mit einem andern Proturiſten oder einem Vorſtandsmitgliede die Firma zu zeichnen. Mannheim, den 14. Juli 1920. — Bad. Amtsgericht Re. 1. 130 Zum Handelsreglſter B, Band III,.-Z. 30, Firma„Draiswerke, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Beſchluß der Geſellſchafter vom 9. April 1920 wurde das Stammkapital um 450000 M. er⸗ höht und beträgt jetzt 800 000 M. 132 Mannheim, den 20. Juli 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XIV.3. 10, Firma„Kriegsgeſellſchaft zur Verarbeitung von Landeserzeugniſſen mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 130 Die Liquidation iſt beendet. Die Firma iſt erloſchen. Mannheim, den 14. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. I. Zum Handelsregiſter B, Band XV,.⸗Z. 34. Firma„Druck⸗ und Verlagshaus Geſelklſchaft mit beſchränkter Haftung in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Prokura des Albert Boepple iſt erloſchen. Mannheim, den 15. Juli 1920. 131 Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Güterrechtsregiſter Band XIV wurde heute eingelragen: 131 1. Seite 174: Eugen Baur, Poſamentier und gus geb. Wildner in Mannheim. Vertrag vom 5. Juni 1920. Errungenſchaftsgemeinſchaft. Vor⸗ behaltsgut der Frau iſt das in§3 bezeichnete Ver⸗ mögen, ſowie alles, was ſie durch Erbfolge oder Schenkung von Todeswegen erhält. 2. Seite 175: Emil Maas, Kaufmann und Bertha geb. Sternweiler in Ladenburg. Vertrag vom 29. Juni 1920. Errungenſchaftsgemeinſchaft. Vorbehaltsgut der Frau iſt das in 8 2 bezeichnete Vermögen. 3. Seite 176: Albert Moench, Mechaniker und Emmy Alice Wilhelmine geb. Müſſig in Mann⸗ heim. Vertrag vom 18. Juni 1920. Gütertrennung. Mannheim, den 17. Juli 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band II,.⸗Z. 7, Firma„Garten Vorſtadt Genoſſenſchaft Mannheim, eingetragene Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haft⸗ pflicht“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Dr. Otto Walli iſt aus dem Vorſtand ausge⸗ ſchieden. Philipp Burkhardt, Schloſſer in Mann⸗ heim⸗Waldhof iſt in den Vorſtand gewählt. 130 Mannheim, den 13. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. 1. Zum Vereinsregiſter, Band VII,.⸗J. 4.„Ver⸗ einigung kaufm. u. techn. Standesgenoſſen freie Angeſtelltengewerkſchaft in Mannheim“ wurde heute eingetragen: 132 Der Name des Vereins iſt geändert in:„Ver⸗ einigung der Kopfarbeiter Süddeutſchlands“, Mannheim, den 21. Juli 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Guſtav Hagen, Ingenieur, Heidelberg iſt Zum Vereinsregiſter, wurde heute eingetragen: Lactonerk behcder Sehfegespel Band VIII..—8. 15 „Fußballvereinigung Mannheim—-Neckarau“ in Mannheim—Neckarau. Mannheim, den 20. Juli 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Vereinsregiſter Band VIII.⸗J. 33 1 heute eingetragen: „Unterhaltungs⸗Club Stella⸗Nigra 19“ in Mann⸗ heim. Mannheim, den 20. Juli 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Jum Vereinsregiſter Band VIII.-J. 30— 1 heute eingetragen: „Arbeitgeber⸗Verband für das Badiſche und Pfäl⸗ ziſche Transport⸗ und Verkehrsgewerbe“, Mannheim. Mannheim, den 14. Juli 1920. Bad. Amtsgericht Re. I. Jum Vereinsregiſter Band VIII.⸗J. 31 wurde 32 heute eingetragen: 1 „Bund der Erfinder“ in Mannheim. Mannheim, den 20. Juli 1920. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Bekanntmachung der Stadt Ludwigshafen. Swemlssion. Zu fünf Wohnhausneuhauten im Wittelsbach⸗ viertel ſollen nachſtehende Arbeiten öffentlich 7 geben werden: 1. Schreinerarbeiten 2. Schloſſer⸗(Anſchlag⸗) Arbeiten. Ferner für einen eubau 1. Zimmerarbeiten 2. Dachdeckerarbeiten und 3. Spenglerarbeiten. Verſchloſſene mit genauer Bezeichnung des In⸗ halts verſehene Angebote ſind bis längſtens Montag, den 2. Auguſt 1920, vormittags 10 Uhr auf dem Städt. Hochbauamt, Stadthaus Nord, Zimmer Nr. 39 abzugeben. Die Unterlagen können auf dem Städt. Bau⸗ büro, Bleichſtraße 39, während der üblichen Dienſt⸗ ſtunden eingeſehen, und Leiſtungsverzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten dort in Empfang genommen werden. Die Bauleitung erteilt ebenda nähere Auskunft. 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Juli 1920. 794 249 Nummern zur Rückzahlung gezogen worden: 24 73 105 147 155 364 537 550 591 613 843 858 872 921 1211 1231 1235 1242 1434 1459 1464 1471 1935 1970 1987 1993 2242 2307 2314 2352 2797 2837 2849 2850 3062 3102 3126 3158 3461 3468 3524 3529 3977 4049 4055 4116 4320 4366 4423 4437 4671 4717 4719 4746 5076 5105 5144 5158 5392 5395 5455 5461 5737 5774 5808 5844 6145 6146 6176 6218 6541 6549 6660 6674 6682 6693 —5 7038 7077 7212 7257 730⁰0 7481. 555 651 667 716 925 935 988 1285 1339 1356 1491 1600 1707 1995 2035 2114 2571 2621 2648 2867 2887 2899 3188 3211 3263 3625 3659 3666 4119 414⁸ 4⁴5⁵8 4474 4819 4017 5184 5192 5521 554⁰ 5887 5061 6344 6306 100⁵ 1375 5605 5985 6426 6739 7318 6534 6901¹ 7444 in Summe gekürzt. 1. Januar 1921 außer Verzinſung. Mannheim, den 1. Juli 1920. Die Direktion. 1038 1379 1745⁵ 2145 2656 2911 3316 3826 4191 4530 4959 5225 562⁰0 Zellstofffabrim Waldhof. Bei der heute ſtattgehabten notariellen Ausloſung von Teilſchuld⸗ verſchreibungen unſerer Geſellſchaft(4½2% Anleihe von 1900) ſind folgende 206 224 259 265 284 302 328 736 765 766 776 1079 1381 1754 2152 2659 2932 3391 3834 422¹ 454⁰ 4974 5279 5659 6058 6470 6775 7378 Dieſe Teilſchuldverſchreibungen werden gemäß den Anleihebedingungen vom 1. Januar 1921 ab zum Nennwert mit einem Aufgelde von 20% das Stück, alſo Mk. 1020.— an folgenden Zahlſtellen eingelöſt: in Maunnheim und Tilſit an unſeren Geſellſchaftskaſſen, in Berlin bei der Berliner Handels⸗Geſellſchaft, in Fraukſurt a. M. bei dem Bankhauſe E. Ladenburg, annheim bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft,.⸗G. Bei der Einlieferung muß jede Teilſchuldverſchreibung mit den nach dem Rückzahlungstermin fälligen Zinsſcheinen und dem Erneuerungsſchein verſehen ſein, fehlen Zinsſcheine, ſo wird deren Betrag an der auszubezahlenden Die gezogenen Teilſchuldverſchreibungen treten am Von den früher gezogenen Teilſchuldverſchreibungen ſind ſolgende bis jetzt noch nicht zur Einlöſung vorgezeigt worden: aus der Verloſung 1913: 898 7 1914: 1619 2161 5424 6549 9 1915: 6379 „„ 0 1016: 4280 4852 5065 99 5 1917: 956 2169 2829 3098 4476 5 1918 83 154 160 374 430 1817 1867 2322 2324 2327 2830 2831 3016 3464 3479 3984 4276 4529 4594 4945 6329 6671 6786 6971 7102 * 1919: 53 86 194 288 335 339 796 1129 140³ 181 2235 2734 2975 34⁴2 3931 425⁵6 4579 5007 5302 573¹ 611¹2 6523 6848 7403 1097 1386 1811 2180 2692 2952 3406 3892 4253 4552 4987 5300 5709 6100 6502 6788 7393 8676 47 85 5374 607 714¹ 342 346 14⁵⁸ 2060 2891 531¹ 657¹ 5 Freiburg i. B. 1 8 n Munslen Tagespreis zu wrkaufen. amhalbche Ftr-Cal 85²⁴ Hell eichen 785 Büfett und Kredenz ſowie neue Striek- maschine Ge verk. Zu erfr. in d. Geſchäftsſt. scgönes Herenrad S 6. 1.% 70 mit 2 Ueherſetzg. u. 1 faſt 7 18 weißes an neuer Maßanzug zu vert Pezng Wühein. prima Stoff für mittlere ſtraße 17, Stb., III. 815 gur zu verk. Näheres ⸗ wen e Son Ka ufGesuche Anzuſ. Samstag u Sonn⸗ Guterhaltener Kinder- tag 8 bis 2 Uhr. 738 Nagten- od. Hobnagen Faſt neuer Küchenherd 1 kaufen geſucht. B622 billig zu verkaufen. 774 Angebote ünter L. V. 81 Ktoner, E 6. I, 4. St. an die Geſchäftsſt. d. Bl. ndermaxon ern Kaedeſtee Guterhaltener größerer Eisschrank für Meßger od. Wirt ge⸗ eignet preisw. zu verkauf. wenig gebraucht, billig u zu kaufen geſucht.„767 verkaufen. 706 Angebote unt. M. M. 97 5 1. ,½H. due Geſchälteftele. 2 Wo erhält Fräulein einz „ Mbeterger Seenograph.-Patenit zwecks Neueinlernung, da verlernt. Ang. u. .89 Bl. an die Geſchäftsſt. d... 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